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Drei Jahre

von

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Prolog

Es waren nun bereits einige Wochen vergangen, seit der junge Mann aus der Zukunft erschienen war. Er hatte die Freunde vor dem Angriff der Cyborgs gewarnt, die in circa drei Jahren auf der Erde auftauchen würden. Um zu überleben, müssen die Kämpfer – jeder auf seine Art – trainieren, um so vor der drohenden Gefahr gewappnet zu sein.
 

Bulma fragte sich, was sie tun konnte. Im Endeffekt hatte sie nichts Besseres zu tun, als für einen bestimmten Krieger immer wieder diverse Kleinigkeiten zu reparieren. Die Blauhaarige hatte sich selbst in diese komische Situation gebracht, in der sie sich jetzt befand. Nachdem Vegeta den Treibstoff für das Raumschiff verbraucht hatte und wieder zur Erde zurückgekehrt war, hatte sie es ihm ja angeboten zu bleiben. Durch die Technologien der Firma Capsule konnte er hier bestmöglich trainieren, da ihm Bulma und ihr Vater seine Wünsche erfüllten. Ein weiterer Pluspunkt war die kostenlose Nächtigung und die Garantie, dass es immer etwas zu essen gab. In solchen Situationen fragte man sich schon, wie Chichi ihren ewig hungrigen Son Goku nur ernähren konnte ohne finanziell großen Schaden zu nehmen. Die Familie Briefs musste sich bezüglich dessen nie Sorgen machen.
 

Das Raumschiff mit dem Vegeta wieder gelandet war, besaß die Möglichkeit die Gravitation beliebig einzustellen. Jedoch war der Saiyajin erst zufrieden, als der Teil des Flugobjektes eine Gravitation von 400g simulieren konnte. Er trainierte tagein tagaus in diesem Ding und zerstörte auch immer wieder diverse Trainings-Roboter, die dazu dienten seine Fähigkeiten weiter auszubauen.
 

„Der treibt mich noch in den Wahnsinn“, regte sich Bulma auf, während sie die Arme hinter sich verschränkte. Sie saß auf der Terrasse mit Yamchu bei einem kalten Getränk. Sie hatte es sich in ihrem Lieblingsstuhl gemütlich gemacht, der halb vom Sonnenschirm abgedunkelt wurde.
 

„Ignorier diesen Idioten doch einfach – er ist doch sowieso den ganzen Tag im Gravitationsraum“, entgegnete Yamchu der versuchte seine langjährige Freundin zu beruhigen.
 

„Das sagst du so einfach – den ganzen Tag? Jedes Mal wenn der werte Herr Hunger hat, muss ich mir seine Launen anhören und ihn bedienen! Oder wenn er mal wieder was kaputt macht. Anfangs hab ich mir ja nichts getraut zu sagen, aber irgendwann reißt der Geduldsfaden!“ schrie Bulma Yamchu an. Dabei fuchtelte sie so wild mit den Händen herum, dass sie fast vom Sessel flog.
 

„Vorsicht, pass auf – und trotzdem, reg dich nicht so auf“, belächelte er sie. Der ehemalige Wüstendieb verstand ihre schlechte Laune mehr als gut, da mit dem außerirdischen Gast nicht leicht Kirschen essen war. Die meiste Zeit war Yamchu bei seiner Freundin zu Hause und bekam auch diverse Meldungen von Vegeta mit. Jedoch schlich sich auch langsam bei ihm ein schlechtes Gewissen ein, da er nicht so hart wie der Saiyajin trainierte. Irgendwie wollte er sich nicht von Bulma losreißen, da er ein mulmiges Gefühl dabei hatte sie mit dem Irren alleine zu lassen – auch wenn ihre Eltern zu Hause waren. Weiteres, dachte sich Yamchu, dass egal wie hart er trainieren würde, er nie an Son Goku oder Vegeta rankommen würde. Wie sehr konnte er den anderen Kämpfern schon eine Hilfe sein? Er hatte schon seit Anbeginn hinterher gehinkt …
 

„Ich reg mich so viel auf, wie ich will – und überhaupt solltest du nicht auch etwas mehr trainieren? Die meiste Zeit bist du hier bei mir auf einem Kaffeeklatsch! So wirst du nie gegen die Cyborgs antreten können“, fügte Bulma hinzu.
 

Yamchu hatte bemerkt, dass er seine Freundin heute am falschen Fuß erwischt hatte. Er stammelte noch irgendwas mit einem kleinen Gekicher und verabschiedete sich zum Training hinter dem Haus. Er wollte partout nicht woanders hin – was wäre wenn Vegeta Bulma angreifen würde?
 

Bulma spürte regelrecht, wie ihr langjähriger Freund sie nicht alleine lassen wollte. Sie konnte sich keinen Reim darauf machen, ob er einfach nur eifersüchtig war oder er Angst um sie hatte, da man nie wissen konnte was Vegeta als Nächstes planen könnte. Im Endeffekt war es ihr egal, es störte sie nur, dass Yamchu glaubte ihre Beschützer sein zu müssen. Sie war sich sicher, dass der Saiyajin sie nicht anfassen würde, da er keinen Ärger mit Goku wollte, nicht solange er den Status eines Super Saiyajins erreicht hatte. Vorher konnte er sowieso einpacken und war chancenlos gegen seinen Widersacher.
 

„Yamchu wär da sowieso keine große Hilfe“, stellte die Blauhaarige fest und ächzte. Er war für einen Menschen sehr stark, jedoch war er um einiges schwächer als die Saiyajins. Also selbst wenn Vegeta auf dumme Gedanken kommen würde, könnte ihr Freund nichts ausrichten. Sie kippte den Rest ihres kalten Getränkes runter und nach einem Seufzer über die Hitze beförderte sie sich in die Werkstatt, um noch einige Kleinigkeiten zu reparieren.
 

Am Eingang der Werkstatt nahm sie ihren Arbeitsanzug vom Kleiderständer und zog sich um, um ihre Klamotten nicht zu verunreinigen. Nachdem sie sich auch noch Handschuhe übergezogen hatte, suchte sie nach einem entsprechenden Werkzeug für die Reparatur eines kleinen Trainingsroboters. Irgendwie fand sie nicht den entsprechenden Schraubenschlüssel, den die Blauhaarige anscheinend verlegt hatte. Genervt suchte sie die ganze Werkstatt danach ab und dachte dabei weiter über Vegeta nach. Bulma fragte sich, wie sie es noch ganze drei Jahre mit ihm aushalten sollte. Der Saiyajin war noch dazu nicht das Einzige, was sie an der Situation nervte. Mit Yamchu lief zwar alles wie am Schnürchen, jedoch störte es sie, dass er wie eine Klette dauernd bei der Capsule Corporation abhing. Grundsätzlich hatte sie keine Probleme mit ihm, aber dieses Verhalten ging ihr ziemlich auf den Geist. In dieser Hinsicht war ihr Vegeta teilweise lieber, da dieser, wenn er sie nicht gerade belästigte, wenigstens Ruhe gab und seinem Training nachging.
 

Weiteres war es irgendwie seltsam wenn alle abends beim Tisch zusammen saßen, besonders wenn Yamchu und Vegeta gleichzeitig anwesend waren. Die Situation war unbehaglich und komisch, sodass Bulma kein gemeinsames Gespräch aufbauen konnte. Sie hatte ein unwohles Gefühl, wenn sie etwas mit ihrem Freund besprach, das Vegeta nichts anging und über das Training des Saiyajins konnte man auch nicht reden. Der Prinz gab sich wortkarg, aß nur sein Essen und verschwand ziemlich schnell wieder auf sein Zimmer.
 

„Was geht nur in ihm vor?“, fragte sich Bulma und fand endlich unter einem Schrank den gesuchten Schraubenschlüssel. Sie bückte sich, zog das Teil hervor und widmete sich ihrem Vorhaben, den Roboter zu reparieren. Während sie an dem Metallding herumwerkte, konnte sie ihre Gedanken um Vegeta nicht abschütteln. Sie war mehr als neugierig, was in ihm vorging und sie dachte daran ihn gewisse Dinge auszufragen. Es war ihr sogar fast egal, ob er auf ihre Fragen antworten würde, allein seine Reaktion würde ihr schon genügen. Doch wann sollte die Blauhaarige das nur machen? Yamchu war immer anwesend und neben ihm wollte sie nicht ein Gespräch mit ihrem außerirdischen Gast anfangen …

Und täglich grüßt Vegeta

Am nächsten Morgen erwachte Bulma halbwegs erfrischt. Vegeta ließ sie die Nacht zuvor in Ruhe. Sie hatte einen Braten gemacht, der im Ofen durchgehend warm gehalten wurde. Das Essen hatte sie bereits fix fertig mit allen Beilagen fertig gestellt, sodass der Saiyajin nichts anderes tun musste, als den Teller mit dem Braten aus dem Ofen rauszuholen. Kurz hatte sie die Befürchtung, dass selbst das ihn zur Weißglut bringen würde, da er nicht bedient wurde.
 

Der Kämpfer hatte jedoch solange trainiert, dass als Bulma um Mitternacht ins Bett ging, er noch immer im Gravitationsraum war. Da konnte sie ihm auch nicht helfen. Jedenfalls wurde sie nicht schreiend in der Nacht geweckt, weil irgendwas nicht passte – was schon öfters der Fall war.
 

Bulma rubbelte sich wach, da sie ihre Augen nicht aufbekam. Sie drehte sich leicht nach links und spürte einen warmen Körper neben ihr liegen. Die nackte Gestalt in ihrem Bett war Yamchu und sie kuschelte sich eng an ihn. Sie genoss die Wärme, die sein Körper abgab. Allein schon wegen dieser Intimität, die sich in ihrem Zimmer abspielte, wollte sie nicht, dass Vegeta in ihr Zimmer stürmte. Es gab zwar immer die Möglichkeit den Raum abzusperren, aber einem Saiyajin fiel das sowieso nicht auf. Allein der Gedanke, dass der Kämpfer sie so sehen könnte, eng anliegend an ihrem Freund, ließ ihren Rücken erschauern.
 

Nachdem Bulma noch einige Minuten gedöst hatte, schaute sie auf die Uhr und bemerkte, dass es bereits zehn Uhr war. Ihrer Meinung nach etwas zu spät schon, da Vegeta sicher schon wach war. Wenn er nicht sein Frühstück bekam, konnte er wirklich Ärger machen! Bulma hatte sich die Bürde auferlegen ihm sein Frühstück täglich zuzubereiten. Als sie ihm angeboten hatte hier zu wohnen, wollte sie ihren Eltern so wenig Mühe wie möglich machen.
 

Langsam löste sich die Blauhaarige von ihrem Freund, den sie weiter schlafen ließ, und zog sich ihren Morgenmantel an. Leise öffnete sie die Türe ihres Zimmers und zog diese ebenfalls ohne einen Mucks zu machen hinter sich zu. Anschließend ging sie die Treppe hinunter zur Küche und lugte vorsichtig um die Ecke. Dort war weit und breit nichts von dem mürrischen Saiyajin zu sehen. Bulma hatte zwar keine Angst vor ihm, aber wenn es ging, war sie trotzdem lieber allein, wenn sie das Frühstück herrichtete. Sie ging zum Kühlschrank und suchte nach Eiern für ein Rührei, da Vegeta dies am liebsten aß vor seinem morgendlichen Training. Als sie die gewünschten Zutaten gefunden hatte und auf der Küchentheke verteilte, fiel ihr erst auf, was für eine Schweinerei in der Küche hinterlassen wurde.
 

„Der hat doch wirklich alle Portionen gegessen? Auch die was für mich noch reserviert und versteckt waren?“, fing Bulma an sich aufzuregen. Sie schweifte mit ihrem Blick genauer über die Küche und fand teilweise kaputte Teller unter dem Küchentisch. Ebenfalls waren Essensreste am Tisch und am Boden verteilt – die Saiyajins hatten allesamt keine Manieren beim Essen! Bulma ballte die Hände zu Fäusten und sie spürte, wie sich ein Wutanfall zusammenbraute. Genau in diesem Moment betrat  Vegeta die Küche, während sie vor sich hinknurrte.

„Loss Frau – mach mir Frühstück. Das von gestern hat ja auch nicht wirklich gelangt.“ Er stand in seinem Trainingsanzug von gestern vor ihr und verschränkte die Arme.
 

Die Blauhaarige konnte die Situation nicht fassen! Er hatte so ein Chaos hinterlassen und jetzt war er dabei ihr Befehle zu geben? Sie wusste nicht, was sie ihm als Erstes an den Kopf werfen sollte. Nachdem sie nicht schnell genug antwortete, fügte er hinzu: „Na wird’s noch was – Puppe. Ewig hab ich keine Zeit! Ich muss meinen Trainingsplan einhalten, damit ich die Cyborgs und anschließend Kakarott besiegen kann!“
 

„Hast du sie noch alle? Ich hab auch ein Leben, außer dass ich dir alles zu Fuße trage! Was bildest du dir eigentlich ein? Jeder andere wäre froh, wenn er gratis wo wohnen könnte. Kannst ja in der Wildnis leben – da würdest du gut hinpassen mit deinen stinkigen Klamotten! Hast du in denen leicht geschlafen? Igitt, kein Wunder, dass du immer noch solo bist bei dem Gestank.“

Was anfänglich als Wutanfall und Geschrei anfing, brachte Bulma fast zum Schmunzeln. Daran hatte sie noch nie gedacht, dass er eigentlich Single war. Sein Planet wurde ja zerstört, somit gab es eigentlich keine weiblichen Saiyajins mehr. Hatte er sich mal woanders im Weltall eine Frau genommen? Wie alt wer er eigentlich?
 

„Du blöde Schnepfe ich bin ein großer Krieger! Ich habe keine Zeit mir von dir eine Schönheitsberatung geben zu lassen. Ich bin hier, um zu kämpfen, der Rest interessiert mich nicht. Und im Moment brauche ich was zu essen, damit ich Kraft für mein Training habe“, knurrte Vegeta sie an, dem es gar nicht gefiel, dass sie so viele Widerworte gab. Bulma, die in ihren Gedanken versunken war, nahm den Prinzen nur mehr halb so ernst. Er war irgendwie süß, wenn er jedes Mal voller Stolz erzählte, was er nicht für ein großer Krieger sei.
 

„Gut dann mache ich für den großen Saiyajin-Krieger sein Frühstück. Kannst mir ja danken, wenn du die Welt vor den Cyborg rettest, da du dank mir nicht verhungert bist.“ Mit diesen Worten drehte sie sich um, ignorierte die Sauereien von gestern und begann alles für ein Mega Rührei vorzubereiten, da Vegeta sicher viel Eiweiß für sein Training brauchte.
 

„Aja, und nur damit du’s weißt, dank deiner Sauerei und den Stress, den du hast ein Frühstück zu bekommen, kannst du deine Mahlzeit am Boden einnehmen. Der Tisch ist einfach unbenutzbar!“ Sie deutete auf die Essensflecken, die der Prinz tags zuvor hinterlassen hatte. „Außer du wischst ihn sauber, ich mach das sicher nicht!“
 

„Am Boden – da setz ich mich nicht hin! Ich bin doch kein Hund!“, schrie er sie an. „Und deine Putze bin ich auch nicht, mach das doch selbst!“
 

„Du kannst ihn wenigstens abräumen, wenn dich die Essensflecken nicht stören“, lächelte Bulma selbstsicher.
 

Es machte ihn fertig, wie sie ihn irgendwie in der Hand hatte und Anweisungen gab. Der Saiyajin tat, wie sie sagte, jedoch nahm er nur den Tisch in die Hand und alles, was darauf war, schüttelte er aus dem Fenster und stellte das Möbelstück wieder hin. „Ist es so recht oder muss ich noch immer am Boden essen?“, grinste Vegeta.
 

Bulma starrte entgeistert aus dem Fenster. „Bist du verrückt, da unten hätte jemand stehen können? Und das Geschirr brauchen wir vielleicht auch noch!“, keifte sie ihn an. Er reagierte nicht auf sie, setzte sich zum Tisch und wartete darauf, dass sein Frühstück fertig war.

Yamchu - eifersüchtig?

Während Bulma weiter in der Pfanne herumstocherte, um das Rührei fertigzumachen, grübelte sie weiter über Vegeta. Sie spürte seinen Blick auf ihrem Rücken und fragte sich, was er nur dachte. Der Saiyajin verbrachte seine Zeit rund um die Uhr auf dem Gelände der Capsule Corporation, und seit er das erste Mal auf der Erde aufgetaucht war, waren bereits einige Monate vergangen.
 

Die Blauhaarige drehte den Herd etwas runter und betrachtete das von ihr zubereitete Frühstück weiter kritisch. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass ein Mann wie Vegeta seine Triebe derartig unterdrücken konnte. Vielleicht waren Saiyajins auch anders gestrickt, Son Goku war ja auch nicht gerade ein Paradebeispiel dafür, wie man mit Frauen umgehen sollte. Jedoch hatte sich der Erdenbewohner als Kind den Kopf gestoßen und war deshalb vielleicht so seltsam in Bezug auf weibliche Wesen. Bulma konnte sich Vegeta auch nicht als Herzensbrecher vorstellen, da allein sein grimmiger Blick jedes Date in die Flucht schlagen würde.
 

‚Warum denk ich an den Idioten überhaupt?‘, dachte sie sich und versuchte ihre Gedanken wieder zu verwerfen, indem sie den Kopf schüttelte.
 

„Was machst du denn? Wird’s bald? Nicht das mein Frühstück anbrennt“, grummelte Vegeta. Er saß angespannt am Küchentisch und wippte mit seinem rechten Fuß auf und ab. Geduld war eine Tugend, die der Prinz sicher nicht besaß.
 

Bulma erschrak dermaßen, dass ihr der Pfannenwender auf dem Morgenmantel fiel. ‚Na toll‘, dachte sie sich, hob das Küchenutensil auf und warf es in die Spüle. Anschließend zog sie sich ihren Morgenmantel aus und schleuderte ihn wütend in die Ecke. Danach schaltete sie die Herdplatte komplett aus und nahm sich einen neuen Pfannenwender, um das Rührei auf einem entsprechenden Teller zu verteilen.
 

„Wegen dir ist mein Morgenmantel nun ein Fall für die Wäsche du Spasti!“, regte sich die Frau auf während sie das Frühstück vor sein Gesicht stellte. Wortlos wie immer fing er an zu essen, während sie sich einen Kaffee holte. Vom Zeitungsständer holte sich sie noch die Tageszeitung und gesellte sich zu ihrem außerirdischen Gast. Die beiden Streithähne wechselten kein Wort miteinander und jeder war in seiner Tätigkeit vertieft.
 

Nach einiger Zeit kam Yamchu gähnend in die Küche und erschrak, als er Bulma in ihrem kurzen Pyjama erblickte. „Was ist denn in dich gefahren? Spinnst du?? Ist das hier ein Striplokal für den Idioten?“, schrie er, während sein Kopf rot anlief.
 

Bulma sah ihren Freund verwundert an. Sie verstand nicht so ganz, was er hatte oder von ihr wollte. Verwundert blickte sie auf ihren Körper und befand, dass ihr Pyjama alles andere als aufreizend war. Es war fast das gleiche Modell, wie die Unterwäsche, in der sie im Raumschiff vor Kuririn und Gohan rumgetänzelt war. Außerdem beachtete Vegeta sie auch keines Blickes – bis Yamchu eben zum Schreien angefangen hatte.
 

„Was hast du? So besonders sind die Hörner von deiner vulgären Freundin auch nicht. Als ob mich so was vom Frühstück ablenken würde“, motzte Vegeta und stand auf, da er seinen Teller leer geputzt hatte. Er begab sich in den Gravitationsraum, ohne das Paar weiter zu beachten. Als der Saiyajin den Raum verließ, sah Bulma ihren Freund genervt an.
 

„Man Yamchu du bist ultrapeinlich – ich sitz nicht zum Spaß hier so rum! Mein Morgenmantel ist dreckig geworden. Glaubst du wirklich, ich würde mich extra aufreizend hinsetzen, um Vegeta anzumachen?“, motzte sie den ehemaligen Wüstendieb an. Die Blauhaarige stand genervt auf und verschränkte ihre Arme.
 

Ihr Freund wollte und konnte ihr das irgendwie nicht so ganz glauben. Eine ziemlich starke Eifersucht machte sich in ihm breit. Es war ihm zuwider, dass dieser Typ immer hier war und dass er jederzeit die Möglichkeit hatte, seine Freundin zu sehen oder anzubaggern. Yamchu fasste es nicht, dass sie die Gesamtsituation so locker sah. Er ballte seine Hände zu Fäusten und kochte vor Wut. Jedoch wollte er sich nichts anmerken lassen und fasste einen schnellen Entschluss.
 

„Ich denke, ich sollte hier nicht mehr trainieren. Ich ertrag das nicht … du und dieser Typ“, schnaufte Yamchu.
 

„Gut mir soll‘s recht sein, einer weniger, mit dem ich mich streiten muss!“, erwiderte Bulma und rannte in ihr Zimmer, aus dem sie in Windeseile wieder zurückkam. Sie hatte einen Berg Wäsche mitgenommen, den sie wütend auf ihren Freund warf. Seine gebrauchten Klamotten, die einen unangenehmen Geruch verbreiteten lagen am Boden, und hingen teilweise auf seinem Körper verteilt.
 

„Hier bitte nimm deine dreckigen Klamotten auch gleich mit. Komm erst wieder, wenn du dich beruhigt hast“, fügte sie hinzu und funkelte ihn böse an.
 

Das war der Auslöser für einen großen Streit. Die beiden warfen sich noch einige Dinge an den Kopf und Yamchu war nicht davon abzubringen, das Vegeta ihre Beziehung zerstörte, was Bulma jedoch komplett anders sah.
 

„Ich hätte schon längst meine Sachen packen sollen! Dann kannst du endlich mit diesem Freak alleine sein!“
 

„Ja ich werde mich zu ihm in den Gravitationsraum setzen und bei hundertfacher Schwerkraft einen Striptease hinlegen, wie ich es so oft schon gemacht hatte“, machte sie sich über ihn lustig.
 

„Dich kann man ja nicht mal ernst nehmen, so viel Blödsinn, wie du von dir gibst!“
 

Was beide nicht mitkriegten, war, dass Vegeta noch nicht im Gravitationsraum war, sondern im Nebenraum an die Mauer gelehnt belustigt den Streit mitanhörte…

Der erste Versuch

„Dieser blöde Idiot … Der hat doch nur Komplexe, weil er nicht so stark ist, wie Son-Goku und Vegeta“, jammerte Bulma ihre Mutter voll. Beim nachmittäglichen Kaffeetrinken saßen sie zusammen und redeten über den alltäglichen Wahnsinn, den ihre Tochter ertragen musste. Die Blauhaarige griff nach einem Stück Kuchen, das auf dem Tisch stand und biss davon ein großes Stück ab.
 

„Ich muss schon sagen, Vegeta ist auch ein sehr gut aussehender Mann – ich verstehe, warum Yamchu eifersüchtig ist. Außerdem ist er so ehrgeizig und stolz, also ich kann schon verstehen, was eine Frau an ihm findet“, kicherte Mrs. Briefs.
 

„Seit wann bist du denn im Vegeta Fanclub? Klar so übel wie er tut ist er gar nicht, das habe ich schon mitgekriegt, dass viel Schauspielerei auch dabei ist. Der will halt nicht, dass man in ihn hineinsieht. Versteh nur nicht, dass sich Yamchu so stresst … Anscheinend vertraut er mir überhaupt nicht“, sagte Bulma schnippisch und schluckt das Kuchenstück hinunter. Fast hätte sie sich dabei verschluckt, da sie essen und reden zur gleichen Zeit tun wollte.
 

Sie blickte aus dem Fenster. Irgendwie war das mit ihrem Freund immer so eine On-Off Geschichte. Vielleicht sollten sie wirklich endlich heiraten und Kinder kriegen, oder sich doch trennen? Würde er ihr mehr vertrauen, wenn sie endlich verheiratet wären? Irgendwie hatte Bulma noch keine Lust Yamchu zu heiraten. Erst musste sie etwas Abstand von ihm gewinnen. Vielleicht würden sie sich dann wieder näher kommen.
 

Bereits zwei Monate waren vergangen, seit der ehemalige Wüstendieb außerhalb trainieren war. Kein Wort hatte sie seitdem von ihm gehört, was sie manchmal vielleicht auch für das Beste hielt. Frauen lenkten Männer ja grundsätzlich ab, wurde ihr immer gesagt. Vielleicht würde er dann endlich mal stark genug werden, um den anderen Kriegern eine nützliche Hilfe zu sein. Irgendwie hinkte er immer hinterher und das lag zweifelsohne nicht an seinem mangelnden Talent.
 

Der außerirdische Kämpfer war auch nirgends zu sehen, dieser verweilte schon einige Zeit im Gravitationsraum. Seit er hier war, hatte er sich keinen einzigen Tag ausgeruht. Bulma verschränkte ihre Arme hinter dem Kopf und seufzte. Was sich wohl Vegeta dabei dachte, hier auf der Erde zu verweilen?  Irgendwie mochte sie mehr über ihn wissen, da er doch auf eine gewisse Art faszinierend war, und wirkte eigentlich ziemlich einsam.
 

In diesem Moment beschloss Bulma einen Versuch zu starten: ein Gespräch mit Vegeta, das vielleicht mal nicht wieder im Streit oder endloses Schweigen endete. Vielleicht würde er sich diesmal ihren Namen merken, das nervte sie auch bereits zu lange. Jedes Mal wurde sie mit Puppe oder Erdenfrau angesprochen. ‚Los Puppe‘, hallte es in ihrem Kopf wieder. Es klang so vulgär, wenn er sie auf diese Art ansprach und es brachte die Erfinderin zur Weißglut.
 

Abends war es draußen noch sehr warm, also beschloss Bulma für ihre Eltern und Vegeta zu grillen. Jedoch war es nicht absehbar, wann der ehrenwerte Prinz sein Training beenden und sich entschließen würde sein Abendessen einzunehmen. Bis der Saiyajin endlich auftauchte, waren ihre Eltern längst verschwunden und sie saß alleine auf der Terrasse und wartete auf Vegeta.
 

„Na endlich kommst du! Du hältst dich auch an keine fixen Zeiten. Ich kann auch nicht immer auf dich warten“, sagte sie ihm und sah ihn dabei etwas genervt an. Bulma versuchte ihre Stimme nicht zu stark zu heben und ihn nicht unnötig zu provozieren, auch wenn es ihr schwerfiel. Anscheinend fruchtete diese Zurückhaltung, denn ihr außerirdischer Gast brüllte nicht zurück, sondern setzte sich wortkarg wie immer zu Tisch und wartete auf sein Essen.
 

Fröhlich wie eh und je legte sie die Spieße auf den Grill und bereitete die bereits fertigen Koteletts zu. Sie verteilte das durchgegarte Essen auf Tellern mit einigen Beilagen wie Wedges und Gemüse und stellte alles auf den Tisch. Als der Saiyajin sein Essen vor sich sah, begann er weiterhin wortlos zu essen.
 

Nachdem er fast mit seiner Mahlzeit fertig war, fasste sich Bulma ein Herz und fing mit ihrem Experiment an.
 

„Sag mal Vegeta – du bist eigentlich auch immer allein mit dir selbst? Ist das nicht deprimierend so einsam zu sein?“ Dabei schaute sie ihn neugierig an und blinzelte mit ihren Augen.
 

„Ganz im Gegenteil – keiner, der mich mit Zeug vollquatscht, das mich sowieso nicht interessiert. Außerdem kann ich mich dann ganz auf mich konzentrieren“, grummelte er und schob den Teller zur Seite. Er nahm sich sein Glas Wasser und trank einen halben Liter auf einen Satz aus. Er war kurz davor wieder aufzustehen, als die Blauhaarige ihn bat, noch kurz sitzen zu bleiben.
 

„Es wird dich nicht umbringen, wenn du noch fünf Minuten hierbleibst und mir ein bisschen Gesellschaft leistet“, lächelte sie ihn an.
 

Ungläubig sah Vegeta seine Gastgeberin an und wusste nicht so recht, was er von der Situation halten sollte. „Und was hab ich davon? Na ja vielleicht werd ich von deinem Gequatsche wenigstens richtig müde, wenn es besonders ‚spannend‘ ist“, grinste er und setzte sich wieder hin.

Ein unangenehmes Gespräch

Es wurde langsam aber doch etwas dunkel. Dennoch waren die Temperaturen außerhalb noch angenehm. Bulma hatte einige Kerzen angezündet, um nicht im Dunkeln sitzen zu müssen. Außerdem wollte sie eine angenehme Stimmung verbreiten, wenn sie sich mit dem Saiyajin unterhalten würde. Das Licht flackerte und sie beobachtete das helle Licht, das auf seinen Körper schien. Er hatte seine Muskeln angespannt und verschränkte wie üblich seine Arme. Wortkarg betrachtete der außerirdische Gast die Kerzen und schien darauf zu warten, was die Blauhaarige von ihm wollte. Sie fragte sich, was in ihm vorging und versuchte in seinen Augen seine Gedanken zu lesen.
 

„Also wenn du irgendwann mal jemanden zum Reden brauchst, kannst du gern zu mir kommen. Es muss doch furchtbar sein Gedanken zu haben, die man niemanden mitteilt oder nicht? Du musst mir natürlich keine neuen Kampftechniken verraten, wenn du Angst hast, dass ich sie vielleicht Son Goku verraten würde“, lächelte sie Vegeta an. Er atmete nur tief durch und gab keinen Mucks von sich. Mit etwas mehr Reaktion hatte sie schon gerechnet. Sie fügte noch hinzu: „Aber du könntest doch mal sagen, was in dir vorgeht ...?“
 

„In mir vorgehen? In mir geht nichts vor! Wird das jetzt so ein Psychogespräch, wo ich über meine Gefühle reden soll? Mein Herz besteht nur aus Hass und Wut, falls du das noch nicht wusstest“, motzte Vegeta und sah weg von der Flamme. Genervt spannte er sich noch mehr an, und schien desinteressiert zu wirken.
 

„So hab ich das gar nicht gemeint“, korrigierte sich Bulma. „Ich hätte nur einige Sachen gern gewusst, da ich eigentlich nicht viel über dich weiß. Wenn du hier schon wohnst, würde ich gern wissen mit wem ich es hier zu tun habe. Eigentlich weiß ich nur, dass du ein Saiyajin wie Son Goku bist und dass du mal ein Prinz von einem Planeten warst, den es nicht mehr gibt ... den Freezer zerstört hat?“ Sie blickte ihn fragend an und erhoffte sich ein zustimmendes Nicken auf ihre Feststellung. Jedoch sah die Erfinderin nur einen angespannten Saiyajin, der seinen Blick auf die Flammen der Kerzen konzentrierte.
 

„Ich würde zum Beispiel gerne wissen was die Unterschiede zwischen Saiyajins und Menschen sind, außer der Affenschwanz und die Kampfkraft natürlich.“
 

„Es ist nicht die Kampfkraft, die es ausmacht. Schwache Saiyajins gibt es auch so wie Kakarott, der als Unterklasse-Krieger auf die Erde geschickt wurde!“, antwortete Vegeta. Er sprach also doch! „Saiyajins haben einen unglaublichen Drang zum Kämpfen, wir sind ein Kriegervolk und deswegen haben wir so eine Kampfkraft. Wir streben danach, immer stärker zu werden und uns zu duellieren.“ Wenn es um die Beschreibung seiner Rasse ging, war Vegeta also doch gesprächig. Bulma merkte wieder, wie sich sein Stolz auf diese Weise zeigte und es gefiel ihr.
 

„Haben Saiyajins überhaupt keine … ähm … Bedürfnisse?“ Sie druckste etwas um diese Thematik herum und bemerkte, dass es doch unangenehmer war, wie zunächst vermutet. Ihr Kopf lief langsam rot an und sie war froh, dass bei dem dumpfen Kerzenschein dieser nicht allzu sichtbar war.
 

Vegeta zuckte zusammen und sah sie verdutzt an. Anscheinend verstand er nicht so genau, was sie ihm sagen wollte. Er betrachtete seine Gastgeberin genauer und bemerkte dann doch, dass sie rot angelaufen war. Ihr beschämender Gesichtsausdruck verriet außerdem auch Bände. Eine leichte Röte war auch in seinem Gesicht wiederzufinden.
 

„Du hast sie wohl nicht mehr alle! Als ob ich mit dir einen Kaffeeklatsch über so was führen würde. Hast du schon mal was von Privatsphäre gehört?“, keifte er sie an. Er verstand nicht so ganz, wie dieses Erdenweib ihn so aus der Fassung bringen konnte.
 

„Ach komm du kannst mir doch nicht verdenken, dass ich ein bisschen neugierig bin. Oder interessiert dich so was überhaupt nicht von … äh … anderen Menschen, wie z.B. mir? Mein Lieber, jetzt stell' dich doch nicht so an.“ Bulma genoss es irgendwie, ihn auf diese Art und Weise, etwas am Nerv zu kitzeln. Sie stützte ihr Gesicht mit ihrer linken Hand ab und sah ihn belustigt an.
 

„Was … mein Lieber? Wie redest du eigentlich mit mir?“ Vegeta verschränkte noch mehr seine Arme und am Kopf begann langsam aber sicher, eine Ader zu pulsieren.
 

„Vielleicht hattest du auch nie so ein … äh … Bedürfnis, weil du noch nie eine Frau hattest. Kann das vielleicht sein?“ Bulma schluckte heftig bei der Aussage. Irgendwie wurde das Ganze jetzt doch etwas peinlich. Sie nahm einen kräftigen Schluck Rotwein, der ihr dabei half, dieses Gespräch weiter zu führen.
 

Angespannt saß er da und sah sie weiterhin verdutzt an. Einen Moment lang wusste er nicht, was er sagen sollte, bis es aus ihm heraus platzte: „Du vulgäres Weib – was glaubst du eigentlich, wen du vor dir hast? Ich bin der stärkste Saiyajin im ganzen Universum. Wenn du glaubst, dass ich nicht mal eine Frau abbekommen kann, dann liegst du völlig falsch! Nicht dass dich das irgendwie was angehen würde!“
 

Bulma sah ihn überrascht an. Anscheinend passte es ihm überhaupt nicht, dass sie solche Vermutungen anstellte. Es störte ihn ziemlich, dass sie glaubte, er sei noch Jungfrau, wobei man ihr solche Annahmen nicht verdenken konnte. Vegeta biss sich auf die Zähne und gab ein scharfes Knurren von sich. Irgendwie hatte er gehofft, dass sie zusammenzucken und sich in ihr Zimmer verkriechen würde, wenn sie an ihrem Leben hängen würde. Doch es sah eher so aus, als würde sie einen Lachanfall zurückhalten.
 

„Also bist du doch keine Jungfrau mehr und hast einfach schon länger nicht mehr ...“, kicherte sie. Sie konnte ihr Lachen nicht mehr stoppen und hielt sich die Hand vor ihren Mund
 

„Hör auf zu gackern oder du kannst was erleben!“ Plötzlich stand der Prinz so heftig auf, dass sogar der Sessel zurückfiel. Den Tisch hatte er ebenfalls zum Wackeln gebracht und die Flasche Rotwein, die Bulma hingestellte hatte, rollte auf dem Boden, wo sie in tausend Stücke zerfiel. Normalerweise hätte sich die Blauhaarige darüber aufgeregt, jedoch war sie gerade so geladen, dass sie nicht anders konnte, als weiter rumzustochern.
 

„Ach komm stell dich nicht so an, ich meine es ja nicht böse … ich möchte dir ja nur helfen. Falls du eine Frau brauchst …“, grinste sie und verzog dabei das Gesicht.
 

„Nein danke! Ich habe keine Lust mich mit dir abzugeben, nur weil dein Stecher schon ein paar Monate außerhalb trainiert“, schrie er sie an und ballte seine Hände zu Fäusten.
 

Bulma kicherte weiter. Hatte er wirklich gedacht, dass sie sich ihm anbieten würde? Dabei wollte sich die Erfinderin nur einen Spaß machen, irgendwie war das Gespräch in ein Kabarett ausgeartet.
 

„Glaub mir Vegeta, nur weil du hier wohnst, versuche ich dich nicht zu verführen. Keine Fummelei! Das habe ich dir schon mal gesagt … Ich hätte dir sonst eine Bekannte oder so vorgestellt, die dir beim Abbau von diversen Druck helfen könnte. Keine Angst, mit sowas wie dir würde ich mich niemals einlassen“, versuchte Bulma klarzustellen.
 

Vegetas Fäuste waren noch immer geballt, jedoch hatte er nicht die Absicht ihr etwas anzutun. Er drehte ihr den Rücken zu und verabschiedete sich mit den Worten: „Dann behalt deine dummen Fragen das nächste Mal für dich! Bevor ich noch einmal so zu gequatscht werde, bin ich lieber allein! Dummes Waschweib!“
 

Bulma sah Vegeta noch hinterher, als er sich wieder ins Haus begab und wütend die Tür hinter sich zuschmiss, die daraufhin ein Haufen Kleinholz war.
 

„Soso der edle Saiyajin-Prinz hat also einen wunden Punkt. Der sollte sich echt nicht so anstellen! Das Leben kann doch nicht nur aus Kämpfen bestehen“, seufzte Bulma und trank den Rest ihres Rotweines aus. „Schade um den guten Wein ...“ Sie betrachtete die Scherben der Flasche, die Vegeta hinterlassen hatte. Heute hatte sie keine Lust mehr die Sauerei wegzuräumen. Stattdessen sah sie den Vollmond an und träumte vor sich hin. Sie erwischte sich selbst dabei, wie sie an Yamchu dachte. Zu lang war es her, dass sie ihn das letzte Mal gesehen hatte und sie fragte sich was er wohl tat jetzt in diesem Moment. Vielleicht schlief er, oder aß gerade zu Abend.
 

„Ach Yamchu“, seufzte Bulma. „Zuerst wünschte ich dich zum Teufel und jetzt wäre ich froh, wenn du hier wärst… ich hoffe es geht dir gut – egal wo du bist.“

Dessous Einkauf

Irgendwie wunderte sich Bulma immer mehr, wo Yamchu abgeblieben war. Normalerweise, wenn er trainieren ging, schaute er doch ab und zu bei ihr vorbei und wenn es nur alle drei bis vier Monate war. Nun war fast ein Jahr vergangen, seit er nichts mehr von sich hören ließ. Insgesamt waren es noch ein Jahr und acht Monate, bis die Cyborgs kommen würden. Somit wäre fast Halbzeit – vielleicht würde er sich dann dazu abringen vorbeizuschauen?
 

Bulma war gerade dabei, eine Liste an Besorgungen für ihren Einkauf zu erstellen. Vegeta hatte mal wieder alle Vorräte aufgegessen. Dabei hatten sie doch so viel Fleisch eingefroren? Einen Saiyajin zu ernähren war mehr als kostspielig und die Blauhaarige war froh, dass sie sich über solche Dinge nicht sorgen brauchte. Manchmal beobachtete sie ihren außerirdischen Gast durch das Fenster des Gravitationsraumes. Anscheinend konnte er sich noch immer nicht in einen Super Saiyajin verwandeln, soweit sie es mitbekam. Es schien jedenfalls an seinen Nerven zu zerren, dass er noch immer nicht am gleichen Level wie Son Goku war. Den Druck, den Vegeta dadurch verspürte, führte dazu, dass er noch härter und länger trainierte und die Blauhaarige ihn somit noch weniger sah.

Das vergangene Jahr mit Vegeta war teilweise eintönig und jeder Tag glich fast dem anderen. Fast täglich gab es diverse Auseinandersetzungen mit ihm, mit denen sie umzugehen hatte. Es ging meistens darum, wie sein Essen gemacht werden musste oder wie schnell es zubereitet wurde. Falls in diesem Bereich alles in Butter war, wurden die nächsten Kritikpunkte auf die Tagesordnung gerufen. Sprich, er belästigte sie in der Werkstatt, wo sie seine Trainingsroboter schneller oder intelligenter machen musste. Gerade dort fühlte sie sich immer ungestört und der Prinz hatte nichts anderes zu tun als ihr auf die Nerven zu gehen. Wenigstens tat er weder Bulma noch ihrer Familie etwas an, da er einsah, dass er es komfortabel bei der Capsule Corporation hatte. Es stand immer gutes und frisches Essen am Tisch, er musste keine Miete zahlen und hatte seine eigenen Techniker in Form von Bulma und ihrem Vater zur Hand. Somit hatte die Erfinderin keinen Genierer zurück zu keifen, falls er mal das Maul wieder zu weit aufriss. Der Saiyajin war zwar immer schnippisch folgte ihr jedoch brav, nachdem er einsah, dass sie am längeren Ast saß.
 

Bevor Bulma sich auf dem Weg ins Einkaufszentrum machte, zappte sie sich via Computer in den Gravitationsraum zu Vegeta. Zunächst musste sie eine Bildeinstellung finden, in der sie ihn von vorne sehen konnte.
 

„Ich geh jetzt einkaufen, hat der Herr irgendwelche besonderen Wünsche?“, fragte sie ihn.
 

„NEIN! Und lass mich endlich in Ruhe du lenkst mich ab“, motzte er sie an, während er unter 400-facher Erdanziehungskraft einige Liegestütze schwitzend bewältigte.
 

„Oh Mann! Wenn ich dich nicht frage, passt das nicht wenn doch krieg ich auch wieder eine aufs Maul … dir kann man es auch nie Recht machen. Bäh!“ Die Frau zeigte ihm die Zunge.
 

„Halt endlich dein Maul!“, schrie er den Monitor an, den sie daraufhin auch genervt ausschaltete.
 

‚Den sollte mal einer verstehen‘, grübelte Bulma und versetzte den Computer in den Stand-by Modus. Sie nahm ihre Einkaufsliste und eine der Hoipoikapseln, in denen ein Auto verstaut war. Mit diesem fuhr sie dann auch ins Einkaufszentrum.
 

Bevor sie jedoch mit dem eigentlichen Einkauf begann, beschloss sie für sich einige schöne Dinge zu kaufen. Sie fühlte, wie sie etwas brauchte, um sich besser zu fühlen. Falls außerdem Yamchu wiederkommen sollte, wollte sie einige neue Dessous parat haben. Bei dem Gedanken, dass er sie in ihrem neuen Outfit sah, musste sie hämisch grinsen. Eine Röte stieg ihr ins Gesicht, als sie in ihre Gedanken versank.
 

„Oh Bulma siehst du sexy aus, warum bin ich nur so lange weg gewesen“, redete sie mit verstellter Stimme mit sich selbst.
 

Angekommen im Einkaufszentrum stürmte sie in das nächstbeste Dessous Geschäft und durchforstete die teurere Abteilung, in der die feinste Spitze zu finden war. Schließlich fand sie eine passende Korsage in Bordeaux, das bereits Strumpfbänder integriert hatte. Das zugehörige Höschen mit floralen Stickereien wurde auch gleich mit eingepackt. Es fehlten nur mehr halterlose Strümpfe in der zugehörigen Farbe, um das Outfit zu komplettieren. Zum Anprobieren nahm sie sich zusätzlich schwarze Pumps mit Stiletto-Absätzen in die Kabine mit, welche eine glänzende Lackleder-Optik besaßen. Damit würden ihre bereits langen Beine noch länger wirken bei einer Absatzhöhe von 10 cm.
 

In der Kabine zwängte sich Bulma in die Dessous – etwas zu eng hatte sie die Größe schon gewählt. Jedoch war ihr das egal, da so ihre Brüste mehr zusammengequetscht wurden und voller aussahen. Als sie schließlich das gesamte Outfit anhatte, betrachtete sie sich zufrieden im großen Spiegel der Kabine und drehte sich hin und her. Der Hintern saß im Höschen auch gut und die Beine wirkten schön lang. Sie fuhr sich durch die Haare und versuchte mit den Händen eine sexy Frisur zu formen.
 

„Zum Friseur sollte ich auch jeden Fall auch gehen“, stellte sie mürrisch fest. Langsam bemerkte sie, wie sie in die Fantasiewelt abdriftete. Sie stellte sich vor, wie sie stehend ihren Hintern ausstreckte und Yamchu genau in diesem Moment den Raum betrat. Die Augen fielen ihm raus und in ihrer Fantasie würde seine Nase zu bluten anfangen, genau wie bei Muten-Roshi damals. Den Gedanken an den Herrn der Schildkröten musste Bulma sofort wieder verdrängen, dieser war alles andere als angenehm. In ihrem Tagtraum passierte so einiges, dass sie noch mehr erröten ließ. In dem Moment, wo sie beschloss, das Outfit zu kaufen, nahm sie von draußen eine Stimme war.
 

„Das kannst du auf jeden Fall anziehen … natürlich - das ist supersexy. So etwas Tolles hab ich noch nie gesehen.“
 

Irgendwie kam Bulma die Stimme bekannt vor und sie schob den Vorhang der Kabine leicht beiseite und wagte einen Blick in das Geschäft hinaus.

Eine unschöne Überraschung

Bulmas Augen weiteten sich mit jeder Sekunde, die verging. Sie sah eine junge hübsche Frau mit lilafarbenen gelockten Haaren, die gerade ein Negligé vor ihrem Körper hielt und sich im Spiegel betrachtete. Daneben stand ein Mann, dessen Rücken sie nur erhaschen konnte. Jedoch reichte der Blick auf dieses Körperteil, um erahnen zu können, wen die Blauhaarige vor sich hatte. Dennoch wollte sie keine voreiligen Schlüsse ziehen und wartete ab, wie das Gespräch weiterverlaufen würde.
 

„Ich weiß nicht, sieht das auch nicht zu altmodisch aus? Ich will nicht wie dreißig aussehen“, erwiderte die junge Frau und sah kritisch ihr eigenes Spiegelbild an. Anscheinend war die Begleiterin noch keine zwanzig, da sie erstens so eine Meldung von sich gab und zweitens sehr jung aussah.
 

„Auf keinen Fall! Ich finde das supersexy, modern und sehr jung … ich würde dich zu gern damit sehen. Hehe…“ Der Mann wurde rot und seine Augen ebenfalls immer größer. Der Spiegel vor dem die beiden standen war für Bulma gut ersichtlich und langsam bestätigte sich ihre Vermutung, da sie das Gesicht ihres Freundes erkannte. Sie war sich sicher, dass es sich um Yamchu handelte und sie fragte sich, was er hier mit einer anderen Frau machte. Ihr Herz begann zu pochen und sie fühlte, wie ein mulmiges Gefühl ihre Magengegend hochwanderte
 

„Ich werde es gleich heute Abend anprobieren, wenn du willst“, kicherte die junge Frau und sah ihren vermeintlichen Geliebten vielversprechend an.
 

Der Beobachterin platzte gleich der Kragen. Sie konnte sich nicht mehr halten, biss die Zähne zusammen und stürmte aus der Umkleidekabine.
 

„Was fällt dir Miststück ein, meinen Freund anzubaggern?? Such dir jemanden in deinem Alter, du unreifes Ding! Hast ja nicht mal Brüste oder wie nennst du die Mückenstiche, die auf deinem Körper platziert sind?“, platze es aus ihr heraus.
 

Yamchu und die Frau mit den lilafarbenen Haaren drehten sich zu ihr um und sahen sie verdutzt an. Das Gesicht von Bulmas Freund fiel in sich zusammen und ihm stockte der Atem. Es fehlten ihm jegliche Worte, da er mit so einer Konfrontation sichtlich nicht gerechnet hatte. Wie sollte er auch? Es war auch ein dummer Zufall, dass sie im selben Geschäft etwas kaufen wollte.
 

„Wer ist diese unhöfliche Person, kennst du sie Yamu-Schatz?“, stellte sie ihn zur Rede. Yamchu ignorierte die Reaktion seiner Begleiterin, da er zu beschäftigt war, sich schnell eine Ausrede für seine Freundin aus den Fingern zu saugen.
 

„Äh … Bulma was machst du denn hier. Ich hab gedacht du bist daheim so beschäftigt mit Vegeta und so … hahaha.“ Der Kämpfer zitterte etwas und ein dümmliches Lachen kam aus ihm heraus. Er wusste nicht, wie er sich aus der Situation rausreden sollte. Sein Gesicht färbte sich rot vor Scham und er fügte hinzu: „Und wieso siehst du überhaupt so aus?“ Seine Augen weiteten sich, als er seine Noch-Freundin von oben bis unten betrachtete.
 

An das hatte die Blauhaarige bis jetzt noch gar nicht gedacht! Sie war noch immer in der sexy Unterwäsche und stand mitten im Geschäft! Durch ihr Geschrei hatte sie auch schon die Aufmerksamkeit der restlichen Kunden auf sich gezogen, die bereits über sie tuschelten. Sie ignorierte ihr Umfeld, da sie im Moment andere Sorgen hatte und funkelte die anderen Leute böse an.
 

„Was gibt es hier zu glotzen? Noch nie eine Frau in Unterwäsche gesehen?“, keifte sie ein paar Ehepaare an, die sich nach ihrer Reaktion sofort umdrehten und verschwanden
 

„Das ist mir zu tief – ich gehe“, beschloss Yamchu’s junge Begleiterin, legte das Negligé beiseite und drehte dem Kämpfer den Rücken zu. Dieser war nicht überrascht von ihrer Reaktion, am liebsten hätte er sich selbst aus dem Staub gemacht. Als er sich ebenfalls zum Gehen aufmachen wollte, stoppte ihn Bulma verbal.
 

„Du bleibst hier! Ich glaube du bist mir eine Erklärung schuldig.“ Sie verschränkte die Arme und klopfte mit dem Fuß nervös auf dem Boden. Ihr Herz klopfte einerseits vor Aufregung über die Erklärung, die Yamchu ihr gleich geben würde. Andererseits war sie so geladen, dass sie ihre Gefühle für ihn mal beiseiteschob. Der ehemalige Wüstenbandit kam etwas näher und versuchte sie mit Worten etwas zu beruhigen.
 

„Das ist nicht so, wie es aussieht … ähm …hmm“, stammelte er vor sich hin.
 

„Dann sag mir, wonach es denn aussieht.“ Die Erfinderin hatte ihre Augen geschlossen und ihre Adern pulsierten.
 

„Vielleicht solltest du dich vorher umziehen, irgendwie kann ich mich nicht so konzentrieren, wenn du so sexy aussiehst.“ Ein weiteres dümmliches Lachen entstieg ihm. Seine Meldung gepaart mit seinem perversen Grinsen war zu viel für Bulma und sie klatschte ihm eine.
 

„Hör endlich auf so dümmlich zu kichern! Eigentlich will ich gar keine Erklärung! Von so einem Vollpfosten wie dir will ich überhaupt nichts mehr wissen! Als ob es das erste Mal wäre, dass du fremdgehst. Das hatten wir schon mal! Ich hab gedacht, dass das längst hinter uns liegt, nachdem du schon von Kindern und so geredet hast. Aber anscheinend hab ich mich gewaltig getäuscht“, schrie sie im Geschäft weiter herum.
 

„Nein bitte! Es ist wirklich nicht so, wie du denkst“, versuchte er sich weiter herauszureden. Seine Freundin jedoch erblickte einen Gürtel im Regal nebenan, packte diesen und schlug damit auf Yamchu ein.
 

„Du elender Lügner, mit dir will ich nichts mehr zu tun haben.“ Die Konfrontation hatte sich schon so laut entwickelt, dass der Geschäftsführer alarmiert wurde und auf die beiden zukam.
 

„Ich muss Sie bitten zu gehen – wir sind ein respektables Geschäft. Andere Kunden fühlen sich durch Ihren Lärm gestört.“
 

„Ich würde das lieber nicht machen“, flüsterte Yamchu dem Mann zu. Bulma tickte nun komplett aus und schlug erst recht auf ihren Freund ein, während sie ihn zusätzlich weiter beschimpfte.
 


 

*****
 

Bulma hockte im Bademantel auf einem schäbigen Stuhl im Kaufhausbüro. Weit weg von ihr saß Yamchu und blickte sie die ganze Zeit verstört an. Es war schon über eine halbe Stunde vergangen, seit sie in das Security-Büro des Einkaufszentrums verwiesen wurden. Nervös wippte die Blauhaarige mit ihrem rechten Fuß und ertrug die Warterei nicht mehr.
 

„Das wäre nie passiert, wenn du nicht fremdgegangen wärst“, motzte Bulma ihren Freund an. „Es ist ultrapeinlich, in diesem Aufzug beim Kaufhausdetektiv zu sitzen. Hast du eine Ahnung, wie ich mich gerade fühle?“ Sie verdrehte die Augen und hoffte auf einen Funken Empathie seinerseits.
 

„Ich hab mich nicht mal gewehrt! Eigentlich wollte ich dir alles erklären, aber du wolltest nicht zuhören und bist komplett aufgegangen wie ein Hefeteig“, scherzte Yamchu und hoffte sie dadurch etwas zu beruhigen.
 

„Vergleich mich nicht mit irgendeiner Backware“, schrie sie ihn wieder an und verschränkte ihre Arme. In diesem Moment kam der Kaufhausdetektiv herein und setzte sich auf seinen Bürosessel. Er aktivierte seinen Computer aus dem Stand-by Modus und klickte ein paar Mal mit seiner Maus. Die beiden Streithähne hörten, wie der Drucker zu surren begann und der Detektiv stapelte ein paar Papiere, die er schließlich vor sich hinlegte.
 

„Ich hab mir gerade die Überwachungsvideos angesehen. Also es war ganz klar, dass Sie, junge Frau, den Mann angegriffen haben.“ Er blickte zu Yamchu und zeigte auf die Tür. „Sie können gehen. Trotzdem will ich Sie hier auch so schnell nicht wieder sehen!“ Zuerst widerwillig stand dieser auf, sah noch mal zu seiner Freundin und verließ dann das muffige Büro. „Tja und sie sind wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses dran. Aber es ist nur eine Geldbuße, das dürfte für Sie nicht so ein Problem sein“, erklärte er Bulma, während er die Papiere, die er vorher ausgedruckt hatte, um 180 Grad wendete und für sie ersichtlich hinlegte. Sie betrachtete die Zettel und atmete schwer aus.
 

„Na gut“, war ihre einzige Antwort und sie griff nach einem Kugelschreiber, da sie einige Dinge unterschreiben musste. Sie konnte es nicht fassen, dass der Tag so eine Wendung genommen hatte. Yamchu war anscheinend in der Stadt, ohne ihr nur ein Wort gesagt zu haben. Die Blauhaarige fragte sich, ob er überhaupt trainieren war, oder ob sich seine Übungen auf gewisse Personen beschränkten. In diesem Moment erinnerte sie sich, wie sie den ehemaligen Wüstenbandit kennengelernt hatte. Er war schüchtern, konnte sie vor Scham kaum ansehen und traute sich überhaupt nichts. Später als er durch sie merkte, dass es keinen Grund gab, vor Mädchen Angst zu haben, änderte er sich und kostete es aus ein hübsches Gesicht zu haben. Doch so schlimm wie jetzt war es noch nie gewesen. Es hatte sich zu einem Playboy entwickelt, obwohl sie ihm nie etwas Böses tat. Anscheinend war sie ihm nicht gut oder hübsch genug. Wie konnte sich ein Mensch nur so ändern?
 

„Hier und hier bräuchte ich eine Unterschrift von ihnen. Der Geldbetrag steht auch hier. Falls sie so viel mithaben, können Sie dann auch sofort gehen.“ Der Kaufhausdetektiv deutete auf die untersten Zeilen der Formulare, damit es amtlich war.
 

„Kann ich wenigstens die Unterwäsche gleich behalten?“, seufzte Bulma und unterschrieb die Papiere, um endlich den Horror zu beenden.

Bulma zwischen Trauer und Wut

Genervt fuhr Bulma mit ihrem Auto wieder zurück zur Capsule Corporation. Sie hatte nur schnell ihre restlichen Sachen aus der Umkleidekabine gepackt und war nun ihm Bademantel unterwegs. Für die Autofahrt war es ihr egal, wie sie aussah und daheim würde sie sich sowieso umziehen. Ihre Gedanken kreisten nur um Yamchu. Für sie macht die Geschichte mit ihm überhaupt keinen Sinn mehr. Er war nicht mehr der süße Freund, den sie sich mal fast von Shenlong gewünscht hätte. Süß war er zwar noch immer, aber was hatte sie davon, wenn er seine Zeit neben ihr zusätzlich mit anderen Frauen verbrachte. Die Blauhaarige bog um die letzte Ecke und sah endlich ihr gelbes Zuhause wieder. Sie stoppte auf der Einfahrt und stellte den Motor ab. Das Auto wurde wieder in einer Hoipoikapsel verstaut, die sie in ihre Box legte und vollgepackt mit ihrem Zeug machte sie sich auf dem Weg ins Haus. Die Pumps hatte sie zu ihren restlichen Einkäufen gelegt, damit sie wenigstens mit gemütlichen Sportschuhen nach Auto fahren konnte. Genervt trottete sie in ihrem seltsamen Outfit Richtung Eingang. Plötzlich kam ihr Vegeta genau entgegen, der anscheinend eine Trainingspause einlegte.
 

„Na, du siehst heute aber beschissen aus“, stellte er fest. Der Saiyajin stand verschwitzt in seinem Trainingsoutfit vor ihr und betrachtete ihre Aufmachung. Bulma hatte nicht die Nerven mit ihrem außerirdischen Gast sich zu beschäftigen, also ignorierte sie ihn und ging wortlos an ihm vorbei. „Gar keine Lust mir Paroli heute zu bieten?“, wunderte er sich. Sie hatte eindeutig keine Lust Vegeta die Meinung zu sagen, da sie irgendwie zu fertig war, beziehungsweise hatte sie sich beim Streit mit Yamchu schon vollkommen entladen. „Mit einem Bademantel und Sportschuhen einkaufen gehen ist aber auch mehr als lächerlich“, stocherte der Saiyajin weiter rum und sah sie abfällig an. Die Erfinderin blieb stehen und merkte, wie ihr Adrenalin-Pegel erneut stieg. Sie spürte seine Blicke auf ihrem Rücken und war versucht sich umzudrehen, um ihm die Meinung zu geigen.
 

‚Ganz ruhig bleiben‘, dachte sie sich und sie fühlte, wie eine Ader auf ihrem Kopf pulsierte.
 

„Naja jetzt, wo du zu Hause bist, kannst du mir wenigstens was zum Essen machen, außerdem brauch ich ein neues Trainings-Outfit! Das hier müffelt schon ziemlich!“ Er zeigte auf das Kleidungsstück, das er anhatte und ignorierte, dass Bulma sich so wortkarg gab. Das Einzige, woran er dachte, waren seine Wünsche, die er befriedigen wollte.
 

„Sag mal hat‘s dich noch ganz?? Ich hab auch andere Probleme, als mich um deinen Scheiß zu kümmern!!“ Die Gastgeberin hatte sich umgedreht und schien vor Wut zu platzen. In ihrer Aufregung warf sie ihre Einkäufe auf dem Boden und fuchtelte mit ihren Händen wild herum. „Es geht nicht immer nur um dich, du elender Möchtegern-Prinz! Was ist mit meinen Bedürfnissen und Wünschen? Vielleicht hab ich mal keinen Hunger – richte dich doch mal nach mir!“
 

„Was ist der denn über die Leber gelaufen“, murmelte Vegata vor sich hin, während sie sich weiter entlud.
 

„Es soll nur einen Tag mal nur um mich gehen und nicht um irgendjemand anderen! Vor allem nicht um irgendeinen scheiss Kerl, der sich sowieso einen Dreck um mich schert und nichts Besseres zu tun hat als zweigleisig zu fahren!“, fluchte sie weiter. Die Blauhaarige biss sich auf die Zähne und spannte ihren Körper an, während Vegeta sie nur entgeistert ansah.
 

„Von was reden wir denn? Geht es überhaupt noch um mich?“ Er war verwirrt über die Sätze, die sie unzusammenhängend brabbelte.
 

„Weißt du was, ich kauf jetzt alles nur mehr für mich! Heiße Dessous besorg ich mir jetzt nur mehr, um mir selbst zu gefallen“, schrie sie weiter herum. „So etwas wird nie wieder jemand zu Gesicht bekommen“.  In diesem Moment riss sich Bulma den Bademantel vom Körper und sie stand in der vorher gekauften Unterwäsche vor dem Saiyajin. Die Kombination mit den Sportschuhen betrübte die Aussicht etwas, was ihr in ihrem Wutanfall nicht auffiel. Dabei kicherte sie wahnsinnig und fing dann kurz darauf zum Weinen an. Vegeta musterte sie mit offenem Mund. Irgendwie realisierte er nicht so ganz, was grad geschehen war.
 

„Die hat doch ein Rad ab“, stotterte er und einige Schweißperlen liefen ihm von seiner Stirn.
 

„Eigentlich sollte er doch froh sein, so eine Frau wie mich zu haben. Eine die so supersexy ist …“, schluchzte sie und kniete verzweifelt am Boden. Sie versuchte sich mit ihrem rechten Unterarm, die Tränen aus den Augen zu wischen. Der Prinz wusste noch immer nicht so recht, was er sagen sollte. Weitere Schweißperlen liefen ihm über sein Gesicht und er musterte seine Gastgeberin, wie sie am Boden rumlungerte. Mit so einer Situation beziehungsweise so einem Anblick hatte er in tausend Jahren nicht gerechnet. Bulmas Schluchzen verschwand jedoch ebenso schnell, wie es gekommen war. Plötzlich fühlte sie, wie sie eine Bestätigung von einem männlichen Wesen brauchte.
 

„Komm schon Vegeta, du wärst doch froh, wenn du eine Frau hättest, die so vor dir stünde! Oder nicht? Wenn ich jetzt sagen würde ‚Nimm mich!‘ würdest du es doch tun oder?“ Verzweiflung spiegelte sich in ihren Augen wieder und sie sah den Saiyajin fragend an. Langsam wurde die Situation mehr als komisch und brenzlig. Der Prinz stand weiterhin wortlos vor ihr und überlegte seine weiteren Worte. Schließlich fing er sich wieder und entschied das Weite zu suchen
 

„Ich glaube … ich mache mir diesmal selbst was zu essen! Bis später!“ Vegeta selbst war erstaunt über seine Ausrede und befand sie für sehr gut. Verblüfft sah Bulma ihn hinterher, als er so schnell wie noch nie in das Haus flüchtete.

Mrs. Briefs Vorschlag

Bulma befand sich im Wohnzimmer, als sie sich in ihre Decke kuschelte, mit der sie eingewickelt auf der Couch saß. In der Hand hielt sie eine Tasse Tee, die sie ununterbrochen mit einem Löffel umrührte. Auf einem Sessel saß ihre Mutter, die sie skeptisch betrachtete. Nachdem die Blauhaarige nun eine geschlagene Stunde dasaß, nichts redete und bloß ihr kaltes Getränk umrührte, beschloss Mrs. Briefs sie aus ihrem Trance-Zustand rauszuholen.
 

„Ach komm schon Schatz, das mit Yamchu wird schon wieder! Und wenn nicht, dann gibt es noch genug andere Mütter, die gut aussehende Söhne haben“, versuchte sie auf sie einzureden. Bulma verlangsamte das Rühren und bewegte in Zeitlupe ihren Kopf in die Richtung Mutter. Weiterhin gab sie sich wortkarg und starrte sie nichtssagend an. „Vielleicht solltest du auch mal einfach für dich alleine sein“, fügte ihre Mutter noch hinzu und wartete irgendeine Reaktion ab.
 

