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Abenteuer in Sinnoh

von

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In der Nacht

Kleines Vorwort: ich habe alle alten Kapitel gelöscht und überarbeite alles nochmal :) Nicht das sich jemand wundert
 

Draußen ist es dunkel. Ich liege unter meiner warmen Decke in meinem Bett. Schwaches Mondlicht erhellt mein kleines Zimmer. Ein wohliges brummen ertönt neben meinem Kopf. Leise murre ich und drehe mich um. Das brummen lässt nicht nach. Müde greife ich nach einem der vielen Kissen auf meinem Bett und drücke es auf meinen Kopf. „Bitte! Lass mich schlafen.“, stöhne ich und öffne träge ein Auge. Dann schaue ich auf meinen Wecker, der neben meinem Bett auf einem kleinen Schrank steht. Die kleinen leuchtenden Ziffern zeigen an das es kurz nach um drei ist. Also mitten in der Nacht. Meine todmüden Augen fallen wieder zu und ich versuche weiter zu schlafen. Wieder beginnt Kashi, mein Nachtara, zu schnurren und reibt ihren Kopf an meinen. „Ach komm schon, bitte lass mich weiter schlafen...“ Eine Pfote landet in meinem Gesicht. Ein eindeutiges Zeichen.

Ich schiebe die Pfote aus meinem Gesicht und öffne meine trägen Augen ein weiteres mal. Langsam richte ich mich auf und Kashi springt von meinem Bett und setzt sich fröhlich vor mich hin. Ihre gelben Ringe leuchten und ich Schwanz schwingt auf und ab. „Warum musst du auch nachtaktiv sein?“, murmle ich leise. Sie legt ihren Kopf schief. Etwas was ich meinem Leben fast wöchentlich bereue ist, dass ich früher mit Kashi nachts trainiert habe weil sie nachtaktiv ist. Jetzt wo ich schlafen fast schon mehr schätze als essen, ist das natürlich ungünstig. Mittlerweile trainiere ich sie kaum noch. Erstens bin ich zu faul, und zweitens ist es mir draußen zu kalt.

Kashi steht auf, läuft zu meiner Schreibtisch Lampe und schaltet sie an. Reflexartig kneife ich meine Augen zusammen. „Zu hell!“ Eine Sekunde später ist es wieder dunkel. Jetzt beginnen Kashis gelbe Ringe zu leuchten und mein Zimmer wird in ein angenehmes gelbes Licht getaucht. Ich stehe auf und strecke mich während ich nochmal ausgiebig gähne. Danach tapse zu meinem Schrank der gegenüber von meinem Bett steht und nehme mir einen blauen Hoodie, eine dunkelgrau Hose und Unterwäsche. Dann ziehe ich mich schnell an. Kashi liegt währenddessen auf meinem Bett und putzt sich. Als ich fertig bin rufe ich sie und zusammen schleichen wir die Treppe runter. Leise setze ich einen Fuß auf das dunkelbraune Laminat vom Wohnzimmer und hoffe das es kein ungewolltes Geräusch macht. Vorsichtig gehe ich zur Küche und schnappe mir einen Schokoriegel als nächtlichen Snack. Kashi steht an der Haustüre und maunzt leise. Ich schaue zu ihr und seufze dann gehe durch das Wohnzimmer zum Flur. Dort ziehe ich meinen dicken army grünen Anorak und meine mit weichem Kunstfell ausgestopften Stiefeletten an. Während ich die Tür leise aufschließe holt Kashi meinen Schal und meine Ohrenschützer die auf einem kleinem Schrank liegen. Als die Tür offen ist schießt Kashi raus und springt in den tiefen Schnee. Trotz dessen das es Mitte April ist liegt hier in Blizzach Schnee. Eigentlich liegt hier immer Schnee. Vor ein paar Jahren war der Schnee dabei zu schmelzen. Aber auch nur weil eine Hitzewelle von Hoenn hier her nach Sinnoh kam. Zu der Zeit haben Team Aqua und Team Magma dort herum getobt.
 

