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Die Prinzessin aus dem Turm

von

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Nach sieben Jahren

Es war einmal ein König, der hatte eine Tochter, die gleichsam schön wie trotzig war. Eines Tages ward ihre Hochzeit mit dem Prinz eines Nachbarreiches verkündet, doch die Prinzessin sträubte sich dagegen und weigerte sich.

Da geriet der Vater in Zorn und ließ einen finsteren Turm bauen, in den kein Strahl von Sonne oder Mond fiel. Als er fertig war, sprach er: „Darin sollst du sieben Jahre lang sitzen, dann will ich kommen und sehen, ob dein trotziger Sinn gebrochen ist.“
 

Noch immer klang die Stimme ihres Vaters deutlich in ihren Ohren. Es war, neben ihrer eigenen Stimme, das einzige, was sie in den letzten sieben Jahren gehört hatte. So lange saß sie bereits in diesem Turm, in den kein Lichtstrahl fiel und in den kein Geräusch von außen drang.

Wie der Himmel aussah, sich das Sonnenlicht auf ihrer Haut oder der Wind in ihrem Haar anfühlte, wusste sie nur noch in ihrer Erinnerung und selbst diese schien mit der Zeit immer flüchtiger.

Man hatte ihr Lampenöl und Lebensmittel für sieben Jahre bereitgestellt, aber beides hatte sich dem Ende geneigt, was ihr sagte, dass die Zeit vorbei war – aber niemand kam, um sie zu befreien.

Ihr war nicht einmal die Gelegenheit gegeben, einen einzigen Blick hinauszuwerfen, um herauszufinden, was vor sich ging, da es keinerlei Fenster gab, das ihr sogar eine denkbare Fluchtmöglichkeit gewesen wäre.

So wartete sie mehrere Tage nach Ablauf der Frist und als sich immer noch nichts rührte, beschloss sie, dass sie etwas tun musste, wenn sie nicht elend zugrunde gehen wollte. Das Essen und das Wasser, das sie in den letzten Tagen bereits derart stark rationiert hatte, dass sie kaum noch einen Bissen zu sich nahm und nur genug trank, um das stärkste Brennen in ihrer Kehle zu löschen, war inzwischen derart aufgebraucht, dass ihr Überleben ohnehin nur noch wenige Tage gesichert war.

Sie konnte sich nicht mehr darauf verlassen, dass ihr jemand half und so nahm sie in ihrer Verzweiflung schließlich das große Brotmesser und begann damit, am Mörtel eines Steins in der Mauer zu kratzen. Es dauerte drei Tage und erforderte ihre letzten Lebensmittel, aber schließlich schaffte sie es, genug Steine herauszuschlagen, um ein Loch zu schaffen, das groß genug war, sie nach draußen klettern zu lassen.

Der Himmel war blau, in genau demselben Ton wie sie ihn in Erinnerung bewahrt hatte und von dem man einst behauptet hatte, er wäre von derselben Farbe wie ihre Augen; der warme Wind strich ihr sanft durch das goldblonde Haar.

Nichts und niemand war in der näheren Umgebung zu sehen. Damit konnte sie immerhin sagen, dass ihre Flucht eine gute Entscheidung gewesen war, da ihr niemand zur Hilfe gekommen wäre.

Aber weswegen?

Um das herauszufinden, lief sie durch das kleine Waldstück, an das sie sich noch von ihrer Ankunft erinnerte und begab sich auf den dahinterliegenden Hügel. Von diesem, so wusste sie, erhaschte man einen guten Blick auf die Hauptstadt des Reichs ihres Vaters.

Doch der Anblick, der sich ihr an diesem Tag bot, raubte ihr den Atem.

Die Burg, die einst der Stolz des Landes gewesen war, lag vollkommen in Trümmern, Efeu und anderes Gewächs grünte bereits in den Ruinen, allerlei Getier hatte sich darin eingenistet. Das alles verriet ihr, dass all dies schon vor langer Zeit geschehen war, während sie in diesem Turm festgesessen hatte, unfähig, herauszufinden, was vor sich ging.

Nirgends war jemand zu sehen, niemand lebte mehr an diesem Ort, außer ihr.

Die Erkenntnis sickerte nur langsam in ihr Unterbewusstsein, das durch die letzten Jahre keinerlei Änderungen mehr in ihrem Leben gewohnt war und deswegen nicht so recht wusste, wie es nun reagieren sollte.

Sie war allein hier, so wie auch während ihrer Zeit im Turm, aber sie konnte hier nicht überleben und es gab nichts mehr, was sie hielt. Weder ihren Vater, noch einen seiner Untertanen und aller Wahrscheinlichkeit nach, hatte das Reich ihres Verlobten dasselbe Schicksal erlitten.

Das alles bedeutete nicht nur, dass sie nun heimatlos war, sondern dass sie keinem, den sie zuvor gekannt hatte, jemals wiedersehen würde. Nicht ihren Vater, nicht ihre vertraute Kammerjungfer, einen der anderen Angestellten und schon gar nicht ihren Verlobten.

