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Wind of Change

von

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Begegnung der etwas anderen Art

Widmung(en): Aaaaalsoo ich widme die Story :

- meiner süssen kleine Kasu!!! hdgggggggdl :) (Mehr brauche ich nicht zu sagen!)

- meinem Sternchen , dem Joey!!! *dich knuddel* (Kochab is everywhere;)hdggggdl

- meinem Engelchen dem Darkie *dich ganz lieb knuddel und umärmel!* hdggggdl

- meiner Bine *knuffelz* Danke dass du imma für mich da bist!

- meinem Ari(key). Danke das ich dich habe , das du mir so viel schenkst!

Ich liebe dich!!!*knull* Mein mentor , Brother , Daddy , bester freund :D

und allen andren "Freaks" vom 4. Harry Potter Fanclubtreffens (des Clubs

evhermine.de auffa Ruine Hornstein in BaWü)
 

euer Tigerchen ;)
 

Ein kleiner Tipp von mir , hört euch dazu "CRUZIFY MY LOVE" von X-Japan an.
 


 

Er sah aus dem Fenster , während es draussen immer noch schneite.

Sein Blick blieb an den unzähligen Schneeflocken hängen , die aus dem Himmel zu fallen schienen wie kleine weiße Engel.

Irgendwie niedlich , wenn man es sich so vorstellte , das jede Schneeflocke ein Paar weißer Flügelchen besaß mit dem es zur Erde kam.

Er schüttelte den Kopf , denn er versank schon wieder in Träumereien.

Lächelnd drehte er sich vom Fenster weg und ging zu seinem Bett.
 

Es tat gut einmal den ganzen Trubel und die Hektik vergessen zu können und sich nur auf sich selbst zu konzentrieren.

Seufzend ließ er sich auf sein Bett fallen und schloss die Augen.

Etwas fehlte noch. Etwas ganz entscheidendes.

Sein Blick glitt zu seiner Stereoanlage über ihm , er suchte sich sein Lieblingslied heraus und legte die CD ein.

Wie oft hatte er dieses eine Lied wohl schon gehört ?
 

Es klopfte leise an der Tür und ein kleines Gesicht erschien.

"Duu Raoul ? Warum hörst du so ein trauriges Lied , freust du dich denn nicht das der Weihnachtsmann bald kommt ?"

Er musste unwillkürlich lächeln. Warum konnte man nicht immer so optimistisch und naiv sein wie ein Kind ?

"Doch , sicher freue ich mich! Aber mir gefällt das Lied sehr. "

Er strich seinem kleinen Bruder sanft über den Kopf.

"Und weswegen bist du die ganzen Stufen hoch gelaufen , hm ?"

"Mama wollte wissen ob du fertig bist."

"Ah ich verstehe. Dann lauf schnell wieder zu "Mama" und sag ihr das ich sofort unten sein werde!"

Er nickte und hüpfte lachend aus dem Raum.
 

Seine Mutter konnte es auch nie lassen. Immer fort wollte sie ihn in guten Händen wissen.

Grinsend machte er sich fertig.
 

Es waren nicht mehr viele Tage bis Weihnachten , deshalb gab es wie jedes Jahr einen Ball.

Er war wirklich nicht darauf erpicht daran teil zu nehmen , doch gehörte es zu seinem Leben.
 

Viele waren gekommen , wichtige Leute mit ihren Frauen und den älteren Töchtern , die nun ins heiratsfähige

Alter gekommen waren , jedenfalls nach Meinung der Familien.

/Mein Gott altmodischer geht es echt nicht mehr ../
 

Er sah sich um. Niemand sah irgendwie interessant aus , die gleichen Gesichter wie immer.

In einer Ecke kichernde Mädchen , ihre Gesichter halb versteckt , in einer anderen Herren die sich um ihre Geschäfte sorgten.
 

Jemand tippte ihm auf die Schulter.

Als er sich umdrehte entdeckte er seine Mutter.

"Oh hallo Mama!"

Sie lächelte ihn , klein wie sie war , von unten herauf an.

"Hallo mein Liebling! Und hast du schon eine bstimmtes Mädchen im Sinn ?"

"Ach Mama! Du weißt , das ich keine dieser Mädchen hier bevorzuge. Sie sind mir zu gekünstelt und .."

" .. und ?"

" .. und zu stark geschminkt und herausgeputzt und noch dazu sind sie furchtbar eitel. Ich würde mich bei keiner wohlfühlen. Warum muss es denn unbedingt SO eine sein."

Er seufzte leicht und nahm sich ein Glas Sekt von einem Tablett , das ein Diener gerade vorbei trug.

" Nun dein Vater wollte es so. Ich kann dich sehr gut verstehen und doch kann ich nichts dagegen sagen. Diese Mächen hier wissen nicht was es heißt um das tägliche Brot kämpfen zu müssen. Ich würde auch lieber eine Schwiegertochter wollen die Herz und Verstand hat! Aber ich glaube das sucht man bei den meisten hier vergeblich!"

Sie stupste ihm sanft in die Seite und verschwand daraufhin in der Menge.
 

Ja das suchte man wirklich vergebens.

Er rieb sich die Stirn. Er brauchte dringend frische Luft.

Der Garten wäre wahrlich das Beste um dem ganzen einwenig entkommen zu können.
 

Es schneite immernoch.

Er schritt langsam durch den Garten und genoß es.

Man konnt wirklich denken das sie sich im 18 Jahrhundert befanden , wenn man all das hier sah. Die Bälle genau so wie das Schloss.
 

/Was war das ?/

Er sah sich um. Doch kein Anhaltspunkt von wo der Laut kam.

"Ist da jemand ?"
 

Er verließ die Wege und stapfte durch den Schnee um heraus zu finden woher der Laut kam.

Da war es wieder. Also musste es sich nördlich von ihm befinden ,was immer es auch war.
 

Sie rieb sich ihre Hände aneinander. Es war wirklich verdammt kalt.

Jetzt hatte sie sich auch noch am Zaun geschnitten , der das Grundstück umgab und als ob das noch nicht genug sein könnte , war sie geradewegs in den Gartenteich gesprungen.

/Klasse .. Erfolg auf der ganzen Linie .../

"Scheisse!"
 

Sie verfluchte sich selbst , denn es galt schließlich keinen Laut von sich zu geben.

Kurz darauf hörte sie eine fremde Stimme rufen:

"Ist da jemand ?"
 

Man hatte sie also gehört. Und auch sie hörte etwas und zwar näherkommende Schritte. Von wo kamen sie ?

Sie blickte sich um , doch half es nicht viel da sie umgeben von Hecken und Bäumen war.

Sie musste schleunigst hier weg. Nur wie ?

Gerade als sie im Begriff war zu flüchten , ertönte hinter ihr eine unbekannte Stimme.

"Wohin denn so schnell ?"
 

Erschrocken drehte sich sich um.

Sie stand einem knapp 19 Jährigen gegenüber , der sie abschätzig betrachtete.

Er verschränkte die Arme.

" Was du hier zu suchen hast ,würde mich schon sehr interessieren. Zu mal es dir nicht gestattet ist dich HIER aufzuhalten."

"Achja und woher willst du das so genau wissen ?"

"Ich brauche es nicht zu wissen , ich sehe es!"

Ein Grinsen breitete sich über seinem Gesicht aus.

" Und ich glaube kaum das meine Eltern sehr erfreut wären , gerade jetzt jemanden in ihrem Garten zu finden , der wie DU rumläuft."
 

Der Typ hatte sie doch nicht mehr alle. Zornig sah sie ihn an.

" Wie ich rumlaufe ist mein Problem. Und was ich hier zu suchen habe geht dich ebenso 'n Dreck an!"

"Oh du riskierst aber ziemlich viel zu mal DU die Person bist , die hier nichts zu suchen hat! Also was willst du hier ?"

"Ich hab dir schon mal gesagt , das es dich nichts angeht!"
 

Sie versuchte an ihm vorbei zu gelangen doch er stellte sich ihr in den Weg.
 

" Tja ich hab Zeit. Also , du kommst hier nicht eher fort bis du alles erzählt hast , fang an.!"

" Pah , ich glaubs ja nich. Ich lasse mir von so nem reichen Schnösel wie dir doch nichts befehlen!"

"Ach so denken Madame also ? Mag sein das ich ein "reicher Schnösel" bin , dennoch sitze ich am längeren Hebel , also überlegs dir!"
 

Er drohte ihr tatsächlich , sie konnte es nicht glauben. Doch er hatte Recht , er war warm gekleidet ganz im Gegensatz zu ihr.

Sie musste wahrlich ein tolles Bild abgeben mit klatschnassen Sachen und triefenden Haaren , die ihr strähnig ins Gesicht hingen.

Es war schließlich nicht Sommer , und die Kälte war furchtbar.

Sie hatte sich schon so gut wie eine Lungenentzündung eingefangen , das war sicher.
 

"Und höre ich noch was von dir ?"

"Da kannst du warten bis du schwarz wirst!"

"Stimmt , das kann ich wohl. Doch ich ziehe es vor zu warten bis ich schwarz werde , statt zu warten bis ich sterbe , aufgrund triefend nasser Sachen und einer mords Kälte."
 

Sie funkelt ihn giftig an.

"Vergiss es!"
 

Das Mädchen war wirklich eine harte Nuss. Er hatte nicht im Sinn sie hier umzubringen.

Doch daran glauben , das sie zur Besinnung kam mochte er auch nicht. Also blieb nur ein Weg.

Er trat geschickt einen Schritt auf sie zu und schon hatte er sie auf die Arme gehoben.

"WAS SOLL DAS DU LACKAFFE!!!!!! Lass mich sofort runter!"

"Wenn du mal für einen Moment den Mund halten könntest wäre ich dir sehr zu Dank verpflichtet!"

" Davon träumst du , was ?! Niemals!"
 

Sie trieb ihn fast zur Weißglut.

/Tut mir ja sehr Leid!/

Er nahm seinen Schal und verwendete ihn kurzer Hand als Knebel.

Und weiterer Protest folgte.

Er wurde geschlagen und getreten , doch schaffte er es schließlich bis zu seinem Zimmer.
 

"Mein Gott nun halt mal die Luft an!"

Vorsichtig entfernte er den Knebel , was er Sekunden später sofort bereute.

"Was fällt dir ein!"

" Vieles! Du hättest wirklich nicht so einen Aufstand machen müssen! Auserdem war der Knebel gerechtfertigt , sei froh das ich meinen Mund gehalten habe!!"

"Pah .."

Er vernahm nur noch ein Grummeln.

" Und so um dich zu schlagen und zu treten wäre nicht nötig gewesen. Mir stand wirklich nicht der Sinn danach , länger als nötig in deiner Nähe sein zu müssen."
 

Er blickte zu ihr auf und erntete einen hasserfüllten Blick.

"Ja ja hass mich nur , wenn du nichts anderes zutun hast. Ich werde dennoch nachschauen ob sich noch etwas essbares finden lässt!"

Damit erhob er sich und wollte schon zur Tür hinaus.

"Danke .."

Verwundert drehte er sich um.

"Für was ?"

" Das du die Klappe gehalten hast und wegen dem Essen .."

" Ich habe nicht gesagt DAS es etwas gibt , lediglich das ich nachschauen werde!"

"Ja ja schon verstanden , aber hör verdammt nochmal auf so spießig zu reden. Das hält ja keiner aus!"

"Pah."

, war das einzige was sie verstand , dann war er auch schon aus dem Raum gegangen.

Hier war es warm ... und gemütlich. Ganz anders als da wo sie her kam.

Als sie sich im Zimmer umschaute blieb ihr Blick an der Stereoanlage hängen.

Sie war noch immer auf "PAUSE" geschaltet. Obwohl das Lied , laut der Zeitangabe gerade erst begonnen hatte.

Sie blickte sich abermals um und drückte auf die "PLAY"-Taste.
 

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Crucify my love

* If my love is blind

Crucify my love

If it sets me free

Never know Never trust

" That love should see a color "

Crucify my love

If it should be that way

# Swing the heartache

Feel it inside out

When the wind cries

I'll say good-bye

Tried to learn tried to find

To reach out for eternity

Where's the answer

Is this forever
 

Like a river flowing to the sea

You'll be miles away and I will know

I know I can deal with the pain

No reason to cry
 

Crucify my love

* If my love is blind

Crucify my love

If it sets me free

Never know Never trust

" That love should see a color "

Crucify my love

If it should be that way
 

Till the loneliness shadows the sky

I'll be sailing down and I will know

I know I can clear clouds away

Oh is it a crime to love
 

# Swing the heartache

Feel it inside out

When the wind cries

I'll say good-bye

Tried to learn tried to find

To reach out for eternity

Where's the answer

Is this forever
 

* If my love is blind

Crucify my love

If it sets me free

Never know Never trust

" That love should see a color "

Crucify my love

If it should be that way
 

by X - Japan

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Sie bemerkte nicht als er erneut den Raum betrat.

