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Bäumchen wechsel dich

verdrängte Gefühle
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hier eine neue Story von mir ^_^
Nur gleich zu Info: Die Handlung ist nicht an Manga oder Serie gebunden!!!

viel Spaß Komplett anzeigen

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Betrübnis

„Das Leben ist kein Wunschkonzert!“

Diesen Satz musste ich mir während meiner Ausbildung immer wieder von den verschiedensten Leuten anhören.

Ich habe aber einen innigen Wunsch, welcher jedoch in den Augen meines Arbeit-/Auftraggebers nicht für gut geheißen wird.

Jeden Tag, Zeit meines Lebens, versuche ich stets bemüht die Pflichten zu verrichten, die man einem aufträgt und doch sollen sie nur davon ablenken, von dem was in meinen Herzen breit grinsend sitzt aber keiner beim Namen nennt.

Besonders schlimm ist es, sobald die Ursache im Raum steht…unwissend dessen was er anrichtet ohne auch nur ein Wort zu sagen oder eine Handbewegung zu tun…seine bloße Anwesenheit reicht aus und alles was man sich selbst mühsam aufgebaut hat bricht in sich zusammen wie ein Kartenhaus.

Keiner um mich herum merkt was davon, jedoch spüren die Verwandten der Dunkelheit wie es um einen steht.

Gerade dieses Wissen macht es nur noch schlimmer, da ein Jeder weiß: Dämonen lassen sich von ihrem Vorhaben nicht abbringen!

Hier beginnt die Problematik, die sich nach Meinung von Satans “Uhrmacher“ mit einem für Ihn gesehenen “Bäumchen wechseln dich-Spiel“ lösen lässt.

Teestunde

Es ist ein Graus und ich weiß nicht aus ihm heraus.

Ich bin mir meiner eigenen Gefühle nicht mehr bewusst, zu kompliziert sind sie in einander verstrickt und bringt mich um den Verstand. „Okumura-Sensei?!“, kam mir Tsubaki-Sensei auf dem Weg zum Lehrerzimmer entgegen. „Der Direktor möchte sie sehen!“

„Danke! Ich komme sofort!“, lächelnd ging ich raschen Schrittes an ihm vorbei und bog um die nächste Ecke, welche direkt zum Büro von Mephisto Pheles alias Johannes Faust V. führte.

Er war Ehrenritter der Heiligkreuz-Ritterschaft, Leiter dessen Zweigstelle hier in Japan und einer der 7. Baal von Gehenna. „Herein!“

„Sie wollten mich sehen Hr. Direktor?“, fragte ich beim Eintreten.

„Oho, also so schnell hätte ich nicht mit dir gerechnet, mein lieber Yukio.“ Er deutete auf den Sessel zu meiner Rechten. „Setzt dich ich habe eine Frage an dich, die mir seit einer geraumen Zeit unter den Fingernägeln brennt.“

Mephisto ist ein schwer einzuschätzender Mann, niemand weiß was seine wahren Absichten sind und warum er ausgerechnet mich und meinen älteren Bruder Rin als Waffen gegen unseren gemeinsamen Vater, dem Fürsten Satan einsetzen will. „Und die währe?“

Sein Aufzug, wie auch sein Auftreten, sind für viele der eines Zirkusclowns nahe, doch war dies nur eine Art sich uns anzupassen um nicht allzu sehr aufzufallen, was ihm komischer Weise in den letzten 200 Jahren außerordentlich gut gelungen ist. „Ich werde das Gefühl nicht los, dass es irgendwas gibt was dich, neben der Sorge um deinen Bruder betrübt.“

Gespielt verwundert sah ich ihn an. „Ich weiß nicht wovon sie da sprechen Hr. Direktor? Mir geht es sehr gut!“

Seine giftgrünen Augen verrieten mir, dass er mir nicht glaubte. „Yukio, Yukio, Yukio…du enttäuschst mich!“ Mit einer gelassenen Handbewegung schwebte eine Tasse Tee auf ihn zu. „Du kannst mir ruhig die Wahrheit sagen, ich verrat es auch niemanden, Ehrenwort.“

Seit ich klein war, versuchte ich nicht so viel an mich ran zu lassen, besonders die Dinge nicht, welche mir gefährlicher werden könnten. „Alles bestens Hr. Direktor!“, dies gehörte dazu.

Schier gelangweilt nippe er an seiner Tasse, „Ich habe dich in den letzten Tagen beobachtet und mir ist aufgefallen, dass du neben deinen Aufgaben, deinem Bruder auszuweichen scheinst und wenn ich richtig der Annahme bin, dieser versucht dir zu Beweisen was er kann…Dir nah sein möchte.“

Damit hatte ich nun nicht gerechnet. „Es ist zurzeit zu mehreren Vorfällen mit Dämonen mittleren Ranges gekommen, warum ich auch nicht immer auf ihn aufpassen kann.“, >Was mich ziemlich wurmt! <, „Nicht destotrotz möchte ich sie bitten sich aus der Privatsphäre meines Bruders und mir rauszuhalten.“

Er ließ sich nicht davon beeindrucken, im Gegenteil es schien mir so, als würde es ihm gar Spaß machen weiter an dem Drahtseil auf dem ich stehe zu rütteln. „Und warum sitzt du dann Nächte lang wach, beobachtest ihn mit Argusaugen und zeigst ihm vehement die kalte Schulter?“

„Das hat sie nicht zu interessieren, es ist nicht ihre Angelegenheit was ich mache, sondern die Meine!“, langsam machte mich der Kerl echt krank.

„Na endlich zeigt sich deine vom Vater vererbte Seite!“, freute er sich, „Du kannst dich noch so verstellen und die Menschen täuschen, aber mir kannst du nichts vor machen…“ erhob sich aus seinem Sessel und stellte sich in voller Lebensgrößer von mir auf. „Es ist nicht nur die Sorge ums Wohlergehen von Rin, sondern viel mehr und tiefer gehend wie zuerst angenommen.“

Ich verstand nur Bahnhof. „Sie meinen damit was?“

„Du bist in ihn verliebt!“

>WAAAAS? < In meinem Kopf schrillten die Alarmglocken, „Sie belieben zu Scherzen.“ blieb jedoch Äußerlich stets gelassen. „Rin Okumura ist mein Bruder, es ist völlig Natürlich, dass ich ihn liebe!“

Doch er unterbrach mich, in dem er laut los prustete. „Du bist wirklich komisch…hahaha…lange nicht mehr so gelacht, ehrlich!“ Fing sich schnell wieder und reichte mir eine Tasse Tee. „Der gute Fushimoto hat mir da wirklich eine schöne Aufgabe hinterlassen.“

Durstig nahm ich einen Schluck. „Der Ausdruck “komisch“ liegt hier im Auge des Betrachters!“

„Grüner Tee, perfekt abgestimmt!“, meinte er bloß. „Hoffe er schmeckt dir!“

Sein Unterton gefiel mir nicht, aber was will er schon ohne, dass ich es merkte vor meinen Augen in den Tee schütten. „Sehr gut!“

„Freut mich!“

Möge das Spiel beginnen

Nach diesem Teekränzchen, kehrte ich ins alte Wohnheim zurück in dem ich mit Rin lebte. „Du kommst gerade rechtzeitig Yukio, wir können gleich essen!“

„Ich zieh mich nur noch kurz um!“ brummte ich, knöpfte mir im Gehen die Jacke auf und hing sie in unserem Zimmer an den Kleiderhacken. >Was für ein Tag!<

In Freizeitkleidung, kam ich in die Küche, wo bereits alles auf dem Tisch stand. „Lass es dir schmecken!“, lächelte er.

Auf dem ihm gegenüberliegenden Stuhl niederlassend, nickte ich „Danke, du auch!“ und begann zu essen, doch hin und wieder schweifte mein Blick zu ihm hoch. >Er sieht wieder total zerzaust aus…hat sich wohl wieder beim Training übernommen. <

Rin war bis jetzt der Einzige, bei dem die Kraft unseres Vaters eine bindende Rolle im Leben spielte…er ist schon mit den Flammen zur Welt gekommen und musste nun lernen sie zu kontrollieren, was es bei der Macht, die ihm inne wohnt nicht gerade leicht machte.
 

Unser Ziehvater, der damalige Paladin Shiro Fushimoto, opferte sich für ihn um Satan daran zu hindern Rin nach Gehenna zu entführen.

Ich wiederum bin der Gegenpart: Ich konnte im Gegensatz zu ihm die Dämonen von Anfang an sehen, bin aber negativ auf die Kräfte Satans getestet worden und wusste schon damals, was meinem Bruder bevorstehen kann, weshalb ich auch Exorzist wurde um stark genug zu sein im Falle eines Falles.

„Du sag mal Yukio…weshalb wurdest du zum Direktor gerufen?“ Neugierig schaute er von seiner Schüssel auf. >Woher weiß er den davon schon wieder? <

„Er wollte mit mir über die letzten Einsätze sprechen, kein Grund warum du dir Sorgen machen musst, Aniki!“ antwortete ich ihm emotionslos.

„Lüg nicht rum! Ich sehe es dir an! Was beschäftigt dich so?“, wurde er ein wenig zornig „Ich bin dein Bruder, also rede mit mir.“

>Wenn es nur so einfach wäre…dann würde ich es dir sagen Rin, ehrlich<, kam es mir bei seinem Anblick in den Sinn, jedoch… „Er hat dich die letzten Tage beobachtet und deine Fortschritte gelobt, wobei ich ihm aus meiner Sicht nicht zustimmen konnte!“

„Wie bitte?“ In Rins Haaren tänzelten kleine blaue Flammen, „Du ziehst noch immer gleich dein Schwert, wie erstmal nachzudenken was gemacht werden sollte!" sprach ich weiter und ignorierte es getrost. „Sowas kann man wirklich nicht als Fortschritt bezeichnen.“

„Du kannst mir auch mal ein wenig mehr vertrauen Brillenschlange!“, fauchte er und schaffte es, mich zu nerven.

„Ich bin fertig!“ knurrte ich zurück „Beruhige dich erstmal…ich hab noch was anderes zu tun.“, stellte meinen Stuhl zurecht und verschwand ins Bad. >Aufbrausend wie eh und je pöh…<

Wie ich in unser Zimmer kam, schlief er auch schon tief und fest. >Der hat es gut, das würde ich auch gern. <

Plötzlich tat mir mein ganzer Körper höllisch weh, >Was zur…< torkelte gen Flur entlang, die Treppe runter hinaus ins Freie, da sämtliche Glieder wie Feuer brannten. >Was geht hier vor sich? <

Alles in mir zog sich zusammen, mir kam es vor als würde ich schrumpfen.

Nur bevor ich das Bewusstsein verlor sah ich verschwommen, wie meine Hand kleiner und die Finger schmaler wurden. >Rin?<
 

„Hey du…“

Eine vertraute Stimme drang an mein Ohr. „Wach auf!

Unter viel Anstrengungen öffnete ich die Augen, „Ein Glück es geht dir Gut!“ und sah ins Gesicht meines Bruders. „Mädchen, was machst du hier so Mutterseelen allein?“

>Mädchen?<

Langsam richtete ich mich auf, die Klamotten rutschten, ich fühlte mich irgendwie merkwürdig, „Was ist passiert, wo bin ich?“ und eine komische Stimme drang aus meinem Mund. >Wie zum Teufel hör ich mich denn an? <

„Komm erstmal mit ins Haus!“, legte Rin mir seine Jacke um die Schultern. „Ich schau mal ob ich passende Kleidung für dich auftreiben kann oder gebe dem Clown vom Direktor Bescheid, damit er es macht!“

Mir schwirrte der Kopf, alles drehte sich und es fiel mir schwer zu laufen, außerdem merkte ich wie ich zu ihm aufsehen musste obwohl. >Warum ist er mit Mal größer wie ich? <

„Ein Pech, das Yukio nicht hier ist…der müsste wissen was zu tun ist!“, meinte Rin leicht angefressen.

>Wieso Pech? Ich stehe direkt neben dir! <

Fragen über Fragen prasselten auf mich wie ein Hagelsturm nieder wie wir im Haus waren und er mich auf einen Stuhl setzte. „Hier! Du hast deine Brille verloren!“

Sachte, beinahe beruhigend, strich er mir über den Rücken nachdem ich sie entgegen nahm. „Keine Bange, ich kümmere mich um dich!“ Gleich darauf verschwand er aus dem Zimmer. „Warte kurz bin gleich wieder da!“ >Seit wann ist mein Bruder so Führsorglich zu mir? <

Benommen setzte ich mir meine Brille auf, schaute hinunter auf meine Hände…>Das sind nicht meine Hände? <, sprang wie von einer Wespe gestochen auf und betastete einmal den kompletten Körper. >Haare: länger…Arme und Beine: kürzer und meine Stimme klingt anders…< Um ganz sicher zu gehen schaute ich auf die mir viel zu große Hose hinunter, schluckte den Kloß im Hals hinunter und zog den Bund ein wenig von mir weg. „Ahhhhhhh…!“
 

„Was ist passiert?“ Geschockt rauschte Rin plötzlich hinein. „Warum schreist du so?“

Hinter ihm tauchte ein gut gelaunter Mephisto auf, welchem ich sofort an die Gurgel ging. „Was haben sie aus mir gemacht? Ich bin nicht mehr ich selbst!“

Gleichgültig sah er mir in die Augen, „Das arme Ding scheint ja völlig von Sinnen zu sein.“ und tat auf betroffen.

„Können sie ihr helfen? Yukio ist nicht da und ich muss leider zum Unterricht!“, fragte mein Bruder daraufhin nach, was dem Baal Zusehens gefiel.

„Yukio ist in meinem Auftrag unterwegs und wird erstmal nicht zurückkehren.“

„Hab ich mir doch gedacht, der vertraut mir kein bisschen…dieser bebrillte Ochse!“ maulte Rin Fingerschnipsend vor sich hin, >Ich kann dich hören du Vollpfosten. < wurde jedoch von unseren werten Direktor unterbrochen. „Geh du mal zum Unterricht, ich werde alles in die Wege leiten um es unserem kleinen hübschen Gast hier zu erleichtern.“

„Danke Mephisto!“ Aber bevor mein lieber Rin das Haus verließ, rief er uns noch zu. „Wenn sich mein liebes Brüderchen meldet richten sie ihm aus, dass er mir noch eine Erklärung schuldig ist!“

„Mit Freuden Okumura-kun!“ witzelte der Dämon vor mir und rums, war die Tür zu.

Stille…. absolute Stille…

„Hr. Direktor….WAS haben sie mit mir gemacht?“ Ich war stink wütend.

„Nichts!“, antwortete er bloß, „Ich habe dir nur etwas geholfen, deine momentane Gefühlslage besser zu verstehen!“ und begutachtete mich von oben bis unten. „Ich muss zugeben, Yukio…du siehst Herzallerliebst aus, wenn man von deiner übergroßen Herrnkleidung absieht.“

„Sie haben mich in ein Mädchen verwandelt! Wissen sie eigentlich wie verrückt das ist?“ So aufgewühlt war ich noch nie. „Machen sie es sofort rückgängig!“

Sich keiner Schuld bewusst hob er die Hände. „Ich weiß nicht warum du dich so brüskierst? Du fängst doch schon an deine wahren Emotionen raus zulassen und außerdem wird die Wirkung erst ihr Ende finden, wenn du dich mit dir selbst im Reinen befindest.“

„Soll was bedeuten?“ Der Typ konnte einen wirklich an den Rand der Selbstbeherrschung treiben.

„Das bedeutet…“ wie ein Windhauch stand er dicht vor mir, beinahe hätten sich unsere Nasen berührt. „Wenn du akzeptiert hast, dass du in deinen Bruder verliebt bist und begreifst warum sich alles zwischen euch im Argen befindet, wirst du wieder deine wahre Gestalt annehmen.“

>Der macht mir etwas Angst! < „Aber warum dann ausgerechnet in ein Mädchen?“

„Mh…weil bekannt ist, dass das weibliche Geschlecht besser mit sowas umgehen kann und sie auch offen zeigt ohne als schwach zu gelten!“, gespielt nachdenklich wich er von mir ab „Ich werde mich jetzt aber um dein kleines Problem kümmern und dir was zum Anziehen besorgen. In der Zwischenzeit kannst du ein Bad nehmen und deinen neuen Körper besser kennen lernen gn…!“ und verließ mit einem kleinen Winken das Gebäude.

>Oh mein Gott…<

Jetzt musste ich erstmal alles was gerade vor sich ging verarbeiten.

>Ich stecke im Körper eines Mädchens, mein Bruder will sich um mich kümmern und der Direktor macht sich einen Spaß draus noch schön in die Kerbe zu schlagen… „Damit du zu verstehen lernst!“…meint er. < Ich brauchte jetzt echt ein Bad und mir war es ehrlich gesagt völlig egal, wer mich sah.

Darum ließ ich das Wasser laufen, holte mir aus dem Schrank von Rin eins seiner T-Shirts. „Die sollten besser passen, als meine eigenen!“

Ein schwarzes Schlabberhemd fiel mir beim Aufmachen in die Arme. „Perfekt!“, roch nach ihm und unbewusst hob ich es hoch um seinen Duft einzuatmen. >Hab ganz vergessen, wie gut er riecht! <

Beseelt von dieser warmen Euphorie, welche sin in mir ausbreitete, schlenderte ich ins Bad, zog die übergroßen Sachen aus und stieg in die Wanne. >Es ist gar nicht mal so schlimm, wie zuerst angenommen. <

Ich fühlte mich pudelwohl in meiner Haut. >Es hat sogar einige Vorteile…kein Unterricht vorbereiten, keine dämlichen Sitzungen beiwohnen oder die Sprechstunde betreuen…gar muss ich mich von Kirigakure dumm ansprechen lassen. <

So in Gedanken versunken, wurde die Situation in der mich befand richtig angenehm. >Auch werde ich endlich eine Weile Ruhe vor den Mädchen in meiner Klasse haben. Ich muss einfach nur ich sein und kann nebenbei herausfinden, wie die Frauen ticken. <

Was mir aber ein wenig die Laune trübte, war die Sache mit der Schule. >Mephisto kümmert sich um alles, heißt also für mich…ich muss als Adept nochmal alles durchkauen. <

Nicht das ich damit ein Problem hätte, nein.

Ich wusste aber von Shimas Vorliebe gegenüber den weiblichen Mitschülern. >Dem werde ich schön die Suppe versalzen, sollte er es wagen. <

Hier wurde ich mir meiner dämonischen Herkunft bewusst. >Mephisto hatte wohl auch damit bezwecken wollen, meinen dämonischen Instinkten zu vertrauen, anstatt vor ihr zu fliehen. <

Soviel wie mir in dem Moment durch den Kopf schoss, war mir völlig fremd.

Ich ging alles durch, beleuchtete alles aus einer anderen Sichtweise und kam zu dem Entschluss: Komme was solle, es wird mir eine Lehre sein!

>Oh Vater, was hast du uns mit solch einem Vormund angetan! <

Klar Vater Fushimoto, hat schon öfters im Scherz zu mir gesagt „Du hättest eigentlich Mädchen werden sollen, Yukio!“, wer hätte aber ahnen können, dass sowas hier passiert?

Keiner!

Von draußen hörte ich, wie die Haustür geöffnet wurde und jemand auf die Badezimmertür zukam. „Oh Yukio…bist du da drin meine Hübsche?“

>Grrr…Mistkerl! < „Legen sie die Sachen einfach auf mein Bett!“

„Wie du meinst!“, trällerte er „Und zu deiner Information: Du hast dein Gedächtnis verloren und kannst dich bloß noch an deinen Namen erinnern.“

„Und der lautet wie?“ Ich vernahm sein gehässiges Kichern. >Wehe!<

„Dein Name lautet Yuki Kana!“ >Hätte ich mir ja denken können. <

Ohne Umschweife plapperte er weiter. „Du wirst deinen Alltag wie gewohnt verleben dürfen, nur mit der Ausnahme, dass du wieder ein Adept sein wirst und Rin dein galanter Wächter.“

>Sehr einfallsreich…-.-< „Danke sehr!“ grummelte ich vor mich hin und tauchte etwas unter, als mir seine Letzen Worte hoch kamen „Rin soll was?“

„Keine Ursache!“, scheinbar machte er vor der Tür einen Diener „Ich wünsche dir nun viel Spaß in deinem neuen Leben, Yuki-chan!“, seine Schritte verhallten mit der Zeit im Flur und ließen mich mit den Kopfschmerzen allein. >Jetzt passt der Spitzname von Shiemi wirklich gut zu mir...na Bravo! <

Völlig unter Wasser, hörte ich nur noch das Rauschen meines Blutes und das Schlagen meines Herzens. >Schauen wir was mich ab Morgen erwarten wird! <

Erfrischt und in Rin seinem Shirt gehüllt, schaute ich zum ersten Mal in den Spiegel. >Na so doll hab ich mich auch nicht verändert. <

Ich trug noch immer meine Brille, alle Muttermale waren an ihrem Platz und die gleiche Haar/Augenfarbe wie sonst auch.