Unter diesen Umständen hätte sie auch im Turm bleiben und sterben können, welchen Unterschied hätte das schon gemacht?

Dieser Gedanke ließ sie auf die Knie sinken – und zum ersten Mal seit langer Zeit weinen.

Hexenzuflucht

In den sieben Jahren im Turm hatte sie sich oft vorgestellt, weit fort zu gehen, viele Meilen zu laufen und Länder zu sehen, die sie nicht kannte, fremde Landschaften, die in ihren Träumen so bunt und fantastisch wie in den Märchenbüchern ihrer Kindheit gewesen waren.

Nun, da sie dies nachholen konnte, stellte sie allerdings fest, dass reisen durchaus anstrengend war. Bereits nach einem Tag brannten ihre Füße, krampften ihre Beine, verlangte ihr Magen danach, sich endlich wieder vollkommen sattessen zu dürfen. Während sie wanderte, blieb ihr nur, die wenigen Pflanzen zu essen, die am Wegesrand wuchsen und von denen sie ganz sicher wusste, dass sie nicht giftig waren.

In einem Dorf angekommen, klopfte sie an die Türen, fand aber nirgends Einlass. Man wimmelte sie ab, wenn man sie vor seinem Haus sah, verscheuchte sie sogar aus Ställen und Gassen, in denen sie lediglich Unterschlupf vor der kühlen Nacht gesucht hatte.

Aber sie verübelte es niemandem, sie konnte schwerlich noch als Prinzessin gelten und ihr Aussehen, trotz notdürftiger Säuberung in einem nahegelegenen Fluss, war sicherlich furchteinflößend und alles andere als vertrauenserweckend.

So verließ sie das Dorf wieder und kam in einen tiefen Wald, in den kaum ein Sonnenstrahl fiel, es war fast genau wie in ihrem Turm und ihr deswegen vertraut und lieb. Im tiefsten Herz des Waldes fand sie ein finsteres Haus vor, dessen windschiefes Dach ihr zu raten schien, sich ihm nicht zu nähern. Doch sie sah Rauch aus dem Schornstein steigen und die Aussicht auf menschliche Gesellschaft ließ sie Furcht und Vorsicht vergessen. So klopfte sie an die Tür und wartete darauf, dass man ihr öffnete.

Es dauerte nicht lang, bis geöffnet wurde und eine Frau mit eisgrauem Haar und grauen Augen herausschaute und freundlich lächelte. „Wen haben wir denn da? Oh, ist das lange her, dass wir einmal einen Gast bei uns hatten. Komm herein.“

Sie bat so freundlich, dass die Prinzessin bedenkenlos eintrat und von wohltuender Wärme empfangen wurde. Es war nur ein kleiner Raum, gerade groß genug für einen eisernen Ofen und einen hölzernen Tisch, aber er war gemütlicher als jener Ort, an dem sie sich in den letzten Jahren aufgehalten hatte. Im Ofen loderte ein Feuer, darauf kochte eine Suppe, die so angenehm duftete, dass ihr Magen wieder zu krampfen begann.

Außer der Frau an der Tür gab es noch eine weitere, die mit jener verwandt sein musste. Ihr Haar war ebenfalls grau, so wie ihre Augen, aber ihre Gesichtszüge wirkten verschlagen, ihre Mundwinkel waren derart tief eingegraben, dass es aussah als wäre sie eine Marionette, deren Spielmann sich außerhalb jedes Blickes befand. Die Prinzessin dachte sich nichts hierbei, außer dass dies vielleicht der Grund sein mochte, weswegen sie im Wald lebten, statt mit den anderen beisammen im Dorf. Doch ihr konnte das im Moment nur recht sein.

Die Prinzessin verneigte sich zum Dank vor ihren Gastgebern.

„Wie lautet dein Name?“, fragte die Mutter.

Wie lange es her war, seit sie sich zuletzt wirklich an ihren Namen erinnert hatte. Doch er kam ihr sofort in den Sinn, als sie daran zu denken versuchte.

Erst in jenem Moment, in dem die Prinzessin zum ersten Mal seit der Rückkehr in Freiheit den Mund öffnete, bemerkte sie selbst, wie heiser und brüchig ihre Stimme klang: „Seline.“

Sie verzichtete auf jeglichen Titel, der ihr ohnehin nicht mehr zustand und keiner ihrer Gastgeber schien es zu bemerken.

„Wie du aussiehst, Kind“, sagte die Mutter betrübt. „Setz dich und iss mit uns, danach wollen wir dir neue Kleidung geben, ehe wir dir ein angenehmes Ruhelager zukommen lassen.“

Überwältigt von so viel Gastfreundschaft, setzte Seline sich an den Tisch, ließ es sich bei Speis und Trank, so bescheiden sie auch sein mochten, gut gehen und aß sich das erste Mal seit sieben Jahren wieder so richtig satt. Nach dem Essen ließ sie sich abgetragene Kleidung der Tochter geben und legte sich im Anschluss schlafen, diesmal ohne von aufregenden Reisen zu träumen.
 

