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Sanyas Geschichte

von

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Prolog

Sie sah das Feuer in seinen Augen. Sie wanderten ihren Körper entlang. Sie sah wie bereit er für sie war. Siri wusste, dies war ihre letzte gemeinsame Nacht. Sie konnte seine Liebe zu ihr in jeder einzelnen Faser ihres Körpers spüren. Eine einsame Träne rollte ihre Wange hinunter. „Mein Herz, sei nicht traurig. Auch wenn dies unsere letzte Nacht ist, mein Herz wird für immer dir gehören!“ Dante nahm ihr Kinn in zwischen seine Finger und drückte seine Lippen auf ihre. Seine liebe war wie reißendes Feuer, hart und bedingungslos. Dantes Finger wanderten zu Siris lavendel färbendem Haar und drehte Sie um seine Hand um Siri noch enger an sich zu drücken. Aus dem Kuss wurde mehr. Diese Hitze zwischen ihnen wurde fast unerträglich. Dies musste Dantes naturell zugeschrieben werden. Siris war eine zarte aber zähe Elfe, mit einem Meisterhaften Geschick im Umgang mit Waffen. Dante hingegen war der Inbegriff eines mächtigen Drachens. Er war muskulös und ein sehr erfahrener Krieger. Falls sie die Schlacht morgen gewännen, würde er in Reich der Drachen zurückkehren und als Herrscher seiner Art, alle Drachen auf der Welt regieren. Siri hingegen würde ins Land der Elfen zurückkehren und als Nachfolgerin ihrer Eltern ausgebildet. Auch sie würde mal das Oberhaupt der Elfen sein. Dies war der Grund, wieso die Liebe zwischen ihnen keine Chance hat.

Siri und Dante genossen die letzte Nacht zusammen. Als Siri am nächsten Morgen die Augen öffnete, war das Bett neben ihr kalt aber nicht leer. Eine Kette mit einem wunderschönen Blutroten Stein, in dem ein Feuer zu brennen schien, lag neben ihr. Ein Geschenk von Dante. Sie würde es für immer in Ehren halten.

Während der Schlacht verlor Siri ihre Eltern und so kam es, dass Siri früher das Oberhaupt der Elfen werden musste als geplant hat. Und so kam es, dass nach einem verbitterten Kampf die Mächte des Lichts siegten und die der Dunkelheit verloren. Nach dem die Dunkelheit vertrieben wurde, trennten sich die des Lichts auch wieder. Die Elfen zogen wieder in ihre Wälder. Die Drachen flogen zu ihren Festungen in den Bergen. Die Zwerge gingen zurück zu ihren Stollen, die Meermenschen schwammen in ihre Unterwasserstädte.

Siri war bereit das Erbe ihrer Eltern anzutreten. Doch es kam anders als geplant. Kurz darauf stellte Siri fest, dass sie von Dante ein Kind erwartete. Nur schrieb das Gesetz vor das nur Elfen reinen Blutes Thronerben werden dürfen. So musste Siri warten bis das Kind zur Welt kam, bevor sie das Oberhaupt der Elfen werden konnte. Auch durfte Das Oberhaupt nicht alleine Herrschen. Es musste ein geeigneter Elf gefunden werden. So kam es, das Siri noch während der Krönung auch Vermählt wurde. Sie liebte ihn nicht, ihr Herz gehörte Dante.

Sanya kam zur Welt und es wurde klar, dass sie niemals bei den Elfen akzeptiert werden würde. Sanya war ein Mischling, dies ließ sich nicht verleugnen. Reinrassige Drachen können eine Menschliche Gestalt annehmen. Ihre wahre Gestalt blieb aber die eines Drachens. Sanya wurde sowohl mit den Merkmalen der Elfen, als auch mit denen der Drachen geboren. Sanya hatte die spitzen Ohren und die zarte fast durchscheinende haut der Elfen, aber nur bis zu den Ellenbogen und Kniebeugen. Hier fingen die Schuppen der Drachen an, welche sich zu klauen auswuchsen. Zu allem Überfluss wuchsen Sanya auf dem Rücken, zwei zu kleine und schwache Flügel und ein langer Drachenschwanz.