„Ich war genug allein.“ Die Erfinderin brach endlich das Schweigen. „Yamchu war fast das letzte Jahr nicht da! Es war irgendwie immer als wäre ich allein gewesen. Das einzig männliche Wesen, das ich gesehen habe, außer Passanten war Papa. Ach ja und Vegeta, der auch rund um die Uhr mit seinem Training beschäftigt ist. Man bekommt ihn auch nur zu den Essenszeiten zu Gesicht oder wenn er wieder irgendwelche Sonderwünsche hat.“ Ihre Mutter schien kurz zu überlegen.
 

„Hmm, dieser Vegeta ist doch ein so gut aussehender Mann, der noch dazu ziemlich stolz ist. Wäre der nichts für dich? Du hast doch gesagt, dass er niemanden hat und ganz allein ist. Scheint ein ziemlicher Einzelgänger zu sein“, stellte Mrs. Briefs fest. Bulma zog die Augenbrauen hoch und sah sie untergläubig an. Die Tochter konnte nicht glauben, was ihre Mutter von sich gab. Dass sie, nur weil es auf der Erde keine adäquaten Männer mehr gab, sich mit einem Saiyajin – einem Alien – einließ? Und dann noch mit so einem arroganten Affen ohne jegliche Gefühle.
 

„Ich glaub du bist wohl ein bisschen auf dem Kopf gefallen. Dass ich mich mit dem einlasse? Er ist zwar nicht so übel, wie ich anfangs dachte, aber trotzdem nicht mein Fall!“, grummelte sie und trank ihren bereits kalt gewordenen Tee, der schon ziemlich bitter schmeckte. Vielleicht hätte sie den Beutel vor 50 Minuten mal entfernen sollen. Die Blauhaarige verzog das Gesicht und stellte die Tasse zur Seite.
 

„Wahrscheinlich trauerst du Yamchu noch hinterher und deswegen hast du überhaupt keinen Kopf für jemand anderen. Glaub mir, gib dir noch ein bisschen Zeit das Ganze zu verdauen, dann sieht die Welt wieder ganz anders aus. Vielleicht betrachtest du dann selbst Vegeta mit anderen Augen“, trällerte sie ihrer Tochter zu. Mrs. Briefs nippte ebenfalls an ihrem Tee, den sie sich gerade frisch eingegossen hatte. „Dein Vater war auch zuerst nicht meine erste Wahl. Aber je länger ich ihn kannte … desto mehr habe ich ihn geliebt.“
 

„Du willst doch nicht etwa Papa mit Vegeta vergleichen?“ Bulma konnte es nicht fassen, dass ihre Mutter so unrealistische Vergleiche aufstellen konnte. Dieses Gedankenkonstrukt war ihr zu hoch. Im Moment war sie einfach nur deprimiert und konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Sie beschloss, sich schlafen zu legen. Die Couch war geradezu perfekt dafür. Sobald man über etwas schlief, ging es ihr eigentlich immer besser.
 

„Weck mich bitte in ein oder zwei Stunden wieder auf, wenn es zum Kochen wird … Ich werde mal versuchen das alles zu verarbeiten“, bat Bulma ihre Mutter und richtete sich das Kissen her. Sie schüttelte die Decke noch einmal aus und deckte sich damit zu. Unter der Decke zog sie ihre Jogginghose noch aus Bequemlichkeitsgründen aus und warf sie auf dem Boden. Die Erfinderin versuchte alles nur nicht an Yamchu zu denken, als sie so langsam vor sich hindöste.
 


 

*****
 

Aus den ein, zwei Stunden, die sich Bulma vorgenommen hatte zu schlafen, waren einige mehr geworden. Ihre Mutter hatte vergessen sie zu wecken und sie lag weiterhin schnarchend auf der Couch. Sie hatte einen ziemlich unruhigen Schlaf und die Decke, mit der sie sich zugedeckt hatte, lag bereits zur Hälfte am Boden. Es war eine typische Angewohnheit von ihr im Schlaf die Bettwäsche mit Füßen zu treten, ohne dass sie es mitbekam. Es war bereits dunkel geworden und Vegeta, der den Gravitationsraum bereits verlassen hatte, um zu duschen, war schon ziemlich am Verhungern. In der Duschkabine drehte er das Wasser auf und dachte über seinen Trainingsplan nach. Irgendwie kam er nicht weiter, er musste etwas ändern. Er fragte sich, ob er es je schaffen würde ein Super Saiyajin zu werden. Manchmal zweifelte er daran und glaubte zu scheitern, da ihm das reine Herz dazu fehlte. Der Prinz wollte sich nicht eingestehen, dass das die Hürde war, die er nicht überwinden konnte. Während er sein Training weiter Revue passieren ließ, schlich sich das Bild einer aufgedrehten Bulma in sein Gedächtnis. Für einen kurzen Augenblick dachte er daran, wie sie zuvor in der Unterwäsche vor ihm stand. Jedoch war der Dialog zwischen ihnen in seinem Gedächtnis etwas abgeändert. Vegeta kniff die Augen zusammen.
 

„Dieses vulgäre Weib! Kann die nicht woanders hausieren gehen?“, redete er mit sich selber und biss sich auf die Zähne. Er nahm das Duschgel, rieb sich damit ein und versuchte vor allem seine Augen und seinen Kopf zu rubbeln. Es kam ihm so vor als müsste er die Erinnerung an sie aus seinem Gedächtnis streichen. Danach wechselte er die Duschtemperatur zwischen heiß und kalt, um seinen Kreislauf zu beruhigen und auf andere Gedanken zu kommen. Es funktionierte, da er in seiner nächsten Fantasie wieder an Son Goku dachte, vor allem daran wie dieser sich in einen Super Saiyajin verwandeln konnte. Vegeta ärgerte sich Tag und Nacht über die Tatsache, dass ihm diese Verwandlung verwehrt wurde. Nachdem er mit seiner Dusche fertig war und sich angezogen hatte, begab er sich in die Küche, wo er niemanden vorfand. Weiteres klapperte der Saiyajin das Wohnzimmer ab, um irgendjemanden der Familie Briefs zu finden. Die einzige Person, die er fand, war Bulma, die noch immer auf der Couch um die Wette schnarchte. Er war kurz davor sie schreiend aufzuwecken, jedoch konnte er nicht widerstehen, sie ein wenig zu beobachten. Sie lang mit gespreizten Beinen da, ein Bein war noch etwas von der Decke abgedeckt. Bekleidet war sie mit einem T-Shirt, das bauchfrei aussah, da es so weit nach oben gerutscht war. Ihre Jogginghose lag daneben am Boden, somit hatte sie unterhalb nur ein weißes Höschen an. Anscheinend hatte sie sich der Dessous von vorher längst entledigt. Vegeta stockte kurz der Atem. Eigentlich war ihm diese Frau egal, aber das Bild von heute Nachmittag brannte sich in sein Gedächtnis. Er konnte seine Augen nicht von ihr nehmen und stand regungslos da. Plötzlich hörte Bulma kurz zu schnarchen auf und kratzte sich auf der Brust. Langsam streckte sie sich in alle Richtungen und schien langsam aber sicher aufzuwachen. Der außerirdische Gast wollte auf jeden Fall verhindern, dass sie glaubte, er hätte sie angestarrt. Bevor sie überhaupt ein Auge aufmachen konnte, schrie er sie an
 

„Hey Erdenfrau! Wach endlich auf! Na los mach schon ich hab Hunger!“ Er versuchte die Röte in seinem Gesicht zu unterdrücken, die sich beim Anblick ihres Höschens aufgetan hatte. Bulma erschrak dermaßen, dass sie von der Couch fiel. Unter Schmerzen richtete sich wieder auf, da sie sich am Couchtisch den Kopf gestoßen hatte.
 

„Hat‘s dich noch ganz? Ich hab geschlafen! Und außerdem, was fällt dir ein mich so zu beobachten du Perversling!“ Die Blauhaarige zog sich ihr T-Shirt, das sich im Schlaf nach oben bewegt hatte, wieder nach unten, um ihren nackten Bauch zu verdecken.
 

„Ich und ein Perversling? Du bist doch diejenige, die immer provozierend und halb nackt durch die Gegend läuft! Jetzt halt endlich dein Maul und mach mir was zu essen!“, verteidigte sich Vegeta und machte sofort kehrt Richtung Küche.
 

„Gib es wenigstens zu, dass dir gefallen, hat was du gesehen hast“, schrie ihm Bulma noch hinterher. Sie zog sich ihre Jogginghose genervt wieder an, um ihm in die Küche zu folgen. Sie ärgerte sich, dass ihre Mutter sie nicht geweckt hatte und dass sie in ihrem eigenen Haus nicht so rumlaufen konnte, wie sie wollte.
 

‚Vegeta geht sicher jedes Mal einer ab, wenn er mich nur irgendwie halb nackt sieht‘, war sich die Blauhaarige sicher. Wie eh und je war sie etwas zu sehr von sich eingenommen.

Ärger im Paradies

Tage später saß Bulma mit ihrer Mutter im Esszimmer bei einer Tasse Kaffee und Kuchen. Die Laune der Blauhaarigen hatte sich um einiges gebessert, da die Konfrontation mit Yamchu bald eine Woche her war. Je mehr Zeit verging, desto besser konnte sie Herr über ihre Gefühle werden beziehungsweise nüchtern über die ganze Sache nachdenken. Eigentlich brauchte sie diesen Kerl nicht, dachte sie sich, während sie eine Schoko-Tarte in sich reinstopfte.
 

„Na dir geht’s aber wieder besser“, stellte ihre Mutter fest. Sie war froh, dass ihre Tochter nicht mehr so viel Trübsal blies. Bulma beschäftigte sich seit ein paar Tagen wieder mit einem neuen Projekt in ihrer Werkstatt. Ein neuer intelligenter Roboter für Vegeta, jedoch einer, der etwas mehr aushielt und nicht nach ein paar Saiyajin Schlägen kaputt ging. Das forderte sie ziemlich und lenkte sie mehr als genug ab. Um die Umsetzung voranzutreiben, sah sie sich Videos im Internet an von diversen Professoren, die Vorträge über künstliche Intelligenz hielten. Zwar hatte sie mehr als eine Ahnung davon, da sie mit ihrem Vater die Dienstroboter verbessert hatte, jedoch war es noch schwer, das Ganze für einen Trainingsroboter umzusetzen. Neben der Intelligenz musste auch die Schnelligkeit verbessert werden, ebenso wie die Robustheit. Somit musste die Erfinderin auf mehrere Parameter achten und diese im perfekten Gleichgewicht hielten. Das Problem schien so kompliziert zu sein, dass es perfekt schien, um mal nicht an Männer zu denken. Als sie mit ihrem Nachmittagskaffee fertig waren und Mrs. Briefs abwusch, kam Vegeta mal wieder vorbeigetrottet, um zu fragen, wie es mit seinem neuesten Roboter voranging.
 

„Na sieht‘s mit meinem Roboter aus? Ich brauche ein bisschen Abwechslung bei meinem Training. Die jetzigen Metallkisten machen mich nicht gerade platt. Das ist einfach keine Herausforderung mehr“, motzte er und setzte seinen grimmigen Blick auf.
 

„Tja je nachdem kann es schon noch bis zum Wochenende dauern … oder kurz danach“, überlegte Bulma und kratzte sich an der Stirn. Zwar war die Komplexität der Entwicklung hoch, aber sie war optimistisch die vorhergesagte Zeitspanne einhalten zu können.
 

„Solang hab ich aber keine Zeit mehr! Irgendwie muss ich mich schnell verbessern, um möglichst rapide ein Super Saiyajin zu werden“, fluchte der Kämpfer. „Arbeite doch einfach schneller und länger. Jetzt solltest du ja Zeit haben, wo du Ärger im Paradies hast, oder nicht?“
 

„Was fällt dir ein? Nur weil ich keinen Freund im Moment habe, der mir am Rockzipfel hängt, muss ich jetzt alles für dich in meiner Freizeit machen? Und nicht einmal einen Dank erhält man dafür! Du bist so ein arroganter Arsch! Du bist auch eine Klette, die man nicht loswird, “ keifte die Technikerin zurück. Sie richtete sich so schnell vom Tisch auf, dass der Zuckerstreuer vom Tisch fiel.
 

„Ich und eine Klette? Auf dich bin ich nicht angewiesen! Wenn du mir nicht hilfst oder zu dumm für das Projekt bist, kann ich auch jemand anderen danach fragen“, stichelte Vegeta weiter. Die Situation schien angespannt zu sein, die beiden Streithähne funkelten sich böse an. Mrs. Briefs drehte sich um, um den Zuckerstreuer aufzuheben. Sie fühlte richtig, wie die Spannung zwischen ihnen sich nicht lösen wollte.
 

„Vegeta möchtest du nicht erst mal eine Tasse Tee trinken, um dein Gemüt zu beruhigen. Ich bin mir sicher Bulma gibt ihr Bestes für dich. Ich habe außerdem eine herrliche Kardinalschnitte. Sieh mal.“ Die Milliardärsgattin war nicht aus der Ruhe zu bringen und hielt dem Saiyajin ein Stück Kuchen hin. Er sah Mrs. Briefs perplex an, doch ihre Unterbrechung schien zu fruchten und der Prinz beruhigte sich wieder.
 

„Meinetwegen“, schnaubte er und setzte sich mit verschränkten Armen hin. Wenn es etwas zu essen gab, konnte man ihn irgendwie immer ködern. Ihre Tochter setzte sich ebenfalls wieder hin und atmete tief durch. In nächsten Moment läutete das Telefon und Mrs. Briefs eilte sofort hin, um sich zu erkundigen, wer anrief. Währenddessen saßen sich Bulma und Vegeta wortlos am Tisch gegenüber und jeder schlang seine Torte hinunter. Die Mehlspeise war so gut, dass sie noch eine haben musste. Ihr war es egal, dass sie so verfressen war und ihrer Meinung nach kam es auf das eine oder andere Kuchenstück auch nicht mehr an.
 

„Warte, ich frag sie mal“, sagte Mrs. Briefs zu der Person am Telefon. „Bulma Schätzchen?“ Sie drehte sich zu den beiden Streithähnen am Tisch. „Es ist Yamchu! Er möchte vorbei kommen und reden. Willst du, dass er kommt?“
 

Plötzlich musste die Blauhaarige schlucken. ‚Yamchu!‘, dachte sie sich. ‚Was will der denn?‘ Mit ihm hatte sie nicht mehr gerechnet. Sie hatte sich bei ihrem Kuchenstück verschluckt und musste husten. Es dauerte eine Minute, bis sie überhaupt fähig war, ihrer Mutter zu antworten. Selbst als sie sprechen konnte, wusste sie nicht, was sagen sollte. Sie war mehr als unsicher, ob sie ihren Exfreund überhaupt noch sehen wollte. Dennoch war sie neugierig, was er zu sagen hatte und vielleicht sollte sie ihn noch einmal anhören, um die Sache ein für alle Mal zu klären.
 

„Na los, hol dir deinen Stecher. Vielleicht gibt dir das einen Kreativitätsschub“, maulte Vegeta als er ebenfalls nach einem zweiten Stück Kuchen griff und es runterschlang.
 

„Halt du dich da raus“, keifte sie den Möchtegern-Prinzen an. Sie legte ihr Gesicht in die Hände und überlegte kurz. Wenn sie jetzt Nein sagen würde, wäre das mit Yamchu nie wirklich geklärt und sie würde sich immer fragen, was wäre wenn. Somit wäre es besser, die Sache abzuschließen, egal wie es ausging.
 

„Sag ihm halt er, kann kommen. Aber erst morgen. Heute hab ich noch keine Nerven für den Idioten“, seufzte sie und fasste nach einem weiteren Stück Kuchen, das sie nur mehr aus Frust aß.

Aus und vorbei?

Es war ein ganz normaler Tag, wie jeder andere, doch Bulma war sich nicht sicher, ob er genauso normal aufhören würde. Sie saß auf der Terrasse und klopfte mit ihren Fingern auf dem Tisch herum. Jeden Moment sollte ihr Exfreund auftauchen und irgendwie hatte sie ein ungutes Gefühl bei der Sache. Sie ertrug die Anspannung nicht mehr. Gestern Nacht konnte sie auch mechanisch nichts für Vegeta weiterbringen. Jedes Mal wenn sie diverse Abläufe durchgehen oder einen Algorithmus kontrollieren wollte, musste sie von vorne anfangen, da sie sich die banalsten Dinge nicht merken konnte. Wütend hatte sie die Kleinteile gegen die Wand geschmissen, um sie danach wieder aufzusammeln, da sie wusste im Affekt gehandelt zu haben. Als sie erkannte, dass sie es gut lassen sollte, war sie auf ihr Zimmer verschwunden, in dem sie ständig auf und ab ging, um sich das Gespräch mit Yamchu bildlich vorzustellen. Die Blauhaarige fragte sich, was er sagen würde und vor allem, wie sie auf seine Erklärungen reagieren würde. Das Ganze gedanklich durchzuspielen, brachte sowieso nichts, da es immer anders kommen würde als geplant. Vorhin hatte sie noch zusätzlich einen Streit mit Vegeta, der sie positiverweise ein bisschen abgelenkt hatte. Dieser hatte sich natürlich unglaublich aufgeregt, weil sie nicht ihre Arbeit machte und er somit im Training zurücklag.  Der Saiyajin musste wie immer nur an sich denken, stellte Bulma erneut fest. Irgendwie dachte sie auch daran, dass sie sich etwas von ihm abschauen konnte. Ein bisschen mehr an sich selbst zu denken war nicht verkehrt und würde ihr sicher nicht schaden. Vegeta trainierte wie üblich im Gravitationsraum, jedoch schien er heute besonders lange drin zu verweilen. Der Streit mit der Blauhaarigen hatte ihn wohl auch angetrieben, sich körperlich noch härter zu betätigen. Plötzlich hörte Bulma ein Klingeln an der Tür, das wahrscheinlich Yamchu war. Sie lief die Treppe hinunter, um ihm die Türe zu öffnen und tatsächlich erblickte sie ihren Exfreund.
 

„Schön dich zu sehen“, begrüßte er sie. Die Frau nickte nur und bat ihn herein. Ob es schön war ihn zu sehen, war sich Bulma nicht so sicher. Er folgte ihr ins Wohnzimmer, wo sie sich beide hinsetzten und eine Weile anschwiegen. Yamchu wusste nicht, wie er das Gespräch beginnen sollte und seine Exfreundin wollte sowieso nichts sagen. Wenn sie angefangen hätte, würde das mit Vorwürfen beginnen und wer weiß wo enden. Nach einigen Minuten der Stille brach er dann doch das Schweigen.
 

„Ich bin froh, dass ich wenigstens die Möglichkeit habe, es dir zu erklären. Ähm … ich muss zugeben, dass ich kurz zweigleisig gefahren bin. Es tut mir unsagbar leid. Das mit dieser einen … das habe ich beendet und ich will auch keine andere als dich.“ Bulma starrte ihn an. Irgendwie wollte sie ihm nicht so recht glauben.
 

„Und wieso bist du überhaupt zweigleisig gefahren, immerhin hab ich dich nie betrogen. Das versteh ich einfach nicht“, erwiderte sie und schlug das rechte Bein über das andere.
 

„Ich weiß es ist hauptsächlich meine Schuld …“, begann der ehemalige Wüstendieb.
 

„WAS? Hauptsächlich? Es ist nur deine Schuld! Was hab ich damit bitteschön am Hut? Ich habe dir immer alles gegeben und dich nie beschissen! Sag mir bitte, in welchem Punkt ich schuld bin.“ Die Erfinderin war wieder am Ausrasten. Es war unverständlich wieso Yamchu die Schuld auf sie abwälzen wollte.
 

„Na komm sag schon! Keine Heimlichtuereien - sag einfach, was du denkst, und beschönige nicht das Ganze noch! Sonst reden wir wieder um den heißen Brei und sitzen nächstes Jahr wieder mit den gleichen Problemen hier“, versuchte sie klarzustellen. Jetzt und hier sollte das geklärt werden, egal wie unangenehm es Yamchu war damit rauszurücken.
 

„Du bist einfach indirekt schuld wegen Vegeta“, platzte es aus ihm heraus.
 

„Ve… Vegeta?“, staunte Bulma. „Was hat der bitteschön damit zu tun? Glaubst du leicht ich, habe ein Verhältnis mit ihm?“
 

„Ja … ich meine nein. Ich weiß, dass du kein Verhältnis mit ihm hast. Aber ich habe es nicht mehr ertragen, dass er ständig in deiner Nähe war. Dass er hier bei dir wohnt und alles von dir haben konnte, egal wie er drauf war. Egal, in welchem Ton er es gesagt hatte. Ich war immer gut zu dir und habe nicht so viel bekommen. Mir kam manchmal vor, dass er dir wichtiger war als ich.“ Yamchu formte seine beiden Hände zu einer Faust. Endlich hatte er den Mut aufgebracht ihr zu sagen, wie er die Dinge sah.
 

„Dich hat‘s ja wohl nicht mehr ganz. Als ob das stimmt? Du weißt aber schon, dass ich das alles machen muss, damit wir alle überleben können! Wenn die Cyborgs kommen, brauchen wir einen starken Kämpfer wie Vegeta! Und du willst mir ja nicht weiß machen, dass du die Schurken besiegen kannst. Er tut wenigstens was, egal wie böse er auch ist! Ich weiß, dass er ein Mörder ist, aber so grausam, wie du tust, ist er überhaupt nicht mehr. Du tust ihm unrecht“, verteidigte sie ihren außerirdischen Gast. Yamchu ballte seine Hände immer fester zu einer Faust.
 

„Hörst du dir eigentlich selber zu? Du verteidigst ihn auch noch. Gib es doch wenigstens zu, dass du was für ihn empfindest. Zuerst dachte ich, dass ich unrecht hatte und Gespenster sehe. Aber anscheinend magst du ihn viel mehr, als ich mir dachte.“ Der ehemalige Wüstenbandit war wütend und verzweifelt im selben Moment. Seine langjährige Exfreundin schien für ihn verloren zu sein. Bulma ließ sich die ganze Sache noch einmal durch den Kopf gehen. Deswegen war er so ein Playboy? War er etwa deshalb eifersüchtig, weil er dachte, sie könnte mit jemand anderen etwas anfangen? Selbst wenn sie Yamchu heiraten würde wäre die Geschichte nicht vergessen. Er würde das immer und immer wieder denken.
 

„Das heißt im Grunde einfach nur, dass du mir nicht vertraust“, stelle sie nüchtern fest. „Wenn es nicht Vegeta wäre, bin ich mir sicher, wäre es jemand anderer. Du musst ja sehr viel Selbstzweifel und Komplexe haben.“ Bulma war irgendwie erleichtert. Es war ihr Ex alleine, der ihre Beziehung kaputtgemacht hatte.
 

„Das ist überhaupt nicht war, ich vertraue nur ihm nicht“, versuchte sich Yamchu rauszureden. In diesem Moment spürten beide wie die Erde bebte und anschließend eine Explosion folgte. Die Fenster zersplitterten und das ehemalige Liebespaar fiel auf den Boden.
 

„Was zur Hölle war das?“, schrie der Kämpfer und verdeckte sich mit einer Hand seine Augen, um keine Glassplitter abzubekommen. Die Blauhaarige richtete sich wieder auf, als sich die Nachwirkungen der Explosion beruhigt hatten, und sah aus dem Fenster. Der Gravitationsraum war in die Luft gejagt worden und ein Trümmerhaufen befand sich nun direkt vor ihrem Haus.
 

„Hat der Irre sich endlich in die Luft gesprengt?“, fragte er und sah Bulma verdutzt an. Sie versuchte den Saiyajin von der Ferne ausfindig zu machen, jedoch konnte sie nichts erkennen.
 

„Oh nein … Vegeta“, flüsterte Bulma erschrocken und lief sofort hinaus zum Gravitationsraum.

Was ist mit Vegeta?

Bulma und Yamchu liefen schnell über die Wiese, um zu dem Gravitationsraum zu gelangen.  Als sie dort ankamen, fanden sie einen Trümmerhaufen vor. Der halbe Raum des Flugobjektes lag komplett offen auf dem Rasen, diverse große Klumpen langen verteilt auf dem Haufen und rund um die Capsule Corporation. Es rauchte noch teilweise von der Explosion und man spürte die Hitze, die von der Stelle ausging. Das ehemalige Liebespaar blieb kurz vor davor stehen und sie versuchten Vegeta ausfindig zu machen.
 

„Irgendwann musste das ja passieren. Jetzt hat er sich selber ins Jenseits geschickt“, stellte Yamchu fest. Bulma schien nicht zu hören, was ihr Exfreund sagte. Verzweifelt suchte sie den Trümmerhaufen mit ihren Augen nach Vegeta ab.
 

„Quatsch nicht so viel, sondern hilf mir lieber“, befahl sie ihm. Die Blauhaarige begann vorsichtig einige Klumpen wegzuräumen, was jedoch eher langsam vor sich ging, da das meiste noch heiß war. Der ehemalige Wüstenbandit war nicht recht davon überzeugt ihr zu helfen, da der Saiyajin in seinen Augen sowieso tot war. Falls er es überlebt hätte, käme er eh von selbst heraus. Es vergingen nur wenige Minuten bis Bulma ein Splitterteil hochhob und Vegetas Arm sichtbar wurde. Als sie merkte, wie dieser zuckte, beeilte sie sich mit den restlichen Trümmern und zog ihn anschließend heraus. Er hatte einige Schürfwunden und Verbrennungen von der Explosion und versuchte sich seinen Schmerz nicht ansehen zu lassen. Das Blut lief ihm aus den Schnittwunden heraus und schien nicht aufhören zu fließen.
 

„Ich … ich hätte … Es auch von allein rausgeschafft … Weib“, ächzte Vegeta. Man sah ihm direkt an, dass er Probleme hatte zu atmen.
 

„Du hast wahrscheinlich zu viel Rauch eingeatmet! Wir müssen dich sofort versorgen! Was hast du schon wieder gemacht, um den Gravitationsraum in die Luft zu jagen?“ Bulmas Stimme wechselte von sorgend zu wütend. „Du hättest das ganze Gelände in die Luft sprengen können! Unser Haus! Ist dir das eigentlich klar oder hast du Egoist wieder nur an dich gedacht?“, schimpfte sie ihn. Währenddessen versuchte die Erfinderin ihn, bei der Schulter zu nehmen.
 

„Von einer… einer…. Erdenfrau lasse ich mir nichts sagen“, stammelte der Prinz und versuchte mit letzter Kraft sich von ihr zu lösen und aufzurichten. Seine Muskeln zuckten jedoch so sehr, dass er es nicht einmal ganz hoch schaffte und wieder umfiel. Zusätzlich spuckte er einiges an Blut aus, das teilweise schwarz befleckt war.
 

„Oh nein Vegeta!“, schrie Bulma und versuchte ihn wieder zu nehmen. Er war kurz davor, sein Bewusstsein zu verlieren. Die Blauhaarige fühlte, wie sich ihre Augen feucht anfühlten. Sie musste Vegeta so schnell wie möglich ins Haus bringen und einen Arzt holen. Er war jedoch zu schwer. Für sie alleine war es unmöglich, ihn zu transportieren. Weiteres wollte sie ihm nicht noch mehr Schaden zufügen, als er schon erlitten hatte. In diesem Moment fiel ihr Yamchu ein. Sie wendete ihren Kopf und schrie ihn an.
 

„Bist du zu irgendwas zu gebrauchen? Hilf mir gefälligst! Wir müssen ihm helfen! Ich kann ihn nicht alleine ins Haus tragen!“
 

Yamchu zögerte nur einen kurzen Moment, als es plötzlich aus Bulma wieder herauskam: „Bist du taub? Warum hilfst du mir nicht? Wie gefühlskalt muss man sein!“ Tränen liefen ihr über ihr Gesicht und sie fühlte sich hilflos. Als Yamchu seine Exfreundin wütend weinen sah, harrte er noch einen weiteren Moment aus, da er von ihrem Anblick so geschockt war. Seinem Verstand wollte es nicht eingehen, was gerade mit ihr geschehen war. Bevor er jedoch noch mehr Zeit vergeudete, schob er alle Gedanken beiseite und rannte zu den beiden. Er versuchte den außerirdischen Krieger hochzuheben, ohne ihm weitere Verletzungen hinzuzufügen. Während Yamchu ihn ins Haus brachte, rief Bulma ihren Privatarzt an, der sich sofort auf dem Weg zu ihnen machte.
 

****
 

Der Doktor versorgte Vegetas Wunden, während Bulma und Yamchu danebenstanden und warteten. Für die offenen Wunden bekam der Saiyajin einiges an Verbandszeug. Die inneren Verletzungen waren leider um einiges schlimmer und es war nicht schön anzuschauen, als der Doktor die Lunge absaugen musste. Vegeta hatte durch die Explosion zu viel Rauch eingeatmet und somit war seine Lunge teilweise verätzt und konnte nur durch diese Absaugtechnik gereinigt werden. Im Moment waren die magischen Bohnen mal wieder aus, sonst hätte Bulma ihm sofort eine gegeben. Es hätte so vieles erspart!

Nach einer langen Tortur war jedoch auch das geschafft. Der Doktor packte sein Zeug zusammen und rat der Blauhaarigen Vegeta ruhen zu lassen. Eventuell müsse er wiederkommen und eine weitere Absaugung der Lunge vornehmen. Die Blauhaarige bedankte sich herzlich für seine Hilfe und begleitete ihn hinaus und Yamchu folgte ihr. Als sie die Türe schloss, schnaufte sie zum ersten Mal erleichtert aus. Vegeta würde es schaffen. Jeder andere hätte so eine Explosion nicht überlebt. Diese Saiyajins waren doch um Welten stärker als die Menschen hier.
 

„Bin ich froh, dass Vegeta lebt“, sagte sie zu ihrem Ex. Dieser starrte auf den Boden mit ziemlich angespanntem Körper. Sie merkte, dass etwas nicht stimmte. „Was ist los? Machst du dir Sorgen? Vegeta geht es gut – er wird es schaffen“, versuchte sie ihn zu beruhigen.
 

„Das ist es nicht“, seufzte er. Yamchu atmete etwas unregelmäßig, direkt nervös und ballte seine Fäuste zusammen. „Dieser Vorfall hat mir nur gezeigt, dass es wirklich so ist, wie ich es mir dachte. Du hast Gefühle für ihn.“ Er presste seine Augen zusammen und wollte die Wirklichkeit vor seinen Augen verschließen.
 

„Was redest du da? Das Gleiche hätte ich für dich auch getan! Für jeden von euch“, versuchte Bulma sich zu rechtfertigen. Sie wollte ihren Vegeta nicht liegen und sterben lassen.
 

„Du vergisst immer noch, wer er ist. Er wollte uns alle umbringen, sein Tod wäre den meisten doch nur recht! Und jetzt umsorgst du ihn, als wäre nie etwas gewesen. Du hättest dich doch mal sehen sollen! Du hast losgeheult, nur weil ich nicht sofort aufgesprungen bin, um ihn zu helfen.“ Yamchu schlug mit seiner rechten Faust gegen die Wand. Bulma stand nur da und sagte nichts. Sie wusste nicht, wie sie sich noch weiter rechtfertigen sollte, oder ob sie es überhaupt noch wollte. Der frühere Wüstenbandit war nicht mehr davon abzubringen.
 

„Vielleicht solltest du einfach gehen. Danke für deine Hilfe aber den Rest schaffe ich alleine“, sagte sie zu ihm. Es war das Beste, da sie im Moment keine Nerven hatte sich mit ihren Ex zu streiten. Nicht wenn sie sich solche Sorgen um Vegeta machte.
 

„Ich wollte sowieso gehen. Für mich ist die Sache nun eh geklärt und erledigt. Vielleicht solltest du mal in dich reinhören und über deine Gefühle nachdenken. Wir sehen uns dann bei der Ankunft der Cyborgs. Ich denke nicht, dass ich dich vorher wiedersehen möchte, “ verabschiedete sich Yamchu und ging auf seine Exfreundin zu. Er gab ihr noch einen letzten Kuss auf die Wange. Die Erfinderin zuckte kurz zusammen, weil sie dachte, er würde ihr einen Kuss auf den Mund geben.
 

„Bis bald“, sagt er noch zum Schluss. „Ich finde selbst raus.“ Er öffnete die Türe, verschwand dahinter und ließ eine verwirrte Bulma zurück.

Chaos der Gefühle

Es war bereits abends geworden und Bulma wollte vor dem Schlafengehen noch einmal zur Sicherheit bei Vegeta vorbeischauen. Zwar war er nicht mehr bewusstlos, jedoch windete er sich im Bett. Sie spürte regelrecht, wie er Schmerzen hatte. Er war an ein Beatmungsgerät angeschlossen, das ihn konstant halten sollte. Nebenbei schwitzte er ziemlich und sie versuchte ihn, mit einem kühlen Lappen runterzubringen. Es war irgendwie seltsam, den sonst starken Vegeta schwach zu sehen. Nachdem sie damit fertig war, machte sie sich zum Gehen auf. Als sie schon die Türklinke in der Hand hatte, hörte sie wie Vegeta ächzte.
 

„Kakarott… ich werde stärker … als du. Stärker … jemals … als jemals … ah“. Irgendwie konnte sie nicht weggehen, was war, wenn er aufwachen würde – und niemand war da? Er würde sicher verwirrt sein und nicht wissen, was geschehen war. Sie setzte sich neben ihn hin und strich dabei über seine Stirn. Er tat ihr richtig leid. Nicht was seine Verletzungen betraf, sondern eher, dass er zu stolz war einzusehen, dass er nicht der Stärkste war. Für Vegeta musste es wohl besonders schlimm sein, nicht der Mächtigste zu sein. Sein Stolz würde ihm vielleicht noch das Genick brechen.
 

Bulma fuhr mit ihrer Hand nach unten zu seiner kräftigen Hand und hielt sie fest. Sie spürte sein Zucken und seinen schnellen Puls. Es schien, als hätte er einen Albtraum. Wecken kam für sie auf keinen Fall infrage. Als sie ihre Hand wieder lösen wollte, konnte sie es nicht. Vegetas Körper war steif und seine Hand hielt die Ihrige unsagbar fest. Wenigstens spürte sie wie sich sein Puls normalisierte. Vielleicht reichte ihre Anwesenheit schon aus, um ihn zu beruhigen.
 

„Nur noch ein paar Minuten“, beschloss sie, als sie erkannte, dass sie nicht gehen konnte. Sie war hundemüde und wollte nicht die ganze Nacht bei ihm verbringen. Sie ließ das Gespräch mit Yamchu noch einmal Revue passieren. Hatte sie wirklich geweint wegen Vegeta? So schlecht sah der außerirdische Gast jedenfalls nicht aus, stellte sie fest, als sie sein Gesicht näher betrachtete. Auch wenn sein Körper in diesem Moment angeschlagen war, sah dieser sonst auch sehr gut trainiert aus – besser jedenfalls als der von Yamchu. Sie versuchte über Dinge nachzudenken, die sie an Vegeta störten. Rein äußerlich fiel ihr dann nur seine Größe ein. Er war knapp einen Zentimeter größer als sie, was sie nicht besonders sexy fand. Jedoch war er von seiner Art her mehr Mann als Yamchu. Er war irgendwie oft weinerlich gewesen. Selbst als der Saiyajin die größten Schmerzen zu ertragen hatte, ließ er sich nicht anmerken, dass er Schmerzen hatte.
 

„Er ist ein Egoist“, stellte Bulma weiter fest. Er dachte immer nur an sich selber, alle anderen waren ihm egal. Jedoch war er auch sehr stolz und extrem ehrgeizig. Unfreundlich war er auch, jedoch konnte sie ihn langsam kontrollieren. Es kam ihr vor, als wäre er nicht mehr so schlimm gewesen wie am Anfang. In dem letzten Jahr hatte sie doch einiges weitergebracht mit ihm. Bulma hatte zwar immer über ihn nachgedacht, auch über sein Sexualleben vor dem Leben auf der Erde. Das lag aber vor allem daran, dass sie unglaublich neugierig war. Bis jetzt hatte sie sich nie damit beschäftigt, was sie eigentlich von ihm hielt. Sie hatte ihn bisher nie mehr als freundschaftlich betrachtet, falls man das auch überhaupt so nennen kann, wenn man sich durchgehend anschrie.
 

Sie hatte Vegeta als zweiten Son Goku abgestempelt, der für sie seit ihrer ersten Begegnung, asexuell war. Vielleicht hatte Yamchu recht und sie musste sich über ihre Gefühle erst klar werden. Bei dem Gedanken, dass Vegeta gestorben wäre, wurde ihr mehr als unbehaglich. Allein bei der Vorstellung fühlten sich ihre Augen wieder feucht an und die Bilder schienen vor ihr zu verschwimmen. Was mochte sie nur an ihm?
 

****
 

Am nächsten Morgen wachte Vegeta schreckhaft auf. Durch seine Albträume hatte er nicht wirklich erholsam geschlafen. Er merkte, wie er langsam wieder normal atmen konnte, und riss sich mit seiner linken Hand das Beatmungsgerät ab. Langsam beruhigte er sich wieder und erinnerte sich, was den Tag zuvor geschehen war. Vegeta hatte sich mal wieder selbst überschätzt und einen viel zu starken Energiestrahl abgefeuert, der durch die Roboter zu ihm zurückkam. Anscheinend war er nicht konzentriert genug, sonst hätte er diesen leicht abgewehrt – aber er wurde getroffen. Ein paar verschwommene Erinnerungen an einen Arzt kamen ihm ins Gedächtnis.
 

Er versuchte sich mit der rechten Hand zu lösen, als ihm ein Widerstand auffiel. Die Erdlingsfrau lag mit dem Kopf auf seinem Bett und ihre linke Hand war wie festgewachsen mit seiner Rechten.

Krankenpflege

Vegeta blickte hinab zu den blauen Haaren, die zu seiner Gastgeberin gehörten. Es war keine andere als Bulma, die anscheinend die Nacht an seinem Bett verbracht hatte. Er fragte sich, was sie dazu bewegt, hatte hier Wache zu schieben. Langsam versuchte er seine Finger zu bewegen, jedoch fehlte ihm noch jegliches Gefühl darin, somit konnte er seine Hand nicht von ihr lösen. Durch die Bewegungen spürte er ihre samtweiche Haut und ein komisches Gefühl durchlief ihn.
 

Er wusste nicht, wie ihm geschah, doch bevor er überhaupt reagieren konnte, fühlte er wie ihre Hand plötzlich zuckte. Durch die Geräusche, die er verursacht hatte, schien sie aufzuwachen. Sie löste ihre Hand von der Seinigen und streckte sich gähnend in alle Richtungen. Ihre Hände bewegten sich zu ihren Augen, die sie sich rieb, um endgültig aufzuwachen. Verschlafen schüttelte sie ihren Kopf und erschrak, als sie begriff, dass sie an Vegetas Krankenbett war. Anscheinend hatte sie zu lange über diverse Dinge sinniert, dass sie die Nacht zuvor eingeschlafen sein musste. Da sie halb sitzend am Bett anlehnend geschlafen hatte, tat ihr Rücken etwas weh. Doch Rückenschmerzen waren die wenigsten Sorgen, die die Blauhaarige hatte. Es war ihr eher ein Anliegen zu erfahren, wie es ihrem Prinzen ging. Als sich ihre Augen endlich komplett geöffnet hatten, sah sie ihren Patienten fröhlich an.
 

„Guten Morgen Vegeta. Wie geht es dir? Du hast ganz schön was abbekommen, aber ich hab mich darum gekümmert“, begrüßte sie ihn. Sie dachte sich nichts weiter dabei, dass sie die Nacht an seinem Bett verbracht hatte. Dass die Situation auf irgendeine Art und Weise komisch war, kam ihr nicht in den Sinn.
 

„Mir ging es nie besser. Ich hab bloß ein paar Kratzer“, antwortete Vegeta ihr stolz, wie er war. Es war ihm zuwider in dem Bett zu verharren. Langsam versuchte er sich aufzurichten. Ächzend bewegte er seinen Körper nach oben, musste jedoch nach einigen Zentimetern einsehen, dass es nichts half. Ein stechender Schmerz macht sich in seiner Brust breit und er ließ sich zurück ins Krankenbett sinken.
 

„Du hast deine Lunge ziemlich verätzt! Normalerweise könnte ein Mensch im Moment kaum reden. Du scheinst das echt gut wegzustecken … Dennoch solltest du dich ausruhen! Dein Körper ist ziemlich demoliert.“ Bulma nahm die Decke in die Hand, die er durch seinen Versuch aufzustehen, verschoben hatte und wollte ihn damit wieder zudecken. Vegeta schob mit der wenigen Kraft, die er hatte, ihre Hand beiseite. Anscheinend war das seine Art ihr wieder mitzuteilen, dass er auf keine Hilfe angewiesen sei. Seine Signale waren eindeutig und keuchend startete er einen neuen Versuch, sich wieder zu erheben.
 

Als er endlich aufrecht saß, grinste er zufrieden. „Siehst du, … nur ein paar Kratzer. Das Training kann schon wieder weitergehen.“ Kaum hatte er den Satz beendet, veränderte sich sein Gesichtsausdruck und er fiel wieder zurück in das Bett. Die Schmerzen übermannten ihn, auch wenn er es sich nicht eingestehen wollte. Bulma betrachtete ihn, während er schwer atmend vor ihr lag. Er konnte sich nicht mehr rühren, da seine letzte verbleibende Kraft für unsinnige Anstrengungen draufgegangen war.
 

„Dir ist echt nicht mehr zu helfen … du bleibst wenigstens heute noch liegen. Das ist ein Befehl, sonst kriegst du es mit mir zu tun! So wie dein Zustand im Moment ist, könnte ich dich sogar locker fertigmachen“, belächelte sie ihn.
 

„Von dir lass ich mir nichts sagen, du …“, begann Vegeta. Bulma ließ sich jedoch nicht kleinkriegen.
 

„Ja ja, wir kennen das schon! Die übliche Leier … du musst stärker werden, du bist ein edler Prinz wa wa. Ich kenne deine Lebensgeschichte bereits in und auswendig. Auch wenn es dir nicht recht ist, wird dir jetzt die Erdlingsfrau Bettruhe verordnen“, konterte sie. Die Blauhaarige deckte den Saiyajin zu und holte einen frischen kalten Lappen, um ihm den Schweiß von der Stirn zu wischen, der sich beim Versuch aus dem Bett zu kommen, gebildet hat.
 

EditierenVegeta gab auf, es waren doch zu heftige Schmerzen, die er zu ertragen hatte. Mit den äußeren Verletzungen konnte er besser umgehen, doch er fühlte, wie sich im Inneren alles zusammenzog. Ihre Erscheinung war auf eine gewisse Weise verschwommen, er schien dehydriert zu sein.
 

Als Bulma den Lappen von seiner Stirn weglegen und weggehen wollte, fasste er mit letzter Kraft ihren Arm. Sie erschrak, da sie mit weiteren Bewegungen nicht mehr gerechnet hatte. Diese Saiyajins waren wirklich unmenschlich, wenn es um Kraftreserven ging. Was wollte er jetzt schon wieder?
 

„Warum ... tust du das überhaupt?“, fragte er sie. „Glaub ja nicht, dass ich dir dankbar bin ... oder dir was schuldig.“ Jedes Wort aus seinem Mund kam zaghaft hervor. Mit dem Sprechen hatte er immer noch Probleme und ein Mund fühlte sich trocken an.
 

„Was du wieder glaubst …“, seufzte sie. „Ich mach das freiwillig und du bist mir nichts schuldig. Sieh lieber zu, dass du wieder zu Kräften kommst.“ Seine Hand löste sich von ihrem Arm und er versuchte, in eine ruhige Position zu rutschen. Endlich konnte sie den Lappen von seiner Stirn nehmen und in die Wäsche geben.
 

„Hier trink!“ Bulma erkannte, dass er Flüssigkeit brauchte, und hielt ihm ein Glas Wasser mit einem Strohhalm hin. Widerwillig trank er davon, da er sich hilflos vorkam. Als er den halben Liter ausgetrunken hatte, stellte sie alles beiseite.
 

„Ich schau später wieder vorbei, du kleiner Held“, kicherte sie und kam sehr nahe an Vegetas Gesicht. Sie blickte in seine tiefschwarzen Augen. Auch wenn er angeschlagen war, merkte man wie sein Kampfgeist nie verschwand. Langsam bildete sich in seinem Gesicht eine Röte. Anscheinend war er nervös, da sie so nahe bei ihm war. Sicher konnte sie es nicht sagen, doch Vegeta war auch nur ein Mann. Irgendwie gefiel ihr die Vorstellung, dass er peinlich berührt sein könnte.
 

„Na gut ich lass dich jetzt wirklich allein“, beruhigte sie ihn und gab ihm plötzlich einen Kuss auf die Stirn. Blitzschnell verließ sie das Krankenzimmer. Sie schlug die Tür hinter sich zu und lehnte sich dann dagegen. Was hatte sie da gerade getan? Es war zwar nur ein Kuss auf die Stirn, aber irgendwie schlug ihr Herz auf einmal schneller. So etwas hatte Vegeta bei ihr bis jetzt nicht ausgelöst. Bulma hatte den Raum derartig verlassen, dass sie nicht mal seine Reaktion mitbekommen hatte. Sie ärgerte sich irgendwie darüber und fragte sich, wer denn nun peinlich berührt war ...
 

„Na Bulma, wie geht es Vegeta heute?“ Mr. Briefs kam ihr entgegen und weckte sie aus ihrem Tagtraum auf. Auch wenn ihr Vater nichts von ihrer Aktion gesehen hatte, fühlte sie sich ertappt und lief knallrot an.
 

„Ah dem … dem geht es hervorragend! Er ist halt ein echter Krieger. Jeder andere wäre tot oder im Koma“, stotterte sie und versuchte sich nicht mehr gegen die Tür zu lehnen.
 

„Tja diese Saiyajins sind doch echte Teufelskerle“, grinste ihr Vater. „Ich bin nur kurz da, um seine Werte abzuchecken. Aja… hmm?“ Mr. Brief musterte seine Tochter von oben bis unten. „Dass du um diese Zeit wach bist und dann noch komplett angezogen gibt es auch eher selten.“ Etwas irritiert blickte er drein und streichelte Chatounette, die auf seiner Schulter friedlich miaute. Bulma schluckte heftig und realisierte, dass sie tatsächlich noch die Kleidung von gestern an hatte. Was natürlich mehr als logisch war, da sie auch nicht in ihrem Zimmer übernachtet hatte.
 

„Ach ich bin gestern einfach ganz früh ins Bett und aufgrund der ganzen Aufregung ganz bald wieder aufgestanden“, redete sich Bulma heraus und kicherte dabei. „Vegeta ist übrigens eh wach, ich war gerade bei ihm. Aber nun werde ich mal einen großen Kaffee trinken.“ Sie grinste ihren Vater verlegen an und verschwand auf schnellstem Wege in die Küche.
 

Ihr Vater sah ihr noch nach und schüttelte den Kopf. „Sie hat nie zwei Tage hintereinander dasselbe an, mir ist das ja egal, wenn sie bei Vegeta rumhängt.“

Bulmas Traum

Bulma hatte die Nacht nicht besonders lang oder viel geschlafen.  Sie fühlte sich wie ein Zombie, der durch die Gegend wanderte. „Ich brauche einfach meinen Schönheitsschlaf“, stellte sie eitel fest und beschloss nach dem Mittagessen ein Nickerchen zu machen. Vegeta lag noch immer im Krankenzimmer und Mrs. Briefs brachte ihm leichte Kost. Normalerweise hätte sie es getan anstellte ihrer Mutter, doch irgendwie war ihr die Stirnkuss Aktion noch immer peinlich und deshalb mied sie zur Sicherheit sanft den Kontakt zu dem Saiyajin. Im Wohnzimmer angekommen legte sie sich gemütlich auf die Couch und klopfte ihr Lieblingskissen zurecht. Bulma atmete noch einmal durch und schloss ihre Augen. Ihre Gedanken kreisten immer noch um ihren Exfreund und das, was er tags zuvor gesagt hatte.
 

„Werde dir mal über deine Gefühle klar“, hallte es in ihrem Gedächtnis mit Yamchus Stimme. Sie dachte zurück an früher, wie sie ihn kennengelernt hatte. Wie er ihr sofort gefallen hat. „Ich wünsch mir einen süßen Freund“, sagte sie in ihrer Fantasie zum noch 12-jährigen Son Goku. Wo war die Zeit geblieben, wo dies die einzigen essenziellen Sorgen waren, fragte sie sich. Ihre Gedankengänge machten Bulma schläfrig und es vergingen keine fünf Minuten, war sie auch schon eingeschlafen.
 

*~~~~~~*
 

Bulma saß an einem kleinen Tisch, der aussah, als wäre er einem sechziger Jahre Film entsprungen. Sie fühlte, dass sie in einem rustikalen Restaurant war. Das Geschirr sah edel aus und ein Champagner Glas stand gefüllt für sie bereit. Rosen verzierten den antiken Tisch und einige Teelichter dienten als einzige Lichtquelle. Sie blicke um sich herum, doch es war nur Finsternis zu sehen. Nur der Platz um sie herum schien ersichtlich zu sein. Die Blauhaarige betrachtete ihre eigene Erscheinung und ihr fiel auf, dass sie ein bodenlanges trägerloses rotes Kleid anhatte. Die Pailletten glitzerten durch den Lichteinfall der Teelichter und sie tastete die kleinen Erhebungen des Kleidungsstücks ab. Sie hatte ein seltsames Gefühl in ihrem Innersten. Es war als würde sie auf jemanden warten.
 

Plötzlich fühlte sie, wie von hinten eine Gestalt ihr näher und schließlich direkt hinter ihr zum Stehen kam. Eine warme Hand wurde auf ihre Schulter gelegt und sie zuckte bei der Berührung zusammen. Die Finger der fremden Hand machten sich selbstständig und umkreisten ihre Schulter. Es war eine Art Massage, die sie fühlte. Sie wusste nicht wer es war, genoss jedoch die Bewegungen.
 

„Das machst du sehr gut Yamchu“, hörte sie sich selbst sagen und faltete ihre Hände zusammen. Auf ihre Reaktion kam keine Antwort zurück. Bulma spürte wie sich ein Gesicht ihrem Hals näherte. Ein ruhiger kalter Atem war spürbar, der sie erschauern ließ.
 

„Ich tu was ich kann“, antwortete die Person hinter ihr. Die Stimme kam ihr bekannt vor, jedoch war es definitiv nicht Yamchu. Die Person zog sie nach oben und sie stand jetzt mit dem Rücken direkt zu der Gestalt. Langsam wurde sie mit ihrem Körper gedreht, bis sie bemerkte, dass es Vegeta war, der vor ihr stand.
 

Er hatte nur eine Trainingshose an und sein Oberkörper war nackt. Ohne darüber nachzudenken, strich sie über seine Brust und deren Muskelkonturen.
 

„Ich hab mich so nach dir gesehnt“, flüsterte er ihr ins Ohr. Er küsste sie am Hals und Bulma spürte, wie sie eine Gänsehaut bekam. Es war nicht Yamchu, es fühlte sich so anders an. Doch sie ließ es zu.
 

Im nächsten Moment löste sich Vegeta wieder von ihrem Hals und blickte ihr tief in die Augen. „Warum machst du das?“, fragte sie ihn. Sie fühlte, wie ihr Herz bis zum Anschlag schlug und gleich zu explodieren schien.
 

„Weil ich es kann“, gab er zurück und schloss langsam die Augen. Bulma verstand und bewegte ihre Augen reflexartig nach unten. Sie fühlte seinen Atem und wie er mit seinen Lippen immer näher kam.
 

*~~~~~~*
 

„Buuuuuuuuuuuuuuulma, Zeit für die Kaffeestunde“, trällerte Mrs. Briefs ihrer Tochter ins Ohr.  Bulma erschrak mit einem lauten Schrei. Ihre Mutter hatte sie so unsanft geweckt, dass sie sogar von der Couch fiel. Sie spürte, wie ihr Gesicht den Boden küsste und sich ein Schmerz breitmachte. Dass man jemanden so aus einem Traum reißen kann, wusste die Blauhaarige bis dato auch nicht. Sie richtete sich unter Schmerzen wieder auf und hielt sich die Hand vor das Gesicht.
 

„Kannst du mich nächstes Mal sanfter oder gar nicht wecken“, beschwerte sie sich und tastete ihre Nase ab, die ziemlich wehtat.
 

„Aber es ist bereits vier Uhr du hast drei Stunden geschlafen“, stellte ihre Mutter fest. „Du solltest vielleicht vorher duschen gehen, du siehst ziemlich verschwitzt aus.“
 

Bulma betrachtete ihren Körper und die Schweißflecken, die ihre Kleidung bereits hatte. Ihre Mutter hatte recht, das sie verschwitzt aussah. Sie beschloss auf Mrs. Briefs zu hören, eine schnelle Dusche konnte nicht schaden und etwas Frisches zum Anziehen erst recht nicht. Immerhin hatte sie noch das T-Shirt und die Hose vom Vortrag an, das bereits zum Himmel stank.
 

„Gut, ich komm gleich wieder. Das geht ganz schnell.“ Mit diesen Worten verzog sie sich ins Badezimmer, wo sie sich ihrer Sachen entledigte. Die Schmutzwäsche schmiss sie gleich in die Waschmaschine, die daraufhin gleich eingeschaltet wurde. Da sie sich beeilen wollte, steckte sie Ihre Haare hoch, um diese nicht nass zu machen. Die Fliesen im Bad fühlten sich kalt unter ihren Füßen an und sie erfreute sich an dem heißen Wasser, dass ihr in der Dusche entgegen kam. Kurz drehte sie noch den eiskalten Strahl ein, um ihren Kreislauf anzuregen und wach zu werden. Danach wechselte sie wieder zu warm. Sie griff nach einem Duschgeld und rieb sich gründlich damit ein. Als sie ihren Busen streifte, kam sie nicht umher an ihren Traum zu denken. Sie hatte zwar das Meiste des Traums schon vergessen, aber einige Fetzen hingen ihr im Kopf fest. Bulma erinnerte sich, dass Vegeta nett zu ihr war und dass er sie geküsst hatte, oder wenigstens fast. Sie fragte sich, ob er ein guter Küsser war und die Blauhaarige befeuchtete sich ihre Lippen. In ihrer Fantasie war er eindeutig einer und sie lechzte danach die Lippen des Saiyajins zu berühren.
 

Bei diesem Gedanken streifte sie mit einem Finger über ihre Brustwarze und fing an diese zu massieren. Ganz unwillkürlich, ohne darüber nachzudenken, begann sie mit ihrer rechten Hand zwischen ihre Beine zu fahren.
 

In diesem Moment wünschte sich Bulma, dass es nicht ihre, sondern Vegetas Hand wäre, die sie an der empfindlichen Stelle berühren würde. Sie schämte sich nicht für ihre Gedanken, sondern folgte nur ihrem Verlangen, das sie nicht stoppen wollte.

Ein nächtlicher Spaziergang

Bulma wälzte sich in ihrem Bett und konnte einfach nicht einschlafen. Vielleicht lag es am Vollmond, der in ihr Zimmer leuchtete. Die Vorhänge waren nur teilweise zugezogen, da sie es eigentlich nie komplett abgedunkelt haben wollte. Dennoch schien ihr heute die Helligkeit auf den Geist zu gehen. Sie hatte mal einen Zeitungsartikel gelesen, dass bei direktem Lichteinfluss des Vollmondes schwerer einschlafen konnte. Die Blauhaarige wälzte sich wieder von rechts nach links. Sie fühlte, wie der Schweiß ihr aus den Poren kam, und zog ihren Pyjama aus. Irgendwie schien heute Nacht gar nichts zu passen. Nur mit der Unterwäsche bekleidet schien sie es im Bett auszuhalten. Sie konnte sich keinen Reim darauf machen, warum sie kein Auge zu tun konnte. Ihr Hirn war wie ein Perpetuum mobile, das seinen Dienst nicht einstellen wollte. Ein Hirngespinst jagte das Nächste.
 

Wieder einmal wechselte sie die Seite und versuchte es sich erneut gemütlich zu machen. Ihre Gedanken drehten sich um das, was sie in der Dusche Stunden zuvor getan hatte. Grundsätzlich schämte sie sich nicht dafür sich selbst zu befriedigen, schließlich war dies nicht das erste Mal. Dennoch gab es heute einen Unterschied zu den anderen Malen. Nicht nur, dass sie an Vegeta gedacht hatte, ihre Fantasien gingen darüber noch hinaus. Sie hatte sich vorgestellt, dass er sie dabei erwischen würde.
 

Unmöglich wäre die Situation nicht gewesen. Bulma hatte absichtlich das Bad nicht abgeschlossen. Der möglichen Realität wurde jedoch die Wahrscheinlichkeit des Eintreffens genommen, da Vegeta bettlägerig war und somit nicht alleine ins Bad hätte gehen können. In ihrer Fantasie schaffte er es trotzdem ins Bad. Mit leisen, kurzen Schritten kam er der Duschkabine immer näher, bis er schließlich davor stand und den Duschvorhang beiseiteschob. Sie würde mit dem Rücken ihm zugewandt stehen, somit wäre ihr Hintern das Erste, was er erblicken würde. Nicht nur sehen, auch anfassen.
 

Bulma warf sich die Decke über den Kopf. „Es ist doch viel zu heiß“, ächzte sie und schob sie wieder zurück. „Was denkst du nur?“ Sie wusste nicht, ob es an der Hitze lag oder an ihrer blühenden Fantasie, dass sie rot anlief und sich dann doch etwas für diese Gedankengänge schämte. Was sollte sie dennoch tun?
 

„Fürs Erste…“, beschloss sie. „Gehe ich mal an die frische Luft! Vielleicht kann ich dann schlafen.“ Sie warf die Decke zur Seite und tapste leise durch ihr Zimmer. Bulma wollte zwar zuerst zum Morgenmantel greifen, jedoch verwarf sie diesen Gedanken wieder. Es war einfach zu heiß und sie würde nur im Garten ein paar Runden drehen. Die Unterwäsche würde somit reichen, da um die Zeit sowieso niemand wach war. Bevor sie das Haus verließ, machte sie noch einen kleinen Zwischenstopp in der Küche. Eine halbe Flasche Rotwein stand einsam in der Gegend herum. Sie schnappte sich ein Glas aus dem Regal, füllte ein Achtel in etwa hinein und schwenkte es. Der Chianti schmeckte leicht trocken so, wie sie es gerne hatte. Mit dem Weinglas in der Hand begab sie sich hinaus in den Garten. Die Wiese war leicht feucht vom kurzen Wärmegewitter am Nachmittag, es fühlte sich gut und erfrischend an.
 

Kaum hatte die Blauhaarige die Hälfte des Gartens durchquert, sah sie die Reste des Gravitationsraumes liegen. Beim Anblick des Schutthaufens musste sie wieder an Vegeta denken und daran wie sie ihn herausgezogen hatte. Sie fasste sich mit der linken Hand auf die Brust. Das Ereignis, das sich hier abgespielt hatte, gab ihr direkt einen Stich ins Herz. Sie hoffte, dass dies ein Einzelfall war und dass es ihm bald besser gehen würde.
 

Sie senkte wieder ihre Hand und drehte sich in Richtung Vollmond. Verträumt betrachtete sie die Erscheinung, die er ihr bot. Die früheren Abenteuer mit Son Goku hatten öfters mit dem Mond zu tun gehabt. Sie dachte daran, wie dieser sich das erste Mal in einen Weraffen verwandelt hatte, und das nicht nur einmal. Die Zeiten schienen weit weg von jetzt zu sein. Die Jahre waren einfach viel zu schnell vergangen.
 

„Leider“, musste Bulma feststellen. Die Suche nach den Dragon Balls war stets aufregend gewesen, auch wenn der Ausgang ungewiss war oder neue Bösewichte aufgetaucht waren. Zwar benutzten sie die Kugeln jetzt auch noch, doch es war nicht mehr das Gleiche wie früher.  Das Schwelgen in Erinnerungen machte sie nostalgisch. Sie nippte noch einmal an ihrem Weinglas und machte kehrt Richtung Haus.
 

Nach einigen Schritten stoppte sie jedoch wieder. Neben einen der Bäume sah sie einen merkwürdigen Schatten, auf den sie durch ein Geräusch aufmerksam wurde. Sie wunderte sich, welche Gestalt um diese Zeit noch herumlungerte. Zitternd atmete sie ein und aus.
 

„Wer ist da?“, schrie die Erfinderin fragend in die Richtung. Eine kurze Stille. Sie war mehr als nervös. Plötzlich fiel ihr ein, dass sie nur mit der Unterwäsche bekleidet unterwegs war. Sie vermutete einen perversen Spanner neben dem Baum. Vielleicht war es nicht nur einer der gern spannte, sondern jemand der gar handgreiflich werden konnte. Bulma schluckte.
 

„Mach dir nicht ins Hemd“, hörte sie eine ihr vertraute Stimme. Weniger ängstlich ging sie dem Schatten entgegen, während dieser ihr auch näher kam. Im Mondschein konnte sie Vegetas Silhouette erhaschen, er war es unverkennbar. Er hatte noch einige Verbände auf seinen Körper, jedoch schien er sonst kerngesund.
 

„Was machst du hier“, fragte sie ihn und war mehr als überrascht über seine Erscheinung.
 

„Ich hab es in diesem verdammten Bett nicht mehr ausgehalten“, motzte er. „Es ist schon viel zu lange, wird Zeit, dass ich morgen wieder trainiere.“ Vegeta spannte seinen Oberkörper an. Erst jetzt fiel Bulma auf, dass er nur in einer kurzen Trainingshose vor ihr stand, ähnlich wie sie es geträumt hatte. Bei dem Gedanken an ihrem Traum errötete sie. Sie hoffte, dass er dies in der Finsternis nicht bemerken würde.
 

„Bist du dir sicher, dass du schon wieder auf den Beinen bist … ich mein schau dich an“, musterte Bulma ihn. Sie versuchte ihre Gefühle beiseite zu schieben und ihn wie immer etwas spöttisch anzureden.
 

„Was soll mit mir sein? Ich hab mich angesehen und mich für fit befunden“, stellte er klar. „Du musst wohl wieder mal zum Augenarzt.“
 

‚Vegeta... wie er leibt und lebt‘, dachte sie sich. Unfreundlich wie immer und nur aufs Trainieren scharf …
 

„Ist eh dein Körper, den zugrunde richtest“, erwiderte Bulma und stemmte ihre Hände gegen die Hüften. „Mir doch egal.“ Vegeta sah sie neugierig an und kam ihr noch etwas näher, bis er direkt vor ihr stand.
 

„Als ob dir das so egal ist“, sagte er schnippisch. Plötzlich fühlte sie, wie ihr der Atem stockte. Selten hatte sie ihn so von der Nähe gesehen. Sie spürte, wie ihr Herz zu klopfen begann und die Schläge immer schneller wurden. Plötzlich biss sie sich auf ihre trockenen Lippen, die sie reflexartig befeuchtete.
 

„Du verhältst dich in letzter Zeit komisch“, stellte er fest und musterte ihren Körper. Bulma wurde wieder einmal bewusst, dass sie nur in Unterwäsche vor ihm stand. Man konnte eindeutig die Konturen ihrer Rundung erhaschen. Sie wusste nicht, ob das in diesem Moment etwas Gutes oder Schlechtes war. Nervös öffnete sie leicht ihren Mund.

Kümmer dich nicht um mich

Bulma starrte noch immer wie gebannt Vegeta an. Er stand mit seinen Armen verschränkt vor ihr und sah sie mit seinem üblichen grimmigen Blick an.
 

„Inwiefern komisch“, stotterte sie und schwenkte dabei das Rotweinglas ein wenig. Neugierig und mit klopfendem Herzen wartete sie seine Antwort ab.
 

