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Ohne es gewollt zu haben

von

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Kommen wir zur letzten Harry Potter Geschichte für das Jahr 2009, wobei im Text 2008 steht, aber der Prolog wurde Anfang 2009 verfasst und somit gehe ich davon aus, dass sie bereits 10 Jahre alt ist.
 

Die Idee an sich kam spontan, war aber auch etwas, was ich so heute nicht mehr schreiben würde, da manches doch schon ziemlich krass ist.
 

Unter anderen ist es meine zweite Geschichte in der ein Thema aufkommt, was man sehr sensibel behandeln sollte.
 

Man lernt daraus, schreibt es aus oder aber man lässt es besser weg.
 

Pansy tat mir jedenfalls ziemlich leid und Draco hätte ich so manches Mal treten können.
 

Außerdem habe ich hier 21.237 Wörter verfasst und das kann sich schon sehen lassen auf Wattpad, Animexx, Storyban und FF.de.
 

Wer sie noch nicht kennt, der ist herzlich eingeladen, sie zu lesen.
 


 


 

Eng zusammengekuschelt lagen die beiden in einem bequemen Sessel und lauschten gespannt dem knisternden Feuer.
 

Zärtlich strich der Blonde seinem Freund eine Strähne aus dem Gesicht und küsste seine Stirn.
 

Heute sollten sie sich zum letzten Mal geliebt haben, heute werden sie das letzte Mal zusammen sein, schon morgen würden sie getrennte Wege gehen.
 

Doch das ahnte bis jetzt keiner der beiden, sie lagen einfach nur da und genossen ihren letzten Abend an der Schule für Zauberei und Hexerei, eben Hogwarts wie es jedem bekannt war.
 

Beide versanken in einem innigen Kuss, doch sie wurden unterbrochen und setzten ihre Zärtlichkeit ein andermal fort.
 

Keiner der beiden ahnte, dass das Jahre dauern würde.
 

Jahre der Trennung und des Schmerzes, Jahre des Hoffens und Bangens.
 

Jahre voller Trauer und Einsamkeit, Jahre voller Ungewissheit und Verderben.
 

Ein letzter Blick und sie waren für Jahre getrennt.
 

Während der eine hoffend wartete, erwartete den Anderen eine grausame und Angsteinflößende Zeit.
 

Einer der beiden lag nun kauernd am Boden und weinte bittere Tränen.
 

Brutal wurde er am Arm gerissen und man kennzeichnete ihn mit einem Todesmal am unteren Arm.
 

Was für ein Schock, was für eine Demütigung.
 

Er blickte ängstlich in das Gesicht seines Vaters, dieser lächelte nur kalt: „Nun bist du ein echter Mann, nun bist du einer von uns und Voldemorts Diener!"
 

„NEIN"!
 

Wie in Trance erhob sich Draco Malfoy langsam und schaute seinen Vater mit hasserfülltem Blick an.
 

Er starrte immer wieder auf seinen Arm, der nun diese Schlange mit dem Totenkopf zierte. Warum gerade er?
 

Er wollte nie ein Todesser werden, auch nicht auf Wunsch seines Vaters.
 

Warum hatte er das bloß getan?
 

Langsam kam ihn ein böser Verdacht.
 

Hatte es etwa etwas mit seiner Liebe zu einem Gryffindor zu tun?
 

War es wegen Harry?
 

Gott... was sollte jetzt aus seinem smarten Löwen werden?
 

„Warum Vater? Warum hast du mir das angetan?", fragte er kühl und schaute ihn nun mit noch mehr Hass in den Augen an, sein Herz raste vor Schmerz und Wut.
 

„Du wagst es, mich das auch noch zu fragen? Schön mein Sohn, dann will ich mal deine unverschämte Frage beantworten. Ich weiß das du und Potter zusammen wart und das dulde ich nicht. Du bist noch immer ein Malfoy, wir haben ein sehr hohes Ansehen in der Zauberwelt und das lass ich mir nicht von meinem schwulen Sohn kaputt machen. Hast du mich verstanden? Du wirst deine Schule beenden, aber nicht in Hogwarts und du wirst Potter nie wiedersehen. Du wirst nächstes Jahr schon, Pansy Parkinson heiraten. Hast du mich verstanden?", erwiderte Lucius erbost und schaute seinen Sohn kalt und lieblos an, dass dieser nur noch nicken konnte.
 

„Lucius, sei nicht so streng mit ihm. Es war doch nur jugendlicher Leichtsinn, das legt sich schon wieder. Glaub mir, wenn Potter erst mal tot ist und das wird er, dann hat er ihn schnell vergessen", erhob sich die dunkle Stimme des Lords und trat näher an den ehemaligen Slytherin heran.
 

„Ich werde Harry nie vergessen, haben sie verstanden", keifte Draco leichtsinnig und erzürnte seinen neuen Herren und Meister, dass dieser ihm mit der flachen Hand ins Gesicht schlug und leise knurrte.
 

„Du wagst es, dich mir zu wieder setzten? ... Crucio ...", schrie Voldemort und Draco lag mit schmerzverzerrtem Gesicht am Boden, bog und wandte sich unter Schmerzen und schrie immer wieder Harrys Namen heraus.

-2-

Das Wochenende war um und Harry freute sich seinen Draco wiederzusehen, da er ihn am Freitag zu letzten Mal sah.
 

Er ahnte nicht, wo Draco steckte und was geschehen war.
 

Schnell zog er sich an, versuchte seine störrischen Haare zu bändigen und eilte dann zur großen Halle.
 

Während er sich an den Tisch der Gryffindors setzte, schaute er kurz zum Tisch der Slytherins, doch Draco war noch nicht da.
 

Er hatte wohl wieder mal verschlafen.
 

Harry kannte seinen Schatz sehr genau und wusste, wie gerne er verschlief.
 

Gähnend kaute er auf seinem Toast, sein Blick schweifte dabei zur Tür und er erkannte Mister Malfoy und Draco, die beide ziemlich komisch wirkten.
 

Schnell sprang er auf und lief den beiden nach, immer wieder rief er nach Draco, doch er schien ihn nicht zu hören.
 

Wieder rief er ihm nach, solange bis sich Lucius Malfoy umdrehte und ihn erzürnt anblickte.
 

„Potter, wage es nicht nochmal dich meinem Sohn zu nähern! Anderenfalls sehe ich mich gezwungen, dir einen Fluch aufzuhalsen. Hast du mich verstanden, Potter? Jeglicher Kontakt ist untersagt und nach den Sommerferien seht ihr euch ohne hin nicht mehr, also vergiss ihn", zischte Mister Malfoy bedrohlich und zerrte Draco hinter sich her, bis hin zum Büro von Dumbeldore.
 

Fassungslos stand Harry mitten im Gang und sah zu, wie die beiden langsam verschwanden.
 

Tränen liefen ihm über das Gesicht, als ihm die Worte bewusst wurden.
 

Draco würde nie wieder an diese Schule zurückkehren.
 

Aber warum?
 

Sollte er der Grund sein?
 

Wütend wischte er sich die Tränen weg und setzte sich schnurstracks zu Pansy und Blaise. Auch die beiden hatten noch keine Ahnung, was los war.
 

Umso mehr starrten sie ihn an, als er ihnen alles erzählte.
 

„Was sagst du da? Warum hat Draco uns nichts gesagt?", maulte Pansy und Blaise sah einfach traurig aus.
 

„Draco hat eben gar nichts gesagt, er wirkte fast schon eingeschüchtert. Ich sage euch, da stimmt was nicht", fauchte Harry und knallte die Faust auf den Tisch, dass die Teller nur so schepperten.
 

„Keine Sorge, Harry. Pansy und ich finden raus, was da los ist. Verlass dich darauf", versuchte Blaise ihn zu beruhigen und auch Pansy legte tröstend ihren Arm um ihn und versuchte ihn aufzumuntern.
 

„Seht zu, das ihr was ausfindet, okay?", antwortete Harry traurig und ging langsam, zusammen mit Ron und Hermine zum Unterricht.
 

Snape rauschte wenige Minuten später in den Unterricht, stellte sich vor sein Pult und hielt eine kleine Ansprache, was sehr ungewöhnlich war.
 

Harry klappte sein Buch zu und lauschte gespannt, was die Fledermaus zu sagen hatte.
 

„Mir wurde aufgetragen, euch darüber in Kenntnis zu setzen, dass Draco Malfoy ab sofort nach Durmstrang zur Schule gehen wird. Die näheren Hintergründe, weiß selbst ich nicht, also bitte ich von Nachfragen abzusehen. Danke für eure Aufmerksamkeit", knurrte Snape, befahl die Bücher aufzuschlagen und einen Wolfsbanntrank herzustellen.
 

Harry begann langsam seine Aufgabe zu erledigen, doch in Gedanken war er bei einem blonden Jungen, der ihn für immer verlassen hatte.
 

Sein Herz krampfte bei dem Gedanken, ihn nie wiederzusehen oder ihn gar anfassen zu können.
 

Warum nur?
 

Traurig schnitt er seine Kräuter, Tränen liefen ihm über die Wangen und Ron sah seinen Freund besorgt an.
 

Auch Hermine entging Harrys stummes Weinen nicht.
 

Besorgt schaute sie zu Pansy herüber, doch die zuckte nur mit den Schultern und wusste auch nicht weiter.
 

Harry war so in Tränen aufgelöst, dass er sich in den Finger schnitt und es nicht mal merkte.
 

Erst als Snape ihn bat, die Hände zu waschen taute er langsam auf und schnitt die Kräuter von neuem.
 

Was sollte nur werden ohne Draco?
 

Ohne Draco war er nicht mehr er selber, sein Herz verzerrte sich nach ihm, sein Verstand setzte langsam aus.
 

Den restlichen Tag lief er wie eine Marionette umher und vom Wesen her, glich er mehr einem wandelnden Zombie, als dem alten Harry Potter.
 

Er hatte aufgehört zu leben, zu existieren.
 

Er lebte nur noch vor sich hin, er lebte nur noch so, um es andren recht zu machen.
 

Harry wollte nicht essen, nicht trinken, nicht atmen und nicht schlafen, alles, was er wollte, war die Liebe zu Draco Malfoy.
 

Doch Draco war nicht mehr hier und Harry hatte aufgehört richtig zu leben.
 

Doch Draco war nicht mehr hier und Harry hatte aufgehört richtig zu leben.

-3-

Auch Draco ging es daheim nicht viel besser.
 

Er lag den ganzen Tag im Bett, aß nichts und hatte zu nichts mehr Lust.
 

Er wollte nicht mal die Hauselfen ärgern oder sie herumkommandieren, er lag einfach da und starrte die Decke an.
 

Am liebsten würde er alles wegschmeißen, sein Leben, seine Familie, einfach alles.
 

Doch das konnte er Harry nicht antun, dafür liebte er ihn zu sehr.
 

Noch mehr würde Harry nicht verkraften, das wusste Draco.
 

Harry tat zwar immer stark, aber er war schwach wie ein kleiner Junge, was Gefühle betraf.
 

Seufzend lief er auf und ab, suchte nach Wegen und Mitteln, doch sein Vater ließ ihn streng bewachen.
 

Also wie sollte er Harry das alles erklären?
 

Dann kam ihm plötzlich Dobby in den Sinn.
 

Ja, Dobby mochte ihn seit er mit Harry zusammen war und er war noch immer in Hogwarts.
 

Er war immer in Harrys Nähe, er würde ihm sicher helfen.
 

Aber was, wenn er nach Durmstrang musste, wer half ihm dann?
 

Dobby konnte dann nicht mehr, da er sich von Hogwarts nicht mehr als zu seinem Haus zappen konnte, also was würde dann passieren?
 

Sein Vater hatte ihm immer eingetrichtert nicht zu weinen, doch nun weinte Draco.
 

Nein, er weinte nicht, er schrie vor Verzweiflung und Schmerz.
 

Diese ungestillte Sehnsucht fraß sich langsam fest, nahm Besitz von seinem Körper und ließ ihn nicht mehr los.
 

Langsam ging er ins Badezimmer, ließ die Wanne volllaufen und nahm in heißes Bad. Seine Mutter klopfte an die Tür, doch er reagierte nicht, er hatte die Augen geschlossen und dachte an Harry.
 

Bilder aus glücklichen Tagen flimmerten vor seinen Augen, der erste zaghafte Kuss, die erste gemeinsame Nacht und das wichtigste, die Versöhnung zwischen Gryffindor und Slytherin.
 

Ganz langsam glitt er tiefer in die Wanne, ließ die Augen noch immer geschlossen und tauchte schließlich ganz unter.
 