"Hab ich dir erlaubt hier irgendwas an zu fassen oder dachtest du eventuell das es sich hier um einen Streichelzoo handelt ?"

Er lehnte immer noch im Türrahmen mit einem Tablett in der Hand.

"Nein , hast du nicht. Aber es war langweilig und dein Zimmer ist interessant!"

Das Lied ? Ist dein Lieblingslied , was ?"

"Seh ich so aus , das ich mir sowas anhöre ?"

" Soll ich ehrlich sein ? Ja. Außerdem ist das Lied schön."

"Ha , schön das man Menschen nur nach dem Aussehen beurteilt!"

"Greif dich an deine eigene Nase ..."

Er gab nur ein unverständliches Murmeln von sich und stellte dann das Tablett auf dem Tisch neben dem Bett ab.
 

Sie lief während des im Zimmer herum und sang mit.

"Kennst du das Lied ?"

" Ja. Weißt du dein Zimmer ist wirklich riesig."

"Naja was heißt hier riesig."

"Hm für dich scheint es sicher klein. Sag mal müsstest du nicht auf dem Ball sein ?"
 

Sie blickte ihn amüsiert an und konnte auch ein Grinsen nicht unterdrücken.

"Du sollst verheiratet werden , was ? Is nich wahr , macht ihr das etwa echt noch so wie früher ?"

Sie hätte wohl besser ruhig sein sollen.
 

" Na und , das geht dich nichts an! Außerdem hab ich dann jemanden , im Gegensatz zu etwaigen anderen Leuten..."

"Ha , na lieber hab ich keinen , als das ich mir jemanden andrehen lasse der eingebildet ist und den ich hasse wie die Pest."
 

" Wer sagt denn , das ich sie hasse wie die Pest , wie du dich ausdrückst ?!"

" Ich sage das!"

" Bleibt nur die Frage offen ob du hier überhaupt was zu sagen hast , oder nicht ?!

Und da ich behaupten kann , das dies nicht der Fall ist , würde ich lieber mein Mundwerk zügeln , mein Fräulein."
 

Er deutete ironisch eine Verbeugung an und nahm das abgestellte Tablett erneut zur Hand.

" Falls du Hunger hast , bitte schön..."
 

Sie drehte sich aprupt um und musterte ihn verstohlen.

"Was ist nun ? Keine Angst ich beiße nicht!"

" Na da wär ich mir nicht so sicher , was willst du dafür denn haben ... ?"

Ihere Augen verengten sich zu winzigen Schlitzen und sie blickte ihn mißtrauisch an.

"Haben ? Wie haben ?"
 

Seine Augen weiteten sich , als er verstand.

" Du glaubst doch nicht etwa , das ich für das Essen eine Gegenleistung haben will ?!"

" Um ehrlich zu sein doch.."

" Und was veranlasst dich dazu , mich derart zu verurteilen? Du scheinst nicht viel von den Worten "Nächstenliebe" oder "Freundlichkeit" gehört zu haben , oder ?"

"Einiges! Und zu dem zweiten. Das mag ja in dieser Gesellschaftsschicht üblich sein , doch so bald man kein oder wenig Geld hat ist es aus mit aller Freundlichkeit , DAS mein Lieber scheinst du noch nie gehört zu haben , denn du wirst ja in Watte gehüllt in diesem goldenen Schlösschen erzogen , nicht wahr ? Sag mal hast du eigentlich eine Ahnung was sich da draußen abspielt , während du hier drinnen sitzt und dich beklagst das dein "Zimmer" , welches eher schon die Ausmaße einer Wohnung hat , zu klein ist ?"
 

Er stand völlig perplex an seinem Bettpfosten und starrte auf diese , fast zwei Köpfe kleinere Person , die ihm hier gerade ein Moralpredigt zu halten schien.

Zum sprechen ansetzend wurde er erneut unterbrochen , erst gar nicht zu Wort gelassen.

"Und lass es von "Nächstenliebe" zu reden. Fang nicht auch noch mit Religion und diesem ganzen Schrott an , das bekomme ich tag täglich von diesen gestörten Priestern zu hören , die meinen das man solche wie mich , von der Straße holen kann in dem man ihnen von Gottes Liebe erzählt und wie toll diese doch wäre und das es durch sie kein leid gäbe! Pah , also verarschen kann ich mich auch allein , danke! Dafür brauche ich weder eine Kirche noch einen Gott!"
 

Sie war näher an ihn heran getreten und ihre Augen funkelten wütend , während ihr Redeschwall langsam verebbte.

Er musterte sie nun eingehender , da er sich ihre Erscheinung aufgrund ihrer Erzählungen nun erklären konnte.
 

"Du .. du kommst von der Straße ?" , das einzige was ihm jetzt einfiel.

/ Na super , jetzt hält sie dich mir für komplett beschränkt. Toll eine bessere Frage konnte dir jetzt auch nicht einfallen... /
 

"Nach was sieht's denn aus ? Nach 'nem Kostümball oder was ?"

Ihre schnippiche Antwort ließ ihn zusammenfahren.

"Entschuldige."

Er erhob sich und ging zu einem seiner riesigen Fenster. Am Himmel leuchteten in weiter Entfernung , die Sterne und doch fühlte er sich , wenn er sie betrachtete geborgen und zu Hause.

Nachts sieht alles anders aus.

Autor: Josy (- Suffer Soul -)

Email: -suffersoul-@originalbishounen.de

Titel: Weihnachtsspecial ^^ (Wind of Change)

Teil: 2/? (eigtl. 1)

Fandom: Songfic ^^, Reality

Warnungen: hetero..

Rating:

Kommentar: Hm scheint interessant zu werden zwischen den beiden...
 

Widmung: meinem kleinen Schatz der Kasu (mach dir keine Sorgen! Ich pass auf mich auf, versprochen!), Mali, meinem Papa Ari, *sensiii*, hitomi, layana und Darkie!!!
 

- Josy -
 

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Wind of Change Part Two
 

Sie betrachtete ihn von hinten und versuchte zu erraten ,was ihm gerade durch den Kopf ging , als sie auch schon eine Stimme vernahmen , die auf dem Weg nach oben war. Sie blickten sich kurze Zeit an , bevor er ihr zu nickte und genervt zur Tür schritt und den Raum verließ.

Sie konnte nicht verstehen was draußen gesprochen wurde , doch bemerkte sie den wütenden Unterton in der Stimme ihres "Retters" , oder sollte sie lieber ihres ""Feindes" sagen ?

Was würde auf diesen besser passen , auf ihre gesamte Situation in der sie sich befand ?
 

Da sie sich sicher war , das es noch etwas dauern konnte bevor sie wieder Gesellschaft hatte nahm sie ersteinmal auf dem Bett platz und testete während des , wie gut es federte und überhaupt die Qualität dieses ( ihrer Meinung nach Traum-) Bettes. Zu frieden mit den "Ergebnissen" schob sie mit dem jeweils anderem Fuss ihre Schuhe von den selben uind ließ sich zufrieden seufzend in diesen Berg aus Kissen und Decken zurück sinken.
 

Sie lächelte , als sie an die Decke starrte und über die vergangenen Ereignisse nachdachte. Nun es hatte sich noch nicht klar heraus gestellt , wie sich diese Sache hier für sie entscheiden würde und doch war sie entgegen ihrer sonstigen Art , dem ganzen hier positiv eingestellt , auch wenn sie selbst dies nie zugegeben hätte.
 

Sie fühlte sich das erste Mal seit langem geborgen . Hatte ein Dach über dem Kopf , etwas womit sich ihr Magen noch eine ganze Weile beschäftigen konnte und es war angenehm warm. Was wollte sie mehr ?

Eigentlich hatte sie alles wovon SIE nur träumen konnte und doch fehlte ihr etwas. Sie raffte sich ein letztes Mal auf und bediente die Stereoanlage , die sich auf einem Regal über ihrem Kopf befand und ließ die CD erneut

laufen , doch programmierte sie die Anlage so , dass man auf dem Display den winzigen Hinweis >Repeat one< erkennen konnte , bevor sie sich wieder in die Tiefe der Decke sinken ließ und müde die Augen schloss , ein letztes Gähnen folgte und die ersten Töne des Liedes waren zu hören , doch sie war schon längst ins Land der Träume hinüber glitten und bemerkte deshalb nicht , das Raoul erneut den Raum betrat.
 

Er blickte sich suchend um , konnte jedoch das seltsame Mädchen von vorhin nicht ausmachen. Er schritt näher an sein Bett und bemertke erst jetzt das sich darin eine Person befand , zwar schlafend aber dennoch da..
 

" Was .. ?"

Er murmelte etwas unverständliches und dachte angestrengt nach.

Leise fluchend starrte er immer noch auf die zusammengerollte Gestalt in dem riesigen Bett.

" Na super , jetzt ist sie auch noch eingeschlafen! Kann doch wohl nicht wahr sein .. super und wo soll ich jetzt schlafen .. raus schmeissen lann ich sie ja schlecht .. vor allem bei der Kälte ...warum musste auch dieser wandelnde Schminkkasten grade jetzt mit mir reden wollen .. verdammt , man kann dieses Hochzeitsgetue auch übertreiben ... was soll ich jetz machen ? .. sie wecken ? nein ... "

er fuhr sich fahrig mit seiner Hand über sein Gesicht und durch die Haare:

" Wunderbar jetzt fange ich schon an mit mir selbst zu reden .. ich bin wohl ein bißchen müde .. na kein Wunder bei dem Dauerlächeln , das man bei den ganzen Mädchen immer aufsetzen muss ..."
 

Er wusste das es keinen Sinn hatte sich zu streuben , deshalb zucktee er resigniert mit den Schultern und zog sich soweit das möglich war , für die Nacht um.Nur was sollte er anziehen ? Aufgrund , der im Zimmer herrschenden Temperratur würde er sich klar für seine Boxershorts entscheiden , doch in anbetracht der Geschehnisse und einer bestimmten Sache die jetz die Hälfte seines Bettes einnahm , war das schlecht möglich .. es gäbe nur Probleme und darauf hatte er im Moment absolut keine Lust.
 

Also nahm er sich ein T-Shirt und eine bequeme Jogginghose aus seinem Schrank und legte sich dann , so vorsichtig wie möglich um dieses Temperamentbündel ja nicht zu wecken , neben sie und kroch so gut es ging unter die Decke , dann schaltete er das Licht aus , erst jetzt bemerkte er den CD-Playerr über sich , der noch immer das selbe Lied in Dauerschelife spielte und er musste unwillkürlich schmunzeln.
 

Er war gerade dabei all seine Gedanken aus zu schalten um sich dem Schlaf hinzugeben , als er durch unangenehme Hitze , eneut fluchend aus dem Bett kroch und sich im Dunkeln zu seinem Schrank tastete um die viel zu warme Kleidung , nun doch gegen eine einfache Boxershorts zu tauschen , und sich das T-Shirt als Rettung unter das Kopf kissen zu legen , doch bevor er sein Bett erneut erreichte , stieß er sich zunächst an einem Stuhlbein , das ihm nicht aus dem Weg gehen wollte , kaum hatte er hier den Schmerzenslaut krampfhaft unterdrückt , als er auch schon mit dem anderen Fuss die Bettkante begrüsste und sich auf die Unterlippe biss um nicht zu fluchen oder sonst irgend ein verräterisches Geräusch zu machen.

Endlich im Bett angelangt , rieb er sich seine schmerzenden Zehen und legte sich dann hin.

Kaltes klares Mondlicht fiel durch die großen Fenster , genau auf sein Bett und er blickte mehr automatisch als bewusst zu der, neben ihm liegenden Person.
 

Wie lange hatte er nicht mehr mit jemanden zusammen in einem Bett geschlafen ?? Seit er neun gewesen war ? Genau wusste er es nicht mehr , doch war es schon eine lange Zeit her , und er merkte erst jetzt das es irgendwie tröstlich war jemanden neben sich zu haben , auch wenn es in diesem Falle eine völlig fremde Person war.

Doch komischerweise empfand er es far nicht als befremdlich , dieses aufbrausende Ding in seinem Bett zu haben. Während sich ein Lächeln auf seine Lippen stahl , beobachtete er die Konturen der gegenüberliegenden Person genau und rutschte automatisch näher .
 

Was sollte schon groß passieren ?
 

Erschöpft schloss er die Augen und fiel wenige Augenblicke später in den langersehnten Schlaf , wobei er unbewusst noch ein weiteres Stück auf die andere Hälfte seines Bettes rutschte.
 