„Na ja, komisch eben“, erklärte er. „Kümmerst dich um mich, obwohl ich mich einen scheiß darum schere. Mir kommt vor, dass du irgendwas von mir willst.“ Der Saiyajin betrachtete sie misstrauisch und klopfte mit den Fingern seines rechten Arms auf seinem Oberarm. Bulma fühlte sich wie magisch von ihm anzogen davon. Er hatte eine Ausstrahlung, die einem nervös werden ließ und er strotzte nur so von Selbstsicherheit und Stolz. Nichtsdestotrotz konnte und wollte sie sich kein bisschen anmerken lassen, dass er sie aus der Ruhe brachte.
 

„Wenn ich es nicht tue“, versuchte sie klarzustellen „... dann tut es gar niemand. Also sich um dich kümmern. Wir brauchen dich ja! Du weißt ja, wegen den Cyborgs und so.“ Bulma spürte, wie ihr gespieltes Selbstvertrauen wuchs. Natürlich war das der Hauptgrund, beziehungsweise war das am Anfang die Ausrede gewesen, warum sie sich um Vegeta gekümmert hatte.
 

„Wirklich? Ich weiß nicht … in letzter Zeit bist du schon etwas seltsam. Gibst mir 'nen Kuss auf die Stirn, als wenn ich ein Baby wäre. So verhätscheln musst du mich nicht.“ brummte er weiter und biss sich auf die Zähne.
 

‚So hatte er es also aufgefasst‘, dachte sie sich. Anscheinend glaubte er weiterhin, dass sie ihn veräppeln würde, was jedoch nicht der Fall war. „Du glaubst doch nicht etwa, ich würde es wagen mich über dich lustig zu machen“, kicherte die Blauhaarige.
 

Dann geschah es ganz plötzlich, ohne dass Bulma auch nur eine Bewegung mitkriegte. Vegeta drückte sie gegen den Baum, der vorher noch hinter ihm war.  Anscheinend waren seine Kräfte wirklich wieder zurück, da er sich so schnell bewegte hatte. Das Ganze war so schnell passiert, dass sie es nicht ganz realisieren konnte. Ihr stockte der Atem und sie spürte, wie seine Hände ihre Arme nach hinten gegen den Baum pressten. Bei der ganzen Aktion hatte sie ihr Weinglas fallen gelassen. Sein Gesicht war nun direkt vor ihrem und seine tiefschwarzen Augen funkelten sie böse an.
 

Der Blick verriet, dass er die ganze Aktion alles andere als erotisch ansah. Jedoch wirkte es auf sie anders und sie kam nicht umhin sich vorzustellen, wie es wohl wäre, wenn er sie jetzt küssen würde. Die Vorstellung trug dazu bei, dass sich ihr Höschen plötzlich feucht anfühlte. Es war nicht nur ihr Schweiß durch die Hitze, der die Unterwäsche nässen ließ. Ein wohlig warmes Gefühl entwickelte sich in ihrer Bauchgegend. Ihr Atem wurde schwerer und erneut biss sie sich auf die Lippen.
 

„Wage es ja nicht mich wie einen Schwächling zu behandeln“, knurrte Vegeta und kam ihr noch näher um seinen Standpunkt zu verdeutlichen. „Ich brauche dich nicht, nur mich! Niemanden sonst! Wenn du nicht da wärst, könnte ich mich um mich selbst kümmern. Mir wäre es lieber ich würde verrecken, bevor ich wie ein Schwächling gepflegt werden würde.“ Bulma konnte ihm nicht helfen. Er war der Saiyajin Krieger und Prinz durch und durch.
 

„So habe ich das nie gesehen“, versuchte sie sich zu verteidigen. „Ich habe mich nie in dich hineinversetzt, dass du das so empfinden würdest. Ich wollte nur …“ SIe wusste nicht so recht, was sie sagen sollte, ohne dass er es wieder falsch auffassen würde. Die Blauhaarige konnte nicht anders als ihm in die Augen zu blicken und warten bis sein zorniges Funkeln verschwand. Anscheinend erreichten ihre Worte die nötige Wirkung. Seine Hände lockerten sich etwas und er schien wieder herunterzukommen.
 

„Du warst immer so allein. Ich dachte etwas Gesellschaft würde dir nicht schaden“, versuchte Bulma weiter zu erklären. Bei jedem Gedanken, der ihr durch den Kopf ging, musste sie immer zweimal überlegen, ob dieser ausgesprochen werden konnte. Wenn Vegeta nur einmal zu fest zupacken würde, wäre es um sie geschehen. Zwar traute sie ihm das grundsätzlich nicht zu, aber er war gerade so geladen, dass er sich eventuell schnell vergessen könnte.
 

„Ich bin es gewohnt allein zu sein“, erwiderte er.
 

„Das musst du aber nicht zwingend.“ Bulma versuchte sich nun endgültig von seinen Händen zu befreien, jedoch wollte er sie nicht loslassen.
 

„Ich hab mich entschuldigt und dir erklärt, dass ich es nicht so gemeint hab“ fauchte sie ihn an. „Du kannst mich jetzt loslassen.“ Es war ihr nicht möglich sich zu bewegen, sie konnte sich einfach keinen Millimeter bewegen.
 

„Und was ist, wenn ich das nicht will?“, sah er sie fragend an. Bulmas Herz schien bei der Aussage förmlich zu explodieren. Vegeta bewegte seinen Mund auf die Ihrigen zu. Es kam ihr wie ein Traum vor, der wahr zu werden schien. Sie konnte nicht realisieren, was in diesem Moment geschah. Es war ein unbeschreibliches Gefühl, wie er schließlich seine Lippen auf die Ihrigen legte und seine Augen schloss. Er schob seine Zunge hinein, die sich vorsichtig voran tastete. Sie schloss ebenfalls ihre Augen und erwiderte den Kuss.
 

Langsam verstand Bulma, dass es sich um keinen Traum handelte. Es fühlte sich echt und vor allem gut an.

Verwirrung

Vegeta und Bulma versanken innig in ihrem Kuss. Er wollte sie nicht mehr länger gegen den Baum drücken. Sanft zog er sie an sich heran, bis er ihren ganzen Körper spüren könnte. Die Blauhaarige hatte nun endlich ihre Hände frei und konnte den Saiyajin innig umarmen.
 

Als er fühlte, wie sie ihre Arme um ihn schlang, presste er sie noch fester an sich. Mit seiner rechten Hand streifte er über ihren Körper. Er fasste ihren Po an, der nur von einem Höschen knapp bedeckt wurde. Anfangs massierte er ihr Hinterteil, bis er schließlich mit seinen Fingern am Rand ihrer Unterwäsche entlang fuhr, von hinten bis nach vorne zu ihrem Bauch. Die Entdeckungsreise seiner Finger führte ihn hoch zu ihrem Oberteil. Sanft griff er darunter, um ihre Brüste umfassen zu können. Er spürte, wie ihre Brustwarzen hart wurden unter seinen Berührungen.
 

Bulma entfloh ein Stöhnen aus ihrer Kehle, als ihre Erregung wuchs. Seine Zunge in ihrem Mund fühlte sich herrlich an und sie wollte ewig damit weiterspielen. Jedoch löste er sich nach kurzer Zeit dann doch von ihrem innigen Kuss und Vegetas Zunge bewegte zu ihrem Hals. Sanft strich er dort über die weiche Haut und bedeckte die Stelle mit weiteren Küssen.
 

Irgendwie glaubte Bulma noch immer nicht so recht, dass das Ganze real war, jedoch ließ sie es geschehen. Sie fuhr mit ihren Händen in seine Haare und stöhnte ihm ins Ohr: „Was machst du nur mit mir?“ Langsam begann sich bei ihr, eine Gänsehaut zu bilden. Sie erschauerte unter seinen Küssen. Die Berührungen seinerseits waren so viel besser als in ihrer Fantasie.
 

Sein Gesicht wanderte weiter bis zu ihren Brüsten. Er schob das Oberteil ruckartig nach oben und berührte mit seiner Zunge eine harte Brustwarte. Während er daran saugt, legte er seine Hände auf ihren Hintern, die diesen weiter massierten. Bulma bäumte sich unter den nassen Berührungen auf und ihr Stöhnen gewann an Lautstärke.
 

Irgendwann drückte er sie sanft auf die Wiese, legte sich zwischen ihre Beine und schob seine Zunge wieder in ihren Mund. Sie erwiderte seinen feuchten Kuss und hielt sich an seinen starken Armen fest. Bulma spürte, wie sie beide schwitzten und es immer heißer wurde. Dadurch, dass Vegeta auf ihr lag, fühlte sie auch langsam, wie sich etwas zwischen seinen Beinen tat. Hart und groß war seine Männlichkeit, die gegen seine Hose drückte und sich an ihr rieb. Sie konnte sein weiteres Handeln kaum mehr abwarten.
 

Plötzlich stoppte er und löste sich von ihr. Vegeta setzte sich auf und kniete nun vor Bulma. Seine Augen funkelten im Mondlicht und Schweißperlen liefen ihm über seinen Oberkörper. Die Blauhaarige verstand nicht, weshalb er aufhörte und sie setzte sich ebenfalls keuchend auf.
 

Er atmete schwer und sagte dann zu sich selbst: „Was mach ich hier eigentlich?" Er wischte sich mit seinem Arm den Schweiß von der Stirn und stand nun ganz auf. Vegeta rannte an ihr vorbei und verschwand im Haus, während sie ihm verdutzt hinterher sah. Irgendwie verstand sie die Situation nicht so ganz - wieso hatte er aufgehört? Wollte er sie doch nicht? Sie beschloss ihm hinterher zu gehen, um herauszufinden, was das Ganze eigentlich sollte.
 

Als die junge Erfinderin versuchte aufzustehen, fiel sie sofort wieder auf dem Boden, da ihre Beine von der Aktion noch ganz wacklig waren. Mit hochrotem Kopf bemerkte sie die Erregung, die ihr zu Kopf gestiegen war. Beim zweiten Versuch schaffte sie es auf die Beine und folgte dem Saiyajin ins Haus. Als sie sich im dunklen Haus umsah, fand sie ihn nirgends. Sie versuchte den inneren Trainingsraum zu öffnen, der in der Mitte des Capsule Gebäudes lag, jedoch hinderte ein Blockier-Mechanismus diesen zu betreten.
 

Das Tablet vor dem Trainingsraum zeigte den Inhalt des Raumes. Bulma nahm es in die Hand und wischte am Monitor so lange herum, bis sie eine Kameraeinstellung fand, die Vegeta zeigte. Er war direkt vor einer Steinsäule, die er zu Schutt und Asche verarbeitete oder es zumindest versuchte, man konnte es nicht so genau sehen. Es schien, als würde er diverse Aggressionen verarbeiten. Bulma hatte ihm nichts getan, was auch immer er da drinnen tat, hatte nur mit ihm selber zu tun. Jedenfalls hoffte sie, dass sie nichts Falsches getan hatte …
 

*****
 

Vegeta konzentrierte jeden Schlag auf die Steinsäule. Er versuchte kurze, präzise und leichte Schläge, um sie nicht komplett zu demolieren, nur einige Muster – wie Narben – einzugravieren. Diese Art von Schlagkombinationen schien ihn vom Eigentlichen abzulenken.
 

Für einen kurzen Moment war er schwach geworden und verlor seine Selbstkontrolle, eigentlich wollte er die Frau niemals anfassen. Er stellte fest, dass er schon zu lange auf der Erde verweilte, da er sich sonst nicht soweit herabgelassen hätte mit einer Erdlingsfrau was anzufangen. Seine Gefühlswelt wurde durch sie in einer Weise durcheinandergebracht, die er schwer kontrollieren konnte. Egal wie er es drehte und wendete, er konnte nicht aufhören daran zu denken sie anzufassen. Die Erinnerung an ihren Körper war so frisch, dass er diesen noch immer vor sich sah. Der Duft ihres Körpers hing noch in seiner Nase und er atmete tief ein. Jedoch mussten sich seine Gedanken seiner Meinung nach wieder auf das Training konzentrieren, da solch niedere Gelüste keinen Platz in seinem Leben hatten.
 

Während er seine inneren Konflikte austrug, ging etwa die Hälfte seiner Schläge schief - sie waren zu stark oder zu schwach, oder gingen ganz vorbei an der Säule. Sie lenkte ihn eindeutig zu sehr ab. Vegeta fiel schwitzend zu Boden und atmete schwer. Er überlegte, wie er weiter vorgehen sollte, eigentlich blieben ihm nur zwei Möglichkeiten: Er würde sie ignorieren und sich nur mehr auf sein Training konzentrieren oder er würde seinem Verlangen nachgehen. Bei der zweiten Variante hoffte er, dass eine gewisse Routine einkehren würde, die ihn irgendwann langweilen könnte.
 

Egal was er wählen würde - beides sollte dazu führen, dass er sich im Endeffekt wieder seinem Training zuwenden konnte. Fürs Erste versuchte er Variante eins in Betracht zu ziehen und der Frau aus dem Weg zu gehen.
 

****
 

Bulma strich mit den Händen über das Tablet und seufzte. Sie fragte sich, was in ihm nur vorging, jedoch konnte sie sich keinen Reim darauf machen. Morgen wäre ein anderer Tag und sie würde Vegeta schon dazu bringen über das heutige Ereignis zu reden.
 

Die junge Erfinderin legte das Tablet zurück in die Halterung und ging langsam wieder auf ihr Zimmer. Dort legte sie sich in ihr Bett und blickte aus dem Fenster. Sie befand sich nun genau da, wo sie sich vor circa einer Stunde befand, nur dass sie jetzt noch weniger schlafen konnte als zuvor.

Der Morgen danach

Am nächsten Morgen stand Bulma eher später auf. Es war bereits Vormittag, als sie sich ihr Frühstück zubereitete. Wie ein Zombie hatte sie ihren trägen Körper in die Küche befördert, um den Tag irgendwie zu starten. Sie stand vor dem Herd und versuchte ihre Augen beim Kochen offen zu halten, die so schwer wie noch nie waren.
 

Die Nacht zuvor hatte die Blauhaarige kein Auge zu getan. An Schlaf war einfach nicht zu denken. Vegeta war sich bestimmt nicht klar, was er für ein Gefühlschaos in ihr auslöste. Stundenlang hatte sie sich hin und her gewälzt und über ihn nachgedacht. Außerdem hatte sie noch die stille Hoffnung, dass er bei ihr im Zimmer vorbeischauen würde, um das Fortzuführen, was sie beide Stunden zuvor angefangen hatten. Jedoch blieb all ihr Warten erfolglos. Der Saiyajin tauchte nicht bei ihr auf und war auch lautlos, als er auf sein Zimmer verschwand. Irgendwann in der Nacht oder eher gesagt am Morgen.
 

Vegeta lag logischerweise noch im Bett, solange wie er den Trainingsraum noch beansprucht hatte. Bevor Bulma sich auf dem Weg in die Küche gemacht hatte, checkte sie kurz die Überwachungsvideos, wo es um vier Uhr früh noch eine Aufnahme des Kämpfers gab. Kurz hatte sie überlegt ihn zu wecken und auf die Sache von gestern anzusprechen. Aber nachdem er so spät schlafen gegangen war, würde er sowieso nicht ansprechbar sein. Außerdem wusste sie nicht, wie er reagieren würde. Eine Ungewissheit machte sich in ihr breit.
 

„Wahrscheinlich mit 'Verschwinde Frau' ", stellte sie nüchtern fest und stocherte weiter an dem Rührei herum, das in der Pfanne vor sich hin brutzelte. Bulma biss sich auf die Unterlippe und versuchte sich nicht allzu sehr über sein Verhalten aufzuregen. Sie blickte auf die Uhr, die neben dem Kühlschrank hing, und stellte fest, dass es fast halb 11 Uhr vormittags schon war. Irgendwann würde sich Vegeta schon zeigen, wenn er sein Trainingsprogramm einhalten wollen würde.
 

Die Übermüdete kratzte mit dem Küchenfreund weiter in der Pfanne herum und musste feststellen, dass sie das hässlichste Rührei, das sie imstande war zu machen, zubereitet hatte. Durch ihre Abgeschlagenheit und Müdigkeit war sie so gedankenverloren gewesen, dass sie ihr Frühstück anbrennen ließ. Sie nahm die Pfanne in die Hand und schob das Rührei auf einen Teller. Angewidert betrachtete sie das Essen darauf und entschloss sich das Ganze doch lieber in den Müll zu werfen.
 

„Ich bleib heute lieber bei Kaffee", beschloss sie und ging zum Vollautomaten, den sie per Knopfdruck einschaltete. Das Mahlen der Kaffeebohnen darin war wie Musik in ihren Ohren und sie betrachtete die Flüssigkeit, die in ihre Tasse hinein floss. Ein doppelter Espresso würde ihr den Tag irgendwie retten. Sie setzte sich zum Küchentisch, verschränkte ihre Arme darauf und legte ihren Kopf hinein.
 

„Nur ein paar Minuten“, sagte sie zu sich selbst und döste vor sich hin. In diesem Moment kam ihre Mutter in die Küche und stupste Bulma an, die bereits dabei war Schlafgeräusche von sich zu geben.
 

„Schätzchen aufwachen! Was ist denn los mit dir?", fragte sie ihre Tochter. Bulma erschrak kurz und schlug ruckartig ihre Augen auf. Noch immer total angeschlagen hob sie ihren Kopf und betrachtete ihre Mutter.
 

„Ich bin wohl nur kurz eingenickt", stellte sie fest und stand auf, um ihren Kaffee zu holen, der anscheinend fertig war. Sie griff nach der Tasse und nippte kurz daran.
 

„Hast du gestern irgendwas mit Vegeta gemacht?" Mrs. Briefs stellte für diese Uhrzeit komische Fragen. Bulma erschrak ein weiteres Mal bei der Erwähnung des Namens und verschluckte sich zusätzlich fast an dem viel zu heißen Kaffee.
 

„Wie ... wie kommst du denn darauf?", stotterte sie und stemmte die linke Hand gegen ihre Hüfte. Wurden sie gestern etwas von ihrer Mutter beobachtet? Sie spürte, wie sich ihr Hals langsam verknotete und sich ein komisches Gefühl in der Magengegend zusammenbraute.
 

„Na ja ich hab ihn vorher ebenfalls so im Halbschlaf herum wanken gesehen ... er war gerade am Weg ins Bad. Eigentlich hatte er die Tür verfehlt und ist im Abstellraum gelandet. Darum wollte ich nur wissen, ob ihr beide gestern etwas länger auf gewesen seid?“
 

Anscheinend hatte ihre Mutter nichts bemerkt, gesehen oder gehört. Vegeta war nur ebenfalls im selben Zustand wie sie, stellte sie beruhigt fest. Irgendwie fühlte sich Bulma wohler bei dem Gedanken, dass sie nicht die Einzige war, der es heute so beschissen ging. Jedoch wusste sie, nicht woran es lag, dass er so übermüdet war. Konnte er nur nicht einschlafen, weil er so an sie dachte, wie sie an ihm? Oder hatte er einfach nur zu lange trainiert, bis er die Zeit übersehen hatte? Die Fragen häuften sich in ihrem Kopf und es machte sie fertig nicht zu wissen, was der Saiyajin dachte oder fühlte.
 

„Na ja egal, was war, vielleicht sollte er es heute etwas ruhiger angehen und du solltest dir ebenfalls heute frei nehmen”, fügte ihre Mutter hinzu und füllte den Wasserkocher auf, den sie anschließend wieder hinstellte und einschaltete. Gähnend nickte Bulma ihrer Mutter zu. „Deine Arbeit kann ja auch bis morgen warten oder nicht? Ach, wegen was ich eigentlich mit dir reden wollte ...“ Mrs. Briefs holte sich noch eine Tasse aus dem Regal und stellte sie neben dem Wasserkocher ab.
 

„Ja?“ Ihre Tochter sah sie fragend an.
 

„Dein Vater repariert ja den Gravitationsraum beziehungsweise das Raumschiff und um das zu bewältigen, muss er noch einige Teile besorgen, die er nicht mehr auf Lager hat und schwer zu kriegen sind. Somit muss er für ein paar Tage ins Ausland, und da ich ihn nicht alleine lassen möchte, haben wir beschlossen, den Aufenthalt zu verlängern und einen Urlaub daraus zu machen. Somit wird aus ein paar Tagen natürlich eine Woche oder länger je nachdem.“
 

Bulma hatte sich bereits wieder hingesetzt und sah ihre Mutter verdutzt an. „Und wann wollt ihr da aufbrechen?“
 

„In zwei Tagen!“ Der Wasserkocher hatte sich ausgeschaltet und Mrs. Briefs goss das kochende Wasser in ihre Tasse, in der bereits ein Beutel Grüntee hing.
 

„Aja“, seufzte die Blauhaarige und nahm noch einen weiteren Schluck von ihrem Kaffee. Sie verdaute die Worte ihrer Mutter so gut sie konnte, da sie noch nicht wirklich aufnahmefähig war. Jedoch erschrak sie im nächsten Moment und ihr Verstand begann zu tickern. Sie stellte fest, dass die einzigen Personen, mit denen sie kein Problem hatte, in zwei Tagen das Haus verlassen würden. Somit wäre sie mit Vegeta einige Tage oder gar Wochen alleine. Unter Umständen hätte sie sich über so eine günstige Gelegenheit gefreut, doch im Moment wollte sie ihm nur aus dem Weg gehen. Sie wusste nicht so recht, was sie von der Sache halten sollte, also ob es etwas Gutes oder Schlechtes war. Es sollte der Himmel auf Erden oder ihr schlimmster Albtraum werden.
 

„Und wa …was soll ich mit Vegeta alleine machen? Ich kann doch nicht allein den Haushalt schmeißen, in der Werkstatt arbeiten und…“, versuchte Bulma sich herauszureden. Irgendwie war der Gedanke mit ihm allein zu sein gerade nicht so verlockend. Nicht genau jetzt in diesem Moment, wo die Situation mehr als angespannt war.
 

„Ach du machst das schon, der frisst dir doch eh schon aus der Hand! Und getan hat er dir auch nie etwas“, versuchte Mrs. Briefs ihre Tochter zu beruhigen und ging mit ihrer Tasse Tee wieder ins Wohnzimmer.
 

Bulma legte ihren Kopf auf den Küchentisch und ließ ihre Arme nach unten baumeln. Sie konnte nicht glauben, dass dies wirklich passierte. „Ich will mich nur mehr in ein Loch verkriechen und sterben“, seufzte sie und schloss ihre Augen. Vielleicht war dies alles nur ein Albtraum, der bald vorbei sein würde.
 

****
 

Es war bereits Nachmittag und Vegeta trainierte im inneren Trainingsraum des Capsule Gebäudes, wie die Nacht zuvor. Irgendwann im Laufe des Tages hatte Bulma dann doch beschlossen zu arbeiten und war in der Werkstatt verschwunden. Sie wollte sich ablenken und anfangs hatte sie auch einiges an Arbeit weiter gebracht. Jedoch ließen ihre Gedanken nicht von Vegeta ab. Während sie an einem Roboter herumschraubte, stoppte sie plötzlich und versank wieder in einen Tagtraum. Als sie wieder zu sich kam, vergaß sie, welchen Handgriff sie zuletzt getätigt hatte.
 

„Verdammt ... und jetzt?“, fluchte sie und warf das Werkzeug in eine Ecke. Bevor sie einen Fehler machte und ihre bisherige Arbeit zerstörte, ließ sie es lieber gleich bleiben. Also beschloss sie, nur einfache Datensätze am Computer zu sortieren. Für so eine triviale Arbeit war ihr Hirn gerade noch imstande. Während sie die Informationen sortierte, kam sie nicht umher über einen anderen Computer eine Verbindung zum Trainingsraum aufzubauen. Kurz hatte sie gezögert, ob sie dies wirklich tun sollte, aber ihre Neugier war zu groß. Bulma wechselte die Tastatur und öffnete die Kommandozeile des anderen PCs. Sie gab den Befehl für den Zugriff der Kameras ein und bestätigte ihre Eingabe noch mit einem Passwort. Das Logfile verriet ihr, dass die Autorisierung erfolgreich war und sie stieg in das Programm ein. Sie wechselte zu einem Menu und zappte durch die Kanäle, bis sie eine Kamera mit der passenden Einstellung fand, die Vegeta zeigte. Er saß im Schneidersitz mitten auf einer Wiese und schien sich zu konzentrieren. Seine Arme und sein Oberkörper waren angespannt, so viel konnte sie sehen. Die Erfinderin änderte mit einem weiteren Befehl den Kamerawinkel, um ihn noch besser sehen zu können. Plötzlich erschrak sie, denn seine Augen hatten sich ruckartig geöffnet.
 

„Ich weiß, dass du das bist“, meldete er sich zu Wort. Anscheinend hatte er das leise Surren der Kamera mitbekommen, obwohl diese so weit weg war. Bulma war mehr als peinlich berührt. Aber es war zu spät, um sich zu verkriechen. Wie aus der Pistole geschossen aktivierte sie ihre eigene Webcam und schaltete ihr Bild in den Trainingsraum, damit der Saiyajin sie sehen konnte.
 

„Ich streite das überhaupt nicht ab“, posaunte sie in die Kamera. Im Trainingsraum tauchte ein etwa zwei Meter großer Monitor auf. „Ich wollte nur sehen, ob du dich eh nicht überanstrengst… immerhin bist du noch nicht solange wieder auf den Beinen.“
 

Vegeta sah mit seinem üblichen zornigen Blick zu dem Bild, auf dem die junge Erfinderin zu sehen war. „Ich brauch keinen Aufpasser! Lass mich in Frieden!“ schrie er sie an und biss sich auf die Zähne. Er tat so als wäre die letzte Nacht nie geschehen und motzte Bulma wie gewohnt an. In ihrem Herzen spürte sie einen Stich. Sie fühlte sich gekränkt aufgrund seiner Reaktion, wollte sich das jedoch nicht anmerken lassen.
 

„Von dir lass ich mich sicher nicht anschreien, du Vollidiot“, motzte sie zurück und schaltete sofort den Bildschirm aus.
 

„Dieser elende Idiot“, fluchte sie vor sich hin. In ihrer Wut schmiss sie den alten Röhrenmonitor des PCs auf den Boden, dass ihr jedoch eine Sekunde später wieder leidtat. Bulma betrachtete den Scherbenhaufen, den sie angerichtet hatte. Jedoch sah sie nur ein schwarzes Loch, ein Nichts, in das sie hineinsah. Sie fühlte sich leer und ausgelaugt. Wie sollte sie nun vorgehen?

Klartext

Bulmas Eltern waren vor drei Tagen abgereist und hatten sich bei ihrer Tochter nur kurz und bündig verabschiedet. Vegeta bekam zwar mit, dass ihre Eltern weggefahren waren, jedoch zeigte er wie immer keine Reaktion darauf. Die letzten fünf Tage hatte sie den Saiyajin kaum gesehen. Rund um die Uhr war er pausenlos im Trainingsraum, und wenn er doch einmal genug hatte und heraus kam, war es spät nachts. Die Blauhaarige kochte für ihn wie üblich oder griff zum Pizzalieferanten und stellte ihm sein Essen warm. Wenn sie ihn dann mal kurz sah, kam nie ein Danke zurück. Komischerweise auch nicht einmal eine Beschwerde wie vor dem leidenschaftlichen Ereignis. Es war so als wäre er gar nicht da.
 

„Falsch“, sagte sie zu sich selbst. „Es ist als wäre ich nicht da.“ Bulma wusste nicht ob sie sich traurig oder irre fühlen sollte. In letzter Zeit hatte sie kaum Kontakt zu anderen Personen gehabt. Sie mied es jemanden von den Kämpfern zu kontaktieren, die würden nur komische Fragen stellen, auf die sie sowieso keine Antwort hatte. Außerdem waren sowieso alle mit ihrem Training beschäftigt. Im Moment hatte sie das Gefühl mit niemandem reden zu können, ihre Situation würde sowieso keiner verstehen. Auf Vegeta war sowieso niemand gut zu sprechen, wie sollte sie da ihr Gefühlschaos erklären?
 

„Die lassen mich ins Irrenhaus einweisen“, stellte sie fest und musste verzweifelt dazu kichern. Bulma vereinsamte in dem großen Haus, das im Moment nur von ihr, Vegeta, den Tieren und einigen Robotern bewohnt war. Wie der Saiyajin die Einsamkeit und Öde aushalten oder besser gesagt genießen konnte, verstand sie sowieso nicht. Sie stellte wieder mal fest, dass er schwierig war.
 

Die Erfinderin wollte nicht weiter in diesem Zustand verharren also beschloss sie, dass sie etwas tun musste, und zwar schleunigst. Nach langem Überlegen fasste sie den Entschluss Vegeta aufzulauern, komme, was wolle. Er konnte sie nicht für den Rest seines beziehungsweise ihres Lebens ignorieren. Jedenfalls wollte sie sich nicht damit zufriedengeben.
 

****
 

Abends stellte Bulma wie gewohnt das Essen in den Ofen, wo es stundenlang warm bleiben konnte. Es wunderte sie immer wieder, dass Vegeta es sogar schaffte diesen auszuschalten, nachdem er sein Abendessen herausgenommen hatte. Um sich die Zeit zu vertreiben, beschloss sie ein Bad zu nehmen. Nachdem sie ihre Hygiene Bedürfnisse erfüllt hatte und in ihr Nachtkleid schlüpfte, überlegte sie, wie sie weiter vorgehen sollte. Sie kämmte sich ihr fast trockenes Haar vor dem Spiegel und überlegte. Auch wenn sie schon ziemlich müde war, musste sie sich wach halten und Vegeta zur richtigen Zeit abpassen. Bulma legte die Bürste zur Seite und betrachtete ihr eigenes Spiegelbild.
 

„Auf jeden Fall nach dem Essen“, sagte sie zu sich selbst und streifte mit den Fingern über ihre Brüste. Vegeta musste fertig mit dem Abendessen sein, sonst würde er unausstehlich werden, wenn sie ihn vorher zur Rede stellen würde. Sie fühlte, wie sich in ihren Gedanken ein Plan zusammenstellte.
 

Bulma atmete tief durch und ging langsam aus ihrem Zimmer. Am Gang war niemand zu sehen, also schlich sie vorsichtig zu Vegetas Zimmer. Sie öffnete die Tür und schloss diese wieder schnell hinter sich ab. Es war dunkel und irgendwie muffig, anscheinend hielt er nicht viel vom Lüften. Sie verfolgte weiter ihren Plan, also setzte sich auf den Boden neben der Türe und lehnte sich dort gegen die Wand.
 

Seufzend zog sie ihre Beine an und umschlang diese. Bulma beschloss, hier und jetzt, auf ihn zu warten. Hier war der Ort, an dem er sicher auftauchen würde, da er irgendwann schlafen musste. Sie wollte jedoch nicht, dass er sie gleich sah, also nahm sie auf der anderen Seite der Tür Platz, die nicht sofort ersichtlich war. Die Blauhaarige spürte, wie ihre Augen bereits schläfrig wurden, jedoch musste sie sich zusammenreißen.
 

Es vergingen einige Stunden, bis sie wieder einmal auf die Uhr schaute. ‚Bereits zwei Uhr früh‘, dachte sie sich. Bulma hatte es geschafft, sich wenigstens bis zwölf Uhr wachzuhalten. Zwei Stunden war sie dennoch eingenickt. Kurz kam ihr der Gedanke, dass Vegeta sie bereits gesehen hatte und wütend verschwunden war. Aber das Zimmer schien unberührt. Nervös streckte sie ihre Füße aus. Sie war kurz davor einen Krampf zu kriegen, da sie so versteift dasaß.
 

Sie wollte sich nur kurz erheben, um sich die Beine zu vertreten, als sie genau in diesem Moment dumpfe Schritte am Gang war, nahm. Ihr Herz begann zu klopfen und es schien lauter zu sein als die Laute vor der Tür. Plötzlich bereute sie die Idee Vegeta hier aufzulauern. Sie wusste nicht mehr, wie sie auf die dumme Idee überhaupt gekommen war. Nun da es so weit war, wollte sie nur mehr flüchten und schlafen gehen. Doch es war sowieso zu spät. Der nächste Gedanke sprach ihr wieder mehr Mut zu: Wenn nicht jetzt, wann dann?
 

Bulma atmete leise aus, als die Türklinke sich leicht hinunter bewegte. Vegeta machte nicht einmal das Licht an und er betrat sein Zimmer. Er war nur in seiner Boxershorts und bereit ins Bett zu gehen. Die Tür hinter sich schloss er, ohne sich umzudrehen ab und ging einige Schritte Richtung Bett. Die Blauhaarige fühlte sich sicher, dass sie nicht entdeckt wurde, jedoch blieb der Saiyajin plötzlich mitten im Raum stehen.
 

„Was willst du hier? Glaubst du leicht, dass du dich vor mir verstecken kannst? Ich kann deinen Ki spüren, auch wenn er noch so klein ist“, sagte er, noch immer mit dem Rücken zu ihr gewandt.
 

Bulma biss sich auf die Unterlippe. Ihr Hals fühlte sich plötzlich trocken an, dennoch stand sie mit wackligen Beinen auf, um mit ihm auf selber Höhe zu sprechen. Sie überlegte sich, was sie nun zu ihm sagen sollte. Die Stille wurde mit jeder Sekunde immer länger und unerträglicher. Die Worte, die sie sich in ihren Gedanken zurechtgelegt hatte, waren wie verschwunden.
 

„Geh einfach in dein Zimmer und lass mich in Ruhe“, knurrte er.
 

Bulma wollte sich nicht so einfach abwimmeln lassen. „Lass mich erst mal sagen, was ich zu sagen habe“, begann sie dann doch.
 

„Mir ist, egal was du zu sagen hast, geh einfach“, schrie er. Der Saiyajin machte keinen Mucks und zeigte ihr weiterhin den Rücken.
 

„Nein! Du hörst dir jetzt an was ich zu sagen habe, dann gehe ich und nicht vorher! Das wird der eitle Prinz jetzt ertragen müssen.“ Bulma hatte sich wieder gefasst. Sie war sogar richtig wütend, da er nicht einmal den Anstand hatte sich zu ihr umzudrehen.
 

„Ich weiß, du willst es nicht wahr haben ... Aber das, was vor ein paar Tagen passiert ist, ist real. Und nur weil das nicht in deinen Trainingsplan passt, kannst du mich nicht einfach so abschieben und so tun als würde ich nicht mehr existieren. Das habe ich nicht verdient – Erdenfrau hin oder her“, redete sie sich den Frust von der Seele. Langsam spürte sie wie sich ihre Augen feucht anfühlten. Sie redete schnell weiter, um nicht augenblicklich loszuheulen. „Ich finde ich verdiene wenigstens eine Erklärung. Wie habt ihr auf eurem Planeten denn Frauen behandelt? Oder hatten die auch keine Gefühle?“
 

Vegeta stand weiter stur da und antwortete nicht. Sein Schweigen störte Bulma mehr als jede dumme Antwort, die er hätte geben können. „Du … du bist so arrogant! Das kotzt mich schon so viel an!“, keifte sie ihn an.
 

„Das hast du vorher auch schon gewusst“, antwortete er nüchtern. Bulma musterte seinen Körper in der Finsternis des Zimmers. Durch das Mondlicht konnte sie seine Silhouette klar erkennen. Sie konnte die Muskeln sehen, die seinen Körper männlich formten. Dennoch fehlte ihr der Augenkontakt mit ihm, um zu sehen, wie er wirklich reagierte. Sie atmete tief durch und hielt sich ihre Tränen zurück. Ihrer Meinung nach hatte er keine Einzige verdient. „Du bist einfach nur arrogant und feige noch dazu!“
 

Vegetas Augen weiteten sich. „Ich und feige? Was redest du denn für einen Müll?“ Er biss seine Zähne zusammen und versuchte seine Wut zu unterdrücken, die sie mit ihrer Aussage heraufbeschwor.
 

Bulma atmete aus und holte noch einmal tief Luft. „Klar bist du ein Feigling! Sieh dich doch an! Du kannst dich nicht einmal umdrehen und mich nicht einmal ansehen! Ist dir die ganze Sache zu peinlich? Du bist ein echter Waschlappen. Du … du ...“ Sie überlegte, was sie ihm noch an den Kopf werfen, sollte aber mehr Schimpfwörter fielen ihr in diesem Moment nicht ein.
 

Die Beleidigungen ließ er sich nicht so einfach an den Kopf werfen. Abrupt drehte sich Vegeta um und packte Bulma bei den Armen. „Was fällt dir überhaupt ein, so mit mir zu reden? Du bist wohl lebensmüde?“, knurrte er sie an und sah sie mit seinem grimmigen Augenausdruck an. Jedoch wendete sie ihren Blick nicht von ihm ab und zeigte keine Furcht. Nur nicht Furcht. Das war das Letzte, was sie jetzt vor ihm hatte.
 

„Irgendwer muss mit dir doch so reden, sonst glaubst du ja, dass du dir alles erlauben kannst“, stellte sie klar. Sie spürte wie seine Hände sie festhielten jedoch nicht so sehr, dass es ihr merklich wehtat. Doch Bulma wusste, nicht wie lange das so bleiben würde. „Ich hab sogar das Gefühl, es gefällt dir, wenn jemand so mit dir redet.“ Sie grinste leicht und versuchte seinen dunklen Augen zu folgen.
 

„Woher willst du wissen, was mir gefällt?“ Vegetas Miene verzog sich kein bisschen, jedoch liefen einige Schweißperlen über seine Stirn und seine Hände wurden auch langsam feucht.
 

„Denkst du eigentlich manchmal an mich?“, fragte sie ihn plötzlich. Der Saiyajin blinzelte mit den Augen und sah sie verdutzt an. Mit so einer Frage hatte er nicht gerechnet. „Ich frage das nur, weil ich eigentlich dauernd an dich denke. Also in letzter Zeit … und ich bin mir sicher, dass du genauso an mich denkst, sonst würdest du mir nicht so aus dem Weg gehen. Du kannst mich kaum ansehen …“, flüsterte sie weiter.
 

Vegeta starrte sie weiterhin an und rührte sich keinen Millimeter. Die Spannung zwischen ihnen schien sich nicht abzubauen, Bulma hatte das Gefühl zu explodieren, wenn nicht sofort etwas geschah. Sie sah ihm weiterhin tief in die Augen. Irgendwie schien die Zeit stehen geblieben zu sein.
 

„Ich wollte damit nur sagen“, begann sie wieder von Neuem, als weiterhin keine Reaktion von ihm kam. Jedoch konnte sie den Satz nicht zu Ende bringen.
 

Vegeta zog sie zu sich heran und stoppte mit seinem Gesicht direkt vor ihrem. Bulma stockte der Atem. Es kam ihr wie eine Ewigkeit vor, als er schließlich endlich seine Lippen sanft auf die ihren legte. Sie schloss die Augen und spürte, wie sich seine Zunge den Weg in ihren Mund bahnte. Zuerst sanft und dann leidenschaftlicher bewegte er sich in ihr und sie erwiderte seine Liebkosungen.
 

Die Blauhaarige spürte, wie er seine Hände von ihren Armen löste und diese über ihr Nachthemd, das sehr knapp an ihrem Körper anlag, wanderten. Sie hatte ihre Hände frei und schlang diese um seine breiten Schultern. Ihre Brustwarzen, die man durch die Bekleidung erahnen konnte, pressten sich an seine Brustmuskeln. Sie fühlte, wie ein wohlig warmes Gefühl in ihr hochstieg, als Vegeta sie weiter mit seiner Zunge bearbeitete.
 

Nach einigen Minuten des leidenschaftlichen Küssens löste er sich von ihr und sah ihr tief in die Augen. Seine dunklen Augen waren nicht mehr mit Wut und Hass gefüllt, sondern mit voller Begierde und es bedurfte keiner Worte seinerseits, sie verstand einfach nur.

Bulma hob ihre Arme und Vegeta zog ihr das Nachtkleid über dem Kopf aus und warf es zu Boden. Als sie ihre Arme wieder senkte, betrachtete er ihren nackten Körper, der im Mondschein gut zu erkennen war. Er sah ihre vollen Brüste mit den harten Brustwarzen, die ihre Erregung wieder spiegelte. Ihre langen Beine, die rasiert und schön waren und ihre blauen Augen, die er in dem dunklen Licht nur erahnen konnte.  Er bewunderte ihre vollen Lippen, die er wieder geküsst hatte und ihre reine Haut, die keine Unebenheiten zeigte.
 

Es vergingen zwar nur wenige Sekunden, doch für sie war es eine Ewigkeit, bis er dann endlich auf sie zu kam und hochhob, um sie schließlich auf sein Bett zu legen.

Erinnerungen an letzter Nacht

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Erwischt!

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Wo führt das hin?

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Vergessen können

Bulma schniefte was das Zeug hielt. Sie spürte wie ihr eine Träne nach der anderen herunter kullerte. Warum war das Ganze auch so hart?
 

Mrs. Briefs kam in die Küche und hörte wie ihre Tochter schluchzend an der Küchentheke stand. „Schätzchen, was ist denn los? Ist etwas passiert?“ fragte ihre Mutter besorgt.
 

„Es… es ist gar nichts“, jammerte Bulma und nahm ein Stück von der Küchenrolle, das in der Nähe stand. Die Blauhaarige schnäuzte kräftig hinein und weitere Tränen machten sich auf dem Weg nach unten.
 

„Irgendwas ist doch mit dir? War Vegeta etwa gemein zu dir? Komm her mein Schatz!“ Mrs. Briefs öffnete ihre Arme und umarmte ihre Tochter von hinten. Sie war sich sicher, dass es Bulma nach einer Umarmung und einem tiefsinnigen Gespräch besser ging.
 

„Lass mich gefälligst los“, brüllte sie und löste sich von ihrer Mutter. Die Erfinderin drehte sich um und hatte ein Messer in der Hand an dem ein paar Zwiebelreste klebten. „Ich schneide nur Zwiebeln! Niemand ist gemein zu mir außer dieser Sack Zwiebel“, stellte sie klar und zeigte mit dem Messer zur Küchentheke. Verwundert und zugleich erleichtert atmete ihre Mutter durch.
 

„Ach so ist das und ich dachte schon… ach vergiss es! Was kochst du denn schönes?“ Mrs. Briefs schien froh zu sein. Es waren nun fast zwei Monate vergangen, dass ihre Tochter mit Vegeta ein Verhältnis hatte. Grundsätzlich gefiel ihr der Gedanke sehr gut und ihr ein und alles schien positiv von der Liaison beeinflusst zu sein. Die Blondine nervte Bulma jedoch ständig damit, dass sie ein Paar seien und wann und ob es Kinder geben würde.
 

Ihre Tochter hatte diese Unterhaltungen so gut es ging immer abgewimmelt und wenn die Erfinderin doch in ein Gespräch verwickelt wurde, musste sie ihre Mutter enttäuschen. Die Blauhaarige hatte nicht im Geringsten vor schwanger zu werden. Seit fast fünf Jahren hatte sie eine Spirale eingesetzt, die zwar bald ausgetauscht werden müsste, jedoch verhinderte dass sie schwanger werden würde. Bulma fand es immer noch erstaunlich, dass Vegeta sie kein einziges Mal deswegen angesprochen hatte. Verstand er denn gar nichts von Verhütung? Anscheinend wussten Aliens nicht was Kondome oder ähnliches waren, dachte sie sich.
 

„Nur einen Reistopf mit Rindfleisch und Zwiebeln. Normalerweise würde man ja nicht so viel Lauchgewächs brauchen aber Vegeta isst einfach so viel… Der isst mir sonst noch die Haare vom Kopf“, jammerte Bulma und machte sich wieder drauf und dran die letzten Zwiebeln zu schneiden. In Gedanken spielte sie bereits damit sich eine Taucherbrille aufzusetzen, um nicht den Dampf der Zwiebeln in die Augen zu bekommen.
 

„Na dann viel Erfolg“, wünschte Mrs. Briefs ihrer Tochter noch und ging Richtung Werkstatt zu ihrem Mann.
 

Nachdem Bulma die restlichen Sachen endlich geschnitten hatte, stellte sie einen Topf auf die Herdplatte und bereitete die Sauce für das Gericht vor. Ein paar Esslöffel Sake, Sojasauce und Zucker wanderten hinein und auch ein paar Teelöffel Sojabohnenpaste. Daraufhin gab sie das Rindfleisch und die Zwiebeln in den Topf und ließ das Gemisch vor sich hin köcheln. Die Blauhaarige nahm ein weiteres Stück Küchenrolle und schnäuzte noch einmal kräftig hinein.
 

„Diese verdammten Zwiebeln…“, fluchte sie und wischte sich ihre Tränen aus den Augen. Dabei vergaß Bulma für einen Moment, dass ihre Hände noch ‚frisch‘ von der Schärfe waren und ein weiterer Heulanfall war vorprogrammiert.
 

„Oh Mann! Ich dreh hier noch durch. Wuäääh“, schluchzte sie und eilte zur Spüle, wo die Amateurköchin versuchte sich die Augen auszuwaschen. Durch das fließende Wasser bemerkte sie nicht wie Vegeta die Küche betrat, der vom Duft angelockt wurde. Er hatte sie bereits vorher etwas beobachtet und das ganze Spektakel belustigt mit angesehen. Eigentlich war er mit dem Vorsatz ihr Stress zu machen in die Küche gekommen, da sein Magen schon ziemlich knurrte. Jedoch konnte er nicht anders als sie grinsend ansehen.
 

Bulma drehte den Wasserhahn ab und wischte sich mit einem Geschirrtuch ihr Gesicht trocken. Dabei jammerte sie weiter vor sich hin.
 

„Also wegen mir musst du nicht weinen“, sagte der Prinz amüsiert. Die Blauhaarige erschrak und dreht sich zu Vegeta um.
 

„Glaubst du wegen dir würd ich nur eine Träne heulen? Du bildest dir aber ganz schön viel ein! Ich musste nur so viele Zwiebeln für den edlen Herrn schneiden. Pah!“ Sie zeigte ihm die Zunge und wusste genau, dass er nur scherzte. Irgendwie wurde das Ganze mit dem Saiyajin eine nette Routine und er stieg auf ihr Geplänkel auch immer ein.
 

„Wenn du jedenfalls was zu Futtern willst dann sei still und setz dich hin! Das Essen ist gleich fertig“, sagte sie forsch und drehte sich zur Herdplatte. Die Hobbyköchin griff nach der Fischbrühe und löschte das Zwiebelfleisch ab und schwenkte noch ein bisschen mit dem Kochlöffel herum. Bulma spürte, dass Vegeta sie anstarrte und sich noch keinen Schritt bewegt hatte. Sie genoss seine Gegenwart und fühlte sich wohl im Gegensatz zu früher, wo sie nicht wusste, was er dachte oder als Nächstes tun würde. Nicht dass sie jetzt wüsste was er dachte, aber die Erfinderin hatte das Gefühl, dass sie ihn schon gut einschätzen konnte.
 

„Vielleicht setzt du dich doch mal hin“, sagte Bulma bestimmend und der Saiyajin bewegte sich endlich Richtung Küchentisch. Der Reis war bereits seit geraumer Zeit im Reiskocher fertig gegart und die junge Frau verteilte diesen auf zwei Schalen, wobei eine größer war für Vegeta. Darüber goss sie die Fleisch-Zwiebelsauce und stellte alles auf den Tisch. Der Prinz hatte wenigstens so viele Manieren, dass er mit dem Essen auf Bulma wartete. Sie bereitete einen großen Wasserkrug vor und gönnte sich selbst ein Glas Rotwein.
 

„Willst du auch ein Gläschen?“ fragte die Köchin den Außerirdischen und hielt ihm die Flasche hin.
 

„Nein der Alkohol stört mich nur beim Training“, sagte er trocken und begann sein Essen zu verschlingen.
 

„Ach du hast ja keine Ahnung, gerade Rotwein passt hervorragend zu Rindfleisch. Du weißt auch nicht was gut ist“, stellte Bulma fest und schwenkte ihr Weinglas. Vegeta erwiderte nichts, da er zu sehr ins Essen vertieft war. Während dem Essen war es sowieso fast unmöglich mit dem Prinzen ein Gespräch anzufangen.
 

Als beide aufgegessen hatten, wollte sie den Tisch abräumen, wurde jedoch von Vegeta aufgehalten. Er hielt ihr Handgelenkt fest und sagte: „Das kannst du später machen.“ Die Blauhaarige wusste was das zu bedeuten hatte.
 

„ich nehme aber mein Glas Rotwein mit… für danach“, stellte sie klar und bewegte sich Richtung Vegetas Zimmer.
 

Bulma hatte absichtlich weniger gegessen, da sie es grundsätzlich nicht so angenehm fand mit vollem Magen die Bedürfnisse eines Saiyajins zu befriedigen. Vegeta schien das jedoch nicht annähernd zu stören.
 

******
 

Völlig verschwitzt und keuchend lag der Prinz auf ihr und sah der Blauhaarigen tief in ihre blauen Augen. Sie strich mit ihren feuchten Händen über seine Oberarme und atmete ebenfalls schwer. Ihre Körper erholten sich gerade von den Höhepunkten, die sie beide erleben durften. Bulma genoss das Liebesspiel mit Vegeta auch nach zwei Monaten noch und konnte sich nichts Schöneres vorstellen. Sie fühlte sich einfach zufrieden und konnte sich in seinen Armen richtig fallen lassen.
 

Der Prinz hielt noch kurz inne und legte sich dann zur Seite, um seinen Puls wieder zu beruhigen. Die junge Frau legte sich mit ihrem Kopf an seine Brust und hörte sein Herz schlagen, das sich langsam wieder normalisierte. Kurz darauf hatte sie Lust einen Schluck vom Rotweinglas zu nehmen, das noch neben dem Bett stand. Als die Blauhaarige sich aufsetzen wollte, um danach zu greifen, hielt sie der Saiyajin fest.
 

„Nein bleib hier“, flüsterte er in ihr Ohr und zog die nackte Frau ganz nah an sich heran. Bulmas Herz hatte sich zwar vom Liebesakt wieder beruhigt, war aber wieder kurz davor wieder schneller zu schlagen. Vegeta wollte kuscheln?
 

Wortlos schmiegte sie sich an und streichelte über seinen muskelbepackten Körper. Eine gewisse Selbstsicherheit machte sich in ihr breit. Vegeta konnte sagen was er wollte, jedoch war sie die Erfinderin sicher, dass er Gefühle für sie hatte.
 

Er brach nach einer geraumen Ewigkeit das Schweigen. „Du hast mich doch mal gefragt…“, fing er plötzlich an. Bulma horchte auf und war gespannt was Vegeta nun sagen würde. Er überlegte einen kurzen Moment, um seine Gedanken möglichst präzise formulieren zu können.
 

„Du hast mich gefragt, wohin das führen soll. Grundsätzlich ist es für mich weiterhin ein Zeitvertreib, aber…“ Vegeta überlegte weiter.
 

Bulmas Herz schien zu explodieren. War er kurz davor ihr eine Liebeserklärung zu machen? Nein, das passte gar nicht zu ihm. Gespannt wartete sie seine weiteren Worte ab und klammerte sich dabei noch mehr an ihm fest.
 

„Ehrlich gesagt weiß ich es nicht.“ fuhr er fort. „Aber ich weiß eines ganz genau: Wenn wir zusammen sind, dann kann ich alles vergessen für einen kurzen Moment und das fühlt sich gut an.“
 

Die Erfinderin verstand noch nicht ganz, was er vergessen konnte oder eher gesagt wollte.
 

„Die Niederlage gegen Freezer, der Sieg Kakarotts über ihn… und dann noch dieser Junge aus der Zukunft. Ich bin älter als er, jedoch konnte er sich in einen Super Saiyajin verwandeln und Freezer mit einem Schlag vernichten. Und was kann ich? Ich bin jämmerlich. Ich ertrage diese Schmach nicht länger!“ Verzweiflung und Zorn war in der Stimme des Saiyajin Prinzen erkennbar.
 

Nun verstand sie endlich. Bulma hatte vergessen, dass Vegeta noch immer seinen Stolz hatte. Es war sicherlich nicht leicht für ihn, trotz harten Trainings, noch immer keinen Super Saiyajin Status erreicht zu haben. Er machte zwar Fortschritte, jedoch hatte er Son Goku noch immer nicht übertroffen. Der Prinz musste wohl täglich daran denke – was heißt täglich – dauernd! Vegeta tat ihr einfach nur leid, er war so einsam und so stolz…
 

„Egal, vergiss es. Ich weiß gar nicht wieso ich dir das überhaupt erzähle.“ Nach diesen Worten schwieg er wieder und blickte auf die Decke des Zimmers.
 

Die nackte Frau überlegte noch kurz, was sie sagen könnte, um den stolzen Saiyajin aufzumuntern. Sie begriff jedoch, dass keine Worte sein Leid mildern könnten. Er hatte so viel Stolz und dämliche Aufmunterungen würden ihn nur noch weiter herunterziehen. Das Einzige was sie tun konnte war ihn vergessen zu lassen. Also setzte sich Bulma auf seinen Schoß, beugte sich zu ihm runter und küsste ihn leidenschaftlich.

Schmerzen

Am nächsten Morgen saß Bulma wie gewohnt am Küchentisch und nippte an ihrem heißen Kaffee. Vegeta war noch im Bad und duschte seinen gestählten Körper. Sie blätterte in der Zeitung und konnte sich auf keinen einzigen Artikel konzentrieren, da ihre Gedanken abschweiften. Während sie so die Bilder betrachtete, dachte sie an gestern Nacht und daran, dass Vegeta das erste Mal sich kurz geöffnet hatte. Anscheinend war doch noch nicht Hopfen und Malz bei dem Prinzen verloren. Bei dem Gedanken, dass er die Momente mit ihr genoss, fühlte sich Bulma mehr als wohl und spürte wie ihr warm ums Herz wurde. So wie der Saiyajin sich ihr zeigte, hatte sie ihn bisher nie erlebt.
 

Im nächsten Moment bemerkte die Blauhaarige, wie der Kaffee ihren Harndrang beschleunigte. Sie stand auf und rannte auf schnellstem Wege Richtung Toilette. Als sie sich ruckartig hinsetzte, merkte sie wie ein unangenehmes Brennen sich in der unteren Gegend ihres Körpers breit machte. Sie biss sich auf ihre Zähne und versuchte den Schmerz zu unterdrücken. Vielleicht hatte sie es gestern etwas übertrieben beim Liebesspiel mit Vegeta. Nachdem er sich geöffnet hatte, tat sie alles um ihn abzulenken und irgendwie vergingen mehrere Stunden bis beide glücklich und befriedigt eingeschlafen waren.
 

„Ich bin auch nicht mehr die Jüngste“, stellte sie fest und versuchte sich nach dem Toilettengang wieder aufzurichten. Das Ganze tat ziemlich weh, vielleicht sollte sie mal einige Tage aussetzen oder einen Arzt aufsuchen, da es eventuell nur eine Blasenentzündung war. Vorsichtig zog sie sich ihre Hose hinauf, betätigte die Spülung und verließ unter Schmerzen das WC.
 

Bulma machte sich wieder auf dem Weg in die Küche, den sie eher langsam voran schritt. Als sie endlich den Küchentisch erreicht hatte, setzte sie sich gemächlich hin. In diesem Moment betrat Vegeta die Küche und nahm sich seinen Teller Rühreier, den die junge Frau bereits schon vorher vorbereitet hatte. Er setzte sich zu ihr und aß wie üblich sein Frühstück mehr als schnell. Ihm entging dabei nicht, dass seine Gespielin das Gesicht vor Schmerz verzerrte.
 

„Was ist denn mit dir los? Hast du wieder Zwiebeln geschnitten?“ fragte er amüsiert.
 

Normalerweise wäre Bulma aufgelegt mit ihm ein bisschen zu ‚spielen‘, jedoch schienen ihre Schmerzen immer unerträglicher zu werden.
 

„Nein du außerirdischer Idiot! Ich hab glaub ich eine Entzündung. Gestern hab ich es wohl etwas übertrieben…“, ächzte sie und bewegte ihr Gesäß am Stuhl hin und her, um eine Sitzposition zu finden, die ihr nicht weh tat.
 

„Ihr Menschen haltet anscheinend nichts aus. Aber wundert mich nicht wirklich nach gestern Nacht, du wolltest ja gar nicht mehr von mir runter“, grinste Vegeta selbstsicher.
 

„Halt du deine blöde Klappe! Du hast mir doch nur leidgetan mit deinem ‚Ich bin kein Super Saiyajin‘-Gejammer“, rechtfertigte sich Bulma und krümmte sich sofort wieder vor Schmerzen, da es zwischen ihren Beinen wie Hölle brannte.
 

„Ich weiß nicht wovon du redest. Aber da wir gerade von Super Saiyajins reden… kannst du das Raumschiff nochmal auftanken? Mein Training muss verlagert werden, hier komme ich einfach nicht weiter.“
 

Die Erfinderin konnte nicht glauben was sie hörte. Vegeta tat so als wäre seine Aussage von gestern Nacht nie getätigt worden. Für einen kurzen Moment konnte sie gestern in sein Herz sehen...

Kaum war es morgens war er wieder der stolze und eitle Prinz ohne Gefühle, wie man ihn kannte. Jedoch ließ Bulma sich nicht irritieren, da sie genau wusste, was er gesagt hatte. Anscheinend musste er seine Fassade aufrechterhalten.
 

„Von mir aus – bis zu den Cyborgs ist es noch knapp über ein Jahr hin. Trainier so viel du willst, ich kann mir wen anderen suchen von dem ich eine Blasenentzündung bekomme. Pah!“ Die Blauhaarige ließ sich nicht anmerken, dass sein Vorhaben sie störte. Vielleicht war ihr dieser Umstand sogar gerade recht, da sie ihren Körper sowieso schonen wollte.
 

„Mach was du willst, aber füll den Tank auf“, entgegnete Vegeta gleichgültig.
 

„Ich sorge dafür, dass dein Tank voll ist… morgen kannst du abfliegen.“
 

„Wieso erst morgen? Ich dachte an heute!“ knurrte der Prinz, dem es gar nicht gefiel noch einen Tag verschwenden zu müssen.
 

„Weil ich jetzt zum Arzt gehe, da ich dank dir Schmerzen habe! Wenn ich zurück bin lasse ich alles veranlassen. Vielleicht kannst du heute schon weg, aber nicht vor abends“, stellte sie klar.
 

„Gut, dann heute Abend aber keine Sekunde später!“ murrte er. Vegeta hatte sein Frühstück aufgegessen, ließ den leeren Teller stehen und machte sich auf zum Training. Bulma überlegte noch kurz, ob er sie nicht zum Arzt fliegen könnte, jedoch verwarf sie den Gedanken sofort wieder. Der Saiyajin würde, für keine Ahnung wie lange, das Weite suchen, um sich selbst oder was auch immer zu finden. Die Blauhaarige war sich sicher, dass er erst zurückkommen würde, wenn er es geschafft hätte ein Super Saiyajin zu werden. Sie versuchte die Gedanken an Vegeta zu auszublenden, schnappte sich ihr Mobiltelefon, das ebenfalls am Küchentisch lag und wählte die Nummer ihres Frauenarztes.
 

*****
 

Keine zwei Stunden später befand sich Bulma im Wartezimmer ihres Gynäkologen, der zugleich Facharzt für Urologie war. Es war mehr als schwierig gewesen es hier her zu schaffen. Dauernd hatte sie das Gefühl auf die Toilette zu müssen. Als endlich ihr Nachname gerufen wurde, sprang sie schnell auf, um endlich von dem ziehen und brennen erlöst zu werden.
 

„Guten Tag Miss Briefs, was haben wir denn?“ begrüßte sie Dr. Whield und blätterte ihre Krankenakte durch. „Ich hätte sie erst in ein paar Monaten wegen ihrer Spirale erwartet.“
 

„Äh guten Tag. Ja ich weiß, der Termin wäre erst in vier Monaten fällig, jedoch habe ich, glaub ich, eine Blasenentzündung. Könnten Sie mich untersuchen und mir schnell Antibiotika verabreichen, damit die Schmerzen endlich aufhören“, jammerte sie und verzog weiterhin vor Schmerz das Gesicht.
 

„Dann wollen wir nicht länger warten – nehmen sie Platz“, deutete ihr Arzt auf den gynäkologischen Stuhl. Sie verschwand kurz in der Umkleide, in der sie sich von ihrer Hose, sowie ihrem Höschen entledigte. Leidend nahm sie in der Vorrichtung Platz, legte ihre Waden auf die seitlichen Stützen und atmete tief durch. Es fühlte sich alles so heiß und schmerzhaft zwischen ihren Beinen an.
 

„Wie geht es eigentlich ihrem Vater so?“ fragte der Doktor, als er sich die Handschuhe überzog und sich einige Geräte beiseitelegte. „Arbeitet er mal wieder an einer neuen Erfindung?“
 

„Ach ja dem fällt immer was ein… Ist Betriebsgeheimnis natürlich“, plauderte sie und schaute dabei auf die Decke der Praxis. Der Smalltalk mit dem Arzt trug dazu bei, dass ihr weniger mulmig war als zuvor.
 

„Das ist natürlich klar. Ich bin jedenfalls gespannt“, lächelte Dr. Whield sie an. „So nun kommen wir zum eigentlich Teil. Wenn sie schon da sind, kann ich mir ja nicht nur ihre Entzündung ansehen. Was halten sie davon, dass wir gleich die Spirale entfernen, um sie mit einer Neuen zu ersetzen – oder wollen sie Kinder und wir lassen das gleich?“
 

Bulma musste kichern. „Haha nein Kinder nicht… nein setzten sie eine Neue ein.“ Der Arzt musste noch glauben, dass sie mit Yamchu zusammen war. Bei den jährlichen Untersuchungen hatte sie immer von ihm geredet und jetzt wollte sie dem Arzt die Geschichte mit der Trennung und der Liaison mit Vegeta nicht aufs Auge drücken.
 

„Na gut – aber sie sollten wirklich mal daran denken, wir werden alle nicht jünger“, erinnerte sie ihr Doktor. Der Erfinderin war es egal, was der Arzt dachte, sie wollte unabhängig sein und ein Kind würde jetzt sowieso nicht passen. Vor allem wenn sie daran dachte eines mit Vegeta zu haben. Lächerlich! Den konnte sie sich sowieso nicht als Vater vorstellen.
 

Der Arzt sah sich ihren Unterleib genauer an. „Tja da haben wir wirklich eine Blasenentzündung. Könnte durch eine Störung der Vaginal Flora sein… Hatten Sie in letzter Zeit etwas mehr Geschlechtsverkehr?“
 

„Nun ja… in letzter Zeit jeden Tag. Davor gar nicht bis kaum“, antwortete sie und klopfte mit ihren Fingern auf dem Bauch herum.
 

„Ah das erklärt einiges. Zuerst gar nicht, dann zu viel! Da kann das leicht passieren“, beruhigte sie Dr. Whield. „Da verschreiben wir ein Antibiotikum. Nun zum anderen Teil.“
 

Der Arzt griff nach einer Pinzette und durch ein sanftes Ziehen an den Rückholfäden hatte er die Spirale im Nu entfernt. Bevor er jedoch eine Neue einsetzten wollte, machte er eine Ultraschalluntersuchung. „Reine Routine“, versuchte er die Patientin zu beruhigen.
 

Für Bulma war der Arztbesuch mehr als lästig und sie wollte eigentlich schon wieder gehen. Schnell ein Antibiotikum und dann raus hier!
 

„Hmm.“ Der Facharzt betrachtete den Ultraschallmonitor.
 

