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It's your decision

Itachi|Sakura
von

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Prolog

In einem Clan war es üblich, dass man seine Fähigkeiten stets verbesserte und keine Schwachstellen aufzuweisen hatte. Allerdings gab es eine weitere Regel, die von unschätzbaren Wert war. Eine Regel, die wichtiger war als alles andere.

Die absolute Loyalität gegenüber seiner Familie.

Schwache Menschen waren ein Hindernis und würden nicht länger als ein paar Stunden überleben können. Sie hätten nicht die Spur einer Chance. Es war erstaunlich wie naiv sie doch waren. Tag für Tag setzten sie leichtfertig ihr Leben aufs Spiel und entkamen nur knapp dem Tode.

Nichts würde sich jemals ändern.

So eine Ansicht war zwar altmodisch, aber noch immer Gang und Gebe. Es war ein Klischee, dass selbst Konoha-Gakure nicht von sich abwenden konnte. Im Endeffekt war es auch egal noch länger darüber nachzudenken, denn das alte Schema würde noch eine viel zu lange Zeit bestehen bleiben. Jeder Mensch hatte eine Bestimmung. Eine Bestimmung, die sich erst im Laufe des Lebens entwickeln wird. Doch eines sollte man niemals vergessen.
 

Man hatte immer die Möglichkeit den richtigen Weg zu wählen.
 

Viele Clanfamilien klammerten sich an die alten Gesetze, Traditionen, und fürchteten sich vor Veränderungen. Früher oder später würden auch sie endlich begreifen, dass sich keiner vor den Veränderungen schützen konnte. Veränderungen waren von Notwenigkeit und gehörten zum Alltag. Nicht jeder war von dieser Meinung überzeugt, denn die ältere Generation hatte da eine völlig andere Ansicht. Nichts brachte sie dazu ihre Sichtweise zu verändern.

Ganz im Gegenteil.

Sie mischten sich weiterhin ungefragt ein, um anschließend aus dem Hintergrund zu agieren. Wenn man mal ehrlich war, war das doch total unrealistisch. Natürlich hatten sie in der Vergangenheit reichlich an Erfahrungen gesammelt und ihr Wissen war auch nicht mehr wegzudenken. Kein Mensch würde dies jemals abstreiten.
 

Aber die Welt hatte sich verändert.
 

Sie war nicht mehr so grausam und unberechenbar wie zu dem damaligen Zeitalter. Sie waren nicht mehr auf sich allein gestellt, und es ging schon lange nicht mehr darum, sich einen Platz in diesem System mit Gewalt zu erkämpfen.
 

Veränderungen konnte man nicht sehen, denn sie kamen blitzschnell und ohne Vorahnung.

Wie nah sie bereits war, hätte wohl niemand für möglich gehalten.
 


 

~*~

Eine Veränderung kommt manchmal so schnell und unerwartet,

dass du nicht einmal mehr die Möglichkeit hast zu atmen.

Doch es ist nicht weiter tragisch,

denn dieses Gefühl ist unbeschreiblich.

~*~
 


 

______________________________________________
 

Der Prolog ist zwar etwas kurz geraten,

aber durchaus so gewollt.

Es sollte eigentlich ein One-Shot werden,

aber dann ist mir eine ganz andere Idee gekommen.

Mal gucken was mir noch so alles einfallen wird :))

Bis demnächst :)
 

Liebe Grüße ^^

Hilflos

Es war später Nachmittag, als Sakura an einem kleinen See ankam. An ihrem Gesicht konnte man ablesen, wie froh sie war. Diese kleine Rast würde ihr sicher gut tun. Nachdem sie sich von ihrer Kleidung befreit hatte, schritt sie auf den See zu. Immer mehr kleine Wellen verbreiteten sich, als sie durch den See schwamm. Das kühle Nass umhüllte sie vollständig und ihr zierlicher Körper fing an sich zu entspannen. Obwohl sie ihr kleines Bad durchaus genoss, verlor sie ihre Umgebung nicht aus den Augen. Das Wasser befreite sie von dem Schmutz, den Schweiß, und dem Blut, welches schon längst getrocknet war. Als Sakura ihre Mission beendet hatte, brach sie sofort wieder auf. Ihre Mission war nicht sonderlich schwer gewesen, aber sie hatte mit ein paar Hindernissen zu kämpfen gehabt. Wütend dachte sie an das Arschloch zurück, welches ihr beinahe die Haare vom Schädel gesäbelt hätte. Der Typ hatte eine gewaltige Kampfkraft gehabt, sodass Sakura mehr Chakraverbrauch hatte, als bislang angenommen. Erst jetzt bemerkte sie die Erschöpfung, die sich langsam durch ihre Glieder schlich. Mühsam versuchte sie sich zu beherrschen, was ihr nicht gelingen wollte. Urplötzlich stöhnte sie auf, warf den Kopf in den Nacken und presste den Rücken an den Felsen, der sich in der Mitte des Sees befand. Der stechende Schmerz kam so überraschend, dass sie zu wimmern begann. Je mehr sie versuchte den Schmerz zu verdrängen, umso schlimmer wurde er. Und so langsam ahnte sie was geschehen war. Sie hatte einen Fehler begangen.

Einen Fehler, der ihr das Leben kosten würde.
 

Sakuras Sicht verschwamm. Fest presste sie die Augen aufeinander, um wieder einen klaren Blick zu bekommen. Als sie die Augen aufschlug, stand ein fremder Mann über sie gebeugt und wollte nach ihr greifen. Nur ihre guten Reflexe hatte sie es zu verdanken, dass sie ihm entkommen war. Hilflos schweifte ihr Blick über den See, aber vom Feind war weit und breit nichts zu sehen. Sakura machte sich nichts vor, denn sie wusste ganz genau, dass er noch in der Nähe war. Ohne Vorwarnung schoss ein Schatten aus dem Gestrüpp, und bevor der Feind sie auch nur ansatzweise berühren konnte, nahm sie das Aufeinanderprallen von Metall wahr. Wie lange der Kampf andauerte, wusste sie nicht. Ihre Kraftreserven waren aufgebraucht. Mit einem dumpfen Knall schlug sie mit dem Hinterkopf gegen den Felsen und glitt beinahe lautlos unter die Wasseroberfläche. Nur am Rande bemerkte sie, wie man sie aus dem Wasser zog und ein Mantel um ihren nackten Körper geschlungen hatte, der sie nicht nur vor der Kälte schützen sollte. Die Wärme und der angenehme Duft, der ihr daraufhin in die Nase stieg, brachte sie dazu näher an die Quelle heranzutreten. Nur hatte sie nicht mit der nächsten Schmerzwelle gerechnet, die im Anschluss über sie hinwegrollte. Sakura stöhnte unterdrückt auf, als sie an einem starken Körper gepresst wurde. Hilfesuchend klammerte sie sich an die unbekannte Person, bevor sie der drängenden Ohnmacht nachgab, und das schwarze Nichts mit offenen Armen begrüßte.
 

Wenn Sakura in einer besseren Verfassung gewesen wäre, wäre ihr sicher aufgefallen, dass es sich keineswegs um eine unbekannte Person handelte. Besagte Person hatte die junge Frau an sich gedrückt und preschte in einer immensen Geschwindigkeit durch den Wald. Immer wieder schweifte sein Blick zu der jungen Frau, die bewusstlos in seinen Armen lag. Sie war in einem miserablen Zustand. Bald würde es dunkel werden, und ihm blieb keine andere Wahl, als eine Zwangspause einzulegen. Er musste bevorstehende Kämpfe mit einplanen, um eine bessere Strategie zu entwickeln. Mit einer verletzten Person war es kaum möglich sich zu verteidigen. Ihm kam die alte Waldhütte in den Sinn, die er vor Tagen entdeckt hatte. Unter normalen Umständen würde er diese nicht nutzen, aber eine bessere Idee hatte er nicht. Falls ein feindlicher Shinobi angreifen würde, hätten sie ein gewaltiges Problem. Nach etwa einer Stunde kamen sie an. Die Waldhütte war ziemlich klein und kaum eingerichtet. Hinter dem Häuschen verlief ein kleiner Fluss quer durch den Wald, der für etwas Wasser sorgte. Sakura, die mittlerweile in einem Bett lag, stöhnte auf vor Schmerz, und der Anbu musste etwas Kraft einsetzen, um die zierliche Frau wieder ins Bett zu drücken. Erschrocken wich dieser zurück.

"Großer Gott.", schoss es dem jungen Mann durch den Kopf.

Ihr Körper glühte ja regelrecht.

Warum war ihm das nicht schon früher aufgefallen?

Als Sakura für einen kurzen Moment die Lider hob, konnte er ihre glasigen Augen erkennen. Er konnte spüren wie sein Herz aussetzte, ehe es wie wild zu schlagen begann. Ihre Lippen waren ausgetrocknet. Wie in Zeitlupe griff er reflexartig nach seiner Trinkflasche und kippte den gesamten Inhalt über einen Lappen, der wohl eher als Putzlumpen durchgehen würde. Vorsichtig wischte er ihr den Schweiß von der Stirn, den Wangen, und ihrem Hals. Diese Prozedur wiederholte er mehrfach. Immer wenn er über ihre Lippen strich, nuckelte sie gierig an dem Stofffetzen.

Sie musste einen schrecklichen Durst haben.
 

Ihre Wangen waren gerötet, und das Fieber schien auch angestiegen zu sein. Konoha-Gakure war nur noch eine Tagesreise entfernt, aber in diesem Zustand war sie keineswegs transportfähig. Würden sie jetzt aufbrechen, wäre das fatal. Na gut, für ihn waren es nur wenige Stunden, aber das würde Sakura nicht überstehen.

Was sollte er nur tun?

Leicht öffnete er den Mantel, den er ihr zuvor um den Körper geschlungen hatte. Erst jetzt bemerkte er ihre zierliche und schöne Gestalt. Ihr hüftlanges Haar fiel ihr in sanften Wellen über die Schulter, und ihr Gesicht hatte schöne und weiche Züge.

Sie war wunderschön.

Schnell konzentrierte er sich auf seine eigentliche Tätigkeit und untersuchte ihren Körper weiter nach Verletzungen.

Und er wurde fündig.

Eine große und tiefe Schnittwunde zierte ihren flachen Bauch. Ihre Wunde war sicher aufgeplatzt, denn das Blut fing bereits an zu trocknen. Die Verletzung wies allerdings eine unnatürliche Farbe auf. Wütend zischte der Anbu auf, als er verstand, um was es sich dabei handelte. Jetzt hatte er keine andere Möglichkeit, als sie doch umgehend nach Konoha-Gakure zu schaffen. Ohne noch lange zu überlegen, handelte er. Ein wehleidiges Geräusch entkam Sakura, als er sie auf seine Arme hob und anschließend aus der Waldhütte verschwunden war.

"Halt durch, hörst du?", bat er sie, wohl wissend, dass sie ihn nicht hören konnte.
 


 

~*~
 


 

Als sie etwa zwei Stunden unterwegs waren, bemerkte er die Chakren, die sich an ihren Versen hefteten.

Doch etwas wollte nicht ganz passen.

Die ganze Situation konnte nicht merkwürdiger sein, als sie es ohnehin schon war. Es ging hierbei nicht um die Verfolgung. Verfolger hinter sich zu haben, war definitiv nichts neues für den Anbu aus Konoha-Gakure.

Es ging ihm eher gegen den Stich, dass sie keinerlei Anstalten machten anzugreifen. Nicht das er einen Kampf provozieren wollte, aber seltsam war es dennoch.

Er war hier auf feindlichen Territorium, und niemand schien sich dafür zu interessieren?

Da stimmte doch etwas ganz und gar nicht.

Als wenn er es nicht schon geahnt hätte, schossen drei maskierte Shinobis auf ihn zu. Durch die ruckartige Bewegung gab Sakura unterdrückte Schreie von sich. Im letzten Moment schaffte es der Anbu noch rechtzeitig auszuweichen.

"Scheiße", knurrte er, riss sich daraufhin die Tigermaske vom Gesicht und fixierte seine Feinde.

"Für diesen Kinderkram habe ich jetzt keine Zeit. Ich werde das Ganze nun etwas beschleunigen.", stieß er durch zusammengepressten Zähnen hervor.

Die maskierten Shinobi stoppten in ihren Bewegungen, und fingen an laut zu schreien. Nach nur wenige Sekunden fielen sie bewusstlos zu Boden. Der Konoha-Anbu griff nach seiner Tigermaske und verbarg somit sein Sharingan, welches aufgehört hatte sich zu drehen. Itachi Uchiha griff fester um die zierliche Frau und stürmte durch den Wald.

Diese Idioten hatten ihm Zeit gekostet.

Zeit, die Sakura nicht mehr hatte.
 


 

~*~
 


 

Itachi rannte und rannte. Ein Ast zerbrach und ein weiterer folgte, als er sich von diesem abstieß. Ihn interessierte das nicht. Das Einzige was Itachi im Sinn hatte, war, dass er Sakura Haruno so schnell wie möglich nach Konoha bringen musste.

Er konnte sie nicht sterben lassen.

Er konnte nicht zulassen, dass diese Frau in seinen Armen starb.

Niemals.

Sakura Haruno war ein sanftes Wesen. Sie hatte etwas getan, wofür er sehr dankbar war. Sein Clan stand tief in ihrer Schuld.

Und wie er seine Familie kannte, würden sie viel zu stur sein, um sich dies einzugestehen. Das war wieder ein Verhalten, dass so typisch war.

So vorhersehbar.

Egoistisch, stur, und vor allem stolz war der Uchiha-Clan.

Besser konnte man seine Familie nicht beschreiben.

Der Uchihaerbe wurde aus seinen Gedanken gerissen, als das Tor seiner Heimat in sein Sichtfeld trat. Erleichterung machte sich in ihm breit. Schnell verschwand er in einer Rauchwolke und tauchte kurze Zeit später im Krankenhaus wieder auf. Panisch sprang eine Krankenschwester auf die Seite, als der Anbu wie aus heiterem Himmel an der Information aufgetaucht war. Es dauerte einen kurzen Augenblick, dass sie sich wieder gefangen hatte, und ihr der Ernst der Lage bewusst wurde.

"Schnell, folgen sie mir. Legen sie sie bitte auf die Liege.", wies sie den jungen Anbu an, und rannte hektisch in den nächsten Gang. Itachi rührte sich nicht. Still und leise blieb er an der Stelle stehen, an dem ihn die Krankenschwester zurück gelassen hatte. Sein Blick traf auf die bewusstlose Frau, die sehr große Schmerzen zu haben schien. Innerlich hoffte er, dass Tsunade nicht zu spät kommen würde.

Sie durfte nicht zu spät kommen.

Itachi hasste es zu warten. Schon immer kam er sich dabei so hilflos und verloren vor. Niemand wusste, dass er so dachte. Nicht einmal Shisui wusste von seinen Ängsten. Und er würde den Teufel tun, ihm davon zu erzählen.

Freundschaft hin oder her.

Man konnte es nicht vergleichen. Eine Freundschaft war für Itachi von großer Bedeutung, aber dennoch mit Vorsicht zu genießen. Freundschaften waren sensibel und würden nicht jeden Druck standhalten. Shisui gehörte zur Familie und war sein bester Freund, aber umso chaotischer war sein Wesen. Manchmal irritierte ihn sein Verhalten so sehr, dass er nicht wusste wie er damit umgehen sollte.

Shisui war jedoch frei.

Frei vom Druck seiner Familie, und Itachi konnte nichts anderes tun, als ihn dafür zu beneiden.

Und was war mit ihm?

Er saß in einem blutigen Käfig, der immer enger wurde.

Was würde er dafür geben, um mit ihm zu tauschen?

Es war lachhaft darüber nachzudenken, denn es würde sich ja sowieso nichts ändern. Itachis Leben war jetzt schon vollkommen verplant, ohne das er etwas dazu sagen konnte, oder durfte.

Am liebsten würde er seine Sachen packen und einfach verschwinden.

Alles hinter sich lassen und nie wieder zurückblicken.

Aber das konnte er seinen kleinen Bruder nicht antun. Er liebte Sasuke über alles und würde es nicht übers Herz bringen, ihn zu verlassen. Sein Bruder war noch zu klein, um gewisse Dinge zu verstehen. Sicher würde er dann denken, dass er ihn hassen würde. Was natürlich völliger Schwachsinn war. Die älteren Mittglieder aus seinem Clan belächelten alles und jeden, aber es war mehr Schein als alles andere.

Es war nicht von Bedeutung ob es die Familie war, ein langjähriger Freund, oder sogar der verhasste Feind.
 

Es gab da jedoch eine Sache, die man nie aus den Augen verlieren sollte:

Man konnte einem Menschen immer nur vor dem Kopf gucken.
 

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Hallo ihr Lieben :)

Nur ein kleiner Hinweis ganz am Rande:

Nicht das ihr euch wundert, aber Sasuke ist in meiner Geschichte um die fünf Jahre alt :)

Tsunade ist der Hokage der sechsten Generation und Orochimaru ist für den Tod von Sarutobi verantwortlich. (Das ist schon mal so geblieben)

Vielleicht kommen die Akatsuki auch noch dazu, aber so ganz genau kann ich es noch nicht versprechen. Lasst euch also überraschen ;)
 

Da Shisui Uchiha kurz erwähnt würde,

ist es klar, dass der Uchiha-Clan auch mit von der Partie ist ;)

Mal gucken wie es weiter geht :)
 

Ich möchte mich für die lieben Kommentare bedanken,

denn ich freue mich immer sehr darüber :)

Fehler gehören wie immer zum Inventar :D
 

Liebe Grüße,

und bis zum nächsten Kapitel ^^

Tschüssiiii :)

Dankbar

Im Krankenhaus war es still geworden und nur gelegentlich sah man eine Krankenschwester über den Flur laufen, die ihrer Arbeit nachging. Vielleicht lag es aber auch daran, dass es mitten in der Nacht war. Was am Tag sehr hell und lebhaft war, wurde in der Nacht immer dunkler und stiller. Da war es auch kein Wunder, dass sich die Kinder vor der Dunkelheit fürchteten. Es gab kaum ein Kind, welches nicht betroffen war. Je länger Itachi warten musste, umso ungeduldiger wurde er.

Es war doch zum verrückt werden.

Itachi wurde aus seinen Gedanken gerissen, als Tsunade, die Hokage der fünften Generation um die Ecke gestürmt kam, dicht gefolgt von Shizune, die gerade dabei war sich einen Kittel überzuziehen.

"Was ist passiert?", fragte sie, und trat an die bewusstlose Frau heran.

Tsunades Stimme glich einem Flüstern, aber ihre Sorge war nicht zu überhören gewesen. Sanft strich sie der jungen Frau eine Haarsträhne aus dem Gesicht, die sich verirrt hatte. Ohne es selbst zu bemerken, konnte Itachi seinen Blick nicht abwenden. Erst nach ein paar Sekunden hatte er sich wieder gefangen.

"Ich war in der Nähe und konnte im letzten Moment eingreifen, um das Schlimmste zu verhindern. Ihre Verletzung im Bauchbereich ist wieder aufgeplatzt und weist eine Verfärbung auf. Es ist zwar nur eine Vermutung, aber ich befürchte, dass sie vergiftet wurde, Tsunade-Sama.", kam auch schon die Antwort von Itachi.

Sein Dialog war zwar ziemlich kurz geraten, aber durchaus hilfreich. Tsunade und Shizune handelten sofort und schoben Sakura direkt in den OP. Itachi bemerkte, dass sein Verhalten alles andere als normal war. Er erkannte sich nicht wieder. Selbst seine sonst so kalte Ausstrahlung verschwand in ihrer Nähe.

Was hatte das nur zu bedeuten?

Wieso war das so?

Itachi verstand es nicht. Es war überhaupt nicht seine Art so zu reagieren.

War es vielleicht Dankbarkeit?

Ja, er war ihr dankbar. Sehr sogar. Das würde er auch niemals abstreiten. Er hatte nie die Möglichkeit gehabt ihr zu danken. Entweder war er auf einer Mission gewesen, oder aber seine Familie kam ihm in die Quere und überhäufte ihn mit Aufträgen, die er sonst immer ignorierte. Er hasste es im Mittelpunkt zu stehen. Und nun lag die Frau hier, die soviel für seine Familie getan hat.
 

Itachi hatte sich mittlerweile an die Wand gelehnt und ließ die Tür vom Operationssaal nicht aus den Augen. Zwei Stunden waren bereits vergangen und nichts hatte sich bisher getan. Nach einer weiteren Stunde öffnete sich die Tür und eine erschöpfte Tsunade kam aus dem OP geschlendert. Sie wirkte überrascht, als sie den jungen Mann noch immer dort stehen sah. Vermutlich hatte sie damit gerechnet, dass er schon längst verschwunden war. Es wäre nicht das erste Mal, dass so etwas passierte. Vor allem wenn es sich dabei um einen Uchiha handelte. Aber so wie es aussah, konnte man wohl doch nicht alle Mittglieder vom Uchiha-Clan in einem Topf werfen. Tsunade hatte es schon immer gewusst, dass er anders war. Als sie sah wie sich Itachi von der Wand abstieß und auf sie zuschritt, blieb sie stehen. Er sagte nichts, aber sie wusste genau was er wissen wollte.