Er konnte nicht mehr, er machte Schluss und das endgültig.
 

Er spürte langsam den Drang aufzutauchen, doch diesen unterdrückte er und versuchte ganz ruhig zu bleiben.
 

Die Luft reichte nicht mehr aus und nun begann der Kampf, er spürte, wie das Leben aus ihm wich, er sah noch einmal Harry vor sich und versuchte „es tut mir leid „zu sagen. Dann wurde es schwarz vor seinen Augen und er lag leblos in der riesigen Marmorwanne und regte sich nicht mehr.
 

Einige Stunden später betrat Narzissa das Bad und schrie wie von Sinnen, als sie Dracos blassen Körper in der Wanne sah.
 

Sofort stürzte auch Lucius ins Bad und schaute fassungslos auf seinen leblosen Sohn. Warum nur?
 

Beide waren bestürzt über den Selbstmordversuch ihres einzigen Sohnes.
 

„Das ist nur deine Schuld. Du musstest ihn ja mit Gewalt dazu bringen! Du bist das Letzte, in meinen Augen. Los geh und hol den Arzt", kreischte ihn seine Frau an.
 

Tränen rollten und sie klammerte sich verzweifelt an den Körper von Draco.
 

Wenige Minuten später brachte man Draco ins Krankenhaus, wo er wiederbelebt wurde, doch auf der Intensivstation bleiben musste, da er noch nicht außer Gefahr war.
 

Narzissa saß die ganze Zeit an ihrem Bett, im Stillen hatte sie heimlich beschlossen, Harry davon in Kenntnis zu setzen, das war sie ihm schuldig.
 

Zur selben Zeit saß Harry am schwarzen See, dachte nach, als er die Familieneule der Malfoys sah.
 

Freudig sprang er auf, da er dachte, der Brief sei von Draco, aber er war nur von seiner Mutter.
 

Sicher wieder eine Pauke, doch der Brief war ernst, zu ernst, wie er feststellen musste.
 

Lieber Harry,
 

Du wunderst dich sicher, warum ich dir schreibe. Ich will dir keine Predigt halten wie mein Mann, nein, ganz gewiss nicht. Ich will nicht lange Drum herumreden. Draco hat versucht sich gestern das Leben zu nehmen. Ich fand ihn leblos in der Wanne vor, keine Sorge er lebt noch. Er ist im Krankenhaus auf der Intensivstation, aber er ist noch nicht außer Gefahr. Bitte versuch nicht herzukommen, mein Mann lässt ihn von vorne bis hinten bewachen. Sei unbesorgt, ich finde einen Weg für euch beide. Das bin ich meinem Sohn schuldig.
 

Narzissa Malfoy
 

Angst schoss Harry durch den Kopf, ein Gefühl versagt zu haben, machte sich breit.
 

Sein Draco hatte versucht sich das Leben zu nehmen und er konnte nicht mal helfen, musste es geschehen lassen.
 

Es war unfair und gemein.
 

Tränen rollten wieder, wie schon so oft und er schrie seinen Kummer und die Verzweiflung aus sich heraus.
 

Das Echo seiner Schreie hallten traurig über den See und ließen ihn erschaudern.
 

Was musste er denn noch verkraften?

-4-

Harry ging langsam hoch zum Schloss, noch immer liefen Tränen und er schluckte krampfhaft den dicken Kloß im Hals herunter.
 

Sein Verstand war bei null, sein Herz schlug nur noch, weil es musste und seine Augen wirkten noch leerer und trauriger.
 

Den alten Harry gab es einfach nicht mehr, es war so, als wäre Harry Potter an dem Tag, als Draco ging , gestorben.
 

Mitschüler machten sich große Sorgen, doch die meisten machten sich Pansy und Blaise, auch sie vermissten Draco und konnten Harry am besten verstehen.
 

Hermine und Ron hatten ihn schon aufgegeben und hielten es für besser, den Namen Draco nie wieder zu erwähnen, denn es würde Harry nur noch mehr das Herz brechen. Die beiden hatten diese Beziehung eh nie richtig verstanden, manche beschimpften die beiden sogar als Tunten.
 

So etwas tat weh, auch Harry verletzte es und Draco stand immer tapfer hinter ihm.
 

Was sollte jetzt nur werden?
 

Draco erwachte nur langsam und versuchte sich mühsam aufzurappeln, doch der Arzt ermahnte ihn, sich nicht zu überanstrengen.
 

Nickend legte er sich zurück in das weiße, weiche Kissen und seufzte leise auf.
 

Warum haben sie ihn nicht einfach sterben lassen?
 

Warum lag er hier und musste weiterhin leiden?
 

Es war so ungerecht und grausam, am liebsten würde er nie wieder aufwachen.
 

Der Doktor verließ nun das Zimmer und Dracos schaute sich langsam um, es musste doch einen Ausweg geben?
 

Verdammt, er wollte so nicht weiterleben, nicht als Todesser und schon gar nicht ohne seinen Harry.
 

Er schaute sich weiter um, bis er diesen seltsamen Schlauch sah.
 

Für was war der denn, schoss es ihm durch den Kopf.
 

Dann sah er, dass es das Beatmungsgerät war und er zögerte keine Minute und zog die Maske ab.
 

Er legte sich still hin und wartete einfach auf seinen Tod.
 

Ein seltsames Piepsen war zu hören, als er mit dem Tode rang, das Gerät warnte und schon stürzten Ärzte und Schwestern in sein Zimmer und rissen ihn hoch.
 

Mit einer Art Taschenlampe leuchteten sie ihm in die Augen, doch er reagierte nicht.
 

Man beatmete ihn weiterhin und versuchte ihn zu reanimieren, bis schließlich wieder Herztöne zu hören waren.
 

Erleichtert atmeten die Ärzte auf und man ließ eine Schwester zur Sicherheit bei dem Patienten.
 

Der Oberarzt musste den Eltern Bescheid geben und verließ das Krankenzimmer.
 

Harry saß mittlerweile bei Pansy und sie hatte die glorreiche Idee, Draco einfach heimlich zu besuchen.
 

Für was hatte er denn seinen Tarnumhang?
 

Zum ersten Mal seit langem, lächelte er wieder und suchte gleich nach seinem Umhang, allerdings sagten sie Dumbeldore noch Bescheid, damit er einschreiten konnte, falls es Probleme geben würde.
 

Eilig schlüpfte er unter den Umhang und schon waren sie durch den Kamin des Direktors gehuscht und befanden sich im Krankenhaus.
 

Suchend sahen sie sich um, nirgends war eine Schwester zu sehen und so mussten sie zur Information gehen.
 

„Verzeihung, ich suche meinen Verlobten, Draco Malfoy. Auf welchem Zimmer finde ich ihn?", log Pansy der dicken Schwester vor und lächelte zuckersüß.
 

„Ah sie müssen Miss Parkinson sein! Zimmer 304 im zweiten Stock", lächelte sie und blickte ihr traurig hinterher, da sie von dem zweiten Selbstmord des Jungen gehört hatte und dieses Mädchen ihr einfach leid tat.
 

Langsam gingen die beiden die Treppen rauf, schauten sich nach der Zimmernummer um und fanden sie schließlich.
 

Noch einmal atmeten sie tief durch, dann klopfte Pansy an.
 

Eine kleine, dünne Schwester öffnete und lächelte zaghaft, sagte dann aber, dass er Ruhe bräuchte und sie nicht allzu lang bleiben konnte.
 

Verständnisvoll nickte Pansy und die Schwester ließ sie für zehn Minuten alleine mit dem jungen Mister Malfoy.
 

Mit wackligen Knien schritten beide langsam auf das Bett zu.
 

Draco sah blass aus, fast schon wie tot, doch er atmete noch.
 

Harry hatte Tränen in den Augen, als er ihn so sah und all die Apparate und Schläuche sah.
 

Es stand wirklich nicht gut um seinen Süßen.

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Noch immer starrte er die Apparate an, ehe er sich endlich zu Draco ans Bett setzte und seine Hand in seine nahm und sie sanft streichelte.
 

Die Hand von Dracos zuckte energisch und Pansy sah ihn besorgt an.
 

Langsam aber nur ganz langsam öffnete er die Augen und schaute sie an.
 

Vage lächelte sie und drückte sanft seine linke Hand, da Harry die rechte noch immer festhielt und sie sanft streichelte.
 

„Pansy, was machst du hier?", fragte er mit schwacher Stimme und schaute sie misstrauisch an, doch sie lächelte nur und sagte etwas von einer Überraschung.
 

„Was für eine Überraschung?", antwortete er vage, noch immer hatte er keine Ahnung, dass Harry sich in seiner Nähe aufhielt.
 

„Bitte bleib ruhig, ja? Reg dich nicht auf oder sonst was. Versprich mir das!", nuschelte Pansy und drückte wieder liebevoll seine linke Hand.
 

Jetzt erst spürte er die andere Hand, die von Harry und er schaute Pansy an und fragte, wer das sei.
 

„Draco!? … wie soll ich sagen … Harry ist hier", flüsterte sie lächelnd und bat Harry den Umhang abzunehmen.
 

Draco konnte es nicht fassen und starrte die beiden fassungslos an.
 

Harry lächelte Draco sanft an, als dieser ihn erblickte und Tränen in den Augen hatte.
 

Sein Harry war tatsächlich bei ihm und er träumte nicht.
 

Draco versuchte etwas zu sagen, doch Harry schüttelte nur den Kopf und er ließ sich enttäuscht wieder in die Kissen fallen.
 

So viel wollte er ihm sagen, doch jetzt zählte nur seine Anwesenheit und diese machte ihn unsagbar glücklich.
 

Immer wieder schauten sich die beiden tief in die Augen, vorsichtig küssten sie sich und beiden flossen vor Glück die Tränen, doch auch die schönsten zehn Minuten gingen vorbei und so hieß es Abschied nehmen.
 

„Draco, versprich mir, dass du so was nie wieder tust. Ich liebe dich und will nicht, dass du so leidest. Lass mich gehen und vergiss mich einfach, es ist besser so", sagte Harry leise unter Tränen, ging ohne eine Antwort abzuwarten.
 

Es war einfach zu schwer für ihn.
 

„Harry… Warte doch, ich liebe dich doch!" Dracos Augen füllten sich erneut mit Tränen, er schluchzte laut auf und verstand die Welt nicht mehr.
 

Wie konnte Harry nur von ihm verlangen, ihn zu vergessen?
 

Er würde Harry nie vergessen, auch wenn dieser das wollte.
 

Es durfte doch so nicht enden, was war nur geschehen, dass Harry so empfand?
 

Warum ließ Harry ihn einfach alleine und wandte sich von ihm ab?
 

Das tat man doch nicht, wenn man jemanden liebte!
 

Hatte er bereits aufgegeben?
 

Draco würde nie aufgeben, er würde für seine Liebe zu Harry kämpfen, auch wenn sich sein Vater in den Weg stellen sollte.
 

Harry, der wieder im Schloss ankam, warf sich auf sein Bett und ließ den Tränen freien Lauf.
 

War es richtig so oder hätte er es nicht sagen sollen?
 

Was, wenn Dray es wieder tun würde und diesmal sterben würde?
 

Konnte er damit fertig werden?
 

Aber er musste doch auch an sich denken.
 

Draco würde bald nach Durmstrang gehen und sie würden sich nie wiedersehen.
 

So konnte es nicht weitergehen, das wusste auch Harry und er fing langsam wieder an zu leben.
 

Es dauerte zwar ein wenig, doch es sollte schon recht bald besser gehen.
 

Draco lag noch immer im Bett, es war zum Kotzen, was Harry eben abgezogen hatte.
 

Was sollte das nur?
 

Als ob sich Gefühle so einfach abstellen lassen würden!
 

Wütend schmiss er sein Wasserglas an die Wand und fluchte.
 

So leicht gab ein Malfoy nicht auf.
 

Er stand langsam auf und versuchte die Scherben wegzumachen, dabei schnitt er sich allerdings in den Finger und Blut tropfte auf den Boden.
 

Minutenlang starrte er auf seinen Finger, ja warum kam ihm die Idee nicht gleich?
 

Er suchte die Größte heraus und verschwand damit im Badezimmer.
 

Zitternd setzte er sich auf den Klodeckel und atmete tief durch.
 

Wenn Harry ihn nicht mehr wollte, dann sollte es eben so sein, doch dann wollte er auch nicht mehr.
 

Mit einem schnellen und präzisen Schnitt durchtrennte er die Pulsader und sank sehr schnell zu Boden.
 

Eine der Schwester riss erschrocken die Tür auf und fand Draco in der Blutlache.
 

