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Potterwatch on the road

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Ich hatte sehr viel Spaß beim schreiben und hoffe meine Leser haben genauso viel Spaß beim Lesen. Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
So, hier nun endlich ein neues Kapitel.
Ich gebe zu, für diesen Text habe ich mich sehr stark am Kennenlernen von Harry, Ron und Hermine in "harry Potter und der Stein der weisen" orientiert. Ich hoffe euch gefällt es trotzdem und für Howl läuft es doch ein wenig anders als unser Harry Potter-Trio.

Viel Spaß beim Lesen

Salix Komplett anzeigen

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Sie besitzen ein wandelndes Was?

Seit der Sache mit Neils Hausaufgaben hatte er seine Familie nicht mehr besucht. Und eigentlich hatte Howl auch gar keine Lust sie so bald schon wieder zu besuchen, aber so gehörte es sich nun Mal. Es war eben üblich seiner Familie seine Verlobte vorzustellen. Zu dumm nur, dass Sophie aus Ingary kam und er aus Wales! Wie sollte er Megan erklären, dass er es ernst meinte, wenn er nicht vorhatte in einem walisischen Standesamt sein Ehegelübte abzulegen. Ganz davon abgesehen, dass seine Schwester ihn schon alleine bei der Vorstellung, er könnte sich verlobt haben, auslachen würde!

Howl fuhr sich durch die zurzeit mal wieder schwarzen Haare. Sophie hatte gemeint, er sähe gut damit aus, also hatte er sie ihr zu Liebe schwarz gefärbt. Nun, er sollte lieber aufhören zu grübeln.

„Du siehst aus, als gingest du zu deiner eigenen Hinrichtung “, ließ sich Calcifer vernehmen. „Soll ich mitkommen?“

„Danke, aber das brauchst du nicht. Du würdest dort nur auffallen.“

„Wenn du meinst.“ Calcifer schwebte zum Kamin zurück.

„Howl, meinst du die Sachen sind passend?“ Sophie stand auf der Treppe zum Hauptraum.

„Das Kleid steht dir hervorragend.“ Er überlegte, “ Nur ein wenig altmodisch im Schnitt für Wales.“

„Howl! Wirst wieder mein Kleid verzaubern?“

„Nur ein bisschen.“

Sie zog ihre Nase auf eine ganz entzückende Weise kraus, doch das Glitzern in ihren Augen zeigte ihm, dass er sie amüsierte.

„Komm.“ Howl hielt ihr seine Hand hin, welche sie ergriff und führte sie zur Tür. Dort drehte er den Knauf auf schwarz. Als er sie öffnete, befand sich dahinter, wie üblich, das zentimeterbreite Nichts. Mit einem entschlossenen Schritt durchquerte er es, Sophie an seiner Hand mitziehend. Sogleich standen sie im Dunkeln auf dem Gartenpfad zum Haus. Er hörte Sophie nach Luft schnappen.

„Es ist ja schon Nacht!“

„Es ist Herbst, da ist das eben so.“ Howl zuckte mit den Schultern und murmelte einen kleinen Wandlungszauber. Sophies Kleid wurde kürzer, die Ärmel lagen nun direkt an und sie trug einen dunkelblauen Mantel. Er selbst war nun in Jeans, Pullover und seine alte Rugby Jacke gekleidet. Er lächelte Sophie aufmuntern an und zusammen gingen sie los.

Allerdings kamen sie nicht weit. Sie befanden sich gerade neben einem zerbeulten, knallbunten Van, als sie aus dem Nichts von Gestalten in Kapuzenmänteln umringt waren. Die Gestalten trugen Masken, welche an Totenköpfe erinnerten.

„Ich dachte, hier sollten sich Widerständler befinden, die unberechtigterweise den Namen unseres Lord verwenden“, murrte eine der Gestalten. „Aber ich sehe nur ein bescheuertes Muggelpärchen!“

„Ist doch auch gut. Dann beschäftigten wir uns eben mit ihnen.“

Obwohl die Stimme durch die Maske gedämpft klang, war deutlich grausame Belustigung heraus zuhören. Außerdem kam sie Howl bekannt vor. Er richtete sich hoch auf, sein Blick auf den Sprecher gerichtet. „Muggel“, fragte er sanft. Es war zwar lange her und inzwischen zog er die Magie Ingarys vor, doch er war durchaus noch in der Lage, das zu verwenden, was er einst gelernt hatte.

„Guck mal es will sich wehren, “ höhnte der erste Sprecher. Howl fand ihn keiner Antwort wert, stattdessen dachte er, „Petrificus totalus!“

In diesem Moment rief jemand hinter ihnen „Stupor!“ Die Gestalt vor ihm kippte um. Der Mann daneben wurde von einem roten Blitz gegen den Van geschleudert und blieb bewusstlos liegen. Sophie bückte sich, wodurch sie einem Crucio entging, der Howls Wut entfachte. Er hörte sie murmeln und sah aus den Augenwinkeln, wie die Robe der dritten Gestalt sich um diese wickelte und sie in einem festen Stoffkokon gefangen nahm. Der Mann fluchte. Jemand trat neben ihn „Protego!“ schreiend. Weitere Schritte näherten sich. Er wirbelte in die Richtung, aus der er den verbotenen Fluch gehört hatte. Auf sein stummes: „Confringo!“ hin explodierte der Boden vor Sophies Angreifer. Sofort wisperte er: „Deflecto!“ Die Asphaltstücke wurden um sie herum abgelenkt, prallten gegen Van und Menschen, die er nicht in seinen Zauber mit eingeschlossen hatte.