Glanz und Gloria von Königspalästen war er inzwischen gewohnt, das musste er auch sein, so oft wie er sich von Berufs wegen in ihnen aufhielt, wenngleich dies das erste Mal war, dass er sich nicht vor den Wachen in den Schatten ducken musste. Er war in offizieller Mission hier, um den Königssohn zu sprechen, statt ihn auszurauben, wie er es sonst tat.

Er war noch immer überrascht, dass gerade ihn die Brieftaube des Prinzen erreicht hatte, ohne dass sie abgefangen werden musste, sie war wirklich für ihn bestimmt gewesen, weil er zu einem Treffen gebeten worden war. Seine Vorsicht warnte ihn davor, zu leichtgläubig darauf einzugehen, doch seine Neugier hatte am Ende gesiegt und deswegen war er nun hier und folgte dem Diener, der ihn zum Treffpunkt bringen sollte.

Der Raum, in dem der Prinz ihn erwartete, war Teil der Quartiere der Bediensteten und vollkommen schmucklos, fast als fürchtete man, dass der Besucher etwas mit sich nehmen würde. Der Prinz grüßte ihn, indem er seine Brille zurechtrückte und ihn mit seinen dunklen, gelangweilt wirkenden Augen musterte, das schwarze Haar schien ein wenig zu lang und wirr. Es sah aus, als hätte der Prinz zu viele Sorgen, um sich noch um sein Aussehen zu kümmern.

„Warum wolltet Ihr mich sehen, mein Prinz?“, fragte der Besucher spöttelnd.

„Du bist also der Meisterdieb, von dem man im Land hört?“ Zweifelnd klang der Königssohn, er konnte es wohl nicht glauben, wenn er das auffallend grüne Haar seines Gegenübers sah und die abgewetzte Kleidung.

„Mich erstaunt, dass man mich nur als solchen bezeichnet und dabei meine Wohltätigkeit vollkommen unter den Tisch fallen lässt. Immerhin nehme ich von den Reichen und gebe den Armen.“

Der Prinz erwiderte nichts darauf, was dem Dieb ein schräges Lächeln entlockte. „Es wäre mir lieber, wenn Ihr mich mit Russel benennt.“

„Mir ist es gleich“, sagte der Prinz, „solange du wirklich der bist, für den alle dich halten.“

„Sicher bin ich der. Sagt mir nur, was man Euch gestohlen hat und ich werde es Euch wieder zurückholen, bevor Ihr Euch's verseht!“

„Es mag ein wenig unkonventionell erscheinen“, begann der Prinz zögernd. „Kennst du den Turm unseres einstigen Nachbarreiches?“

„Jener, in dem die Prinzessin eingesperrt worden sein soll? Wer kennt den nicht?“

Geschichten hatte er viele davon gehört, über Diebe, die versuchten, hineinzugelangen und gescheitert waren, oftmals nicht, um etwas zu stehlen, sondern nur zu beweisen, dass sie in der Lage gewesen waren. Er selbst hatte nie den Wunsch danach verspürt und es deswegen nie versucht.

„Ich möchte, dass du in ihn einbrichst und die Prinzessin stiehlst.“

Dies war wirklich ein unerwarteter Wunsch. Noch niemals war der Meisterdieb auf den Gedanken gekommen, gar eine Person zu stehlen. Geschmeide, Statuen, Kleidung gar, aber ein Mensch?

„Man erlebt eben immer was Neues“, murmelte er zu sich, ehe er die Stimme für den Prinzen wieder anhob: „Ihr habt Glück, dass ich derartigen Herausforderungen alles andere als abgeneigt bin. Die Unmöglichkeit dieser Aktion reizt mich, also werde ich sie angehen.“

„Es soll auch dein Schaden nicht sein“, versicherte der Prinz ihm rasch. „Ich werde dich reich dafür belohnen, wenn du die Prinzessin unbeschadet zu mir bringst.“

Russel zweifelte nicht im Mindesten, dass er das schaffen könnte, auch wenn der Turm über keinerlei Fenster und Türen verfügte und malte sich stattdessen aus, was er mit all dem, ausnahmsweise ehrlich verdienten, Geld anfangen würde.

„Seid unbesorgt, mein Prinz. Ich werde Euch die Prinzessin bringen, also bereitet lieber schon mal einen Raum für das Edelfräulein vor.“
 

Als sie erwachte, war die wohltuende Wärme fort. Dafür war eine unangenehm drückende Schwüle an ihre Stelle getreten, die es ihr unmöglich machte, weiterzuschlafen. Doch noch ehe sie die Augen aufschlug, hörte sie die aufgebrachte Stimme der Mutter an ihrem Bett: „Aufstehen, faule Gans!“

Von der gutmütigen Gastgeberin war nichts mehr zu sehen, ihre Brauen waren verärgert zusammengezogen, auf ihrer linken Wange war ein blaues Symbol erschienen, das in der Nacht zuvor noch nicht dagewesen war – und ihr sofort verriet, dass es sich bei ihrem Gegenüber um eine Hexe handelte.