Ich stapfe durch den Schnee und folge meinem Pokemon. Kashi tobt mit ihrer üblichen Energie durch den Schnee. Seit mein Vater seine neue Freundin Kati hat, ist er ganz anders. Er sorgt sich mehr um mich, will mich davon abhalten auf Reisen zugehen und verhindern das ich mit Kashi trainiere. Ich komme kaum noch aus dem Haus, weil mein Vater überfürsorglich geworden ist. Ich würde auch gerne meine Mutter in Jubelstadt besuchen Aber der Weg dorthin ist angeblich zu gefährlich.

Leicht genervt von meinen Gedanken zertrete ich einen Haufen Schnee. Ich schaue mich um.

Blizzach bei Nacht ist wunderschön. Laternen erhellen die Straßen die mit Neuschnee bedeckt sind. Es ist still und alle Läden haben geschlossen. In einer Wohnung brennt noch mattes Licht. Plötzlich fällt mir eine dicke Schneeflocke direkt auf die Nase. Ich schaue nach oben. Der Himmel ist halb mit dicken Wolken zugezogen. Mir fällt eine weitere fast ins Auge. Noch sieht es nicht so aus als ob es mehr schneien wird.
 

Nach fünf Minuten sind Kashi und ich aus der Stadt raus und stehen am Anfang von Route 217.

„Ok. Wollen wir zum See der Stärke oder weiter auf Route 217 bleiben?“,frage ich und reibe mir die Arme weil es kalt ist. Kashi maunzt leise und schaut zu einem schmalen Pfad der zum See der Stärke führt. „Na dann, auf zum See.“

Es ist stockfinster. Nur Kashis gelbe Ringe spenden Licht. Es ist verdammt gruselig und die Pokemon hier sind nicht gerade schwach. Einer der Gründe warum ich nicht mehr nachts trainieren möchte. Das laute Brüllen eines Rexblisars lässt mich Zusammenzucken. Hoffentlich begegnen wir ihm heute Nacht nicht. Die Rexblisar sind mit den Siberio die stärksten Pokemon hier. Manchmal sogar über Level 40.

Neben uns im Gebüsch raschelt es. Augenblicklich gehe ich ein paar Schritte zurück und Kashi springt vor mich. Mit den schwächeren Pokemon auf dieser Route kommt sie ganz gut klar. Ein kleines Sniebel springt aus dem Gebüsch und faucht uns laut an. Es hebt seine Krallen und kommt auf uns zu. Aus Erfahrung weiß ich das es Schlitzer ist und das Sniebel mindestens auf Level 35 sein muss.

„Kashi weich aus und greif dann mit Konfustrahl an!“ Sie nickt und springt zur Seite sodass das Sniebel an ihr vorbei rennt und auf dem Boden aufkommt. Dann plötzlich, tanzen kleine gelbe Punkte um den Kopf des gegnerischen Pokemons herum. Verwirrt schlägt es mit seinen langen Klauen danach. Auch als die kleinen Punkte schon verschwunden sind. Es ist verwirrt. Das Sniebel schüttelt seinen Kopf und versucht sich auf Kashi zu konzentrieren aber es klappt nicht. Es holt aus und trifft sich selbst.

„Gut Kashi. Verfolgung.“ Kashi sprintet auf das Sniebel zu und trifft es mit voller Wucht. Ich jubele leise. Nun heißt es hoffen das sich das Sniebel ein weiteres mal selbst verletzt. Kashi schaut erwartungsvoll zu mir und dann zu unserem Gegner. Es richtet seinen Blick auf Kashi und lässt eine kleine aber heftige Eiswolke auf sie zufliegen. „Versuch auszuweichen!“,rufe ich. Vergebens die Wolke umhüllt sie und an manchen Stellen ist ihr Fell mit Eis bedeckt. Ihre Bewegungsfreiheit ist eingeschenkt und sie ist langsamer. „Verdammt. Egal komm schon. Biss und dann sollte es besiegt sein.“ Kashi reißt ihr Maul auf und sprintet mit großen Sprüngen auf das Sniebel zu. Als sie zu beißt schreit das Sniebel laut. Kashi lässt nicht locker bis das Sniebel besiegt umfällt und regungslos auf dem mit Schnee bedeckten Boden liegen bleibt.