Er erwachte aufgrund seines schmerzenden Armes und öffnete verschlafen die Augen.

Wie spät war es eigentlich ?
 

Völlig desorientiert blickte er sich um.

Gut er war schonmal in seinem Zimmer , doch weitete sich sein Blick , als er auf die neben ihm liegende Person fiel.

Also war es kein Traum gewesen , das seltsame Mädchen war Wirklichkeit.
 

Er beobachtete sie genau von oben bis unten.

Sie hatte ihre Beine angezogen und die Arme ebenso an den Körper gelegt , während sie gleichmäßig atmete und einzelne Strähnen ihres schulterlangen Haares , mit jedem Atemzug über ihr Gesicht wehten.
 

Sie sieht wirklich niedlich aus , wenn sie nicht gerade dabei ist einem die Leviten zu lesen , doch nun bemerkte er auch den etwas unangenehmen Geruch der von der anderen Hälfte seines Bettes herührte.
 

/Sie brauch unbedingt eine Dusche/
 

Er lehnte sich zu ihr rüber und tippte sie leicht an der Schulter , während er sagte:

"Hey aufwachen!"
 

Sie grummelte etwas unverständliches , nahm sich ihr Kissen und hielt es sich über den Kopf , während sie ihm den Rücken zu kehrte und seelenruhig weiterschlief.
 

Was sollte das denn jetzt ?

Er versuchte es ein zweites Mal , nahm ihr das Kissen vom Kopf , das sie bis dahin noch mit den Händen fest gehalten hatte , beugte sich zu ihrem Ohr hinunter und flüsterte:

"Hey .. aufwachen. Und eines vorne weg , du brauchst dich gar nicht wieder wegdrehen , denn ich werde dich solange nerven bis du wach bist. Also hast du , um genau zu sein EINE Möglichkeit und die heißt : Aufstehen. also , was ist ?"
 

Ein weiteres Grummeln folgte, doch sie setzte sich verschlafen auf , zog ihre Knie an , strich sich mit ihren Händen über ihr Gesicht und fuhr sich dann durch die Haare , bevor sie fragte:

"... Wiesp ätisses?..."

"Wie bitte ?"

" Sorry , ich wollte wissen wie spät es ist .."

"Ahso , warte. 11:48 Uhr laut meinem Wecker."

"WAS ? Sag mal hast du sie noch alle ? Was ist das denn für eine Zeit um aufzustehen ? Bist du bescheuert ?"

"Hey nun halt aber mal die Luft an , meine Güte. Wenn du mal nicht beim Sprechen das atmen vergisst .. pfft. Außerdem ist das MEIN Zimmer und du bist hier kein Gast , eigentlich hätte ich dich gestern schon rausschmeißen lassen können , also steht es dir wohl kaum zu mich so anzufahren , denn ICH entscheide wann ich aufstehe, klar ?!"

"Ohhh vielen Dank , dem Herrn! Soll ich jetzt auf Knien kriechen , und dich ehren , weil du mich nicht raus geschmissen hast ? Ist es das ? Warum hast du's dann nicht einfach getan , hm ?"

" Ich hab dir gestern schon mal erklärt wieso!"

"Hö ? Achso der Schrott mit der Nächstenliebe und so , was ? Na wenn du meinst , bitte schön!"
 

"Ja meine ich ! Und außerdem habe ich dich eigentlich nur geweckt , weil .."

"Weil ?! Vielleicht aus NÄCHSTENLIEBE ?"

"Aber es geht noch ja ? Ich hab dich lediglich geweckt , weil man dich mindestens einen Kilometer GEGEN den Wind riechen kann und du von keinem Menschen erwerten kannst , das er das durchhält!"
 

Sie starrte ihn erst an und senkte dann verlegen den Blick , sagte jedoch nichts mehr.
 

"Hmpf ...weiß ich auch..." , ihre Gesichtsfarbe hatte sich dennoch nicht verändert , sie war nach wie vor knall rot.
 

Super jetzt hatte er es wieder geschafft , wieso musste sie ihn aber auch immer dermaßen auf die Palme bringen ?

er seufzte und fügte dann hinzu:

"Sorry. Wenn du duschen willst , das Bad grenzt gleich hier ans Zimmer..."
 

Sie nickte lediglich und blickte zu der einzigen Tür die dieser Raum hatte , außer der durch den man ihn betrat , bevor sie jedoch im Badezimmer verschwinden konnte , wurde sie zurück gerufen.

"Handtücher liegen da , wenn du was brauchst nimm's dir einfach ok ? ich schaue mal in meinem Schrank nach Klamotten . Ein Pullii und 'ne Jogginghose müssten dir auch so passen... auch wenn du ein bisschen kleiner bist."

"Ja , danke."

Sie verschwand im Badezimmer , schloss ab damit niemand sie stören konnte und sah sich darin ersteinmal verloren um.

Das Bad war riesig , mit einer Dusche und einer Wanne , sowie weiteren sanitären Anlagen , die man für gewöhnlich in einem Bad vorfindet und doch fühlte sie sich einsam.

Er hatte ja recht , sie roch wirklich nicht besonders gut , nur wie sollte man sich denn täglich waschen , wenn man auf der Straße lebte.

Normalerweise war ihr das egal , denn es gehörte nun mal dazu Alle waren so wie sie , genauso schmutzig , verdreckt und herunter gekommen , doch jetzt und hier schämte sie sich fürchterlich , und verfluchte sich dafür , das sie so war wie sie war , denn auch wenn sie sicher nicht freiwillig auf der Straße lebte , so gab sie sich immer wieder die Schuld daran.
 

Langsam sank sie an einer der Wände nach unten , schlang die Arme um ihre angezogenen Knie und legte den Kopf darauf..

Was sollte sie jetzt machen ?

Wo sollte sie hin ?

Hier bleiben war der reinste Irrsinn und doch , sie wischte sich die Tränen , die sie erst jetz bemerkte von den Wangen und beschloss: wenigstens die ihr verbleibende Zeit zu nutzen.

Sie zog sich aus , schmiss ihre alten Klamotten auf einen Haufen , stieg in die Dusche und drehte das Wasser an.
 

Wunderbar ,das warme Wasser streichelte sanft über ihre Haut und sie schloss wohlig die Augen , während sie sich von der Wärme einlullen ließ.
 

Erst nach einer viertel Stunde nahm sie das bereitstehende Duschgel und seifte sich damit ein , wusch sich ihre langen haare und spülte sich dann erneut ab , bevor sie jedoch gänzlich aus der Duschkabine stieg ,schnappte sie sich ein riesiges Handtuch , auf dem der Name "Raoul" aufgenäht war und wickelte es um ihren Körper , den nun eine leichte Gänsehaut überzog.

Dann schüttelte sie ihre Haare einmal richtig durch , um wengistens das meiste Wasser aus ihnen zu bekommen , nahm ein weiteres , kleineres Handtuch und frottierte sie damit , bis sie einigermaßen trocken waren und sie auch dieses Handtuch um ihren Kopf schlang , dann blickte sie sich noch einmal um.

Ihre alten Sachen , was sollte damit werden ?
 

Sie ging zur Tür , klopfte leise und lugte dann durch den , nun entstandenen Spalt.

"Ähm .. wa .. was soll ich mit meinem alten Sachen machen ?"
 

Er blickte nicht zu ihr hin , ob aus Verlegenheit oder etwas anderen vermochte sie nicht zu sagen.

"Lass sie einfach im Bad , die werden dann automatisch mit gewaschen!"

"O.. ok."

Sie wollte gerade wieder im Bad verschwinden als sie die Sachen - seine Sachen bemerkte, schnell griff sie nach ihnen und schloss die Tür.
 

Er drehte sich erst um , als die Tür erneut geschlossen worden war und bezog das letzte Kissen neu ,

auch wenn er aus einer wohlhabenden Familie stammte , so war es doch von Vorteil sein Bett selbst beziehen zu können , denn hätte eine Dienerin darum gebeten , so hätte es nur wieder Fragen gegeben , denn diese hielten zu meist nicht ihr Mundwerk , wenn es darum ging etwas zu berichten , was vor ihnen noch keiner wusste - dass schien ihr Ansehen unter ihreslgeichen anscheinend zu erhöhen.

Er wusste es nicht genau , doch es schien wirklich so , und wie schnell würde es sich rum sprechen das er , obwohl e rallein schlief , neues Bettzeug benötigte.

Nun es fielen sicher einige andere "Aktivitäten" in diesen Möglichkeitsbereich , doch wussten seine Eltern genau , das er von solcherlei Dingen nichts hielt , was auch der Wahrheit entsprach.

Verschwunden

Wind of Change Part Three
 

Schon fast eine halbe Stunde war vergangen ohne das er auch nur das leiseste Geräusch aus dem benachbarten Raum wahrnehmen konnte.

Wie konnte ein Mensch nur so lang im Badezimmer bleiben, es war ihm unbegreiflich.

Er schüttelte den Kopf und begutachtete sein frisch gemachtes Bett.
 

Dafür das er darauf nicht spezialisiert war,sah es gar nicht übel aus, er musste sich selbst gratulieren.

Er betrachtete sein Zimmer und besah sich jedes einzelne Stück , dass sich in ihm befand.

Wie sah es jemand der zum ersten Mal hier war?