„Ah!“ Die Person neben ihm schrie auf und stürzte zuckend auf den Boden, wobei sie ebenfalls von Asphaltbrocken getroffen wurde. Es war ein junger, schwarzer Mann mit Rastazöpfen.

Plötzlich herrschte Stille, bis auf das Wimmern des jungen Mannes zu Howls Füßen. Ihre Angreifer waren bis auf den Bewusstlosen verschwunden.

„Finite Incantatem“, erklang eine tiefe Stimme und der junge Mann hörte zu zucken auf. „Alles in Ordnung mit ihnen“, erkundigte sich der hochgewachsener Schwarze in einem blauen Gewand, der sich neben den jungen Mann hockte.

„Ich denke schon. Sophie?“

„Mir geht es gut. Ist das hier üblich?“

„Eigentlich nicht“, antworte Howl, während der Mann vor ihm, „Ja, leider“, sagte.

„Ach herrje. Das sollte verarztet werden“, stellte sie mit einem Blick auf den jungen Mann hin fest. „Am besten wir bringen Sie zu uns…“, sie brach ab.

„…es ist gleich um die Ecke“, beendete Howl den Satz für sie. Es behagte ihm zwar nicht zwei wildfremde Zauberer mit in sein Schloss zu nehmen, aber Sophie hatte Recht. Der junge Mann blutete aus mehreren tiefen Kratzern und sein einer Arm sah gebrochen aus.

„Das ist nicht nötig, Miss“, wiegelte der hochgewachsene Schwarze ab.

„Ich bestehe darauf! Howl.“

Leise seufzend half Howl den jungen Mann auf die Beine zu ziehen. „Na dann kommen sie mal mit.“

„Wir kommen auch so zurecht, Mister“, wehrte der ab.

„Kommen sie lieber mit. Wenn Sophie sich etwas in den Kopf gesetzt hat, dann hört man besser auf sie. Und es ist wirklich ganz nah.“ Howl bugsierte ihn in Richtung Gartentor des unauffälligen gelben Hauses, als welches das Schloss hier erschien. Der ältere Mann musterte ihn skeptisch, half ihm jedoch. Vor der Tür zögerte Howl einen Moment, ehe er sie öffnete und, ohne auf die Verblüffung der beiden Zauberer Angesichts des Nichts zu achten, zerrte er sie durch die Tür. Sophie folgte ihnen kurz darauf. Sie zog einen Stuhl zurück, auf welchen Howl und sein Helfer den jungen Mann verfrachteten. Sophie lief sogleich los Verbandsmaterial zu besorgen.

Howl wandte sich währenddessen seinen beiden unerwarteten Besuchern zu.

„Willkommen, in meinem bescheidenen Heim!“

„Gelungene Ganzkörperklammer übrigens, Mister…“, bemerkte der Junge leicht belustigt, „Der Explosionszauber war allerdings ein bisschen viel des Guten.“

„Jenkins, Howell Jenkins.“ Howl hielt ihm die Hand hin, die der Junge schüttelte. Er lächelte leicht zerknirscht. „Ja, er war ein wenig unüberlegt.“

Der hochgewachsene Mann runzelte die Stirn, so als wäre da etwas, was im Kopfzerbrechen bereitete. Sophie kehrte zurück, lud das Verbandsmaterial vor dem jungen Mann ab und warf Howl einen erzürnten Blick zu, den er verwirrt erwiderte.

„Wir sollten die Wunden besser auswaschen“, erklärte sie und Howl fiel ein, was sie von ihm wollte. Er trat zum Kamin hin, wo Calcifer sich vorerst zwischen den Scheiten versteckt hielt, was ihm auch lieber war. Äußerlich gelassen füllte er Wasser in einen Kessel, den er über das Feuer, genauergenommen Calcifer, hängte. Das erledigt, kehrte er zum Tisch zurück und fragte: „Was war das eigentlich gerade?“

„Ein paar Todesser. Ich hoffe sie waren nur auf Krawall aus“, teilte ihm der ältere Mann mit.

„Todesser? Das waren Todesser?“ Howl konnte seine Verwunderung nicht verbergen.

„Sagen sie mal, wo haben sie denn gesteckt, dass sie das nicht wissen?“ Der Junge starrte Howl und Sophie ungläubig an.

„Lee“, ermahnte der Mann.

„Na ist doch wahr!“

„Auf Reisen.“ Howl musterte den Jüngeren der beiden genauer. Er kam ihm vage bekannt vor.

„Dürfte ich nun ihre Namen erfahren, nachdem ich sie in mein Heim gelassen habe“, wollte er spitz wissen.

„Kingsley Shackelbolt, erfreut ihre Bekanntschaft zu machen Mister Jenkins, Miss…“

„…Hatter, Sophie Hatter“, stellte Sophie sich vor.

Kingsley streckte Howl die Hand hin und schüttelte sie. „Und das ist Lee Jordan.“

Nun wusste Howl, woher er den jungen Mann kannte. Allerdings war der für ihn damals nur ein nerviger Erstklässler gewesen, der mit den noch nervigeren Weasley Zwillingen Streiche ausheckte.

„Hi, schön haben sie es hier.“ Lee grinste breit, nur um gleich darauf das Gesicht zu verziehen als Sophie seinen Arm betastete. Sie griff sich die Schienen und das Verbandszeug. Während sie den Bruch verarztete, konnte Howl sie bei ihrem Heilzauber bewundern. Lee starrte auf sie hinunter, da sie ziemlich detailreich erklärte, was sie von dem Verband erwartete.

