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Hexenprinzessin

Viktoria und Lukas
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Dies ist meine erste FF und bitte daher um Verständnis für eventuelle Fehler.
Lob, Kritik und dergleichen sind sehr willkommen bei mir. Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hier also auch schon das erste Kapitel.
Lasst mir doch bitte eure Meinung darüber da, damit ich auch weiß, was ihr davon haltet. Komplett anzeigen

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Das Internat

Kapitel 1 Das Internat
 

Sie fuhren jetzt schon eine ganze Weile durch die Gegend auf dem Weg zum Internat. Die Landschaft flog nur so an ihnen vorbei. Sie vermutete das schon ein paar Stunden vergangen sind, an diesem Sonntag und sie hoffte, dass das Internat bald kommen müsste. Wie es der Zufall will, tauchte auch schon ein riesiges Gebäude vor Ihnen auf.

„Das muss das Internat sein“, dachte sie sich und sie sollte Recht behalten. Es dauerte noch zehn Minuten und schon waren sie angekommen. Als sie ausstieg und das Internat von nahem sah, staunte sie nicht schlecht.
 

Es hat drei Gebäudekomplexe. Das Erste ist für die Lehrer, das Zweite für den Unterricht und das Dritte sind die Zimmer. Es ist komplett in weiß gestrichen, hat einen Innenhof mit einer großen Parkanlage, einen See und einen Wald. Sie schnappte sich Ihre Koffer, verabschiedete sich von Ihrem Fahrer und ging in das Gebäude rein. Sie schaute sich überall um, sah viele schöne Dinge, wie zum Beispiel, einen großen Springbrunnen mit Engelsfiguren in der Mitte des Innenhofes, viele Bänke in der Sonne als auch im Schatten. Das einzige was Sie nirgendwo sah, waren die anderen Schüler des Internats. Sie blickte sich um, sah aber wirklich niemanden. Also lief sie weiter, meldete sich im Sekretariat an. Nahm den Zimmerschlüssel und die Unterlagen die Sie jedem Lehrer zum unterschreiben geben soll und suchte Ihr Zimmer.
 

„Zimmer 111, hab ich bekommen“, dachte sich Viktoria. Es dauerte nicht lange und sie fand es. War ja auch nicht allzu schwer zu finden. Sie schloss die Tür auf, betrat ihr Zimmer und freute sich, das es ein Einzelzimmer war. So brauchte sie sich keine Sorgen zu machen, das es jemanden auffallen würde, das sie ihr Erscheinungsbild jeden Morgen änderte. Sie schloss die Tür hinter sich und schaute sich ihr Zimmer erst einmal genauer an.
 

Es hatte ein großes Bett, ein eigenes Badezimmer, einen Schreibtisch mit Stuhl und eine weitere Tür, die zu einem Kleiderschrank gehört. Das Bett ist in türkis bezogen, das Fenster hatte ganz normale weiße Gardinen mit schwarzen Vorhängen, einen Parkettboden mit einem dunkelblauen Läufer dazu und die Wände sind in einem matten weiß gestrichen. Das Bad ist in Cremeweiß gestrichen und der Boden in einem hellen blau gefliest worden. Das Zimmer ist ganz genau nach ihrem Geschmack eingerichtet worden und das kann nur bedeuten, das sie das Ihren Eltern zu verdanken hat. Viktoria freute sich sehr darüber und fing auch gleich an, ihre Sachen aus zupacken.
 

Als sie damit fertig war, ist es schon ziemlich spät geworden. Daher ging sie ins Bad duschen, zog sich nur ein einfaches rotes Trägertop und eine kurze schwarze Schlafhose an, schnappte sich noch ihr Lieblingsbuch und legte sich ins Bett. Sie wusste nicht wie lange sie schon las, bis sie durch einen Knall an ihrem Fenster hochschreckte. Langsam stand sie auf um nachzusehen. Ging ans Fenster, schob den Vorhang beiseite und blickte in die komplette Dunkelheit. Sie versuchte irgendetwas zu erkennen, doch es gelang ihr nicht. Also ließ sie den Vorhang wieder los, ging wieder ins Bett und legte sich schlafen. Sie war voller Vorfreude.

