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Hunters of the Gods

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hey Ho und willkommen bei dem letzten Groß Projekt, dass ich noch nicht hier hatte.

Das hier wird eine FF im Serien Stiel. Sprich immer bis zu 3 Kapitel sind eine Episode. Es ist eine Geschichte, nur wird es nun nicht so sein, dass zwischen zwei Episoden ein Kliffhänger kommt, so wie in einer 'Normalen Geschichte'. Ihr könnt es euch ähnlich vorstellen wie die Einzelnen Episoden von Supernatural, Criminal Minds, Sherlock oder Castle sehen :)
In jeder Episode wird mehr und mehr gelüftet über die Personen und auch die Dämonen.
Denn es sind Dämonen und die sind viele !
Ich werde mich hierbei nicht auf Japan beschränken, sondern die Jungs und Mädels auf Welttour schicken.
Es ist mir wichtig zu verdeutlichen, wie das Konzept aufgebaut ist, da es sich doch sehr von meinen anderen Projekten unterscheidet.
Was BBMS und Psyche angeht, so sind sie zwar etwas im Blizzard des letzten ONES erfroren, aber noch nicht gestorben!
Ich habe nur das große Problem zu viele Ideen auf einmal aufzuschreiben, dass mich erst an das Größte und Kleinste gesetzt habe XD

Zum Paring SaoxHidan muss ich selbst schauen, wie es mir gefällt. Die beiden Taten mir immer leid ._. Besonders da Saso bei mir einfach dei nicht haben kann... Ita teilt eben nicht! Und so hab ich ihm jemand anderen zum spielen gesucht. Ich hoffe es wird so wie ich es mir vorstelle... was es nie wird, wem mach ich hier was vor -.-°

So, genug geplabbelt.

Und nun viel Spaß. Bei Fragen steh ich gerne stets per ENS zur Verfügung :) natürlich dürft ihr auch Anregungen in die Kommis schreiben. Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo zusammen,
zu erst: sorry dass ich aktuell so selten da bin und so unregelmäßig update.
Auf Fanfiktion.de bin ich bei fast allen Stories weiter als hier. Ansonsten einfach mal unter https://www.fanfiktion.de/u/uchan382 nach schauen, ob ihr da bei etwas weiter lesen könnt, was noch nicht hier ist :)

Ansonsten: Viel Spaß beim neuen Kapitel, besser beim Epilog X3

Lg
Uchan Komplett anzeigen

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Episode 1 Falsche Freunde Teil 1

>> Oni sind grausame Dämonen der shintoistischen Mythologie.

Sie tauchen als Mann und Frau auf und fallen über Menschen

her um sie zu verschlingen. Durch ihre Verwandlungskünste

gelingt es den Oni stets Menschen zu täuschen und ihr

Vertrauen zu gewinnen. Ihre wahre Gestalt ist abstoßend;

sie zeigen sie in dem Moment wo sie ihr Opfer sicher haben.

Zumeist erscheinen sie als gehörnte Dämonen mit 3 Augen,

3 Fingern und 3 Zehen.«
 

Episode 1: Falsche Freunde
 

Der Lärm der Sirenen und das grelle Licht des Blaulichts war einfach zu viel für seine Sinne. Itachi Uchiha hasste diesen Teil seines Jobs. Mord schön und gut, doch das hier fiel bestimmt nicht in seinen Bereich von Verbrechen.

Seufzend schnappte er sich sein Handy vom Beifahrersitz, schnallte sich ab und schloss die Augen.

Mord...

Mord hieß Blut.

Blut hieß Selbstbeherrschung.
 

Er hoffte inständig, dass Minato einen sehr guten Grund hatte ihn her zu bestellen.

Ansonsten würde es mehr als nur eine Leiche heute Abend geben. Auch wenn es gegen den Friedenspakt von 1965 verstieß, wenn es um seine nächtliche Ruhe ging, waren ihm solche Kleinigkeiten egal.
 

Entschlossen drückte er die Autotür auf. Es würde ihm ja so oder so nichts bringen hier im Auto zu versauern, während die Leiche langsam aber sicher zu Staub zerfiel.

Kaum war er ausgestiegen, stieg ihm die saure, dreckige Stadtluft in die Nase. Besonders in diesem Teil war es kaum auszuhalten. Die Kanalisation verlief hier bei weitem nicht so tief unter der Erde wie sie sollte, um seine Nase zu schonen. Und nun dieser Krach der Polizisten, der Automotoren und der aufgeregt schnatternden Menschen. Alles um ihn herum vermengte sich zu einer nervigen, überlappende Masse dumpfer Töne. Und zwischen drin die Herzen der Sterblichen, die so schnell schlugen, als wollten sie seinen Durst absichtlich wecken.

Manchmal konnte er seine perfekten Sinne nur verfluchen.
 

Leise knurrend näherte er sich dem Zentrum des Spektakels.

Mit wenigen Schritten stand er am Absperrband der Polizei und brauchte sich nicht wirklich anstrengen, bis er endlich den Mann ausmachen konnte, dem er seine jetzige Lage verdankte.. Minato stand in seiner Forenskimontur neben seinem Boss, einem bulligen Mann Mitte Fünfzig, der glaubte, wirklich alles auf der Welt gesehen zu haben. Er war nicht wirklich begeistert von Akatsuki und besonders nicht von deren Spezialgebiet. Minato war zwar einer von den so genannten Formwandlern, doch gehörte seine Art zu den, besonders in Japan, verehrten Sorten. Ganz im Gegensatz zu ihm und den meisten seiner Kollegen.
 

"Glauben Sie mir. Das hier ist ein Fall für Akatsuki. Also lassen sie die Jungs in Ruhe ihre Arbeit machen!"

Itachi seufzte. Immer das Gleiche. Auch wenn es nur wenige gab, die von ihrem Fachgebiet wussten, so waren es doch genau diese Personen, die ihnen die Arbeit schwer machten.

"Na, belauschen scheint wohl eine Eigenschaft von euresgleichen zu sein."

Itachi drehte sich nicht einmal um. Der Geruch nach Zedernholz und die leichten Schritte eines erfahrenen Jägers hatten Sasori verraten. Nur er besaß die Gabe laut genug zu sein, dass er ihn bemerkte und dennoch leise genug, dass andere Dämonen ihn nie wahrnehmen würden.

"Und anschleichen ist eine üble Eigenschaft deines Volks, mein Freund."

Sasori schnaubte abwertend.

"Tse, sei lieber froh dass ich dir so etwas nicht übel nehme, Uchiha, ansonsten würde ich den Pakt vergessen und die eine rein hauen."

Itachi verzog seine Lippen zu einem leichten Lächeln. Wie schön, dass er nicht der Einzige war, dessen Gereiztheit sich kaum verbergen ließ. Temperament war schon etwas tolles, solange man damit umgehen konnte.

"Wie lange diskutiert Minato schon mit ihm?"

Sasori zuckte nichtssagend mit den Schultern.

"Seit dem Anruf, denke ich. Heute ohne Bruder unterwegs? Euch einmal getrennt zu sehen ist seltsam."

Itachi behielt Minato im Auge. Er vertraute Sasori in soweit, dass er ihn nicht stetig im Auge behalten musste. Und nur weil er jemanden nicht ansah, hieß es noch lange nicht, dass er nicht merkte, was die Person hinter seinem Rücken trieb.

Oder direkt neben ihm, wie in Sasoris Fall.

"Er und Naruto sind in der Mongolei. Auftrag vom Boss."

"Na großartig. Während die beiden Kleine kuschelige Yetis jagen können, müssen wir einmal mehr den Dreck der Großstadt aufkehren. Wie beneidenswert."

Itachi schnaubte belustigt. "Oh ja, noch mehr Teppiche und Trophäen sind genau das, was ich jetzt brauche."
 

Minato hatte sie endlich entdeckt und winkte sie zu sich.

Itachi nickte leicht und sah zum ersten mal an diesem Abend direkt zu Sasori.

"Komm schon, wir können rein. Vielleicht ist es nicht einmal für uns und wir haben schneller Feierabend als wir träumen könnten."

Seufzend beugte sich Sasori unter dem Absperrband hindurch und folgte ihm.

"Glaubst du wirklich Minato hätte uns dann gerufen? Zu der Nachtzeit?"

Itachi sah beiläufig auf die Uhr, während er eine Hand zum Gruß hob und damit seines Erachtens schon zu viel seiner Aufmerksamkeit an unwichtigen Personen wie Minatos Boss verschwendete. Minato selbst war bereits in dem stinkenden Wohnblock verschwunden.

"Es ist gerade einmal halb zwölf."

"Ich vergesse immer wieder dass du die Nacht vorziehst, auch wenn der Tag dir nicht wirklich etwas anhaben kann."

Itachi zog seine Augenbauen zusammen und sah seinen Arbeitskollegen zweifelnd an. "Du bist heute so gesprächig. Wer bist du und was hast du mit Sasori gemacht?"

Sasori verdrehte nur die Augen.

"Ich versuche dich abzulenken. Wenn du da hoch gehst, muss einer dich ja von deinem knurrenden Magen ablenken bevor er aus dir herausspringt und anfängt das Blut vom Boden zu lecken."

Itachi spürte, wie seine Wangen leicht warm wurden. Sasori hatte ja recht, kaum hatte er das Haus betreten, konnte er den Eisengeruch des Blutes wahrnehmen, der die gesamte Obere Etage eingehüllt hatte. Und das alle vor dem Frühstück.

"Ich hatte eben noch kein Frühstück. Kein Grund darauf herumzureiten."

Minato beugte sich über das Geländer, welches zu der dritten Etage gehörte, und sah auf sie herab.

"Egal wer hier auf wem oder was herumreitet, kommt ihr beiden nun endlich einmal in die Puschen?" Hatte der eine Laune. Na ja, Itachi war sich sicher, dass er ebenfalls den Stress mit Minatos Boss nicht spurlos und noch mit allen Nerven verlassen hätte. Zum Glück war der Kitsune dafür selbst verantwortlich.
 

"Ja, ja, kein Grund zum Hetzen. Der Kerl wird uns schon nicht weglaufen."

Minato hob eine Augenbraue und konnte sich nun das Grinsen nicht verkneifen.

"Du mich auch, Sasori."
 

Schweigend und die beiden ignorierend stieg Itachi die Stufen hinauf. Je weiter er nach oben kam, desto intensiver wurde der verlockende Geruch des Blutes. In der dritten Etage musste er sich schließlich eine Hand auf Mund und Nase pressen. Der Geruch war einfach zu intensiv und er wusste, dass sich sein Jagdtrieb heute schwer unterdrücken ließ. Er brauchte dringend Frühstück, sobald er wieder zu Hause war. Ganz dringend! Er musste erst tief durchatmen, bevor er sich dem eigentlichen Fall widmen konnte. Zumindest im übertragenen Sinne.

"Also, was haben wir hier, dass du uns so früh her bestellst."

Sasoris missbilligendes Schnauben überging Minato geflissentlich, als er die Tür öffnete.

"Etwas, dass mich selbst sehr erschreckt hat."

Er beugte sich etwas dichter zu Itachi und Sasori.

"Besonders nach Tausendfünfhundert Jahren und mehreren Kriegen, in denen ich für viele der Leichen schuldig war. Ich dachte wirklich, dass mich nichts mehr anekeln würde."

Itachi trat an ihm vorbei, Minato wieder ignorierend und sah sich um, rümpfte missbilligend die Nase. So eine Unordnung!

Blut tropfte von den Wänden, als hätte sich der Mörder kurzer Hand dazu entschieden neu zu streichen. In der Mitte des Wohnzimmers lag ein blutiger, matschiger Haufen, der wohl einst ein Mensch gewesen war. Große Brocken Fleisch waren von dem Skelett getrennt worden.
 

"Wenn es selbst einen wie Sie anekelt, dann geh ich schwer davon aus, dass es sich hierbei wirklich um etwas von Ihrer Sorte handelt, Blutsauger. Ein Mensch wäre wohl zu so etwas nicht fähig."

Itachi sah zu Inspektor Yamada, dem Leiter der Mordkommission des Tokyo Metropoliten Police Departments und die zweite Person in diesem Team, die wusste, dass es zwischen Himmel und Hölle mehr gab als nur die Menschen.

Entschlossen schüttelte Itachi den Kopf.

"Einen von uns kann man wohl ausschließen. Wir würden nicht diese... Unordnung hinterlassen."

Inspektor Yamada schnaubte belustigt. "Unordnung nennen Sie das? Will ich wirklich wissen, was ein grausames Massaker für Sie ist?"

Itachi verengte die Augen, spürte die alte Magie des Sharingan, die seine Seelenspiegel blutrot färbte. Das Geburtszeichen des Uchiha-Clans.

Fest sah er dem Inspektor ins Gesicht, sodass dieser nervös schluckte. Wenn der Kerl schon nicht viel Taktgefühl und Höflichkeit besaß, so war er nicht dumm. Er wusste genau, dass wenn er sich nicht zurück nahm, Itachi sich ebenfalls nicht zurückhalten würde.

"Schon gut, e- es war nicht so gemeint."

Entschlossen drehte Itachi sich zu Sasori um und seine Stimme war klar und fest, als er seine Einschätzung gab: "Ich gehe von nichts Menschlichem aus. Nicht bei diesem starken Gestank von Verwesung und Schwefel."

Sasori seufzte ergeben.

"Dann folgt nun mein Part. Gehen Sie zur Seite, Inspektor, und schicken Sie dieses inkompetente Packt hier raus!"

Inspektor Yamada schien wie aus einer Trance zu schrecken und scheuchte seine Angestellten sowie die Spurensicherung aus der Wohnung. Man merkte ihm deutlich an, dass er es sich lieber nicht mit ihnen verscherzen wollte.

"Ich kann Ihnen fünf Minuten geben. Dann will mein Chef wissen, wer diesen Fall übernimmt." Yamada klang nervös, ganz so als würde er befürchten, dass er sich langsam zu weit aus dem Fenster lehnte.

Und doch schien es gegen seine Ehre zu verstoßen, sich von Itachi so einschüchtern zu lassen. Daher drehte sich Inspektor Yamada noch einmal um, die Klinke der Wohnungstür schon in der Hand. "Kann ich mich darauf verlassen, dass Sie den Tatort so lassen, oder müssen wir befürchten, dass am Ende weder Blut an der Wand noch am Fleisch bleibt?"

Itachi rümpfte angeekelt und auch etwas beleidigt die Nase. "Erstens, wäre Blut von der Wand lecken würdelos und zweitens bin ich kein Aasfresser. Ich ziehe lebendige Beute vor. Also wie wäre es mit uns beiden, Inspektor? Ich hatte noch kein Frühstück. Oder kommt nun die von euch Menschen so beliebte 'Ich habe eine Frau und zwanzig Kinder'-Tour um bei mir Mitleid zu erwecken, das meinen Hunger nur verschlimmern wird?"

Itachi sah genussvoll dabei zu, wie jegliche Farbe aus Yamadas Gesicht wich. "Ich.. Wir... bin unten!" Damit wurde die Tür schnell ins Schloss gezogen. Und so blieben Itachi, Sasori und Minato endlich alleine zurück.

Itachi verschränkte die Arme, genoss die Genugtuung, die er seit langer Zeit endlich wieder spürte.

"Eins zu Null für mich, würde ich sagen."

"Der arme Kerl. War das wirklich nötig, Itachi-kun?"

Itachi sah Minato beleidigt an. "Hey, du musstest dich hier nicht als Aasfresser beschuldigen lassen. Als würde ein Uchiha sich dazu herablassen an einer Wand zu lecken."

Seinen knurrenden Magen und den lachenden Minato ignorierend, sah Itachi Sasori auffordernd an.

Sasori trat in die Mitte des Raumes, streckte seine Arme aus. In seiner Hand hielt er das Amulett, welches er stets um seinen Hals trug. Es war ein altes Druidenamulett, welches durch verschiedene Rituale extra für ihn angefertigt worden war um seine Magie zu verstärken.
 

"Bleibt zurück, kann unschön für euch beide werden, wenn ihr in meinen Bannkreis kommt. Ich muss die Restenergien konzentrieren und wieder neu zusammenfügen. Glaubt mir, dass ihr bei eurem Alter da nicht hineingeraten wollt."

Itachi wich zu Minato zurück, der an der Tür zum Flur lehnte, während er Sasori dabei zusah, wie er - verschiedene lateinische Formeln murmelnd - glühende Zeichen in die Luft schrieb bis es ein einziger, aus kryptischen Zeichen bestehender Käfig war. Die goldglühenden Zeichen verwirbelten sich in der Luft, schienen sich ihren Weg zur Leiche zu bahnen, als würden sie sich versichern, dass er oder sie wirklich tot war. Ob wohl Itachi stark von einem Mann ausging. Das Blut roch nach Testosteron. Und da war noch der Hauch von etwas anderem, das seinen Magen umdrehte. Sex.
 

"Was glaubst du, was es gewesen sein könnte?"

Itachi konzentrierte sich auf den Leichnam, versuchte den verlockenden Duft des Blutes auszublenden und nicht daran zu denken, WAS genau hier vor wenigen Stunden gelaufen war. Oder mit wem.

"Schwer zu sagen. Wenn es etwas Einheimisches war, tippe ich auf Yurei oder Oni. Wir werden es gleich wissen. Und ich hoffe Sasori spult nicht zu weit zurück..."
 

Minato schnaubte belustigt, während Itachi Sasoris aufleuchtende Sphäre im Auge behielt. Konzentriert sah dabei zu, wie sich langsam alles wieder zusammenbaute, ganz so, als hätte jemand den Zeiger der Zeit im Griff und zog ihn rückwärts.

Sie sahen dabei zu, wie das Blut wieder von der Wand und der Decke zurück in den Körper floss und sich Fleisch wieder mit Knochen verband.

Und da stand sie. Eine große, gehörnte Gestalt in ledriger, blauer Haut, mit langen Reißzähnen und streckte ihre krallenbesetzten drei Finger aus um den Menschen – wie Itachi vermutet hatte, war es einmal ein Mann gewesen - zu zerteilen.

Itachi knurrte abwertend. Es lag einfach in seiner Natur, Onis zu verabscheuen. Sie nahmen ihnen ihre Beute weg, töteten aus Spaß oder Rache, während ihresgleichen sich an die gottverdammten Regeln halten mussten und dabei beinahe verhungerten! Es waren einfach zu viele Regeln. Besonders wenn man Jahrhunderte hatte, um sich an einen gewissen Lebensstandart zu gewöhnen und Beute im Überfluss hatte. Und das lange vor der Überbevölkerung dieser kleinen Pest auf zwei Beinen.

Sasori senkte die Arme, ließ die Zeichen verblassen und legte sich sein Amulett wieder um den Hals. Danach sah er sich zu Itachi und Minato um.

"Sieht wohl so aus, als würde es nichts werden mit unserem frühen Feierabend."

Minato seufzte. "Hinzu kommt: Wo wollt ihr bei einem Oni anfangen zu suchen? Der kann sich überall aufhalten. Und dass in jeder Gestalt. Die sind noch schlimmer als wir. Wir haben nur eine menschliche Gestalt, die haben unendliche Möglichkeiten sich neu zu formen. Sie kopieren einfach eine Person, die sie gesehen haben."

Itachis Blick fiel auf eine Visitenkarte auf dem Wohnzimmertisch. Sie schien unscheinbar zu sein. Unscheinbar bis auf den Namen. "Saeki... das war doch der Name auf dem Klingelschild, oder?" Minato nickte. Itachi nahm die kleine Karte an sich und sah sie sich genauer an.

"Überall und in jeder Gestalt, ja. Doch verlassen sie nie ihr Revier, wenn es nicht unbedingt sein muss." Itachi hielt Sasori die Visitenkarte entgegen, der sie ebenfalls kritisch musterte. Itachi verschränkte die Arme. Ihm gefiel selbst der Gedanke nicht nach dem ganzen Stress den seine Sinne hier hatten jetzt noch in einen Club gehen zu müssen. Besonders auf der Roppongi war er früher gerne Jagen gewesen. Es war sein altes Revier. Und es versetzte ihm einen leichten Stich bei dem Gedanken, dass er alles, was er sich über die Jahrhunderte erkämpft hatte, nun aufgeben musste. Knappe fünfzig Jahre waren wirklich zu wenig, um sich an ein neues Leben zu gewöhnen. Seufzend wandte er sich an Minato.

"Ich denke, hier wäre ein guter Ansatz. Wenn ich das richtig sehe, war der Kerl ein Teilinhaber von einem Club namens "Sunlight Daily". Solche Clubs fangen um diese Uhrzeit erst an richtig zu laufen und ein Teilinhaber sollte immer mit vor Ort sein, es sei denn..."

Sasori verschränkte die Arme. "Es sei denn er hat dort einen Grund gefunden, so schnell wie möglich nach Hause zu kommen, nur um hier dann so zu enden. Nicht jeder hält Sex mit einem Dämonen aus. Und ich will gerne zurückspulen, bis zu der Stelle als er merkte, dass er Sex mit einem großen, fetten Oni hatte."

Itachi schnaubte belustigt. "Ich will sehen, wie du Inspektor Yamada erklärst, dass unser Opfer einfach vor Lust geschmolzen ist, als er Sex mit einem Oni hatte. Und natürlich war es ein vegetarischer Oni, der nicht im Traum daran dachte, dass unser Opfer einfach nicht auf Sex mit einem Dämonen eingestellt war. Aber die Leidenschaft der beiden war einfach größer und als sie ihren Höhepunkt der Lust..."

Sasori verzog das Gesicht und unterbrach ihn unwirsch.

"Okay, okay, genug! Das ist einfach zu viel Input! Oni mit Fresslust. Ich bin dafür. Und jeder der dagegen ist, werde ich dieses mentale Bild, welches du uns gerade aufdrücken wolltest, einpflanzen und genüsslich dabei stehen wie sie vor Ekel ersticken."

Minato grinste breit.

"Gut, da wir uns nun einig sind, dass wir Yamada weder zum Frühstück verspeisen, noch ihm mit dem wahrlich anstrengenden und erfüllten Sexleben der Dämonen nerven müssen, wäre es wohl ganz in seinem Interesse, wenn wir den Fall übernehmen. Itachi-kun, rufst du bitte deinen Vater an und lässt eines unserer Teams her kommen? Ich brauche hier etwas Hilfe um nichts zu vergessen."

Itachi zog sein Handy aus seiner Jackentasche und drückte seine Nummer eins der Schnellwahltasten.

"Vater? Schick uns ein Team mit einem starken Magen. Der Fall geht an uns."

Minato nahm ihm den Hörer aus der Hand. "Und einen großen Staubsauger. Ich glaube mit einem Handfeger bekommen wir hier nicht alles mit."
 

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"Hey, hier drüben! Ich hatte zuerst mein Bier bestellt!"

Murrend sprang Deidara hin und her, verteilte die Getränke an der Bar, während um in herum die Hölle los war. Normalerweise liebte er seinen Job. Und er war froh hier zwischendurch etwas neben seiner Uni nebenbei verdienen zu können.

Andere gingen in einen Club zum Feiern. Er arbeitete eben dort und genoss das Trinkgeld, die Aufmerksamkeit und die Musik.

Das Sunlight Daily gehörte nicht umsonst zu Tokyos beliebtesten Clubs ohne Stripeinlagen. Doch an Tagen wie diesen, an dem ihm einfach alles und jeder ohne Grund auf die Nerven ging, würde es wohl kein gutes Ende für seine Laune geben. Und dass wirkte sich wiederum negativ auf sein Trinkgeld aus... was wiederum auf seine Laune schlug... Ach scheiß Teufelskreis, warum wurdest du nur geboren?