Nein, nicht schon wieder, schoss es der jungen Frau durch den Kopf.
 

Was musste dieser Junge nur leiden, wenn er es erneut versuchte?
 

Lucius Malfoy saß am Bett seines Sohnes, der noch immer im Krankenhaus lag und nach dem letzten Selbstmordversuch in einer Art künstlichen Koma lag.
 

Die Wut sah man deutlich in seinem Gesicht, eine Schande war es, wie er immer sagte.
 

Ja, sein Sohn war eine Schande für seine Familie, er war schwach, bäumte sich gerne auf und zu allem Übel, war er auch noch schwul.
 

Das war die größte Schande, doch damit nicht genug.
 

Dieser Versuch sich umzubringen, war in Lucius Augen einfach dumm und nicht sehr typisch für einen echten Malfoy.
 

„Warte nur mein Sohn, wenn du erst in Durmstrang bist, wirst du schon wieder lernen, was es heißt ein Malfoy zu sein. Du bringst nicht noch einmal solch eine Schande über unser Ansehen, dafür sorge ich schon", zischte er leise und sah seinen Sohn noch einmal an, bevor er das Zimmer endgültig verließ.
 

Er appierte zum Schloss Hogwarts, wo er sich gleich auf die Suche nach seiner zukünftigen Schwiegertochter Pansy Parkinson machte.
 

Hastig durchstreifte er die Schule und fand sie schließlich in der großen Halle, wo sie sich gerade mit Blaise Zabini und Harry Potter unterhielt.
 

Wieder spürte er diese Wut in sich, wie konnte es Potter nur wagen sich mit einem Slytherin abzugeben?
 

So etwas gehörte sich nicht, so etwas duldete er nicht.
 

„Pansy, kommst du bitte mit! Wir müssen reden, sofort!", donnerte es aus Lucius raus und kleinlaut folgte Pansy ihm auf den Gang der Schule und wunderte sich, warum er so erzürnt wirkte.
 

War etwa wieder etwas mit Draco passiert?
 

„Warst du im Krankenhaus bei Draco?"
 

Oje Malfoys Vater war geradezu am Toben, da stimmte doch was nicht!
 

„Ja, ich war heute Morgen da und was kümmert sie das? Sie machen ihrem Sohn das Leben zur Hölle und das von Harry gleich mit. Haben sie nichts Besseres zu tun, als mich Löcher in den Bauch zu fragen?" Pansy war ziemlich mutig, was diese Aussage betraf, das fiel auch sofort Mister Malfoy auf, aber solche energischen Frauen liebte er.
 

„Was hast du ihm gesagt? Was hast du ihm verdammt noch mal gesagt, dass er sich wieder versucht hat, das Leben zu nehmen, los sag schon?" Lucius war außer sich.
 

Pansy wich erschrocken zurück, damit hatte sie nun wirklich nicht gerechnet, aber sie wollte Harry nicht verraten, also schwieg sie.
 

„Ich habe ihm gar nichts gesagt, nur das übliche, dass Blaise und ich ihn vermissen. Mehr hab ich nicht gesagt", stammelte Pansy nervös.
 

Hoffentlich glaubte er ihr das auch und würde nicht weiter fragen.
 

„Ach du hast nicht zufällig was von Harry oder so erzählt?" Nein, wie sollte sie denn auch, er war ja schließlich dabei und es konnte doch keiner ahnen, dass Draco es ein drittes Mal versuchte.
 

„Nein, ich habe nichts dergleichen gesagt! Kann ich jetzt gehen? Ich habe gleich noch Unterricht!"
 

„Ja, verschwinde, aber wage es nicht noch mal einen Alleingang zu meinem Sohn zu wagen. Nicht eher bis er wieder fit ist", schnarrte er und weg war er auch schon wieder.
 

Schnell verschwand Pansy in der großen Halle, setzte sich zu Blaise und erzählte ihm, was vorgefallen war, dieser schaute sie nur entsetzt an.
 

Was sollte Draco denn noch alles erleiden, reichte es nicht langsam?
 

Harry, der die Gesichter der beiden sah, fragte sich im Stillen, was nun wieder passiert sei. Ihre Gesichter sprachen Bände, er konnte nicht anders und ging zu ihnen rüber und nahm neben der völlig verwirrten Pansy Platz.
 

„Draco hat es wieder getan, er liegt im Koma, hat viel Blut verloren und sein Vater hat nichts Besseres zu tun, als die Leute anzureizen", maulte Pansy unter Tränen.
 

Harry saß fassungslos da und fragte sich nach dem Warum.
 

Sollten etwa seine Worte dazu geführt haben, sollte er schuld sein?
 

Warum ließ Draco nicht einfach los, immerhin würde er bald an eine andre Schule kommen.
 

Da gab es sicher auch Jungs und dort würde er sicher Harry vergessen können.
 

Aber so wie es aussah, wollte Draco gar nicht loslassen, sollten sie etwas beide kämpfen? Ein Kampf um die Liebe?

-6-

Nun war es amtlich und die Sommerferien begannen.
 

Harry verabschiedete sich am Bahnhof von Pansy, Blaise, Ron und Hermine und fuhr dann mit seinen Verwandten, den Dursleys nachhause.
 

Die ganze Autofahrt über schwieg er, er hatte auch keine große Lust irgendetwas zu sagen.
 

Seine Sorgen galten ganz alleine Draco Malfoy, der noch immer im Koma lag und sich nicht rührte.
 

Lieber Himmel waren das noch Zeiten, als sie gemeinsam Hogwarts unsicher machten und sich heimlich im Raum der Wünsche trafen.
 

Es hatte lange gedauert, bis sie ihre Beziehung öffentlich machten und genauso schnell wie sie öffentlich war, war sie auch schon wieder vorbei.
 

Nicht ganz freiwillig, aber es war vorbei.
 

Einen kleinen Stich ins Herz versetzte es ihm immer noch, als er an den Tag dachte, wo Lucius Draco einfach mitnahm und ihn gefoltert und gedemütigt am Boden zurückgelassen hatte.
 

Wie er die weichen und unschuldigen Lippen von Draco vermisste, das glänzende Haar und seinen atemberaubenden Körper, der sich so schön lustvoll unter ihm wandte.
 

Ja, es war eine unvergessliche Zeit und Tränen der Trauer und des Verlustes rannten über seine Wangen.
 

„Harry wir sind zu Hause." Seine Tante hatte ihn buchstäblich aus seiner Traumwelt geholt und lächelte ihn nun sanft an.
 

Etwas neben der Rolle betrat er das Haus und verzog sich gleich auf seinem Zimmer.
 

Ruhe, das war es jetzt, was er brauchte, einfach hinlegen und nicht denken oder nichts machen, nur die Ruhe und Innern Frieden finden.
 

Doch aus der Ruhe wurde nichts, sein Cousin Dudley klopfte und bat ihn zum Kaffee herunterzukommen.
 

Genervt stöhnte Harry auf und trottete langsam ins Wohnzimmer und nahm am Tisch Platz.
 

„Harry was ist los? Hast du Streit mit deinem Freund?" Besorgt sahen ihn sein Onkel und seine Tante an.
 

Sie wussten, dass Harry auf Jungs stand und einen festen Freund hatte.
 

„Nein, wir sind getrennt, aber das wollten wir beide nicht. Sein Vater hat ihn von der Schule genommen und jeglichen Kontakt untersagt. Draco war so fertig, dass er sich bereits dreimal versuchte, umzubringen und jetzt im Koma liegt. Ich habe ihn vorher noch gesehen und ihm gesagt, er solle mich vergessen. Gott, was war ich blöd, nur meinetwegen liegt er jetzt da." Wütend ballte Harry die Fäuste, seine Tante nickte verständnisvoll und seinem Onkel stieg Wut ins Gesicht.
 

Die blanke Wut auf Lucius Malfoy.
 

„Dieser Bastard, dieser Wüstling! Wie kann er es wagen? Ich habe den Kerl ja nie gemocht, aber das geht eindeutig zu weit", donnerte es aus Mister Dursley heraus.
 

Sein Neffe tat ihm unwahrscheinlich leid und was musste nur dieser arme Junge im Krankenhaus ertragen?
 

„Lass gut sein, ich kann es nicht ändern. Muss mich halt damit abfinden, dass ich ihn nie wiedersehe." Wie bitte, Harry wollte aufgeben, das konnte doch nicht wahr sein, er gab doch sonst nie so schnell auf.
 

Nun gut, es war seine Entscheidung und sein Onkel verstand es langsam.
 

Es war wohl ohnehin besser so und wer weiß, vielleicht gab es bald einen neuen Freund für Harry.
 

Der Nachmittag verlief sehr ruhig und Harry beschloss im Garten die Blumen zu gießen und den Rasen zu mähen.
 

Ablenkung, das war jetzt genau das Richtige für ihn und seine geschundenen Gefühle.
 

Die Blumen waren es ihm dankbar und wenig später surrte der Rasenmäher.
 

Harry fuhr immer wieder den Rasen ab, bis das Gras kurz genug war und er eine Pause machte.
 

Natürlich holten ihn seine Gedanken an Draco schnell wieder ein und so beschloss er Blaise zu schreiben und sich alles von der Seele zu reden.
 

Hi Blaise,
 

Du kannst dir nicht vorstellen, was eben bei meinem Onkel abging!
 

Er hat getobt vor Wut, wegen Draco und seinem Vater.
 

Na ja hauptsächlich wegen seines Vaters.
 

Aber was will mein Onkel schon machen, er ist ein Muggel und kann gar nichts.
 

Wie dem auch sei, ich bin gut angekommen, sitze nun im Garten und schreibe dir.
 

Na ja, ich tu das nur, weil mich die Gedanken einholen und ich sie nicht verdrängen kann. Verdammt, das frisst mich noch mal auf!
 

Was soll ich denn nur machen?
 

Kämpfen oder doch lieber aufgeben und ihn ziehen lassen?
 

Harry
 

Harry ahnte noch nicht, was er morgen als Antwort erhalten würde, doch die Antwort sollte sein Leben verändern.
 

Als Harry am nächsten Morgen erwachte, saß eine graubraune Eule auf seinem Bett und gurrte aufgeregt vor sich hin.
 

Wessen Eule war das jetzt wieder?
 

Vorsichtig nahm er den Brief, gab ihr einen Kräcker und weg war sie auch schon wieder. Seltsamer Vogel, aber wenigstens biss sie nicht, wie andere Eulen.
 

Er öffnete den Brief, schaute kurz auf den Absender und stellte fest, dass dieser von Blaise Zabini stammte.
 

Hey Harry,
 

Erst mal danke, für das Vertrauen, das du mir entgegenbringst.
 

Leider hab ich heute keine sonderlich guten Neuigkeiten für dich.
 

Es geht um Draco und um Pansy.
 

Die beiden sollen schon nächstes Jahr verheiratet werden.
 

Pansy hat es gestern erst erfahren, sie will das nicht, sie liebt doch Theodor.
 

Dracos Vater hat doch nicht alle Latten am Zaun!
 

Aber, dass dein Onkel so abging, finde ich klasse.
 

Hätte das einem Muggel gar nicht zugetraut.
 

Na ja Granger vielleicht, aber nicht deinem Onkel.
 

Lass dich ja nicht auffressen Harry, hörst du?
 

Ich weiß, du liebst Draco, aber denk doch bitte mal realistisch!
 

Er geht nach Durmstrang und du nach Hogwarts.
 

Wie soll das bitte gehen?
 

Hattest du nicht schon mal zu ihm gesagt, dass er dich vergessen soll?
 

Warum tust du das nicht auch?
 

Nun ja, ich will dir da nichts aufdrängen, aber glaub mir, wenn das so weiter geht, ist bald einer von euch in der Klapse.
 

Blaise
 

Draco sollte also Pansy heiraten, das hatte sich sein Vater ja ganz toll vorgestellt.
 

Das konnte einfach nicht gut gehen, das war nur zu offensichtlich.
 

Draco würde sich zu so etwas doch nie zwingen lassen und Pansy?
 

Ja, sie würde es auch nicht wollen.
 

Pansy war schon eine Art beste Freundin für Harry, seid sich Hermine immer mehr von ihm distanzierte und das auch nur, weil er schwul war.
 

Als ob das ein Grund wäre, es war doch nicht ansteckend, oder so.
 

So war sie eben und Ron tat es ihr gleich nach.
 

Muss Liebe schön sein!
 

Harry setzte sich gleich an seinen Schreibtisch und wollte eben noch den Brief beantworten, ehe er etwas aß und sich dann im Garten ablenkte.
 

Hi Blaise,
 

So, so, die beiden sollen also heiraten, wenn das nicht mal nach hinten losgeht und zum Aufstand führt!
 