„Vielleicht treffe ich ja morgen schon ein paar der Schüler.“

Mit diesem letzten Gedanken glitt sie dann auch in den Schlaf.

Der erste Tag

Am nächsten Morgen wachte Viktoria ausgeschlafen und gut gelaunt auf. Sie rekelte und streckte sich im Bett und seufzte wohlig auf.

„Das wird schon mal ein toller Tag“, flüsterte sie sich selbst zu.

Langsam stand sie auf, ging zu ihrem Schrank um sich ihre Sachen für den heutigen Tag raus zu suchen. Sie holte ihre Schuluniform raus und betrachtete diese. Die Rektorin hatte gesagt, sie könne noch was eigenes zu der Uniform hinzufügen und Viktoria überlegte, was sie noch dran verändern könnte. Doch dann hatte sie eine Idee. Sie ging zu ihrem Schreibtisch, holte eine Schere und Nähzeug aus einer Schublade und ging damit wieder zu ihrer Uniform. Sie fing an, den Rock kürzer zu schneiden und den Saum um zunähen. Als sie fertig war, zog sie sich an und betrachtete sich im Spiegel. Der Rock ging ihr nur noch bis zur Mitte ihrer Oberschenkel, die Bluse hatte sie nicht ganz zugeknöpft und die Krawatte hatte sie sich nur lose um den Hals gehängt. Alles im allen sieht es einfach sexy und cool aus.

Was jetzt noch fehlte, war eine andere Haarfarbe und ihre altbewährten Kontaktlinsen. Also holte sich Viktoria die kleine Dose hervor, wo ihre türkisfarbenen Kontaktlinsen drin sind und setzte sie sich ein. Danach benutzte sie wieder ihren Haarschaum, der ihr die Haarfarbe Mitternachtsblau verlieh. Nach gut zwanzig Minuten war sie mit ihrer kompletten Veränderung fertig und sah nochmal in den Spiegel, um dem Outfit noch den letzten Schliff zu verpassen. Doch das war nicht nötig, alles ist perfekt.
 

Mit sich selbst zufrieden, schnappte sie sich ihre Tasche, ihren Stundenplan und suchte nach dem entsprechenden Klassenzimmer. Ihr Glück war, das sie immer nur vier Fächer hatte. Sport, Kunst, Musik und Chemie. Der Stundenplan ist perfekt auf sie abgestimmt worden und das freute sie sehr. Sie lief so durch den Schulflur, vorbei an gaffenden Schülern, auf der Suche nach dem richtigen Zimmer. Sie hatte Kunst und das gleich die ersten beiden Stunden. Als es klingelte, hatte sie das Zimmer noch nicht gefunden, doch ein paar Minuten später, stand sie davor und klopfte vorsichtig an.

„Herein!“ kam es von der anderen Seite der Tür.

Viktoria holte nochmal tief Luft und öffnete dann die Tür.

„Guten Morgen. Ich bin die Neue und ich möchte mich entschuldigen das ich so spät komme, aber ich habe das Zimmer nicht gefunden“, erklärte Viktoria der Lehrerin und reichte Ihr den Zettel vom Vortag.

„Guten Morgen. Ja, ich hab es gestern schon erfahren das Sie kommen. Es ist nicht so schlimm das sie jetzt zu spät kommen, aber ab morgen sollte es nicht mehr passieren. Such dir einen freien Platz und dann kann es los gehen.“

Viktoria nickte darauf nur, drehte sich um und schaute sich in der Klasse um. Sie fand einen freien Platz neben einem Mädchen mit hellbraunen, kurzen Haaren und goldenen Augen. Sie war schlank und sah unbeschreiblich schön aus. Sie ging also zu dem freien Platz, setzte sich und schaute nach vorn zur Lehrerin.

„Hi, ich heiße Lina Prince und du?“, wurde sie von ihrer Tischnachbarin gefragt.

