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Just broken.

Can you heal me, please?
von

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First impression of me.

Es war der nasse, kalte Sand unter seinen Füßen den er zuerst spürte als er seine Augen wieder öffnete. War er das wirklich? Oder kam er sich nur wirklich vor?

Was war geschehen?

Er sah sich um. Hinter sich erkannte er einen Strand, welcher sich links und rechts in unendliche Längen zog und vor ihm? Vor ihm war das Meer. Der salzige Geruch, den der Wind mit sich brachte, kitzelte ihn in seiner Nase, doch er nahm es kaum wahr. Er blickte nach unten. Seine Füße waren in dem feuchten Sand versunken, wellen verschlungen seine Knöchel immer wieder aufs neue, als wollten sie ihn greifen und mit zu sich nehmen – dort draußen wo es ruhig war, keine Menschen. Er ging einen Schritt vor, er fühlte einen sanften Sog des Sandes, er wollte ihn nicht los lassen, fast wissend was der Junge vor hatte. Vorsichtig aber zielstrebig bewegte er sich immer mehr in das kühle Nass.

Obwohl die Sonne gerade erst am aufgehen war, man gerade so ihre ersten Strahlen erblicken konnte, war das Wasser obwohl es kühl war angenehm warm auf der blassen Haut des Jungen.

Doch dann hörte er einen Schrei. Er war doch bis eben alleine gewesen, oder? Vorsichtig drehte er sich herum und erblickte sein fast perfektes Ebenbild, dass seinen Namen schrie. „Bakura!“, dröhnte es in seinen Ohren, doch die Wellen schluckten dieses Wort, er fühlte sich nicht angesprochen, es war nicht sein Name, er gehörte nicht mehr zu ihm. So ging er weitere Schritte in die Tiefe, bis sie ihn vollkommen verschlungen hatte.

Is it real?

Bakura öffnete seine Augen.

Die Wärme, welche ihn umgab schien ihn zu erdrücken. Seine Glieder waren zu schwer, als das sich hätte bewegen können, seine Muskeln brannten, von seiner Lunge ganz zu schweigen. Er hörte einen schmerzhaften Laut, ohne zu bemerken, dass er ihn von sich gegeben hatte. Doch jemand anderes hatte es bemerkt. Die Tür gegenüber des Bettes öffnete sich und ein besorgter Blick kam ihm entgegen. "Du bist wach, endlich", hauchte Akefia, er hatte direkt ein Tablett mit Tee und etwas zu Essen mitgebracht. Bakura verstand nichts, er beobachtete den anderen dabei wie er sich an das Bett setzte, während er selbst versuchte sich aufzusetzen, und zu sprechen begann: "Du solltest etwas essen, damit wir dich vom Tropf nehmen können."

Tropf? Bakura war verwirrt, doch als er seinen Arm hob nahm er einen kleinen Schlauch wahr, der sich von seiner Haut bishin zu einem kleinen Beutel rechts neben ihm erhob. Was war passiert?

Er erinnerte sich.

Das Meer. Der Strand. Die Sonne. Die Rufe von Akefia. Das kühle Nasse. Das Nichts.

Der ältere der Beiden wusste, dass er nicht darüber reden sollte, deshalb stand er lediglich auf um das Fenster zu öffnen. Eine Windböhe schlug in das Zimmer, der Duft von Meer und Sand erfüllte den Raum. Akefias Haus befand sich direkt am Strand, es war riesig und Bakura konnte von dem Bett aus in die ewige Ferne blicken.

Sein Blick wanderte auf das Tablett. Tee und Suppe, dazu ein Brötchen. Seine Hand war schwach als sie danach griff, aber sein Wille war stärker als die Schwäche seiner Muskeln. Während des versuches zu essen, war Akefia auf den Balkon gegangen um zu rauchen. Sein Blick schwiff über das Meer, das Salz und das Nikotin tanzten in seinen Lungen und trennten sich schwermütig als er es zurück in die Freiheit blies. "Bis du dich erholt hast, bist du von der Schule befreit", Bakura vernahm diesen Satz, doch er konnte nichts damit anfangen. Schule? Er selbst erinnerte sich an nichts. Seine einzigen Erinnerungen waren die Erinnerungen an das Meer, an das Nichts und an den Schrei Akefia's. Mehr war da nicht. Er wusste nicht einmal mehr, woher er den Mann kannte aber irgendwas in ihm gab ihm das Gefühl, dass er ihm vertrauen konnte.