Seline erhob sich rasch und tappte mit nackten Füßen auf den hölzernen Boden. Die Kleidung, die sie in der Nacht zuvor bekommen hatte, war zwar ein wenig zu groß, aber im Moment störte es sie nicht weiter, da die plötzliche Bedrohung doch wesentlich... schwerwiegender war.

Hexen, so wusste sie aus ihren Büchern, zerstückelten und aßen arglose Wanderer, die in ihrem Haus zu rasten gedachten. Sie schläferten sie ein und hackten dann die Wehrlosen in mundgerechte Stücke und Seline war überzeugt, nur noch erwacht zu sein, weil sie durch die sieben Jahre im Turm viel zu abgemagert war, um eine gute Mahlzeit zu ergeben.

„Du kommst hierher, weil du keine Heimat mehr hast, nicht wahr? Aber wenn du denkst, dass wir dich einfach ganz umsonst hier leben lassen, hast du dich geschnitten.“

„Das habe ich nie angenommen!“, erwiderte Seline rasch, doch die Hexe fuhr bereits fort: „Du wirst hier fortan arbeiten und alles tun, was meine Tochter und ich dir befehlen. Hast du verstanden?“

Die Prinzessin nickte. „Ich werde tun, was Ihr verlangt.“

Dabei überlegte sie bereits, wie sie entkommen und wohin sie laufen sollte, aber als hätte sie ihre Gedanken aufgefangen, sprach die Hexe mit einem listigen Grinsen: „Solltest du überlegen zu fliehen, so schlage dir das gleich wieder aus dem Kopf. Du hast von unserer Suppe gegessen, der Zauber darin bindet dich an dieses Haus, bis ich dir erlaube zu gehen.“

Sie lachte ein hohles, freudloses Lachen und ging dann davon. Doch kaum war sie im nächsten Raum, rief sie nach Seline, die dem Schrei seufzend folgte.

Eine Prinzessin, die zu einer Magd herabgestuft wurde, dachte sie dabei. So etwas gibt es sonst nur im Märchen.

So läuft es

Enttäuschung war einem wie dem Meisterdieb Russel gänzlich unbekannt, aber als er da so stand vor dem Turm in dem die Prinzessin sein sollte, ganz allein, abgesehen von seinem Schimmel Falada, da ward ihm doch das Herz schwer.

Ein Loch prangte in der Mauer, die Prinzessin war fort und er konnte es sich nicht erklären. Wo war sie nur hinverschwunden?

Prinzessinnen..., dachte er. Da warten sie sieben Jahre und dann geht’s ihnen noch nicht schnell genug, wenn man ihnen zur Hilfe kommen mag.

Nun war guter Rat teuer. In welche der vier Himmelsrichtungen sollte er sich wenden? Wohin gingen Prinzessinnen nach jahrelanger Gefangenschaft?

Ach könnte er nur jemanden fragen. Wie schade wäre es um das viele versprochene Geld, wenn er sie nicht finden würde.

Um jemanden zu entdecken, der ihm helfen könnte, führte er Falada einen der Wege entlang, ohne zu wissen, wohin er ihn bringen würde.

Doch schon bald, als hätte der liebe Gott die Hand ausgestreckt, fand er einen Mann unter einem Baum sitzend vor. Er wirkte blass, das kurze, schwarze Haar unterstrich das nur noch. Er hatte die Augen geschlossen, deswegen musste Russel ihn erst mehrmals anrufen, ehe er sie wieder aufschlug und ihn gelangweilt ansah.

„Was willst du?“, fragte er mit müder Stimme, als hätte er bereits alles auf der Welt gesehen und es gäbe nichts mehr, was ihn erstaunen könnte.

Doch über ein solch trauriges Thema wollte Russel nicht nachdenken. „Sitzt du schon lange hier, Gevatter?“

„Was ist schon lang?“, erwiderte er. „Sag mir einfach, was du wissen willst.“

Um sich nicht in philosophischen Fragen zu ergehen, fragte Russel ihn, ob er wüsste, wohin die Prinzessin aus dem Turm gegangen sei. Weit könne sie ja nicht sein, mutmaßte er, da sie bis vor kurzem noch eingesperrt gewesen sei, dies war immerhin gewiss.

Der Mann deutete in die Richtung aus der Russel soeben gekommen war. „Dort entlang, die Straße hinab, ins nächste Dorf, ist sie gelaufen.“

„Ganz allein?“, fragte der Dieb.

Es fiel ihm schwer, sich vorzustellen, dass sie allein geflohen und dann einen solch anstrengenden Weg gewählt haben mochte. Wäre es nicht viel wahrscheinlicher gewesen, ins Nachbarreich, zu ihrem angedachten Verlobten, zu wandern? Aber wenn dieser Mann es sagte...

„Sie befreite sich aus eigener Kraft“, fuhr er fort, „dabei bin ich extra wegen ihr hierher gekommen.“

Russel überkam ein ungutes Gefühl bei diesen so unbedacht gesprochenen Worten, ein Schauer gar, deswegen wollte er nicht weiter darauf eingehen. „Warum hast du sie nicht aufgehalten, Gevatter?“

„Das steht mir nicht zu“, lautete die knappe Antwort.