„Ich erinnere mich von einem Howell Jenkins gehört zu haben. Sind sie nicht nach ihrem Abschluss auf ein Muggelcollege gegangen?“ Das war Kingsley.

Howl nickte nur. „Wie ich schon sagte, war ich längere Zeit auf Reisen, deswegen bitte ich sie, mir zu erklären, was es mit diesem Angriff der Todesser auf sich hat. Sie sagen etwas davon, dass jemand den Namen ihres Lords missbraucht hätte.“

„Das kommt drauf an, wie lange sie auf Reisen waren.“ Kingsley blickte ihn ernst an.

„So in etwa zwei, drei Jahre seit meinem Schulabschluss und den Rest der Zeit, habe ich an der Universität verbracht.“

„Dann dürfte ihnen unbekannt sein, dass Du-weißt-schon-wer wiederauferstanden ist?“

Howl schauderte, wenn das stimmte, musste er sich übelster Nekromantie bedient haben. „Tut mir Leid, das ist neu für mich.“

„Wer ist Du-weißt-schon-wer?“ Sophie blickte verwirrt auf.

„Ein Magier, der schwarze Magie verwendet und das in noch größerem und schlimmeren Ausmaß als die Hexe aus der Wüste.“

„Oh je. Howl das Wasser ist heiß.“

Howl kam ihrem subtilen Hinweis nach, nahm den Kessel vom Feuer und brachte ihn zusammen mit einer Schüssel zu Sophie.

„Seine Gefolgsleute, die Todesser bringen inzwischen zumeist ungestraft Muggel um. Leider hat er auch das Ministerium in seine Gewalt gebracht.“

Das wurde ja immer schlimmer. Das hieß wohl, dass auch seine Familie in Gefahr war, denn wenn er sich richtig erinnerte, waren auch Magier, die einen Muggel geheiratet hatten und deren Familien das Ziel gewesen. Das galt sicher auch bei Squibs. Er raufte sich die Haare und stöhnte. Da war die Sache mit der Hexe aus der Wüste gerade erledigt und nun dies. Sophie tupfte Lees Wunden ab und ließ sich durch seinen Ausbruch nicht aus der Ruhe bringen.

„Unternimmt denn niemand etwas dagegen“, wollte sie wissen.

„Doch ein paar mutige Magier schon. Und sie alle hoffen natürlich, dass Harry Potter ihn besiegen wird.“

„Howl?“ Ihr Blick war durchdringend.

Howl stöhnte erneut. „Bist du dir eigentlich über die Konsequenzen klar, Sophie? Besonders, falls es schief gehen sollte? Das ist eine ganz andere Sache als mit der Hexe!“

„Aber…. Es wäre falsch nichts zu tun.“

„Wir können doch jederzeit weg“, meldete Calcifer sich vom Kamin her.

Lee und Kingsley fuhren herum und starrten den Feuerdämon in der Feuerstelle an.

„Und wie stellt ihr euch das vor? Wir wissen viel zu wenig über die Situation! Außerdem, um zu helfen, müssten wir erst einmal herausfinden, wer Widerstand leistet. Und Michael können wir auch nicht mit hineinziehen, dazu ist er zu jung!“

„Er will bestimmt helfen“, wandte Sophie ein.

„Sophie, du hast keine Ahnung wovon du sprichst! Lord Vol…“

„NICHT!“ Es war Kingsley, der ihn donnernd unterbrach. „Auf dem Namen muss ein Aufspürzauberliegen. Das lässt sich aus dem, was die Todesser ihnen gegenüber äußerten schließen. Wir sollten ihn vorsichtshalber nicht mehr verwenden, da es sonst sein kann, dass die nächste Horde Todesser auf ihrer Schwelle steht“, führte er aus.

„Auch das noch“, murrte Howl. „Er ist der mächtigste schwarze Magier dieser Welt, Sophie. Mit einer großen Menge Anhänger, wie es scheint und, wenn ich recht verstanden habe, hat er die Kontrolle über die magische Gemeinschaft übernommen“, fuhr er erregt fort.

„Richtig. Er lässt alle, die sich gegen ihn stellen erbarmungslos verfolgen, foltern und töten“, stellte Lee klar.

„Da müssen wir wirklich etwas unternehmen!“ Calcifer schwebte aus dem Feuer heraus. „Es ist entsetzlich, wenn Zauberer und Hexen ihre Macht auf solch eine Art missbrauchen!“ Der Feuerdämon loderte regelrecht vor Empörung heller.

„Genau“, pflichtete Sophie ihm bei.

Lees Mund klappte auf und Kingsley ließ sich langsam auf einen Stuhl neben ihn sinken. Howl wusste, dass Feuerdämonen wie Calcifer in die Welt gehörten, in welcher Ingary lag und nicht nach Wales.

„Wer sollte uns schon finden, wenn ich das Schloss bewege, da kann es uns doch recht egal sein, wie viele Anhänger der hat, während wir uns genau überlegen, wie man diesen schwarzen Magier besiegen kann“, fuhr Calcifer energisch fort.

„Dafür war das wandelnde Schloss aber nicht gedacht“, knurrte Howl erbost.

„Sie besitzt ein wandelndes WAS?“ Lees Stimme überschlug sich.

„Ein wandelndes Schloss“, stellte Sophie klar, „Es ist doch allgemein bekannt, dass Zauberer Howl in einem wandelndem Schloss lebt.“ Sie klang verwundert.