Ich kenne die beiden und ich denke, keiner der beiden ist für diesen Schritt bereit, auch nicht, wenn es Malfoy Kotzbeutel so wünscht.
 

Ja, mein Onkel ist schon ne Wucht, bin echt stolz auf ihn.
 

Ich soll Draco also mal eben so vergessen, ja?
 

Wie stellst du dir das denn vor?
 

Ich bin doch kein Staubsauger, den man an und aus schaltet, tz also wirklich, du hast Nerven!
 

Keine Sorge, ich lande schon nicht bei den Bekloppten, du bist ja auch noch da und hilfst mir.
 

Dafür danke ich dir auch ganz herzlich.
 

Also dann, freue mich auf Post von dir.
 

Harry
 

Hedwig flatterte davon und Harry schritt langsam in die Küche, wo Petunia gerade den Kaffee aufsetzte und ihn liebevoll drückte.
 

„Hast du schlafen können? Ich denke, es ist nicht leicht für dich", versuchte sie es, während sie die Spiegeleier auf den Tellern verteilte und jedem eine Scheibe Toast dazulegte.
 

„Ja, ging so, ich hab ja auch noch Blaise, einen guten Freund. Er ist großartig, er versucht mich abzulenken." Harry half seiner Tante und deckte den Tisch weiter ein, damit sie im Anschluss gemeinsam essen konnten.
 

Schweigend vernahm Harry sein Essen zu sich und lenkte sich im Garten mit dem Unkraut rupfen ab, doch so recht klappte es nicht.
 

Verdammter Mist aber auch. Warum holte ihn nur alles ständig ein?
 

Zum Glück war Hedwig wieder da und hatte auch schon wieder Post für ihn.
 

Blaise war echt spitze und eine sehr große Hilfe für ihn.
 

Na du,
 

Was zum Teufel ist ein Staubsauger?
 

Das muss ich nicht wirklich verstehen, oder?
 

Hey, nichts zu danken, ich versuche nur dich bei Laune zu halten, du weißt doch, wir Gays sollten zusammenhalten.
 

Man ich schreibe nur wieder Blödsinn, woran das nur wieder liegt?
 

Egal, das tut nichts zur Sache.
 

Der neue Spitzname für Drays Ollen gefällt mir, aber ich hab einen besseren.
 

Langhaariger Bombenleger!
 

Na wie klingt das?
 

Also ich finde es ja genial, aber muss jeder für sich selber wissen.
 

Blaise
 

PS: Hab mal meine Eltern gefragt, also wenn dir die Decke auf den Kopf fallen sollte, dann kannst du gern mal vorbeikommen.
 

Gar kein so schlechte Idee, warum auch nicht?

-7-

Langsam erwachte Draco aus seinem Koma-zustand, fast fünf Wochen lag er nun schon hier und wusste nicht mehr warum.
 

Er hatte tatsächlich alles vergessen, was für ihn schlimm war, konnte für seinen Vater nur nützlich sein und so log er seinem Sohn eine wahnsinnige Geschichte vor.
 

Lucius Malfoy erzählte ihm doch glatt, dass Harry versuchte ihn umzubringen und es aussehen lassen wollte, wie ein Selbstmordversuch.
 

Auch erzählte er ihm, dass er eine Freundin hatte, die Pansy hieß.
 

Kein Wort über Harry und Beziehung erwähnte er, nur eben, dass er versuchte hätte ihn zu töten.
 

Draco ballte wütend die Fäuste zusammen, er glaubte diese Geschichte und nahm es hin.
 

Nicht mal seine Mutter konnte es fassen, da wurde ihrem Sohn solch eine unglaubliche Sache aufgetischt und er nahm es hin.
 

Sie würde Draco schon zu seinen Erinnerungen zurückverhelfen.
 

Auch Pansy wurde zum Schweigen verdonnert, würde sie auch nur ein Wort sagen, dann würde er ihre Eltern als Verräter entlarven.
 

Pansy war geschockt und genauso hilflos wie Narzissa.
 

Wussten doch beide Frauen, wie sehr Draco Harry eigentlich liebte.
 

Jegliche Erinnerung an ihn war weg, der erste Kuss, ihre erste Nacht zusammen und wie sie sich gefunden hatten.
 

Einfach alles war weg, wo einst die Liebe war, wohnte jetzt Hass und Rachegelüste.
 

Harry ahnte nicht, dass Draco wach war und was man ihm erzählt hatte, er war die letzten beiden Wochen bei Blaise Zabini zu Besuch und genoss seine Ferien in vollen Zügen. Blaise war echt ein super Freund für ihn, auch zu Ron und Hermine hatte er wieder einen besseren Draht, man schrieb sich Briefe und man versuchte die Vergangenheit zu vergessen.
 

Auch vergaß Harry langsam Draco und fand mehr und mehr Gefallen an dem schwarzhaarigen Slytherin.
 

Ja, die Zeit der Schmerzen und unerfüllten Liebe war vorbei und man erfreute sich nun andere Dinge und man lachte wieder aufgelassen und frei.
 

Auch Harrys Verwandte freuten sich, wenn sie fröhliche Briefe bekamen und nicht wie sonst, trist und traurig.
 

Es ging also mit Harry wieder bergauf und das konnte jeder sehen und ganz besonders Blaise spürte das.
 

Die beiden plagten sich mal wieder im Pool seiner Eltern, als sie sich langsam näher kamen.
 

Sie tobten wie kleine Kinder, tauchten sich immer wieder unter und lachten, wie fröhliche Teenys das eben taten.
 

Als sie sich wieder untertauchten und auftauchten, schauten sie sich tief in die Augen und konnten den Blick einfach nicht abwenden, smaragdgrün starrte eisblau an und sie näherten sich ganz zaghaft den Lippen des Anderen.
 

Ganz langsam küssten sich die beiden, erst scheu und dann wurden sie mutiger, vertieften den Kuss mit Zunge und erforschten frech die Mundhöhle des jeweils anderen.
 

Blaise schlang seine Arme um Harry, drückte ihn gegen den Beckenrand und küsste ihn heiß und verlangend.
 

Wie lange hatte Harry solche Gefühle schon nicht mehr gehabt, es musste Wochen her sein.
 

Bei Merlin, wie sehr hatte er das Kribbeln im Bauch und die heißen Blitze in der Lendengegend vermisst.
 

Eng schmiegte er sich an den dunkelhaarigen Slytherin und küsste sanft dessen Hals entlang und entlocke Blaise ein leises Stöhnen.
 

Gott, wenn sie nicht im Pool wären, wären sie wohl längst eine Stufe weiter.
 

„Blaise … warte! Wir können nicht, wir sollten nicht … also ich meine … ich brauch einfach noch Zeit", stammelte Harry.
 

Blaise nickte mit einem Lächeln und gab Harry soviel Zeit, wie dieser brauchen würde.
 

Langsam kletterten die beiden aus dem Becken, trockneten sich ab und machten sich langsam für die Winkelgasse fertig.
 

Harry würde dieses Jahr zusammen mit den Zabini's seine Besorgungen für die Schule erledigen.
 

Er freute sich schon riesig, da er Blaise seine Eltern sehr mochte und schätzte.
 

Er ahnte noch nicht, dass er Draco begegnen würde und dieser ihn plötzlich hasste und umbringen wollte.
 

Er ahnte auch nicht, dass er ein Todesser war und Harrys schlimmsten Feind treu zur Seite stand.
 

Blaise und Harry liefen zusammen mit den Zabini's durch die Winkelgasse, als sie Pansy zusammen mit Narzissa Malfoy trafen.
 

Beide Frauen wirkten seltsam unruhig und ängstlich, fast schon eingeschüchtert und wie auf der Flucht.
 

Als Harry Pansy grüßen wollte, trat wie aus dem Nichts Mister Malfoy hervor und zog sie unsanft von ihm weg.
 

Verdammt, was sollte das?
 

Hatte er Pansy einer Gehirnwäsche unterzogen und warum benahm sie sich so seltsam? Noch merkwürdiger sollte es allerdings werden, als Dracos dazu stieß und Pansy an die Hand nahm und teuflisch grinste.
 

„Draco? Wie geht es dir?" Harry ahnte nicht, was gleich geschehen würde und trat näher an den ehemaligen Slytherin heran.
 

„Ach ne, wenn haben wir denn da? Bist du nicht dieser Harry Potter, der mich versucht hat, umzubringen und es dann wie einen Selbstmordversuch aussehen zu lassen?" Draco verzog angewidert die Gesichtszüge.
 

„Wie bitte, ich soll was gemacht haben? Tickst du noch ganz frisch? Ach so ich verstehe schon, Gehirnwäsche nennt man das! Ja, ja, glaub du nur ruhig, was dein Vater dir einbläut, ist mir ehrlich gesagt egal, was du denkst oder glaubst!" Harry war sichtlich erzürnt und beide fingen an, sich auf übelste Art und Weise zu beschimpfen.
 

Aus Liebe wurde tatsächlich Hass und Schuld waren nur Lucius Malfoy und diese Amnesie.
 

„Wart's nur ab Potter, ich mache dich fertig. Früher oder später wirst du tot sein! Der dunkle Lord wird es schon richten und ich werde daneben stehen und lachen. Und wie ich lachen werde!" Seine Augen funkelten bedrohlich, Draco war wie ausgewechselt und schien wirklich nichts mehr zu wissen.
 

„Komm Harry, lass den Spinner träumen! Wir verziehen uns", zischte Blaise, denn auch er war sauer über Dracos Sinneswandel und zog Harry hinter sich her.
 

Bevor Harry mitging, zog er Blaise an sich und küsste ihn leidenschaftlich.
 

Draco starrte die beiden fassungslos an und er spürte deutlich ein Stich ins Herz, doch er konnte es einfach nicht zuordnen, was es war.
 

Eigentlich war es das Gefühl von Eifersucht, doch er hatte jegliche Gefühle zu Harry einfach vergessen und somit war dies nicht erklärbar für ihn.
 

„Komm Blaise, wir gehen, dem ist echt nicht mehr zu helfen. Der spinnt doch vollkommen, dem haben sie wohl ins Hirn geschissen", knurrte Harry, zog Blaise hinter sich her und hörte nur noch was von Todesser und anderen sonderbaren Beschimpfungen.
 

Irgendwas stimmte nicht mit Draco und beide spürten das, aber warum hatte Pansy nichts gesagt?
 

Sollte auch sie etwas vergessen haben, sollte sie die Freundschaft zu den beiden etwa auch vergessen haben?
 

Harry ließ Blaise seine Hand los und eilte zurück, doch was er da zu sehen bekam, ließ ihm das Blut in den Adern fast gefrieren.
 

Draco zog die Ärmel von seinem Hemd hoch und zeigte stolz Grabbe und Goyle sein Todessermal.
 

Es war unfassbar.
 

Wütend drehte sich Harry um und ging zurück zu Blaise.
 

„Alles okay, Harry? Irgendwie siehst du blass aus", murmelte der dunkelhaarige Slytherin und schaute Harry in die Augen, die sich ganz langsam verengten und deutliche Wut widerspiegelten.
 

„Er ist ein verdammter Todesser wie sein Vater! Hörst du … er ist EIN TODESSER!", schrie Harry durch die halbe Gasse, das sich einige erschrocken umdrehten und ihn ängstlich anblickten.
 

„Bist du dir sicher, ich meine nicht, dass du dich verguckt hast oder so?" Blaise konnte das einfach nicht glauben, sein bester Freund und ein Todesser, das passte nicht.
 

„Glaubst du ich spaße? Nein, ich habe es mit eignen Augen gesehen. Es war das Mal des dunklen Lords", zischte Harry verärgert und ballte die Fäuste.
 

Am liebsten würde er alles kurz und klein schlagen, so wütend war er auf Draco.
 

„Okay, okay, ich habe es ja verstanden. Komm lass uns nachhause gehen, sonst kippst du mir gleich noch um und das wollen wir ja nicht", antwortete Blaise ruhig.
 

Einige Stunden später waren sie wieder in Haus der Zabini's, doch die Begegnung mit Draco sollte noch lange an ihren Nerven ziehen und für schlaflose Nächte sorgen.
 

Blaise und Harry lagen am Pool, als er die Verspannungen des Gryffindors bemerkte und anfing, diese zärtlich wegzumassieren.
 

Rittlings setzte er sich auf ihn, fand jede noch so kleine Erhärtung und löste sie mit mal leichtem oder festerem Griff.
 

Harry rekelte sich unter diesen Berührungen und seufzte leise auf.
 

