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Nur geträumt?

von

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01

Mein Herz hämmerte rasend schnell in meine Körper. Es brannte. Es schmerzte unerträglich. Ich wusste, was mit mir passieren würde. Doch ich konnte es nicht verantworten. Nicht jetzt. Nicht hier. Ich sah in die weit aufgerissenen Augen von Ran, von Heiji, von Ai und dem Professor...

“Conan?”, erklang die besorgte Stimme meiner langjährigen Freundin. “Was ist los? Was hast du?”

Ich presste meine Hand an meinen Brustkorb und versuchte den Schmerz zu unterdrücken.

“N-Ni-Nichts...”, presste ich hervor und sah hilfesuchend zu Heiji.

Er kam zu mir, kniete sich neben mich und nahm mich auf seinen Arm. Irgendetwas sagte er zu Ran. Doch ich konnte nicht verstehen was es war. Ich konnte nur verschwommen sehen, dass sich seine Lippen bewegten.
 

Als ich wieder zu mir kam, richtete ich mich auf und sah auf meine Hände. Ich konnte im Moment nicht feststellen, ob ich wieder Shinichi war oder ob ich immernoch Conan war. Mein Blick war verschwommen und ich rieb mir über die Augen, in der Hoffnung, meine Sicht würde wieder klar werden. Doch es half nichts. Meine Sicht blieb unklar.

Ich drehte mich so, dass ich die Beine auf den Boden stellen konnte und richtete mich langsam auf. Alles um mich herum war kleiner als ich. Wahrscheinlich war ich im Moment wieder Shinichi. Doch wie lange würde dieser Zustand dieses Mal anhalten?

Langsam bewegte ich mich auf den Schrank zu, der im Raum war und öffnete ihn. Ich nahm mir eine Jeans und ein Pullover heraus, streifte beides über und bewegte mich durch das Haus… Moment! Haus? Wieso war ich wieder in meinem Haus? Was war hier los?

Ich lief die Treppen eilig hinab und ging ins Wohnzimmer. Ich sah den Fernseher, der angeschaltet war.

“Und nun das Wetter für Sonntag, den …”

Die Worte des Nachrichtensprechers wurden undeutlich, denn alles begann zu verschwimmen. Es war der Tag, an dem ich mit Ran ins Tropical Land gehen würde. In zwei Stunden würde ich mit ihr verabredet sein. In genau diesem Moment klingelte es an der Wohnungstür.

“Ja?”, rief ich durch das Haus, lief in den Flur und sah flüchtig in den Spiegel, bevor ich die Haustür öffnete.

“Shinichi?”, sah ich die strahlend blauen Augen meiner Freundin.

“Was willst du denn?”, fragte ich gespielt genervt.

“Du hast nicht auf meine Anrufe reagiert, also wollte ich dich wecken! Du sollst auf keinen Fall verschlafen”, grinste sie mich breit an. “Also zieh dich fertig an. Und in der Zwischenzeit mache ich dir Frühstück.”

“Du benimmst dich ja schon wie meine Mutter…”, nuschelte ich, nachdem ich sie in das Haus gelassen hatte und mich auf dem halben Weg nach oben befand, um zu verarbeiten was hier los war und was im Moment passierte.

Nachdem ich in meinem Zimmer angekommen war, stützte ich meine Ellenbogen auf den Knien ab und dachte noch einmal genau nach. Ich war in den letzten Wochen und Monaten bei Ran und ihrem Vater, hatte dort gewohnt, hatte die Männer in Schwarz verfolgt, hatte eine Freundin und Vertraute in Ai Haibara gefunden. Doch jetzt war ich wieder Shinichi und das heutige Datum war das, an dem alles angefangen hatte… Wie passte das alles zusammen?

Ich entschied mich, Ran noch ein bisschen warten zu lassen und schlich mich leise aus dem Haus. Meine Füße trugen mich mit schnellen Schritten zu meinem Nachbarhaus. Ich betätigte die Klingel und mein Nachbar und Freund Hiroshi Agasa trat zum Eingang.

“Shinichi…”, sagte er und blinzelte verwirrt in meine Richtung. “Was machst du denn hier? Hast du nicht mit Ran eine Verabredung?”

“Sagen Sie, Professor… Ist Ai vielleicht da?”

“Wer ist denn Ai?”, erkundigte er sich und legte den Kopf nachdenklich zur Seite.

“Ach, schon gut… Aber es ist schön, dass Sie da sind.”