„Super gemacht!“, sage ich zu Kashi, die freudig auf meine Schulter springt und dort sitzen bleibt. Seit sie ein höheres Level hat, ist sie ganz schön gewachsen und sie ist schwerer geworden.
 

Ich laufe dein kleinen, verwachsenen Pfad zum See der Stärke weiter entlang. Zum Glück begegnet uns unterwegs kein weiteres wildes Pokemon. Ich bin immer noch etwas nervös wegen dem wilden Rexblisar das hier irgendwo herumlungert. Zwischendurch setze ich Kashi wieder ab weil sie mir zu schwer geworden ist.

Am See der Stärke angekommen. Der Mond spiegelt sich im ruhigen Wasser. Die Wolken haben sich in den paar Minuten wieder verzogen und somit schneit es auch nicht mehr. Am Horizont sehe ich aber schon die nächste Wolkenfront.

Ich lehne mich gegen einen Baum und nehme meinen Schokoriegel aus der verpackung während Kashi durch den Schnee tobt.

Mein Blick schweift über den See und bleibt bei der kleinen Insel in der Mitte hängen. Dort stehen zwei Personen und scheinen sich zu unterhalten.

Etwas weiter rechts, am anderen Ufer, entdecke ich ein Rexblisar. Wahrscheinlich das was hier schon die ganze Zeit rumbrüllt. Eigentlich sollte ich mir keine sorgen machen aber es steht schon die ganze Zeit still. Als ob es etwas oder jemanden Beobachten würde. Aber das Pokemon ist zu weit weg um zu sehen was.

Wieder geht mein Blick zu der kleinen Insel. Die beiden Personen sind wahrscheinlich in der Höhle die auf der Insel ist. Also wenn sie versuchen Selfe zu fangen dann werden sie kein Glück haben. Es ist schon lange weg.

Ich schaue zurück zu dem Rexblisar. Es ist weg.

Ich hasse rennen!

Verwirrt schaue ich mich um, sehe es aber nicht. Wahrscheinlich ist es wieder in den Wald.

Ich esse das letzte Stück meines Riegels und stecke die Plastikverpackung in meine Jackentasche. „Kashi? Was würdest du davon halten wenn wir weg gehen würden? Ich hab schon länger drüber nachgedacht. Ich meine wenn es nach Papa geht kommen wir hier erst in zehn Jahren weg. Und ganz ehrlich? Ich habe keinen Bock mehr mich alleine um den Haushalt zu kümmern nur weil er immer arbeiten muss!“ Kashi schaut mich verständnisvoll an. Dann nickt sie. „Also ja? Gut. Aber wir warten noch etwas. Ich muss noch etwas Geld sparen.“
 

Die nächste halbe Stunde verbringen wir damit gegen wilde Pokemon zu kämpfen. Ab und zu muss ich einen Trank opfern weil Kashis KP knapp werden. Gerade als ich auf meine Uhr schaue sackt ein kleines neben mir Quiekel zusammen. „Kashi wir müssen zurück. Es ist gleich um vier.“ Sie schaut zu mir. Ihr sonst so gepflegtes Fell ist unordentlich und manche Stellen sind auch vereist oder mit einem leichten Frost überzogen. Ich winke Kashi zu mir und gähne müde.

Plötzlich ertönt ein lautes Brüllen genau neben uns um Wald. Das Rexblisar von vorhin kommt aus dem Gebüsch gestampft. Jetzt geht mir ein Licht auf. Gleichzeitig läuft mir aber auch ein kalter Schauer den Rücken runter. Das Rexblisar hat mich beobachtet! Jetzt reißt es sein gewaltiges Maul und atmet eine gewaltige Eiswolke aus die genau auf mich zukommt. „Renn Kashi!“,schreie ich panisch und fange an zu rennen. Kashi sprintet an mir vorbei. Durch Rexblisars Größe und Gewicht ist es zum Glück nicht so schnell. Trotzdem ist es nicht langsam! So schnell ich kann renne ich den schmalen Pfad entlang. Nach nicht mal zwei Minuten geht mir die Puste aus aber ich werde nicht langsamer. Noch immer kann ich das Rexblisar hinter mir hören. Seine schweren Schritte lassen den Boden erzittern. Das kann kein wildes Pokemon sein. Die sind nicht so stark. Und normalerweise auch nicht so groß und hätten schon lange von mir abgelassen. Ich muss ja zugeben ich renne nicht zum ersten mal vor einem wilden Pokemon weg, aber das ist mir noch nie passiert.