„Was ist?“ fragte sie und wurde langsam nervös. War etwas anderes mit ihr auch nicht in Ordnung? Hatte Vegeta sie mit seinem…. etwa mehr verletzt als sie dachte?
 

„Also eine neue Spirale kann ich ihnen nicht einsetzen“, stellte Dr. Whield klar und deutete auf den Ultraschallmonitor. „Denn hier haben wir einen kleinen Herzschlag. Ein Wunder, dass das keine Eileiterschwangerschaft ist. Herzlichen Glückwunsch!“
 

Bulma musste schlucken. „Wa… waaas? Das ist unmöglich!“ kreischte sie und wollte sich aufsetzten. Im selben Moment fiel sie wieder zurück auf den Stuhl, da die Schmerzen sie so fertig machten.
 

„Wie kann das überhaupt möglich sein?“ wimmerte sie.
 

„Hmmm. Vielleicht hat sich die Spirale verschoben. Kann man nicht so genau nachvollziehen. Wenn sie nicht genau sitzt, kann das in seltenen Fällen schon mal vorkommen. Wie gesagt, selten!“ erklärte ihr der Arzt.
 

‚Anscheinend haben es Vegetas Saiyajin-Spermien drum herum geschafft‘, dachte sich Bulma und legte sich die Hände aufs Gesicht. Das konnte einfach nicht wahr sein. Jahrelang hatte sie mit Yamchu verhütet und nie war etwas passiert. Und auf einmal versagte die Verhütung? War das der Wille der Natur?
 

„Ich würde sagen wir sind in der 5. Woche – den Geburtstermin lasse ich noch berechnen. Durch die Spirale hatten sie ja die letzten Jahre keine Regelblutung“, erklärte er ihr weiter und druckte ein Bild des schlagenden Herzens aus und gab es Bulma in die Hand.
 

Sie betrachtete das Bild und eine Träne kullerte über ihre Wange. Vegeta würde heute Abend abreisen und sie schwanger zurück lassen. Das konnte doch alles nicht wahr sein? Ihre Finger berührten die Blase am Bild, die ihr Kind darstellen sollte. „Hallo Kleines“, seufzte sie.

Wie sag ich es dir?

Bulma ging nach dem Arzt sofort zur Apotheke und holte sich das verschriebene Antibiotikum für ihre Entzündung. Sie wusste zwar bereits, dass sie schwanger war, konnte es jedoch nicht lassen trotzdem einen Schwangerschaft Test zu kaufen. Als sie diverse Packungen im Regal liegen sah, griff sie In ihrer Panik danach und kaufte sogar drei davon und verschwand schleunigst nach Hause.
 

In ihrem Zimmer angekommen legte sie ihre Einkäufe aufs Bett und bewunderte diese zufrieden. Im nächsten Moment kam ihr jedoch die Idee mehr als bescheuert vor, da ihr doch der Arzt bereits gesagt hatte, dass die Blauhaarige schwanger sei. Warum also brauchte sie nochmal eine Bestätigung?
 

Bulma seufzte und ließ sich auf die Knie fallen. Jetzt hatte sie die Tests schon zu Hause, also konnte sie diese auch einfach verwenden, dachte sie sich und verschwand damit auf die Toilette. Jeden der Streifen hielt sie kurz unter ihren Urinstrahl, den sie noch immer nicht ganz schmerzfrei von sich gab. Danach legte sie alle Teststreifen auf den Waschbeckenrand im Badezimmer und wartete das Ergebnis ab.
 

„Na toll Bulma jetzt siehst du es mit deinen eigenen Augen nochmal“, jammerte sie. Die Pluszeichen, die sich in den Vorrichtungen der Tests gebildet hatten, stachen heraus und ließen der Erfinderin nun wirklich realisieren, dass sie guter Hoffnung war.
 

Wie würde sie weiter vorgehen? Sie müsste das Kind eigentlich nicht behalten, jedoch konnte sie es nicht übers Herz bringen das auch nur in Betracht zu ziehen. Kopfschüttelnd verwarf sie den Gedanken schnell wieder. Ihre Eltern würden sicher mehr als begeistert sein endlich einen Enkel zu haben und… Yamchu! In ihrem Verstand tickerte es. Was würde er dazu sagen? Er war doch wegen Vegeta immer so eifersüchtig gewesen und dann das hier… Der ehemalige Wüstenbandit würde es ihr mehr als übel nehmen, dass sie mit dem Saiyajin tatsächlich eine Affäre hatte. Das daraus ein Kind entstehen würde, wäre ein weiterer Schlag ins Gesicht für ihn. Ob die Zeugung nun Absicht oder nicht war, leicht würde es sicher nicht für ihren Exfreund werden.
 

Bulma lief im Bad auf und ab und konnte sich nicht mehr beruhigen. Was Yamchu zu der ganzen Sache sagen würde wollte sie mal ignorieren. Viel wichtiger wäre, was Vegeta davon halten würde. Sollte sie es ihm überhaupt sagen? Er würde sowieso heute Abend verschwinden und dann zum Auftauchen der Cyborgs frühestens wieder mal vorbeischauen. Bis dahin würde sie bereits einen kleinen halben Saiyajin im Arm halten…
 

„Vielleicht würde er endgültig auftauen und sich freuen“, sagte die Erfinderin erfreut zu sich selber. Doch kaum hatte sie den Gedankengang ausgesprochen, fiel es ihr schwer zu glauben, das Vegeta zu so einer spontanen Änderung imstande wäre.
 

Ihre Gedanken spannten sich weiter und irgendwann kam sie zu dem Entschluss, dass sie es ihren Eltern und Vegeta mitteilen musste. Der Saiyajin musste wissen, dass ein Weiterer seiner Rasse unterwegs war. Den anderen Z Kriegern würde sie erst etwas sagen, wenn der oder die Kleine auf der Welt war.
 

Zunächst aber beschloss Bulma, wie geplant, das Volltanken des Raumschiffes zu veranlassen. Vegeta würde sich am Abend verabschieden und danach würde sie ihn vor vollendeten Tatsachen stellen. Dann erst wollte sie ihren Eltern Bescheid geben, sonst würden sie die Neuigkeiten ihm schon früher mitteilen und die Blauhaarige wollte das lieber selbst erledigen. In ihrer Fantasie lief die Vaterschaftsbekundung seitens ihrer Eltern nicht so positiv von statten. Wahrscheinlich würde er den zukünftigen Großeltern nicht mal Glauben schenken und sie für verrückt erklären.
 

„Hey du! Was machst du da drin so lange? Andere Leute wollen auch duschen!“ Vegeta klopfte wie wild an die Badezimmertür und holte damit Bulma aus ihren Gedanken. Sie erschrak und fiel zu Boden. Anscheinend hatte die künftige Mutter die Zeit völlig übersehen und neben ihren Überlegungen zu viel Zeit verschwendet auf die Badezimmerwand zu starren.
 

„Ja, ja. Ich bin schon fertig du Affe! Du brauchst nicht gleich deswegen so rumbrüllen“, keifte sie zurück und schnappte sich ihre Schwangerschaft Tests, die sie im ersten Moment in den nahe gelegenen Mülleimer werfen wollte. In ihrer Angst, dass Vegeta die Tests finden könnte, steckte sie sie lieber in die Hosentasche und ging zur Badezimmertür, um dem Prinzen Zutritt zu gewähren. Als sie nervös die Türe öffnete stand er etwas angespannt an der Türe.
 

„Ich habe einen Zeitplan, den ich einzuhalten habe“, knurrte er.
 

„Also auf die eine oder andere Stunde kommt‘s nicht mehr an. Der Tank sollte in zwei bis drei Stunden voll sein, ihre Majestät“, erwiderte die Blauhaarige und verzog dabei das Gesicht.
 

Vegetas Miene entspannte sich und er grinste Bulma an. „Auch wahr… auf ein oder zwei Stunden kommt es wirklich nicht mehr an. Außerdem wollte ich sowieso noch Zeit haben für….“ Der Saiyajin kam ihr nahe und griff mit seinen Händen nach ihrer Hüfte. Der Blauhaarigen war klar, was er so kurz vor seiner Abreise noch einmal tun wollte. Sie vergaß für einen Moment, was sie im Badezimmer eigentlich getan hatte bis Vegetas Hände weiter wanderten und seine Finger ihren Bauch streiften. Bulma zuckte zusammen und ging einen Schritt zurück.
 

„Ich weiß nicht, mir ist nicht so danach“, stammelte sie. Instinktiv griff sie sich schützend auf ihren Bauch. Eine Weile herrschte Stille zwischen den beiden und Vegeta beobachtete interessiert ihre Reaktion auf seine Berührungen.
 

Schließlich brach er das Schweigen mit den Worten: „Na klar… ich weiß schon was los ist.“
 

Die Blauhaarige erschrak. „Ach … woher?“ Wie konnte der Prinz davon wissen? Vielleicht war die prompte Handbewegung auf ihren Bauch zu offensichtlich gewesen. Sie merkte wie sich ihr Herzschlang beschleunigte und sich eine Schweißtropfe auf ihrer Stirn bildete. Bis zum Hals hinauf spürte sie das Pochen, das langsam für sie unerträglich schien.
 

„Klar ist doch ziemlich klar“, redete der Prinz weiter. „Du willst mir eins auswischen, weil ich weg gehe. Jetzt willst du mir den letzten Tropfen Honig noch verwehren.“
 

Bulma sah ihn verblüfft an. Mit dieser Antwort hatte sie nun wirklich nicht gerechnet. Irgendwie gefiel ihr die Vorstellung nicht, dass Vegeta glauben könnte sie sei so nachtragend. Ihr Herzschlag beruhigte sich wieder und sie atmete erleichtert aus. Um das Missverständnis aus dem Weg zu räumen erfand sie schnell eine Notlüge.
 

„Nein, nein so mein ich das gar nicht. Ich mein nur… ääh“, begann sie. „Ich wollte mir das für kurz vorher aufheben. Außerdem wolltest du doch ins Bad, du solltest dich erst duschen bevor ich dich über meinen schönen Körper lasse.“ Die Erfinderin fühlte sich selbstsicher und war begeistert von ihrer schnellen Schwindelei.
 

„Nun gut“, grinste Vegeta. Die Antwort schien ihm zu genügen und er zog sich sein Trainingsshirt aus. „Dann mach ich das mal und wir sehen uns später.“ Er bewegte seinen Körper Richtung Dusche und zog dabei seine anderen Sachen aus.
 

Bulma ging hinaus auf den Gang und schloss die Badezimmertür hinter sich. Sie atmete erneut aus und war erleichtert, dass sie noch eine kleine Galgenfrist hatte. Bevor sie dem Prinzen das Ganze beichten wollte, hatte sie sich vorgenommen die Worte noch etwas zu üben. Sie ging in ihr Zimmer und stellte sich vor ihren großen Wandspiegel. Sie betrachtete sich selbst und positionierte sich seitlich hin zum Spiegel und berührte dabei ihren Bauch. Im Moment waren keine äußeren Anzeichen einer Schwangerschaft zu sehen, dachte sie sich. Sie zog ihre Bluse etwas hoch, um ihren Bauch frei zu machen. Kritisch betrachtete Bulma den Teil ihres Körpers genau, irgendwie konnte sie sich noch nicht vorstellen, dass dies der neue Lebensmittelpunkt für die nächsten Monate sein würde. Etwas genervt zog sie die Bluse wieder runter und stellte sich mit verschränkten Armen vor den Spiegel.
 

„Wie fange ich bloß an“, redete sie mit sich selber. „Vegeta ich muss dir das jetzt sagen: Vielleicht weißt du es nicht, aber ich habe mir nie Kinder gewünscht. Irgendwie hat Verhütung immer geklappt nur bei deinen Super Spermien nicht! Oh man klingt das beschissen!?“ Die Schwangere raufte sich die Haare. Vielleicht sollte sie mehr um den heißen Brei herum reden?
 

„Vegeta, du weißt wenn Mann und Frau sich näher kommen, kann es sein, dass …“ Sie knurrte erneut und griff sich mit den Händen vors Gesicht. „Oh man Vegeta ist doch kein Idiot, der weiß doch was Biologie ist. Das klingt so als würde ich ihn belehren.“
 

Bulma ging auf und abwärts in ihrem Zimmer und immer wieder versuchte sie eine neue Pose und eine Phrase, die eine sanfte Übermittlung der Botschaft darstellen sollte. Jedoch fand sie, dass keine angemessen war und beschloss das Ganze noch einmal zu vertagen. Die Erfinderin verließ ihr Zimmer mit dem Vorsatz sich eine Kleinigkeit zum Essen zu holen. Am Weg in die Küche machte sie einen kleinen Abstecher ins Bad, das nun wieder frei war. Da Vegeta das letzte Mal duschen vor seiner Abreise war, entschied sie sich endlich die Schwangerschaft Tests zu entsorgen. Zusätzlich öffnete sie die Fenster, um das Badezimmer zu lüften, das er feucht zurückgelassen hatte. Danach starrte sie dort ebenfalls wieder in den Spiegel und betrachtete verzweifelt ihr Spiegelbild.
 

Ihre Gedanken kreisten weiterhin darum, wie sie es ihm sagen konnte. Das Herumgetue nervte die Blauhaarige schon so sehr, dass sie beschloss das Ganze ihrer Spontaneität zu überlassen. Selbstbewusst stemmte sie ihre Arme gegen die Hüften und sah in den Spiegel.
 

„Wahrscheinlich sollte ich es einfach geradeaus sagen!“ Der Gedanke gefiel ihr und Bulma schrie ihrem Spiegelbild zu: „Vegeta ich bin schwanger und es ist von dir!“ Eigentlich hörte sich das ganz gut an. So würde sie es machen. Die zukünftige Mutter löste die Arme von ihrem Körper und drehte sich um in Richtung Küche, als sie plötzlich zusammenfuhr. Ihr stockte der Atem, als sie sah wer vor ihr stand.
 

„Du bist was?“ Vegeta stand an der Badezimmertür und traute seinen Augen nicht. Anscheinend hatte der Saiyajin etwas im Bad vergessen und war zurückgekehrt.

Absicht

Bulma stand noch immer wie gefroren im Badezimmer und starrte auf den plötzlich zurückgekehrten Vegeta. War das wirklich passiert? Hatte sie rausposaunt, dass sie schwanger von ihm sei in einem Moment, wo sie dachte allein zu sein? So wollte sie ihm die Botschaft eigentlich nicht mitteilen!
 

„Ve… Vegeta“, stammelte Bulma. „Wo kommst du denn auf einmal her?“ Sie wurde sichtlich nervös, da der Moment der Wahrheit gekommen war. Die Erfinderin hatte gehofft den Augenblick noch etwas hinauszuzögern, jedoch gab es nun kein Zurück mehr. Sie schluckte heftig und verschränkte nervös ihre Arme hinter ihrem Rücken.
 

„Sag bloß, dass das ein Witz ist!“ schrie er sie an. Vegeta biss sich auf die Zähne und er fühlte wie das Blut in seinen Adern pulsierte. Er ballte seine Hände zu Fäusten und stand angespannt in seinem frischen Trainingsoutfit vor ihr. Sein grimmiger Blick haftete auf ihr und verlangte nach Antworten.
 

Bulma wusste, dass es kein Entkommen gab und atmete tief durch. „Ich wollte nicht, dass du es so erfährst. Eigentlich hatte ich gerade nur geübt, wie ich es dir sagen sollte.“ Sie wartete seine Reaktion ab, jedoch rührte sich der Prinz keinen Zentimeter. Er stand wie versteinert da und musste seine aufkeimende Wut unterdrücken. „Nun ja, jetzt weißt du es jedenfalls und kannst auch deinen Senf dazu geben!“ Langsam erhoffte sie sich eine Reaktion von ihrem Saiyajin.
 

„Das war Absicht“, knurrte Vegeta und ballte seine Fäuste noch weiter zusammen. „Habt ihr Erdenfrauen nichts, was das verhindert?“
 

Langsam wurde der Blauhaarigen die Sache zu bunt. Stand Vegeta wirklich vor ihr und warf ihr vor, das absichtlich zugelassen zu haben?
 

„Jetzt hör mal! Du hast wohl nicht mehr alle Tassen im Schrank!? Als ob ich absichtlich von dir schwanger werden wollte? Und mir vorwerfen, dass ich keine Ahnung von Verhütung hab? Hast du mich jemals gefragt, ob ich was dergleichen einsetze? Nein! Der edle Herr ist sich zu fein was zu sagen oder zu machen! Hauptsache mich verführen und keinen Finger rühren, wenn es dann doch brenzlig wird!“ schrie sie ihn an und fuchtelte dabei mit ihren Händen herum. Sie kam Vegeta bei ihrem Wutanfall näher und wollte ihm am liebsten eine runter hauen.
 

„Ich und dich verführen? Du hast dich doch mir an den Hals geschmissen?“ rechtfertigte sich er sich und kam der Blauhaarigen ebenfalls näher. Sie standen sich mit ihren Gesichtern genau gegenüber und sahen sich wutentbrannt an. „Du hast doch immer mit deinem halbnackten Körper vor mir rumgetanzt!“
 

Auch wenn Vegeta in dieser Hinsicht ein klein bisschen Recht hatte, wollte Bulma nicht davon abgelenkt werden, dass der Saiyajin behauptet hatte, sie hätte das Ganze absichtlich inszeniert.
 

„Ist doch egal, wer angefangen hat! Zum Baby machen gehören immer zwei und da bist du genauso Schuld wie ich! Aber wieso hab ich mir jemals mit dir was angefangen? Ich hätte mir irgendwelche sexuellen Krankheiten aus dem All holen können, wer weiß wo du vorher herumgehurt hast“, fluchte Bulma weiter.
 

„Da redet genau die Richtige! Wer sagt denn überhaupt, dass das Kind von mir ist? Kann genauso von deinem Ex sein“, erwiderte ihr der Prinz gekonnt.
 

„Yamchu ist eindeutig nicht der Vater! Da wäre das Kind schon längst auf der Welt, wenn es seins wäre! Drück dich doch nicht vor der Verantwortung!“
 

„Welche Verantwortung? Das ist ganz deine Sache, die geht mich gar nichts an. Für so einen scheiß hab ich keine Zeit.“
 

Vegetas Gefühlskälte ließ sich mal wieder blicken und Bulma fühlte sich in diesem Moment mehr als verletzt. Sie hatte geahnt, dass er nicht begeistert sein würde, aber dass er sie komplett damit allein stehen lassen würde, hatte sie sich nicht so ausgemalt.
 

„Du bist so ein verdammtes….“, Bulma senkte ihren Kopf und kämpfte mit den Tränen. „… Arschloch.“ Dieses Mal konnte sie nicht anders als ihren Gefühlen freien Lauf zu lassen und sie spürte wie sich ihre Augen feucht anfühlten. Eine Träne bahnte sich bereits ihren Weg nach unten und sie wischte sich diese schnell aus dem Gesicht. Die Blauhaarige versuchte sich zu beruhigen und sah Vegeta leicht verheult an. In seiner Mimik war keine Regung auf ihren Gefühlsausbruch zu sehen. Der Saiyajin war wie gewohnt kalt und sah sie ohne jegliche Empathie an.
 

„Wie gesagt. Ich reise heute ab. Was du mit dem Balg machst ist deine Sache. Ich habe wichtigere Dinge zu tun, zum Beispiel ein Super Saiyajin werden. Es ist bereits höchste Eisenbahn“, stellte er klar. „Ich habe bereits zu lange an diesem verdammten Ort verweilt. Wahrscheinlich hab ich deswegen Kakarott noch immer nicht eingeholt.“
 

„Und jetzt gibst du mir auch noch die Schuld kein Super Saiyajin zu sein“, schniefte Bulma. Weitere Tränen flossen ihr übers Gesicht und es war ihr egal, dass Vegeta es sah. Es war nicht wichtig, wie sie nun reagierte, es würde ihn sowieso kalt lassen. Sie fühlte seinen eisigen und ignoranten Blick und wünschte sich in dem Moment so sehr, dass sie nie etwas mit ihm angefangen hätte. Natürlich wusste sie, warum sie den Schritt getan hatte. Sie hatte sich in ihn verliebt. Jedoch kam von seiner Seite nicht mal annähernd etwas Ähnliches. Er hatte sich ihr mal kurz geöffnet, also irgendwo musste doch ein guter Kern versteckt sein. Sie hatte ihn ja gesehen! Jedoch schien dieses winzige Etwas, das gut zu sein schien, gerade mehr als verschlossen und weit weg.
 

„Ich erwarte, dass das Raumschiff aufgetankt ist und noch einige Checks von deinem Vater oder dir vorgenommen werden.“ Vegeta beharrte auf seinen Forderungen und ignorierte die aufgewühlte Schwangere vor ihm.
 

„Wie du willst“, flüsterte Bulma und wischte sich dann doch wieder eine Träne mit einem Stück ihrer Bluse weg.
 

Der Prinz der Saiyajins dreht sich um und bewegte seinen Körper Richtung Trainingsraum. Als sie bemerkt hatte, dass er die Tür dahinter schloss, brach sie zusammen und ließ ihrem Heulanfall freien Lauf. Sie schluchzte und weinte bis sie glaubte keine Tränken mehr zu besitzen. Irgendwie fühlte sie sich einfach nur hilflos und es kam ihr vor, dass Vegeta ihr absichtlich wehtat. Warum machte sie diese Auseinandersetzung nur so fertig? Irgendwie hatte sie doch gehofft, er würde auf sie eingehen.
 

*******
 

Vegeta ging in den Trainingsraum und schloss die Türe hinter sich. Im dunklen Raum starrte er vor sich hin und dachte über einige Dinge nach. Die aufgewühlte Bulma löste in ihm doch etwas aus, jedoch konnte und wollte er nicht darauf eingehen. Er lehnte sich seitlich an die nahegelegene Wand und atmete schwer aus. Er beschloss das eben Gehörte wieder zu vergessen und sich ganz auf sein Training und Ziel Super Saiyajin zu werden, zu konzentrieren.
 

Dennoch vergaß der Saiyajin sich für den Bruchteil einer Sekunde und schlug mit seiner rechten Faust auf die Wand, gegen die er sich gerade noch gelehnt hatte. Schweißtropfen liefen ihm übers Gesicht und Vegeta vergrub sein Gesicht in seinen Händen.

Der Abschied

Bulma saß in ihrem Arbeitskittel am Bordcomputer des Raumschiffes und führte noch einige Routine-Checks durch. Sie beobachtete die digitale Anzeige für die Tanks, die bereits zu 98 Prozent befüllt waren und ging nebenbei ihr handgeschriebenes Protokoll durch. Sie hakte einen Punkt nach dem anderen ab und wippte dabei mit ihrem rechten Fuß nervös herum.
 

Wenn Vegeta schon drauf und dran war zu verschwinden, dann wollte sie sicher gehen, dass ihm in technischer Hinsicht nichts passieren konnte. Konzentriert wechselte ihr Blick vom Protokoll zu den Messwerten auf der Statusanzeige. Die Werte schienen alle normal zu sein und ihr Überhitzungsgenerator, den sie vor einiger Zeit eingebaut hatte, schien ebenfalls einwandfrei zu funktionieren. Nach seinem Unfall war es der Erfinderin ein besonderes Anliegen dieses Upgrade durchzuführen.
 

Bulma legte die Checkliste weg und ergänzte ein Textdokument am Computer mit ihren Notizen und Anmerkungen. Anschließend beendete sie die Bearbeitung mit dem Schließen ihres Editors und starrte danach auf den Bildschirmschoner, der sich automatisch einschaltete.
 

Nachdem die Erfinderin ihre letzte Pflicht erfüllt hatte, versank sie wieder in Gedanken an Vegeta. Der Vater ihres zukünftigen Kindes hatte sich die letzten zwei Stunden nicht blicken lassen und sie überlegte, ob sie ihm noch Lebewohl sagen sollte. Irgendwie wollte sie nicht, dass der Streit das letzte war, was sie sich zu sagen hatten, obwohl es eigentlich er war, der das Gespräch so zum Abschluss gebracht hatte. Bulma war mehr als unglücklich über den Verlauf des Nachmittags, dennoch konnte sie das Geschehene nicht rückgängig machen.
 

Sie stand auf, um das Raumschiff zu verlassen, jedoch blieb sie noch einen Moment stehen. Ihre Augen fühlten sich wieder feucht an und eine Trauer machte sich in ihr breit. Die Blauhaarige wusste nicht was ihr am meisten zu schaffen machte: Dass Vegeta fortging oder dass er es wahrscheinlich ohne Abschied tun würde.
 

Bulma bückte sich etwas nach vorne und presste ihre Augen zusammen. Sie wischte sich mit ihrem Ellbogen die Feuchtigkeit aus ihren Tränen weg und atmete tief durch. Es half sowieso nichts mehr, sie musste sich beruhigen und das Beste hoffen.
 

In diesem Moment ging die Luke des Raumschiffs auf und ein ungeduldiger Saiyajin kam herein. Sie musste sich nicht umdrehen, um zu wissen, dass es Vegeta war, der nach dem neuesten Stand der Dinge Bescheid wissen wollte.
 

„Ich bin bereits fertig, alles in Ordnung, so wie du es wolltest“, erklärte sie ihm schnell und griff nach ihren Unterlagen, um diese wieder mitzunehmen. Vor lauter Eile fielen ihr diese herunter, was ihr etwas peinlich war, da Bulma eigentlich schleunigst verschwinden wollte. Mit hochrotem Kopf bückte sie sich, sammelte sie die Dokumente wieder ein und erklärte ihm weiter: „Du kannst in etwa 15 Minuten starten, in 10 hängen wir den Schlauch ab und verschließen alles.“
 

Nachdem sie alles wieder aufgesammelt hatte, stand sie schleunigst auf. Mit den Papieren an ihre Brust gepresst bewegte sie sich von ihrem Arbeitsplatz weg und an Vegeta vorbei. Sie hatte ihren Kopf gesenkt und wollte sein Gesicht nicht sehen, da sie sich noch immer gekränkt fühlte. Als Bulma kurz davor war das Raumschiff zu verlassen, hörte sie jedoch seine Stimme.
 

„Warte.“ Die junge Frau zuckte zusammen und blieb stehen. Irgendwie hatte sie nicht mehr damit gerechnet, dass er sie ansprechen würde. Sie spürte wie ihr Herz zu klopfen begann und gegen ihre Brust hämmerte.
 

Der Saiyajin drehte sich zu ihr um und kam einige Schritte näher, bis er direkt hinter ihr stand. Bulma konzentrierte sich auf ihren Herzschlag und hörte wie sich ihr eigener Atem stetig beschleunigte. Vegeta legte seine Hände auf ihre Schultern und sie spürte, wie sie eine angenehme Wärme durchfloss. Ihr bereits hochroter Kopf fühlte sich immer heißer an, als sie bemerkte wie er näher kam.
 

„Danke für alles“, flüsterte er ihr ins Ohr und Bulma fühlte seinen Atem auf ihrem Hals. Ein Schauer überkam sie und am liebsten hätte sie sich umgedreht und ihn umarmt, gesagt dass sie ihn liebe und nicht wolle, dass er wegginge. Er war zum Greifen nahe, doch sie konnte es nicht tun. Seine Worte hallten ihr noch durch den Kopf. Vegeta hatte sich bedankt? Irgendwie war das mehr als sie in so einer Situation erwarten konnte, da der stolze Prinz noch nie jemanden seinen Dank gezollt hatte.
 

„Das war doch selbstverständlich“, hörte Bulma sich selbst sagen. „Für dich...“ Ihr Gesichtsausdruck veränderte sich von geschockt zu erfreut. Sie spürte wieder den kleinen Keim, der das Gute in Vegeta darstellte, jedenfalls glaubte sie es.
 

Der Kämpfer löste seine Hände von ihr und verabschiedete sich nun endgültig. „Ich seh‘ euch dann zur Ankunft der Cyborgs... wahrscheinlich.“ Sie drehte sich noch einmal um und wollte ein letztes Mal das Gesicht ihres Geliebten sehen.
 

„Bis bald“, entgegnete sie ihm und sah in sein stolzes aber dennoch erfreutes Gesicht. Normalerweise war er grimmig wie zehn Tage Regenwetter, jedoch schien er entspannt und hochmotiviert. Sie sahen sich noch eine Weile so an und Bulma küsste ihn in ihrer Fantasie und wünschte sich, dass er sie wenigstens noch einmal umarmen würde.
 

Jedoch war es Zeit zu gehen und die Blauhaarige verließ das Raumschiff und schloss die Luke hinter sich. Anschließend wartete sie noch die Minuten ab bis der Tank endgültig voll war. Sie hielt sich ihre Armbanduhr vors Gesicht, das als Kommunikationsmittel mit dem Raumschiff diente, um Vegeta mitzuteilen, dass er nun loslegen konnte.
 

Die Erfinderin ging einige Schritte von dem Gefährt weg, um nicht unnötig Rauch oder sonstige Schadstoffe abzubekommen. Sie bemerkte wie ihre Eltern raus in den Garten liefen und überrascht auf das Raumschiff starten.
 

„Verlässt er uns leicht schon?“ wunderte sich Mrs. Briefs während sie ihr Kleid nach unten presste, da die Startvorbereitungen des Raumschiffes einiges an Wind produzierte.
 

„Ja“, antwortete Bulma ihrer Mutter. „Aber er wird bestimmt wiederkommen!“
 

Es vergingen keine fünf Minuten, da erhellten sich auch die äußeren Lichter des Schiffs und die Antriebskraft machte sich auch bemerkbar. Das Ausstoßen der Stützmasse verursachte einen immensen Rauch und mit einem Wimpernschlag war das Raumfahrzeug auch schon verschwunden.
 

Bulmas Vater stand etwas nahe bei der Abflugfläche und hustete ziemlich. Mrs. Briefs klopft ihrem Mann auf die Schultern, um ihm zu helfen.
 

Die Blauhaarige wurde von dem Sonnenlicht geblendet, das nun auf die Capsule Corporation schien und legte schützend ihre Hand auf die Stirn. Sie verfolgte den kleinen Punkt, der das Gefährt darstellen sollte bis es endgültig im Himmel, oder eher gesagt im Weltraum, verschwand. Sie hoffte innerlich, dass er seine Ziele erreichen würde - sie wünschte es ihm aus tiefsten Herzen. Hauptsächlich dachte sie an seinen Stolz, dass dieser nicht noch mehr in Mitleidenschaft gezogen werden würde.
 

Bulma fasste sich mit der anderen Hand auf den Bauch und fühlte in sich hinein. Hatte Vegeta vorher gesagt 'ich sehe euch'? Ihre Eltern waren erst jetzt gegen Ende dazugekommen, von denen hatte er sicher nicht geredet. Sie fühlte sich wohl bei dem Gedanken, dass er es wenigstens realisiert hatte, das ein Kind unterwegs war und er bereit war es zu sehen.
 

„Hoffentlich zerstört er nicht wieder das Raumschiff“, sagte Mr. Briefs nachdem er sich ausgehustet hatte.
 

„Ach und wenn schon“, grinste Bulma. Sie war optimistisch, dass ihr Prinz das Gefährt wenigstens bis in etwa einem Jahr in Ruhe lassen würde. Die Capsule Erbin drehte sich zu ihren Eltern um und verkündete ihnen nun die frohe Botschaft. „Er hat euch wenigstens etwas da gelassen.“
 

„Hmm, wie meinst du das?“ Mr. Briefs verstand nicht so ganz, was seine Tochter damit sagen wollte und sah sie nur verwundert an.
 

„Oh bist du leicht schwanger??“ Ihre Mutter schien den Braten schon gerochen zu haben und fiel ihrer Tochter freudig um den Hals. „Endlich werden wir Großeltern!“ jubelte sie.
 

„Das sind ja erfreuliche Nachrichten“, stimmte ihr Vater seiner Frau zu. „Das Kind ist mit den besten Genen ausgestattet, es wird ein Genie und unglaublich stark.“
 

Bulma musste dabei schmunzeln und drückte ihre Mutter an sich. Daran hatte sie noch gar nicht gedacht, dass ihr unerwartetes Kind ziemlich stark sein würde. Wenn sie nur an Son Gohan dachte - was würde dann erst Vegetas Kind können? Innerlich hoffte und wusste sie, dass das Kind ein Junge werden würde.

Unerwarteter Besuch

Bulma lag in ihrem Bett und wurde sanft durch die hereinscheinenden Sonnenstrahlen geweckt. Sie spürte die wohlige Wärme auf ihrer Haut und zog sich die Decke instinktiv etwas weiter hinauf. Mit einem Gähnen wurde der Schlaf endgültig für beendet erklärt und die junge werdende Mutter setzte sich auf. Sie betrachtete ihren Körper, der nur von einem pinken Höschen und einem Pyjamaoberteil bedeckt wurde. Das Oberteil war nur zur Hälfte zugeknöpft und ab der Hälfte lugte ihr Bauch hervor. Sie befand sich bereits in der 13. Schwangerschaftswoche und man konnte es nun sehen, dass sie guter Hoffnung war. Die Blauhaarige legte eine Hand auf ihren Bauch und begrüßte ihr Kleines wie gewohnt.
 

„Morgen Kleines“, flüsterte sie. „Ich hoffe du lässt mir wenigstens heut mein Essen drin.“ Bulma war ziemlich genervt von der Schwangerschaftsübelkeit. Sie wusste, dass manche Menschen davon verschont blieben, jedoch hatte es sie ziemlich erwischt. Etwa zwei Wochen nachdem Vegeta die Erde verlassen hatte, begann sie sich beinahe täglich zu übergeben. Anfangs hatte sie wegen den extremen Beschwerden ziemlich viel abgenommen, jedoch kamen auch bessere Tage an denen Bulma alles drin behalten konnte und da umso mehr in sich hinein stopfte.
 

„Wenn du nach deinem Vater kommst, bist du sicher sehr hungrig - also lass mich bitte mein Essen behalten!“ ermahnte sie ihren Bauch und streichelte sanft darüber. Im nächsten Moment erhob sie sich aus dem Bett, um die morgendliche Toilette zu erledigen. Bulma war guter Dinge, da es ihr noch nicht schlecht ging und putzte sich fröhlich die Zähne. Danach sprintete sie gut gelaunt in die Küche, wo bereits ihre Mutter wartete.
 

„Guten Morgen Schätzchen! Wie geht's uns denn heute? Und dem oder der Kleinen?“ trällerte Mrs. Briefs. Ihre Mutter schien etwas in der Pfanne zu braten und wendete das von ihr zubereitete Frühstück.
 

„Mir geht es gut... aber was machst du da? Das riecht ja fürchterlich!“ Bulmas Magen rumorte und irgendwie ertrag sie den Geruch nicht von dem was ihre Mutter als Frühstück vorsah.
 

„Nur Speck mit Eier, die magst du doch so gern?“ Mrs. Briefs sah ihre Tochter verwundert an. Gestern hatte ihr Schatz das doch noch gegessen.
 

Bulma hielt sich die Hand vor den Mund und ächzte: „Das waren Eiertomaten - kein Speck! Das hält doch keiner aus...“ Die werdende Mutter rannte schnurstracks zurück ins Badezimmer und schloss die Türe gerade noch rechtzeitig hinter sich bevor sich ihr Mageninhalt entleerte.
 

„Hmmm... ich hätte schwören können, dass sie das gestern gegessen hat“, wunderte sich Mrs. Briefs und schwenkte das Frühstück auf einen kleinen Teller, den sie dann auf den Boden stellte. Die Hauskatze kam auch sofort angerannt und ließ sich im Gegensatz zu Bulma den Speck schmecken.
 

*****
 

Die Blauhaarige saß mit einem trockenen Brötchen und einer Tasse Fencheltee am Küchentisch. Eigentlich wollte sie etwas Richtiges essen, aber nachdem selbst Eiertomaten, die sie danach selbst zubereitet hatte, in ihr Übelkeit hervorriefen, entschied sie sich vorsichtig an einem Stück Gebäck zu knabbern. Ihre Mutter wollte einen Kaffee trinken, jedoch hielt die werdende Mutter auch diesen Geruch nicht aus. Irgendwie hoffte sie, dass die Zeit schnell vorbeigehen würde. Gerade in so einer Situation könnte sie gut Vegeta brauchen, an dem sie ihre Wut abreagieren könnte.
 

„Das geht alles vorbei“, beruhigte Mrs. Briefs ihre Tochter und streichelte dabei sanft ihren Arm und nippte nebenbei an ihrer Tasse Tee.
 

„Warum heißt es eigentlich Morgenübelkeit, wenn sie den lieben langen Tag dauert“, beschwerte sich Bulma. „Wahrscheinlich weil man 'morgen' wieder fröhlich weiter kotzen kann.“
 

„Ach ja noch etwas! Während du im Bad warst hat jemand für dich angerufen“, erinnert sich ihre Mutter.
 

Bulma schluckte. Vegeta konnte es nicht sein, der wusste doch nicht einmal die Nummer von ihr Zuhause. Außerdem - er und telefonieren? Das passt nicht gerade wie die Faust aufs Auge.
 

„Ach wer denn?“
 

„Es war Yamchu! Er macht gerade mal wieder eine Trainingspause. Irgendwie hat er etwas abwesend gewirkt... jedenfalls habe ich ihn für heute zum Essen eingeladen. Dir macht das doch nichts aus, oder?“
 

„Aha“, resignierte Bulma und rührte mit ihrem Löffel in der Teetasse herum. Plötzlich schrak sie auf. „Wa- waas? Yamchu kommt heute zum Essen? Hast du sie noch alle?“ Wütend schrie sie ihre Mutter an. „Weißt du eigentlich in was für eine Situation du mich da bringst? Sieh mich doch an!“ Sie zeigte aufgebracht auf ihren Bauch, den man schwer verstecken konnte. „Es ist Sommer ich kann mir keinen Pulli darüber anziehen“, seufzte sie.
 

„Ach Yamchu wird sich bestimmt freuen“, trällerte ihre Mutter naiv vor sich hin. „Ich habe ihm jedenfalls nichts gesagt, das wird eine tolle Überraschung.“
 

„Oh Mann wie leichtgläubig bist du eigentlich...“ Bulma hatte es nicht gerade leicht mit ihrer Mutter. Ihr wäre es lieber gewesen Yamchu hätte gleich davon gewusst, dann hätte er die Einladung zum Essen wahrscheinlich sowieso ausgeschlagen. Sie verschränkte ihre Arme auf dem Tisch und legte ihren Kopf hinein. Ihren Ex konnte sie im Moment am allerwenigstens brauchen. Mit ihm war sie jahrelang zusammen gewesen und war nie schwanger geworden und dann kam Vegeta und es ging Schlag auf Schlag…
 

*******
 

Mittags entschieden sich die Briefs auf der Terrasse zu Essen. Um der Schwangeren eine leichte Kost zu bescheren, entschied sich Mrs. Briefs einen Gemüseauflauf zu machen.

Bulma wartete bereits gespannt unter dem Sonnenschirm auf ihren Exlover. Ein Klingeln an der Tür verriet seine Ankunft und sie machte keine Anstalten ihm die Türe aufzumachen. Nervös wartete sie auf den ehemaligen Wüstenbanditen und tippte dabei mit ihren Fingern am Tisch herum. Sie hatte sich auch keine Mühe gemacht ihren Bauch zu verstecken, da das ihrer Meinung keinen Sinn hatte. Ein helles T-Shirt, das eng anlag, verriet schon auf den ersten Blick in welchem Zustand sie sich befand. Warum um den heißen Brei also herum reden?
 

Yamchu wurde von einem Dienstroboter auf die Terrasse begleitet und begrüßte zuerst die Eltern der Erfinderin. Diese freuten sich sichtlich den Kämpfer mal wieder zu sehen. Nach der freundlichen Begrüßung wendete sich Yamchu seiner Exfreundin zu. Seine Trainingsklamotten hatte er wohl zu Hause gelassen, da er in einem weißen T-Shirt und einer gelben Hose vor ihr stand.
 

„Hallo Bulma - lange nicht gesehen“, begann er. Sein Blick fiel sofort auf ihren Bauch und die Blauhaarige redete mit ihm als wäre nie etwas geschehen.
 

„Ja… lange nicht gesehen. Wie geht das Training voran?“ erkundigte sie sich belanglos.
 

„Hast du zugenommen?“ Yamchu deutete auf ihren Bauch und sah diesen dabei verblüfft an.
 

„Sag mal spinnst du? Hast du sie noch alle? Ich bin nicht dick!“ Bulma stand abrupt auf und wurde sichtlich wütend. „Charmant wie eh und je, aber nein! Nur damit du es weißt - ich bin schwanger! Pah!“ Sie verschränkte die Arme und funkelte ihren Exfreund genervt an.
 

Yamchu fiel die Kinnlade herunter. „Wa- Was? Du und schwanger? Und von wem? Du willst mir doch nicht sagen...“, stotterte er und man konnte erkennen wie sein Gesicht sich sekündlich mehr entstellte.
 

„Du kannst es dir wahrscheinlich eh schon denken. Vegeta ist der Vater und wenn du mich oder das Kind nur annähernd beleidigst wird er es dir heimzahlen“, drohte sie ihm. Sie wusste nicht inwieweit ihre Aussage mit der Realität übereinstimmte, jedoch schien diese Drohung Yamchu etwas einzuschüchtern.
 

„Nein - nein ich würde dich nie beleidigen. Wie geht's dem Saiyajin so? Ist der gar nicht hier?“ Yamchu sah sich um und konnte weit und breit Vegeta weder sehen noch seine Aura spüren. Es kam ihr komisch vor, dass er nicht mehr zu der Sache zu sagen hatte. Anscheinend hatte er Angst, dass sich der zukünftige Vater in der Nähe aufhalten würde. Auch wenn Yamchu ein Problem mit ihm hatte, war die Ehrfurcht anscheinend im Moment größer.
 

„Der ist gerade dabei ein Super Saiyajin zu werden… oder ist es schon. Er ist irgendwo im All da draußen um super stark zu werden“, erzählte die Schwangere stolz. Als sie von Vegeta redete, fühlte sie sich gut dabei. Es gefiel ihr auf diese Weise über den Vater ihres zukünftigen Kindes zu reden. Wenn sie seinen Namen sagte, kam ihr die Distanz augenblicklich nicht mehr so weit vor.
 

„Tu mir bitte einen Gefallen und erzähle noch niemanden davon“, fuhr sie fort. „Ich möchte es den anderen erst sagen, wenn es soweit ist. Ich halte diese Gerüchteküche nicht aus und am Ende kommt jeder angetanzt.“
 

Yamchu nickte nur und für Bulma war es klar, dass er die Klappe halten würde.
 

„Nun gut, dann lasst und essen“, trällerte Mrs. Briefs und kam mit dem ofenfrischen Auflauf zum Terrassentisch. Sie deutete den anderen sich hinzusetzen und holte noch einige Gläser.
 

„Warte ich helfe Ihnen“, bat sich Yamchu an und folgte Bulmas Mutter ins Haus.
 

Die Blauhaarige ließ sich derweil zurück in den Sessel fallen und atmete aus. Die Übermittlung der Botschaft war irgendwie einfacher von den Lippen gegangen, als erwartet. Sie hatte sich eine viel schlimmere Szene ausgemalt, jedoch schien er aus Ehrfurcht und Respekt vor Vegeta die Klappe zu halten. Nichtsdestotrotz wollte sie abwarten wie der weitere Nachmittag ablief. Das konnte doch nicht alles gewesen sein von Yamchus Seite?
 

Bulma spürte eine leichte Brise auf ihren Nacken und wendete sich in die Richtung aus die der Wind gekommen war. Plötzlich zuckte sie zusammen und blinzelte erneut. Hatte sie gerade nicht jemanden gesehen? Sie sprang auf und hielt sich am Geländer fest, um nicht runterzufallen. Die junge Frau hätte schwören können, dass sie einen Schatten oder was auch immer gesehen hatte. Doch hinter dem Gebäude, soweit sie es sah, konnte sie nichts erkennen. Wahrscheinlich war es nur ein komischer Lichteinfall gewesen, dachte sie sich.
 

„Was machst du denn da? Nicht dass du herunterfällst!“ Yamchu rannte zu seiner Exfreundin und zog sie vom Geländer weg.
 

„Ich hab mich eh festgehalten! Glaubst du ich kann nicht auf mich allein aufpassen“, rechtfertigte sich. „Ich dachte nur ich hätte was gesehen...“
 

„War bestimmt nur ein Vogel oder so etwas“, versuchte er die Situation zu erklären.
 

„Wahrscheinlich hast du Recht“, stimmte Bulma ihm zu und setzte sich wieder zum Terrassentisch.

Aussprache

Bulma wusste nicht wieso, aber sie hatte das komische Gefühl, dass mit Yamchu etwas nicht stimmte. Er hatte ihrer Meinung nach viel zu gelassen auf die Neuigkeit reagiert. Die meiste Zeit redete er sowieso komischerweise mit ihren Eltern, denen er Honig ums Maul schmierte. So nett war er selbst zu seiner besten Zeit nie gewesen, was hatte er nur vor? Wenn Yamchu eine andere geschwängert hätte, wie würde dann sie reagieren? Irgendwie konnte Bulma sich nicht so ganz in so eine Situation hineinversetzen und wartete erst mal ab wie der Nachmittag weiter verlaufen würde.
 

Als sich ihre Eltern nach dem Nachmittagskaffee ins Haus verabschiedeten wurde sie mit ihrem Exfreund allein gelassen. Der ehemalige Wüstenbandit nippte noch an seinem letzten Schlückchen Kaffee und sah entspannt in die Ferne.
 

„Was hältst du davon wenn wir einen Spaziergang machen?“ fragte er Bulma, die diese Frage zunächst etwas konfus, jedoch die Idee dahinter nett fand.
 

„Sonst bist du doch auch nicht so der Bürgerliche, der spazieren geht... Aber meinetwegen“, antwortete sie ihm und stellte ihre Tasse weg. Sie trug das übrige Geschirr noch in die Küche und gab den Eltern Bescheid, damit die sich keine Sorgen machen würden. Die Blauhaarige war mehr als gespannt, was Yamchu mit diesem Ausflug bezwecken wollte.
 

Das ehemalige Liebespaar schlenderte durch einen Park in der Nähe der Capsule Corporation. Von Zuhause bis hierher hatte Yamchu noch kein Sterbenswort verloren und Bulma wusste nicht so ganz was er eigentlich wollte. Irgendwann als sie an einem Brunnen ankamen, brach er dann doch sein Schweigen.
 

„Weißt du eigentlich wie sehr ich mir immer gewünscht habe hier mit dir spazieren zu gehen, genau in dem Zustand, in dem du dich gerade befindest“, begann der frühere Wüstenbandit und sah dabei dem Farbenspiel des Lichts zu, das sich im Brunnenwasser abspielte.
 

„Was soll das denn jetzt heißen?“ Die Erfinderin verstand nicht so ganz worauf ihr Exfreund hinaus wollte und wartete weitere Erklärungen ab.
 

„Naja. Ich hab mir gerade die letzten Jahre immer wieder vorgestellt mit dir Kinder zu haben, dass wir hier bei deinen Eltern wohnen würden und du glücklich schwanger von mir wärst. Wir würden im Park spazieren gehen... Du wärst schwanger vom ersten oder zweiten Kind – je nachdem. Das wichtigste vor allem wäre, dass Frieden herrschen würde“, seufzte Yamchu. „Aber allein deswegen kann so eine schöne Seifenblase schon nicht existieren, da wir nicht wirklich in Frieden leben oder eher gesagt es bald keinen mehr haben werden.“
 

Bulma ächzte und setzte sich auf die nächstgelegene Parkbank, um das gerade Gesagte zu verdauen. Außerdem schmerzten seltsamerweise ihre Beine.
 

„Yamchu, ich will jetzt nicht unsensibel wirken... Aber du weißt genau, dass an unserem Beziehungsaus eher du schuld warst. Dein Zweigleisig fahren und mir vorwerfen, dich zu betrügen, die unnötige Eifersucht...“
 

„Unnötig würde ich das nicht nennen!“ platzte es aus ihm heraus. Yamchu fiel auf, dass er von fremden Leuten aus der Umgebung angestarrt wurde und beruhigte sich wieder. Er räusperte sich und sprach in normalem Ton weiter. „Dass die Eifersucht nicht unnötig war sieht man doch am Ergebnis, das du jetzt mit dir trägst“, stellte er fest und deutete auf ihren Bauch.
 

„Das Ergebnis, wie du es nennst, hat damit gar nichts zu tun. Wenn wir noch zusammen wären, hätte ich mir nie was mit Vegeta angefangen. Nur weil ich allein war, hat sich das halt so ergeben. Das Kind war nicht gewollt, falls du das noch nicht wusstest“, rechtfertigte sich Bulma und verschränkte dabei die Arme. Irgendwie wusste sie, dass sie nicht einfach so davon kommen konnte. Wahrscheinlich hatte sich ihr Exfreund Zuhause nur nicht aufgespielt, da ihre Eltern anwesend waren und er sein gutes Image Aufrechterhalten wollte, dass sie von ihm hatten.
 

„Ach wirklich? Dann bitte erklär mir: Wie kann es sein, dass wir jahrelang zusammen waren und nie ein Kind entstanden ist? Hast du nach unserer Trennung anders oder gar nicht verhütet? Wie oft hast du es bitte mit dem Saiyajin getrieben?“
 

Langsam reichte es der Blauhaarigen. Auf solche Details wollte sie gar nicht antworten, da ihr gegenwärtiges Sexualleben Yamchu nichts anging. Das war einfach nur peinlich in ihren Augen.
 

„Wenn du dir selber mal zuhören würdest, dann könntest du dir denken, dass ich auf so eine Frage nicht antworte.“
 

Yamchu zuckte zusammen. „Es tut mir leid“, entschuldigte er sich augenblicklich. „Ich weiß, dass mich das nichts angeht. Aber nachdem ich nun weiß, dass du schwanger bist und keine näheren Details dazu kenne, kannst du mir meinen Unmut nicht verdenken. Wenn ich jetzt nicht Klarheit bekomme, dann kann ich wahrscheinlich nie damit abschließen und muss immer daran denken...“ Er vergrub seine Hände in seinen Haaren und atmete tief durch.
 

„Seit wann denkst du so viel über mich nach, das hast du während unserer Beziehung auch nie getan“, wunderte sich Bulma.
 

Es war wie eh und je. Sie war wie das Spielzeug, das er zu oft benutzt hatte und nicht mehr wollte. Doch kaum wollte jemand anderes sein Spielzeug, war es für ihn interessanter denn je. Vegeta war da einfacher gestrickt, dachte sie sich. Bei ihm wurde man zwar nicht aus seinen Gefühlen schlau – falls er solche hatte - aber solche Spielchen gab es bei ihm nie.
 

„Ich weiß, ich habe viele Fehler gemacht. Nachdem du nun von ihm schwanger bist, weiß ich dass es endgültig keine Chance mehr für uns gibt. Aber ich hätte gerne Gewissheit und die habe ich mir denke ich doch verdient.“ Es kam der Schwangeren fast wie ein Betteln vor. Yamchu kämpfte noch um das letzte Bisschen, das es noch zu holen gab.
 

Sie seufzte und lockerte ihre Arme wieder. Nach anfänglichem Zögern deutete sie ihm sich neben ihr hinzusetzen. Bulma nahm seine Hand und hielt sie fest.
 

„Auch wenn du das nicht glaubst, aber ich habe dich wirklich geliebt und ich würde nie etwas tun, das dich verletzten könnte. Wenn du mich jetzt ein paar Sachen erklären lässt, dann unterbrichst oder beschuldigst du mich nicht. Verstanden?“
 

Ihr Exfreund nickte und wartete gespannt ab, was sie zu sagen hatte.
 

„Ich habe meine Verhütungsmethode nicht abgesetzt, nur weil es mit dir aus war. Das mit Vegeta ist einfach passiert und es war sehr lange nach unserer Trennung, falls dir das ein Trost ist.“
 

Bulma löste ihre Hand wieder von ihm, da sie merkte, wie die Seinige feucht wurde und sie seinen Schweiß kaum aushielt. Außerdem kam ihr das Händchenhalten im Moment einfach nur seltsam und falsch vor.
 

„Jedenfalls war ich irgendwann beim Arzt und der wollte meine Spirale auswechseln, bis er sah, dass ich schwanger war. Er meinte jedenfalls, dass es unwahrscheinlich aber möglich sei. Das war es einfach.“
 

„Und du wolltest von Anfang an das Kind behalten?“
 

„Glaubt du leicht ich könnte es übers Herz bringen...? Nein, das war keine Option für mich!“ schrie sie ihn an. Der Gedanke ihr Kind zu verlieren machte Bulma fertig und sie war außer sich, als Yamchu diese Möglichkeit nur ansprach.
 

„Es tut mir leid, ich wollte dich nicht verletzten. Ich wollte nur deine Beweggründe wissen...“ rechtfertigte sich ihr Exfreund.
 

„Ich will gar nicht dran denken unser Kind zu verlieren, also bitte sag nie wieder etwas in diese Richtung“, sagte sie bedrückt. Bekümmert sah sie anderen Kindern im Park hinterher, die mit ihren Geschwistern spielten.
 

Yamchu schluckte und eine weitere Frage schlich über seine Lippen. „Liebst du ihn?“
 

„Was?“ Ihre Miene veränderte sich und sie sah ihren Ex verwundert an.
 

„Natürlich liebst du ihn. Du musst es mir nicht sagen... Bei unserem letzten Gespräch habe ich es bereits gewusst, dass du Gefühle für ihn hast. Jetzt verbindet dich noch zusätzlich was mit ihm... Du hast auch gesagt 'euer' Kind, das klingt als wäre es etwas was ihn und dich angeht. Ich verstehe nur nicht warum...“ Yamchu vergrub wieder sein Gesicht in seinen Händen und schnaufte heftig. Anscheinend machte die Geschichte seinen Verstand mehr als fertig und es war bestimmt nicht leicht für ihn gewesen die Unsicherheit und Wut während der Anwesenheit ihrer Eltern zu unterdrücken.
 

Bulma wusste nicht was sie ihm sagen konnte, das die Situation verbessern würde. Die Gefühle für Vegeta konnte sie sowieso nicht erklären, das musste er als gegeben hinnehmen. Seit wann waren Emotionen auch logisch und einfach?
 

„Er ist ein Mörder... denk doch mal dran wen er auf dem Gewissen hatte. Was er auf Namek und hier auf der Erde aufgeführt hat... Und so jemanden schenkst du dein Herz? Hattest du auch einen Unfall mit dem Raumschiff, wo dir was auf den Kopf geflogen ist?“
 

„Jetzt hör aber mal! Du vergisst dich schon wieder! Keine Anschuldigungen hab ich gesagt! Das war meine Bedingung!“ Bulmas Miene verfinsterte sich. Yamchu tat ihr anfangs Leid und nun steigerte er sich wieder in seine Eifersucht hinein, er war einfach unverbesserlich.
 

„Ich kann meine Gefühle für Vegeta nicht erklären, genauso wie ich meine für dich nicht erklären konnte – das ist einfach so! Aber nun weiß ich wirklich, dass ich dich nicht mehr liebe. Danke für diese Erkenntnis!“ Bulma stand auf und machte sich zum Gehen bereit. Yamchu sprang seiner Exfreundin hinterher und hielt sie beim Arm fest.
 

„Warte! Es tut mir leid! Das Ganze ist einfach schwierig und unverständlich für mich... Gerade jetzt wo ich daran denken muss, dass du und Vegeta...“ Bulma sah ihren Exfreund in die Augen, die seine Verzweiflung widerspiegelten. Sie war gerade eben noch so wütend auf ihn gewesen, doch im nächsten Augenblick tat er ihr wieder mehr als leid. Es war irgendwie erbärmlich.
 

Bulma drehte sich wieder zu ihm um, legte eine Hand auf seine Schulter und versuchte ihn zu beruhigen. „Du musst deine Eifersucht in den Griff bekommen, sonst wird keine Beziehung bei dir gut gehen.“
 

Yamchu sah ihr in die Augen und erkannte, dass sie Recht hatte. Es war für ihn dennoch schwer, das Ganze zu akzeptieren, obwohl es so offensichtlich war.
 

„Ich glaube, ich werde besser wieder aufbrechen, bevor ich noch mehr Dinge sage, die mir im Nachhinein leidtun“, reflektierte er über sich selbst.
 

Wie ein geschlagener Hund stand er vor der einstigen Liebe seines Lebens. Bulma wusste, dass ihm die Situation peinlich und unangenehm war, also beschloss sie das Richtige zu tun. Sie kam einige Schritte näher und nahm ihren Exfreund in den Arm. Der Kämpfer hatte nicht damit gerechnet, da seine Arme anfangs noch in der Luft hangen. Er erwiderte ihre Umarmung dann doch noch und genoss noch mal den Duft ihrer Haare, den er jahrelang eingeatmet hatte. Es war schwer für ihn nun endgültig loszulassen, noch dazu da er von einer, von ihm aus gesehen, unpassender Wahl wie Vegeta abserviert wurde.
 

Als Bulma Yamchu fest an sich drückte, kamen ihr die alten Erinnerungen hoch. Sie dachte daran, wie er damals als Wüstenbandit sie zum ersten Mal gesehen hatte. Daran, wie sie ihn beim ersten, zweiten und dritten Turnier angefeuert hatte. Auch daran, wie er gestorben war und sie sich nach Namek aufgemacht hatten, welche Gefühle das in ihr ausgelöst hatte, dass er nicht mehr unter ihr weilte. Die Glückgefühle, die sie hatte, als er endlich wieder zum Leben erwacht war.
 

Alles schlechte, was sie mit ihm erlebt hatte, blendete sie für diese letzte Umarmung noch einmal aus. Nun war sich Bulma endgültig sicher, dass sie Yamchu nicht mehr liebte und all ihre Gefühle nun Vegeta galten. Ob diese bei dem Prinzen gut aufgehoben waren, konnte sie jedoch nicht sagen.

Mädchen oder Junge?

„So und nun entspannen sie sich“, sagte Dr. Whield zu Bulma. Sie atmete tief durch und sah auf das Ultraschallbild, das zum Vorschein kam. Die 17. Schwangerschaftswoche war bereits überschritten und die Blauhaarige war mehr als gespannt, welches Geschlecht das Kind hatte. Jedenfalls wurde ihr gesagt, dass dies ab der 16. Woche möglich sei, falls sich der Fötus nicht ungünstig positionieren würde.
 

„Und da haben wir es. Ein Herz und da...“ Der Doktor deutete auf den Monitor, wo man für ihn sichtlich etwas erkennen konnte das Aufschluss auf das Geschlecht des Kindes gab.
 

„Hmm. Ja was denn?“ Die Schwangere schaute unsicher auf den Bildschirm. Mit technischen Daten und schwierigen diversen Logfiles konnte sie etwas anfangen, aber bei so einem Bild fehlte ihr teilweise die Fantasie.
 

„Sagen wir es so – es wird ein Junge“, verkündete ihr der Arzt. Nun erkannte sie es selbst am Bild oder bildete es sich zumindest ein. Bulma freute sich sehr, es war ihr zwar mehr ein Anliegen, dass das Kind gesund war, jedoch wünschte sie sich ein klein bisschen mehr einen Jungen, gerade für Vegeta.
 

Dr. Whield schwenkte das Ultraschallgerät etwas nach unten, als ihm plötzlich etwas auffiel. „Oh und was haben wir da?“ Ihr Frauenarzt wusste nicht so ganz wie er eine längliche Verfärbung deuten konnte. „Die Nabelschnur kann das nicht sein...?“
 

Bulma war zunächst ebenfalls irritiert, jedoch begriff sie schnell und musste kichern. „Das ist wahrscheinlich der Affenschwanz der wächst“, stellte sie amüsiert fest. Sie dachte daran, wie Son Gohan ebenfalls mit einem zur Welt gekommen war und dieser nie abgeschnitten wurde.
 

„Der was?“ Dr. Whield traute seinen Augen nicht so ganz. „Hatten Sie etwa was mit einem Affen?“ Irgendwie verstand er die Welt nicht mehr und sah sehr verdutzt drein.
 

****
 

Bulma ging mit einem weiteren Ultraschallbild nach Hause, das sie ihren Eltern sofort zeigte. Als sie das Gesicht von ihrem Arzt nachmachte, als dieser von dem Affenschwanz erfuhr, konnten sich die Briefs nicht mehr einkriegen vor Lachen.
 

„Ist nicht wahr“, kicherte ihre Mutter. „Und der glaubt, dass ein Affe sein Vater ist?“
 

„Anfangs schon – aber jetzt nicht mehr“, erklärte ihre Tochter. „Er wusste zwar nicht was ein Saiyajin ist, aber nach meiner Beschreibung, dass Vegeta sonst wie ein normaler Mensch aussieht, war er wieder beruhigt.“
 

„Affenschwanz hin oder her, wir bekommen einen kräftigen Burschen“, freute sich Mr. Briefs und lief sofort zum Telefon, um einige Anrufe zu tätigen.
 

„Dein Vater wird sicher der ganzen Nachbarschaft und seinen Verwandten Bescheid geben, dass er einen Enkel bekommt“, stellte ihre Mutter fest. Man konnte es den Briefs nicht verdenken sich so zu freuen, da schon lange kein Kind mehr im Hause war.
 

„Was hältst du von einem Tässchen Tee?“ schlug Mrs. Briefs vor.
 

„Klar. Machen wir das Teekränzchen auf der Terrasse?“ Draußen war strahlender Sonnenschein und Bulma wollte bei so einem Wetter auf jeden Fall raus.
 

„Ich bereite mal alles zu, setz dich doch schon mal zum Terrassentisch mein Schatz“, sagte ihre Mutter und verschwand in der Küche.
 

Ihre Tochter ließ sich das nicht zweimal sagen. Seit sie sich in diesem Zustand befand, wurde sie noch mehr bemuttert und irgendwie gefiel ihr das. Auf der Terrasse setzte sie sich wie gewohnt in ihrem Stuhl unter dem Sonnenschirm und wartete darauf, dass ihre Mutter den Tee brachte. Nebenbei schaute sie in die Ferne und musste an die Geschichte mit ihrem Arzt denken. Wie gern würde sie das alles Vegeta erzählen?
 

„Vegeta…“, seufzte sie und sah bekümmert gen Himmel. Er war schon fast drei Monate weg und die Zeit verging wie am Stück. Sie sehnte den Tag herbei Vegeta wieder bei sich zu haben und nahe zu spüren. Im Moment fiel es ihr noch schwer sich auszumalen, wie er auf seinen Sohn reagieren würde. Würde er sofort zu den Cyborgs hechten oder doch noch vorbeischauen, um zu sehen wie es ihr und dem Kind ginge?
 

Bulma verschränkte ihre Arme auf dem Tisch, legte ihren Kopf darauf und schloss die Augen. Im Moment war die Erinnerung an Vegeta alles was ihr gerade blieb.
 

****

„Sag mal tickt's bei dir noch richtig?“ Bulma wedelte genervt mit einigen Kabeln herum. Am Boden lagen einige ihrer Dienstroboter, die es wohl versehentlich in Vegetas Trainingsraum in der Mitte des Capsule Geländes geschafft hatten.
 

„Die waren im Weg!“ stellte der Saiyajin nüchtern fest und stand wie üblich mit verschränkten Armen vor ihr. Der Krieger hatte die Roboter bei seinem Training volle Kante erwischt und durch das automatische Error Log wurden die Briefs verständigt. Bulma war so schnell wie möglich Richtung Trainingsraum geeilt, da sie so etwas schon befürchtet hatte.
 

„Weißt du, wie lange es dauert, bis ich das wieder hinkriege? Die Roboter sind schon so viele Jahre im Dienst! Teilweise gibt’s die Kleinteile gar nicht mehr und ich muss sie komplett um- oder gar neu bauen!“ fluchte die Erfinderin weiter.
 