"Sie wäre beinahe gestorben. Drei Mal musste ich sie wiederbeleben."

Man musste kein Shinobi sein, um zu wissen, dass die Hokage der fünften Generation kurz davor war in Tränen auszubrechen.

Warum hatte er nur das Gefühl, dass das nicht alles gewesen war?

"Deine Vermutung war korrekt, denn sie wurde vergiftet.", sagte sie leise, bevor sie auch schon weiter sprach.

"Im Moment ist sie stabil, aber das Gegengift schlägt nicht an."

"Wie meinst du das, es schlägt nicht an?", fragte er lauter als beabsichtigt.

"So wie ich es eben gesagt habe. Das Gegengift schlägt nicht an, Itachi. Die Substanz wird nicht neutralisiert und verweilt weiterhin in Sakuras Körper. Mein Gegengift ist darauf spezialisiert jedes Gift zu neutralisieren, aber hier ist es nicht der Fall. Das Einzige was mein Gegengift erreicht hat, ist, dass es für eine Weile gestoppt wurde."

"Für wie lange?"

Tsunade seufzte. Die Uchihas waren nicht wirklich für eine Unterhaltung geschaffen.

"Für etwas mehr als zwei Stunden. Um sicher zu gehen, dass ich mich nicht verrechnet habe, wird ihr jede Stunde ein Serum gespritzt, damit das Gift pausiert und sich nicht weiter ausbreiten kann. Dieses Gift ist mir unbekannt und ich habe so eine Zusammenstellung noch nie gesehen. Es verbreitet sich sehr langsam und greift nach etwa einer Stunde die inneren Organe an. Dadurch das wir ihr soviel von dem Serum geben müssen, müssen wir die Schmerzmittel einschränken. Bei der Operation hat Sakura viel Blut verloren und ist ins Koma gefallen. Das Koma ist in unserer momentanen Lage nicht negativ zu werten, denn somit bekommt ihr Körper Ruhe und benötig weniger Schmerzmittel.", antwortete sie ihm, und verschwand kurz darauf im Nebenzimmer vom Operationssaal.

"Du wirst aus jeder Lebenslage einen Ausweg finden. Schließlich bist du mein Sohn, Itachi.", schossen ihm die Worte seines Vaters durch den Kopf.

Warum kamen ihm ausgerechnet jetzt diese Worte in den Sinn?

Als er wieder bei klarem Verstand war, blickte er noch einmal zum Raum in dem Sakura lag. Wenig später war er in einer Rauchwolke verschwunden.

Morgen würde er ganz bestimmt wiederkommen.
 


 

~*~
 

Itachi saß am See und ließ seine Füße in das kühle Nass gleiten. Bald würde die Sonne aufgehen und die Dunkelheit vertreiben. Es war schon ein bemerkenswertes Schauspiel.

Wann war er das letzte Mal hier gewesen?

Er konnte sich nicht mehr erinnern. Es war schon viel zu lange her. Nicht eine Minute hatte er Schlaf gefunden. Egal wie oft er versucht hatte einzuschlafen, es klappte nicht. Itachi fand einfach keine Ruhe. Er bemerkte das Chakra seiner Mutter, dass immer näher kam. Itachi sagte nichts, als sich Mikoto zu ihm gesellte. Schweigend saßen sie eine lange Zeit nebeneinander, ohne dabei den Blick vom Sonnenaufgang zu nehmen. Es war eine angenehme Stille, die daraufhin entstand. Nach einer gefühlten Ewigkeit erhob sich Mikoto wieder und machte Anstalten zu gehen. Allerdings legte sie ihrem Sohn eine Hand auf die Schulter und lächelte ihn liebevoll an.

"Wenn du reden möchtest, bin ich immer für dich da mein Schatz.", sagte sie, und ging.

Itachi schloss kurz seine Augen, um sie anschließend wieder zu öffnen.

"Sie ist im Krankenhaus, Mutter.", kam es ihm leise über die Lippen.

Mikoto stoppte in ihrer Bewegung und blickte irritiert zu ihrem Sohn, der noch immer in die Ferne blickte. Sie hatte nicht wirklich damit gerechnet, dass er sich ihr anvertraute. Allmählich realisierte sie, was er gerade von sich gegeben hatte.

"Wer ist im Krankenhaus?", fragte sie, und ging vor Itachi auf die Knie.

Sanft legte sie ihre Hand unter das Kinn ihres Sohnes und zwang ihn somit sie anzusehen. Und nur leise drangen seine Worte zu ihr durch.

"Sakura Haruno."

"Was ist passiert?", entwich es ihr geschockt.

Itachi wich ihrem Blick aus. Er konnte nicht gut damit umgehen, wenn es seiner Mutter nicht gut ging. Und er wusste ganz genau, wenn er ihr erklären würde was geschehen war, würde es ihr sehr schlecht gehen. Sie war Sakura nicht nur dankbar, sondern hatte sie auch ins Herz geschlossen.

"Ich war auf dem Rückweg von meiner Mission und spürte Sakuras Chakra in der Nähe. Anfangs machte es mit nichts aus, da ich bemerkte, dass sie wohl eine Pause machte. Allerdings änderte sich meine Sichtweise, als ich ein fremdes Chakra wahrnehmen konnte. Im letzten Moment konnte ich schlimmeres vermeiden. Sakura war bewusstlos geworden und hatte hohes Fieber. Erst als ich sie auf Verletzungen untersucht habe, sah ich, dass sie eine tiefe Bauchwunde davongetragen hat. Ihre Wunde war wieder aufgeplatzt und die Verfärbung deutete darauf hin, dass sie vergiftet wurde. So schnell ich konnte machte ich mich auf den Weg nach Konoha. Ich wusste, dass ich mich beeilen musste, daher blieb mir keine andere Wahl, als meine Identität preiszugeben. Die Feinde konnte ich ausschalten. Tsunade bestätigte meine Vermutung. Sakura wurde vergiftet, aber das Gegengift neutralisiert es nicht, sondern stoppt es für den Moment. Sakura liegt im Koma und Tsunade forscht weiter nach einem Gegengift."

Mikoto sagte nichts. Selbst wenn sie gewollt hätte, wäre es ihr unmöglich gewesen, etwas zu sagen. Geschockt sah sie in das Gesicht ihres Sohnes, welches sich von ihr abgewandt hatte und wieder zum See blickte.

"Wie stehen ihre Chancen?", hauchte sie fassungslos.

"Wenn Tsunade kein Gegengift findet, wird sie sterben."

Ehe Mikoto auch nur etwas dazu sagen konnte, wurde sie auch schon von Itachi unterbrochen.

"Ich werde noch etwas trainieren gehen, aber keine Sorge zum Mittagessen bin ich wieder zurück.", sagte er, und war in einer Rauchwolke verschwunden.

Fugakus Frau sah betrübt auf die Stelle, wo ihr Sohn gerade noch gesessen hatte.

"Und was ist mit deinem Frühstück?", fragte sie traurig.

Bevor Mikoto wieder zurück zum Haus ging, blieb sie noch einmal stehen.

"Du bist immer so unnahbar und kühl, dabei trägst du soviel Güte in dir, Itachi."
 


 

~*~
 


 

Eine Weile war er schon auf dem Trainingsplatz und kämpfte gegen zwei seiner Doppelgänger. Es brachte allerdings nicht den gewünschten Effekt, den er gern gehabt hätte. Es funktionierte nicht. Egal was Itachi auch tat, er konnte sich nicht konzentrieren. Nach einem weiteren Versuch, ließ er es schließlich bleiben. Itachi ließ seine Doppelgänger verpuffen und schritt zügig vom Trainingsplatz. Sein Ziel war das Krankenhaus von Konoha-Gakure. Diese Ungewissheit ließ ihn unruhig werden. Er musste unbedingt wissen wie es ihr ging.

Gab es neue Ergebnisse?

Hatte Tsunade ein Gegengift entwickeln können?

Warum machte er sich eigentlich solche Gedanken?

Es war doch lächerlich.

Er musste sich nichts einreden, um zu wissen was los war. Itachi wusste es doch ganz genau. Er machte sich Sorgen. Und es war gar nicht so abwegig. Als er seine Mutter so geschockt gesehen hatte, realisierte er was es zu bedeuten hatte. Wenn Tsunade kein Gegengift finden würde, wäre das Sakuras Ende. Sie würde schneller sterben, als ihm lieb war. Als Itachi Uchiha das Krankenhaus betrat, konnte er die drei Krankenschwester sehen, die ihm verliebte Blicke zuwarfen. Er konnte so ein Verhalten nicht ausstehen. Diese Weiber waren total nervig und selbstverliebt. Niemals würde er sich auf so eine Frau einlassen. Neugierig blickten die jungen Frauen dem Uchiha hinterher, als dieser die Intensivstation betrat. Am liebsten wären sie ihm leise hinterhergeschlichen, aber das würde Tsunade-Sama niemals dulden. Tsunade war sehr streng zu ihren Krankenhauspersonal, denn mit kranken Patienten war nicht zu spaßen. Wenn man mal ehrlich war, war das auch nicht der richtige Ort, um sich an irgendwelche Männer ranzuschmeißen. Hier lagen überwiegend verwundete Ninjas, die ihr Leben opferten, um das Leben der Dorfbewohner zu sichern. Da konnte man auch von seinem Personal verlangen, dass sie eine gute Arbeit ablieferten.
 

Itachi musste nicht lange nach Sakura suchen. Er hatte einen guten Blick auf die junge Frau, die er vom Krankenhausflur sehen konnte. Tsunade hatte ihr das beste Zimmer gegeben. Und ein leichtes Lächeln hatte sich auf seine Gesichtszüge geschlichen. Es war so klar gewesen, dass sie dieses Zimmer bekam. Sie war schon immer ihr Liebling gewesen. Sein Lächeln verschwand so schnell wie es gekommen war, als er die vielen Schläuche bemerkte, an die sie angeschlossen war. Sakuras Gesicht hatte noch mehr an Farbe verloren. Ihr Zustand hatte sich verschlechtert. Er brauchte dafür keinen Arzt um dies festzustellen. Jeder der Augen im Kopf hatte, konnte dies ohne weiteres erkennen. Wie in Trance griff Itachi nach dem Stuhl, der neben dem Bett stand und setzte sich zur ihr. Vorsichtig, fast schon zärtlich nahm er ihre Hand in seine und strich ihr liebevoll über den Handrücken. Langsam zog er ihre Hand an seinen Mund und küsste sie. Immer und immer wieder. Ihre Haut war kalt und doch so zart. Erst jetzt bemerkte er den Größenunterschied zwischen ihnen. Im Gegensatz zu ihrer Hand, war seine riesig. Ihre kleine, zarte Hand wurde von seiner komplett bedeckt. Es war kaum zu glauben, dass diese Hände bereits getötet haben. Es wollte nicht in seinen Kopf. Es passte einfach nicht. Er ließ schließlich von ihr ab und seine Blick wirkte gequält. Sein Herz schmerzte fürchterlich, als er ihr wieder ins Gesicht sah.
 

"Ich danke dir, dass du meinen kleinen Bruder das Leben gerettet hast."
 


 

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Hallo ihr Lieben ;))

Oh Mann. Sakura hat KleinSasuke das Leben gerettet?

Was ist da damals nur geschehen, dass sie ihm das Leben retten musste??

Fragen über Fragen ;))

Ich danke euch für die lieben Kommentare, denn ich freue mich sehr darüber.

Es ist schon komisch. Immer wenn ich etwas schreiben möchte, kommt was völlig anderes dabei raus ^^

Normal kann das sicher nicht sein, oder? *lach*

Das ist mal wieder so typisch für mich *grübel*

Die Gefühle von Itachi und Co. sind mir sehr wichtig und ich hoffe,

dass es mir gelungen ist sie rüberzubringen. Manchmal ist es noch etwas verwirrend, aber das wird sich auch noch ändern.

Ach bevor ich es vergesse:

Fehler gehören wie immer zum Inventar :o)

Bis zum nächsten Kapitel ihr Lieben.

Wünsche euch einen schönen Tag und ganz liebe Grüße an euch ^^

Erinnerungen

Auch nach Stunden saß Itachi noch immer an dem Bett von Sakura Haruno und hielt ihre Hand fest in seine. Die Sonne hatte mittlerweile ihren höchsten Stand erreicht und machte den Tag noch viel heller als er es bereits war. Nur einmal war Itachi aufgestanden und hatte die Vorhänge zugezogen, um Sakura vor dem Sonnenlicht zu schützen. Bei Sakura hatte in der Zwischenzeit das Fieber wieder eingesetzt und in regelmäßigen Abständen kam eine Krankenschwester ins Zimmer, um sich nach Sakuras Allgemeinzustand zu erkundigen.

Viel konnten sie nicht für sie tun.

Das Einzige was Itachi machen konnte, war bei ihr zu bleiben und sie nicht aus den Augen zu lassen. Gezielt griff er nach der Schüssel mit dem kalten Wasser und wrang einen Lappen aus, den er ihr anschließend auf die schweißnasse Stirn legte. Ihre Atmung ging unregelmäßig und ihre Wangen waren vom Fieber gerötet. Obwohl sie über die Maschine beatmet wurde, kämpfte die junge Frau dagegen an, woraufhin die Beatmungsmaschine Alarm schlug.

"Du musst dich beruhigen, Sakura.", sprach er leise auf sie ein, und drückte ihre Hand fest gegen seine Lippen.

"Ich weiß, dass wir nie großartig miteinander zu tun hatten, aber ich danke dir für das was du getan hast. Wenn du magst bringe ich Sasuke das nächste Mal mit. Was denkst du darüber? Ist das eine gute Idee?", fragte er sie, und hoffte inständig, dass sie sich wieder beruhigen würde. Erstaunt bemerkte er, dass es tatsächlich geklappt hatte. Ihre Atmung war wieder flacher und ihr Brustkorb hob und senkte sich in regelmäßigen Abständen. Itachi war erleichtert. Eine Weile blieb er noch bei ihr, bevor er sich auf den Weg nach Hause machte. Seine Mutter war sicher nicht erfreut, dass er viel zu spät zum Essen kam.
 


 

~*~
 

Im Hause Uchiha verlief das Essen wie immer schweigend. Sasuke saß unruhig am Tisch und blickte ständig zum Platz seines Bruders, der aber leer war. Sasukes Blick schweifte neugierig zu seinem Vater, der über irgendetwas verärgert war. Warum er wütend war, wusste er nicht. Es sollte ihm eigentlich egal sein, aber wissen wollte er es dennoch. Nur kannte er seinen Vater gut genug um zu wissen, dass er ihm nichts sagen würde, denn Fugaku Uchiha war ein sehr schweigsamer Mann. Na gut, dass traf auf dem gesamten Clan zu, aber ein paar Ausnahmen gab es da aber schon. Zum einem war da sein Cousin, Shisui Uchiha, und zum anderen, Obito Uchiha, ebenfalls ein Cousin zweiten Grades. Sie waren anders als die anderen Familienmitglieder. Sie wirkten immer so fröhlich und entschlossen. Es war lustig so große Cousins zu haben. Sie hatten immer die besten Ideen sich die Zeit zu vertreiben. Itachi war meistens auf Missionen und sein Vater hatte auch selten Zeit für ihn. Manchmal fühlte sich der kleine Uchiha wie das fünfte Rad am Wagen, aber dann gab es ja noch seine Mutter, die immer für ihn da war. Mikoto Uchiha war eine liebvolle und schöne Frau, die alles für ihre Familie tat. Sie war es auch damals, die die hübsche Kunoichi geholt hatte, dass sie ihn, Sasuke, heilte. Bei dem Gedanken an die hübsche, nette Frau, färbten sich seine Wangen rot. Als Sasuke wieder über den besagten Tag nachdenken wollte, wurde er aus seinen Gedanken gerissen.

"Geht es dir nicht gut Junge?", fragte Fugaku aufgebracht, und legte seinem Sohn eine Hand auf die Stirn.

Sasuke zuckte bei dem scharfen Ton zusammen. Schüchtern blickte er in die Seelenspiegel seines Vaters, die ihn intensiv zu mustern schien. Sasuke deutete sein Verhalten jedoch falsch. Er hatte ja keine Ahnung, dass Fugaku gar nicht wütend auf ihn war, sondern sich nur Sorgen machte.
 

Als das Oberhaupt bemerkte, dass sein Sohn anfing zu zittern, seufzte er lautlos. Fahrig fuhr er sich mit einer Hand durch seine schwarzen Haare und schloss für einem kurzen Moment die Augen. Als er sie wieder geöffnet hatte, hätte er beinahe das Schmunzeln seiner Frau übersehen, die es gekonnt hinter ihrer Hand versteckte. Ruckartig stand er auf und sah niemanden an als er aus der Küche schritt. Mikotos Schmunzeln verblasste.

"Wo willst du hin, Fugaku?", fragte sie, und blickte auf den Rücken ihres Mannes, der gerade dabei war die Küche zu verlassen. Für einen Augenblick dachte sie wirklich, dass er ihr nicht mehr antworten würde. Und dann ließ sich Fugaku dennoch zu einer Antwort herab, obwohl sie ganz genau wusste, dass er sauer auf sie war. Sie hätte sich das Schmunzeln verkneifen sollen, aber es überkam sie einfach, sodass es ihr nicht mehr möglich war es zu verhindern. Ihr Mann hatte die Situation völlig falsch verstanden. Sicher fühlte er sich in seinem Stolz verletzt. Sie hatte nicht gewollt, dass er sich von ihnen entfernte. Das war wirklich nicht ihre Absicht gewesen, aber nun nicht mehr zu ändern. Obwohl ihr Mann eine sehr kühle Ausstrahlung hatte, war er verletzbar wie jeder andere auch. Später würde sie das Gespräch mit ihm suchen müssen.

"Eine Versammlung aller Oberhäupter.", sagte er nur, und war aus der Küche verschwunden.

Nachdem Fugaku gegangen war, musste sie erneut schmunzeln. Sasuke sah irritiert zu seiner Mutter, die sich inzwischen erhoben hatte und anfing das Geschirr zu spülen. Zaghaft zog er an Mikotos Schürze, die ihn daraufhin freundlich anlächelte. Das war ein Zeichen, dass er ihrer ganze Aufmerksamkeit hatte.

"Warum lächelst du, Mutter? Vater wurde doch so laut.", kam es verständnislos von Sasuke. Mikoto kniete sich vor ihm hin, um mit ihm auf Augenhöhe zu sein.

"Dein Vater wurde nur so laut, weil er sich Sorgen gemacht hat.", sagte sie sanft, und strich ihrem Sohn über den Kopf.

"Das verstehe ich nicht, Mutter."

"Wenn du später selber einmal Kinder hast, wirst du es verstehen mein Schatz."

Auch wenn Mikoto wusste, dass ihr Sohn es noch immer nicht verstanden hatte, sagte sie nichts mehr zu diesem Thema. Sasuke würde es irgendwann verstehen, da war sie sich ganz sicher. Mittlerweile war Sasuke draußen und machte den Garten unsicher. Sie hatte eine gute Sicht auf ihren Sohn, der immer wieder zum Schlag ausholte und mit seinem Holzkatana auf einen Baum einschlug. Und obwohl Sasuke noch ein kleiner Junge war, der noch viel zu lernen hatte, waren seine Bewegungen geschmeidiger als die einer Katze. Auch er würde eines Tages ein Shinobi werden, der mächtig und stark war.

Es war immer so.

Es lag ihnen im Blut.

So wurde es ihnen beigebracht und so würde es auch immer sein.

Es würde niemals enden.
 

Ihr Blick schweifte zur Uhr, die direkt neben dem Kühlschrank an der Wand hing. Es war schon später Nachmittag und Itachi war noch immer nicht zurück von seinem Training. So langsam machte sie sich aber wirklich Sorgen. Noch nie kam Itachi zu spät.

War ihm etwas geschehen?

Das war doch lächerlich.

Itachi war ein ausgebildeter Anbu und gehörte zur Elite von Konoha-Gakure. Sicher hatte er mal wieder die Zeit vergessen und war zu sehr mit seinem Training beschäftigt. Sie musste sich keine Gedanken mehr machen, denn Itachi kam gerade mit Sasuke in die Küche geschlendert.

"Es tut mir leid, dass ich zu spät bin, aber ich hatte noch etwas zu erledigen, Mutter.", sagte er, und setzte sich an den Tisch. Mikoto kam gar nicht zu Wort, denn Sasuke hatte sich schon auf seinen Bruder gestürzt und nahm ihn komplett in Anspruch.

