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The Forgotten

A story from the one piece world
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Einen guten Tag und ein herzliches Willkommen, für die, die diese Fanfiktion lesen sollten. Die Rechte der Geschichte, Originalchars sowie Ereignisse liegen beim Erfinder von der Serie One Piece.
Nur alles was in dieser Fanfiktion dazu erfunden wurde, ist von mir.

Die Geschichte spielt nach dem Entscheidungskampf zwischen Aokiji und Akainu, indem Akainu gewann. Davor sollte alles den Ereignissen entsprechen, wie aus der Originalgeschichte, nur die Ereignisse, die danach passieren, können abgewandelt sein, da hier neue Charakter von mir auftauchen.

[Außerdem befindet sich diese Geschichte zurzeit in einer größeren Überarbeitungsphase. Diese schreitet von Kapitel zu Kapitel. Ein entsprechender Hinweis deutet darauf hin, ab wann die nicht übarbeiteten Kapitel anfangen, die noch überarbeitet werden.]

[Sollte jemand eine Kritik oder einen Vorschlag haben, dann bin ich jederzeit dazu bereit darauf einzugehen. Jede Unterstützung ist willkommen. =)]

Diese Geschichte habe ich schon auf Fanfiktion.de hochgeladen. Komplett anzeigen

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Death Silence

Die Wellen schlugen gegen sein kleines Fischerboot, dadurch geriet es leicht ins Schwanken, aber das war nichts, was ihn beunruhigen würde, denn er war jetzt von Beruf Fischer. Der 27-jährige Mann stemmte seinen Fuß gegen eine Holzkiste, die an Deck lag und zog seine Angel nach hinten. Viel Geld hatte er in diese investiert.

Etwas Großes hatte angebissen, jedenfalls war es stark. Nach ein wenig hin und her, schaffte er es, den gefangenen herauszuziehen. Es war keine Enttäuschung, aber auch nichts Besonderes gewesen.

Ein schlichter guter Fisch, der beim richtigen Händler etwas einbringen konnte. Wenige Kilo schwer, aber dafür in einem guten Zustand.

"Der 25te für heute, ich denke das sollte für heute reichen." Meinte er stolz und der Mann nahm den Fisch aus, anschließend lagerte er diesen kühl und segelte in Richtung Heimat.

Seine Heimatinsel Mammoria war nicht weit entfernt. Diese Insel lag im North Blue und war nicht besonders groß. Ein größeres Dorf befand sich auf dieser.

Die Bewohner waren sehr abergläubisch und man musste einen bestimmten Gott verehren, wenn man auf dieser Insel lebten wollte. Die Insel war außerdem dafür bekannt, dass besonders viele giftige Pflanzen in den Wäldern wuchsen.

Die alten Minen der Insel wurden vor langer Zeit geschlossen, als diese drohten einzustürzen. Kaum einer erinnerte sich, was man dort eigentlich suchte.
 

Der Fischer, der dort wohnte, hieß Aisutawa Zanko, nun jedenfalls war das sein zurzeit angenommener Name, nachdem er aus der Marine austrat. Er wollte zukünftigen Stress mit Piraten meiden, deswegen legte er seinen ursprünglichen Namen wieder an. Seine Familie lebte hier nicht mehr und seine zwei jüngeren Brüder waren auch schon längst fort. Selbst seinen Halbbruder hatte Aisutawa lange nicht mehr gesehen.

Der Fischer war nicht besonders auffällig und die Leute nahmen ihn auch nur als den Fischer wahr. Diese Einsamkeit störte den Mann nicht. Aisutawa lebte hier, weil er sehr viel Nostalgie mit dieser Insel verband. Der Mann war hier aufgewachsen und hier hatte er viel erlebt. Freunde, Verrat, den Blutsschwur mit seiner kleinen Schwester, der falsche Leutnant bis hin zu der Konfrontation mit seinem Vater und dessen Wahrheit. Er war froh, dass das alles schon längst vorbei war.
 

Sein gewohnter Alltag war ihm wichtig. Er war faul geworden und nur ungern bürgte er sich große Aufgaben auf. Es widersprach jedoch seinem ursprünglichen Verhalten, aber Aisutawa war gerecht und sanftmütig geworden. Seine Pflichten als Marinesoldat hatte er nie vernachlässigt, selbst damals nicht, als er den Glauben an die Marine verlor und sein Lehrmeister aus seiner Einheit ihn eine Waffe gegen die Brust gehalten hatte.
 

Er legte am Dock im Hafen von Mammoria an und machte sein Fischerboot fest. Die Träger und der Händler kamen herbei und nach einer kurzen Verhandlung nahm der Fischer seine Bezahlung entgegen. Es war weniger als das letzte Mal, aber der Händler versicherte ihn, dass die Preise für Fische sanken und er deswegen nicht mehr viel einnehmen konnte, aber wer bestimmte das?

'Immer diese Ausreden, als würde es irgendjemand bestimmen.' Dachte Aisutawa. Er wollte sich damit nicht beschäftigen. Diskussionen empfand der Fischer als lästig.

Die Insel unterstand niemanden, nicht einmal der Marine, die in diesen Gewässern nur selten vorbeifuhr.

Ein wenig ausgepowert lief der Mann mittleren Alters die steilen Treppen nach oben zu seinem Haus. Es war ein zweistöckiges Holzhaus, es war von seinem Großvater erbaut worden.

Die Sonne stand noch am Himmel. Den restlichen Nachmittag wollte er an einem ruhigen Ort verbringen. Selbst wenn die Insel religiös war, so war es Aisutawa nicht.

Unbewaffnet trottete er durch den einzigen Wald der Insel, der sich in einer Halbmondform um das Dorf ausgebreitet hatte, wenn man dem Weg folgte, dann war man innerhalb von einer Stunde am anderen Ende der Insel angelangt.

Eine kleine Lichtung abseits des Weges bot einen guten Blick über das Meer.

Aisutawa hatte dies früher als geheimen Ort bezeichnet.

Er setzte sich auf einen großen Felsen und genoss die Aussicht. Der Fischer hatte einen gefangenen Fisch behalten. Der Mann machte sich ein Feuer, wie er es von seinem Ersatzvater gelernt hatte und brat den Fisch. Im Anblick des Sonnenuntergangs, döste der Mann ein wenig.
 