„Dann ist doch alles geregelt und spiel dich nicht so auf“, motzte Vegeta weiter.
 

„Was heißt hier geregelt?“ Langsam reichte es ihr, er glaubte tatsächlich tun und lassen zu können was er wollte. Sie ging auf ihn zu und schubste ihn zurück. „Das ist kostbare Arbeitszeit, ich hab besseres zu tun als den Mist gerade zu biegen, den du verursachst! Ich muss sowieso schon meine ganze Zeit für dich investieren!“
 

Dem Saiyajin gefiel es gar nicht geschubst zu werden, noch dazu von einer Erdenfrau. Also packte er sie bei den Armen und drückte sie gegen die nächstgelegene Wand.
 

„Wage es nicht noch einmal mir so zu kommen!“ Vegetas Blick bohrte sich in ihr Gesicht. Ihr machte sein grimmiger Ausdruck jedoch nichts aus, ruhig atmend antworte sie ihm kokett: „Was ist dann, wenn ich dir nochmal so komme?“ Bulma fühlte die Spannung zwischen ihnen und sie spürte wie in ihr eine enorme Hitze hochstieg. Die Hände des Saiyajin lockerten sich und die Blauhaarige löste sich von seinem Griff, um näher zu kommen.

Schließlich stand sie nur wenige Zentimeter vor seinem Gesicht und wartete auf seine Reaktion. Sie strich über seinen muskulösen Oberkörper, der nur von einem hautengen Trainingsshirt bedeckt wurde.

Langsam und gleichmäßig wanderten ihre Hände hinunter bis zum Ende seines T-Shirts. Neben dem Oberteil hatte er noch eine Trainingshose an, die ebenfalls enganliegend war. Als sie bei seinem Hosenbund angekommen war, zog sie ruckartig an und Vegeta ließ es geschehen, dass sie seine Hose auszog. Der Prinz schüttelte sich das Stück Kleidung ab, zog die Frau fest an sich und küsste sie leidenschaftlich. Während er seine Gespielin festhielt, zog er ihren Arbeitskittel aus, den er auf den Boden warf. Bulma hatte unter dem Kittel nur eine rosa Bluse mit einem weißen Rock und der passenden weißen Unterwäsche an. Vegeta fasste zwischen ihre Beine und zog das störende Höschen hinunter. Die Blauhaarige wollte mit dem Reisverschluss den Rock lockern und ebenfalls ausziehen, als ihr der Saiyajin jedoch zuvor kam. Mit einem heftigen Ruck war das Unterteil an der Seite eingerissen, damit dieser ihn bei seinem weiteren Vorhaben nicht mehr stören konnte.
 

„Hey was soll das?“ Bulma löste sich von ihm, um sich aufzuregen. Jedoch ignorierte er jedes Wort, das sie in solchen Momenten sagte und drückte sie gegen die Wand. Er schob den bisschen Fetzen Rock, der noch an ihr hing weiter nach oben und drang ohne jegliche Vorwarnung in sie ein. Bulma, die mehr als bereit war, stöhnte ihm ins Ohr und genoss Vegetas Bewegungen in ihr. Sie liebte es, wenn er sie so rücksichtslos nahm und tat was ihm gefiel. Bis jetzt hatte er nie etwas getan, was der Blauhaarigen nur annähernd weh tat oder nicht gefiel. Sie kratzte sich in seinem Rücken fest und spürte wie die Hitze immer stärker wurde, bis …
 

****
 

„Schätzchen, der Tee ist fertig“, trällerte Mrs. Briefs und stellte das Tablett lautstark am Terrassentisch ab. Bulma erschrak und fiel fast vom Sessel.
 

„Wa… was?“ verwirrt sah sie sich in ihrer Umgebung um. Irgendwie hatte sich die Schwangere zu sehr an Vegeta erinnert, sodass sie leicht eingenickt war. Doch das eben war kein Traum gewesen, da alles wirklich so passiert war. Nachdem sie das erste Mal zusammen gewesen waren, spielten sich solche Szenen öfter ab. Wenn sie sich nicht gerade nachts über den Weg liefen, um sich abzureagieren, passierte so etwas auch ab und an. Das Einzige was darunter litt, war ein Teil ihrer Kleidung.
 

„Hast du geträumt? Ich war doch nur zehn Minuten weg.“ Ihre Mutter verteilte den Tee auf dem Terrassentisch und schnitt noch den Kuchen zurecht.
 

„Nein, nicht geträumt. Ich hab nur an Vegeta gedacht“, erklärte sie der zukünftigen Oma mit hochrotem Kopf. „Ich frag mich nur wo er gerade ist und was er macht.“
 

Bulma nahm sich einen Teller, den Mrs. Briefs bereits mit einem Kuchenstück versetzt hatte und stopfte es sich schnell hinein.
 

„Er wird trainieren, wie du immer schon gesagt hast“, trällerte ihre Mutter. „Spätestens zu der Geburt seines Sohnes wird er doch auftauchen oder nicht?“
 

Daran hatte die Erfinderin noch gar nicht gedacht. In ca. fünf Monaten würde sie das Kind auf die Welt bringen, was war wenn jede Spur von Vegeta fehlen würde? Zutrauen würde sie es ihm ja, dass er die Geburt verschwitzen würde.
 

„Der weiß wahrscheinlich nicht einmal wie lange eine Frau schwanger ist“, stellte die sie  nüchtern fest und nahm sich ein zweites Kuchenstück. Sie fand sich langsam aber sicher mit ihrem Schicksal ab, dass ihre Eltern die einzigen Anwesenden sein würden bei der Geburt ihres Sohnes. Yamchu konnte auf platonische Weise wohl kaum anwesend sein, da er sich nur Leid sehen würde, da das Kind nicht von ihm sei. Nach ihrem letzten Gespräch war der ehemalige Wüstenbandit schnurstracks wieder verschwunden und hatte nichts mehr von sich hören lassen. Er hatte versprochen kein Wort zu den anderen zu sagen und sie hatten sich ausgemacht an dem besagten Tag, der Ankunft der Cyborgs, anwesend zu sein.
 

Mr. Briefs kam ebenfalls auf die Terrasse und gesellte sich zu seinen zwei Frauen. Er klang zufrieden, da sich die Verwandten und jeden den er sonst noch angerufen hatte, sehr gefreut hatten.
 

„Wie soll der Kleine eigentlich heißen?“ unterbrach er das Gespräch der Beiden.
 

Bulma runzelte die Stirn und überlegte. „Darüber habe ich eigentlich noch gar nicht nachgedacht. Ich glaube, dass ich das eher spontan entscheide.“
 

„Wie wär‘s mit Vegeta Jr.?“ Mrs. Briefs Vorschlag fand nicht gerade viel Begeisterung bei ihrem Mann und ihrer Tochter.
 

„Ich glaube Bulma sollte den Namen auswählen...“ fand Mr. Briefs und nahm sich ebenfalls ein Stück Kuchen.

Der einsame Krieger

Vegeta befand sich auf einem Planeten in einer anderen Galaxie, der mit dem Raumschiff etwa zwei Tage von der Erde entfernt war. Laut Bulmas digitaler Sternenkarte hieß der Planet Kakyôu und hatte keine Zivilisation. Ansonsten war er grundsätzlich aufgebaut wie die Erde - der Großteil bestand aus Wasser, ein kleiner Bereich aus Festland. Die einzigen Lebewesen waren flugunfähige Laufvögel mit einem grün-blauem Federkleid, die eine Höhe von etwa zwei Meter erreichten und karpfenartige Fische mit einer unmenschlichen Größe, die das Meer beherrschten.
 

Das Land bestand aus sehr vielen Vulkanen und somit auch aus extrem viel magmatisches Gestein. Selten gab es Stellen, wo Grünflächen vorhanden waren. In diesen Bereichen waren die wenigen Lebewesen anzufinden und auch der Prinz mit seinem Raumschiff, da es dort unbeschädigt stehen konnte.
 

Die meiste Zeit verbrachte Vegeta jedoch auf der steinigen Oberfläche, auf der es schwierig war zu trainieren. Zusätzlich zu der ungünstigen Fassade, erschwerten auch das Klima und die Anziehungskraft das Training. Jedoch war es seine Absicht unter solchen Voraussetzungen zur Höchstform zu gelangen. Durch den Gravitationsraum machte ihm die Anziehungskraft noch am wenigsten zu schaffen.
 

Vegeta war erst vier Wochen auf dem Planeten, aber er hatte sich den Gegebenheiten bereits gut angepasst und sein Tagesablauf war immer derselbe: Schlafen, essen, trainieren, essen, trainieren, essen und anschließend wieder schlafen. Tagein tagaus war er mit sich selbst beschäftigt. Die einzigen Lebewesen in seiner Nähe missbrauchte er manchmal für seine Nahrungsaufnahme, wenn ihm der Vorrat aus dem Raumschiff wieder mal zu langweilig wurde.
 

Nachdem ein Monat vorbei war, ärgerte sich Vegeta, dass er noch immer kein Super Saiyajin war. Der Legende nach musste man ein reines Herz haben, um diesen Status zu erreichen. War es für ihn somit unmöglich dies zu schaffen?
 

Manchmal gab es Momente in seinem Training, wenn er nicht gerade an Kakarott und diesen fremden Saiyajin aus der Zukunft dachte, dass seine Gedanken zu der Erdenfrau abdrifteten. Er dachte an das ungeborene Kind, das sie von ihm trug und an ihren Körper, der sich immer so angenehm weich an den Seinigen geschmiegt hatte. Er schlug sich oft selbst für diese Gedanken, da solche Abschweifungen ihn seiner Meinung nach, nur vom Training abhielten.
 

Vegeta stand vor einem der vielen Vulkane auf dem Planeten und konzentrierte seine gesamte Energie. Blitze bildeten sich um seinen Körper und die Erde bebte. Gesteinsklumpen wurden durch die Luft geschleudert und seine Muskeln zuckten vor Anstrengung. Mit einem lauten Schrei ließ er seine Energie frei und pulverisierte den vor ihm stehenden Vulkan, dessen Magma plötzlich erkaltete. Der Dampf und Staub, der durch den Erkaltungsprozess freigeworden war, verstreute sich einige Quadratkilometer um Vegeta.
 

Nachdem sich alles gelichtet hatte, blieb ein erschöpfter Saiyajin zurück, der ausgestreckt zum Himmel dastand und keuchte. Er hatte es geschafft und war wieder über seine Grenzen hinausgewachsen, jedoch war er noch immer kein Super Saiyajin. Auch wenn seine Fähigkeiten längst die eines gewöhnlichen Saiyajins übertrafen – er konnte es einfach nicht fassen! Was musste er noch tun, um endlich Kakarott zu überwinden? Vegeta hatte so viel Energie in sein hartes Training gesteckt. Er war absichtlich zu einem anderen Planeten geflogen, bei dem es egal war, wenn er pulverisiert werden würde, als er merkte, dass das Training auf der Erde nichts mehr half.
 

Aber nichts. Erschöpft ließ sich der Prinz auf dem steinigen Boden nieder und versuchte sich zu regenerieren. Er atmete schwer, die Schweißtropfen liefen ihm nur so hinab, was nicht nur am extremen Klima lag. Als seine Kraft langsam aber sicher wieder zurückkam, liefen ihm einige Tränen über seine Wangen hinab. Es waren Tränen der Verzweiflung. Der sonst so stolze Saiyajin wusste nicht mehr, was er noch tun konnte. In seinem Kopf wollte es nicht hineingehen, dass er in diesem Zustand verharren müsste, er der größte und mächtigste Saiyajins! Übertroffen von einem Jungen und Kakarott, beide jünger als er. Mit der bereits regenerierten Kraft schlug er in den Boden und fluchte über seine Konkurrenten.
 

Als Vegeta sich wieder beruhigt und gefasst hatte, stand er auf und blickte gen Himmel. Er sah ein seltsames Funkeln, das immer näher kam. Er konnte nicht genau erkennen was es war, bis…
 

„Scheiße!" fluchte der Saiyajin und erkannte, dass es sich um Meteoriten handelte. Sie waren groß genug, um nicht an der Oberfläche zu verglühen. Der geschwächte Kämpfer mobilisierte noch einmal seine Kräfte und schoss einen Meteoriten nach dem anderen ab. Er dachte nur daran, dass sein Raumschiff nicht beschädigt werden durfte, da er sonst nie die Möglichkeit hätte Kakarott zu besiegen.
 

Nachdem er eine Menge Meteoriten zerstört hatte, beobachtete er wie die Überreste in der Atmosphäre verglühten und atmete schwer aus. Für einen kurzen Moment dachte er es geschafft zu haben und war froh darüber, da er keine Energie mehr übrig hatte. Seine ganze Kraft war bei seinem exzessiven Training verbraucht worden. Jedoch sah er noch einen weiteren, letzten Meteoriten, der größer war als alle anderen. Sein Körper wollte ihm nicht gehorchen, er konnte keinen Energiestrahl mehr abfeuern. Vegeta konnte es nicht fassen, sollte es so enden? Auf einem unwichtigen Planeten, irgendwo in der Galaxie? Falls er nicht auf der Erde auftauchen würde, was würde Kakarott denken...? Allein die Gedanken, was die anderen über ihn reden und denken würden, machten ihn wahnsinnig. Jedoch konnte er nichts tun.
 

Der Meteorit war gefährlich nahe, er konnte ihn nur mehr zu fassen bekommen und wegstoßen, doch mit welcher Kraft?
 

„Das ist das Ende", stellte er fest und ballte seine Hände zu Fäusten. Sein Herz füllte sich mit Hass und Wut. Vegeta musste aber wollte sich nicht mit seinem Schicksal abfinden.
 

„Kaka… kakarott!!" schrie er mit seiner letzten Kraft und seine Wut übermannte ihn. Als der Meteorit fast schon dort einschlug, wo Vegeta stand, geschah es dann doch. Durch seinen unglaublichen Hass wuchs in ihm eine Kraft, die versteckt loderte. Er wusste nicht wie ihm geschah und plötzlich spürte er wie eine neue Macht ihn umhüllte. Die goldene Aura macht sich um ihn bemerkbar, seine Augen färbten sich grün und seine Haare strecken sich ebenfalls golden in alle Richtungen. Er realisierte die Verwandlung in dem Moment, in dem sie geschah, nicht so ganz. Jedoch wusste er, dass er schnell handeln und seine neue Kraft nutzen musste. Mit einem kraftvollen Gallik-Strahl beförderte er den Meteoriten in die andere Richtung bis er ihn aus sicherer Entfernung zerschellen ließ. Eine gewaltige Explosion ließ den Himmel verdunkeln und das Einzige, was man erkennen konnte, war das Licht um den Saiyajin Prinzen.
 

Es war der schönste Tag seines Lebens, er hatte sich endlich in einen Super Saiyajin verwandelt. Aus seiner Not und seinem Leiden wurde endlose Glückseligkeit. Vegeta juckte es in den Fingern seine neu gewonnene Kraft noch mehr auszukosten und konzentrierte seine Energie auf einen nahegelegenen Planeten, den er von dort wo er war zerstören wollte. Mit einem immensen Ki-Strahl ließ er den Nachbarplaneten explodieren und löschte alles Leben aus, falls dort welches vorhanden gewesen war.
 

Nachdem er seinen Zustand weiter ausreizte passierte es, dass er sich nach einiger Zeit wieder zurückverwandelte. Geschwächt fiel er wieder zu Boden und atmete schwer. Der Prinz hatte es zwar geschafft Super Saiyajin Status zu erreichen, jedoch konnte er diesen noch lange nicht halten. Sein neues Ziel war es diese Transformation beliebig aufrufen zu können und bevor dies nicht geschah, wollte er nicht auf die Erde zurückkehren.
 

Vegeta richtete sich wieder auf und brach in ein schallendes Gelächter aus. Wer hätte je gedacht, dass aus seiner Not so etwas positives sich entwickeln könnte. In ihm keimte eine neue Kampfeslust auf, wie er sie schon lange nicht mehr gespürt hatte. „Ich werde doch noch der mächtigste Saiyajin, den es je gegeben hat! Und dann können die Cyborgs und Kakarott was erleben!“ Triumphierend ballte er seine rechte Hand zu einer Faust und grinste hämisch über beide Ohren.

Rückkehr

Etwa drei Wochen später war es für Vegeta ein leichtes sich täglich in dem Zustand eines Super Saiyajins zu befinden. Er bemerkte wie seine Kraft stetig wuchs und war sich sicher die Cyborgs und Kakarott besiegen zu können. Langsam aber sicher fiel ihm auch auf, dass der Planet auf dem er sich befand, seinem Ende geweiht war. Zu viel hatte er von ihm abverlangt, mit seinen energiereichen Attacken hatte er die meiste Oberfläche zerstört und das Klima ausschlaggebend beeinflusst. Die Hitze auf dem Planet schien täglich zu steigen und der Saiyajin beschloss das Weite zu suchen. Die Tiere verendeten ebenfalls qualvoll und er hatte seine Vorräte auch fast aufgebraucht. Bulma hatte ihn zwar für ein halbes Jahr versorgt, aber durch die ständigen Kraftanstrengungen hatte er zu viel davon verbraucht.
 

Dem Risiko auf einen anderen Planeten zu gelangen, dessen Klima er nicht kannte, war ihm zu gefährlich. Also beschloss er den Kurs Richtung Erde wieder anzustreben. Jedoch wollte er nicht zur Erdenfrau, da sie sonst glauben könnte, dass er Sehnsucht hätte. Vegeta würde seine Fähigkeiten in einem unbewohnten Gebiet der Erde weiter ausbauen. Warum wollte er den Kontakt zu Bulma meiden? Eigentlich konnte es ihm egal sein, was sie dachte. Es wollte nicht in seinen Kopf warum er überhaupt über sie nachdachte. Vegeta schüttelte den Kopf und verwarf weitere Gedanken an die für ihn gesehen unnützen Menschen. 
 

Der Saiyajin wählte von der digitalen Sternenkarte die Erde aus und bestätigte seine Eingabe. Alles sah für ihn korrekt aus und das Raumschiff machte sich startklar. Nach einem abrupten Start war auch schon nach kurzer Zeit die Atmosphäre des Planeten verlassen und Vegeta konnte sich weiter seinem Training widmen.
 

Zwei Tage würde es dauern bis er wieder auf den Heimatplaneten seines Widersachers gelangen würde. Die Zeit nutzte er, um seine mentalen Fähigkeiten zu verbessern, energiereiche Attacken wollte er nicht einsetzen, da das Risiko zu groß war das Raumschiff zu zerstören. Er saß im Schneidersitz in der Mitte des Raumschiffes, schloss seine Augen positionierte seine Hände auf seinen Knien. Vegeta atmete tief ein und aus und versuchte seinen Kopf von unnützen Gedanken zu leeren.
 

Nach einigen Minuten musste er feststellen, dass er sich doch besser erholen hätte sollen. Die Müdigkeit stieg ihm in den Kopf, dennoch ließ er nicht von seiner Übung ab und versuchte sich weiter zu konzentrieren. Gedanklich stellte er sich vor, wie er seine Kräfte konzentrierte und seinen Hass auf Kakarott richtete. Dieses Gefühl brachte eine Flamme in ihm zum Lodern, wie ein Streichholz ein Feuer entfachte. Der Prinz spürte wie die Energie in ihm hoch stieg und er sie kontrolliert steuerte.
 

*~~~~~~~*
 

„Eure Majestät, es wird nach Ihnen verlangt“, hallte es in einem Raum des Raumschiffes wider. Vegeta, der auf eine Art Thron saß, stand auf. Einige Krieger verneigten sich vor dem Saiyajin edlen Geschlechts, der in seiner Rüstung, an der ein Umhang befestigt war, vor ihnen stand. Wortlos schritt er durch den Raum und gelangte durch eine automatische Tür  in einen noch größeren Raum. Er ging langsam voran bis er eine riesige Glasscheibe erreicht hatte, von der er den Blick auf einen Planeten erhaschen konnte. Vegeta blickte hinab und wusste genau um welches Objekt es sich handelte - stolz betrachtete er Vegeta-sai in seinem roten Schimmer. Der Saiyajin ganz allein war Herrscher darüber und es fühlte sich gut an so hoch oben in der Hierarchie zu sein.
 

Ein weiterer Saiyajin in einer Rüstung kam langsam auf ihn zu und stellte sich neben ihn hin. Vegeta fühlte den Schatten an seiner Seite, der ihm vertraut zu sein schien und legte seine linke Hand auf dessen Schulter. Mit seiner Rechten berührte er das Glas, das sie vom Weltall trennte und deutete auf den Planeten, den sie erblickten.
 

„Das ist unser Planet Vegeta“, sagte er stolz zu dem anderen Saiyajin. „Ich bin der alleinige Herrscher bis du irgendwann regieren wirst, mein Sohn.“ 
 

Die Hand des jungen Mannes, der sein Sohn sein sollte, fasste auch auf das dicke Glas des Raumschiffs.
 

„Wie soll ich darüber herrschen, wenn der Planet zerstört ist?“ fragte der Saiyajin und kaum hatte dieser die Worte ausgesprochen, begann sich ein Licht um Vegeta-Sai auszubreiten.
 

„Was?“ Vegetas Hände auf der Scheibe zitterten und er sah mit Schrecken an, wie der Planet explodierte. Schnell wollte er noch das Gesicht seines vermeintlichen Sohnes erhaschen, jedoch verschwand der Körper und es wurde blendend hell um den Saiyajin Prinzen. Um sich vom Licht der Explosion zu schützen, verschränkte er die Arme vor sein Gesicht. Im nächsten Moment fühlte er wie die Helligkeit verschwand und langsam traute sich Vegeta die Arme wieder runter zu nehmen. Alles was er sah war endlose Finsternis. Das Raumschiff, der andere Saiyajin und Vegeta-Sai waren verschwunden. Nur er selbst war in einer Finsternis gefangen, die unheimlich auf ihn wirkte. Er blickte hinab und sah, dass seine Rüstung ebenfalls verschwunden war.
 

Der nackte Saiyajin verstand die Situation nicht und ballte seine Hände zu Fäusten. „Was soll der ganze Mist!?“ schrie er in die Dunkelheit. Jedoch erhielt er keine Antwort darauf und sackte zu Boden mit gesenktem Kopf. Im nächsten Moment spürte er ein Licht, das immer heller wurde. Er hob seinen Kopf wieder und erblickte Kakarott, der in seinem üblichen Kampfanzug vor ihm stand. Das Leuchten, das er sah, war der Super Saiyajin Schein, den er bereits kannte.
 

„Du bist schwach! Ich bin der Einzige der Vegeta-Sai rächen konnte!“ Son Gokus Worte brannten sich in Vegetas Kopf. Auch wenn sich Kakarotts Mund nicht bewegte, hörte er dennoch seine Stimme umso deutlicher in seinen Gedanken.
 

„Ich bin nicht schwach! Ich bin der größte und mächtigste Saiyajin aller Zeiten! Du bist ein elender Wurm!“ Vegeta schrie die Worte so laut er konnte, doch es kam ihm vor, als ob er seine Stimme verlieren würde. Die Kraft wich aus seinen Gliedern und er zitterte am ganzen Körper.
 

Son Goku kam dem Prinzen immer näher, bis er direkt vor ihm stand. Er hob seine Hand, in der sich ein Energieball bildete. „Am besten ich töte dich hier und jetzt. Du bist wertlos!“ 
 

‚Nein‘, dachte sich Vegeta. ‚Ich bin nicht wertlos!‘ Er konnte sich nicht bewegen, sein Körper wollte ihm nicht gehorchen. Der Energieball in Son Gokus Hand wurde immer größer und Vegeta schien die Zeit davonzulaufen. Mit seiner letzten Kraft brüllte er seinen Widersacher an: „Ich bin nicht wertlos!!“
 

*~~~~~~~*
 

„Ich bin nicht wertlos!“ Vegeta wachte erschrocken und verschwitzt auf. Er lag auf dem Bauch am Boden und atmete schwer.  Langsam richtete er sich auf, bis er wieder im Schneidersitz dasaß. Keuchend versuchte er zu realisieren, dass er nur eingeschlafen war und schlecht geträumt hatte. Der Saiyajin fasste sich an die Stirn und wischte sich den Schweiß weg.
 

„Was war das nur für ein Traum?“ fragte er sich selbst. Die Traumfetzen, an die er sich erinnerte waren eine Mischung aus Zukunft und Vergangenheit gewesen. Planet Vegeta gab es in diesem Traum, ebenso wie einen erwachsenen Sohn. Vegetas Gedanken schweiften zur Erdenfrau ab. Ob sie einen Sohn gebären würde? Der Saiyajin überlegte weiter und ein Bild von Kakarott fand sich in seinen Gedanken wieder. Er hasste es, wenn sein Konkurrent ihn in seinen Träumen heimsuchte. Das Einzige, was der Saiyajin wusste war, dass er zu wenig gerastet hatte in letzter Zeit und somit war es beschlossene Sache bis zur Ankunft auf der Erde zu schlafen.
 


 

*****
 


 

„Landung wird eingeleitet in fünf Minuten“, hörte Vegeta die Sprachausgabe des Raumschiffes. Er fühlte sich fitter denn je. Die 48 Stunden, in denen er sich erholt hatte, waren mehr als notwendig gewesen. Er stand bereits frisch angezogen auf dem Ausgang des Flugobjekts und wartete die letzten Minuten ab. Bulma hatte einige Trainingsanzüge in die Bordkabine gepackt, die sie nach seinen Wünschen angefertigt hatte. Sie war mehr als hilfreich für ihn und auch wenn sie oft Widerworte gab, tat sie dann doch, was er wollte. Bei dem Gedanken an sie, entspannte sich sein Gesicht ein wenig, auch wenn es ihm selber nicht auffiel.
 

Das Raumschiff war dabei in die Atmosphäre einzutreten und er spürte, wie das Gefährt vibrierte. Kurz darauf und ohne Probleme war er in einem gebirgigen Bereich der Erde gelandet. Er stieg aus der Raumkapsel und versuchte die Auren der anderen Kämpfer aufzuspüren. Ganz deutlich fühlte er drei große Kampfkräfte auf dem Planeten, die seiner Kraft noch am ähnlichsten waren. Das mussten seiner Meinung nach Son Goku, Son Gohan und Piccolo sein. Sie waren zwar stärker geworden, jedoch fühlte sich Vegeta sicher, dass er die anderen bereits überholt hatte.
 

„Ihr seid gut, aber nicht so gut wie ich“, grinste der Prinz und versuchte weitere Auren aufzuspüren. Es gab noch einige Starke, jedoch waren diese weit von seiner Kampfkraft entfernt.
 

„Moment… was ist das?“ Vegeta versuchte genau zu spüren, wo sich eine bestimmte Kraft befand. Er fühlte eine stärkere Energie in etwa dort wo die Capsule Corporation lag.
 

„Vielleicht will einer der Schwächlinge irgendeine Hilfe von Bulma“, sagte er zu sich selbst und versuchte nicht weiter darüber nachzudenken. Doch im nächsten Moment kam ihm ein anderer Gedanke. Einer dieser Schwächlinge war doch Bulmas Ex gewesen - war er vielleicht wieder bei ihr? Vegeta verschränkte die Arme und verfinsterte seinen Blick.
 

„Mir doch egal, was der dort macht. Das vulgäre Weib und der Balg sind mir doch schnuppe!“ Der Saiyajin machte sich auf, um weiter zu trainieren. Er spannte seinen Körper an und versuchte sich so schnell wie möglich in einen Super Saiyajin zu verwandeln. Doch irgendwie gelang es ihm nicht, da er abgelenkt war. Er löste die Spannung von seinem Körper und überlegte kurz.
 

„Ach zum Teufel“, fluchte er und flog auf dem schnellsten Weg Richtung Capsule Corporation. Auch wenn er es sich nicht eingestehen konnte und wollte, aber in dem so stolzen Saiyajin wuchs ein Funken Eifersucht, den er nicht kontrollieren konnte.
 

„Ich werd nur mal kurz die Lage checken“, redete er sich ein und flog so schnell er konnte zu der Mutter seines ungeborenen Kindes.

Wie ein Schatten

Vegeta stellte stolz fest, dass er immense Fortschritte auf dem anderen Planeten gemacht hatte. Das Fliegen auf der Erde kam ihm wie nichts vor. Sein Energieverbrauch war gleich null und er fühlte sich leicht wie eine Feder. Als langsam die westliche Hauptstadt ersichtlich war, in der Bulma mit ihrer Familie lebte, stoppte er seinen Flug und beschloss zu Fuß weiter zu gehen beziehungsweise zu laufen. Zur Sicherheit löschte er ebenfalls seine Aura. Falls einer der anderen Kämpfer bei ihr sein sollte, wollte er es tunlichst vermeiden vorzeitig aufgespürt zu werden. Sein eigentliches Ziel war es die weiteren Monate alleine zu trainieren und jeglicher Kontakt mit dem Menschengesindel sollte vermieden werden. Vegeta durchquerte die Stadt mit schnellen Sprüngen, bis er das gelbe Gebäude der Capsule Corporation vorfand.
 

„Home sweet Home“, grinste er. Ein angenehmes Gefühl stieg in ihm hoch und irgendwie war es seltsam, dass er sich bei dem Anblick des Geländes so freute. Der Saiyajin kannte die Aura der Erdenfrau und fühlte sie auf der Terrasse. Blitzschnell beförderte er seinen Körper in die Nähe davon, jedoch so, dass er unentdeckt blieb aber dennoch hören und sehen konnte was sich dort abspielte. Bulma war mit dem Rücken Vegeta zugewandt und konnte ihn sowieso nicht erhaschen. Der Prinz versteckte sich hinter einem Mauervorsprung und betrachtete die Mutter seines zukünftigen Kindes. Sie saß allein unter dem Sonnenschirm und hatte ein weißes T-Shirt an. Mit ihrer linken Hand strich sie über ihren Bauch, der leicht gewölbt war. Interessiert beobachtete er die Erdenfrau und den Umstand, in dem sie sich befand.
 

„Hallo Bulma – lange nicht gesehen?“ Die Briefs und Yamchu waren nach draußen gekommen und ihr Exfreund begrüßte sie herzlich.
 

‚Was macht diese Flasche denn hier?‘ dachte sich Vegeta. Ein unangenehmes Gefühl arbeitete sich seine Magengegend hoch. Er versuchte seine Wut auf den Kämpfer zu unterdrücken, da sonst die Gefahr entdeckt zu werden, zu hoch war.
 

„…sag mal spinnst du? Hast du sie noch alle? Ich bin nicht dick!“ Der Saiyajin sah, wie sich die Blauhaarige empört aufregte und ihrem Exfreund eine Szene machte. „...ich bin schwanger!“ hörte er sie noch sagen. „... Vegeta ist der Vater...“
 

Vegeta war seltsamerweise beruhigt, dass sie die Dinge klarstellte. Es gefiel ihm, dass sie kein Interesse mehr an dem ehemaligen Wüstenbandit hatte. Weiteres hörte er, wie sie zuversichtlich von ihm als Weltallreisender erzählte und dass er am besten Weg sei ein Super Saiyajin zu werden. In ihrer Stimme konnte er den Stolz und die Freude spüren, die sie hatte wenn sie von ihm redete. Der Prinz war auf eine Art zufrieden, dass er sie nicht enttäuscht hatte. Er versank in seine Gedanken und die Lust noch stärker zu werden wuchs umso mehr. Yamchu und die Briefs gingen wieder ins Haus, um anscheinend einige Dinge zu besorgen und ließen die Schwangere wieder alleine.
 

Vegeta kam etwas aus seinem Versteck heraus, um seine Erdenfrau etwas näher zu betrachten. In diesem Moment wünschte er sich, sie zu berühren, doch dieses ungewohnte Gefühl nach Nähe schüttelte er sofort wieder ab. Es war ihm ein Gräuel. Eine leichte Brise wehte an ihm vorbei und er bemerkte wie sich Bulma plötzlich umdrehte. Ohne groß nachzudenken verschwand er hinter einem Baum im Garten und zwar so schnell, dass es unmöglich war ihm zu folgen. Jedenfalls ein Mensch wie sie sollte nicht in der Lage sein seine Bewegungen zu erahnen. Kurz war der Saiyajin so gedankenverloren gewesen, dass er vergaß unentdeckt zu bleiben.
 

„Was machst du denn da? Nicht dass du herunterfällst!“ Erneut hörte Vegeta die Stimmte von Yamchu und zuckte zusammen. Es gefiel ihm nicht, dass das Weichei hier abhängte. Bulmas weiteren Worten entnahm er, dass er nicht gesehen wurde und er war froh darüber.
 

Die Tatsache, dass Bulma's Exfreund zu Besuch anscheinend war, störte ihn noch am wenigsten. In diesem Moment bereute er überhaupt hergekommen zu sein. Anscheinend hatte die kurze Zeit auf der Erde ihn bereits so manipuliert, dass er seinen Emotionen schon derart nachgab. Ihm gefiel die Art nicht, wie sie ihn beeinflusste und seine Entscheidungsfähigkeit beeinträchtigte. Vegeta ballte seine Hände zu Fäusten und beschloss sich ab jetzt zusammen zu reißen und die restliche Zeitspanne, die ihm blieb, sinnvoll für sein Training zu nutzen.

Als niemand mehr in seine Richtung blickte verschwand er auf schnellstem Wege wieder aus der westlichen Hauptstadt und flog zurück zum Raumschiff, als er weit genug von den anderen weg war.
 

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Die Monate vergingen und Vegeta trainierte noch einmal so hart es ging und er es seinem Körper abverlangen konnte. Er lebte in den Bergen auf einer abgelegenen Halbinsel, die von niemand bewohnt war. Einige Monster trieben zwar ihr Unwesen, aber die tangierten ihn kaum, da er die Mitbewohner, wie er sie nannte, eher als Futter ansah. Die Ruhe und Zeit, die er dort für sein Training hatte, genoss er mehr denn je. In den letzten Wochen hatte er es außerdem vermieden andere Auren zu spüren. Jeden Gedanken an Bulma wollte er vermeiden und wie stark die anderen Krieger waren interessierte ihn ebenso wenig, er redete es sich zumindest ein. Die einzigen, die ihm das Wasser reichen konnten, würden ihr volles Potential sowieso nicht ausschöpfen in einem Moment, wo er sich drauf konzentrierte.
 

Die Mittagssonne schien heller denn je und der Saiyajin beschloss eine Pause zu machen. Mit seinem verschwitzten Körper ging er zu einem Wasserfall, der in einen großen See mündete. Er entledigte sich seiner Kleidung bis auf die Unterwäsche, legte den Kampfanzug zur Seite und sprang in das kühle Nass. Bevor er sich auf die Jagd nach Fisch begab, genoss er das kalte Wasser, das seinen erhitzten Körper erfrischte. Nach einigen Minuten der Entspannung tauchte er unter, um einen riesigen Fisch zu fangen. Mit einem Ki-Strahl paralysierte er ein etwa zwei Meter großes Tier, das er ohne Mühe an das Ufer schmiss. Weiteres machte sich der Saiyajin mit seinen Kräften ein Feuer, auf dem er den Fisch braten ließ. Die Zeit, die das Ganze brauchte musste widerwillig abwartet werden. Es war seine eigene Gier gewesen, die ganzen Vorräte aufzuessen. Zu gut hatte ihm das Essen auf der Erde geschmeckt.
 

Während er dem Fisch weiter bei brutzeln zusah, überlegte er, ob er mal wieder die Auren der anderen aufspüren sollten, nur um seine Neugier zu befriedigen. Kurz windete er sich und wollte seinen Drang unterdrücken. Jedoch gab er ihm nach, da ein kurzer Einblick nicht schaden konnte. Es waren nur mehr knappe fünf Monate bis die Cyborgs auftauchen würden. In der Einsamkeit in der der Saiyajin lebte, kam es schon vor, dass er teilweise sein Zeitgefühl verlor. Jedoch wurde er jeden Morgen durch die automatische Anzeige im Raumschiff daran erinnert, welcher Tag war und wie viele Tage es noch bis zum Angriff waren.
 

Vegeta konzentrierte sich und spürte wie Monate zuvor die starken Auren von Kakarott, seinem Sohn und Piccolo. Sie hatten sich merklich gesteigert, jedoch ließ sich keine genaue Schätzung abgeben, wie er selbst im Vergleich dazu stehen würde. Beruhigt wollte er seine Beobachtungen wieder beenden, als ihn die Neugier doch zu sehr packte, was sich bei der Erdenfrau tat. Plötzlich zuckte der Saiyajin zusammen. Eine starke Kraft befand sich direkt bei ihr... war dieser verdammte Exfreund wieder aufgetaucht? Die Aura war irgendwie anders. Er konnte es nicht zuordnen. Ein weiterer Gedanke schlich sich in seinen Kopf: Vielleicht war es auch das Kind, das schon auf der Welt war. Vegeta wusste zwar nicht wie lange eine Menschenfrau schwanger war, dennoch konnte es gut möglich sein.
 

„Unmöglich“, sagt er zu sich selbst. „Ein Baby kann nicht schon so eine Kraft haben! Oder doch?“ Unsicherheit machte sich breit und der Außerirdische verschränkte die Arme. Er erklärte seine Beobachtungen für beendet und aß den Fisch, den er für gut durchgegart erachtete. Nachmittags wendete er sich wieder seinem anstrengendem Training zu bis es dunkel wurde. Er schlug mit seinen Fäusten in die Luft so hart er konnte und die Schweißtropfen liefen seinen Körper hinab. Das Luftboxen war für ihn die effektivste Art seine Ausdauer zu verbessern.
 

Abends machte er sich ein Lagerfeuer und sah zerstreut in die Flammen. Seine Gedanken galten Kakarott und die Freude darauf ihm zu präsentieren, dass er ebenfalls ein Super Saiyajin war. Er stellte sich den verblüfften Anblick des Erdenbewohners vor und in ihm stieg Zufriedenheit hoch. Als er dem Knistern des Holzes lauschte und das Feuer weitere beobachtete, musste er an Bulma denken. Die Erinnerung wie sie zusammen auf der Terrasse saßen und die Kerzen das einzige Licht boten, war deutlich vor seinen Augen. Damals hatte ihn die Blauhaarige unangenehme Dinge gefragt und der Abend war für beendet erklärt, als er das Weite gesucht hatte. Sie hatte ihn wie so oft zur Weißglut gebracht und seltsamerweise fehlte ihm dieses Verhalten ihrerseits. Vegeta schloss seine Augen, aktivierte noch einmal seinen Spürsinn und fühlte die Aura der schwachen Erdlingsfrau und der starken Energie neben ihr.
 

Er saß noch eine Weile so da und wusste nicht wie er weiter vorgehen sollte. Es war ein Kampf verschiedener Gefühle in ihm. Plötzlich öffnete er seine Augen und stand ruckartig auf. Auch wenn es ihn teilweise widerstrebte, beschloss er der Frau wieder einen Besuch abzustatten. Natürlich ohne, dass sie es merkte. Er nahm einen Eimer Wasser und goss dieses über das Lagerfeuer, das er gemacht hatte und flog gen westliche Hauptstadt.
 

Das Gebäude der Capsule Corporation war teilweise schon abgedunkelt, als er eintraf. Es musste bereits Mitternacht sein, jedoch wusste er das nicht so genau. Die Nacht war lau und er bemerkte wie die Fenster zu einem Zimmer geöffnet waren, wo ein kleines Nachtlicht brannte. Es war weder seines noch Bulmas, jedoch lag es genau neben ihrem Schlafzimmer. Leise und ohne irgendwelche Geräusche zu machen, schwebte er in den kaum beleuchteten Raum. Zwar sah er niemanden, dennoch spürte er eine Energie, die merklich stärker als die der Erdenfrau war. In einer Ecke befand sich ein Gitterbett und Vegeta hörte ein leises Atmen. Er schritt langsam in die Richtung des Bettes und legte seine Hand auf den Rand des Möbelstücks. Vorsichtig sah er hinein und erblickte ein kleines Baby, das dem Anschein nach ein Junge war. Zitternd bewegte er seine Hand zu dem Bündel, das er berühren wollte, ohne dass er wusste wieso. Es war ein seltsames Gefühl und er hatte nicht damit gerechnet, dass ihm der Atem dabei stocken würde. Seine Handbewegung stoppte auf halbem Wege und er stand wie angefroren da.
 

„Was mache ich hier eigentlich?“ fragte er sich und starrte auf das unschuldige Wesen, das vor ihm lag. Er dachte an die früheren Kinderstationen, auf denen die Saiyajin Babys nach der Geburt lagen. Dort wurde die Kampfkraft ermittelt und entschieden, was mit ihnen weiter geschah. Er erinnerte sich an die Kampfkräfte, die ein durchschnittlicher Säugling hatte. Im Vergleich dazu hatte sein eigener Sohn eine bereits viel stärkere Energie. Vegeta wollte sich gar nicht ausmalen, wie viel Potential noch in seinem Kind steckte.
 

Plötzlich hörte er wie die Tür hinter ihm aufging und eine ihm bekannte Stimme ihn anredete.
 

„Vegeta... bist du es wirklich?“
 

Er drehte sich um und sah Bulma, die mit einem Nachthemd bekleidet den Raum betrat und ihn verblüfft ansah. In ihren Augen spiegelte sich Wiedersehensfreude wieder und das Herz des Saiyajin Prinzen schlug plötzlich schneller.

Sieh mich an

Bulma stand mit halb geöffneter Tür im Zimmer ihres Kindes, das nur durch ein kleines Nachtlicht beleuchtet wurde. Es drehte sich und zauberte Sterne auf die Decke des Raumes. Doch es stand jemand im Kinderzimmer, dessen Silhouette, die ihr vertraut war, ebenfalls von Sternen bedeckt wurde. Es war kein anderer als Vegeta, der beim Gitterbett ihres gemeinsamen Sohnes stand und seine Hand danach ausstreckte. Wie angefroren betrachtete sie ihren Ausreißer und wusste nicht was sie denken sollte.
 

„Vegeta... bist du es wirklich?“ stammelte sie und atmete schwer. Ihr Herz begann schneller zu schlagen vor Nervosität. Bulma hatte sich schon öfter gefragt, wann sie ihren Kämpfer wieder sehen würde, jedoch konnte sie nie erahnen, wann das sein würde. Sie hatte sich ausgemalt, wie sie auf ihn reagieren würde. Doch im Moment schien jede Fantasie über das erste Treffen wie verschwunden. Nun war er hier, bekleidet mit seinem üblichen Kampfanzug, während sie in einem schwarzen fast durchsichtigen Nachthemd vor ihm stand.
 

Der Saiyajin hatte eine Hand Richtung Kinderbett ausgestreckt, die er prompt zurückzog, als er ihre Stimme war nahm. Er drehte sich zu ihr um und gab sich wie immer wortkarg. Das Einzige, was er tat, war sie von oben bis unten zu mustern. Plötzlich schoss Bulma die Röte ins Gesicht und sie griff reflexartig nach einem Mantel, der auf einem Stuhl neben der Zimmertüre lag. Ihr Körper hatte sich ihrer Meinung nach noch nicht von der Geburt erholt und sie schämte sich dafür, wie sie aussah. Schnell zog sie sich den Mantel über, der ihre Figur verhüllte. Die Blauhaarige musste daran denken, dass Vegeta ihren Körper nur in der Form kannte, wie sie vor etwa acht bis neun Monaten ausgesehen hatte. Er stand wie immer muskulös vor ihr, während sie ein mehr als schlappes Äußeres vorzuweisen hatte.
 

Abgesehen von ihrer äußeren Erscheinung, freute sie sich ihren Prinzen wieder zu sehen. Eigentlich hatte sie gehofft, dass er früher kommen würde. Aber irgendwann jedoch hatte sie sich mit dem Gedanken abgefunden, dass sein Training wichtiger war als die Geburt ihres gemeinsamen Kindes. Der Saiyajin hatte sich nicht verändert. Er strahlte noch immer eine Selbstsicherheit aus, wie sie es schon immer von ihm kannte. Nachdem ihr Mantel endlich fertig zugebunden war, ging sie langsamen Schrittes auf ihn zu.
 

„Ich… ich freue mich so dich zu sehen“, flüsterte sie, um nicht das Baby zu wecken. Schließlich stoppte sie und stand dann direkt auf vor ihm. Mit jedem Schritt, den sie gegangen war, schien ihr Herz schneller zu klopfen. Sie fühlte das Pochen bis hinauf zu ihrem Hals. Vegetas Gegenwart war noch immer surreal und sie merkte, wie ihr Tränen in die Augen schossen. Sein Anblick verschwamm vor ihren Augen und ohne weiter nachzudenken, wie und warum er überhaupt hergekommen war, fiel sie ihm um den Hals und drückte ihn fest an sich. In ihrer Freude, fiel ihr nicht auf, dass er noch immer wie angefroren da stand. Der Saiyajin war auf so eine herzliche Begrüßung nicht gefasst, ließ jedoch die Umarmung der Erdlingsfrau zu.
 

Er musste zugeben, dass es kein unangenehmes Gefühl war sie so nah an sich zu spüren. Selbst Vegeta spürte ihren Herzschlag an seiner Brust, der immer schneller zu werden schien. Schließlich legte er, langsam aber doch, sanft seine Arme um sie. Bulma fühlte die Berührungen seiner starken Hände auf ihrem Rücken und allmählich realisierte sie, dass ihr Kämpfer wirklich zurückgekommen war.
 

Sie wussten nicht, wie lange sie in diesem Zustand verharrten. Die Blauhaarige genoss es einfach Vegetas Körper zu spüren, vor allem seine starken Muskeln, an denen sie sich immer angelehnt hatte, wenn sie im selben Bett geschlafen hatten. Sie fühlte sich zurückversetzt und es war als wäre keine Zeit zwischen ihnen vergangen.
 

Nach einiger Zeit stieß er sie sanft von sich und sah ihr tief in die Augen.
 

„Ich hatte einiges zu tun, drum hat es länger gedauert", grinste er. Der Saiyajin gab sich cool wie immer, stellte Bulma fest und sie wischte sich ihre Tränen aus dem Gesicht. Sie war einfach nur froh, dass er heil wieder da war.
 

„Wenn du kein Super Saiyajin bist, werde ich dir das nie verzeihen, dass du bei der Geburt unseres Sohnes nicht dabei warst", erwiderte sie keck und trocknete weiter ihr Gesicht von den Freudentränen.
 

„Darauf kannst du wetten."
 

Bulma dachte daran, welche Ausmaße ihre Laune während des letzten Trimesters angenommen hatten. Bei Gott konnte sie sich nicht vorstellen, dass Vegeta nicht durchgedreht wäre. Manchmal war es wahrscheinlich besser, dass er auf einem anderen Planeten war. Weiteres erinnerte sie sich, wie die Geburt verlaufen war und vor allem was für ein Chaos die ganze Prozedur mit ihren Eltern war. Der Saiyajin wäre sowieso fehl am Platz gewesen. Ihre Hand hätte der ach-so-stolze Prinz gewiss nicht gehalten, war sie sich sicher.
 

*~~~~~~~~~*
 

Bulma lag bereits seit Stunden im Krankenhaus Bett und musste die Wehen Kontraktionen über sich ergehen lassen. Tage zuvor waren sie schon im Spital erschienen, jedoch wurde das als Fehlalarm diagnostiziert und die Briefs wurden wieder nach Hause geschickt. Nun sollte es aber tatsächlich soweit sein, somit konnte es sich nur mehr um Stunden handeln.
 

Ihre Eltern hatten alles stehen und liegen lassen, um sie schnellstmöglich herzubringen. Doch nun schien sich die Geburt hinaus zu ziehen und ihre Eltern waren in die Cafeteria des Krankenhauses verschwunden um etwas zu essen, da sie selbst das fertig gekochte Essen am Herd zurück gelassen hatten. Wahrscheinlich war ihre Hauskatze Chatounette gerade dabei das Geschnetzelte, das noch in der Pfanne war, aufzuessen.
 

Als sich wieder eine Welle Wehen verabschiedete, lag die Hochschwangere verschwitzt schwer atmend im Bett und sah aus dem Fenster. Bereits bei der Herfahrt hatte es zu regnen begonnen und ihre Eltern befürchteten, dass ein Unwetter sich zusammenbrauen könnte. Jedoch wusste Bulma wie jeder andere auch, dass Krankenhäuser mit Notstromgeneratoren ausgerüstet waren und somit kümmerte sie sich weniger um einen Stromausfall. Das Wetter war in dieser Hinsicht das Letzte worüber sie sich Sorgen machte.
 

In Gedanken war sie wieder bei Vegeta, den sie seit acht Monaten nicht mehr gesehen hatte. Auch wenn es unwahrscheinlich und eine dumme Hoffnung war, hatte sie gehofft er würde bei der Geburt auf wundersame Weise erscheinen. Jedoch war keine Spur von ihm. Die Blauhaarige wischte sich ein paar Schweißtropfen von der Stirn. Wie sollte er auch wissen, dass heute die Niederkunft war. Wahrscheinlich war er auf einem Planeten weit weg von ihr und würde sich die Seele aus dem Leib trainieren. Das Training war eine Leidenschaft und Sucht, die nur die Saiyajins verstehen konnten.
 

Bulma ballte ihre Hände zu Fäuste und fluchte: „Du elender Mistkerl! Wenn du kein Super Saiyajin bist… werde ich dir das nie verzeihen.“ Eine kleine Träne bahnte sich ihren Weg nach unten. Die Hoffnung, das Vegeta kommen würde schwand mit jeder Minute mehr und sie beschloss langsam zu akzeptieren, dass es so war.
 

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Vierzehn Stunden später lag sie noch immer auf dieser Station, die sie schon mehr als nervte. Bulma hatte bereits Schmerzmittel bekommen und wollte die Geburt nur mehr hinter sich bringen. Die Briefs konnten ihre Tochter schwer ablenken und schienen selbst angeschlagen zu sein.
 

„Ich hoffe unseren Tieren daheim geht es gut“, trällerte ihre Mutter, die bereits zu häkeln begonnen hatte. Jede Zeitschrift, die es in diesem Krankenhaus gab, hatte sie schon gelesen und das war die einzige Beschäftigung die ihr noch blieb.
 

„Sicher, die Dienstroboter kümmern sich schon darum. Chatounette und den anderen geht es bestimmt gut“, versuchte Mr. Briefs seine Frau zu beruhigen und erhob sich wieder aus dem Sessel. Zwar hatte er sich zuvor bereits die Füße vertreten, jedoch verlor er schon jegliches Zeitgefühl und ging im Raum wieder auf und ab.
 

Es war bereits zwei Uhr Morgens und draußen wütete ein Gewitter. In diesem Moment kam eine Ärztin in das Zimmer und kontrollierte die Ausdehnung des Muttermundes.
 

„Okay, wir haben endlich zehn Zentimeter. Wir können jetzt die Geburt einleiten“, stellte sie fest.
 

„Na endlich“, seufzte Bulma, die ein Licht am Ende des Tunnels sah. Sie sah wie sich die Ärztin mit einigen Helfern bereit machte. Ihre Eltern durften im Krankenhauszimmer anwesend sein und wurden mit einer Schutzkleidung ausgestattet.
 

Nachdem der Blauhaarigen mitgeteilt wurde, dass sie pressen durfte, steckte sie ihre letzte Kraft in die Geburt ihres Sohnes. Verschwitzt und fertig spannte sie an und atmete dann schwer aus. Nach einigen Anweisungen der Ärztin presste sie schließlich ein letztes Mal und mit dem Geschrei ihres Babys lehnte sich die junge Mutter wieder zurück in das Krankenbett.
 

„Und da haben wir ein gesundes Baby, einen … Affenjungen?“ Die Ärztin war etwas schockiert, als sie den Affenschwanz des Jungen erblickte, der sich zu bewegen schien.
 

„Das ist normal!“, erklärte Mr. Briefs die Gestalt des kleinen Kindes. „Sie können ihm den Schwanz aber gleich mit abschneiden, den braucht er nicht.“
 

Die Ärztin nickte stumm, dachte sich ihren Teil dabei und durchtrennte die Nabelschnur. Auch wenn es ihr komisch vorkam, folgte sie den Anweisungen des frisch gebackenen Großvaters und schnitt den Schwanz ab. Zur Säuberung wurde der Kleine an einen Arzthelfer weitergegeben, der zusätzlich einige Routine-Checks an dem Kleinen durchführte.
 

„Wie soll er jetzt eigentlich heißen?“ Mrs. Briefs gab ihrer Tochter einen Kuss auf die Stirn, die noch immer schwer atmend im Bett lag.
 

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Als Bulma sich zurück erinnerte, überlegte sie kurz ob sie Vegeta davon erzählen sollte. Jedoch verwarf sie den Gedanken gleich wieder, da vielleicht ein anderer Zeitpunkt besser passen würde. Gerade als sie ihrem Ausreißer näher kommen wollte, fing das Bündel im Gitterbett an sich zu rühren. Anscheinend hatten sie sich doch zu laut unterhalten und das Baby geweckt.
 

„Oje, wer wird denn da schon wieder wach sein?“ Die junge Mutter ging an Vegeta vorbei und hob das Kind hoch, das nichts Besseres zu tun hatte als auf sich aufmerksam zu machen. Schützend nahm sie es in den Arm und schaukelte es sanft hin und her. Skeptisch betrachtete der Vater wie sich Bulma um das kleine Ding kümmerte.
 

„Willst du denn gar nicht wissen wie er heißt?“ fragte sie ihn während sie ihren Sohn betrachte. Wortkarg wie immer stand er vor ihr und zeigte kein bisschen Interesse. „Er heißt Trunks… wie findest du das? Ich hab mir gedacht …“
 

„Es ist mir egal wie er heißt.“ Der Saiyajin meldete sich endlich zu Wort. Eine gewisse Kälte war in seiner Stimme bemerkbar. „Nur damit du es weißt: Ich bin hergekommen, weil ich eine große Kraft gespürt habe. Das hat mit dir oder dem Balg nichts zu tun!“
 

„Ach so?“ Das Baby schien sich beruhigt zu haben und Bulma betrachtete es weiter neugierig. „Du wirst wohl mal ein starker Kämpfer oder wie?“ stellte sie freudig fest. Sie blickte zu Vegeta, der seine Arme wieder verschränkt hatte. „Willst du ihn nicht mal halten?“
 

„Lass mich mit diesem Quatsch in Ruhe! Damit will ich nichts zu tun haben.“ Er schien gereizt zu sein. Seine Stimme war lauter geworden, was Trunks wieder zum Weinen brachte. Das Geschrei trug auch nicht gerade dazu bei Vegetas Laune zu heben.
 

Die vorzeitige Wiedersehensfreude, die Bulma vorher empfand wurde durch seine Reaktion etwas gedämpft. Sie verstand ihn irgendwie nicht. Er war doch gekommen und sie hatte ihn gesehen, wie er neugierig am Bett von Trunks stand.  Außerdem hatte er ihre Umarmung erwidert und eigentlich nicht unfreundlich gewirkt. Anscheinend schien Vegetas Stolz zurückgekehrt zu sein um jegliche Gefühle zu blockieren. Es wollte nicht in ihren Kopf, dass er so kaltherzig war wie er sich gab. Bluma schluckte heftig und ignorierte die gleichgültige Antwort des Saiyajins. Nachdem sie das Baby erneut beruhigt hatte, legte sie es in das Gitterbett zurück.
 

„Gehen wir aus dem Zimmer und bereden alles Weitere in der Küche bevor du ihn wieder aufweckst“, flüsterte sie ihm zu und bat ihn sich fortzubewegen. Ohne einen weiteren Mucks zu machen ging er die Treppen hinunter. Bulma schloss leise die Türe zum Kinderzimmer und folgte Vegeta in die Küche, der wartend mitten im Raum stand. Sie bewegte sich zum Kühlschrank und öffnete diesen.
 

„Mmm … viel haben wir nicht mehr zu Hause. Aber du hast bestimmt Hunger?“ sie drehte sich um und sah ihn fragend an. Der Saiyajin starrte sie wie immer wortkarg an. Nachdem keine Reaktion seinerseits kam, schloss sie die Kühlschranktür wieder.
 

„Was kann ich sonst für dich tun?“ Sie zog eine Augenbraue hoch, stemmte ihre Arme in die Hüften und betrachtete Vegeta, der angespannt vor ihr stand. Er war nie ein Mann vieler Worte, jedoch schien er heute besonders seltsam zu sein. Bulma fragte sich, ob das mit Trunks zu tun haben könnte. Eine gewisse Spannung lag in der Luft und es war nicht zu erkennen, was in dem Saiyajin vorging.
 

„Schläfst du heute hier? Ich müsste dein Bett nämlich sonst noch machen“, redete sie weiter und lockerte wieder ihre Arme. Es kamen weder Antworten noch Widerworte zurück, nur endloses Schweigen. Sie ging auf ihn zu und schrie ihn an. „Verdammt was läuft bei dir heute falsch?“
 

Plötzlich sah sie wie Vegetas Arme sich lösten und ihren Mantel öffneten. Als Bulma spürte, wie das Kleidungsstück von ihr abgestreift wurde, fing sie an zu zittern. Das Nachthemd kam zum Vorschein und sie fühlte wie ihre Brustwarzen hart wurden.
 

„Nein, nicht!“ Sie zuckte zusammen und errötete. Das Pochen ihres Herzens war wieder schneller denn je. Die Blauhaarige wollte nicht in diesem Zustand von ihm gesehen werden.
 

„Warum nicht?“ Er ließ ihren Mantel am Boden fallen und bewunderte ihre Erscheinung, die sie ihm bot. Als nächstes entledigte er sich seiner Kampfhandschuhe, damit er ihre nackte Haut spüren konnte. Seine Finger berührten ihren Hals und streiften leicht ihre Brüste, die unter dem Nachthemd gut ersichtlich waren.
 

„Ich … ich sehe fürchterlich aus. Sieh‘ mich doch an“, antwortete sie ihm nur und verdeckte mit ihren Händen den Bauch, der ihrer Meinung nach noch nicht zu seiner alten Form zurückgefunden hatte. Vegeta schob ihre Hände beiseite und berührte den Teil ihres Körpers, den sie vor ihm verstecken wollte.
 

„Das tue ich“, erwiderte er nur und zog Bulma an sich heran.

Wie zuvor

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Alte Wunden

Vegeta flog so schnell er konnte dorthin zurück, wo er sein Raumschiff gelassen hatte. Noch immer kreisten seine Gedanken, um Bulma, die ihn zuvor geohrfeigt hatte. Er war so perplex von dieser Situation, dass er einfach auf der Stelle weg musste. Noch immer spürte er den minimalen Abdruck, den ihre Hand hinterlassen hatte. Es tat nicht direkt weh, es ähnelte eher einem Phantomschmerz. Mehr oder weniger fühlte es sich an, als ob sie erneut darauf einschlagen würde. Er beschleunigte sein Tempo rapide, um endlich eine größtmögliche Distanz zwischen ihm und der westlichen Hauptstadt zu bringen.
 

Nach kurzer Zeit landete er wieder auf dem gebirgigen Gelände, wo das Raumschiff noch immer am selben Platz verweilte. Bevor er zum Trainieren anfangen, oder gar ans Essen denken konnte, musste er duschen, um den Schweiß von gestern Nacht abzuwaschen. Der Geruch von ihr hing noch an seinem ganzen Körper, er war wie eingehüllt davon. Gemächlich ging er hinüber zu dem See und beobachtete das klare, stille Wasser. Gedankenverloren sah er in das kühle Nass, das sein Spiegelbild reflektierte.
 

Es fiel ihm nicht leicht an etwas anderes zu denken. In seinem Kopf kreisten noch immer die Erdlingsfrau und die Tränen, die sie geweint hatte.
 

„Verschwinde von hier“, hallte es in seinem Kopf wieder. Er wusste nicht wieso, aber als er sein Abbild im Wasser musterte, stellte er fest, dass er sich selbst kaum in die Augen sehen konnte. Wütend schoss er einen leichten Ki-Strahl in den See, der sein Wasserbildnis durcheinander warf. Seufzend ließ er sich an dem Ufer nieder und fasste sich mit der rechten Hand auf die Stirn. Schweiß hatte sich gebildet, er war mehr als aufgeregt. Warum war das morgendliche Ereignis überhaupt so aus den Fugen geraten?
 

Während Vegeta sich über die Stirn griff, versucht er die Ursache ausfindig zu machen. Als Bulma von ihrem Kind geredet hatte, ging eine Art Schutzschalter in ihm an. Sie hatte sich selbst und ihn in diesem Satz einbezogen, als Eltern, als ….
 

„Familie“, seufzte der Saiyajin und schloss seine Augen.
 

Es war eine Sache mit ihr das Bett zu teilen, aber eine ganz andere, sich auf diese Weise mit ihr zu verbinden. Ob er wollte oder nicht, theoretisch hatte er nun eine Familie. Darum gebeten hatte er nur nicht. Früher erfreute er sich an seiner Familie, bis sie starb. Auch wenn er es nie zugab: Innerlich hatte er seinen Vater stets verehrt, auch wenn er ihn bereits als Kind übertroffen hatte.
 

In ihm kam eine Erinnerung hoch, die er schon längst verdrängt hatte. Doch tief in ihn drin schlummerte der Lebensabriss, als er auf einem abgelegenen Planeten für Freezer unterwegs war, während Vegeta-sai zerstört wurde.
 

***********
 

„Vegeta-sama! Können Sie mich hören?“
 

Der junge Prinz vernahm eine aufgebrachte Stimme über seinen Scouter. Gelangweilt saß er in der Hocke und aß einige Cracker, um sich von einigen Strapazen zu erholen.
 

„Was ist?“ fragte er genervt.
 

„Wir haben gerade eine Nachricht von Freeza-sama erhalten. Es sieht so aus als wäre Planet Vegeta zerstört worden!“
 

„Oh, und weiter?“
 

„Anscheinend hat ein gigantischer Meteor mit dem Planeten kollidiert. Wenn man uns mitzählt, gibt es nur mehr wenige überlebende Saiyajins.“
 

Eine kurze Stille trat ein und Vegeta dachte kurz nach. Er biss ein weiteres Mal von dem Cracker ab. „Mmmh, und weiter?“
 

Die Stimme am anderen Ende stockte kurz. „Ähm, sonst nichts im Speziellen. Das war alles.“
 

„Ich habe dafür gesorgt, dass der Planet ausgerottet ist. Ich muss Freezer ersuchen  uns Welten zu geben, die mehr im Kampf aushalten.“ Der Saiyajin hatte gerade eine Mission beendet und wurde somit von der Zerstörung seines Planeten bewahrt. Um ihn herum stapelten sich die Leichen der Krieger, die sich ihm widersetzt hatten. Er fühlte sich unsäglich unterfordert und in diesem Moment waren ihm die anderen seiner Rasse egal. Für ihn war es eine natürliche Selektion, dass sie nicht überlebt hatten.
 

„Schwächlinge“, sagte er zu sich selbst und unterbrach die Verbindung mit der Kontaktperson. Der junge Prinz machte sich noch nicht auf dem Weg zurück zu Freezers Hauptquartier. Eine Weile saß er noch so da und betrachtete mit Genugtuung die Leben derer, die er heute ausgelöscht hatte. Doch plötzlich schoss ein Gedanke in seinen Kopf.
 

„Vater…“, flüsterte er und schlang den letzten Cracker hinunter. Er hatte noch nicht daran gedacht, dass König Vegeta ebenfalls mit seinem Planeten untergegangen war. Im ersten Moment freute sich der Junge über den Aufstieg in der Hierarchie, da sein Erzeuger das zeitliche gesegnet hatte. Doch er selbst war kein König oder konnte es nicht mehr werden. Über was sollte er noch herrschen, wenn es keine beziehungsweise kaum Saiyajins gab? Wenn er die Blutlinie der Königsfamilie nicht weiterführen konnte?
 