Russel bedankte sich und entfernte sich rasch wieder von dem Mann. Als er sich nach wenigen Metern wieder nach ihm umdrehte, war der Fremde verschwunden.

Was für ein seltsamer Kauz, dachte er und setzte seinen Weg fort.
 

Seline bemerkte bald, dass die Hexe – deren Name Angra lautete, während der ihrer Tochter Mainu war – die Wahrheit gesprochen hatte. Nachdem sie den beiden ein einfaches Frühstück bereitet hatte, versuchte sie, das Haus zu verlassen und scheiterte doch an der Tür.

Sie war nicht versperrt, niemand stand davor und doch konnte sie nicht hindurchgehen. Ihre Füße bewegten sich einfach nicht mehr, es sei denn sie strebte in die entgegensetzte Richtung.

Also ergab sie sich vorerst ihrem Schicksal und erledigte den Haushalt der beiden Hexen. Sie fegte den Boden, sie wischte ihn, dann machte sie sich ans Mittagessen, das ihr schwerfiel.

Saubermachen mochte noch machbar sein, doch kochen hatte sie in den letzten sieben Jahren nicht müssen und so verbrannte ihr die Suppe im Kessel und zur Strafe musste sie nicht nur diesen, sondern auch alle anderen im Haus befindliche Töpfe schrubben.

Seline beklagte sich nicht, auch nicht als ihre Finger wund waren und sie bei jeder Bewegung schmerzten. Nach sieben Jahren im Turm war sie nur froh, zumindest Sonnenlicht zu sehen, selbst wenn sie lediglich ihr Gefängnis getauscht hatte.

Zum Abendessen gab es Braten, der auch misslang, so dass Seline alsbald das ganze Häuschen putzen mussten, von oben bis nach unten, bis kein Staubkorn mehr übrig blieb. Dies erforderte fast die ganze Nacht, in der sie keine Ruhe fand.

Kaum ein paar Sekunden, so schien es ihr, hatte sie geschlafen, da wurde sie wieder geweckt, um erneut Frühstück zu machen. Obwohl es dieser Suppe an nichts mangelte, endete es erneut in einer Bestrafung, diesmal waren es die Fenster, die nach Säuberung verlangten.

Mit leisem Seufzen ging sie dieser Tätigkeit nach, blickte dabei in den Himmel und obwohl sie sich des Sonnenlichts freute, so bedrückte sie es an diesem Tag doch, dass die Freiheit noch immer unerreichbar fern schien.

Wie wäre das schön, wenn dies ein Märchen wäre, dachte sie bei sich. Dann würde jemand kommen und mich retten.

Aus eigener Kraft, so glaubte sie, würde ihr jedenfalls keine Flucht gelingen, nicht solange noch dieser Zauber auf ihr lag und sie nicht wusste, wie er zu brechen war. Auch verstand sie nicht, weswegen sie überhaupt gefangen gehalten wurde. Was hatte sie den beiden Bewohnerinnen getan?

Es war am Abend dieses Tages, als sie, nach dem misslungenen Abendessen, ein Gespräch zwischen Angra und Mainu mitbekam, das sich eindeutig um sie drehte.

„Mutter, wie lange sollen wir sie eigentlich durchfüttern?“

Sie verstand nicht, weswegen derart viel Verachtung in der Stimme der Tochter lag, was immer sie dieser getan haben sollte, sie konnte sich keiner solchen Tat entsinnen.

„Geduld, mein Kind. Du weißt – oder besser – du erinnerst dich doch hoffentlich, dass ich erst etwas prüfen muss, bevor wir sie töten können.“

„Ob sie etwa eine Prinzessin sei? Oh Mutter, sei nicht dumm. Wie kann ein so lumpiges Kind von Adel, gar eines Königs Tochter sein?“

Seline blickte an sich herab und stellte auch fest, dass es nichts gab, was darauf hinwies, dass es sich bei ihr um eine Prinzessin handeln mochte. Wie war Angra nur auf diesen Gedanken gekommen?

Aber vor allem: Was wollte sie dann von ihr? Sie war immerhin nicht umsonst in dieses Haus gekommen, es gab keine Königsfamilie mehr, der an ihr lag.

„Wer weiß?“, erwiderte Angra darauf nur. „Geduld ist eine Tugend und sie zahlt sich nicht selten aus. Lass dir das von mir gesagt sein.“

Seline hatte genug gehört. Sie wich von der Tür zurück, widmete sich weiter ihrer undankbaren Aufgabe, Staub zu wischen und dachte sich ihren Teil, der hauptsächlich aus der Frage bestand, ob sie es schaffen könnte, diesem Hexenhaus zu entkommen oder ob sie hier verenden müsste. Ein bitteres Lachen entkam dabei ihrer Kehle. Sollte sie so lange überlebt haben, nur um nun an einer bösartigen Hexe zu scheitern und ihr Leben zu verlieren?