Die Gedanken an seine alte Einheit ließen ihn überlegen was wohl die Männer im Moment trieben. Ob sie nun unter einer Schreckensherrschaft litten oder ob es ihnen alle gutging. Sein Austritt hinterließ ein paar Narben. Nicht jeder konnte das akzeptieren.

Alles begann mit diesem einen Piraten, der ihn vergiftete. Er bot dem Verfechter der Gerechtigkeit, als Barkeeper getarnt, einen vergifteten Wein an.

'Death Silence' war ein berüchtigtes Gift. Wenn man befallen wird, wird der Körper schlapp und die Zunge taub. Man verliert binnen von Minuten die Kraft zu reden. Wenn die Dosis nicht tödlich war, so kämpfte der Körper mehrere Tage, bis alle Organe versagten. Es gab nur 1%, welches das Gift überlebten.

Einen Tag vor der Verkündung, dass er an der Schlacht auf dem Marineford gegen Whitebeard und seine Bande kämpfen sollte, verlor Aisutawa die Kraft zu reden. Der junge aufstrebende Mann verlor seine Fähigkeit zu kämpfen und er verbrachte die nächsten drei Monate im Krankenhaus. Er starb jedoch nicht.

Als es ihm wieder gutging, denunzierte Akainu die Schwäche des jungen Mannes und entriss ihm seine Stellung. Die Rückendeckung des alten Flottenadmirals Sengoku verschwand, als er zurücktrat. Aisutawa traf die Entscheidung an diesem Tag für immer von der Wildfläche zu verschwinden. Nun war der Mann nur noch ein gewöhnlicher Zivilist und niemand wusste es.
 

Solange die Piraten sich von seiner Insel fernhielten, würde es ihn nicht mehr interessieren. Vereinzelt verirrte sich ein Piratenschiff hierher, aber die Dorfbewohner waren nicht schwach und außerdem war Aisutawa immer noch im Besitz seiner Königswaffe. Sein Schwertkampfmeister, den er jetzt schon seit Jahren nicht mehr gesehen hatte, hatte ihm eine starke Schwertkampfkunst gelernt, die Aisutawa immer noch beherrschte. Sie reichte allein aus, um die Piraten jedes Mal in die Flucht zu schlagen.

Ein anderes Marineschiff hatte er in letzter Zeit nicht gesehen. Sie schienen diese Gewässer zu meiden.
 

Der blauhaarige blickte zur Sonne hinauf. Seine dunkelblauen Pupillen schmälerten sich. Es sah nach Sturm aus.

Ein vereinzeltes Blatt verirrte sich in sein etwas rundliches Gesicht. Aisutawa fegte es fort. Langsam zog die Dunkelheit über die Insel und die Abendsonne verschwand am Horizont. Es wurde kalt, deswegen zog der Mann seine schwarze Jacke enger.

'Und ab zurück, morgen geht es wieder früh raus.' Dachte er und der Mann stand auf.

Aisutawa räumte die Stelle auf und beschloss zurückzugehen. Da niemand auf ihn warten sollte, ließ er sich dabei Zeit. In dem Wald lebte niemand und auch keine wilden Tiere gab es. Dieser Wald bot an jeder Ecke giftige Pflanzen, nur die Insekten, die dagegen immun waren, krabbelten über den Boden.
 

Ein unerwarteter Windhauch durchfegte plötzlich den Wald. Verwirrt schaute er zurück und dann wieder nach vorn, normalerweise war der Wald so dicht bewachsen, dass dies eigentlich nicht möglich war. Der Wind würde niemals so plötzlich aufkommen und selbst wenn, war der aufkommende Sturm noch zu weit weg. Aisutawa sah in den Himmel, dieser war wolkenfrei.

'Hier stimmt etwas ganz und gar nicht.' Er eilte zur Stadt zurück.

Irgendetwas hatte sich plötzlich geändert. Irgendetwas war auf dieser Insel passiert, seine Intuition, sowie sein Gespür für Gefahr meldeten sich. Ein dumpfer, langer Ton hallte durch sein linkes Ohr. Aisutawa ignorierte dies.

'Womöglich eine Teufelskraft..., aber von so etwas habe ich noch nie gehört...'

Seine Spekulationen gingen sogar so weit, dass sich womöglich größere Gefahren nach Mammoria verirrt hatten

Als Aisutawa aus dem Wald stürmte, erhaschte er einen kurzen Blick auf den Hafen. Der Mann sah kein fremdes Schiff.

'Diese Stille!' Verwundert wanderte seinen Blick wieder in den dunklen Wald. Plötzlich zitterte er, etwas ließ ihn plötzlich erschaudern. Für einen Moment spürte er etwas, was ihm Angst machte, während der Mann selbst aber nichts sah, was dies verursachen hätten können.

Der ehemalige Marineangehörige eilte zu seinem Zuhause und er legte sich seine alte Waffe um. Sein Katana.

Damals hatte einer seiner jüngeren Brüder einen Schmuggel aufgedeckt, dabei kam diese alte Waffe zum Vorschein. Es gehörte einem alten Kriegsheer aus vergangenen Zeiten, der in einer Schlacht starb, sein legendäres Katana zerbrach dabei. Ein namhafter Schmied schmiedete das Katana neu, indem er beide Hälften zusammenschmolz. Das Katana war dafür nur noch ein dreiviertel so lang, wie ein normales, aber dafür ein kleiner Spalt breiter.

Es hatte bisher alles damit zerschnitten, was sich Aisutawa in den Weg gestellt hatte.

Es war ein Geschenk gewesen, wenn man es anders nennen wollte, ein Abschiedsgeschenk.
 

Langsam bildete sich der Abendnebel, der normalerweise in die Stadt kam, wenn die Temperaturen fielen, aber heute fielen sie besonders schnell.

'Dieses Gefühl... ich... es... kommt mir bekannt vor.'

Aisutawa wagte nun einen Kontrollgang durch die Stadt, denn er wollte sichergehen, dass der Mann sich nur getäuscht hatte.

'Es kann nicht sein... es kann nicht sein.' Redete sich der blauhaarige ein. Seine linke Hand war fest um den Griff seines Katanas gehüllt.