„Nein, ist es nicht. Nicht in Wales“, krächzte Howl. „Könntet ihr freundlicherweise aufhören all meine Geheimnisse auszuplaudern?“

„Aber du hast sie doch selbst ins Schloss gebracht!“

„CALCIFER!“ Howl versuchte den Feuerdämon mit seinen Blicken zu durchbohren. Doch sein Starren wurde von Calcifer ignoriert.

„Nun, Miss Hatter, ich schätze sie beide wollen sich sicher in aller Ruhe unterhalten. Ich danke ihnen für ihre Gastfreundschaft. Lee, kommst du.“ Kingsley erhob sich. Lee wollte es ihm nachtun, schwanke aber bedrohlich und hielt sich den Kopf. Sophie stützte ihn. Als er wieder saß, musterte sie ihn besonders genau. „Das könnte eine Gehirnerschütterung sein“, mutmaßte sie.

Kingsley und Lee tauschten einen Blick aus. „Sie haben uns schon genug geholfen…“

„Wenn es Ihnen nichts ausmacht, können sie gerne über Nacht bleiben. Ich habe hier wahrscheinlich noch irgendwo, einen Heilzauber, allerdings müsste ich den suchen.“ Howl lächelte die beiden mit seinem charmant, ehrlichen Lächeln an. Kingsley betrachtete Lee. „Ich werde seiner Familie Bescheid geben, wenn es für dich in Ordnung ist, Lee.“

„Hmh. Ja, ich denk schon.“

Kingsley nickte und wollte nun gehen.

„Einen Augenblick bitte. Ich besitze keine Eule und schätze das Kommunikationsnetzwerk wird überwacht. Würde es ihnen etwas ausmachen, einen Brief von mir an einen alten Schulkameraden zu überbringen.“

„Überhaupt nicht.“ Kingsley streckte die Hand aus.

„Geben sie mir ein paar Minuten ihn zu verfassen. Sophie, falls du es bei deinen Putzaktionen noch nicht entdeckt hast, im Keller gibt es ein Klappbett.“

„Oh, sehr gut, das können wir hier aufstellen.“ Sie lächelte Lee an und stand auf.

„Ich helfe ihnen“, bot Kingsley an und Sophie führte ihn zum Keller.

Howl trat derweil zu seinem Arbeitstisch. Eigentlich wäre es ihm lieber den Brief in seinem Zimmer zu schreiben, doch es ging ja nur um ein paar rasche Zeilen. Er nahm eine Schreibfeder und ein Blatt Pergament zur Hand. Es fiel ihm erstaunlich schwer ein paar Zeilen zu verfassen, die ihm angemessen schienen, weswegen er noch immer damit beschäftigt war, als Kingsley mit Sophie und dem hinter ihnen her schwebenden Klappbett zurückkehrten. Kingsley stelle das Bett an dem Platz ab, den Sophie ihm wies. Howl beendete seinen Brief, ehe er Kingsley half Lee auf das Bett zu verfrachten.

„Morgen hole ich Lee ab“, teilte Kingsley ihnen mit, „Wir möchten ihre Gastfreundschaft nicht übermäßig in Anspruch nehmen.“ Er nickte Sophie und Howl noch einmal zu, bevor er zur Tür ging, sie öffnete und durchs Nichts trat.

Howl verließ das Schloss ebenfalls, den Brief in der Hand. Er reichte den geschlossenen und versiegelten Umschlag Kingsley, der ihn entgegennahm. Obwohl Howl darauf achtete, konnte er nicht erahnen, was Kingsley angesichts des Empfängers dachte. „Seien sie versichert, ich werde ihn sicher überbringen. Passen sie auf sich auf.“

„Sie auch.“ Howl blieb vor der Tür stehen, bis Kingsley, der in den bunten Van stieg, mit diesem verschwunden war.

Erinnerungen

Zurück im Haus, teilte Howl Sophie mit, dass er einige Vorbereitungen treffen müsste und zog sich in sein Zimmer zurück. Als Erstes begann er mit der Suche nach einem Heiltrank. Zu seinem Glück fand er ein noch brauchbares unbenutztes Fläschchen, eingeklemmt zwischen einem Glas getrockneter Froschaugen und einer Schachtel mit Kelpiehaar.

Nachdem er es Sophie gebracht hatte, fuhr er fort sein Zimmer zu durchforsten. Schließlich entdeckte er seinen Zauberstab. Die Schachtel stand, deutlich sichtbar zwischen dem Krimskrams im Regal vor seinen Zauberbüchern. Obwohl es stimmte, dass es einiges vorzubereiten gab, hielt er inne, bevor er die Schachtel öffnete. Das helle Pinienholz begann sacht zu schimmern, als hieße der Zauberstab ihn willkommen. Howl atmete aus und merkte erst dabei, dass er die Luft angehalten hatte. Es war so verdammt lange her, dass er seinen Zauberstab in der Hand gehalten hatte.

In Ingary hatte er ihn kaum verwendet, da dort nur recht wenige Zauber einen Stab erforderten. Behutsam strich er über das glatte Holz, ehe er den Stab aus der Schachtel nahm. Es erwärmte sich in seiner Hand. „Entschuldige“, wisperte er. Es war ein wenig ungewohnt und zugleich sehr vertraut den Stab zu halten. Mit ihm verband sich so viel. Er war die Eintrittskarte in die Welt der Zauberei gewesen und der Ursprung der Entfremdung von seiner Familie.