Welch grausames Schicksal hatte Gott ihr damit nur auferlegt?

Doch ich hab es nicht anders verdient, dachte sie bei sich. Was rebellierte ich auch gegen meinen Vater? Das musste Gott erzürnen.

Umso bitterer war die Erkenntnis, dass sie sich nicht einmal mehr erinnerte, weswegen sie rebelliert hatte. Da war ein Grund gewesen, ein wichtiger sogar, aber er entglitt ihr, wann immer sie daran zu denken versuchte.

Also gab sie es auf und konzentrierte sich wieder auf ihre momentane Situation, die ihr noch immer so auswegslos und traurig erschien. Sie glaubte nicht, an ein Märchen hoffen zu können, aber sie wusste ja auch nicht, dass es bereits jemanden gab, der nach ihr suchte und der sich ihr unaufhaltsam näherte.
 

Im Dorf angekommen, durch das Seline erst zwei Tage zuvor gewandert war, blickte Russel sich nach der Prinzessin um. Er wusste nicht, wie sie aussah, aber er hatte die Erfahrung gemacht, dass man es adeligen Menschen immer ansah, selbst wenn sie lange von ihren Wurzeln getrennt worden waren.

Doch zwischen all den Bauern, die ihn an seine Eltern erinnerten, die er vor langer Zeit verlassen hatte, um ein Dieb zu werden, fand er keine Spur der Prinzessin. Fast schon fürchtete er, sie wäre Räubern zum Opfer gefallen, möglicherweise gar bereits von diesen verspeist worden, wie man es ihnen allgemein nachsagte.

Aber bevor er diesem Gedanken zu lange nachhängen konnte, fragte er einige der Leute im Dorf und tatsächlich war sie hier gesehen und und von jedem Ruheplatz verscheucht worden, da man sie für eine Streunerin gehalten hatte. Von da an wurde die Spur unklarer, doch ein alter Mann konnte ihm verraten, dass sie schließlich in den angrenzenden, düsteren Wald weitergegangen war. Gleichzeitig wurde er vor diesem gewarnt, da sich darin eine Hexe aufhalten sollte – dies war aber nur ein Grund mehr, dass Russel ebenfalls dort hinein musste.

Hexen waren fast so schlimm wie Räuber, da durfte er keine Zeit mehr verlieren und konnte nur hoffen, dass er nicht zu spät kommen würde. Angst verspürte er keine, diese Emotion war ihm fremd, anders als seinem Pferd.

Aufmunternd klopfte er Falada den Hals. „Mein Freund, es gibt keinen Grund, sich zu fürchten. Lauf tapfer voraus, damit wir bald wieder heimkehren können.“

Diese Worte schienen das Pferd zu beruhigen, denn es setzte sich in Bewegung, um den finsteren Wald zu betreten und sich der Hexe zu stellen.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ja, der Prolog enthält Elemente aus "Jungfrau Maleen".
Ich sagte ja, es gibt Anleihen. ;) Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (3)

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Von:  Lianait
2014-01-23T01:26:14+00:00 23.01.2014 02:26
Es geht weiter~ ♥
Ich bin schon gespannt, wie Seline jetzt gerettet wird. *_*
Und auf Russel natürlich. ♥


> abgesehen von seinem Schimmel Falada, da ward ihm doch das Herz schwer.
Russels Schimmel ist Falada! *__*

> Da warten sie sieben Jahre und dann geht’s ihnen noch nicht schnell genug, wenn man ihnen zur Hilfe kommen mag.
xDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDD

> Wohin gingen Prinzessinnen nach jahrelanger Gefangenschaft?
Das ist eine berechtigte Frage. :,D

> Wie schade wäre es um das viele versprochene Geld, wenn er sie nicht finden würde.
Viel schlimmer wärs um den verpassten Flausch. ;<

> Er hatte die Augen geschlossen, deswegen musste Russel ihn erst mehrmals anrufen,
Ich weiß ja, dass es volle Absicht ist, so zu schreiben und das finde ich total cool, weil ich das nicht umsetzen kann, aber ich muss mir trotzdem vorstellen, wie Russel da mit einem Handy steht. xD

> „Sitzt du schon lange hier, Gevatter?“
Gevatter Tod?
KIERAN?! ♥_♥?

> „Sie befreite sich aus eigener Kraft“, fuhr er fort, „dabei bin ich extra wegen ihr hierher gekommen.“
Bestimmt ist es Kieran gewesen! *_*

> Als er sich nach wenigen Metern wieder nach ihm umdrehte, war der Fremde verschwunden.
Braith: So muss das sein. =)

> deren Name Angra lautete, während der ihrer Tochter Mainu war
Wie cool, dass sie zusammen ‚Angra Main(y)u‘ ergeben~
Ich hatte mich vorher beim Steckbriefstalken schon gefragt, wo du den Namen der Hexe her hattst. xDDDD

> doch Kochen hatte sie in den letzten sieben Jahren nicht müssen
Hat sie nur trockenes Brot gegessen? °_°
Ja, ich weiß, dass es ein Märchen ist, aber trotzdem beschäftigt mich sowas. xD
(Ich glaube – bin mir aber nicht sicher, das ‚kochen‘ in diesem Fall klein geschrieben werden muss, weil es zum Prädikat gehört und nicht als Nomen verwendet wird. Aber es ist spät und ich kann mich irren.)