Es tat einfach gut, sich so fallen zu lassen und einfach nur zu genießen, einfach alles vergessen und die Gedanken abschalten und an nichts mehr denken.

-8-

Die Ferien waren vorbei und nun hieß es zurück nach Hogwarts, doch wie würde dieses Schuljahr ohne Draco Malfoy ablaufen, ging das überhaupt?
 

Für Harry und Blaise stand fest, dass es gehen würde, seit sie wussten, dass er ein Todesser war, war Malfoy für die beiden gestorben.
 

Auch Ron und Hermine waren froh, dass Malfoy endlich weg war und sie sich wieder besser mit Harry verstanden.
 

Zusammen saßen die vier in einem Abteil und plauderten über ihre Ferien, als Pansy plötzlich die Waggontür öffnete und die vier anstarrte.
 

„Was zum Henker will die denn hier?" Es kam von allen, nachdem Pansy in der Winkelgasse den Mund nicht auf-bekam, war auch sie für die vier gestorben und das spürte sie nun.
 

„Verpiss dich bloß", zischte Blaise verärgert und Hermine schnaufte sie nun verachtend an.
 

Harry erhob sich, öffnete ihr die Tür und sagte ruhig und sachlich:"Es ist besser, du gehst jetzt, du verräterisches Miststück!"
 

Verwundert und traurig verschwand sie auch wieder, sie konnte doch gar nichts dafür, aber sie würde sich schon erklären, notfalls eben schriftlich.
 

Pansy begriff einfach nicht, wie Harry ihr unterstellen konnte, sie würde mit drinnen hängen, das tat sie nicht und das wollte sie auch nicht!
 

Was sie wollte, war, dass Harry und Draco wieder glücklich werden konnten, doch Draco erinnerte sich nicht mehr und Harry schien mit Blaise liiert zu sein.
 

Wie auch immer Pansy gab nicht auf und sie würde die beiden schon wieder zusammenbringen.
 

„Wie kann sich diese blöde Kuh nur herwagen? Die hat wohl einen Klatscher zu viel abbekommen", moserte Hermine weiter.
 

Ron nickte zustimmend und Blaise lachte, nur Harry war irgendwie in sich gesunken und fragte sich, ob das eben richtig war, sie so anzumeckern.
 

Ohne etwas zu sagen, verließ Harry das Abteil, suchte nach Pansy und wollte mit ihr reden.
 

Vielleicht würde sie ihm etwas erzählen, wenn sie alleine waren.
 

Langsam bahnte er sich seinen Weg durch den Zug und fand sie schließlich alleine in einem Abteil vor.
 

Sie saß am Fenster und allem Anschein nach hatte sie wohl geweint.
 

Na ja sanftmütig waren sie nicht zu ihr gewesen, also konnte er es ihr auch nicht übel nehmen.
 

Langsam betrat er das Abteil, setzte sich ihr gegenüber und räusperte sich leise.
 

„Pansy? Hör mal, es tut mir leid, was ich eben zu dir gesagt habe. Ich war nur sauer, weil du in der Winkelgasse nichts gesagt, oder gemacht hast. Ich verstehe einfach nicht, warum du so bist, wie du bist." Harry schaute sie sanft an, sie lächelte und wischte sich die Tränen weg, überlegte kurz, wie sie anfangen sollte.
 

„Weißt du Harry … Draco weiß nichts mehr, er leidet unter Amnesie und sein Vater lügt ihn auch noch eiskalt an. Daher denkt er so komisch über dich, er erinnert sich nicht, was ihn mit dir verbunden hat, aber dich scheint das ja auch nicht zu kümmern … du scheinst glücklich und neu vergeben zu sein!"
 

Die Ansage hatte gesessen und Harry schaute sie verdattert an.
 

Draco und Amnesie, das würde zumindest seinen Hass erklären, aber nicht das Mal des dunklen Lords.
 

„Das mit mir und Blaise ist nicht wie mit Draco, wenn du verstehst, was ich meine!" Harry runzelte die Stirn, verdammt nun sprach er auch noch mit Pansy, der Verlobten seines Exfreundes und dann auch noch über ihn und seine Gefühle.
 

„Wie ist es dann Harry … erkläre es mir bitte! Wie kannst du Dray nur so schnell vergessen und etwas Neues anfangen und dann noch mit Dracos besten Freund?" Pansy verstand das alles nicht, sie war ein Mädchen und so was wie Konkurrenz, im wahrsten Sinne des Wortes.
 

„Ich liebe Blaise nicht, es ist nur Sex. Versteh doch, ich kann einfach nicht mehr, Draco ist in Durmstrang, er leidet an Amnesie und er ist ein Todesser. Soll ich noch mehr erklären?"
 

„Nein, Harry. Weiß Blaise, dass es für dich nur Sex ist? Sei bitte fair zu ihm, er hat das nicht verdient, okay?"
 

„Nein, er weiß es nicht, er ahnt es aber. Ich denke, ich werde es ihm heute Abend sagen." Harry stand auf und wollte gehen, doch Pansy hielt ihn zurück. "Harry, Draco ist nicht freiwillig ein Todesser geworden."
 

Damit verschwand Harry zurück in sein Abteil und nahm Platz neben Blaise.
 

Einige Stunden waren vergangen, Harry und Blaise hatten sich im Raum der Wünsche verzogen.
 

Eine bedrückende Stille lag in der Luft, beide ahnten wohl schon, was jetzt folgen würde. Harry musste es ihm sagen, es war nur fair und gerecht zugleich.
 

Traurig blickten sich die beiden an, beide wussten, dass ihre Liebe niemals echt sein würde, dass es immer nur ein Ersatz wäre und sie sich letztendlich voneinander trennen mussten.
 

„Blaise es tut mir leid, aber ich kann nicht mit dir zusammen sein. Es wäre falsch und unfair, ich liebe dich nicht, ich kann es also nicht." Harry versuchte seinen Blicken auszuweichen, versuchte sich zu verstecken, oder sich ganz weit wegzuwünschen.
 

„Harry, sieh mich an! Ich weiß was in dir vorgeht, du liebst Draco noch immer und kannst nicht verstehen, was in dir und in ihm vorgeht. Harry kämpfe, lass nicht alles untergehen, hilf ihm, sich zu erinnern. Egal wie, aber gib ihn nicht auf!" Blaise klopfte ihm beruhigend auf die Schulter.
 

Warum nur war er nicht wütend oder gar enttäuscht, warum wollte er, dass er kämpfte?
 

„Sieh ihn dir doch an, Blaise! Er weiß nicht mal mehr, dass er mich geliebt hat … er hat mich einfach vergessen und ich könnte schwören, dass sein Vater damit auch etwas zu tun hat. Warum sonst glaubt er, ich wollte ihn umbringen? Was soll ich denn machen … soll ich ihn mit Briefen zu texten?"
 

Himmel warum verstand ihn denn nur keiner?
 

„Ein Versuch wäre es wert, Harry. Schick ihm doch das Bild von euch, vielleicht bringt das was. Ich bin dir nicht böse Harry, ich konnte mir schon denken, dass ich nur eine Art Ersatz war. Du gehörst nun mal zu Dray und er gehört zu dir. Ihr beide seid wie Zwillinge ihr ergänzt euch und eure Liebe ist stark. Kämpfe dafür Harry und versuch nicht nochmal meine Gefühle so durcheinander zu bringen, verstanden?" Blaise ließ ihn alleine, nun konnte er sich entscheiden, was er wollte und wen er wollte.
 

Na super, wie sollte er das anstellen, wie sollte er Draco schreiben, ohne Gefahr zu laufen, erwischt zu werden?
 

Verdammt, verdammt und nochmal verdammt!
 

Was sollte er nur machen, sollte er heimlich nach Durmstrang und mit ihm reden?
 

Doch was, wenn er dort überwacht werden würde?
 

Es war wohl das Beste mit Pansy zu reden, sie war die Einzige, die jetzt noch helfen konnte, sie war noch immer eine wichtige Person für Draco.
 

Gut sie war seine Verlobte, aber auch nur, weil sie das Theater mitspielte.
 

In Wirklichkeit liebte sie aber Theodor Nott und war alles andere als glücklich über ihre Lage.

-9-

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

-10-

Pansy erhob sich unter Schmerzen, ihr ganzer Unterleib brannte und stach, als hätte sie sich in eine Hecke voller Brennnesseln gesetzt.
 

Mühselig schritt sie zum Haus der Malfoys zurück, jeder Schritt kostete Mühe und schmerzte, es war, als würde ihr jemand einen Dolch in den Leib rammen.
 

Sie verfluchte Draco bei jedem Gang, der ihr Quallen breitete, am liebsten würde sie flüchten, doch das war unter ihren Umständen unmöglich.
 

Langsam näherte sie sich dem Garten, versuchte sich nichts anmerken zulassen, stolperte mehr oder weniger ins Haus rein und quälte sich die Treppen zum Badezimmer rauf.
 

Sie ließ sich Badewasser ein, wollte den Schmutz und die Pein, die an ihr klebten, von sich waschen, wollte sich am liebsten ertränken und alles um sich herum vergessen.
 

Langsam stieg sie in das warme Wasser, spürte, wie es sie sanft umschmeichelte und ihre Schmerzen langsam abschwächten.
 

Sie lehnte sich zurück, schloss die Augen und vergaß für Sekunden ihre Pein.
 

Wie gern würde sie am Rad der Zeit drehen, das alles ungeschehen machte und die beiden Getrennten wieder zusammenfügte.
 

Beide wären zusammen, keiner würde leiden, sie würde nicht leiden und alles wäre schön wie immer.
 

Sie hasste Dracos Vater aus tiefstem Herzen, wäre er nicht, wäre alles gar nicht so weit gekommen, Draco wäre noch immer bei ihnen in Hogwarts, bei Harry und sie könnte mit Theo glücklich sein.
 

Warum hatte dieser kalte und herzlose Mann nur alles zunichtegemacht, warum hatte er Menschen zu ihrem Glück gezwungen?
 

Glück, das beide so nicht wollten und es verabscheuten.
 

Warum half ihr niemand?
 

Warum ließ Narzissa dies alles zu, warum wollte sie Draco nicht helfen, warum sah sie zu?
 

Langsam stieg das junge, geschundene Mädchen aus der Wanne, trocknete sich ab, fühlte sich kein Stück besser und öffnete das Fenster des Badezimmers.
 

Sie hörte Stimmen unter der Fensterbank, eine von Dracos Mutter und eine, die sie zwar schon mal gehört hatte, aber nicht zuordnen konnte.
 

Verdammt, wer war die andere Frau, die dort sprach und helfen wollte?
 

Vorsichtig versuchte sie sich zu strecken, zu erkennen, um wen es sich handelte, doch sie rutschte aus und knallte unsanft zu Boden.
 

Beide Frauen hatten sie gehört und liefen hastig ins Bad, schauten nach der nur im Handtuch bekleideten Pansy, die wimmernd am Boden lag und sich vor Schmerzen krümmte.
 

Besorgt halfen sie ihr auf die Beine, stellten fest, dass sie zum Glück keinen Schaden davontrug und legten sie sanft auf das große Bett.
 

Nun endlich erkannte Pansy die Stimme, es war die Stimme von Narzissa Schwester Bellatrix Lestrange.
 

Aber warum wollte sie Dracos helfen, wenn sie doch Harry hasste?
 

Fragend blickte sie die beiden Schwestern an, warum ließen sie es zu, warum wehrte sich keine von ihnen, hatten denn alle Angst vor Dracos Vater?
 

Pansy wollte alleine sein, wollte Harry einen Brief schreiben, sich erklären, schreiben was sie gehört hatte und einfach die Seele frei-reden.
 

Sie bedanken sich rasch bei den beiden, setzte sich an den Schreibtisch und hoffte inständig, dass die beiden Draco lang genug aufhalten konnten, dass sie in Ruhe den Brief schreiben konnte und nicht hetzen musste.
 

Harry,
 

Ich hoffe, es geht dir gut. Frag mich lieber nicht, wie ich mich fühle, oder wie es mir geht. Ich fühle mich missbraucht, gedemütigt und meiner Seele beraubt. Hier ist es schlimmer, als in der Hölle, schlimmer, als bei Voldemort und schlimmer, als du dir es je vorstellen könntest!
 

Ich habe soeben etwas gehört, von keiner geringeren als Bellatrix Lestrange. Ja, du liest richtig, Harry. Sie will helfen, sie hat im Krankenhaus wohl mit Dracos Arzt gesprochen. Er ist der Meinung, dass wenn man Dracos mit seiner Vergangenheit konfrontiert und das täglich, dass er wieder sein Gedächtnis zurückbekommen könnte. Harry, sie weiß auch, dass Zissa dir mal einen Brief geschrieben hat und sie denkt, es sei gut, wenn er ihn lesen würde. Seiner Mutter vertraut er, er würde niemals annehmen ,dass sie lügt oder ihn hintergehen würde.
 