"Nii-san? Zeigst du mir wie man mit einem Kunai umgeht? Du hast es versprochen.", kam es fröhlich von Sasuke.

"Nein!"

Itachi hatte es lauter ausgesprochen als es beabsichtigt war.

"Warum denn nicht, Nii-san?", kam auch schon die Gegenfrage.

"Ich habe nein gesagt und das ist mein letztes Wort.", sagte er, und war in einer Rauchwolke verschwunden. Sasuke verstand die Welt nicht mehr. Noch nie war sein Nii-san so laut geworden. Und schon gar nicht zu ihm. Tränen liefen ihm über die Wangen, die er sich gekonnt aus dem Gesicht wischte. Stürmisch verließ er die Küche und rannte über den Flur, der ihm zu seinem Zimmer führte. Auf dem Weg in seinem Zimmer kam er an Itachis vorbei und blieb einen Augenblick lang stehen. Wütend blickte er auf die Zimmertür seines Bruders.

"Du bist ein Lügner, Nii-san."
 

Itachi, der bereits auf seinem Zimmer war, schloss gequält seine Augen.

"Ich bin ein Lügner, ich weiß kleiner Bruder."

Es lag nicht daran, dass Itachi keine Lust hatte mit seinem Bruder zu trainieren. Es lag wohl eher daran, was er genau gesagt hatte.

"Nii-san? Zeigst du mir wie man mit einem Kunai umgeht? Du hast es versprochen."

Genau diesen Satz hatte er damals auch gesagt, bevor das Unglück seinen Lauf nahm. Und nun drifteten seine Gedanken ab zu dem Tag, an dem er das erste Mal eine Angst verspürte, die er nie wieder erleben wollte.
 


 

***
 


 

Sechs Monate zuvor
 

Vor etwa einer Woche waren Itachi und Shisui zu einer Mission aufgebrochen und hatten sie erfolgreich beenden können. Es würde keinen neuen Krieg zwischen Suna-Gakure und Konoha-Gakure geben. Das war ein gigantischer Fortschritt. Um eine Verbundenheit mit Suna-Gakure einzugehen, war es noch zu riskant. Die Wunden, die sie sich in den Jahren zugefügt hatten, waren noch viel zu tief um jetzt schon in diese Richtung zu denken. Das Vertrauen zwischen den Reichen musste erst einmal aufgebaut werden und irgendwann würden sie Verbündete sein. Das alles würde sicher noch Jahre dauern, aber der Grundstein wurde gelegt. Nun lag es an ihnen, wie die Zukunft zwischen ihnen aussehen würde.

Itachi und Shisui waren stehen geblieben und hatten eine wunderschöne Sicht auf ihre Heimat.

"Ich freue mich. Endlich sind wir wieder in Konoha, stimmt´s Itachi?", sagte Shisui, und blickte seinen Cousin und besten Freund fröhlich an.

Itachi sagte darauf nichts und genoss die Aussicht, die sich ihm bot. Es stand außer Frage, dass er seine Heimat liebte. Er würde sein Leben geben um Konoha-Gakure zu schützen. Wenn man von einer Mission lebend zurückkehrte, war es immer wieder ein unbeschreibliches Gefühl.
 

"Ich werde dem Hokage Bericht erstatten. Wir sehen uns später.", kam es monoton von Itachi, und sprang kurz darauf von einem der Felsen und ließ Shisui allein zurück.

Dieser kratzte sich verlegen am Hinterkopf und wusste nicht so recht was er machen sollte. Sein Cousin war aber auch keine einfache Person. Es war ja schon erstaunlich, dass sie so gut befreundet waren. Ein Außenstehender würde diese Freundschaft nicht verstehen und wäre damit völlig überfordert. Sie waren zwei verschiedene Persönlichkeiten, aber gehörten dem selben Clan an und waren die besten Freunde.

Und niemals würde sich das jemals ändern.

Nachdem Shisui noch einmal die schöne Aussicht genossen hatte, machte auch er sich auf den Weg nach Hause. Seine Mutter würde ihn sicher wieder ein Festmahl zubereiten, dass sogar sein Vater neidisch werden würde. Ein breites Lächeln schlich sich auf seine Gesichtszüge als er an die hervorragenden Kochkünste seiner Mutter denken musste. Und kaum das er dies gerade gedacht hatte, war er auch schon in einer Rauchwolke verschwunden.
 

Bevor Itachi zur Hokage gehen würde, wollte er sich vorher noch umziehen. Mit seiner Anbu-Uniform musste er ja nicht unbedingt durchs Dorf spazieren gehen. Nachdem er sich umgezogen hatte, machte er sich auf den Weg zu der Hokage der fünften Generation. Als Itachi das Uchiha-Anwesen verlassen hatte, kam sein kleiner Bruder auf ihn zugelaufen und umarmte ihn stürmisch.

"Du bist ja endlich wieder da, Nii-san. Ich habe dich so vermisst."

Sasuke schmiegte sich an die starke Brust seines Bruders, der mit ihm auf Augenhöhe ging.

"Ich dich auch, Sasuke."

Glücklich darüber, dass sein Bruder ihn auch vermisst hatte, nahm er all seinen Mut zusammen um ihm die nächste Frage zu stellen.

"Nii-san? Zeigst du mir wie man mit einem Kunai umgeht? Du hast es versprochen."

Das war nicht gelogen. Itachi hatte es ihm wirklich versprochen als er zu seiner Mission aufgebrochen war.

"Ich muss dem Hokage noch einen Bericht abgeben. Beim nächsten Mal, Sasuke.", sagte er, und stupste seinem kleinen Bruder mit dem Zeigefinger gegen die Stirn und schritt davon. Traurig rieb Sasuke sich die Stirn und blickte seinem Bruder hinterher, der in der Ferne immer kleiner wurde.

"Das sagst du immer, Nii-san."
 

Sasuke schmollte. Gedankenverloren lief er los und landete schließlich im Wald. Erschrocken sah er sich um.

In den Wald durfte er doch gar nicht.

Wenn das sein Vater erfahren würde, würde das nur Ärger geben. Eigentlich wollte Sasuke sich auch wieder auf den Heimweg machen, aber seine Neugier war viel größer. Manchmal war er hier mit seinem Bruder, wenn er dann doch mal etwas Zeit hatte. Aber in diesem Teil vom Wald war er bislang noch nie gewesen. Ohne es zu bemerken, ging er immer tiefer in den Wald. Seine Vernunft wurde durch Neugier ersetzt und trieb ihn an. Er war schon so weit in den Wald gegangen, dass er hier und da schon einige Waffen entdecken konnte. Manche hatte er schon gesehen, aber an den meisten klebte so eine komische Farbe.

Wozu diese Farbe gut war, wusste er nicht.

Vielleicht sollte er mal seinen Bruder fragen. Er würde es ihm sicher verständlich erklären können.

In einem Baumstamm steckte eine Waffe, die er ziemlich interessant fand. Sie sah beinahe so aus wie sein Spielzeugkunai. Eigentlich spielte er ja lieber mit dem Holzkatana, welches er von seinem Vater zum Geburtstag bekommen hatte, aber das würde auch gehen. Seine kleine Hand umschlang den Griff vom Kunai und versuchte es aus dem Stamm zu ziehen.

"Puhh, dass steckt aber ganz schön fest im Stamm.", murmelte er.

Aufgeben war keine Option für den angehenden Ninja. Er war schließlich ein Uchiha.

Und ein Uchiha lief niemals vor einer Herrausforderung davon.

Den coolen Spruch hatte Shisui mal von sich gegeben als er Itachi eine Kampfansage gemacht hatte. Später hatte dann Itachi ein paar Dangos in der Hand und Shisui eine leere Geldbörse. Das wusste Sasuke aber auch nur so genau, weil ihm sein Bruder etwas von den Dangos abgegeben hatte, dabei mochte er doch nichts süßes.

Erneut versuchte Sasuke sein Glück und schaffte es anschließend, das Kunai zu lösen. Nun steckte nur noch die Spitze im Stamm. Es war jetzt ganz einfach das Kunai zu entfernen. Erschöpft setzte sich Sasuke auf den Waldboden und besah sich die Waffe, die in der Sonne am funkeln war.

"Hätte nicht gedacht, dass das Kunai so schwer ist. Würde schon gern mal wissen, wieso da so eine komische Farbe an der Spitze ist.", kam es ihm nachdenklich über die Lippen.
 

Fasziniert besah er sich die Waffe und sprang wieder auf die Beine. Einmal hatte er Itachi beim Training zuschauen dürfen und da hatte er so tolle Tricks mit einem Kunai gemacht.

Er wollte das auch können.

Er wollte auch so gut sein wie sein Bruder.

Itachi wurde von allen Clanmitgliedern bewundert und respektiert. Genau das wollte er auch.

Vielleicht hatte dann auch sein Vater und Itachi für ihn Zeit?

Das war die beste Idee, die er jemals gehabt hatte.

Sasuke stellte sich in Kampfposition und fing an das Kunai in seiner Hand zu drehen. Am Anfang war das gar nicht so einfach gewesen, da sein Spielzeugkunai um einiges leichter war als das Original.

Aber er wäre ja kein Uchiha wenn er aufgeben würde.

Immer und immer wieder wiederholte er den Trick, den damals auch Itachi gemacht hatte. Und nach eine Weile hatte er den Dreh raus und wurde immer schneller. Als Sasuke für einem Moment unaufmerksam war, rutschte das Kunai aus seiner Hand und bohrte sich in das zarte Fleisch von seinem Oberschenkel. Ein herzzerreißender Schrei hallte daraufhin durch den Wald und Sasuke fiel bewusstlos zu Boden. Immer mehr Blut bildete sich um den zarten Kinderkörper als dieser mit einem Ruck auf den Rücken gedreht wurde.
 

Sakura Haruno hatte den kleinen Uchiha entdeckt und war ihm sofort zur Hilfe geeilt. Sie ließ ihr Chakra in beide Handflächen gleiten und fing an ihn zu heilen. Es dauerte lange bis sich die Wunde endgültig geschlossen hatte.

Es war merkwürdig.

Normal war es üblich, dass sich die Wunde viel schneller schloss, aber dieses Mal war es nicht der Fall. Das war gar kein gutes Zeichen. Der kleine Uchiha hatte sich durch seine waghalsige Aktion selbst vergiftet.

Wenn das mal nicht Ärger geben würde.

Sakura kannte den Jungen. Sie hatte ihn schon häufiger in Konoha gesehen und fand ihn ganz putzig. Er war noch so unschuldig und unbeschwert. Sie konnte nur hoffen, dass es nie zu einem Krieg kommen würde und er eine erfüllte Kindheit haben würde. Sie spürte ein Chakra, dass immer näher kam. In rasanter Geschwindigkeit preschte Itachi Uchiha durch die Krone eines Baumes als er neben Sakura zum stehen kam. Er hatte die kleine Chakrasignatur seines Bruders im Wald ausfindig machen können und war sofort losgeeilt. Seine Augen weiteten sich als er seinen kleinen Bruder sah. Erst jetzt fiel ihm auf, dass das ganze Blut zu seinem Bruder gehörte. Seine Beine gaben nach und er konnte sich gerade noch mit dem Knie abstützen.

"Was ist passiert.", hauchte er fassungslos.

Wäre die Situation nicht so kritisch gewesen, wäre Sakura in lautes Gelächter ausgebrochen.

Wann hatte man die Möglichkeit einen Uchiha so fassungslos zu erleben?

"Ich habe ihn schreien gehört, aber konnte kein feindliches Chakra in der Nähe wahrnehmen. Ich gehe davon aus, dass er mit dem Kunai gespielt hat und sich dann verletzt hat. Ich konnte seine Wunde verschließen, aber ich befürchte, dass das Kunai mit einem Gift versetzt war. Euer Bruder muss so schnell es geht ins Krankenhaus, Uchiha-san.", endete Sakura ihren ausführlichen Bericht, und sah ihm ernst in die Augen. Mit einem Nicken gab er ihr zu verstehen, dass er verstanden hatte. So schnell wie Itachi gekommen war, war er auch schon wieder verschwunden. Sasuke hing leblos in den Armen seines Bruders.
 


 

***
 

Als er damals mit Sasuke im Krankenhaus angekommen war, handelten die Ärzte so schnell sie konnten. Sein Vater hatte währenddessen das gesamte Krankenhauspersonal aufgemischt und seine Mutter war auch wie eine Furie durch die Gänge gerannt als sei der Teufel leibhaftig hinter ihr her gewesen. Später hatte seine Mutter darauf bestanden, dass sich Sakura Haruno um Sasuke kümmern sollte. Sakura war es auch schließlich, die seinem Bruder das Gift aus dem Körper ziehen konnte. Selbst die Hokage der fünften Generation war daran gescheitert und war mächtig stolz auf ihre Schülerin. Und an diesem Tag bemerkte er etwas, was er noch nie zuvor verspürt hatte.

Es war Zuneigung.
 

Zuneigung für die Frau, die seinem Bruder das Leben gerettet hat.
 

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Hallo ihr Lieben ;)

Das war das nächste Kapitel :)

Ich hoffe, dass es euch gefallen hat.

Und ich möchte mich noch für die lieben Kommentare bedanken,

denn ich freue mich immer sehr darüber.

Das Kapitel kam doch etwas schneller als ich gedacht habe,

da ich dann aber doch etwas Zeit finden konnte, habe ich etwas schneller in die Tasten gehauen ;)

Und mal gucken was mir als nächstes einfallen wird ;))

Bis zum nächsten Kapitel ihr Lieben ;)

Ganz liebe Grüße an euch ^^

Das Versprechen

Auch am nächsten Morgen war Sasuke noch immer sauer auf seinen Bruder. Er verstand ihn einfach nicht. Noch nie war sein Nii-san so gemein zu ihm gewesen.

Hatte er etwas falsch gemacht?

Warum war Itachi nur so sauer?

Er hatte immer geglaubt, dass sein Bruder ihm nie einen Wunsch abschlagen könnte, aber dem war wohl nicht so. Es brachte nichts jetzt noch weiter darüber nachzudenken, denn je mehr er es tat, umso verwirrter wurde er.

"Soll mir doch egal sein.", murrte Sasuke verärgert, und warf einen Ball gegen einen alten Schuppen, der auch schon bessere Zeiten hinter sich hatte. Als sein Ball gegen die verrostete Tür knallte, öffnete sie sich und der kleine Uchiha blickte erstaunt auf.

Hatte seine Mutter nicht einmal erwähnt, dass diese Tür immerzu klemmte?

Ja, er war sich ganz sicher.

Neulich hatte seine Mutter noch über die widerspenstige Tür genörgelt, dass selbst sein Vater ein Schmunzeln nicht mehr verkneifen konnte. Sein Vater sollte häufiger so sein, dann würden die Dorfbewohner sicher auch viel netter sein und nicht immer wie aufgescheuchte Hühner durch die Gegend rennen, um ja nicht im Weg zu stehen. Die Dorfbewohner fürchteten sich vom Uchiha-Clan und seine Mitglieder. Sie hatten so eine bedrohliche und kalte Ausstrahlung, dass sich niemand auch nur an sie heranwagte. Seine Mutter, Mikoto Uchiha hasste solch ein Verhalten in der Öffentlichkeit, vor allem von ihrem Mann, Fugaku. Neugierig lugte Sasuke in den alten, baufälligen Schuppen und schritt wenig später hinein. Seine Augen weiteten sich schlagartig als er die vielen Geräte sah, die an den Wänden angebracht waren. Noch nie hatte er so viele Werkzeuge auf einmal gesehen. Ein paar von ihnen benutzte seine Großmutter gelegentlich im Garten und es sah auch nicht danach aus, dass es schwer war sie zu benutzen. Aber mit dem anderen Zeug konnte er mal gar nichts anfangen.

"Ob ich sie mir mal ansehen kann?", grübelte er in Gedanken.

Als er eines dieser Geräte anfassen wollte, wurde er von einer bekannten Stimme abgehalten. Erschrocken fuhr der Kleine herum und erfasste seinen Bruder, der sich an den Schuppen angelehnt hatte.

"Dich kann man aber auch keine fünf Minuten aus den Augen lassen, oder kleiner Bruder?"

Es war keine Frage, sondern eine Feststellung. Auch wenn Itachi Uchiha klar und deutlich gesprochen hatte, wäre es dennoch möglich, dass man es heraushören konnte.

Die Sehnsucht, die tief in ihm verborgen lag.

Eine Sehnsucht, die niemand stillen konnte, außer ihm selbst.
 

Itachi Uchiha hatte nie die Möglichkeit gehabt eine normale Kindheit zu genießen, ohne das der Clan davon erfahren würde. Sie lebten nach ihren Regeln und akzeptierten nichts anderes. Für sie gab es nur den Clan und das Streben nach Macht, aber Itachi Uchiha war anders.

Er hatte Träume und Wünsche, die er niemals aussprechen würde.

Schon lange hatte er diese in sich verschlossen, sodass es niemand mitbekam.

Seine Träume waren das einzige was man ihm nicht nehmen konnte.

Sasuke zuckte zusammen, als er die Stimme seines Bruders hörte. Seine Lippen hatte er zu einem Schmollmund verzogen und verschränkte seine Ärmchen ineinander.

"Nie lässt du mir meinen Spaß, Nii-san. Du bist ein Spielverderber.", kam es trotzig von ihm, und weigerte sich mit seinem Bruder in Blickkontakt zu treten.

Schritte ließen ihn aufhorchen. Der kleine Uchiha spürte wie eine Hand auf seine Schulter gelegt wurde und ihm blieb nichts anderes übrig als ihn nun doch anzusehen. Tränen bildeten sich in seinen Augen, die er schnell versuchte wegzuwischen. Es war jedoch zu spät und Itachi strich ihm diese sanft von den Wangen. Fest schlang Itachi seine Arme um den kleinen, weinenden Körper. Sasuke gab darauf einen überraschten Laut von sich, aber rührte sich nicht. Zu sehr war er von dem Ausbruch seines Bruders eingeschüchtert. Normal schaffte das nur sein Vater, der immer einen ernsten und harten Ton an den Tag legte, aber niemals sein geliebter Nii-san.

"Mein dummer kleiner Bruder. Du merkst gar nicht, dass wir uns alle nur Sorgen um dich machen. Du musst noch sehr viel lernen."

Als der Jüngere protestieren wollte, hatte sein Bruder erneut das Wort ergriffen.

"Komm mit.", sagte er nur, und schritt davon.

"Wohin denn, Nii-san?", fragte Sasuke neugierig, und folgte seinem großen Bruder.

Und schon hatte er vollkommen vergessen, dass er eigentlich sauer auf Itachi war.
 

Eine ganze Weile war es still und Sasuke glaubte nicht mehr daran eine Antwort zu bekommen, als Itachi unerwartet stehen blieb und ihm die gewünschte Antwort gab, die dem kleinen Uchiha zum strahlen brachte.

"Wir gehen jemanden besuchen. Oder magst du Haruno-san nicht sehen?"

Wenn man genauer hinsehen würde, wäre einem das leichte Lächeln aufgefallen, welches sich auf Itachis Gesichtszüge geschlichen hatte. Itachis schwarze Opale fixierten seinen kleinen Bruder genau, der bei diesem Satz anfing zu strahlen und seine Wangen hatten einen zarten Rotton angenommen.

"Natürlich mag ich Haruno-san.", kam es wie aus der Pistole geschossen von Sasuke, der kurz darauf seine Hände erschrocken auf den Mund gepresst hatte und verlegen zur Seite blickte.

Itachi musste über das Verhalten seines Bruders schmunzeln. Sein kleiner Bruder sprach so wie ihm der Schnabel gewachsen war. Das war gut, aber nicht gern gesehen. Der Clan würde das noch ändern, da war er sich ganz sicher. So ein Verhalten würden sie niemals akzeptieren oder tolerieren. Vielen wurde das bereits im Kindesalter ausgetrieben, sodass auch sie sich dem Willen beugen mussten. So etwas veränderte einen Menschen ungemein, aber sie hatten keine andere Wahl als dem zu folgen. Ihre Regeln waren Gesetz und sie ließen nichts anderes zu. Sein zuvor noch zufriedener Gesichtsausdruck veränderte sich schlagartig als er daran denken musste, was der Clan alles schon von ihm verlangt hatte. Und sie würden immer mehr Dinge von ihm verlangen, die er nicht länger von sich weisen konnte. Er war schließlich der Erstgeborene. Ein direkter Nachkomme vom Oberhaupt, sowie auch Sasuke. Eines Tages würde es Itachis Pflicht sein den Platz seines Vaters einzunehmen.

Er wollte so ein Leben nicht.