Seufzend schnappte er sich drei Bierflaschen aus dem Kühlschrank und stellte es dem Kerl wohl etwas zu forsch vor die Nase. Wenn Blicke töten könnten.

"Macht 1400 Yen, Kleiner. Und sei dankbar, dass ich nicht deinen Ausweis verlange um zu sehen, ob du überhaupt schon 21 bist. Ich will dich ja nicht vor deinen Freunden blamieren. Oder sind sie schon wieder abgehauen, weil du ihnen zu peinlich aussiehst? Dann such dir wen zum Frustnageln und lass mich hier in Ruhe meinen Job machen!"

Knurrend knallte ihm der Kerl das Geld auf den Tresen und verschwand.

Seufzend schmiss er die Scheine in die Kasse und donnerte aggressiver als nötig die Lade wieder zu.

"Schlechte Laune, Süßer?"

Deidara blickte auf, direkt in das Gesicht einer Frau, die sich auf den Tresen stützte. Eine hübsche Asiatin, die wohl dachte, dass mehr einfach mehr sei, und ihren halben Tuschkasten im Gesicht hatte. Die Brüste in einen zu engem Kleid gestopft, wirkte sie eher billig aufgeblasen als wirklich zurechtgemacht. Gab es in den Sexshops schon lebendige Sexpuppen aus 100% hautfreundlichem und anti-allergenem Silikon?

"Nicht mein Tag", murmelte er immer noch gereizt und seufzte ergeben, versuchte sich dann wieder an seinem charmanten Lächeln.

Deidara stand nicht auf Frauen und besonders nicht auf welche, die mehr Plastik im Körper hatten, als seine Großmutter nach der Hüft-OP. Doch wenn er freundlich war, bekam er immer mehr Trinkgeld von Frauen als von Männern. Unfaire Welt. So musste er sich tatsächlich bei Frauen mehr ums Flirten kümmern als bei seiner eigentlichen Zielgruppe.

"Was darf es denn sein?"

"Eine Bloody Mary, Hübscher."

Deidara zog eine Augenbraue nach oben. Es war selten, das jemand etwas traditionelles bestellte. Das meiste, was hier über den Tresen ging, war Bier und Wodka. Besonders gerne gepantscht mit allem möglichen Zeug. Von Energydrinks bis Säften.

"Kommt sofort." Schnell sammelte er sich alles zusammen, was er für eine gute, alte Bloody Mary brauchte und fing an zu mixen.

"Darf man fragen, ob du vielleicht bald frei bist? Tanzen wäre ganz nett."

Deidara blickte nicht auf. Er war Anmachen gewohnt und ignorierte sie meistens gekonnt. Kundschaft war Kundschaft und wurde stets mit diesem Abstand behandelt.

"Nein, ich arbeite hier und so sehr ich auch gerne würde, der Chef würde durchdrehen, wenn sein Personal auf der Tanzfläche rumhopst anstatt die Durstigen zu besänftigen."

Er rundete das Getränk noch mit einigen Gewürzen ab und stellte es der Dame vor die Nase. Er musste dabei mit dem Glas soweit zurückweichen, dass es fast von der Tresenkante gefallen wäre. Frauen und ihre Brüste, was für eine unsinnige Verschwendung der Natur. Oder der Boss sollte den Tresen verbreitern.

Die Frau sah ihn - in ihren Augen verführerisch - an, leckte aufreizend über den Strohalm. Versuchte sie ihn gerade wirklich anzumachen? Er glaubte ihm wurde schlecht. Angestrengt schluckte er einen bösen Kommentar hinunter, zwang sich zu einem lieben Lächeln, was hoffentlich nicht so gestellt aussah wie es sich anfühlte.

"Macht Tausend." Die Dame reichte ihm drei Scheine, die er mit hochgezogener Augenbraue annahm. "Stimmt so, Süßer. Vielleicht macht dich Trinkgeld wieder etwas anzüglicher und offener für anderes. Wo das her kommt, gibt es mehr. Du willst doch auch etwas Spaß und Entspannung, oder nicht?"

Schnaubend warf Deidara den Tausender in die Kasse, während er sich sein Trinkgeld in die Hosentasche stopfte.

"Nicht anzüglicher bei Kunden. Hören Sie, ich bin geschmeichelt aber... Ich bin vergeben." Ob es stimmte oder nicht, hatte diese Tusse nicht zu interessieren. Er stand nicht auf Frauen und würde es nicht einmal für Geld ändern.

"Ist ein Grund, aber kein Hindernis. Von mir wird sie es nicht erfahren. Und da wo der Schein her kommt, gibt es wirklich noch viel mehr."

Deidara verschlug es beinahe die Sprache vor lauter Fassungslosigkeit. Er musste sich merklich bemühen dieser verdammten... Frau nicht ihre Bloody Mary ins Gesicht zu schütten, nur um zuzusehen, wie ihr Make-Up an ihrem Botoxgesicht herablief, wie auf einer Plastiktüte.

"Ok, ich stelle hier drei Dinge klar und dann verschwinden Sie! Erstens, ich bin keine Nutte, die sich für Sex bezahlen lässt. Drei Läden weiter können sie das gerne versuchen! Zweitens sind Sie mir zu künstlich. Und drittens stehe ich weder auf Frauen, noch auf Plastik!"

Damit war für ihn das Thema durch und das Verlangen nach einer Zigarette wurde gerade so übermächtig, dass er sich seine Kellnerschürze von der Hüfte riss und in den Personalraum stürmte.

Knurrend griff er nach seiner Tasche, die an einem Haken an der Garderobe hing und schnappte sich seine Zigaretten und seine Jacke.

"Yuka, über nimmst du mal für mich? Ich muss eine Rauchen!"

Seine Arbeitskollegin sah ihn erstaunt an. Normalerweise war sie für den Pausenraum und für die Betreuung der Bands, die hier auftraten, zuständig. Heute hatte sie beinahe einen ruhigen Abend, da die Band die für den Abend geplant gewesen war, abgesagt hatte. Gut, dass sie sich immer noch etwas Anderes zum Arbeiten suchte und nicht einfach nach Hause ging.

"Ist was passiert?"

Deidara schnaubte wütend.

"Nur eine Kundin, die an meinen Arsch wollte und mir Geld dafür geboten hat. Bin ich eine Nutte oder was?"

Wütend verschränkte er die Arme, wartete auf einen Kommentar seiner Kollegin, die ihn nur belustigt musterte.

"Na ja, wenn du immer mit dem Argument kommst, dass du nicht auf Frauen stehst, dann versuchen sie es eben mit was Anderem. Lass dich nicht ärgern. Geh eine Rauchen, ich übernehme für dich."

Gutgelaunt und wohl froh darüber, endlich etwas zu tun zu haben, schlug Yuka ihr Buch zu und hüpfte aus dem Raum. Kopfschüttelnd stieß Deidara die Tür zum Hinterausgang auf, schnappte sich seine Zigarettenpackung und steckte sich einen der Glimmstängel zwischen die Lippen. Erleichtert zog er an der Zigarette, atmete den bitteren Rauch ein und ließ ihn kurz auf seine Lunge und seinen Körper wirken, bevor er ihn wieder entließ.

"Hat man dir nicht beigebracht, dass es unhöflich ist, eine Dame einfach so stehen zu lassen?"

Erschrocken fuhr er herum und knurrte genervt, als er die Tusse von eben ausmachte, die an der Hauswand lehnte.

"Ernsthaft? War meine Abfuhr eben nicht klar und deutlich genug? Ich steh nicht auf Frauen UND ich bin vergeben! Vergessen Sie jeglichen Anmachspruch. Da drinnen gibt es mehr Männer, als man zählen kann. Also verschwinden Sie!"

Die Frau verzog ihr Gesicht zu einer beinahe hässlichen Fratze, so dass Deidara doch etwas ins Zweifeln kam, ob so etwas mit Botox überhaupt noch machbar war.

"Und wenn ich niemand anderes haben will?"

Konnte man vor einer Frau Panik schieben? So langsam machte sich dieses unerklärliche Gefühl eines in die Ecke gedrängten Tieres in ihm breit. Was wollte dieses Miststück nur von ihm?

Die Frau stieß sich von der Wand ab und kam langsam, beinahe lauernd Schritt für Schritt auf ihn zu.

Deidara machte instinktiv einen Schritt zurück, als er gegen etwas Hartes stieß, dass viel zu warm für eine Wand war.

"Belästigt dich dieses Miststück, Darling?"

Deidara bekam eine Gänsehaut. Selten hatte er eine solch dunkle und samtige Stimme gehört. Leicht verwirrt hob er den Kopf und das erste was er im fahlen Licht der Straßenbeleuchtung sah waren tiefe, dunkle, beinahe schwarze Augen, die ihn belustigt anfunkelten.

Schnell kratzte er sein letztes Stückchen Würde zusammen.

"Sieht man das nicht? Ich hab ihr gefühlte hundert Mal gesagt, dass ich nicht mehr zu haben bin, aber die scheint einfach zu viel Gefallen an meinem Arsch gefunden zu haben. Mach was!"

Schnaubend drehte er den Kopf weg, versuchte sein rasendes Herz zu beruhigen. Noch nie war er nervös in der Gegenwart eines anderen Mannes gewesen. Er war es schließlich, der andere Männer um den Verstand brachte, bis sie ihm aus der Hand fraßen. Doch dieser Kerl machte ihn mit seiner schieren Anwesenheit wahnsinnig. Das Gefühl was in ihn hoch kam, war nicht zu beschreiben. Er hatte ja schon viel von Liebe auf dem ersten Blick gehört, doch Verlangen welches so tief an seinem Selbst zog?

Er zuckte leicht zusammen, als ein starker Arm sich um seinen Bauch legte, ihn etwas näher an den fremden Körper zog. Sein Herz hämmerte, hämmerte so laut, dass er befürchtete, dass der Mistkerl, der das in ihm auslöste, es bestimmt hören musste. Er spürte den heißen Atem auf seinem Hals, fühlte die Lippen, die sich auf ihn pressten, hörte das bedrohlich Knurren, wie von einem wilden Wolf, dem man beim Fressen störte. Das Gefühl ließ auf seinem ganzen Körper Gänsehaut entstehen

Herr Gott, war er gerade wirklich rattig auf einen Fremden in einer Gasse hinter einem bescheuerten Club, den er weder kannte, noch bei richtigem Licht und im Ganzen gesehen hatte?! Okay, einen bescheuerten Club in dem er arbeitet und der Kerl half ihn definitiv nur gegen dieses Weibsbild. Aber bei allem, was ihm heilig war, und das war bei Gott nicht viel, wollte er nichts sehnlicheres, als dass dieser Kerl ihn an diese verdammte Wand drängte und...

"Ich denke ,das war deutlich. Verschwinde in den Schatten wo du her kommst, bevor ich mich vergesse!"

Irrte sich Deidara oder kühlte sich die Luft merklich ab. Die dunkle Stimme des Fremden bescherte ihm noch mehr Gänsehaut, ließ ihn sich noch enger an diesen warmen Körper drängen.

Was geschah hier nur? War das wirklich real? Es kam ihm so verzerrt vor, als würde hier gerade ein Kampf auf komplett anderer Ebene ausgetragen.

Verwirrt blickte er zwischen der Frau, die dem Kerl hinter ihm einen mörderischen Blick zu warf, und seinem Retter, der beinahe wie eine Statue verharrte, die Augen stur auf die Gestalt vor sich gerichtet, bereit zur Verteidigung, sollte es diese Frau auch nur wagen näher zu kommen, hin und her. Deidara spürte wie der gesamte Körper hinter ihm unter Anspannung stand.

Wild kreischend drehte sich die Frau um und verschwand in der Dunkelheit, nicht ohne ihnen noch ein "Es ist noch nicht vorbei, so schnell wirst du ihn mir nicht weg nehmen!" an den Kopf zu werfen.

Deidara atmete tief aus, hatte gar nicht gemerkt, dass er bei der Spannung die Luft angehalten hatte.

"Was war das denn für eine Irre? Stalkernatur?"

Der Kerl hinter ihm ließ ihn los und verschränkte die Arme.

"Jemand, die es nicht gewohnt ist, nicht dass zu bekommen, was sie will. Und die denkt, dass sie mir drohen kann."

Deidara seufzte. "Ich hasse solche Tussen. Neureiche Schlampen, die denken für Geld bekommt man alles. Widerliches Pack!"

Er drehte sich zu seinem Retter um ihn neugierig zu betrachten. Und Deidara musst sich wahrlich eingestehen, dass ihm gefiel was er sah. Lange schwarze, glatte Haare, die nur von einem Zopf im Nacken gehalten wurden. Kurze Strähnen fielen in ein fast perfektes Gesicht. Blasse, elegante Haut und eine beinahe schon zierliche Statur, die auf dem ersten Blick gar nicht vermuten ließ, wie stark der Kerl wirklich war. Und dass er Kraft hatte, hatte Deidara beim Halten gemerkt. Der Kerl war nicht attraktiv, er war wie ein aus Marmor gemeißelter Gott.

Okay, nun wurde es auch für ihn zu kitschig. Viel zu kitschig! Er sollte mal dringend wieder Saufen gehen, sich was für die Nacht suchen und sich austoben. Schließlich war er allein von dem Kerl angetörnt, weil er ihn gehalten hatte. Das war doch nicht normal! Und doch wollte er ihm am liebsten wieder um den Hals fallen und ihm zeigen, dass er sich sehr wohl verteidigen konnte. Nicht zu vergessen, dass er ihm dann zeigen konnte, dass ER es war, der die Männer auf die Knie fallen ließ und nicht umgekehrt. Ihn so heiß zu machen. Was für ein Arschloch! Schnaubend verschränkte Deidara die Arme.

"Und mit wem hab ich das Vergnügen?"

Der Fremde sah zu ihm. "Mein Name ist Itachi Uchiha."

Itachi zog eine Lederbörse aus seiner Jacke und hielt sie ihm unter die Nase. Deidara zog beim Anblick der Polizeimarke des Tokyo Metropoliten Police Departments die Augenbrauen zusammen. Verdammter Mist. Der Kerl war also wirklich kein Deidara-Vergewaltiger, der natürlich nur an seinen und wirklich NUR an seinen Arsch wollte. Wie schade... Zeit für eine Verteidigung!

"Ich war es nicht und ich hab ein Alibi."

Itachi legte den Kopf schief und sah ihn etwas verwirrt an. "Was, wenn man fragen darf?"

Deidara zuckte mit den Schultern. "Das, wonach Sie suchen. Ich will keinen Ärger. Da ist es mir egal, nach was Sie suchen."

Itachi schnaubte belustigt. "Oh ja, dass Sie keinen Ärger wollen, hat man eben gesehen. Nicht alles was hübsch aussieht, ist ungefährlich." Deidara schnaubte. "Dann sind Sie ein Massenmörder im Engelsgewand? Ist wenigstens noch eine heiße Nummer mit inbegriffen bevor der Wolf seinen Schafspelz ablegt?"

Der Kerl in Schwarz musste sich merklich ein belustigtes Grinsen verkneifen. Das ließ Deidaras Laue etwas anheben. Egal was er heute alles hatte mitmachen müssen und wahrscheinlich noch musste, er hatte dennoch jemanden gefunden, der auf seinen Humor einging.

Itachi schüttelte den Kopf und steckte seine Marke wieder weg. "Tut mir leid, bin leider beruflich hier. In meiner Freizeit könnte man drüber nachdenken. Danke für die Anregung, was ich als Nebenjob nach meiner Schicht machen könnte. Zurück zum Thema, ich bin nicht hier um jemanden zu verhaften. Ich habe nur Fragen."

Deidara legte den Kopf schief. "Und da treibt man sich am Hintereingang herum, anstatt einfach an den Tresen zu gehen? Nicht sehr unauffällig."

"Meine Kollegen sind drin. Ich wollte noch eine Rauchen und ein wenig mehr die schöne, frische Luft der Stadt genießen."

Deidara versuchte sich das Grinsen zu verkneifen um ernster zu wirken. Der Kerl hatte wirklich einen ähnlichen Humor wie er selbst.

"Oder besser: Sie wollten hier draußen stehen bleiben und aufpassen, dass keiner davon läuft, während Ihre Kollegen da drinnen meine Kollegen übers Knie legen um an Informationen zu kommen."

Der Cop mit den hübschen Augen nickte und seufzte ergeben. "Erwischt. Wie sieht es aus, haben Sie kurz Zeit für mich?"

"Um mich übers Knie zu legen? Ist das während der Arbeitszeit mehr erlaubt als ein lukrativer Nebenjob?" Itachi verzog seine Lippen zu seinem kleinen Lächeln, welches erneut Schmetterlinge in Deidaras Bauch zauberte. Was war denn heute mit ihm los? Oder besser, wie machte der Kerl das?

"Nein, für ein paar Fragen."

Deidara ging im Kopf die Pros und Kontras durch. Einerseits war eine Marke ja schön und gut, allerdings nichts, was man nicht fälschen konnte. Und der Kerl war bei weitem gefährlicher als er wirkte.

Andererseits hatte er heute eine Wolke schlechter Laune über sich, die er mit diesem hübschen Kerl vielleicht verdrängen könnte. Und wer weiß, auch eine Polizeischicht muss doch einmal zu Ende sein, oder?

"Worum geht es eigentlich?"

Itachi zog ein Bild aus seiner Jackentasche und reichte es Deidara.

"Kennen Sie diesen Mann?"

Deidara nahm das Bild entgegen und presste die Lippen aufeinander. Und wie er ihn kannte.

"Was hat er nun schon wieder getan? Drogen? Menschenhandel? Hehlerei? Ich wusste doch, dass dieser Schuppen allein nicht so viel Geld abwirft, dass er sich so gute Gehälter leisten kann. Wie gesagt, egal was der Mistkerl getan hat, ich war es nicht und ich wusste nichts davon. Ich bin nur ein armer Kunststudent, der Trinkgelder und gute Gehälter ausnutzt um seine Leidenschaft zu finanzieren. Und vielleicht auch ein oder zwei mal wen mit nach Hause nimmt. Was hier allerdings seltener geworden ist als ich gehofft hatte, als ich diesen Job angenommen hatte."

Deidara kam nicht drum herum nun doch breit zu grinsen, als sein Gegenüber anfing zu lachen. Er mochte diese tiefe Stimme. Sie war wie Samt in seinen Ohren.

"Nein, nein. Keine Sorge. Ich bin von der Mordkommission."

Ein seltsames Gefühl machte sich gerade in seinem Magen breit. Eine dunkle Vorahnung, warum der eine Boss nicht da war, obwohl er eigentlich für den Laden heute verantwortlich gewesen wäre. Wusste der Kerl eigentlich das Mordkommission nicht wirklich besser war als Drogenfahndung?

"Wer?"

Itachi schien sofort zu wissen, was er meinte und hielt wieder das Bild hoch.

Schnell fischte Deidara sich eine weitere Zigarette aus der Packung und steckte sie sich an. Die erste hatte er vor Schreck fallen gelassen, als diese Irre auf ihn losgehen wollte.

"Fuck... wie?"

"Das ist dass, was wir heraus finden wollen. Haben sie nun einen Augenblick?"

Deidara nickte beinahe mechanisch, drückte Itachi seine Zigarette in die Hand und ging zur Tür. "Ich sag nur eben Bescheid, dass ich abhaue."

Er sah, wie Itachi eine Augenbraue hob. "Bitte?"

"Na ja, eine ganz simple und einfache Rechnung: mein Boss ist tot, Sie wollen mich befragen und ich brauch 'nen Drink. Also laden Sie mich ein."

Itachi schien nun merklich verwirrt zu sein. Tja, Deidara war eben kein Lehrbuchfall an Menschlichkeit.

"Ich hasse es mich zu wiederholen, aber: Bitte?!"

Deidara verdrehte die Augen. "Sie wollen Antworten, ich bin gesprächiger wenn ich trinke. Und Sie zahlen. Bei ihrem Gehalt dürfte das wohl kein Problem sein. Ich bin nur ein kleiner, armer Kunststudent, der...."

Itachi unterbrach ihn beinahe unwirsch, schien merklich mit seinem Temperament zu kämpfen um professionell zu bleiben. So etwas sah Deidara sofort. Er war normalerweise die erste Person, die mit ihrem Temperament kämpfte.

"Ja, schon gut. Machen Sie sich fertig. Und keine Sorge, dass Sie Kunststudent sind, werde ich extra in Großbuchstaben in meinem Bericht vermerken. Einfach nur damit dieses wichtige Detail nicht verloren geht. Wir wollen ja nicht, dass Sie die Stadt verklagen."

Konnte ein Kerl wie der noch interessanter werden? Oh ja, es konnte. Deidara hatte schon Angst gehabt, dass heute gar nichts mehr seine Laune anheben könnte. Nun kam dieser heiße Typ an und ließ ihn sein eigentlichen Ärger vergessen. Auch wenn er es nicht mochte, dass ihn eine Person nervös machte. Der Kerl hatte einen Reiz, der ihn anzog wie das Licht die Motten.

Entschlossen zog er die Tür auf und mit einem gebrüllten "YUKA! Ich gehe!" rannte er beinahe in jene hinein.

"Ups."

Yuka sah ihn wütend an und hielt sich die Ohren zu.