Sah er es anders als er selbst? Wahrscheinlich, denn er lebte seit über zehn Jahren hier und hatte auch nicht vor dieses - sein Zimmer zu verlassen.
 

~~~~~~~
 

Wie lange stand sie nun schon an die geschlossene Tür gelehnt?

Mit Sachen im Arm die nicht ihr gehörten. Langsam senkte sich ihr Blick auf das Bündel das an ihre Brust gedrückt war.

Sie schloss die Augen, atmete tief ein und schritt dann in die Mitte des Raumes, genau vor den Spiegel, der ihr gegenüber an der Wand angebracht war und diese fast gänzlich einnahm.
 

Das Bündel legte sie auf einem kleinen Hocker ab, der neben ihr stand und zog ein Kleidungsstück nach dem anderen heraus um es zu begutachten.
 

Eine schwarze einfache aber gemütlich aussehende Hose, dir ihr wahrscheinlich etwas zu lang war, doch konnte man dieses Hindernis leicht überwinden.

Was gab es noch?

Ein Oberteil, nein zwei.

Einen Pullover und ein T-Shirt?

Beide ebenfalls schwarz.
 

Nun gut sie hatte zwar Sachen die ihr mehr oder weniger gut passten, doch was sollte die darunter anziehen? Ihre gesamten alten Dinge lagen ein paar Schritte von ihr entfernt auf einem elend aussehenden Haufen.
 

Es half nichts, besser sie trug das als gar nichts.
 

Ein letzter Blick in den Spiegel verriet ihr, dass sie in den viel zu großen Sachen vollkommen verloren wirkte.

Dann schritt sie zur Tür, öffnete diese leise und blickte sich suchend um.
 

Als sie feststellte das tatsächlich niemand im Raum war, schlich sie sich zum Bett und wollte schon unter die Decken schlüpfen als ihr Blick auf das Fenster fiel.

Auf der anderen Seite der Glasscheiben wurde die gesamte Umgebung in weißen Schnee getaucht und glitzerte ihm schwach silbernen Lichtes das der Mond in dieser klaren und somit sehr kalten Nacht sandte.
 

Wie gebannt erhob sie sich erneut und trat auf das riesige Flügelfenster zu, dessen nachtblaue Vorhänge zu beiden Seiten, von Kordeln gehalten und in großen Schwüngen zu Boden glitten.
 

Sie stand nun genau vor dem Fenster und blickte sich staunend um, langsam wanderte eine ihrer Hände an die Scheibe und verweilte auf dem kalten Glas.
 

=~=~=~=
 

Die Tür öffnete und schloss sich gleich darauf, denn er war zurück gekehrt und wollte schon vor Erschöpfung aufseufzen als er die kleinere Gestalt erblickte die auf der anderen Seite des Raumes am Fenster stand und vollkommen weggetreten zu sein schien.
 

Auch er verharrte einige Minuten und ging dann leise zu seinem Bett, lehnte sich an dessen Pfosten und heftete seinen Blick erneut in Richtung Fenster.
 

Dann stieß er sich ab und schritt zu ihr, stellte sich hinter sie und betrachtete sie weiterhin, langsam neigte er seinen Kopf zu ihrem und flüsterte ihr "wunderschön , nicht wahr..?" ins Ohr, woraufhin sie leicht zusammen zuckte und sich verwirrt umwandte.

"Oh ich hab dich gar nicht mitbekommen."

".. das habe ich bemerkt.Ich wollte dich nicht erschrecken, tut mir leid." , er lächelte sie entschuldigend an und dieses Lächeln rief bei ihr ein Kribbeln hervor, wie sie es bisher noch nicht gekannt hatte.

Ihr wurde mit einem Mal wunderbar warm, doch schien diese Wärme von innen zu kommen.

Sie merkte das auch sie lächelte.

"Ist schon in Ordnung."
 

Schweigen trat ein, bis er sich abwandte um selbst ins Bad zu verschwinden.
 

Sie blickte ihm etwas wehmütig nach und fragte sich im selben Augenblick, was das gerade gewesen war und ob nur sie allein dieses Gefühl der Vertrautheit und Wärme gespürt hatte.
 

Ein weiteres Lächeln stahl sich auf ihre Lippen.
 

Mädchen du bist verrückt, du warst zu lange unter der Dusche fürchte ich...
 

Gerade wollte sie sich abwenden, als ihr eine Bewegung vor den Mauern der Villa auffiel, dort schritt eine einsame Person den Weg entlang und kämpfte gegen den Wind, der ihm kalt ins Gesicht wehen musste.
 

Langsam näherte sie sich einer Laterne und tauchte in deren Lichtkegel ein, mit einem leisen Aufschrei rannte, einige Meter über dem Boden eine andere Person aufgeregt herum und suchte ihre Sachen zusammen.
 

Hatte sie auch alles?

Ein letztes Mal vergewisserte sie sich das alles bei ihr war was sie brauchte und warf der verschlossenen Badezimmertür einen traurigen Blick zu.

Sie öffnete die Zimmertür, schloss sie leise und stand in einem riesigen Korridor.

In welcher Richtung lag der Ausgang?

Der Fremde im Keller

Wind of Change Part Four
 

Etwas orientierunglos irrte sie durch das riesige, mittlerweile in Dunkelheit liegende Gebäude und wie es ihr schien, nach einer Ewigkeit fand sie endlich eine Tür die nach außen führen würde.
 

Außer Atem stieß sie diese auf und fand sich erneut in einem Garten wieder, doch scheinbar lag dieser Teil auf der anderen Seite des Gebäudes, denn die vor ihr liegende Umgebung kam ihr keineswegs bekannt vor.
 

Sie musste demnach noch einmal um das gesamte Haus herum ehe sie den Haupteingang finden würde. Sie machte sich sofort auf den Weg und folgte einfach den Mauern, die in der nebeligen Dunkelheit gerade so erkennbar waren, dann endlich hatte sie es geschafft.
 

Sie rannte auf das Tor zu und rüttelte an dessen Klinke, zum Glück war es nicht abgeschlossen da vermutlich weitere Gäste erwartet würden.
 

Endlich hatte sie das Anwesen hinter sich gelassen und erreichte atemlos und verschwitzt die vorhin beobachtete Laterne, doch herrschte hier vollkommene Leere.
 

Keine Menschenseele war hier oder in der unmittelbaren Umgebung zu sehen, lediglich schon fast verwischte Fussspuren deuteten daraufhin das hier jemand lang gekommen war.
 

Ihr Blick folgte diesen, bis sie aus dem Lichtkegel führten und in der Dunkelheit verschwanden.

Wie sollte sie ihnen folgen können, wenn sie kaum die Hand vor Augen sehen konnte.

Verzweiflung keimte in ihr auf. Sie musste ihn einfach finden, irgendwie aber so schnell wie möglich.
 

Sie musste sich zusammenreißen, voller Mut machte sie einen Schritt in die Dunkelheit und verschwand sofort darin, wenn sie die Augen zusammen kniff konnte sie ganz leicht nur, aber immerhin sichtbar die Spuren erkennen.
 

Wie lange folgte sie schon dieser Fährte und noch immer kein zufriedenstellendes Ergebnis.

Wo war er ?

Irgendwo hier musste er sich aufhalten, vielleicht sollte sie nach ihm rufen..

Doch was wenn sie so ungebetene Aufmerksamkeit erregte.
 

Erst einmal nachdenken. Wo geht man hin wenn man kein Zuhause hat,es kalt draußen ist und alles voller Schnee und man selbst allein.
 

Der Keller.

Dort waren sie so oft schon gewesen, wenn es zu kalt gewesen war um draußen zu übernachten.

Dort musste er einfach sein, es war ihre letzte Chance.
 

Sie sprintete mit ihrer letzten verbliebenen Kraft dorthin und nahm mehrere Stufen aufeinmal, stieß dann die Tür auf und blieb erleichtert stehen.
 

"Da bist du ja, Jan!"
 

Eine zusammengekauerte Person blickte bei der Nennung des Namens auf.

"Jo?..Du?"
 

" Sehr gut, habe ich dich doch noch gefunden! Ja ich, wer sonst?" , sie lächelte und schritt hinüber zu ihrem Freund.

"Wie .. wie hast du mich gefunden? Wo warst du? Die anderen machen sich schon Sorgen, weil du seit Tagen nicht mehr gesehen wurdest! Mit dir ist doch alles in Ordnung oder?"
 

Die Stimme hatte einen besorgten Ton angenommen und ernste Augen blickten sie genau, von oben bis unten an.
 

"Halt", sie lächelte "Nicht so viele Fragen auf einmal!", fügte sie dann hinzu. "Ja mir gehts gut, mach dir keine Sorgen um mich. Ich war nur mal für ein paar Tage, sagen wir mal 'im Urlaub'." , ihr Lächeln steigerte sich nun zu einem schelmischen Grinsen und sie ließ sich neben Jan nieder.
 

"Und gefunden hab ich dich, weil ich dich gesehen hab und dann deinen Spuren gefolgt bin!", meinte sie nun etwas ernster. " Ich habe mir eher Sorgen um dich gemacht, Großer!"

Erstaunt hob ihr Gesprächspartner eine Augenbraue. "Um mich, wieso das? Ist nicht nötig! Ich komm schon klar, aber sag mal wo hast du denn diese Klamotten her? Die sehen mal irre teuer aus?!"
 

Ihr Wangen färbten sich leicht rot, bei dem Gedanken daran WEM diese Sachen eigentlich gehörten.

Es tat ihr Leid so überstürzt geflohen zu sein, aber sie konnte ihren besten Freund nicht im Stich lassen, denn er war bis jetzt immer für sie da gewesen. Auch als sie noch ein kleines Mädchen gewesen war und auf der Straße umher irrte, auf der Suche nach einer Bleibe.

Ja, so lange sie sich zurück erinnern konnte war Janis für sie da gewesen, er war eigentlich mehr als nur ein Freund, er war ihre Familie und sie mochte ihn sehr.
 

"Hörst du mir überhaupt zu, Kleine ?", er fuchtelte anscheinend schon längere Zeit vor ihrem Gesicht herum.

"Oh , oh klar sicher. Ach die .. ach nichts wirklich wichtiges, nur so ein.." ".. so ein ? Ein was ?", kam es ehrlich interessiert von ihm.
 

"Nja ich war die letzten Tage bei so einem Typen. Kannst dich noch erinnern, das ich nach 'nem bequemen Ort suchen wollte, wo ich erstmal 'n bisschen bleiben wollte?"
 

"Ja hast du erzählt. Aber was ist das für ein Typ?", etwas misstrauisches lag in seiner Stimme als er diese Frage stellte.
 

Sie lächelte ihn beruhigend an und fuhr dann fort zu erzählen.

"Naja warte ich erzähls dir von Anfang an, versprichst du mir mich nich zu unterbrechen, ja?", sie blickte ihm erwartungsvoll entgegen und registrierte sein Nicken sofort.
 

"Ok also ich wollte in dieses riesige Anwesen rein,

das vollkommen abseits gelegen ist, ne ?

Ich da also über die Mauer gesprungen und erstmal meine Hand aufgerissen.. und dann auch noch mitten in den Gartenteich von diesem "Garten", wobei es 'Park' wohl eher trifft gesprungen.

War ich also klatschnass und wollte mich aus dem Staub machen, da steht mir so ein Schrank von einem Kerl vor der Nase. Mindestens zwei Köpfe größer als ich und fragt was ich da will.. naja ich konnt ja schlecht sagen: "Du hör mal ich such nur ne Bleibe", also hab ich ihm 'ne Antwort entgegen gefeuert und dann haben wir uns die ganze Zeit nur noch gezofft.
 

Naja und da hab ich auch geschlafen und ich konnte endlich mal wieder Duschen..", bei diesem Gedanken musste sie unwillkürlich lächeln.

"Jedenfalls, der ist einer von diesen reichen Schnöseln, aber im Grunde ganz in Ordnung, ich mein nicht so eingebildet wie die andern.. naja nicht ganz so zumindest.

Naja scheint wohl gerade damit beschäftigt zu sein 'ne Frau zu finden oder wohl eher seine Eltern.

Aber sein Zimmer.. woah ich sag dir, das ist riesig! Und erst das Bett und die Aussicht der Hammer und..", sie brach ab und blickte verwirrt zu Jan, der neben ihr saß und vor sich hin kicherte und ihr ab und zu einen wissenden Blick zuwarf.

"Was ist denn mit dir los? Hast du was falsches gegessen oder was?", sie blickte immer noch verwirrt zu ihm. " Was ist verdammt nochmal so lustig? Hab ich was im Gesicht oder was?"
 

Jan hielt sich mittlerweile den Bauch und lachte laut und glockenhell.

"Du musst dich reden hören, Kleine. Du bist vollkommen in diesen Schnösel verschossen..", weiter kam er nicht, denn schon wieder packte ihn ein Lachanfall, nur langsam beruhigte er sich soweit das er normal reden konnte und wischte sich ein paar Lachtränen aus den Augenwinkeln, während ihn mehrere tödliche Blicke trafen.
 

"Ja ja schon gut, aber es ist doch wahr. Ich kenn dich zu gut als das du mir was vor machen kannst, also denk nicht mal dran mir widersprechen zu wollen, Süsse.", er blickte sie nun direkt an und schüttelte leicht den Kopf.

" Ist schon komisch, bei allen die bisher was von dir wollten, hast du die kalte Schulter gezeigt und kaum lässt man dich mal für ein paar Tage allein.. passiert sowas!

Ich mein du hast ihn einmal gesehen und redest als hätte es ihn schon immer gegeben."
 

Sie blickte ihn erschrocken an und in ihrem Kopf überschlugen sich die Gedanken.

War sie wirklich in diesen..dieses Arrogante!..Nette ach Qatsch! Sie war nicht verliebt das konnte, dürfte einfach nicht sein.

Entscheidungen

Wind of Change Part Five
 

Mit einem wohligen Seufzer stieg er letztendlich aus der Dusche und legte sich ein Handtuch um die Hüften, hielt aber mitten in der Bewegung inne. Irgendetwas hatte seine Aufmerksamkeit auf sich gezogen, oder vielmehr Nichts. Denn was ihm jetzt erst auffiel war die Stille die in seinem Zimmer zu herrschen schien.

Schon wieder konnte das Mädchen doch nicht schlafen?

Er runzelte die Stirn und zog sich schnell ein T-Shirt über, schloss die Tür auf und betrat den Raum.
 

Mit einem Blick erfasste er sofort das sich hier niemand mehr aufhielt.

Das fremde Mädchen war von einem Moment auf den anderen verschwunden und hatte nichts hinterlassen. Sein Blick fiel zum Fenster, es schneite und stürmte heftig draußen.
 

Und irgendwo in diesem Sturm war das Mädchen, dessen war er sich sicher.

Langsam und auf eine unbeschreiblich müde Art ließ er seine Hände sinken und starrte weiterhin hinaus in die weiße Pracht, die alles unter sich zu begraben schien.
 

Wo konnte sie nur hin sein, warum war sie überhaupt verschwunden?

Er ließ sich auf sein Bett sinken und dachte verzweifelt nach, was sollte er jetzt tun.
 

Es liefen immernoch unzählige Gäste in ihrem Haus herum obwohl der diesjährige Weihnachtsball vorrüber war. Sie würden erst dann verschwinden wenn Neujahr sich näherte, denn dann würden alle nach Hause fahren um den Jahreswechsel im eigenen Heim zu feiern.
 

Doch bis dahin hatte er noch einiges durch zu stehen, vor allem seitens der zahlreichen jungen Damen die ihm seine Aufwartung machen wollten.

Obwohl ihn, wie er feststellen musste keine von ihnen interessierte.
 

Es klopfte leise und er hörte sich "Herein." sagen.

Die Tür wurde langsam geöffnet und der Kopf seiner Mutter wurde plötzlich sichtbar.

Er blickte auf und ein kleines Lächeln umspielte seine Mundwinkel.
 

"Hallo Mama, weswegen bist du gekommen?"

"Ich wollte lediglich schauen ob es dir gut geht, mein Junge. Du bist gestern Abend so schnell verschwunden, ging es dir nicht gut?", ihre Stimme klang besorgt und sie blickte ihm direkt in die Augen.

Leichte Röte überzog nun seine Wangen und er stotterte zu Anfang etwas, riss sich dann aber zusammen. "Äh.. ja .. ich meine nein, es ging mir gut. Ich brauchte nur eine Pause von dem ganzen Trubel..", schloss er entschuldigend.

"Oh verstehe.", ein wissendes Lächeln umspielte ihre Lippen, sie sagte jedoch nichts als das er zum Abendessen erwartet würde und er den heutigen Abend in der Gesellschaft verbringen musste, die ihm eigentlich egal war.

Doch er nickte zustimmend, was gleich bedeutend damit war das er verstanden hatte und sich fügen würde.

Ein letztes Nicken seitens seiner Mutter folgte und sie verließ ebenso leise wie sie gekommen war den Raum.
 

Er hatte also noch knapp eine halbe Stunde bevor er sich wieder in die Öffentlichkeit wagen musste.

Langsam schritt er zu seinem Schrank, öffnete ihn und suchte sich dem Wetter entsprechende Kleidung heraus.

Auch wenn er nur eine halbe Stunde hatte bevor ihn sein Alltag wieder einholte, er musste dieses Mädchen finden.
 

Er musste einfach, auch wenn er sich seine Beweggründe selbst nicht genau erklären konnte.

Sein Bedürfnis sie zu finden stellte jegliche Fragen nach dem Wie und Warum in den Hintergrund.

Man konnte es wenn man wollte auch als eine Art Bruderkomplex bezeichnen, denn sie war allein und

dementsprechend hilflos, sollte sie in Gefahr geraten. Außerdem war es der Jahreszeit gemäß kalt draußen und es war sicherlich kein Vergnügen sich außerhalb des Gebäudes aufzuhalten.

Kein Wunder das alle im Inneren des Hauses umher irrten, denn freiwillig wollte keiner hinaus in diese eisige Kälte.
 

Er zog sich seine Jacke über, wickelte sich den Schal fest um den Hals, kroch mit den Händen in die entsprechenden Handschuhe und setzte sich seine Mütze auf.

Dann kramte er in seinem Schreibtisch nach einem Plan, der jegliche Straßen sowie Häuser dieser Stadt zeigte.

Kurz musste er überlegen, wie lange war er im Bad gewesen?

Länger als eine halbe Stunde sicher nicht. Also konnte sie nur etwa eine halbe Stunde Vorsprung haben.
 

Sein Finger glitt suchend über das Papier, er zögerte kurz und griff sich dann einen Rotstift um das zu durchsuchende Areal einzuschränken.
 

Eine halbe Stunde etwa, bei diesen Bedingungen, dann ..

Er markierte einen Ausschnitt der Karte mit einem roten Kreis.

Hier nur konnte sie sich aufhalten.
 

Nur waren es, trotzdem das Gebiet schon eingeschränkt war noch eine ganze Reihe von Häusern, vor allem Leerstehende die er aufsuchen musste.
 

Gab es denn nichts das ihm die Suche erleichtern konnte?

Er ließ einen Seufzer verlauten, als im Korridor vor seinem Zimmer ein Winseln zu vernehmen war, das sich in ein freudiges Bellen verwandelte.
 

Wer sollte das denn sein?

Gerade hatte er die Tür geöffnet als er seinen kleinen Bruder erblickte, der unter dem riesigen Ungeheuer von einem Hund begraben schien und dem genau diese Tatsache zu erfreuen schien, denn er lachte und kicherte während der schwarze Riese über ihm, ihm das Gesicht ableckte.
 

"Hey Rufus, lass das!", er musste ein Lächeln unterdrücken während er den massigen Körper mit einem sanften Knuff in die Seite von der kleinen Gestalt wegbrachte, die sich sogleich aufsetzte.
 

Beide Ringer saßen nun außer Atem nebeneinander, der eine mit heraushängender Zunge, der andere mit hochrotem Gesicht und starrten zusammen zu der in der Tür stehenden Gestalt auf.
 

"Hey Kleiner was machst du denn hier oben?", er reichte seinem kleinen Bruder lächelnd die Hand um ihm aufzuhelfen.

Die kleine Hand legte sich in seine und er zog ihn mit einem leichten Ruck nach oben.

Sein Gegenüber blickte etwas verlegen zu Boden und scharrte mit der Fussspitze auf dem Boden.

"Papa, ist böse auf mich..", schloss der Kleinere mit jedem seiner Worte leiser werdend.

Etwas ungläubig ruhte Raouls Blick auf dem blonden Schopf vor ihm.

Sein Vater war sauer auf Ian? Das hatte es noch nie gegeben seitdem der Kleine geboren worden war, und das war immerhin schon sechs Jahre her. Entweder hatte Ian etwas wirklich schlimmes angestellt um sich Vaters Zorn auf zu halsen oder aber..
 

Er nahm die Hand des Kleineren und zog ihn zu sich ins Zimmer, Rufus folgte ihnen auf Schritt und Tritt.

Alle Gedanken an das fremde Mädchen waren verschwunden und er widmete sich voll und ganz der Frage was mit seinem Bruder geschehen war.

Zuerst einmal hob er ihn auf sein Bett, zog sich einen Stuhl heran und setzte sich vor ihn hin.

"Dann erzähl mal, was hast du denn so schlimmes angestellt, hm?", fragte er mit ruhiger beinahe sanfter Stimme.

Etwas scheu blickte der Kleinere zu ihm hin und begann dann stockend zu erzählen.

"Ich. Ich hab gespielt.. mit meinem Ball. Und dann ..", der Kleinere zögerte, denn Tränen hatten sich in seinen Augen gesammelt.

Beruhigend legte Raoul seine Hand auf die Schulter des Blonden.

"Schhh, ist doch gut .. schhh.. sag wo hast du denn gespielt? Im Salon? ", meinte er mit genauso leiser wie auch sanfter Stimme, doch wurde diese Frage mit einem Kopfschütteln quittiert.

Also nicht der Salon. Wo dann?

"In der Eingangshalle, Ian?", brachte er eine erneute Frage, die diesmal mit einem kaum merklichen Nicken beantwortet wurde.

"Aber das ist noch nicht alles oder?Daddy ist doch nicht böse auf dich nur weil du in der Eingangshalle Ball spielst! Was war also los, hm?"

Trotzig, denn er war der Meinung Jungs weinen nicht, wischte sich Ian die Tränen von den Wangen und fuhr fort zu erzählen.

"Ich hab meinen Ball holen wollen.. und da kam Alec und hat mir den Ball weggenommen. Naja und .. Papa sagt doch immer ich muss was mir weggenommen wird wieder zurückholen.. naja und das wollte ich auch..", er schwieg und blickte zu Boden.

"Und was hast du gemacht um dir deinen Ball zurückzuholen Ian?", setzte er nach um endlich heraus zu bekommen was eigentlich geschehen war.

"Ich hab mich auf Alec gestürzt und ihn gehauen .. und .. dabei sind wir gegen einen Schrank gefallen auf dem ganz viele Vasen standen.."

Er konnte sich denken was passiert war und musste sich trotz der Situation ein Lächeln verkneifen.

"Und die Vasen sind jetzt alle kaputt, was? Hat Papa denn etwas zu dir gesagt?"

Der Kleinere nickte. "Ja, er hat gesagt ich soll bis zum Abendessen nicht mehr runter kommen.. und darüber nachdenken was ich gemacht habe..aber.. aber Alec hat mir den Ball weggenommen!", kam es plötzlich von dem Blonden und er wischte sich erneut die Tränen trotzig aus den Augen.
 

Es war sowohl gerecht wie auch ungerecht. Sicher war es schade das die Vasen zu Bruch gegangen waren, denn alle waren sehr kostbar gewesen , dass wusste er denn auch ihm wurde verboten als er in Ians Alter war, sie anzurühren.

Doch konnte man ein sechs Jähriges Kind derartig bestrafen, zu mal es nicht die Alleinschuld an dem ganzen Disaster trug. Dieser Junge - Alec hieß er also, war demnach ebenso sehr schuld an dem ganzen wie sein kleiner Bruder.
 

Er klopfte dem Blonden brüderlich auf die Schulter während Rufus sich zu Füßen der beiden zusammen gerollt hatte und sie aufmerksam betrachtete.

"Weißt du was? Du holst dir was zum spielen und bleibst einfach bis zum Essen hier, in Ordnung?", er blickte den Blondhaarigen aufmunternd an und schon spiegelte sich ein freudiges Lächeln auf dessen Zügen wieder, so dass er aufsprang, die Tür aufriss und gefolgt von Rufus in der Dunkelheit des Gangs verschwand.

Nach circa fünf Minuten kehrte er mit sämtlichen Spielzeugen die er hatte tragen können, in das Zimmer seines großen Bruders zurück und verteilte sie sogleich auf dem Boden des selben.

"Ian?", er hatte sich erhoben und seine Jacke zu gemacht, seinen Plan in der Hand und blickte nun Ernst zu dem Jüngeren hinunter der zu seinen Füßen saß und bei der Nennung seines Namens aufblickte.

"Versprichst du mir brav zu sein, ja? Ich muss nämlich nochmal weg, also bist du allein hier, machst du auch nichts kaputt?", fragte er mit einem leicht vorwurfsvollen Unterton der deutlich auf das geschehene Disaster anspielte.
 

Die Wangen des Blonden überzogen sich mit leichter Röte, doch er blickte voll kindlichen Ernstes zu seinem großen Bruder auf und versprach dergleichen nicht zu wiederholen, wofür er mit einem lobenden Streicheln über seinen Kopf belohnt wurde, dann verließ Raoul den Raum und schenkte seinem jetzt spielenden Bruder ein letztes Lächeln bevor er, wie einige Stunden zuvor das Mädchen in die Dunkelheit der Gänge eintauchte und mit ihr zu verschmelzen schien.

eine andere Welt

Wind of Change Part Six
 

Er schritt in den vom Wind aufgewirbelten Schnee und versuchte verzweifelt zu erkennen wo er sich im Moment befand.

Fünfzehn Häuser galt es abzusuchen und davon hatte er gerade einmal sechs geschafft.

Seine Hoffnung sie heute, oder überhaupt zu finden schwand immer mehr und langsam aber sicher fragte er sich, weshalb er in dieser Kälte den Abend vor Heiligabend verbrachte. Er schob seinen Jackenärmel etwas nach oben um einen Blick auf die Uhr zu erhaschen.

Er müsste jetzt eigentlich beim Abendessen sitzen, doch was nützte es ihm. Zum einen würde er zu spät kommen, so dass er auch gleich gar nicht teilnehmen brauchte zum anderen wollte er seine bis dahin erfolglose Suche noch nicht aufgeben.
 

Er lief an einem stark verwahrlosten Gebäude vorbei, das ebenfalls auf seiner Liste stand. Allein der Keller schien erhalten zu sein.

Konnte man sich hier verstecken?

Ratlos blickte er auf die vor ihm liegenden Ruinen.
 