Nur war ich um ca. 10 Zentimeter auf 1.69/70m geschrumpft, meine Haare reichen mir bis zur Brust und alles an mir war irgendwie verniedlicht worden. >Was immer mir dieser Dämon verabreicht hat, es hat volle Wirkung gezeigt. <

„Hey Mädchen, biste fertig? Ich habe das Abendessen vorbereitet!“

>Rin!?< „Ähm ja…ich käme mir nur noch die Haare…bin sofort da!“, antwortete ich leicht gehetzt mit dieser neuen Stimme. >An die muss ich mich echt noch gewöhnen! <

Nervös trat ich aus dem Badezimmer „Der Direktor hat die neue Sachen besorgt, klasse!“ und stand direkt vor ihm. „Ja, der Herr Direktor war so freundlich mir welche zu geben.“

Erleichtert ließ er dich Schultern sinken, schloss für einen Moment die Augen und öffnete sie darauf wieder. , „Sag mal wie heißt du eigentlich? Man sagte mir du hättest dein Gedächtnis verloren!“ >Taktloser geht es nicht oder? Ernsthaft… <

„Naja…äh…ich kann mich nur noch an meinen Namen erinnern…bin mir aber nicht sicher ob er es auch wirklich ist!“ >Himmel bin ich Gut! <, dachte ich bei seinem Gesichtsausdruck, da ich leicht verlegen mit dem Fuß auf dem Boden scharrte. „Er lautet Yuki Kana!“

Sanft lächelnd, legte er seinen Arm um mich. „Na dann lass uns essen, Yuki!“

Verwirrt darüber, wie zärtlich der mir sonst rauflustige Rin mit einmal war, blickte ich zu ihm auf. „Schau nicht so verwundert! Du wohnst ab jetzt bei uns und wie du bestimmt schon weißt heiße ich Rin! Rin Okumura und lebe normalerweise mit meinem kleinen Zwillingsbruder Yukio in dieser Hütte!“

Behutsam lotste er mich Richtung Küche, wo ein herrliches Mahl bereits auf dem Tisch stand. „Mh…das duftet aber köstlich!“, schnupperte ich genüsslich und sah zum gedeckten Tisch. „Essen nur wir beide?“

Er lachte. „Nicht direkt! Kuro mein magischer Diener isst mit uns und da mein Bruder nicht Zuhause ist kannst du dich ruhig auf seinen Platz setzen!“

„Wo ist denn dein Bruder, Rin?“ fragte ich zuckersüß, während ich mich galant niederließ.

Nachdenklich kratzte er sich am Hinterkopf. „Er wurde vom Direktor auf Mission geschickt, keine Ahnung wann er wieder da ist, doch hoffe ich sehr, dass es ihm gut geht!“

>Wie bitte, was hofft er? < „Du scheinst diesen Yukio wirklich lieb zu haben!“ Ich musste es unbedingt wissen.

„Klar, er ist mein kleiner Bruder und ich mache mir immer Sorgen um die Brillenschlange…“ er hob die Arme. „Nix gegen dich, aber selbst wenn er immer brummig ist und nicht gern über seine Gefühle spricht, so spüre ich doch, das da irgendwas noch ist, was er über sich selber herausfinden muss, ehe er es mir dann sagen kann!“

Jetzt war ich von den Socken. „Das klingt so poetisch, hätte ich dir gar nicht zu getraut!“

„Danke! Bin manchmal selbst von mir überrascht!“ grinste er du sah auf meine Stäbchen. „Lass es dir schmecken, guten Appetit!“

„Itadakimasu!“ nickte ich und begann zu essen.

Rin ist von uns der begabteste was Kochen anging, er ist auch der impulsivste und lässt sich leicht provozieren, jedoch hat es uns allen in vielen Situationen den Hintern gerettet.

So hat er sich den Erdkönig Amaimon zum Erzfeind gemacht, welcher ihm so nach dem Leben trachtet, dass selbst Mephisto eingreifen musste und seinen Bruder in eine Kuckucksuhr bannte.

Die ganze Zeit über beobachtete mich mein Gegenüber, Kuro ließ es sich neben mir munden und sabberte bei der Portion die ihm sein Herr auftischte. „Yukio würde sich darüber aufregen, da Katzen normalerweise nix auf dem Tisch zu suchen haben!“

>Wo er recht hat…< „Ist ein Catsith in diesem Sinne nicht eine Ausnahme? Immerhin kannst du scheinbar mit Kuro kommunizieren.“ Floss es einfach so aus mir heraus.

Kuro sah zufrieden schmatzend von seinem Teller auf. „Stimmt ich kann mit ihm reden, so wie wir es gerade tun, nur liegt es an dem was ich bin und Yukio scheinbar nicht!“

>Die erwachten Dämonenkräfte unseres Vaters! < Mitfühlend legte ich meine Hand auf die Seine. „Ist schwer für dich oder? Deine Macht ist erwacht, jedoch dein Zwillingsbruder ist ein gewöhnlicher Mensch!“

Perplex weiteten sich seine Augen. „Woher?“, nur konterte ich gekonnt. „Dein Schweif, hat dich verraten!“

So als ob ihn eine Erinnerung erwischte, schlug er sich mit der anderen Hand gegen die Stirn. „Stimmt ja!“, was mich zum Lachen brachte. „Du bist echt komisch, Rin!“

„Und du erinnerst mich ein wenig an Yukio, bloß bist du viel gelassener und offener wie er und…“ gespielt beleidigt nahm er einen Bissen. „Nicht so spießig!“

Von ihm ungesehen, verzog ich das Gesicht. >Ich bin also spießig? Na vielen Dank auch Aniki für dieses nette Kompliment.<

„Bin ja auch ein Mädchen, wobei ich auch ziemlich ehrgeizig sein kann!“ maulte ich vor mich hin, „Du bist echt ein toller Bruder, sowas von deiner jüngeren Hälfte zu sagen…Frechheit!“

Nur fing er an zu lachen und dieses helle freie Lachen, war wie Balsam für die geschundene Seele. >Warum lacht er denn jetzt? < „Die Reaktion hätte eben echt von ihm sein können, sowas ist wohl ein riesen Zufall.“

>Wenn du wüsstest wer wirklich in diesen Klamotten steckt, würde dir dein Lachen vergehen Aniki, ernsthaft. <

Ausgelassen richtete er sich in seinem Stuhl auf, „Was soll´s…wenn du willst zeige ich dir nach dem Essen, wo wir beide ab Morgen zur Schule gehen und alles.“ und stelle unser Geschirr in die Spülmaschine. „Obwohl ich so gar kein Nerv drauf habe.“

Jetzt musste ich fies sein, „Du magst die Schule wohl nicht, wie?“ der gehässige Unterton in meiner Stimme ließ ihn seufzen. „Ich bin ein Pragmatiker und kein Multi Talent wie der werte Klassensprecher Yukio Okumura, welcher ohne mein Wissen mit 13 schon Exorzist wurde und wie unser Ziehvater, Arzt werden möchte!“

>Diese Tatsachen belasten ihn wohl sehr…verdammt und ich merkt es nicht. <

„Du bist aber schon stolz auf ihn oder? Trotz dass ihr Zwei so verschieden seid.“, fragte ich vorsichtig nach und bekam ein leichtes Grinsen zurück. „Warum denn nicht? Ich beneide ihn sogar deshalb und versuche ihn in der Sache “Exorzismus“ zu überholen, um vor ihm den Titel unseres Alten zu ergattern.“

Ich hob die Augenbraue. „Du willst nicht ehrlich Paladin werden?“

„Warum denn nicht?“ Er konnte ja so süß naiv sein.

„Weil nach den Büchern in eurem Zimmer, dieser Arthur August Angel den Titel für sich beansprucht, beziehungsweise bereits innehat!“, überlegte ich gespielt.

„Wenn du diesen blonden Vollpfosten mit Käsemesser meinst, der wird ihn schneller an mich verlieren, als er “Satan“ sagen kann!“

Wirklich süß. „Na sowas nenne ich eine gradlinige Kampfansage!“

„Den besiege ich im Schlaf! Doch zuvor muss ich Yukio einholen und Exorzist werden.“ Voller Selbstbewusstsein, wie man es von ihm nicht anders kennt, stellte er sich vor mich hin und reichte mir die Hand „Darf ich bitten, mir zu folgen?“

Leicht mit dem Kopf nickend, nahm ich sie entgegen >Wie warm seine Hände sind…keine Schwielen oder Risse…total sanft< und ein leichter Rotschimmer schien meine Wangen zu zieren, da „Ist dir warm oder warum wirst du ganz Rot im Gesicht?“

>Trottel! < Ich musste ihm ja nicht unter die Nase reiben, was für ein Kino sich gerade in meinem Kopf abspielte. „Nix, alles in Ordnung!“ um vom Thema abzulenken, sah ich zur Seite gen dem Schwert auf dem Tisch. „Welchen Meister möchtest du den meistern?“

Diese Frage machte ihn kurz stutzig. „Das Schwert da, verrät schon alles: Ich werde ein Knight!“

„Na dann viel Erfolg!“ grinste ich.

„Danke vielmals!“ erwiderte er.

>Mein Gegenpol, voll und ganz…<, dachte ich mir beim Hinausgehen in den warmen Nachmittag. >Gerade deswegen bin ich wohl auch in dieses Dilemma geraten. <

Erste Eindrücke

Ein Vorteil hatte es ja ein Mädchen zu sein…

Man kann wirklich besser über alles nachdenken, sieht die Dinge aus einem anderen Blickwinkel und hört eher auf alles was das Herz einem sagt, wie auf den Kram, das einem sein Gehirn vorgaukelt.

Vor dem Brunnen trafen wir auf unsere Freunde. „Darf ich vorstellen, dass sind meine Kameraden aus der Adepten-Klasse!“, stellte er mich ihnen vor. „Sehr erfreut!“, verneigte ich mich leicht vor ihnen um einen guten Eindruck zu machen.

„Du bist ja eine süße Maus!“, kam es prompt von Shima. „Biste zufällig mit Okumura verwandt? Du siehst nämlich unserem Sensei ähnlich!“

Verneinend schüttelte ich den Kopf, „Nein mein Name ist Yuki Kana und bin kurzfristig hier zu Besuch, bis Herr Faust etwas über meine wahre Herkunft erfahren bis zu weil, jemanden aus meiner Familie gefunden hat.“

Shiemi bemitleidete mich für diese Tragödie, welche Rin ihnen erzählte.

„Trotzdem werde ich das Gefühl nicht los, dass Okumura-Sensei plötzliche Mission, mit dem Auftauchen dieses Mädchen zusammenhängt!“, grübelte Surugo angestrengt nach, entschuldigte sich jedoch gleich bei mir. „Nichts gegen dich Kana-san, es kommt mir nur alles ein wenig suspekt vor!“

Abwinkend neigte ich den Kopf gen linke Schulter, „Schon ok, kann man ja unter den gegebenen Voraussetzungen verstehen! Vielleicht ist er ja wegen mir vom Direktor entsandt worden.“, und lächelte zuckersüß, was Shima wieder um den Verstand brachte.

>Tja mein lieber, ich weiß wie “Mann“ jemanden wie dich rum kriegt, jedoch…< und schon kamen wieder diese seltsamen Gedanken, indem ich zu Rin schaute, der sich Herzhaft mit Surugo prügelte, während Miwa vergebens versuchte sie auseinander zu bringen. >hab ich ein Auge auf was wesentlich besseres geworfen! <

„Heißt das du verlässt uns wieder?“ Kamiki, war wieder so monoton und gleichgültig wie immer.

„Ja heißt es, doch sehe ich es positiv: Ich durfte neue Leute kennen lernen!“

„Dann komm doch nachher zu mir und wir reden ein wenig.“, lud Shiemi mich zu sich ein. „Ich kann auch zu dir, wenn Rin es erlaubt.“

Die eben genannte Person schlenderte auf uns zu. „Was erlaube ich?“

„Könnte ich heute Abend zu euch kommen und etwas Zeit mit Yuki-chan verbringen!“, fragte sie nochmal persönlich nach.

„Von mir aus!“, antwortete Rin schulterzuckend. „Würde etwas Abwechslung bringen und da ich eh mit Shura Training habe, ist sie auch nicht ganz alleine.“

Freudig klatschte Shiemi in die Hände, nur mir war flau im Magen bei Erwähnung von Kirigakure-san.

Ich wusste zwar, dass Shura nix von Rin hält, mit der Ausnahme seiner Power im Kampf und seiner Verbissenheit, seinen Traum „Paladin zu werden“ zu erfüllen, spürte ich schon einen Anflug von Eifersucht in mir aufsteigen.

>Donnerwetter noch eins, diese Gedankengänge sind echt unpassend! <

Und genau in diesem Augenblick, wo ich an diese versoffene Frau dachte, erschien sie auch schon auf der Bildfläche. „Hey Rin!“

>Na Prima -.- <

„Tag Shura, darf ich dir unseren Gast Yuki vorstellen!?“ Er konnte wirklich so herrlich Treu doof sein.

Prüfend begutachtete sie mich. „Erinnert mich ein wenig an den Prinz Hasenherz!“

>Typisch!<

„Yukio ist im Auftrag des Direktors unterwegs. Keinen Schimmer, wann der sich wieder Blicken lässt.“, murrte Rin und es kam einem so vor, wie als würde er mich vermissen. >Rin?!<

Shura beäugte mich noch einmal intensiv, wandte sich dann aber gleich wieder ihrem Schüler zu. „Ist jetzt auch egal, was der bebrillte Streber macht, wir zwei haben Training!“

>Streber? Wer war denn immer zu faul und säuft heute wie ein Loch? < Entnervt rieb ich mir den Nasenrücken, >Zicke! < was sie kurz inne halten ließ. „Verzeihen Sie, aber haben sie ein Problem?“

Schulterzuckend, packte sie meinen Bruder am Kragen und zog ihm mit sich. „Nein, Nein alles bestens, aber wie war dein Name noch gleich?“

Selbstbewusst stellte ich mich gerade hin. „Yuki Kana.“

„Soso…!“ murmelte sie. „Na dann sehen wir uns demnächst im Unterricht wieder, weil ich so wie es aussieht den guten Yukio vertreten muss.“

„Na super!“ seufzte Surugo leise, denn wir alle wussten wie ihr Unterricht strukturiert ist oder besser gesagt unstrukturiert.

Winkend, zerrte die rothaarige Furie, den armen Rin mit sich zum Übungsplatz.

>Ein Glück muss ich mich mit ihr nur bei Missionen und der Durchführung des Unterrichts von Adepten, abgeben. <

Diese Frau spielt sich auf, als sei sie was Besseres und alles weil sie Vater Fushimotos Schülerin, Exorzistin 1.Ranges, was leider bedeutet “Sie ist meine Vorgesetzte!“ und Inspektorin im Auftrag des Vatikans ist.

Was mich nur am meisten an ihr stört…sie will sich ihrem wahren Alter nicht entsprechend verhalten und ist wie ein kleines bockiges Kind.

Etwas Gutes hat sie aber auch an sich: Sie ist zuverlässig in ihrem Handeln, kann sich auch mal hilfreich an vorgegebene Pläne halten und scheint meinem geliebten Bruder ordentlich ins Gewissen zu reden (notfalls auch prügeln).

Bloß warum stört es mich so, wenn Rin mit ihr alleine ist?

Klar sie hat eine unglaublich gute Figur, volles Haar und weiß was sie will und ist ganz nach meines Bruders Geschmack, doch…

„Yuki-san!“

Shimas Stimme holte mich aus der Gedankenwelt zurück. „Mh?“

„Träumst du oder warum antwortest du nicht?“ grinste er mir ein wenig zu nah vor dem Gesicht.

„Ich hab nur versucht alles bisher Erlebte einzuordnen.“, wich ich etwas von ihm ab „Aber wie war deine Frage, Shima-kun!?“ und lächelte dabei sanft.

Sein Gesicht machte einer überreifen Tomate Konkurrenz. >Nicht das er noch Nasenbluten bekommt von der Hitze<, „Konekomaru fragte ob du mit uns in die Bibliothek willst, für die Prüfungen büffeln?“

„Ich weiß doch gar nicht, was ihr gerade im Unterricht durchgeht!“ spielte ich die Ahnungslose und schien damit den Beschützerinstinkt der Jungs geweckt zu haben.

„Mach dir keine Sorgen Yuki-chan!“ hüpfte Shiemi etwas aufgeregt auf und ab. „Surugo ist unser Klassenbester!“

Ein wenig verlegen schirrte sich die besagte Person. „Wirklich!“ ging ich auf ihn zu und strahlte ihn an, was Shima ziemlich deprimierte. „Hilfst du mir dann etwas bei dem Stoff?“

Kurz blickte er zu mir runter, seine Wangen nahmen einen leichten Hauch von Rosa an und fuhr sich stolz durch die Haare. „Wenn du mich so fragst, gerne!“

„Vielen Dank Surugo!“ durch die leicht geöffneten Lider sah ich das er nun richtig Rot wurde, denn wer könnte eine solch liebe Bitte abschlagen.

Ich wusste nicht warum, aber ich fand Gefallen daran den Jungs mit meiner freundlich, naiver Art den Kopf zu verdrehen. >Meine dämonische Seite scheint ausgeprägter zu sein, wie zuvor angenommen<

Das Lernen mit ihnen macht unheimlich viel Spaß, normalerweise tat ich dies immer allein für mich selbst, jedoch in der Gruppe verging die Zeit so schnell und lustig, dass ich mir kurz schwindelig wurde, als sie mich vor dem alten Jungenwohnheim verabschiedeten.

„Wir sehen uns dann Morgen!“ meinte Miwa schüchtern.

„Machen wir und danke fürs her bringen. War ein schöner Nachmittag!“ Eine Antwort, welche ich ausnahmsweise vom Herzen ernst meinte.

„Da haste recht, Yuki!“ brummte Surugo vor sich hin und bemerkte das Licht, dass hinter mir im Haus anging. „Lass dich von Okumura nicht allzu sehr nerven.“

Die Tür ging auf. „Hey Leute!“

„Hallo Okumura!“ grüßte Shima. „Wir bringen dir deine süße Mitbewohnerin!“

>Das süße Mitbewohnerin, will ich überhört haben…Shima< funkelte ich ihn böse an, begrüßte Rin aber herzlich. „Hallo Rin, wie war dein Training?“

Nach einigen Erklärungen, wie was am Tage war, gingen die Anderen zu ihrem Wohnheim und ließen mich mit Ihm zurück. „Ich sagte ja du wirst dich hier wohlfühlen!“ schaute er ihnen nach.

Fragend sah ich zu ihm hoch, eine leichte kühle Brise wehte ihm durchs Haar und mir schien es so, als würde eine hell blaue Aura von ihm ausgehen. >Sieht er gut aus! <

Verträumt beobachtete ich ihn einen Moment, wie mir plötzlich ein kalter Schauer übern Rücken jagte, „Buarr…!“ schlotterte ich.