"Herr Gott noch einmal, Dei-chan, musst du so brüllen?"
 

~~~~~~++++~~~~
 

Murrend rieb sich Itachi über seine Ohren. Wenn er schon geglaubt hatte, dass die Sirenen nicht gut für sein empfindliches Gehör waren, dann hatte er nun den Beweis für ein altes Sprichwort: Schlimmer geht's immer.

Und diese dreiste Blondine schien die Spitze des Eisbergs zu sein.

Murrend verschränkte er die Arme, stand mit der brennenden Zigarette in der Hand in der Eingangstür und konnte Sasoris Blick auf sich spüren. ~Ernsthaft? Du gehst wirklich mit dem aus? Mitten im Einsatz?~ Wie sehr er doch die mentalen Fähigkeiten seines Partners hasste. Er selbst war zwar nicht besser, aber er schmuggelte sich so wenig wie möglich in den Kopf anderer Leute ein.

~ Er weiß vielleicht etwas.~

Das genervte Schnauben ignorierte er gekonnt.

~Ja klar. Der Kleine ist scharf auf dich. Wenn du jagen würdest, hättest du kein einfacheres Opfer haben können. Also behalt deine Zähen bei dir. Du hast noch nichts gegessen!~

Itachi schnaubte mental.

~Hör auf, du klingst wie meine Mutter. Und das hier ist kein Date. Wenn ich so an Infos komme, soll's mir recht sein.~

Er hörte Sasori in seinem Kopf seufzen.

~Ich will nur nicht dass du Schwierigkeiten bekommst. Denk daran, was es immer für ein Ärger ist, wenn deinem Bruder die Zähne ausrutschen!~

Itachi konnte sich Sasoris ehrliche Sorge nicht erklären. Okay, Sasori kannte ihn schon lange genug um zu wissen, dass er zum Monster werden konnte, wenn er lange hungerte. Doch seine letzte Mahlzeit war gestern gewesen. Da sollte es nun wirklich kein Problem sein. Obwohl der Kleine wirklich sehr gut roch. Er musste sich eben wirklich beherrschen seine Zähne nicht in diese weiche... NEIN! Schluss! Aus! Böser Jagdtrieb, böse Fledermaus!

Sasori schnaubte belustigt.

~Oh großer, mächtiger Kriegsfürst, so tief bist du also gesunken.~

Ein beleidigtes Grummeln konnte Itachi sich nun wirklich nicht verkneifen und ignorierte die Blicke, die die Anwesenden ihm kurz zu warfen.

~Gib Ruhe, Deva!~
 

"Ich bin weg, übernimmst du für mich?", hörte er den Blonden fragen. Seine Arbeitskollegin nickte nur leicht und schmiss ihm seinen Tasche zu. "Ja, klar. Du hattest eh so schlechte Laune, dass es nichts bringt dich hier zu lassen. Wenn Kankuro heute noch kommt sag ich ihm, dass du Backoffice gemacht hast und einfach eher fertig warst."

Itachi zog die Augenbaue nach oben. Was für ein Laden in dem jeder für jeden log.

Zum Glück konnte er sich nun auf eine sehr anstrengende Befragung gefasst machen und machte sich zeitgleich eine mentale Notiz, dass er doch lieber in den Geist des Kleineren eindringen sollte. Nur falls er auch für seinen Chef lügen würde. Tot oder nicht spielte hier wohl keine Rolle.

Itachi sah nun wieder zu Sasori. "Du und Hidan kommt klar?"

Sasori schnaubte abwertend. "Klar, sobald ich ihn zur Arbeit zwingen kann und von der Bar oder Tanzfläche runter trete wird alles schon klappen wie es soll. Amüsiert euch schön."

Aua, da schien wirklich jemand mehr beleidigt zu sein als er zugeben wollte.

Bevor Itachi antworten konnte, wurde er am Arm weg gezogen. "Kommen Sie, der Laden ist gleich um die Ecke." Itachi wusste nicht wirklich, wie er reagieren sollte.

Wie konnte der nur so... ungeniert mit einem Fremden umgehen. Einem Fremden, der ihm gerade gesagt hatte, dass wohl einer seiner Bosse oder Arbeitskollegen ermordet wurde. Hinzu kommt, der der Kleine ihn wirklich sehr aufdringlich, beinahe penetrant anbaggerte. Da muss es doch eine Falltür geben.

Er versuchte hinter die Fassade zu blicken und stieß nur auf eine Welle von Trotz, Wut und... Erregung? War der Kerl wirklich so von ihm eingenommen? Wenn er wirklich auf der Jagd gewesen wäre, dann würde der Kleine wohl sich die Kleider vom Leib reißen und mit einem "Beiß mich! Beiß mich!" auf seinen Arm springen.

Seufzend ignorierte er einmal mehr an diesem Abend das Knurren seines Magens. Noch war er nicht zum Frühstücken gekommen. Und noch musste er sich wohl einmal mehr gedulden, bis er endlich zu Hause an seine Blutkonserven kam. Warum musste der Mensch vor ihm nur so süß riechen? Das musste wirklich eine seltene Blutgruppe sein, wenn sein Magen so darauf ansprang.

Itachi schlug sich innerlich selbst. Warum machte er sich etwas vor. Es war nun gut sechzig Jahre her, dass er das letzte mal frisches Menschenblut gekostet hatte. Das war eine der Bedingungen der menschlichen Seite gewesen. Jeder Vampir aus den Clans, der in den Vertrag aufgenommen wurde, durfte nicht mehr jagen. Besonders in Augenblicken wie diesen fiel ihm gerade das unheimlich schwer.

"Da sind wir. Ich denke der Laden wird ihnen gefallen."

Warum wurde er nur merklich nervös, als er das freche und überlegene Grinsen auf dem Gesicht des Blonden sah.
 

Zweifelnd sah sich Itachi um und rührte gedankenverloren in seinem Whisky Sour. Es war eine ruhige, düstere Bar im Gothicstil. Hier und da saßen Menschen an den Tischen, in dunklen Kluften und auffälligen Kleidern.

"Und? Den Geschmack getroffen? Oder ist es für einen Vampir nicht gut genug?"

Erschrocken fuhr er herum, blickte geradewegs in amüsiert funkelnde blaue Augen. Wie kam der Kerl darauf, dass er ein Vampir sei? Hat er es bemerkt? Aber wie?

Und warum hatte er es dann bei der Frau vorhin nicht gemerkt? Jeder, der bei klarem Verstand einem Vampir gegenüberstand und diesen auch als solchen erkannte, wusste, dass es unklug war ihn beim Jagen auch noch zu reizen. Allerdings war es in dem Fall verständlich, dass sich der Kerl nicht von den gedankenmanipulierenden Spielchen um den Finger wickeln lassen hatte.

"Wie...?"

"Wie ich das bemerkt habe? Die Zähne. Wirklich schön und so schlicht. Viele mögen es ja lieber, wenn die einem sofort ins Auge springen. Die sehen dann aus, als wäre eine Splitterbombe im Maul zerplatzt. Aber ich finde sie so schlicht besser. Sie wirken so elegant. Beinahe zerbrechlich."

Verwirrt zog Itachi die Augenbauen zusammen.

"Wovon reden Sie?"

"Ach kommen Sie. Ich war selbst mal mit einem Vampir zusammen. Okay, ein Vampir der sich erschrocken hatte und beinahe anfing zu spucken und Krokodilstränen heulte, als er wirklich mit seinen Zähnen mich zum Bluten brachte. Konnte wohl noch nicht damit umgehen und hätte nicht gedacht, dass die so scharf sind. Aber hey, ich fand's heiß. Leider hatte er erst nach dem Verchromen herausgefunden, dass Vampir doch nicht wirklich sein Stil war. Wollte wohl nur In sein und hatte sich daher für Vampir entschieden. Jetzt ist er ein Zombie. Gefällt ihm besser. Mir ging das Make-Up auf den Geist. Ich küsse keine Gummimaske, da kann ich mir auch einen aufblasbaren Freund suchen. Was mich allerdings wundert ist, dass jemand wie Sie bei der Polizei arbeiten darf. Hatte Ihr Chef Sie nicht gebeten die Zähne wieder rausnehmen zu lassen?"

So langsam dämmerte Itachi, was der Kleine von ihm wollte. Er dachte ernsthaft daran, dass Itachi einer dieser Gothic-Subkulturen angehörte? Würde auf jeden Fall erklären, warum sie nun in einer Gothicbar saßen.

"Na ja, ich hatte ihn davon überzeugt, dass ich mein Gebiss lieber behalten will, bevor er meiner Zahnversicherung erklären darf, dass bei dem Eingriff mein halber Kiefer dran glauben durfte. Dann hätte er einen Beamten weniger und die Zombiekultur einen Hardcorer mehr."

Schnaubend griff der Blonde zu seinem Glas.

"Guter Chef. Für einen Zombie sind Sie einfach zu hübsch. Vampir steht Ihnen besser. Ach ja, für die Akten und damit Sie mich ansprechen können, Itachi-san. Mein Name ist Deidara Iwa."

Iwa... Iwa... Da klingelte doch eine kleine Alarmglocke in seinem Kopf. Er konnte den Namen nur nicht zuordnen. "Aber ich hasse meinen Familiennamen. Selbst meine Lehrer nennen mich 'Deidara-san'."

Itachi nickte. "Gut, Deidara-san. Was können Sie mir über den Mann vom Foto sagen?"

"Makoto Saeki. Er war einer unserer Chefs."

"Würde ihm jemand etwas antun wollen?"

Deidara schüttelte den Kopf. "Nicht dass ich wüsste. Aber der Kerl war ein Spieler. Er hat gerne in den Casinos gehockt und seinen Anteil verspielt. Vielleicht ist er am Ende doch einem Buchmacher auf den Geist gegangen?"

"Woher wissen Sie das?"

Deidara zuckte mit den Schultern und nahm einen Schluck von seinem Cocktail, einem Sex on the Beach. Sollte das eine Herausforderung darstellen?

"Ich musste ihn einige Male zurück zur Arbeit treten. Wie ein Kindermädchen, welches auf einen schwer erziehbaren, zu sehr verwöhnten Jungen aufpassen musste. Den Rest habe ich von Yuka."

"Das Mädchen von vorhin?"

Deidara nickte.

"Ja, sie und Makoto-san waren zusammen."

Itachi machte sich eine mentale Notiz. Obwohl er nicht glauben konnte, dass so ein zierliches Ding den Mann so zerreißen konnte. Doch schien sie ihm persönlich zu unscheinbar, um sie von jeglichen Verdacht frei zu sprechen. Und wie Minato schon sagte: Ein Oni konnte jede Figur kopieren, die er wollte. Auch dieses hübsche Ding. Es wäre nur wirklich schade um die Kleine. Nicht das Itachi ein Interesse an ihr hätte, aber es waren stets diese Sorte Mensch, die einen passenden Köder abgaben.

"Wissen Sie zufällig, wo sich Saeki-san gestern Nacht aufgehalten hatte? War er bei Ihnen im Club?"

Deidara schnaubte.

"Nein. Er feierte nie in seinem eigenen Laden. Und genau das erwartet er auch von uns. Kankuro ist da viel lockerer und cooler. Aber wenn er nicht in der Spielhölle war, dann vielleicht im Dark? Das ist der Club zwei Straßen weiter. Dort kann man sich gerne von den Mädchen einen runterholen lassen, während man seinen Drink genießt. Etwas, was unsere Kunden wohl vermissen. Die japanische Unbeschwertheit in Sachen Sex ist bei uns nicht ganz so präsent. Zum Glück. Ich kann es schon nicht leiden von angezogenen Frauen angemacht zu werden. Bei Nackten hätte ich wohl meinen Job gekündigt und wäre mit einer Zwangsjacke eingewiesen worden."

Itachi verzog die Lippen zu einem kleinen Lächeln, auch wenn er sich der Tatsache bewusst war, dass hier wohl mehr Vampire - er wagte kaum die Menschen mit falschen Zähnen so zu nennen - ein und aus gingen als ihm lieb waren, aber war es einfach gewohnt seine Fangzähne so gut wie es ging zu verstecken. Auch wenn Deidara wohl darauf wartete sie noch einmal zu Gesicht zu bekommen, so wie er ihm auf die Lippen starrte.

Wie konnte der Kerl nur so ehrlich und offen sein?

Unweigerlich musste er an eine andere Blondine denken, die gerade mit seinem Bruder die Mongolei unsicher machte und wahrscheinlich auf dem Rücken eines Yetis surfend die Pisten unsicher machte.

Deidara hatte sehr viele Ähnlichkeiten mit dem kleinen Kitsune. Wenn er es nicht besser wüsste, könnte man glauben, die beiden wären Brüder.

"Ich meine mich wage daran zu erinnern, dass Ihre Abneigung zum weiblichen Geschlecht deutlich geworden war."

"Abneigung? Na das ist nun etwas zu hoch gegriffen. Ich will sie nur nicht in meinem Bett haben. Alles andere ist mir egal. Yuka zum Beispiel ist meine beste Freundin. Da ist auch schon mal knuddeln und nen kleiner Kuss auf die Wange drin. Nur leider scheinen das einige Kunden als Aufforderung zu sehen mir an meine Wäsche zu wollen."

Itachi nahm einen Schluck von seinem Whisky Sour und dachte nach.

"Hatten Sie eine Affäre mit Ihrem Boss?"

Deidara spuckte einen Teil seines Getränkes, welches er grade trinken wollte, über den Tresen. Ganz zum Missfallen der Kellnerin.

Beschämt nahm er das Tuch an, welches ihm von der Kellnerin gereicht wurde.

"Sorry.", murmelte er, bevor er sich nun ernsthaft sauer und angeekelt zu Itachi umdrehte.

"War das Ihr Ernst? Haben Sie sich das Bild mal genauer angeschaut? Bevor ich was mit dem anfange, spring ich doch lieber mit einer Frau ins Bett und das soll schon was heißen. Der Kerl hatte mehr Frauen, als man zählen konnte und vielleicht zwischen durch auch den ein oder anderen Stricher. Aber wenn es nach meiner Meinung gehen würde, könnte ich nicht erklären, warum Yuka überhaupt etwas mit diesem Kerl angefangen hat."

Itachi genoss das triumphierende Gefühl. Also hatte das Opfer Affären gehabt. Ein Dämon brauchte wohl nur die richtige Verkleidung und schon hatte es sein Essen. Das war wohl etwas, was seine wenigen Oni-Freunde und Kollegen als Fastfood bezeichneten.

"Ah, also könnte es wirklich sein, dass es eine Affäre war, die ihm den Hals gekostet hat."

Deidara verdrehte die Augen.

"Alter, Sie hätten nur nach meiner Meinung fragen müssen. Aber nein, Sie wollten, dass ich ersticke am Ekel dieses mentalen Bildes. Vielen Dank auch!"

Itachi sah Deidara belustigt an. "Da der Kerl nicht Ihrem Geschmack entspricht, welcher wäre dann Ihr Typ?" Itachi wusste, dass er sich zu weit aus dem Fenster lehnte bei einem Zeugen und möglichen Täter, doch irgendwie machte es ihm unheimlich viel Spaß den Jungen zu reizen. Und er hatte heute schon schlimmere Sprüche bei dem Jungen gebracht.

Das breite Grinsen und den beinahe anzüglichen Blick konterte er mit einer hochgezogenen Augenbraue und gespielter Unschuld.

"Ich war mit einem Vampir zusammen, der mir zu luschig war. Was glauben Sie also wäre eher mein Fall?"

"Masochist?"

"Vielleicht auch das. Ich mag eher das Geheimnisvolle und Ästhetik. Alles andere pack ich nicht an."

Itachi schüttelte den Kopf. Für so oberflächlich hatte er den Jungen nicht eingeschätzt.

"Keinen Sinn für einen guten Charakter?"

Deidara seufzte. "Ich hatte schon guten Charakter, der nur an meinen Körper wollte und mich ausgenutzt hat. Als ich noch nach Charakter gewählt habe und nach meinem Gefühl gegangen bin, wurde ich nur verletzt, verraten und missbraucht. Wenn man sich nur auf das Äußerliche konzentriert und sich nicht vom inneren Schein blenden lässt, lebt man meist länger."

"Aber nicht wirklich gesünder. Beziehung ist wichtig. Wenn die Beziehung auf Vertrauen basiert, kann man doch viel mehr ausprobieren."

Deidara stützte sein Kinn auf die Handflächen und seine Ellenbogen auf den Tresen.

"Wie sind wir von einer Mordfallermittlung auf mein Liebesleben gekommen?"

Bevor Itachi antworten konnte, klingelte sein Handy. Ein Blick auf das Display sagte ihm schon, dass Sasori es wohl wirklich geschafft hatte Hidan aus dem Club zu bekommen.

Wie, das würde wohl ewig sein Geheimnis bleiben. Murrend nahm er ab.

"Ja?"

"Fertig. Lass uns Schluss machen für heute, der Kerl geht mir auf den Sack und du brauchst Frühstück, bevor du noch über das Menschlein herfällst. In zwanzig Minuten im Büro und wehe du lässt mich länger als nötig mit diesem Mistkerl allein!"

Damit legte Sasori auf bevor Itachi noch dagegen argumentieren konnte.

"Hui, der hatte ja eine Laune."

Deidara sah ihn fragend an.

"Ihr Partner?"

Itachi nickte. "Ja. So gern ich das hier auch weiterführen würde um das Thema zu vertiefen, ich muss los."

Itachi legte ein paar Scheine auf den Tresen, die bei weitem für die Getränke und Trinkgeld ausreichen sollten. Dann griff er in sein Portemonnaie und zog seine Visitenkarte heraus. "Hier. Sollte Ihnen noch etwas einfallen, können Sie mich gerne anrufen."

Deidara nahm die Karte entgegen und schnappte sich mit der anderen Itachis Handy.

"Hey! Das ist Diebstahl an einem Beamten."

Deidara schnaufte belustigt und tippte einfach weiter etwas auf seinem Handy ein.

"Dann richten Sie sich gefälligst eine Displaysperre ein, wenn Sie nicht möchten, dass man Ihnen eine Nummer mit gibt."

Dann drückte er ihm sein Handy zurück in die Hand.

"Hier, Visitenkarte habe ich nicht. Wenn was ist, melde ich mich. Wenn Sie noch was haben, ich hab mich als Deidara eingespeichert. Das kleine Herzchen ist so etwas wie eine Inspiration."

Itachi musste sich ernsthaft beherrschen, dass ihm nicht der Mund aufklappte. So viel Dreistigkeit an einem Abend war ihm schon lange nicht mehr begegnet.
 

~~~~~~~~++++++~~~~~~
 

"Und, wie war dein erstes Date nach fünfzig Jahren?"

Itachi seufzte genervt und stellte seinen Becher mit Blut auf den Tisch.

"Wie oft denn noch. Es war kein Date, es war eine Befragung. Und so lange sind meine letzten Verabredungen auch nicht her."

Sasori zuckte nur leicht mit den Schultern.

"Der Kerl hatte dich ziemlich in der Hand. War sein Blut so anziehend?"

Murrend fuhr sich Itachi mit einer Hand durch den Pony.

"Ja... es roch verdammt süß. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich ihn für einen von uns halten. Aber dafür riecht er einfach zu süß und menschlich. Kein Wunder, dass eine Vampirin an seinem Hintern klebte wie zu fest gewordenes Kaugummi."

Und schon hatte er die volle Aufmerksamkeit.

"Vampirin? Mir war keine aufgefallen."

"Sie ist ihm wohl raus gefolgt. Er hat sie ziemlich heftig abserviert. Und dass, obwohl sie sich doch so sehr angestrengt hatte, ihn unter ihren Bann zu bekommen. War schon seltsam, dass er es so einfach abschütteln konnte. Und man kann mir nicht sagen, dass es daran lag, dass er schwul ist. Ich hab auch schon Kerle unter meinen Bann bekommen, die definitiv hetero waren. Und am Ende waren sie alle mir verfallen. "

Sasori schnaubte. "Und tot."

Itachi zuckte mit den Schultern. "Beim Essen gehört es eben dazu. Ist wie mit Kühen, Schafen und anderen Nutztieren."

Sasori sah wieder zurück in seine Akten.

"Na ja, du bist auch mächtiger als die meisten. Vergiss das nicht. Vielleicht war sie einfach zu jung um am falschen Ufer zu jagen. Glaubst du, diese Vampirin hatte was damit zu tun?"

Daran hatte er auch schon gedacht. Doch je mehr er diese Möglichkeit in Betracht zog, desto mehr verwarf er sie auch wieder. Entschlossen schüttelte er seinen Kopf.

"Nein. Sie war wirklich zu jung und zu unerfahren um einen Dämonen wie einem Oni zu befehligen. Nicht ohne Hilfe."

"Blutrausch?"

Wieder schüttelte Itachi nur den Kopf.

"Nein, dafür war einfach noch zu viel Blut im Raum. Das passiert bei großer Wut und bei Wesen die Fleisch essen und kein Blut trinken. Du hast die Gestalt gesehen. Es war definitiv ein Oni. Apropos Blut..."

Er nahm einen tiefen Schluck aus seinem Becher und fühlte sich beinahe sofort wieder etwas klarer.

Auch wenn es kein Vergleich mit frischen Blut war.

Er spürte mehr Sasoris Blick auf sich, als dass er ihn sah.

"Besser?"

"Viel besser."

"Gut. Also so wie ich das verstanden habe, bleibst du beim Oni?"

Itachi nickte.

"Ja, nur leider scheinen wir mehr Verdächtige zu haben als uns lieb ist."

Sasori seufzte. "Und Oni sind Meister der Maskerade. Wenn ich ein Stück von ihm hätte, dann würde es kein Problem sein ihn aufzuspüren, aber so?"

"So bleibt uns nur der Tipp, den ich von dem Blonden bekommen habe."

Es war das erste mal an dem heutigen Tag an dem Itachi so etwas wie Neugierde in Sasoris Blick sah.

"Welcher Tipp? Du hast mir gar nichts über einen Tipp gesagt?"

Itachi schnaubte.

"Weil du mich die ganze Zeit mit einem angeblichen Date genervt hast. Der Junge sagte, dass unser Opfer lieber im Dark den Frauen zugeschaut hat, als in seinem eigenen Club zu feiern."

Sasori sah auf seine Uhr.

"Gut, dann würde ich sagen Schluss für heute und morgen Nacht ins Dark?"

"Dann muss du das mit jemand anderen machen, ich gehe Tipp Nummer zwei nach."

Sasori zog eine Augenbraue nach oben.

"Hat der Kerl dir freiwillig so viele Infos gegeben?"

Itachis Lippen verzogen sich zu einem vielsagenden Grinsen.

"Sagen wir mal so: Alkohol und mein Aussehen haben ihn wohl schwach werden lassen. Also ja, es war freiwillig, ohne dass ich was machen musste. Ich war selbst begeistert."

Sasori seufzte ergeben.

"Gut, übernimmst du eben Tipp Nummer zwei, ich schnapp mir aber dieses Mal Konan. Ich will mit Hidan in keinem Stripclub gehen! Ansonsten müssen wir uns einen neuen Mitarbeiter suchen!"

Lachend schnappte Itachi sich seine Jacke und schmiss sie sich über die Schultern.

"Wir hören uns morgen."

Und damit war auch endlich für ihn Feierabend. Er hoffte, dass er einfach nicht zu sehr über dieses seltsame Menschenkind nachdenken wird.

Seufzend erhob er sich, schnappte sich seine Jacke und verließ das Büro. Er sollte sich irgend einen Trashfilm ausleihen, dann könnte er wenigstens einmal, nur einmal richtig abschalten.

Und doch wusste er jetzt schon, dass ihn diese blauen, strahlenden Augen bis tief in seine Träume verfolgen würden.
 

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Episode 1 Falsche Freunde Teil 2

Am nächsten Tag hatte Deidara eigentlich keinen Dienst, doch nach der Nachricht von Saekis Tod musste noch einiges besprochen werden. Und so kam es, dass er gleich nach seinen Vorlesungen zum Club fuhr, nur um sich den langweiligen Monolog von Kankuro anzuhören. Man, er hatte den Kerl noch nie so viel Scheiße reden hören wie heute. Warum machte er ihnen allen etwas vor? Etwa stur nach dem Motto: Über Tote redet man nicht schlecht?
 

Standardmäßig sollte die Beerdigung in einer Woche statt finden. Es lag auch an ihm als Saekis Geschäftspartner die Familie in dieser schweren Zeit zu unterstützen. Deidara ging jede Wette ein, dass sie eigentlich ganz froh waren, dass der Kerl endlich kein Geld mehr zum Fenster raus warf. Die meisten von ihnen hatten Saekis Tot einfach so hin genommen. Man freute sich sogar etwas darauf endlich freier im Club arbeiten zu können, ohne dass man stetig die Peitsche zu spüren bekam. "Tja, Kollegen sind eben Schweine." dachte Deidara, als er sich ein wenig zurücklehnte und an die Decke starrte. Er war einfach nur froh, dass er den Kerl nicht mehr durch die halbe Stadt treten musste. Das Casino, in dem Saeki seinen Teil stetig verlor, gehörte einem der Brüder seiner Mutter. Daher war er es immer gewesen, der ihn zurück beordern musste. Also wunderte es hier wirklich keinen, dass er sich recht wenig um den ganzen Trubel scherte.
 


 

Die Einzige, die wirklich beunruhigt wirkte, war Yuka. Sie tat Deidara leid. Schließlich hatte dieses liebe Mädchen ihren Freund verloren. Yuka hatte seiner Meinung nach zwar immer  einen besseren Kerl verdient, dennoch schien sie ihn geliebt zu haben. Deidara respektierte das. Er selbst hatte immer Pech in der Liebe gehabt und nun schien es auf seine Freunde überzugreifen. Und Yuka war beinahe so etwas wie eine Schwester. Vielleicht auch deswegen, weil sie sich äußerlich recht ähnlich sahen.
 