> Wie wäre das schön, wenn dies ein Märchen wäre
xDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDD

> Dann würde jemand kommen und mich retten.
Russel naht bereits heran! ♥_♥

> Da war ein Grund gewesen, ein wichtiger sogar, aber er entglitt ihr, wann immer sie daran zu denken versuchte.
Ob da ein zauber am Werke ist? Ö_Ö

> aber sie wusste ja auch nicht, dass es bereits jemanden gab, der nach ihr suchte und der sich ihr unaufhaltsam näherte.
♥♥♥

> Hexen waren fast so schlimm wie Räuber
Nur fast so schlimm? xDDD

> Diese Worte schienen das Pferd zu beruhigen, denn es setzte sich in Bewegung, um den finsteren Wald zu betreten und sich der Hexe zu stellen.
Hoffentlich behält er seinen Kopf. D:
(Gut, der war schlecht. xD)

Wieder ein sehr schönes Kapitel und so schön märchenhaft geschrieben~ ♥ Gut gemacht, Alo~ x3
Den Angra Mainyu-Verweis finde ich immer noch total awesome, auch wenn ich genau nach diesem Punkt eine mehrstündige Pause beim Lesen einlegen musste. xD
Ich bin mal wieder voll neidisch darauf, dass du so schön märchenhaft schreibst und ich hier unproduktiv rumhocke und gelegentlich vor mich hin flashe. *neid* :<
Ich bin schon gespannt, wies wohl weitergeht und Russels und Selines Treffen wohl aussehen mag! *_* (Und wann Kieran nochmal auftaucht. ♥)
Antwort von:  Flordelis
23.01.2014 16:57
Danke für den Kommentar.
Hast eine ENS.
Von:  Lianait
2014-01-01T21:42:36+00:00 01.01.2014 22:42
Es ging si fix weiter, dass ich schon alles geschlossen hatte und mich erst mal wieder loseisen musste. xDD
Aber hey, mehr zu lesen! ♥_♥

> Nun, da sie dies nachholen konnte, stellte sie allerdings fest, dass reisen durchaus anstrengend war. Bereits nach einem Tag brannten ihre Füße, krampften ihre Beine, verlangte ihr Magen danach, sich endlich wieder vollkommen sattessen zu dürfen.
Naja, sie war ja auch sieben Jahre eingesperrt und hat sicher kaum Bewegung gehabt. D;

> ihr Aussehen, trotz notdürftiger Säuberung in einem nahegelegenen Fluss, war sicherlich furchteinflößend und alles andere als vertrauenserweckend.
Ich hab mich ja tatsächlich schon gefragt, wie sie wohl aussehen mag, so nach sieben Jahren in dem Turm. :,D

> es war fast genau wie in ihrem Turm und ihr deswegen vertraut und lieb.
Ich finde total cool, dass du den märchenhaften Stil beibehältst! =D

> „Seline.“
Mir wurde eben schon bewusst, dass du ihren Namen bis dato gar nicht verwendet hattest. Was den Märchenstil untermauert. Sehr gut~

> um den Königssohn zu sprechen, statt ihn auszurauben, wie er es sonst tat.
xDDDDDDDDDDDDDDD
Russel! ♥_♥
(Und keine Russen. xP)

> Es sah aus, als hätte der Prinz zu viele Sorgen, um sich noch um sein Aussehen zu kümmern.
Armer Albert~ D;
(Hoffentlich kann ihn Allegra später aufheitern~)

> Immerhin nehme ich von den Reichen und gebe den Armen.
Er ist Robin Hood! xD

> Sagt mir nur, was man Euch gestohlen hat und ich werde es Euch wieder zurückholen, bevor Ihr Euch's verseht!
Und später klaut er ihm selber die Prinzessin. :P

> und ihr sofort verriet, dass es sich bei ihrem Gegenüber um eine Hexe handelte.
[…]
Hexen, so wusste sie aus ihren Büchern, zerstückelten und aßen arglose Wanderer, die in ihrem Haus zu rasten gedachten

:O :O :O

> Du hast von unserer Suppe gegessen, der Zauber darin bindet dich an dieses Haus, bis ich dir erlaube zu gehen.
Das ist cool~
Hoffentlich kommt Russel bald und raubt sie! ♥_♥

> Eine Prinzessin, die zu einer Magd herabgestuft wurde, dachte sie dabei. So etwas gibt es sonst nur im Märchen.
xDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDD
Herrlich dieser Verweis darauf~ xD

Sehr schönes Kapitel, das viel zu fix vorbei war.
Russel ist aufgetaucht~ *fieps* ♥
Eigentlich wollte ich ja immer Anti-Albert sein, wegen seinem Wahnsinn in CV und so, aber gewisse Bilder haben mich ja in einen Zwiespalt gebracht und ich freue mich ihn zu sehen. ;)
Ich hoffe ja, dass du noch lange Ferien hast und viel schreiben kannst. :,D