„Lass uns rein gehen, es wird kalt!“, kam es von seiner Seite. „Wir wollen uns doch nicht erkälten.“

Freundschaftlich zog er mich an sich, sodass ich seine Wärme spüren konnte. >So nahe waren wir uns zuletzt in Kindertagen, als Vater noch lebte! <

Müdigkeit übermannte mich mit mal, sodass meine Beine nachgaben und drohte hinzufallen. „Vorsicht!“, sein starker Arm jedoch hielt mich davon ab. „Da ist wohl jemand ziemlich erschöpft?!“

Mit einer Leichtigkeit hob er mich hoch, den einen Arm unter den Knien, den andere um meinen Rücken. „Dann bringe ich die Dame mal auf ihr Zimmer, damit sie sich bis zum Abendessen ausruhen kann.“

>Wie angenehm…< Kommentarlos, schmiegte ich mich an ihn und schloss die Augen. >so geborgen hab ich mich lange nicht mehr gefühlt. <

Bilder aus der Zeit wo wir noch klein waren flackerten auf.

Erinnerungen die mir wie ein Traum vorkamen.

… „Ruh dich aus, dann wirst du auch schnell wieder gesund, Yukio!“ hörte ich Vater Fushimoto sagen. „Dein Fieber ist auch schon etwas gesunken!“

„Danke…hust…Papa…schnief.“

Liebe voll, deckte er mich richtig zu. „Warum bedankst du dich bei mir? Es ist doch selbstverständlich seinem Kind zu helfen, wenn es krank ist.“

„Aber jetzt kann ich nicht weiter trainieren, beziehungsweise lernen!“ Mir brach jedoch die Stimme.

„Du bist ein cleveres Kerlchen, sowas holst du im Nu wieder auf und außerdem kann jeder sich ne Grippe wegholen.“

Auch wenn ich von Anfang an wusste, dass ich und mein Bruder von einem Dämon abstammen, war Shiro Fushimoto, Paladin der Heiligkreuzritterschaft unser Vater und da konnte selbst der Fürst Satan nix dran ändern.

„Papa….!“ Hörten wir Rin durchs ganze Haus brüllen.

„In eurem Zimmer, Rin!“ meldete sich unser Papa, woraufhin nur wenige Minuten die Tür auf ging und der Unruhestifter eintrat. „Du sollst doch nicht so durchs Haus schreien Rin, dein Bruder muss sich ausruhen.“

„Tut mir leid!“ murmelte dieser.

Schwerfällig erhob sich Fushimoto von der Bettkante, streckte sich und blickte zu mir hinunter. „Versuch bis zum Abendessen ein wenig zu schlafen, Yukio!“

Ich nickte.

„Rin! Du legst dich zu ihm, damit er nicht so allein ist oder anfängt zu frieren.“

Noch bevor er diesen Satz zu Ende brachte, hüpfte mein Bruder auch schon unter meine Decke. „Ich lasse meinen kleinen Bruder doch nicht im Stich!“

Darüber schüttelte Vater nur den Kopf und verließ das Zimmer. „Oh Herr, was hast du mir doch für zwei wunderbare Jungs geschickt!“

Die Tür fiel ins Schloss „Findest du unseren Vater nicht auch seltsam?“, fragte Rin verwundert.

„Er ist…huste…eben ein viel…huste…beschäftigter Mann!“ Mich überkam ein Hustenanfall, so schlimm, dass mir die Luft weg blieb.

„Nii-chan?!“, ganz vorsichtig hielt er mich fest und fuhr in langsamen kreisenden Handbewegungen über den Rücken. „Ganz ruhig, du wirst schon wieder!“

Diese kleine Geste von ihm, erfüllte mich mit Wärme und dem Wissen von ihm geliebt zu werden, jedoch ahnte ich damals nur im Ansatz, dass ich mehr für ihn empfand, als für irgendwen anders auf dieser Welt namens Assiah.

Nach wenigen Minuten erholte ich mich wieder, legte mich zurück ins Kissen und kuschelte mich schutzsuchend an ihn. „Lass mich jetzt nicht alleine, Aniki!“

Ganz großer Bruder umarmte er mich, „Niemals Yukio, du kannst immer auf mich zählen!“

Unsere Lieder wurden schwerer. „Ich hab dich lieb Rin!“

„Ich dich auch Nii-chan!“…

Etwas Warmes, Flauschiges kitzelte meine Nase, „Mh…!?“ und wie ich die Augen öffnete, blickte ich in zwei grüne Katzenaugen. „Kuro?“

Schnurrend tippte mich der Kater mit seiner rechten Vorderpfote an. >Will mich wohl zum Essen wecken. < „Na willst mir wohl sagen, das Rin mit dem Abendessen wartet oder?“, setzte ich mich auf und hob ihn hoch. „Miau!“

Orientierungssuchend, schaute ich mich kurz um, >Ich liege in seinem Bett…obwohl meines am nächsten gewesen wäre. < Grübelnd streichelte ich den kleinen Kater, welcher dies sichtlich genoss. „Schade, dass ich dich nicht genauso wie Rin hören kann, Kuro…“

Er reagierte, was mich erleichtert seufzen ließ. „Na wenigstens verstehst du mich.“.

Wie er mich ansah, glaubte ich ein leichtes gehässiges Lächeln bei dem Catsith gesehen zu haben. >Der weiß bestimmt wer ich wirklich bin…scheinbar hat sich mein Geruch für die Tiere nicht geändert. < „Verrate es ihm aber Ja nicht.“ Flüsterte ich ihm ins Ohr.

Kurz nickte er, leckte mir über die Wange, hüpfte vom Bett und wartete vor der Tür auf mich.

Ungewöhnlich fröhlich, schlug ich die Decke beiseite, hüpfte aus dem Bett und schlich mich leise in die Küche mit der Hoffnung: Rin noch etwas zu beobachten.

>Du bist nicht in deinen Bruder verliebt…< schrillte mein Hirn laut Alarm. >Sowas bringt nur unnötige Scherereien mit sich! <

Vor sich hin werkelnd, wirbelte Rin durch die Küche unter den wachsamen Augen von Ukobach, dem eigentlichem Chefkoch in diesem Haus. „Glaubst du, sie mag Käse-Brokkoli?“

Der Dämon nickte zufrieden, so als würde er sagen. „Bei dir wird sie es sicherlich mögen!“

Irgendwie gemein nicht zu wissen, was die für Menschen stummen Wesen einen mitteilen wollen.

Wie auf Kommando, drehte sich mein Bruder um. >Kuro muss ihm wohl Bescheid gegeben haben eben. <

„Ah dir geht es besser, dann lass uns essen!“ grinste er und zeigte auf meinen Platz. „Hoffe du hast Hunger!“

>Da fragt er noch? < „Und wie!“

Alltag

Den restlichen Abend verbrachten wir alleine.

Kuro und Ukobach verzogen sich sonst wo hin, was Rin jedoch ganz Recht war.

„Lass uns in die Trainingshalle gehen!“, streckte er sich genüsslich.

„Wieso? Biste noch immer nicht entlastet?“ legte ich den Kopf schräg und wartete auf seine Antwort.

„Nee irgendwie nicht, außerdem muss ich meine von Shura aufgegebene Übung absolvieren, sonst gib es wieder gewaltig Schläge!“ Wie er sich dabei nervös am rechten Oberarm fasste überkam mich der Wunsch ihm nah sein zu wollen, bloß „Kannst ja nebenbei herausfinden, was du für einen Meister anstreben könntest.“ holte er mich wieder aus der Träumerei.

„Also mein Gefühl sagt mir, das ein Schwert nicht so liegt und das aufrufen von Dämonen nicht so mein Fall…“ grübelte ich gespielt nach. >Ich bin Dragoon und Doktor, also bleib ich wohl dabei. <

Er erhob sich vom Sofa „Dann wüsste ich was passen könnte.“, verschwand aus dem Zimmer um kurz darauf mit Betonung “meinen Waffen“ zurück zu kehren. „Was ist das?“

Er stellte den Koffer ab, strich kurz drüber und geriet wohl in leichte Trance. „Dies sind Yukio seine Trainingspistolen! Er hat sie immer unter seinem Bett in einer Schublade…“, in seinen Augen sah ich Tränen.

„Was hast du?“, legte ich ihm eine Hand auf den Rücken.

„Sie gehörten unserem Vater!“ verirrte sich eine von ihnen auf seiner Wange.

„Dem Paladin?“ tat ich auf erschrocken. „Du willst…dass ich mit den Waffen eines Paladins übe?“

Niedergeschlagen nickte der sonst so gefasste Rin Okumura. „Yukio behandelt sie wie einen wertvollen Schatz, hat sie aber seit dem Tod von Ihm nicht einmal mehr angesehen.“

>Wenn du wüsstest wie oft ich sie während du geschlafen hast hervor holte um eine passende Entscheidung zu fällen< Mir fiel es schwer ruhig zu bleiben. >Mehr als du denkst Bruderherz. <

„Du spielst immer den starken…wieso redest du nicht mit Yukio darüber? Immerhin hab ihr euren Vater durch euren Erzeuger verloren.“ Meinte ich mit einem Mal ohne darüber nachzudenken, was da gerade aus mir heraus floss.

Sich die Augen mit dem Ärmel trocknend, versuchte er sich zu beruhigen. „Er ist als Exorzist genug mit anderen Dingen beschäftigt und als sein großer Bruder muss ich für ihn stark sein, selbst wenn er mir manchmal mit der Tatsache stresst: Ich bin ein Dämon und er nicht!“

>Baka! < Jetzt schien die Mädchenseite hervorzutreten um die geweckte Neugierde in mir zu stillen und um vielleicht an Antworten zu gelangen, an die ich als Yukio Okumura keinen Zugriff habe. „Hat er schon mal Kurikara gezogen? Als dein Zwilling müsste es doch denselben Effekt haben, wie bei dir.“

Erstaunt was ich da buchstäblich vorschlug, starrte er mich mit großen Augen an. „Meinst du es würde ihm helfen?“

Ich hob kurz die Schultern. „Es würde wohl einige Fragen beantworten, die euch Beiden auf der Seele lasten.“ Und so unrecht hatte ich damit nicht, denn mir leuchtete ein: Kein Mensch weiß was in meinem Blut zu finden sein muss um wirklich festzustellen ob oder nicht. „Denn ich glaube auch bei zweieiige Zwillingen muss die DNA mehr, als über 70% identisch sein.“

In seinem Gesicht erschien ein Lächeln der Erleichterung.

„Ganz ehrlich, ihr Beide müsst unter 4 Augen über euer Empfinden sprechen und am besten ohne irgendjemand anderen, vor allem ohne den Direktor…der ist mir bei sowas einfach nicht ganz sauber.“ Plapperte ich munter weiter, merkte nicht einmal wie ich instinktiv eine der ungeladenen Waffen nahm und mit ihr gekonnt auf ein Poster an seiner Wand zielte. „Nix gegen eure Kameraden, die sind schwer in Ordnung…es ist nur so, ihr Jungs seit die Söhne Satans und kein lebendes Menschenwesen, würde verstehen in welch verzwickter Lage ihr euch befindet, ernsthaft.“

Ich hörte erst auf zu reden, wie er mich einfach packte, die Waffe aus der Hand zurück in den Koffer legte und mit diesem hinaus zu den Trainingsräumen zog.

„Wahh…!“

Erst wie wir vor den Geräten in der Halle standen, ließ er mich los, stellte den Koffer ab legte alles zurecht und pfiff fröhlich vor sich hin. „So jetzt kannst du starten, es ist alles vorbereitet!“

Unsicher, ging ich zu ihm „Bist du dir sicher?“ und erlaubte ihm meine Hand auf den Koffer zu legen. „Versuch es einfach!“.

“Babum…Bumm …Babum…“, mir schlug das Herz bis zum Halse. „Aber Yukio…?“

Selbstsicher grinste er. „Vertrau mir! Er wird es nie erfahren.“

>Sehr witzig…an den Schmauchspuren finde man es immer heraus! <

Kurz wechselte ich den Blick zwischen ihm und den Waffen, >Kann aber nicht schaden in Form zu bleiben. < griff nach ihnen, lud und entsicherte sie. „Na dann lass mich mal schauen ob ich es kann!“

Zufrieden gab er der Maschine den Befehl. „Anfängermodus aktiviert!“

Ein Ball nach dem nächsten flog auf mich zu und zuerst tat ich auf unbeholfen, bis mir die Lust auf solche Spielchen verging. „Jetzt reichts!“

Der mit Hanteln bepackte Rin, drehte sich um „Was reicht dir, Yuki?“ und bekam einen gewaltigen Schreck, als die Maschine sagte: „Unendlichkeitsmodus aktiviert!“

„Hast du sie noch alle? Du bist doch noch ein…“, doch weiter kam er nicht, denn ohne mich darauf zu konzentrieren was er von sich gab, knallte ich sämtliche Bälle ohne Gnade ab. „Anfänger…?!“

Endlich konnte ich die angestaute Wut über den miesen Trick von Mephisto, die Verzweiflung noch immer nicht klar über meine Gefühle zu sein und die Eifersucht, welche mich am Mittag so quälte, Luft machen.

>Ich stecke verdammt noch mal in der Klemme…auf eine Seite genieße ich es mit ihm zusammen zu sein, ein normales Leben zu führen ohne diesen ganzen Stress, andere Saits will ich keine falschen Tatsachen vorspielen und doch bin ich verwirrt, da alles in meinem Kopf gerade völlig aus den Fugen geraten ist, wegen der Gewissheit ein Mädchen zu sein.<

Wie gewohnt wechselte ich zwischendurch die Magazine, was meinen Bruder umzuhauen schien, denn als der Ball Korb leer war und ich zur Ruhe kam, legte er seine Hände auf meine Schultern. „Du schießt ja besser als Yukio?!“

>Ich bin es ja auch Dumpfbacke! < Nur hatte er mit seiner Vermutung recht: Ich war besser wie sonst!

Verwirrt dreinschauend guckte ich auf die Waffen in meiner Hand und dann zu den leeren Magazinen auf der Ablage. „Oh…!?“

Ein breites Grinsen zierte sein Gesicht. „Du bist wirklich eine geborene Dragoon, Yuki!“

Neugierig sah ich zu den Kerzen. „Und was ist mit dir und den Kerzen?“

„Hab es jetzt zwar drauf, nur überzeug mal Shura davon…die ist mit nix zufrieden.“ Murrte er. „Lass uns schlafen gehen, Morgen beginnt die Schule wieder.“

Rasch packten wir alles weg, füllten den Korb neu auf und gingen guter Laune in unser Wohnheim zurück.

„Schlaf Gut, Yuki!“ meinte Rin gähnend.

„Du auch und mach dir nicht allzu viele Sorgen um deinen Bruder!“ lächelte ich ihm zu. „Zwillinge spüren nämlich, wenn ihre andere Hälfte in Gefahr ist oder es dieser schlecht geht.“

„Woher willst du das denn wieder wissen?“ kratzte er sich am Arm, was ich nur mit einem gehässigen “Woher wohl?!“-Blick quittierte. „Dir würde es echt nicht schaden zu lesen, Rin-chan!“ und ging mit einem kleinen Winken in mein Zimmer.

Schon komisch nicht mit ihm in einem Zimmer zu sein wie gewohnt, >Welch angenehme Ruhe herrscht, wenn niemand einem wegen irgendeiner “dringenden Angelegenheit“ nervt und nix für den Unterricht vorbereiten muss. <
 

Nach einer ungewöhnlich entspannten Nachtruhe, wachte ich wie gewohnt am frühen Morgen auf und ließ mir die Gelegenheit nicht nehmen ihn zu wecken, nachdem ich mich für den Tag fertig gemacht hatte. >Keine Ahnung wie Mädchen/Frauen es jeden Tag schaffen, sich zu Recht zu machen ohne auszuflippen? Für die Stumpfhose allein schon, brauch man eine Gebrauchserklärung. <

Leise schlich ich mich an sein Bett, „Rin…aufwachen, es wird Zeit!“ keine Regung seiner Saits. „Rin, wach auf oder du verpennst sonst den Unterricht!“

Ein leichtes Knurren drang aus ihm hervor. >Alter…der ist eine richtige Schlafmütze…<

Da fiel mir was Gemeines ein, beute mich zu ihm runter und flüsterte ihm sachte ins Ohr. „Dein Sukiyaki ist fertig!“

Wie aus der Pistole geschossen, sprang er auf die Beine, „Wo…wo ist das Sukiyaki?“, schaute ich um und bemerkt das es wohl nur ein Traum war.

„Hahaha…!“ mir tat der Bauch vor Lachen weh. >Typisch mein liebstes Bruderherz, wenn es um sein Lieblingsessen geht ist er völlig von der Rolle! <

„Yuki?“ Müde kratzte er sich am Hintern, „Wie spät ist es und wer sprach hier vom Sukiyaki?“ scheinbar interessierte es ihn gerade keine Benimmregeln.

„Es ist kurz vor 7 und Sukiyaki, kannste uns zum Abendessen machen!“, versuchte ich mich zu beruhigen. „Beeil dich sonst kommen wir zu spät!“

Mürrisch, schlurfte er gen Badezimmer, während ich mir mein von Ukobach gemachtes Frühstück munden ließ und wie er erfrischt sich mir gegenüber setzte, sah er mich mit einem Blick an welcher mir die Röte ins Gesicht schießen ließ. >Verdammt warum sieht er mich so an? <

Es war mir nicht unangenehm, doch hoffte ich sehnsüchtig, dass er nicht das Mädchen, sondern was sich dahinter verbirgt beachtet.

So in Gedanken versunken verlief der Schultag wie Wasser.
 

Die Lehrer waren hin und weg von dem mir an den Tag gelegten Leistungen, nur hatte ich des Öfteren keine große Lust und machte ein auf unwissend.

Tat echt Gut einfach mal nicht immer auf die Noten achten zu müssen, denn als Gastschülerin gab es höchstens eine Beurteilung und diese war so wichtig, wie die heutige Farbe von Shimas Shorts…räuspern…welche übrigens Grün war.

Witzig auch die Reaktionen meiner Klassenkameraden, nachdem sie erfuhren „Okumura, Yukio…ist bis auf weiteres vom Unterricht befreit!“

Einen plausiblen Grund gaben die Lehrer aber trotz allen Nachfragens nicht preis.

„Hoffentlich geht es Okumura-kun gut und ihm ist nix passiert!“, jammerte einer meiner Verehrerinnen.

„Sein Bruder scheint sicher auch nichts zu wissen, so gedankenversunken wie er momentan durch die Gänge schleicht, ist nicht seine Art.“ Stimmte ihre Freundin zu.

„Oh Mann ihr Weiber seid so auf ihn versessen, das ist ja schon peinlich!“, meckerte ein Junge aus unserer Klasse. „Kaum ist er weg macht ihr euch solche Sorgen? Der ist doch bestimmt Froh endlich mal seine Ruhe vor euch dummen Puten zu haben.“

>Wie recht er doch hat! <

„Sowas sagst du doch bloß, weil an seiner diese Kana aufgetaucht ist!“

Jetzt hatten sie ihn sichtlich an einem wunden Punkt erwischt.

Verborgen hinter einer Wand des Querganges lauschte und beobachtete ich dieses Schauspiel.

Nach Worten suchend lief sein Kopf hochrot an, „Da besteht doch kein Zusammenhang! Kana ist zu Gast an unserer Schule und ich gebe offen zu das ihr Antlitz dem euren bei weitem übertrifft, bessergesagt können wir Jungs von Glück reden auch mal was zu sehen zu bekommen, als uns ständig das Gesäusel über Okumura anzuhören!“ wobei er mich leider Satans entdeckte. „Oh hallo Kana-san, können wir dir behilflich sein?“

Verlegen trat ich um die Ecke >Eine Ausrede….eine Ausrede…< in solchen Situationen hätte ich gern die Begabung meines Bruders schnell irgendwas zu erfinden um aus der Lage zu entfliehen. >Das ist es!!!< „Ich suche den älteren Okumura, Rin!“

Vom Blitz getroffen standen die Drei da, „Warum suchst du DEN denn?“ und versuchten zu verstehen.

„Ich wohne mit ihm zusammen in einem Wohnheim und bevor ich mich auf diesem riesigen Gelände verlaufe suche ich ihn lieber hier in der Schule, weiß einer denn wo sein Klassenzimmer ist?“

Natürlich wusste ich es, aber das mussten die nicht wissen.