Ich verabschiedete mich wieder von ihm und ließ ihn einfach stehen.

Nachdem ich wieder in meinem Haus war, lief ich zu Ran und sah ihr dabei zu, wie sie in meiner Küche das Frühstück vorbereitete.

“Wir sollten das mit dem Tropical Land verschieben… Ich habe gehört, es soll in Strömen regnen und ich will nicht, dass wir uns alles im Regen ansehen…”, begann ich die Stille mit einer kleinen Lüge zu unterbrechen und lenkte damit den Blick von Ran auf mich.

“Davon habe ich ja gar nichts in den Nachrichten gehört”, erwiderte sie und in ihrer Stimme schwang ein trauriger Ton mit. “Aber vielleicht hast du Recht…”

“Wir können auch noch einmal in das Aquarium gehen, wenn du willst. Da hat es dir doch so gut gefallen”, schlug ich vor. “Und da sind wir vor dem Regen geschützt.”

Sie zuckte kurz mit den Schultern und sagte für den Moment erst einmal nichts weiter dazu. Ran drehte sich nach einiger Zeit zu mir und sah mir mit klaren blauen Augen entgegen.

“Gut, wir gehen ins Aquarium, aber das Tropical Land vergesse ich nicht”, sagte sie mit fester Stimme und ließ keine Widerrede zu.

02

Nachdem ich meine Sneakers angezogen hatte, stellte ich fest, dass es ein verdammt ungewohntes Gefühl war, wieder in meine normale Kleidung zu passen. Es verwirrte mich auf der einen Seite und ließ mich auf der anderen Seite innerlich breit grinsen. Noch immer verstand ich nicht genau, was hier los war, aber ich würde die Zeit genießen, bis ich hinter das Geheimnis gekommen war.

“Wollen wir jetzt gehen?”, drängte Ran mich und sah mich leicht genervt an.

Ich zuckte nur mit den Schultern.

“Mir egal, wenn du los willst, dann können wir gehen. Ich bin jederzeit bereit.”

Auf meinen Lippen lag ein leichtes Lächeln, was ich Ran entgegen brachte. Schweigend lief ich neben ihr her und war in meinen Gedanken versunken, bis sie mich aus den Gedanken riss, als wir vor dem Aquarium angekommen waren.

“Shinichi? Ich habe mein Geld zu Hause gelassen. Du musst für mich den Eintritt übernehmen. Da ja eigentlich geplant war, dass wir zusammen ins Tropical Land fahren und du alle Kosten übernimmst.”

Sie stand genau vor mir und sah aus strahlend blauen Augen zu mir.

“Was?”, hob ich verwirrt eine Augenbraue nach oben. “Wann haben wir das denn abgesprochen? Wann habe ich denn gesagt, dass ich alles übernehme?”

“Sag bloß, dass hast du vergessen?!”

Sie stemmte die Hände in die Hüften und sah mich mit einem ernsten Blick an.

“Natürlich habe ich es nicht vergessen”, log ich, grinste sie breit an und zog meinen Geldbeutel hervor, um die Eintrittskarten zu kaufen.

Nachdem wir im Inneren waren, überkam mich ein merkwürdiges Gefühl, dass wir beobachtet wurde. Doch ich konnte niemanden ausfindig machen, der sich verdächtig verhielt oder auch nur ansatzweise in meine Richtung sah.

“Ich bin froh, dass wir hier sind”, strahlte Ran mir entgegen und drehte sich im Kreis, um alles mit großen Augen anzusehen. “Ich danke dir.”

Sie lächelte mich fröhlich an und in meinem Herzen machte sich ein ungewohntes Gefühl breit, welches ich nicht richtig zuordnen konnte. Die Wärme, die in mir aufkeimte, hüllte mich komplett ein.

“Komm”, zog Ran mich hinter sich her und bei jedem Becken, dass man sehen konnte, blieb sie stehen und sah sich die vielzahl an verschiedenen Fischarten an.

Meistens sah ich nur kurz zu den Fischen, las mir die Beschreibungen durch und beobachtete weiter meine Umgebung und die Person, mit der ich in dieses Aquarium gegangen war.

“Sieh nur!”, rief sie und deutete auf einen kleinen Fisch, der in unzähligen Farben leuchtete. “Sieht der nicht toll aus?”

“Ja, stimmt. Er ist wirklich schön”, erwiderte ich und betrachtete einen kurzen Moment den kleinen Fisch, der im Licht wie ein Regenbogen schimmerte.
 