Sein Hals wurde trocken und das Atmen fiel schwerer. Etwas lag in der Luft.
 

Als der Mann unten am Hafen ankam, stellte Aisutawa fest, dass niemand zu sehen war. Kein Feind, kein Monster, nicht einmal ein Stadtbewohner, aber dieser unnatürliche Windhauch von zuvor, hatte er deutlich wahrgenommen.

Etwas kratzte stärker in seinem Hals und er fühlte sich schwach. Ein ihm bekanntes Gefühl.

'NEIN! Wie kann das sein? Wieso ist es hier? WIESO?' Aisutawa kämpfte gegen dieses Gefühl an. Schweiß perlte sich von seiner Stirn.
 

Das Knacken von Steinen war zu hören und etwas rollte zur Seite. Ein schweres dumpfes Geräusch folgte und Aisutawa spürte hinter sich eine bösartige Präsenz.

"Du stehst noch?" Hörte der Mann sagen. Es war eine fremde Stimme. Der Fischer drehte sich um, dabei versuchte er das Katana zu ziehen, aber seine Kraft ließ nach. Seine Hände gehorchten ihm nicht mehr.

Ein großer kräftiger Mann komplett in schwarz gehüllt, stand mitten auf dem Platz. Eine diagonale Narbe war über sein Gesicht gezogen und seine Pupillenfarbe war blutrot, dabei hatte er ein mörderisches Grinsen aufgesetzt und die muskelbepackten Arme waren versteckte er in seiner Jackentasche.

'Er... ist er... daran schuld?' Der Kopf brummte. Dieser nervige Ton im Ohr war noch da. Die nötige Konzentration brachte er nicht mehr auf.

"Dabei sollte doch jeder auf dieser Insel inzwischen betroffen sein? Du stehst sogar im Zentrum von dem Ganzen." Der Fremde kam langsam auf ihn zu. Er war fast zwei Köpfe größer als Aisutawa. Seine Schritte waren schwer. Die schwarzen Springerstiefel zermalmten alles, was auf dem Boden lag.

'Ich...'

Als der Fremde nicht mal drei Schritte von ihm entfernt stand, begangen die Beine nachzugeben. Aisutawa ging widerwillig in die Knie. Seine Kraft floss aus dem Körper.

'Das... nicht... schon... wieder...' Es war dasselbe Szenario wie vor dem Krieg.

'Dieses Gefühl..., es ist... dieses verdammte Gift.' Der Fischer sah nach oben in das grinsende Gesicht seines Peinigers.

"Jämmerlich, aber erstaunlich zugleich." Begann der Mann:

"Also haben wir da jemand, der wohl ein starkes Immunsystem hat. Normalerweise wird selbst der größte Feind damit fallen, aber gut, lange machst du das auch nicht mehr. Ich werde ein wenig nachhelfen müssen." Aisutawa spürte einen heftigen Tritt. Es riss den Fischer von den Füßen. Diese ungeheuerliche Kraft und dieser darauffolgende Schmerz beeinträchtigten Aisutawas Bewusstsein.

Der Mann flog einen kurzen Zeitraum durch die Luft. Aisutawa wusste nicht wie lange. Die Wucht des Tritts war so stark gewesen, dass er erst einige Meter von der Hafenkante entfernt ins Wasser flog. Durch die fehlende Kraft sank der Mann sofort. Er konnte aber eigentlich schwimmen, aber dazu hätte er bei Bewusstsein sein müssen. Mit den letzten Versuchen irgendeine Anstrengung aufzubringen, versuchte Aisutawa seinen Körper dazu zu bewegen nach oben zu schwimmen, aber er sank immer weiter in die Tiefe. Es fühlte sich so an, als würde ihn etwas ergreifen und weiter nach unten ziehen. Irgendetwas Unsichtbares hatte ihn ergriffen, zumindest glaubte er das und es zog ihn mit sich in unbekannte Tiefen:

"Brauchst du deine Seele noch?" Fragte ihn plötzlich jemand aus der Dunkelheit. Die Schwärze, die aus der Tiefe des Meeres kam. Aisutawa wusste gar nicht, dass das Gewässer vor dem Hafen so tief war?

"Ich habe dich etwas gefragt, brauchst du sie noch?" Abwesend starrte der Fischer in die Ferne, zur Oberfläche. Was wollte der Fremde jetzt noch? Aisutawa verstand das nicht. Wieso fragte jemand überhaupt? Wer wollte denn hier schon etwas haben? Hier unten in den Tiefen des North Blues. In der Dunkelheit, die alles vergessen lässt.

Die subjektive Gerechtigkeit

Und du nennst dich Krieger der Gerechtigkeit? Du bist nichts. Männer sind Gefallen und das Marineford wurde von dieser Piratenbrut zerstört. Jede Kraft der Marine war nötig, um diesen Krieg zu gewinnen. Jeder der sich davor verkrochen hatte, der ist es nicht wert der Marine anzugehören..."

"Es war ein Gift, Sir.… ich hatte nicht beabsichtigt..., ich wollte für die..."

"RUHE! Deine jämmerlichen Versuche diese Schmach nicht zu akzeptieren zeugen von Rebellion. Es zeigt, dass du der Marine nicht mehr treu bist. Für so jemanden ist hier kein Platz. Ich enthebe dich deinem Status und du wirst die nächsten Jahre die Decks von General Shabu schrubben. Trete mir nie wieder unter die Augen." Jedes seiner Worte ließ die Atmosphäre erbeben. Alle im Raum anwesenden Personen blieben still. Keiner traute sich ein Wort zu sagen. Als das zukünftige Oberhaupt der Marine den Raum verließ, war das Urteil schon längst gefallen.

 
 

Aisutawa schlug die Augen auf. Er sah nichts. Schnell bemerkte der Mann, dass er auf einem weichen Untergrund lag. Es war ihm bekannt. Es war Sand. Meeresrauschen war zu hören.

Er drehte sich und sah in den Himmel. Es war Tag. Ein strahlend blauer Himmel.

Erinnerungsfetzen schossen durch seinen Kopf.

Aisutawa wusste, dass er Unterwasser war, dass er nach dem Licht griff. Das er Sand in den Händen gespürt hatte und wieder Sauerstoff in den Lungen spürte.