Ein paar Meter vor mir sprintet Kashi den Pfad entlang. Dann kommt eine kleine Kurve und sie verschwindet aus meinem Blickfeld. Bald sind wir wieder auf Route 217 und dann gleich am Hafen von Blizzach. Mir geht die Luft aus. Was ist mit diesem Pokemon falsch? Warum hat es mich beobachtet und ist den ganzen Weg um den See zu mir gekommen? Wer waren die Leute auf der Insel? Haben die was damit zu tun? Oder ist es doch wild und gehört niemanden?

Meine Gedankengänge werden von einer Rasierblatt Attacke unterbrochen. Schmerzhaft schneiden sich die kleinen Blätter durch meine Hose in meine Beine. Ich jaule leise und werde dadurch langsamer. Die schweren Schritte von Rexbliar werden lauter. Plötzlich bebt die Erde. Das Mistvieh kann Erdbeben. Jetzt bin ich mir ganz sicher. Es ist kein Wildes Pokemon!

Mit letzter Kraft schreie ich „Du scheiß Vieh!“, was es aber anscheinend nicht interessiert.

Durch das wackeln des Bodens komme ich aus dem Gleichgewicht. Fast falle ich. Im letzten Moment kann ich mich an einem Baum festhalten und renne weiter.

Endlich erreiche ich die große, mit Schnee bedeckte Wiese vor dem Hafen.Ohne zurück zu schauen renne ich weiter. Erst als die polternden Schritte hinter mir langsam leiser werden und dann ganz verwinden wage ich mich umzudrehen. Das Rexblisar ist weg. Erleichtert atme ich tief ein. Mein Adrenalinschub vergeht nach einigen Sekunden und ich lasse mich atemlos auf den Boden fallen wo ich für ein paar Minuten regungslos liegen bleibe. Kashi kommt zu mir und maunzt besorgt. „Mir ...geht es… gut…“, keuche ich. Ich fühle wie mein Herz klopft und fürchte das es gleich aus meiner Brust springt. Ich zittere und meine Beine schmerzen.

Nachdem weiter Minuten vergangen sind beschließe ich aufzustehen und mit Kashi zum Pokemon Center zugehen. Schwerfällig laufe ich durch den tiefen Schnee. Meine Knie zittern noch immer. Am Hafen warten große Frachtschiffe darauf beladen zu werden.

Ein kalter Windhauch bläst durch meine Haare und lässt mich frösteln.

„Verdammte Kälte!“,schimpfe ich. Kashi nickt zustimmend und schmiegt ihren Kopf an mein Bein. Ich bücke mich etwas und kraule ihren Kopf. Dann gehen wir weiter. Auf dem Weg zum Pokemon Center laufen wir ein weiteres mal durch die leeren Straßen von Blizzach. Ich versuche meine Gedanken zu ordnen, was mir sehr schwer fällt. Ich versuche mich auf die stille zu konzentrieren und mich etwas zu beruhigen. Der Schnee verschluckt sogut wie alle Geräusche. Nur das knirschen des Schnees ist zu hören.

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Also falls das noch jemand liest, es tut mir leid das ich so lange für das nächste Kapitel gebraucht habe. Aber ich hab trotzdem viele Ideen gesammelt und hoffe das ich in Zukunft nicht so faul sein werde und weiter schreibe....auch wenn das wahrscheinlich niemand lies :´)

Falls ihr Verbesserungsvorschläge habt sagt es xD

Ein Ausbruch und andere News

Als ich den Pokécenter betrete ertönt ein leises surren. Eine verschlafene Schwester Joy schreckt verschlafen hoch und reibt sich die, mit tiefen Ringen unterzogenen Augen. Ich fühle mich schlecht als ich bemerke, dass ich die geweckt habe.

„Hallo Ginger. Was kann ich gegen diese Uhrzeit noch für dich tun?“ Sie gähnt herzhaft und lächelt mich dann freundlich an.

„Oh ich wollte dich nicht wecken. Ich kann später mit Kashi nochmal herkommen.“, erwidere ich.