Dieser schien es zu ahnen, als er sich seufzend auf dem Stuhl neben dem Bett nieder lies. "An was erinnerst du dich?", fragte er schließlich.

"Nichts. Wer bist du?", das Sprechen brannte.

"Deine Zukunft."

Remember.

Bakura hatte sich nach auf den Weg nach Hause gemacht. Er war über das Wochenende bei einem Freund gewesen, dieser hatte seinen 18. Geburtstag gefeiert. Seit Freitag war Bakura betrunken gewesen, Sex im Übermaß hatte er gehabt und eine menge Spaß mit seiner Clique. Die Sonne kündigte schon die Nacht an, der Himmel hatte sich rot verfärbt, Bakura liebte diesen Anblick des Himmels. Seufzend streckte er sich noch einmal vor der Haustür, ehe er sie öffnete. Aber irgendwas war anders...
 

Dort endete Bakuras Traum. Als er erwachte war tiefe Nacht.

Am Mittag zuvor hatte Akefia den Tropf entfernt und den Jungen sogar aufstehen lassen. Sogar eine Zigarette hatte er bekommen als er sich zu dem anderen auf den Balkon begeben hatte. Entgegen seiner Erwartung gab ihm der Ältere einen Glimmstängel von einer anderen Marke als seine eigenen. "Das ist deine Lieblingsmarke, meine findet du scheußlich", erklärte er knapp ehe er dem Jungen den Nikotintransporter anzündete. Der Geschmack war bekannt, ebenso das Brennen in seinen Lungen. Fast schnurrte er auf als er ausatmete doch etwas unangenehmes schwang mit dem Rauch mit. Der Geschmack von Salz. Sein Husten alamierte den Hausbesitzer. Schnell hatte Bakura eine Maske auf, sie sollte ihm Sauerstoff geben, erklärte ihm der andere. "Du hast viel Salzwasser geschluckt, deine Lunge wehrt sich dagegen, es wird noch einige Tage wehtun aber kein Grund zur Sorge", er machte sich etwas Vorwürfe, er hätte damit rechnen müssen aber er wollte Bakura nicht noch mehr Leid zufügen als er schon erfahren hatte.

Bakura's Lunge hatte sich wieder beruhigt, in der Küche erwartete ihn ein Essen, neben seinem medizinischen Fähigkeiten konnte Akefia anscheinend auch kochen. "Ein Essen sollte immer mindestens 3 Farben haben", erklärte dieser beiläufig als er die Pfanne schwenkte. Paprika, Zucchini und Shitake-Pilze befanden sich in der heißen Sud. Der Reis wurde mit eiskaltem Wasser abgeschreckt und noch einmal mit dem Gemüse angebraten.

»"Ich möchte, dass du dich erst erholst und gegebenenfalls selbst erinnerst, ehe ich dir das genauer erkläre"« schoss es Bakura durch den Kopf. Es war die Antwort auf die Frage gewesen, warum Akefia denn nun seine Zukunft sei. Der Ältere kam ihm weder bekannt vor, noch standen irgendwo Bilder herum auf denen er zu sehen war.

Sein Magen verdrängte die Gedanken. Eine gut gefüllte Schüssel stand vor ihm, ein wohliger Duft drang in seine Nase und ehe er sich versah stürzte er darüber her. Bis auf die Suppe am Morgen hatte er keinerlei Erinnerung an sein letztes Essen, aber woran konnte er sich denn schon erinnern?

Es traf ihn wie ein Blitz. Ein Gesicht. Es sah aus wie er selbst, aber sanfter, jünger, große braune Augen sahen ihn direkt an.

Seine Hand lockerte sich, die Stäbchen glitten aus seinen Fingern. Ein verwunderter Blick seitens Akefia war die Reaktion darauf. "Was ist?", fragte er leise nach, Bakura sah aus als hätte er einen Geist gesehen. Hatte er etwa schon die ersten Erinnerungsfetzen?

