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Impure Blood

von

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Prolog

Er ritt durch die stürmische Nacht. Hinter ihm eine Gruppe von mehreren Leuten. Er konnte sie nicht sehen, weil es schon sehr dunkel war - aber umso deutlicher konnte er sie spüren...

Ihre kalten Schatten, die ihn verfolgten. Ihre stahlblauen Augen, die an seine entfernte Silhouette geheftet waren. Ihre Hände, die geisterartig versuchten nach ihm zu greifen.

Ein Schauer lief sein Rückgrat herab. Sein Atem ging schneller. Er wusste, sie würden nicht eher Ruhe geben, bis sie ihn gefunden und wie ein Tier zur Strecke gebracht hätten...
 

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Er keuchte und schlug seine Augen auf. Brauchte ein paar Sekunden um sich zu orientieren. Er blickte unsicher im Raum umher, während er versuchte wieder zu Atem zu kommen. Der Mond fiel durch das kleine Fenster und erhellte die spärliche Ausstattung des kleinen Gaststättenzimmers, in das er sich einen Tag zuvor eingemietet hatte.

Eine Schweißperle rann seine Schläfe hinab und er schluckte ein mal schwer.

Allmählich realisierte er, dass es nur ein Alptraum war - wenn auch ein Mahnmal an das, was wieder geschehen könnte, wenn er nicht vorsichtig genug wäre. Er wusste, sie waren immer noch auf der Suche nach ihm und würden sich keine erneute Chance entgehen lassen.

Langsam drehte er seinen Kopf auf Seite, eine Hand auf seine Stirn gelegt. „Warum?“ fragte er sich innerlich. Er war jetzt schon 128 Jahre alt, und schon viele Jahre hatte er sich dabei ertappt, wie er sich immer wieder diese eine Frage stellte. -Warum?-

Mit seinen Fingern fuhr er sich vorsichtig durch sein halblanges dunkelbraunes Haar, was an der rechten Seite sehr kurz in einem Undercut geschnitten war. Wenn er nervös war beruhigte ihn das Gefühl der Stoppeln zwischen seinen Fingern und an den Fingerkuppen. Er schloss die Augen. Hörte auf seinen Atem und seinen sich wieder normalisierenden Herzschlag. Es war noch sehr früh. Er schaute auf die Uhr, die an der anderen Seite des Zimmers hing. Noch nicht einmal 5 Uhr. Seine Gefühle waren in Aufruhr. Er würde es nicht schaffen noch einmal einzuschlafen,deshalb schwang er die Decke auf Seite und setzte sich auf. Beide Unterarme auf den Oberschenkeln ruhend, blieb er noch eine Weile bewegungslos sitzen. Ein langer Seufzer entfuhr ihm. Und da war sie wieder – die eine kleine Frage nach dem -

warum.........

der Morgen danach

Das Wasser in der Dusche rauschte laut und die angenehme Wärme des Wassers ließ eine wohlige Gänsehaut auf seinem gesamten Körper entstehen. Blind tastete er nach dem Duschgel und drückte eine größere Menge in seine Handfläche. Er genoss das Gefühl, wie sich das Gel langsam in Schaum verwandelte und verteilte es großzügig auf seiner Haut. Danach schäumte er sich die Haare ein und tauchte dann vollständig unter die warmen Wasserstrahlen, um alles abzuwaschen.

Als er fertig war, stellte er die Dusche aus und schlang sich ein Handtuch um seine schmale Taille,während er sich vor den Spiegel stellte und sich darin betrachtete. Er betastete seine schmale Kieferpartie und seine Finger wanderten weiter abwärts zu der großen Narbe an seinem Hals, die sich in der Höhe seines Kehlkopfes horizontal an beiden Seiten entlangzog. Sie hob sich dunkler von seiner sonst hellen Haut ab und die gezackten Ränder waren deutlich sicht- und tastbar. Sie war ca 6cm hoch und insgesamt ca 10cm breit , was das Verstecken recht schwer machte, deshalb versuchte er es gar nicht erst. In den Kreisen in denen er verkehrte waren Narben auch gar nichts Schlechtes. Sie verliehen einem einen gewissen Ruf. Viele brüsteten sich mit extrem großen, vereinzelt widerwärtigen Narben und/oder fehlenden/abgerissenen Gliedmaßen, die sie von verschiedensten gefährlichen Aufträgen und Missionen davongetragen hatten, oder bei Kämpfen , in denen sie -natürlich- als Sieger hervorgegangen waren.

Er blickte mit finsterer Miene in den Spiegel, auf die Stelle, an der seine Finger ruhten.

Ein Klopfen an der hölzernen Tür des Gästezimmers riss ihn aus seiner Starre.

„Herr LX, sind Sie schon wach? … Ich...Sie wollten geweckt werden, wenn das Frühstück fertig ist...“

LX drehte leicht seinen Kopf in Richtung der Tür „ Ja... “ antwortete er knapp.

„.ähh.... nun...es ist fertig“ erklang es verschüchtert. „Kommen Sie herunter zum Tisch? Es ist schon gedeckt und die anderen Gäste...“

„Nein!!“ wurde er harsch unterbrochen. „Ich esse in meinem Zimmer. Stellen Sie es bitte vor die Tür und Klopfen 2 mal. Ich werde es mir dann herein holen“

„oh... nun gut ...wie Sie wü..wünschen. Ich werde ihnen gleich etwas hoch bringen lassen.“

„Haben Sie vielen Dank“ entgegnete LX in einem nun ruhigeren Ton.

LX hörte an Hand des leisen Knarrens, wie der Wirt die Stufen hinabstieg. Er schaute wieder in den Spiegel, legte seine Hände seitlich daneben und fokussierte seine Augen. Er konnte es nicht riskieren mit anderen zu essen. Man wusste nie, auf wen man treffen könnte. Es war einfach zu unsicher, sagte er sich. Je weniger Leute ihn sahen umso besser. Er war ja nur auf der Durchreise. Er musste unbedingt weit genug weg, an einem Ort, wo man ihn nicht kannte und auch keine Fragen stellen würde.
 

Er kämmte sich seine Haare .Vom Seitenscheitel ab, fielen sie über seine linke Gesichtshälfte und bedeckten sein eines Auge vollständig. Bedacht darauf, dass es nicht mehr zu sehen ist, zupfte er noch ein paar Haarsträhnen zurecht und fixierte dann alles mit ein wenig Haarspray. Er mochte das klebrige Zeug nicht wirklich, konnte aber nicht abstreiten, dass es ihn einen guten Dienst leistete.



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