Harrys ich bitte dich, überlasse mir den Brief und ich werde ihn Dracos zeigen, leg noch ein oder zwei seiner Liebesbriefe an dich dabei, dann erkennt er es vielleicht nach und nach. Bitte Harry, ich will nicht nochmal durch die Hölle gehen, ich kann das nicht mehr und ich will es auch nicht mehr.
 

Pansy
 

Harry hatte von Blaise und Benjamin Besuch, als Pansys Eule angeflogen kam und sich direkt auf den Tisch hockte und leise gurrte.
 

Dankbar streichelte er die Eule und verlas den Brief dann laut und bemerkte sofort die Angst in der Schrift.
 

Sie war zittrig und kaum zu entziffern.
 

Verdammt, was musste sie nur erleiden, was machte ihr solch eine Angst, dass sie nicht mal mehr schreiben konnte?
 

„Ich frage mich, was sie mit ihrem Gefühlszustand meint? Der klingt irgendwie gar nicht gut, fast so als sei sie … Nein, das glaub ich jetzt nicht!", brummte Blaise wütend und las sich den Brief noch einmal durch, doch so sehr er sich wehren wollte, das ungute Gefühl ließ sich nicht verdrängen.
 

„Denkst du, dass sie vergewaltigt wurde? Etwa von Draco? Nein, das kann einfach nicht sein, so dreist ist selbst er nicht", antwortete Benny entsetzt, doch die Zeilen sprachen für sich und Blaise war sich ziemlich sicher, dass es so war.
 

„Was denkst du?", wandte sich Blaise an Harry, doch der wusste nicht recht, was er davon halten sollte.
 

Es passte nun mal so rein gar nicht zu seinem Draco.
 

„Ich weiß es nicht, ich meine, was wenn er es wirklich getan hat? Im Affekt oder so? Er ist nicht mehr er selber und wie er jetzt drauf ist, kann es doch gut sein, dass er sie misshandelt hat. Ich finde es auch nicht schön, es tut mir sogar weh, aber nicht, weil er mich hintergangen hat, sondern weil er einen meiner Freunde sehr verletzt hat", versuchte Harry das Verhalten seines Exfreundes zu erklären und traf dabei bei Blaise auf taube Ohren.
 

„Harry, wie kannst du so was denken, er war dein Freund, unser Freund und du laberst solch einen Dreck hinter seinem Rücken!", fuhr Blaise ihn scharf an und donnerte die Faust auf den Tisch.
 

„Ach denkst du Pansy lügt vielleicht? Der Brief war mehr als nur ein Hilferuf, er war echt, sie hat Angst und je länger sie da bleibt, desto mehr wird sie leiden", keifte Harry Blaise an, schaute zu Benny, der gar nichts mehr sagte und rauschte dann hoch auf sein Zimmer, um Stift und Papier zu holen.
 

Langsam fing Harry an zu schreiben, schrieb sich alles von der Seele und vergoss unzählige Tränen.
 

Liebe Pansy,
 

Es tut mir in der Seele weh deinen Brief zu lesen, es tut weh, zu erkennen, wie sehr du leidest und was dir widerfahren ist. Ich wünschte, ich könnte bei dir sein, dich in den Arm nehmen und dir sagen, dass dich keinerlei Schuld für das, was Draco getan hat, trifft. Er ist nicht er selbst, vermutlich weiß er nicht einmal, was er da getan hat, ich will mich nicht für seine Schandtat bei dir entschuldigen, ich könnte ihm sogar gerade den Hals umdrehen. Ich weiß, ihr beide leidet darunter, doch noch schlimmer ist, dass wir alle darunter leiden. Theo und ich besonders, weil wir nicht helfen konnten. Wir waren beide nicht für euch da, konnten es nicht verhindern und das brennt mir in der Brust. Ich weiß nicht mal, ob ich mir das jemals verzeihen kann, ich meine, wenn ich nicht so blöd gewesen wäre und hätte Draco im Krankenhaus vor den Kopf gestoßen, dann wüsste er, wer er ist und hätte das niemals getan. Ich mache mir schreckliche Vorwürfe, zerbreche fast daran und weiß beim besten Willen nicht, wie ich das alles auf die Reihe kriegen soll? Glaub mir, wenn Draco jetzt vor mir stehen würde und mich bitten würde ihm zu verzeihen, ich könnte es nicht, ich wäre nicht dazu bereit. Es ist schwer einen Menschen, den man liebt, zu verzeihen, ich könnte es vielleicht mal in ein paar Jahren, aber jetzt nicht. Versteh mich bitte. Ich schicke dir dennoch die Briefe, um die du mich gebeten hast zu, aber bitte verlange nicht von mir, das Ganze weiterzuführen. Ich kann und ich will es im Moment einfach nicht.
 

Harry
 

Mit diesen schrecklichen Neuigkeiten legte er sich einfach ins Bett, ließ Benny und Blaise im Garten sitzen und schlief ein.
 

Heftige Albträume balgten ihn, ein Albtraum wie er sie noch nie hatte, oder kannte.
 

Er sah sich quasi selber unter Draco, wie sich dieser an ihm verging und dabei teuflisch lachte.
 

Schmerzen durchzuckten seinen Körper, brannten sich in seine Seele ein und ließen ihn schreien.
 

Er war sich nicht mal sicher, ob er es nun war, oder ob er nicht doch in Pansys Körper steckte und dieses verleidete.
 

Doch schnell merkte er, dass er es war und nicht Pansy, die unter ihm lag und wimmerte.
 

Panik stieg plötzlich in ihm auf und er versuchte sich mit aller Macht zu wehren, versuchte Draco zu entkommen und stellte fest, dass er nicht wegkonnte, dass ihn etwas festhielt und immer wieder in ihn stieß.
 

Scheinend vor Schmerzen wandte er sich unter ihm, bohrte seine Fingernägel in Dracos Rücken und hinterließ und schöne Striemen, doch das kümmerte den Blonden nicht.
 

Er machte so lange weiter, bis er erschöpft auf Harry zusammenbrach und ihn angrinste und ihm deutlich machte, dass er ihn nie weglassen würde, dass sie für immer zusammen gehörten.
 

„Draco warum … warum … warum?", jammerte Harry im Schlaf, wurde dabei heftig von Blaise wachgerüttelt und schrie laut auf, als er schweißgebadet aufwachte.
 

Leicht verwirrt blickte Harry sich um, erkannte zum Glück, dass er nur geträumt hatte und schickte erst mal schnell den Brief an Pansy, da ihre Eule noch immer hier saß und wartete.
 

Seinen Albtraum behielt er trotz, dass Benny ihn danach fragte für sich und sagte einfach, dass er sich nicht erinnern würde.

-11-

Bellatrix durchsuchte so eben mal die halbe Stadtbücherei nach einem Buch, das Draco helfen könnte, doch leider waren ihre Bemühungen umsonst und sie wandte sich frustriert an eine der Verkäuferinnen.
 

Eigentlich hasste sie es zu fragen, aber in diesem Fall wusste sie sich nicht anders zu helfen und war auf Hilfe angewiesen.
 

Jetzt half kein Meckern und auch kein Zickenterror, es ging schließlich um drei Teenager, denen geholfen werden musste.
 

Ganz besonders Draco sollte geholfen werden, so konnte und durfte es nicht weiter gehen.
 

„Verzeihen Sie bitte! Ich suche ein Buch, ein Buch über Liebesbeziehungen unter Männern. Haben Sie solche Bücher in ihrem Sortiment?", fragte die schwarzhaarige Hexe etwas verlegen und schaute die Verkäuferin musternd an.
 

„Kommen sie bitte mit, ich denke wir haben auch solche Bücher", antwortete die kleine dicke Dame und ging voraus zu einem der unzähligen Regale und reckte sich nach einigen Büchern.
 

Nachdem Bellatrix einige Bücher durchgeschaut hatte und fast schon aufgegeben hatte, entdeckte sie doch noch eines, das perfekt passte und kaufte es schließlich.
 

Der Titel war jedenfalls schon einmal vielversprechend und auch die Inhaltsangabe passte so genau, als hätte Harry sein eigens Leben zu einem Buch verfasst.
 

Verdammt, da passt einfach alles.
 

Die Trennung, die Amnesie und der Selbstmord.
 

Aber von einer Vergewaltigung ist mir nichts bekannt oder habe ich etwas übersehen?
 

Ich sollte Pansy fragen, sie weiß sicherlich mehr, wurde die schöne Hexe von den Gedanken beeinflusst und appierte schnell zum Anwesen der Malfoys zurück.
 

Sofort machte sich die Schwarzhaarige auf den Weg nach oben zu Dracos Zimmer, wo sie Pansy fand, die stumm am Fenster saß und traurig herausblickte.
 

Vorsichtig näherte sie sich der Jüngeren, sah die Tränen und verstand auf Anhieb, was geschehen war.
 

Manchmal war die Todesserin ein Trampel, was Gefühle betrafen, doch genau jetzt wusste sie, was zu tun war und handelte dementsprechend.
 

„Pansy, ich denke, ich weiß was dir widerfahren ist und es stimmt mich zornig. Es ist schlimm, so etwas zu erleben. Noch schlimmer ist es, wenn es jemand aus der Familie tut, oder wie in deinem Fall, dein Verlobter sich an dir vergeht", schnaufte Bellatrix im ruhigen Ton, doch innerlich bebte sie und schrie vor Wut.
 

„Woher weißt du? Ich meine ich hab es keinem gesagt, wie kommst du darauf?", fragte die Slytherin mit Tränen in den Augen und versuchte vage zu lächeln.
 

„Ich habe heute ein Buch gekauft, es ist Draco und Harrys Erlebnis sehr ähnlich. Daher weiß ich es. Na ja ich ahnte es bereits gestern schon, als du alleine sein wolltest. Dann heute Morgen dein Verhalten gegenüber Draco und so kam ich letztendlich darauf, dass du vergeh...", brach sie den Satz abrupt ab und wollte die Jüngere nicht wieder zum Weinen bringen.
 

Es war so schon schwer zu verkraften, dass Draco ihr solche Dinge antat.
 

Gerade als die ältere Hexe von dem Buch erzählen wollte, kam Draco in sein Zimmer und schaute die beiden schlechtgelaunt und misstrauisch an.
 

Bellatrix hielt es für das Beste, die beiden alleine zu lassen und verschwand schnell aus dem Raum.
 

Jedoch ließ sie das Buch absichtlich liegen und hoffte, dass Draco darauf aufmerksam wurde und es las.
 

Mehr Sorgen machte sie sich über Pansy, wie sie darunter litt und was sie durchmachen musste.
 

Das arme Ding wurde doch quasi in die Familie der Malfoys getreten und so wie sie aussah, wollte sie das nicht.
 

Warum begriff Lucius das nicht?
 

Warum ist mein verdammter Schwager nur so ein Sadist? Begreift er denn nicht, was er den beiden Kindern antut?, grübelte die Todesserin in Gedanken, schritt langsam die Treppen zum Salon herunter und suchte dort ihre Schwester Narzissa.
 

„Und Pfannkuchen, was hast du den ganzen Tag gemacht?", zischte der Blonde Pansy aggressiv an und verängstigte sie noch mehr.
 

„Ich … ich … wollte noch … baden gehen", stotterte sie scheu und sprang auf in Richtung Badezimmer, doch Draco hielt sie am Handgelenk fest und knurrte sie wütend an.
 

„Aua, du tust mir weh", kreischte die junge Hexe hysterisch und versuchte sich aus dem brutalen Griff zu befreien, was wenig half.
 

Er packte nur noch fester zu und sie schrie unter Schmerzen auf und wimmerte erneut.
 

„Halt den Mund, du dumme Gans! Los erzähl, was wollte meine bescheuerte Tante von dir und was ist das hier für ein Buch?", polterte er zurück und fuchtelte unmissverständlich mit einem Buch, das Leidenschaft hieß unter ihrer Nase herum.
 

„Ich hab sie gebeten mir ein Buch zu besorgen. Ich lese doch so gerne", jammerte Pansy weinerlich und schaute ihn an.
 

„Willst du mich für blöd verkaufen? Das ist ein Buch über SCHWULE! HÖRST DU, ÜBER SCHWULE. DENKT IHR, ICH WÜSSTE NICHT, WAS IHR VORHABT? ICH WEISS GENAU, WAS HIER GESPIELT WIRD. IHR WOLLT MICH MIT ALLEN MITTELN UMPOLEN", schrie der Blonde hastig und schnappte dabei nach Luft.
 