"Wer... wer war das?", stammelte Bakura fast aber der fragende Blick seines Gegenüber ließ ihn das Aussehen beschreiben, welches er soeben gesehen hatte. Ein bedrückendes Seufzen erfüllte den Raum.

"Ryou. Er ist Schuld an dem was dir wiederfahren ist."

Question.

Ryou war also der Name des Schuldigen? Irgendwas sagte ihm dieser Name, er kam ihm bekannt vor. Doch Bakura fragte nicht nach, er aß einfach weiter. Nachdem er aufgegessen hatte begann Akefia mit ihm eine Physiotherapie. Anscheinend hatte Bakuras Körper die letzten Wochen sehr gelitten und nun sollte sich dieser davon erholen. Deshalb hatten sich die Beiden mit Yogamatten auf den Balkon gesetzt. "Weißt du, ich kann dir nicht vorschreiben was du tun sollst, wenn es dir nicht gefällt kannst du jederzeit aufhören, aber ich glaube, dass es dir gut tun wird. Wenn du den Dreh beim Yoga erst einmal raus hast, wirst du dabei sehr entspannen können und wer weiß vielleicht hilft dir der Energiefluss dabei dich zu erinnern... oder das zu verarbeiten was du erlebt hast, sobald du dich erinnerst", die ganze Zeit hatte Bakura still zugehört doch er seufzte. Sein Gegenüber erzählte immer wieder, wie schlimm es doch gewesen sei was er erlebt hatte aber solange er nicht wusste was es war, und Akefia schwieg ja über die genauen Ereignisse, brachte ihm das gar nichts. Vorerst schluckte er den Ärger und versuchte Akefias Bewegungen nachzuahmen.

Die Lunge brannte, schwarze Punkte tanzten vor seinen Augen, sein Atem ging schnell. Das Brennen seiner Muskeln lies ihn bald auf die Knie sinken. Akefia lies ihn, beendete seine Übung. Eine Zigarette wurde angezündet, eine weitere an Bakura weiter gegeben. So saßen sie den Rest des Nachmittages auf dem Balkon. Die Wellen schlugen am Ufer auf.
 

Die Erinnerung an den Nachmittag war etwas positives, auch wenn er gerade aus seinem Schlaf hochgeschreckt war. Ryou... dieser Name, diese Person war Schuld an dem was passiert war. War dieser an seinem Unbehagen schuld, dass er hatte als er durch diese Tür ging? Was war passiert? Welche Rolle spielte Akefia bei dem ganzen? Nach außen hin schien dieser nämlich gar nichts mit ihm selbst zu tun zu haben. Wieso also kümmerte er sich um ihn? Er wollte es wissen. Schnell hatte er die Beine über die Bettkante geschwungen und war aufgestanden, doch Akefias Bett war leer.

Answer.

Im ganzen Haus hatte er nach Akefia gesucht und trotzdem hatte er ihn nicht gefunden. Schlussendlich war er wieder in dessen Schlafzimmer gelandet und stand sehr müde vor dem Bett des vermissten. Gähnend rieb er sich die Augen, anscheinend war sein Körper noch immer sehr schaffixiert und so kam es, dass er sich in das fremde Bett fallen lies und einschlief.