Kurz tauschen sie einige verwunderte Blicke, der Junge kam auf mich zu und legte seinen Arm um meine Hüfte. „Natürlich bringe ich dich zu seiner Klasse Kana-chan!“

Kühl straffte ich die Schultern und hob das Kinn. „Sehr freundlich, jedoch verbitte dir ein “Chan“ an meinen Namen zu setzen, sowas gehört sich nach einer so kurzen Zeit, welche wir erst in einer Klasse sind nicht!“

Die Mädels kicherten amüsiert darüber, was dem Typen gar nicht so in den Kram passte. >Soll ja nicht denken das ich so einfach nachgebe, bloß weil man mir hilft<

„Yuki?!“

Erstaunt diese Stimme zuhören sah ich über meine Schulter. „Rin!?“

Ein wenig verstimmt trottete er auf uns zu, „Was soll das denn hier werden?“ fragte er mit leicht nach links geneigtem Kopf und spürte wohl mein Unwohlsein. „Lass deine Finger von dem Mädchen Kumpel, es ist ihr unangenehm!“

>Ach Bruderherz, du kannst Gedanken lesen. <

„Ich wollte sie nur zu dir bringen, Okumura! Also mach hier nicht so einen Aufriss wegen einer kleinen Geste.“ Pöbelte der Junge (ich habe ehrlich seinen Namen vergessen) den leicht aggressiv werdenden Dämon an. „Ihr wäre nichts zugestoßen ehrlich!“

Leider nicht die Erklärung, was der Gute hören wollte. „Rin bleib ruhig, er ist nur eine arme Seele!“ mischte ich mich nun ein um schlimmes zu verhindern. >Hab ich dies gerade ernsthaft gesagt? <

„Arm genug um sich an dich ran zu machen wies mir scheint, du bist doch kein Freiwild!“, fauchte dieser seine letzten Worte kaum zu verstehen.

Ich befreite mich aus dem Griff des Typen, ging zu ihm und legte meine Hand an seinen Oberarm, seine Kraft pulsierte spürbar unter seinem Ärmel. „Lass ihn doch, ich kann jetzt verstehen wie es deinem Bruder ergangen sein muss und du darfst nicht vergessen, dass ich mich durchaus zu Wehr setzten kann.“

Suchend sah er mir ins Gesicht, seine Iris war nur noch ein senkrechter Schlitz und ein roter Kreis zeichnete sich um diesen ab. >So schnell verliert er die Kontrolle? < „Mir wurde deine Sicherheit anvertraut und solchen Kerlen trau ich keinen Zentimeter über den Weg!“, sein Blick den er dem angesprochenen zuwarf, war mehr als nur tödlich.

„Würde man dir auch nicht, so wie du gerade drauf bist mein Lieber!“, konterte ich und schaffte es so die herumstehenden von dem Ganzen abzulenken. >Was stimmt mit ihm nicht, sonst ist er doch auch immer die Ruhe weg?!<

Resigniert, schnaufte Rin zu mir auf „Du hast Recht Yuki, lass uns von hier verschwinden!“, fuhr sich durchs Haar und drehte sich auf der Sohle gen Ausgang um.

„Das wird noch ein Nachspiel haben Okumura!“ rief der Junge ihm zu. „So schnell gebe ich nicht auf!“

Nun wurde ich wütend. „Hier wird es ein Nachspiel geben, solltest du dir irgendeine Frechheit uns gegenüber erlauben!“

Er merkte gar nicht, wie sehr er mich damit traf. „Aber Kana?“

„Merk dir meine Worte….ein Fehler und selbst Gott könnte dich nicht vor den Konsequenten bewahren!“ Ohne weiter darauf einzugehen schulterte ich meine Tasche und lief zu meinem Bruder.

Die Mädels schwiegen einen Augenblick, bevor sie in johlendes Gelächter ausarteten.
 

Ruhig gingen wir nebeneinander den Campus entlang, „Du hast echt Mumm, Yuki!“ zerbrach Rin die Stille zwischen uns. „Mehr vielleicht sogar als ein jeder andere in deiner Situation gerade!“

Den Blick gen Boden fixiert zuckte ich bloß mit den Achseln. „Solche Typen sind abartig, egal ob Männlein oder Weiblein. Sowas ist minderwertiger als einiges was sich Dämonen so heraus nehmen, ernsthaft.“

Diese Meinung schien ihm zu gefallen. „Du hast also nichts gegen Dämonen?“, legte er mir seinen Arm Freundschaftlich um die Schultern.

„Nein, ich versuche sie zu verstehen und bin zu dem Urteil gekommen: Menschen wie Dämonen sind sich in vielen Dingen ähnlich und/oder reagieren dem entsprechend gleich.“, kam es mir so einfach über die Lippen, obwohl ich früher so rein gar nicht an diese Theorie geglaubt habe.

„Erzähl das mal dem Vatikan!“

der Brief

Vor uns erschien Shura, genüsslich an der Wand lehnend. „Die würden dich wegen Ketzerei verbrennen lassen.“

Noch so eine Aussage die mir eine einfache Antwort heraus lockte. „Wer die Meinung eines Individuums sei es Mensch oder Dämon nicht akzeptiert, begeht selbst eine Art von Ketzerei und außerdem…hab ich vor dem was Satan bzw. seine hohen Schergen planen mehr Respekt wie vor den Gregoire!“ >Mädel halt die Klappe! <

Geschockt blickte sie mich an „Himmel, da hat man aber einen Nerv bei dir getroffen wie es scheint!“, musste aber anfangen breit zu Grinsen. „Du gefällst mir! Sowas würde sich unser Prinz Hasenherz aus Angst vor einem Tadel nicht erlauben.“

>Ich hab zwar schon Einen, aber Schwamm drüber…blöder Geisterzug…<

„Ach komm Shura, nur weil Yukio einen auf reinlich machen muss, ist es noch lange kein Grund ihn so madig zu machen!“ verteidigte Rin mich…Verzeihung seinen Bruder Yukio.

„Wie auch immer, sehe zu das du Land in die Halle gewinnst, sonst setzt es was.“ >Huch? So schnell gehen ihr doch sonst nicht die Sprüche aus. <

„Schon gut!“, meinte er und drehte sich zu mir. „Schaffst du es allein nach Haus?“

„Die Kleine ist taffer wie du, also labere nicht und komm.“ Antwortete Shura für mich, packte ihn am Schlafittchen und zerrte den armen Kerl mit sich. „Man sieht sich Kana!“

>Schon komisch wie die beiden drauf sind, seit ich offiziell auf Mission bin<, dachte ich mir nur im Stillen, wie ich die Brücke zu unserem Wohnheim überquerte. >Scheinen die Zwei mich etwa zu vermissen? <

„Ah…wenn das mal nicht unser Yukio ist!“ schmeichelte eine verschwörerische Stimme meine Ohren.

„Herr Direktor, ist es nicht unangemessen ein Mädchen so mir nichts dir nichts gen Abendstunden mit seinem Erscheinen zu überfallen?“ erwiderte ich bloß und ging weiter.

„Oho…du bist schlagfertiger geworden, seit du in diesem Körper festsitzt! Wirklich eine interessante Nebenwirkung.“ Verwandelte er sich von dem Hund auf der Mauer in den “Menschen“.

Galant ignorierte ich dessen Kommentar und holte den Schlüssel aus der Tasche. „Kann ich ihnen behilflich sein?“

„Nicht im Geringsten, ich wollte nur schauen wie dein wertes Befinden ist, man sagt du seist eine richtige Eisprinzessin…wie das!?“

Also darüber habe ich nun nie wirklich nachgedacht, solch ein Auftreten war ja sonst auch nicht meine Art….als Junge.

„Scheinbar lerne ich Gefallen daran zu haben nicht immer nur das Unschuldslamm zu spielen, sondern nach dem zu gehen was ich wirklich will.“

Erfreut über diese Worte, folgte er mir hinein. „Siehe an! Du lernst deine dunkle Seite zu erforschen, welche angenehme Wendung!“

„Inwiefern angenehm?“ ein dunkler Blick traf ihn mitten ins Gesicht.

„Naja wenn wir es von der Perspektive Gehenna aus betrachten, zeigt sich bei dir dasselbe Erbe was auch deinem lieben Bruder beschert ist.“ Ihn amüsierte es scheinbar mehr und mehr mich aus der Reserve zu locken. „Du kannst genauso ungestüm, stur und verbissen sein wie er wobei ich bemerken darf…in der Sache was eure innere Unruhe betrifft du noch etwas besser zurechtkommst.“

„Der Grund dafür liegt ja wohl auch auf der Hand: Mir war es ja auch von Anfang an klar, wessen Blut in meinen Venen fließt!“, der Ton den ich anschlug war entnervt aber bestimmt. „Ich habe mich damit abgefunden der direkte Nachkomme Satans zu sein.“

„Hört, Hört!“
 

Sichtwechsel Rin:

>Wo steckt Yukio nur? <

Seit er ohne ein Wort auf Mission ging, hab ich nix mehr von ihm gehört und das ist nicht so seine Art mir gegenüber, meist schreibt er eine Nachricht.

Klar Yuki-chan ist ein nette Mädchen, jedoch ist sie mir nicht ganz geheuer…besonders, da sie scheinbar keine Angst vor Dämonen hat und mich manchmal an mein kleines Brüderchen erinnert.

Wenn ich sie so sehe, lachend mit den Anderen, frage ich mich: Warum sie mir so vertraut ist obwohl sie erst seit 2 Wochen bei uns ist und mit mir im alten Jungenwohnheim lebt?

„Rin! Träum nicht, wir müssen zum Unterricht!“ Ihre zarte Stimme drang in mein Ohr.

„Bin schon unterwegs!“

Egal was ich auch mache, Yuki geht mir nicht aus dem Kopf und allein dieses seltsame Gefühl sie länger zu kennen, als es der Fall ist, irritiert mich völlig.

„Hey Rin!“, stupste Kuro mich am Abend bei den Hausaufgaben an. >Hausaufgaben…normalerweise muss mich Yukio buchstäblich dazu treten, damit ich sie mache. < „Was gibt es Kuro!“

Mein Magischer Diener und Freund kratzte sich hinterm Ohr, wohl nicht ganz sicher ob er seine Gedanken aussprechen soll oder nicht. „Ich weiß was, dass du nicht weißt!“

Neugierig hob ich die Augenbraue. „Und was ist es?“

„Ich kenne Yukis Geheimnis!“

>Wie….WAS???< Bei mir schrillten alle Alarmglocken. „Woher?“

„Ich musste ihr Versprechen zu schweigen und nach dem was ich im Büro von Mephisto belauscht habe, sollst du selber dahinter kommen!“, miaute er.

„Woher soll ich wissen, welches Geheimnis sie hat?“, wunderte es mich ein Wenig.

„Wenn ich die Worte richtig verstanden habe, musst du auf dein Herz hören, da dieses bereits die Antwort zu kennen scheint!“, schüttelte er sich und sah zur Tür in dessen Rahmen Yuki mit einem Buch vor der Nase stand. „Hast du die Aufgabe im Fach Rezitation verstanden? Für mich ist das alles nur Kauderwelsch.“, blickte kurz auf und setzte sich ungehemmt neben mich.

Ihr sanfter Duft, kitzelte meine Nase, sie hatte vor kurzem ein Bad genommen. >Irgendwie kommt er mir bekannt vor…< „Da fragst du den Falschen, ich habe es nicht so mit der Theorie.“, tat ich auf normal. „Ich bin eher der Pragmatiker.“

Leise seufzte sie, strich sich eine verirrte Strähne aus dem Gesicht. „Ich hab es auch nicht so mit dem rezitieren.“ und streckte genüsslich gähnend alle Viere von sich. „Doch sollte man wohl einige gängige Sprüche kennen, sonst ist man aufgeschmissen ohne Waffen!“

>Wo sie recht hat! < „Sag mal Yuki…warum verhältst du dich manchmal so, als wärst du nicht ganz helle im Kopf?“ mir fiel der in vielen Ohren beleidigend klingende Ton in meiner Frage auf >Oh Schitt, das war zu direkt! <, stattdessen grinste sie aber. „Weil es für kluge Wesen leichter ist und so weniger Druck haben, eine bestimmte Voraussetzung zu erfüllen!“

>Wow dies Mädchen haut einen echt vom Stuhl! < Unglaublich wie gelassen sie mit allem handhabt.

Anschmiegsam streifte Kuro um ihre Beine herum. „Von dieser Sicht habe ich das noch gar nicht gesehen! Wundert mich nicht, warum die Typen so auf dich fliegen.“, musste ich grinsen, bemerkte jedoch wie Verbitterung in ihren sonst so kühlen blauen Augen lag. „Hast du irgendwas?“

Verneinend schüttelte sie nur den Kopf. „Nein schon gut! Es ist nur, ich beneide dich dafür wie du die vielsagenden Blicke ignorieren kannst.“

>Hä? Was denn für Blicke? < Ich war verwirrt, dieses Mädchen sprach in Rätzeln. „Wie meinst du das? Wenn einer von unseren Mitschülern angehimmelt wird ist es Yukio, der alles erreicht hat im Gegensatz zu mir.“

Leicht legte sie ihren Kopf in Nacken. „Du bist in der Lage die Kraft eures Vaters zu kontrollieren, hingegen dein Bruder wohl eher dagegen ankämpft wie mit ihr zu leben.“

>Woher weiß sie so viel über Ihn? <

Mein Blick schweifte zu dem ihr zu Füßen liegenden Kater. >Wer oder was verbirgt sich hinter dieser Brille, Kuro? < „Was hältst du davon Heute hier zu schlafen? Ich brauche bei einigen Dingen noch etwas Nachhilfe und Yukio wird es sicher nix ausmachen, wenn sein Bett nicht komplett verwaist.“

Überrascht richtete sie sich in ihrem Stuhl auf, so als ob ich zum ersten Mal etwas gefragt hätte, was sie noch nie aus meinem Munde zu hören glaubte. >Benimmt sich grade echt wie ER! <

„Biste sicher?“ harkte sie unschlüssig nach. „Nicht das ich dies gerade nur geträumt habe.“

>Ahhrg…Die verhält sich gerade wirklich wie Yukio!!!<

„Klar, so als Klassenbeste solltest du es mir doch zeigen können oder nicht?“, lächelte ich spitzbübisch, innerlich am ausflippen.

Leicht senkte sich ihr Haupt zu einem Nicken.

„Dann lass uns anfangen, sonst schaffen wir es nicht mehr.“ Irgendwie war diese Art an ihr richtig süß, fast so niedlich wie bei Ihm und…> wenn ich sie so genau betrachte, könnte sie glatt unsere Zwillingsschwester sein. <

Moment was denke ich da gerade für ein Blech?

Der Anfang dieses Gedanken, war ja der absolute Blödsinn, hingegen der Rest die Wahrheit sprach.

„Du Rin?“, holte sie mich aus dem haareraufenden Gewirr meines Verstandes. „Würdest du morgen Sashimi zum Abendessen machen, darauf hätte ich wirklich Appetit?“

Diese Verlegenheit und der leichte rosa Hauch auf ihren hellen Wangen, machte es mir schwer abzulehnen. „Aber unter der Bedingung einzukaufen, wären ich noch am Trainieren bin!“

Hell strahlten ihre Augen zu mir auf, „Wirklich?“ ich nickte und ehe ich mich versah lag sie auch schon in meinen Armen, die Hände hinter meinem Kopf verschränkt. „Danke Rin, du bist echt der beste Bruder, den man sich wünschen kann!“

Erwidernd drückte ich sie leicht an mich >Ich wusste gar nicht, dass es sich so gut anfühlt von einem Mädchen umarmt zu werden…aber einen Augenblick…hat sie gerade Bruder gesagt? <, ihre Nähe vernebelte einem die Sinne > Hab mich wohl nur verhört! <

Ich nahm all meinen Mut zusammen und erlaubte mir ihr übers Braun-schwarze Haar, welches dem von Yukio so ähnelt zu streichen. „Gern geschehen, ich hatte eh vor mal wieder Fisch zu machen.“

Ihr schien es zu gefallen denn sie entspannte sich etwas und atmete selig aus. „Yukio kann sich Glücklich schätzen dich als großen Bruder zu haben!“

„Ja….kann er auch!“, schnaubte ich gespielt eingeschnappt. „Jedoch bin ich glücklich ihn zu haben selbst wenn wir uns streiten oder er mich wieder zu Recht weist.“

Fragend zog sie sich etwas zurück, was mir etwas peinlich war, da ich es so genoss. „Naja ich habe es ihm zwar schon einmal gesagt, bloß nenne ich ihn viel zu selten Nii-chan obwohl es mir immer auf der Zunge liegt!“

Sie lächelte. „Du liebst ihn sehr, sowas ist nicht alltäglich unter Zwillingsbrüdern, die so unterschiedlich wie Tag und Nacht sind!“, es schien sie nicht zu stören meine Hände zu spüren. „Ich denke es ist um Yukio genauso bestimmt wie dir.“

>Yuki…?!< Ihre Worte gaben mir den Rest. „Hör auf so zu reden, sonst fange ich gleich noch an zu heulen.“

„Süß!“ kam es nur von ihr und ließ mein Herz höher schlagen.

Die Uhr schlug 9, erschrocken starrten wir zu ihr hinauf. „Ich glaube wir sollten unsere Aufgaben schnellstens beenden und zu Bett gehen.“

Das taten wir auch und als das Licht aus war, sie im Bett auf der anderen Seite des Raumes lag lauschte ich in der Dunkelheit, wie sie sanft dahin schlummerte >Gute Nacht Yuki…schlaf schön! <, und alles was vorhin gesprochen wurde noch einmal durchging, >Schlaf Gut Brüderchen, sei bald wieder Zuhause< wobei ich selbst einschlief. „Yu….ki…o!“
 

Normale Sicht:

>Hat er gerade im Schlaf meinen Namen gesagt? < Nun war ich endgültig wach.

Zwar konnte ich schon vorher keine Ruhe finden, weil ich an die Zeit in seinen Armen zurück dachte, doch dies gab dem Ganzen einen Todesstoß.

Vorsichtig kletterte ich aus dem Bett. >Hast gewonnen Mephisto…jetzt kann es nicht noch schlimmer werden! <
 

In den letzten Wochen, seit dem Vorfall, lernte ich Rin besser verstehen und gab ihn die Chance durch Yuki auch meinen Stand in diesem Spiel zu sehen.

Ich lernte viele Dinge anders von einem völlig absurden Winkel zu sehen, spürte was ich verkehrt gemacht habe, es ändern kann und auch mir selber des Öfteren was Gutes zu tun, egal wie dämlich es auch sein mag.

Im Körper eines Mädchen zu stecken brachte mich zu Erkenntnis, dass nicht alles so sein kann wie man es sich wünscht oder besser ausgedrückt…was einem vorgesagt wird, wie es auszusehen hat.

Außerdem lernte ich auch die schönen Seiten als Dämon kennen, die offene Preisgabe der eigenen Meinung völlig gleichgültig wie die Außenwelt darauf reagiert.

Ein Gefühl von Freiheit, durchströmt mich seit ich endlich eingesehen habe, was dieses Theater bewirken sollte und auch wie ich gegenüber einigen Personen, Angelegenheiten sowie Situationen stehe. >Jetzt weiß ich was du mir immer beibringen wolltest Papa…ich bin zwar der Sohn des Fürsten von Gehenna, habe aber alles um normal wie jeder andere auch zu leben. <

Leise schlich ich mich an den Schreibtisch, >Es ist wirklich egal ob man nun Dämon oder Mensch ist, wir alle haben unsere Träume die wir versuchen zu erfüllen und eine Familie, welche stets für einen da ist sollte man in Schwierigkeiten sein.< holte einen Stift mit Papier und ging in den Essensraum wo ich ungestört (von Ukobach bewacht) alles aufschreiben durfte, was mir auf der Seele brannte:
 

“Liebster Bruder,
 

ich weiß nicht ob es mir erlaubt ist diese Zeilen zu schreiben, jedoch darf es nicht mehr hinterm Berg gehalten werden, sonst verliere ich bald den Verstand.

Schon immer hast du mich beschützt, nach Vaters Tod wollte ich mir dies DIR gegenüber zur Aufgabe machen, bloß…je mehr ich versuchte Stark zu sein, musste ich einsehen was meine größte Schwäche ist und nicht eingestehen konnte: Mein selbstsicherer Stolz!
 