Itachi fand diese alten Gesetze fürchterlich. Es war schließlich sein Leben und er allein wollte darüber selbst entscheiden wie es sich entwickelte. Schnell schüttelte er diesen trostlosen Gedanken ab und schenkte seinem Bruder wieder seine volle Aufmerksamkeit.

"Bevor wir Haruno-san besuchen, musst du mir etwas versprechen, Sasuke."

Erstaunt sah der Jüngere zu seinem Nii-san, der sich mit einem Knie am Boden abgestützt hatte. Mit einem Nicken gab Sasuke zu verstehen, dass er ihn verstanden hatte.

"Gut. Du musst mir versprechen, dass niemand, nicht einmal Mutter von diesem Besuch erfährt.", sprach er ernst.

"Aber warum denn, Nii-san? Mutter mag Haruno-san doch auch.", kam es verwundert von Sasuke, der das Verhalten seines Bruder nicht ganz nachvollziehen konnte. Er verstand ihn einfach nicht. Itachi seufzte lautlos und legte eine Hand auf den schwarzen Haarschopf von Sasuke, der ihn nicht eine Sekunde aus den Augen gelassen hatte.

"Unsere Familie wird das nicht verstehen, Sasuke.", sprach er ruhig.

"Dann erkläre ich es ihnen, dann werden sie es ganz sicher verstehen."
 

Itachi lächelte traurig. So etwas konnte nur von einem Kind kommen, welches noch viel zu naiv war, um gewisse Dinge zu verstehen.

"Nein, dass werden sie nicht.", verneinte Itachi, und versuchte somit seinem Bruder klar zu machen, dass es sinnlos war.

Sasuke versuchte immer wieder seinem Bruder zu erklären, dass das doch gar nicht so schwer zu verstehen war. Auch nach zehn Minuten konnte er den Kleinen nicht von seiner Meinung abbringen. Er war aber auch ein kleiner Sturkopf. Wieder so eine Eigenschaft, die für einem Uchiha ganz normal war.

"Höre mir jetzt gut zu, Sasuke. Was ich dir jetzt erzählen werde, wird dir sicher nicht gefallen, aber das ist nun einmal die Wahrheit. Je früher du es erfährst, umso besser wirst du es verstehen und vielleicht irgendwann damit umgehen können. In der Shinobiwelt ist es üblich, dass die Menschen in verschiedenen Kategorien eingeteilt werden. Wenn du der Ninja-Akademie beitrittst, beginnt dein Weg als Shinobi. Anschließend wirst du zum Genin, danach wirst du ein Chunin, und wenn du noch besser bist zum Jonin, und später zu einem Anbu. Aber das trifft nicht ganz auf uns zu."

"Warum?", fragte der kleine Uchiha neugierig, der bisher jedes Wort interessiert mitverfolgt hatte.

"Wie ich bereits sagte, ist das bei uns etwas anders. Die Einteilung der verschiedenen Ränge trifft auch auf uns zu, aber da wir aus einem Clan abstammen, der sehr mächtig ist, gibt es da noch ganz andere Dinge, die du noch nicht weißt, aber jetzt erfahren wirst. Unser Vater ist das Oberhaupt vom Uchiha-Clan und das bedeutet, dass er unser Anführer ist und wir seine Befehle ausführen müssen. Aber nicht nur Vater hat einen hohen Rang in unserer Familie, sondern auch die ältere Generation. Sie haben ein sogenanntes Mitspracherecht und demnach auch einen großen Einfluss auf unsere Familie. Unser Clan besteht überwiegend aus Shinobi, die stark und mächtig sind. Eines Tages wirst du ebenfalls ein Shinobi sein und deinen Weg gehen, da bin ich mir ganz sicher. Diese alte Generation von Shinobis wollen nicht, dass wir uns mit dem schwachen Glied abgeben und verbieten uns jeglichen Kontakt.", antwortete Itachi ruhig und monoton, sodass es auch Sasuke verstehen musste. Sein kleiner Bruder war für sein Alter schon sehr intelligent und verstand viele Dinge, die ein Kind in dem Alter normal nicht verstehen konnte.

"So etwas ist ja voll blöd. Mama sagt immer, dass man niemanden ungerecht behandeln soll. Ich glaube Mama sollte mal mit der älteren Generoation reden, damit sie nicht so gemein sind.", kam es aufgebracht von Sasuke.

"Älteren Generation, Sasuke.", verbesserte Itachi seinen kleinen Bruder.

"Sag ich doch. Und was hat das alles mit Haruno-san zu tun?", kam es neugierig von Sasuke, der so langsam immer ungeduldiger wurde. Itachi konnte seinen Bruder verstehen.

Vielleicht war es doch zu kompliziert gewesen, um es zu verstehen.

Erneut setzte der Ältere zum sprechen an.

"Haruno-san wird zu diesem schwachen Glied gezählt, kleiner Bruder."
 

Stille.

Weder von Sasuke, noch von Itachi kam auch nur ein einziger Ton. Fassungslos blickte der kleine Uchiha in die Augen seines Bruders, welcher den Schmerz und den Unglauben in den unschuldigen Kinderaugen nur zu deutlich erkennen konnte. Es dauerte gefühlte Stunden bis der Kleine sich allmählich wieder gefangen hatte und seinen Blick festigte, der noch immer auf Itachi ruhte. Itachi bemerkte diese Veränderung mit einer Skepsis, die nur ein Uchiha aufbringen konnte. Die nächsten Worte von Sasuke, verschlug ihm buchstäblich die Sprache, sodass ihm für einen kurzen Moment die Gesichtszüge entglitten waren. Schnell hatte er sie wieder unter Kontrolle gebracht, dass man fast der Meinung sein konnte, es wäre nur eine Einbildung gewesen.

Oder eine Illusion.

"Ich werde niemanden etwas sagen. Wenn ich erst einmal groß bin, werde ich diese dämlichen Regeln ändern, so wahr ich Sasuke Uchiha bin, Nii-san.", kam es mutig von dem kleinen Mann, der mit erhobenen Haupt an seinem Bruder vorbeischritt.

Nach ein paar weiteren Schritten, blieb der Fünfjährige schließlich stehen und sah seinen Bruder fragend an.

"Was ist denn, Sasuke?", fragte dieser.

Verlegen rieb der kleine Uchiha mit dem Schuh über den sandigen Boden, woraufhin sich ein kleines Loch im Boden gebildet hatte. Nur leise drangen seine Worte zu ihm durch, sodass sich Itachi nicht mehr länger zurückhalten konnte und anfing zu lachen.
 


 

"Wo müssen wir denn lang wenn wir zu Haruno-san wollen, Nii-san?"
 

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Hallöchen ihr Lieben :))

Ich möchte mich auf diesem Wege nochmals für die lieben Kommentare bedanken. Ein großes Dankeschön an euch. :)

Das Kapitel ist etwas kürzer geworden, aber das passende Ende für dieses Kapitel.

Das nächste Kapitel wird sich auf jeden fall im Krankenhaus abspielen und mal gucken was noch alles so kommen wird. ;)

Habe schon so einige Idee, die ich sicher noch auf Papier bringen werde.

Kommt Zeit, kommt Rat ^^

Mir war erst einmal die geschwisterliche Beziehung zwischen Sasuke und Itachi wichtig, da der kleine Hosenmatz ja ziemlich angefressen war. ;)

So sind sie nun einmal, die kleinen Kinder, obwohl manch ein Erwachsener sich nicht anders verhält. *lach*

Ich hoffe wirklich, dass es alles verständlich rüberkam.

Habt ihr schon eine Idee worauf diese Fanfiktion hinausläuft?

Oder eine kleine Vermutung? ;)

Würde mich brennend interessieren.

Ich wünsche einen wundervollen Tag und ganz liebe Grüße an euch.

Bis demnächst zum nächsten Kapitel ihr Lieben. :)

Akatsuki

Als sie das Krankenhaus von Konoha erreicht hatten, machte sich Sasuke keinerlei Gedanken, da er ja wusste, dass Sakura Haruno eine Medic-Nin war. Sie hatte bestimmt eine Schicht im Krankenhaus übernommen, um dem Personal dort etwas unter die Arme zu greifen. Das war gar nicht mal so abwegig. Es gab so einige Shinobi, die eine medizinische Ausbildung absolviert hatten und ein paar Stunden im Krankenhaus arbeiteten. Die Ärzte waren sehr froh über diese Hilfe, da ein Medic-Nin viele Techniken besaß, die ein gewöhnlicher Arzt nicht hinbekommen würde. Sein Blick schweifte zu seinem Bruder, der wie immer einen emotionslosen Gesichtsausdruck angenommen hatte. Einmal hatte Sasuke auch versucht so zu gucken. Das war gar nicht so einfach gewesen. Er hatte den Hocker vor dem Waschbecken im Badezimmer schieben müssen, damit er sich selbst im Spiegel sehen konnte. Mehrfache Versuche hatte er starten müssen, um es dann aber doch nicht hinzubekommen. Alles was dabei herausgekommen war, waren lustige Grimassen, die gar nicht mal so schlecht gewesen sind. Sasuke wurde aus seinem tranceähnlichen Zustand gerissen, als er bemerkte, dass sein Bruder stehen geblieben war. Fragend sah er zu seinem Nii-san auf, der kurz darauf in die Knie ging, um ihm in die Augen blicken zu können.

"Wenn wir das Krankenhaus gleich betreten, möchte ich, dass du dich still verhältst. Ein Krankenhaus ist kein Spielplatz, Sasuke.", mahnte er ihn.

Sasuke schnappte empört nach Luft.

"Das weiß ich doch, Nii-san.", murrte er beleidigt.

"Gut, ich wollte das nur mal klargestellt haben.", sagte Itachi.

Itachi erhob sich wieder und schritt anschließend durch den Eingang vom Krankenhaus, dicht gefolgt von seinem kleinen Bruder, der sein Tempo etwas beschleunigen musste, um mit seinem Bruder mithalten zu können.
 

Nachdem sie das gewünschte Ziel erreicht hatten, blieb Sasuke geschockt in der Tür stehen. Seine Beine hatten angefangen zu zittern, als er die blasse, zierliche Gestalt im Bett liegen sah. Auch wenn sie sehr mitgenommen aussah, hatte er sie sofort erkannt. Seine Augen musterten jeden Schlauch, der an sie angeschlossen war. So hatte er sich das Treffen nicht vorgestellt. Er hatte geglaubt, dass sie heute am arbeiten war und nicht selbst hier liegen würde. Dieser Anblick schockierte ihn so sehr, dass er nicht einmal mehr fähig war zu sprechen. Sasuke sah wie Itachi nach einem Stuhl griff und sich neben sie ans Bett setzte. Itachi hatte mittlerweile Sakuras Hand in seine genommen und blickte danach zu seinem kleinen Bruder, der noch immer bewegungslos in der Tür stand.

"Komm, Sasuke.", sprach er leise, und Sasuke folgte der Bitte seines Bruders ohne zu murren.

Langsam, beinahe lautlos schritt der kleine Uchiha aufs Bett zu und setzte sich auf den Schoß von Itachi, welcher ihm dabei geholfen hatte. Sasuke hatte bemerkt, dass Itachi seine Hand nicht von ihrer genommen hatte. Noch immer hielt er ihre Hand fest in seine.

Sasuke war irritiert.

Normal war sein Bruder nur so lieb zu ihm und schon gar nicht zu einem Mädchen. Still und leise saß Sasuke auf dem Schoß von seinem Bruder und sah weiterhin auf die zierliche Gestalt, die im Krankenbett lag und ihre Augen noch immer nicht geöffnet hatte.

Es war eine merkwürdige Situation.

Sasuke Uchiha mochte es normal gar nicht, wenn Itachi keine Zeit für ihn hatte und mit anderen Dingen beschäftigt war. Er war erstaunt, dass ihm diese Situation überhaupt nichts auszumachen schien. Meistens war der kleine Uchiha beleidigt und wütend auf Itachi, wenn dieser mal wieder keine Zeit hatte sich um ihn zu kümmern.
 

Eine lange Zeit blieb es still im Zimmer, worauf Sasuke immer unruhiger wurde. Als Sasuke dann auch noch anfing auf Itachis Schoß hin und her zu rutschen, ließ dieser ihn von seinen Beinen gleiten, damit er sich frei im Zimmer bewegen konnte.

"Ist Haruno-san denn sehr krank, Nii-san?", fragte er leise, und nahm seinen Blick wieder von der jungen Frau.

Mit einem nicken gab Itachi seinem Bruder zu verstehen, dass seine Annahme durchaus korrekt war. Traurig sah Sasuke wieder zur der hübschen Kunoichi, um ihr wenig später eine Hand auf die Wange zu legen, die allerdings viel zu kalt war, worauf ihn ein kalter Schauer erfasste.

"Nii-san, du magst Haruno-san, oder?"

Itachi Uchiha hatte mit wirklich allem gerechnet, aber nicht mit dieser Frage.

Mochte er Sakura Haruno?

War das möglich?

Möglich war alles, aber traf das auch auf ihn zu?

Noch nie hatte er darüber nachgedacht.

Alles was Itachi wusste, war, dass er Sakura Haruno durchaus interessant fand. Und das war schon so bevor sie seinem Bruder das Leben gerettet hat. Als das damals mit Sasuke geschehen war, hatte sie sich den Respekt hart erkämpfen müssen, da nicht nur sein Vater dagegen war, sondern auch die älteren Clanmitglieder. Sie waren viel zu stur gewesen, um sich von ihrer Meinung abbringen zu lassen. Nachdem sie weiterhin nur diskutiert hatten, hatte sich Sakura davonschleichen können und einfach mit der Operation angefangen, ohne darüber nachzudenken welche Konsequenzen das für sie haben könnte. Auch als Fugaku Uchiha ein Streitgespräch mit Tsunade geführt hatte, konnte man dennoch die Erleichterung in seinen Augen sehen, die er stets versuchte zu verbergen. Bis heute hatte sich niemand bei ihr bedankt, außer seine Mutter und sein kleiner Bruder, der die junge Frau förmlich anhimmelte.

"Hn.", antwortete Itachi nur, und Sasuke fragte auch nicht weiter nach.
 

Obwohl Sasuke Uchiha noch viel zu klein war, war er jetzt schon ein guter Beobachter, der alles haargenau analysierte. Itachi hätte ihm gar nicht antworten brauchen, denn seine Gesten und Berührungen sprachen eine eigene Sprache. Sasuke war vieles, aber gewiss nicht dumm. Seine Kinderaugen konnten so einige Dinge sehen, die ein Erwachsener übersehen würde. Kinder hatten ein ausgeprägtes Feingefühl für jede Art von Emotionen. Somit merkten sie auch sofort, wenn ein Mensch eine dunkle Aura ausstrahle, ohne die Bedeutung dahinter zu verstehen. Das war so ein Art Schutzmechanismus, der von ganz allein kam. Als Sasuke das Verhalten seines Bruders weiter beobachten wollte, betrat die Hokage der fünften Generation das Krankenzimmer. Die Anwesenheit der beiden Uchiha-Brüder überraschte sie.

"Mit dir habe ich überhaupt nicht gerechnet, Itachi. Hallo, Sasuke-kun."

"Guten Tag, Hokage-sama.", kam es höflich vom jungen Uchiha, der sich vor Tsunade verneigt hatte.

Tsunade musste schmunzeln. Noch war der Kleine so höflich und unbeschwert, aber ihr war auch klar, dass sich das noch ändern würde.

So war das schon immer gewesen.

Der Uchiha-Clan hatte seine Regeln, die kaum einer brechen konnte. Tsunade konnte nur hoffen, dass es Itachi Uchiha einmal anders machen würde. Ihr Blick schweifte zum älteren Uchiha, der sich erhoben hatte, um sich ebenfalls vor ihr zu verneigen.

"Habt ihr schon etwas herausgefunden, Tsunade-sama?", fragte Itachi ruhig.

"Heute Morgen habe ich meiner Schülerin ein Gegengift spritzen können und bin davon überzeugt, dass es ihr helfen wird. Sie wird sicher bald wieder aufwachen.", antwortete sie, und war mehr als glücklich über die frohe Botschaft.

Auch wenn sie es nicht zeigen wollte, war Tsunade mehr als erschöpft. Die ganze Nacht hatte sie an dem Gegenmittel gearbeitet. Sicher hätte sie auch Shizune diese Aufgabe übertragen können, aber das wollte sie nicht. Immerhin war Sakura Haruno ihre Schülerin, die ihr sehr ans Herz gewachsen ist.

Nun lag es ganz allein an Sakura.

Jetzt musste sie kämpfen.

Einen Kampf, den sie bisher noch nie bestreiten musste.
 


 

~*~
 


 

*An einem geheimen Ort*
 

Vor drei Tagen war Sasori zu einer Mission aufgebrochen und hatte sie nun endlich beenden können. Wenn er vorher gewusst hätte, dass die Kleine so stark war, hätte er lieber seinen Partner mitgenommen. Bei diesem Kampf hatte er ganz schön was einstecken müssen. Und eine seiner heißgeliebten Marionetten ging auch noch dabei drauf. Sasori, der zielstrebig durch die unterirdischen Gänge eilte, stoppte vor einer massiven, dunklen Tür. Es dauerte nicht lange und Sasori drückte den Türknopf herunter, um wenig später in das Büro des Leaders einzutreten.

"Was kannst du mir berichten, Sasori?", kam es fragend vom Leader, der den Nuke-Nin aus Suna-Gakure bereits erwartet hat.

Sasori verbeugte sich und fing an seinem Leader von der Mission zu berichten.

"Sie ist stärker als ich bislang angenommen habe. Sie ist auf Nahkampf spezialisiert und scheint mir auch eine hervorragende Medic-Nin zu sein. Aus einigen Gerüchten konnte ich heraushören, dass sie wohl die Schülerin der Hokage sei und ihre Meisterin bereits übertroffen haben soll.", endete der Rothaarige seinen ausführlichen Bericht.

Pain, der sich alles angehört hatte, konnte sich ein zufriedenes Schmunzeln nicht länger verkneifen.
 

Sasori schien über diese Regung mehr als verwundert zu sein.

"Das ist gut. Hast du ihr das Mittel verabreichen können?", fragte Pain, der den Marionettenspieler genau im Blick hatte.

"Hai."

"Gute Arbeit, Sasori. Ich brauche dich für heute nicht mehr. Du kannst gehen."

Kaum das Pain dieses Satz ausgesprochen hatte, war der Marionettenspieler in einer Rauchwolke verschwunden.

"Hast du alles mitbekommen?" fragte der Leader monoton.

"Natürlich habe ich das.", antwortete eine Stimme, die so gar nicht zu diesem Ort passen wollte.

Kurz darauf trat eine Gestalt aus der dunklen Ecke, die sich vor dem Schreibtisch des Leaders gestellt hatte. Sein Körper war mit dem üblichen Mantel umhüllt, den alle Akatsukimitglieder hatten.

Ein schwarzer Mantel mit roten Wolken.

Das Aushängeschild der Akatsuki.

"Wir machen alles genau so wie wir es besprochen haben, Pain.", sagte der Mann, der eine merkwürdige Maske trug und kurz darauf genau wie Sasori zuvor in einer Rauchwolke verschwunden war.

Daraufhin erhob sich Pain von seinem Stuhl und verneigte sich voller Ehrfurcht.
 


 

"Wie ihr wünscht, Madara-sama."
 

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Hallöchen meine Lieben. ;)

Eigentlich wollte ich die Akatsuki nicht einbauen, aber ohne sie geht es einfach nicht.

Sie gehören nun einmal dazu.

Ich denke auch, dass ich Naruto Uzumaki einbauen werde.

Ob er häufiger vorkommt, weiß ich noch nicht so genau, da er auch ungefähr in dem Alter von Sasuke sein wird.

Und noch eine Kleinigkeit, die euch doch sicher gefallen wird: Die Akatsuki sind alle am leben.

Tobi wird bei mir allerdings nicht Obito sein, da Obito Uchiha noch immer in Konoha-Gakure lebt. Madara Uchiha wird diese wundervolle Rolle übernehmen. Ich habe halt eine kleine Schwäche für Madara Uchiha. ;))

Ich bedanke mich für die lieben Kommis.

Hoffe wirklich, dass es euch gefallen hat.

Fehler gehören wie immer zum Inventar. ;))

Bis demnächst ihr Lieben. :)

Und einen lieben Gruß an euch. ^^

Ein bestimmtes Ziel

Erst durch die Berührung einer kleinen Kinderhand, gelang es Itachi sich aus seiner Trance zu befreien. Mit einem zarten Händedruck gab er Sasuke zu verstehen, dass alles gut war und er sich keine Sorgen machen musste. Der kleine Uchiha hatte es nämlich mit der Angst bekommen als Itachi so gar nicht auf Tsunades Worte reagiert hatte. Eine kleine, unschuldige Berührung hatte ausgereicht, um den Uchihaerben wieder klar denken zu lassen. Itachis Blick streifte den der Hokage und er musste feststellen, dass sie gar nicht gut aussah. Sie musste die ganze Zeit wie ein Tier gearbeitet haben, um endlich das gewünschte Mittel herzustellen. Kurz nach dieser Feststellung fing Tsunade gefährlich an zu taumeln, konnte sich aber mit Mühe und Not auf den Beinen halten. Itachi griff instinktiv nach ihrem Arm und beförderte sie anschließend auf den Stuhl, den sie ohne zu murren in Anspruch nahm. Nach einigen Minuten des Schweigens, erhob sich Tsunade wieder und spritze ihrer Schülerin endlich das besagte Mittel.