Er stellte die Schachtel zurück ins Regal und steckte seinen Zauberstab in seinen Ärmel. Als er aufblickte, schaute er direkt auf seine alten Schulbücher und eine einzelne Schokofroschkarte.
 

War der Besuch in der Winkelgasse schon aufregend gewesen, so war es der Abfahrtstag noch mehr. Howell hatte sich früh am Morgen von seinen Eltern und seiner Schwester verabschiedet. Sie blieben Zuhause, sein Vater hatte schon beim Schulbrief erklärt, dass er sich von dieser Welt fernhalten würde, aber Howell auf jeden Fall lernen sollte seine Magie zu kontrollieren. Seine Mutter hätte ihn gerne begleitet, doch sie war mal wieder krank und Megan wusste, eh nur, dass er einen Platz auf einem guten Internat erhalten hatte. Seine Eltern waren übereingekommen, ihr so wenig wie möglich von Howells neuer Schule zu erzählen, um zu verhindern, dass sie neidisch auf ihren kleinen Bruder werden würde. Diese Strategie hatte sich als Fehlschlag entpuppt, da sie nun neidisch auf ihn war, weil er auf eine so gute Schule durfte und sie daheim bleiben musste.

Von der Reise mit Tante Euginia im Fahrenden Ritter hatte er nur wenig mitbekommen, da er sich die ganze Zeit an die ARmlehnen seines Sessels festgeklammert und versucht hatte seinen Mageninhalt bei sich zu behalten.

Nun standen sie in Kings Cross. Resolut schob Tante Euginia den Gepäckwagen auf eine Mauer zu, während Howells Hand sich in ihren Mantel krallte. Die andere Hand streckte er vor sich, um den erwarteten Aufprall abzumildern. Er hatte kaum Zeit zu begreifen, dass der Gepäckwagen in der Wand verschwand, ehe er auch schon auf einem Gleis stand. Dampf vernebelte den Himmel. Das Stimmengewirr wurde gelegentlich vom Zischen der Lokomotive unterbrochen.

„Schön, schön. Suchen wir dir ein Abteil.“ Euginia lief mit ihm den Zug entlang, wobei sie immer wieder Leuten hoheitsvoll zunickte.

„Das sieht gut aus.“ Sie sprach mehr zu sich selbst, statt zu Howell, dessen Augen hin und her huschten, um nur ja nichts zu verpassen. Es wimmelte von Familien, wobei die aus den seltsamsten Personen zu bestehen schienen, die Howell je gesehen hatte. Tante Euginia stoppte.

„So, dass war’s! Benimm dich! Pass gut im Unterricht auf und vernachlässige Ginger nicht! Hättest du dir nicht einen einfallsreicheren Namen für deine Katze ausdenken können!“

„Das war Megan“, piepste Howell. Aber nachdem Megan nur von dem „Ginger Beast“ sprach, wenn sie Howells neues Kätzchen, sein Einschulungsgeschenk von Tante Euginia, meinte, hatte sich der Name in der Familie festgesetzt.

Ächzend zerrte Tante Euginia den Koffer vom Gepäckwagen, nachdem Howell den Katzenkorb an sich genommen hatte.

„Lassen sie mich ihnen helfen, Mrs. Jenkins.“ Das Angebot kam von einem rothaarigen, hochgewachsenen Mann mit Brille. Um ihn und seine Frau scharrten sich rothaarige Kinder. Die Frau schob einen Kinderwagen.

„Sehr freundlich, Mr. Weasley. Nur zu. Mein Neffe kann den Koffer nicht alleine tragen und mir ist er doch ein wenig zu schwer. Man wird halt nicht jünger.“

Mr. Weasley hob den Koffer auf und hievte ihn in den Zug, wo er ihn im nächsten freien Abteil auf der Ablage verstaute.

Tante Euginia umarmte Howell kurz, was ihm unangenehm war und zerzauste sein dunkles, fast schwarzes Haar, das im Sonnenlicht gräulich erschien. „Mach es gut. Ich weiß du wirst eine wundervolle Zeit in Hogwarts haben. Schick deine Briefe, wie besprochen. Wir sehen uns am Ende des Schuljahres.“ Damit trat sie zurück. Howell drehte sich zur Waggontür, durch die gerade Mr. Weasley ein zweites Mal einen Koffer hievte. Er ging auf den Zug zu, blieb stehen und wandte sich wieder Tante Euginia zu.

„Nun geh schon!“ Forderte sie ihn mit einem Lächeln, das ermutigend sein sollte, auf. Howell zog die Schultern hoch und kletterte, den Katzenkorb festumklammert in den Waggon. Das Abteil, in das sein Koffer verfrachtet worden war, war leer, doch es befand sich noch ein weiterer Koffer in der Ablage. Howell stellte Gingers Korb auf einen freien Platz, bevor er sich am Fenster niederließ, nur um gleich darauf wieder aufzuspringen, weil er das Fenster öffnen wollte. Er streckte sich und erreichte geradeso die Griffe. Mit einiger Mühe gelang es ihm, es herunter zu ziehen.

Auf dem Bahnsteig verabschiedete sich die rothaarige Familie gerade unter Tränen von ihrem Sohn. Na ja, bis auf die kleinen Zwillinge, die lieber die Schnürsenkel ihrer Brüder verknoteten.