„Draco bitte, ich will dir doch nur helfen", schluchzte sie erbittert und hielt ihm vage das Buch unter die Nase, doch er stieß beides von sich.
 

Erst das Buch und dann sie.
 

„GEH MIR AUS DEN AUGEN, DU GOTTVERDAMMTE KUH!", brüllte erneut und deutete mit dem Finger zu Tür, um seiner Drohung mehr Beachtung zu schenken.
 

Nachdem die junge Slytherin eilig das Zimmer verlassen hatte, machte sich Draco auf den Weg ins Badezimmer und ließ sich ein heißes Bad ein.
 

In Gedanken versunken, wählte er ein Schaumbad, das nach Rosen duftete und glitt sachte in die Wanne.
 

Während er so vor sich hin träumte und über Pansy nachdachte, schlichen sich Bilder in seinem Kopf ein, die ihm Angst machten.
 

Was ist das? Wo kommen diese Bilder her? Verdammt, das ist doch nicht echt, das ist nicht passiert, fluchte der Blonde in Gedanken und versuchte das eben Gesehene zu verdrängen.
 

Doch so sehr er sich gegen diese Erinnerungen wehrte, desto schlimmer wurde es für ihn und er musste einsehen, dass er es nicht weiter verdrängen konnte.
 

Immer wieder sah er sich, wie er neben der Wanne stand und sich leblos in dieser liegen sah.
 

Panik stieg in ihm auf, Panik zu ertrinken, verrückt zu werden und ganz den Verstand zu verlieren.
 

Woher kam das alles nur?
 

Wieder versuchte er das Gesehene abzuschütteln, wieder sah er, wie er tiefer in die Wanne sank und die Augen schloss.
 

Er bekam keine Luft mehr, drohte zu ersticken und versuchte verzweifelt, um Hilfe zu schreien, doch niemand hörte ihn.
 

Keiner war da um zu helfen, keiner, der ihm die Hand reichte und keiner, der ihm zuhörte.
 

Keiner würde seine Tränen trocken, keiner würde ihn tröstend in den Arm nehmen.
 

Eher noch würden sie ihn unter Wasser drücken und zusehen, wie er ertrank.
 

Draco ertrank bildlich, konnte nichts fühlen und sich nicht bewegen.
 

Er spürte, wie die Luft dünner wurde, wie sein Herz langsamer schlug und wie es mit letzter Kraft gegen seine Brust hämmerte.
 

Panisch strampelte er mit Händen und Beinen, wehrten sich gegen den Tod, der sich schleichend auf ihn zubewegte und nach seinem Leben griff.
 

Gerade, als Draco endgültig mit seinem Leben abgeschlossen hatte, reichte ihm jemand die Hand und zog ihn aus der Wanne heraus.
 

Verwirrt öffnete er die Augen und schaute Sekunden in smaragdgrüne Augen, die ihn freundlich anlächelten.
 

Draco setzte sich aufrecht hin und wollte danke sagen, doch da bemerkte er, dass alles nur eine Illusion war, es nicht echt war und diese grünen und doch so vertrauten Augen niemals hier waren.

-12-

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

-13-

Ein ganzes Jahr war nun vergangen, ein Jahr in dem Severus Snape wie verrückt sein Labor auf den Kopf stellte, nach einem Heiltrank für Draco suchte und forschte.
 

Draco war nun schon 17 und hatte außer ein paar wirren Träumen keinerlei Anzeichen auf Besserung gezeigt und das machte dem Tränke-Meister große Sorgen.
 

Auch Harry war fast 17 und hatte sich, wie zu Anfang als Draco verschwand, wieder mehr zurückgezogen und litt im Stummen vor sich hin.
 

Severus war es leid die beiden so leiden zu sehen und auch Pansy tat ihm furchtbar leid.
 

Sie tat ihm so leid, dass er sich gegen Voldemort stellte und beschloss diesen Trank zu brauen.
 

Unzählige Nächte, monatelanges Warten und nun hatte es sich endlich gelohnt.
 

Der Heiltrank für Draco war fertig und er musste ihn nur noch nehmen.
 

Doch wie sollte Snape das wieder anstellen?
 

Draco war in Durmstrang und er in Hogwarts!
 

Sollte er dort etwas einfach einmarschieren und den Jungen dazu zwingen?
 

Dieser Gedanke war gar nicht so schlecht, aber würde Draco nicht Verdacht schöpfen, wenn er etwas trinken sollte, was er nicht kannte?
 

Egal, er musste es einfach ausprobieren und das Beste hoffen.
 

Draco war sein Patensohn und er würde ihm schon nicht misstrauen!
 

Schnell nahm Severus seinen Mantel und die kleine Phiole, verschwand durch Dumbeldores Kamin und wurde ihn Durmstrang von Victor Krum empfangen.
 

Der junge Mann war zum Glück über Dracos Zustand informiert und wurde eben noch schnell in Snapes Plan eingeweiht, ehe die beiden sich nach dem blonden Schüler umsahen und ihn schließlich alleine auf dem Schulhof vorfanden.
 

Verwundert blickte Draco seinen Paten an, schritt langsam auf diesen zu und begrüßte ihn freundlich.
 

„Was machst du hier?", fragte der Blonde neugierig und sah, wie Victor sich langsam entfernte, da er die beiden lieber alleine lassen wollte.
 

„Ich will, dass du das hier trinkst! Es zeigt an, ob du der Vater von Pansys Kind bist, sie ist schwanger und weiß leider nicht von wem. Wie du ja weißt, hatte sie kurze Zeit etwas mit Theodor Nott und das ist nun das Ergebnis dieser Nacht", log der Schwarzhaarige frech und reichte ihm das Fläschchen mit der lila Flüssigkeit.
 

„Na meinetwegen, Hauptsache das Balg ist nicht von mir", zischte Draco verärgert und trank die Phiole in einem Zug aus.
 

Mit einem Mal fing der Blonde an zu schwanken und alles um ihn herum begann sich zu drehen.
 

Ihm wurde schlecht und er musste sich setzten, tausend Bilder durchströmten seinen Kopf, immer deutlicher kamen seine Erinnerungen wieder, bis er schließlich seinen Paten anschaute und ihn fragte, wo Harry jetzt sei und ob es ihm gut ginge.
 

„Harry ist noch immer in Hogwarts und leidet", beantwortete Snape wahrheitsgemäß und war über die schnelle Wirkung des Trankes überrascht.
 

„Warum leidet er? Was hab ich angestellt?", bohrte Draco weiter, da eine Menge wieder in Vergessenheit geraten war und er nur noch wusste, was vor dem Krankenhaus war.
 

„Frag ihn das selber, ich weiß nicht alles was vorgefallen ist und ich möchte auch nicht darüber reden. Das Beste ist, du kommst mit und klärst das selber", gab Severus von sich und machte sich langsam wieder auf den Rückweg.
 

Draco lief langsam hinter ihm her und gemeinsam huschten sie durch den Kamin.
 

Lucius würde nur früher oder später Dracos Verschwinden bemerken, aber der Junge hatte wenigstens erst mal wieder seine Erinnerungen und nur das zählte jetzt.
 

Kaum waren die beiden in Hogwarts angekommen, wurde Draco von allen Seiten finster angestarrt und man fing an, über ihn zu tuscheln.
 

Langsam schritten ein paar Ravenclaws auf den ehemaligen Slytherin zu, sahen ihn wütend an und machten ihm ordentlich die Hölle heiß.
 

Severus Snape konnte nur versuchen die aufgebrachten Schüler zur Ordnung zu rufen und Punkteabzug anzudrohen, doch davon ließen sich zwei nicht abbringen und mischten erst richtig auf.
 

Cho Chang und Benjamin Stone aus Ravenclaw hatten mehr als den Hals voll und wollten den Blonden am liebsten in der nächsten Kloschüssel ertränken.
 

Nun reichte es dem Tränkemeister endgültig und er schickte die beiden Streitsuchenden zu Albus Dumbeldore, sollte der sich doch darum kümmern, immerhin hatte er sein Werk getan und es war auch nicht seine Schule.
 

Mies-gelaunt zerrte er Draco hinter sich her, nannte am Eingang zum Gemeinschaftsraum der Slytherins das Passwort und trat schließlich zusammen mit seinem Patenkind ein.
 

Sofort sprang Pansy in Theos Arme und Blaise starrte Dracos einfach nur an, als käme dieser gerade vom Mond.
 

Alle im Raum starrten Malfoy an, fragten sich tuschelnd, was der hier wollte und warum er sich alleine nicht her-traute.
 

Severus bat kurz um Ruhe, forderte seine Schüler auf, sich zu setzen und ihm zuzuhören.
 

Erst, als der Tränkemeister sicher war, dass jeder auf seinem Allerwertesten saß und gespannt die Lauscher spitze, fing er mit seiner kleinen aber feinen Rede an.
 

„Sicherlich wundert ihr euch alle, worum Mister Malfoy hier ist. Nun, ich werde es mal so sagen, er weiß wieder wer er ist und was er nie sein wollte, er weiß allerdings nicht mehr, was er ihnen Miss Parkinson oder Mister Potter alles angetan hat. Diese Erinnerungen sind alle gelöscht worden, fragen sie mich bitte nicht warum, ich weiß das selber nicht. Fakt ist, dass sie es ihm nicht enthalten sollten, aber bitte verfluchen oder erschlagen sie ihn nicht. Ich denke, Draco wird genug gestraft sein, wenn er auf Harry trifft oder sie ihm die Wahrheit sagen", erzählte Snape gewissenhaft und sah jeden Einzelnen noch einmal scharf an, dann verließ er den Gemeinschaftsraum und ließ Draco vorerst mit der Meute alleine.
 

Unsicher blickte Draco sich um, er hatte keine Ahnung, was jetzt auf ihn zukam und ehrlich gesagt wollte er das alles gar nicht wissen.
 

Erst, als Blaise sich erbarmte den ersten Schritt zu tun, wurde der Blonde etwas lockerer und versuchte zuzuhören und jeden anzuhören, der der Meinung war, etwas sagen zu müssen.
 

„Und du weißt echt nicht mehr was du alles gesagt oder gemacht hast?", fragte Blaise seinen besten Freund verblüfft und schaute ihn musternd an.
 

„Nein, ich weiß nur noch, dass ich im Krankenhaus war und von daher weiß ich rein gar nichts mehr! Ich kann mir aber denken, dass es keine netten Sachen waren, die ich getan habe, sonst hätte Snape wohl nicht so einen Wind gemacht", erklärte Draco wahrheitsgemäß und schaute zu Pansy, die vage lächelte und sich an Theo klammerte.
 

„Hör auf zu lügen, Draco! Du weißt genau, was du Pansy und Harry angetan hast. Blaise möge so dumm sein, dir zu glauben, aber ich glaub dir kein Wort!", donnerte Theo seinen ehemaligen Freund an und ballte wütend die Fäuste.
 

„Ich weiß es wirklich nicht, klärt mich doch bitte auf!", antwortete Draco unsicher und schaute zu Pansy, die sich erbarmte aufzustehen und die Lage zu entschärfen.
 

„Ich heiße es nicht für gut, was du getan hast. Es kann gut sein, das ich es dir irgendwann verzeihe, aber ich denke, Harry wird es niemals vergessen oder es verzeihen können. Dafür hast du zu sehr übertreiben", fing die schwarzhaarige Slytherin zitternd an zu erzählen und schaute zu Theo und Blaise, die beide zustimmend nickten und sie weiter erzählen ließen.
 

„Weißt du Draco, eine Vergewaltigung steckt man nicht einfach weg und ich tu das auch nicht. Wie du das jetzt mit dir und deinem Gewissen vereinbarst, ist mir ehrlich gesagt egal und es kümmert mich auch nicht, wenn du daran kaputtgehen solltest. Du und dein Vater, ihr beide habt mich lange genug gequält. Ich kann nur von Glück reden, dass deine Tante und deine Mutter sich da mal einig waren und versucht haben deinem tollen Vater in den Arsch zu treten! Mehr hab ich dir vorerst nicht mehr zu sagen", zickte Pansy lautstark und bekam das volle Verständnis des gesamten Hauses.
 

Draco konnte nur noch nicken und hielt es für das Beste zu gehen und nach Harry zu suchen.
 

Wer weiß, was er ihm alles angetan hatte, aber Pansys Lage würde es sicher nicht übertreffen. Das hoffte er wenigstens.
 

Langsam trottete er durch das Schloss, überlegte, wo der Gryffindor stecken könnte und nahm sich als Erstes die Bibliothek vor.
 