Viktoria drehte sich zu ihr um und antwortete freundlich: „Mein Name ist Viktoria Phillips. Aber du kannst mich gerne Tori nennen.“

Sie unterhielten sich über viele Sachen, so erfuhr sie auch, das Lina einen Bruder und eine Schwester hatte, die hier ebenfalls auf dem Internat sind. Sie wollte sie mal miteinander bekannt machen, doch zu ihrem Pech mussten sie nach dem Kunstkurs getrennte Wege gehen, da Lina im Mathekurs ist und Tori zum Sportkurs musste. Aber sie verabredeten sich für die Mittagspause in der Mensa.
 

So machte sich Tori alleine auf den Weg zur Turnhalle. Dort angekommen, traf sie den Sportlehrer noch draußen an und konnte Ihm so schon den Zettel reichen. Dann ging sie rein sich umziehen. Sport verlief die zwei Stunden ohne Zwischenfälle, Tori war mit Abstand eine der besten Sportler und Sportlerinnen in dem Fach. Nach dem Unterricht ging sie noch schnell unter die Dusche, doch sie passte auf, das ihre Haare nicht nass wurden. Nach Sport hatte sie zwei Stunden Musik und auch dort war alles einfach nur toll. Sie fand auch noch eine weitere Freundin. Ihr Name ist Sophie Prince und sie ist die Schwester von Lina. Sie verstanden sich von Anfang an sehr gut und gingen dann auch zusammen zur Mensa.
 

Dort angekommen, erblickten sie auch gleich Lina, die auf sie zugeeilt kam.

„Hallo Tori, hallo Sophie. Ihr habt euch also schon kennen gelernt, das ist gut. Da fehlt ja nur noch unser liebes Brüderchen, was? Wo ist der überhaupt?“, fragte uns Lina. Sophie stöhnte.

„Hast du es schon vergessen? Er kommt doch nie in die Mensa. Er hat doch gesagt, er will hier nicht sein“, erinnerte sie Sophie.

„Ach ja, stimmt. Ich vergesse das immer wieder. Schade, ich wollte Ihm so gerne Tori vorstellen“, seufzte Lina. Tori lächelte die Beiden nur an, erwiderte darauf aber nichts. Sie unterhielten sich fabelhaft und lachten viel. Als es dann soweit war, wieder in den Unterricht zu gehen, war Tori wieder allein, weil keiner der Beiden Chemie im Unterrichtsplan hatte. Also verabschiedeten sie sich auf den heutigen Nachmittag und Tori ging zu ihrem Chemiekurs.

die erste Begegnung

Als Tori ins Klassenzimmer kam und sich umschaute, bemerkte sie, das hier nur Jungs waren. Natürlich wurde sie sofort bemerkt und sie errötete unter den Blicken der Anderen.

„Setzt euch bitte“, sagte der Lehrer beim eintreten und schaute verwundert Tori an. „Sind sie hier richtig, Miss?“

„Ähm... ja... ich bin für diesen Kurs angemeldet... ich habe auch einen Zettel für Sie dabei“, stotterte Tori und gab ihm das Stück Papier. Der Lehrer überflog den Inhalt des Textes und sah danach verblüfft zu Tori. Dann drehte er sich zu den Jungs um und sagte: „Wir wollen heute eine neue Schülerin begrüßen. Ihr Name ist Viktoria Phillips und sie besucht ab heute unseren Kurs. Aus freiwilligen Stücken hoffe ich doch, oder waren die anderen Kurse voll?“, fragte er sie dann.

„Nein, ich bin freiwillig hier. Ich habe Chemie immer sehr gemocht und habe mich daher für Ihren Kurs eingeschrieben.“

Der Lehrer nickte ihr zu und bedeutete ihr Platz zunehmen. Sie sah sich im Raum um und fand zwei freie Plätze in der letzten Reihe. Kaum hatte sie sich gesetzt, ging erneut die Tür auf und ein umwerfender Typ kam in das Zimmer. Er hatte kurze strubbelige, silberne Haare, musste mindestens 1, 85m groß sein. Unter seinem grauen T-Shirt zeichneten sich viele Muskeln und ein Waschbrettbauch ab. Das faszinierende an Ihm aber waren seine Augen. Sie hatten die Farbe von eisigem blau, so das es einem einen Schauer über den Rücken jagte. Er nickte dem Lehrer nur kurz zu und ging dann in Tori´s Richtung.
 