„Bill in dem Abteil von Mrs. Jenkins Neffen war noch Platz. Ich habe deinen Koffer auch dort rein gestellt“, teilte Mr. Weasley gerade seinem Sohn mit. Howell sah zu, wie Bill fest von seinem Vater umarmt wurde, bevor der Junge aus seinem Sichtfeld verschwand. Rasch setzte Howell sich wieder hin. Kurz darauf öffnete der schlanke rothaarige Junge die Tür. Mit einem zögerlichen Lächeln hielt er Howell die Hand hin. „Hi, ich bin Bill Weasley. Und du?“

„Howell Jenkins“, murmelte Howell, als er Bills Hand ergriff und drückte.

Bill grinste ihn an und ließ seine Hand wieder los, dann entdeckte er das offene Fenster. Sogleich kletterte er auf den Sitz gegenüber von Howell und beugte sich aus dem Fenster. „Mum! Dad! Charlie! Percy! Ron!“ Er winkte wie wild, während der Zug sich langsam in Bewegung setzte. Erst als der Zug um eine Kurve bog, schloss er das Fenster und ließ sich auf dem Sitz nieder. „Auch dein erstes Jahr?“

Howell nickte schwach.

„In welches Haus willst du, ich mein, wenn du wählen könntest?“

„Haus?“

„Schulhaus. Gryffindor, Ravenclaw, Hufflepuff, Slytherin, du weißt schon.“

Howell sah ihn verständnislos an.

„Oh. Deine Familie hat dir doch sicher von Hogwarts erzählt, oder?“ Bill klang ein wenig besorgt.

„Meine Eltern waren nicht in Hogwarts“, flüsterte Howell.

„Oh, sie sind keine Zauberer? Aber Mrs. Jenkins ist doch eine Hexe.“

„Tante Euginia sagte, Papa sei ein Squib und Mama ein Muggel.“ Es war deutlich, dass Howell mit den Wörtern nur wenig anfangen konnte.

„Und deine Tante hat dir nichts erzählt?“ Bill klang entsetzt.

Howell zuckte mit den Schultern. „Sie besucht uns selten. Sie war mit mir und Mama in der Winkelgasse…“, er brach ab.

„Weißt du was, ich erklär‘s dir. Wenn du magst“, bot Bill an.

„Okay.“

„Hm.“ Bill runzelte die Stirn. „Also in Hogwarts gibt es vier Schulhäuser, die nach den Schulgründern benannt sind. Im ersten Jahr wird ausgewählt, in welches Haus ein Schüler kommt. Keine Ahnung wie, meine Eltern wollten es mir nicht sagen.“

„Aha. Und das ist alles?“

„Von wegen. In jedes Haus kommen Schüler mit bestimmten Eigenschaften. Es heißt Gryffindors seien besonders mutig, Ravenclaws besonders schlau, Slytherins hinterhältig und naja, Hufflepuffs fleißig und ein wenig langsam.“

Howell legte den Kopf schräg. „Es gibt extra ein Haus für hinterhältige Leute“, wunderte er sich.

Bill schien zu überlegen. „Das wird über sie gesagt. Und viele schwarze Magier waren in Slytherin.“

„Wer will denn dann freiwillig in dieses Haus?“

Bill zuckte mit den Schultern. „Weiß ich nicht. Aber man kann es sich ja nicht aussuchen. Es gibt eine Prüfung, bei der das festgelegt wird.“

„Ist die schlimm? Muss man dafür etwas wissen?“

„Dad meinte nicht.“

„Also, weiß man, dass man Slytherins aus dem Weg gehen muss, weil sie böse sind?“

„Ja, so ähnlich.“

Das Gespräch wurde durch ein Klopfen unterbrochen. Eine grauhaarige Hexe mit einem netten Lächeln öffnete die Abteiltür. „Eine Kleinigkeit von Wagen genehm, ihr Süßen? Einen Kürbissaft? Oder ein paar Süßigkeiten?“

Bill schüttelte mit roten Ohren den Kopf. „Danke, nein“, antwortete er höflich.

Howell glaubte sich verhört zu haben. „Kürbissaft?“, stotterte er.

„Ganz frisch.“, bestätigte die Hexe.

„Äh…“ Er überlegte. Seine Mutter hatte sein Taschengeld für das Schuljahr umtauschen lassen und ein wenig davon in einen Brustbeutel getan. Howell rutschte von Sitz und zog den Beutel hervor. Er wühlte darin, wurde aus der Währung allerdings nicht so recht schlau. „Ähm, wie viel kostet denn das?“ Er wies auf eine Packung, mit dem Bild eines Schokofroschs.

„Drei Knuts.“

„Ähm. Kann ich mir hiervon zwei Becher Kürbissaft und zwei von diesen Schokofröschen kaufen“, wollte Howell wissen und hielt der Hexe den Beutel hin.

Sie lächelte noch breiter. „Aber klar! Das macht dann drei Sickel und zwei Knuts.“

Howell suchte die Münzen heraus und reichte sie der Hexe. Als er den Beutel wieder geschlossen hatte, gab sie ihm zwei Becher Saft und zwei Schokofroschpackungen.

„Danke“, wisperte Howell.

„Gern geschehen!“ Damit schloss sie die Tür so energisch, dass die Scheiben zitterten.

Howell balancierte seinen Einkauf zu den Fensterplätzen. Bill war so freundlich den Klapptisch für ihn auszuklappen.

„Hier, bitte.“ Howell hielt ihm den Becher hin.

Nun errötete Bill richtig. „Mum, hat mir was eingepackt“, wehrte er ab.

„Meine mir auch, aber sie hat das Zutrinken vergessen.“ Howell hielt ihm weiter den Becher hin.