Seufzend schloss er die Augen und beinahe sofort trat eine wunderschöne Gestalt vor sein inneres Auge.
 

Itachi Uchiha.
 

Der Kerl war wirklich eine Klasse für sich und schien trotz seines Aussehens auf dem Boden geblieben zu sein. Wusste der Kerl eigentlich, dass er nur mit den Fingern zu schnippen brauchte und jeder in seiner Umgebung fing an zu kuschen?
 

Er selbst mit inbegriffen. Und das war etwas, was ihm überhaupt nicht passte. Er war niemand der folgte, oh nein! Er war derjenige, der normalerweise dafür sorgte, dass andere den Kopf verlieren. Egal wie er es machte, dieser Itachi schien gegen seinen Charme relativ immun zu sein. Oder er ignorierte es einfach, denn ganz abgeneigt wirkte er letzte Nacht ja nicht.
 


 

Deidara hoffte inständig, dass Kankuro heute nichts mehr für sie zu tun haben würde. Yuka brauchte dringend eine Ablenkung in Form von Billard. Und er wäre ja nicht ihr bester Freund, wenn er sie nun im Stich lassen würde.
 


 

Eine gefühlte Ewigkeit sowie einen weiteren zwanzigminütigen Monolog von Kankuro später, saß er zusammen mit Yuka und Gaara, Kankuros kleinen Bruder, im Pausenraum und streckte sich ausgiebig zu allen Seiten.  Freiraum. Das war etwas, was er nun brauchte. Freiraum und ein wenig Spaß.
 

"Ich kann es immer noch nicht glauben, dass Saeki tot ist."
 

Yuka sah ihn nicht an, blickte stur auf ihre Hände und knetete die Finger. "Na ja, wundern tut es mich nicht. Aber man soll ja nicht schlecht über die Toten reden." Yuka presste die Lippen aufeinander.
 

"Tja, euer Verhältnis war auch nicht wirklich das Beste.", murmelte sie leise und ließ die Schultern hängen. Deidara seufzte, setzte sich wieder richtig hin und sah zu ihr rüber.
 

"Na ja, schon. Aber er war dein Freund, auch wenn ich nicht wirklich sicher bin, dass er es wahr genommen hat wie sehr du ihn geliebt hast."
 

Seine beste Freundin schenkte ihm einen bösen Blick. "Er hat es sehr wohl wahr genommen! Du kanntest ihn eben nicht so, wie ich ihn kannte! Hör auf immer nur das schlechte in ihn zu sehen!"
 

Deidara und Gaara tauschten einen Blick. Die beiden wussten genau, was der Kerl hinter Yukas Rücken getrieben hatte und in Deidaras Fall, auch wenn er es hasste es sich selbst einzugestehen, auch mit wem er es getrieben hatte.
 

Sein Glück war es nur, dass die Nutten der Roppongi nicht über ihre Kunden reden durften. Besonders nicht wenn man direkt fragte. Man musste da schon ziemlich zwischen den Zeilen lesen können. Wäre das anders, würde Yuka diesen Mistkerl nun nicht so sehr verteidigen.
 

Aber eigentlich war es ja nicht sein Plan gewesen Yuka aufzuregen oder zu verärgern. Wollte er sie nicht trösten und ihr beistehen?
 

Deidara hatte auf einmal das unbeschreibliche Bedürfnis einfach abhauen zu können.
 


 

"Und diese Polizisten haben es auch nicht besser gemacht... Besonders der eine, der hier lieber mitgefeiert hat, anstatt den Mörder von Makoto zu suchen. So etwas Ungehobeltes wie dieser Kerl ist mir noch nie begegnet!"
 

Deidara legte den Kopf schief. "Ah, okay... Zugegeben, ein wenig seltsam waren sie, klar. Aber hey, ich finde es cool, dass das Tokyo Metropoliten Police Department keine Vorurteile gegen das Äußere hat. Beeindruckt mich etwas."
 

Yuka sah ihn verwirrt an. "Wieso? Deiner sah doch zu geil aus, als dass es wahr sein könnte. Meiner hatte nur rote Haare." Entschuldigend sah sie zu Gaara. "Nicht, dass es etwas Falsches daran gibt, naturrot zu sein."
 

Gaara schnaubte als er Deidaras belustigtes Gesicht sah. "Komm schon, hau es raus, Blondie!"
 

"Gingers have no souuuuls!" Freudestrahlend stieß Deidara eine Faust in die Luft, was sogar Yuka ein kleines Lächeln abrang.
 

"Immer auf meine Kosten.", brummte Gaara dunkel, was Deidara nur zum Giggeln brachte.
 

"Ach komm. Find dich damit ab. Das ist eben mein irisches Blut."
 

"Wenn du wirklich irisches Blut hättest, dann wärst du der mit den roten Haaren, nicht ich!" Deidara zuckte nur gleichgültig mit den Schultern. "Kann auch nichts dafür, dass meine Mutter blond ist und ich mehr nach ihr komme."
 

Yuka seufzte genervt.
 

"Jungs, bitte hört auf. Deidara, was meintest du nun wirklich im Bezug auf dein Date."
 

Deidara zog eine Augenbraue nach oben. "Er war nicht mein Date, auch wenn es wirklich schade war. Den würde ich nicht von der Bettkante stoßen. Besonders bei den Muskeln, da könnte er..."
 

"Deidara!" Hui, nun waren Yuka und Gaara ungeduldig UND genervt.
 

Grinsend hob er seinen Zeigefinger und fuchtelte wild vor den Gesichtern seiner Freunde herum.
 

"Na, na, na, ihr Süßen. Ich komme schon noch auf das Thema, was mir sofort gestern bei ihm aufgefallen ist. Erinnert ihr euch noch an Taki?"
 

Gaara schnaubte abwertend. "Der Vampir, der am Ende zum Zombie wurde?"
 

Deidara nickte wild mit dem Kopf.
 

"Oh ja, der, der angefangen hatte zu heulen, als ich ihn bat mich mit seinen neuen Beißerchen zu pieksen. Er ist sofort aus der Gruppierung raus, als er mitbekommen hatte, dass die anderen Vampire sich gegenseitig auf den Feiern bissen und es genossen ihren Partnern das Blut aus Wunden zu lecken. Zombies haben es da etwas angenehmer und ruhiger. Ich kann einfach nicht verstehen was ihn nun daran mehr begeisterte. Vampire sind heißer."
 

Yuka zog die Augenbrauen zusammen, versuchte wohl verzweifelt die Kerninformation heraus zu filtern. "Er gehört also zu der Vampirbewegung?"
 

Deidara nickte. "Jupp, hatte ihn gestern danach gefragt. Er scheint aber ausgestiegen zu sein. Ihm war es etwas unangenehm, als ich ihn darauf ansprach. Wenn ich es richtig verstanden hatte, wollte er sich die verchromten Zähne auch wieder entfernen lassen, aber sein Zahnarzt hatte wohl davon abgeraten."
 

Gaara schnaubte abwertend. "Natürlich, wer weiß welche Struktur er damit versaut hätte. Da kann er die sich gleich ziehen lassen. Doch in Anbetracht der Information kann ich nun verstehen, warum du von dem TMPD  positiv überrascht bist. Schließlich gibt es nicht viele staatliche Einrichtungen, die so etwas erlauben."
 

"Vielleicht war es ihm daher auch so unangenehm."
 

Yuka nickte verstehend.
 

Deidara seufzte leise und zu seiner Schande beinahe verträumt. "Ich kann es nicht verstehen. bei ihm sind sie so anders, so natürlich. Sie sehen einfach nur echt und verdammt sexy aus."
 

"Okay, wir haben es verstanden, du willst ihn flachlegen... Und... worüber habt ihr euch so unterhalten?" Irrte er sich oder klang Yuka etwas nervös?
 

"Über nichts besonderes. Wie gut ich Saeki kannte, ob ich wusste ob er mit jemanden zusammen war, wo er sich am meisten aufhielt, meine Vorlieben bei der Partnersuche und worauf ich stehe..."
 

Nun konnte Gaara sich endgültig ein belustigtes Grinsen nicht mehr verkneifen.
 

"Ich dachte es wäre kein Date gewesen?"
 

Deidara schüttelte den Kopf.
 

"War es auch nicht, ich weiß doch auch nicht mehr wie wir darauf gekommen sind, aber ich..."
 

Yuka unterbrach ihn unwirsch. "Schon gut. Was hast du ihm denn noch alles gesagt?"
 

Diese Frage verwirrte ihn. Warum interessierte sich Yuka so dafür? Ihr konnte es doch egal sein, oder?
 

"Ich...", bevor er antworten konnte, klingelte sein Handy.
 

"Sorry..."
 

Er fischte sich das kleine Gerät aus seiner Tasche und ging ran. Eine unbekannte Nummer?
 

"Ja?"
 

"Deidara-san?"
 

Deidara schien die Stimme wie ein Blitz zu durchzucken. Das war doch... Oh ja, und wie er es war. Wenn man vom Teufel spricht...
 

"Itachi-san, wie kann ich meinem Lieblingspolizisten in ganz Tokyo weiter helfen?" Deidara zwinkerte seinen beiden Freunden breit grinsend zu. Konnte der Kerl doch nicht widerstehen.
 

Itachi schnaubte belustigt am anderen Ende.
 

"Ich wette ich bin der einzige Polizist, den Sie kennen." Deidara verdrehte die Augen und hörte, wie Itachi tief Luft holte. Es fiel ihm wohl schwer mit einer ihm fremden Person zu reden wenn sie ihm nicht gegenüber stand.
 

"Ich versuche nur gerade einen Ihrer kleinen Tipps nach zu gehen und suche das Casino, in dem Saeki-san immer spielte. Allerdings gibt es hier in der Gegend einfach zu viele davon. Das ist wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Die ersten fünf Läden waren Nieten und ich hab ehrlich die Lust verloren so weiter zu machen."
 

Deidara grinste leicht, merkte nicht, wie sich eine seiner Hände sich eine seiner blonden Strähnen schnappte und damit spielte. Sein Innerste kribbelte aufgeregt. Lief das hier genau darauf hinaus, was er sich heimlich erhofft hatte? Dann würde er seinen Yuka-Plan verwerfen müssen. Zum Glück hatte er sie noch nicht eingeladen. Also brauchte er nun auch kein schlechtes Gewissen haben.
 

"Na ja, ich könnte ja dabei behilflich sein. Wo sind Sie grade?" Deidara spürte förmlich, wie Itachi zögerte.
 

"In Ikebokuro, hier sind die Meisten Casinos, bei denen es um Geld geht. Das die nicht ganz begeistert von einem Polizisten sind, kann ich ja nachvollziehen, aber dass die sich hier so quer stellen, damit hatte ich nicht gerechnet."
 

Deidara grinste breit. Oh ja, der liebe Itachi-san würde dabei seine Hilfe brauchen.
 

"Hmmm, Ikebokuro ist nicht weit von hier." Eine beinahe überflüssige Feststellung, doch Deidara schien es, als müsste er wenigstens so tun, als müsste er überlegen ob er Zeit hätte. "Wissen Sie was, bevor ich mir hier den Mund fusselig rede, komme ich einfach vorbei. Warten sie am Nordende der Straße, direkt am Happy Neko und geben Sie mir zehn Minuten."
 

Damit legte er schnell auf bevor sich seine neue Verabredung für den Tag noch dagegen aussprechen konnte und sah geradewegs in zwei geschockte Gesichter.
 

"Was?" Hatte er etwas im Gesicht?
 

Yuka hatte sich als erste wieder gefangen.
 

"Du... hast mit deinen Haaren gespielt. Alter! Du spielst nur mit deinen Haaren, wenn du schlimm verknallt bist! Also richtig schlimm!"
 

Deidara schnappte sich grinsend seine Tasche und warf sie sich um seine Schultern. War es denn so offensichtlich, dass er den Kerl mochte?
 

"Tja, vielleicht habe ich mit diesem Zähnchen ja bessere Aussichten auf einen Vampirfreund. Dann bin ich seine Bella."
 

Gaara schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn, dass es klatschte. Oi, das hatte bestimmt weh getan.
 

"Sag ihm das und ich glaube du bist die nächste Leiche, die wir betrauern müssen. Wenn du als Rachegeist zurückkommst und es auch nur wagst im Sonnenlicht zu glitzern, werde ich dir nur sagen: Ich hab es dir ja gesagt!"
 

Deidara lachte. "Oi, und WIE du es mir gesagt hast, Kleiner. Ungefähr zwanzig Mal in einem Satz. Und nun wünscht mir Spaß."
 

Gaara seufzte ergeben. "Na dann, viel Spaß mit deinem Date. Auf das dein Prinz sich nicht erneut in einen Zombie verwandelt."
 

Deidara verdrehte nur die Augen. "Es ist kein Date, wir fangen einen Mörder. Und ich wette der Gärtner war's."
 

Damit verließ er den Club, wie er ihn betreten hatte: Durch die Hintertür.
 


 

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Itachi konnte es schlicht weg nicht fassen und sah noch immer etwas verwirrt und leicht geschockt auf sein Handy. Bildete er sich das nur ein oder wollte dieser Zeuge ihn so schnell wie möglich wiedersehen? Und das wirklich mit allen Mitteln. Er hatte nicht einmal gezögert seine Hilfe anzubieten. Hatte er den Jungen vielleicht doch unwissentlich unter seinen Bann gestellt? Das war ihm doch seit Jahrhunderten nicht mehr passiert.
 

Aber anders konnte er es sich wirklich nicht erklären. Normalerweise wollten ihre Zeugen so schnell und so weit wie möglich weg von ihnen. Und dieser hatte doch ein so gutes Gespür bewiesen und seine Fangzähne bemerkt. Hatte der Kerl denn wirklich keine Angst oder Hemmung? Vielleicht sollte er es nach diesem Tag deutlicher machen, dass er kein Interesse an einem kleinen Jungspund hatte, der unbedingt einen Vampirfreund haben wollte, der sich nicht in einen Zombie verwandelte. Itachi schnaubte belustigt. Diese Geschichte würde er nie wieder aus seinen Kopf verbannen können. Wie schön wäre es, wenn sie wirklich wählen könnten. Wählen, was sie sein wollten.
 

Deidara war so anders als andere Menschen. Nicht nur deshalb, weil sein Blut seltsam süß und verlockend roch. Seine ganze Art bildete eine Person, die ihn auf einer Seite anzog und auf der anderen abstieß. Als würde Deidara einen Bann um sich haben, der sich nicht entscheiden konnte, ob er Itachi noch weiter einladen sollte, oder ihn verstoßen wollte. So etwas würde wenigstens seine gemischten Gefühle erklären.
 

Wenn er es also wirklich nicht besser wüsste, dann würde er Deidara selbst für ein Magiewesen halten. Eben allein durch seine Ausstrahlung. Doch der Junge roch so sehr nach Mensch, dass es beinahe schon schmerzlich war in der Nähe seines Blutes zu sein. Es war wie die verbotene Frucht der Erkenntnis. Er war Adam, Deidara Eva und die pochende Halsschlagader war die Schlange, die ihn verführen wollte.
 

Seufzend lehnte sich Itachi an eine der Hauswände. Er durfte einfach nicht mehr soviel über Deidaras Blut nachdenken.
 

Zum Glück befand er sich hier in einer überfüllten Straße. Selbst zu dieser Tageszeit war es hier schon brechend voll. Da sollte es kein Problem werden, mit dem süßen Blut. Hier würde es sich mit den langweiligen, gewöhnlichen Blutsorten vermischen.  Seufzend warf Itachi einen Blick auf seine Uhr. Es war gerade einmal 18 Uhr und die Sonne schien heute nur recht widerwillig den Himmel verlassen zu wollen.
 

Murrend drückte Itachi seine Sonnenbrille dichter an sein Gesicht. Zugegeben, auch wenn es nur noch schwache Lichtstrahlen waren, so taten sie ihm in den komplett ungeschützten Augen weh.
 

Itachi selbst war alt und mächtig genug, dass er die Sonne ertragen konnte. Ertragen, nicht vertragen. Bei zu viel Sonne und besonders im Sommer war er genau so auf spezielle Sunblocker angewiesen wie seine Clanmitglieder.
 

Doch allein, dass er die Fähigkeit entwickelt hatte, nicht mehr ganz schutzlos gegen Sonnenlicht zu reagieren, beruhigte ihn. Machte es doch seine Arbeit etwas erträglicher. Nur zog das auch meist den Hass anderer Vampirclans gegen ihn. Viele von ihnen verbrannten bei der kleinsten Berührung mit der UV-Strahlung. So genannte Daywalker waren sehr selten unter anderen Vampiren. Daher hatte sich sein Clan vor Jahrhunderten zu den neuen Vorsitzenden ernannt.
 

Itachi kniff die Augen zusammen. Immer wieder, wenn er seinen Gedanken in der Sonne nachhing, kamen die alten Erinnerungen von Leichen, Schlachten und eifersüchtigen Vampiren. Auch wenn es mit den Verträgen abgenommen hatte, so war Krieg und Kampf immer noch präsent.
 

Er schnaubte abwertend und sah zum Himmel. Eine seltsame Sehnsucht und ein gewaltiger Schmerz durchzog ihn. Er hasste und liebte das Licht. Er hasste es, da er einer der wenigen seiner Brüder und Schwestern war, der es genießen konnte und liebte es wegen seiner Wärme und dem Gefühl nicht ganz im Dunkel der schwarzen Magie versunken zu sein.
 


 

"Wie schade, Sie leuchten ja wirklich nicht im Sonnenlicht."
 

Verwirrt fokussierte Itachi seinen Geist wieder ins hier und jetzt. Wie konnte der Kerl nur so plötzlich an ihn ran treten, ohne dass er ihn bemerkt hatte? War er so abgelenkt gewesen? Deidara stand breit grinsend vor ihm und verschränkte die Arme.
 

"Warum sollte ich glitzern?"
 

Deidara zuckte mit den Schultern. "Ich dachte diese Vampir-Kitsch-Romane hätten auch Einfluss auf die Subkulturen."
 

"Bitte?"
 

Hatte er etwas verpasst? Er wusste ja, dass Deidara ihn für einen Menschen hielt, der Vampir spielte. Doch glaubten Menschen nicht daran, dass sie sofort bei Sonne zu Staub zerfielen, ihnen Kreuze oder das Wort Gottes schwere Verätzungen verursachten oder ein Pflock im Herzen sie töten könnte? Wie kommt er nun auf glitzernde Vampire? Ist der Volksglaube zum Feenstaub über gegangen? Itachi wurde auf einmal eiskalt. Das wäre ja furchtbar!
 

"Haben Sie in der letzten Zeit einmal ein Vampirroman gelesen?"
 

Itachi schüttelte den Kopf. Warum sollte er sich Fiktionen über seine Rasse zu Gemüte führen, wenn er jeden Tag das Gefühl hatte selbst eine Person in einem Roman oder Film zu sein?
 

"In bin ein Fan von Klassikern, neumodische Geschichten kommen mir nicht ins Regal. Wenn wir nun mit der Buchkritik fertig sind, würde ich doch gerne mit den Ermittlungen weitermachen."  
 

Itachi war nicht gerade eine ungeduldige Person, doch der Mensch strapazierte seine Geduld mit Messern. Sie hatten keine Zeit für Spielchen. Wer wusste, wen sich der Oni als nächstes vornehmen würde?
 

Deidara schmunzelte ihn beinahe lieb an und deutete an, ihm zu folgen.
 

"Hier lang. Es ist ein wenig versteckt. Aber das macht es ja so perfekt."
 


 

Deidara führte ihn durch verschiedene Seitenstrassen und enge Gassen. Beinahe glaubte Itachi schon, dass der Junge ihn wirklich verarscht hatte, nur um ihn wieder zu sehen. Er sah sich um und musste sich eingestehen, dass er nicht geglaubt hatte, mitten in einer solch schillernden Stadt solch herunter gekommenen Gebäude existieren würden. Es war beinahe wie ein Schandfleck, der rund herum mit hübschen Gebäuden versteckt wurde um den Schein zu wahren. Nun gut, er musste zu geben, dass es ins mentale Bild der Bevölkerung hier passte. Und noch mehr musste er sich eingestehen, das hier ein perfektes Jagdgebiet wäre. Wenn hier wirklich ein Casino versteckt und abgeschottet liegen sollte, brauchte ein Menschenjäger nur auf den passenden Moment zu warten. Eine Biegung falsch genommen und schon war es aus für das arme Opfer.
 

Es dauerte gut weitere zehn Minuten, bis endlich ein verfallendes und doch stabil aussehendes Gebäude in Sicht kam. Die unfertigen Stockwerke ragten wie skelettierte Finger in den Himmel. Der Beton drum herum erinnerte ihn irgendwie an Saekis Leiche. Ein großes, unförmiges Ding irgendwo auf dem Boden.
 

Itachi blieb stehen. Diese Location für ein Casino war doch wirklich lächerlich. Wen würde es denn hier hin verschlagen?
 

"Hier soll es sein?"
 

Deidara sah beinahe beleidigt zu ihm und verschränkte die Arme.
 

"Nein, ich hatte nur einen guten Ort für heißen und harten Sex gesucht und hoffte, dass Sie Lust auf ein Abenteuer in diesen Ruinen hätten. Ein wenig Rape, kleine Fesselspiele... hey, wie wäre es mit einem Rollenspiel? Sie sind ein spielsüchtiger Clown, der sein Geld los werden will und ich bin das Casino. Sie suchen mich und finden mich natürlich ohne Probleme, weil ich ja gleich von jedem Gefunden werden will und gar nicht exklusiv bin!"
 

Itachi wusste wirklich nicht mehr, was er von dem Kerl vor sich halten sollte. Ob er ihn wirklich ernst nehmen sollte oder nicht. Deidara benahm sich wie eine wilde Mischung aus Sarkasmus und Sexsucht, die mit ihm eine neue Lebensform und eigene Rasse entwickelt hatte.
 

Das schlimmste für ihn war , dass wenn er wirklich noch jagen dürfte, er es bei weitem zu einfach mit dem Kleinen hätte. Herr Gott, er würde sich wohl freiwillig die Kleider vom Leib reißen, sich ein Messer schnappen, die weiche Haut aufschneiden und anfangen zu hüpfen mit den worden 'Friss mich! Friiiisss mich!'.
 

Okay, zurückspulen. Wann hatte seine Phantasie angefangen verrückt zu spielen? Gab es hier irgendwelche Gase, die sein Verstand vernebelten? Das würde wenigstens einiges erklären. Doch gab es etwas, was er nicht wahr nehmen würde?
 

Selbst Sirenen ließen ihn kalt. Für das Protokoll: er meinte die griechische Dämonenrasse männerfressender Frauen auf einer Insel im Mittelmeer, nicht die nervtötende Lärmbelästigung der Polizei und sonstigen Rettungskräften.
 


 

Erst Deidaras Lachen holte ihn wieder zurück ins hier und jetzt.
 

"Zu geil. Sie sehen gerade aus, als wüssten Sie nicht, ob Sie sich für Flucht oder Sex entscheiden sollen. Haben Sie wirklich Angst, dass Sie sich bei mir die Finger verbrennen könnten? Nehmen Sie das Leben nicht so ernst, es ist kurz genug."
 