***
 

Lukas hatte bis jetzt noch nicht bemerkt, dass sein Platz besetzt ist, weil er die ganze Zeit zu Boden geschaut hatte. Doch als er merkte, das sein Platz nicht mehr frei war, blickte er auf und sah direkt in türkisfarbene Augen. Diese Augen hatte er noch nie gesehen und erst jetzt bemerkte er, das sie zu einem Mädchen gehörten. Er runzelte die Stirn und sah dann zu dem Lehrer hinüber. Dieser bemerkte den Blick und sagte: „Das ist eine neue Schülerin. Sie ist freiwillig hier und ich habe nicht bemerkt, dass sie sich auf Ihren Platz gesetzt hat.“

Lukas nickt verstehend, blickte noch einmal kurz das Mädchen an und setzte sich dann auf den noch freien Stuhl.
 

„Wir können auch gerne die Plätze tauschen. Ich wusste nicht, dass er schon besetzt ist“, hörte er auf einmal eine wunderschöne Stimme flüstern. Als er merkte, dass das von der Neuen kam, musste er Sie sich doch nochmal genauer ansehen.

Sie hatte lange, mitternachtsblaue glatte Haare, die Ihr bis zu der Hüfte reichten. Sie sah ziemlich groß aus, obwohl sie saß, aber er schätzte sie auf 1,80m. Sie war schlank, sah sportlich aus, hatte eine leicht gebräunte Haut und türkisfarbene Augen. Sie sah auf ihre Weise schön aus, aber sein Typ war sie nicht.

„Möchtest du nun den Platz wieder haben, oder nicht?“, fragte sie wieder.

Als er diese Stimme ein weiteres mal hörte, schloss er seine Augen und genoss einfach den melodiösen Klang. Als Lukas ein Räuspern vernahm, öffnete er widerstrebend seine Augen und sah, wie Sie eine ihrer perfekt geschwungenen Augenbrauen hochzog. Erst da bemerkte er, das Sie auf eine Antwort hoffte und er schüttelte zur Bekräftigung den Kopf.

Die zwei Stunden mussten alle mit einem Partner zusammen arbeiten und da es jetzt aufgeht, musste Lukas nun mit Ihr zusammen arbeiten und lernen, und das für die nächsten zwei Wochen.
 

Sie arbeiteten schweigend vor sich hin und kamen ganz gut miteinander aus. Lukas konnte aber nicht umhin, als ihr bei der Arbeit zuzusehen. Als ob sie seinen Blick spürte, schenkte sie Ihm ein bezauberndes Lächeln, was Lukas den Atem stocken ließ. Er merkte, das er sich zu ihr hingezogen fühlte, doch er handelte gegen seine Instinkte und wandte seinen Blick von ihr ab. Lukas konnte es sich nicht erklären, warum er so auf Sie reagierte. Er bevorzugte andere Frauen, aber trotzdem hatte er das Gefühl, dass mit Ihr etwas nicht stimmte. Als es zum Ende der Stunde klingelte, packte er seine Sachen zusammen und verschwand, ohne ein weiteres Wort, aus dem Zimmer.
 

***
 

Tori sah Ihm hinterher und fragte sich, was sie denn falsch gemacht haben könnte. Ihr fiel nichts ein. Sie hatten ja kaum miteinander gesprochen, na ja zumindest er hatte nicht mit ihr gesprochen. Sie hatte es ja wenigstens versucht, doch ohne Erfolg. Sie wusste ja noch nicht einmal seinen Namen und da fiel ihr auch ein, dass sie Ihren ja auch nicht genannt hatte. Aber das konnte sie noch nachholen, schließlich sollen Sie ja die nächsten zwei Wochen zusammen arbeiten.
 