Nun lag es bei Sakura.

Sie würde nun ganz allein entscheiden müssen, ob sie leben oder doch lieber sterben möchte.
 

Als Tsunade das Krankenzimmer verlassen wollte, blieb sie abrupt in der Tür stehen, drehte sich aber nicht noch einmal um, sondern sah weiterhin auf den weiten Flur vor sich.

"Nicht jetzt, Itachi. Mir ist durchaus bewusst, dass du genaueres wissen möchtest, aber wir reden später darüber.", sagte sie rasch, da sie genau wusste, dass das seine nächste Frage gewesen wäre. Erschöpft schloss sie die Augen und verließ kurz darauf das Zimmer ihrer Schülerin.

Erstaunt sah Sasuke der Hokage nach, als diese aus seinem Blickfeld verschwunden war.

Woher hatte sie gewusst, dass sein Nii-san noch etwas sagen wollte?

Konnte so etwas jeder Shinobi?

War das eine besondere Ninjafähigkeit?

So etwas cooles wollte er auch können.
 


 

~*~
 


 

Währenddessen befanden sich einige Uchihas im geheimen Versammlungsraum und wirkten durchaus angespannt.

"Wo ist Itachi, Fugaku?", kam auch schon die erste Frage, die dem Oberhaupt so gar nicht gefallen wollte.

"Das weiß ich nicht, Vater."

Mürrisch wurde Fugaku von seinem Vater angesehen. Obwohl Fugaku das Oberhaupt des Clans war, mischte sich sein Vater noch immer in seine Angelegenheiten ein. Shiro Uchiha wollte sich mit dieser Antwort nicht so recht zufrieden geben und fixierte seinen Sohn mit aktivierten Sharingan. Das derzeitige Oberhaupt ließ dies nicht auf sich sitzen und tat es seinem Vater gleich. Shiro musste wie schon so oft akzeptieren, dass seinem Sohn ein mächtigeres Sharingan geschenkt wurde als es bei ihm der Fall war. Die restlichen Mitglieder verfolgten dieses Schauspiel gespannt und waren etwas enttäuscht als das damalige Oberhaupt sein Bluterbe deaktivierte und den Blick seines Sohnes mied.

"Wenn du deinen Sohn besser im Griff hättest, würdest du wissen, dass er und Sasuke sich im Krankenhaus aufhalten.", zischte Shiro wütend, und sah seinem Sohn überlegen an.

"Was? Nur weil du mein Vater bist, hast du noch lange nicht das Recht meine Söhne zu beschatten."

So langsam reichte es Fugaku wirklich. Er musste stark an sich halten, um nicht seine Fassung zu verlieren.
 

"Tzä. Der Vorfall vor ein paar Wochen ist der beste Beweis dafür. Wenn du schon kein Auge auf meine Enkel hast, muss ich das wohl übernehmen. Hast du eigentlich gewusst, dass der gute Itachi die kleine Haruno gerettet und sie anschließend nach Konoha gebracht hat?"

Wenn das Oberhaupt sich nicht so gut unter Kontrolle gehabt hätte, wären ihm buchstäblich die Gesichtszüge entglitten.

"Du wusstest es nicht, oder? Habe ich mir beinahe gedacht. So wie es aussieht, sorgt sich Itachi um die kleine Kirschblüte. Ich habe herausgefunden, dass sie vergiftet wurde und nun im Koma liegt. Tsunade arbeitet an einem Gegenmittel und es wird sicher nicht mehr lange dauen bis sie es entwickelt hat. Ich denke wir vertagen die Sitzung.", beendete Shiro seinen ausführlichen Dialog.

"Ach bevor ich es vergesse, sorge dafür, dass sich Itachi und Sasuke von ihr fernhalten. Ich möchte nicht, dass meine einzigen Enkel mit ihr in Verbindung gebracht werden.", zischte er, und schritt anschließend aus dem Versammlungsraum, dicht gefolgt von zwei weiteren Mitgliedern des Clans.
 

"Fugaku-sama, ist alles in Ordnung?"

Die besorgte Stimme eines jungen Mannes beförderte Fugaku wieder in das Hier und Jetzt.

"Das Shiro-sama soweit gehen würde, hätte ich nun nicht gedacht. Haruno-san hat soviel für uns getan, dass hätte er nicht sagen und schon gar nicht entscheiden dürfen."

"Lass gut sein, Obito."

Auch wenn Fugaku Uchiha sich äußerlich sehr gut unter Kontrolle hatte, sah es in seinem Inneren ganz anders aus.

"Wie könnt ihr nur so ruhig bleiben? Ich an eurer Stelle würde ausrastet.", sagte Obito aufgebracht, und auch die anderen Mitglieder machten nicht den Eindruck, dass sie anderer Meinung waren.

"Mein Vater war nicht immer so, Obito."

Verblüfft sah Obito auf und auch die Anwesenden schien dies zu interessieren.

"Ich verstehe nicht ganz, Fugaku-sama."

"Streng war mein Vater schon immer gewesen, vor allem nach dem Tod meiner Mutter. Ich weiß es nicht so genau, aber ich glaube, dass es mit ihrem Tod zutun hat. Sie war eine starke und außergewöhnliche Frau, aber sie konnte sich nie mit den Gesetzen des Clans anfreunden. Sie empfand den Clan schon immer wie ihren persönlichen Käfig."

Aufmerksam wurde jedes seiner Worte mitverfolgt und niemand wagte es ihm zu unterbrechen.

"Meine Mutter nahm sich das Leben als sie erfuhr, dass ich den Clan übernehmen würde.", sagte er wehmütig und schloss kurz darauf seine Augen.
 

Erst nach gefühlten Stunden traute sich Obito die nächste Frage zu stellen.

"Aber wieso?"

Fugaku ballte seine Hände zu Fäusten und blickte voller Hass in die Augen des Jüngeren, der daraufhin einen Schritt zurückwich.

"Weil mein Großvater sie in den Selbstmord getrieben hat.", zischte er voller Zorn und verließ kurz darauf den Besprechungsraum.

Zurück ließ er seine Leute, die geschockt auf die Stelle starrten, wo er bis vor wenigen Sekunden noch gestanden hatte. Als sich die restlichen Mitglieder wieder gefangen hatten, betrat eine weitere Person den Raum und zog somit die gesamte Aufmerksamkeit auf sich.

"Mikoto-san?", kam es überrascht von Shisui, der sich bislang im Hintergrund gehalten hatte. Als er der Mutter seines besten Freundes in die Augen sah, stockte ihm der Atem. Die Augen der schönen Frau waren alles andere als fröhlich. Ihre sonst so schönen Augen wirkten matt und stumpf. Die Trauer war zu greifen nah und jeder konnte sie spüren. Alles blieb still, bis sie schließlich das Wort ergriff.

"Wie ich an der Reaktion meines Mannes ausmachen konnte, ging es um ein bestimmtes Thema, habe ich Recht?"

Das war keine Frage, sondern eine Feststellung.

"Es ist eine eher typische Reaktion, dass mein Mann bei diesem Thema etwas, sagen wir mal, ungemütlich wird. Was ist genau geschehen, Shisui-kun? Ohne Grund würde Fugaku niemals so reagieren."
 

"Shiro-sama war sehr erbost darüber, dass Itachi nicht bei der Versammlung war und sich lieber mit Sasuke-chan im Krankenhaus aufhält, anstatt den Anforderungen des Clans nachzukommen. Es gab einen kurzen, aber kleinen Schlagabtausch zischen Fugaku-sama und seinem verehrten Vater, den Fugaku-sama aber für sich entscheiden konnte. Shiro-sama teilte seinem Sohn mit, dass er genau wissen würde was seine Enkel treiben würden und das er auch darüber Bescheid weiß, dass Itachi Haruno-san das Leben gerettet hat. Er würde eine Verbindung zwischen Haruno-san und seinen beiden Enkel nicht dulden."

"Was ist noch geschehen?", kam auch schon die nächste Frage traurig über ihre Lippen.

"Fugaku-Sama meinte, dass sein Vater nicht immer so war und er erwähnte auch, dass sein Großvater seine Mutter wohl in den Selbstmord getrieben hat. Entspricht das denn der Wahrheit, Mikoto-san?"

Ein seufzen entwich der schönen Frau und sie blickte traurig aus dem Fenster, vor dem sie zuvor stehen geblieben war.

"Ja, es entspricht der Wahrheit."

Geschockt wurde sie von den Anwesenden angesehen und auch bei ihr traute sich niemand sie zu unterbrechen.

"Es geschah damals als Fugaku sein achtzehntes Lebensjahr erreicht hatte...."
 


 

***
 

Fugaku Uchiha war so aufgeregt, heute würde er den ersten Schritt in Richtung Zukunft machen. Was würde seine Mutter dazu sagen, wenn sie die freudige Botschaft erfahren würde? Sie würde sich sicher auch so freuen wie er es bereits tat. Nun würde ihm keiner mehr Steine in den Weg legen können, da er ab heute das neue Oberhaupt vom Uchihaclan war und niemand könnte daran etwas ändern. Die Entscheidungen lagen ganz allein bei ihm und er musste sich nur bedingt erklären müssen, wenn er etwas entscheiden würde was durchaus fraglich war. Endlich hatte er sein Ziel erreicht und das war alles was er bislang erreichen wollte. Mehr hatte er doch überhaupt nicht gewollt. Kaum das Fugaku das Anwesen betrat, konnte er schon die laute Stimme seiner Mutter hören, die sich wohl mit seinem Vater stritt. Es war völlig untypisch für seine Mutter. Noch nie hatte seine Mutter laut gesprochen und schon gar nicht dabei geschrien.

Was war da nur los, dass seine sonst so ruhige Mutter die Beherrschung verlor?
 

"Das werde ich nicht akzeptieren, Shiro. Wie kannst du das nur zulassen?", kam es aufgebracht von Sayuri Uchiha.

"Beruhige dich doch bitte."

"Ich soll mich beruhigen? Dir geht es wohl zu gut. Wie kannst du nur zulassen, dass unser Sohn diese Last auf sich nehmen muss. Dir ist der Clan wichtiger als unsere Familie.", zischte sie wie eine tollwütige Katze.

"Falls es dir noch nicht aufgefallen ist, ist der Clan unsere Familie meine Teuerste."

Nun konnte sich auch der sonst so ruhige, schweigsame Shiro nicht mehr zurückhalten und erhob ebenfalls seine Stimme. Er war mindestens genauso aufgebracht wie seine Frau. Er wollte und würde sich nicht unterstellen lassen, dass er seine Familie für unbedeutend hielt.

"Der Clan soll unsere Familie sein? Ich weiß nicht ob ich darüber lachen oder doch lieber weinen sollte. Du vergleichst doch nicht ernsthaft den Clan mit unserer kleinen Familie? Ich spreche von unserer Familie, Shiro, dabei ist der Clan völlig unbedeutend.", wurde Sayuri zum Schluss immer leiser.

"Ich weiß nicht worauf du hinaus willst. Wenn du den Clan so sehr verabscheust, warum hast du mich dann überhaupt geheiratet?", knurrte er ihr entgegen und bemerkte zu spät wie sie anfing zu weinen und den Raum stürmisch verließ.

Mit einem schlechten Gewissen schlug er in das Regel ein, dass wenig später bei dieser immensen Kraft den Halt verlor und schließlich zusammenbrach. Das jedoch interessierte ihn nicht sonderlich und er machte sich auf den Weg, um seine Frau zu suchen, die er mehr wie nur verletzt hatte, dabei hatte er sich doch vorgenommen niemals so herzlos zu werden wie sein Vater.
 

Fugaku verharrte noch eine ganze Weile an Ort und Stelle, bis er sich wieder halbwegs bewegen konnte. Der Schock saß noch immer tief und würde so schnell auch nicht wieder verschwinden. Er hatte tatsächlich geglaubt, dass seine Mutter sich für ihn freuen würde. Wie falsch er da doch gelegen hatte. Irgendwie tat es weh, dass seine Mutter so dagegen war, dabei hatte er doch ein ganz bestimmtes Ziel vor Augen. Er war sich sicher, wenn er seine Mutter einweihen würde, wäre auch sie vollkommen einverstanden. Wenn sie sich wieder beruhigt hatte und nach Hause zurück kam, würde er das Gespräch mit ihr suchen und sie überzeugen können. Ein Blick auf die Uhr zeigte ihm, dass er sich so langsam beeilen müsste, sonst würde er sicher Ärger bekommen und das wollte er auf keinem Fall riskieren.
 

Shiro Uchiha preschte durch das gesamte Dorf, aber nirgendwo war seine Frau zu finden. Ein ungutes Gefühl machte sich in ihm breit als er das Dorf verlassen hatte. Sein Instinkt trieb ihm immer weiter und tiefer in den Wald.

"Unmöglich.", murmelte er es wie ein Mantra immer wieder vor sich hin.

Unmöglich war es wirklich, da er wusste, wie sehr sich seine Frau vor den Wald fürchtete. Auch wenn sie eine zierliche, aber durchaus starke Frau war, brachte sie nichts in den Wald. Selbst wenn ein Feuer im Dorf ausbrechen würde, würde sie niemals die Flucht in den Wald bevorzugen.
 

Als Sayuri zehn Jahre als war, wurde sie und ihre Familie in den Wald verschleppt. Die männlichen Familienmitglieder versuchten zu kämpfen, aber hatten nicht die Spur einer Chance gehabt. Sie waren einfache Bauer gewesen, die versucht hatten ihre Frauen zu schützen. Die Männer waren die ersten gewesen, die ihr Leben dabei gelassen hatten. Danach kamen die Frauen an der Reihe. Die Entführer waren abtrünnige Shinobi aus Iwa-Gakure, die nicht gerade zimperlich waren. Sie nahmen die Frauen mit Gewalt und wenn diese sich zur Wehr setzen wollten, brach man ihnen das Genick. Sayuri konnte damals fliehen, da sich ihre große Schwester geopfert hatte. Saya hatte schon immer einen ausgeprägten Beschützerinstinkt gehabt und nahm es lieber in Kauf zu sterben als ihre geliebte Schwester zu verlieren. Sayuri konnte noch immer die Schreie ihrer Schwester hören, die elendig zu Grunde ging. Von daher würde seine Frau niemals in den Wald gehen, schon gar nicht freiwillig. Hier stimmte etwas ganz und gar nicht.
 

Als Shiro an der Lichtung ankam wo er seine Frau vermutete, blieb er abrupt stehen und konnte nicht glauben was er dort zu sehen bekam. Ein Seil war um ihren schlanken Hals geschlungen und ihr zierlicher Körper wippte noch immer hin und her. Seine Augen weiteten sich als er begriff was geschehen war. Schnell eilte er zu ihr und befreite sie von dem Seil um ihren Hals, aber es war schon zu spät. Er musste mit Schrecken feststellen, dass jegliches Leben aus seiner Frau gewichen war. Diese Feststellung traf ihn ohne Erbarmen und er konnte nur noch das tun was sein Herz ihm riet.

Er schrie.

Er schrie so laut wie er nur konnte, um seinen Schmerz freien Lauf zu lassen. Seine Schreie waren so herzzerreißend, dass die Vögel in unmittelbarer Nähe die Flucht ergriffen. Nach etlichen Minuten verlor das ehemalige Oberhaupt seine Stimme, aber seine Tränen waren noch lange nicht aufgebraucht. Shiro Uchiha bemerkte auch nicht wie sich ihm das Chakra seines Vaters näherte. Erst eine kalte Stimme riss ihn aus seinem Meer von Trauer, Wut und Schmerz.
 

"Ich hätte nicht gedacht, dass Sie es wirklich tut, aber da siehst du mal wie schwach sie war. Ich habe auch von einer einfachen Bauernmagd nichts anderes erwartet. Sei froh, dass du sie los bist mein Sohn."

So schnell wie die Tränen gekommen waren, stoppten sie auch und Shiro erhob sich ohne seinem Vater dabei in die Augen zu sehen.

"Was meinst du damit, Vater?"

Es war nur ein leises Hauchen, aber Takemaru erkannte die versteckte Warnung dahinter nicht, die von seinem Sohn ausging.

"Das, wenn sie es nicht selbst getan hätte, ich ihr unter die Arme gegriffen hätte. Sei froh, dass es so gekommen ist. So wird der Uchihaclan nicht in Verruf geraten. Du bist ein Uchiha von Rang und Namen, sie hingegen war nichts weiter als eine Schande.", spottete er überzeugt, und sah seinem Sohn unverblümt in die Augen. Als Takemaru Uchiha in die Augen seines Sohnes sah, wich er erschrocken zurück und erkannte seinen fatalen Fehler.
 

"Du hast Sayuri dazu getrieben sich das Leben zu nehmen? Nun machen ihre Worte auch Sinn. Wie lange ging das schon so? Wie lange hast du meine Frau in Angst und Schrecken versetzt?", kam es bedrohlich von Shiro, der seinem Vater immer näher kam.

"Wa....Was ha...hast du vor?", keuchte Takemaru erschrocken auf, als sich die Hand seines Sohnes um seinen Hals schlang.

"Ich habe Sayuri geliebt. Sie war nicht nur die Mutter meines Sohnes, sie war mein Herz und meine Seele. Dich wird der selbe Tod ereilen wie sie, Vater."

"Da...Das kannst du do...doch nicht mach...machen.", hauchte Takemaru immer schwächer.

"Und ob ich das kann."

"Bi...Bitte ni..nicht mein So...Sohn.", bat er mit letzter Kraft.

"Stirb."
 

Und

dann

drückte

er

zu
 


 

***
 

Als Mikoto ihre Geschichte beendet hatte, blieb es lange noch mucksmäuschenstill. Erst nach und nach tauten die Uchihas wieder auf und stellten nur bedingt Fragen, die Mikoto ihnen beantwortete. Als sie sich sicher war, dass sich alle wieder beruhigt hatten, verließ sie den Versammlungsraum, um nach ihrem Mann zu suchen. Nach ein paar Minuten der Suche fand sie ihn schließlich an dem Ort wo sie ihn auch vermutet hatte. Sein starrer Blick war auf das Grab vor sich gerichtet, welches er nicht aus den Augen ließ. Mikoto schritt auf ihren Mann zu und umarmte ihn von hinten. Auch ihr Blick schweifte zu dem Grab, vor dem ihr Mann stand.

"Das sind wunderschöne Orchideen, Liebling.", sagte sie leise und vergrub ihr Gesicht in den kräftigen Rücken ihres Mannes.

"Die sind nicht von mir.", antwortete er monoton.
 

Überrascht sah sie erneut auf die Blumen, die sicher erst heute aufs Grab gelegen wurden.

"Nicht? Von wem sind sie denn dann?"

"Die Orchideen sind von meinem Vater."

"Bist du dir sicher? Wenn ich ehrlich bin, kann ich mir das bei ihm gar nicht vorstellen.", kam es wenig überzeugt von ihr.

"Doch, ganz bestimmt. Heute wäre ihr Hochzeitstag gewesen, deshalb war er auch so aufgebracht. Ich hätte es fast nicht bemerkt, aber als er den Versammlungsraum verlassen hat, hat er für einen kurzen Augenblick einen traurigen Gesichtsausdruck gehabt. Ich bin mir ganz sicher."

Mikoto sagte darauf nichts, sondern nahm ihrem Mann bei der Hand und ihn mit vom Friedhof zu nehmen, aber Fugaku war anderer Meinung.

"Nein, ich möchte noch etwas hierbleiben. Geh ruhig schon einmal vor, ich werde nicht mehr lange bleiben."

"Ich kann dir auch Gesellschaft leisten, Liebster."
 

Ein sanftes Lächeln bildete sich auf seine sonst so ernsten Gesichtszüge als er ihr in die Augen sah.

"Wie wäre es wenn du mir einen paar Dangos machst, Mikoto-chan?"

Vor Verlegenheit lief die hübsche Uchiha rot an, schenkte ihrem Mann einen hauchfeines Kuss auf die Lippen und machte Anstalten den Friedhof zu verlassen.

"Ach ja, Mikoto-chan?", rief er sie, und sie hielt inne.

"Was ist denn?", fragte sie überrascht.

"Du musst sie verstecken, wenn Itachi sie in die Finger bekommt, sind sie länger meine gewesen."