~~~~~~~~~~~~~
 

Sie kuschelte sich noch ein Stück näher an ihren Nachbarn.

"Du Jan sag mal, werden wir je von der Straße runterkommen?", sie blickte ihm trotz der Dunkelheit ins Gesicht.

Und auch er wandte ihr seinen Kopf zu "Ich weiß es nicht, aber ich wünsche es mir schon. So ein Dach über dem Kopf ist schon gar nicht so übel, obwohl die Gesellschaft nicht das ist was ich mir wünsche..", er gab einen leisen Seufzer von sich und lehnte sich zurück."Ja das wünsch ich mir auch." , fügte sie ebenso leise hinzu. "Aber mir würde es schonmal genügen wenn ich Morgen .. irgendwo im Warmen sitzen könnte.", ein leises zustimmendes Brummen war zu vernehmen.
 

Sie drückte sich noch näher an den anderen Körper um dort etwas Wärme zu finden.

Es war obwohl geschützt und trocken keineswegs so warm in diesem Keller wie sie gedacht hatte, wehmütig sah sie vor ihrem inneren Auge ein riesiges Himmelbett. Und selbst die Wärme konnte sie fast spüren, war fast zum greifen nah. Und auch der Geruch, sie meinte sogar diesen Ort riechen zu können, was wohl aber nur daran lag das sie die Kleidung dieses Jungen trug und somit seinen Geruch.

Irgendwie war er tröstlich, obwohl sie mit Sicherheit wusste das sie ihn nie wieder sehen würde.
 

Ihr wurde zunehmend kälter und auch ihrem Partner schien es nicht anders zu gehen. Sie dürften auch wenn es keine Minusgrade waren nicht einschlafen, denn schnell konnte hier die Temperatur sinken.

Und wenn sie nur etwas erzählte.. wenn sie Jan in ein Gespräch verwickelte.