Als der junge Albino seine Augen das nächste Mal öffnete erblickte er Akefia. Er saß oder lag eher neben ihm im Bett und schlief. Durch das Fenster konnte Bakura die Sonne aufgehen sehen, es war also schon morgen. Aber wo war der Andere gewesen? Auf diese Antwort würde er wohl warten müssen, also kuschelte er sich erneut in die Kissen ehe seine Augen erneut zu fielen und er wieder einschlief. Ein Ruckeln im Bett lies den jungen aufschrecken, vor ihm stand der Hausherr. In Boxershorts und T-Shirt. Bakura erhielt auf seinen fragenden Blick nur ein sanftes Lächeln. "Reicht dir dein Bett nicht?", die Frage war nicht spöttisch aber doch leicht amüsiert, vor allem da Bakura etwas brauchte um zu verstehen was er meinte. "Eh... nein aber... ich hab dich gesucht, letzte Nacht und du warst weg..", erklärte der jüngere der Beiden eher schlecht als recht, etwas verlegen sah er zur Seite. Wie wirkte das nur? Nicht nur, dass Akefia sich um alles kümmern musste, ihn umsorgte und versorgte, nein, Bakura verfolgte ihn nun auch noch nachts... "Und dann bist du hier eingeschlafen, hm? Ist ja nicht schlimm", Akefia lächelte weiterhin und reichte Bakura die Hand. "Aber wieso hast du mich gesucht?", wollte er nun wissen. Doch die Antwort lies auf sich warten. "Ich... also... ich hab von Ryou geträumt und naja... ich wollte nun wissen was genau passiert ist", dieses Mal stammelte er noch mehr als bei der vorherigen Antwort, was viel mehr daran lag, dass er ja schon bemerkt hatte das Akefia nicht mit ihm darüber sprechen wollte, als vor der Angst vor der Wahrheit.

"Na komm, zieh dich an, dann... reden wir", diese Aussage überraschte Bakura doch schnell nickte er. Ebenso schnell wie er aus dem Schlafzimmer verschwunden war, hatte er sich angezogen und gerichtet, etwas nervös saß er in der Küche und wartete auf die Antwort, die ihm nun Klarheit verschaffen sollte. Doch Akefia lies sich sehr viel Zeit. Entspannt machte sich dieser noch einen Kaffee, richtete den Frühstückstisch während er eine rauchte. Seufzend lies er sich auf dem Stuhl gegenüber von Bakura sinken und sah den Jungen nun genau an.

"Ryou ist dein kleiner Bruder und wir beide haben durch ihn sehr viel verloren", noch während Akefia angefangen hatte zu sprechen, hatte Bakura angefangen zu zittern. War es wirklich die Wahrheit die er hören wollte? "Weißt du, ich bin Arzt", begann Akefia, "und ein sehr guter Freund deines Vaters gewesen... ich kenne dich und Ryou seit eurer Geburt, doch das er jemals so ausrasten würde hat niemand geahnt...". Bakura konnte die Anspannung von Akefia deutlich spüren, doch das war das letzte was er wahrnahm. Kurz bemerkte er noch das Nasenbluten und erneut versank er in einem angenehmen, warmen Schwarz.

Next step.

"Mam? Dad? Ryou? Ist irgendjemand zu Hause?", Bakura ging durch den Flur, seine Schuhe hatte er an dem Schrank rechts neben der Eingangstüre liegen lassen. Das Gefühl von Unbehagen machte sich in ihm breit und er ahnte, dass es nicht die Restübelkeit seines starken Alkoholkonsums der letzten Tage liegen konnte. Vielleicht hatten seine Eltern ja jetzt beschlossen ihn entgültig raus zu werfen, nachdem er am Freitag nach einem lautstarken Streit mit seinen Eltern abgehauen war. Weswegen hatten sie sich gestritten? Er wusste es nicht mehr.

Seine Schritte hinterließen auf dem Boden keinerlei Geräusche, da dieser mit Teppich ausgelegt war, doch eben das war es was ihn den Schock seines Lebens versetzte. Der Junge war gerade so weit nach vorne gegangen, dass er um die Ecke ins Wohnzimmer schauen konnte und da sah er es. Eine riesengroße Blutlache. Der Albino wurde bleicher als er sowieso schon war, zögernd ging er einen Schritt weiter, strand schließlich in der Tür. Dieses Bild brannte sich in sein Gedächtnis. Sowohl seine Mutter als auch sein Vater waren im Wohnzimmer, offensichtlich tot. Sie hatte man auf einen Stuhl gebunden, ihre Hände waren hinter ihrem Rücken zusammen gebunden, die Füße waren an die Stuhlbeine gefesselt. Doch das war nicht das Schrecklichste, nein, ihr Kopf lag im Nacken und Bakura bot sich der Blick ihres aufgeschnittenen Halses an. Starr vor Schock wanderten seine Augen vorsichtig weiter nach rechts. Auf dem Tischt lag sein Vater, von dort wo Bakura stand erkannte er lediglich, dass sowohl links als auch rechts auf dem Boden Blutflecken verteilt waren. Das Blut an der Decke bemerkte er gar nicht, Bakura hatte Blickkontakt zu den aufgerissenen Augen seines verstorbenen Vaters aufgenommen.