Fugaku bekam darauf keine Antwort, sondern nur das schöne, warme Lachen seiner Frau, die schnell vom Friedhof schritt, um ihrem Liebsten seine geliebten Dangos zu machen.
 

Nachdem das Oberhaupt vom Uchihaclan seine Frau nicht mehr sehen konnte, schweifte sein Blick erneut zum Grab seiner Mutter, welches regelmäßig gepflegt wurde. Immer wenn er sich um ihr Grab kümmern wollte, war es schon wunderschön hergerichtet. Sein Blick wurde wehleidig als er an seinem Vater denken musste, der seine Mutter sehr geliebt hat. Wie gern würde er mit seiner Mutter reden und ihr die Dinge erzählen, die er in den Jahren erlebt hatte. Von seiner wunderbaren Frau, Mikoto und seinen beiden Söhnen, Itachi und Sasuke. Aber eines wollte er seiner Mutter schon immer mal sagen, da er damals nicht mehr dazu gekommen war.
 

Den wahren Grund wieso er zum Oberhaupt vom Uchihaclan würde.

Seinen Grund.

Sein bestimmtes Ziel, welches er immerzu vor Augen gehabt hatte.

Sein Antrieb.
 

"Ich bin das Oberhaupt geworden, damit ich Mikoto aus freien Stücken heiraten konnte, genau wie Vater es bei euch getan hat, Mutter."
 


 

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Hallöchen ihr Lieben.

Es tut mir leid, dass ihr so lange warten musstet,

aber nun habe ich es endlich geschafft ein neues Kapitel zu schreiben und hochzuladen.

Hoffe es hat euch gefallen.

Shiro Uchiha und sein Vater Takemaru Uchiha sind mir spontan in den Sinn gekommen, aber ich hoffe es kam alles verständlich rüber?!

Weiß man schon worauf ich hinaus will?

Ganz bestimmt. ;))

In diesem Kapitel ist wenig von Itachi, Sakura und Sasuke zu sehen,

aber es ist durchaus wichtig für diese Geschichte.

Ich möchte mich für die lieben Kommentare bedanken und wünsche euch noch einen schönen Tag.

Ganz liebe Grüße an euch :)

Bis demnächst ihr Lieben :)

Der Kodex

Das Erste was Sakura erkennen konnte, waren die Umrisse einer Person, die sich in ihrer Nähe aufhielt. Wenn man mal von ihrer Statur ausging, konnte es sich bei der besagten Person nur um einen Mann handeln. Auch nachdem Sakura wieder klarer sehen konnte, wusste sie im ersten Moment nicht so recht wo sie sich genau befand. Ein stechender Schmerz schoss urplötzlich durch ihren zierlichen Körper und sie keuchte erschrocken auf.

"Geht es euch wieder besser, Haruno-san?", beförderte sie eine Kinderstimme aus ihrer Schockstarre.

Irritiert blickte sie den kleinen Jungen an, der neben ihrem Bett stand und sie neugierig zu mustern schien. Sasuke Uchiha war sofort zu ihrem Krankenbett geeilt als er bemerkt hatte, dass sie dabei war aufzuwachen. Ein leichtes Lächeln hatte sich auf ihre Lippen geschlichen als sie den Jungen vor sich erkennen konnte. Sie erinnerte sich nur zu gut an den kleinen Uchiha, der vor einigen Wochen ausgebüxt war und sich dabei lebensbedrohlich verletzt hatte. Seine Neugier war damals größer gewesen als die Vernunft, die ein jeder Mensch besaß.

Egal ob groß oder klein.

Zum Glück hatte sie sofort gehandelt und sich den Regeln widersetzt. Wenn es nach dem Uchihaclan gegangen wäre, wäre sie nie auch nur in seine Nähe gekommen. Sakura hatte schon von einigen Regeln gehört, die in den verschiedenen Clanfamilien wie eine Tradition geführt werden. Manche waren veraltet und völlig sinnlos, aber noch immer sehr präsent.

Wenn man es genauer betrachten würde, war es mehr als lächerlich.
 

Im Augenwinkel erkannte sie nun auch die größere Person, die ihr bereits aufgefallen war. Itachi Uchiha trat an seinem Bruder heran und legte ihm eine Hand auf die Schulter, damit er nicht noch unruhiger wurde als er es so schon war. Der kleine Uchiha blickte überrascht auf, blieb aber weiterhin still. Für sein junges Alter besaß Sasuke schon ein unglaubliches Feingefühl und war schlau genug um zu wissen, wann er lieber still sein sollte.

"Wie geht es dir, Sakura-san?", fragte Itachi ruhig.

Wenn man Itachi Uchiha genauer kennen würde, wäre einem sicher aufgefallen, dass er mehr als besorgt war.

"Ganz gut, denke ich.", gab sie mehr schlecht als recht von sich.

Itachi war über diese Antwort nicht sehr erfreut, sagte aber nichts weiter dazu. Er hatte durchaus bemerkt, dass sie wohl noch immer unter Schmerzen litt.

Hätten die Schmerzen nicht allmählich nachlassen müssen?

Es war mehr als seltsam, dass es wohl doch nicht der Fall war.

Das Gespräch mit Tsunade würde sehr wahrscheinlich früher stattfinden als er gedacht hatte.

"Lass uns gehen kleiner Bruder. Sakura-san brauch sicher Ruhe und muss sich erst einmal erholen.", sagte er, und schob seinen Bruder aus dem Krankenzimmer. Dieser ließ das nur ungern über sich ergehen.

Kurz bevor Itachi das Zimmer von Sakura verlassen hatte, hielt er noch einmal in seiner Bewegung inne als er ihre leise, schwache Stimme vernahm.

Und ohne es überhaupt zu bemerken, schlug sein Herz kräftiger als üblich gegen seinen Brustkorb.

"Ich danke dir von Herzen, Itachi-san."
 


 

~*~
 


 

*An einem geheimen Ort*
 

Unruhig schritt Pein durch sein Büro, welches nur von einer kleinen Lampe beleuchtet wurde. Nachdem Sasori seinen ausführlichen Bericht abgegeben hatte, war Madara nicht mehr aufgetaucht. Es war nicht gerade ungewöhnlich, dass er für einige Tage verschwand und niemand so genau wusste wo er sich aufhielt.

Was hatte sich Madara nur dabei gedacht?

Pein war von Anfang an gegen diese Mission gewesen, die der ehemalige Suna-nin erfolgreich beenden konnte. Wie Sasori diese Mission unbeschadet überstehen konnte, ohne dabei zu sterben, wusste er nicht. Das Itachi Uchiha auch in der Sache involviert war, konnte nun wirklich niemand ahnen. Wer hätte auch damit rechnen können, dass ein Uchiha anwesend war und alle Informanten auf einmal ausschalten würde. Und obwohl Madara Uchiha davon erfahren hatte, hatte er nichts weiter dazu gesagt.

Ganz im Gegenteil.

Madara schien sich köstlich zu amüsieren.

Pein wurde schlagartig aus seinen Gedanken gerissen als eine pflanzenähnliche Gestalt aus den Boden schoss.

"Warum bist du hier, Zetsu?"

"Madara-sama lässt ausrichten, dass du dich bereithalten sollst, Pein.", kam es monoton von der schwarzen Hälfte.

Pein nickte, gab Zetsu somit zu verstehen, dass er damit einverstanden war.

Nachdem Zetsu wieder im Boden versunken war, setzte sich der Leader wieder an seinem Schreibtisch und ließ sich in seinem Stuhl gleiten. Fahrig fuhr er sich durch seine Haare, die in dem zarten Licht an einem schwachen Feuer erinnerte.

Er machte sich so seine Gedanken.

Pein zweifelte so langsam an den Entscheidungen seines Vorgesetzten. Schon immer war er Madara treu ergeben gewesen und würde es auch in Zukunft sein, aber ob es auch dieses Mal ein positives Ende geben würde, stand noch in den Sternen.

Was Madara genau plante, wusste er nicht.

Was Pein allerdings mit Sicherheit sagen konnte, war, dass es nichts gutes zu bedeuten hatte.
 

Und was das alles mit Sakura Haruno zutun hatte, da konnte er auch nur Vermutungen aufstellen. Egal wie er es dreht und wendet, er kam immer auf den selben Nenner.

Madara wollte die Kirschblüte von Konoha-Gakure, aber zu welchem Preis?

Wie weit würde er dafür gehen?

Was hatte das alles nur zu bedeuten?

Er verstand es einfach nicht.

Wieso hatte Madara ihn nicht eingeweiht?

Er war doch schließlich seine rechte Hand.

Oder vertraute er ihm nicht mehr?

Diese und andere Fragen stellte er sich immer und immer wieder.

Es brachte nichts sich jetzt noch weiter den Kopf zu zerbrechen, denn im Moment konnte er sowieso nichts ausrichten.

"Es hat also begonnen.", sagte er, und schritt gemächlich aus seinem Büro. Sein nächstes Ziel war Kisame, der soeben von seiner Mission zurückgekehrt war. Der Schwertkämpfer würde nicht lange verschnaufen können, da seine nächste Mission auf ihn wartete. Sicher hatte er damit kein Problem, da Kisame immer kampfbereit war. Er war ein geborener Shinobi, der sogar seine Freunde verraten würde, um eine Mission erfolgreich zu beenden. Manche mögen es vielleicht als brutal bezeichnen, aber er hatte es nicht anders kennengelernt. In seiner Vergangenheit gab es keinen Zusammenhalt, keine Liebe oder gar Freundschaft.

Es gab immer nur einen Kodex, der von Bedeutung war.
 

Der Stärkere überlebt!
 

Und Kisame Hoshigaki hatte überlebt.
 


 

~*~
 


 

Es war schon weit nach Mitternacht als Itachi sein Zimmer betrat. Nachdem er und Sasuke es noch pünktlich zum Abendessen geschafft haben, war in dem Anwesen eine bedrückende Stille entstanden. Sasuke hatte sich mehr als unwohl gefühlt und wurde auch zeitig von seiner Mutter ins Bett gebracht. Mikoto hatte ihrem Ältesten noch einen besorgten Blick zugeworfen und Itachi hatte die versteckte Botschaft durchaus verstanden. Ihr Blick hatte ihm gezeigt, dass sein Vater mehr als sauer war. Später hatte sich Fugaku auch dazu geäußert. Es war nicht gerade angenehm seinen Vater so wütend zu erleben, aber nun nicht mehr zu ändern. Fugaku Uchiha war kein Mann der schrie, aber seine dunkle, laute Stimme ließ etwas anderes vermuten. Als das Oberhaupt seine Predigt beendet hatte, war Itachi aufgestanden und hatte die Küche kommentarlos verlassen.

Ihn interessierten die Regeln nicht.

Sein Vater mutierte allmählich zu einem Moralapostel und das konnte er auf den Tod nicht ausstehen. Vor einigen Minuten hatte er seinen besten Freund noch getroffen und von diesem erfahren was am Vormittag geschehen war. Nun machten die Worte seines Vaters auch Sinn, aber dennoch konnte er sich damit nicht anfreunden. Sein Großvater war zu weit gegangen und hätte niemals so reagieren dürfen.

Er hatte nicht das Recht über Sakura Haruno zu urteilen.

Niemand konnte und durfte das.

Das würde er nicht erlauben.
 

Sie war außergewöhnlich und faszinierte ihn auf eine Weise, die er nicht beschreiben konnte. Noch nie hatte er so über einen Menschen gedacht und schon gar nicht über eine Frau. Das weibliche Geschlecht hatte ihn noch nie sonderlich interessiert. Sakura hingegen war die Person, die ihm nicht mehr aus dem Kopf ging. Die Frau, die seinem Bruder das Leben gerettet hat. Sicher war das auch ein tragbarer Grund gewesen, der dafür sorgte, dass sie in seinem Gedächtnis blieb.

Und auch jetzt musste er erneut feststellen, dass sie unsagbar schön war. Noch nie hatte er darüber nachgedacht ob eine Frau schön oder attraktiv war. Es war schon sonderbar, da viele in seinem Alter bereits sexuelle Erfahrungen gemacht haben, aber er gehörte nicht zu der Sorte.

An erster Stelle stand bisher immer nur der Clan und die Missionen, die er Tag für Tag von neuem bekam.

Niemals hatte er diesen Ablauf in Frage gestellt.

Er hatte ja nichts anderes kennengelernt, aber so langsam begriff er, dass es da wohl noch andere Dinge gab.

Und er war schon mehr als gespannt was das für Dinge sein würden.
 

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Hallöchen ihr Lieben. :)

Das Kapitel ist etwas kürzer geraten, aber auch hierbei hoffe ich doch sehr,

dass es euch gefallen hat. ;)

Im Moment fallen mir so einige Dinge ein, die ich niederschreiben möchte,

aber mir dann doch die Zeit fehlt. :D

Ist doch total ungerecht, oder? ;(

Bis demnächst meine Lieben :)

Und nochmals vielen Dank für die super lieben Kommentare.

Ein dickes Dankeschön an euch.

Ich freue mich immer wieder darüber ;)

Lieben Gruß ^^

Eifersucht

Wie in Trance blickte Sakura auf ihre Hände, die sie verkrampft in die Bettdecke gekrallt hatte. Wenn sie sich nicht so schwach fühlen würde, hätte sie angefangen zu schreien, aber selbst dafür fehlte ihr im Moment die nötige Kraft.
 

Sie fühlte sich so elend.

So ungebraucht.

So nutzlos und schwach.
 

Tränen brannten hinter ihren Lidern, dennoch zwang sie sich dazu nicht in Tränen auszubrechen, denn das würde ihr auch nicht weiterhelfen.

"Wieso funktionierte das denn nicht? Verdammt nochmal.", schrie sie in Gedanken.

Wieder konzentrierte sie sich und versuchte erneut Chakra zu schmieden, aber wie bei den anderen Versuchen auch, blieb es bei dem Resultat, dass es ihr nicht gelingen wollte. Verzweiflung machte sich in ihr breit und sie war zu keiner Regung mehr fähig.

Was sollte sie denn jetzt machen?

Nach dem tragischen Tod ihrer Eltern, blieb Sakura nur noch das Dasein als Kunoichi.

Sie hatte sich doch endlich ihr eigenes Leben aufgebaut und nun sollte das alles vorbei sein?

Das konnte doch wohl nicht wahr sein.

Sie hatte Jahre gebraucht, um auf den heutigen Stand zu sein. Von dem harten Training wollte sie erst gar nicht anfangen.

Wie oft hatte sie schlimme Verletzungen gehabt?

Wie oft war sie vor Erschöpfung zusammengebrochen, da sie ihr gesamtes Chakra freigesetzt hatte?

Die ganzen medizinischen Jutsus, die einem die letzte Kraft entzogen haben, welche zu dem damaligen Zeitpunkt nicht besonders ausgeprägt war.
 

Es gab verschiedene Kategorien, die ein Medic-nin beherrschen musste. Es ging hierbei nicht nur um die Heilung von Wunden oder die perfekte Chakrakontrolle, die nicht jeder Ninja besaß. Das Heilen stand zwar an erster Stelle, aber war nur ein winziger Teil des Ganzen. Nicht ohne Grund schaffte es nur ein kleiner Teil diese Ausbildung erfolgreich zu beenden. Das ganze Wissen über den menschlichen Körper, sowie das gesamte Chakrasystem und die dazugehörigen Nervenbahnen zu deuten, ist keine Sache die man sich soeben aneignen kann.

Es war weitaus mehr als das.

Die Anatomie und die Psyche eines Menschen zu analysieren und zu beurteilen, war gewiss keine Arbeit von ein paar Tagen.

Jahre traf es da schon eher.

Und selbst das machte aus einem noch lange keinen guten Shinobi mit medizinischen Fähigkeiten.

Sie war doch nichts ohne ihre Fähigkeiten.

Hatte Tsunade mit Absicht geschwiegen?
 

Vor einer Stunde war die Hokage bei ihr gewesen und hatte ihr alles haargenau geschildert, aber das mit dem Chakra hatte sie dabei nicht erwähnt.

Vielleicht hat sie es gar nicht gewusst?

Sie ließ ihren Blick durchs Zimmer schweifen und blieb an dem Fenster hängen, welches der Sonne freien Eintritt gewehrte. Sakura hatte eine gute Sicht auf die Hokagefelsen, die sie schon immer bewundert hatte. Und wie aus heiterem Himmel kamen ihr die Worte von Tsunade wieder in den Sinn.
 

"Uchiha hat dir das Leben gerettet und dich wieder zurück nach Konoha gebracht, Sakura. Es sah wirklich nicht gut aus, aber du hast es geschafft. Ich hätte es nie für möglich gehalten, aber Uchiha hat durchaus Interesse an deiner Genesung gezeigt, ich war sehr überrascht."
 

Wenn Sakura ehrlich zu sich selbst war, war sie mehr als verwirrt.

Warum sollte sich gerade ein Uchiha für sie interessieren?

Das konnte sie nun wirklich nicht begreifen.

Aber was Sakura mit Gewissheit sagen konnte, war, dass der Clanerbe eine durchaus interessante Persönlichkeit war, die ihr mehr als einmal Herzklopfen bescherte. Jede Begegnung war außergewöhnlich und auf ihre Art besonders. Auch wenn sie nie viel gesprochen haben, war da immer so ein Gefühl, welches sie nicht beschreiben oder deuten konnte. Und den kleinen, süßen Wirbelwind durfte man dabei auch nicht vergessen. Sasuke Uchiha würde bestimmt noch für Aufruhr sorgen, den sie auf keinem Fall verpassen wollte. Mit einer kleinen Handbewegung streifte sie sich eine lange Haarsträhne aus dem Gesicht, die sich heute nicht zum ersten Mal verirrt hatte.

"Du verwirrst mich, Itachi Uchiha.", hauchte sie leise, ohne überhaupt zu ahnen, dass sich besagter Uchiha vor ihrer Zimmertür befand.
 


 

~*~
 

Nachdem das Gespräch mit der Hokage beendet war, hatte sich Itachi sofort auf den Weg ins Krankenhaus gemacht.

Er wollte etwas in Erfahrung bringen.

Es war wie ein Drang, den er stillen musste.

Itachi war sehr früh am Morgen aufgestanden und wollte trainieren, aber er konnte sich auf sein Training nicht konzentrieren. Immer wieder schwirrten seine Gedanken zu der jungen Kunoichi, die er nicht aus seinem Kopf bekam. Den wissenden Blick seiner Mutter, den sie ihm heute Morgen zugeworfen hatte, versuchte er dabei zu verdrängen. Gedankenverloren schritt Itachi durch die Gänge vom Krankenhaus und ignorierte die verliebten Blicke der jungen Schwestern, die ihm zugeworfen wurden. Als er an seinem gewünschten Ziel angekommen war, wollte er gerade zum klopfen ansetzen, stoppte aber abrupt als er ihre zarte, leise Stimme hörte. Wären seine Sinne nicht so ausgeprägt gewesen, hätte er ihre Worte sicher nicht verstehen können.

"Du verwirrst mich, Itachi Uchiha."
 

Bevor Itachi weiter darüber nachdenken konnte, wurde er auf eine Person aufmerksam, die sich in unmittelbarer Nähe befand. Rasch versteckte er sich hinter der nächsten Ecke, da er sein Chakra sowieso immer verbarg, würde ihn niemand so schnell entdecken können. Obwohl Itachi im nächsten Gang verschwunden war, hatte er dennoch eine gute Sicht auf das Zimmer der Kunoichi. Ein ihm nicht unbekannter Mann blieb vor Sakuras Zimmertür stehen und betrat es nachdem er geklopft hatte und die Erlaubnis hatte einzutreten. Der junge Mann hatte die Tür nicht verschlossen, glaubte sie wären wohl ungestört, sodass Itachi alles genau mitverfolgen konnte.

Und was er da zu sehen bekam, gefiel ihm überhaupt nicht.
 

Neben Sakuras Bett stand doch tatsächlich ein Mitglied vom Uchihaclan und wollte ihr doch wahrhaftig eine Haarsträhne aus dem Gesicht streichen, die sich hinter ihrem Ohr gelöst hatte und ihr ins hübsche Gesicht gefallen war. Ohne großartig darüber nachzudenken, ließ Itachi sein Chakra aufflammen und preschte in das Zimmer der jungen Frau und griff um das Handgelenk des Uchihas.

"Was gedenkst du da gerade zu tun, Shisui."

Als Itachi seinem Chakra freien Lauf gelassen hatte, war Shisui schon erschrocken zusammengezuckt und wollte seine Hand reflexartig zurückziehen, aber es war schon zu spät. Die Hand seines besten Freundes hatte sich wie ein Schraubstock um sein Handgelenk geschlungen und fest zugedrückt. Shisui sah in die Augen seines Cousin und musste feststellen, dass es wohl doch keine so gut Idee war herzukommen. Itachi hatte sein Sharingan aktiviert und fixierte den jungen Mann mit einem eiskalten Blick, dieser begriff allmählich warum Itachi von vielen gefürchtet wurde.