Itachi verschränkte die Arme. Dass musste er sich nun wirklich nicht bieten lassen. Nicht von einem Menschen!
 

"Ich hatte Sie um Mithilfe gebeten und nicht um eine Tour durch Tokyos dreckigste Gassen. Und so schön es auch war die Platzverschwendung der Stadt zu sehen, warne ich Sie, wenn das hier nur eine üble Ausrede für einen kleinen Ausflug gewesen ist, dann..."
 

Deidara sah ihn schmunzelnd an und stemmte seine Hände in die Hüften. Komplett unbeeindruckt.
 

Hatte man ihm denn nicht beigebracht, wem man lieber Respekt zollen sollte und wem nicht? Und da dachte Itachi die ganze Zeit Naruto wäre schon schlimm.
 

"Na, na, na, Sie geben dem Ganzen ja nicht einmal eine Chance."
 

Itachi wusste wirklich nicht, ob Deidara nun von ihnen beiden redete oder von dem angeblichen Casino.
 

Und nur für's das richtige Protokoll, welches er sogar von dieser Zeitverschwendung anfertigen muss um sein Gehalt zu rechtfertigen: Wenn hier etwas wäre, würde er es hören.
 

Schlagende Herzen, Musik, das klirren der Chips in den Metallschalen oder auf den Tischen. Doch hier war einfach nichts! Für was sollte er es denn sonst halten, als für einen dummen Streich? Für eine billige Ausrede, damit sich ihm dieser Mensch wieder an den Hals werfen konnte.
 


 

Doch das schlimmste war, dass er komplett darauf reingefallen war. Nach achthundert Jahren war er wirklich noch immer so naiv gewesen einem Menschen zu glauben ohne seine Macht einzusetzen.
 

Zugegeben nicht das erste Mal in seinem Leben, aber das erste Mal seit Jahrhunderten!
 

Sasori würde ihn auslachen, Naruto würde ihn auslachen, Herr Gott, sein VATER würde ihn auslachen und der lachte normaler weise nie, beziehungsweise sehr sparsam.
 


 

Deidara seufzte ergeben und schien endlich ernst zu werden.
 

"Okay, machen wir einen Deal? Wenn dieser Ausflug Sie nicht weiter bringt, haben Sie mich heute zum letzten Mal gesehen. Sollte es allerdings doch recht informativ werden, dann sind Sie mir zwei Dinge schuldig. Ich lehne mich hier schließlich weit aus dem Fenster, in dem ich einen Polizisten hier her mitnehme."
 

Itachi zog eine Augenbraue nach oben. Soviel zu: Er wird endlich ernst.
 

Nun stellte diese dreiste Lebensform auch noch Bedingungen?
 

"Und die wären?"
 

Er konnte nichts dafür, dass er langsam wirklich genervt klang. Itachi erschrak sich beinahe vor seiner eigenen Stimme. Er wusste gar nicht, dass er Sasori so ähnlich sein könnte. Und nun war es, als würde er direkt Charakterzüge übernehmen. Er arbeitet einfach zu lange mit dem verdammten Magier zusammen.
 

Deidara riss ihn schnell wieder aus den Gedanken.
 

"Zu einem die Antwort auf die Frage, ob Sie sich auch auf einen Kerl einlassen würden und zum anderen ein Date. Ein schlichtes, einfaches, meinetwegen auch glanzloses Date."
 

Itachi presste die Lippen aufeinander. War das sein Ernst? Ein Blick in Deidaras Kopf sagte ihm : Ja, das war es! Und dabei war es dem Kerl sogar egal, ob Itachi wirklich auf ihn stehen würde.
 

Itachi hatte langsam die Schnauze gestrichen voll. Dieser kleine Bastard tanzte ihm auf der Nase herum, versuchte ihn die ganze Zeit merklich in eine Position hinein zu manövrieren, in der er wohl festgenagelt werden sollte. Wenn es nach Deidara ging wohl im wahrsten Sinne des Wortes.
 

Deidaras triumphierendes Grinsen ging ihm langsam aber sicher auf den Nerv. Dieser Mensch kratzte an seinem Ego. Gewaltig!
 

Er war der Vampir!
 

Er war das Raubtier!
 

Er sollte es sein, der hier überlegen und dominant seinen Willen durchsetzte, mit dem Verstand des Menschen spielte um so an Infos zu kommen! Warum hatte er sich so weit in die Defensive locken lassen? Nur weil er endlich einmal als nette Abwechslung alles in die Hand gelegt bekommen wollte?
 

Wie konnte ihn ein Mensch nur so sehr aus der Hand fressen lassen?
 

Itachi presste die Lippen aufeinander. Er war lange genug das passive Schweinchen gewesen. Auch wenn er es nicht sollte, wurde es Zeit den Jäger rauszulassen.
 

Der kleine Spinner wollte also einen Deal? Dann sollte er ihn haben, den Deal mit dem Wolf.
 

Aber zu seinen Bedingungen!
 

Entschlossen streckte er seine Hände nach Deidaras Hüften aus und zog ihn an den Schlaufen seines Gürtels mit einem Ruck zu sich.
 

Mit einer beiläufigen Bewegung strich er die blonde Mähne zur Seite und legte den eleganten Hals frei.
 

Bei allem was seinem Clan heilig war, wie sehr musste er nun seinen Jagdinstinkt unterdrücken um hier kein Mord zu begehen. Er hörte Deidaras Herzschlag, konnte förmlich sehen und hören, wie das Blut durch seine Venen gepumpt wurde. Innerlich zerrissen sah er in Deidaras Augen, die voller Neugierde jede Bewegung beobachteten.
 


 

"Ein Deal? Ernsthaft? Glauben Sie wirklich, dass Sie sich in der richtigen Position dafür befinden?"
 

Deidaras Blick wurde neutral, versuchte wohl hinter Itachis Fassade blicken zu können.
 

Doch hatte Itachi bei weitem nicht vergessen, wie Deidara bei ihrem ersten Treffen auf ihn reagiert hatte.
 

Der Kerl war viel zu eingenommen von ihm, als dass er irgendwas ablehnen könnte, wenn Itachi es richtig anging.
 

Andererseits war Deidara auch der erste, der es wagte ihn beinahe die Ernsthaftigkeit dieses Falles vergessen zu lassen.
 

Es ging um Mord. Ein Monster, was hier frei rum lief. Für Deidara schien es alles nur ein Spiel zu sein. Ein Spiel darum, ob er Itachi ins Bett bekommen würde oder nicht.
 


 

Itachi beugte sich vor, sammelte seine komplette Selbstbeherrschung. Seine Sinne waren viel zu überstrapaziert und dass obwohl es Tag war. Das Licht des Tages schwächte seine Instinkte ab, erst in der Nacht entwickelte er seine volle Stärke.
 

Das Blut des jungen Mannes schien wirklich eine seltsame Macht zu haben, dass er in seiner Nähe kaum seine Instinkte unterdrücken konnte.
 

Das war ihm seit Jahrhunderten nicht mehr vorgekommen. Sein Bruder war dafür bekannt, dass ihm mal die Zähne ausrutschten, doch er?
 

Für ihn hätte es weit aus schlimmere Folgen. Madara, ihr Clanführer, würde das nicht akzeptieren, wenn er aus der Reihe tanzte.
 

Noch nicht einmal wenn Deidara es ihm praktisch anbot. Die Verträge wurden vor Jahren unterzeichnet und der Weiße Rat suchte nur nach der kleinsten Möglichkeit ihnen vorzuwerfen, sie hätten sich nicht an die Abmachungen gehalten.
 

Was dann folgen würde, wäre Chaos.
 

Besonders in den letzten Kriegen hatten sie so viel verloren.
 

Er hatte sich geschworen, dass er es niemals zulassen würde, dass sie erneut wie Tiere gejagt wurden.
 

Und nun?
 

Nun musste er seinen Blutdurst herunterschlucken.
 

Denn nur einmal nicht aufgepasst, nur ein Tropfen und es könnte Deidaras letzter Atemzug gewesen sein, wenn sein Blut wirklich so süß und betörend schmeckte, wie es roch.
 

War es nicht ironisch, wie ein einzelner Mensch doch so viel verändern könnte?
 

Wenn er an Informationen wollte, musste er also die Spielregeln hier ändern! Und das so schnell wie möglich!
 


 

Beinahe schon sanft legte er seine Lippen auf diese weiche, weiße Haut und er konnte Deidaras Zittern spüren, als er mit seinen Fangzähnen beinahe zärtlich zum Ohr strich. Bedacht darauf mit den Zähnen ja nicht die Haut zu verletzen.
 

Oh, und wie er sich beherrschen musste, als er deutlich riechen konnte, wie zu Neugierde und Nervosität nun auch noch Erregung dazu kam.
 

Und dieser verdammte Mistkerl streckte ihm nun auch noch seinen Hals entgegen, strich seine Haare komplett zur Seite, damit Itachi wirklich freien Zugang zu seiner Hauptschlagader hatte.
 

Wie sehr er sich wünschte einfach zubeißen zu können, zu dürfen.
 

Dem kleinen Masochisten schienen seine Fangzähne auf eine ganz andere Art und Weise zu gefallen.
 

Itachi genoss es beinahe, dass dieser Mensch nicht die Spur von Angst verspürte, nur Verlangen. Es war eine ganz neue Reaktion auf ihn.
 

Doch sollte er ihm Hoffnung machen?
 

Durfte er es?
 

Nein.
 

Wollte er es?
 

Und wie! Wenn er Deidara nicht biss, niemals verletzen würde, konnte er es sich leisten. Und dem Blonden würde es bald langweilig werden. Hatte er ihm nicht unterschwellig gesagt, dass er nur auf Spaß aus war?
 

Herr Gott, seine Gedanken waren kaum noch zu ordnen.
 

"Angst gegen die Regeln zu verstoßen? Angst vor einem Abenteuer? So hätte ich Sie gar nicht eingeschätzt."
 

Itachi presste die Lippen aufeinander, spürte, wie sich Deidara enger an ihn schmiegte.
 

Diese kleine Pest.
 

Es kratzte langsam ernsthaft an seinem Selbstwertgefühl und er fing an seinem Verstand zu zweifeln. Deidaras Stimme und Körper war wirklich wie der Gesang einer Sirene. Wann würde er ihn in die Tiefe reißen und zerfetzen?
 

Und  wenn Itachi wirklich nicht wissen würde, dass eine Sirene, egal wie alt und mächtig sie auch sein mag, ihn nicht unter ihren Bann bekommen könnte, würde er spätestens jetzt davon ausgehen, das Deidara eine war.
 

Und auch wenn er sich verbrennen würde, er wollte den Oni finden und aktuell schien es ohne diesen blonden Quergeist nicht zu klappen.
 

"Deal."
 


 

Breit grinsend stieß Deidara ihn von sich, schnappte sich seinen Arm und zog ihn Richtung der Gebäude.
 

"Sehr gut. Ich hatte wirklich schon gedacht, dass Sie den Schwanz einziehen würden."
 

Deidara zwinkerte ihm frech zu, bevor er abrupt stehen blieb.
 

"Ach ja , noch zwei Dinge: Erstens, ich werde Sie da drinnen Duzen, also nicht zickig werden. Und Sie zeigen bitte niemanden Ihre Marke und auch kein Wort von Polizei oder Gesetz. Da drinnen sind Sie einfach mein Neuer, der mir zum Geburtstag einfach was Schönes gewinnen will, während ich meinen Onkel besuche und mein Geschenk abhole und nur neben bei einen meiner Chefs suche."
 

Itachi verengte die Augen. Er hätte ahnen müssen, dass hier etwas Faul gewesen ist. Ohne weiteres könnte Deidara diese Infos gar nicht haben. Seufzend nickte er nur zum Zeichen, dass er einverstanden war. Es würde hoffentlich nicht all zu lange dauern, bis er da wieder draußen sein würde.
 


 

Itachi musste sich ein für alle Mal eingestehen: unter normalen Umständen hätte er diesen Schuppen niemals betreten. Das hier war gebaut wie ein Bunker, ein nacktes, mit Beton überdecktes Skelett einer unfertigen Wohngegend. Oder einer Gegend, die wohl einmal Wohnungen haben sollte.
 

Itachi konzentrierte sich nun mehr auf seine Ohren und die Schallwellen, die von Geräuschen verursacht werden. Hier in der Dunkelheit und Schatten des Gebäudes fiel es ihm merklich einfacher seine Sinne zu schärfen und tatsächlich schien er weiter unter ihnen Musik ausmachen zu können. Musik und Stimmen. Doch was konnte sein Gehör so stark dämpfen, dass er es nicht sofort bemerkt hatte, als sie diese Gegend betreten hatten. Stirnrunzelnd betrachtete Itachi die Wände näher. So an sich schien hier nichts Abnormales oder Magisches den Ort zu beschützen. Aber was dann?
 


 

Freudestrahlend sprang Deidara auf die Eisentreppen, die in den Untergrund hinunter führten.
 

"Komm schon."
 

Itachi schüttelte leicht den Kopf und musste sich ein belustigtes Schnauben verkneifen.
 

Eine ganze Ecke langsamer folgte er dem blonden Wirbelwind, der immer mehr charakterliche Ähnlichkeit mit Naruto-kun bekam.
 

Tiefer und tiefer ging es hinunter und so langsam bekam Itachi eine gute Vorstellung, warum sein Gehör so peinlich versagt hatte.
 

"Das hier ist ein Luftschutzbunker?"
 

Deidara drehte sich am Fuße der Treppe zu ihm um und nickte.
 

"Ja, Überreste aus dem Zweiten Weltkrieg. Aber es steht nur noch der Keller. Das Haus oben drüber sollte wieder bewohnbar gemacht werden, doch irgendwie schien die Stadt auf einmal nicht mehr investieren zu wollen. Seitdem stehen diese Gerippe hier mitten in der Stadt."
 

Itachi sah sich in Ruhe um.
 

Ein Luftschutzbunker war keine gute Sache, wenn es um Geister und Portalbeschwörung ging. Hier unten würde es wohl auch für die meisten Menschen sicher sein, sollte sich der Pakt als ungültig erklären lassen.
 

Itachi fröstelte es bei dem Gedanken daran. Biblische Apokalypse würde den Ungläubigen wie eine fröhliche Johnny-Depp-Verfilmung gleich kommen, im Vergleich mit dem was ihnen in einem erneuten Krieg Dämonen gegen Menschen drohen würde.
 

Energisch schüttelte er den Kopf. Das war wirklich der falsche Gedankengang.
 


 

"Deidara, lange nichts mehr von dir gehört!"
 

Deidara ging geradewegs auf einen Mann zu, der vor dem Eingang der Untergrundanlage stand.
 

"Hey, Ibiki-san! Wie geht's?"
 

Dieser Ibiki war ein hochgewachsener Mann, Itachi schätzte ihn auf einen Meter und neunzig. Sein Gesicht zierten Krallenspuren, die sehr gut von Sasoris Katzenklingen kommen konnten, die Faustwaffe, die sein Partner bei magieresistenten Wesen einsetzte. Die ganze Aufmachung im schwarzen Leder und der finstere Blick ließen ihn aussehen, wie aus einem klischeehaften Yakuza- Streifen. Fehlten nur noch die Tattoos.
 

"Gut, gut, und dir?"
 

Deidara deutete nach hinten über seine Schulter hinweg auf Itachi.
 

"Hey, ich hab den Kerl da an der Angel. Mir kann's nur gut gehen."
 

Lachend zog er Itachi zu sich.
 

"Itachi, Ibiki Morino. Ibiki-san, Itachi. Und nun kennt ihr euch gut genug, dass du meinem Freund gestatten darfst, mir was Schönes zu gewinnen."
 

Ibiki lachte nur rau und öffnete die Tür. "Gewinn was Großes, Kleiner! Das Pinzesschen hat schließlich morgen Geburtstag"
 

Bevor Itachi auch nur an einen bissigen Kommentar denken konnte, wurde er von Deidara an der Hüfte vorwärts gedrängt.
 

Die schwere Eisentür fiel krachend hinter ihnen zu.
 

"Memo an dich. Leg dich nie mit Ibiki an. Der Kerl mag nicht der Hellste sein, aber er hat genug Muskeln und Kraft, so dass er Saeki-san glatt zwei Rippen gebrochen hat. Und der war Judo-ka."
 

Itachi verdrehte nur die Augen.
 

"Das heißt nichts. Man muss die Techniken auch abwandeln können. Der Kerl hat so viel Masse und Größe, dass es dämlich wäre, sie nicht gegen ihn selbst zum Einsatz kommen zu lassen. Und was sollte das mit dem Gewinn? Glaubst du wirklich, dass ich mein Geld hier einsetze?" Es war eine rhetorische Frage. Itachi wollte nach dieser Herabstufung seiner Person einfach ein wenig schwierig rüber kommen, dann hatte er Zeit sich 'schmollend' umzusehen, bevor jemand merkte, dass er nur nach potentiellen Tätern suchte.
 

Deidara klammerte sich übertrieben anhänglich an seinen Arm und zwinkerte ihm vergnügt zu. Er tat einfach so, als wollte er ihn wieder milde stimmen. Und das wohl mit so viel Körperkontakt wie möglich. Itachi war kurz davor dieses Casino um ihren kompletten Gewinn zu bringen, nur damit Deidara etwas Abstand nahm. Und um sich selbst abzulenken.
 

Beim allem was ihm Heilig war, selbst hier drin zwischen dem Gestank von Alkohol, Zigaretten und verschwitzten Personen, konnte er die Süße von Deidaras Blut riechen. Hier sogar deutlicher als zuvor, da er sich am liebsten nur darauf konzentrieren wollte. Bei allem anderen würde seine Nase nur schmerzlich in den Streik treten.
 

"Komm schon, man geht nicht in eine Spielhölle um nicht mindestens eine Sache eingesetzt zu haben. Schnapp dir deine Kreditkarte und hol die Chips. Der Einsatz geht auf dich. Du hast Ibiki doch gehört. Gewinn mir was Großes!"
 

Itachi zog schnaubend seine Brieftasche aus der Jacke und ging zur Spielbank. "Warum muss ich dafür zahlen UND spielen?"
 

Deidaras Augen wurden groß wie die eines Welpen.
 

"Weil ich ein armer, kleiner Kunststudent bin, der sich nichts leisten kann, während sein Freund in Lederklamotten von Prada rum läuft."
 

Itachi konnte nur die Augen verdrehen und löste einige elektronische Scheine in physische Chips ein. "Das ist kein Prada. Handarbeit. So ein modischer Faschismus kommt mir nicht ins Haus."
 

Deidara schnaubte und hakte sich wieder an seinem Arm unter. "Na schön, dann eben von Luxus zu übernatürlichem Luxus."
 

Itachi lächelte belustigt. Wenn der Kleine wüsste, wie übernatürlich ihr Geld wirklich herangeschafft wurde.
 

Deidara hingegen war auf einmal ruhiger, schien sich umzusehen, bevor er ihn beinahe höflich zum Black-Jack-Tisch führte. Er zog den Blonden etwas enger zu sich.
 

"Gute Wahl für einen Gewinn. Du erwartest wohl wirklich ein Geschenk, oder?"
 

Schnaubend drehte Deidara sich zu ihm, schlang seine Arme um den Hals und drückte ihm seine Lippen kurz auf, bevor er grinsend zum Klo nickte. "Hast die Wahl. Spielen am Tisch oder mit mir."
 

Itachi zog die Augenbrauen zusammen, ignorierte das leichte Kribbeln auf seinen Lippen. Deidara hatte viel zu viel Einfluss auf seinen Körper. Verdammtes Blut!
 

"Ich setz mich ja schon."
 

Grinsend stellte sich Deidara neben ihn.
 

"Du kennst das Spiel? Oder soll ich es dir erklären?"
 

Itachi schnaubte belustigt. Er hatte schon Anfang des letzten Jahrhunderts in Amerika die Casinos abgezogen. Eine sehr gute Eigenschaft der Vampire war eben das Gedankenlesen. Er wusste, was seine Gegner taten.
 

Nur bei diesem blonden Wildfang war es beinahe unmöglich die Gedanken klar zu erkennen. Emotionen und andere Einflüsse ja, aber so klar wie bei Sasori hatte er hier noch keinen Gedanken eingefangen. Und das machte ihn schier wahnsinnig.
 

"Klar, ich hab schon ein oder zwei Erfahrungen."
 

Besonders damit Casinokassen leer zu bekommen. Vampirvermögen kam nicht von ungefähr.
 

Innerlich seufzend machte Itachi seinen ersten Einsatz.
 

In Situationen wie dieser vermisste er die gute alte Zeit. Das Gefühl der Freiheit, das Ausgehen, das Flirten um seinen guten Schluck zu bekommen und natürlich den Stil der Zeit. In den letzten Jahren hatte die Menschheit sich einfach zu schnell entwickelt und doch machte es den Gegnern des Vertrages genau diese Schnelligkeit einfacher Opfer zu finden. Menschen waren wie Mäuse, vermehrten sich in Lichtgeschwindigkeit und Itachi gehörte zu einer aussterbenden Art. Und das nur, weil sie sich rein theoretisch selbst ins Aus bugsiert hatten. Doch wie er schon so oft in den letzten Tagen feststellen musste, war es genau das, was seinem Clan das Überleben sicherte. Besonders ihren Fledglings, ihren Kindern.
 

Deidara setzte sich gleich neben ihn, überschlug die schlanken Beine und nickte dem Dealer zu.
 

"Hiroto-kun, schön dich zu sehen. Wusste gar nicht, dass du auch die Frühschichten machst."
 

Der Dealer verteilte die Karten an die drei Spieler am Tisch. Itachis 'Gegner' wirkten wie typische Spieler, die viel von sich hielten und hohe Einsätze machten. Wahrscheinlich ebenfalls Geschäftsinhaber der Vergnügungsviertel Tokyos. Itachi verdrehte innerlich die Augen. Wie schön, dass er heute seine Lederklamotten angezogen hatte und Deidara sich so aufdringlich verhielt wie eine untervögelte Konkubine.
 

Wirkte er so nicht eher wie sein Zuhälter als sein Freund? Obwohl Deidara selbst mit seiner engen Jeans, lockeren Bandshirt und Jeansjacke eher neutral wirkte.
 

Ok, vielleicht übertrieb er nun ein wenig. Doch auch wenn es nur in Gedanken war, Itachi genoss diese kurze Zeit der gedanklichen Freiheit.
 

Was die Befragung anging, überließ Itachi das Deidara.
 

Er hatte das Gefühl, dass der Blonde mehr aus den Leuten hier heraus bekam als er. Insgeheim fragte er sich sogar, woher dieser, wie er selbst stets betonte, Kunststudent diese ganzen Einrichtungen und Personen so gut kannte, das er hier beinahe jeden mit Namen kannte.
 

Brachte das der Barkeeper-Job mit sich?
 

Der Dealer sah auf, strich sich einmal das Jackett glatt, bevor er Deidara freundlich anlächelte.
 

"Tja, Sanji-san ist krank geworden. Ich bin heute der Ersatz."
 


 

Deidara grinste breit. Er glaubte nicht daran, das Sanji wirklich krank sei. Bestimmt hatte er in der letzten Zeit einfach zu viel verloren, so dass sie nun in den frühen Abendstunden schon die Profis an die Tische ließen. Deidara kannte ihre Tricks, ein Grund, weshalb er hier nie einen Einsatz tätigte. Das Itachi überhaupt darauf eingegangen war, schien ihm doch etwas seltsam. Schließlich war Glücksspiel, in dem es offensichtlich um Geld geht, in Japan verboten. Und nun saß er hier mit einem Polizisten an einem Black-Jack-Tisch und sah dem Kerl beim Spielen zu, wie er sich darauf konzentrierte seine Einsätze richtig zu gestalten.
 