Was schon lange offensichtlich schien in Anbetracht der Finsternis aus der wir stammen, kann ich nun nicht leugnen was in mir erwacht ist oder besser gesagt schon immer war.

Ich bin wie du ein Dämon, bloß scheine ich die mentale Seite unseres Erzeugers zu sein und wie Papa Fushimoto immer zu mir sagte: „Wir haben alles was Besonderes an uns, selbst wenn wir es selbst an uns nicht sehen können/wollen!“

Rin ich bitte dich wie auch unseren Vater um Vergebung und kann verstehen, wenn es nicht auf Gegenseitigkeit beruht…

Du bist mein bester Freund und Vertrauter seit jeher (trotz der kalte Schulter, die ich dir in den letzten Monaten zeigte), selbst in der größten Not standen wir uns Nah, was du jedoch nie wusstest ist das, was sich hinter all der Arroganz meiner Person verbirgt.

Auch wenn es dir schwer fallen mag zu verstehen, kann ich mich dir nicht mehr fern halten und schreib es offen heraus: Ich liebe dich du Idiot!!!
 

Und wenn du dich nun wunderst, wie dieser Brief in deine Tasche gelangte, so schau dich um und kombiniere wer es gewesen sein könnte.
 

Sei mir nicht böse

Yukio“

Bin das wirklich ich?

>Gott vergib mir, ich liebe diesen Jungen…habe mich Hals über Kopf in meinen eigenen Zwillingsbruder verliebt! < Ich sah ein, es war um mich geschehen.

Nur waren wir beide männliche Blutsverwandte. >Verfluch! <

Da fiel mir ein, wie Mephisto bei unserem letzten Gespräch sagte, er würde mir alle Fragen beantworten, sollten diese auftreten. >Kann man ihm überhaupt trauen? <

Ich musste es wohl wagen, denn er war hier der Einzige der mir in diesem Falle helfen kann und den Grund hat er mit seinem miesen Trick schön zugespielt.

>Mir bleibt keine andere Wahl, wie ihn Morgen nach dem Unterricht in seinem Büro aufzusuchen…schönes Dilemma uff. <

Mit hängendem Kopf versteckte ich den Brief in seiner Jackettasche, darauf bedacht ihn nicht zu wecken.

„Was machst du da?“, fragte Kuro mich plötzlich. „Ist das ein Brief für Rin?“

„Schi….t!“ Ihn zu Ruhe bittend, hielt ich den mir den Zeigefinger vor den Mund. „Er soll nicht aufwachen.“

Neugierig schaute mich der Kater mit seinen grünen Augen an. „Du bist komisch?!“

„Jaja weiß ich auch!“ antwortete ich unbemerkt von der Tatsache: „ICH rede mit einem Catsith!!!“, und legte mich wieder müde ins Bett zurück, Kuro rollte sich neben mir ein. „Nacht Kuro!“
 

Wie ein Windhauch ging der Morgen an mir vorbei.

In der Mittagspause rannten alle wieder völlig von Sinnen zum Kiosk um noch ein Brötchen zu ergattern.

Zum Glück, hatte Ukobach für uns Bentos zubereitet, sodass uns dieser nerv tötende Kampf ums Essen erspart blieb.

„Kana-san!“

Suchend sah ich mich um und erblickte die drei Pfeifen. >Sowas wie die wünsche ich keinem Feind. < „Tag!“

Ständig ziehen die ihre Laufbahnen um mich herum, als sei ich die Sonne ihres Systems, als Junge war es unerträglich und nun als Mädchen könnte ich sie am liebsten zur Hölle schicken nur ist das nicht gerade Damenhaft und unter meinem Niveau.

„Kana-san….hast du Neuigkeiten zu Okumura-kun?“ fragten sie wieder im schiefen Chor.

Resigniert seufzend, ließ ich die Stäbchen sinken, „Ja hab ich und die werden euch nicht gefallen.“

Neugierig geworden, setzten sie sich so gut die Bank es hergab um mich rum. „Und?“

„Yukio hat seinem Bruder eine Nachricht zukommen lassen in der er ihm mitteilt, bald zurück zu sein und…“ beließ ich den Satz mit Absicht offen. „Was? Bitte sag uns was schrieb er ihm noch?“

>sowas von Naiv…< „Nur…wird er wohl nicht mehr derselbe sein wie vorher!“

Entsetz wichen sie zurück und holten tief Luft.

„Ist ihm was zugestoßen?“

>Geben die sich mit nix zufrieden? < „Woher soll ich es wissen, ich lese doch nicht die Briefe anderer Leute…ich kann euch nur berichten, was mir zu Ohren kam und nun möchte ich in Ruhe weiter speisen.“

Böse, schier beleidigt von dieser Reaktion nahm die Dicke mir mein Bento vom Schoß, ihre Freundin mit der Brille die Stäbchen und zu guter Letzt schmiss die dritte auch noch meine Tasche in den Staub. „Du sagst uns jetzt was mit Okumura-kun los ist oder du kannst dein Mittag vom Boden aufsammeln!“

>Böser Fehler…ganz böser Fehler. <

Irgendwo nahe unserem Standpunkt wurden wir von jemand beobachtet, bloß interessiert es mich gerade gar nicht und machte zum ersten Mal was womit niemand rechnete.

„Du hast die Wahl, Kana-san!“ schlugen sie noch in die ohnehin tiefe Kerbe. „Rede oder verhungere.“

Versteckt in meinen Haaren flackerten blaue Flammen. „Wagt es nicht!“

Ich schloss die Augen um sicherzugehen mich nicht zu verraten, „Was hast du gesagt? Wir verstehen dich gerade ganz schlecht Kana-san!“ und brüllte so laut „Ihr sollt es lassen!!!“, dass alle es in unserem Umkreis mitbekamen.

„Was willst du machen? Uns verhauen? Dazu hast du nicht den Mumm!“, höhnte die Brillenschlange.

Amüsiert grinste ich darüber, was ihre Freundinnen einen Schritt nach hinten weichen ließ. „Bist du dir da so sicher?“, scheinbar machte ich ihnen mit diesem Auftreten angst. „Oh…was ich mit euch mache ist im geringsten schöner, als was ihr euch in den kleinen Köpfen auszumalen dürft.“

Mit jedem Wort bewegte ich mich einen kleinen Schritt auf sie zu. „Du wagst es nicht Kana…du würdest von der Schule verwiesen werden…“ stammelte die noch eben, so taffe Ziege.

Dämonisch lachte ich auf. „Ah…hahaha…was kümmert es mich, wenn ich diese Schule eh wieder verlasse?! Du bist zu süß.“

Um uns herum bildete sich eine Traube, unter ihnen meine Adepten-Klasse.

„Sag uns, was wir hören wollen und du hast Ruhe!“

Innerhalb eines Wimpernschlages, stand ich hinter der mit meinem Essen, „Sei so freundlich und gebe mir mein Mahl zurück!“ griff danach und nahm es an mich. „Danke!“

Benommen von dem was war, gab sie kein Ton von sich, jedoch ihre beiden Freundinnen >Jetzt zu denen! < „Dürfte ich nun meine Sachen wieder haben?“

Mein Köper reagierte instinktiv, ohne auch nur darauf zu warten, was der Kopf analysierte.

„Wie…wer…was?“ stammelte die kleine mit der Brille, während sie mir die Stäbchen und sogar meine Tasche zurückgab.

Zufrieden mit der Welt deutete ich ihr sie auf die Bank zu stellen, „Braves Mädchen…“ schaute kurz aufs Bento und dann wieder zu den Drei verängstigten Kindern. “und nun seht zu das ihr Land gewinnt!“

„H….Hai…Kana-san!“ verneigten sie sich und taten wie ihnen geheißen wurde. >Daran könnte ich mich gewöhnen! <

Genüsslich aß ich mein Mittag zu ende, ignorierte die Blicke wie auch das leise Getuschel um mich herum und lächelte vergnügt bei dem Gedanken an die dummen Gesichter der 3 Ziegen.

„Seit wann bist du so auf Krawall gebürstet, Yuki?“, fragte mich Bon plötzlich. „Das war ja furchteinflößend!“, kommentierte Konekomaru.

„Es ist unhöflich, jemanden beim Essen zu stören.“, packte ich meine Box in die Tasche zurück und blickte zu den Jungs hoch. „Hoffe sie lassen mich für den Rest des Tages in Ruhe.“

Shima drehte sich in die Richtung in der die Mädchen entschwunden sind, „Würde ich denen auch raten, so wie du gerade drauf bist.“, seine Angst für jeden Dämon im Umkreis von 2 Meilen spürbar.

„Was soll´s, es wird Zeit ins Kolleg zu gehen, sonst dreht Tsubaki-Sensei wieder durch!“ konterte Surugo schulterzuckend, „Obwohl er bestimmt wieder abhaut sobald sein Handy wieder klingelt.“

>Tsubaki-Sensei und seine liebe Frau….über dieses Thema wird selbst unter den Kollegen heiß debattiert und spekuliert. <

„Hey Leute!“ rief jemand.

Davon angesprochen drehten wir uns um. „Oh, hallo Okumura!“ grüßte Konekomaru etwas eingeschüchtert. >Er hat seine Furcht vor Rin noch immer nicht ablegen können. <

„Ist irgendwas passiert?“, neugierig legte er den Kopf schief. „Ihr seht aus als hätte euch ein Blitz getroffen!“

Verneinend schüttelten wir den Kopf, bloß machte es ihn stutzig. „Na dann…!“
 

Der Unterricht wurde ein Desaster.

Grund dafür war das Auftauchen unseres werten Paladin Arthur August Angel.

Dieser wollte eigentlich nur zu unserem Direktor, aber da er schon mal anwesend war, wollte er sich so seiner Devise nach „Ein Bild seines künftigen Gefolges…!“ machen.

Ich fragte mich schon lange >Wie kann solch ein Hampelmann, Papas Nachfolger werden? <, wobei sein Gehabe seinen Leistungen in nix nachstand.

„Strengt euch ruhig etwas mehr an, dann hättet ihr vielleicht irgendwann eine Chance gegen mich anzutreten.“, prahlte er mit seinem arroganten Lächeln.

„Dies wird nicht allzu lange dauern!“, antwortete Rin sich seiner Sache bewusst „Dann werde ich Paladin sein!“, was bei dem guten Angel nur Hohn erntete.

„Träum ruhig weiter!“ Er legte eine Hand auf sein Schwert. „Gegen einen Sohn Satans werde ich garantiert nicht verlieren.“

Entnervt von dieser Angeberei, floss mir etwas über die Lippe, dass ich eigentlich sonst nur gedacht habe. „Wer gegen Pater Fushimoto verliert, tut es auch gegenüber seinen Söhnen!“

Volltreffer!!!

Der Paladin war sprachlos, alle anwesenden von den Socken und Shura hielt sich den Bauch vor Lachen. „Da hörst du es…Glatzkopf!“

Es dauerte einige Sekunden ehe er sich wieder gefangen hatte und fragte. „Wie kommt ein kleines Mädchen auf solch absurde Gedanken?“

Kühl richtete ich meine Brille. „Absurd ist nur euer Gehabe, kein Baal würde sich vor euch fürchten bloß weil ihr von den obersten auserwählt wurdet.“

>Yukio halt die Klappe…< mahnte mich mein Gewissen >Du bringst dich in Teufelsküche…<, doch etwas anderes in mir schien dieses Kräftemessen zu gefallen.

„Willst du mir etwa unterstellen ich sei schwach?“ wurde der sonst so besonnene Angel brummig.

„Ich habe keine Zweifel an euren Fähigkeiten, sondern an eurer Einstellung gegenüber der Verantwortung als Paladin!“ Wieder ein Volltreffer.

„Wie heißt du junge Dame?“, versuchte er ruhig zu bleiben.

Resigniert seufzte ich. „Mein Name ist Kana, aber macht euch nicht die Mühe etwas über mich heraus zu finden, denn ich weiß selber nicht wer oder was ich bin!“

Nun war er Platt, denn er hatte sicherlich gedacht, wenn er zurück im Vatikan ist direkt zu den Gregoire rennen kann um mich bei denen zu verpetzen.

Sein Problem war aber nun, dass er ohne stichfeste Ansatzpunkte meiner Person keine Anklage erheben konnte.

Mit mal fing er an zu lachen. >Was ist denn nun in ihn gefahren? < „Du hast Mut, soviel muss man einem Adepten wie dir lassen, jedoch verlass dich nicht allzu sehr auf diese Psychologie-Spielchen, wir wollen ja nicht das du dein hübsches Gesicht verlierst.“

Gespannt schaute Shima mich an und flüsterte Kamiki etwas zu, erreichte aber nur ein kurzes Achselzucken bei ihr.

„Werde ich schon nicht, eher solltet ihr auf euch achtgeben, denn Paladin steht bei vielen ganz oben auf der Speisekarte.“, antwortete ich bloß und ging nach dem klingeln direkt in die Umkleide.

>Was war nur los mit mir? <

Im Bad, warf ich mir kaltes Wasser ins Gesicht um wieder klaren Verstandes zu sein. >Du legst dich mit dem amtierenden Paladin an…lässt Kommentare los die sogar nicht nach dir klingen und zu allem Übel hast du auch noch den Ruf als Eisprinzessin über…< Mir schwirrte echt der Kopf. >Yukio was ist nur in dich gefahren seit du in diesem Körper steckst? <

Kamiki und Shiemi zogen sich seelenruhig um, wie ich in den Spiegel blickte und ein merkwürdiges Funkel in meinen Augen bemerkte. >Lass es nicht wahr sein…. <

„Ähm Yuki-san?“, trat Shiemi neben mich. „Geht es dir gut, du siehst so blass aus.“

Ihr Magischer Diener schaute ebenfalls besorgt.

„Wie soll es ihr schon nach diesem Wortgefecht gehen?“, kam Kamiki hinzu und richtete sich den Zopf. „Nicht jeder außer Okumura und Kirigakure-Sensei, würde sich mit einem Paladin anlegen und ihm offen seine Meinung sagen.“

>Warum werde ich Eisprinzessin genannt, wenn sie “Madam Emotionslos“ ist? <

Nii hüpfte mir auf die Schulter, der kleine Kerl schien mir zu vertrauen und das obwohl es, die dämonische Präsents in mir wahrnehmen sollte.

„Ich fand es auf jeden Fall mutig von dir so offen zu sein, Yuki-san…“, lächelte Shiemi und gemeinsam verließen wir die Halle gen Klassenräume.

>Mutig oder nicht, die Frage ist: Bin das wirklich Ich? <

Den restlichen Unterricht bekam ich nur nebenbei mit, dafür beschäftigte mich neben der Sache von der Sportstunde, die Frage ob mein liebstes Bruderherz seinen Brief schon gefunden hat.

Ein schreckliches Szenario flackerte vor mir auf >Was wenn nicht er sondern einer der anderen ihn gefunden haben beim Umziehen und er ihn vorgelesen hat? <, bloß verfiel sie wieder aus der Tatsache: die Verhaltensmuster in diesem Moment hier im Raum spiegelten das Gegenteil wieder. >Er hat ihn also noch nicht bemerkt. <

Erleichtert seufzte ich, wie die Glocke zum Schulende läutete und alle den Raum verließen. „Bis Morgen, Yuki-san!“

Freundlich erwiderte ich „Bis Morgen Shiemi!“, schulterte meine Tasche und ging hinaus, wie auch schon Rin hinter mir auftauchte. „Was wollen wir heute Essen?“

„Mir egal!“ Seine Nähe brachte mich jedes Mal ins Taumeln. „Ich lass mich überraschen!“

Diese Vertrautheit zwischen Rin und mir, schien Shima zu denken zu geben. „Sagt mal Leute, glaubt ihr da läuft was?“

Surugo interessierte es überhaupt nicht. „Lass sie doch, es scheint ihr nix aus zumachen wessen Sohn er ist!“

Traurigkeit machte sich in den Augen meines Bruders breit. >Können die es endlich mal lassen? < „Sollte euch eigentlich auch egal sein, immerhin stört es euch auch nicht von seinem Zwilling unterrichtet zu werden.“

Überrascht vom guten Gehör ließen sie schuldbewusst die Arme baumeln. „Der ist ja auch kein richtiger Dämon.“

Irgendwie machte mich dieses Schubladendenken sauer. „Die Beiden sind Zwillinge dämonischer Herkunft…glaubt ihr ernsthaft, bloß weil Rin die Flammen besitzt, ist Yukio keiner?“

Konekomaru rieb sich nervös seinen linken Oberarm, „Er sagt es wurde nichts nachgewiesen!“ und schaute hilfesuchend zu seinen Kameraden.

Schmerzhaft schlug ich mir mit der flachen Hand gegen die Stirn. „Wer in Biologie aufgepasst hat, sollte wissen, dass manches Erbgut erst durch die hormonelle Veränderung in der Pubertät in Erscheinung tritt, was bedeutet…“

Rins Augen weiteten sich. „Yukios Kräfte noch nicht erwacht sind!“

Siegessicher nickte ich. „Bingo!"

kleine Annäherung

Was ich da noch nicht wusste war, dass alle meine Kollegen über die Auseinandersetzung Adept vs. Paladin diskutierten.

Tsubaki-Sensei jedoch konnte es sich nicht verkneifen alles für den Direktor noch einmal Revue passieren zu lassen.

Garantiert wäre ich vor Scharm im Boden versunken, jedoch erfuhr ich dies zum Glück erst später.

„Lass uns noch schnell was fürs Abendessen besorgen!“, deutete Rin auf den kleinen Supermarkt. „Ukobach hat nämlich den letzten Lauch für unsere Bentos verbraucht.“

Zustimmend nickte ich, nahm mir am Eingang einen Korb und ging mit ihm gemütlich durch die Gänge.

Bei den Hygiene-Artikeln ging mir eine beiläufige Frage durch den Kopf. >„Werde ich, wenn dieser Zauber länger andauert auch die Periode bekommen?“<

Wissen wollte ich allerdings nicht mit einer solchen Erfahrung erlangen, die Tatsache überhaupt in der Haut eines Mädchens zu stecken übertraf schon all jenes, was sich ein Junge ausmalen kann.

„Yuki?“ Vorsichtig wedelte Rin mit seiner Hand vor meinem Gesicht rum. „Träumst du?“

Kurz sah ich mich orientierungssuchend um und gestikulierte danach wild mit den Händen. „Nein, nein, nein, alles in Ordnung! Ich habe nur gerade über die Hausaufgaben nachgedacht.“

Ungläubig ob er eine Augenbraue. >Süß! <

Er ließ es auf sich beruhen, wandte sich zum Gemüse und nahm eine schöne Lauchstange um sie in den Korb zu legen.

Schier hochkonzentriert ging er ziergerichtet durch den Laden. >Wenn er genauso einen Eifer bei seinem Training, sowie beim Lernen an den Tag legen würde wie beim Einkaufen und Kochen, dann müsste der werte Angel sich ernsthaft Sorgen um seinen Posten machen.<

An der Kasse fiel ihm jedoch auf das er was vergessen hatte. „Mist!“, rief er aus.

Mein geliebtes Bruderherzchen ließ sein Portemonnaie in seinem Zimmer liegen. „Oh Rin, du kannst einen echt fertig machen mit deiner Schussligkeit!“

Seine Antwort war spontan, wie überlegt „Und du mich mit deiner Besserwisserei, Yukio!“, und erstarrte wie es ihm auffiel. „Sorry Yuki!“

Das eigene Portemonnaie gezückt, bezahlte ich unsere Einkäufe und tat so, als wäre es nix besonderes gewesen. „Ich sag ja…Schussel!“ Was sich wirklich in mir Abspielte war ein reines Chaos. >Hat er etwa? <

„Vielen Dank!“, dankte die Kassiererin und reichte mir den Kassenbon. „Einen schönen Abend!“

„Danke!“, antworteten wir im Chor, verließen den Supermarkt und Rin atmete kurz tief durch.