Dann wurde alles schwarz.

Es wirkte wie ein Augenblick, Bakura öffnete seine Augen, es war wie ein Blinzeln, doch die Übelkeit stieg in ihm hoch. Er schmeckte die Galle, welche sich den Weg in seinen Mund hinauf gekämpft hätte. Akefia reagierte schnell, reichte seinem Gast einen Eimer, in welchen er sich schließlich erbrach. Sein Körper zuckte, die Bilder die er soeben gesehen hatte schossen durch seinen Kopf und verursachten einen weiteren Würgereflex. Akefia jedoch schien die Ruhe selbst zu bleiben, wenn Bakura seinen Kopf hob strich er ihm sanft die Haare aus dem Gesicht, hielt sie fest, damit sie nicht in der Flüssigkeit in dem Eimer hingen. "Was... war... das?", Bakura würgte erneut, doch es kam nichts mehr. Sein Magen war restlos her. Dankend nahm er das Tuch an, welches Akefia ihm nun reichte um sich den Mund abzuwischen und ebenso dankbar kippte er sich die Mundspülung rein um den beißenden Geschmack los zu werden. "Du hast dich erbrochen", war die trockene Antwort auf seine Frage, doch Akefia setzte direkt mit der Antwort die er haben wollte nach: "Es tut mir sehr leid, dass du es warst, der deine Eltern gefunden hat", begann dieser, "aber es ist leider so. Nachdem du umgekippt bist kamst du direkt zu mir in die Notaufnahme, du warst bewusstlos, doch die Polizei..", erklärte mir nachdem ich ihnen gesagt habe, dass ich sehr eng mit deiner Familie befreundet bin was passiert ist", Akefias Stimme hatte einen matten Beigeschmack. Trauer, Frust und... Wut? All dies lag in seiner Stimme während er sprach. "Aber... warum... wer?", harkte Bakura direkt nach. Da war sie. Die Erinnerung. Sie war vollkommen zurück gekehrt, daraufhin begannen seine Hände zu zittern.

Sanft legten sich die Hände von Akefias auf die von Bakura, drückten sie sanft ehe sie ihn in eine warme Umarmung zogen. "Nachdem aus wieder aufgewacht bist, bist du durchgedreht und abgehauen. Man hat dich drei Tage danach in einem Park gefunden, unterkühlt und mit unzähligen Wunden am Körper", es war ein leises Flüstern, doch es war da. Bildete sich Bakura das ein oder lag ein Vorwurf in dieser Stimme? Aber nicht gegen Bakura, sondern gegen sich selbst. "Ich war sowieso nicht in der Lage... krank geschrieben, also habe ich dich genommen und her gebracht."

Das Akefia ihm das alles nun erklärte war ja sehr schön aber wo war Ryou?

Safe.