"Jan?", sie wartete einige Sekunden auf eine Antwort. "Ja was ist Kleine?", er drehte sich zu ihr und betrachtete die schemenhaften Umrisse ihrer Gestalt.

"Sag mal wann hast du das letzte Mal Weihnachten so richtig gefeiert? So mit Familie und so?", eine kurze Pause folgte ehe er ansetzte zu antworten. "Das letzte Mal ?Lass mich überlegen.. da war ich neun oder zehn glaub ich. Seitdem nicht mehr.", sie vernahm wohl den leicht verbitterten und melancholischen Unterton in Jans Stimme.

"Und du?Auch lange nicht mehr, hm?", sie nickte in die Dunkelheit und schwieg dann in Gedanken versunken.

"Jan.. mir ist kalt.", meinte sie nach einer Weil des Schweigens und sogleich wurde sie an die Brust des anderen gezogen und von dessen Armen umschlossen.

So saßen sie aneinander gekuschelt da und warteten darauf das der Morgen endlich anbrechen würde.
 

~~~~~~~
 

Er kämpfte sich durch den jetzt fast einen halben Meter hohen Schnee und atmete vor Anstrengung schneller.

Irgendwo hier musste doch der Eingang sein, eine Tür die in den Keller führte. Er lief an der ehemaligen Mauer entlang die jetzt große Löcher aufwies und hielt in dem dichter werdenden Schneetreiben ausschau nach etwas das einer solchen glich

Als er das gesamte Gebäude schon fast umrundet hatte vielen ihm kaum erkennbare Fussspuren auf die plötzlich in einer Art Eingang verschwanden.

Er kämpfte sich durch die Schneewehen in dem er diesen zum größten Teil mit den Händen zur Seite schaufelte um sich eine Bahn zu schaffen auf der er leichter vorwärtskommen würde.
 

Nach fast einer viertel Stunde hatte er sich soweit vorgearbeitet das er nun nur noch die eingeschneite Tür freilegen musste.
 

Er räumte die letzten Reste weg um die Tür öffnen zu können, langsam nahm er die Klinke in Hand und zog daran doch sie öffnete sich keinen Spalt breit.
 

~~~~~
 

Sie kuschelte sich noch ein Stück an ihren besten Freund und flüsterte ihm leise zu. "Großer wird dürfen nicht einschlafen!", ein leises Lachen war zu vernehmen. "Das musst gerade du sagen, die am einschlafen ist!Aber mach nur ich passe auf dich auf!", dankbar lächelte sie ihm in der Dunkelheit entgegen und driftete dann immermehr in die Hände des Schlafs über, der sie sanft in Empfang nahm.
 

Von einem riesigen Himmelbett träumend, das mit zahlreichen Kissen und Decken geschmückt war, kuschelte sie sich tiefer in die selben.

Langsam hob sie den Kopf und entdeckte die Umrisse einer Person neben ihr und die Härchen auf ihren Armen stellten sich auf - sie bekam Gänsehaut, doch weniger wegen der ihr gegenüberliegenden Person als mehr der Tatsache halber, das eines der riesigen Fenster einen Spalt breit offen war und kalte Luft in den beheizten Raum drang und sich mit der hier vorherrschenden verband. Sie hatte jedoch keine Lust aufzustehen um das Fenster zu schließen und wollte sich tiefer in die Decken kuscheln, doch wurde ihr so nicht wärmer. Sie öffnete langsam die Augen und blickte geradewegs zur Tür des Kellers, von wo nun kalte Lufte hereinströmte, denn ein kleiner Spalt war zu erkennen während es schien als versuche jemand von außen hier einzudringen.
 

Ihr Partner schließ tief und fest, was sollte sie tun?

Sie versuchte ihre momentane Situation zu durchdenken und kam zu dem Entschluss das sie von der Tür aus nicht gleich erkennbar waren, so dass sie wenn denn der "Besuch" keine positiven Absichten haben sollte so schnell wie möglich verschwinden konnten.
 

~~~~~~~~~~
 

Er hätte nicht ziehen sondern die Tür nach innen aufstoßen sollen. Verärgert strich er sich eine Strähne aus dem Gesicht und stämmte sich sogleich gegen das Hindernis das ihm den Weg in den Keller versperrte.
 

Mit einiger Mühe schaffte er es die Tür zu öffnen und musste aufpassen das er aufgrund des aufgebrachten Schwunges nicht ziellos in den Raum stolperte, zu mal dort ebenso Dunkelheit herrschte wie außerhalb des Gebäudes.
 

Keuchend vor Anstrengung lehnte er sich an die Wand neben der Tür um zu Atem zu kommen.

Kurz kramte er in seiner Jackentasche und zog dann mit einem zufriedenem Lächeln eine Taschenlampe hervor.

Mit einem leisen 'Klick' erhellte ein einzelner Lichtstrahl die Dunkelheit und er sah sich neugierig in dem fremden Raum um.
 

~~
 

Sie starrte gespannt auf die Gestalt die sich nun langsam aber stetig in ihre Richtung bewegend im Raum umsah und befreite sich vorsichtig von Jans Armen, dann stand sie auf und schritt in den Schatten eines Kistenstapels.
 

Er schwenkte die Lampe im Raum herum, konnte jedoch kein Anzeichen finden das sich hier jemand aufhielt.

Mit etwas zittriger Stimme rufend, blickte er in die Dunkelheit die der Strahl der Taschenlampe nicht erreichte: "Ist hier jemand?", er wartete ab doch erhielt er keine Antwort.
 

Sie duckte sich automatisch als der Lichtstrahl in ihre Richtung fiel und dort verharrte, während eine zwar zittrige aber ansonsten kräftige Stimme leise in die Dunkelheit rief ob sich jemand hier im Raum befände.

Diese Stimme kam ihr merkwürdug bekannt vor, doch wem sollte sie gehören..

Es kam ihr ein unwahrscheinlicher aber nicht unmöglicher Gedanke wer der Besitzer dieser Stimme sein könnte und überrascht beugte sie sich ein Stück nach vorn, um eventuell das Gesicht des anderen im Schein des Strahls den die kleine Lampe warf, zu erkennen.
 

Sie erstarrte. Er war es wirklich. Noch einmal brauchte sie sich nicht zu vergewissern, sie wusste bereits das sie sich nicht täuschte.
 

Keinerlei Geräusch war zu vernehmen. Er wartete noch einige Zeit, doch regte sich auch jetzt noch nichts.

Dieses Gebäude war wohl doch ein Fehlgriff gewesen, seufzend ließ er die Schultern sinken und machte sich auf den Weg zum, in der Dunkelheit liegenden Ausgang.
 

Sollte sie sich zu erkennen geben, doch wusste sie weder warum er hier war noch was geschehen würde wenn sie es tat. Also wartete sie gespannt ab bis sich die Person umdrehte und Richtung Ausgang schritt, die Klinke in die Hand nahm und im Begriff war die Tür hinter sich zu zuziehen, als sie aus ihrem Versteck trat. "Warte!"
 

Er drehte sich abrupt um und richtete seine Lampe fassungslos auf die nun vor ihm stehende Person.

Sie war tatsächlich hier gewesen, er hatte sie gefunden.
 

Langsam schritt er auf sie zu und betrachtete sie stumm.

"Hatte ich doch Recht das du hier bist.", er lächelte erleichtert. "Du hast mich gesucht?", in ihrer Frage schwang Unglaube mit doch interessierte es sie jetzt mehr, warum er das getan hatte.
 

Da standen sie nun und keiner wusste wirklich etwas zu sagen, bis er die Stille nicht mehr ertragen konnte.

"Es ist verdammt kalt, möchtest du nicht mit...", er brach mitten im Satz ab als er sich bewusst wurde was er im Begriff war zu sagen.

Sie schaute ihn im Schein der Taschenlampe ins Gesicht.

"Nur unter einer Bedingung.", meinte sie nach dem sie zu einem Entschluss gekommen zu sein schien.

Darüber nachsinnend ob er sich nun freuen sollte oder nicht, starrte er sie verwirrt an. "Und.. und die wäre?"

"Ich möchte ihn - ", sie zeigte neben sich auf den immernoch schlafenden Jan "ich möchte das er mitkommt!"

Immernoch verwirrt schaute er von ihr zu der auf dem Boden schlafenden Gestalt und erstarrte.

Wer war das? Ihr Freund, ihr Bruder? Er fühlte sich plötzlich als hätte man ihm einen Schlag in die Magengrube verpasst. Doch zwang er sich diese Gefühle in den Hintergrund zu stellen.

"Ok, er kann mit.", meinte er nur während er etwas unschlüssig vor ihr stand.
 

Sie nickte ihm wiederrum zustimmend zu und ging vor der am Boden liegenden Person in die Knie.

Sanft rüttelte sie diese und Sprach sanft und leise: "Hey Großer wach auf!", was nicht lange auf sich warten ließ, denn schon öffnete der Angesprochene die Augen: "Was' denn los Kleine?"

Sie half ihm beim Aufstehen und meinte nebenbei, doch mit einem Lächeln in der Stimme.

"Ich hab uns soeben einen warmen Platz zum Schlafen besorgt, das ist los. Und jetzt beweg dich mal ich will nicht die ganze Nacht hier in der Kälte verbringen."
 

Raoul kam sich während dieser kleinen Szene merkwürdig fehl am Platze vor, versuchte aber sich dies nicht anmerken zu lassen. Geduldig wartete er bis beide ihre Sachen soweit zusammen gesucht hatten.

Der eben noch dem Schlaf zu gewandte Jan trat nun vor den verwirrt dreinguckenden Fremden und musterte ihn aufmerksam aber nicht abfällig.
 

Er war sich unschlüssig was er nun tun sollte vor allem als der Freund des Mädchens ihn von oben bis unten musterte. Er fühlte sich so unwohl in seiner Haut wie noch nie. Plötzlich wurde ihm eine Hand entgegengesteckt:

"Hi , ich bin Janis, nenn mich einfach Jan, ok?", der Hand folgte ein ehrliches freundliches Lächeln und Raoul ertappte sich dabei wie er es lächelnd erwiderte. Langsam verflogen seine Zweifel und sein Unbehagen.

"Hallo, ich bin Raoul..", er schüttelte die ihm gebotene Hand und beide blickten nun zu dem von einem zum anderen blickenden Mädchen.

"Was ist los, was schaust du so?", brach Jan als erstes das Schweigen.

von Verwirrungen und anderen Gefühlen

Wind of Change Part Seven
 

Sie starrte beide an und bemerkte erst dann das sie es tat. "Ach ist schon in Ordnung.. können wir dann gehen?", sie wandte sich zur Tür und Schritt den Kopf schüttelnd hinaus in die Kälte.
 

Gefolgt von einem bibbernden Jan und einem in Schweigen gehüllten Raoul.

Sie kämpfte sich durch den frisch gefallenen Schnee oder sie versuchte es zumindest, doch schon nach kurzer Zeit gab sie erschöpft auf und wandte sich schweratmend den beiden anderen zu. "Da komm ich nicht durch", keuchte sie vor Anstrengung. " Tut mir Leid.." Raoul blickte von ihr zu Jan und zurück und entschied dann, das beide nicht in der physischen Verfassung waren sich derart anzustrengen und er sah ebenfalls das beide froren.

Er würde eh warm werden von der Arbeit, doch wem sollte er dann seine Jacke

geben. Ihm oder doch lieber dem Mädchen.

Er blickte auf, zog seine Jacke aus und übergab sie Jan mit den Worten: "Zieh sie an, dir ist kalt.", als er den verwirrten Blick des anderen sah fügte er noch hinzu: "Keine Sorge mir wird schon warm."

Er schritt an ihr vorbei an die Spitze und wollte schon beginnen sie frei zu graben als er ihr leise aber bestimmt zuflüsterte: "Ich hätte dir ja gern die Jacke gegeben aber er sieht aus als könnte er sie im Moment dringender gebrauchen. Tut mit leid.", ein entschuldigendes Lächeln breitete sich auf seinen Zügen aus und er machte sich sofort an die Arbeit.
 

Sie starrte ihn ungläubig an und trotz der Kälte um sie herum bemerkte sie das ihr von innen her warm wurde.

Langsam aber sicher konnte er ihnen eine Bahn schaffen so dass sie doch schneller als vermutet voran kamen und nach fast einer Stunde standen sie endlich vor dem Anwesen.
 

Raoul dessen Hände durch die Kälte taub geworden waren, verschwitzt und rot im Gesicht. Jan tief in die Jacke des anderen gekuschelt und müde drein blickend sowie Jo, die ihre Arme um sich gelegt hatte um nicht noch mehr zu zittern als es sowieso schon der Fall war.
 

Er führte sie um das Haus herum durch den Garten des Anwesens und blieb dann vor einer kleinen von kahlen Efeuranken bedeckten Tür stehen. Mit klammen Fingern versuchte er den dazugehörigen Schlüssel aus seiner Hosentasche zu befördern was ihm zwar gelang, doch fiel dieser zu Boden. Leise fluchend beugte er sich zu diesem und war sich der zwei Beobachter hinter ihm vollkommen bewusst, er griff nach dem Schlüssel, doch gehorchten ihm seine Finger nicht mehr und er fasste vergeblich zu, hatte nur Schnee zwischen den Händen der die Gesamtsituation keineswegs besser machte.
 

Plötzlich fasste eine andere Hand nach dem kleinen Übeltäter und ein lächelndes Paar grüner Augen tauchte vor ihm auf. "Geht es mit deinen Händen?", erklang zur gleichen Zeit eine besorgte Stimme und berührte diese leicht, zuckte aber gleich darauf wieder zurück. "Deine Hände sind ja eiskalt und deine Handschuhe vollkommen durchnässt!", sie schüttelte mißbilligend den Kopf und trat dann auf die Tür zu, steckte den Schlüssel in das kleine Schloss und drehte ihn dann herum.
 

Lautlos schwang die kleine Tür auf und sie betraten erleichtert seufzend die Trockenheit des alten Gemäuers.

Raoul nickte beiden zu ehe er wieder an die Spitze trat und sie durch augenscheinliche Geheimgänge zu führen schien, die sonst niemand zu kennen schien.
 

Nach etwa zehn Minuten, die sie durch dunkle Gänge und Treppen gestiegen waren, erreichten sie eine kleine Öffnung die in einen großen dunklen Korridor mündete.
 

Leise stieg er aus dem Loch, hinter ihm das fremde Mädchen und Jan und schritt auf die Tür zu seinem Zimmer zu. Kurz vorher stoppte er und drehte sich zu den beiden anderen um, um ihnen zu verstehen zu geben das sie kurz hier warten sollten.
 

Allein trat er an die Tür und öffnete sie langsam, steckte den Kopf durch die Öffnung und blickte sich suchend im Raum um. Sein Bruder war nicht hier. Sehr gut.

Er wandte sich den im Schatten stehenden Personen zu und gab ihnen ein Zeichen das die Luft rein wäre.

Keine Minute später standen alle drei erleichtert und gleichermaßen erschöpft in dem riesigen Zimmer und lächelten sich zögernd zu.
 

Jan fing sich allerdings soweit das er seine Aufmerksamkeit nun dem Raum zuwandte.

Er war wirklich wie Jo ihn beschrieben hatte, der Raum aber auch sein Besitzer.
 

Eine ganze Weile herrschte Schweigen, bis sich Jo räusperte.

"Ähm kann Jan sich vll .. auch duschen gehen?", sie blickte Raoul vorsichtig an der nur nickte und sich sofort an die Heizung stellte um seine Hände irgendwie soweit aufzutauen damit er sie wieder gebrauchen konnte.

Jan hingegen nahm dieses kurze Gespräch mit einem stillen Lächeln entgegen und verschwand sogleich im Badezimmer um auch dieses zu inspizieren, verfolgt von den letzten Worten des anderen: "Handtücher sind da, bedien dich einfach!"
 