Sie packte ihre Sachen zusammen und ging auf den Hof raus, um sich mit Lina und Sophie zu treffen. Tori schaute sich um, fand sie aber nirgends. Plötzlich wurden ihr von hinten die Augen zugehalten.

„Wer bin ich?“, flüsterte eine weibliche Stimme direkt in ihr Ohr.

In diesem Moment wusste Tori, wer es war.

„Sophie“, sagte sie leise lachend, woraufhin sie wieder sehen durfte.

„Richtig geraten. Du bist gut Tori.“

„Man tut was man kann“, erwiderte sie.

„Und wie war der Chemiekurs?“, fragte Lina.

„Chemie war klasse. Wir müssen für die nächsten zwei Wochen in Partnergruppen zusammen arbeiten und ich hab so einen Typen als Partner bekommen, der kein Wort bis jetzt mit mir gesprochen hat. Ich weiß noch nicht einmal wie er heißt, aber das bekomme ich schon noch raus“, erzählte Tori den Beiden.

Lina und Sophie sahen sich kurz Stirn runzelnd an und dann wieder sie.

„Du findest ihn interessant, oder?“, fragten Beide wie auf Kommando, was Tori zum schmunzeln brachte.

„Ich würde nicht gerade sagen interessant, aber ein bisschen neugierig bin ich schon auf Ihn geworden“, erklärte sie.

„Na okay. Komm erst einmal mit, wir wollen dir ja noch unseren Bruder vorstellen“, sagte nach einer kleinen Weile Lina.

„Stimmt, ihn hast du ja noch nicht gesehen“, bekräftigte Sophie ihre Schwester.

So machten sich die Drei auf den Weg über den Hof zum See, der am Wald lag. Er sah einfach wunderschön aus der See, aber sie dürfte da nicht drinnen schwimmen gehen, wenn sie ihre Tarnung aufrecht erhalten will. Dadurch das Tori so ganz in Gedanken war und den See bewunderte, bemerkte sie nicht, das sie schon bei dem Bruder von Lina und Sophie angekommen sind, der mit dem Rücken zu Ihnen stand.
 

***
 

„Hallo Bruderherz“, riefen Beide zusammen aus.

Als er diese Begrüßung hörte, zuckte er erst einmal schuldbewusst zusammen, da er ganz in seinen Gedanken versunken war. Er dachte schon die ganze Zeit an dieses Mädchen im Chemiekurs, mit dieser wunderschönen melodischen Stimme. Lukas hatte, nachdem er gegangen war, bemerkt, das er gar nicht wusste, wie sie überhaupt hieß. Jetzt schüttelte er leicht seinen Kopf, um seine Gedanken los zu werden und drehte sich zu seinen beiden Schwestern mit einem breiten Lächeln um. Sobald er sie sah, kamen sie auch schon auf ihn zu und umarmten ihn herzlich.

„Hallo ihr Beiden. Na, wie war euer Tag?“, fragte Lukas.

Lina und Sophie fingen natürlich an durcheinander zu erzählen, doch er verstand trotzdem jedes Wort von ihnen. Ihr Tag war einfach klasse gewesen und er hörte auch gespannt ihren Erzählungen zu, bis sich der Wind drehte und er einen himmlischen Duft wahr nahm. Es roch nach Rosen und Lilien, seinen Lieblingsblumen. Lukas schloss seine Augen, um in dem Duft ein wenig zu schwelgen und bemerkte somit nicht, wie seine Schwestern ihn musterten. Als er ein leichtes auf keuchen hörte, öffnete er die Augen und sah, dass seine Schwestern ihn mit großen Augen ansahen.

„Was ist los?“, fragte er.

Sie sagten nichts, sondern zeigten nur auf ihr Gesicht und dann auf ihn. In diesem Moment begriff er, das sich etwas in seinem Gesicht verändert hatte und er konzentrierte sich. Das alles hatte gerade mal ein paar Minuten gedauert, doch zum Glück hat das niemand mitbekommen. Das hätte sonst nur zu viele Fragen aufgeworfen.

„Lukas?“, fragte Lina.