Das laute Kreischen einer Möwe unterbrach den Gedankengang des Fischers. Genervt blickte der Vogel den Mann dabei an. Die Möwe saß auf einem Felsen.

'Ich verstehe es nicht... wieso haben diese Biester immer ein Problem mit mir?' Eigentlich wusste Aisutawa wieso, denn er kämpfte mit diesen Dieben beim Fischen.
 

Er atmete langsam ein und der Mann spürte die erfrischende Seeluft in seiner Lunge. Er atmete aus, dann setzte sich Aisutawa auf. Der Fischer fasste stärker in den weichen Untergrund. Dieser feine Sand war ihm bekannt. Nur Östlich der Insel gab es diesen feinen fast weißen Sand. Im Westen war der Sand grober und gelber. Die Schiffe hinterließen dort Schmutz, sowie der Müll der Leute, die keinen Wert auf die Umwelt legten.

Aisutawa schaute sich um.

'Wie kam ich hierher?'

Hatte ihn jemand gerettet? Und wenn ja, wer hatte ihn gerettet?

Der Fischer sah seinen Körper an und als er seine Brust untersuchte, entdeckte Aisutawa keine Wunden. Keinen blauen Fleck.

Er strich mit seiner Hand durch sein Haar und entfernte somit den meisten Sand darin, anschließend stand der Mann auf.

Im Moment fühlte er sich ein wenig ausgepowert, ansonsten fehlte ihm nichts.
 

Die Sonne strahlte intensiv vom Himmel und trocknete seine Kleidung schnell. Er lag wohl schon eine Weile am Strand.

'Nasse Klamotten... und ich hatte keine Erkältung... ich hatte wohl Glück.'

Hinter ihm war ein kleiner Hang, der zum Wald hinaufführte.

Mit nur wenigen Zügen hievte sich der Mann den Abhang nach oben. Es war eine Leichtigkeit für ihn.

'Die Stadt... ich muss in die Stadt.' Ein wenig unsicher auf den Beinen stürmte Aisutawa durch den Wald.

'Wieso bin ich so müde? Ich fühle mich so, als hätte ich seit langer Zeit nicht mehr gegessen.' Sein Magen knurrte. Er versuchte es zu ignorieren.

'Das kann warten. Ich muss dringend in die Stadt.' Aisutawa rannte schneller.

'Dieser Mann... dieses Gift... woher hatte er das? Ich kannte ihn nicht. Er war kein gesuchter Mann.' Aisutawa hatte in den letzten Jahren die Steckbriefe gesammelt. Sollte sich ein gesuchter Pirat in Mammoria verstecken, würde Aisutawa ihn sofort erkennen.

'Und hoffentlich haben die anderen nicht...' Als der Mann den Wald verließ, erhielt er einen Überblick über die Stadt, die den Abhang hinab zum Hafen gebaut worden war. Der Schock saß tief.

Mammoria hatte gebrannt. Viele Häuser waren zerstört. Nur schwarze Überreste waren zu erkennen. In der Luft lag noch ein leichter Gestank von verbranntem Holz und ein anderer bekannter unangenehmer Gestank.

'Unmöglich... das muss mindestens vor drei Tagen passiert sein. Wie kann das sein?' Entweder es waren drei Tage oder jemand hatte hier die Sache mit Hilfsmittel beschleunigt.

Sein Haus, welches am Stadtrand stand, war nicht abgebrannt. Es war eigentlich nicht zu übersehen, wenn man im Hafen stand. Wieso war es unbeschadet?
 

Aisutawa zog sein bläuliches Katana und behielt zunächst seine Stellung oben am Stadtrand.

Er suchte nach Überlebenden. Der Fischer war sich nicht sicher, ob der Angreifer noch da war. Ein weiterer Grund war das Gift. Das Feuer könnte es zerstört haben oder auch nicht. Die Stadt zu betreten war gefährlich.

'Wieso ist mein Haus nicht zerstört worden. Es sieht so aus, als wäre es absichtlich gewesen. War das bewusst von demjenigen?'

Die Zweifel brachten alte Erinnerungen in Aisutawa hoch. Vor einigen Jahren gab es einen Vorfall, bei dem sein jüngerer Bruder das Andenken des Tempels gestohlen hatte. Seitdem war er von dieser Insel verbannt worden. Er hatte damit dem Ruf der Familie schwer geschadet. Für eine gewisse Zeit mieden die meisten Dorfbewohner alle Familienmitglieder.

Sein jüngerer Bruder war nach der Verbannung zur Marine gegangen, um für seine Sünden Rechenschaft abzulegen. Der junge Mann war strebsam gewesen und er hatte es bis zum Leutnanten geschafft.

Sein jüngerer Bruder hatte viel geleistet, so war er an einer Operation beteiligt, die einen Komplott einer Marineeinheit im Sabaody Archipel aufgedeckte, sowie einen großen Diebstahl in Humid Rain.

Er vermisste ihn.

'Was denke ich da... ich sollte mich konzentrieren.'

Aisutawa blickte auf seine Waffe.

'Ich muss diesen Mistkerl finden.' Der Mann schaute auf.

Er erblickte plötzlich etwas in der Ferne.

'Ein Marineschiff!' Auf hoher See entdeckte der Fischer ein großes Marineschiff der 154ten Einheit. Ein enormes Schlachtschiff und keine normale Patrouille.

Kleinere Boote waren nähergekommen und am Hafen versammelten sich Soldaten.

'Vermutlich..., weil ein Händler den Brand gesehen haben muss.'

Die Männer schienen durch das Dorf zu laufen. Sie hielten alle ihre Waffen in den Händen, aber keiner schien es schlecht zu ergehen. Das Gift musste wohl fort sein.
 

Aisutawa blieb jedoch zuerst noch im Schatten seines Hauses. Er beobachtete die Marine.

Ein Klicken einer Pistole war zuhören. Aisutawa hob die Hände, nachdem er sein Katana fallengelassen hatte.

Zwei Marinesoldaten standen hinter ihm.

'Ich war unvorsichtig, aber ich hätte es mir denken können. Ein Team fuhr um die Insel, um eine mögliche Falle zu erkennen. Sie waren früher hier. Wahrscheinlich haben sie mich beobachtet.'