~~~~~~~~~~
 

Sie waren beide allein und keiner traute sich irgendetwas zu sagen.

Ihr Blick schweifte im Raum umher und blieb schließlich an ihm hängen, an ihm und seinen geröteten Händen.

Der Farbe nach zu urteilen mussten sie eiskalt sein.

Ohne sich dessen wirklich bewusst zu werden schritt sie zu ihm und nahm seine Hände in die ihren um sie zu wärmen, während sie ihn schüchtern aber ehrlich anlächelte.
 

Raoul starrte wie gebannt das Mädchen vor ihm an, das Mädchen das er vor zwei Tagen in seinem Garten gefunden hatte, mit dem er sich gestritten hatte, das gegangen war und nun wieder vor ihm stand.. das er vermisst hatte, wie er sich nun eingestehen musste.

Sie hatte seine Hände genommen und streichelte sanft darüber um sie wieder zu beleben und lächelte ihn auf eine Art an die ihm einen Schauer über den Rücken jagte.
 

Nein er durfte sich davon nicht beeindrucken lassen, immerhin war oder konnte der andere ihr Freund sein.

"Er ist mein bester Kumpel." , hörte er sie sagen und blickte sie leicht verwirrt an.

"Das wolltest du doch wissen oder?", fügte sie amüsiert lächelnd hinzu. Er konnte kein Wort sagen, nickte stattdessen nur und fragt sich wie sie das heraus bekommen hatte.

"Du hast die ganze Zeit die Badezimmertür angestarrt und in deinem Gesicht kann man lesen wie in einem offenen Buch!", nun lachte sie und brachte es somit fertig, das seine Wangen sich langsam rot färbten.
 

Jetzt wo sie einmal angefangen hatte zu reden wollte sie nicht mehr aufhören, denn dies war immer noch besser als sich anzuschweigen.

"Du heißt also Raoul?", wandte sie sich interessiert ihm zu während er antworten wollte, doch ließ er nur ein Krächzen verlauten.

"Das nehme ich mal als 'Ja'.", sie lächelte ihm aufmunternd zu.

"Und wie heißt du wenn ich das erfahren dürfte?", bemerkte er, nachdem er die meiste Zeit geschwiegen hatte.

"Jo.. naja eigentlich Joséphine."
 

Er blickte in die Leere und sprach ihre Namen dann nach, als wolle er ihn sich einprägen wie etwas das man auswendig lernen müsse.

"Joséphine ... ", unwillkürlich lief ihr bei der Nennung ihres Namens ein Schauer über den Rücken. Nie hatte ihn jemand so ausgeprochen, auf diese Art und Weise. So.. so sanft und beinahe zärtlich wie sie sich eingestehen musste.
 

Diesmal überzog ihre Wangen eine leichte Röte.

Um den Bann zu brechen versuchte sie ein Gespräch zu beginnen.

"Sagst du mir denn warum du mich eigentlich gesucht hast?", sie blickte ihn fragend an.

"Warum ich dich gesucht habe?", es schien als stelle er die Frage sich selbst und nicht ihr.
 

Sie sah deutlich das das was er antworten würde, sie beide wahrscheinlich in noch größere Verlegenheit bringen würde, doch unternahm sie nichts um ihn zu unterbrechen.

"Nun ja ..einerseits. Ich hab mir Sorgen gemacht, weil es naja ziemlich kalt draußen ist, wie du bemerkt haben wirst..", er lächelte ihr schüchtern zu um dann fort zu fahren.
 

"und weil du einfach so verschwunden warst ..", in seinen Worten hatte sich ein leicht trauriger Ton eingeschlichen der den folgenden jedoch fehlte " und weil.. naja wir haben uns ja nur gestritten um ehrlich zu sein, aber ich .. hm ich hab dich ..", weiter kam er nicht denn plötzlich ging die Badezimmertür auf und ein nasser Schopf steckte den Kopf heraus, blickte sie fragend an und meinte: "Stör ich gerade?", woraufhin beide wie von der Tarantel gestochen mit einem "Nein" antworteten und sich ihre momente Gesichtsfarbe erneut um einen Ton verdunkelte.
 

"Na dann ..", der Kopf verschwand wieder und beide wollten schon erleichtert aufatmen als er noch einmal auftauchte und sich beide wiederrum anspannten, was dem anderen ein Lachen entlockte das er in letzter Minute noch zurückhalten konnte. "Ich wollte nur nach.. ähm Sachen fragen. Weil ich glaub mit meinen ist nicht mehr viel anzufangen.", schloss er entschuldigend seinen an dieser Stelle völlig unpassenden Satz.

"Ist in Ordnung, ich leih dir einfach ein paar Sachen.", meinte er leicht lächelnd und verschwand mit dem Kopf halb im Schrank um etwas passendes zu finden, wobei er länger brauchte als eigentlich nötig um seine Fassung wieder zu erlangen, während des tauschten Jan und Jo eine Blick der mehr sagte als Worte, sie verstanden sich auch ohne und das kam ihnen jetzt zu gute.
 

Raoul schritt zur Badtür und reichte Jan zögernd lächelnd die Sachen, woraufhin sich dieser bedankte und erneut im Nebenzimmer verschwand.

Kaum war die Tür geschlossen herrschte erneutes Stillschweigen zwischen den beiden im Raum Verbliebenen.

Nach einigen Sekunden jedoch fasste sich Raoul ein Herz und blickte Josy unsicher lächelnd an. Mit leicht geröteten Wangen und halb gesenktem Blick hatte es sich diese auf der Fensterbank bequem gemacht.

Diese ganze Situation schien beide heillos zu überfordern, obwohl es das natürlichste auf der Welt war und sie sicherlich nicht die einzigen Individuen waren die Geschehnisse dieser Art durchleben mussten.

/Entweder ich sag ihr jetzt was ich eigentlich sagen wollte oder wir bleiben noch eine ganze Weile an dieser Stelle stehen…/

Gemächlichen Schrittes ging Raoul auf die Fensterbank zu und nahm neben ihr Platz.
 

/Jan du Idiot, wieso musstest du genau in diesem Moment nach deinen Klamotten fragen…./

In Gedanken versunken bemerkte sie nicht, dass sie nicht mehr allein war und schreckte ein wenig auf.

Schüchtern lächelte sie Raoul an. Dieser erwiderte ihr Lächeln auf die selbe Art und Weise bevor er zu sprechen begann:

„Was ich vorhin eigentlich sagen wollte… bevor wir unterbrochen wurden, war.. ich hab mir Sorgen um dich gemacht…“

/Super.. Idiot. Das hast du ihr bereits gesagt. Warum müssen solche Dinge auch immer so verdammt schwer sein…/

„Ah ja du hast dir also Sorgen um mich gemacht? Ein bisschen viele Sorgen, wenn ich das so sagen darf?!“, meinte sie grinsend.

„Ach du weißt was ich meine Jo. Mach es nicht noch schwerer als es sowieso schon für mich ist….“, die letzten Worte waren nur noch ein Murmeln.

„Sag doch einfach was du eigentlich meinst.“

„Ich dachte das wäre offensichtlich gewesen!“

„Dein Stammeln und offensichtlich? Das sah für mich aber anders aus.“, während sie nach Außen hin keine Miene verzog musste sie innerlich doch über ihn grinsen.

Verzweifelt blickend wandte er ihr das Gesicht zu und sah ihr direkt in die Augen.

„Verdammt.. ich.. ich hab dich vermisst. Auch wenn das jetzt komisch klingen mag, weil wir uns gerade mal 24 Stunden kennen. Wenn man hier überhaupt schon von ‚kennen‘ reden kann..“

Als diese Worte ihr Bewusstsein erreichten überzog sich ihr ganzer Körper mit einer wohligen Gänsehaut.

Raoul bemerkte diese und fragte besorgt. „Ist dir kalt?“

Mit strahlenden Augen sah sie ihn an und meinte neckisch „Vielleicht?..Was willst du denn dagegen tun?“

Etwas überrascht ob ihrer forschen Art antwortete er: „Hm.. vielleicht in dem ich meinen Arm um dich lege.., dann sollte dir warm werden…“

„Meinst du ja? Warum probierst du es dann nicht?“

Er lachte leise bei dieser Aussage. „Du nimmst auch kein Blatt vor den Mund kann das sein?“

„Nein wieso sollte ich?“ kam es ebenso fröhlich von ihr zurück doch bevor sie ihr Vorhaben in die Tat umsetzen konnten öffnete sich die Badtür erneut und Jan trat grinsend heraus.

„Na, ihr zwei scheint ja Spaß zu haben?!“

„Ach Ruhe Jan. Kümmer dich um deinen eigenen Kram..“ bemerkte Jo mit herausgestreckter Zunge und sprang mit Schwung von ihrem Platz auf dem Fensterbrett.

Sie schritt zu ihrem besten Freund hinüber und knuffte ihn kurz um dann übertrieben laut an ihm zu schnuppern. „Meine Güte du riechst wie ein wandelndes Duschbad, Jan!“

Gespielt empört schnaubend wandte sich Jan von ihr ab und blickte, die Augen verdrehend, zu Raoul hinüber.

Was Jo jedoch nicht entgangen war, woraufhin sie mit Schwung auf Jans Rücken sprang und er somit, das Gleichgewicht verlierend, nach vorn kippte und glücklicherweise auf das Bett fiel.

„Verdreh nicht noch einmal hinter meinem Rücken deine Augen, Stinker!“, während sie ihn mit ihren Händen attackierte und ihn überall dort wo sie hingelangen konnte, kitzelte.
 