Seine Wangen waren Rosa angehaucht, ihm waren seine Worte wohl peinlich, obwohl dies mehr aus reiner Gewohnheit entsprang. „Du Konterst wohl gerne aus dem Bauch heraus wie?“

Verlegen nahm er mir die Tüte ab. „Du hast dich eben wie mein Bruder angehört, da lag es mir eben auf der Zunge.“

Nun kam mir eine Frage auf, „Sage mal Rin…“ spielerisch knuffte ich ihm mit dem Ellenbogen in die Seite. „empfindest du etwa mehr für Yukio als du zugeben willst!“

Keines Wegs entsetzt wie erwartet, reagierte Rin auf diese Schlussfolgerung eher überrascht. „Woher…?“ und versetzte mich ins innerliche Staunen. „Ist es so offensichtlich?“

Leicht schüttelte ich den Kopf. „Nein nur weibliche Intuition!“

Ein Glück für mich, dass bereits die Nacht angebrochen ist, denn mein Gesicht machte bestimmt einer überreifen Tomate Konkurrenz, so heiß wie mir wurde.

Langsam gingen wir zum Wohnheim. „Weißt du Yuki…du erinnerst mich öfters an ihn, andersherum, biste viel offener und schlagfertiger wie er…“

Die Luft war angenehm warm, das Mondlicht erleuchtete die Schatten unseres Weges und leises Grillenzirpen machte dieses romantische Ambiente perfekt. „Vielleicht traute er sich nur nicht!“

Genervt mit der linken Hand in der Hosentasche, kickte er einen Kissel vor sich her, „Yukio ist der perfekte Exorzist, alle sehen in ihm hohes Potenzial…nicht den Dämon, welcher nach deiner Ansicht noch nicht erwacht ist.“ und begann sein Herz zu öffnen.

„Vielleicht die, welche aus angelernten, vorgelebten Ambitionen heraus agieren, anstelle über ihren Schatten zu springen und hinter die Fassaden zu blicken.“, eine angenehme Wärme signalisierte mir: >Nun ist der Zeitpunkt der Aussprache gekommen! <

„Bin ich wirklich so aufbrausend und durchgeknallt wie alle sagen?“ Er war innerlich aufgebracht.

„Ja biste!“ Gab ich offen zu und verschränkte meine Arme hinterm Kopf. „Aber dies ist eben deine Art mit der gegebenen Situation Herr zu werden, um auf uns unbekannten Wegen das Ziel zu erreichen.“

„Yukio ist der Meinung ich sei unbeherrscht, aufbrausend und stur…kein Wunder warum alle Angst vor mir haben.“, sein Selbstmitleid ging mir zwar nahe, jedoch auch etwas auf die Nerven.

„Woher willst du wissen was er denkt, wenn ihr nie miteinander über solche Dinge gesprochen habt?“ fauchte ich ihn einfach an, wurde aber sofort wieder ruhiger, als ich sein Gesichtsausdruck sah. „…räuspern…klar kann es sein, dass Yukio dir gegenüber kühl ist um dich anzuspornen, immer dein Bestes zu geben…er will dir damit helfen und seine Besserwisserei beruht auf der Sorge dich durch einen von dir unüberlegten Fehler zu verlieren!“

Nun war der junge Dämonenprinz, von den nicht vorhandenen Socken. „Von der Seite habe ich das noch gar nicht gesehen.“

>Ach nee…hoffe die Erkenntnis tat nicht allzu sehr weh. <, „Sieh mal Rin, du bist der Ältere von euch 2, aber auch der heißblütigere…“, >Heilige, was rede ich da eigentlich? < „da ist es doch normal, wenn Yukio als jüngerer seinem Namen gerecht wird und dich ein wenig abkühlt.“

Nun war er an der Reihe. „Er ist manchmal kälter wie Eis, warum akzeptiert dieser Esel nicht, dass ich nicht so ticke wie es alle gerne von mir hätten.“

„Du bist ein Dämon, lebst diese Seite voll aus und machst dir nix um Konsequenzen…“, senkte ich nachdenklich den Kopf. >Du rennst nicht davor weg, so wie ich…<

„Was hast du Yuki?“, >Diese Stimme…Hölle noch mal wie gern ich sie höre. < Besorgt trat er näher an mich heran. „Sag…was geht dir durch den Kopf?“

Mir war es ein wenig unangenehm, nur war ich jetzt nicht der kleine Bruder Yukio, sondern die an Amnesie leidende Yuki. >Ach verflucht!<

Aus diesem Anlass, nahm ich allen Mut zusammen und sah ihm direkt in seine schönen tiefblauen Augen. „Du bist was Besonderes!“

Er stockte. „Nicht wegen den Flammen eures Vaters…“, meine Stimme wurde sicherer. „Sondern weil du DU bist und dich nicht verstellst…wer dies nicht begreift bzw. an dir schätzt ist kein Deut besser, wie der Vatikan mit seiner verschrobenen Einstellung, Gehenna gegenüber!!!“

Voll ins Schwarze getroffen.

Mit solch einer Ansprache hatte Rin nicht gerechnet, denn er war es nicht gewohnt von Menschen solche aufbauenden Worte zu hören, nicht einmal von seinem eigen Fleisch und Blut.

„Auch wenn ich nicht weiß was in der Vergangenheit geschah, so kann ich aus der kurzen Zeit die wir alle gemeinsam verbracht haben nur folgendes schlussfolgern…“ Ich legte meine Hand an seine Wange. „Paladin Fushimoto kann stolz auf seinen Ältesten sein und ich mag dich selbst wenn du mal deine 5 Minuten hast sehr.“, die letzten Worte gingen in einem Kichern unter.

Bevor der verblüffte Dämon vor mir auch nur ein Wort sagen konnte, tauchte neben uns eine vertraute Person auf. „Welch schöner Anblick eines trauten Pärchens im Mondschein!“

>Mephisto!<

Normalerweise, wurde Rin in solchen Momenten immer hektisch, versucht sich heraus zu reden und schnellstmöglich zu verschwinden….bloß ignorierte er den Baal und schwieg.

„Grüße von deinem Bruder, Rin! Er lässt sich entschuldigen, kleine Komplikationen hindern ihn an der Rückkehr.“ Spielte der Gemiedene sein Spiel. „Du scheinst dich jedoch, wie man sieht auch ohne seine Anwesenheit köstlich zu amüsieren.“

„Kann der sich nicht mal…“, knurrte ich leise, was von meinem Gegenüber unterbrochen wurde. „Hauptsache ihm ist nix zugestoßen, danke für die Info!“

Erstaunt von der bedrohlichen Stimmung in seinem Ton, schauten Mephisto und ich, ihn an. >Rin?<

„Dann begebe ich mich nun wieder zurück in mein Büro.“ Mir zu zwinkernd, wandte er sich von uns ab. „Einen angenehmen Abend noch euch Beiden!“

Nachdem er verschwunden war, fiel mein Blick erneut auf meinen Bruder, dessen Körper zu zittern begann.

„Rin? Alles in Ordnung?“ ich machte mir ernsthaft Sorgen, doch wie die erste Träne fiel war alles klar. „Warum weinst du?“

Noch nie, weinte Rin in der Öffentlichkeit und so lange ich denken kann war er es immer, der die Tränen andere mit seiner lockeren Klappe trocknete. „Yukio…“, hauchte er leise.

In diesem Augenblick spürte ich einen schmerzhaften Stich im Herzen. >Mein Bruder leidet unter meiner Abwesenheit…< mit jeder weiteren Träne, sehnte ich mich danach ihm die Wahrheit zu sagen, nur hielt mich was davon ab. >Ich bin hier Rin…ich stehe direkt vor dir, Bruder! <

Ohne weiter zu zögern, nahm ich ihn in den Arm, lotste ihn zu einer Mauer und setze mich mit ihm drauf. „Lass es ruhig raus, ich bin bei dir.“

Ich erinnerte mich daran, wie ich damals als wir noch Kinder waren in seinen Armen lag und weinte, da ich ihn und Papa auf einem Festival zwischen der Menschenmasse verloren hatte und sie mich beim Tempel verheult auffanden.

„Ich weiß nicht was los ist, aber mir kommt es so vor als würde ein Teil von mir fehlen….“ Schwer schluckte er einen dicken Kloß hinunter. „Anders herum fühle ich mich wieder vollständig sobald du in der Nähe bis, was wenn die anderen es wüssten völlig daneben sein würde.“

>Stimmt die denken eh schon, dass was zwischen uns läuft. <

Tröstlich strich ich ihm über den Rücken, „Die wissen jedoch nicht, welche unglaublich tiefen Bindungen zwischen Zwillingen existieren…“ musste dennoch dicht halten. „aber das du dich in meiner Gegenwart wieder wie ein vollständiges Wesen fühlst, sehe ich als Kompliment an!“

Undefinierbar, trafen mich zwei von Tränen verschleierte Augen. „Sicher?“

Zufrieden lächelte ich. „Sicher!“

Kalter Wind kam auf und wehte mir einige Haarsträhnen ins Gesicht. >Blöde Haare…! <

Es sah bestimmt witzig aus, den vergeblichen Versuch dieses durcheinander zu bändigen. „Warte ich helfe dir!“, meinte er und strich einiges von dem Wirrwarr aus meinem Blickfeld.

Überrumpelt von dieser Tat guckte ich ihn nur an, was er mit einem breiten Grinsen a lá Rin Okumura quittierte, „Du solltest dir nächstes Mal einen Zopf machen, Yuki-chan.“ dabei blitzten seine spitzen Eckzähne auf. „Obwohl dir offene Haare besser stehen!“

… Babum … Bumm … Babum … >Gott hilf mir…<
 

>„Nicht viele Dämonen oder Halbdämonen beten zu Gott…“< Sagte Vater mal zu uns, bloß fiel mir gerade dieser Satz von ihm ein. >„Aber wenn sie aufrichtig gegenüber sich selbst und anderen sind, vergib er oder steht ihnen bei!“<

Hoffen wir, dass sich der Paladin in diesem Fall nicht irrt.

Jeder Schlag meines Herzen hallte in den Ohren nach, ein leises Summen ließ ein jeden Nerv meines Körpers leise dazu singen und wie eine süße Verheißung drang seine Bitte mir ins Ohr. „Wollen wir, Yuki?“

Sanft vor sich hin träumend, hob er die Tüte mit den Einkäufen auf, drehte sich um und reichte mir mit guter Laune die Hand.

Keine Ahnung ob es der Wahrheit zutrifft, doch jedes verliebte Mädchen wünscht sich wohl diesen Augenblick, welcher mir grad hier zu Teil wurde.

Solch ein warmes euphorisches Glücksgefühl, spürt man weder als Junge noch als Mädchen nur selten im Leben. >Gerade wenn man in einer solch heiklen Lage ist wie ich! <

Schüchtern wollte ich sie schon ergreifen, wie… „Okumura!!!“

>Nicht jetzt auch noch die…<

Von der Richtung aus der wir kamen, dröhnte ein Ruf wie Fingernägel auf einer Tafel herauf. „Okumura!!!“

Schmerzerfüllt zog sich alles in uns zusammen. „Was zur Hölle?“

„Die Sperrstunde hat doch schon längst angefangen!“ Ein kalter Schauer lief uns bei der Tonlage über den Rücken. >Alter…Dämonenohren sind empfindlich! <

Die schier unbelehrbaren Vertreter der nicht mehr anonymen “Fan Girls“ trappten an. „Okumura-kun, weißt du wo dein Bruder ist?“

Eine Schwarz-blaue Augenbraue hob sich. „Ich dachte ihr sprecht nicht mit minderbemittelten Kleinhirnen?“

Ertappt von dieser nicht unbegründeten Aussage senkten sich ihre Lider. „Du bist sein Bruder…darum springen wir mal über unsere Schatten.“, antwortete die billige neu Auffassung von Miss Piggy, seinem stechenden Blick ausweichend.

„Soweit könnt ihr gar nicht springen!“, kicherte ich vor mich hin. „So überirdisch wie der ist, wir sogar ein Mike Powell weiß!“

(Zur Info: Mike Powell hält seit 1991 mit 8,95m den Weltrekord im Weitsprung.)
 

Über ihren Köpfen ragte ein großes Fragezeichen.

Genervt schüttelte Rin den Kopf. „Ihr wisst ernsthaft nicht wer das ist oder?“, was die kleinen Trinen zur Weißglut trieb. „Wir interessieren uns nicht für solchen Kram!“

Vielsagend ließ ich meine Auen für sie unübersichtlich von ihrem Kopf bis zu den Füßen schweifen. „Das glauben wir euch aufs Wort!“

Die Brille zu Recht rückend, huschte ein diabolisches Lächeln über meine geschminkten Lippen. „Euer Interesse gilt allein dem Versuch: eurem Klassenkameraden und Bruder des hier Anwesenden Okumura in jeglicher Weise das Leben zu erschweren!“

Rin entfläuchte ein gehässiges Lachen, da er es mehr als nur einmal miterlebt hatte, wie sie mir auf Schritt und Tritt während der Schulzeit hinterher scharwenzelten, unser Wohnheim beschatteten (sogar die ganze Nacht dort verharrten, weil Shiemi zu Besuch war und mit Hilfe meiner Spezial- Schlüssels zurück nach Hause ging ohne das Haus zu verlassen) und fast den Appetit auf ein schönes frisches Bento versauten, da sie mich mit ihrer außergewöhnlichen “Kochkunst“ bezirzen wollten. >Allein der Gedanke an den Fraß, dreht sich mir noch immer der Magen um…würg…<

„Weißt du nun etwas neues Okumura oder nicht?“

>Hey die ignorieren mich einfach…obwohl ich so liebenswürdig bin, Frechheit< sollte mir aber Recht sein. >Tze<

Unbeirrt zuckte mein Liebster mit den Achseln. „Keinen Schimmer, aber…!“

Nun bekamen die Mädchen große Ohren, bei diesem „Aber!“

„Warum sollte ich es 3 Ziegen wie euch erzählen, was mein Bruder in seiner Freizeit macht? Er ist ein eigenständiger Mensch und ich nicht seine Mutter…“, >Oha nun zählt er sie aus< „Haltet Abstand von Yukio, lasst ihn endlich in Ruhe und sollte ich euch i-wann nochmal vor unserem Wohnheim rumschnüffeln sehen, werden euch die Konsequenzen heimsuchen.“

>“Einher holen“, Bruder…“Einher holen“ nicht “heimsuchen“…denn das tun nur Geister. <

Wie ernst es der Dämon mit seinen Worten meinte unterstrich er in dem er bloß leicht mit seiner freien Hand nach Kurikara/Komaken griff.

Blanke Angst war in den Augen der Drei zu sehen. >Tja mein Bruder kann auch mal sehr überzeugend sein! <

Mutig ergriff die mittlere von ihnen das Zepter, „Du wirst uns nichts tun können Okumura…denn das kann nicht mal deine kleine Freundin dort.“ und nickte leicht mit dem Kopf in meine Richtung. „Ihr könnt nur große Töne spucken, aber zu handeln traut ihr euch nicht.“

Hinter ihnen erschien ein leicht missgestimmter Direktor. „Das müssen sie auch nicht mehr meine Damen, ich habe alles mit angehört!“

>Perfekter Zeitpunkt werter Herr Direktor Faust. <

Wie von allen Geistern verlassen starrten alle, bis auf meine Person ihn an. „Wo kommen sie auf einmal her?“

>Typisch Rin!<

„Ich war gerade auf meinem abendlichen Spaziergang übers Gelände und wurde Zeuge dieser ausdruckstarken Konversation.“, tat Mephisto auf unschuldig. „Ich muss sagen, dass ich sehr enttäuscht darüber bin welches Verhalten meine Schüler an den Tag legen, wenn es darum geht seinen Angebeteten zu gefallen.“

Gut… vor noch einer halben Stunde wollte er sich in sein Büro zurückziehen, aber…>selbst ein mächtiger Baal wie er ist neugierig<

„ABER HERR DIREKTOR!!!!“

Die Grazien ahnten nicht was auf sie zukommen würde, sollten sie es sich mit ihm verscherzen. „Kein Aber!“

Schmollend kauerten sie sich aneinander ohne ein einziges Wort der Widerrede.

„Nach eurem Wohlbefinden brauch ich ja nicht Fragen…“ Trotz allen Umständen, konnte auch er sich ein leichtes Grinsen nicht verkneifen. „Ihr blüht grade zu auf, in diesen dunklen Stunden.“

Rin und ich schauten uns kurz verwirrt an, nickten jedoch. „Sie kennen uns doch Hr. Direktor, wir tun keiner Fliege was zu Leide!“

Satans kleiner Auftritt

Eine galante Handbewegung wies die “Damen“ dazu an, ihm Folge zu leisten, „Wenn ich bitten darf!“ und gehorsam taten sie wie ihnen geheißen. >Diese Aktion wird ein Nachspiel haben, soviel steht fest. <

„Was war denn das gerade?“ Mein Bruder verstand die Welt nicht mehr. „Sowas erlebt man selten.“

Da konnte ich ihm nur zustimmen, „Da haste Recht!“ nur meinte er etwas anderes. „Nicht das! Ich dachte gerade eben, ich hätte etwas Blaues in deinen Haaren aufflackern sehen.“

>Wie bitte???< Mir blieb das Herz kurz stehen. „Da hat dir wohl das Mondlicht einen Streich gespielt, Rin…ich bin kein Dämon!“

„Nein biste nicht, doch sahst du in dem Moment aus wie Yukio…“ In seinem Lachen war ein Hauch von Niedergeschlagenheit heraus zu hören. „Ihn würde ich gern, in den Flammen unseres Vaters sehen!“

>Vieleicht in naher Zukunft…wenn in mir dieselbe Kraft erwacht, Nii-san. < „Geduld ist ein hohes Gut, was sowas anbetrifft.“, der Rotschimmer auf seinen Wangen entging meinem geschulten Auge jedoch nicht. „Schon irgendwie süß, wie sehr du den Wunsch verspürst mit deinem Bruder auf einer Stufe zu stehen, wobei ihr beide Anwärter auf den Thron Gehenna seid!“

>Himmel was sag ich da schon wieder? <

Mir wollte es partu nicht in den Kopf, was für einen aussagekräftigen Stuss aus meinem Mund kommt seit ich in diesem Körper feststecke.

Schlimm genug, dass ich gelernt habe mich zu schminken und Stiefel mit Absatz zu tragen…wobei letzteres irgendwie angenehm ist, was die Haltung anbetrifft. >Wie lange noch…? <

Und wie mir all jenes durch den Kopf ging, saßen Rin und ich schon mit Kuro beim Abendessen.

„Ich werde heute früher ins Bett gehen…ich fühl mich etwas ausgelaugt.“ Meinte ich, den Teller in die Küche bringend.

„Mach das Yuki, heute war wirklich ein kraftraubender Tag!“ legte er mir sachte seine Hand auf die Schulter und strömte wieder so eine angenehme Wärme aus. „Morgen ist Samstag, da können wir wieder so richtig ausschlafen.“

>Sagt der, welcher deshalb immer morgens verschläft! < schaute ich hingegen mit einem argwöhnischen Blick zu ihm auf. „Gute Nacht, Rin!“

„Nacht Yuki, schlaf gut!“

Müde tapste ich in unser Zimmer, legte mich unter die Decke und schlief schnell ein, wachte aber wenige Stunden schweißgebadet wieder auf, denn in meinem Kopf hörte ich eine unheilvolle Stimme, welche verdächtig nach Papa klang. „Yukio…!“

Die Augen noch geschlossen, spürte ich eine kalte Hand nach mir greifen. „Mein geliebter Sohn!“

//Lass mich in Ruhe!!!//

„Wieso mein Junge.. freust du dich nicht, wenn dein Papa dich im Traum besucht?“

//Wenn es Vater Fushimoto wäre schon, aber nicht du!//

„Jetzt machst du deinen alten Herrn aber traurig, dabei hat er dir doch die Möglichkeit geben deinem ach so geliebten Bruder näher zu kommen.“

//Du hast mir dies alles eingebrockt?// Jetzt setzte sich einiges zusammen. //Was willst du damit bezwecken? Wir sind Zwillingsbrüder!//

Hämisch lachte Satan auf. „Schon…nur seit ihr meine Söhne und hier in Gehenna herrschen andere Naturgesetze.“

//Das ist gegen die Dogmen des Vatikan…!// Mir brach die Stimme, was den Alten noch mehr amüsierte. „Da spricht deine Mutter aus dir…nur hat sie schneller begriffen worauf es ankommt!“

//Sie liebte uns auch mehr wie ihr eigenes Leben, soviel hat uns Fushimoto erzählt, aber was hat das jetzt mit Rin und mir zu tun? ANTWORTE!!!//

„So will ich dich sehen! Nicht mehr lange und du wirst meinen Teil in dir akzeptieren und zu deinen Wurzeln zurückkehren, wie es schon dein Bruder vor dir tat.“

//Du hast ihm auch keine andere Wahl gelassen!// Ich merkte nicht, dass ich schlafgewandelt bin und nun hinten im Garten stand. //Er musste Komaken ziehen um dir zu entgehen, also tu hier nicht auf stolzen Vater.//

„Aber er wird von Tag zu Tag im Umgang mit seinen Kräften besser, was jedoch nicht dieser kleinen Furie zu verdanken ist!“

>Stimmt Shura kann zu einer Furie werden, besonders wenn sie nicht geschlafen hat. <, //Trotzdem verstehe ich nicht was du von mir willst…//

Eine raue Hand strich mir über die Wange, „Streng doch mal dein kluges Köpfchen an…“ und im Augenwinkel sah ich schwarze-blaues Haar. „Niemand könnte dem Blute meiner gerecht werden und um sicher zu gehen, dass auch weiterhin in Assiah jemand ist…bist du die geeignete Braut für Ihn.“

Alarm…. Alarm…. Alarm….