"Ähhhmmm..." Eine hohe unangenehme Stimme erklang und ein dürrer großer Mann kam näher. Er trug die Uniform eines Kapitänsleutnanten. Ein Rapier trug der Mann am Gürtel. An seinen Ärmeln waren grüne Flecken. Getrocknetes Blut am Hosenbein.

"Aisutawa Zanko oder eher bekannt unter den Namen Iceeyes. Ein Verbannter der Marine." Der Mann trat näher. Er behielt dennoch einen gewissen Abstand bei. Aisutawa stand ihm gegenüber, er selbst trug nur einfache Bekleidung. Ein bläuliches Hemd und eine schwarze kurze Hose, sowie Sandalen.

"Ich habe hier nichts mit der Sache zu tun. Ich wohne hier und ich lebe meinen Alltag als Fischer. Sie können die Händler fragen."

"Ähh...... unwahrscheinlich."

"Auf welcher Begründung? Sie wissen doch schon wer ich bin." Aisutawa wurde ein wenig ungeduldig. Er mochte dieser Art von Menschen gar nicht. Sie bildeten sich ein einen Fall sehr schnell abgeschlossen zu haben.

"Nunnnnn…. vermutlich haben die Bewohner dich erkannt und du hast alle umgebracht. Blöderweise brannten auch alle Schiffe nieder und du kommst hier nicht mehr von der Insel herunter. Ich törichter Fehler."

'Dieser Narr... er hat kein Interesse daran den Fall zu lösen.'

"Ich lösche kein Dorf aus. Ich bin aus der Marine ausgetreten, weil ich..."

"Neinnnnn, sie haben ihren Tod ausgenutzt, um in Ruhe zu leben. Die Marine durfte sie nicht finden. Allein diese Tatsache ist eine schwere Straftat, die nicht unbemerkt bleiben darf." Der Mann lief um eine Ecke des Hauses. Der Kapitänsleutnant stand nun vor dem Eingang.

"Die Gründe finde ich noch heraus."
 

Einige Minuten vergingen und immer mehr Marinesoldaten durchkämmten die Stadt.

Der Kapitänleutnant kam zurück aus dem Haus, während Aisutawa immer noch an Ort und Stelle stand, während inzwischen ein halbes Dutzend Marinesoldaten den Mann bewachten. Der Fischer nahm das als Respekt, dass die Männer ihn immer noch für stark hielten, aber Aisutawa hatte die letzten Jahre kaum trainiert.

"Neeeehmt ihn fest.... äh... wir haben genug Beweise in seinem Haus gefunden. Eindeutige Beweise."

"Was?" Aisutawa sah überrascht auf.

'Wie kann das? Was für Beweise?' Der Angreifer musste damit zu tun haben. Er hatte ihm bestimmt Beweise ins Haus gebracht und deswegen das Gebäude verschont.

Die Frage welche Beweise gefunden worden, würde mit Sicherheit nicht beantwortet werden.

Aisutawa wurde abgeführt. Ein Trupp aus zehn Marinesoldaten brachten den Mann zum Hafen, jedoch vorerst ohne Fesseln. Der Fischer empfand das als merkwürdig.

Einer seiner Bewacher trug sein Katana bei sich. Üblicherweise führte man die Waffen nicht mit dem Verdächtigen ab, also schien diese Einheit nicht mit den Vorschriften vertraut zu sein. Aisutawa hatte den Eindruck, dass seine Bewacher junge Soldaten waren, die alle nicht viel Lebenserfahrung aufweisen konnten. Keine Kriegsverletzungen, keine frostigen Blicke. Alle Männer wirkten unruhig und nervös. Sie schienen eher danach zu handeln, dass sie von ihrem Vorgesetzten keine Strafe erhielten.

'Ich verstehe... so eine Einheit ist das also.' Aisutawa schwieg.

'Keine Fesseln und die Waffe so nah bei mir... wahrscheinlich wollen die mich anstacheln einen Fehler zu begehen. Diese dreckigen...'
 

Die Truppe stand nun vor dem kleinen Boot, welches Aisutawa zum Marineschiff bringen sollte. Sechs Marinesoldaten ruderten, während vier ihre Waffe auf den Fischer hielten.

"Ist das wirklich nötig. Ich bin es nicht gewesen." Beschwichtigte der Abgeführte.

"Was Kapitänleutnant Misuterii befiehlt, wird ausgeführt. Eeeinnn Verbrecher wie sie haben da nichtsss zu sagen." Der Marinesoldat, der gesprochen hatte, wurde von seinen Kumpanen leicht angerempelt:

"Ruhe du Idiot! Man redet nicht mit dem Gefangenen! Das ist Vorschrift!"

"Ooohh eeentschuldige."

"Vorschrift G Absatz AB Ordnung 4 - Bei der Abführung ist dem Abgeführten untersagt zu reden. Die Soldaten, die zur Abführung abgestellt wurden, sind ebenfalls verpflichtet keine Informationen preiszugeben." Erläuterte Aisutawa lautstark. Früher musste er diese Absätze immer spontan aufsagen können.

"Sind sie ein Marineangehöriger?" Die Soldaten sahen sich verunsichert an. Wieder bekam der Soldat, der gesprochen hatte, einen Rempler zu spüren.

Aisutawa schmunzelte.

'Diese Männer sind noch harmlos. Die haben keine Ahnung was hier gespielt wird.'

"Ja... ich habe vor langer Zeit der Marine angehört, aber ich bin ausgetreten." Er erhielt darauf keine Antwort. Die Männer schienen sich vor einer Frage zu fürchten. Der Fischer konnte es ihnen an den Lippen ablesen.

Der Marinesoldat vor ihm hätte am liebsten gefragt, warum er ausgetreten war, aber mit Sicherheit würde das keiner verstehen.

Die Gerechtigkeit war sowieso niemals besonders objektiv und wenn derjenige den Kontext nicht wusste, machte die Erklärung keinen Sinn.
 

Aisutawa warf einen Blick zurück zu seiner Heimatinsel. Es schmerzte ihn sehr seine Stadt in diesem Zustand zu sehen.

'Diesen Bastard werde ich aufsuchen und ihn dafür bezahlen lassen.' Man hatte ihm das letzte Andenken an seine Familie genommen.