Mit einen zaghaften Lächeln nahm Bill ihm den Becher schließlich ab. „Danke.“

„Der da ist auch für dich.“ Howell zeigte auf eine der Schokofroschpackungen.

„Aber du hast mir doch schon den Saft gekauft.“

„Na ja, aber eine Reise ohne Süßigkeiten ist doch keine richtige Reise, oder?“

„Ehrlich?“

„Ja.“

„Na gut.“ Howell war erleichtert als Bill den Schokofrosch nahm und gleich auspackte. Der Schokofrosch wandte sich in Bills Griff und quackte. Howell starrte das zappelnde Etwas an. „Der, der lebt“, stotterte er.

„Nein, der ist nur verzaubert.“ Gnadenlos biss Bill dem Frosch den Kopf ab. Howell schauderte. Diese Frösche waren ihm ein wenig zu wirklichkeitsnah.

„Na los. Iss deinen und guck, was für eine Karte drin ist. Ich habe Paracelsus.“ Bill schien Howells Unbehagen nicht zu bemerkten.

Vorsichtig öffnete Howell die Packung. Der Frosch sprang ihm ins Gesicht. Howell kreischte auf. Die Packung fiel zu Boden. Bill fing den Frosch ein, der aufs Gepäcknetz gehüpft war. „Hier.“ Er hielt ihn Howell hin, der den Kopf schüttelte. „Nun, nimm schon. Die Schokolade ist echt lecker“, ermunterte Bill ihn.

Howell hob abwehrend die Hände. „Behalt ihn. Ich will ihn nicht!“

Bill steckte den Frosch in Howells Brotdose, die er fest verschloss. „So haut er nicht ab. Du kannst ihn ja später essen.“

Howell schob die Dose von sich. Der Frosch sah viel zu echt aus, um ihn zu essen. Und, dass er sich bewegte, machte das ganz noch schlimmer. Er hob die Schokofroschpackung auf. Er zog die Karte aus der Packung. Die schöne Hexe im Bild hatte wirres Haar und sah unleidig drein. „Circe“, las Howell. „Circe war berühmte Hexe im antiken Athen. Besonders berühmt ist sie für ihre potenten Liebeszauber. Doch genauso bedeutend waren ihre Arbeiten in der Heilmagie.“

„Circe gibt es recht häufig.“ Bill war wenig beeindruckt von der Karte.

Draußen wurde es hügeliger und Regen setzte ein. Howell fragte Bill nach den berühmten Zaubern auf den Schokofroschkarten. Das erwies sich als gute Idee, da Bill eine ganze Menge zu den Karten zu erzählen wusste. Während Howell ihm lauschte näherte der Zug sich unbemerkt ihrem Ziel immer weiter an.

Es klopfte an der Abteiltür. Ein älterer Schüler steckte den Kopf hinein. „Wir sind gleich da. Zieht euch um Erstis. Euer Gepäck könnte ihr im Abteil lassen, es wird zur Schule hochgebracht.“ Kaum hatte er den Satz beendet, knallte er die Tür auch schon wieder zu. Howell wechselte einen Blick mit Bill. Hastig packten sie ihre im Abteil verteilten Sachen zusammen und zogen sich um. Für Howell fühlte es sich an als trüge er eine Verkleidung. Zumindest war es das Einzige, womit er den Schulumhang vergleichen konnte, da er außer an Karneval noch nie solche Art von Kleidung getragen hatte.

Quietschend hielt der Zug. Schüler drängten sich im Gang. Howell sah, dass sie in Schuluniform waren. Einige trugen Käfige mit ihren Haustieren, doch ihr Gepäck hatten sie nicht dabei. Also hob er Gingers Tragekorb auf und folgte Bill auf den Gang. Der Strom der Schüler ergoss sich auf den Bahnsteig. Ein riesiger Mann rief mit rauer Stimme: „Erstklässler! Erstklässler zu mir!“

Howell bahnte sich mit Bill einen Weg durch die Schülermassen zu dem großen Mann. So jemanden, wie diesen Mann hatte er noch nie gesehen. Der überragte selbst alle Erwachsenen, die Howell kannte.

Der Mann führte sie zu einem See. An einem Steg warteten Boote auf sie. Nur äußerst vorsichtig stieg Howell in eines der wackligen Bötchen. Von der Fahrt über den See bekam er kaum etwas mit. Ihm entging der grandiose Anblick des Schlosses auf der anderen Seeseite, da er zitternd Gingers Korb an sich presste und auf seine Füße starrte. Bill versuchte zwar ihn zum Hochblicken zu überreden, aber Howell weigerte sich standhaft. Beim Austeigen wäre er fast in den See gefallen, so wacklig waren seine Beine. Froh wieder festen Boden unter den Füßen zu haben, folgte er dem Mann mit den anderen Kindern in das Schloss. Dort wurde ihm auch noch Ginger in der Eingangshalle abgenommen, ehe sie in einen Raum geführt wurde, wo sie warten sollten. Sofort setzte reges Stimmengewirr ein. Alle unterhielten sich darüber, wie die Prüfung, wohl aussehen mochte. Bill stieß ihn an. „Lass uns Freunde sein, egal wo wir hin kommen“, schlug er vor.

„Versprochen?“, fragte Howell skeptisch.

„Versprochen!“ Daraufhin schüttelten sie sich feierlich die Hände. Howell grinste übers ganze Gesicht.

„Was grinst du so?“

„Ich freu mich nur.“

„Ich auch.“ Bill erwiderte Howells Grinsen.