Wut stieg in mir auf >Dieser...<, Blaue Flammen hüllten mich mit mal ein >Wie kann er es wagen? < und wie Satan schon dachte, er könnte mich einheimsen, legten sich 2 starke Arme um meine Hüfte.

„Lass ab von ihr, Vater…Yuki ist unschuldig!“

Johlendes Gelächter drang nun in unsere Ohren. „Aha…haha…ha…du armer Junge!“

Gehüllt in der lodernden Hitze des Fürsten von Gehenna, standen wir da und versuchten uns aus seinen Fängen zu befreien, was mir nicht gerade einfach erschien. //Lass von mir ab!//

„Warum? Endlich kann ich euch mein eigen Fleisch und Blut in die Arme schließen.“

>Verdammt, er hat mich verraten. < Ungeachtet meiner Taten, schmiegte ich mich Schutz suchend an meinen Bruder. „Rin…hilf mir bitte!“

„Keine Angst, er wird dir nix anhaben, versprochen!“ Diese Worte brachten mein Herz zum Glühen.

„Rin…!“ Erschöpft brach ich zusammen, völlig benebelt von den Flammen und der Gewissheit: Rin ist da.

Dann endloses Schwarz.

Die Sonne stand im Zenit, wie ich zu Bewusstsein kam. „Woh…?“

„Nicht sprechen Yuki, du bist in unserem Zimmer!“, flüsterte eine Stimme, eine warme Hand schien mir sanft übers Haar zu streicheln und ein leiser Herzschlag war zu vernehmen. „Ruh dich noch etwas aus, ich bleibe solange bei dir!“

Erst jetzt bemerkte ich, dass ich mit dem Kopf auf seiner Brust ruhte und es seine Hand ist welche mich so liebevoll berührte. >Herr im Himmel…ich träume. <, „Wie lange…hab ich geschlafen?“

„Nicht lange, aber ich bin überrascht wie widerstandsfähig du gegenüber Satan bist.“ Grinste er wohl vor sich hin. „Der hat sich nachdem du zusammen gebrochen bist wieder verzogen.“

>Kein Wunder, er hatte ja auch was er wollte. < „Wenn ich wüsste woran es liegt, würde ich es dir sagen, bloß dröhnt mir der Schädel wie nix gutes!“

Leises Vogelgezwitscher drang durchs geöffnete Fenster und der Wind spielte mit den Vorhängen.

So mit ihm zusammen im Bett zu liegen ist unbeschreiblich. „Du sag mal Rin…wie hast du eigentlich gemerkt, dass das Bett leer war?“

Missmutig schnaubte er „Ich habe seine Kraft gespürt und wie ich aufgewacht bin dein Bett verwaist vorgefunden habe, zeigten mir dann seine Flammen den Weg …“, was in ein wütendes Knurren überwechselte. „Dieser hinterhältige Mistkerl, denkt doch allen Ernstes mich und Yukio eines Besseren zu belehren, um uns nach Gehenna zu locken.“

„Danke…“, antwortete ich nur drehte mich so, dass ich ihm in die Augen sehen konnte „du hast mir das Leben gerettet.“, und beugte mich leicht nach vorne um ihm einen Kuss auf die Wange zu geben. „Rin Okumura!“

Ein richtiger Schauer überkam den Dämonenprinzen, damit hatte ich nicht gerechnet. „Yukio kann Glücklich sein, einen Bruder wie dich zu haben.“, >Denn noch glücklicher als jetzt, kann ich gar nicht sein. <

Plötzlich ging mit einem Ruck die Tür auf und „Du solltest besser an deinen Fähigkeiten mit dem Schwert feilen, anstatt den ganzen Tag mit deiner Kleinen da zu kuscheln.“ >Shura…du musst mir auch immer alles vermasseln. <

„Reg dich ab, wir hatten heute Nacht ein kleines Problem…“ fauchte Rin.

„Das kann ich mir denken!“, grinste sie verabscheuend. „Aber nun auf zum Training!“

Jetzt hatte sie Rin da, wo man ihn besser nicht hin bringen sollte.

„Verdammt Shura…Yuki wurde von Satan angegriffen!“ Seine Iris war bloß noch ein kleiner Schlitz mit rotem Rand. „Ich hab besseres zu tun gehabt, als nach der Pfeife zu tanzen.“

>Boar!!!< Geschockt schauten Shura und ich ihn an, denn mit so einem Ausbruch hat keiner gerechnet. „Lass mich heute einfach in Ruhe und verschwinde verstanden…du gehst mir gerade echt auf den Zeiger!“

So wütend habe ich ihn noch nie erlebt, nicht einmal Vater oder unser alter Schulkamerad Shiratori, konnte ihn je so aus der Contenance bringen.

„Was ist dir denn über die Leber gelaufen? Sei lieber vorsichtig…du weißt genau das der Vatikan dich…“ nur fuhr Rin ihr übern Mund. „Ein scheiß kann der Vatikan!“

>Bruder…du erstaunst mich immer wieder. < Ihn so auf 180° zu sehen, machte mich irgendwie wuschig. >Er ist so cool! <

Shura ließ ihr Schwert erscheinen „Du kleiner…“, „Lass es Kirigakure oder du verlierst deinen Kopf ehe du zum Streich ausholst.“ nur mit einem Pistolenlauf an der Schläfe hatte sie nicht gerechnet.

Sie lachte. „Du hast nicht den Mumm abzudrücken Kleine…aber ich gebe zu, du überraschst mich mit deinen Fähigkeiten.“

Mit einem leisen Klicken entsicherte ich. „Dein Schwert!“

Verschmitzt lächelnd, verstaute sie es wieder in ihrem Siegel. „Schön locker bleiben.“

„Dein Handeln ist nicht nach dem was Vater Fushimoto einem lehrte, sondern nach den miesen Tricks des Vatikans!“, >Niemand bedroht meine Familie! <

Rin war angespannt vor Wut, hatte sich aber bemerkenswert unter Kontrolle.

„Du redest wie der…“, sie stockte „wie der kleine Schisser…?!“, drehte sich zu mir um und zuckte leicht zusammen, „Diese Augen…“ ehe sie nach einem kurzen Kontrollblick zu dem noch leicht in Flammen stehenden Dämon sah und mit einen Satz hinaus stürmte.

>Huch…?<

„Alles klar bei dir Yuki?“, fragte mich mein Bruder fürsorglich.

„Dieselbe Frage kann ich dir stellen…“, pures Adrenalin strömte durch unsere Adern. „Die hätte dich gerade ernsthaft umgebracht.“

Er zuckte mit den Achseln. „Du sie doch auch!“

„Alte Kriegsregel, töte bevor du getötet wirst…“ Finsternis legte sich um jede einzelne Zelle meines Körpers. „Der ist wohl ne Sicherung durch gebrannt oder sie hat zu viel mit Angel gesoffen.“

Ernsten Blickes kam er auf mich zu „Du warst eiskalt, wie du die Waffe an ihren Kopf gehalten hast…“ packte mich an den Schultern. „So ist kein normaler Mensch der sich einfach bloß verteidigt…“ und zwang mich ihm in die Augen zu sehen. „Wer bist du?“

Süße Träume

Verzweifelt versuchte ich mich erst aus seinem Stahlgriff zu befreien, bis mir alles zu wider wurde. „Das weiß ich ja selbst nicht!“

Tränen bahnten sich ihren Weg, vergebens versuchte ich sie vor ihm zu verbergen nur „Verzeih mir, Yuki…ich wollte dir nicht wehtun!“

>Baka, Nii-san! < „Du hast mir nicht wehgetan…es ist nur…seit ich hier bin, verstehe ich einige Dinge besser und alles ist mit mal klarer…“, sachte nahm ich seine Hand in die meine. „Ich bin ein Idiot gewesen…habe mich immer nur versteckt, bin davon gelaufen vor dem was ich bin und was mich im innersten bewegt, aber nun ist es anders und kann mit reinem Gewissen zugeben, dass alles seine Richtigkeit hat und ich keine Angst davor haben muss, sondern stolz darauf bin.“

Mein geliebter Bruder verstand kein Wort, von dem was ich sagte…jedoch gerade weil er in mancher komplizierte Angelegenheit etwas “Begriffsstutzig“ ist, liebe ich ihn.

„Wäre schön sowas von Yukio zu hören!“ Dieses verunsicherte Schmunzeln tat mir im Herzen weh.

„Wer weiß…vielleicht hat er sich ja auf der Suche nach dem was ihm aufgetragen wurde, selbst gefunden.“, >Wow…gut umschrieben Yuki…muss mich selbst mal loben. <

Leicht senkte er den Kopf. „Du bist seltsam, Yuki…doch hoffe ich, dass du Recht hast!“

>Vergib mir meinen Starrsinn. < Reflexartig fiel ich ihm in die Arme, klammerte mich an ihm fest und weinte bitterlich. „Rin!“

„Ist schon gut Yuki, hab keine Angst!“, erwiderte er diese plötzliche Kuschel-Attacke, legte sein Kinn auf mein Haupt und lotste mich zum Bett auf welches wir uns setzten.

Geborgen, innerlich selig von der Liebe zu ihm, schmiegte ich mich an ihn. >Rin!<

Stürmisches Schweigen zwischen uns, nur war dies eine angenehm Ruhe, denn keiner brauchte was sagen um zu wissen, was der andere wollte.

„Warum hast du dich vor mir versteckt?“ Kam es plötzlich von ihm. „Wieso hast du dich mir nicht anvertraut?“

„Was meinst du damit Rin?“ Leichte Desorientierung machte sich breit. >Hat er´s herausgefunden? <

Bloß wie ich ihn anguckte…schlief er wie ein Baby und hielt mich immer noch so fest, als sei er wach. „Yukio…du Trottel!“

>Wer hier wohl grad der Trottel ist…< Für eine Sekunde dachte ich, er wüsste wer ich bin. >erschreckst mich hier beinahe zu Tode. <

Vorsichtig befreite ich mich aus seinen Armen, legte ihn richtig hin und deckte den vor sich hin murmelnden Dämon zu. „Komm du mir mal nach Hause, Nii-chan!“

>Ich bin Zuhause, Nii-san! <

Gedankenverloren beugte ich mich zu ihm runter, „Bist mir ja ein feiner Held, hier einfach weg zu schnarchen…“ strich ihm eine Strähne aus dem Gesicht „Aber so kenn ich dich…“ und berührte mit meiner Nase leicht die seine. „Aniki!“

Das Gesicht verziehend, dreht er sich auf die Seite und gähnte dabei Herzhaft.

Ich setzte mich an unsere Hausaufgaben, >Na dann mal ran an den Gemüse! < wobei ich ihn stets im Auge behielt.

„Ich werde dich schon einholen…Yukioh…“ >Süß wie er im Schlaf redet. < „Und wenn ich dich habe, dann knöpf ich mir Blondie vor und mach aus ihm Frikasseh…!“ Was dem ganzen noch ein wenig Raffinesse gab war…dass er sich genau in den richtigen Momenten demonstrativ umdrehte. „Ach nee…das mach ich aus dem alten Herrn…“

Mir fiel der Stift aus der Hand. >Hat er getrunken? <

Unbeirrt, kratzte er sich genüsslich am Hintern und streckte diesen gen Zimmerdecke. „Nehm dich in acht…dir trete ich noch in den kleinen Zuckerarsch...“ >Meint er Angel oder Satan? <

Seine Kommentare waren der Wahnsinn, „Nur ich werde Paladin verstanden, Püppi!?“ das Kopfkino wollte und wollte beim Zuhören nicht aufhören, Filme abzuspielen. >Ich will lernen!!! <

Was er aber, kurz bevor ich aufgab und mir was zu trinken holen wollte sagte, ging mir durch Mark und Bein: „Ich liebe dich…Yukio!“

Loderndes Feuer stecke mein Herz in Brand und bevor es schlimmer wurde, entschwand ich gen Küche. „Ich dich auch…Rin!“

Alles um mich herum drehte sich wie in einem Karussell.

Um mein Gleichgewicht nicht zu verlieren stützte ich mich an der Wand ab. „Hat er es gerade ernst gemeint? Oder war das nur Wunschdenken?“, es war ein Schock und um nicht ganz die Fassung zu verlieren, dachte ich lieber an die Beleidigungen gegenüber des werten Paladin. >Blondie…Püppi..Zuckerarsch…<

Krampfhaft versuchte ich nicht laut los zu prusten. >Ok…?!<

Ukobach schaut mich nachdenklich an. „Hey Ukobach, lass bitte beim nächsten Mal den Koriander weg ok…“, ein kleines Kichern kroch hervor. „Sonst kann ich bald vor Lachen nicht mehr schlafen.“

Schulterzuckend nahm der kleine magische Diener unsres werten Mephisto die Anmerkung hin und reichte mir in großes Glas O-Saft. „Danke!“
 

Wie das Glas gerade leer war, torkelte ein müder Adept in den Raum. „Naben!“

„Hallo Rin, na süß geträumt?“ Solch eine Aussicht genießen nur die Wenigsten, da jedoch keiner mit im Wohnheim lebt sind nur Kuro, Ukobach und ich vom Glück verfolgt.

„Hab geträumt ich würde Paladin werden…dem Blödmann hab ichs richtig gegeben.“ Der Schnucki war so von der Rolle, dass er nicht einmal bemerkt wo ihm eigentlich die Boxershorts hing. „Aber erst will ich was trinken.“

„Tu das du Held!“

Dieses vielsagende Grinsen wollte nicht aus meinem Gesicht weichen, auch nicht als Shura eintrat um nachzuschauen, ob sich ihr Schüler wieder eingekriegt hat. „Dich behalte ich im Auge, Kana!“

„Tu was du nicht lasen kannst, Sweetheart!“ zwinkerte ich ihr vielsagend zu und verschwand im Bad. „Viel Vergnügen beim Training, Rin!“

Ihr verblüfftes Gesicht war mehr als ein Blumenstrauß zum Valentinstag.

>Jaja…ich glaube ich belasse es so wie es ist, selbst wenn ich wieder ein Junge bin. < Allein dieser Gedanke war ein leichtes Schaudern. >Die werden sich umschauen und einen Psychiater engagieren. <

Warmes Wasser regnete auf mich herab, >Wobei Rin wohl keine Probleme damit hätte, wenn ich endlich unser gemeinsames Erbe akzeptiere. < in dessen Rausch spielte erneutes Kopfkino …

Ich stellte mir vor mit Rin allein zu sein, unbeobachtet und gehört von allem was uns sonst um die Ohren flatterte.

Ruhig beinahe in Zeitlupe streichen seine Hände von meinen Schultern hinunter über die Hüfte bis zum Po, welchen er sanft massierte.

Leicht scharben seine Fänge über die empfindliche Halsschlagader und knabbert sachte an meiner Schulter.

Seine linke Hand wandert gen oben um mit der sich zur Wand räkelnden Brustwarze zu spielen, während die recht sich seinen Weg zum Land des senkrechten Lächelns aufmacht.

Ein leises Stöhnen entkam mir und drehte das Wasser unbewusst heißer.

In Trance spürte ich wie einer seiner Finger mit meiner Perle spielte, ein andere in mich hinein glitt und die andere Hand scherzhaft an der Warze zog, sodass mir bei der Flut an Empfindungen plötzlich ganz schummrig wurde und alles in einem Moment vor meinen Augen blitzte um in sterneflackern zu verschwinden. >Ah…<

„YUKI???“

>Rin?!<

Gott weiß wie lange er schon an der Tür stand und gegen sie hämmerte wie ein Verrückter, doch schien er Angst zu haben, warum auch immer.

Sicher war jedoch, dass ich jetzt normalerweise die Tür öffnen solltete um zu zeigen, dass mit mir alles in Ordnung war.

Doch ich saß auf dem Boden und konnte mich nicht rühren, da meine Beine ihren Dienst versagten und ein merkwürdiges Kribbeln durch die Adern pulsierte. >Scheiße, was ist mit mir los? <

„Yuki, verzeih ich komme jetzt rein!“ meinte er und wie ich aufblickte, stand er mit knallroten Wangen vor mir. „Heilige Sch….“

Instinktiv zog ich die Beine an und verdeckte den Oberkörper vor seinen Blicken. „Was soll das werden?“ maulte ich.

Verlegen kratzte er sich am Hinterkopf. „Du hast geschrien, da wollt ich nach dir sehen…mehr nicht.“

>Er wollte was??? < Nun schoss mir die Röte ins Gesicht. >Hat er mich etwa gehört? <

„Ich...ich…“, >Ausrede….Ausrede…< „Ich bin ausgerutscht mehr nicht, war wohl nicht ganz im Gleichgewicht.“ >Hoffe er kauft es mir ab. <

Lachend ging er zum Schrank, „Du bist mir ein Tollpatsch.“ holte ein großes Handtuch hervor „Hier bevor du dich erkältest.“ und warf es mir zu.

„Danke!“ beäugt ich es kurz, legte es um und versuchte wieder hoch zu kommen, „Huch…?“ leider ohne Erfolg.

„Lass mich dir auf helfen, Tollpatsch!“ Sein gehässiges Grinsen war unverkennbar. „Wenn Yukio hier wäre, würde er mich hochkant rausschmeißen und dich erstmal anziehen lassen, bevor er sich dir nähert um sicher zu gehen, dass nix passiert ist.“ >Da hast du gar nicht so unrecht, Liebster…<

Schüchtern nahm ich seine mir entgegen gestreckte Hand, stellte mich auf die noch leicht zitternden Beine und zog das Handtuch enger um mich. „Dein Bruder hat ja auch ne bessere Kinderstube genossen, wie scheint.“

Jetzt war er eingeschnappt. >Knuffig! < „Er ist eben kein Lebemann wie ich!“

>Bitte? Lebemann…er? < Schallend fing ich an zu lachen. >Der Witz war gut! <

„Was lachst du Yuki, es ist ebenso…“ Gott wie ich es mag, ihn so ratlos zu sehen.

„Ach komm Rin…ein Lebemann ist jemand wie der Direktor!“ Tränen rannen aus den Augenwinkeln, welche ich einfach weg wischte. „Im Gegensatz zu ihm, seit ihr Zwillinge noch blutjunge Jungfrauen.“

Volltreffer!!!

Wie auf frischer Tat ertappt, erstarrte mein Bruder zur Salzsäule und traute seinen Ohren nicht.

>Das wir welche sind weiß ich, also komm mir nicht mit dem Gegenteil. <

Mürrisch zog er die Nase hoch, wandte sich von mir ab und ging hinaus. „Du doch auch!“

Aussprache

Wir lachten, lästerten über Tsubaki-Sensei (den Shima richtig gut nachahmen kann) und redeten von dem was man von der Zukunft erwartet.