Von:  Lianait
2014-01-01T20:02:57+00:00 01.01.2014 21:02
> Da es das hier ohne Lianait und unsere Gespräche bei Twitter nicht gäbe... ;)
QWASRCXZLKAHHIPÄÜY!!!111ELFZIGTAUSEND11!!
LANG LEBE TWITTER, MEIN OVERLORD!!!
ES IST MIR GEWIDMET, WOOHOO!
*stirbt verlegen aber glücklich in einer Ecke*


*ersteht wieder auf, um zu kommentieren*
Also. :,D
Das Eingangszitat finde ich voll toll~

Und natürlich auch das Cover und die Steckbriefe.
Von wegen hingeklatscht! :O Du hast dir die Mühe gemacht, und für alle Steckbriefe, Zitate rausgesucht! Die von Seline und Russel sind besonders toll~
*Selines Bild antatsch* Das Bild fand ich auch sehr schön~
Meisterdieb-Russel, hrhrhrhrhrhrhrhrhrhr~ ♥
… Albert ist Selines Prinz? xDDDDDDD
Und… Kieran! ♥♥♥
Aber…
♥_♥
EINE GESCHICHTE MIT RUSSEN UND KIERAN! HOW AWESOME IS THAT?!
*könnte vor Glück schon wieder sterben*
♥♥♥

Das Lied ist auch wieder sehr schön~
So ruhig und klangvoll~
Da fühle ich mich mit meinem rockigen Lied wieder voll raus. xDDD

Aaaaaber jetzt wird endlich richtig gelesen. :,D
Ich find ja schon wieder gut, dass du hier den Märchenbuchstaben genommen hast. Ich hatte voll vergessen, dass das ja ging. *lol*
Der märchenhafte Anfang ist toll~

> Es war, neben ihrer eigenen Stimme, das einzige, was sie in den letzten sieben Jahren gehört hatte. So lange saß sie bereits in diesem Turm, in den kein Lichtstrahl fiel und in den kein Geräusch von außen drang.
Das stelle ich mir sehr einsam vor. :<
(Übrigens hab ich mich bei sowas in Märchen schon immer gefragt, ob die Figur dann nicht blind wird… :P)

> Es dauerte drei Tage und erforderte ihre letzten Lebensmittel, aber schließlich schaffte sie es, genug Steine herauszuschlagen, um ein Loch zu schaffen, das groß genug war, sie nach draußen klettern zu lassen.
Also mir wäre ja auch in den sieben Jahren langweilig geworden und ich hätte versucht auszubrechen, aber weder ist mein Vater ein König und hat mich in einen fensterlosen Turm gesperrt, noch lebe ich ein einem Märchen. :,D
Dann wäre mein Leben auch nicht so prinzlos, denke ich. xD

> Die Burg, die einst der Stolz des Landes gewesen war, lag vollkommen in Trümmern, Efeu und anderes Gewächs grünte bereits in den Ruinen, allerlei Getier hatte sich darin eingenistet. Das alles verriet ihr, dass all dies schon vor langer Zeit geschehen war, während sie in diesem Turm festgesessen hatte, unfähig, herauszufinden, was vor sich ging.
Ich wusste es ja schon aus der KB, weil ich lesen kann, aber trotzdem: DDDDDDDDD:
Was wohl passiert ist? Und ob ihr Vater oder andere Mitglieder ihrer Familie noch leben? D;
(Und wenn nicht, treffen wir dann auf Kieran? ♥?)

> Die Erkenntnis sickerte nur langsam in ihr Unterbewusstsein, das durch die letzten Jahre keinerlei Änderungen mehr in ihrem Leben gewohnt war und deswegen nicht so recht wusste, wie es nun reagieren sollte.
Es ist ja eigentlich tragisch, aber ich musste aufgrund der Formulierung trotzdem lachen. xD

> Weder ihren Vater, noch einen seiner Untertanen und aller Wahrscheinlichkeit nach, hatte das Reich ihres Verlobten dasselbe Schicksal erlitten.
Nein!!!
Sein Steckbrief und die KB sagen was anderes! :<

> Dieser Gedanke ließ sie auf die Knie sinken – und zum ersten Mal seit langer Zeit weinen.
Owwwwwww~
*will sie trösten*


Wunderschöner Prolog, wirklich~
Es verspricht auch hübsch märchenhaft zu werden, anders als meins, das wohl nur Fantasy wird, aber gut. Wenigstens eine von uns. xD
Ich nehme an, dass sie ja jetzt erst mal auf die Hexe und dann erst auf Russel trifft, was warten bedeutet. </3 (Und wahrscheinlich noch längeres Warten auf Kieran! D; </3 </3 </3)
Hach, es ist jetzt schon tollig~
Ich warte gespannt auf mehr und hoffe, dass du aktiver beim Schreiben bist als ich. :,D
Vielen Dank hierfür~
*flausch*



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