Ein tiefer Schmerz machte sich in seiner Brust breit. Sein Herz schlug mit jeder Sekunde schneller, als er die Tragweite der Zerstörung des Planeten begriff. Seine Heimat – ausgelöscht. Seine Rasse – fast ausgerottet. Seine Familie – tot.
 

Vegeta stand auf und versuchte sich zu beruhigen, jedoch zuckten seine Finger unwillkürlich. In diesem Moment spürte er, wie die Wut in ihm aufschäumte und er seine gesamte Energie konzentrierte. Blitze bildeten sich um seine Fäuste, die er geballt hatte und er biss sich auf die Zähne. Schmerzerfüllt streckte er sich zu allen Seiten und ließ eine unglaubliche Energie von sich. Einige Kilometer um ihn herum, strahlte ein helles, weißes Licht, dass alles zerstörte und kein bisschen Leben übrig ließ. Der Saiyajin schrie sich dabei seine Seele aus dem Leib bis er nicht mehr konnte und schlussendlich wieder zu Boden sackte. Die Leichen um ihn herum waren pulverisiert worden und zurück blieb nur die grüne Erscheinung, die die Atmosphäre des Planeten bildete.
 

Es war ungewohnt solch Leid zu empfinden und er konnte nicht damit umgehen. Körperliche Schmerzen waren etwas, das er bis ins Unerträgliche ertragen konnte. Doch niemals hatte er solche Emotionen gefühlt. Er war sogar kurz davor in Tränen auszubrechen, doch sein Stolz verbot es ihm. Wenn er diese für ihn unangebrachte Traurigkeit zuließ, dann würde er daran zerbrechen. Also beschloss er die Vergangenheit zu vergessen und da weiter zu machen, wo er aufgehört hatte. Die Zerstörung weiterer Welten und die Steigerung seiner Kampfkraft waren vorranging. Sukzessive ging der Prinz wieder in die Richtung seines Raumschiffes, um von dem verdammten Planeten wegzukommen.
 

***********
 

Vegeta öffnete erneut seine Augen und sah zu dem Wasser, das sich wieder beruhigt hatte. Die Erinnerung an früher hatte er schon lange verdrängt. Nie wieder wollte er jemanden an sich heranlassen, um so einen Schmerz zu empfinden. Familie würde ihn nur schwach machen und seine Gefühle kontrollieren.
 

Die Hand, die an seiner Stirn noch immer verweilte, hatte zu zittern begonnen. Warum war er so aufgebracht?
 

„Das ist doch alles Mist“, fluchte er und stand abrupt auf. Mit seinen zittrigen Händen entledigte er sich seiner Kampfkleidung und warf diese zu Boden. Ohne weiter darüber nachzudenken sprang er nackt in den See und tauchte unter. Das kühle Wasser beruhigte seinen aufgebrachten Körper, der sich langsam wieder zu beruhigen schien. Er merkte wie sein Puls sich normalisierte und das Luft anhalten unter Wasser leichter fiel. Erleichtert schwamm er wieder an die Oberfläche und atmete befreit die frische Luft ein. Die Hitze der Sonne wurde mit jeder Minute immer stärker und angenehmer. Der Saiyajin beschloss die Strahlen noch im Wasser zu genießen und sich etwas treiben zu lassen.
 

Eigentlich hatte er damit gerechnet durch den Sprung ins Wasser einen kühlen Kopf zu bekommen. Jedoch schlichen sich abermals unangenehme Gedanken in seinen Schädel. Auch wenn sein Körper langsam wieder seinen eigenen Geruch hatte, schmeckte er noch immer die Süße der Erdlingsfrau an seinen Lippen. Plötzlich sah er Bulma vor sich, wie sie dasaß und weinte. Ihre Augen spiegelten Trauer und Schmerz wieder. Hatte sie etwa Gefühle für so einen wie ihn?
 

„Schwer zu glauben“, redete er mit sich selbst, während er weiterhin vor sich hintrieb. Sie löste in ihm Dinge aus, die er bisher nicht kannte. Noch nie hatte er das Bett mit einer so oft geteilt wie mit ihr. Er kannte jede Stelle ihres Körpers und wusste was ihr gefiel und was nicht. Eine leichte Sehnsucht stieg wieder in ihm hoch. Die letzte Nacht war atemberaubend gewesen und er wollte sie am liebsten wiederholen, doch zu welchem Preis?
 

„Hirngespinste! Ich brauch dieses Weib nicht!“ fluchte er und sprang aus dem Wasser. Genervt zog er sich wieder seine Kampfkleidung an und bemerkte, dass die Handschuhe fehlten. Stimmt, die lagen noch immer in der Küche. Er hatte sich dieser entledigt, als er dabei war die Frau anzufassen.
 

Wieder geisterte sie in seinem Kopf herum. Vegeta konnte sich nicht erklären was das Ganze sollte. Während er das Bild einer weinenden Bulma vor sich hatte, kamen ihm die Hintergrundgeräusche ebenfalls wieder in den Sinn. Die Babyschreie, die aus dem Babyfon drangen, waren ebenfalls wie ein unerträgliches Geräusch für ihn gewesen. Allein deswegen hielt er es in ihrem Zimmer keine Minute länger aus. Trunks hatte sie den Balg genannt, schoss es ihm.
 

„Komischer Name“, schmunzelte er. Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte der Kleine Vegeta heißen müssen, wie sein Vater und er selbst. Aber das Kind war in seinen Augen nur ein Bastard, kein reiner Saiyajin, hatte weder schwarze Haare noch dunkle Augen. Das Einzige was seine Herkunft verriet war seine Aura. Eine starke Kampfkraft würde dies eines Tages werden. Der Prinz fragte sich, ob sich die Geschichte in dieser Hinsicht wiederholen könnte, dass der Sohn den Vater übertrumpfen würde.
 

„Jetzt reicht es aber“, fluchte er erneut. Über den Knirps wollte er keinen einzigen Gedanken mehr verschwenden. In seinem Herz hatten weder das Kind noch die Frau etwas verloren. Nie wieder würde er irgendeine Art von Gefühlen zulassen, außer Hass. Nie wieder wollte er den unerträglichen Schmerz fühlen wie einst.
 

Familie gab es nie für ihn und würde es auch nie wieder geben.

Nichts als heiße Luft

Bereits ein Monat war seit der Konfrontation mit Vegeta vergangen, die mit seinem Verschwinden geendet hatte. Aufgewühlt ließ er Bulma mit ihrem gemeinsamen Sohn zurück. Sie hatte ihren Eltern von seiner Übernachtung und dem darauffolgenden Streit nichts erzählt, da sie einfach nicht darüber reden wollte. Nachdem sie sich um Trunks gekümmert hatte, war sie in die Küche gegangen und hatte jegliche Spuren, die auf Vegetas Besuch hinweisen konnten weggeräumt. Die Kampfhandschuhe, die er vergessen hatte, lagen noch immer am Boden. In Ihrer Wut schmiss sie diese gleich direkt in den Müll.
 

Die erste Woche nach dem Aufeinandertreffen hatte Bulma teilweise schwer mit sich zu kämpfen. Nachts konnte sie kaum schlafen und wenn doch dann quälten sie Albträume, in denen er auftauchte und sie heimsuchte. Schweißgebadet war sie aufgewacht und hatte kaum Luft bekommen, da sie die nächtlichen Bilderfetzen so mitnahmen. Immer wenn sie realisierte, dass es sich nur um einen Traum handelte, ging sie zu ihrem Fenster, das sie stets geöffnet ließ in der Hoffnung, dass der Saiyajin doch wieder kommen würde. Sie wollte es nicht schließen, solange er draußen herumgeisterte und es die Möglichkeit gab, dass er hereinkommen würde. Dort stand sie dann und blickte oft stundenlang gen Himmel, der mit Sternen bedeckt war.
 

Die Nächte verstrichen ohne Auftauchen Vegetas und Bulma ließ ihren Tränen freien Lauf. Manchmal wusste sie nicht wer das Baby im Hause war, da sie fast schon so viel wie ihr Kind weinte. Trunks war grundsätzlich brav und schrie meist nur, wenn er Hunger hatte, die Windeln voll waren, er schlafen oder einfach nur Aufmerksamkeit wollte. Vielleicht lag es auch an der Hilfe ihrer Eltern, dass sich der Junge so ruhig verhielt. In der Zeit ohne Vegeta kam ihr alles einfach nur schwer und mühevoll vor und sie wusste nicht was sie ohne die Hilfe ihrer Familie getan hätte.
 

Bulma saß meist nur so da und sah gedankenverloren in die Ferne. Das Einzige was sie ablenkte war ihr Baby, das fröhlich vor sich hin gluckste. Als sie das kleine, runde Gesicht ihres Sohnes sah, erkannte sie seinen Vater in ihm wieder. Schmerzhaft wurde sie erneut daran erinnert, dass er nicht da war. So verloren und verletzt hatte sie sich noch nie gefühlt. Der Prinz war zwar nie charmant gewesen oder darauf Bedacht die richtigen Worte zu wählen, jedoch war er manchmal anders und sie erkannte dann doch einen versteckten, guten Kern, der tief in ihm schlummerte.
 

Sie dachte an seine Verabschiedung, als er ins All trainieren gegangen war. Auch wenn er distanziert war und seine Antworten kurz und prägnant hielt, bewahrte er immer noch Haltung und war nie wirklich gemein zu ihr. Als sie die Nächte gemeinsam im Bett lagen, befahl er ihr manchmal ruhig zu sein, wenn sie seiner Meinung nach zu viele Fragen stellte. Aber auch dort war nie ein arg böser Unterton gewesen, der sie verzweifeln lassen hätte können.
 

Doch mit seinen letzten Worten, die sie aus seinen Mund vernommen hatte, wurde ihr klar, dass er sie und ihr Kind nur als Ballast sah, das er nicht haben wollte. Er hatte seinen Sohn als Schwächling bezeichnet und behauptet, dass er nichts fühle.
 

Bulma erinnerte sich weit zurück, als Son Goku mit Son Gohan das erste Mal auf der Insel des Herrn der Schildkröten zu Besuch war. Sein Bruder Radditz war plötzlich aufgetaucht und hatte gedroht den Kleinen zu töten, wenn Goku nicht tat was er wollte. In diesem Fall war der außerirdische Eindringling zwar nur der Onkel, doch er hätte es leicht übers Herz gebracht das unschuldige Kind zu töten. Wäre Vegeta auch dazu imstande? An solche Gräueltaten wollte die Blauhaarige nicht einmal denken.
 

Irgendwann kam ihr in den Sinn, dass sie selbst schuld sei, dass er nicht zurückkam. Sie hatte ihn ja nur bestätigt und gemeint er solle verschwinden. Vielleicht nahm er die Erfinderin das erste Mal beim Wort und gehorchte. Aber so schätzte sie Vegeta nicht ein, der würde sich auf solche Banalitäten nicht versteifen. Wenn er kommen wollte, würde er es auch tun.
 

Ihren Eltern entging es nicht, dass sie so oft grübelte und vor sich hin sinnierte. Sie merkten, dass etwas nicht stimmte, besonders was das Essen anging. Nach ein paar Bissen hatte Bulma bereits genug und wollte den Tisch verlassen, doch ihre Mutter zwang sie teilweise schon wenigstens die Hälfte aufzuessen. Doch ihre Tochter hatte jegliche Lust auf Essen verloren, daher winkte sie immer freundlich aber bestimmt ab. Ihre Mutter dachte nicht im Geringsten, dass Vegeta in dieser Hinsicht eine Rolle spielte, sondern eher, dass Bulma die restlichen Schwangerschaftspfunde loswerden wollte.
 

*****
 

Als die Tage verstrichen und die Hoffnung immer kleiner wurde, kehrte langsam aber doch wieder Normalität in ihr Leben ein. Sie dachte weiterhin an Vegeta und daran, was beim nächsten Zusammentreffen geschehen würde, falls überhaupt noch eines stattfinden würde. Die Cyborgs würden in etwa vier Wochen auftauchen und vielleicht hatte der Saiyajin vor bis dahin noch außerhalb zu trainieren. Sie wollte zwar nicht schwarz malen, aber es war immer noch die Möglichkeit vorhanden, dass die Z Kämpfer sterben könnten.
 

„Vegeta könnte sterben...“, flüsterte sie zu sich selbst, als sie aus dem Fenster sah und die Regentropfen beobachtete, die gegen das Fenster prasselten. Sie machte sich unendlich Sorgen um ihren Ausreißer. Sie legte ihr Gesicht auf ihre Hände, die sie auf der Fensterbank angewinkelt hatte und dachte so vor sich hin. Es regnete schon den ganzen Tag und schien nicht aufzuhören. Trunks schlief in seinem Gitterbett und war Minuten zuvor in den Schlaf gesungen worden. Sie hatte sich nie vorstellen können das Muttersein doch zu genießen. Es war schön jemanden zu haben, der einen wirklich brauchte, dachte sie sich, als sie seine leisen Schlafgeräusche am Rande mitbekam.
 

Bulma hatte sich so sehr gewünscht, dass Vegeta ihn akzeptieren und vielleicht mal trainieren konnte, wenn er größer war. Es wäre zumindest ein Anfang gewesen, sich seinen Sohn zu nähern. Was sollte er schon mit einem Baby anfangen? Sie konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass er jemals ein so kleines Wesen halten würde. Ob er den Jungen überhaupt trainieren würde, war sowieso erneut fraglich. Vielleicht würde er ihn erneut als Ballast sehen, der ihn bei seinen eigenen Fortschritten stören würde.
 

„Für ihn war er ja ein Schwächling“, seufzte sie malte mit ihren Fingern diverse Muster in das beschlagene Fenster. Gedankenverloren sah sie ihren Fingerspitzen nach, die sich unbewusst bewegte.
 

Plötzlich stoppte sie ihre Aktivität und blinzelte mit den Augen. Eine wichtige Erinnerung schlich sich in ihr Gedächtnis hoch. Vegeta hatte doch gesagt, er hätte eine große Kampfkraft gespürt und sei deshalb zu ihr gekommen. Sie schloss ihre Augen und versuchte sich an seine genauen Worte zu erinnern. Die Blauhaarige war sich sicher, dass er etwas in die Richtung gesagt hatte und das Bild aus ihrer Vorstellung verfestigte sich.
 

„Du drehst dir auch alles so wie du es gern hättest“, grinste sie und augenblicklich schien sich ihre Laune zu bessern. Warum hatte sie nicht gleich bemerkt, dass der Saiyajin wieder einmal nur heiße Luft von sich gab. Es war der gewohnte Schutzpanzer, den Vegeta Aufrecht erhielt, wenn ihm etwas zu nahe ging oder nicht so lief wie er es wollte. Bulma wusste zwar nicht, ob sie ihn vor der Ankunft der Cyborgs wiedersehen würde, aber dafür war sie sich sicher, dass ihre Wut und Verzweiflung in Bezug auf ihn fast verflogen war.
 

Ein neues Gefühl wanderte ihre Magengegend nach oben. Es war Mitleid, das sie für ihn empfand. Wie konnte man nur seine Prinzipien über alles stellen, auch über das was man fühlte? Der Stolz des Prinzen war seine Achillesferse, stellte sie mal wieder fest. Die Blauhaarige ließ sich zurück in den Schaukelstuhl fallen und wippte gelassen hin und her.
 

******
 

Währenddessen stählte ein Kämpfer seinen Körper, weit weg von der westlichen Hauptstadt. Vegeta entschloss sich den Gravitationsraum des Raumschiffes wieder zunutze zu machen. Die Anziehungskraft lag bei 400g, während er die letzten seiner 1000 Liegestütze einhändig vollbrachte. Nachdem er diese Ausdauerübung geschafft hatte, sprang er auf und ging zum Kontrollzentrum des Flugobjekts. Mittels einer Tastenkombination, die er bereits auswendig wusste, wurde eine Luke geöffnet aus denen einige Trainingsroboter kamen. Mit piepsenden Geräuschen verteilten sie sich gleichmäßig im Raum, während sich die Luke wieder schloss.
 

Vegeta positionierte sich in der Mitte des Raumes und wartete die Angriffe der Maschinen ab. Er hatte seine Augen geschlossen und konzentrierte sich stark bis plötzlich ein Gerät einen Energiestrahl abschoss. Es war kaum eine Millisekunde vergangen, hatte er die Attacke des Roboters bereits abgewehrt und auf einen anderen umgeleitet. Einer von zehn war bereits außer Gefecht.
 

„Kommt zu Papa“, spornte er sich selbst an und richtete seine Position neu aus.
 

Das Training ging einige Zeit lang ähnlich voran bis nur mehr zwei Gegner übrig waren, die ihn schlussendlich gleichzeitig angriffen. Der Saiyajin war bereits durch die Anziehungskraft ausgepowert, da er ohne die Nutzung des Super Saiyajin Status seine Kräfte ausweiten wollte. Er ließ sich von der Gravitation leiten und am Boden fallen, um den Kampfrobotern auszuweichen. Diese streiften einander nur und holten zu einem erneuten Angriff aus. Im Sturzflug kamen sie abermals auf den am Boden liegenden Krieger zu. Dieser wollte kein Risiko eingehen das Raumschiff zu zerstören, also konnte er keine Energiebälle verwenden. Mit seinen Energiereserven richtete er sich ruckartig auf und schlug auf beide Maschinen gleichzeitig und präzise ein. Funken flogen in alle Richtungen und durch die heftigen Faustschläge wurden die Roboter augenblicklich zerstört. Vegeta atmete tief durch und seine Hände zitterten leicht von der Erschütterung.
 

Mit langsamen Schritten ging er wieder zum Kontrollzentrum und deaktivierte die 400fache Anziehungskraft, um eine Pause einzulegen und die Roboter zu entsorgen. Als er die Tasten erneute bediente, fiel ihm auf, dass seine Handknöchel eine ziemliche Brandwunde von den Robotern davon getragen hatten. Vegeta wusste nicht woher das kam, da bisher Schläge auf die künstliche Intelligenz ihm nie etwas ausgemacht hatten. Vielleicht lag es an dem neuen, seltsamen Material, dass Dr. Briefs verwendet hatte und somit seine Haut etwas angegriffen hatte. Er zog die Finger an und streckte sie vorsichtig wieder. Ein leichter Schmerz durchfuhr ihn als er dies tat.
 

„Verdammte scheiße...“, fluchte er und dachte erneut an die Handschuhe, die noch immer bei der Capsule Corporation lagen. Im Raumschiff war auch kein Kampfanzug mehr vorhanden. Das was er am Leibe trug war das Letzte und es sah schon ziemlich mitgenommen aus. Wenn er doch einfach zu Bulma fliegen würde und...
 

„Nein“, knurrte er vor sich hin. „Zu der will ich im Moment auf gar keinen Fall hin.“ Vegeta verließ das Raumschiff und ging zu dem nahegelegenen See, wo er direkt zum Ufer ging. Dort hockte er sich hin und legte vorsichtig seine Hände in das kühle Wasser, um seine Wunde etwas auszuwaschen. Es brannte furchtbar und er wusste nicht, ob es mit dem bisschen Spülen getan war. Doch der Saiyajin beschloss einfach abzuwarten.
 

Trotz der Schmerzen fing er sich erneut einen Fisch, den er über einem Lagerfeuer braten ließ. Als er so vor dem Feuer saß musste er immer wieder seine Hände betrachten, die noch immer ziemlich mitgenommen aussahen. Die Hitze des Feuers brachte die Wunde noch mehr zum Brennen, also entfernte er sich noch einen halben Meter davon. Er versuchte seine Verletzung zu ignorieren und wie üblich wegzustecken, also lenkte er sich mit Gedanken an Kakarott und den Cyborgs ab.
 

Vegeta konnte es kaum abwarten. Es juckte ihn so sehr allen zu zeigen, wie stark er geworden war. Besonders gespannt war er auf das Gesicht der anderen, wenn er sich als Super Saiyajin präsentieren würde. Genugtuung stieg in ihm hoch. Er war sich so sicher wie noch nie. Auf keinen Fall würde er ins Gras beißen. Das bei Freezer würde das einzige Mal bleiben. Selbst wenn er sterben würde, dachte er mit Groll daran erneut von den Dragon Balls wieder erweckt zu werden. Er wollte nicht zum wiederholten Male von Goku gerettet werden. Die Schmach, die er auf Namek erlitten hatte, sollte die Einzige und letzte gewesen sein.
 

Ohne es zu bemerken, driftete er wieder zu der Blauhaarigen ab. Die Sache mit Freezer, dass dieser zuerst von Kakarott und dann von dem Teenager aus der Zukunft vernichtet wurde, machte ihn ebenfalls noch zu schaffen. Als er die Liaison mit Bulma hatte, konnte er diese Demütigungen für eine Weile vergessen. Doch nun würde er sie nicht mehr brauchen, um sich besser zu fühlen. Er allein würde die Cyborgs erledigen und dann Kakarott höchstpersönlich in die Knie zwingen. Dann war alles vergessen und sein Stolz und seine Ehre als Prinz wiederhergestellt.
 

Vegeta griff nach einem Grashalm, das er sich in den Mund steckte und gelangweilt damit spielte. Er legte sich auf den Rücken und sah dem Treiben der Wolken zu, die die Sonne verdeckten.
 

Was war eigentlich danach? Nachdem er diese Ziele erreicht hatte? Solche Gedanken hatten sich noch nie in seinen Kopf geschlichen, vielleicht auch weil bisher alles so weit weg schien. Doch nun waren der Kampf und sein Sieg zum Greifen nahe. Vegeta wusste nicht, was mit der Erde weiter geschehen würde, wenn alles erledigt war. Was mit ihr und seinem Sohn geschehen würde.
 

„Unwichtig“, sagte er zu sich selbst und richtete sich nach einiger Zeit wieder auf. Er spuckte den Grashalm aus und ging zum Fisch rüber, um diesen zu wenden. Über solche Kleinigkeiten wollte er sich erst Gedanken machen, wenn es soweit war. Zerstreut sah er weiter auf seinen Fisch, der langsam auch von der anderen Seite gut durch gegart wurde.
 

Als sein Essen endlich fertig war, dämpfte er das Feuer etwas und holte es vom Spieß herunter. Versehentlich kam er mit seiner Schürfwunde beim Fisch an, den er augenblicklich fallen ließ. Vegeta zuckte zusammen und betrachtete mit kritischem Auge seine Wunden. Die gegrillte Haut des Essens hatte die Verletzung noch etwas unansehnlicher gemacht. Auch auf der anderen Seite kam es ihm vor, dass die blutigen Striemen immer größer wurden. Er war sich nicht sicher, aber es kam ihm sogar vor, dass der Knochen aus der Haut leicht herausblitzte. Aber es war nicht das erste Mal, das er solche Verletzungen gehabt und ausgehalten hatte. Dennoch beschloss er nach etwas für die Wundheilung zu suchen. Nach dem Essen.
 

******
 

Vegeta hatte das ganze Raumschiff schon mehrmals durchsucht, aber er konnte nichts finden. Es war zum Haare raufen. Entweder fand er das Notfallset nicht oder er hatte es auf seiner letzten Reise aufgebracht. Egal was schuld war, er konnte an der Sache sowieso nichts mehr ändern. Er musste da jetzt durch. Das Einzige, was ihn noch immer störte, war dass er keine Handschuhe hatte. Diese würden ihn bei seinem weiteren Training helfen und die Verletzung wenigstens abdecken.
 

Er ging aus dem Raumschiff hinaus und beschloss sich alternativ zu helfen. Von seinem Vater hatte er gehört, dass vor der Gründung Vegeta-sai andere Wesen den Planeten bewohnt hatten. Anscheinend ein friedliches Volk, dessen Stärke nicht der Kampf sondern eher die Heilung von diversen Wunden war. Die Heilkräuter, die dort angepflanzt wurden, hatten die Saiyajins teilweise übernommen. Sie besaßen auch die Medizin, aus denen die Medi-Tanks von Freezer schließlich geschaffen wurden. Der Saiyajin kannte nur Geschichten, dass sie Verletzungen mit diversen Kräutern und Blättern behandelten. Er wusste zwar nicht, ob er so etwas Ähnliches hinbekommen würde, aber er konnte es zumindest versuchen.
 

Vegeta ging in einen nahegelegenen Wald und nahm sich große Blätter, die sich samtig und gleichzeitig klebrig anfühlten. Dunkel konnte er sich erinnern, dass diese genau die Richtigen waren. Er musste es einfach probieren. Ruckartig ließ er sich auf den Boden fallen und versuchte sich auf irgendeine Weise selbst zu verarzten. Die Wunden hatte er zuvor noch einmal ausgespült so gut es ging. Mit zittrigen Händen fuchtelte er nervös mit den Blättern herum. Die linke Hand wurde schnell eingewickelt, aber dadurch, dass er Rechtshänder war, fiel ihm die andere Seite mehr als schwer. Schließlich schaffte er es doch und ließ sich erschöpft fallen. Er beschloss ein kleines Nickerchen zu machen.
 

******
 

Als er wieder aufwachte, bemerkte er ein unangenehmes Brennen an seinen Händen. Er setzte sich auf, zog sich die Blätter wieder herunter und sah, dass man zumindest die Knochen nicht mehr wirklich erahnen konnten oder bildete es sich zumindest ein. Jedoch hatte sich ein komischer Ausschlag herum gebildet, der ihn ziemlich juckte. Jegliches Kratzen musste er unterlassen, da die Berührungen und Reibungen immens schmerzten.
 

„Verdammt, warum muss mir so eine Scheiße passieren!“ fluchte er vor sich hin und stand vom Waldboden auf. Auch wenn er es nicht wahr haben wollte, er musste zurück zur Capsule Corporation. Mit der Erdlingsfrau musste er nicht zwingend etwas zu tun haben. Es reichte völlig, wenn er ihren Vater fand, dieser konnte sich um diese Angelegenheiten genauso gut kümmern. So würde er es machen!
 

Der Prinz rannte aus dem Wald, spannte seinen Körper an und flog rapide Richtung westliche Hauptstadt. Es würde nicht lang dauern, dachte er sich. Vielleicht konnte er die Handschuhe auch selbst ausfindig machen, ohne überhaupt jemandes Aufmerksamkeit zu erregen...

Versteckspiel

Zufrieden schob Bulma das Sushi-Bento von sich weg, das sie gerade bis auf das letzte Reiskorn verputzt hatte. Mrs. Briefs räumte das benutzte Teller und Besteck summend in den Geschirrspüler.
 

„Ich bin froh, dass du wieder was isst. Ich hatte schon Angst, dass du magersüchtig wärst“, trällerte ihre Mutter.
 

„Ach, ich hatte mir vielleicht nur was eingefangen und war deswegen nicht so hungrig“, versuchte Bulma ihre Mutter mit dieser Schwindelei zu beruhigen. Sie hatte ihren Eltern noch immer nicht erzählt, dass Vegeta eigentlich Schuld an ihrer Misere war. Aber da sie dem Saiyajin selbst nicht mehr böse war, wollte sie ihre Eltern nicht unnötig Sorgen bereiten. Sie fühlte sich selbstbewusst wie früher, bevor sie das ganze Gefühlschaos mit dem Prinzen durcheinander brachte. Die Blauhaarige musste ihn einfach so nehmen wie er war, beziehungsweise konnte sie nur schrittweise an ihn heran. Von heute auf morgen auf heile Familie zu machen war halt nicht gerade Vegetas Wunschtraum und sie musste sich damit abfinden. Denn sie wusste wie er war. Dennoch fühlte sie, dass tief in seinem Inneren etwas nicht im Einklang mit seinem äußeren Schein war. Er war nur noch nicht bereit sich jemanden zu öffnen. Sich ihr anzuvertrauen. Es würde viel Arbeit und Zeit brauchen, um diese Schutzhülle zu durchdringen, falls dies überhaupt möglich war. So beharrlich wie Bulma ihn einschätze, konnte es gut möglich sein, dass er immer in diesem Gemütszustand verharren würde.
 

„Na Hauptsache du isst wieder etwas.“ Ihre Mutter schien beruhigt zu sein und das war alles was ihre Tochter in diesem Moment wollte.
 

„Ich werde jetzt endlich wieder meine Arbeit aufnehmen. Meine zweite Leidenschaft nach dem Essen.“ Sie stand vom Esstisch auf und ging in ihr Zimmer, wo sie sich umzog. Die weiten Jogging Klamotten hatte sie lang genug getragen. Auch wenn sie arbeiten ging, wollte sie unter ihrem Kittel etwas Schönes anhaben. Bulma öffnete ihren Kleiderschrank und kramte nach einem Kleid, das sie lange nicht mehr angehabt hatte. Als sie es schließlich fand, hielt sie es eine Weile vor sich hin und betrachtete es nostalgisch. Es war das schwarze kurze Kleid mit dem Capsule Logo darauf. Das erste Mal hatte sie es bei dem dritten Turnier der Kämpfer angehabt, als sie Son Goku das erste Mal als erwachsenen Mann gesehen hatte. Damals war die Welt noch in Ordnung und die Blauhaarige machte sich damals sogar Gedanken darüber sich in ihren besten Freund zu verlieben.
 

„Ach das waren noch Zeiten“, grinste sie und legte das Kleidungsstück auf das Bett. Wer hätte je gedacht, dass die Geschichte so verlaufen würde wie sie jetzt war?
 

Bulma zog ihren Jogginganzug aus, um das Kleid anzuprobieren. Nervös schlüpfte sie mit den Füßen voran hinein in der Hoffnung, dass sie da noch reinpassen würde. Nun war der Augenblick gekommen! Gespannt fuchtelte sie am seitlichen Reißverschluss herum bis er schließlich... zuging!
 

„Juhu, es passt mir noch. Oder wieder? Wie man es nimmst“, freute sie sich kichernd und bewunderte sich im Spiegel. Die dazu passenden Stiefel fand sie nirgends, aber da sie sowieso im Haus war, behielt sie ihre gemütlichen Hausschuhe an. Abschließend griff sie nach ihrem Laborkittel, der am Kleiderständer hing und streifte diesen über ihr Kleid drüber.
 

Da ihre Mutter mit den Pflanzen und ihr Vater in der Werkstatt beschäftigt waren, blieb ihr nichts anderes übrig als Trunks mit ins Labor zu nehmen. Vorsichtig hob sie ihn aus der Babywiege und ging mit ihm zu ihrer Arbeitsstätte. Dort hatte sie bereits tags zuvor ein kleines Gitterbett neben den Computer hingestellt, um ihr Kind in der Nähe haben zu können. Eine Weile spielte sie noch mit ihrem Sohn, bis dieser schließlich vor Müdigkeit einschlief. Bulma strich noch einmal sanft über sein kleines Köpfchen und erfreute sich einfach am Anblick ihres Kindes.
 

Schließlich widmete sich die Erfinderin ihrer Arbeit, die sie schon Monate liegen gelassen hatte. Mrs. Briefs hatte ihr zwar gesagt sie solle es nicht übertreiben, doch sie wollte nicht einfach nur Mutter spielen. Sie war unruhig wenn sich nichts tat, es musste einfach etwas in Bewegung sein.
 

„Ob ich das Passwort noch weiß?“ wunderte sie sich, als sie den Test Computer startete und ihre Login Daten eingab. Nichts hatte sie vergessen. Nach einer erfolgreichen Authentifizierung führte ein weiterer Mausklick sie in ihr bekanntes Programm, das sie noch nicht ganz fehlerfrei zurückgelassen hatte. Sie hasste es, wenn sie sich in die geschriebenen Zeilen Code, die sie vor gefühlten Ewigkeiten geschrieben hatte, erneut verstehen musste. Das Einlesen verbrauchte so viel Zeit, die vermieden werden hätte können. Während sie vertieft überlegte, nahm sie plötzlich ein Geräusch wahr. Bulma setzte sich ruckartig auf und sah in das Gitterbett von Trunks. Er schlief und alles schien in Ordnung zu sein.
 

„Hmm… wohl eingebildet“, seufzte sie und sah wieder auf den Bildschirm. Doch ein erneutes Knarren ließ sie aufhorchen. Das Geräusch kam von draußen aus dem Garten. Sie beschloss dem nachzugehen und stand rapide von ihrem Sessel auf, um zum Fenster zu laufen. Dort lugte sie neugierig hinaus und konnte dennoch nichts erkennen. Ihr Blick schweifte von links nach rechts, bis...
 

„Vegeta...“ Ihr stockte der Atem. Eindeutig hatte sie kurz seine Gestalt wahrgenommen, die in der Werkstatt verschwunden war. Der blaue Kampfanzug blitzte für einen Moment hervor, jedoch lang genug um sicher zu sein, dass es sich um den Saiyajin handelte. Die ganze Sache kam ihr seltsam vor. In der Werkstatt war nichts, was ihm nützen konnte. Es gab einen Geheimgang von dort ins Haus, doch davon wusste er nichts. Somit war er nicht scharf auf Essen, irgendwas suchte er dort. In diesem Moment fiel ihr wieder ein, dass ihr Vater an einem neuen Wagen unten herum werkte. Nun wusste sie nicht, was sie tun sollte. Spionieren oder abwarten bis die gnädige Hoheit ihr einen Besuch abstatten würden?
 

Seufzend ging sie zurück zu Trunks' Gitterbett und lehnte sich an das Möbelstück. „Was meinst du dazu? Soll ich abwarten oder deinen Daddy besuchen? Ich möchte auch mal so sorglos sein wie du.“
 

**********
 

Vegeta stoppte seinen Flug vor der Capsule Corporation. Er überlegte kurz bei welchem Fenster die Küche war. Es konnte gut möglich sein, dass die Handschuhe noch immer dort lagen, somit wäre seine Aktion sofort erledigt. Der Saiyajin spürte die Auren der Hausbewohner auf und niemand schien in der Küche zu sein. Vorsichtig flog er zu dem großen Fenster, das ihm einen guten Einblick gewährte, doch leider fand er nicht das vor, was er brauchte.
 

„Mist“, fluchte er. Ob er wollte oder nicht, er hatte keine Wahl. Er beschloss das kleinere Übel zu nehmen und flog Richtung Werkstatt, da er die Aura von Mr. Briefs vorfand. Gerade als er die Türe öffnen wollte, bemerkte er wie ein Haustier der Briefs ihn ansah. Er hatte nicht bemerkt, dass ein Hund vor der Werkstatt herum lungerte. Als das Tier jedoch nach Aufmerksamkeit verlangte, versuchte Vegeta den Hund wegzuscheuen.
 

„Hau ab. Sch!“ Er winkte mit seiner rechten Hand ab, um zu verdeutlichen, dass es weggehen sollte. „Zieh Leine!“ Wieder keine gewünschte Reaktion. Das verspielte Tier kam nun sogar auf ihn zu. Genervt warf der Kämpfer einen Ast in seine Richtung, um den Kläffer damit zu verjagen. Jedoch versucht dieser das, ,Stöckchen‘ zu fangen. Dem Hund gelang es aber nicht, da der Wurf von Vegeta etwas zu stark war. Der Ast prallte bei der Wand mit einem lauten Geräusch ab.
 

„Verdammt. Uns hört noch jemand wegen dir, scheiß Köter!“ fluchte er und verschwand auf schnellstem Wege in die Werkstatt, dessen Tür er auch nicht geräuschlos aufbrachte.
 

„Was hab ich für ein Glück! Der Köter nervt und die Tür gehört geölt. Hoffentlich hat mich niemand aus dem Haus bemerkt“, knurrte er vor sich hin. Vegeta sah sich in der Werkstatt um und sah Mr. Briefs direkt vor sich, wie er gerade an einem Automotor herum schraubte und fröhlich vor sich hin summte. Der alte Mann hatte ihn wohl nicht gehört, da er Kopfhörer auf hatte und sich nicht zu ihm umdrehte. Chatounette lag auf einem Autoreifen, der in der Nähe am Boden lag, und döste gemütlich vor sich hin.
 

Der Saiyajin stellte sich mit verschränkten Armen neben das Auto und wartete bis Bulmas Vater seine Anwesenheit auffiel. Es dauerte auch nicht lange und Mr. Briefs bemerkte Vegeta fast neben seiner Schulter. Der Erfinder zuckte erschrocken zusammen und ließ vor Schreck den Schraubenschlüssel fallen.
 

„Ve- Vegeta, was für eine Überraschung. Du hast mich ja erschreckt“, kicherte er während er die Kopfhörer abnahm und die Musik abdrehte. Danach griff er nach dem Werkzeug, das er fallen gelassen hatte. Er legte es neben die Motorhaube und wischte sich seine Hände an seinem Kittel ab.
 

„Ich will nicht groß um den heißen Brei herum reden, Sie müssen mir helfen.“ Vegeta hatte es eilig und wollte so schnell wie möglich wieder verschwinden.
 

„Wie kann ich dir helfen?“
 

„Ich brauche einen neuen Trainingsanzug, davon habt ihr sicher noch ein paar? Und die Kampfhandschuhe, die ich hier mal vergessen habe. Das war es auch eigentlich schon.“ Kurz und bündig hatte er seine Wunschliste geäußert und wartete auf die Reaktion von Bulmas Vater.
 

„Kampfhandschuhe vergessen? Wann denn das? Das muss aber schon lange her sein...?“

Vegeta stellte fest, dass Mr. Briefs nichts von jenem Abend wusste, wo er über Nacht geblieben war. Anscheinend hatte Bulma kein Sterbenswort verraten, dachte er sich. Es war ihm auch so lieber, dass ihre Eltern nicht zu viel wussten, da sonst nur unnötige Fragen gestellt wurden.
 

„Unwichtig“, erwiderte der Saiyajin. „Ich will nur wissen, wo das Zeug ist.“ Nervös tippte er mit seinen Fingern an seinem Oberarm. Das Gespräch dauerte schon viel länger, als er erdulden konnte.
 

„Tja, das geht nicht von heute auf morgen. Also was ich weiß, sind alle Kampfanzüge im Raumschiff gewesen. Wir müssten also Neue machen. Und wo die Kampfhandschuhe sind, die du vergessen hast... ich weiß nicht mal wo ich zum Suchen anfangen soll?“
 

Vegeta verzog das Gesicht und biss sich auf die Zähne. Das konnte nicht wahr sein, jetzt musste er doch länger hier bleiben als erwartet. Die Blauhaarige würde von seiner Anwesenheit erfahren.
 

„Ich brauche die Dinger aber sofort“, knurrte er ihren Vater an.
 

„Sofort wird nicht gehen, aber drei Tage so etwas? Ist das okay? Oder ist es bereits schon soweit wegen den Cyborgs?“
 

„Nein noch nicht. Drei Tage also...“ Die Dauer schien nicht ewig zu sein, jedoch war ihm im Moment jeder Tag heilig. „Dann machen sie mal, ich hab nicht ewig Zeit.“
 

„Wir müssen zuerst mal Maß nehmen und dann die Materialien herstellen, wie das genau geht, weiß ich nicht, da müsste ich Bulma fragen, die hat das letztes Mal übernommen. Vielleicht gehst du am besten gleich zu ihr rauf ins Labor und sprichst sie darauf an. Sie sollte dort jedenfalls sein, sie hat heute erwähnt, dass sie dort arbeiten wird.“
 

Das hatte ihm noch gefehlt, er kam nicht drum herum, mit ihr zu reden. Nicht nur, dass er ihr über den Weg laufen würde. Nein, er musste sie auch noch um ihre Hilfe bitten. Der Gedanke daran von ihr abhängig zu sein, ging ihm gewaltig auf die Nerven.
 

„Dann kannst du übrigens auch gleich unseren prächtigen Enkel begutachten. Hast du deinen Sohn überhaupt schon mal gesehen? Er kommt ganz nach...“, grinste Mr. Briefs und zog an seiner Pfeife, die er sich gerade angezündet hatte.
 

Vegeta ignorierte, was Bulmas Vater über Trunks erzählte. Das Kind interessierte ihn genau null, er verstand den Aufruhr nicht, den die Menschen darum machten.
 

Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, ging er knurrend wieder aus der Werkstatt hinaus. Mr. Briefs sah dem Kämpfer verdutzt hinterher. Aber er dachte sich nichts weiter, da ihr außerirdischer Gast immer schon so eine Art hatte.
 

*************
 

Vegeta stand schon eine Weile an der Wand in der Nähe des Labors gelehnt und wartete darauf, dass sein Mut ihn endlich überkommen würde. Er wusste nicht wieso, aber irgendwie scheute er das Zusammentreffen mit Bulma. Eigentlich konnte es ihm egal sein, was sie über ihn dachte oder was sie fühlte.
 

Als er so vor sich hin grübelte, stellte er fest, dass es ihm nicht egal war, was sie von ihm dachte. Dies war wahrscheinlich auch der Grund warum er die Konfrontation mit ihr so lang es ging hinauszögerte. Nachdem was war, musste sie ihn hassen, war er sich sicher. Vegeta musste zugeben, dass er bei ihrem letzten Zusammentreffen absichtlich Salz in die Wunde gestreut hatte, damit sie ja nicht auf falsche Gedanken kam. Warum eigentlich absichtlich? War das nicht sowieso seine Art? Wieso brauchte er einen Grund um gemein zu sein?
 

Er biss sich auf die Zähne und knurrte vor sich hin. Es war unfassbar, dass eine Erdlingsfrau ihn so aus der Fassung bringen konnte. Langsam reichten ihm die idiotischen Gedanken, die sowieso zu nichts führten und er stellte sich selbstsicher hin. Vegeta atmete tief aus bevor er schließlich um die Ecke bog, wo der Eingang des Labors war. Zu seiner Verwunderung musste er feststellen, dass die Tür nur angelehnt war. Anscheinend hatte er zu lange nachgedacht und Bulma war bereits aus dem Raum verschwunden. Vielleicht würde sie auch gleich wieder kommen? Ihre Aura spürte er jedenfalls dort nicht, aber …
 

Lautlos öffnete Vegeta die Türe zum Labor. Der Test Computer lief im Stand By Modus, soviel verriet der Monitor. Genau daneben fand er ein Gitterbett vor. Ohne hinzusehen wusste er bereits, was sich darin befand. Die Kraft, die er spürte, war etwas größer geworden seit dem letzten Mal. Der Prinz zögerte zunächst etwas, dennoch packte ihn die Neugier und er ging einige Schritte auf das Gitterbett zu. Mit strenger Miene blickte er seinen Sohn an, der gerade dabei war aufzuwachen.
 

„Trunks...“ hauchte er. Ein seltsames Gefühl beschlich ihn wieder. Es waren dieselben Emotionen, die letztes Mal schon hochgekommen waren, als er das erste Mal sein Kind betrachtet hatte. Eine gewisse Ähnlichkeit konnte Vegeta nicht abstreiten, als er das Baby so musterte. Trunks öffnete die Augen und sah seinen Vater verwundert an.
 

„Was ist?“ knurrte Vegeta und sah weiter genervt auf das Bündel. Augenblicklich fing sein Sohn zu schreien an. Der Saiyajin biss sich auf die Zähne und er spürte wie das Blut in seinen Adern pulsierte. Was war denn nun los? Er hatte doch nichts gemacht. Wie konnte das Kind nur so ein unangenehmes Geräusch von sich geben?
 

„Er hat Angst vor dir, wenn du so eine strenge Miene machst“, hörte er eine liebliche Stimme plötzlich am Türrahmen. Es war Bulma, die amüsiert den unbeholfenen Vater anblickte. „Versteckspiel ist wohl nicht so deine Stärke, oder Vegeta?“

Ich brauch dich, ich brauch dich nicht

Vegeta stand noch immer perplex an Trunks' Gitterbett und sah Bulma verdutzt an. Er betrachtete wie sie gelassen am Türrahmen gelehnt dastand und ihn amüsiert anschaute. Sie hatte sich locker ihren Laborkittel umgehängt, darunter konnte man einen Blick auf ihr schwarzes kurzes Kleid erhaschen. Seine Augen wanderten zu ihren Beinen, als sie seine Beobachtungen wieder unterbrach.
 

„Außerdem kennt Trunks dich noch nicht wirklich, deswegen hat er auch Angst und ist verwirrt“, erklärte sie ihm. Bulma ging langsamen Schrittes auf Vegeta zu und folgte seinem Blick aufmerksam, bis sie schließlich an ihm vorbei und zu Trunks ging. Sie nahm den kleinen Schreihals auf den Arm und versuchte ihn zu beruhigen. Abwertend sah Vegeta ihr bei dem Treiben zu und verhielt sich weiterhin ruhig. Langsam aber sicher hörte das Weinen des Babys auf und die Blauhaarige wendete sich dem Saiyajin zu.
 

„Was willst du hier eigentlich? Für ein Stück Kuchen und Kaffee oder weil du uns vermisst hast bist du sicher nicht hier, oder?“ sagte sie während sie ihren Sohn hin- und herschaukelte.
 

„Richtig erfasst“, stimmte er ihr zu und er verschränkte seine Arme vor ihr. „Ich brauche neue Kampfanzüge, hab anscheinend alle verbraucht oder zerstört, wie man es sieht...“
 

„Tja mein Vater konnte dir wohl nicht weiterhelfen, wie?“ kicherte sie. Vegeta fühlte sich auf frischer Tat ertappt. Es wunderte ihn, wie sie das wieder mitkriegen konnte. Ein abruptes Zucken an seiner Schläfe verriet, wie überrascht er von ihrer Aussage war. „Wie gesagt, Versteckspiel ist nicht so deine Stärke. Aber mach dir nichts draus.“ Bulma legte Trunks wieder in das Gitterbett und gab ihm ein kleines Stofftier, an dem er gleich fröhlich herum knabberte.
 

Vegeta fühlte sich durch ihre abschätzigen Kommentare etwas gedemütigt, jedoch unterließ er es protzige Widerworte zu geben. In der Gegenwart des Kindes hatte er keine Lust einen Streit anzufangen, alleine um den Geräuschpegel des Balgs nicht wieder zu heben.
 

„Red‘ nicht so viel Gewäsch, fangen wir lieber an“, versuchte er das Ganze wieder auf das Wesentliche zu lenken.
 

,Charmant wie eh und je', dachte sich Bulma und seufzte leicht. „Na gut, zuerst müssen wir Maß nehmen, da ich nicht weiß, wo ich die Größen von letztes Mal aufgeschrieben habe. Aber zunächst.... Na nu?“ Plötzlich blinzelte sie rasant mit ihren Augen, als ob sie etwas entdeckt hätte.
 

„Was ist?“ Er biss sich auf die Zähne und sah der Erfinderin in die blauen Augen, die seinen Körper erschrocken musterten.
 

„So kann ich nicht arbeiten", motzte sie und verschränkte ebenfalls ihre Arme während sie ihre Augenbrauen nach oben zog. Vegeta zuckte zusammen, löste seine Arme und ballte die Hände zu Fäusten. Was war mit diesem Erdenweib schon wieder los? Wollte sie ihm den Gefallen nicht tun?
 

„Soll das heißen, du willst mir nicht helfen", knurrte er und ging langsamen Schrittes auf sie zu bis er direkt vor ihr stand. Sein Gesichtsausdruck verriet, wie genervt er war. Es war ihm zuwider auf sie angewiesen zu sein, jedoch hatte sie alle Fäden in der Hand. Bulma lockerte ihre Arme und atmete schwer aus.
 

„Jetzt glaub nicht immer, dass dir alle Steine in den Weg legen wollen. Bevor ich dir mit deinen Wünschen helfen kann, sollte ich mich wohl erst ‚darum‘ kümmern." Die Blauhaarige deutete auf seine Handballen, auf denen Schürfwunden in Form von großen Punkten verteilt waren. Als sie seine linke Hand anfassen und begutachten wollte, schob er sie von ihr weg.
 

„Das ist... nichts", spielte er die Verletzung herunter. Er hob die vorher zur Seite geschobene Hand nach oben und öffnete vorsichtig die zuvor geballte Faust. Ob er wollte oder nicht, er musste zugeben, dass beim Strecken oder Zusammenziehen der Finger alles ziemlich schmerzte.
 

„Spiel nicht den Helden! Ich finde es außerdem ekelhaft, so wie das aussieht." Bulma berührte ihn an seiner Brust und schob ihn zu einer Sitzbank, die sich etwa einen Meter neben ihnen befand. „Du wartest hier, ich komme gleich wieder."
 

Vegeta sah wie sie energisch in den Abstellraum daneben verschwand und in den Regalen nach etwas suchte. Widerwillig blieb er sitzen und wartete bis sie wieder zurückkam. Die Wunden machten ihm wirklich nichts aus, er war hart im Nehmen, so viel war klar. Jedoch sah er ein, dass die Verletzungen ihn schon länger beim Training störten, beziehungsweise erst entstanden waren, als die Handschuhe fehlten. Er schielte um die Ecke und sah durch den Türspalt, wie sie sich bückte und am Fuße eines Regals nach etwas kramte. Das Kleid, das sie an hatte, ging bis kurz über ihre Knie und hatte sich ein bisschen nach oben geschoben, da sie so am Boden hockte. Er betrachtete ihre schlanken Beine, die den Boden berührten. Unbewusst musste er wieder daran denken, wie er sie einst angefasst hatte. Wie er die Beine gespreizt hatte und....
 

„Ich hab alles gefunden", hörte er ihre freudige Stimme. Augenblicklich wurde er aus seinen Gedanken gerissen und er drehte seinen Kopf von dem Abstellraum weg.
 

„Reiß dich gefälligst zusammen", sagte er zu sich selbst und schloss seine Augen. Schweiß hatte sich auf seiner Stirn gebildet und sein Herzschlag beschleunigte sich rapide. Wieder einmal fragte er sich, wieso er sich das Ganze überhaupt antat. Dies waren alles Dinge, die ihm vom Essentiellen abhielten.
 

Bulma schloss den Abstellraum wieder ab und setzte sich auf die Sitzbank neben ihrem Verletzten hin. Sie hatte einen kleinen Erste-Hilfe-Koffer bei sich, den sie auf ihrem Schoß öffnete.
 

„Hast du was gesagt?" verwundert blickte sie Vegeta an, der nervös zusammenzuckte und seine Augen wieder öffnete. Bevor er es sich versah, hatte sie ihre rechte Hand auf seine Stirn gelegt.
 

„Du schwitzt ja regelrecht. Vielleicht sollte ich lieber Fieber messen", stellte sie fest, nahm ihre Hand wieder von seiner Stirn und kramte in ihrem Medizin Koffer danach.
 

„Mir geht es gut, lass den scheiß", fluchte er und biss die Zähne zusammen. Er wusste nicht, warum ihn die Situation so nervös machte. Warum sie ihn so in Erregung versetzte. Die Frau war für ihn nur eine Ablenkung gewesen, mehr nicht. Er hatte sich das genommen, was er gebraucht hatte, um über seine eigenen Geister, die ihn verfolgten, nicht weiter nachdenken zu müssen.
 

„Dann halt nicht. Ich hätte dir zu gern ein Fieberthermometer in den Po geschoben“, schmunzelte sie und wartete gespannt seine Reaktion auf ihre Aussage ab.
 

„Du hättest was…?“ Der Saiyajin sah sie schockiert an. War das ihr ernst? Eine leichte Röte stieg in sein Gesicht.
 

„Ach ich veralbere dich doch nur… das kann man auch in den Mund nehmen. Du bist vielleicht ängstlich.“ Sie fand es amüsant ihn so aufgebracht zu sehen, wenn es um solche Banalitäten ging. Bulma musste daran denken, wie Chichi mal erzählt hatte, wie Son Goku von einer Spritze davon gelaufen war. Vielleicht waren sich die zwei Rivalen gar nicht so unähnlich.
 

„So, aber jetzt versorge ich deine Wunden.“ Sie holte einige Mulltupfer aus dem kleinen Koffer und griff dann nach seiner Hand, die er ruckartig wegzog.
 

„Was soll das? Ich brauche deine Hand“, fluchte sie und holte erneut danach aus. Diesmal ließ er sie gewähren. Er wusste nicht wieso er seine Hand blitzschnell zurückgezogen hatte. Anscheinend ein Reflex, da es für ihn noch immer komisch war wieder in ihrer Nähe zu sein. Neugierig betrachtete er, wie sie die Wunden mit den Tupfern reinigte. Zu lange hatte er die Verletzung unbehandelt gelassen, einige Fremdkörper hatten sich bereits darin verfangen. Ein schönes Bild gaben seine Hände tatsächlich nicht ab. Der Saiyajin spürte wie ihre sanften Finger seine verdreckten Hände hielten. Es war irgendwie elektrisierend und entspannend gleichzeitig.
 

„Warum bist du nicht früher gekommen mit solchen Hautverletzungen?“ fragte sie ihn während sie vorsichtig an ihm herum hantierte.
 

„Weil ich keine Hilfe brauche“, meinte er nur.
 

„Dann hättest du dir wenigstens selbst helfen können.“
 

„Es war nichts mehr im Raumschiff.“
 

„Dann brauchst du also doch Hilfe…?“
 

Nervös erschauerte er mit seiner Hand zusammen. „Wie gesagt ich brauche keine Hilfe, das wäre von selbst verheilt.“
 

„Oh Mann, du bist vielleicht ein Sturkopf. Dir wäre wahrscheinlich lieber die Hand irgendwann abgefallen, bevor du die Wunde versorgen lässt.“ Die Blauhaarige schüttelte den Kopf. Ihr Prinz platzte nur so von Stolz und Eitelkeit, es war sogar fast vorhersehbar gewesen, dass er sich so verhielt. Sie merkte wie er mit seiner Hand immer unruhiger wurde, da die tiefe Verletzung doch etwas zu schmerzen schien. „Jetzt halt endlich still, sonst bekommst du unschöne Schmutztätowierungen, wenn ich das nicht richtig reinige.“
 

Vegeta wendete seinen Blick von ihr ab und sah auf den Boden. Wortkarg saß er da und ließ Bulma ihre Arbeit machen, dafür war er endlich ruhig und hielt still. Sie fasste nach der zweiten Hand, die er auch fast weggezogen hätte und führte ihre Arbeit, ebenfalls wortlos, fort. Als sie mit der groben Reinigung fertig war griff sie nach einem Fläschchen, das ganz oben im Medizin Koffer auflag. Der Saiyajin blickte auf ihren Schoss, um zu erhaschen, was sie nun vorhatte.
 

„Was ist das?“ fragte er.
 

„Das ist nur eine Ringer-Lösung… gerade bei deinen starken Verschmutzungen ist sie sinnvoll, so wie bei dir. Ist nur eine Isotone Elektrolytlösung, falls dir das irgendwas sagt“, erklärte sie ihm und wendete dies auf seine Hände an. Nach der Spülung holte sie eine Salbenkompresse heraus und schnitt dies für seine Verletzungen zurecht.
 

„Du hättest echt früher kommen können.... Wegen den Handschuhen mein ich….“, sagte Bulma nun ebenfalls etwas nervös. Verstohlen blickte sie hinüber zu dem Kämpfer, der noch immer ein ernstes Gesicht machte. Weiterhin saß er wortkarg da und beobachtete jeden ihrer Schnitte, die sie mit der Schere durchführte. „Ich hab gedacht, dass ich dich gar nicht mehr sehen würde bis zum Eintreffen der Cyborgs.“
 

„Es... ging nicht…“, knurrte er.
 

„Du meinst du wolltest nicht?“ sie sah ihn fragend an. Es war irgendwie seltsam, dass sie anscheinend einmal etwas weniger angespannt war als Vegeta selbst.
 

„Nicht nachdem was war“, flüsterte er. Plötzlich wollte er sich selbst für diese Antwort ohrfeigen. Warum ging er überhaupt darauf ein? Er verstand sich selbst nicht mehr.
 

Sie legte die Schere zur Seite, nahm seine Hand und legte die erste Salbenkompresse darauf. „Ach ja?“ Neugierig sah sie wieder in sein Gesicht, um vielleicht herauszufinden, was in diesem Moment in ihm vorging. Jedoch konnte sie sich keinen Reim darauf machen, wie er über ihren letzten Streit dachte, nachdem er nur knapp antwortete. Bulma schluckte und versuchte das Gespräch ruhig fortzuführen.
 

„Du willst es zwar nicht hören, aber…“, begann sie. „...du hast mich echt verletzt… Nicht wegen mir selbst, sondern wegen Trunks. Ich habe gedacht, dass du ihn wenigstens in deinem Leben haben willst. Damit lag ich wohl falsch.... Aber ich habe damit abgeschlossen, dass du kein Teil seines beziehungsweise unseres Lebens sein wirst.“
 

Verwundert blickte er die Blauhaarige neben sich an. Anscheinend wollte sie nichts mehr von ihm. Einerseits war es ihm so lieber, da er auf dieses Gefühlschaos keinen Bock hatte. Andererseits war es trotzdem ein seltsamer Stich, den er in seinen Herzen spürte, als sie diese Worte von sich gab.
 

„Ich habe meine Eltern, also keine Angst wir sind nicht allein. Trunks hat also eine Familie, die sich um ihn kümmert. Er braucht seinen Vater nicht unbedingt… Ich werde ihm trotzdem sagen, wer du bist, damit er weiß, woher er kommt oder woher er seine Kraft hat, wenn er mal alt genug ist zum Kämpfen…. Falls er das will.“
 

„Sag ihm was du willst“, entgegnete er nur. „Mir doch egal.“
 

„Ob dir das wirklich so egal ist? Du richtest dir teilweise alles, wie es dir am besten passt. An einem Tag ist dein Sohn ein Schwächling, aber dann kommst du angerast und platzt fast vor Neugier, weil du so eine große Kraft gespürt hast. Also verschaukel‘ wen anderen!“
 

Volltreffer. Die Erfinderin hatte ihn erwischt. Vegeta selbst bemerkte schon gar nicht mehr, wann er sich etwas einredete oder es wirklich so war. Die Erdlingsfrau konnte man wohl nicht so leicht an der Nase herum führen.
 

„Ich will das alles nicht...“, knurrte er.
 

„Was willst du nicht? Deinen Sohn? Ich anfangs auch nicht, aber es ist nun mal passiert und jetzt haben wir eine verkorkste Familie...“
 

„Ich habe nie um eine Familie gebeten“, hörte sie ihn plötzlich sagen. Seine Hände spannten sich plötzlich an und er biss sich auf die Lippen. Bulma fasste nach dem Schlauchverband, um den ganzen Vorgang endlich abzuschließen. Vorsichtig nahm sie seine angespannte Hand, die sie mit ihren Fingern wieder lockerte und rollte den Verband herum.
 

„Ich will dir auch keine aufs Auge drücken“, versuchte sie ihn zu beruhigen und befestigte schließlich ihr Werk bei der ersten Hand. „Das ist es ja was ich dir eigentlich sagen möchte. Du hast keine Verpflichtungen, ich kümmere mich um ihn... Und ich sage ihm nur wer du bist. Trotzdem...“ Sie bekam die Worte beinahe nicht heraus, so fest steckten sie in ihrem Hals. „...haben sich meine Gefühle für dich nicht geändert. Ich hab nur gelernt damit umzugehen, weil ich ja weiß wie du bist.“
 

Vegeta stockte der Atem. Er fasste es nicht, dass sie ihn noch immer liebte nach alle dem. Krampfhaft versuchte er seine Gefühle zu unterdrücken und zu verarbeiten, was sie eben gesagt hatte. Der Saiyajin konnte und wollte einfach nicht darauf reagieren, es gab zu viele andere Dinge, die seine Aufmerksamkeit erforderten und wichtiger waren als die Liebe einer Erdlingsfrau. Es war ihm nicht möglich diese Gefühle zu erwidern, wie sie es sich eventuell mal vorgestellt hatte oder noch immer tat.
 

Nun war auch die zweite Hand fertig eingewickelt. Langsam streckte er seine Finger und zog sie wieder an sich heran. Auf einmal fühlte sich alles viel besser an.
 

„Danke...“ Vegeta bedankte sich unbewusst und blickte zu der Frau, die ihn gerade versorgt hatte. Er war überrascht, als er ihre azurblauen Augen sah, die sich trotz der selbstbewussten Worte mit Tränen gefüllt hatten. Es war wie ein Schlag ins Gesicht, er fühlte sich wieder Wochen zurückversetzt, als sie tränenerfüllt gesagt hatte, dass er verschwinden solle.
 

„Sorry, das ist… nichts“, sagte sie beschämt und kramte nach einem Taschentuch in ihrem Kittel, das sie nicht fand. Plötzlich spürte sie seine Hand, die sie gerade noch bandagiert hatte, an ihrer Wange. Sanft strich er ihr eine Träne aus den Augen.
 

„Nicht“, sagte er und betrachtete ernst ihr trauriges Gesicht.
 

„Es tut mir leid, ich bin anscheinend doch nicht so stark, wie ich angenommen hatte“, schluchzte sie und sah auf den Boden. Die Blauhaarige fürchtete ihn mit ihrem Geheul wieder zu verjagen. Sie ärgerte sich, dass sie ihre Gefühle, doch nicht so unter Kontrolle hatte wie zunächst angenommen.
 

„Ich bin keine einzige Träne wert. Also hör auf damit“, stellte er nüchtern klar. „Du hast doch gesagt, dass du mich kennst.“ Seine bandagierte Hand wanderte zu ihrem anderen Auge, wo er eine weitere aufkeimende Träne wegwischte. „Niemand kennt mich so wie du.“
 

Bulma drehte ihren Kopf wieder zu ihm und sah in sein ernstes Gesicht. War das seine Art sich zu entschuldigen und ihr zu sagen ‚Ich bin ein Idiot, das weißt du doch.‘? Verblüfft blickte sie in die schwarzen Augen des Mannes, den sie so abgöttisch liebte.
 

„Du verschwindest nicht sofort wieder?“ fragte sie etwas unsicher.
 

„Nein, du musst ja noch Maß nehmen“, grinste er.
 

„Ach so.“ Es kam ihr wieder hoch, dass er deswegen eigentlich gekommen war. Schlagartig wurde sie wieder in die Realität zurückgeworfen. Sie atmete schwer aus. „Weißt du, es heißt immer, es können einen immer nur Menschen verletzen, die man liebt“, flüsterte sie.
 

„Aber ich bin kein Mensch“, hauchte er und zog sie unbewusst sanft zu sich heran.

Ruhelos

Bulma fühlte wie ihr Herzschlag immer schneller wurde. Vegeta hatte sie an sich herangezogen und sie spürte seine rechte Hand um ihre Hüften. Seine linke bandagierte Hand strich sanft über ihre Wange und seine Finger fühlten sich elektrisierend an. Ihre Gesichter befanden sich ganz nah beieinander, sie konnte seinen Atem auf ihrer Haut spüren. Da war es wieder, diese magische Anziehungskraft, die er von sich gab und man sich nicht wehren konnte. Sie wünschte sich mehr als alles andere von ihm geküsst zu werden, als sie so seine Lippen beobachtete. Jedoch würde sie das wieder erneut dahin zurückversetzen, wo sie vor Monaten schon gewesen war. Nervös wartete sie ab, was er als nächstes tat, während seine rechte Hand ihren Rücken langsam hinaufstrich. Es war so erregend und surreal von ihm berührt zu werden. Bulma spürte wie sich alles in ihr zusammenzog und instinktiv schloss sie ihre Augen, als sie sah, dass er langsam näher kam.
 

„Bulma, hier ist das Maßband!“ Mrs. Briefs platzte plötzlich in das Labor und hatte die Utensilien, die ihre Tochter brauchte, mitgebracht. Die beiden Engumschlungenen erschraken und die Blauhaarige löste sich schnell von Vegeta und stand abrupt auf.
 