„Ich stell mir gerade vor…Shura und Angel heiraten nur um zu unterstreichen, was eh ein offenes Geheimnis ist.“ Grinste ich vor mich hin, musste mich jedoch bei dem Bilderschwall vor Augen schütteln. „Nee lass mal…Angel im Brautkleid…Horror.“

Rin konnte nicht mehr vor Lachen. „Warum würd doch hübsch aussehen mit seinem langen Haar, dazu nen Schleier…eine perfekte Ehefrau nur ohne Oberweite.“

Ich knuffte ihn in die Seite, „Hey ich hab auch nicht viel und Shura hat genug für Beide.“ Was ihn noch mehr prusten ließ. „Da haste allerdings Recht, Yuki…die sind das Traumpaar der Heiligkreuz-Ritterschaft!“

„Wie stellst du dir eigentlich deine Traumfrau vor, Rin?“ Lapidare Frage mit einer überraschenden Antwort. „Ich mag gut gebaute Frauen, jedoch…wird der Vatikan es wohl kaum zulassen, dass Yukio noch ich uns dies erlauben. Immerhin sind wir die Söhne Satans.“

>Auch wieder wahr…so wie die immer hinter meinen Blutstatus her sind um sicher zu sein, dass ich keine Anzeichen auf dämonische Aktivitäten hab…geradezu paranoid. <

„Außerdem…“ Sein Gesicht glich einer Tomate. „Du darfst es niemanden erzählen auch nicht oder besser noch vor allem nicht Yukio.“

Jetzt wurde ich neugierig. „Wie denn? Sobald er wieder da ist, bin ich von der Bildfläche verschwunden schon vergessen!?“ >Er bringt mich um, sollte er die Wahrheit erfahren! <

Sich umschauend erhob er sich von seinem Stuhl, kam zu mir rum und strich die Haare vor dem rechten Ohr beiseite. „Wie Yukio verschwand, sah ich im Traum…wie er und ich…du weißt schon was…hatten.“

Herzstillstand! … Atemaussetzer! … Kopfkino!

>Cool bleiben Yukio, ganz cool bleiben. <

Mit schreckgeweiteten Augen drehte ich mich zu ihm, „Nicht ernsthaft oder?“ ihm war es sichtlich unangenehm. „Echt jetzt?!“

„Naja…“ wie immer wenn ihm etwas peinlich ist, kratze er sich am Hinterkopf und zerzauste seine ohnehin strubblige Frisur noch mehr.

„Worauf kann ich mich den nun gefasst machen?“ Hob ich wie gewohnt die Augenbraue.

Schuldig setzte er sich wieder auf seinen Stuhl „Ich habe mit Mephisto geredet und er meint das Träume einem die Zukunft oder tiefsten Sehnsüchte zeigen.“

>Der Baal und solche Metaphern? Was tut er sich immer in den Tee, wenn er Berichte liest? <

„Seit wann redest du mit einem König von Gehenna über solche Intimdinger?“

„Mit wem soll ich denn sonst darüber sprechen, unsere Klassenkameraden haben alle Angst vor mir um mit so was anzukommen.“ Ein kleines Häufchen Elend.

>Wie wahr!<, „Und mit Yukio? Er ist dein Zwillingsbruder!“

„Na wie denn, wenn er mir nix dir nix über Nacht zur Mission aufbricht? Er würde mich umbringen, wenn er es wüsste.“ Unverkennbare Verzweiflung im Ton.

„Woher willst du denn wissen, was er davon hält? Ihr redet ja nicht miteinander und seinen großen Bruder schickt er wegen eines vielsagenden Traumes nicht gleich zur Hölle!“ Wie auch bei mir.

Was mich stutzig machte, war der Zeitpunkt wo er diese Vision hatte.

Genau in der Nacht in der aus Yukio Okumura, die kleine Yuki Kana wurde. >Zufall?! <

Betrübt, stand ich auf und kniete mich zu seinen Füßen runter. „Ihr Zwei seid ein Herz und eine Seele, aufgeteilt in zwei unterschiedliche Gefäße und so wie du gerade drauf bist, signalisiert mir wie sehr du unter seiner Abwesenheit leidest, obwohl du immer ein auf unnahbaren Dämon machst.“

Sachte nahm ich seine warmen Hände in meine kühlen. „Deine Hände sind ja ganz kalt?!“, meinte er daraufhin, was ich ignorierte. „Egal…Du und dein Bruder müsst begreifen, was euch bindet anstatt zu sehen was euch trennt.“

Kleine Flammen legten sich um meine Finger, welch eine angenehme Wärme ausstrahlte. „Wie kann es sein, dass jemand wie du so viel über uns weißt, obwohl es nur wenige Wochen waren…“

Seine normal kalten dunkelblauen Augen waren mit Mal so sanften Ursprungs, dass es einem direkt im Herzen traf. „Instinkt Rin, weiblicher Instinkt und Menschenkenntnis sind meine Hilfsmittel um zu verstehen, was hier los ist!“ >Außerdem dir Tatsache: Yukio is in the House, yeah! <

„Er fehlt mir sehr auch wenn er mir mit seinem Lehrer/Streber gehabe auf den Geist geht, ich mache mir stets Sorgen auch noch ihm, wegen dieser Sache mit Satan zu verlieren.“ Ihm viel es merklich schwer sich zusammen zu reißen und nicht zu weinen. „Nachdem der Alte sich für mich opferte und nun auch er meint er muss mich beschützen, da bekomme ich es mit der Angst zu tun irgendwann alleine vor Papas Grab zu stehen.“

>Ich verstehe dich Bruder, mir geht es nämlich wirklich so und verstehe nun deine Gefühlslage…< Behutsam, strich ich ihm übers Haupthaar. >Du bist der Ältere, du willst für mich Verantwortung tragen und mir helfen mit Vaters tot klar zu kommen, nicht umgedreht. <

Erinnerungen an die Zeit, wo er mich vor den Schulrüpeln beschützte und ihnen die Furcht lehrte mich noch einmal anzurühren, kamen auf.

Er konnte Dinge, die ich nie machen konnte ohne Anstrengung…wusste immer nur das Gute zu sehen, selbst in den schwersten Zeiten und spürt wie ich, wenn der andere Teil von uns in der Nähe war.

Seltsamerweise, scheint dieser letzte Aspekt seit meiner Verwandlung in ein Mädchen getrübt worden zu sein, doch halt da war eine Möglichkeit. „Bist du dir ganz sicher, das Yukio dir keine einzige Notiz, Nachricht oder ähnliches hinterlassen hat?“

Sein Kopf arbeitete. „J…ah! Sonst hat er sie mir immer auf den Schreibtisch gelegt.“

„Dieses langgezogenen Ja lässt mich aber in der Annahme, du bist dir da nicht so sicher?“

Ihm kam ein Gedankenblitz. „Er wollte nicht, dass jemand anderes die Nachricht mitbekommt!“

Dieser schien ihn wohl dazu zu veranlassen vom Stuhl aufzuspringen, mich hoch zu ziehen in den Arm zu nehmen und wild im Kreis zu wirbeln. „Du bist ein Genie, Yuki!“

Kuro beobachtet uns mit einem verwirrten Blick zu Ukobach, der sich einfach umdrehte und am Hintern kratzend in der Küche verkrümelte.

„Was ist denn nun los?“ wunderte ich mich, wie ich auf meinen Füßen stand. „Warum Genie?“

Ein Kuss auf die Stirn war seine Antwort, grinste breit und lief hinaus den Flur gen Zimmertrakt.

>Hä….?<

Gedankenfinden sah ich durch den Saal. >Wie ist er denn drauf? <

Zu meinen Füßen stupste Kuro mich am Schienbein, als würde er wollen, dass ich ebenfalls nach oben gehe.

Also ging ich raus, die Treppe empor, sah in unserem Zimmer Licht brennen und sah wie Rin in einem Wäschehaufen, nach etwas suchte.

Neugierig, setzte ich mich auf mein Bett, zog die Beine hoch und beobachtete ihn in seinem Treiben.

Unterwäsche, Shirts, Hemden alles was ihm in die Finger geriet, flogen von A nach B über den Stuhl, landeten in der hintersten Ecke des Raumes und er kam erst zur Ruhe, wie ihm ein weißer Umschlag aus der Jacke seiner Schuluniform in die Hände fiel. „Ich hab´s gefunden!!!“

Triumphierend mit einer roten Boxershorts übern Kopf, streckte er ihn empor. „Du hast Recht behalten, hier ist die Nachricht!“

Erst Fragend, dann den Umschlag wie auch seine strahlenden Augen ansehend, fiel es mir schlagartig ein. >Das ist ja…? <

Freudig wie ein kleiner Junge an Weihnachten, befreite er sich aus dem Gewühl um ihn herum, sprang auf sein Bett und öffnete den Brief, auf dem sein Name in meiner Handschrift stand.

Aktion und Reaktion

Tick...tack...Tick...tack

Stumme Sekunden plätscherten vor sich hin ohne auch nur eine äußere Störung.

Gespannt beobachtete ich meinen Bruder von meinem Bett aus, wie er den von mir verfassten Brief las. >Sei mir bitte nicht allzu böse Rin...es gab keinen anderen Weg. <

Tick...Tack...

Seine Augen folgten jeder einzelnen Zeile auf dem Papier.

Keine einzige emotionale Regung war aus ihnen herauszulesen, nur sein endloses undurchdringliches Meer von Blau.

>Was dir wohl gerade durch den Kopf geht möchte ich wissen. <, zog ich die Knie unters Kinn und legte mir die Decke um die Schultern. >Du lässt wie immer keinen an deinem innersten Chaos teilhaben...genauso wie es bei mir ist. <

Das leise Rauschen von der Heizung, die unser Wasser erhitzte drang durch den Raum, wie sich endlich etwas bei ihm regte. „Knurr...“

>Huch?<

Scheinbar erzürnt, jedoch mit einem rosa Hauch auf den Wangenknochen legte er den Brief beiseite. „Alles klar Rin?“

„Dieser verbohrte brillierte Trottel von einem Bruder!“ Mürrisch deckte er sich zu und drehte sich mit dem Rücken zu mir gewandt. „Woher will er wissen, dass ich sauer auf ihn sei, wenn ich es wüsste?“

>Na so wie du hier gerade abgehst...kein Wunder. < „Wenn du was wüsstest?“

„Das er genauso fühlt wie ich!“ Zwar gingen seine Worte in der Decke unter, die er sich über die Ohren zog, jedoch deutlich genug sodass mir die Luft weg blieb. >WAAAAS??? <

Ich fiel mit voller Wucht von der Matratze >Träume ich? <, und landetet auf meinem Gesicht. >Autsch! <

Mein Herz raste vor Wissen, jedoch mein Kopf wollte es nicht glauben: Rin fühlt wie ich!!!

„Yuki, hast du dir wehgetan?“

Dankend über die Hilfe, nahm ich die mir entgegen gereichte Hand „Schon gut, ich hab mich nur erschrocken, keine Bange.“

Lächelnd sah ich zu den besorgten Dämonen neben mir auf und merkte nicht, dass ich keine Brille trug.

Aus mir unbegreiflichen Gründen, weiteten sich seine Augen ein leichtes dämonisches Schmunzeln ließen seine Mundwinkel zucken und ehe ich mich versah, lag ich auch schon in seinen Armen.

„Verrate mir eins Yuki...“ Dieser bedrohliche Ton jagte mir Angst ein. „Was wird hier gespielt?“

Zitternd versuchte ich mich aus seinem Griff zu befreien. „Ich weiß nicht was du meinst. Ehrlich!“

Ruckartig schob er mich von sich weg, aber noch vor sich und zwang mich ihn anzusehen. „Lügnerin!“

Ich bekam es richtig mit der Angst zu tun, was normalerweise nicht ist, jedoch...Rin ist wie ich ein Fürstensohn Gehenna, kein unterklassiger Dämon.

„Du machst mir Angst Rin und tust mir weh.“

Seine Hände lockerten leicht ihren Griff an meinen Armen, doch ein entkommen war unmöglich. „Warum dieses Theater?“

„Was fragst du mich und nicht der welcher es angezettelt haben soll?“, knurrte ich ihn an um klar zu machen: >Bis hier und nicht weiter Freundchen! <

Scheinbar gereizt von meiner Gegenwehr, warf er mich aufs Bett zurück und seine Flammen umschlossen ihn auf gefährliche weise. >Vater....<

„Warum bist du so Rin, das ist doch sonst nicht deine Art?“, verkrümelte ich mich daraufhin in die Ecke nahe dem Kissen.

Der Blick welcher sich in seinen nun gelb formierten Augen zeigte, verhieß Gefahr und noch etwas, dass undefinierbar war für den Augenblick. „Der Clown hat also wieder seine Finger mit im Spiel mh?!

Irgendwas in mir, sträubte sich ihn anzusehen, aber ein viel stärker Drang ließ mich nicht von ihm absehen. >Unglaublich!!!<

Zu sehr faszinierte mich die ungebändigt Kraft, dieses wilde Glitzern in seinen Augen und auf natürliche Weise fand ich all das was sich mir darbot unglaublich anziehend. „Du hast den Brief gelesen, also solltest du doch froh sein zu wissen, wie es deinem Bruder geht!“

Ich forderte mein Glück wohl gern heraus, sonst hätte ich dies nicht gerade gesagt, was aber darauf folgte überraschte mich.

„Du bist und bleibst ein brillierter Schisser!“, denn Tränen rannen ihm über die Wangen.

Der Furcht und respekteinflößende Dämonenprinz vor mir weinte und grinste kopfschüttelnd. „Ich hätte wirklich auf mein Bauchgefühl hören sollen.“

Rin verwirrte mich mit seinen Gedankensprüngen. >Wovon redet er gerade? Kann mir einer einen Duden zum Nachschlagen geben bitte.<

In langsamen schier in Zeitlupenartigen Bewegungen näherte er sich mir und streckte seine rechte Hand nach mir aus.

Ich schloss reflexartig die Lider, bis ich seine Wärme spürte und den Daumen, der mir über die Wange streichelte. „Musstest du es wirklich eingehen um dir deiner klar zu sein?“

>Wie sanft...<

„Ich weiß nicht wovon du da sprichst...!“ Zitternder Stimme rückte ich näher an die Wand.

„Du konntest noch nie gut Lügen, jedenfalls mir gegenüber nicht.“ Er gab nicht nach und würde nicht nachgeben, egal was ich auch machen würde. „Dennoch bin ich überrascht, dass es mir erst jetzt aufgefallen ist wie recht der Alte hatte mit der Behauptung, du hättest ein Mädchen werden sollen!“

Eine leichte zarte Berührung auf der Stirn, jagte mir einen heiß/kalten Schauer über den Rücken.

„Bitte Rin...lass ab!“ Keine Ahnung warum ich es sagte, doch trotz dass es mir gefiel so von ihm angesprochen, berührt zu werden überkam mich die leichte Befürchtung. >So einfach macht er es mir nicht, denn eins ist klar...er ist stinke sauer. <

Beruhigend nahm er meine auf seiner Brust ruhenden Hände, „Du musst dich nicht vor mir fürchten...“ hob sie scheinbar zu seinem Kinn hoch und „Nicht meine bessere Hälfte.“ küsste sie.

Erstaunt öffnete ich die Augen und traf seinen direkt auf mich gerichteten Blick. „Rin?!“

Leicht lächelte er, „Na traust dich doch mich anzusehen?“ was mich aus der Schockstarre befreite und dazu brachte mich vor zu beugen um ihn durchs Haar zu streichen. „Ich kann meinen Blick gar nicht von dir wenden!“

Die Tür ging auf und Kuro schaute kurz rein. „Rin? Shura wartet vor der Tür und ist nicht gerade gut drauf.“

Schulterzuckend sah sich der angesprochene nicht mal dazu bemächtigt seinen magischen Diener anzusehen. „Interessiert mich absolut nicht, soll sie doch einen Trinken gehen, wie sonst auch.“

Seine Aufmerksamkeit galt nur mir, ganz alleine mir und das schmeichelte den inneren Ego, welcher Rin eh seit Jahren als mein Eigen ansieht.

„Aber Rin!“ Der kleine Kater wusste, was ihn erwarten würde, doch wollte er nix böses, da auch er wusste wie Shura bei solchen Äußerungen ausflippen konnte.

Flammen breiteten sich auf den Rücken seines Herrn aus „Sie soll sich verziehen!“ und dies war mehr als deutlich.

„J... jawohl...!“, miaute Kuro ergebend und schloss die Tür.

>Also die letzte Ansage sollte auch die gute Shura vor der Tür mitbekommen haben. <
 

Wir warten einige Momente um die Reaktion mitzubekommen.

Klar sie konnte Kuro nicht hören, jedoch war sie nicht blöde um aus dem Ganzen ein Resultat zu schließen.

„Dann soll sich der kleine Penner nicht wundern, sollte er die Kontrolle verlieren.“ hörten wir sie murrend dahin gehen. „Shiro warum ausgerechnet diese beiden Trottel?“

„Weil du von uns lernen sollst zu verstehen, blöde Tusse!“ knurrte Rin leise an meinem Ohr.

>Gott im Himmel, diese Stimme. < Mich überkam erneut ein Schauer, was er falsch interpretierte. „Ist dir kalt?“ >Baka! <

Die Arme um ihn legend zog ich ihn zu mir. „Jetzt nicht mehr.“

„Yuki, Yuki, Yuki...“ Ein leichtes Funkeln tauchte in seinen Augen auf. „Was soll das denn hier werden?“

Verschwörerisch, legte ich den Kopf gen Links. „Finde es doch heraus du feiner Sherlock Holmes.“

Herausgefordert nagelte er mich unter sich fest. „Du willst dich also mit einem Dämon anlegen, kleine Yuki?“

Ich lächelte siegessicher. „Ich habe keine Angst vor euch und vor allem nicht vor einem möchte gern Prinzen wie du.“ >Beiße an. <

„Du würdest aber deine Unschuld seitens des Vatikan gegenüber verlieren.“ kicherte er und hauchte mir sanft ins Ohr. „Willst du das riskieren?“

Darüber konnte ich nur lachen. „Der Vatikan weiß nix über mich und selbst wenn...“

In meiner Sicht der Dinge sicher, streichelte ich ihm über die Wange. „Verlieren wir beide!“

Erlösung

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Endlich vereint

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Kommentare zu dieser Fanfic (7)

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Von:  DragonWolf2019
2015-03-12T15:58:43+00:00 12.03.2015 16:58
\(OoO)/ waaaaaas schon zu ende? Das las sich ja weg wie warmer Tee im winter. Mach weiter, das war so schön geschrieben. Werde noch süchtig, anzeige wegen suchtgefahr xD
Antwort von:  Kurayko
12.03.2015 19:52
sowas hör ich gerne *tee gemütlich schlürf*
Von:  DragonWolf2019
2015-03-04T22:27:34+00:00 04.03.2015 23:27
Das war richtig toll :D obwohl ich bei diesem Kapitel anfans sehr verwirrt war, dachte erst du hast es doppelt hochgeladen xD
Von:  DragonWolf2019
2015-03-03T15:01:44+00:00 03.03.2015 16:01
NOOOOOIIIN xD das ist gerade so spannend, bitte schnell weiterschreiben *.* die fanfic ist total klasse.
Von:  Pauli21
2015-02-19T18:28:09+00:00 19.02.2015 19:28
*-* hier mein versprochener Kommi zu deiner dfhksdhjgkeghowrkghkw awesome story!!!
Ich liebe es einfach und ich warte schon sehnsüchtig auf das große Erwachen.
Ach Rin er is einfach so knuffig hehe :)
weiter soooo nee-chan!!!
Von:  Pauli21
2015-02-09T10:51:06+00:00 09.02.2015 11:51
*seuftzt* hach rin xD
oh mann du weißt ganz genau wie ich deine ff liebe ^^
und lass mich nich so lange warten mit dem ende loooos *bettel sparkelnd vor dir niederknie*
Von: abgemeldet
2015-01-11T19:29:42+00:00 11.01.2015 20:29
Ein spitzen Kapitel^^
Von: abgemeldet
2015-01-11T19:17:18+00:00 11.01.2015 20:17
Klasse Anfang^^


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