Joy schüttelt den Kopf und nimmt einen großen Schluck Kaffee. „Nein. Alles gut. Es ist mein Job.“

Ich gehe zum Tresen und reiche ihr Kashis Pokéball. Sie nimmt den Ball und legt ihn in eine kleine Maschine.

„Das wird jetzt ungefähr drei bis fünf Minuten dauern. Setzt dich doch hin und ich hole uns was zu trinken?“ Wieder erscheint ein fröhliches Lächeln auf ihrem Gesicht.

„Oh ja. Das wäre nett. Könnte ich ein Wasser haben?“ Joy nickt und verschwindet in einem der drei Hinterzimmer. Während ich warte setze ich mich auf einen Stuhl und schaue zu den großen Fenstern. Draußen hat es wieder angefangen zu schneien. Die kleinen Flocken werden im Licht der Straßenlaternen sichtbar. Ich lege meinen Kopf auf der Stuhllehne ab und seufze leise. Ein plötzlicher Schmerz durch mein rechtes Bein lässt mich zusammen zucken. Für einen kurzen Moment hatte ich vergessen was vor etwas mehr als einer Viertelstunde passiert war. Ein riesiges, wütendes Rexblisar hatte mich gejagt. Schon beim bloßen Gedanke daran wird mir schlecht.

In dem Moment kommt Schwester Joy wieder. In der rechten Hand hält ein Glas mit Wasser und in der linken eine weitere Tasse Kaffee. Sie stellt beides auf dem Tisch ab und setzt sich zu mir

„Und was ist eigentlich mit dir passiert? Falls ich fragen darf?“

Ich schaue Joy verwundert an. „Was mit mir? … Ach so.“ Ich schaue auf meine Beine. „Ein wütendes Rexblisar.“ Joy runzelt die Stirn und nimmt einen großen Schluck Kaffee. „Ein Rexblisar sagst du? Eigentlich greifen sie keine Menschen an aber es gibt Gerüchte das sich seit einigen Tagen ein starkes und aggressives Exemplar beim See der Stärke herumtreibt. Ich werde demnächst mal mit Frida reden.“ Ich nicke zustimmend. „Ich hoffe das sie etwas gegen es tun kann. Ich meine sie ist immerhin die Arenaleiterin.“ Joy trinkt einen weiteren Schluck Kaffee und steht dann auf. „Warte ich hole dir noch eine Salbe für deine Verletzungen.“ Ein weiteres mal verschwindet sie im Hinterzimmer. Als sie wieder kommt bringt sie noch Kashis Pokéball mit.

„Diese Salbe musst du einmal am Tag auftragen. Nicht vergessen.“ Ich nicke und muss dann leise gähnen. Ich trinke mein Wasser aus und verabschiede mich von Joy. Der Weg nach Hause vergeht wie im Traum.

Als ich am Nächsten Morgen aufwache kann ich mich nicht mal mehr daran erinnern wie ich es bis in mein Bett geschafft habe.

Ich richte mich schlaftrunken auf und schaue auf meinen Wecker. 9:26. Etwas mehr Schlaf hatte ich mir schon erhofft.Ich muss unwillkürlich gähnen. Kashi liegt verdreht auf einem Kissen und brummt leise. Ich lasse mich zurück auf mein Kissen fallen und starre meine Zimmerdecke an. Nach zehn Minuten höre ich von unten leise Stimmen. Ich richte mich ein weiteres mal auf, verlasse diesmal aber mein Bett. Während ich mich anziehe wacht Kashi auf. Sie liegt immer noch verdreht da, aber ihre Augen sind geöffnet und sie maunzt.

„Guten Morgen“, sage ich und streiche ihr über das zerzauste Fell. Dann kommt mir eine Idee. „Weist du was?“ Kashi schaut mich erwartungsvoll an. „Wir kümmern uns heute mal richtig um dein Fell!“ Sie reibt ihren Kopf glücklich an meine Beine, was ich als Zustimmung verstehe.