Nach einiger Zeit blieb Ran neben einer Bank stehen und ließ sich auf diese fallen.

“Mir tun die Füße weh”, brummte sie und ich musste mir ein Lachen verkneifen.

“Du sagst, dass dir die Füße wehtun?”, zog ich eine Augenbraue nach oben. “Dabei bist du doch immer diejenige, die stundenlang rumlaufen kann und nie genug bekommt…”

Meine Gedanken gingen zu einem Fall zurück, als wir in einem Museum waren, was bald geschlossen werden sollte. Der ehemalige Leiter hatte den neuen Besitzer umgebracht. Seine Begründung war, dass der neue Besitzer die Kunstgegenstände nicht genug geschätzt und es somit nicht verdient hatte, der Leiter des Museums zu sein.

“Shinichi?”, riss mich Ran wieder einmal aus meinen Gedanken, als sie an meinem Jackenärmel zupfte.

“Ja?”, sah ich sie fragend an. “Was ist denn?”

Es war eindeutig ungewohnt, dass ich mit diesem Namen angesprochen wurde.

“I-Ich…”, wandte sie den Blick ab und sah zum Boden. “Ich habe Hunger…”

Sie sprach diese Worte so leise aus, dass ich Schwierigkeiten hatte, sie zu verstehen.

“Und du hast Angst, dass ich sage, wir gehen nichts essen, weil ich bezahlen muss?”, ließ ich mich neben ihr auf die Bank nieder.

Als Antwort nickte sie schwach und man konnte deutlich sehen, wie ihr ein roter Schimmer in die Wangen stiegen.

“Warum sollte ich das tun?”, zog ich eine Augenbraue nach oben.

Sie zuckte mit den Schultern und sah dann aus dem Augenwinkel in meine Richtung.

“Ich weiß es nicht. Vielleicht hast du ja kein Geld mehr”, musste sie lachen.

“Ach, erzähl doch nicht so etwas. Sag mir, worauf du Hunger hast, und du wirst es bekommen”, stand ich auf und zog Ran mit mir auf die Beine.

Doch ich hatte nicht bedacht, dass sie vielleicht das Gleichgewicht verlieren könnte und so kam es, dass sie strauchelte und sie die Balance nicht halten konnte und fast hingefallen wäre. Gerade noch rechtzeitig hielt ich sie fest und zog sie rasch zu mir. Ich drückte sie eng an mich, ohne darüber nachzudenken, was ich gerade tat und bemerkte erst nach einigen Momenten, dass ich sie immer noch an mich drückte. Peinlich berührt ließ ich sie schnell los und sie wich einige Schritte zurück.

“A-Alles gut?”, erkundigte ich mich und merkte selbst, wie mir die Hitze in die Wangen stieg.

“Ja…”, nickte sie mir zu. “Danke.”

Sie drehte sich um, ging zu einem Plan, der nicht weit von unserem Aufenthaltsort an einer Wand hing und sah sich darauf um.

“Wir könnten zum Restaurant gehen, wo man die Haie sieht. Es soll ein toller Ausblick sein und außerdem soll das Restaurant umgebaut worden sein”, schlug sie vor, als ich neben sie getreten war. “Oder was sagst du?”

Ich zuckte nur gleichgültig mit den Schultern.

“Wie du möchtest”, sagte ich und überließ ihr die Entscheidung, wohin wir am Ende gingen, um ihren - und mittlerweile auch meinen Hunger - zu stillen.



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Kommentare zu dieser Fanfic (4)

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Von:  Leiah
2017-07-28T22:25:42+00:00 29.07.2017 00:25
Coole Story,dass er die Chance bekommen hat noch einmal alles zu erleben um seine Fehler zu beheben.
Ich könnte mir vieles vorstellen was noch passieren könnte,also ich würde mich freuen wenn du weiter schreibs🙈
Lg
Von:  Fux1
2017-06-14T16:52:33+00:00 14.06.2017 18:52
Interessante Story :)

LG Fux
Von:  Diabloness
2017-04-05T03:19:46+00:00 05.04.2017 05:19
Wann kommt eigentlich die Fortsetzung?
Von: abgemeldet
2017-02-15T23:02:32+00:00 16.02.2017 00:02
Oh, spannend! Und gut schrieben tust du auch! ^^ Ich warte mit Freude auf ein neues Update!


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