Aisutawa hatte nicht vor, bei seiner Jagd und der Vollstreckung dieses Brandstifters zimperlich zu sein. Die Piraten waren es ja schließlich auch nicht.

Das Boot legte beim dem großen Marineschlachtschiff an.

Die Farce

Die Truppe von Marinesoldaten brachten Aisutawa auf das große Marineschiff. Zwei Männer kletterten die Leiter vor ihm nach oben. Als drittes musste er, während der Mann von Schusswaffen bedroht wurden.

Aisutawa blickte über das Deck und ein vertrautes Gefühl kam auf. Zwar starrten ihn über ein Dutzend Männer an, als wäre der Fischer ein gesuchter Verbrecher, jedoch erkannte man im Hintergrund die arbeitenden Soldaten, die niemals ihre Routine aufgaben. Der Putztrupp, der das Deck schrubbte, wahrscheinlich ein Strafdienst. Das Transportteam, welches die verschiedenen Lager des Schiffs mit Gut versorgten. So würde bestimmt zur aktuellen Tageszeit die Köche das Mittagessen vorbereiten.

"LOS JETZT!" Brüllte einer der Marinesoldaten, der vor Aisutawa an Deck stand. Er trug das Abzeichnen eines Unteroffiziers.
 

Der blauhaarige Mann wurde in eine Einzelkabine gebracht. Er stand nun unter Arrest.

'Eine Taktik der Zermürbung. Sie wollen bestimmt die Soldaten indoktrinieren, dass ich womöglich für alles verantwortlich bin.' Aisutawa ließ sich nicht beunruhigen.

Selbst nicht, als ein Mann die Tür aufschlug und mit schweren Schritten in den Raum getreten war. Er wollte wohl Macht demonstrieren. Er ballte seine schwarzen Handschuhe zu Fäusten, während seine schwarzen Pupillen seinen Gegenüber fixierten. Das Marinegewand blieb kurz an der Tür hängen, was den Mann nervte.

"ICH BIN LEUTNANT Kyattonippu Iwa und ich bringe sie zum Verhör, Verbrecher." Der Mann packte Aisutawa am Arm, der jedoch ablehnte und meinte:

"Gerne, aber fassen sie mich nicht an." Daraufhin ging Aisutawa an dem Mann vorbei. Er trat wieder an Deck. Es war nun kurz nach Mittag, schätzte der Fischer.

An Deck standen nun mehrere Dutzend Männer und in der Mitte ein großer, korpulenter Mann. Blondes Haar und einen starken Bartwuchs. Aisutawa identifizierte ihn als Kapitän dieser Einheit.

"Kapitän Chanku. Hier ist der Verbrecher!" Brüllte der Leutnant hinter dem Fischer. Er salutierte.

"Also gut..." begann der Kapitän mit ruhiger Stimme:

"Bringen wir es hinter uns." Der Mann drehte sich und wandte sich Aisutawa zu. Der Fischer erkannte einen Degen an seinem Gürtel und eine Narbe durch die rechte Gesichtshälfte des Mannes. Mit einer Handbewegung machte er klar, dass sich keiner bewegen sollte. Der Kapitän selbst lief mit langsamen Schritten auf den Fischer zu. Seine Hände waren hinter dem Rücken:

"Nun... zählen wir die Fakten einmal auf." Der Kapitän trat um Aisutawa.

'Alles nur Einschüchterung...'

"Wir haben die Tatsache, dass Sie auf der Insel gelebt hatte und als einziges überlebten. Bisher hatten wir kein Glück überhaupt Überlebende zu finden. Alle waren in ihren Häusern oder in Gassen geschleppt worden."

"Ist das so..." Aisutawa stimmte diese Tatsache traurig. Der Kapitän lief weiter um den Mann:

"Sie sind völlig unverletzt, was ungewöhnlich ist, aber Sie kannten die Bewohner. Sie hätten sich das Vertrauen erschleichen können und dann zuschlagen."

"Richtig hinterlistig!" Kommentierte einer aus der Menge der Marinesoldaten. Der Kapitän hob seine linke Hand, ohne auf jemanden bestimmtes zu zeigen:

"Wenn ich rede, dann schweigt ihr." Er blieb dabei ruhig, dennoch verursachte sein Wort Furcht.

"Nun... wir stellen fest, dass Sie auch kein unbeschriebenes Blatt sind. Sie sind aus der Marine ausgetreten und sie inszenierten ihren Tod..., dann flohen Sie hierher. Vielleicht entdeckten die Bewohner ihre wahre Identität. Sie mussten alle ermorden, um unentdeckt zu bleiben." Der Kapitän hatte nun fast seine Runde um Aisutawa vollendet. Er stellte sich abschließend vor seinen Leuten und sprach mit lauter Stimme, während er seine beiden Hände von sich streckte:

"Aber doch... lassen wir den Beschuldigten reden. Vielleicht kann er doch einen Beweis für seine Unschuld vorbringen." Die Marinesoldaten blickten Aisutawa grimmig an, als würden sie ihm nichts glauben wollen.

"Sir... wieso sind sie gegenüber dem Verbrecher so höflich? Sie sind der Kapitän." Der Leutnant blieb in einer leicht verbeugten Haltung. Die Hände stark an seinen Oberkörper angelehnt.

"Nicht destotrotz gilt der Respekt. Wir haben diesem Mann noch nichts nachgewiesen. Die Beweise in seinem Haus werden noch untersucht. Ich warte lieber ab. Geduld ist eine Tugend der Marine."

'Alles nur Gewäsch. Er spielt den Gnädigen, aber in Wirklichkeit hat der Mann schon längst entschieden.'

"Sir, warum Respekt... dieser Mann ist ein Fahnenflüchtiger."

"Das ist wahr, dennoch bleiben seine Taten als Vizeadmiral Iceeyes." Aisutawa war ein wenig überrascht, dass man ihn hier draußen noch kannte. Inzwischen waren wenige Jahre vergangen und sein Platz war schon längst eingenommen worden.
 

"KAPITÄN!" Brüllte jemand aus der Ferne und ein Marinesoldat kam mit schnellen Schritten angelaufen.