Dort würde er bestimmt Granger finden und die wüsste schon, wo der Schwarzhaarige sich herumtrieb.
 

Noch einmal holte er tief Luft, betrat die Bücherei und fand dort Ginny Weasley vor, die ihn erstaunt und panisch zugleich anstarrte.
 

„Was willst du denn hier?", platze es aus der Rothaarigen raus, schlug ihr Zauberbuch zu, ehe sie auf ihn zukam und ihn wütend anschaute.
 

„Ähm… ich suche Harry. Weißt du, wo er ist?", antwortete er mit einer Gegenfrage und erlebte eine Ginny, wie er sie noch nie erlebt hatte.
 

„Selbst wenn ich es wüsste, würde ich es dir mit Sicherheit nicht sagen. Lass Harry einfach in Ruhe und verschwinde", keifte sie zurück, dann schnappte sie sich ihr Buch und verschwand hastig.
 

Na das hat ja wunderbar geklappt, schoss es Draco durch den Kopf, setzte sich an einen der Tische, stütze den Kopf in die Hände und wünschte sich ganze drei Jahre zurück.

-14-

Noch immer saß der Blonde in der Bibliothek, hatte noch immer seinen Kopf in den Händen gebettet und seufzte leise.
 

Als jemand die Bücherei betrat, reagierte er nicht, auch nicht, als sich der oder diejenige sich genau gegenüber setzte und ihn anstarrte.
 

Minutenlang geschah nichts, nicht mal die kleinste Gefühlsregung war bei Draco zu erkennen, er saß einfach da und wollte weder etwas sehen oder gar hören, auch nicht, als sich sein Gegenüber räusperte und ein Gespräch suchte.
 

Nur langsam hob Draco den Kopf und starrte nun auf Ron, der genau gegenüber saß und ihn kalt und verachtend ansah.
 

Na wunderbar, noch einer, der nicht gut auf ihn zu sprechen war und langsam begriff Draco auch, dass er vermutlich ziemlichen Mist gebaut hatte und man dies noch Jahre später nachtragen würde.
 

„Was willst du, Weasley?", fragte der Blonde knapp, hob den Kopf und sah dem Rothaarigen genau in die Augen, sah dort seinen Zorn und die gnadenlose Wut.
 

„Ich wollte dich fragen, was du hier zu suchen hast! Hast du nicht schon genug Schaden verursacht, musst du jetzt auch noch herkommen und die alten Wunden wieder aufreißen?", zischte Ron verärgert, stand auf und lief um den Blonden herum, ehe er sich wieder setzte und grimmig reinschaute.
 

„Ich wüsste nicht, was dich das alles angeht", antwortete Draco gehässig und funkelte den Rotschopf verachtend an.
 

„Harry ist immer noch mein bester Freund und ich sehe nicht weiterhin dabei zu, wie er sich deinetwegen fertig macht!", bellte Ron erzürnt, ballte erneut die Fäuste und war kurz davor ganz die Nerven zu verlieren.
 

„Na los, komm doch her, wenn du was willst. Du Weichei hast es doch eh nicht drauf", provozierte der Blonde den rothaarigen Gryffindor und erhob sich von seinem Platz.
 

Das ließ Ron sich nicht gefallen, er sprang auf den Blonden zu und riss diesen unsanft zu Boden und schlug immer wieder auf Draco ein.
 

Rons ganzer Körper zitterte, als ihn langsam die Kraft verließ und seine Schläge nur noch halb so stark waren wie zu Anfang.
 

Draco hatte sich die Schläge einfach gefallen lassen, wehrte sich nicht einmal und merkte auch nicht, wie ihm das Blut aus der Nase schoss.
 

Langsam ließ Ron von Draco ab, half ihm sogar auf die Beine und brachte ihn kurzerhand zu Madame Pomfrey in den Krankenflügel.
 

Diese versorgte Dracos blutende Nase, mahnte den Rothaarigen barsch ab und schaute Ron wütend an, da sie sein Verhalten nicht für guthieß.
 

Betöpelt sahen sich die beiden Streithähne an, reichten sich kurzerhand die Hand und grinsten sich dämlich an, ehe sie den Krankenflügel verließen und gemeinsam Harry suchten.
 

Die Beiden suchten am See, suchten in der Eulerei und am Bootshaus, doch nirgends eine Spur von Harry, es war, als wäre der Schwarzhaarige vom Erdboden verschluckt.
 

Verdammt, wo konnte Harry denn noch sein?
 

Ahnte Harry etwa, dass Draco hier war, versteckte sich der Gryffindor etwa vor der Wahrheit?
 

Sicher nicht.
 

Harry saß die ganze Zeit über im Astronomieturm, schaute aus dem kleinen Fenster heraus, seufzte leise und driftete in Gedanken völlig ab.
 

Er merkte nicht mal, dass Hermine zu ihm kam, ihn trösten und ihm sagen wollte, dass Draco wieder hier sei und nach ihm suchte.
 

Harry hörte sie nicht, es war, als würde alles, was sie sagte, einfach durch ihn durchgehen, aber nicht in seinem Kopf ankommen.
 

Noch immer saß Harry am Fenster des Astronomieturms, schaute starr raus und reagierte auch nicht, als sich langsam die Tür öffnete und Ron mit Draco den Raum betrat.
 

Hermine schaute Draco kalt, verachtend und wütend an, doch sie erbarmte sich und verließ kurzerhand mit Ron das Zimmer und ließ die beiden einst Liebenden alleine.
 

Noch immer hatte Harry den Blonden nicht wahr genommen, noch immer stand Draco mitten im Raum und schaute den Schwarzhaarigen an, traute sich jedoch keinen Schritt zu wagen.
 

Still stand er einfach da, schaute Harry weiterhin an und seufzte leise.
 

Noch nie hatte der Blonde Harry so verschlossen, so verwirrt und so geistesabwesend erlebt und Draco fühlte sich für diesen Zustand irgendwie verantwortlich.
 

Ganz langsam, fast wie in Zeitlupe setzte der ehemalige Slytherin einen Fuß vor den anderen, wagte sich nun doch Stück für Stück vor und zitterte vor Aufregung am ganzen Körper.
 

Sein Herz hämmerte hart gegen seine Brust, sein Puls raste und sein Atem ging stoßweise, als er direkt hinter Harry stand und vorsichtig seine Hand auf dessen Schulter legte.
 

Doch auch darauf reagierte Harry nicht, er nahm die Hand des Blonden nicht mal wahr, er saß einfach stumm da und rührte sich nicht.
 

„Harry, bitte", sagte Draco leise, schritt um den Schwarzhaarigen herum, schaute ihn von der Seite an und erschrak, als er dessen leeren, fast schon toten Blick sah.
 

„Was hab ich dir nur angetan, das du so verschlossen bist? Es muss furchtbar gewesen sein, sonst wärst du sicherlich nicht so", sprach der Blonde leise weiter und strich mit zitternder Hand sanft über Harrys Wange, die sich kalt und fahl anfühlte.
 

Harry regierte noch immer nicht, zuckte nicht mal zusammen oder schlug Dracos Hand weg, er starrte immer wieder einen gewissen Punkt an und summte leise vor sich hin. Seine Seele war gebrochen, sein Herz war kalt wie Stein und nichts schien ihm helfen zu können, nicht mal Dracos Anwesenheit kümmerte den Gryffindor.
 

Fühlte Harry noch irgendwas oder hatte ihn Gleichgültigkeit und die Leere schon völlig eingenommen?
 

Draco gab dennoch nicht auf, er riss Harry buchstäblich vom Fenster weg, schaute ihm direkt in seine leeren Augen und fing an den Schwarzhaarigen unsanft zu schütteln.
 

Er wollte ihn tatsächlich wachrütteln, Harry aus seiner verschlossenen Welt holen und am liebsten hätte der Blonde ihm eine schallende Ohrfeige verpasst, doch Draco riss sich zusammen und seufzte erneut.
 

Warum sprach, regierte oder schrie Harry ihn nicht einfach an?
 

Wieso ließ der Schwarzhaarige das alles mit sich machen?
 

„HARRY, HÖR MIR ENDLICH MAL ZU UND VERSTELL DICH NICHT! ICH WEIß, DU KANNST MICH HÖREN, DU WILLST ES ABER NICHT HÖREN, ABER DAS IST MIR EGAL! REDE ENDLICH UND SAG MIR INS GESICHT, WAS ICH FALSCH GEMACHT HABE! WAS ICH DIR ANGETAN HAB! ICH WEIß ES NICHT GENAU, ABER ICH KANN ES MIR DENKEN, ALSO BITTE REDE ENDLICH MIT MIR!", schrie der Blonde Harry nun an und ballte wütend die Fäuste, da er so langsam die Schnauze voll hatte und er endlich reden sollte.
 

Harry regierte wieder nicht, wurde plötzlich unsanft gegen die Wand gedrückt und wütend angefunkelt, ehe sich ein paar weiche Lippen auf seine legten und den Gryffindor scheu küssten.

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[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]



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Kommentare zu dieser Fanfic (6)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  dasy
2023-01-31T07:47:10+00:00 31.01.2023 08:47
Ich bin verwirrt. Das ging dann doch etwas schnell. Und Draco hätte ja auch einfach mal sagen können: Snape Zaubertrank, ich wieder normal, dazwischen keine Ahnung.
Macht nichts, ich lese trotzdem weiter!
Von:  black-bat
2017-04-14T21:09:47+00:00 14.04.2017 23:09
Ich finde die ff sehr schön und habe noch eine Frage hat Draco sich die Ader am Arm oder am Hals aufgeschnitten? Schreib auf jeden Fall weiter. Ich lese viele Storys mit Draco und Harry und obwohl ich Harry eigentlich hasse tut er mir leid. Echt mitreißend von den Gefühlen her. Lg und ich hoffe das du diesen Kommentar überhaupt lesen wirst.
Von:  Roxi_13
2017-03-12T19:44:46+00:00 12.03.2017 20:44
Omg! Ich hab gerade so viele Gedanken und Gefühle in mir: süß, traurig, romantisch, heiß und noch mehr!!!!!!
Ich bin so glücklich dass Harry Draco verzeiht und alles gut wird.
Von:  Roxi_13
2017-03-11T22:58:39+00:00 11.03.2017 23:58
Schnell schreib weiter! Ich bin soo neugierig ob Draco Harry retten kann!!!!
Antwort von:  Pragoma
12.03.2017 14:50
Schreiben muss ich nicht mehr schnell. Ist seit fast 10 Jahren fertig der Text :)
Von:  ultraFlowerbeard
2017-03-01T08:17:25+00:00 01.03.2017 09:17
Echt heftig was da bei denen allen abgeht. Ich bin echt gespannt auf was das hinaus laufen wird.
Ich muss sagen ich bin echt baff und weiß gar nicht wen ich mehr bemitleiden soll
Die FF is super und ich find es schade das du noch keine Kommis hast. Icjßh will dir nur sagen das du toll schreibst, auch wenn die FF schon etwas älter ist und das ich mich über weitere Kapitel freue
lg Flower
Antwort von:  Pragoma
01.03.2017 13:15
Ein Kommentar O_O
Wow ich freue mich gerade riesig darüber, weil man hier leider gar nicht so viele Kommentare bekommt, außer man schreibt fluffige und sexbepackte Storys, was ich aber nicht mache.
Die FF ist von 2008 oder 2009. So genau weiß ich das leider auch nicht mehr, aber es freut mich, dass sie dir gefällt.

Ganz liebe Grüße und eine dickes Danke an dich
Deidara
Antwort von:  ultraFlowerbeard
01.03.2017 20:00
Ja ich kenn des. Die Leute auf Animexx sind richtig faul. Sie schreiben nur unter schlechten FFs sau viel gute Bewertungen oder bei FFs die gut sidn und meega viele Kapi haben. Das is immer so ne komische Mischung
Als ich gesehen hab das du noch kein Kommentar bekommen hast obwohl du eine gute Geschichte geschrieben hast und ja immer noch uploadest, da musste ich dir eines hinterlassen. Laut meiner Erfahrung bekommt man aber erst so ab dem 8 Kapitel ein Kommi. Versteh ich auch ned.
Ich hoffe mein Kommi hat dir neuen Mut gegeben damit du die FF nicht abbrichst.
lg Flower
Antwort von:  Pragoma
01.03.2017 20:02
Abbrechen tu ich nicht, da die FF ja schon fertig ist. Ich lese hier recht wenig, aber was ich lese, das kommentiere ich immer und wenn ich doch mal vergesse, dann gibt es dann im nächsten eines. Mache ich auf FF.de genauso.


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