"Nun komm aber mal wieder runter, Itachi. Kein Grund gleich auszuflippen.", kam es fröhlich über seine Lippen. Itachi sagte dazu nichts, blickte ihn weiterhin nur stumm an. Shisui seufzte theatralisch und versuchte Itachis festen Griff mit seiner anderen, freien Hand zu lösen. Als er sein Handgelenkt befreit hatte, rieb er sich mit der linken Hand das schmerzende Handgelenk. Der Clanerbe hatte so fest zugedrückt, dass sich so langsam dunkle Male bildeten. Nachdem auch Itachi die Situation realisiert hatte, deaktivierte er augenblicklich sein Sharingan und verließ wortlos das Krankenzimmer. Er hinterließ eine irritierte Kunoichi und einen breitgrinsenden Uchiha. Sakura Haruno, die noch immer aufrecht in ihrem Bett saß und verblüfft zum Eingang starrte, und Shisui Uchiha, der durch diesen kleinen Zwischenfall eine ganz eigene Vermutung hatte.

"Ich muss mich entschuldigen, Haruno-san. Normal ist mein Cousin nicht so unhöflich. Auf Wiedersehen.", sagte Shisui mit einem unwiderstehlichen Lächeln, welches eine Frau schwach werden ließ und war anschließend in einer Rauchwolke aus dem Krankenzimmer verschwunden.
 

Sprachlos hatte Sakura das gesamte Schauspiel mitverfolgt und wusste nicht so recht was sie davon halten sollte. In Gedanken zählte sie alle Fakten noch einmal auf und ersetzte sie hin und wieder durch andere, nur um wenig später festzustellen, dass es sie nur noch mehr verwirrte.

"Und was hattest du gewollt, Shisui-san?", fragte sie nachdenklich, berührte mit der flachen Hand ihre Stirn und ließ sich erschöpft aufs Bett gleiten. Vor Müdigkeit schloss Sakura die Augen und war auch nach wenigen Minuten schon eingeschlafen. Morgen war auch noch ein Tag um darüber nachzudenken. Heute würde sie keinen klaren Gedanken mehr fassen können.
 


 

~*~
 


 

Nachdem Shisui das Krankenhaus verlassen hatte, machte er sich auf die Suche nach seinem besten Freund. Es war nicht sonderlich schwer ihn zu finden, da er sein Chakra im Moment nicht unterdrückte. Als Shisui seinen Cousin gefunden hatte, schlug dieser gerade auf einen Baumstamm ein, der sich auf dem Trainingsplatz befand. Nunja, wenn man diesen noch als Stamm bezeichnen konnte. Die Baumrinde hatte schon lange das Zeitliche gesegnet und der Stamm war kurz davor zu zerbrechen. Solch einen emotionalen Ausbruch hatte er noch nie bei Itachi beobachten können. Itachi war normal kein Mensch der sich von Gefühlen leiten ließ, daher war Shisui auf so einer Situation überhaupt nicht vorbereitet. Leise und bedacht schritt er auf Itachi zu, der noch immer in seine Schläge vertieft war.

"Beruhige dich doch...", fing er langsam an zu sprechen, wurde aber zeitgleich vom Clanerben unterbrochen.

"Sag nichts.", kam es leise von Itachi, der seinem Cousin nicht in die Augen sah. Noch immer war sein Blick auf den Baumstamm gerichtet, welcher nicht mehr lange durchhalten würde. Shisui sah das allerdings etwas anders. Er war schon immer eine kleine Quasselstrippe gewesen.

"Warum sollte ich?", kam auch schon die Gegenfrage. Shisui wusste auch so schon, dass sein Cousin ihm nicht antworten würde.

"Was bedrückt dich, Itachi? Komm schon, du kannst mir alles sagen."

Und wieder herrschte nichts als Stille zwischen ihnen.
 

Ein Seufzen entwich dem kurzhaarigen Uchiha, der sich daraufhin an einem kleinen Felsen anlehnte. Seine Arme hatte er ineinander verschränkt und blickte zum Himmel auf als er erneut zu sprechen begann.

"Du musst dich für deine Gefühle nicht schämen.", sagte er ruhig, und sprach auch schon unbeirrt weiter.

"Es sind ganz normale Bedürfnisse, die bei jedem unterschiedlich auftreten können. Daher ist es auch wichtig, dass du dir diese Gefühle bewusst wirst und sie auch akzeptieren kannst, Itachi."

Als Shisui seinem Blick vom Himmel abwandte, sah er auf den Rücken Itachis, der dem Anschein machte nicht mehr zu antworten.

Wie falsch er da doch lag.

"Das ist es nicht, Shisui.", sagte Itachi ruhig und besonnen.

"Was ist es dann?", kam es neugierig von Shisui, der überhaupt nicht mit einer Antwort gerechnet hatte. Es dauerte eine ganze Weile bis Itachi sich erneut zu einer Antwort herabließ.

"Mir ist durchaus bewusst, dass man verschiedene Gefühle empfingen kann. Ich bin zwar überwiegend für den Clan und Konoha tätig, aber das bedeutet noch lange nicht, dass ich von nichts eine Ahnung habe. Es geht mir nicht um die verschiedenen Empfindungen, die ein Mensch besitzt, sondern darum, dass ich deshalb niemanden verletzen möchte."

Im ersten Moment war Shisui sprachlos. Noch nie hatte er seinen Cousin soviel auf einmal sprechen hören. Nach und nach setzte er seine Worte zusammen und verstand allmählich was er ihm mitteilen wollte.

"Ach, mach dir doch deswegen keine Sorgen, Ita. Ist halb so wild.", lachte er laut los, und wedelte zur Bestätigung mit seinem rechten Arm. Obwohl sein Arm sehr wohl schmerzte, verzog der fröhliche Uchiha keine Miene. Er wollte ihm damit zeigen, dass es mal passieren konnte und er es ihm nicht übel nahm.
 

Manchmal tat ihm Itachi leid, da er vom Clan zu sehr in Beschlag genommen wurde. Auch die Hokage verlange oft nach ihm, weil er einer der Besten war. Itachis Gesichtsausdruck verriet nichts über seine Gefühle, aber Shisui wusste es besser. Er kannte seinen Cousin gut genug um zu wissen, dass er ihm nicht über den Weg traute. Innerlich schallte er sich selbst für seine Dummheit.

Itachi Uchiha war vieles, aber gewiss nicht leicht zu durchschauen.

Mit langsamen Schritten ging Shisui auf Itachi zu, um ihm wenig später eine Hand auf die Schulter zu legen und ihm leise ein paar Worte mitzuteilen, die nur für ihn bestimmt waren. Man wusste ja schließlich nie wer sich in der Nähe befand. Nachdem Shisui geendet hatte, drehte er sich um und schritt gemächlich vom Trainingsplatz.
 

"Mikoto-san gab mir den Auftrag nach Haruno-san zu sehen und ihr sofort Bericht zu erstatten. Hätte ich allerdings gewusst, dass du dich für die Kleine interessierst, hätte ich mich anders verhalten. Sie ist ein hübsches Ding, dass kann man nicht abstreiten, aber deine Eifersucht ist unbegründet, Itachi."
 

Lange sah Itachi Uchiha seinem Cousin noch nach, selbst als dieser schon nicht mehr zu sehen war.

"Du bist so ein Vollidiot, Shisui.", sagte er, und konnte sich ein Schmunzeln nicht mehr verkneifen.
 

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Hallöchen ihr Lieben :))

Sooo, dass war das nächste Kapitel.

Ich hoffe wirklich, dass es euch gefallen hat.

Dieses Kapitel hat sich doch etwas anders entwickelt als ich es eigentlich haben wollte, aber egal. :D

Normal wollte ich diese Geschichte nur in ein paar Kapitel erzählen, aber so wie es aussieht werden es wohl doch noch einige werden. *lach*

Wie viele es allerdings noch werden, kann ich nicht genau sagen,

da mir irgendwie immer etwas einfällt.

Danke für die lieben Worte :)

Ich wünsche euch viel Spaß bei der Eiersuche und viele, liebe Ostergrüße.

Bis demnächst :)))

Aufeinandertreffen

Vor genau zwei Wochen waren Itachi und Shisui zu einer Mission aufgebrochen, um die Grenzen vom Feuerreich besser im Auge zu behalten. Viele Gerüchte waren bislang nach Konoha durchgedrungen, doch eines interessierte die Hokage dabei ganz besonders. Ein Mitglied von Akatsuki wurde ganz in der Nähe gesichtet und somit hatte sie gar keine andere Wahl als zu reagieren.

Es wäre ein Fehler es nicht zu tun.

Aus diesem Grund waren sie nun auf Mission, um diesem Gerücht nachzugehen. Wenn es zutreffen sollte, würden Itachi und Shisui nicht lange zögern und den Feind töten. Itachi war wie immer sehr schweigsam und Shisui das komplette Gegenteil.

Er redete und redete.

Itachi ignorierte es, da er es schon gewohnt war.

Seit seinem emotionalen Ausbruch hatte er Sakura nicht mehr gesehen. Vielleicht lag es aber auch daran, dass er seither auf Mission war und keine Gelegenheit hatte, sich mit ihr auseinander zu setzen. Am Anfang sprach nichts gegen diese Mission, da sie einer Ablenkung glich und er sie dankend annahm. Doch mittlerweile konnte man zu dem Endschluss kommen, dass es eher eine Flucht war.

Eine Flucht vor seinen Gefühlen.

Gefühle, die Itachi erst einmal sortieren und begreifen musste.
 

Schon nach zwei Tagen musste er feststellen, dass das gar nicht so einfach war. Die emotionale Ebene war noch nie seine Stärke gewesen und schon gar nicht wenn er selbst betroffen war. Was er aber mit Gewissheit sagen konnte, war, dass er Sakura Haruno nicht mehr aus dem Kopf bekam. Er hatte versucht seine Gedanken diesbezüglich zu verdrängen, da er sich momentan auf einer Mission befand, doch wollte das nicht so ganz funktionieren. Ein fremdes Chakra riss ihn aus seine Gedanken und er hielt in seiner Bewegung inne. Shisui tat es ihm gleich, da er es auch bemerkt hatte. Das fremde Chakra war stark und unglaublich intensiv, dass es einem kalt über den Rücken lief. Wie es für einen Uchiha üblich war, blieb Itachi ruhig und gelassen. Shisui hatte schon längst seine Sharingan aktiviert und checkte die Umgebung gründlich ab, doch bislang ohne Erfolg. Obwohl Shisui nichts erkennen konnte, spürte er das fremde Chakra umso intensiver auf seiner Haut. Sein Blick schweifte hinüber zu Itachi, der nach wie vor lässig an Ort und Stelle stand und sich nicht regte.

Diese Gelassenheit wünschte er sich.

Kaum den Blick wieder abgewandt, schoss etwas großes auf Shisui zu, sodass er nicht mehr rechtzeitig ausweichen konnte. Er stellte sich bereits auf den Schmerz ein, doch blieb dieser aus. Als Shisui Kampfgeräusche wahrnehmen konnte, ruckte sein Kopf in die Richtung aus der er den Kampf vermutete.

Itachi hatte ihn gerettet, mal wieder.

Shisui hielt sich noch zurück, da er seinem Cousin nicht in die Quere kommen wollte, dennoch blieb er kampfbereit, um Itachi im Notfall zu unterstützen. Nun hatte Shisui auch die Möglichkeit den Feind besser im Augenschein zu nehmen. Es dauerte gar nicht lange und er wusste auch so schon, wer dieser Ninja war.

Kisame Hoshigaki.

Ein gefährlicher Shinobi, der für seine Grausamkeit bekannt war. Man hatte eine lange Zeit nichts mehr von ihm gehört, nun kannte man auch den Grund. Er gehörte zu der Verbrecherorganisation Akatsuki und war ein abtrünniger Ninja. Sein Kopfgeld betrug eine hohe Summe, dass selbst ein Kopfgeldjäger sich die Finger danach leckte. Wenn ein Kopfgeldjäger Hoshigaki schnappen würde, egal ob tot oder lebendig, könnte diese Person ein paar Jahre gut über die Runden kommen.
 

In der Zwischenzeit kämpfte Itachi gegen Kisame, der durchaus talentiert war. Kisame war wirklich sehr stark, aber nicht so beweglich wie Uchiha. Itachi konnte jeden Angriff von Kisame und Samehada ausweichen, obwohl er noch nicht einmal seine Sharingan aktiviert hatte. Als der Nuke-Nin erneut mit Samehada ausholen wollte, stoppte er sein Vorhaben, da ein pflanzenähnliches Wesen aus dem Baumstamm schoss, dem Kisame nun seine ganze Aufmerksamkeit schenkte. Itachi Uchiha ging auf Distanz und gesellte sich zu seinem Cousin, der bereits eine Kampfhaltung eingenommen hatte und sehr konzentriert zu sein schien. Shisui war zwar immer aufgedreht und unbeschwert, doch wusste er genau, wann er solch ein Verhalten ablegen musste.

Und jetzt war genau so eine Situation.

"Was willst du, Zetsu?", kam es von Kisame, der von der Unterbrechung gar nicht begeistert war.

Das pflanzenähnliche Wesen richtete sich komplett auf und ließ sein Blick über die beiden jungen Männer schweifen, die jeder Zeit angreifen würden, falls er selbst nur eine falsche Bewegung machen würde.

"Deine Mission hast du bereits erfüllt, kehre ins Hauptquartier zurück.", sprach Zetsus schwarze Seite an Kisame gerichtet, ließ dabei jedoch die beiden Männer nicht einen Moment aus den Augen.

"Sicher habe ich meine Mission erfüllt, dennoch hast du nicht das Recht dich in meinem Kampf einzumischen.", zischte der Hüne aufgebracht, was von Zetsu aber gekonnt ignoriert wurde.

"Wir sind nur der Bote, Kisame.", kam es von der weißen Hälfte, die etwas freundlicher wirkte als seine dunkle Seite.

"Lass mich nur diesen Kampf beenden, danach mache ich mich auf den Weg.", willigte der Nuke-Nin genervt ein.

"Nein, dass können wir nicht erlauben. Deine Mission hast du erfolgreich beenden können, daher kehre zurück. Sasori ist bereits im Hauptquartier eingetroffen, du hast ganz schön lange gebraucht, deshalb sollst du unverzüglich zurückkehren und dein Bericht abgeben. Es handelt sich um wichtige Information, die wir dringend benötigen."

Kisame sah skeptisch zu dem Wesen, welches auch einen Akatsukimantel trug.

"Wenn du sagst, dass der Puppenspieler zurück ist, bedeutet das etwa, dass seine Mission erfolgreich war?", kam es nun etwas interessierter vom Hoshigaki, der die beiden Uchiha nun völlig ausblendete.

"Ja, die Mission war ein voller Erfolg. Das Serum konnte ihr verabreicht werden.", sprach er ruhig und verschwand kurz darauf so schnell wie er gekommen war.

Nachdem Zetsu in dem Baumstamm eingesunken war, richtete Kisame sein Blick wieder auf die Anbus von Konoha. Seine Gesichtszüge waren anfangs verblüfft, doch änderte sich das schlagartig. Ein diabolisches Lächeln hatte sich auf seine Gesichtszüge geschlichen, dass sogar Itachi seine Muskeln anspannte. Bisher hatte er das merkwürdige Gespräch ruhig und gefasst mitverfolgt, doch als die Wörter Serum und ihr zur Wort kamen, fing der sonst so beherrschte Uchiha, dann doch unruhig zu werden.
 

"Wart ihr für den Angriff auf Sakura Haruno verantwortlich?", kam es ruhig von Itachi, der sich vor unterdrückter Wut und Anspannung bereits in Gedanken die Unterlippe blutig biss.

Kisame, der den jungen Clanerbe intensiv musterte, neigte sein Kopf etwas zur Seite, damit wirkte er beinahe wie ein kleiner Junge, der die Frage nicht ganz verstanden hatte. Spielerisch ließ er seinen Finger immer wieder an seinem Kinn tippen, um somit die Spannung noch etwas zu fördern, wobei Itachi die Antwort bereits kannte. Itachi war kurz davor die Beherrschung zu verlieren, als eine weiter Person auftauchte.

"Oiii, Kisaaaaame.", schrie ein Typ mit einer spiralförmigen Maske und winkte wie ein Verrückter, worauf Kisame die Augen verdrehte.

"Was willst du denn hier, Riesenbaby?", sprach er durchaus genervt.

"Kisame-San, soll nicht immer so gemein zu Tobi sein. Tobi ist doch ein guter Junge.", erwiderte der Maskenträger traurig und spielte nervös mit seinen Fingern.

"Hau ab, Tobi. Müsst ihr mich immer alle unterbrechen? Zetsu war bereits hier und hat mich informiert."

"Tobi freut sich schon auf diese Frau. Sie soll ja sehr hübsch sein.", sprach er leise und zupfte verlegen an seinem Akatsukimantel herum.

"Sei still.", zischte Kisame ihm entgegen, worauf der Maskenträger ängstlich zusammenzuckte.

"Das geht niemanden etwas an, Riesenbaby. Du hättest den Mund halten sollen, denn das gibt Ärger, doch den Schuh zieh ich mir nicht an.", knurrte er wütend und ergriff die Flucht.

Als die Uchihas dem Hünen folgen wollten, stellte sich ihnen der Maskierte in den Weg. Nicht nur die Aura des Mannes hatte sich plötzlich verändert, sondern auch seine Haltung.

"Wo wollt ihr denn hin?"

Die Stimme des Maskierten hatte sich ebenfalls geändert. Sie war nicht mehr kindlich, sondern wirkte nun umso bedrohlicher.

Itachi aktivierte seine Sharingan und sprang auf den Mann zu, worauf der Clanerbe durch den Akatsuki hindurchglitt. Itachis Moment der Verblüffung nutzte der Maskierte aus, packte den jungen Uchiha am Hals und hielt ihn über den Boden in die Höhe.

"Glaubst du etwa dein Sharingan kann etwas gegen mich ausrichten? Ein durchaus amüsierter Gedanke.", sprach der Mann ruhig und warf Itachi gegen Shisui, der soeben den Akatsuki angreifen wollte.

Itachi knallte mich voller Wucht gegen seinen Cousin und beide gingen zu Boden.

Der maskierte Akatsuki bewegte sich nicht vom Fleck und beobachtete die beiden jungen Männer, die sich wieder aufrichteten. Als er sah, dass der Clanerbe wieder einen Angriff starten wollte, erhob er erneut das Wort und Itachi stoppte seinen Angriff, denn er konnte nichts weiter tun als fassungslos auf die Knie zu sinken und auf die Stelle zu starren, wo der maskierte Mann vor drei Sekunden in einem Wirbel verschwunden war. Die Worte des Mannes hatten sich in sein Gedächtnis gebrannt, die er wohl niemals vergessen würde.
 

"Wir sind für den Angriff auf Sakura Haruno verantwortlich. Bald ist der Tag gekommen an dem sich alles entscheiden wird. Bald werde ich kommen und die Kirschblüte von Konohagakure zu mir holen. Glaubt ja nicht, dass ihr mich aufhalten könnt, denn dazu seit ihr nicht fähig. Wir werden uns wiedersehen und ich bin schon gespannt ob du dich dann mit mir messen kannst, Itachi Uchiha."
 

Doch es waren nicht nur seine Worte, die ihn so untypisch handeln ließen, sondern das Sharingan, welches der Mann besaß. Ein Blick hatte ausgereicht, um zu erkennen, dass dieser Mann sehr mächtig war. Nur mit Mühe und Not richtete sich Itachi wieder auf und blickte ernst zu seinem Cousin, der seinen erschrockenen Gesichtsausdruck nicht unterdrücken konnte.

"Was machen wir jetzt?", fragte Shisui ängstlich und fuhr sich fahrig übers Gesicht.

Es dauerte einen Moment bis Itachi ihm eine Antwort gab.

"Wir kehren nach Konohagakure zurück und erstatten der Hokage und Vater Bericht. Ich habe bei der Sache ein ungutes Gefühl. Falls sie einen Angriff auf Konoha planen, möchte ich in Konoha sein. Ich werde unser Dorf und meine Familie mit meinem Leben verteidigen."

Shisui hatte das dumpfe Gefühl, dass er damit nicht nur das Dorf und den Clan meinte, denn er hatte die versteckte Angst gesehen, die Itachi tief in sich trug.

Angst um Konohagakure.

Angst um den Clan, seine Familie.

Angst um Sakura Haruno.

Schneller als Shisui gucken konnte, preschte Itachi wie ein Berserker in Richtung Heimat.

Itachis Gedanken vermischten sich und seine Sorgen würden immer intensiver. Nie hätte er geglaubt, dass er einmal zu solchen Gefühlen fähig sein würde. Die Angst um Sakura wurde immer präsenter. Akatsuki würde kommen und Sakura zu sich holen, doch das würde er verhindern.