"Wir haben die Beweise analysiert. Doktor Kaliane hat nachgewiesen, dass es sich um 'Death Silence' handelte." Der Kapitän wandte sich wieder Aisutawa zu, nur dieses Mal war sein Blick ernster geworden:

"Soweit ich weiß, wurde Iceeyes mit diesem Gift vergiftet worden. Die Überlebenden haben nachweislich Antikörper in ihrem Blut. Wahrscheinlich sind Sie schon immun dagegen."

"Eindeutig!" Rief ein Marinesoldat aus der Menge.

"Die Antikörper verhindern nicht, dass das Einatmen dieses Gifts tödlich ist." Erklärte Aisutawa. Er war genervt von dieser Farce.

"Sie könnten sich aber geschützt haben oder wollen Sie mir sagen, dass Sie sich die ganze Zeit versteckt haben, während ihre Freunde und Kollegen starben. Wer soll das denn gewesen sein?"

"Ein Pirat. Ein Mann, der in das Dorf kam und das Gift verteilte." Erwiderte Aisutawa sofort.

"Ein Fremder, der ein ganzes Dorf ausschaltet, aber dich am Leben lässt. Das ist ein Widerspruch, außer ist mir nicht bekannt, dass so ein Mann in diesem Gewässer unterwegs ist. Meine Einheit hat auch keine Piraten festgestellt, die momentan ihr Unwesen treiben. Die Marine war hier noch nie so mächtig wie zuvor." Der Kapitän wurde persönlicher.

"Es gibt Bestien auf der ganzen Welt. Teufelsfrüchte von denen wir noch nie gehört haben. Dieser Mann..."

"Nehmt ihn fest! Diesen Lügner kann ich nicht mehr ertragen..." Während der Kapitän die Festnahme befahl brach plötzlich ein starker Wind los. Es begann stark zu regnen.

"Ah... dieses Wetter. Es ist so unbeständig." Beschwerte sich der Kapitän und er rief zu seinen Männern:

"Los Männer! Bereitet das Schiff vor! Wir werden hier vor Anker gehen und abwarten bis der Sturm vorbei ist!"
 

Aisutawa blickte zur Seite. Er suchte sein Katana.

'Wahrscheinlich unter Deck.'

"So... Iceeyes oder eher gesagt Aisutawa Zanko." Erklang plötzlich eine tiefe Stimme und der Fischer bemerkte neben sich ein großer, gutgebauter Mann. Er trug schwarz, sowie einen schwarzen Zylinder auf dem Kopf. Ein goldenes Abzeichen war auf seiner Brust versehen. Es war eindeutig die Marke eines Inspektors.

"Inspektor Minamitai Heiyo. Ich überlasse Ihnen diesen Mann. Er bekennt sich zu keiner Schuld, selbst wenn die Beweislast so groß ist." Erklärte der Kapitän. Der Inspektor schmunzelte schadenfreudig:

"Das ist mir bewusst, Herr Kapitän. Diesen Mann suchen wir schon seit Jahren. Wir vermuten, dass er in Geschäfte verwickelt ist, die der Weltregierung schaden."

'Was...? Was wird hier gespielt?'

"Was? So ein Verbrecher ist uns ins Netz gegangen?" Die Marinesoldaten an Deck wirkten beunruhigt.

"Aber er ist umzingelt. Er hat keine Chance gegen uns alle." Machte ein anderer Mut.

"Selbst, wenn er ein Vizeadmiral war, gegen uns alle hat der Typ keine Chance." Die Soldaten blickten Aisutawa zornig an.

Das Wetter wurde schlimmer. Der Regen nahm zu. Die Wellen fingen an unruhig zu werden.

"Das perfekte Versteck für solch ein Gesindel." Der Inspektor sah zur Insel:

"Wahrscheinlich war dort ein Haufen von denen. Eigentlich gar nicht schade um die Insel. Es hat mit Sicherheit die richtigen erwischt. Kollateralschaden gab es schon immer."

Fast hätte es gereicht und Aisutawa hätte zugeschlagen.

'Dieser Bastard versucht mich zornig zu machen.'

"Vorauf wartet ihr Männer? Nehmt ihn fest!" Brüllte der Kapitän zornig. Der Leutnant bewegte sich:

"Entschuldige!" Daraufhin griff er nach Aisutawa. Im selben Moment schlug etwas neben dem Schiff ins Wasser ein. Das Wasser spritzte meterhoch in die Höhe.

"KAPITÄN! WIR WERDEN ANGEGRIFFEN! IN DER FERNE SIND DREI PIRATENSCHIFFE AUFGETAUCHT!" Brüllte ein Soldat von oberhalb des Mastes herunter.

"GEFECHTSSTATION! ERLEDIGT DIESE PIRATEN!" Befahl der Kapitän. Eine Kanonenkugel flog von der Ferne auf das Deck zu. Der Inspektor sprang in der gleichen Sekunde ab und machte einen Vorwärtssalto, dabei trat er die Kugel mit seiner rechten Ferse. Der Tritt war so stark, dass es die Kugel wieder zurückkatapultierte und ein Piratenschiff in die Seite traf.

"Diese Narren. Sie greifen uns an, weil wir allein sind. Das Gesindel lernt es nie." Der Inspektor zog seinen Zylinder zurecht, den er bei dem Sprung beinahe verloren hatte, dann sah für einen Moment beunruhig zur Seite.

"Der Gefangene!"

Der Kapitän drehte sich um:

"WO IST DER GEFANGENE?!" Der Leutnant, der zuvor noch nach Aisutawa gegriffen hatte, lag bewusstlos auf dem Boden.

"Er muss ihn geschlagen haben, als die Kanonenkugel einschlug." Vermutete der Inspektor. Eine weitere Fontäne schoss in die Höhe. Die Marine schoss im selben Moment zurück.

"DIE ÜBRIGEN MÄNNER SUCHEN DEN GEFANGENEN! ER DARF NICHT FLIEHEN!" Befahl der Kapitän.
 

Der blauhaarige Fischer hatte sich währenddessen die Uniform des Leutnanten gegriffen und unter Deck geschlichen. Die aktuelle Situation ließ die Männer an Deck unruhig werden. Die meisten erwiderten nicht seinen Blick, als sich Aisutawa an ihnen vorbei schlich. Nur wenige Männer drehten sich um, aber sie registrierten ihn zu spät. Sein Katana stand in einer Kiste, im Mannschaftsraum. Die unverkennbare Schwertscheide erkannte Aisutawa sofort. Diese goldenen Verzierungen mit dem dunklen schwarz stachen hervor. Die anderen Schwerter im Raum waren schlichter.