„Was ist den?“

„Sophie und ich möchten dir jemanden vorstellen. Sie ist unsere neue Freundin und sie soll dich mal kennen lernen.“

Lukas sah schweigend zu seinen Schwestern. Sie hatten doch wieder irgendwelche Hintergedanken, was das Mädchen und Ihn angeht.

„Keine Sorge, Brüderchen. Wir versprechen, das wir nichts machen werden“, sagte Sophie auf seinen skeptischen Blick hin.

„Na gut. Dann stellt sie mir doch mal vor“, gab er sich geschlagen.

Lina drehte sich um und rief: „Tori! Kommst du mal bitte?“

Lukas folgte dem Blick seiner Schwester und wenn er dort stehen sah, ließ ihn den Atem stocken.

Es war das Mädchen aus dem Chemiekurs mit der er zusammenarbeiten musste. Er hatte gar nicht bemerkt das die Sonne schon langsam untergeht und sie stand da, an dem See und vor dem Sonnenuntergang, wie eine Prinzessin. In diesem Moment sah sie wunderschön aus, in ihrer Uniform und Ihr Haar sah in dem Licht silbern aus.
 

***
 

Als Tori hörte wie Lina sie rief, wendete sie sich von dem Schauspiel der untergehenden Sonne hinter dem See ab und schaute zu Lina und Sophie rüber. Die Beiden standen da und unterhielten sich mit ihrem Bruder, den sie nicht richtig erkennen konnte, da die Sonne auf sein Gesicht schien. Aber das was sie sah, reichte ihr schon, um sagen zu können, das er schön sein musste.

Also ging sie zu Ihnen hinüber, bis sie direkt vor Ihnen stand.

„Was gibt es den?“, wollte sie wissen.

„Das ist unser lieber Bruder Lukas. Lukas das ist Tori“, erklärte Sophie.

Tori blickte in das Gesicht von Lukas und er erwiderte ihren Blick. Als sie das Gesicht erkannte, blieb ihr erst einmal die Luft weg. Denn es stellte sich raus, dass ihr schweigsamer Chemiepartner der Bruder von Lina und Sophie ist.

„Du bist der Bruder von Ihnen?“, fragte sie ungläubig.

„Moment mal. Ihr kennt euch bereits?“, unterbrach Lina erschrocken.

„Ja, er ist mein Partner in Chemie. Der von dem ich euch erzählt habe.“

„Na das ist ja mal eine Überraschung. Da erspart es uns ja jede weitere Erklärung“, sagte Sophie.

Danach schnappte sie sich Lina und zog sie fort. Über die Schulter rief sie ihnen noch zu: „Ach ja, ich muss noch kurz was mit Lina besprechen. Wir sind gleich wieder da.“ , und weg waren sie.
 

Tori stand da und wusste nicht so recht, was sie sagen sollte. Also beschloss sie einfach nochmal von vorne zu beginnen.

„Also gut, nochmal von vorn. Mein Name ist Viktoria Phillips und ich bin 17 Jahre alt. Aber du kannst mich auch gerne Tori nennen. Und du?“

Sie wartete darauf, das er sich auch vorstellte, doch er starrte sie einfach nur an und sagte nichts.

„Na schön. Ich weiß zwar nicht, was ich dir getan habe, aber okay. Du möchtest scheinbar nicht mit mir reden und ich akzeptiere das. Na dann werde ich jetzt gehen. Tschüss“, gab sie in die Stille und drehte sich um.
 

***
 

Lukas war wie berauscht von ihrer Stimme und ihrem Duft. Als sie so nah bei Ihm stand, hatte ihn wieder der Geruch von Rosen und Lilien umgeben und er wusste, das der Duft von Tori aus ging. Dann sprach sie mit Ihm und er konnte nichts sagen, weil er Angst hatte, er könnte anfangen mit stottern, weil sie Ihn so aus der Fassung brachte.

Als sie sich jedoch zum gehen wandte, ergriff er ihr Handgelenk und zog sie rückwärts an seinen Körper. Er hörte ihr erschrockenes Keuchen und doch wehrte sie sich nicht gegen ihn. Sie schmiegte sich an Ihn und er hielt unwillkürlich den Atem an. Das war Ihm noch nie passiert. Jedes Mädchen hatte er ziehen lassen, wenn er nichts sagte. Aber wenn sie gehen wollte, setzte auf einmal sein Beschützer Instinkt ein und wollte sie bei Ihm behalten.
 