Genau in diesem Moment wurde ihm klar, dass er sich in Sakura Haruno verliebt hatte.
 


 

~*~
 


 

Sakura Haruno durfte endlich das Krankenhaus verlassen. Zwei Wochen hatte sie auf Tsunade einreden müssen, dass sie sich doch besser fühlen würde und sich auch in ihrer Wohnung ausruhen konnte. Wenn sie das Problem mit dem Chakra nur nicht hätte, wäre sie wieder ganz die Alte. Noch immer war es ihr nicht möglich Chakra zu schmieden. Später hatte sie sich dann doch Tsunade anvertraut, da sie ihr Chakraproblem auch nach einer Woche nicht angesprochen hatte. Die Hokage hatte bislang keine Ahnung gehabt. Ohne noch lange zu überlegen, hatte sie Sakura sofort untersucht, aber nichts auffälliges gefunden. Sakura war der Verzweiflung nahe und wusste allmählich nicht mehr weiter. Sie hatte so gehofft, dass Tsunade etwas ausrichten konnte, aber leider war dem nicht so. Jeden Tag musste sie die lästigen Untersuchungen über sich ergehen lassen, die alles andere als angenehm waren. Auch wenn sie äußerlich fit aussah, hatte ihr Körper einiges einstecken müssen. Sie war jetzt viel schneller aus der Puste und musste Pausen einlegen, selbst wenn es nur ein Spaziergang durchs Dorf war. Sie kam sich schon vor wie die nette, alte Dame, die ihren Obststand auf den Markt hatte. Im Moment war sie in ihrer kleinen, gemütlichen Wohnung und las ein Buch, aber so richtig konnte sie sich darauf nicht konzentrieren. Entweder schweiften ihre Gedanken zu dem Problem mit dem Chakra, oder aber zu Itachi Uchiha, der ihr nicht mehr aus dem Kopf ging. Es war mittlerweile Mitternacht, als Sakura das Buch zuklappte und sich von der Couch erhob.
 

Es würde nichts mehr bringen weiter zu lesen, da sie ohnehin in Gedanken war. Vielleicht würde ein kleiner Spaziergang genau das Richtige sein, um den Kopf wieder etwas freier zu bekommen. Als sie zur Haustür schritt, blieb Sakura noch kurz an der Garderobe stehen und griff nach ihrem Mantel, der sie schön warm halten würde und verließ wenig später die Wohnung. Dabei vergaß sie völlig, dass sie nur mit einem weißen, dünnen Nachthemd bekleidet war. Es war erstaunlich kalt für diese Jahreszeit und Sakura zog sich den Mantel nur noch fester um sich. Die kühle, frische Nachtluft tat ihr zwar gut, aber hatte auch nicht die Wirkung, die sie sich erhofft hatte. Wenn sie ihre Augen schloss, sah sie immer wieder den Uchiha vor sich. Sie musste einmal kräftig schlucken bei den eher unanständigen Gedanken den sie gerade gehabt hatte. Dieser Gedanke trieb ihr einen Rotschimmer auf die Wangen und ihr fing an schrecklich heiß zu werden. Vielleicht war der Spaziergang doch nicht so eine gute Idee gewesen. Wenn sie wieder zurück war, würde eine kalte Dusche sicher die bessere Variante sein. Normal hasste sie es kalt zu duschen, aber sie musste diese Bilder loswerden, die sie seit geraumer Zeit hatte. Endlich war sie am Haus angekommen in dem sie schon so lange lebte. Viele kleine Familien lebten in diesem Haus Tür an Tür und kannten sich ziemlich gut.
 

Ihre Schritte waren leise als sie die Stufen zu ihrer Wohnung hochschritt. Als Sakura ihre Wohnungstür erreicht hatte und aufschließen wollte, stoppte sie in ihrem Tun, da sie eine Präsenz hinter sich wahrnehmen konnte. Wie in Zeitlupe drehte sie sich um und blickte direkt in die Sharingan von Itachi Uchiha. Er machte einen abgehetzten Eindruck und schien sie intensiv zu mustern. Von Tsunade hatte sie ziemlich früh erfahren, dass er für zwei Wochen auf einer strenggeheimen Mission war. Auch wenn sie momentan kein Chakra zur Verfügung hatte, war sie noch immer eine Ärztin, die sie wohl immer sein würde.

"Bist du verletzt, Itachi-san?", fragte sie besorgt, und schritt auf den regungslosen Uchiha zu, der noch immer seine Sharingan aktiviert hatte.

Sakura verspürte dabei keine Angst.

Ganz im Gegenteil.

Sie war von seine Sharingan fasziniert und besah es sich nun etwas genauer. Als sie vor ihm zum stehen kam, strich sie ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht, welche sich aus seinen Zopf gelöst hatte und streichelte zärtlich über seine Wange.

Sie konnte nicht anders und musste es tun.

Ohne noch großartig zu überlegen begann Sakura ein paar Worte zu flüstern, die sie tief im Herzen trug und die Itachi Uchiha schließlich handeln ließ.

"Ich bin so froh, dass du unverletzt bist, Itachi-san."
 

Es dauerte genau drei Sekunden bis Itachi Uchiha seine Selbstbeherrschung über Bord warf. Als Sakura ihre Hand wieder zurückziehen wollte, griff er nach dieser und zog die junge Frau an sich und begann sie sanft zu küssen. Im ersten Moment war Sakura viel zu geschockt gewesen, um seine Küsse zu erwidern, aber das änderte sich schlagartig.

Wie Itachi die Haustür so schnell aufbekommen hatte, wusste sie nicht.

Es war auch nun nicht mehr von Bedeutung.

Als Itachi die junge Frau plötzlich packte und hochhob, klammerte sich Sakura erschrocken an seinen Hals. Mit einer kleinen, aber doch schnellen Handbewegung pfefferte er seine Anbumaske am anderen Ende des Flurs und Sakura schenkte ihm darauf ein helles Lachen, welches ihm einen warmen Schauer über den Rücken trieb. Wenige Augenblicke später hatten sie das Schlafzimmer erreicht und Itachi ließ sich gemeinsam mit Sakura aufs Bett gleiten. Itachi befreite sich von seiner Anbuuniform und Sakura warf ihren Mantel von sich, der auf den Boden landete. Sein Oberkörper drängte sie zurück auf die Matratze und sie schlang ihre Beine um seine Hüften, damit er ja nicht auf die Idee kam und aufhörte. Viel zu schön war dieser Moment um ihn zu beenden. Leicht seufzte sie, als Itachi den Stoff ihres Nachthemds hochschob und ihre zarte, weiche Haut berührte. Schnell hatte sich Sakura das Nachthemd über den Kopf gezogen und lag nur noch in Unterwäsche unter ihm. Itachi begann federleicht ihre Konturen nach zu fahren, bevor er sie erneut leidenschaftlich küsste.

Ihre Lider flackerten, als er den Kuss beendet hatte, um wenig später an ihrem Hals weiter zu machen. Sanft fuhr er mit seiner Zunge bis hin zu ihrem Schlüsselbein, ehe er vorsichtig ihren BH öffnete und damit begann ihre Knospen mit seinen Lippen zu umschließen. Sakura keuchte erregt und drückte sich nur noch näher an seinen starken, muskulösen Körper. Sie war dabei zu verbrennen. Es war eine süße Qual, die sie zum stöhnen brachte. Seine Hände waren überall, ließen sie unter seinen Berührungen erzittern. Ungeduldig biss Sakura den jungen Mann auf die Unterlippe, worauf Itachi sich ein Lächeln nicht verkneifen konnte, da sie sich an seiner Anbuhose zu schaffen machte, um ihm wenig später ihr Unterleib gegen seines zu pressen.
 


 

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Huhu ihr Lieben ;)))

Ich weiß, dass ich gemein bin :DD

Ich hoffe, euch hat das Kapitel gefallen.

Außerdem möchte ich mich für die lieben Kommentare bedanken, ihr seit super ;))

Ganz liebe Grüße an euch und bis demnächst ;))

Gefühle

Nachdem Shisui und Itachi Uchiha in Konohagakure angekommen sind und Tsunade über dem Zwischenfall aufgeklärt hatten, konnten die beiden jungen Männer nun wieder etwas aufatmen. Shisui hatte sich bereits auf den Weg gemacht, um das Oberhaupt vom Uchihaclan ebenfalls zu informieren. Sein Clan wollte immer auf den neusten Stand sein. Ein Seufzen entfloh ihm. Normalerweise wäre das seine Aufgabe gewesen. Ihm war jetzt schon klar, dass er sich später dafür rechtfertigen musste. Sein Großvater tobte sicher schon vor Wut. So langsam reichte es. Immer wieder musste er sich seinem Vater und vor allem dem Clan unterordnen. Der Clan stand immer an erster Stelle. Seine Gedanken schweiften zu Sakura und die Informationen, die sie auf ihrer Mission mitbekommen hatten. Itachis Gefühle spielten verrückt. So langsam hatte auch er verstanden, was mit ihm los war. Er konnte seine Gefühle für die junge Frau nicht mehr leugnen. So hilflos hatte er sich schon lange nicht mehr gefühlt. Man konnte diese Emotionen nicht mit Sasukes Unfall vergleichen. Das konnte man wirklich nicht. Itachi liebte seinen kleinen Bruder und war sich seiner Pflicht dem Clan gegenüber durchaus bewusst, dennoch war da noch etwas ganz anderes, was er gar nicht richtig begreifen konnte.

Etwas, was er nicht zu glauben wagte.

Ein Wort, welches er nie aussprechen würde.

Hoffnung.
 

Itachi setzte sich in Bewegung, um anschließend in einer Rauchwolke zu verschwinden. Sein nächstes Ziel war Sakura Haruno, die heute aus dem Krankenhaus entlassen wurde. Als er vor Sakuras Wohnung angekommen war, traute er seinen Augen nicht. Wie konnte sie nur so unvernünftig sein und so spät in der Nacht durch die Gegend schlendern? Ahnte sie denn nicht, in was für einer Gefahr sie schwebte? Als sie seine Präsenz wahrnahm, blickte sie anschließend in sein Bluterbe. Erst jetzt bemerkte Itachi wie müde er eigentlich war, dennoch konnte er seinen Blick nicht von ihr abwenden. Starr sah er ihr ungeniert in die Augen, um wenig später zu bemerken wie schön sie doch in Wahrheit ist. Ihre zierlicher Körper war von einem Mantel umschlungen, der ihr dünnes, weißes Nachthemd verbarg. Besorgt wurde Itachi von Sakura angesehen, die langsam, aber bedacht auf den jungen Uchiha zuschritt und dabei angefangen hatte zu sprechen.

"Bist du verletzt, Itachi-san?", fragte sie besorgt.

Als sie vor ihm zum stehen kam, strich sie ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht, welche sich aus seinen Zopf gelöst hatte und streichelte zärtlich über seine Wange.

Sie konnte nicht anders und musste es tun. Ohne noch großartig zu überlegen begann Sakura ein paar Worte zu flüstern, die sie tief im Herzen trug und die Itachi Uchiha schließlich handeln ließ.

"Ich bin so froh, dass du unverletzt bist, Itachi-san."
 

Es dauerte genau drei Sekunden bis Itachi Uchiha seine Selbstbeherrschung über Bord warf. Als Sakura ihre Hand wieder zurückziehen wollte, griff er nach dieser und zog die junge Frau an sich und begann sie sanft zu küssen. Im ersten Moment war Sakura viel zu geschockt gewesen, um seine Küsse zu erwidern, aber das änderte sich schlagartig. Wie Itachi die Haustür so schnell aufbekommen hatte, wusste sie nicht. Es war auch nun nicht mehr von Bedeutung. Als Itachi die junge Frau plötzlich packte und hochhob, klammerte sich Sakura erschrocken an seinen Hals. Mit einer kleinen, aber doch schnellen Handbewegung pfefferte er seine Anbumaske am anderen Ende des Flurs und Sakura schenkte ihm darauf ein helles Lachen, welches ihm einen warmen Schauer über den Rücken trieb. Wenige Augenblicke später hatten sie das Schlafzimmer erreicht und Itachi ließ sich gemeinsam mit Sakura aufs Bett gleiten. Itachi befreite sich von seiner Anbuuniform und Sakura warf ihren Mantel von sich, der auf den Boden landete. Sein Oberkörper drängte sie zurück auf die Matratze und sie schlang ihre Beine um seine Hüften, damit er ja nicht auf die Idee kam und aufhörte. Viel zu schön war dieser Moment um ihn zu beenden. Leicht seufzte sie, als Itachi den Stoff ihres Nachthemds hochschob und ihre zarte, weiche Haut berührte. Schnell hatte sich Sakura das Nachthemd über den Kopf gezogen und lag nur noch in Unterwäsche unter ihm. Itachi begann federleicht ihre Konturen nach zu fahren, bevor er sie erneut leidenschaftlich küsste. Ihre Lider flackerten, als er den Kuss beendet hatte, um wenig später an ihrem Hals weiter zu machen. Sanft fuhr er mit seiner Zunge bis hin zu ihrem Schlüsselbein, ehe er vorsichtig ihren BH öffnete und damit begann ihre Knospen mit seinen Lippen zu umschließen. Sakura keuchte erregt und drückte sich nur noch näher an seinen starken, muskulösen Körper. Sie war dabei zu verbrennen.
 

Es war eine süße Qual, die sie zum stöhnen brachte. Seine Hände waren überall, ließen sie unter seinen Berührungen erzittern. Ungeduldig biss Sakura den jungen Mann auf die Unterlippe, worauf Itachi sich ein Lächeln nicht verkneifen konnte, da sie sich an seiner Anbuhose zu schaffen machte, um ihm wenig später ihr Unterleib gegen seines zu pressen. Noch nie hatte Itachi solche Gefühle verspürt. Sein Blut war am kochen und er konnte sich kaum noch zurückhalten. Er dachte nicht mehr an seine Familie , dem Clan oder seine Verpflichtungen. Es war ihm alles egal. Er wollte einfach nur ein normaler Mensch sein, der über solche Dinge nicht nachdenken musste. Ein Mensch, der seine Wünsche und Träume nachgehen konnte, ohne sich mit einem Clan herumzuschlagen. Er hörte die junge Frau unter sich stöhnen und küsste sie nur noch leidenschaftlicher. Itachis Blick traf den ihren und mit einem Nicken bestätigte Sakura seine unausgesprochene Frage. Mit einem kräftigen Stoß drang er anschließend in sie ein.
 


 

~*~
 


 


 

Beim Uchihaclan
 

"Wo ist Itachi, Shisui?", fragte Fukaku, und sein Blick zeigte keinerlei Gefühlsregungen. Shisui war nicht überrascht, dass er nach seinem ausführlichen Bericht auf Itachi angesprochen wurde.

"Ich weiß es nicht, Fukaku-sama.", kam es knapp vom jungen Mann, der vor seinem Oberhaupt am knien war.

Skeptisch wurde er von dem Oberhaupt des Uchihaclans angesehen. Bevor Fukaku Uchiha auch nur etwas sagen konnte, mischte sich eine andere Person in das Gespräch ein.

"Dein Sohn ist bei Sakura Haruno, Fukaku. Wie kannst du das nur zulassen?", schrie Shiro Uchiha ungeniert in dem kleinen Besprechungsraum herum.

Erschrocken blickte Shisui auf, um dem ehemaligen Oberhaupt in die Augen zu blicken. Sein in die Jahre gekommenes Gesicht, strahlte eine solche Dunkelheit und Kälte aus, worauf dem jungen Mann ein kalter Schauer über den Rücken lief.

"Woher weißt du das, Vater?", kam es knurrend von Fukaku, der sein Sharingan unbewusst aktiviert hatte.

Ein selbstgefälliges Grinsen schlich auf das Gesicht seines Vaters, der von oben herab zu seinem Sohn sprach.

"Ich habe so meine Mittel und Wege, Fukaku."
 


 


 

________________________________________________
 

Hallöchen ihr Lieben...

Nach langer Zeit geht es weiter. Durch die Arbeit und den Zeitmangel komme ich nicht oft zum schreiben, tut mir schrecklich leid.

Ich hoffe, dass es euch bisher gefallen hat.

Fehler sind wie immer umsonst.

Meine Geschichten sind jedoch nicht vergessen und ich werde immer irgendwann daran weiterschreiben.

Ganz liebe Grüße an euch und einen wunderschönen Tag :)))



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Von:  Cosplay-Girl91
2020-08-14T21:32:31+00:00 14.08.2020 23:32
Tolles Kapitel :)
Bin schon sehr gespannt wie es weitergeht.
Mach weiter so .
Lg
Von:  Scorbion1984
2020-08-13T21:08:05+00:00 13.08.2020 23:08
Tolle Story ,Itachi und Sakura ,meine Lieblingsfiguren .
Sasuke ist ja richtig knuddelig ,süßer Bengel .
Fukaku sollte mal langsam seinen Vater in die Schranken weisen ,der ist ja genauso schlimm wie Danzo .
Was will Madara von ihr und was hat er ihr eingepflanzt ,sie ist doch nicht einfach nur vergiftet worden.
Also ich muss sagen ,das Du ganz schön Spannung aufgebaut hast.
Mal sehen wie es weiter geht.
Von:  AloneIntheDark
2020-08-13T14:31:44+00:00 13.08.2020 16:31
Ohhh 😍😍es freut mich dass es weiter geht ❤️ liebe Grüße
Von:  Sayuri_Hatake
2017-03-23T10:00:35+00:00 23.03.2017 11:00
Hey !
Eine richtige gute Story hast du hier auf die Beine gestellt und ich würde mich freuen, wenn du einmal weiter schreiben würdest, da es wirklich gut ist :)
LG Sayuri
2016-07-14T23:46:10+00:00 15.07.2016 01:46
Kyaaaaa wie kannst du es wagen da aufzuhören ,? O.o
Bitte mach so schnell es geht weiter, die Story ist der Hammer <3
2016-03-20T17:35:07+00:00 20.03.2016 18:35
Schreib schnell weiter echt gute Geschichte^^
Von:  solty004
2016-03-02T17:39:45+00:00 02.03.2016 18:39
Hei,
Ich weiß das ich schon lang kein Kommentar geschriben habe. Sorry dafür , Versuch mich zu bessern.

Die legen Kapitel waren super.
Besonders das letzte. Nur du hast ein an einer fißen stehle aufgehört zu schreiben. Gerade wo es so spannend war und einen fragen lässt wie weit gehen die beiden.

Bin schon gespannt wie es weiter geht mit, Neugier halt durch bis zum nächsten Kapitel.
Freu mich schon auf das nächste Kapitel von dir für mein Kopf Kino.

LG Solty
Antwort von:  Sakura___Uchiha
06.03.2016 13:11
Ich freue mich, dass es dir gefallen hat ;))
Ich werden das Ende vom letzten Kapitel ins neue übernehmen,
also lass dich überraschen ;))
Von:  XxGirlyxX
2016-02-28T17:20:52+00:00 28.02.2016 18:20
Huhu :)
Wieder ein tolles Kapitel :)
Was sie ihr wohl verabreicht haben?
Aber das trefefn zwischen itachi und sakura war mehr als Nett 😁
Freue mich schon wenn es weiter geht
LG XxGirlyxX
Antwort von:  Sakura___Uchiha
06.03.2016 13:11
Das Treffen zwischen den Beiden wird auch noch netter werden ;))
Vielen Dank für die lieben Worte :)
Von:  DarkBloodyKiss
2016-02-24T21:23:18+00:00 24.02.2016 22:23
Hi Nabend ^^

Sehr sehr tolles Kappi !!!!!
Sehr sehr schön geschrieben !!!!!
freue mich sehr aufs nächste Kappi !!!!!


gglg & einen ganz ganz tollen Mittwoch Abend DarkBloodyKiss ^^
Antwort von:  Sakura___Uchiha
26.02.2016 16:02
Ich danke dir meine Liebe :))
Auch für dich ein ganz schönes Weekend ;)
Antwort von:  DarkBloodyKiss
27.02.2016 18:59
Bitte bitte ^^
Freue mich immer Riesig !!!! ^^
Dankeschön das Wünsche ich dir auch ^^
Antwort von:  Sakura___Uchiha
06.03.2016 13:12
;))
Antwort von:  DarkBloodyKiss
06.03.2016 19:02
:)
Von:  Anitasan
2016-02-24T15:20:43+00:00 24.02.2016 16:20
Das ist soooo gemein und dennoch find ich das Kapitel sooo schön.
Mach schnell weiter ich will wissen was als nächstes passiert.
Gruß Anitasan
Antwort von:  Sakura___Uchiha
26.02.2016 16:02
Ich weiß, dass ich fies bin :((
Aber das Kapitel so zu beenden war besser,
da es auch heiß weiter geht :D


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