Dieses Aussehen besiegelte das einsame und bedrückende Leben, welches Sanya am Hof der Elfen seit Geburt führte. Einzig Siri, Sanyas Mutter, liebte sie so wie sie war. Denn Siri erkannte viel von ihrer großen liebe in Sanya. Aus Liebe schenkte Siri ihr die Kette, welche Dante ihr zum Abschied hinterließ. Wenn Sanya die Kette trug, schien das Feuer im inneren der Kette zu pulsieren. Schon früh erzählte Siri ihr die Geschichte von Dante und wie er ihr die Kette zum Abschied da ließ.

In den letzten 250 Jahren wuchs Sanya in Siris Haus auf. Sie lernte sich mit Kleidung zu verhüllen, um auch mal in den Wald zu dürfen. So trug Sanya ein schönes langes Kleid in der Farbe ihrer Schuppen, so dass diese auf dem ersten blick nicht auffielen. Wollte sie aber hinaus musste sie ihre Flügel eng auf den Rücken zusammenbinden. Ebenso band Sie Ihren Schwanz nach oben. Die Klauen verbarg Sanya durch lange Kleider und einem Langen Umhang.

Sanya war einsam, dennoch strebsam. Sie verbrachte viele Tage und Nächte in den hintersten Ecken der Bibliothek. Hier kam kaum jemand vorbei und sie konnte sie selber sein. Sie brachte sich alles über die Schlacht vor über 250 Jahren. Ebenso lernte Sanya alles über die Mächte der Dunkelheit. Natürlich verschlag sie jedes Buch in der Bibliothek wo auch nur Drachen drin erwähnt wurden. Und war es auch nicht müde die Bibliothekare und Siri über diese auszufragen. Sie träumte davon die Drachen und auch ihren Vater zu treffen. Aber Siri gab nicht preis welcher Drache genau ihr Vater war. Da konnte sie flehen und betteln so viel sie wollte. Nur von seinen roten Augen, in denen das Feuer loderte, erzählte sie ihr. Die Augen und der rote stein waren die einzigen Ausgangspunkte die sie hatte um jemals ihren Vater finden zu können. Ebenso konnte Siri ihrer Tochter nicht sagen ob ihr Vater die Schlacht damals überlebte. Siri würde Sanya niemals erlauben nach ihrem Vater zu suchen. Sanya sei mit ihren 250 Jahren viel zu jung um alleine die Welt zu erforschen.

Sanya war die älteste von acht. Ihre sieben Halbgeschwister waren das ein und alles der Elfen. Sie wurden von allen verehrt. Ihr Vater war vor der Vermählung einer der Stärksten und cleversten Elfen gewesen. Und so verheilt es sich auch mit seinen sieben Kindern. Nur Sanya wurde von allen gemieden. Dieses Leben war Sanya endgültig satt. Sie wünscht, Siri würde sie endlich ziehen lassen. Erst wenn sie die Drachen traf, konnte Sanya endlich sich selbst kennen lernen. Und nicht nur den teil, den sie der Elfen nach zu sein hatte.