Die Tür wurde geöffnet und eine Frau in Tweetkostüm mit Schottenkaros und grünem Spitzhut befahl ihnen ihr zu folgen. Die schiere Menge der Schüler an den Haustischen schüchterte Howell ein. Vor all diesen Menschen sollte er eine Prüfung bestehen? Bill stieß ihn an und wies zur Decke. „Sie ist verzaubert“, flüsterte er ihm ins Ohr. Howell sah hoch. Graue Wolken ballten sich an einem dunkler werdenden Himmel. Jemand schob ihn weiter. Er stolperte und fiel hin. Bill drehte sie um. „Alles in Ordnung?“

Howell nickte nur stumm und rappelte sich auf. Dann drängten sie sich im Gang zwischen den Tischen. Howell starrte wieder zur Decke empor. Er war so fasziniert von dem Anblick, dass er weder die Ansprache des Schulleiters, noch das Lied des Hutes mitbekam.

„Jenkins, Howell!“

Howell reagierte nicht. „Du bist dran!“ Bill schob ihn nach vorne, gerade als die Hexe erneut rief: „Jenkins, Howell!“ Howell stolperte vor. Verwirrt blieb er stehen. Was nun?

„Komm schon, Junge.“ Die Hexe winkte ihn zu sich. Bei ihr angekommen, bemerkte er erst den Stuhl. „Setzt dich!“ Wofür war der Stuhl? Brav setzte er sich und sie stülpte ihm den Hut über. Der Hut rutschte ihm über die Augen. „Hm, lass mich sehen“, erklang eine Stimme. Howell zuckte zusammen. „Was“, stammelte er.

„Schusch, ich muss mich konzentrieren!“ wurde ihm von der Stimme befohlen. „Hm, ein brillanter Geist. Eine Neigung zu unkonventionellen Ideen. Was ist das? Hm, ein Hauch von Arroganz und eine Tendenz zur Eitelkeit. Was noch… nicht gerade der mutigste Junge, wie?“

„Äh… wer bist du?“

„Warst wohl in deiner eigenen Welt, was? Hast, wohl nicht aufgepasst. Zerstreutheit, Neugier… du könntest dich vielversprechend in Ravenclaw entwickeln, doch ich denke du passt besser nach Slytherin!“

Das letzte Wort rief die Stimme laut. Howell erschrak. Slytherin, das Haus von dem Bill gesagt hatte, dort wären die bösen Zauberer. Doch es war zu spät, der Hut wurde ihm vom Kopf genommen. Benommen blieb er sitzen. „Nun, geh schon Junge. Anderen wollen auch noch eingeteilt werden.“, trieb die Hexe ihn an. Howell trottete zum dem Schülertisch, der laut applaudierte. Ihm fiel deutlich auf, dass nur die Schüler an diesem Tisch klatschten. Ihm wurde von Fremden auf die Schultern geklopft. Jemand zog einen Stuhl für ihn zurück und er ließ sich darauf fallen. Hoffentlich kam Bill auch in dieses Haus. Nun beobachtete er den Einteilungsprozess genau. Dabei bemerkte er, dass der Applaus größer war, wenn Schüler in die anderen drei Häuser gesteckt wurden. Slytherin war eindeutig unbeliebt. Dann rief die Hexe Bill auf. „Weasley, William!“ Bill lief zu ihr, kletterte auf den Stuhl und kaum berührte der Hut seinen Kopf, verkündete er auch schon: „Griffindor!“

Howell sank in sich zusammen. Sein neuer Freund war in ein anderes Haus gekommen. Eine leise Befürchtung setzte sich in ihm fest, Bill würde nicht mehr sein Freund sein wollen. Schließlich hatte Bill ihm erzählt, wer nach Slytherin kam und die Reaktionen der anderen Schüler zeigten das auch.

Howell schmeckte kaum etwas von den phantastischen Festessen. Er hatte Bill gemocht,… wirklich gemocht…
 

Howl riss sich vom Anblick Circes los. Das war alles lange her. Nun hatte er Calcifer und Sofie. Dennoch fürchtete er sich vor dem Wiedersehen. Die Schulzeit war anders verlaufen als erwartet, Bill war mutig. Ein Lächeln stahl sich auf Howls Lippen. Einerseits fürchtete er sich, andererseits konnte er es kaum erwarten.



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Kommentare zu dieser Fanfic (3)

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Von:  lula-chan
2018-08-30T12:35:23+00:00 30.08.2018 14:35
Tolles Kapitel. Gut geschrieben. Howl's Gefühle kamen sehr gut rüber. Gefällt mir.
Ich bin schon gespannt, wie das nun weitergeht, vor allem darauf, wie das Treffen zwischen Howl und Bill verläuft, und freue mich auf das nächste Kapitel.

LG
Antwort von:  Salix
30.08.2018 16:13
Danke, dass freut mich. Auf das Treffen bin ich auch schon gespannt. :)
Von:  lula-chan
2018-08-30T12:19:12+00:00 30.08.2018 14:19
Eine interessante Idee. Gefällt mir. Ich bin schon gespannt darauf, was du daraus machst.
Sehr gut geschrieben. Schöner Schreibstil.

LG
Antwort von:  Salix
30.08.2018 16:13
Danke für deine lieben Worte.
2017-12-17T21:08:29+00:00 17.12.2017 22:08
Wieso musste ich die ganze Zeit beim lesen der Geschichte lächeln?
Awesome!
Antwort von:  Salix
17.12.2017 23:58
Danke, für deinen Kommentar. Es freut mich, dass dich das Kapitel zum Lächeln gebracht hat.


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