Ich ziehe mich fertig an und laufe dann die Treppe runter ins Wohnzimmer. Kati, die Freundin meines Papas, sitzt auf dem Sofa und schaut Fern. Eine schwarze Jogginghose hängt locker um ihre Beine und eine dunkelblaue Strickjacke mit dem Abbild des Firnordens liegt lose auf ihren Schultern. Ihre dunkelbraunen Haare sind zu einem festen Dutt zusammengebunden. Als sie mich sieht lächelt sie mir zu. „Guten Morgen Ginger.“ Ich schaue müde zu ihr. „Morgen Kati.“ Dann gehe ich in die Küche wo mein Papa sitzt und Zeitung liest. Ich umarme ihn von hinten und laufe weiter zur Kaffeemaschine. „Ach, schon wach?“, sagt er und nimmt einen Schluck von seinem Tee. „Ja. Leider.“ Ich gieße mir etwas von der dunklen Flüssigkeit in eine Tasse. „Du solltest nicht so viel Kaffee trinken. Das ist doch bestimmt nicht gut für Leute in deinem Alter.“, ermahnt er mich. Ich schaue genervt zu ihm, was er zum Glück nicht sehen kann. Leute in meinem Alter dürfen aber schon auf Reisen gehen, denke ich innerlich.

Ich atme einmal tief durch und setze mich zu Kati aufs Sofa. Ich nehme die Fernbedienung und schalte auf Kanal 1. Dort laufen gerade die Nachrichten an. Ein Nachrichtensprecher bereitet sich gerade vor. Dann ertönt eine kleine Melodie und er beginnt mit der üblichen Begrüßung. Danach beginnt er mit den News.
 

„Zyrus der ehemalige Anführer von Team Galaktik ist ausgebrochen. Wie heute früh von der Polizei verkündet worden ist, ist er gegen 3 Uhr nachts aus dem der geschlossen Nervenheilanstalt nahe Herzhofen ausgebrochen. Ob er dabei Hilfe hatte ist noch ungeklärt. Die Polizei ermittelt noch. Wir bitten um Vorsicht, Zyrus ist ein extrem gefährlicher Mann. Falls sie ihn sehen sollten, Kontaktieren sie bitte folgende Nummer...“
 

Ich schlucke. Zyrus. Als er damals mit Team Galaktik Sinnoh terrorisiert hat war ich noch kleiner. Ich hab das alles nicht verstanden. Heute weiß ich, dass, als er damals aus der Zerrwelt zurück gekommen ist, verrückt war. Lucia soll ihn damals höchstpersönlich eingewiesen haben.

Ich widme mich wieder den Nachrichten, die mittlerweile das nächste Thema ansagen.
 

„Die Pokemon Championship steht kurz bevor. Im Juli ist es soweit. Die stärksten Trainer der Region finden sich dort zusammen um zu gewinnen und so die Erlaubnis erhalten gegen den amtierenden Champion zu kämpfen. Bis Jetzt haben sich 107 Trainer angemeldet. Ob sie es alle durch die Siegesstraße schaffen ist bis jetzt unklar.“
 

„Ich denke mal, so 60 bis 80 Trainer werden durchkommen.“, wirft Kati ein. „Frida hatte so etwas auch gesagt.“ Ich nicke zustimmend. Die letzten paar Jahre sind auch nicht wirklich mehr durchgekommen. Und wenn Frida es auch voraus sagt muss es schon Stimmen. Da Kati eine der Vortrainerinnen von Fridas Arena ist, weiß sie viel und ist meistens auch auf dem neusten Stand der Dinge.

„Was hält sie von den diesjährigen Trainern?“, frage ich.

„Ihrer Meinung nach gibt es viele Vielversprechende, aber natürlich auch welche wahrscheinlich in den ersten paar Runden rausfliegen.“

„Ardy ist dieses Jahr auch dabei.“, sage ich. „Auch wenn er zu Anfangs gar nicht wollte.“

Kati schaut mich schräg an. „Wirklich nicht?“

„Ja. Er ist ja eigentlich wegen des guten Geldeinkommens los gezogen.“ Sie lacht leise. Was ich verstehen kann. Als er mir das erzählt hat konnte ich es selbst nicht wirklich glauben und dachte es sei ein Scherz. Ich kannte ihn damals auch noch nicht so gut. Meine Eltern hatten sich einige Zeit davor getrennt und als meine Mama mir ihren neuen Freund und dessen Sohn vorgestellt. Ich war damals nicht wirklich begeistert aber Adrian, oder auch einfach nur Ardy, hat sich schnell als nett herausgestellt. Mit seinem Vater verstehe ich mit gut. Etwas laut für meinen Geschmack aber trotzdem ok. Liegt vielleicht auch nur an mir.