„Ma- Mama, was äh…?“ brachte sie nur hervor. Ihr Kopf war knallrot geworden und ihre Beine zitterten. Wie lang war ihre Mutter schon dagestanden? Die Situation war ihr mehr als peinlich. Sie hasste es wenn einer ihrer Elternteile ihr bei Intimitäten zusah.
 

„Dein Vater hat gesagt, dass du das wahrscheinlich brauchst, weil Vegeta ja neue Anzüge will. Hab ich euch etwa gestört?“ trällerte sie unschuldig und sah zwischen den Beiden hin und her.
 

„Nicht im Geringsten“, hörte Bulma plötzlich eine Stimme hinter sich. Der Saiyajin saß weiter gelassen auf der Sitzbank und wirkte nicht mal annähernd nervös. Es war zum Verrücktwerden! Wann hatte sie von selbstbewusst auf beschämt umgeschaltet?
 

„Gib her das Zeug“, motzte die Erfinderin und nahm die Maßbänder und diverses andere Zeug, das ihre Mutter noch so mithatte. Ein paar Stoffproben waren anscheinend noch übrig, mit denen sie weitere Anzüge anfertigen konnte.
 

„Lasst euch nicht mehr zu viel Zeit. Das Essen ist in einer halben Stunde fertig, ich erwarte euch pünktlich.“ Mit diesen heiteren Worten verschwand ihre Mutter wieder von der Tür und bewegte sich einen Stock tiefer Richtung Küche. Bulma atmete schwer aus. Sie wusste nicht, ob sie ihrer Mutter dankbar oder böse sein sollte, dass sie die beiden unterbrochen hatte. Ihr Herzschlag hatte sich wieder etwas beruhigt, jedoch sehnte sie sich noch immer nach den Lippen des Kämpfers.
 

„Wo fangen wir an?“ Vegeta stand von der Sitzbank auf und brachte sich vor ihr in Position.
 

Bulma fühlte sich wie aus einem schönen Traum gerissen. Die Spannung und das Knistern waren verflogen. Die Realität war ein Saiyajin, der nur seine Wünsche befriedigt haben wollte. Genervt legte sie die Stoffproben auf eine Arbeitsplatte in der Nähe des Fensters und begutachtete diese kritisch. Anschließend zückte sie das Maßband und richtete sich Papier und Bleistift zurecht.
 

„Na ja, ich werde mal die wichtigsten Stellen abmessen. Beginnend bei der Taille“, seufzte sie und deutete Vegeta seine Arme hochzuheben. Wortkarg gehorchte er ihr und sah dabei zu, wie sie das Maßband um ihn herum schlang und vorne wieder zusammen führte. Bulma stand ganz nah bei seinem Körper und begutachtete die kräftigen Muskeln, die in der kurzen Zeit die er weg war, anscheinend noch größer geworden waren. Der Saiyajin ließ ihr schweigend die Arbeit machen und bemerkte gar nicht, wie sie nebenbei seinen Körper angeregt musterte. Sie ging mit den weiteren Maßeinheiten zügig voran, bis sie nach etwa zehn Minuten alles Wichtige erledigt hatte.
 

„Sind wir fertig?“ Er hatte wieder seine Arme verschränkt und beobachtete sie, während sie sich einige Notizen auf einem Zettel machte.
 

„Ja, dich brauch ich nicht mehr. Ich werde mir nach dem Essen noch genau ausrechnen wieviel Stoff ich brauche und so weiter. Jedenfalls kommt dann erst der schwierigste Teil.“ Aus einer Schublade holte sie eine Mappe, in der sie das Blatt Papier mit ihren Notizen hineinlegte.
 

„Und das wäre?“
 

„Das Material reproduzieren natürlich. Das Schneidern ist die wenigste Arbeit. Sonst hätten wir ja gleich in eine Schneiderei gehen können“, kicherte sie und schob die Mappe wieder in die Lade.
 

„Und das dauert, wie lange? Drei Tage?“
 

„Die nächsten zwei Tage Materialarbeit, am letzten Tag schneidern. Vielleicht schaffe ich es auch in zwei. Mal sehen, aber ich will die perfekte Zusammensetzung des Stoffs erreichen, sonst nützt er dir ja nichts.“
 

„Mmmh“, brummte Vegeta.
 

„Ich fasse das mal als 'OK' auf.“ Die Blauhaarige verdrehte die Augen. Es kam ihr fast vor wie am Anfang, als der Saiyajin frisch eingezogen war. Er hatte sich einfach nicht verändert. „Lass uns einfach essen gehen.“ Mit einem Seufzen verschloss sie wieder die Lade und ging mit ihrem Gast hinunter Richtung Küche.
 

*********
 

Das Abendessen verlief unterhaltsam wie immer, nur dass die Briefs diesmal nicht ihre Tochter, sondern Vegeta vollquasselten. Bulma hatte kaum Zeit sich ihrem Essen zu widmen, da sie sich um Trunks kümmern musste, der ebenfalls Hunger hatte. Ihre Eltern konnten einfach nicht die Klappe halten und registrierten gar nicht, dass der Prinz ihnen gar nicht wirklich zuhörte. Wortkarg wie immer schaufelte er das Essen in sich hinein und überhörte die Hälfte des Gesagten der Briefs. Anscheinend hatten sie ihn vermisst und redeten davon wie schön es war, dass er wieder hier sei. Nebenbei erzählten sie auch allerlei wunderliche Dinge über Trunks und sie kamen gar nicht aus dem Staunen raus. Für Vegeta war es normal, dass sein Sohn bereits so weit in der Entwicklung war. Er war ja auch kein ganzer Mensch, nur ein Halber. 
 

Bei dem ganzen Gerede bekam der Saiyajin fast schon Kopfschmerzen. Am liebsten hätte er sich von der ganzen Familie zurückgezogen und alleine seine Ruhe genossen. Doch er musste zugeben, dass er lange nicht mehr so ein gutes Abendessen zu sich genommen hatte. Da war die Gesellschaft, die er zu ertragen hatte ein Kompromiss, den er gern dafür einging. Trotzdem war es seltsam für ihn so unter Bulmas Familie zu sein. Er hatte keinen Bock darauf, aber alle schienen darauf versessen zu sein ihn mit einzubeziehen. Auch wenn die Erdlingsfrau behauptet hatte, sie hätte mit ihm abgeschlossen, spielte er noch immer mit dem Gedanken, dass sie eher versessen auf etwas Fixes mit ihm war.
 

„Warte, Trunks nicht!“ hörte er plötzlich ihre Stimme. Er war so in seine Gedanken vertieft, das er nicht mal mitgekriegt hatte, was sich bei dem Baby abspielte. Im nächsten Moment fühlte er etwas Breiiges auf seiner Stirn, das langsam aber sicher von ihm herunterbröckelte und auf dem Tisch fiel.
 

Bulma und ihre Eltern waren so perplex und starrten den Prinzen einige Zeit an bevor sie in schallendes Gelächter ausbrachen. Trunks verstand zwar nicht was um ihn herum geschah, jedoch steckte ihn das Lachen an und er gluckste auch fröhlich mit. Das Baby hatte anscheinend seiner Mutter die Babygabel entrissen, um das Essen darauf seinem Vater ins Gesicht zu werfen.
 

„Hört auf zu lachen ihr albernen Hühner!“ fluchte Vegeta. Knurrend wischte er sich den Brei von seinem Gesicht und versuchte keinen Wutanfall zu bekommen. Nur das Zucken einer Ader an seiner Schläfe verriet seinen Zorn. 
 

„Ach Vegeta, das ist ein Kind. Sei nicht so“, belächelte ihn Bulma.
 

Dem Kämpfer reichte es. Er beschloss sein Essen so schnell wie möglich hinunter zu schlingen und dann das Bad aufzusuchen, um sich für die Nachtruhe vorzubereiten. Mit einem weiteren Grummeln gab er ihr zu verstehen, dass er keine Lust hatte mit ihr darüber zu reden.
 

**************
 

Die erste Nacht beschloss Vegeta für sich alleine zu sein. Zunächst wollte er zurück zum Raumschiff, um dort weiter zu trainieren. Jedoch hatte ihm Bulma dies untersagt und damit gedroht die Anfertigung seiner Anzüge zu unterbrechen, falls er verschwinden würde. Nach einer kleinen Auseinandersetzung konnte sie schließlich ihren Willen durchringen und er beschloss die nächsten zwei bis drei Tage für Ruhe und Erholung einzuplanen. Eigentlich war dies auch notwendig, um so das gröbste seiner Wunden abheilen zu lassen. Die Erdlingsfrau würde ihm jeden Tag den Verband wechseln und außerdem gutes Essen geben.
 

„Du bequemer Schwächling“, redete er mit sich selbst, als er in der Badewanne lag. Er wollte es nicht zugeben, aber es war ein angenehmes Gefühl wieder ein Bad zu haben, vor allem ein heißes Schaumbad. Es fühlte sich alles einfach zu geborgen an, fast unheimlich.
 

Kurz hatte er an Bulma gedacht und was sie heute machen würde. Aber er musste sich erst akklimatisieren. Diese Nacht wollte er in seinem Zimmer allein schlafen, das ihre Eltern gerade für ihn vorbereiteten. Vielleicht würde ihm morgen oder übermorgen mal Zeitlang werden und er könnte sich anderweitig beschäftigen, wenn sie nicht gerade in Arbeit feststeckte. Jedoch verwarf er den Gedanken schnell wieder, da er eigentlich keine Lust und eher andere Sorgen hatte. Der schwere Kampf gegen die Cyborgs würde bald stattfinden. Die Anspannung darauf stieg mit jedem Tag ins Unermessliche.
 

Vegeta lag noch eine Weile so in der Wanne, bis die Temperatur nicht mehr angenehm warm war. Er beendete sein Entspannungsbad und nachdem er sich abgetrocknet und angezogen hatte, bewegte er sich in sein Zimmer. Es war zwar erst acht Uhr nachts, doch irgendwie war er hundemüde. Er legte sich nur mit der Boxer Short angezogen auf das Bett und genoss die kühle Brise, die durch das geöffnete Fenster hereinkam. Es war wirklich zu herrlich, das perfekt harte Bett war einfach viel besser als die Matratze im Raumschiff oder ein unebener Boden. Langsam musste er sich wirklich an der Nase nehmen, dass er solche Kleinigkeiten schon als dankbar empfand.
 

Während er weiter vor sich hin döste, hörte er augenblicklich eine liebliche Melodie. Die Stimme kam einen Stock über seinem Schlafzimmer. Es musste wohl Trunks' Zimmer sein, aus der der Gesang mit Bulmas Stimme kam. Vegeta lauschte aufmerksam mit seinen Ohren. Es klang wie ein Wiegenlied, das sie sang und zeitweise summte. Er konnte nicht abstreiten, dass es schön klang, was er da hörte. Stumm lauschte er dem schönen Gesang, den er vernahm.

Nenneko shasshari mase,

Neta ko no kawaisa.

Okite naku ko no

Nenkororo, tsura nikusa.

Nenkororon, nenkororon
 

Hushabye, sleep!

How cute is the face of the baby fallen asleep,

The baby who is awake and cries,

Hushabye, how hateful his face looks!

Hushabye!


 

In diesem Moment musste er wieder an die Kinderstationen bei den Saiyajins denken. Die Kinder wurden dort einfach abgelegt und wenn eines geschrien hatte, konnte es dies stundenlang fortsetzen. Es kam nie jemand, der es beruhigte oder ein Schlaflied vorsang. Der Prinz selbst wusste nicht ob dies so Brauch war. 
 

Er erinnerte sich auch kaum an seine eigene Mutter. Es konnte gut möglich sein, das sie derartiges getan hatte. Laut seinem Vater war sie kein typischer Saiyajin gewesen, eher sanft und fürsorglich. In seinem Kopf gab es kein Bild von ihr, da er bereits früh im Kampf ausgebildet worden war.
 

Vegeta beendete jegliche Gedanken an früher und genoss die Strophen, die Bulma wiederholt sang. Die sanften Klänge beförderten ihn sanft in den Schlaf und er ließ die Melodie einfach auf sich wirken.
 

*********
 

Vegeta ging langsam und schrittweise einen Gang entlang. Die Laute seiner Schritte hallten an den Wänden, die in reinem Weiß erstrahlten. Es fühlte sich so kalt und endlos an, aber dennoch so vertraut. Der Gang schien nicht zu enden, er konnte das Ende nicht einmal sehen.
 

Schließlich blieb er stehen und drehte sich um. Hinter ihm war eine Tür aufgetaucht. Gerade war er doch noch von dort gekommen? Vegeta hörte Babyschreie auf der anderen Seite. Die Lautstärke sowie das Geräusch selbst störten ihn, jedoch konnte er nicht anders und betätigte die Türklinke. Während er sie nach unten drückte und langsam die Türe nach vorne schob, vernahm er die ansteigende Lautstärke des Geschreis.
 

Der Saiyajin ging einige Schritte hinein und sah eine Glaswand, die auf einen weiteren Raum Einblick gewährte. Die Babystation der neugeborenen Saiyajins war direkt vor ihm. Sein Blick schweifte von einem Baby zum nächsten bis er ein Bündel sah, dass Kakarott zum Verwechseln ähnlich sah.
 

„Eine Kampfkraft von nur 2“, knurrte er. Vegeta hörte wie sich sein Echo im Raum wiederhallte. Es war unfassbar, dass so ein Schwächling ein Super Saiyajin war. Er ballte eine Faust und schlug damit gegen die Glaswand. Doch sie zersprang nicht. Immer und immer wieder drosch er darauf ein, doch je öfter er es tat, desto lauter wurden die Schreie.
 

„Aufhören!“ Es war nicht mehr zum Aushalten. Der Prinz hielt sich die Ohren zu und sank mit geschlossenen Augen auf die Knie. Er glaubte an den Lauten zu zerbersten, als sie plötzlich aufhörten.
 

Vorsichtig nahm er seine Hände von seinem Kopf weg und öffnete seine Augen. Die Glaswand mit den Kindern war verschwunden, stattdessen war eine weitere Tür aufgetaucht. Ein leises Wimmern vernahm er in dem anderen Raum. Vegeta richtete sich auf und beschloss dem nachzugehen.
 

Hastig öffnete er die Tür, ging in das Zimmer und sah ein kleines Kind am Boden hocken. Er sah nur den Rücken und den Affenschwanz der sich hin und her bewegte. Das Kind, das eindeutig ein Junge war, hatte einen Rüstung an, sowieso einen orangenen Umhang, der dran hang. Die Haare standen zu Berge und irgendwie kam Vegeta dieser Knabe bekannt vor. Der Junge schien zu weinen, er wischte sich mit seinen Händen, an denen weiße Handschuhe waren, die Tränen weg.
 

„Vater, bitte… tu es nicht“, schluchzte er. Vegeta hörte plötzlich wie sich Schritte dem Kind näherten. Im hinteren Teil des Raumes war es dunkel, er konnte somit noch nicht erkennen, wer gleich erscheinen würde. Doch nach kurzer Zeit lichtete sich der Schatten und er vernahm die Gestalt von King Vegeta. Er war es unverkennbar. Die große Statur mit der Rüstung und demselben Umhang wie der kleine Bengel. Dann musste der Kleine wohl…
 

„Dein Bruder ist schwach, ich werde ihn fortschicken“, sagte sein Vater streng.
 

Vegeta stockte der Atem. „Bruder?“
 

„Aber ich kann ihm doch das Kämpfen beibringen. Er wird noch ein großer Krieger.“ Der kleine Junge stand auf und Vegeta konnte nun endlich sein Gesicht sehen.
 

„Das bin ja…“, stotterte er. „… wirklich ich.“
 

„Nein, er muss weg. Sonst kann ich mich als König hier nicht mehr blicken lassen. Er ist nicht so wie du Vegeta.“ Gegen die Machtworte seines Vaters konnte der Kleine nichts tun.
 

Der König machte auf Absatz kehrt und verschwand wieder im Schatten. Der Beobachter Vegeta rannte zu seinem früheren Ich und schrie diesen an. „Verdammt, was bist du für ein Weichei! Du flennst hier rum, anstatt dass du was unternimmst!“
 

Der kleine Saiyajin verfinsterte seine Mimik und sah Vegeta böse an. „Das ist alles deine Schuld, wegen dir ist Tarble weg.“
 

„Nein“, fluchte dieser und holte mit seiner Faust aus. Doch als sein Schlag das Kind berühren sollte, verschwand dieser im Nichts. Er war wieder allein.
 

Es war zwar niemand mehr im Raum, doch dieser verfinsterte sich nun komplett und Vegeta konnte die eigene Hand vor Augen nicht erkennen. Dafür hörte er verschiedene Stimmen, die ihm bekannt vorkamen und wüste Beschimpfungen ihm an den Kopf warfen.
 

„Versager… Schwächling… Flasche… Schlappschwanz…“ 
 

Die Stimmen wurden immer schneller und lauter und Vegeta ertrug es nicht mehr. „Lasst mich in Ruhe!“ schrie er so laut er konnte und die Stimmen verstummten wieder. Sein nervöser Atem war alles was er vernahm.
 

„Du kannst niemanden beschützen. Du bist schwach“, hörte er erneut jemanden. Doch diesmal war es eine Frauenstimme hinter ihm. Auch wenn er wusste, dass er nichts sah, drehte er sich um. Ein kleines dumpfes Kerzenlicht im Raum verriet, wer ebenfalls anwesend war. Die blauen Haare der Person gehörten der Mutter seines Sohnes. Sie sah ihn verächtlich an und hatte Trunks auf dem Arm.
 

„Du konntest Tarble nicht beschützen. Du bist nutzlos und Ballast. Ich will dich nie wieder sehen.“


 

*********
 

Schweißgebadet und schreiend wachte Vegeta auf und fand sich in sitzender Position im Bett wieder. Sein Herz raste und seine klitschnassen Hände zitterten. Schwer atmend blickte er um sich und musste feststellen, dass es nur ein Traum gewesen war. Wer war Tarble? War das alles nur eine Illusion gewesen oder gab es wirklich so jemanden? Er musste sein Gedächtnis durchforsten, ob an dem Traum etwas Wahres dran war. Solange die Erinnerungsfetzen noch vor seinem inneren Auge sichtbar waren, musste er sich konzentrieren und zurückdenken.
 

Im selben Moment hörte er dumpfe Schritte am Gang draußen, als plötzlich seine Zimmertüre aufgerissen wurde. Es war Bulma, die in ihrem roten Pyjama hereingestürmt kam. Sie war gekommen, um nach ihm zu sehen.

Sayonara

Bulma starrte ihn an, wie er nur mit der Boxer Short bekleidet im Bett saß. Eigentlich war sie kurz vor dem Einschlafen gewesen, doch sein panischer Schrei hatte sie augenblicklich wieder wach gerüttelt. Ohne weiter Nachzudenken war sie zu seinem Zimmer gestürmt und dort stand sie nun am Türrahmen und wusste nicht was vor sich ging.
 

„Vegeta, was ist los?“ fragte sie ihn besorgt. Doch er antwortete nicht, er schien noch schlaftrunken zu sein oder zu geschockt, sie konnte es nicht genau sagen. Bulma ließ die Türe offen, ging auf ihn zu und setzte sich zu ihm aufs Bett. „Mein Gott, du schwitzt ja regelrecht.“
 

„Das ist... nichts“, keuchte er und wendete seinen Blick verächtlich von ihr ab.
 

„Nichts? Ja klar, du legst dich wieder hin und ich kümmere mich um den Rest.“ Sanft drückte sie ihn zurück ins Bett und betrachtete ihn kritisch. „Ich hol einen kühlen Lappen für dich." Kaum hatte sie die Worte ausgesprochen, war sie auch schon wieder aufgestanden, um nach dem gerade Erwähnten zu suchen. Vegeta lag ruhig im Bett und betrachtete die Zimmerdecke über seinem Kopf.
 

Was war das für ein Traum gewesen? Hatte er wirklich einen Bruder? Er erinnerte sich nicht, aber es konnte dennoch gut möglich sein. Es war einfach zu lange her, die Gedankenstücke in seinem Kopf fügten sich noch nicht wie ein Puzzle zusammen.
 

„Tarble...“, seufzte er. Der Saiyajin wusste nicht, ob seine Mutter nach ihm noch einmal schwanger gewesen war, da er sie kaum zu Gesicht bekommen hatte. Aber er konnte sich nicht erinnern jemals so geweint zu haben. Nicht aus solchen Gründen. Wenn er einen Bruder gehabt hätte, hätte er doch mit ihm gekämpft, oder nicht? In seinem Traum wurde dieser weggeschickt. Normalerweise tat man das mit den schwächeren, untalentierten Saiyajins. Doch seine Blutlinie war doch nie schwach gewesen?
 

In diesem Moment kam die Blauhaarige wieder herein und schloss die Türe hinter sich. Sie hatte einen feuchten Lappen und eine Schüssel mit kaltem Wasser mitgebracht. Das andere Zeug konnte er nicht so genau erkennen. Sie stellte alles neben seinem Bett ab und drehte eine kleine Lampe auf. Kurz erschrak er bei dem plötzlichen hellen Licht, doch nach einiger Zeit gewöhnten seine Augen sich daran.
 

„Lass das“, grummelte Vegeta. „Ich brauch das nicht.“
 

„Du tust wie ich sage, oder du kannst was erleben“, keifte sie während sie den Lappen in das kühle Wasser legte und anschließend etwas ausdrückte. Danach wischte sie damit seinen Schweiß von seinem Gesicht. Anschließend wanderte sie über seinen Hals zu seinem Brustkorb, der ebenfalls klatschnass war. „Du musst ja einen ziemlichen Albtraum gehabt haben...“, seufzte sie.
 

„Kann sein...“ Vegeta schien nicht die geringste Lust zu haben auf sie einzugehen.
 

„Warum erzählst du es mir nicht? Vielleicht geht’s dir dann besser?“
 

„Pff.“
 

„Dann nicht!“ Bulma wiederholte den Vorgang mit dem Lappen noch ein-, zweimal bis sein Körper abgekühlt und schweißfrei war. Genervt legte sie eine Tablette auf sein Nachtkästchen und deutete dann darauf hin. „Nimm das, dann schläfst du besser." Es kam keine Reaktion von ihm außer stummes Schweigen, wie sollte es auch anders sein. Seufzend drehte sie sich um, und wollte das Zimmer verlassen. Als sie jedoch die Türklinke in die Hand nahm, hörte sie seine Stimme leise hinter sich.
 

„Warte.“
 

„Was ist denn noch?“ Bulma drehte sich um und sah den Saiyajin an. Was hatte er nun schon wieder? Sollte sie das Licht für ihn nun ausmachen? Oder welchen Missfallen würde er diesmal äußern?
 

Es herrschte eine seltsame Stille. Vegeta blickte ihr direkt in ihre azurblauen Augen und schien die Worte, die er sagen wollte, erst in seinen Gedanken zu formulieren. Sie nahm ihre Hand wieder von der Türklinke und verschränkte die Arme. „Ja?“
 

„Komm her...“, hauchte er und rückte in seinem Bett etwas weiter nach links. Anscheinend wollte er ihr Platz machen. Verwundert sah sie auf die freie Stelle neben ihm und setzte sich dort hin. Plötzlich wanderte seine Hand zu der ihrigen und er umschloss sie sachte. Noch immer schien er zu zögern, es kam kein Laut aus seinem Mund. Er war nicht der Typ dafür, groß über Gefühle zu reden. Stumm strich er sanft über ihre Finger, die sich noch kühl vom kalten Wasser anfühlten.
 

Seine Gedanken kreisten um den Traum, der immer mehr in seinem Kopf verschwamm. Aber langsam fiel ihm wieder ein, dass er wirklich einen Bruder gehabt hatte. Er hatte es einfach nur vergessen. Sein Vater, seine Mutter und sein Bruder waren seine Familie gewesen. Sie alle waren tot. Bei Tarble war er sich nicht ganz sicher. Dunkel konnte er sich erinnern, dass er auf einen anderen Planeten weggeschickt wurde. Er war gerade kein Baby mehr gewesen, aber seine Kampfkraft war mehr als schwach. Wenn er auf dem fremden Planeten nicht getötet worden war, lebte er wahrscheinlich immer noch. Vielleicht hatte er sich aber auch in einen Weraffen verwandelt und alle Lebewesen auf dem Planeten vernichtet. Wahrscheinlich war er so unselbstständig gewesen, dass er dann alleine verhungert war. Vegeta wusste es jedoch nicht, dies waren alles nur Vermutungen. Sein Vater hatte auch nie kein Sterbenswort mehr über seinen nahen Verwandten verloren. Er hatte so getan, als wäre er selbst sein einziger Sohn gewesen. Es konnte sein, dass ihm diese Situation so lieber war, als einen Schwächling in der Blutlinie zu akzeptieren. Deswegen hatte Vegeta auch die Existenz seines Bruders fast vollständig vergessen.
 

Irgendwie wollte er diese Erinnerungen mit Bulma teilen, doch etwas hemmte ihn. Er hatte ihr bereits so viel erzählt und sie wusste schon zu gut wie er war. Der Prinz brauchte dieses letzte Stück Lebensabriss, dass sein Geheimnis war. Vielleicht würde er es ihr ein anderes Mal erzählen. Nicht jetzt. Nicht heute.
 

Stattdessen ließ er seine bandagierte Hand weiter zu ihrem Gesicht hinauf wandern. Er blickte in ihre funkelnden Augen, die ihn noch immer wartend und verwundert musterten. Vegeta zog sie sanft zu sich herunter und küsste sie. Das war alles was er jetzt brauchte. Ablenkung.
 

Bulma verstand nicht so ganz was mit ihm los war. Doch die Situation kam ihr wie ein Déjà-vu vor. Wie damals, als er behauptet hatte, durch sie könne er vergessen. Vielleicht war dies genau das, was er jetzt erneut benötigte. Diesen Albtraum vergessen. Sie erwiderte nur zu gern seinen Kuss und wanderte mit ihrem Körper Richtung Bett.
 

************
 

Am nächsten Morgen wachte Vegeta mehr als ausgeruht auf. Er öffnete langsam seine Augen und das Erste was er spürte war sie. Die Blauhaarige lag nackt in seinen Armen und döste friedlich vor sich hin. Eigentlich hatte er nicht damit gerechnet so schnell mit ihr wieder das Bett zu teilen, doch er brauchte es einfach. Es hielt ihn davon ab weiter nachzudenken oder über Dinge zu reden, die er noch belassen wollte.
 

Der Saiyajin konnte nicht mehr liegen bleiben. Wie von früher gewohnt stand er auf, nahm sich eine frische Boxer Short aus der Kommode und verschwand ins Bad. Er wusch sich den Schweiß von der gestrigen Nacht von seiner Haut. Ihren süßlichen Geruch schmeckte er noch immer auf seiner Zunge.
 

Als er mit der Morgentoilette fertig war und in sein Zimmer zurückkam, war sie bereits verschwunden. Wahrscheinlich würde sie frühstücken oder schon mit der Arbeit beginnen. Vegetas Bauch grummelte auch vor sich hin und er beschloss seinen leeren Magen zu füllen. Als er die Küche betrat fand er einen bereits gedeckten Tisch vor. In der Mitte lag ein Zettel, der eine Nachricht enthielt. Die Handschrift gehörte eindeutig ihr, so weich wie die Linien geschwungen waren. Er nahm das Blatt Papier und las was darauf stand.
 

„Frühstück ist für dich fertig, ich bin bereits bei der Arbeit. Falls du etwas brauchst – bin im Labor. ;-)“
 

Aja. Sie war anscheinend höchstmotiviert, was ihn sehr zufriedenstellte. Er legte grinsend den Zettel wieder zur Seite und gönnte sich das opulente Frühstück, das sie für ihn vorbereitet hatte. Verschiedene Gebäcke, Schinken, Käse, Rührei und sogar Räucherlachs fand er vor. Da hatte sich jemand besonders Mühe gegeben, stellte er fest. Freudig schlang er alles runter und ließ keinen Krümel übrig.
 

*******
 

Den Vormittag verbrachte Vegeta damit zu meditieren, damit er wenigstens irgendwas tat, wenn er schon keine körperliche Anstrengung betätigte. Zu Mittag aß er mit ihren Eltern und dem kleinen Trunks. Bulma war so in ihre Arbeit vertieft, dass ihre Mutter ihr nur einen Snack vorbeigebracht hatte. Während des Essens dachte er sich öfters, dass es sogar angenehmer gewesen wäre, wenn sie dabei gesessen hätte. Die frisch gebackenen Großeltern quatschten ihn wie üblich mit komischen Zeug voll, dass ihn nicht interessierte. Nebenbei alberten sie mit dem Baby herum. Es wunderte ihn nur, dass sie sich bei diesem Getue nicht blöd vorkommen.
 

„‘Menschen….‘, dachte sich Vegeta und schüttelte dabei den Kopf. Es ging überhaupt nicht in sein Hirn, dass sich Leute so lächerlich aufführten.
 

Das Baby ging ihm im Grunde auch auf den Geist. Es schaute ihn neugierig an und kaum erwiderte der Prinz den Blick des Kindes, fing es auch sofort wieder zu weinen an. Mrs. Briefs ermahnte ihn, wie Bulma tags zuvor, dass er nicht so eine strenge Miene machen sollte. Bei diesen Worten fasste er sich auf die Stirn und verdrehte die Augen genervt.
 

Nachmittags sinnierte er vor sich hin. Sogar den Fernseher schaltete er einmal an. Er musste erneut feststellen wie gehirnamputiert die Erdenbewohner eigentlich waren. Das Fernsehprogramm war mehr als lächerlich. Er hatte sich einen Kampf zwischen mehreren menschlichen Kämpfern angesehen, die seiner Meinung nach mehr als amateurhaft waren. Einer dieser Luschen war ein gewisser Mister Satan, der derzeit anscheinend der amtierende Weltmeister war. Dieser Idiot grinste und lachte so dämlich, das war richtig zum kotzen. Irgendwann hatte Vegeta wütend den Fernseher ausgeschaltet, weil ihm das Ganze schon zu blöd wurde.
 

Am Abend waren die Briefs mit ihrem Enkel auswärts unterwegs und für Vegeta wurde etwas vom Sushi Express bestellt. Bulma war weiterhin im Labor tätig. Als er gegen elf Uhr nachts ins Bett gehen wollte, war sie noch immer nicht dort herausgekommen.
 

Neugierig wie er war, spähte er durch den Türspalt, um zu sehen was sie machte. Sie hatte anscheinend eine Maschine seit einiger Zeit laufen, die den Stoff für seine Anzüge herstellte. Die Erfinderin saß auf einem Stuhl und hatte ihren Kopf auf der Arbeitsplatte abgelegt. Schlief sie etwa?
 

Vorsichtig öffnete er die Türe und schritt lautlos an sie heran. Da er gleichmäßige ruhige Atemgeräusche von ihr hörte, nahm er an, dass sie schlief. Er stellte sich neben sie hin und betrachtete ihr Gesicht. Friedlich lag sie da und döste vor sich hin. Direkt unter ihrem Kopf waren die Skizzen und Notizen, die sie gemacht hatte. Vegeta schwenkte seinen Blick zu der Maschine hinter ihr, die fast geräuschlos dahinsurrte. Eine Zeitangabe auf einer digitalen Anzeige davor verriet, dass die Stoffe in sieben Stunden fertig sein würden. Er hatte von Chemie keine Ahnung, aber anscheinend war sie fertig mit ihrer Arbeit im Moment. Sie konnte nur warten, warum war sie also nicht ins Bett gegangen?
 

Neugierig betrachtete er ihren Arbeitsplatz. Sie hatte sich sogar einen Wecker auf sechs Uhr morgens gestellt, um rechtzeitig wach zu werden. Vegetas Blick schweifte wieder zu den Skizzen, die teilweise unter und neben ihrem Kopf lagen. Als er die Zettel näher betrachtete, stellte er fest, dass nicht alles mit Arbeit zu tun hatte. Er zog behutsam ein Stück Papier unter ihrer Stirn hervor und las was darauf stand.
 

Es sah aus wie ein Tagebuch, nur eben ohne Buch. Also Gedanken, die sie niedergeschrieben hatte. Anscheinend war Bulma währenddessen eingeschlafen, da der letzte Absatz in der Mitte plötzlich aufhörte. Nachdem er alles gelesen hatte, legte er ihre Memoiren wieder zurück unter ihre Stirn. Sein Atem stockte bei den Zeilen, die er gelesen hatte und ein mulmiges Gefühl stieg seine Magengegend hoch.
 

Der Saiyajin streifte ihr einige blaue Strähnen aus dem Gesicht. Sie war so schön und sah so friedlich aus, wenn sie so da lag. Er wusste nicht wieso, aber er beschloss sie wenigstens in ein gemütliches Bett zu bringen. Ohne sie zu viel zu bewegen, hob er sie von dem Stuhl auf und trug sie auf beiden Händen. Anscheinend war sie so erschöpft, dass sie nicht einmal mitbekam, was gerade passierte. Trotzdem ging er langsam zu ihrem Zimmer, dessen Türe er mit seinem Ellbogen öffnete. Dort legte er sie auf ihr Bett und stellte ihren Wecker auf sechs Uhr morgens. Auch wenn sie noch in Arbeitskleidung war, deckte er sie zu.
 

Geräuschlos verließ er wieder das Zimmer und ging ebenfalls zu Bett.
 

**********
 

Bulma wurde am nächsten Morgen mit einem lauten Piepsen geweckt. Panisch setzte sie sich auf und hatte nur einen Gedanken.
 

„Die Stoffe sind fertig!“ Plötzlich realisierte sie, dass sie nicht mehr im Labor war. Was war geschehen? Ohne jedoch einen weiteren Gedanken daran zu verschwenden, stand sie auf und lief ins Labor. Dort schaltete sie die Maschine aus und entnahm die Stoffproben. Kritisch betrachtete sie das entstandene Ergebnis und als sie zufrieden damit war, bekam sie ein strahlendes Gesicht.
 

„Sieht perfekt aus“, stellte sie fest. An einem Ende schnitt sie eine Stoffprobe ab und legte dieses unter das Mikroskop. Die Erfinderin untersuchte genauestens das kleine Stück Stoff und war auch nach näherer Begutachtung erfreut über das Ergebnis. Sie lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und streckte die Hände nach hinten.
 

„Ich bin so gut“, lobte sie sich selbst. „Und das in so kurzer Zeit. Heute nur noch gemütlich schneidern!“ Jetzt da die schwierigste Arbeit hinter ihr war, dachte sie erneut daran, dass sie in ihrem Zimmer aufgewacht war. Hatte Vegeta sie rüber getragen?
 

Sie stützte ihre Hände am Tisch ab und legte ihren Kopf darauf ab. Bei dem Gedanken, dass er dies getan hatte, strahlte ihr ganzes Gesicht. Irgendwie fühlte sie sich richtig geliebt. Dennoch beschloss sie ihn nicht darauf anzureden, da er wahrscheinlich sowieso wieder alles abstreiten oder meinen würde, dass sie sich nichts darauf einbilden solle.
 

Ein Magenknurren holte die Blauhaarige wieder in die Realität zurück. Kichernd stellte sie fest, dass sie seit gestern Mittag nichts mehr gegessen hatte. Bevor sie die Arbeit beenden konnte, musste sie erst einmal kräftig frühstücken.
 

***********
 

Bulma wusste nicht wieso, aber sie hatte sich mehr als beeilt die Anzüge herzustellen. Es war erst Nachmittag und sie war bereits fertig. Sie stand im Labor bei der Arbeitsplatte und faltete alles sorgfältig zusammen und legte die Anzüge, sowie die Schuhe und Handschuhe in einen Koffer. Dies war nun das Letzte was sie für den Kämpfer tun konnte. Sie freute sich jetzt schon auf sein zufriedenes Gesicht.
 

Genau in diesem Moment hörte sie Schritte am Gang. „Vegeta, bist du das?“
 

Natürlich war er es. Vegeta öffnete die Türe und betrat das Labor. Bulma fragte sich, was er eigentlich die letzten zwei Tage gemacht hatte. Vielleicht mental vorbereitet? Sie wusste, dass er körperlich nicht trainiert hatte. Die Verbände an seinen Händen verrieten jedenfalls, dass er nichts dergleichen getan hatte. Doch bei seiner Wundheilung konnte er wahrscheinlich morgen wieder ohne weitere Schmerzen trainieren.
 

„Und wie sieht es aus?“ Er hatte einen gemütlichen Jogginganzug an und war barfuß unterwegs. Mit den Händen in den Hosentaschen kam er auf sie zu und stoppte direkt neben dem Koffer, den sie gerade schloss.
 

„Ich bin fertig... hab mich extra für dich beeilt“, freute sie sich und überreichte ihm heiter das Utensil.
 

„Gut“, grinste er und nahm ihn ihr aus der Hand. Das war alles was er von sich gab, aber die Blauhaarige war es gewohnt selten einen Dank zu erhalten.
 

„Das heißt, du wirst uns heute verlassen?“ seufzte sie. Irgendwie wollte sie dass er blieb und noch eine weitere Nacht mit ihr verbringen würde. Aber sie wusste bereits wie seine Antwort ausfallen würde. Eigentlich hätte sie mit ihrer Arbeit trödeln sollen, um ihn noch etwas festzuhalten. Aber das war einfach nicht ihre Art, wenn sie energisch an eine Sache ranging.
 

„Ja. Es ist nicht mehr lange hin. Ich muss für mich allein sein, jegliche Ablenkung so kurz vorher würde mich nur stören.“
 

„Ich werde auch dort sein. Wenn die Cyborgs kommen.“
 

„Warum? Du kannst doch sowieso nichts tun?“ Vegeta sah sie kritisch an. Was erhoffte sie sich davon?
 

„Ich will sie mir nur ansehen. Das kannst du mir nicht verdenken. Als Wissenschaftlerin interessiert es mich, wie diese Dinger aussehen. Ich werde auch ganz vorsichtig sein“, versuchte sie ihn zu beruhigen.
 

Vegeta grinste. Diese Frau hatte mehr Eier als gewisse andere Kämpfer, die sich bereits vor drei Jahren ins Hemd gemacht hatten.
 

„Ausreden werde ich es dir sicher nicht. Ich werde jedenfalls nicht früher wie alle anderen kommen, wenn ihr euch dann um den Hals fällt, weil die Wiedersehensfreude so groß ist. Das interessiert mich einen scheiß. Nicht, dass du glaubst ich wäre feige und würde nicht auftauchen", stellte er noch klar.
 

Vegeta verabscheute die anderen Kämpfer zu sehr. Jegliche Konversation, die er sich sparen konnte, würde er auch vermeiden. Ein weiterer Punkt war Trunks. Er wusste, dass sie die anderen mit dieser Neuigkeit überraschen wollte und der Prinz war auch in diesem Punkt nicht gerade scharf Rede und Antwort zu stehen. Außerdem war es sicher von Vorteil das Ganze mal aus der Ferne zu beobachten. Er würde seinen perfekten Auftritt genau planen.
 

„Das würde nie jemand von dir denken. Aber ich werde es den anderen ausrichten“, grinste sie. „Dann ist das wohl Lebewohl?“
 

Der Saiyajin nickte. „Ja, ich werde mich noch umziehen und dann das Weite suchen.“
 

„Versprich mir noch eins“, flüsterte sie. „Stirb bitte nicht.“
 

„Ich werde nicht sterben, nur Schwächlinge tun das“, schmunzelte er und wartete keine weitere Antwort von ihr ab. Er machte auf Absatz kehrt und verschwand aus dem Labor.
 

Bulma sah ihm hinterher und seufzte. „Da war sein Abschied, als er ins All geflogen war, richtig romantisch - im Gegensatz zu das hier.“ Doch sie war nicht traurig sondern grinste. Es war einfach seine Art und gerade deswegen liebte sie ihn ja eigentlich.
 

**********
 

Die Erfinderin wollte sich nach diesen zwei anstrengenden Tagen endlich ein Schaumbad gönnen. Der ehrenwerte Prinz hatte das Bad noch ein letztes Mal blockiert. Also beschloss sie noch eine Fachzeitschrift durchzublättern bis er fertig war. Sie lag bäuchlings auf ihrem Bett und war in einem Artikel vertieft, als sie plötzlich eine Stimme durch das Babyfon wahrnahm.
 

„Hmmm?“ Das Gerät stand auf ihrem Nachttisch und gab eine ihr bekannte Stimme wieder. Vegeta! Sie nahm das Babyfon in die Hand und lauschte, was er zu Trunks sagte.
 

Vegeta wusste nicht wieso, aber er wollte ihn noch einmal sehen, bevor er davonflog. Er hatte den Koffer mit den Kampfanzügen bereits in der Hand und war eigentlich dabei gewesen das Haus zu verlassen. Jedoch war er an Trunks' Zimmertür stehen geblieben und hatte mit sich gerungen. Schließlich gab er seinen Gefühlen nach und war in das Zimmer seines Sohnes gegangen. Da stand er nun und wusste nicht so recht, was er tun sollte.
 

„Trunks…“, seufzte er. Der Name war noch immer komisch für ihn. Er betrachtete das kleine Ding, wie es in der Wiege schlief und keinen Ton von sich gab.
 

„Ich weiß nicht, was ich mit dir anfangen soll...“ sprach er weiter. Vegeta redete eher mit sich selbst, als mit dem Baby, was vor ihm lag. Seine Gedanken kreisten um so viele Dinge und er konnte keine Ordnung darin finden. Er hatte sich nie vorstellen können, wie es war ein Kind zu haben. Und nun wo es soweit war, fühlte es sich seltsam an. Die väterlichen Gefühle, die Kakarott für Son Gohan empfand blieben bei ihm aus. Es fühlte sich alles so fremd an. Was sollte er also mit dem Kleinen tun?
 

„Deine Mutter wird sich sicher gut um dich kümmern“, grinste er und beobachtete das Atmen des Babys. Wahrscheinlich würde er nie viel mit ihm anfangen können. Jetzt war auch nicht der Moment gekommen, um über die Zukunft nachzudenken. Zuerst die Cyborgs und dann...? Es war noch nie seine Art gewesen so weit vor zu denken. Das Ganze würde sich vielleicht auch von selbst regeln.
 

Vegeta beschloss nun endlich zu verschwinden. Das Fenster in Trunks‘ Zimmer war bereits offen, also würde er einfach da durchspringen. Als er am Fensterrahmen hockte und sich bereit zum Abflug machte, sah er ein letztes Mal zu seinem Sohn. „Sayonara“.

Die Ruhe vor dem Sturm

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

12. Mai 766

Am nächsten Morgen war nun der besagte Tag gekommen. Heute würden die Cyborgs um 10 Uhr auftauchen. Neun Kilometer südwestlich von der südlichen Hauptstadt entfernt. Bulma hatte zwar noch fast zwei Stunden Zeit, doch sie musste auch einigen Zeitpuffer einkalkulieren, um hinzukommen beziehungsweise 30 Minuten vor der vereinbarten Zeit da zu sein.
 

Sie öffnete ihren Kleiderschrank und griff nach einer weißen ¾-Hose, einem roten bauchfreien Top und einer beigen kurzärmeligen Jacke. Als sie alles angezogen hatte, betrachtete sie sich zufrieden im Spiegel. Wenigstens hatte sie es geschafft bis zum heutigen Tag die Babypfunde loszuwerden. Der Bauch sah wieder flach und schön aus und sie musste sich nicht genieren in diesem knappen Top aufzutauchen.
 

Danach ging sie in Trunks‘ Zimmer, der bereits weinte weil er Hunger hatte. Sie hob ihn aus dem Gitterbett und ging mit ihm in die Küche hinunter. Ein wenig beruhigte er sich, als sie ihn in den Hochstuhl setzte. Anscheinend begriff er, dass es gleich etwas zum Essen geben würde.
 

„Dada… dadada“, brabbelte er vor sich hin. Grinsend sah sie ihren Sohn an und strich ihm über sein kleines Köpfchen.
 

„Dein Dada ist aber nicht da. Warum sagst du nicht Mama? Ist Dada etwa interessanter?“ Ihr kam es manchmal so vor als ob Trunks sie verstehen konnte. Gespannt lauschte er immer ihren Worten und versuchte das eben Gesagte zu verarbeiten. Im nächsten Moment brabbelte er etwas Mama-ähnliches vor sich hin. „Nana … nana“
 

„Naja fast“, seufzte sie. Für einen kurzen Moment musste sie den Kleinen alleine lassen. Sie ging zur Küchentheke und suchte nach einem Fläschchen und Milchpulver. Während Trunks weiter vor sich hin gluckste, bereitete sie alles in Ruhe zu. Bulma stellt einen Topf mit etwas Wasser für das Aufgießen des Milchpulvers auf den Herd, um es etwas abzukochen. In diesem Moment kam ihre Mutter in die Küche und begrüßte ihren Enkel mit einem Kuss auf die Wange.
 

„Na wie geht’s unserem Kleinen heute?“
 

„Dem geht’s gut. Er hat nur Hunger“, entgegnete Bulma ihrer Mutter, während sie das leicht erhitzte Wasser in das Fläschchen goss. Anschließend verschloss sie es und schüttelte es gut durch.
 

„Und was habt ihr heute vor?“ Mrs. Briefs ging zum Vollautomaten und schaltete diesen ein, um sich einen Espresso zu genehmigen.
 

„Jetzt wird mein Liebling gefüttert, dann werden wir uns bald auf den Weg machen!“ Bulma ging zurück zum Hochstuhl und stellte Trunks das Fläschchen hin, nachdem sie die Temperatur auf ihrer Haut noch kurz überprüft hatte. Sie beobachtete wie er gierig danach griff und versuchte den Sauger mit seinem Mund zu erreichen.
 

„Du musst es ihm schon hinhalten, so wird das doch nichts“, tadelte Mrs. Briefs ihre Tochter. Doch diese winkte nur ab.
 

„Der Kleine ist intelligenter als du glaubst. Warte mal ab.“ Bulma deutete auf Trunks und die beiden Frauen verfolgten wie er mit dem Fläschchen hantierte. Schließlich gelang es ihm daran zu saugen und er trank ganz wild daran. Er kam kaum mit dem Atmen nach, so hungrig war er. Immer wieder schnaufte er heftig zwischen dem Trinken.
 

„Du hast das als kleines Baby noch nicht so bald gekonnt.“ Mrs. Briefs kam gar nicht mehr aus dem Staunen heraus.
 

„Man merkt halt, dass er ein halber Saiyajin ist. Manchmal wird er auch ganz böse, wenn ich ihm zu viel bei etwas helfe sobald ich etwas öfters mache. Da ist er zu stolz und will es dann ganz alleine schaffen. Er kommt halt ganz nach seinem Vater.“ Sie strich ihm sanft über seine Wange, während er weiter wie gebannt an dem Sauger des Fläschchens anzog. 
 

„Trotzdem… sei vorsichtig. Willst du ihn wirklich mitnehmen?“ Ihre Mutter schien sich große Sorgen zu machen.
 

„Die anderen werden ja auch da sein und uns notfalls beschützen, falls etwas passieren sollte. Aber ich will wirklich nur einen kurzen Blick auf die Cyborgs erhaschen und dann mach ich auch wieder eine Fliege.“ Sie wollte es sich einfach nicht nehmen lassen auch dabei zu sein. Außerdem wollte sie unbedingt Trunks der Truppe zeigen.
 

***********
 

Etwa eine Stunde später landete sie in ihrem Gleiter auf der besagten Stelle. Sie musste zugeben, dass sie etwas früh dran war. Es waren noch immer 40 Minuten Zeit. Doch Bulma konnte bereits zwei Gestalten auf dem Boden erkennen. Anscheinend waren Yamchu und Tenshinhan ebenfalls lieber zu bald als zu spät dran. Trunks gluckste fröhlich vor sich hin, als er die zwei Kämpfer von der Ferne erblickte. Das Fliegen schien ihm ebenso Spaß zu machen.
 

„Da unten sind Yamchu und Tenshinhan. Die werden Augen machen, wenn sie dich sehen“, sagte sie zu dem Kleinen und machte sich bereit zum Landeanflug. Die beiden Kämpfer hatten sie ebenfalls erblickt und winkten ihr bereits zu. Nachdem sie sicher gelandet war, stieg sie zuerst allein aus dem Gleiter aus. Dann ging sie zur anderen Seite ihres Fliegers und hob ihren Sohn aus dem Kindersitz heraus, den sie schließlich auf den Arm nahm.
 

„Was machst du eigentlich hier? Das ist doch viel zu gefährlich“, war das erste, was Yamchu ihr entgegnete. Er verschränkte seine Arme und starrte skeptisch auf ihr Baby, das sie mit hatte.
 

„Was für eine nette Begrüßung. Hallo erstmals“, begrüßte sie die beiden. „Noch gar keiner da?“
 

„Wir haben uns etwas verkalkuliert mit der Zeit, da wir doch einen weiten Weg zu bewältigen hatten. Lieber zu früh als zu bald“, antwortete ihr Tenshinhan. „Aber Yamchu hat Recht, es ist viel zu gefährlich für dich… ähm euch. Ist das dein… Kind?“ Eine leichte Röte stieg in sein Gesicht, als er das Baby betrachtete.
 

„Das ist Trunks, mein Junge“, sagte sie stolz während sie ihn hin und her schaukelte.
 

„Yamchu, du hast gar nicht erzählt, dass du ein Kind hast“, grinste Tenshinhan. Doch der ehemalige Wüstenbandit gab ihm zu verstehen, dass sie sich schon lange getrennt und er mit dem Kind nichts zu tun hatte. Das Baby war nicht gerade sein Lieblingsthema und abrupt brach er das Gespräch ab. Bulma seufzte und wartete wie die beiden Kämpfer geduldig auf die anderen. Es vergingen mindestens 15 Minuten bis die Freunde schließlich große Kräfte spürten, die sich schnell näherten.
 

„Was ist?“ fragte Bulma, die ebenfalls in die Luft starrte. Im Himmel konnte sie klitzekleine Punkte sehen, die näher auf sie zukamen. Es mussten die anderen Kämpfer sein.
 

„Alles okay“, entgegnete Yamchu. „Es sind Son Goku und die anderen. Hey!“ Er hob seine Hand zu Begrüßung, nachdem er sie besser erkennen konnte.
 

Langsam aber sicher konnte die Blauhaarige Kuririn, Piccolo, Son Goku und Son Gohan erkennen. Sie winkte ihnen kichernd zu und freute sich immens sie alle wieder zu sehen.
 

„Wir warten schon ziemlich lang auf euch. Ihr seid etwas spät dran“, meckerte Yamchu und stemmte seine Hände gegen die Hüften. Zunächst landeten Gohan und Kuririn, mit minimaler Verzögerung Goku und der Namekianer.
 

Bulma ging einige Schritte auf die anderen zu und bemerkte, wie diese sie entgeistert anstarrten. „Bu- Bulma…?“
 

„Juhu. Na Son Gohan, du bist aber gewachsen“, musste sie feststellen. Es war unglaublich wie die Zeit verfolgen war, irgendwann würde sie selbst so einen großen Jungen einmal haben. Trunks versteckte sein kleines Köpfchen an ihrer Brust, da ihm die anderen doch etwas fremd vorkamen. Son Goku kam ihr noch einige Schritte näher und tadelte sie, wie Yamchu bereits zuvor.
 

„Bulma, was machst du denn auch hier?“
 

„Ich bin natürlich gekommen, um zu beobachten“, antwortete sie ohne mit der Wimper zu zucken. „Es ist okay. Sobald ich einen Blick auf die Cyborgs geworfen habe, werde ich verschwinden.“
 

„Ich bin eher überrascht über das was du auf deinen Arm trägst, Bulma… hehe“, Kuririn sah sie noch immer entgeistert an und schien mehr als verblüfft über ihr Baby zu sein.
 

Son Gohan freute sich über den Anblick und schloss daraus, dass Yamchu der Vater war. „Also haben du und Yamchu nun endlich geheiratet?“ sagte er und sah den potentiellen Vater fragend an.
 

Dieser verzog aber nur das Gesicht und verschränkte seine Arme. „Ist nicht mein Kind“, stellte er knapp klar.
 

„Hä?“ Die anderen Kämpfer sahen ihn verdutzt an. Wer sollte dann der Vater sein? Bulma musste ihr Grinsen mehr als unterdrücken, als sie die entsetzten Gesichter der anderen sah. 
 

„Wir haben schon vor langer Zeit Schluss gemacht. Ihr werdet erstaunt sein wessen Kind es ist.“ Der ehemalige Wüstenbandit löste seine verschränkten Arme, ging mit einem betrübten Blick davon und drehte den anderen den Rücken dabei zu. Man merkte, dass ihm das Thema doch etwas unangenehm war.
 

Im Gegensatz zu den anderen schien Son Goku nicht überrascht zu sein. Er kam auf sie zu und kicherte selbstsicher vor sich hin. „Dein Daddy ist Vegeta, nicht wahr Trunks?“
 

Bei der Nennung seines Namens wendete das Baby seinen Kopf zu dem Vollblutsaiyajin und sah diesen neugierig an. Bulma blieb die Spucke weg bei seiner Aussage. Wie konnte er das wissen? Vegeta selbst hatte ihm sicher nichts gesagt und ihr Exfreund hatte die Situation gerade eben erst aufgeklärt. Außerdem hatte Yamchu versprochen nichts zu sagen. Ihre Eltern hatten Son Goku sicher auch kein Sterbenswort gesagt. Wer also konnte es ihm sonst mitgeteilt haben?
 

„Woher weißt du das? Ich habe niemanden kontaktiert, weil ich eben wollte, dass es eine Überraschung wird.“ Sie wollte von ihrem besten Freund schnellstmöglich eine Erklärung für dieses Wissen haben. Doch dieser redete sich nur vage aus der ganzen Geschichte heraus indem er meinte, dass Trunks Vegeta ähnlich sehen würde.
 

„Du hast seinen Namen auch richtig geraten“, stellte sie zweifelhaft fest und wartete weitere dürftige Erklärungen ab.
 

„Ist das wirklich Vegetas Kind?“ Kuririn schien die Neuigkeit nicht so ganz zu glauben. Der Gedanke, dass Bulma und der Saiyajin was miteinander haben beziehungsweise hatten, schien unvorstellbar zu sein. Währenddessen setzte sich Yamchu auf einen Stein in der Nähe und versuchte sich seine genervte Laune nicht allzu sehr anmerken zu lassen.
 

„Wo ist Vegeta überhaupt? Ich sehe ihn nicht.“ Nun ergriff Piccolo das Machtwort. Es ging schließlich heute darum, dass alle Kämpfer kamen und nicht wessen Baby sie am Arm trug. 
 

„Ich weiß es nicht. Wir leben nicht zusammen. Aber er wird bestimmt auftauchen. Aber er hat anscheinend ein ziemliches hartes Training durchgemacht, um für heute super vorbereitet zu sein“, antwortete sie dem Grünling. Eine präzisere Antwort konnte sie nicht geben, da sie wirklich nicht wusste, was der Prinz die letzten Wochen genau getrieben hatte.
 

„Er wird bestimmt auftauchen“, stimmte ihr Son Goku zu.
 

Bulma drehte sich um und betrachtete die weißen Wolken, die langsam am Himmel vorbeizogen. Er würde bestimmt kommen. Er hatte es ihr versprochen. Doch wann würde er heute auftauchen? In gewisser Weise fieberte sie einem Wiedersehen mit ihm entgegen. Ihre Gefühle waren in letzter Zeit sogar noch stärker geworden. Sie vermisste seine Nähe so sehr und sie wurde täglich mit dem Anblick ihres Sohnes daran erinnert, dass er nicht da war.
 

Tief in ihrem Herzen bangte sie um ihn. Sie hoffte, dass sein Stolz ihm nicht das Genick brechen würde. Dass er wieder gesund zu ihr nach Hause zurückkehren würde. Auch wenn sie nicht wusste, was nach dem Kampf passieren würde, hoffte sie das Beste.
 

Es war wirklich gefährlich heute aufzutauchen. Jetzt in diesem Moment war die Stimmung so ruhig und fröhlich und man konnte sich  noch gar nicht vorstellen, dass die Schlacht, die bald beginnen würde, vielleicht eine seine würde, die viele Verluste mit sich bringen würde.
 

Epilog Part I - Ein gebrochener Kämpfer

Vegeta hatte eine Menge Energie verbraucht und schwebte mit seinen letzten Kraftreserven in der Luft. Seine linke Schulter schien ausgekugelt zu sein, aber er hatte schon schlimmeres erlebt. Er atmete schwer und sah den anderen hinterher wie sie davonflogen, außer Piccolo. Cell war besiegt, der Sohn von Son Goku hatte ihm den Rest gegeben und Vegeta half ihm noch mit seinen letzten Kraftreserven bei seinem finalen Angriff. Es war zum Haare raufen, dass dies alles war was er tun konnte, doch immerhin. Besser als zusehen.
 

„Soll ich dir helfen, Vegeta?“ Der Namekianer hatte sich zu ihm umgedreht und sah ihn fragend an.
 

„Tss.“ Der Saiyajin konnte es nicht fassen, dass ihn der Grünling so eine absurde Frage überhaupt stellte. Die Antwort darauf konnte er sich doch denken.
 

„Kümmere dich um deine Angelegenheiten. Verschwinde, ich brauche keine Hilfe. Weder von dir oder sonst jemanden!“ Ächzend wischte er sich seinen Schweiß aus dem Gesicht.
 

„Alles klar“, grinste Piccolo und verschwand dann wie die anderen zuvor Richtung Gottes Palast.
 

Endlich herrschte Stille. Der Prinz konnte den Wind hören, wie er wehte. Er fühlte die sanfte Brise in seinem Nacken, die seinen erhitzten Körper leicht kühlte. Der Moment war gekommen, in dem er ganz für sich allein war. Seine Mimik änderte sich plötzlich, eine Traurigkeit spiegelte sich in seinem Gesicht wider. Den ganzen Kampf gegen Cell musste er erst verarbeiten und durchsickern lassen. Alles was die letzten Tage so passiert war.
 

„Ich bin komplett bloßgestellt worden, von Vater und Sohn...“, sagte er zu sich selbst seufzend. Sein Stolz war verletzt worden. Schon wieder. Egal wie hart er trainierte, er wurde immer überholt. Nicht nur von Son Goku – nein, auch der Halbwüchsige hatte ihn mit diesem jungen Alter schon überholt. Er konnte es einfach nicht fassen, dass er so vorgeführt wurde. Knurrend ballte er seine rechte Hand zu einer Faust und sein gesamtes Gesicht zitterte.
 

„Verdammt Kakarott! Warum musstest du ,so' sterben...“ Vegeta biss seine Zähne zusammen und musste seine Wut unterdrücken. Welchen Sinn hatte es jetzt noch zu kämpfen, wenn sein ewiger Rivale tot war? Wofür lohnte es sich noch zu trainieren?
 

Ruckartig verließ er den verlassenen Kampfplatz und flog Richtung Capsule Corporation. „Ich werde nie wieder kämpfen!“ schwor er sich und bewegte sich gemächlich voran. Er hatte keine Eile dort anzukommen, außerdem wollte er noch seine restliche Energie sparen. Beim Kampf gegen Cell hatte er sich zu sehr verausgabt. Beinahe wäre es sogar seine Schuld gewesen, dass es mit ihnen allen aus gewesen wäre. Seine Wut hatte ihn übermannt, weil Trunks getötet wurde. Wieso ließ er sich auch von seinen Gefühlen so leiten?
 

„Trunks...“ hauchte er. Vegeta hatte in diesem Moment einfach komplett ausgeschaltet und nicht nachgedacht. Sein Sohn aus der Zukunft konnte ja mit den Dragon Balls wieder erweckt werden. Jedoch war er blind vor Zorn und hatte im besagten Moment nicht rational gedacht. Den Angriff, den er gegen Cell gestartet hatte, war natürlich nach hinten losgegangen. Son Gohan musste ihm helfen und er, der Prinz der Saiyajins, der eigentlich Mächtigste aller Krieger hatte sich entschuldigt. Er. Es tat ihm leid.
 

Allein bei dem Gedanken, das getan zu haben, zog sich alles in ihm zusammen. Es war einfach erbärmlich, was er abgeliefert hatte. Nicht zu Kämpfen für eine Weile oder für ewig, wie auch immer, war einfach im Moment das Beste.
 

************
 

Keuchend kam er bei der Capsule Corporation an und landete direkt vor dem Gebäude. Der Himmel hatte sich gerade wieder gelichtet. Die Z Kämpfer hatten also alle wiederbelebt, die von Cell getötet wurden, inklusive Trunks. Jedenfalls spürte er seine Aura. Vegeta war erleichtert. Es war seltsam so zu fühlen, er hätte nie gedacht, dass ihm sein Sohn doch so ans Herz wachsen würde. Immerhin hatten sie ein Jahr im Raum von Zeit und Geist zusammen trainiert. Eigentlich hatte er ihn eher als Ballast gesehen und er konnte nicht mit seiner Art zurechtkommen. Sein Sohn war einfach ganz anders als er selbst, er besaß keinen Stolz oder die gleiche Lust zum Kämpfen. Es kam ihm vor, dass diese Halbblut-Saiyajins dies nur taten weil sie gut darin waren und es ein Muss war zum Überleben. Aber so richtig der Spaß, der fehlte ihnen irgendwie.
 

Das war das, was er mit Kakarott als einziges wirklich gemeinsam hatte. Es war nicht viel, aber dies war ihm wichtig. Die Liebe zum Kampf und den Stolz zu wahren einen fairen Kampf zu gewinnen. Die Psyche eines echten Saiyajins tickte einfach bei fast jedem gleich und nur Son Goku war da genauso gestrickt. In diesem Moment realisierte er wieder, dass Kakarott tot war. Er vermisste ihn jetzt schon sehr.
 

„Vegeta!“ Bulma stand vor dem gelben Haus und rief seinen Namen. Anscheinend war sie durch den dunklen Himmel bereits nach draußen gelockt worden. Als sie ihren Kämpfer erblickte lief sie schnurstracks zu ihm. Wortlos sah er sie auf sich zu laufen, bis sie ihm schließlich um den Hals fiel.
 

„Ich bin so froh, dass alles vorbei ist. Dass du noch lebst...“ Ihre zitternde Stimme verriet, dass sie Freudentränen weinte, weil er wieder bei ihr war.
 

So ganz realisierte er noch nicht, dass tatsächlich alles vorbei war und er sich keine Gedanken mehr um Cell oder an einen Kampf mit Kakarott machen musste. Sein Kopf war wie leer gefegt. Was sollte er nun tun?
 

Fürs Erste ließ er geschehen, was Bulma mit ihm machte. Sanft legte er seinen rechten Arm um sie und drückte sie fest an sich. Sein linker war noch immer ausgekugelt und schmerzte. Die letzten Wochen hatte er eigentlich kaum an die Blauhaarige gedacht. Ihre Anwesenheit störte ihn sogar, als sie zum Beispiel bei Gottes Palast aufgetaucht war, um neue Kampfanzüge zu bringen. Ihre Kommentare über die Haare eines Saiyajins waren ihm auch auf die Nerven gegangen und das ganze Tamtam um Future Trunks war das Allerletzte. Einfach zum Kotzen. Er hatte sie komplett ignoriert und es war ihm sogar egal, dass sie fast draufgegangen wäre. Seine Arroganz war ihm zu Kopf gestiegen, als er als Super Saiyajin gegen C19 und C20 gekämpft hatte. Im Eifer des Gefechts waren ihm die Stärke und Überlegenheit wichtiger als sie. Im Nachhinein war er froh, dass sein zukünftiger Sohn sie und das Baby gerettet hatte. Wenn er so darüber nachdachte, spürte er erneut den wütenden Blick seines Sohnes, der ihn vorwurfsvoll angepöbelt hatte.
 