Sanya stand Gedanken verloren vor ihrem Spiegel. Sie betrachtete ihre Flügel, ihren Schwanz und die Klauen. Ihre roten Harre hatte sie von ihrem Vater und die grünen Augen von ihrer Mutter. Sie nahm die Kette in die Hand und schloss die Augen: „Vater, eines Tages komme ich hier raus und werde dich finden! Ich kann nicht einen Schritt vor die Tür setzen ohne das hinter meinen Rücken getuschelt wird. Ich kann das einfach nicht mehr ertragen. Immer muss ich lächeln und so tun als wäre nichts, das wird hier von mir erwartet, aber es bricht mir einfach das Herz!“ tränen traten in Sanyas Augen, “ ich muss hier raus. Ich will dich finden! Werde ich bei euch auch so behandelt? Wirst du mich lieben?“ seid sie sich erinnern kann, redete sie mit dem Stein, wie mit ihrem Vater. Sie vertraute ihr all ihre Gedanken und geheimsten Wünsche an. Manchmal meinte Sie der Stein würde mehr pulsieren wenn sie traurig oder sauer war. Sie wischte sich mit dem Handrücken die Tränen weg. In diesem Moment klopfte es an der Tür. „Ja?“ ihre Mutter trat ins Zimmer, „Hier bist du! Wir haben dich beim Frühstück vermisst!“ Siri trat hinter Sanya und begann, wie früher als Sanya noch ein kleines Kind war, die Harre zu bürsten. „ich hatte keinen Hunger“ „Du hast geweint mein Schatz“ „Es ist nichts Mutter“ „Ich weiß es ist nicht einfach mit deinen Geschwistern, aber ich liebe dich mein Kind!“ Siri nahm Sanya von hinten in den Arm und drückte ihr einen Kuss auf den Hinterkopf. Sanya liebte diese Mutter Tochter Momente. Doch diese gingen meistens viel zu schnell vorbei. „Du weißt doch, deine Geschwister bemühen sich wirklich netter zu dir zu sein. „Bemühen na klar“ murmelt Sanya. „Sanya was meinst du damit?“ „Erst gestern haben sie mein Tintenfass genommen und dies über die Bücher ausgekippt, welche ich mir gerade ausgeliehen habe. Ich habe mein bestes versucht, Aber zwei Bücher sind nicht mehr zu retten. Ich werde nie wieder Bücher mitnehmen dürfen!“ Und Sanya liefen erneut Tränen über die Wangen. „Ach mein Schatz! Was kann ich nur tun? Soll ich nochmal mit ihnen reden?“ „Mutter, du weißt es wird niemals besser! Ich habe dich lieb Mutter! Aber ich komme mit diesem leben einfach nicht klar! Ich muss hier einfach raus und meinen eigenen Weg finden“ Sie sah Siri in die Augen und sah auch in denen Tränen schimmern. „ich kann dich ja verstehen mein Schatz! Aber ich könnte es mir niemals verzeihen sollte dir irgendwas passieren. Du bist keine Kriegerin. Du wirst dich in der Wildnis nicht zu Recht finden! Du bist mir doch mein liebstes Kind!“ Sanya nahm nun ihre Mutter in die Arme „Mutter du weißt, dies ist mein Weg und den muss ich gehen!“ Siri nickte, wusch sich die Tränen weg „Ich verstehe dich meine Tochter. Wenn es dir so viel bedeutet muss ich dich wohl ziehen lassen. Aber nur gegen meinen Willen.“ Siri erinnerte sich an Sanyas Geburt. Sie war so unfassbar glücklich ihr kleines Mädchen in den Armen zu halten. Sie konnte sich einfach nichts Schöneres vorstellen. Sie hat sich nie an das anders sein von Sanya gestört. Sie sah in Sanya ihre große Liebe und diese liebe schenke sie ihrer Tochter. Sanya hatte viel von ihrem Vater. Nicht nur ihr Aussehen, wie sie nun feststellte, sondern auch diesen ganz besonderen Ton, wenn er unbedingt etwas durchsetzen wollte und nicht aufgab. Auch wenn in Sanyas Augen das Feuer von ihrem Vater nicht hatte, so brannte nun auch ein Feuer in ihnen. Siri sah so viel mehr in ihrer Tochter als alle anderen. Sie wusste von Sanyas Begeisterung für Geschichte. Sanya kannte alle Details auswendig, ebenso hatte sie alle Landkarten auswendig gelernt. Sie wusste auch das Sanya Geschichten schrieb. Einmal war Siri auf der Suche nach ihrer Tochter in die Bibliothek gegangen und hat ihre Tochter leise schnarchend über einen Bogen Papier liegen sehen. Auch daneben lag ein beträchtlicher Stapel vollgeschriebener Papiere. Siri nahm sich den Stapel und setzte sich zu Sanya und las den Stapel Papier durch. Sie war fasziniert von der Fantasie und der Wortgewandtheit ihrer Tochter. Sie wollte gerne noch mehr lesen. Doch sie würde Sanya ihr Geheimnis lassen und sie nicht bedrängen.

Sanya hatte viele Charaktereigenschaften von ihrem Vater, aber auch von Siri hatte sie einiges abbekommen. Sanya war eine liebevolle und freundliche Person, trotz der ganzen Schikanen, die ihre Geschwister und alle anderen Elfen ihr zumuteten. „ich lass dich nun in Ruhe mein Kind. Pack deine Sachen. Ich werde für dich ein Pferd und Proviant organisieren. Um nicht zu viel Aufsehen zu erregen reißt du am besten heute Nacht ab. Bitte komm zum Abendessen. Ich möchte nicht das du dich den ganzen Tag hier einsperrst.“ Siri küsste ihre Tochter auf den Kopf und verließ das Zimmer. Sanya tat wie ihre Mutter ihr riet. Sie packte ihre Sachen zusammen. Sie wusste, viel konnte sie nicht mitnehmen, aber sie konnte nicht auf ihre Notizen über die Wälder, Flüsse, die Berge und natürlich über die Drachen verzichten. Sie wusste dies war das vorerst letzte Essen mit ihren Geschwistern und dann war sie frei. Siri hatte ihr endlich die Erlaubnis gegeben. Sanya konnte sich nicht erinnern jemals so glücklich gewesen zu sein.