Als die Nachrichten vorbei sind, schaffe ich meine Tasse in die Küche und gehe dann hoch. Ich hole Kashi und gehe mit ihr ins Bad. Dort hebe ich sie in die Wanne und spüle sie mit angenehm warmen Wasser ab. Als ich ihr Fell mit Shampoo einreibe springt sie plötzlich zu mir und keckert leise. „Haha. Sehr lustig.“ Ich nehme sie und setze sie zurück bevor ich mit den Schaum aus dem Gesicht reibe und zu ihr puste. „Hast du davon.“, lache ich. Als ich fertig bin mit einreiben spüle ich sie wieder ab. Danach rubble ich ihr Fell mit einem Handtuch trocken und bürste es. Ich schaue auf meine Handy Uhr. „Oh schon bald um zwölf.“ Kashi läuft an mir vorbei und geht aus dem Bad. Ich folge ihr. Sie springt auf mein Bett und legt sich dort hin. Schlafen kann sie am besten. Ich schmunzele und setze mich an meinen Schreibtisch. Ich fahre mein Laptop hoch und checke meine Mails. Ardy hat mir eine geschrieben. Und meine Mutter. Ich lese mir beide genau durch. Ardy regt sich über die nervigen Trainer auf der Siegesstraße auf und Mama fragt ob irgendwas spannendes passiert ist. Da sie als Journalistin oder Reporterin, ich versteh das nicht so, bei Sinnoh Daily in Jubelstadt arbeitet, hat sie viel Stress. Sie interviewt manchmal auch bekannte Leute wie Cynthia oder Perl. Sie hat allgemein viele Kontakte zu bekannten Personen.

Ich schalte meinen Laptop wieder aus und starre meine Wand an. Dort hängen Zeitungsausschnitte und andere Bilder. Viele von mir selbst geschossen, da fotografieren eins meiner wenigen Hobbys ist. Mama hatte mir mit 7 meine erste Kamera geschenkt. Ich hatte damals alles fotografiert. Papa hatte sie mir dann weggenommen weil es ihn genervt hatte. Wie so gut wie alles. Ich kann verstehen warum Mama ihn verlassen hat, aber ich verstehe nicht wie Kati es mit ihm aushält.

„Ginger es gibt Essen!“ ertönt es von unten. „Komme gleich“, antworte ich.



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Kommentare zu dieser Fanfic (35)

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Von:  Raidon_Ootsutsuki
2018-06-01T11:23:58+00:00 01.06.2018 13:23
Nice! Besser als beim ersten mal. Mann konnte sich viel besser hineinversetzen. Mach weiter so!
Von:  -Shira-
2017-07-02T20:36:44+00:00 02.07.2017 22:36
Hi. Ich bin gerade fertig geworden, deine Fanfic zu lesen. Also erstmal: Ich liebe deinen Schreibstil!!! Man versteht alles, es ist gut beschrieben, einfach perfekt! Die Idee hat mich genauso fasziniert. Für den Vater müsste es doch relativ schwer sein, wenn das Kind plötzlich verschwindet. Daher tut er mir etwas leid. Trotz der Besoffenheit. Viele schöne Abenteuer mit Abwechslung, das liest man auch nicht oft. Gefällt mir. Wer ist dieser Maskenmann? Wurde das in der Fanfic schon erwähbt, oder bleibt es fürs Erste ein Mysterium? Falls das schon vorkam, hab ich wohl irgendwie nicht mitbekommen. (^ . ^') Naja egal, gesammt find ich die Fanfic sehr schön! Und spannend! Mach bald weiter!
Antwort von:  JustLikeHi
02.07.2017 22:39
Ich will nicht Spoilern ....... aber der Maskenmann ist schon so aufgetreten. Ich verrate aber nichts. XD.

Es freut mich aber das sie dir gefällt.


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