Akefia strich Bakura durch sein samtig weiches Haar. Es schimmerte weiß in dem Mondlicht. Schwach lächelte er. Nachdem Bakura seine Erinnerung zurück erhalten hatte, hatte der Ältere der Beiden sehr viel Zeit zu gebracht den Jungen wieder zu beruhigen. Es war ihm klar gewesen, dass er so heftig reagieren würde aber trotz dieser Vorrausahnung war es schwerer gewesen als er gedacht hatte. Es war einfach schwieriger einem Menschen ein Beruhigungsmittel zu verabreichen, wenn man ihn kannte. Abgesehen davon, dass der Junge das Mittel gar nicht gewollt hatte, so hatte Akefia auch damit gezögert es vorzuschlagen. Aber er kannte Bakura ja, schon immer war er ein Rebell gewesen und ebenso hatte er sich gegen alles aufgelehnt, gegen das man sich auflehnen konnte. Allerdings hatte der Junge auch nicht mehr viel gesprochen, viel mehr saß er stumm auf dem Balkon und rauchte eine Zigarette nach der anderen. Der Arzt lies ihn, saß neben ihm und rauchte ebenso viel. Warum sollte er sich zurück halten? Das Stresspensum der Beiden war ähnlich hoch, während sich Bakura wahrscheinlich Gedanken darum machte wo sich sein Bruder befand, sorgte sich Akefia um den Jungen, zusätzlich zu die Gedanken um Ryou. Kurzerhand war er zwar wieder an die Oberfläche gekommen, jedoch hatte er auch bei diesem erneuten Auftauchen nur Schaden hinterlassen. Ob dieser Schaden an der Hand des Chirurgen nun weniger schlimm war als die seelischen Schäden des nun waisen Jungen der neben ihm lag, wollte er gar nicht entscheiden. Viel entscheidender war, dass Akefa für Bakura da war und sich um diesen kümmerte. Es war seine Pflicht ehemals bester Freund seines Vaters, sein Ersatzonkel, weil die Familie von Bakura am anderen Ende der Welt war und vor allem als wohl möglich einziger, der Bakura jetzt nicht betütelte, denn das war das Letzte das Bakura nun gebrauchen konnte. Zumindest war das seine Einschätzung.

Jedoch änderte das Alles nichts an der Tatsache, dass Ryou immer noch verschwunden war. Nachdem er aus der Notaufnahme abgehauen war, war er unter getaucht und niemand wusste was der Junge als nächstes vor hatte. Deshalb hatte Akefia Bakura auch mit zu sich in das Haus genommen. Er war weit weg von zu Hause, wo ihn alles an seine Eltern erinnerte, weit weg von Menschen, die versuchten ihm zu erklären, dass alles besser werden würde, was es nicht werden würde, der Schmerz würde Bakura nach wie vor verfolgen, er würde sich an ihn gewöhnen und lernen damit zu leben aber besser würde es dadurch sicherlich nicht werden, und vor allem war er weit weg von der Gefahr, dass sein Bruder ihn gegebenenfalls auch noch anfiel oder gar umbrachte.

Als sein Blick noch einmal über den schlafenden Jungen glitt musste er schwach lächeln. Er würde wohl alles tun um ihn zu beschützen. Deshalb war er auch so froh gewesen, dass Bakura einem sanften Schlafmittel doch noch zugestimmt hatte um einen traumlosen Schlaf zu haben.

Doch nun ging er zurück in den Balkon, den er nur verlassen hatte um Bakura ins Bett zu bringen. Entspannt setzte er sich auf die Liege und sah in die Ferne. Morgen würde er beginnen mit Bakura über sein Leben zu reden und vielleicht würde es Beiden über den Schmerz des Verlustes hinweg helfen.

Shoked.