Eins war klar: Itachi wusste, was er tat. Die beiden Männer, gegen die er spielte,  gehörten zu den Stammgästen und waren nur so früh am Abend hier, wenn sie die Clubkassen etwas verbessern wollten. Und nun wurden sie von Itachi glatt ausgespielt.
 

Deidara musste zugeben, dass er beeindruckt war.
 


 

"Eigentlich schade, ich hatte gehofft, das Saeki-san hier wäre. Wir haben ihn schon seit Tagen nicht mehr zu Gesicht bekommen und normalerweise verspielt er an solchen Tagen das Geld der Bar hier."
 

Hiroto schenkte ihm einen kurzen Blick, bevor er die Chips einsammelte. Bank hatte gewonnen, das Geld ging an den Dealer. Seltsam, dass Itachi genau in dieser Runde keinen hohen Einsatz gemacht hatte.
 

"Nein, wie du siehst nicht. Du weißt, dass wir zu exzessive Spieler bei Anbruch des Tages vor die Tür schmeißen." Deidara merkte, wie Hiroto versuchte, nicht zu den anderen beiden Stammgäste zu sehen.
 

Deidara fragte sich warum, die waren zu sehr damit beschäftigt Itachis Spiel zu durchschauen, dass sie ihnen eh nicht zuhörten.
 

Die Situation war beinahe zu perfekt.
 

Deidara zwang sich zu einem leisen Seufzen. "Na toll, Kankuro sagte mir ich soll seinen Arsch zurück treten und nun finde ich den Idioten nicht."
 

Deidaras Blick viel betont zufällig auf Itachi.
 

"Kein Glück?"
 

Der Schwarzhaarige nahm sein neues Blatt entgegen und deckte die erste Karte auf. Ass.
 

"Na ja, ich taste mich erst ran. Ich hab seit Jahren nicht mehr gespielt, da ist man eben etwas vorsichtiger."
 

Deidara zog eine Augenbraue nach oben. Dieser Trick setzten Profis normalerweise ein um den Dealer erst auszutesten. Hiroto kennt allerdings jeden Trick in der Richtung. Bald würde er den Einsatz erhöhen.
 

"Hiroto-kun, sei lieb zu meinem Süßen, er soll mir was kaufen."
 

Itachi schnaubte, während der Dealer nur breit grinste.
 

"Kein Vertrauen in mich." Itachi deckte die zweite Karte auf und seufzte ergeben. "Splitt." Deidara beobachtete erstaunt, wie Itachi eines seiner Asse zum Dealer schob und eine neue bekam. Der Mann kam gut alleine zurecht. Blieb also die Beschaffung der Infos an ihm hängen.
 

Kopfschüttelnd sah Deidara sich um.
 

"Wen könnte man denn mal fragen, ob der Idiot hier gewesen ist?"
 

Hiroto zuckte mit den Schultern und schob nach dem Aufdecken Itachi ein Teil der Chips zu.
 

"Ibiki-san vielleicht? Der Kerl ist doch dauernd hier." Deidara wollte gerade antworten, als ihm eine fröhliche, laute Stimme unterbrach.
 

"Deidara, mein Junge!"
 

Leicht erschrocken drehte er sich um, bemerkte nur am Rande, dass Itachi einen Blick über die Schulter geworfen hatte.
 

Der Kerl schien wirklich alles im Auge zu behalten neben seinem Spiel. Ob er ihn beschützen würde, wenn Deidara hier angegriffen werden sollte?
 

Der Gedanke allein ließ sein Inneres aufgeregt kribbeln. Dieser Kerl hatte mit den kleinsten Reaktionen einfach zu viel Einfluss auf ihn.
 


 

Grinsend stand Deidara auf und ging auf den älteren, rundlichen Mann zu. "Onkel Dom."
 

Sein Onkel nahm ihn freudestrahlend in den Arm. "Junge, du bist groß geworden. Wie geht es deiner Mutter und wie geht es mit deinen Studien?"
 

Deidara schnaubte belustigt.
 

"Ich war gerade einmal einen Monat nicht mehr da und schon bekomme ich einen Wachstumsschub? Und noch geht es mir gut, sollte meine Mum allerdings raus bekommen, dass ich immer noch hier herkomme, dann bringt sie mich um. Und dich auch."
 

Lachend ging er mit seinem Onkel zurück zum Tisch, an dem Itachi gerade die dritte Runde hintereinander gewann. Er bemerkte den ernsten Blick, den der alte Herr wohl schnell wieder versuchte zu verschleiern. Kannte sein Onkel Itachi?
 

"Onkel Dom, das hier ist Itachi."
 

Itachi sah kurz auf und nickte seinem Onkel zu, offensichtlich zu sehr in seinem Spiel vertieft. Oder versuchte Itachi sie zu ignorieren? Irgendwie war die Spannung zwischen den beiden merkwürdig, allerdings genau spürbar. Wie eine Suppe in der man es mit der Mehlspitze etwas übertrieben hatte. Okay, Plan B, wenn sich sein Onkel zu sehr auf Itachi konzentrierte, wäre es nicht so gut um sich und ihre Infos bestellt.
 


 

Deidara grinste seinen Onkel an und legte einen Arm um Itachis Schultern. "Nimm es ihm nicht übel, ich hab gesagt, dass er mir etwas von seinem Gewinn kaufen muss und nun versucht er es so billig wie möglich für sich zu machen."
 

Das bellende Lachen seines Onkels hallte durch den Raum und schon schien die Suppe wieder die richtige Menge Wasser bekommen zu haben. Sehr schön, so wollte Deidara es auch am liebsten behalten.
 

"Sehr gut, sehr gut. Das gefällt mir. Aber nun ehrlich, was verschafft mir die Ehre, Junge? Du bist doch nicht hier um deinen neuen Freund abhängig zu machen, oder?"
 

Deidara schüttelte den Kopf und versuchte sich an einem übertriebenen, theatralischen Seufzen. "Nein, ich bin auf der Suche nach einem gewissen Arschloch, der noch dafür sorgt, dass Kankuro mich feuert, wenn ich ihn nicht aus der Spielhölle zurück in die Bar schleife."
 

Onkel Dom verzog das Gesicht in eine angeekelte Maske.
 

"Bah! Dass Kankuro dich immer noch hinter Saeki her schickt! Du bist doch nicht sein Babysitter, obwohl er dingend einen gebrauchen könnte. Und einen Benimmkurs. So wie der sich vor drei Tagen hier aufgeführt hat."
 

Deidara wurde hellhörig. "Also war er wirklich hier? Er ist seit dem nicht mehr in die Bar gekommen und zu Hause kann ihn auch keiner erreichen."
 

Sein Onkel zuckte mit den Schultern. "Vielleicht hat er sich so sehr in Hemd geschissen, dass er das Land verlassen hat. Er ist aggressiv gegenüber Sanji-kun geworden, hat mal wieder zu hoch gepokert, kennt einfach seine Limits nicht. Als er handgreiflich wurde, habe ich Ibiki ihn rausschmeißen lassen und ihm nahe gelegt, dass wir hier nicht auf der Roppongi sind. Das hier ist mein Laden und hier hat man sich gefälligst zu benehmen. Seitdem war er nicht mehr hier."
 

Deidara verschränkte die Arme. "Na super. Bestimmt hat er entweder so viel Panik bekommen, dass er mir nicht mehr unter die Augen treten will. Was ich nicht glaube, denn eigentlich macht er mich immer für alles verantwortlich. Oder er hat sich bei Miku eingenistet. Und dann würde Yuka ihn umbringen, wenn sie ihn unter die Finger bekommt."
 

Itachi lehnte sich etwas zurück und sah zwischen ihm und seinen Onkel hin und her.
 

"Wen?"
 

Deidara nutzte den Abstand zwischen Tisch und Itachi, um sich auf seinen Schoß zu setzen. "Ach egal. Ich weiß nur, wo er dann sein könnte."
 

"Gut, dann hast du ja alles, oder? Ich gebe auf."
 

Deidara sah verwirrt auf Itachis Karten und auf Hiroto, der eine Augenbraue hob. "Selbst wenn ich einen Black Jack erhalten würde, können Sie immer noch ein Teil erhalten, wenn ihre Zahl hoch genug ist."
 

Itachi zuckte nur mit den Schultern und sah zu seinem Onkel. "Ich weiß nur nicht, ob es so genehm ist, den Dealer in einer sicheren Situation vor seinem Boss zu schlagen. Das wäre ein tiefer Fall."
 

Onkel Dom lachte und schlug Itachi auf die Schultern. Erstaunlicherweise zuckte dieser nicht einmal zusammen und Deidara wusste aus eigener Erfahrung, dass sein Onkel einen sehr harten Schlag hatte.
 

"Du gefällst mir, Junge, bist gerade, das ist gut. Aber wenn es hier um Deidaras Geburtstagsgeschenk geht, dann will ich keine Zurückhaltung."
 

Deidara biss sich auf die Lippen. Ja, wenn es um ihn ging, war sein Onkel großzügig. Ansonsten konnte er das reinste Biest werden und er war ein Mann, was würde er erst bei einer Nichte machen?
 

Der heiße Detective im Lederdress schien sich nun merklich zu entspannen, als er seinen Einsatz 'alles oder nichts' machte.
 

Deidara war verwirrt. Dafür, dass Itachi gar nicht setzen wollte, ging er nun ziemlich ran. Die Spannung am Tisch wuchs mit jeder Sekunde in der Hiroto seine Karten aufdeckte, ebenso wie die anderen beidem am Tisch, die allerdings schnell draußen waren.
 

Der junge Dealer drehte die letzte Karte um. "Black Jack."
 

Itachi schnaubte, drehte seine letzte Karte um.
 

"Dito."
 

Deidara konnte es nicht fassen. Die letzte Runde verlor Hiroto nie. Nicht mit seinem Ass im Ärmel, aber das?
 

Onkel Dom lachte und schlug immer wieder auf Itachis Schulter, so dass Deidara langsam Angst bekam, ob der Knochen nicht bald nachgeben würde.
 

"Onkel, bitte, ich brauch ihn noch und das in einem Stück!"
 

Dom grinste ihn an. "Schon gut, Kleiner. Ich lass ihn in einem Stück, solange er dir dafür etwas Gutes zum Geburtstag schenkt."
 

Itachi seufzte, packte beinahe eilig seine Chips zusammen.
 

"Es wird aber kein Auto, vergiss es! Ich hab nicht einmal meinem Bruder eines gekauft. Und nichts aus Eisen oder Silber. Darauf reagier ich allergisch. Über Platin können wir gerne reden."
 

Deidara legte den Kopf schief. Allergisch gegen Eisen und Silber? War das sein ernst oder nur teil seines Vampirfetisch?
 

"Verdammt, gut dass du mir das sagst. Dann muss ich mein Piercing austauschen. Komm schon, gehen wir einkaufen."
 

Breit grinsend umarmte er noch einmal seinen Onkel, wartete bis sich ein zu tiefst verwirrter Itachi höflich bei seinem Onkel verabschiedete und zur Spielbank zum Wechseln ging.
 

"Piercing? Wo denn?"
 

Deidara grinste breit. Lehnte sich provokant zu Itachi rüber und biss ihm sanft ins Ohr.
 

"Oh, Darling, dafür müsstest du mir schon die Klamotten vom Leib reißen. Oder wahlweise mit mir Duschen gehen, dann würdest du es sehen."
 

Itachi schnaubte belustigt und zog ihn etwas enger an sich heran. Deidara genoss die beinahe vorsichtige Umarmung und sah zufrieden zu, wie Itachi einen ganzen Bündel Scheine überreicht bekam. Itachi nahm die Scheine und nickte zur Tür.
 

"Lass uns verschwinden."
 


 


 

Während sie die Stufen wieder hinaufstiegen, zählte Itachi kurz das Geld was er gewonnen hatte. Nicht schlecht für eine Untergrundkaschemme. Obwohl hier wohl bei weitem mehr zu holen zu sein schien, als in manchen Casinos in Vegas.
 

"Und, hat sich der Ausflug gelohnt?"
 

Itachi sah auf und sein Blick blieb an den vor Belustigung glänzenden Augen hängen.
 

"Kommt drauf an, ab wie viel es sich für dich gelohnt hat." Itachi stockte als Deidara belustigt schnaubend grinste und aus dem Gebäude ging.
 

Itachi kostete es keine Mühe im zu folgen. Erst als sie in den Gassen waren, fing der Blonde wieder an zu reden.
 

"Ich meinte damit eigentlich Saeki-san. Haben Sie genug Infos?"
 

Itachi musste darüber wirklich etwas nachdenken. Er wusste nun, das Saeki am Tag seiner Ermordung hier gewesen war.
 

Aber so wie es aussah, hatte er das Casino lebend verlassen. Blieb weiterhin die Frage, wer es gewesen war. Oder besser, wo der Oni sich nun aufhalten würde. Bestimmt hatte er die Stadt schon wieder verlassen oder suchte sich sein neues Opfer.
 

"Ich denke, dass wir einen ganzen Schritt weiter sind, ja."
 

Deidara baute sich vor ihm auf. "Ha! Dann hab ich Sie weitergebracht und dass heißt, ich hab den Deal zu meinem Vorteil eingehalten. Also was ist?"
 

Itachi schnaubte belustigt und ging einfach weiter. "Schon klar. Kommen Sie, ich bring Sie nach Hause."
 

Deidara murrte leise. "Wie gemein! Ich hab so gut geholfen. Wenigstens ein Essen könnte drin sein. Oder ein Kuss!"
 

Itachi ignorierte ihn. Sollte der Kleine doch schmollen. Endlich war er wieder am längeren Hebel.
 


 

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Zwanzig Minuten später hielt Itachis Wagen vor einem kleinen Laden am anderen Ende der Stadt. Die Gegend schien ruhig zu sein, sei es nun wegen des Parks auf der anderen Seite, der diese Gegend beinahe Kleinstadt-typisch aussehen ließ, oder der niedrigen Häuser. Beides etwas, was Itachi eher meiden würde. Hier war es bei weitem schwieriger jemanden zu jagen, als in den engen Gassen der Stadt. Mehr Opfer, mehr Gewusel, man fiel eben weniger auf. Hier war es beinahe sehr heimisch. Nie hätte er Deidara zugetraut, dass er hier wohnen würde. Er hatte eher an eine kleine Kaschemme in der Stadt gerechnet, irgendwo in der Nähe seiner Arbeit.
 

"Hier wohnen Sie?"
 

Deidara nickte. "Ja, über dem Laden sind zwei Wohnungen. Die eine ist meine. Die andere gehört einem netten älteren Ehepaar, die auch den kleinen Laden führen. Also ja, ich wohne ganz langweilig und untypisch für mich. Aber was soll ich machen? Meine Eltern haben mir diese Wohnung ausgesucht. Sie wollten mich von den schmutzigen Vierteln so gut es geht fernhalten. Und ist ihnen das nicht wunderbar gelungen?"
 

Itachi musste sich merklich beherrschen nicht zu sehr zu grinsen.
 

"Ah, ah, ah, wenn Sie grinsen, dann richtig. Immer diese Mühe die kleinen Beißerchen nicht zu zeigen."
 

"Kleinen Beißerchen. Ich weiß nicht, ob das wirklich passend ist."
 

Deidara beugte sich leicht zu ihm. "Der Deal?"
 

Itachi schloss die Augen und sah stur auf die Straße bevor er endlich nachgab. Deidara würden seine Bedingungen nicht gefallen, die er an eine Beziehung hegte.
 

"Ich bin Bi, also ist es nicht so, dass ich noch nie etwas mit einem Mann gehabt hätte."
 

Deidara lehnte sich wieder zurück und verschränkte die Arme. "Ich spüre ein gewaltiges aber..."
 

Itachi seufzte leise. "Ich denke nicht, dass es so gut wäre Geschäftliches und Privates zu verbinden. Sie sind ein Zeuge und, wenn ich ehrlich bin, kommen Sie mir etwas zu sprunghaft vor. Ich bin eher dabei was Festeres zu suchen und nichts für den Spaß."
 

Deidara presste die Lippen aufeinander. Man merkte ihm deutlich an, dass ihm diese Antwort nicht passte. Itachi entschloss noch eine weitere Sache anzusprechen die ihm bei der ganzen Sache auf dem Magen lag. "Außerdem bin ich nicht für One-Nights mit Personen, die ich kenne und die mir ihre Nummer ins Handy eingetragen haben. Betonenderweise OHNE mich gefragt zu haben."
 

Deidara verengte seine Augen zu Schlitzen, schien beinahe sauer auf ihn zu sein. Itachi versuchte die Gefühle zu erkunden, doch er konnte nichts ausmachen, dass nach Wut klang.
 

Entschlossen wurde er mit einem Ruck nach vorne gezogen und schon lagen weiche, warme Lippen auf seinen. Itachis Gedanken kreisten.
 

Welchen Teil von 'Du passt nicht zu mir' hatte Deidara nicht verstanden?
 

Eine neugierige Zunge leckte über seine Lippen, suchte nach Einlass, bei dem er wirklich am überlegen war, ob er ihn wirklich geben sollte.
 

Doch Deidara wusste was er wollte. Vorsichtig kam Itachi seiner Zunge entgegen, vertiefte den Kuss und er genoss den Geschmack, genoss es so dicht an frischem, menschlichen Blut zu sein, wie schon lange nicht mehr. Sein Jagdinstinkt meldete sich mit einem Schlag zurück, ließ seine Sinne vibrieren. Doch noch konnte er sich beherrschen, musste sich beherrschen. Auf einmal fühlte er, wie sich Deidara auf seinen Schoß setzte, seine Hüfte eng gegen seinen Schritt drückte. Deidara schien wirklich wie besessen von seinen Fangzähnen zu sein, ließ seine Zunge immer wieder über sie gleiten, bis er auf einmal leicht zusammen zuckte und ein süßer, köstlicher Geschmack in Itachis Mund explodierte.
 

Nein, kein Blut! Entschlossen drückte Itachi Deidara zurück gegen das Lenkrad, versuchte etwas Abstand zwischen sie zu bekommen. "Was hab ich eben gesagt?"  
 

Deidara sah ihn mit Lust getränkten Blick an, leckte sich anzüglich über die Lippen.
 

"Hast du wirklich Angst vor Blut? Du als böser Vampir?"
 

Itachi schnaubte. "Nein, ich hab nur Sorge, dass du nicht schnell genug aus dem Auto raus kommst, wenn ich dich beiße."
 

Deidara grinste breit. "Itachi, ich habe keine Angst vor deinen Zähnen. Ganz im Gegenteil!"
 

Wieder drückte sich Deidara entschlossen näher an ihn. "Beiß mich Itachi."
 

Die so sanft gehauchten Worte ließen Itachi sein Vampir-Ich verfluchen. Das hier war eine Prüfung, eine gottverdammte Prüfung.
 

Deidara drückte erneut seine Lippen fest auf die seinen, vertiefte den Kuss nun viel verlangender.
 

Wann hatte er sich eigentlich schon wieder so weit zurückdrängen lassen? Warum konnte Deidara ihn so leicht in die Opferrolle drücken?
 

Er war der Jäger, vor ihm hat die Welt schon vor Jahrhunderten gezittert und dieser Mensch wagte es ihn zu dominieren?
 

Bevor er dieses Gefühl von Dominanz unterdrücken konnte, biss er zu, bohrte seine Fangzähne in Deidaras Unterlippe, saugte das erstaunte Stöhnen in sich auf, genoss das erregte Zittern. Und verfiel auf der Stelle dem Geschmack seines Blutes. So süß, so verlockend süß und so warm, so voller Leben, frisch aus dem Herzen.
 

Es war als würde dieser kleine Tropfen ausreichen um seinen Körper mit neuer Energie aufzuladen. Gierig leckte Itachi über die kleine Wunde an Deidaras Lippe, versuchte so viel wie möglich von seinem Blut zu kosten.
 

Deidara keuchte gegen seinen Mund, vergrub seine Finger in Itachis Haaren, drehte seinen Kopf weg, reckte seinen Hals.
 

Itachis Innerstes zog sich vor Erregung zusammen, doch das hier war kein sexuelles Verlangen, das hier war der Wunsch zu töten, zu trinken, eine Beute so willentlich ausgeliefert zu bekommen. Er ließ seine Hände unter Deidaras Oberteil gleiten, spürte die Gänsehaut, die seine kalten Finger auf der heißen, hellen Haut hinterließ. Jeder Zentimeter Haut, den er berührte, brannte an seinen Fingern, wollte von ihm in Besitz genommen werden.
 


 

Und in diesen Moment wollte Itachi nichts mehr als den Jungen zu nehmen, zu zerreißen oder besser zu seinem Sklaven zu machen, seiner lebendigen Futtermaschine, wie Früher seine Ehefrauen und männlichen Dienern. Eine Domestike wie in alten Zeiten.
 

Und doch schrie ein Teil in ihm, dass Deidara zu schade, zu wertvoll war, dass er ihn so nicht haben wollte.
 

Mit aller Macht stemmte sich Itachi Mental gegen seine Natur. Deidara war zu selten um ihm das anzutun. Und war er es nicht, der sich gegen die Versklavung anderer ausgesprochen hatte, sodass Domestiken verboten wurden?
 

Er musste an etwas Anderes denken!
 

Etwas, was seinen Appetit nicht so sehr ins Unendliche steigern würde. Doch der Geschmack seines Blutes und der Duft waren einfach zu verlockend.
 

Itachi beugte sich zu Deidaras Hals, fuhr beinahe andächtig mit den Fangzähnen über die Haut, bereit sie jeden Moment zu durchbrechen.
 

Und dieses menschliche Wesen tat nichts dagegen, wehrte sich nicht, wollte es ebenso wie er und er konnte es nicht verstehen. Warum hatte Deidara keine Angst, keine Panik? Warum machte ihn der Gedanke daran auch noch an?
 

Oh nein, er wollte ihn nicht zerstören. Würde er jetzt nachgeben, dann wäre Deidara in wenigen Minuten nur noch eine blutleere Leiche vor seinem Haus und sein Clan würde wieder in den Krieg ziehen müssen.
 

Das half wie eiskaltes Wasser.
 

Entschlossen zog Itachi die Tür auf und stieß einen erschrockenen und empörten Deidara auf die Straße.
 

"Alter, dein Ernst?"
 

Itachi warf ihm seine Tasche zu.
 

"Ja, das ist mein Ernst. Denk noch einmal drüber nach, ob du dich wirklich an mich binden willst, zu meinen Bedingungen. Ob das hier wirklich was für dich wäre. Ich kann ziemlich eifersüchtig werden. Wenn du glaubst mir das geben zu können, was ich will, ruf mich an. Du hast ja meine Nummer. Ansonsten halt dich von mir fern!"
 

Itachi startete den Motor und ließ Deidara nicht einmal die Chance zu einer Antwort. Er wollte weg, musste weg, bevor er noch etwas Dummes tat. Er war nicht sein Bruder. Er würde sich nicht gegen die Gesetze stellen. Und Deidaras Blut war wie eine Droge, ein Aphrodisiakum, welches seinen Kopf komplett verdrehte.
 

Wenn er einmal anfangen würde, könnte ihn nichts und niemand mehr von Deidara weg holen. Und Deidara würde sich ihm auch noch freiwillig hingeben. Doch es war und blieb verboten! Frisches Menschenblut war verboten!
 