Das Abendessen verlief so wie erwartet. Keiner außer ihrer Mutter redete mit ihr. Aber das war Sanya heute vollkommen egal. Sie hatte nur den Gedanken, heute Nacht war sie endlich frei. Sanya aß ihre Mahlzeit bis auf den letzten Krümel auf. Dass sie das Frühstück ausgelassen hat machte sich nun bemerkbar. Nach dem Essen ging Sanya in ihr Zimmer und wartete auf ihre Mutter.

Sie lief unruhig im Zimmert auf und ab. Sie sah den Mond aufsteigen und es wurde immer düsterer im Zimmer. Mittlerweile waren alle Kerzen bis auf kleine Stümpfe herunter gebrannt. Ihre Tasche war gepackt. Und sie war bereit aufzubrechen. Nach einer gefühlten Ewigkeit kam ihre Mutter ins Zimmer. „So mein Kind, alles sind am Schlafen!“ Sie lief auf Sanya zu und nahm sie fest in die Arme, „Ich werde dich so vermissen!“ Sie sah Sanya in die Augen. „ich habe noch eine Kleinigkeit für dich.“ Sie zog einen schweren Wollumhang aus einer Tasche und ebenso ein Messer. Sanya hatte die Tasche nicht bemerkt als ihre Mutter das Zimmer betrat. „Damit du es warm hast und du dich verteidigen kannst“ Sanya zog sich den Umhang um und steckte das Messer in ihren Gürtel. „Ich habe dich lieb Mutter“ Sanya nahm Siri in den Arm. „So, wir müssen nun aufbrechen. Dein Pferd ist gesattelt und wartet am Waldrand auf dich. Ich werde dich noch bis dahin begleiten. Dann bist du auf dich gestellt!“ Sanya und Siri eilten in der Dunkelheit durch die schlafende Stadt zwischen den Bäumen. Am Waldrand stand tatsächlich ein Pferd. Stolz stand es zwischen zwei Tannen in dem Schatten. Ganz in schwarz hätte Sanya das Pferd beinahe übersehen. Nur das funkeln der Augen, die ihr etwas zu intelligent vorkamen, hatten sie auf das Tier aufmerksam gemacht. Siri brachte das Pferd näher und im Mondschein konnte man sehen, dass das Pferd stark zu sein schied. Es war gut trainiert und im Mondschein konnte man seine Muskeln unter dem seidig schwarzem Fell tanzen sehen. „Das ist für mich? Wie heißt es?“ „ Dies ist Soleil. Soleil wird dich begleiten und auf dich aufpassen. Ich habe ihn extra für dich züchten lassen. Er ist sehr eigenständig und sehr intelligent. Ich rate dir auf sein Gespür zu vertrauen!“ „Soleil“ Sanya probierte den Namen aus. Langsam trat sie zu dem wunderschönen Hengst. „Schön dich kennen zu lernen!“ Soleil schnaubte und schien mit den Augen zu rollen. „Ich glaube er mag mich nicht besonders!“ „Doch er ist nur so wie du. Er fühlt sich hier nicht wohl. Er will wie du in die weite Welt hinaus! Und genau deshalb ist er auch nur für dich trainiert worden. Ich denke ihr kommt schon mit einander klar!“ Siri band Sanyas Tasche an den Sattel, an dem schon mehrere andere Taschen hingen. „Hier ist Hafer drin, hier Proviant für dich. Hier ist noch eine Decke und hier „ Siri gab Sanya einen kleinen Handgroßen Beutel: „ ist Gold drinnen, damit du dein Proviant auffüllen kannst. Hier ist noch ein Wasserschlauch. Denke daran an jeden Fluss den Schlauch aufzufüllen! Du weißt nie wie weit du vom nächstem entfernt bist! So und nun rauf mit dir! Sanya stieg auf Soleil. Sie merkte wie gut der Sattel an sie und Soleil angepasst war. Sie saß sehr bequem. Und genug Platz war auch für ihren Schwanz. „Ich danke dir Mutter! Für alles“ Sanya beugte sich herunter und gab ihrer Mutter einen letzten Kuss. Dann gab sie Soleil den Befehl loszulaufen. Sanya sah sich noch einmal zu ihrer Mutter um und sah die Tränen im Mondschein glitzern.



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