Jan als das Opfer versuchte sich natürlich zu befreien und sah hilfesuchend zu Raoul, der etwas abseits stehend das ganz Spektakel betrachtete. Einerseits war es wirklich lustig den beiden zuzusehen, andererseits hatte er dieses seltsame Gefühl in seiner Brust wenn er daran dachte *wie* nah sich die beiden waren. Und wie weit entfernt er davon war. Doch war dieses Gefühl nicht das einzige das er spürte.

Da war noch etwas anderes. Ein Bedürfnis Jan zu sagen, dass er sie nicht anfassen sollte. Das nur er allein das Recht dazu hatte... dazu haben wollte, wie er sich eingestehen musste.

In was war er hier nur rein geraten…

Um seine Gedanken jedoch nicht zu verraten beschloss er die beiden von ihrem momentanen Zeitvertreib ab zu lenken.

„Jan, Jo könntet ihr mir für einen Augenblick zuhören?“

Die Angesprochenen hielten in ihrer Kabbelei inne und wandten sich Raoul zu.

„Was gibt’s denn?“, fragte Josephine kopfüber aus dem Bett hängend.

„Da ich mal annehme das wir alle heute hier übernachten werden, sollten wir vielleicht festlegen wer wo schläft. Nur um eventuelle Missverständnisse von vorneherein auszuschließen, meint ihr nicht?“

Jo und Jan blickten nun interessiert zu Raoul und nickten zustimmend. Doch Jan war der erste der seine Stimme wieder zu finden schien.

„Gute Idee. Also soweit ich das überblicken kann werden 2 von uns auf jeden Fall hier schlafen können, Nur wer von uns? Und wo schläft dann Nummer Drei?

Ohne jedoch eine Antwort vom Inhaber des Zimmers erhalten zu haben meldete sich Josy zu Wort.

„Also meinetwegen könnt ihr beide hier pennen und ich da wo Raoul einen Platz für mich findet?!“

/Mist. Wie mach ich es den beiden klar, dass ich gerne mit ihr allein sein möchte ohne mich total zum Affen zu machen. Ich kann ja schlecht sagen ‚Hey Jan, du schläfst allein. Josy bleibt bei mir.‘/

Doch eben dieser schien den selben Gedankengang verfolgt zu haben wie Raoul, denn er bot freiwillig an das er kein Problem damit hätte alleine zu schlafen.

„Ich will mich ja nicht zwischen euch Turteltauben stellen.“, meinte er grinsend und hob beschwichtigend die Hände als er sich der Blicke der Angesprochenen gegenüber sah.

„Witzbold. Von wegen Turteltauben.“, meinte Josy beleidigt und sah ihn mit funkelnden Augen an.

„Ja, ja ist ja schon gut, ich hab nichts gesagt Süße. Aber ich schlaf dennoch allein, wenn‘s Recht ist.“, damit sah er fragend zu Raoul.
 

Dieser blickte verwirrt zu Janis und hob misstrauisch eine Augenbraue. „Und das ist wirklich okay?“

„Na klar. Also wo kann ich schlafen? Es ist nämlich schon ganz schön spät.“

Verblüfft ob Jans Verhalten schritt er zur Tür und blieb kurz bevor er den Raum verließ stehen.

„Am Besten ihr wartet erstmal hier. Ich schau nach ob alles okay ist!“
 

Während Raoul sich also auf die Suche nach einem passenden Schlafquartier für Jan machte, blickte eben dieser amüsiert zu seiner besten Freundin.

„Sag mal was läuft da eigentlich zwischen euch?“

Die Angesprochene blitzte ihn noch immer an und meinte betont schnippisch.

„Nichts? Was bitte schön soll zwischen uns denn laufen?!“

„Jo, komm schon. Du weißt ganz genau das ich dich zu gut kenne, als das du etwas vor mir verheimlichen könntest. Ich hab doch gesehen wie er geguckt hat als du angeboten hast allein zu schlafen.“

Bei diesen Worten errötete sie erneut und kaute nervös auf ihrer Unterlippe herum.

„Na und? Ist das denn neuerdings verboten oder was?“

„Nein ist es nicht. Und du weißt genau das ich das so nicht gemeint habe. Ich möchte nur das du vorsichtig bist. So nett er auch scheinen mag. Weder du noch ich kennen ihn bisher wirklich.“

Einerseits war es ihr auf gewisse Art und Weise peinlich, dass er hier so offen über ihre Gefühle redete, andererseits jedoch hatte er Recht und das machte sie erst recht wütend.

„Und? Willst du jetzt einen auf Vater machen oder wie? Du weißt ganz genau das ich selbst auf mich aufpassen kann!“

„Das habe ich ja auch nie bestritten Joséphine!“

Beim Klang ihres Namens sah sie auf. Wenn Jan schon ihren richtigen Namen benutzte musste er sehr aufgebracht sein.

Jan stand mit ebenso funkelndem Blick, wie dem ihren zuvor, einige Meter vor ihr und sah sie beinahe enttäuscht an.

Langsam stand sie auf und ging zu ihm, schlang ihm die Arme um die Hüften und schmiegte sich an ihn, während sie ihm leise: „Tut mir Leid. Ich weiß ja das du dir nur Sorgen machst. Ich wollte dich nicht verletzen…“ zuflüsterte.

Ohne zu zögern erwiderte er ihre Umarmung und drückte sie an sich.

„Weiß ich doch meine Süße. Mach dir keine Sorgen. Aber du weißt wie wichtig du für mich bist. Ich wollte nur sicher gehen, dass du es nicht vergisst.“

Sie nickte verstehend und genoss die Nähe zu ihrem besten Freund.
 

Keine Sekunde später öffnete sich leise die Tür und Raoul betrat erneut den Raum. Blieb jedoch wie angewurzelt stehen als er beide vor sich stehen sah. Sich umarmend.

Nicht wirklich wissend was er sonst machen sollte, räusperte er sich leise und Jan und Josy lösten sich voneinander. Wirkten jedoch alles andere als gestört.

Schüchtern lächelnd blickte ihn Josy an und trat noch einen Schritt von Jan weg, bevor sie etwas zu fröhlich meinte: „Und wo übernachtet unser Dornröschen jetzt?“

Raoul wusste nicht was er sagen oder tun sollte. Doch konnte er auch später noch herausfinden was das ganz eben sollte.

„Folgt mir dann zeig ich es euch!“, mit diesen Worten kehrte er ihnen den Rücken zu und schritt erneut zur Tür, diesmal jedoch wartete er nicht.

Nach ein paar Metern den Gang entlang waren sie an eine kaum sichtbare Tür gelangt. Raoul blickte sich noch einmal um und drehte dann den Türknauf. Die Tür schwang geräuschlos auf und gab den Blick auf ein etwa halb so großes Zimmer, wie das Raouls, preis.

„Ich denke das müsste für dich ausreichen. Du kannst alles benutzen.

Die linke Tür führt zu deinem eigenen Badezimmer“, sagte er lächelnd an Jan gewandt.

Dieser grinste zurück. „Na das hört man doch gern. Ich glaub hier zieh ich ein.“ Damit fing er auch schon an sein neues Domizil genau unter die Lupe zu nehmen und kein noch so kleines Detail auszulassen.

Als auch Josy, sich ein Beispiel an ihm nehmend, alles genau betrachtet hatte, scheuchte er sie und Raoul auch schon aus der Tür.

„Sorry, aber ich muss was erledigen und außerdem bin ich hundemüde.“, bevor er die Tür jedoch gänzlich geschlossen hatte fragte er Raoul noch „Aber hier stolpert morgen Früh kein ungebetener Gast rein oder?“

Raoul lächelte und meinte beruhigend. „Nein keine Sorge, keiner außer uns dreien weiß von diesem Zimmer. Du kannst also ganz beruhigt sein. Gute Nacht Jan!“

Raoul machte sich schon auf den Weg zurück zu seinem Zimmer, merkte jedoch das Josy ihm nicht gleich gefolgt war und wandte sich um, um zu sehen was der Grund dafür war.

Erneut wurde er Zeuge einer Umarmung, gefolgt von leisen Gute-Nacht-Wünschen.

Keine Sekunde später stand Joséphine neben ihm und lächelte ihn an.

„So da bin ich. `Tschuldigung das du warten musstest.“

Während sie den Gang entlang in Richtung seines Zimmers liefen sprach weder er noch sie auch nur ein weiteres Wort.

Er schritt durch die Zimmertür und hielt sie Joséphine auf und kaum das sie ebenfalls den Raum betreten hatte, schloss er sie auch wieder.

„Willst du gleich schlafen gehen?“, fragte Raoul an seine momentane Zimmergefährtin gewandt.

„Müde bin ich eigentlich noch nicht.“

Damit ging sie in Richtung des Fensters an ihm vorbei und setzte sich auf die, ihrer Meinung nach, sehr breite Fensterbank auf der sich Unmengen an kuscheligen Kissen zu befinden schienen.

Ihr Schuhe von den Füßen streifend lehnte sie sich zurück und stellte ihre Beine auf um bequemer zu sitzen.

Als sie bemerkte, das Raoul sich keinen Zentimeter bewegt hatte, blickte sie lächelnd zu ihm und streckte auffordernd eine Hand nach ihm aus.

„Komm doch und setz dich zu mir..?“

Dies lies er sich nicht zweimal sagen und nahm ihr Gegenüber platz.

Während er mit einer Fernbedienung herum nestelte und für leise aber angenehm beruhigende Musik sorgte, hatte sie einen ihrer Füße in seine Richtung geschoben und stubste diesen nun, neckisch grinsend an.

„Romantisch veranlagt, hm?“

Ebenso grinsend bemerkte er „Wenn es dich stört kann ich auch gerne irgendwas Metallmäßiges anmachen. Wäre auch Musik. Nur weniger romantisch!“

Als Antwort steckte sie ihm frech die Zunge heraus.

Sie beobachtend meinte er dann, in ernsterem Ton:

„Du sag mal… Jan und Du… was seid ihr eigentlich? Ich mein nur…. das soll jetzt nicht…“, brach er ab und blickte aus dem Fenster, betrachtete jedoch seine leicht verschwommene Spiegelung in der Scheibe.

„Du meinst ob wir mehr als nur Freunde sind?“

Er traute sich noch immer nicht ihr direkt in die Augen zu blicken und nickte deshalb lediglich.

„Wir sind beste Freunde. Wir sind wie Bruder und Schwester, wenn es das ist was du wissen willst. Weißt du ich liebe Jan. Aber auf eine brüderliche Art. Er ist immer für mich da gewesen, wenn ich ihn gebraucht habe. Wir sind beide das Einzige was wir noch haben. Und darum ist er mir verdammt wichtig. „

Bei diesen Worten lächelte er sie schüchtern zwar aber dennoch direkt an.

„Oh. Okay. Ich wollte nur fragen, weil ihr euch vorhin so nahe standet. Euch umarmt habt. All das…“

Josy nickte verstehend und meinte dann leise:

„Das heißt also ich bin noch „zu haben“. Aber bitte zwing mich nicht dazu mich wie die Mädels auf euren Bällen benehmen zu müssen…“, endete sie mit funkelnden Augen.

Er blickte lächelnd zu ihr hinüber.

„Glaubst du wirklich ich wollte, dass du dich so benimmst wie die anderen Mädchen? Denkst du denn nicht, dass ich genau das an dir schätze?“.

Beim Klang dieser Worte begann auch Josy zu lächeln.

„Wer weiß was du denkst? Ich wollte nur sicher gehen, das du weißt worauf du dich da einlässt, Raoul.“

„Jetzt wo du es erwähnst sollte ich vielleicht doch noch einmal darüber nachdenken, hm...“

Josy stieß ihn mit dem Ellbogen in die Seite.

„Denk nicht mal dran.“, damit blickte sie zu Raoul und meinte, über ihre Forschheit selbst etwas erstaunt:

„Mach mal etwas Platz.“, ohne ihm jedoch eine Chance zu geben, zu verstehen was genau sie meinte drehte sie sich einmal komplett in die entgegengesetzte Richtung und rutschte zu ihm hinüber.
 

Raoul blickt etwas verdutzt drein, breitete jedoch seine Beine automatisch aus, damit Josy zwischen ihnen Platz fand.

Mit einem Seufzer ließ sie sich gegen seine Brust sinken.

Ein leises Lachen erklang nun an ihrem Ohr und sein warmer Atem bescherte ihr eine Gänsehaut. „Ist das dein Plan mich vom Nachdenken abzuhalten?“

„Wenn er seine Funktion erfüllt, dann ja.“, meinte sie ebenso leise.

Als Antwort legte er seine Arme um sie herum, und zog sie so näher an sich heran. Flüsternd antworte er ihr: „Glaub mir er erfüllt sie sehr gut. Mehr als ich zu hoffen gewagt hätte.“



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