Und er würde nicht seinen Clan opfern, indem er für einen Menschen eine Dummheit begang. Einen zugegebenermaßen sehr reizvollen Menschen mit einer beinahe dämonischen Ausstrahlung, dass er sich kaum beherrschen konnte. Wenn Deidara einwilligte war Itachi sich schrecklich bewusst, dass er ihn nicht mehr gehen lassen würde.
 


 

Ach verdammt... Itachi hatte sich wirklich in das Blut dieses Menschen verliebt und sein Verstand projizierte es auf die gesamte Person. Was für ein scheiß Abend!
 


 

~~~~~~+++++++
 


 

 
 

Wütend warf Deidara seine Tasche auf seine Kommode im Flur. Er konnte es einfach nicht fassen. Der Kerl war scharf, hatte einen Ständer gehabt und hat ihn dennoch von sich runter geworfen.
 

Es war nicht zu fassen, beinahe frustrierend.
 

Er sollte ihn anrufen, wenn er sich wirklich sicher war, etwas mit ihm anzufangen? Und was sollte das mit 'Ich bin ein eifersüchtiger Typ'? Er war doch keine Schlampe, die sich jede Stunde wen anders zum Vögeln nahm. Spaß, ja! Spielen, auch nicht schlecht! Aber er konnte treu sein. Es waren bisher immer die anderen, die ihm fremd gegangen waren. Okay, es war auch immer sein Stolz, der ihm das Fremdgehen verbot, als er die meisten Affären seiner Partner aufgedeckt hatte.
 

Und das war wohl der Unterschied.
 

Deidara blickte in den Spiegel, strich vorsichtig mit einem Finger über die kleine Wunde an seiner Lippe.
 

Itachis Zähne waren scharf, in mehr als einer Hinsicht. Er wusste was er tat. Wenn Deidara wirklich Angst vor dem Schmerz gehabt hätte, hätte er sich ihm nicht so angeboten. Doch Itachi selbst schien viele schlechte Erfahrungen gemacht zu haben.
 

Vielleicht hatte er, wie sein Ex, einmal jemanden beim Sex gebissen, der es gar nicht lustig gefunden hatte oder im Falle einer Frau sogar angefangen hatte zu heulen.
 

Das könnte ihn wirklich traumatisiert haben.
 

Aber Deidara war nicht so! Er fand den Kerl heiß und er war lustig, sogar mehr als interessant!
 

...
 

Und er kannte ihn erst seit zwei Tagen.
 

Deidara seufzte frustriert und stapfte in die Küche, stelle seine Kaffeepadmaschine an.
 

Itachi hatte recht. Er war zu schnell von ihm begeistert, war noch nie die Pros und Kontras durchgegangen. Dass der Kerl glauben musste, dass er nur hinter dem Sex her war, konnte er gut verstehen. Und wirklich ging es einerseits auch um den Spaß. Doch Deidara war noch nie verliebt gewesen und nun hatte er das Gefühl das alles, was er als Kitsch angesehen hatte, Sinn ergab. Er wollte nicht, dass Itachi sich von ihm fern hielt. Aber vielleicht sollte er ein oder zwei... okay, oder auch zwanzig Stufen runter schalten.
 

Entschlossen griff er zum Handy, als es an der Tür klingelte.
 

Erstaunt, wer ihn um die Zeit noch aufsuchte, ging er zurück in den Flur, unsicher ob er öffnen sollte. Aber vielleicht war es Itachi und er wollte da weiter machen wo sie aufgehört hatten.
 

Wie war das noch mit dem runter schalten?
 

"Deidara-san? Deidara-san, mach bitte auf!"
 

Diese Stimme, sie kam ihm bekannt vor...
 

Das war doch...
 

Entschlossen riss er die Tür auf, als sich eine hübsche, kurzhaarige Asiatin in den Raum zwängte und schnell die Tür hinter sich schloss.
 

"Danke, Danke, Deidara-san. Die ist komplett durchgedreht!"
 

Deidara stand immer noch etwas verwirrt im Raum.
 

"Miku-san? Woher wusstest du wo ich wohne?"
 

Miku war eine der Edelprostituierten im Dark. Saeki war einer ihrer Stammkunden gewesen und er musste den Idioten mehrfach aus dem Club zerren. Irgendwann hatte Miku ihm ihre Nummer gegeben um es einfach zu machen ihn zu finden. Eigentlich durfte sie nichts sagen wegen dem Berufsgeheimnis, der als Ehrenkodex galt, doch für ihn machten viele eine Ausnahme. Vielleicht tat er ihnen leid, da er immer hinter seinem Chef her rennen durfte.
 

"Ich... Ich war im Park, ich wohne hier gleich um die Ecke, als diese Irre kam. Ich bin gerannt und hatte nur gesehen, wie du hier rauf gingst und... und ich... ich dachte..."
 

Das arme Ding war komplett durcheinander. Deidara zog sie von der Tür weg und verschloss sie mit dem Sicherheitsriegel.
 

"Ich mach dir einen Kaffee und dann sagst du, was los ist."
 

"DEIDARA!"
 

Er zuckte zusammen. Was zum Teufel war hier heute los?
 

Deidara drehte sich schwungvoll zur Tür, hörte wie jemand dagegen hämmerte und die Stimme kannte er zu gut.
 

Yuka. Also hatte sie Wind bekommen von Saeki und Miku. Doch dass sie so auf Miku los ging war doch nicht normal, schließlich machte die nur ihren Job.
 

Er sah sich zu der verängstigen Frau um.
 

"Geh in die Küche, nimm dir einen Kaffee und schließ die Tür, ich versuch sie wieder runter zu bekommen. Normalerweise ist sie ein sehr liebes Mädchen."
 

Miku nickte ihm zu und ging schnell in den Raum, auf den er gedeutet hatte. Sie sollte wohl wissen wie eine Kaffeemaschine funktionierte.
 

Seufzend drehte er sich zur Tür, hörte immer noch wie Yuka dagegen hämmerte wie eine Irre.
 

Ob er Itachi anrufen sollte? Er war schließlich Polizist?
 

Nein! Was dachte er denn da? Yuka war seine Freundin, seine beste Freundin!
 

Sie war außer sich, doch es war kein Grund die Polizei zu rufen.
 


 

Entschlossen ging er zur Haustür, entfernte den Riegel und öffnete sie.
 

"Yuka, was soll das? Spinnst du?"
 


 

Yuka sah ihn wütend, beinahe außer sich an und trat einfach in die Wohnung.
 

"Sie ist hier! Liefre sie mir sofort aus! Diese Schlampe bring ich um!"
 

Deidara seufzte, hielt sie am Handgelenk fest.
 

"Bitte, Yuka, sie macht nur ihren Job. Hör auf hier so eine Szene zu machen! Das eigentliche Arschloch ist... war doch Saeki!"
 

Yuka sah ihm aus flammenden Augen an. Ihre Augen schienen vor Gift Funken zu sprühen.
 

"Hat sie dich auch schon um den Finger gewickelt? Und dass, wo du für diesen Cop die Beine breit machst? Ich dachte du stehst nicht auf Frauen oder willst du dich nun einfach gegen mich stellen, weil dein Stecher es so will?"
 


 

Deidara schnaubte abwertend.
 

"Ernsthaft? Ich hab dir doch gesagt, dass zwischen Itachi und mir nichts läuft. Und ehrlich, bist du eifersüchtig? Du bist für mich wie eine Schwester, ich fange nichts mit Frauen an! Also...."
 

"Ach hör auf immer zu glauben, dass dich jeder in die Kiste bekommen will! Das die Leute von dir so denken, daran bist du selbst schuld, du und deines gleichen! DU gehörst doch genau so zu diesem Schlampenpack! Ich bring sie um! Ich bring euch einfach beide UM!"
 

Deidara presste die Lippen aufeinander, war einfach zu geschockt um noch etwas zu erwidern.
 

Das war doch nicht mehr Yuka! Oder war das erst recht Yuka?
 

Er konnte seine Gedanken einfach nicht mehr ordnen. Er wusste nur eins, die wurde langsam gefährlich und er brauchte Hilfe.
 

Langsam wich er weiter von seiner eigentlich besten Freundin zurück, entriegelte sein Handy hinter seinem Rücken und drückte die Wahlwiederholung.
 

"Yuka verdammt, was ist nur los?"
 

Yukas Augen sahen ihn Ausdruckslos an. "Es tut mir leid Dei, ich hab dich wirklich lieb gehabt. Ich war doch die einzige, die nicht deinem verfluchten Zauber erlegen war. Und doch hast du mich verraten! Ihr ALLE habt mich verraten! Saeki an diese Schlampe und du... DU warst der schlimmste! Und ich blöde Kuh hatte noch gehofft, dass er dich ganz schnell abblitzen lässt, aber nein, der Herr wackelt mit dem Arsch und jeder folgt!"
 

Deidara stieß mit seinem Rücken gegen die Kommode im Wohnzimmer. Yuka schien nicht mehr bei sich zu sein, schien komplett die Nerven verloren zu haben. Er musste sie in dem Wahn irgendwie wieder runter bringen. Doch dafür musste er wissen was hier los war. Hoffentlich hatte Itachi sein Handy zur Hand!
 

"Herr Gott noch mal, an WEN hab ich dich denn bitte verraten?"
 

"Verraten an diesen dreckigen Vampir!"
 

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Itachi stand vor den Bahnschienen. Warum hatte er immer das Glück auf Andreaskreuze zu treffen, wenn er sie am wenigsten gebrauchen konnte. Er hasste wirklich jede Art von Kreuzen, aber diese hier waren die Schlimmsten. Besonders wenn die Ampel rot zeigte und ein Zug donnernd vorbei fuhr.
 

Die geringen Tropfen Deidaras Blutes hatten gereicht seine Sinne stark zu verschärfen. Daher kam es ihm vor, als wollte der Zug ihm glatt das Trommelfell zerstören.
 

Auf einmal vibrierte sein Handy. Erstaunt sah er auf das Display und las den Namen : 'Deidara <3'
 

Zuerst unsicher ob er wirklich abnehmen sollte, konnte er doch das leicht unruhige Gefühl einfach nicht abschütteln und ging ran.
 

"Fünf Minuten sind nicht genug Zeit um nachzudenken, Kleiner."
 

"Yuka, was hab ich dir denn getan?" Itachi stockte.
 

"Es tut mir leid Deidara, aber nun wird er auch dich holen müssen. Ich wollte eigentlich nur diese Schlampe los werden, doch du schlägst dich ja auf ihre Seite! Und dann deine beinahe schon widerliche Notgeilheit auf diesen dreckigen Vampir! Ich kann dir einfach nicht vertrauen. Er hat mich vor dem Vampir gewarnt. Er hat mich vor dieser ganzen Truppe gewarnt und ich war so DÄMLICH es zu ignorieren!  Er wird mich zerstören verstehst du?, Mir alles nehmen. Genau wie Saeki."
 

Itachi schaltete in den Rückwärtsgang und wendete sein Auto. Er musste sich beeilen, ansonsten wäre es wohl noch das angenehmere Schicksal gewesen von ihm getötet worden zu sein. Seine Gedanken rasten. Deidara hatte ein gutes Gespür bewiesen als er ihn angerufen hatte. Doch wenn diese Yuka der Oni war, dann würde der Blonde das nicht überleben! Er brauchte einfach zu lange.
 

Itachi presste die Lippen zusammen. Noch nie hatte er wirklich Angst um einen Menschen gehabt. Wenn einer starb, nahm er sich den nächsten. Doch der Junge war ein komplett anderes Thema. Wenn er ihm nicht half, würde er sich das eine lange Zeit nicht vergeben!
 

 
 

Itachi brachte seinen Wagen vor dem kleinen Laden zum stehen. Schon von der Straße aus spürte er den Zauber in Deidaras Wohnung. Ein mächtiger Bann, der komplett aus dem Ruder zu laufen schien. Er musste sofort da hoch und Deidara da raus holen!
 

"Itachi!"
 

Erschrocken blieb er stehen.
 

Deidara rannte aus dem Gebäude auf ihn zu. Keuchend schmiss er sich Itachi in die Arme und presste sein Gesicht gegen Itachis Schulter. "Gott, die ist komplett ausgerastet! Was ist nur los mit ihr?"
 

Auf einmal stockte er. "Fuck! Miku ist da noch drin! Sie wird die Kleine umbringen!"
 

Es war das erste Mal, dass er den jungen Mann wirklich panisch erlebte. Er spürte den Zweifel und die Panik in ihm.
 

"Wie bist du... " Entschlossen schüttelte er den Kopf, wenn da noch ein Zivilist drin war, musste er ihn raus holen, bevor der Bann in die Luft ging.
 

"Ich muss da rein, bleib du hier draußen!"
 

Deidara hielt ihn fest.
 

"Was?! Nein! Ich weiß nicht was sie da drin macht, aber sie streut ein schwarzes Pulver auf den Boden und hantiert die ganze Zeit mit Feuer herum. Miku ist nicht dumm, sie wird über den Balkon verschwunden sein. Ich lass dich nicht da hoch, wenn ich nicht weiß, was sie da mach! Das sieht aus wie Schwarzpulver!"
 

Itachi riss die Augen auf. Graberde! Sie war nicht der Oni, sie war sein Meister! Und wenn sie ihn in dem Bannkreis ohne Kontrolle beschwor, dann...
 

"Verdammt! Zurück!"
 

Durch Itachis Körper ging ein Ruck, entschlossen zog er Deidara vom Haus weg, rannte mit ihm auf die andere Seite in Richtung Park bis..
 

Ein gewaltiger Knall und eine starke Druckwelle ließ sie auf dem Seitenstreifen zu Boden gehen. Aus den Nachbarhäusern hörten sie das Glas der Fenster splittern und die Alarmanlagen der parkenden Autos fingen beinahe gleichzeitig an zu Heulen. Ebenso wie die meisten Feuermelder der Nachbarn.
 

Deidara konnte nur geschockt auf seine Wohnung schauen. Das ganze Haus brannte lichterloh, meterhohe Flammen schossen aus dem Dach, giftgrün.  Sein Körper zitterte, versuchte zu begreifen, was da gerade passierte.
 

Und Itachi konnte nichts tun um ihn hier weit genug weg zu bekommen.
 

"Was ist das? Schwefel?"
 

Deidara Stimme bebte.
 

Itachi presste die Lippen aufeinander, scannte mit jedem Sinn die Umgebung. Das war nur der Anfang und die Flammen und der aus der Balance gekommene Bannkreis war nur ein kleines Problem gegen das, was noch folgen würde.
 

"Scheiße, das war meine Wohnung! Wenn sie die von ihrem beschissenen Freund in die Luft jagt, ok! Das hätte ich auch verstanden, aber warum MEINE Bude? Meine Eltern werden mich umbringen!"
 

Itachi legte ihm die Hand auf den Mund, verengte die Augen. Er konnte den Dämonen riechen, der sich langsam aus den Flammen erhob. Automatisch griff er an seinen Gürtel, doch schien seine Waffe mit Steinsalz und Silberpulver ihm beim unfreiwilligen Flug auf den Rasen verloren gegangen zu sein. Dann musste er mit bloßer Hand kämpfen und dass mit einem Körper der seit fast einem Jahrhundert kein frisches Menschenblut mehr hatte. Deidaras Tropfen zählten da nun wirklich nicht.
 


 

Schnell zog er sein Handy aus der Jackentasche und rechte es weiter an Deidara.
 

"Ruf Sasori an, er soll Verstärkung rufen!"
 

Bevor Deidara auch nur dazu kam nachzufragen, wurde Itachis Aufmerksamkeit auf eine hässliche Kreatur gelenkt, die nun brüllend auf die Straße sprang.
 

Soviel zur Geheimhaltungsverordnung.
 

Itachi ging auf den Oni zu, der mit seiner ledrigen blauen Haut, den faltigen Gesichtszügen und den Warzen mehr einer Kröte glich als einem Dämonen. Doch wusste er aus Erfahrung, wie gefährlich sie wirklich werden konnten. Besonders wenn sie gelenkt wurden.
 

Kreischend kam der Oni auf ihn zu gestürzt und Itachi selbst bleib einfach nichts anderes übrig als soviel Zeit wie möglich zu bekommen.
 


 

Deidara konnte nur fassungslos auf das Ding starren, was gerade aus seiner Wohnung gesprungen kam. Was zum Teufel ging hier vor? Und dass er bei dem an der richtigen Adresse war, sagte ihm sein kleiner Vogel im Kopf. Schnell rappelte er sich wieder auf. Er musste Itachi Hilfe besorgen, so schnell wie möglich.
 

Obwohl der Schwarzhaarige wirklich stark war. Immer wieder wehrte er die Schläge des Ungetüms ab, während er selbst versuchte auszuteilen. Doch bei dem Massenunterschied, wie viel konnte dabei schon rum kommen?
 

Entschlossen suchte er in Itachis Handy die Nummer seines Partners. Sasori, Sasori, wo war der Kerl nur hier drin?
 

"Deidara."
 

Erschrocken drehte er sich rum, bevor ihn eine Art Kraftwelle erfasste und er nach hinten geschleudert wurde. Hart prallte er mit dem Rücken aufs Gras. "Verdammt, was soll das Yuka? Was stimmt nicht mit dir?! Was hab ich dir getan, dass du meine Wohnung in die Luft jagst? Und Miku? Du hast sie wahrscheinlich umgebracht, ist dir das eigentlich bewusst?"
 

Seine einstige Freundin spielte mit einem silbernen Amulett in der Hand.
 

"Die Schlampe hatte es nicht besser verdient! Und deine Wohnung ist die Strafe für Verräter. Ich kümmre mich erst um deinen kleinen Freund, du bist das kleinere Übel. Hätte er von dir getrunken, dann würde es ihm nun nicht solche Mühe kosten, meinen kleinen Schatz aufzuhalten."
 

Deidara verzog das Gesicht, sah, wie das Monstrum Itachi zurückschleuderte gegen eines der Gerüste vom Spielplatz. Geschockt hörte ein Zischen, welches wohl von Itachis Haut kam. Selbst aus dieser Entfernung konnte er die leichten Blasen sehen, sie sich nun auf der Haut des Uchihas bildeten.
 

"Itachi!"
 

Er versuchte hoch zu kommen, stemmte sich gegen die Schmerzen in seinem Rücken an.
 

Itachi sah zu ihm, blutrote Augen weiteten sich geschockt, als die auf das Amulett in Yukas Hand fielen. Und Deidara war einen Moment lang gefangen von der Farbe der Augen.
 

Bis ihm eine Stimme, die verdächtig nach Itachis klang innerliche anfeuerte.
 

~Lauf, verdammt noch mal hau ab, ich kann hier nicht kämpfen wenn ich mir Sorgen um dich machen muss! Hol Sasori!~
 

Ok, das war nicht gut und Deidara zweifelte langsam an seinem Verstand. Doch abhauen kam nicht in Frage! Er würde Itachi hier nicht alleine lassen!
 

Entschlossen stemmte er sich hoch, fuhr beinahe erschrocken zusammen, als seine Fingerspitzen etwas Kaltes, Metallisches berührten.
 

Eine Waffe? Itachis Dienstwaffe?
 


 

Der Oni kam auf Itachi zu gestapft, hob ihn am Kragen hoch und drückte ihn mit dem Rücken ans Eisen. Schmerzen durchzuckten seinen Körper. Er spürte wie sich das Eisen langsam in sein Fleisch brannte. Seine Jacke war wohl beim Kämpfen und Schleudern kaputt gegangen und das Eisen hatte keine Barriere mehr zwischen ihm und seiner Haut.
 

"Oh ja, dass tut euch weh, nicht wahr? Eisen ist eine euer dämlichsten Schwächen, wenn du mich fragst. Und nun musst du doch selbst wirklich Ohrfeigen, dass du Deidaras Blut nicht getrunken hast, nicht wahr? Bist du wirklich so weich geworden? Dabei sagte man mir, dass ihr starke Kämpfer wärt. Monster in jedem Krieg. Und du lässt dich von einer Blondine, die auch nur spielen will, ärgern? Ich hätte dich für klüger gehalten."
 

Itachi presste die Lippen aufeinander, unterdrückte jeglichen Ausdruck von Schmerz. Er hatte schon schlimmere Folter überstanden als das hier.
 

"Tse, sieh dir das an Deidara, kein Wort der Verteidigung aus seinem Mund. Gib zu, dass du ihn nur für dein Bett willst. Spaß und fallen lassen, so wie es jeder mit dir macht Deidara. Du bist für ihn nichts als Futter und er für dich nicht mehr als Fleisch, was du versuchst zu besitzen. Sie es endlich ein! Du kannst es unmöglich ernst meinen mit einem Vampir!"
 

Yuka wandte sich Deidara zu, als ein Schuss durch die Nacht gellte.
 

Yuka schrie auf, fiel zurück.
 

Der Griff des Onis lockerte sich ein Stück, als er die neue Gefahr ausmachte.
 

Deidara.
 

"Halt dein verdammtes Maul, Drecksstück! Und DU! Fingerweg von MEINEM Vampir!"
 

Ohne zu zögern drückte Deidara ab. Das Steinsalz brannte Löcher in die ledrige Haut des Oni. Kreischend ließ er Itachi los.
 

"Das ist für meine Wohnung!"
 

Noch ein Schuss.
 

"Und das dafür, dass du meinen Nachbarn ihre Existenz geraubt hast!"
 

Der Oni wich weiter und weiter zurück. Itachi konnte es nicht glauben, wie kontrolliert Deidara seine Waffe führte.
 

"Und dass ist für Itachi!"
 

Deidara schoss dem Oni ins Gesicht.
 

Der Koloss ging in die Knie und heulte vor Schmerz.
 

"Was für scheiß Patronen hast du da drin? Das Ding steht ja immer noch!"
 

Itachi richtete sich wieder auf, versuchte seine Schmerzen zu ignorieren.
 

"Steinsalz. Es soll sie nicht töten, nur schwächen. Sie werden erst von dem Gericht der Weisen verurteilt."
 

Deidara schnaubte wütend, als der Oni wieder auf die Beine kam.
 

"Hättest du mir das nicht eher sagen können? Dann wäre ich nicht so mutig gewesen!"
 


 

Itachi sah sich um, doch er entdeckte nur das Eisen, welches eine nützliche Waffe gegen Dämonen sein könnte. Der Oni hatte ihn komplett aus den Sinnen verbannt, rannte wutentbrannt auf Deidara zu. Entschlossen griff er nach einer Eisenstange vom Klettergerüst und riss sie ab. Er ignorierte das Zischen seiner Haut und den brennenden Schmerz. Er strengte seinen Körper an, versuchte sich an eine alte Technik zu erinnern, die er schon vor Jahrhunderten abgelegt hatte. Die Schattenwanderung.
 

Ein Ruck ging durch seinen Körper und schon stand er vor Deidara, der erschrocken zurück wich, die Waffe aus versehen abfeuerte und ein Bein des Dämonen traf. Er ging erneut in die Knie und dieses Mal zögerte Itachi nicht, rammte den Eisenstab dem Dämonen direkt ins Herz.
 

Keuchend ließ er den Stab los, taumelte zurück und wurde entschlossen von Deidara zurückgezogen, bevor der Koloss auf ihn fallen konnte.
 

Der Körper zuckte und wurde langsam weicher und weicher.
 

"Was passiert da?"
 

"Eisen ist tödlich, besonders dieses mit Stahl versetzte Eisen."
 