Jetzt wo sie in seinen Armen lag, fragte er sich, wieso sie trotzdem so an ihm hing. Wieso nahm sie es hin, dass er sich einen Scheiß um sie gekümmert hatte? Er verstand es nicht. So etwas wie Gefühle kannte er schon lange nicht mehr. Doch in dem Moment als Trunks getötet wurde, hatte sich etwas in ihm verändert. Ein mulmiges Gefühl stieg in ihm hoch.
 

„Ich sterbe nicht so leicht“, hauchte er ihr ins Ohr. Mit seiner rechten Hand fuhr er durch ihre Haare, die nach Lavendel dufteten. Der Geruch erinnerte ihn an die Nächte, die er mit ihr verbracht hatte und viel zu lange her waren.
 

Langsam löste sich Bulma von ihm und sah ihn erleichtert an. Sie wischte sich einige Tränen aus dem Gesicht und packte ihn bei seiner rechten Hand.
 

„Du bist vollkommen verschwitzt und fertig, am besten du duschst dich mal“, schlug sie ihm vor. „Und was ist mit deinem linken Arm?“
 

Sie hatte Recht. Der Schweiß lief ihm noch immer von der Stirn hinab und seine Muskeln zitterten. Er brauchte keine Dusche, nein eine Badewanne wäre das Größte für ihn. Und vorher jemanden, der ihm den Arm wieder einrenkt, notfalls konnte er das auch selber tun.
 

„Ich nehme ein Bad“, keuchte er und folgte ihr ins Haus.
 

***********
 

Eine halbe Stunde später lag er in der Wanne und sah auf die Decke. Er fühlte, wie das heiße Wasser seine Muskeln entspannte und er sich langsam beruhigte. Seinen Arm hatte er sich lieber selbst eingerenkt, da Bulma doch etwas zögerlich gewesen war. Vegeta musste feststellen, dass sie ihn wirklich kannte. Sie hatte ihm das Wasser eingelassen und war fröhlich von dannen gezogen, als ob sie gewusst hatte, dass er alleine sein musste. Sie hatte ihm gesagt, dass sie auf ihn warten würde, bis er Zeit und Lust hatte über alles zu reden.
 

Vegeta wusste nicht mal, ob er darüber nachdenken wollte. Reden kam für ihn nicht in Frage. Die beknackten Freunde von Kakarott würden ihr schon alles erzählen, dachte er sich.
 

Der Dampf breitete sich im Bad aus und ließ den Saiyajin doch wieder in seine Gedanken abdriften. Wie sollte es jetzt nun weiter gehen? Er hatte sich geschworen nie wieder zu kämpfen, doch das konnte nicht die Lösung sein, oder? Vielleicht sollte er wenigstens so viel trainieren, dass er den Knirps einholen konnte.
 

„Lächerlich, eigentlich...“, stellte er fest. Es war einfach unglaublich, dass er, der so viele Jahre älter und so viel reicher an Erfahrung war, nun damit zu kämpfen hatte ihn einzuholen. Bei Kakarott ging ihm das ständige Aufholen schon auf die Nerven, aber nun der auch noch? Der Halbwüchsige?
 

Fürs erste beschloss er, das Kämpfen tatsächlich zu lassen und darüber nachzudenken, was er stattdessen machen konnte.
 

**********
 

Irgendwann war Vegeta in der Badewanne eingeschlafen. Als er wieder zu sich kam, war es bereits Abend. Langsam stieg er aus dem bereits erkalteten Wasser und griff nach einem Handtuch in der Nähe. Während er sich abtrocknete, vernahm er plötzlich Stimmen von draußen.
 

Es machte den Anschein, dass Trunks ebenfalls hier war, also sein zukünftiger Sohn. Er war wieder am Leben, so viel war klar. Wahrscheinlich würde er bald wieder in seine Zeit reisen.
 

Vegeta zog sich eine frische Boxershorts und eine gemütliche Hose, wie ein T-Shirt an und verließ das Badezimmer. Die Stimmen kamen eindeutig aus der Küche. Der Saiyajin hatte zwar Hunger, aber er hatte einfach noch keine Lust über die ganze Sache zu reden. Er beschloss abzuwarten bis Bulma und Trunks woanders hingingen.
 

Dennoch lehnte er sich an die Wand und lauschte ihren Worten. Er konnte nicht anders. Alte Gewohnheit. Das Nachdenken in seinem Zimmer würde ihm sowieso nicht davonlaufen. Bevor er sich zurückzog, wollte er noch ihrem Gespräch etwas zuhören.
 

„Unglaublich!“ Bulma war begeistert von Trunks' Erzählungen. „Dass Son Gohan Cell besiegen würde, hätte ich nie gedacht... Ich hab eher mit Son Goku gerechnet. Er wird mir fehlen...“, seufzte sie. Ein zweites Mal war ihr bester Freund bereits verstorben, es war irgendwie seltsam.
 

„Er meinte, er würde Feinde regelrecht anziehen... Darum hielt er es für das Beste.“ Trunks nippte an seinem Tee, den die Blauhaarige ihm nachgeschenkt hatte.
 

„Mmh. Dennoch... ich glaube fest daran, dass wir ihn irgendwann wieder sehen werden“, war sie sich sicher. „Unkraut vergeht nicht! Wann wirst du uns eigentlich verlassen?“
 

„Ich habe den anderen gesagt, dass ich heute noch ausschlafen und morgen Mittag in die Zukunft zurückreisen werde. Dort muss ich die Cyborgs noch erledigen. Aber das sollte ich jetzt mit links hinbekommen. Ich hoffe Vater wird mich auch verabschieden.“ Bei den letzten Worten sah er zu Boden und errötete leicht.
 

Bulma verstand die Sorge, die Trunks hatte. Mit Vegeta war nicht leicht Kirschen essen. „Ich werde es ihm sagen, er wird bestimmt morgen dabei sein“, versicherte sie ihm. In gewisser Sicht war sie unsicher, ob dieser das wirklich tun würde. Aber nachdem ihr Yamchu ebenfalls erzählt hatte, dass Vegeta ausgerastet war, als Trunks gestorben war, war sie nun guter Hoffnung.
 

Vegeta befand, dass er genug gehört hatte und verschwand in sein Zimmer.
 

***********
 

„Cell ist besiegt, unser großer Champion – Mister Satan – hat ihn besiegt.“ Vegeta hatte den Fernseher in seinem Zimmer eingeschaltet, um sich von weiteren Gedanken abzulenken. Aber das Abendprogramm hatte nichts Besseres zu tun, als von der Befreiung Cells zu berichten.
 

„Was für ein Idiot“, knurrte er als er das Bild von dem Möchtegern Champion im Fernsehen sah. Er erinnerte sich, wie dieser Typ aufgetaucht war und gegen Cell kämpfen wollte. Anscheinend behauptete er jetzt der Retter der Welt zu sein. Dieses dämliche Grinsen... und dann noch diese Frisur. Vegeta war das alles egal, sollte der doch behaupten was er wollte.
 

Plötzlich klopfte es an seiner Tür, die dann auch sofort aufgerissen wurde.
 

„Wieso klopfst du eigentlich, wenn du sowieso gleich reinkommst“, ächzte der Saiyajin und machte den Fernseher aus, als Bulma sein Zimmer betrat.
 

„Ach ich wollte dich nur nicht erschrecken. Du machst doch sowieso nichts Wichtiges oder?“ Sie schloss die Türe hinter sich und ging zu Vegeta, der auf seinem Bett lag.
 

„Was weißt du schon“, motzte er sie an.
 

„Ach sei nicht stinkig, ich wollte dich doch nur was fragen“, seufzte sie und setzte sich zu Vegeta aufs Bett. Der Saiyajin war hellhörig auch wenn er wusste, was sie fragen würde.
 

„Trunks reist morgen ab. Wir verabschieden ihn und vorher hätten wir vor noch etwas ,Nettes' zu machen... Weil Son Goku ja tot ist. Naja du musst nichts tun außer anwesend sein. Kannst du mir den Gefallen tun?“ Mit lieblicher Stimme und einem Augenzwinkern versuchte sie ihn zu überreden.
 

„Von mir aus“, stöhnte er, während er seine Arme hinter seinem Kopf verschränkte. Es war ihm wirklich egal. Vielleicht wollte er auch nur jegliches Theater ihrerseits vermeiden, falls er nein gesagt hätte.
 

„Sehr gut“, freute sie sich. „So gegen 11 Uhr, du kannst dich also ausschlafen.“ 
 

„Mmh“, brummte er. Vegeta wunderte sich, was sie noch von ihm wollte. Sie saß an seinem Bett und sah ihn weiterhin wunderlich an.
 

,Weiber', dachte er sich und rollte seine Augen in einem Moment, als sie ihn kurz nicht ansah.
 

„Ich weiß, ich weiß“, fing sie dann an. „Ich lass dich schon in Ruhe, mein Prinz.“ Sie kannte ihn wohl wirklich schon zu gut oder war er so durchschaubar? Wortlos blickte er in ihr heiteres Gesicht, das nahe zu seinem Ohr kam.
 

„Ich wollte dir nur noch Gute Nacht sagen und bis morgen“, flüsterte sie hinein und er spürte ihren heißen Atem auf seiner Haut. Er erschauerte kurz unter dieser Intimität und ehe er es sich versah, hatte sie sein Gesicht in ihre Hände gelegt und seinen Mund mit ihren Lippen verschlossen.
 

Es ging ihm zunächst so schnell, dass er nicht ganz realisierte, was da geschah. Vegeta war wie paralysiert unter der Berührung ihrer sanften Lippen und ehe er darauf reagieren konnte, hatte sie den Kuss auch schon beendet.
 

„Also Gute Nacht“, zwinkerte sie und verschwand aus seinem Zimmer.
 

Entgeistert blickte er ihr hinterher und starrte auf die Türe, die sie gerade geschlossen hatte.

Epilog Part II - Gefühle

Donnerstag, 5. April 766
 

Ich habe genug davon vor dem Computer zu sitzen und Daten einzugeben. Bald wachsen mir noch graue Haare... Meine Augen brennen, ich kann den Monitor kaum noch anstarren. Es ist gerade richtig angenehm auf einem Blatt Papier zu schreiben. Wann habe ich so etwas das letzte Mal getan?
 

Im Moment warte ich nur darauf, dass die Anzüge fertig werden. Ich habe jedenfalls mein Bestes gegeben. Die chemische Zusammensetzung ist perfekt... Aber was schreib ich hier. Die wissenschaftlichen Daten dazu werden irgendwann digitalisiert und eigentlich will ich nicht länger darüber nachdenken.
 

Ich schreibe eigentlich nur, um nicht nur vor mich hinzugrübeln. Wenn ich meine Gedanken niederschreibe, dann fühle ich mich richtig erleichtert. Selbst diese wenigen Zeilen beruhigen mich schon sehr und geben mir wieder mehr Luft zum Atmen.
 

Ich grüble und grüble... Die meiste Zeit denke ich über Vegeta nach. Was er tut. Was er denkt. Mal ist er hier und dann wieder nicht. Er öffnet sich und dann verschließt er sich wieder. Er ist unnahbar. Zumindest gibt er sich so.

Doch ich weiß wie er ist. Er kann sich noch so gut vor mir verstellen… Zu oft hatte er sich schon vor mir geöffnet. In diesen Nächten, wo wir alles vergaßen...
 

Anfangs hatte ich Angst vor ihm. Dann Ehrfurcht. Doch dann... Mitleid.

Es muss doch traurig sein so ein Leben zu führen. Kein wirkliches Zuhause... kein... ich weiß auch nicht.
 

Es fühlt sich jedenfalls gut an ihn wieder in meiner Nähe zu haben. Wenn er da ist, weiß ich, dass mir nichts passieren kann. Zumindest glaube ich das. Vielleicht rede ich mir das nur ein... diesen Wunschgedanken.

Im Moment stelle ich mir eher die Frage, was ist wenn die Cyborgs besiegt sind? Wird er dann Son Goku herausfordern? Wird einer der Beiden dann sterben? Ich könnte den Tod von keinem ertragen.

Warum kann er nicht einfach zu mir zurückkommen? Zu uns zurückkommen. Und einfach da sein. Er muss gar nichts tun. Einfach nur da sein. Für mich. Für unseren Sohn. Es gibt nichts Wichtigeres für mich als Trunks... und Vegeta. Ich liebe ihn, meinen Prinzen. So sehr.
 

Tief in meinem Herzen spüre ich, dass auch er etwas für mich empfindet... Auch wenn er es nicht zeigt. Es ist nicht seine Art, ich weiß. Eigentlich bin nicht ich die Leidtragende, sondern er, weil er keine Gefühle zulassen kann.

Er tut mir leid. Er ist bedauernswert.


 

*~~~~~~*
 

Vegeta schnaufte genervt aus und wechselte wieder einmal die Liegeposition. Das Kissen, auf dem er lag, war bereits durchgeschwitzt und heiß von seinem ständigen Hin- und her wälzen. Er wusste nicht wieviel Zeit vergangen war, seit er schlafen gegangen war. Doch es fühlte sich wie eine Ewigkeit an. Der Saiyajin fühlte sich todmüde, doch sein Hirn arbeitete in einer Tour und wollte nicht rasten. Die Gedankengänge wollten einfach nie enden. Alles war so verworren und miteinander versponnen. Kaum hatte er über eine Sache gründlich nachgedacht, kam schon der nächste plötzliche Gedanke, der ihm den Schlaf raubte. Nun lag er seitlich im Bett mit dem Rücken zur Tür gedreht. Er schob die Decke noch etwas hinunter, da ihm irgendwie heiß war. Eigentlich wollte er abschalten und die letzten Tage vergessen. Doch es war so viel passiert. Cell, Trunks, Kakarott, Bulma... Tod, Leben und Kampf. Es endete nie, es war wie ein ewiger Kreislauf. 
 

Future Trunks würde morgen wieder in seine Zeit reisen. Wenigstens müsste er sich dann mit ihm nicht weiter befassen. Er konnte die Gefühle, die er für seinen zukünftigen Sohn empfand nicht so ganz verarbeiten. So etwas hatte er schon lange nicht mehr gespürt. Diese Wut, dieser Zorn, der in ihm entfacht wurde, als er...
 

Vegeta drehte sich wieder auf den Rücken. Es war so seltsam, unglaublich erschöpft und müde zu sein, aber dennoch nicht schlafen zu können. Ein leichtes Dröhnen machte sich in seinem Kopf breit und tat immens weh. Der Prinz schloss seine Augen und atmete noch einmal tief durch. Er musste sich beruhigen und noch einmal versuchen einzuschlafen. Sonst würde er einfach eine Runde spazieren gehen. Das hatte schon immer geholfen.
 

Seine Gedanken schweiften zu Bulma, wie sie ihn selbstlos und ohne Vorwürfe umarmt hatte. Sie hatte sich auf ihn gefreut und Freudentränen geweint. Wegen ihm. Er hatte ihr schon einmal gesagt, dass er keine Träne wert war. Plötzlich schossen sich die Wortfetzen wieder in sein Gehirn. Jene Worte, die sie für sich privat niedergeschrieben hatte und er nie hätte lesen dürfen. Doch er konnte nicht anders. Er war von Natur aus neugierig. Eigentlich hatte er gewusst, was sie für ihn empfand. Aber es war etwas anderes, es so zu lesen. Nicht nur, dass sie ihn liebte, er war ihr neben Trunks anscheinend das Wichtigste. Wie konnte sie das nur über ihn sagen? Er verstand dies alles nicht. Was hatte er je für sie getan, dass sie solche Gefühle entwickelt hatte…
 

Doch ein Teil des Gewäschs, das sie in Worte gefasst hatte, störte ihn ungemein. 
 

Er tut mir leid. Er ist bedauernswert.


 

Diese Worte hämmerten sich erneut in seinen Kopf. „Was weiß die schon?“ knurrte er und öffnete abrupt wieder seine Augen. Er tat ihr leid. Sie hatte Mitleid, weil er anscheinend keine Gefühle zulassen konnte. Nur weil er sie nicht zulassen konnte, hieß das nicht, dass er sie nicht auch spürte.  Es passierte gerade gestern, als Trunks…
 

Erneut bohrte sich dieser Schmerz in seine Brust und die Szene, die sich abgespielt hatte, wurde in seinem Hirn erneut abgebildet. Wie Cells Ki Trunks durchbohrt hatte. Dieser Schmerz, Jahre zuvor... Als hatte er so etwas schon einmal gespürt. Vegeta erinnerte sich erneut an Tarble zurück. Das was er jetzt fühlte, hatte sich Jahre zuvor ähnlich angefühlt. Eine vergessene und verdrängte Zeit, die nie wieder ans Licht kommen sollte.
 

Plötzlich setzte er sich ruckartig auf und vergrub seinen Kopf in seinen Händen. Schwer atmend musste er feststellen, dass es ihm wirklich nicht vergönnt war heute Nacht noch Schlaf zu finden. Er schmiss seine Decke weg und bewegte seinen Körper Richtung Zimmertür, die er so leise es ging, öffnete. Nicht einmal ein leichtes Knarren gab die Tür von sich, als er die Klinke wieder nach oben gleiten ließ. Nur in seiner Boxershorts bekleidet bewegte er sich Richtung Küche. Dort öffnete er den Kühlschrank und genehmigte sich einen Schluck Cola aus einer kleinen Dose, die er vorfand. Manchmal gelüstete es ihm nach diesem süßen Getränk, gerade nachts. Auch wenn die Briefs immer meinten davon könne man nicht schlafen. Seiner Meinung nach war dies sowieso egal. 
 

Nun da er bereit war nach draußen zu gehen, wollte er eigentlich nicht mehr. Er beschloss stattdessen sich auf den Balkon zu begeben, den er über das Wohnzimmer überreichte. Dort öffnete erneut lautlos die Schiebetür und ging mit seinen nackten Füßen über die kühlen Fliesen. Es war nicht zu kalt und nicht zu heiß. Vielleicht 15 Grad. Eine leichte Brise wehte und ein zunehmender Mond schien am Himmelsfirmament. Er stellte die Cola-Dose auf den Terrassentisch und hielt sich am Geländer fest und sah in die Ferne.
 

Seine Gedanken kreisten nun um Kakarott. Was hätten sie jetzt in diesem Moment getan, wo Cell besiegt war und somit nur mehr ihr Kampf ausständig war? Wahrscheinlich wäre er hinfällig gewesen, da der jüngere Saiyajin ihn wieder einmal übertrumpft hatte. Und wenn er, der Prinz, aufmüpfig geworden wäre, hätte er es mit dessen Brut zu tun gehabt. Er hätte klein beigeben müssen, oder sterben. Der zweite Fall, der eintreten konnte, war eher unwahrscheinlich, da Kakarott ihn damals schon am Leben gelassen hatte. Nachdem Vegeta nun auch Vater war und Bulma an ihm Gefallen gefunden hatte, hatte dieser wahrscheinlich noch weniger Motivation ihn in die ewigen Jagdgründe zu schicken.
 

Wie war das alles so gekommen? Warum hatte sein Schicksal so eine Wendung genommen? Er war frei und konnte tun und lassen was er wollte. Doch irgendwie fehlte ihm der Sinn zu leben. Der Kampf war für ihn im Moment nur trostlos und nicht wert ihn auszuführen. Nicht bei Leuten, die ihn so sehr überholt hatten. Wenn er nur ein Mensch wäre und sich mit dieser Situation abfinden könnte, würde er glücklich werden. Doch so fühlte er sich leer, ausgelaugt und mehr als elend. Vielleicht musste er versuchen wie ein Mensch glücklich zu werden? 
 

*********
 

„Wuäääh“, dröhnte es aus dem Babyfon und Bulma fiel unversehens aus ihrem Bett. „Ich komm ja schon...“, maulte sie während sie sich wieder aufrichtete. Normalerweise schlief der kleine Mann doch eher durch. Aber irgendwie hatte sie in ihrer Aufregung sein Nachmittagsschläfchen zu sehr verlängert und jetzt war der Kleine augenblicklich wieder putzmunter.
 

Sie griff nach dem Babyfon und schaltete es aus. Als sie auf ihren Wecker blickte, stellte sie fest, dass es zwei Uhr morgens war. Gähnend ging sie zu ihrer Zimmertür, die sie kaum hörbar auf und zu machte und über den Gang huschte, um zu ihrem Kind zu kommen. Doch kaum war sie in Trunks' Zimmer und bei seinem Kinderbett, schien der kleine Mann seltsamerweise wieder still zu sein.
 

„Dir geht’s ja eh gut... ist dir bloß langweilig?“ Skeptisch musterte sie ihr Baby und nahm es sachte aus dem Bettchen heraus. Seine Windel war nicht nass oder schmutzig, so viel konnte sie nach einer Geruchsprobe feststellen. Die Brust wollte er auch nicht. „Du bist einfach nur aufgeweckt und willst unterhalten werden“, stellte sie mühsam fest und versuchte ihn irgendwie wieder schläfrig zu bekommen. Da sie nun selbst nicht mehr schlafen konnte, beschloss sie ein bisschen im Haus herum zu gehen. Es würde irgendwann sicher der Zeitpunkt kommen, wo der Kleine durch die Bewegungen wieder einschlafen würde.
 

Bulma marschierte in die Küche und musste feststellen, dass der Kühlschrank noch einen leichten Spalt offen war. Hatte sie ihn nicht richtig zugemacht? Oder war jemand anderes noch nach ihr ins Bett gegangen? Future Trunks war sehr bald in das für ihn vorbereitete Gästezimmer verschwunden. Die Ereignisse der letzten Tage, hatten ihn wohl doch etwas mitgenommen.
 

Nachdem die Blauhaarige die Kühlschranktür schloss, schleifte sie ihren Körper weiter ins Wohnzimmer. Bereits von dort konnte sie die Silhouette ihres Saiyajins ausmachen, wie er im Freien stand und sich am Geländer festhielt. Nur in Unterwäsche bekleidet stand er draußen in seinem muskulösen Körper. Erneut musste sie feststellen, dass seine spärlich bekleidete Erscheinung sie etwas nervös machte. Sie schob dieses Gefühl jedoch beiseite und wunderte sich, was er um diese Uhrzeit überhaupt noch machte.
 

Mit Trunks am Arm begab sie sich zu ihm. Ihre Schritte waren leise, jedoch nicht so sehr, dass er sich erschrecken konnte. Falls er ihre Nähe nicht schon viel früher gespürt hatte. Schließlich blieb sie mit ein bisschen Sicherheitsabstand neben ihm stehen.
 

„Na, du kannst wohl auch nicht schlafen“, fragte sie ihn und beobachtete seine Reaktion. Ein stummes Nicken bejahte ihre Frage. Anscheinend war er wieder mal der Mann der vielen Worte, musste sie abermals sarkastisch feststellen. Sie wendete ihren Blick ebenfalls auf den Mond zu und schaukelte dabei Trunks weiter hin und her, der langsam aber doch wieder seine Augen schloss.
 

„Es ist viel passiert, ich weiß“, führte sie das Gespräch weiter fort. Vegeta hatte zwar kein Wort über die Cell Spiele verloren, doch ihr zukünftiger Sohn hatte sie wenigstens an den Erlebnissen teilhaben lassen. Vielleicht würde Vegeta selbst irgendwann aus freien Stücken seine Erinnerungen ihr preisgeben. „Du musst auch gar nichts sagen. Ich wollte dir nur sagen, dass ich für dich da bin...“
 

„Ich weiß“, gab er knapp zurück. Sie bemerkte, wie er sich bei ihren Worten zusammenkrampfte und das Geländer auf einmal fester hielt. Seine Hände zitterten leicht dabei. Was war mit ihm passiert bei diesem Kampf? „Ich will nicht mehr darüber nachdenken.“
 

Bulma biss sich auf die Unterlippe und zögerte bei ihren nächsten Worten. Sie wollte ihn nicht unter Druck setzen. Doch auch sie war zu neugierig. Sie wollte einfach wissen wie es in ihm aussah. „Wenn du darüber redest, musst du vielleicht nicht mehr so viel Gedanken daran verschwenden...“
 

„Was weißt du schon...“, zischte er.  Anfangs hatte sie gedacht, dass er wütend sei. Doch in gewisser Weise kam er ihr mehr verzweifelt vor. Vielleicht wütend und enttäuscht über sich selbst. Doch das hatte nichts mit ihr selbst zu tun, vermutete sie jedenfalls.
 

„Nicht viel anscheinend“, schmunzelte sie und strich mit ihrer rechten Hand über das kleine Köpfchen ihres Sohnes. Das stimmte. Sie hatte keine Ahnung wie er sich nun fühlte. Wie sich ein Saiyajin fühlte, konnte sie sowieso nicht einschätzen. Son Goku war für sie auch immer ein Geheimnis gewesen, da er immer etwas Unvorhergesehenes tat.
 

„Ich will nur von deinem Mitleid verschont bleiben“, redete er weiter und Bulma verstand zunächst nicht worauf er hinaus wollte. Es herrschte eine seltsame Stille und Anspannung zwischen ihnen.
 

Nach ein paar Sekunden des Wartens löste er seine Hände vom Geländer und wendete seinen Kopf ihr zu. „Ich habe gelesen, was du geschrieben hast, also verkauf mich nicht für blöd.“
 

Kurz verstand sie nicht, was er meinte. Doch als er das Wort 'schreiben' erwähnte, fiel es ihr plötzlich wieder ein. Diesen Zettel hatte sie in ihrer Schublade bei den anderen persönlichen Notizen verstaut. Sie erinnerte sich, wann sie diese Zeilen niedergeschrieben hatte. Vegeta musste diese Zeilen gelesen haben, als sie auf die Anzüge gewartet hatte. Sie erinnerte sich, dass sie in ihrem eigenen Bett aufgewacht war. Langsam fügten sich die Erinnerungslücken und machten schließlich einen Sinn.
 

„Ach das“, begann sie und atmete tief ein und aus. „Das waren nur Gedanken. Flüchtige Worte, die ich einfach niedergeschrieben hatte. So viel Bedeutung darfst du ihnen nicht schenken.“
 

„Also ist es nicht so?“
 

„Wie?“
 

„Dass du mich bemitleidest.“
 

Bulma musste kurz überlegen. Sie wollte einfach nichts Falsches sagen. Natürlich bemitleidete sie ihn, aber sie musste die Wirkung der Worte, die sie verfasst hatte, doch etwas entschärfen.
 

„Bemitleiden ist falsch ausgedrückt“, redete sie sich heraus. „Ich kann mich nur nicht in dich hineinversetzen. Sowie du nicht in mich. Du weißt einfach nur nicht, was du versäumst...“
 

„Mmm...“ Vegeta verschränkte seine Arme und sah in ihre blauen Augen, die in dem Licht der Sterne und des Mondes regelrecht glühten. Bulma fühlte seinen kritischen Blick auf ihr. Eigentlich wollte sie doch nur Smalltalk mit ihm führen, wie konnte das Gespräch nur in diese Richtung gehen?
 

„Vergiss einfach, was ich geschrieben habe“, seufzte sie schließlich und machte sich bereit zum Gehen.
 

„Auch, dass du mich liebst?“
 

Sie hatte bereits ihren Rücken ihm zugewandt und erstarrte mitten in der Bewegung. Ihr Atem stockte und sie spürte eine Gänsehaut auf ihren Armen und die Haare darauf, die sich leicht zu Berge stellten.
 

„Soll ich vergessen, dass ich neben Trunks das Wichtigste für dich bin? Oder ist das alles auch nicht wahr?“
 

Bulma war noch immer erstarrt von seinen Worten. Ihr Hals fühlte sich trocken an und schwer, als ob sie einen Kloß darin hätte. Sie hatte nie damit gerechnet, dass er sie auf ihr Geschriebenes ansprechen würde. Das war doch nicht seine Art. Von Gefühlen wollte er doch nichts wissen. Selbst wenn er sie angesprochen hätte, wäre dies normalerweise in einem verächtlichen Ton passiert. Was wollte er damit bezwecken? Warum war er nur so schwierig? Wieso stellte er solche Fragen über Gefühle, die er sowieso nicht erwidern konnte? „Warum stellst du solche Fragen, wenn du die Antwort doch selbst kennst?“ schluchzte sie und wischte sich mit ihrer freien Hand eine aufkeimende Träne weg. „Es kann dir doch egal sein, was ich für dich empfinde. Was würde es für dich ändern?“
 

„Weil ich es einfach wissen muss“, sagte er nüchtern und legte seine Hände auf ihre Schultern. Sie spürte seine Stirn auf ihrem Hinterkopf und seinen Atem auf ihrem Hals, der sie erneut erschauern ließ.
 

„Ich verstehe nicht wieso...“, flüsterte sie. Ihre Augen waren bereits mehr nass als feucht und die Blauhaarige konnte die kleinen Perlen, die über ihre Wange liefen nicht mehr kontrollieren.
 

„Weil ich auch nichts verstehe“, hauchte er. „Ich verstehe gar nichts. Wie könnt ihr… Menschen, nur so etwas sagen, dass ihr jemanden liebt. Oder, dass euch jemand wichtig ist. Diese Gefühle sind doch nur unkontrollierbar und unberechenbar. Sie machen einen irrational. Das kann doch nichts Gutes sein...“
 

Bulma schluckte und dachte über seine Aussage nach. Redete er von dem was gestern passiert war? Die Geschichte mit Trunks, als dieser gestorben war? 
 

„Ich...“, fuhr Vegeta fort. „Ich konnte mich nicht kontrollieren. Ich war einfach wie erstarrt. Warum hat mein Verstand mir nicht eher mitgeteilt, dass es die Dragon Balls gibt. Dass Trunks wiederbelebt werden konnte. Doch da war etwas... in mir... ich konnte es nicht kontrollieren...“
 

Sie fühlte noch immer seine Stirn an ihrem Hinterkopf und die Hände an ihren Schultern, die leicht zitterten. Es gab Momente, da war sie sich mehr als unsicher, ob Vegeta sie je lieben würde. Dass er überhaupt lieben würde. Doch als sie so seine Worte vernahm, spürte sie, wie er diese für sie gedachte undurchdringbare Mauer dann doch durchbrach. Bulma war sich sicher, dass er morgen dieses Gespräch abstreiten würde, so war seine Natur. Doch die Erinnerungen an den letzten Tag waren zu frisch und ihr Saiyajin musste dies erst alles verarbeiten.
 

„Das ist menschlich“, erwiderte sie ihm. Auch wenn Tränen ihr Gesicht bedeckten, musste sie grinsen. „Man hört nicht immer auf das, was der Verstand einem mitteilen möchte.“ Sie konnte nicht anders, als sich zu ihm umdrehen und ihm in die Augen zu sehen. Seine Hände wanderten zu ihrem Gesicht und wischten ihre die Tränen weg.
 

„Ich hab’s dir schon mal gesagt. Erstens, ich bin keine Träne wert… und zweitens, ich bin kein Mensch... Bulma.“
 

Plötzlich musste sie über beide Ohren grinsen und sie fühlte wie ihr Körper regelrecht unter seinen Berührungen glühte.
 

„Was ist?“ Skeptisch musterte er ihr schlagartig verändertes Gesicht.
 

„Nichts... du hast mich nur Bulma genannt.“
 

„Und?“
 

„Du hast mich immer nur mit 'Hey, du', 'Frau' oder ähnliches angesprochen“, stellte sie freudig fest und musste dabei leicht kichern.
 

Bulma versank in seinen dunklen Augen, die sie weiter wie gebannt anstarrten. Er sagte nichts, doch das brauchte er auch nicht. Sie genoss den Moment, den sie miteinander teilten, auch wenn sie nicht alleine waren. Ihr Kind war zwar auch anwesend, bekam jedoch von dem Gespräch nichts mit. Und auch nichts davon, als sie sich nach ewigen Sekunden des Anstarrens endlich küssten.

Epilog Part III - Abschied und Neuanfang

Bulma spürte noch immer seine rechte Hand, wie diese ihr Gesicht berührte und es näher an ihn heranzog. Sie erschauerte regelrecht unter diesem Kuss, der nie zu enden schien. Seine rauen Lippen, die ihre umschlossen und seine Zunge, die sich langsam vorantastete, ließ sie erzittern. Ein wohlig warmes Gefühl schlich sich ihre Lenden hoch und sie wollte sich nicht nur mit diesem Kuss zufrieden geben. Sie vermisste jede körperliche Zuneigung, die sie einst von ihm verspürt hatte.
 

Doch genau in diesem Moment, als sie den Kuss noch leidenschaftlicher fortführen wollte, rührte sich das Bündel, das sie noch im Arm hielt und aufzuwachen schien.
 

„Was zum-...?“ erschrak sie und löste sich von Vegeta. Trunks hatte nach ihren Haaren gegriffen und fest daran gezogen. Er schien nicht den leisesten Schimmer zu haben, wobei er gerade gestört hatte und spielte sich weiter mit einer blauen Haarsträhne, die er verkrampft und glucksend festhielt. „Nicht Trunks, das tut weh“, jammerte die junge Mutter und versuchte seine kleine Hand zu öffnen.
 

Jegliches Knistern was Bulma gerade verspürt hatte, schien augenblicklich verschwunden zu sein. Vegeta musterte sie belustigt und verschränkte wieder seine Arme. „Es ist Zeit ins Bett zu gehen, du bist, wie es mir scheint, sowieso beschäftigt“, schmunzelte er und ging ohne weiteren Wortes an ihr vorbei. Vegeta verschwand in der Dunkelheit des Wohnzimmers, durch das er ging.
 

Die Blauhaarige musste aufgeregt ausatmen und hob ihren Sohn ächzend nach oben. Genervt musterte sie sein fröhliches Gesicht. „Wenn du ruhig geblieben wärst, hätte Mami vielleicht noch etwas Schönes erlebt“, seufzte sie. Ihre Miene veränderte sich jedoch, je länger sie ihren kleinen Schatz näher betrachtete. Einem Baby konnte man doch wegen so einer Nichtigkeit nicht böse sein. Sie drückte ihn erneut liebevoll an sich und beschloss, wie Vegeta, ins Bett zu gehen und vorher den Kleinen noch zum Schlafen zu bringen.
 

Als sie zurück in Trunks' Zimmer ging, bemerkte sie, dass schon alle Lichter ausgemacht wurden. Anscheinend hatte sich Vegeta wirklich bereits zurückgezogen. Schließlich kam sie im Kinderzimmer an und versuchte mit allen Mitteln Trunks zum wiederholten Male zum Einschlafen zu bewegen. Es schien nichts zu helfen, seine Augen waren kein bisschen kleiner geworden. Also griff Bulma zum letzten Mittel, das meistens immer half - ihr altbewährtes Schlaflied. Sie fand, dass sie keine besonders gute Sängerin war, aber dennoch schien es dem Baby zu gefallen. Nachdem sie eine Strophe sanft dahin gesungen hatte, glaubte sie doch eine gewisse Müdigkeit in ihrem Sohn zu erkennen.
 

*******
 

Vegeta lag in seinem Bett und versuchte seine Gedanken zu ordnen. „Bulma...“, seufzte er. Diese Frau brachte ihn einfach durcheinander. Er war doch schon genug wegen den ganzen nervigen Gefühlen durcheinander. Das mit ihr machte die Sache auch nicht leichter. Er zog die Decke bis zu seiner Hüfte hinunter, um die kühle Brise, die in sein Zimmer hereinkam, auf seinem Oberkörper zu spüren. Es fühlte sich gut an.
 

In diesem Moment vernahm er erneut ihre Stimme, wie sie Trunks ein Schlaflied vorsang. Er kannte es bereits und irgendwie fand er es gerade angenehm diese Melodie zu hören. Er schloss seine Augen und mit ihrer singenden Stimme im Hintergrund, begann er langsam aber sicher, doch endlich einzuschlafen.
 

*******
 

Seit fast einer Stunde standen sie bereits im Garten vor dem gelben Capsule Gebäude. Die Briefs hatten symbolisch Asche in eine Urne gegeben und diese dann verstreut. Vegeta verstand nicht ganz wieso sie das taten, da dies eindeutig nicht die Überreste von Kakarott waren. Jedoch waren die Menschen nun mal so. Sie mussten sich auf irgendeine Weise von einem geliebten Menschen verabschieden. Bulma hatte ihm jedenfalls am Morgen alles genauestens erklärt.
 

Bei den Saiyajins gab es so etwas nicht. Höchstens beim adeligen Geschlecht, aber da wurde keine Asche verstreut. Die großen Herrscher wurden in eine Art Boot mit gut brennbarem Holz und Stroh gelegt und dann aufs Meer hinausgeschickt. Mit einem brennenden Pfeil wurde dann dieses abgeschossen und ging in Flammen auf. Man konnte dann zusehen, wie derjenige vor ihnen verbrannte und ihm hiermit die letzte Ehre erwiesen wurde. Vegeta selbst kannte dies jedoch auch nur von Geschichten, die sein Vater ihm erzählt hatte. Er selbst hatte so etwas nie mitbekommen. Die Standard Krieger, die gefallen waren, wurden nie in irgendeiner Form beerdigt. Wenn sie gestorben waren, wurden sie meistens als sowieso zu schwach eingestuft und hatten somit sowieso kein Recht auf eine adäquate Verabschiedung. Es gab auch Ausnahmen, falls eine besonders schwierige Schlacht von statten gegangen war. Aber auch hier wurden eher die Lebenden gefeiert, als die Toten gewürdigt. Dem war einfach so. Die Angehörigen eines Verstorbenen bestanden ebenfalls nicht darauf diesen beerdigen zu lassen. Saiyajins waren normalerweise auch so nicht gestrickt, dass sie zu sehr nachtrauerten. Es gab bestimmt hin und wieder jemanden, der anders empfand. Aber grundsätzlich...
 

Vegeta schüttelte diese alten Erinnerungen von sich weg und konzentrierte sich auf das hier und jetzt. Alle die anwesend waren, hatten etwas Schwarzes um ihren Arm gebunden, ein weiterer symbolischer Akt. Manche waren sogar komplett schwarz gekleidet. Der Saiyajin lehnte mit verschränkten etwas abseits von den anderen an einem Baum. Eine gewisse Trauer spiegelte sich bei den Angehörigen wieder, vor allem bei Chichi. Die Schwarzhaarige versuchte sich so gut es ging zusammen zu reißen, um nicht gleich loszuheulen. Dauernd fuchtelte sie in ihrer Tasche herum, um ein Taschentuch heraus zu holen, das sie dann lautstark vollschnupfte. Ja es war schlimm, dass Kakarott tot war, dachte sich Vegeta. Aber dieses Getue war einfach unglaublich anstrengend.
 

Nach einiger Zeit war dann der traurige Part dieser Veranstaltung vorbei. Wie man es nahm. Für gewisse Leute war die Verabschiedung von Trunks ebenfalls bitter, gerade für Bulma, die sich bestimmt gefreut hätte ihren großen Sohn noch eine Weile bei sich zu haben. Doch die meisten wussten, dass es Zeit war zu gehen. Er musste in seiner Zeit ebenfalls aufräumen und die Cyborgs vernichten. Vorher würde er keine Ruhe haben. Vegeta machte sich keine Sorgen um ihn. Er war immens stark geworden. C17 und C18 würde er nun mit Leichtigkeit zur Strecke bringen und somit den Tod der Kämpfer aus der Zukunft rächen.
 

Die Freunde standen nun alle zusammen und verabschiedeten sich nacheinander von dem Jungen aus der Zukunft. Jeder sagte so etwas wie 'Viel Glück' und 'Pass auf dich auf'. Doch Vegeta hatte keine Lust auf irgendwelche Worte, die so nichtssagend klangen. Solche Floskeln waren nichts für ihn. Als Trunks seinen Blick zu ihm wendete, streckte der Saiyajin seinen Zeige- und Mittelfinger nach oben als Zeichen der Verabschiedung. Sein Sohn schien zu verstehen und deutete mit demselben Wink ein 'Auf Wiedersehen'.
 

Danach ging alles so schnell. Trunks schwang sich in die Zeitmaschine, startete diese und erhob sich damit in die Lüfte. Er sah nur noch wie sein zukünftiger Sohn kurz aus der Zeitmaschine winkte. Im nächsten Moment war er auch schon wieder verschwunden. Es war alles so seltsam. Vegeta sah noch immer auf den Punkt am Himmel, wo er gerade noch gewesen war. Er konnte seine Augen nicht davon abwenden. Trunks war endgültig gegangen und verschwunden. Vielleicht würde er eines Tages sie wieder besuchen, um ihnen zu erzählen, wie es in der Zukunft gelaufen war, oder warum auch immer. Doch der Prinz dachte im nächsten Moment auch daran, dass es hier ebenfalls Trunks gab. Er hatte im Gegensatz zu seinem zukünftigen, toten Ich die Möglichkeit seinen Sohn heranwachsen zu sehen. Ihn kennen zu lernen. Ihn zu beeinflussen.
 

***********
 

Mittags hatte es noch ein großes Essen bei den Briefs gegeben, wie bei einer richtigen Beerdigung. Vegeta saß die meiste Zeit nur wortkarg da und verschlang das Essen, während die anderen über den Kampf gegen Cell, aber vor allem über die alten Zeiten mit Son Goku redeten. Sie vermissten den Freund und Vater über alles. Manchmal und ohne dass sie es bemerkten, lauschte der Saiyajin neugierig den Geschichten über ihren Held. Er wusste, dass Kakarott den Planeten bereits mehrmals gerettet hatte. Aber dass es so viele Geschichten von ihm gab. Der Prinz musste sich dabei ertappen, wie er daran dachte, was mal mit ihm sein würde. Ob es Leute geben würde, die einmal über ihn sprechen würden, falls er mal nicht mehr unter den Lebenden verweilen würde. ‚Vegeta war unglaublich stark und unglaublich stolz‘, so etwas in der Art. Wahrscheinlich würde er eher negativ in den Erinnerungen der Leute bleiben, die ihn ein bisschen näher kannten.
 

*******
 

Es war fast abends, als alle gegangen waren und Bulma schloss schließlich erschöpft die Haustüre.
 

„Ich hasse Beerdigungen“, seufzte sie und setzte sich auf die Couch zu Vegeta, der bereits seit Stunden nur so dasaß und in die Leere gestarrt hatte. Jedenfalls war es ihr so vorgekommen. Manchmal jedoch, bildete sie sich ein, dass er ihnen allen doch etwas zugehört hatte. Es waren auch nie bissige Kommentare seinerseits gekommen. Dafür war er doch normalerweise berühmt berüchtigt. Bulma sah, dass ihre Eltern schwer beschäftigt waren. Ihre Mutter kümmerte sich um die Küche, während ihr Vater mit Baby Trunks ins Kinderzimmer verschwand, um dort mit ihm zu spielen.
 

Als sie so neben Vegeta saß, musste sie feststellen, dass alles auf einmal etwas seltsam war. Es war irgendwie komisch, dass er noch immer hier war, auch jetzt wo es nichts mehr gab wofür es sich zu kämpfen lohnte. Über gestern Abend hatten sie auch kein Wort mehr verloren. Es war ihr auch unangenehm dieses Thema erneut anzuschneiden, da er jegliche Gefühlsregung, die er in diesem Moment gezeigt hatte, wieder leugnen würde. Also beschloss die Blauhaarige mit einer generellen Frage das Gespräch ins Rollen zu bringen.
 

„Und wie sieht dein weiterer Plan aus?“ Bulma zog ihre Füße an, stützte mit der rechten Hand ihren Kopf ab, während sie mit der Linken sanft über Vegetas Hemd strich. Sie musterte die Muskeln, die sich darunter abzeichneten.
 

„Welcher Plan?“ Er drehte seinen Kopf zu ihr hinüber und sah sie fragend an.
 

„Na ja, bleibst du hier bei uns? Ich wusste bisher ja nur, dass du drei Jahre hier bleiben würdest. Aber von danach hast du nie ein Sterbenswort gesagt...“
 

„Mmh.“ Vegeta schien zu überlegen. Anscheinend wusste er selbst nicht ganz, was er tun sollte oder wo er hingehen konnte.
 

„Bei uns kannst du auf jeden Fall bleiben. Wir haben genug Platz, bis dir vielleicht etwas Neues einfällt? Aber du weißt ja sowieso nicht, wo du sonst hin sollst, oder?“
 

„Tja, dann scheint ja eh alles klar zu sein...“ seufzte er. Sie hatte Recht. Fürs erste war es das Beste hier zu bleiben, allein schon deshalb weil er sich um Essen und eine Bleibe nicht kümmern brauchte. Es war irgendwie furchtbar, wie dieses Erdenleben ihn beeinflusste und bequemlich machte. Bevor er jedoch einen wirklichen Plan hatte, wie es in seinem Leben weitergehen würde, würde er die Wirklichkeit so akzeptieren wie sie war. Und so schlecht war das Leben an sich ja gar nicht. Er sah ihr in die azurblauen Augen, die ihn erwartungsvoll ansahen. Vielleicht war die Blauhaarige genau das was er jetzt brauchte. Er wusste es nicht. Ein seltsames Gefühl schlich sich in ihm hoch, als er ihr Gesicht genauer musterte. Was hatte dies nur zu bedeuten?
 

Bulma engte ihn nicht ein und ließ ihm seine Freiheiten, solange er keinen Blödsinn anstellte. Außerdem gab es ja noch diesen kleinen Balg. Vielleicht würde er den Kleinen mal trainieren, sodass dieser wenigstens stärker als Kakarott’s Sohn werden würde. Wenn er selbst mal Lust hatte irgendwann wieder zu trainieren. Irgendwann, in ferner Zukunft.
 

„Ich freue mich jedenfalls“, kicherte sie und lehnte sich zu ihm hinüber. Ihre linke Hand wanderte zu seinem Gesicht und zog dies erneut an sich heran. Er war nicht überrascht, dass sie die Initiative ergriff. Der Prinz ließ es einfach geschehen, als sie ihn behutsam küsste. Das sanfte Streicheln ihrer Zunge beruhigte seine aufgewühlten Gedanken und Gefühle, die sich in letzter Zeit ständig in seinem Kopf hinein geschlichen hatten. Vegeta musste abermals feststellen, dass sich dieses ganze Getue sogar richtig gut anfühlte. Sanft wollte er sie an sich heran ziehen, als sie sich plötzlich von ihm löste.
 

„In meinem Zimmer – in zehn Minuten“, flüsterte sie und warf ihm einen lasziven Blick zu. So schnell konnte er gar nicht schauen sah er sie die Treppen hinauflaufen.
 

Vegeta stockte der Atem und sein Kopf lief knallrot an. Diese Frau war einfach unbegreiflich.
 

*********
 

Bulma rannte die Stufen nach oben und verschwand in ihrem Schlafzimmer, als sie plötzlich seine Schritte hinter sich vernahm. Er warf die Türe hinter sich zu und drückte sie gegen die Wand in ihrem Zimmer. Seine Hände umschlossen die ihren und er küsste ihren Hals. Als er diesen entlang fuhr, bemerkte er sofort die Gänsehaut, die sich darauf bildete.
 

„Nicht... ich hab doch gesagt... ah... in zehn Minuten“, ächzte sie unter seinen Küssen und versuchte sich von ihm zu befreien. Doch er nahm sie so sehr ein, dass sie sich nicht wehren konnte oder eher gesagt wollte. Sie spürte, wie er ihre Hände, die sich über ihrem Kopf befanden, zusammenführte. Somit konnte er mit einer Hand sie festhalten und glitt mit der anderen zu ihren Beinen hinab. Seine Finger streiften den Saum ihres Rockes und Bulma zuckte zusammen als sie seine Fingerkuppen auf ihren Oberschenkeln spürte. „Aufhören!“
 

„Sei ruhig. Sag einfach nichts“, gab er knapp zurück und spielte weiter mit ihr, während sie immer noch hilflos an der Wand hing. Er übernahm die Kontrolle und unter ihrer Haut schienen die Flammen zu flackern.
 

Doch sie folgte nicht seinen Befehlen und ihre Stimme wurde lauter und verzweifelter. „Hör auf!“ platzte es aus ihr heraus und er fuhr zusammen. Er lockerte die eine Hand, mit der er sie festgehalten hatte. Bulma ließ zitternd ihre Arme nach unten gleiten und musterte sein erstarrtes Gesicht.
 

„Was willst du? Ich hab' gedacht, dass es das ist was du willst“, knurrte er und biss seine Zähne zusammen. Erschrocken riss er die Augen auf und wollte nun seine andere Hand unter ihrem Rock wieder herausholen. Doch sie hielt diese ruckartig fest.
 

„Nein, nicht aufhören. Ich will dich! Ich…“, begann sie nur. Sie ließ seine Hand wieder los, die sich nicht von der Stelle rührte. Sie nahm sein Gesicht in ihre Hände und küsste ihn sanft. „Ich wollte mich doch etwas ansehnlicher anziehen… ich habe noch die Kleidung von der Beerdigung an...“
 

Sie sah wie sich seine Gesichtszüge bei dieser Äußerung veränderten. Sein erzürnter Blick verschwand und ein breites Grinsen umspielte sein Gesicht. „Mir ist das egal, wie du aussiehst“, stellte er knapp fest.
 

Bulmas Augen funkelten regelrecht bei seiner Aussage. Auch wenn er meinte sie nicht zu lieben, glaubte sie eine gewisse Wärme in seinen Worten wiederzufinden. Sie spürte, wie ihr Herz immer stärker gegen ihre Brust hämmerte und die Gefühle sie fast übermannten. Sie öffnete ihren Mund, um etwas zu sagen, jedoch stockte ihr Atem und sie brach den kaum angefangenen Satz ab.
 

„Was...?“ fragte er sie, als er bemerkte, dass sie ihm etwas mitteilen wollte.
 

„Nichts...“, flüsterte sie und zog sein Gesicht mit ihren Händen heran. Sie umschloss seine Lippen mit den ihrigen. Er stieß sie von der Wand ab und hob sie hoch, die eine Hand an ihren Hinterkopf, die andere unter ihrem Hintern. Lustvoll stöhnte er auf und küsste sie umso leidenschaftlicher, indem er mit der Zunge immer wieder fordernd über ihre strich. Sie spürte seinen rasenden Herzschlag an ihrer Brust. Sein pochender Muskel verriet ihr, dass der Mann vor ihr Wirklichkeit und keine Illusion war. Bulma presste sich an ihn und war sich jeden Zentimeters seines muskulösen Körpers bewusst. Vegeta senkte den Kopf und küsste sie so hart auf den Mund, dass ein süßer Schmerz sie durchfuhr.
 

Während sie in den Kuss hineinstöhnte dachte sie noch kurz daran, was sie fast ausgesprochen hatte.
 

Ich liebe dich, mein Saiyajin Prinz.
 

Vielleicht würde sie ihm ein anderes Mal diese Worte sagen. Bulma hegte noch immer die Hoffnung, dass er eines Tages, diese Worte erwidern konnte. Und bis dahin wollte sie diese Liebesbezeugung noch für sich verschließen. Jedoch nicht für immer.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hier möchte ich mich mal zu Wort melden. Das ist noch nicht das Ende meiner Fanfiction. Zwei bis drei Kapitel hab ich als erweiterten Epilog noch vorbereitet. Doch der Hauptteil ist vorbei und diesen wollte ich dieses Jahr eben noch abschließen. Mein Ziel war es eine möglichst realistische Drei-Jahres-Spanne einzubauen, die nicht zu übertrieben ist und Vegeta nicht all zusehr verändert. Ich hoffe, dass mir das etwas gelungen ist.

Ich hoffe es hat euch bis jetzt gefallen. :)

Lg eure Carriebabe Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
So damit leite ich den dreiteiligen Epilog ein. *tröt* ^^ Ich hoffe euch hat der Anfang gefallen.

Lg Carriebabe Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich hoffe euch hat das vorletzte Kapitel gefallen. :)
Im Moment bin ich ganz aufgeregt, da mir das Kapitel selbst etwas nahe gegangen ist. Vielleicht auch, weil es jetzt wirklich bald vorbei ist.

Bis bald,
eure Carriebabe Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Hier beende ich diese Geschichte an einer für mich passenden Stelle. :) Ich habe mir soweit Spielraum gelassen, dass es Platz für eine Fortsetzung lässt.

Ich hoffe euch hat die Geschichte gefallen, aber sie musste irgendwann enden. Irgendwie bin ich selbst traurig. Aber ich freue mich über jeden Favoriteneintrag und jede Review, die ich bekommen habe - für meine erste Geschichte.

Bis bald,

eure Carriebabe

PS: Vielleicht lässt der/die eine oder andere noch ein Review hier :-) Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (108)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  ayumi_haneoka
2023-01-13T10:04:25+00:00 13.01.2023 11:04
Omg wie peinlich
Zum Glück ist mir so was noch nie passiert 😂
Von:  sama-chan
2018-07-10T06:21:48+00:00 10.07.2018 08:21
Ich konnte deine Story kaum zur Seite legen und habe sie fast in einem Schwung durchgelesen! Bei vielen FanFics kann ich die Hintergründe nicht für voll nehmen, da sie einfach nicht passen. Z.B. die Charaktereigenschaften. Bei deiner Story war es allerdings so formuliert, dass ich mir wirklich vorstellen kann, dass die 3 Jahre so abgelaufen sind. Vegeta ist so toll beschrieben und auch seine Gewissenskonflikte sind super dargestellt! Deine anderen FanFics werde ich mir auf alle Fälle auch noch anschauen!
Antwort von:  lovelykotori
13.07.2018 09:42
ach wirklich? danke dir wirklich! das war meine erste story.. und ehrlich gesagt möcht ich mich schämen gehen dafür .. xD
danke fürs reinschauen und lesen =)
Von:  Sanguisdeci
2015-08-03T06:36:56+00:00 03.08.2015 08:36
Eine sehr schöne Geschichte, die nicht nur in sich stimmig rüber kommt, sondern auch stimmig zum Anime/Manga ist. Wunderbar *-*

Mach weiter so, es ist eine Freude solch Werke zu lesen =)
Antwort von:  lovelykotori
03.08.2015 08:41
Hey dankeschön =)
Ja ich hab ziemlich viel Herzblut in meine erste FF gesteckt ... aber teilweise schäme ich mich schon ziemlich dafür da ich vieles anders schreiben würde (vom storyverlauf mal abgesehen). Mein Schreibstil hat sich sehr verändert und ich finde gerade hier den Anfang nicht gut geschrieben >_< trotzdem freue ich mich immer wenn Leute diese Geschichte lesen und mögen =)

danke dir jedenfalls *hug*
Von:  Saynaya
2015-07-10T19:01:31+00:00 10.07.2015 21:01
geil mega geil das krasse ist das trifft einfach den charakter und nachdem ich so viele fanfics und doujis gelesen habe in denen Vegeta wie ein weichei rüberkommt ist das einfach sehr erfrischent.
Antwort von:  lovelykotori
10.07.2015 21:30
Hey ^^

In meinen Geschichten wird er nie ein Weichei sein... brr das hasse ich o.o

Danke für deinen Kommi :-)
Von:  KagomeKizu
2015-05-21T17:15:14+00:00 21.05.2015 19:15
Haha einfach eine tolle Geschichte. (Der Tisch hatte sicher Angst das er jetzt aus dem Fenster fliegt) 😂😄
Von:  kolimo_132
2015-04-05T23:31:45+00:00 06.04.2015 01:31
Ohhh wie schade das es schon vorbei ist.
Ich fand deine Geschichte echt toll und es hst einfach auch zum original gepasst (finde ich).
Ich würde mich riesig über eine Fortsetzung freuen.
Antwort von:  lovelykotori
07.04.2015 18:25
Danke für deinen Kommentar, freut mich wenn dir die geschichte gefallen hat :) Fortsetzung ist auch schon online!
Von:  Luiako
2015-04-05T16:00:25+00:00 05.04.2015 18:00
Ich freue mich schon auf eine Fortsetzung.
Ich muss in allen Punkten recht stimmen was die anderen bis jetzt geschrieben haben.
Das war denke ich mal bis jetzt die zweite ff von bulma und geta die so gut dazu gepasst hat,was vielleicht in denn drei Jahren passiert sein könnte.
Aber unser lieber toriyama schweigt ja dazu und sagt nicht was genau zwischen den beiden vorgefallen ist und wie sie zusammen gekommen sind.
Allso muss mann raten und spekulieren und sich leider damit abfinden, aber wie schon gesagt ich kann mir vorstellen das es auch so in etwa abgelaufen sein muss.
Ich freue mich schon auf eine Fortsetzung zu denn beiden.
Und warte schon gespannt bis es wieder was neues von dir zu lesen gibt

Ganz ganz liebe grüße und ein schönes Osterfest

Wünschst angi ^_^
Antwort von:  lovelykotori
05.04.2015 22:50
Ja leider schweigt Akira Toriyama dazu -.- dabei wäre es doch nicht so schlimm auch diesbezüglich ein Special zu machen wie zur Zukunft von Trunks bzw. Bardock? Ich würde oft gerne seine Gedanken wissen, was er sich dabei gedacht hatte :-) Man weiß es ja nicht. Vielleicht hat er nicht näher darüber sinniert und brauchte bloß schnell einen weiteren männlichen Saiyajin Nachkommen xD man weiß es ja wirklich nicht!

Freut mich, dass dir die Geschichte jedenfalls gefallen hat und du mir immer so nette Reviews dagelassen hast :) :) :)

Dir auch noch ein schönes Osterfest
Antwort von:  Luiako
06.04.2015 14:22
Bitte bitte das habe ich doch gerne gemacht.
Und ja wo du recht hast ist das auch ein Special werd, da gebe ich dir recht.
Und vielleicht hat er ja so wie du es gesagt hast nur einen erben gebraucht, wie gesagt man weiß es ja nicht.
Vielleicht macht unser Lieber Toriyama das ja irgendwann mal.
Aber wenn Bulma Vegeta so egal sein soll, wie es zum anfang schien, dann hat das mit dem Film Battle of God irgendwie keinen sinn, weil Vegeta Bulma beschützt und wegen ihr regelrecht ausflippt.

So ich bedanke mich nochmal sehr für deine Osterfest Wünsche.
Und noch mal einen Restlichen schönen Ostermontag

liebe liebe grüße abgi
Von:  Saiyan-Princess
2015-04-05T15:11:26+00:00 05.04.2015 17:11
also...*räusper*
die Geschichte war wirklich toll und ich bin traurig das sie schon zu ende ist. *schnief*
allerdings ist es ein schönes ende, das man noch schön mit einer weiteren Geschichte ausbauen könnte *grinst*
wirklich toll fand ich das du dinge die in einem kapitel angesprochen wurde in späteren kapitel wieder aufgegriffen hast und man so weitere einblicke herhalten konnte. die Sache mit den Gedanken die Bulma niedergeschrieben hatte zum Beispiel. das war toll.
dein Schreibstiel hat sich in der ganzen Geschichte auch nicht geändert und ist flüssig geblieben auch das fand ich sehr gut. schöne Wortwahl und Satzführung. zu meckern habe ich eigentlich nichts. auch die Charaktere hast du entsprechend umgesetzt. sie wirkten zu keiner zeit fremd. sehr schön gemacht. gut fand ich auch das du stellen aus dem anime aufgegriffen hast, und die hintergründe erläutert hast. zum Beispiel das mit Yamchu als sie sich wegen der Cyborgs getroffen hatten.
alles in allem fand ich die ff sehr gefühlvoll und spannend. mir hat es gefallen und ich hoffe auf mehr ^.^
Antwort von:  lovelykotori
05.04.2015 22:48
Ich freu mich sehr wieder hier von dir zu lesen ^ ^ und freue mich natürlich, dass dir auch das Ende gefallen hat :) Ich war ja sehr unsicher, wie ich die Geschichte aufhören lasse ... aber sie musste fast so für mich aufhören, da ein zu arges Happy End nicht in die Story gepasst hätte.
Wier bereits erwähnt, arbeite ich an einer Fortsetzung und hoffe wieder dort von dir zu lesen. Mal sehen, wann die hier das freischalten <.<
Antwort von:  Saiyan-Princess
05.04.2015 22:58
Ich bin dabei sag bescheid wenn sie freigeschaltet ist
Und falls es dich interessiert würde ich mich freuen wenn du in meiner ff saiyanblood mal vorbei schauen möchtest *zwinker*
Musst du natürlich nicht ^.^
Antwort von:  lovelykotori
05.04.2015 23:00
Ich werd vorbeischauen .. bin eh immer auf der Suche nach neuen Fanfictions :)
Antwort von:  Saiyan-Princess
05.04.2015 23:06
Super das würde mich echt freuen *grinst*
Von:  Alice_inWonderland
2015-04-05T11:57:43+00:00 05.04.2015 13:57
Habe diese FF erst vor ein paar Tagen entdeckt und bin ehrlich gesagt froh, dass du sie bis heute beendet hast, so konnte ich sie fast an einem Stück lesen. Ich habe schon viele Geschichten gelesen, die sich um die 3 Jahre drehen, aber ich glaube, dass keine von denen charakteristisch so zur originalen Handlung gepasst hat, wie deine. Es war alles sehr gut durchdacht und du bist meiner Meinung nach wunderbar auf die bestehenden Sequenzen aus dem Mangan/Anime eingegangen. Dafür großen Respekt. Das zweite, was ich wirklich sehr positiv anmerken muss, ist dein Schreibstil. Er ist sehr angenehm zu lesen. Besonders gut hat mir gefallen, dass du teilweise Zitate verwendet hast, die auch in den DB-Folgen von selbigen Personen verwendet wurden. Das machte das ganze doch noch ein wenig realistischer.
Im großen und ganzen Definitiv die beste und glaubwürdigste Geschichte über das Zusammenkommen von Bulma und Vegeta, die ich je gelesen habe.Top.
Über eine Fortsetzung würde ich mich sehr freuen. Ich werde sie definitiv lesen. Mach weiter so!!!
Antwort von:  lovelykotori
05.04.2015 22:46
Schön, dass du meine FF entdeckt und gleich zu Ende gelesen hast! Mich freuen deine positiven Anmerkungen - das ist eben genau das, was ich wollte. Realistische, Manga bzw. Anime getreue Figuren und keine Charakterveränderung. Sicher muss man sie etwas vielleicht hinbiegen, aber das wollte ich so gut es ging eher vermeiden.
Ich arbeite gerade an einer Fortsetzung, die ein bisschen von der Realität vielleicht abdriften wird... mal sehen, aber behandelt auf jedenfall weiter die Entwicklung zwischen B/V, wie sich zwischen ihnen die Beziehung doch endgültig entwickelt :)

Danke nochmal für deine Review!
Von:  Lady-Nezumi
2015-04-05T11:24:24+00:00 05.04.2015 13:24
Ich will Ne Fortsetzung! ich will ihre hochzeit, ich will sehn wie Vegeta anfängt ein Vater zu sein. Ach jetzt ist es um aber ich meeeeeeeehr? Das gefummel am ende fand ich zuerst etwas unpassend aber war dann doch zufrieden. Sie sind noch kein kuschel paar sie befinden sich eigentlich noch in Flitterwochen fase. Aber Naja danke für alles deine Geschichte hätte vom großmeister akira toriyama sein können. Schon lange hat mich so sehr eine ff gefesselt wie deine. Die letzte war Gefühlschaos wo es um Sakura und Gaara ging. Sry ich plapper schon wieder danke nochmals ;)
Antwort von:  lovelykotori
05.04.2015 13:28
Hey :) Ich arbeite gerade einer Fortsetzung (falls dich das glücklich stimmt *g*?).
War eh etwas unsicher ob das Gefummel am Schluss passend war.. aber so sehe ich die beiden in etwa... ein Kuschelpärchen sind sie definitiv nicht :D Mal sehen, wie seine Vater-Entwicklung weiter geht bzw. ob ich sie überhaupt heiraten lasse xD


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