Der Tag war so stressig wie die Tage immer waren. Die Notaufnahme platzte vor Notfällen, sowohl die Schwestern als auch die Ärzte waren rar und nicht nur die Notfälle verlangten die Aufmerksamkeit des Chirurgen sondern auch seine Patienten auf der Station, mal ganz abgesehen von seinem Patienten den er eben operiert hatte und der nun im Aufwachraum lag. Akefia hatte die Schwestern angewiesen ihn direkt anzupiepen sobald er aufwachte, er wollte wissen ob er erfolgreich gewesen war und ob der Mann zurück zu seiner Familie konnte oder aber ob er ihn nun doch entgültig geschädigt und zum Pflegefall gemacht hatte. Seufzend schritt er durch die Tür und sah auf das Chaos der umherrschwirrenden Schwestern und Assistentsärzte, das doch sehr gut organisiert war. "Akefia!", die Stimme war fast panisch und definitiv aufgeregt und der Arzt wusste sofort zu wem sie gehörte. Seiner perfektesten Ärztin die er je ausgebildet hatte. May Valentine. Akefia drehte sich um und sah auf eine gut bestückte Schwester mit langen, blonden, lockigen Haaren herunter, da sie ein Stückchen kleiner war ihre Augen waren geweitet vor Schock. "Was gibt's?", fragte er direkt nach, lies das Klemmbrett das er eben in der Hand gehabt hatte und wandte der jungen Frau mit dem großen Busen nun endlich seine ganze Aufmerksamkeit zu. "Ein junge mit weißen Haaren liegt in der Notaufnahme, der auf dem Bild auf deinem Schreibtisch", sie war ganz außer Atem und noch ehe sie den nächsten Satz begonnen konnte unterbrach Akefia sie: "Wo?!", fragte er sofort, denn es konnte sich sowohl um Ryou als auch um Bakura handeln und im ersteren Fall gab es vieles zu beachten, denn der Junge hatte viele Vorleiden. Deshalb eilte er der aufmerksamen Ärztin auch sofort hinterher als sie anstatt zu sprechen den Weg zu dem Zimmer in dem sich das Opfer befand einschlug. Es war zwar schrecklich gemein aber Akefia fiel ein Stein vom Herzen als er sah, dass es 'nur' Bakura und nicht sein jüngerer Bruder war. Jedoch erschrak es ihn, dass der Junge bewusslos zu sein schien, deshalb eilte er direkt an die Liege. "Seine Vitalwerte?", fragte er nun etwas enspannter, da Bakura nun aufzuwachen schien. Verwirrt sahen die braunen Augen in das doch bekannte Gesicht des Freundes seines Vaters und augrund seiner Kleidung ahnte er, wo er war. Jedoch wandelte sich das schnell, er wurde panisch und krallte sich an den größeren Körper. "Was ist passiert?!", er jappste nach Luft. Ganz klar ein Schockzustand, doch im Gegensatz zu seinen üblichen Handlungen zog er Bakura nur in den Arm. "Ich weiß es nicht, magst du es mir nicht erzählen? Hast du dich wieder geprügelt?", hätte Akefia zu diesem Zeitpunkt gewusst, was vorgefallen war, hätte er nicht so dumm gefragt und sicherlich hätte er auch nicht angenommen, dass Bakura sich schon wieder geprügelt hatte und das dies die Ursache für seine Bewusstlosigkeit und für die Platzwunde an seiner Schläfe war, doch er hatte es nicht gewusst. "Nein!", Bakura schrie ihn fast an, er beruhigte sich nicht, ganz im Gegenteil, er wurde nur noch aufbrausender, "Mama... Papa... wo ist Ryou?", fragte er vorsichtig nach. Noch immer verstand Akefia kein Wort von dem was Bakura da sprach:"Sie sind tod."

Als Bakura diese Worte gesprochen hatte wurde Akefia schlecht. Bakura scherzte nicht, er erkannte es sowohl an dem Tonfall als auch an dem Blick den der Junge entwickelt hatte als er sprach. "Was?", fragte er vorsichtig nach, Akefia lies sich auf den Stuhl hinter sich fallen und auch May lies das Stetoskop, das sie noch in der Hand gehalten hatte fallen. Doch keinem von ihnen dreien blieb die Zeit diese Informationen sacken zu lassen, denn in diesem Moment stürmte ein dritter weißer Schopf in das Zimmer und schrie auf. Zwar war der junge Arzt aufgesprungen, doch war er nicht schnell genug gewesen um zu verhindern, dass May verletzt wurde. Ryou hielt ein Skalpell in der Hand, er hatte May mit einer flinken Bewegung in die Schulter gestochen. Als Ryou seinen Arm zurückzog holte er erneut aus. Es geschah schneller als gedacht. Ein leiser Schrei entfuhr Akefia als er spürte, wie sich eben dieses Skalpell ebenso schnell durch seine Handfläche bohrte, wie es sich in May's Schulter gebohrt hatte, doch griff seine andere Hand in den Schopf des Angreifers und schlug ihn stark gegen die nächste Wand. Noch nie war Akefia so froh gewesen, dass er aufgrund seiner Jugend wusste wie man jemanden k.o schlagen konnte. Schnaufend und mit geweiteten Augen saßen sie da, alle drei.



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Kommentare zu dieser Fanfic (1)

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Von: abgemeldet
2015-02-20T09:03:54+00:00 20.02.2015 10:03
interessant interessant da bin.ich gespannt wie es weiter geht

LG kai


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