Itachi ließ sich mit Deidara zusammen auf den Boden sinken. Sein Körper schmerzte, er hatte schreckliche Kopfschmerzen und seine Hände fühlten sich an, als wäre die Haut von den Knochen geschmolzen.
 

Deidara sog scharf die Luft ein, als er seine Hände sah.
 

"Fuck! Ich... ich hol dir was zum kühlen, du musst das ganz dringend kühlen, ich..."
 

Itachi konnte nicht anders als zu grinsen. Deidara war wirklich mehr um sein Wohl besorgt anstatt ihn über diese verdammte Situation auszufragen.
 

Der Kerl war unglaublich.
 

"Und wo willst du das her nehmen?"
 

"Vielleicht von mir, du gottverdammter, selbstsüchtiger Idiot von einem Vampir!"
 

Damit wurde ihm ein Kühlpack in die Hand geworfen.
 

Itachi zischte auf vor Schmerz und sah seinen Partner wütend an.
 

"Pass doch auf, Stabfuchtler!"
 

Sasori sah ihn wütend an. Er hatte nicht einmal mitbekommen, wie die Verstärkung eingetroffen war. Und wie immer waren sie zu spät. Ob es Konsequenzen haben würde, dass er einen Dämonen getötet hatte anstatt ihn zu bannen?
 

Deidara schien ebenso verwirrt zu sein. "Ich hatte nicht die Gelegenheit dich zu rufen."
 

Sasori schnaubte. "Bei so einem Bannkreis, der vorne und hinten unkontrolliert auseinander gefallen ist, dass er einen ganzen Häuserblock in grüne Flammen hüllt und dann auch noch Meldungen kommen von einem blauen Ungeheuer, dass auf zwei arme Jungs los geht, wusste ich genau, dass du schon wieder dahinter steckst, Uchiha!"
 

Itachi schnaubte. "Können wir das bitte ein andermal klären? Deidara steht unter Schock."
 

Deidara verschränkte die Arme. "Hey! Das ist doch gar nicht..:"
 

Der beinahe tödliche Blick aus Itachis Augen ließ ihn verstummen.
 

"Oh ja... Schock, gewaltiger Schock... "
 

Zweifelnd zog Sasori die Augen zusammen.
 

"Ach wirklich?"
 

Deidara nickte wild. "Na klar, ein Alien hat gerade meine Wohnung in die Luft gejagt und nun brauch ich so ein Blitzdings, damit ich alles überstehen kann. Holst du so ein Blitzdings?"
 

Deidara sah fragend von Itachi zu Sasori und begegnete tanzenden Fragezeichen über den Köpfen.
 

Seufzend schüttelte er den Kopf.
 

"Hier kommen die Man in Black.", fing er an zu singen, bevor Sasori ihm eine Hand über den Kopf schlug. "Au!"
 

"Der Schock scheint gewaltig zu sein, er ist schon nicht mehr bei Verstand! Ich hole ihm ein Beruhigungsmittel."
 

Damit ging Sasori zurück zu einem der Rettungswagen.
 


 

Deidara beobachtete das Treiben auf der Straße. Die Flammen wurden schon kleiner und Itachi saß auch nicht mehr wie ein geprügelter, aber stolzer Kampfhund neben ihm.
 

Er konnte es noch immer nicht fassen. Itachi war also wirklich ein Vampir. Gut, das sollte ihn zwar einen kleinen Dämpfer verpassen, was das Bluttrinken angeht, doch irgendwie reizte es ihn immer noch.
 

"Also... ein echter Vampir, richtig?"
 

Itachi sah ihn aus müden Augen an.
 

"Ja."
 

Er schien wohl auf etwas zu warten. Dachte er, dass Deidara nun wirklich durchdrehen würde?
 

Auf jeden Fall würde es einiges an Itachis Verhalten erklären. Er hatte keine Angst ihn zu beißen, er hatte Angst ihn umzubringen.
 

Und dass ließ Deidara hoffen. Wenn ein richtiger Vampir sein Blutdurst ignorierte, dann muss es doch was heißen, oder?
 

Grinsend setzte sich Deidara neben Itachi und lehnte sich leicht an. Itachi versuchte etwas zurück zu weichen, zischte allerdings schmerzerfüllt, als er sich bewegte. Sein Rücken musste wirklich weh tun.
 

"Ich will immer noch ein Date, klar? Besonders nach der Verwüstung meiner Wohnung bist du mir was schuldig."
 

Itachi rümpfte die Nase und sah ihn leicht ungläubig an.
 

"Ernsthaft? Ist das alles was du zu sagen hast?"
 

Deidara konnte seine Verwirrung gut nachvollziehen. Es kam wohl nicht oft vor, dass ein Mensch sich nicht verjagen ließ. Doch vielleicht lag es einfach daran, dass er viel zu fasziniert von Itachi war, um sich nun daran zu stören, dass seine Zähne echt waren. Hinzu kommt, dass der Kerl sofort zur Stelle gewesen war, als er ihn brauchte.
 

Seufzend sah er wieder zu seiner brennenden Hütte.
 

"Ja, das ist alles... bis auf: Was für eine Mordkommission seid ihr?"
 

Itachi seufzte erneut auf. "Akatsuki, wie untersuchen Vorfälle, in denen Menschen und Dämonen aneinander geraten und gegen den Friedenspakt verstoßen. Wir kehren sozusagen den Dreck der Hölle auf und schicken ihn zurück."
 

Deidara sah zu ihm und konnte einfach nicht widerstehen die Strähne, welche Itachi ins Gesicht hing wieder hinters Ohr zu streichen.
 

"Zahlt eure Versicherung auch Wohnungen?"
 

Itachi schnaubte leise.
 

"Ich befürchte nicht..."
 

Deidara seufzte und sah auf seine Uhr. Gleich Mitternacht.
 

"Wo willst du jetzt hin?"
 

Deidara schluckte. Das war genau die Frage, die er sich aktuell nicht stellen wollte.
 

Er zuckte nur gleichgültig mit den Schultern und sah auf den Boden.
 

"Keine Ahnung. Meine Eltern wohnen in Kyoto, das wäre mir einfach zu weit weg oder ich müsste mit meinem Studium hier aufhören... Ich könnte meinen Onkel fragen, ob ich im Casino bleiben kann, nur dann wird meine Mum mich umbringen... Oder vielleicht können mich Gaara und Kankuro aufnehmen, obwohl die eine Schwester haben und ich bin aktuell, besonders hier nach, nicht mehr ganz so begeistert von meinen Freunden. Damit sitz ich wohl offiziell auf der Straße oder?"
 

Itachi sah zu ihm.
 

"Ernsthaft? Du hast niemanden sonst?"
 

Deidara zuckte nur gleichgültig mit den Schultern.
 

"Nein, meine Person zu der ich sonst gegangen wäre hat ein Monster beschworen und meine Bude zerstört. Da fällt mir ein... Was ist eigentlich mit Yuka? Ist sie..."
 

Itachi schien seinen Gedanken erraten zu haben und schüttelte den Kopf. "Nein, Steinsalz ist auch nicht tödlich für Menschen."
 

Deidara brummte. Wofür dann überhaupt das Zeug in eine Waffe laden?
 

"Sie wird irgendwo sein... Sie scheint eher ein Mensch zu sein, der da in etwas hinein geraten ist."
 

Deidara blickte zu Itachi und musterte ihn von oben bis unten.
 

Itachi fing seinen Blick auf und seufzte erneut. Ihm tat Deidara schrecklich leid. Besonders als ihm ein Blick auf die Uhr verriet, das gerade Deidaras Geburtstag angebrochen war. Was für ein Start ins neue Lebensjahr.
 

"Happy Birthday, Dei.", hörte er den Kleineren murmeln, bevor Deidara sein Gesicht in seinen Armen vergrub. Itachi könnte schwören, dass Deidara am liebsten angefangen hätte zu heulen und aus irgendeinem Grund konnte er ihm das nicht antun. Wenn Itachi nicht gewesen wäre, wäre Yuka vielleicht nicht so sehr bei Deidara ausgerastet.
 

Deidara hatte also recht, er stand bei Itachi in der Schuld. Itachi strich durch die langen blonden Haare, bis Deidara ihn endlich wieder ansah.
 

"Ich weiß ich sollte es nicht machen, aber irgendwie bin ich an deiner Lage mit beteiligt... Willst du solange bei mir und meinem Bruder bleiben, bis du was Neues hast?"
 

"Bitte was?" Deidara war baff.
 

Itachi biss sich auf die Unterlippe. "Na ja, ich kann verstehen wenn du nach dem ganzen Theater..."
 

Deidara konnte einfach nicht anders als Itachi um den Hals zu fallen.
 

Itachis Körper verspannte sich vor Schmerz.
 

" 'Tschuldigung, aber ja. Ja, ich will!"
 

Itachi schnaubte belustigt. So schnell hatte er selten jemanden von betrübt und verzweifelt auf überglücklich wechseln sehen. "Das war kein Heiratsantrag!"
 

Deidara grinste ihn breit an. "Hat sich aber grade danach angefühlt. Ach ja, wenn wir bald zusammen wohnen, muss ich ja auch fragen... Wenn du eine Eisenallergie hast, meintest du, dass es dein Fleisch in Pudding verwandelt?"
 

Itachi zuckte mit den Schultern. "Eisen und Silber, ja. Warum?"
 

Deidara grinste breit. "Wenn wir Sex haben brauch ich ein neues Piercing, es ist aus Silber und ich will ja nicht, dass mein kleines Zähnchen sich in Pudding verwandelt. Also nicht wortwörtlich, im übertragenen Sinne gerne."
 

Itachi stockte. "Ich... wir... Deidara, du wirst dein eigenes Zimmer haben!"
 

Deidara nickte. "Klar, auf Zeit."
 

"Oh ja, auf Zeit! Und du wirst auch in deinem eigenen Bett schlafen, klar?"
 

Itachi war langsam wieder genervt und bereute es, dass ihm der blonde Teufel leid getan hatte.
 

"Ach was, mal sehen wie lange du es aushalten wirst, bei meinem Körper, der nackt durch die Wohnung springt. Ach ja, stehst du auf Spielzeug?"
 

Itachi knurrte gefährlich. "DEIDARA!"

Im Auge des Betrachters: Prolog

Dunkel und verlassen lag die Straße vor ihr. Ein dichter Schleier aus Nebel und Kälte hatte sich über der Stadt gelegt.
 

Yakumo Kurama sah sich beunruhigt um. Sie hatte bis eben noch in der Abendschule gesessen und war beinahe über ihren Matheaufgaben eingeschlafen. Doch was sollte sie machen? Sie brauchte die Noten, auch wenn ihre eigentliche Leidenschaft dem Malen gehörte. Aquarellmalerei war für sie eine neue Quelle der Ruhe und Kreativität. Seit sie auf einer ihrer Lieblingsuniversitäten die Bilder und Skulpturen dieses Mannes gesehen hatte, wollte sie unbedingt so gut werden, dass er ihre Bilder beachtete.
 

Ihre neue Passion hatte zur Folge, dass ihre anderen Noten absackten und ihre Eltern sie nun auf eine Abendschule schickten.
 

Künstler hatten es wirklich nicht einfach.
 

Und dieser Nebel machte ihre Situation auch nicht wirklich besser.
 

Sie sah die Hand nicht mehr vor Augen. Straßenlaternen und die Beleuchtung der Großstadt wirkten wie verzweifelte Leuchttürme, die ihr den Weg weisen wollten, doch nicht stark genug schienen die dicken Wolken zu vertreiben.
 

Yakumo wunderte sich, wo diese dicke Suppe überhaupt her kam. Es war Sommer und die Nächte sollten warm und schwül sein, doch nun war es eiskalt. Ihre Finger fingen an zu schmerzen vor Kälte.
 

Wie war das möglich?
 

Ein lautes Knacken gleich neben ihr ließ sie zusammen zucken.
 

Was war das?
 

Yakumo sah sich um, konnte jedoch nichts ausmachen. Nur die weiße, wabernde Masse um sich herum. Wie konnte es überhaupt sein, dass dieses Geräusch so laut gewesen war? Der Nebel verschluckte doch selbst das Geräusch der Autos von der Hauptstraße, ein paar Straßen weiter.
 

Sie fröstelte und presste die Lippen aufeinander, ballte die Hände zur Faust. Es sah ihr nicht ähnlich auf solch Kleinigkeiten so ängstlich zu reagieren.
 

Entschlossen ging sie weiter, folgte blind dem Bürgersteig. Irgendwann wird sie schon ein Schild finden, welches ihr sagte, dass sie schon lange hätte abbiegen müssen.
 

Ihre Mutter würde sie umbringen, wenn sie so viel später nach Hause kam.
 

Grade aus, einfach weiter grade aus.
 

Es war so simple und doch kam ihr alles viel zu lang vor, die Straße, der Bürgersteig, diese ganze Nebelsuppe.
 

War es schon immer so weit gewesen von der Bahn zu ihr nach Hause?
 

Sie wusste es wirklich nicht mehr.
 

Leise hörte sie ihre Schritte, die beinahe schon zu ihr hoch hallten, so als würde der Nebel den Schall umleiten.
 

Sie sah an sich runter, beobachtete ihre Füße, wie sie immer wieder in den Nebel eintauchten. Beobachtete die Waben, wie sie auseinander flossen, nur um sich hinter ihren Beinen wieder zu verdichten. Es war, als würden ihr die Wolken ausweichen.
 

Das war doch Blödsinn. Sie hatte einfach zu viele Horrorfilme gesehen.
 

Das dumpfe Lachen der Kinder, die hier bestimmt noch auf dem Spielplatz spielten, machte es nicht wirklich besser.
 

Zitternd schlug sie die Jacke enger um sich und schüttelte verständnislos den Kopf. Wer ließ nur bei dem Mistwetter seine Kinder draußen spielen?
 

Seufzend sah sie in die Richtung, in der sie die Stimmen gehört hatte.
 

Ob sie zum Spielplatz gehen sollte um die Kinder nach Hause zu schicken?
 

Ein Blick auf die Uhr ließ ihr Verantwortungsgefühl laut gegen eine Ignoranz der elterlichen Missachtung der Ausgangssperren für Kinder unter sechzehn ankämpfen.
 

Doch hier vom Weg ab zu kommen...
 

Sie bekam allein von dem Gedanken am Ende allein im Park herumzuirren eine Gänsehaut.
 

Schnell eilte sie weiter, bevor sie es sich noch anders überlegen konnte.
 

Doch dann...
 

Ein Schrei?
 

Erschrocken fuhr sie herum. Es war eines der Kinder gewesen, garantiert!
 

Und das konnte sie nicht ignorieren. Wenn es morgen in der Zeitung nur von Kinderleichenartikeln wimmeln sollte, würde sie es sich nie verzeihen.
 

Schnell drehte sie um, rannte in die Richtung aus der sie die Schreie vermutete.
 

Yakumo versuchte etwas zu erkennen. Doch es kostete sie schon viel Mühe den Bäumen auszuweichen. Und je weiter sie von der Straße ab kam, desto dichter schien der Nebel aufzuziehen.
 

Gehetzt sah sie sich um. Wo lang?
 

Der nächste Schrei klang viel näher an ihr dran.
 

Die drehte sich nach links, hetzte zwischen den Bäumen hindurch, war nicht einmal der Tatsache bewusst, dass der kleine Park sich zu einem Wald geworden war.
 

Endlich kamen die Spielgeräte in Sicht. Dunkle Schatten, die sich wie Spinnenbeine und anderes Getier aus den Wolken hervor kämpften. Doch von Kindern gab es keine Spur.
 

"Hey, Wo seid ihr, was ist passiert?"
 

Yakumo stand neben einem Klettergerüst, auf dem sie selbst früher gerne gespielt hatte.
 

Als Kind hatte sie diesen Park und seine Möglichkeiten in einer viel zu Großen und doch einsamen Stadt geliebt.
 

"Hallo?"
 

Sie drehte sich um die eigene Achse, bis sie endlich einen Schatten ausmachen konnte. Eine kleine Gestalt, die im Nebel stand.
 

Yakumo nahm ihren gesamten Mut zusammen und ging auf die Gestalt zu. "Hey, komm her, ich bring dich nach Hause. Deine Eltern machen sich bestimmt schon Sorgen."
 

Die Gestalt antwortete nicht und je näher sie kam, desto seltsamer wurde es.
 

Das Kind stand mit dem Rücken zu ihr, schien in den Nebel zu starren.
 

"Hey, hast du mich verstanden?"
 

Sie packte das kleine Mädchen (oder war es ein Junge? Sie konnte es nicht wirklich erkennen) an der knochigen, zierlichen Schulter.
 

"Ich bring dich nach Hause."
 

Das Kind drehte sich um und bevor sie sich kontrollieren konnte, schrie sie erschrocken auf.
 

Es... Es hatte kein Gesicht? Da wo Augen, Nase und Mund sitzen sollten, war reine weiße Haut erkennbar.
 

Nein!
 

Das konnte doch nicht sein!
 

Yakumo drehte sich um, wollte rennen, doch stand nun eines dieser Monster vor ihr.
 

"Was wollt ihr?"
 

Waren das Geister, sogenannte Yokai?
 

Woher kannte sie diese Gestalten nur?
 

Das unheimliche Lachen der Kinder hallte unnatürlich laut in ihren Ohren wider.
 

Und alles war es hinterließ war nackte Panik.
 

Sie kamen näher, langsam, schleichend. Yakumo wusste nicht wohin sie noch ausweichen konnte. Zurück konnte sie nicht, da stand eines der vielen Gerüste und um sie herum wurden es immer mehr und mehr Kinder.
 

Was war hier los? Sie wollte aufwachen, das konnte doch nur ein Traum sein!
 

"Kommt mir nicht zu nahe!"
 

Ihr Stimme überschlug sich, ihr Herz raste, hämmerte schmerzvoll gegen ihren Brustkorb, schnürte ihr langsam aber sich die Luft ab.
 

"HAUT AB!"
 


 

Auf einmal blieben die Wesen stehen, sahen sich aufgeregt und beinahe wütend schnatternd um.
 

Und dann... dann wichen sie endlich zurück. Langsam verschwand ein Kind nach dem anderen im Nebel. Einige stießen noch einen letzten qualvollen Schrei aus bevor sie endgültig im Nebel verblassten.
 

Yakumo atmete tief durch. Sie musste schnell wieder zurück auf den Weg!
 

Sie drehte sich um und verharrte bewegungslos mitten in der Bewegung.
 

Eine Dame war aus dem Nebel getreten. Ihr Gesicht verbarg eine Maske und ihre schwarzen Haare fielen ihr lang und glatt über die Schultern.
 

Sie wusste nicht warum, doch ihr gesamtes Inneres schrie. Jede einzelne Alarmglocke ging in ihr los.
 

Angsterstarrt verharrte sie, während diese hübsche und gleichzeitig unheimliche Frau auf sie zu kam.
 

Egal was diese Frau war, dass es nichts Menschliches sein konnte war ihr klar, denn es hatte die Kinderdämonen vertrieben.
 

Wovor konnten Geister Angst haben?
 

"Bin- bin ich schön?"
 

Alles in ihr versteifte sich. Sie kannte dieses Wesen. Sie kannte es aus den unzähligen Horrorgeschichten ihrer Eltern und Klassenkameraden.
 

Machte sich hier einer ein Scherz?
 

"Das ist nicht lustig!"
 

Das Wesen schien die Augen zu verengen. Alles an der Haltung versteifte sich. In beinahe schon eckig und steifen Bewegungen, trat die Frau weiter zu ihr, wiederholte immer wieder die eine Frage auf die sie doch glatt vergessen hatte, was sie antworten sollte.
 

"B-bin ich schön?!"
 

Yakumo zwang sich zur Ruhe und zu einem Nicken.
 

"J-Ja."
 

Sie glaubte, dass es die richtige Antwort war.
 

Leise kichernd hob die Frau einen ihrer steifen Arme und nahm die Maske vom Gesicht.
 

Yakumo hätte am liebsten bei dem grausigen Anblick geschrien, doch presste sie beide Hände über ihren Mund was sie nur ein komisches Grummeln zustande bringen lies. Der Mund der Frau war von einem Ohr zum anderen aufgeschlitzt. Ihr Kiefer klappte unnatürlich weit hinunter, gab einen sehr guten Blick auf die gelblichen Zähne frei.
 

"Und jetzt?"
 

Yakumos Geist schrie in Panik und auf einmal schien sie sich wieder bewusst zu werden, dass sie sich bewegen konnte.
 

Und sie lief.
 

Lief so schnell sie konnte. Blind rannte sie durch den Wald, wich den Bäumen um sich herum aus, hörte das Gebrüll des Monsters hinter sich, wie es wütend gegen die Bäume krachte, dass es sich mehr als nur einen Knochen brach.
 

Sie versuchte die Geräusche auszublenden, versuchte nicht sich umzudrehen oder stehen zu bleiben, musste ihren Körper und Geist ganz und gar auf die Flucht konzentrieren. Endlich sah sie mehr Beleuchtung, beinahe wie eine Insel aus den Nebelmeer heraufsteigen.
 

Die Straße!
 

Sie bog links ab und folgte dem Bürgersteig. Endlich schien der Nebel auf ihrer Seite zu sein. Sie konnte schon den Zaun ihres Hauses sehen. Keuchend drängte sie sich weiter vorwärts, zwang sich noch schneller zu laufen. Sie wusste, dass sie gleich erst einmal auf der Schwelle zusammen brechen würde. Hoffentlich im sicheren Haus!
 

Schnell öffnete sie das Gatter, kramte in ihrer Tasche nach dem Schlüssel.
 

“Wo bist du? Wo bist du?“, murmelte sie verzweifelt vor sich hin.
 

Sie hörte das Gatter hinter sich zufallen und drehte sich um.
 

Das Monster, Kuchisake - onna, stand auf dem gepflasterten Gartenpfad und zog eine überdimensionale Schere hervor.
 

In Panik hämmerte Yakumo gegen die Tür.
 

"MUM! Mum mach auf! Bitte! Bitte mach auf!"
 

Doch bevor auch nur einer reagieren konnte, spürte sie eine unnatürliche Kälte in ihrem Körper. Das Monster drehte sie herum und mit einem lauten Krachen in ihren Ohren wurde alles schwarz.
 

Noch bevor sie auf den Boden fiel, sich einfach nicht mehr bewegen konnte, hörte sie den erstickten Schrei ihrer Mutter. Dann folgte Stille.



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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Wisteria
2018-05-22T19:06:31+00:00 22.05.2018 21:06
Moin,
klasse Kapitel, echt lang und gut zu lesen.
Die Idee finde ich gut und Dei ist echt ne Nummer für sich, da tut mir Itachi ja fast schon leid.
LG
Von:  -Shira-
2017-07-15T20:32:10+00:00 15.07.2017 22:32
Gefällt mir! Du hast einen schönen Schreibstil! Machst du auch mal weiter?
Antwort von:  Uchan382
05.11.2017 13:16
erst einmal danke für dein Kommi X3, Freut mich, dass dir Hunters bisher gefällt. Ich bin leider recht selten bei Mexx online ._. Auch hab ich immer hänger dass es mich manchmal Äonen braucht was neues zu schreiben... aber: bei Hunters und auch andere Sachen sind bisschen weiter auf Fanfiktion.de https://www.fanfiktion.de/u/uchan382 Ich versuche schneller weiter zu machen =.=
Von:  Scorbion1984
2016-04-20T06:55:11+00:00 20.04.2016 08:55
Sehr spannend ! Gut geschrieben !


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