***
 

Sie stand mit ihrem Rücken an Lukas Brust, das Handgelenk immer noch in seiner Hand festhaltend und wartete darauf, was als nächstes passieren sollte. Sie merkte, wie er sich etwas nach unten beugte und spürte seinen warmen Atem an ihrem Hals. Sie bekam sofort eine feine Gänsehaut.

„Es tut mir leid, das ich mich so verhalten habe“, flüsterte er ihr ins Ohr.

Sie nickte schwach, um ihm zu zeigen, das sie seine Entschuldigung akzeptiere.

„Darf ich dich um einen Gefallen bitten?“, fragte er sie darauf.

„Was für einen Gefallen denn?“, fragte Tori leise.

Er schwieg eine Weile und sie dachte schon er sagte nichts mehr, doch da drehte er sie zu sich um und sah ihr in die Augen.

„Ich würde gerne etwas probieren, wenn du nichts dagegen hast?“

Tori überlegte kurz und nickte dann schließlich zögerlich. Sie fand seine Stimme einfach unwiderstehlich. Tief und doch verführerisch.
 

***
 

Lukas wusste im ersten Moment nicht was in ihn gefahren ist, doch er merkte schnell, dass das einen ganz bestimmten Grund hat, warum er das tat. Und er musste es einfach wissen, daher hatte er sie auch um diesen Gefallen gebeten. Als er sah das sie zögerlich nickte, breitete sich ein Lächeln auf seinem Gesicht aus und er sah, wie Tori etwas rot wurde. Da konnte er sich nicht mehr beherrschen, legte seine Hände an ihre Taille, zog sie an sich und küsste sie.
 

***
 

Tori´s Augen weiteten sich im ersten Moment, doch sie spürte eine Wärme in sich als sich ihre Lippen trafen. Sie schloss ihre Augen und legte ihm ihre Arme um den Hals, als er sie leidenschaftlicher küsste. Seine Zunge strich zärtlich über ihre Lippen und baten stumm um Einlass. Mit einem seufzen ließ sie ihn ein und hatte das Gefühl von innen zu verbrennen.
 

***
 

Als er seine Lippen auf ihre leicht presste, durchfuhr ihn ein Stromstoß und er brannte innerlich. Sie schmeckte einfach zu süß um jetzt schon aufzuhören und er bat mit seiner Zunge um Einlass, was sie mit einem seufzen auch tat. Ihre Zungen duellierten sich miteinander und er vertiefte den Kuss, indem er sie noch näher an sich zog und noch leidenschaftlicher küsste. Sie küssten sich schon eine ganze Weile, doch sie lösten sich abrupt, als sich jemand vernehmlich räusperte.
 

***
 

Tori schreckte zurück und wurde knallrot als sie sah, wer sich geräuspert hatte. Es waren Lina und Sophie, die wieder zurück gekommen sind.

„Na ihr scheint euch ja versöhnt zu haben, was?!“, neckte Lina und Tori wurde noch etwas roter.

„Ähm... ja, ich werde dann mal gehen. Wir sehen uns. Tschüss“, sagte sie schnell und verschwand damit in das Internat. Sie rannte praktisch schon auf ihr Zimmer. Als sie dort ankam, zog sie sich nur aus und warf sich auf ihr Bett. Schlafen konnte sie im Moment sowieso nicht, da ihr zu viele Fragen durch den Kopf gingen. „Wieso hat er nicht mit mir geredet gehabt im Chemiekurs? Warum erst ,wo wir allein waren und ich gehen wollte?“ Doch die wichtigste Frage war: „Warum hat er mich geküsst und warum brannte ich so für Ihn?“ Diese Fragen stellte sie sich immer wieder und suchte nach einer passenden Antwort, fand aber keine und so schlief sie irgendwann in der Nacht ein.



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