Der Fischer kannte noch den typischen Aufbau der Marineschiffe und es war ein Segen, dass fast alle Schiffe der Marine ähnlich aufgebaut waren. So entkam Aisutawa den suchenden Marinesoldaten und eilte zum Warentor. Ein Tor, welches im Lagerraum war und sich öffnete, wenn das Schiff an einem Hafen anlegte. Von dort aus wurden die Waren in und aus dem Schiff transportiert. Mit seinem Katana zerschlug er die zwei dicken Seile, die das Tor festhielten, dann trat er es auf. Der kalte Wind hauchte in das Schiff und die Wellen schlugen das Wasser hinein. Aisutawa nahm Anlauf, dann sprang er in das kalte Wasser.

'Mammoria ist das drüben... 3 Kilometer südöstlich ist eine kleine Insel. Ich kann sie erreichen, wenn ich sie täusche.'

Er schwamm in einem hohen Tempo los.
 

"KAPITÄN! Der Gefangene ist geflohen und er schwimmt im Moment los!" Berichtete ein Marinesoldat dem Kapitän.

"ARRRGHHH! Wir dürfen ihn nicht unterschätzen. In welcher Richtung ist er unterwegs? Wir müssen ihn abschießen! LOS!"

"Er ist in nordöstlicher Richtung unterwegs. Die Männer haben ihn gesehen!" Antwortete der Soldat. Der Kapitän drehte sich um. Der Inspektor trat im Moment wieder eine Kanonenkugel zurück zum Piratenschiff.

"SUCHT IHN! Schießt AUF IHN! LASST IHN NICHT ENTKOMMEN!" Der Kapitän lief beim Brüllen rot an.
 

Aisutawa schwamm mit aller Kraft, dann tauchte er in den Wellen ab. Der Mann schwamm um das Schiff, um dann in die entgegengesetzte Richtung zu schwimmen. Er tauchte ein weiteres Mal ab. Einige Meter später, zwischen den Wellen, tauchte der Mann kurz auf, bevor Aisutawa wieder abtauchte. Das machte er dreimal, bis er sich sicher war, dass die Männer ihn nicht mehr sahen.

Er steuerte anschließend eine kleinere Insel an.

Dort würde er für die nächste Zeit eine Rast einlegen und seine nächsten Schritte planen.

Als Fischer war er viel geschwommen, aber nie etwas im Vergleich wie heute. Es kostete all seine Kräfte, bis er gegen Ende der Nacht die Insel erreichte. Mit Mühen schleppte der Mann sich an den Strand, während die erlösende Sonne aufging. Der Sturm hatte sich schon längst verzogen.

Aisutawa versteckte sich hinter große Felsen und den Bäumen der Insel.

Die Insel war nicht besonders groß. Einen Kilometer Durchmesser. Nicht allzu hoch und es befand sich keine offizielle Siedlung darauf.

'Ich darf hier nicht lange verweilen. Sie werden mich suchen, aber wenn ich richtig liege, dann sollte diese Insel von Piraten bewohnt sein. Die haben ein Schiff.' Aisutawa legte sich in die Sonne. Er ließ seine Kleidung trocken.

'Drei Stunden, dann muss ich weiterziehen.' Er hoffte, dass ihn keiner in den drei Stunden fand.

Während der Mann seine Augen schloss und sich versuchte ein wenig zu erholen, kamen ihm Erinnerungsfetzen vom Austritt der Marine durch den Kopf.

'Sie haben mich also doch gesucht? Oder war das eine Lüge? ich schätze, ich werde das wohl bald herausfinden.' Seine Mundwinkel verzogen sich:

'Dennoch werden sie mich nicht aufhalten diesen Bastard zu finden. Ich brauche jedoch erst einmal eine gute Ausgangslage.' Es gab nur eine Person, die Aisutawa im Moment vertraute. Sie hatte das gleiche wie er getan. Der Austritt aus der Marine und das Abtauchen in unbekannte Gefilde. Schon lange hatte der Fischer nichts mehr von ihm gehört.

'Ich muss ihn finden. Er weiß bestimmt weiter.' Aisutawa sprach von seinem Onkel. Kuzan.

Iceeyes

"Mach' das nicht noch einmal!" Eine verzerrte Stimme hallte durch seinen Kopf und es weckte den Mann aus dem Schlaf.

Aisutawa atmete aus und er starrte in den blauen Himmel. Es war Mittag.
 

Er lag immer noch auf dem weichen Untergrund und die Sonne strahlte auf ihn. Seine Klamotten waren inzwischen getrocknet. Der Mann fühlte sich nicht mehr so ausgelaugt. Sein Hunger war nicht verschwunden. Er knurrte leicht. Die beste Möglichkeit war das zu ignorieren, irgendwann gingen die Schmerzen des Hungers weg.

'Immer noch... und schon wieder Albträume...' Er blickte zur Seite. Vor ihm war ein kleiner Felsen, der von der Sonne direkt bestrahlt wurde.

'Ein wenig Bewegung schadet nicht.'

Aisutawa streckte sich, dann machte er einen Handstand auf einen kleineren Felsen. 50mal bewegte er sich auf- und abwärts, bis der Mann wieder aufsprang.

'Und jetzt suche ich mir ein Schiff.'

Das Katana machte der junge Mann wieder fest an seinem Gürtel, damit es beim Schleichen nicht von irgendwelchen Pflanzen versehentlich herausgezogen werden konnte. Dieses Missgeschick war Aisutawa schon mehrmals auf seiner Heimatinsel passiert. Schlingpflanzen konnten sehr stabil und heimtückisch sein.
 

Aisutawa kämpfte sich durch die Insel, dabei versuchte er möglichst leise zu bleiben. Die heruntergefallenen Äste waren dabei nicht besonders hilfreich. Nach einigen Minuten erreichte er einen weiteren Sandstrand.

'Endlich...' Dort entdeckte er ein kleines Schiff. Es trug die Flagge der Sharktankpiratenbande. Eine kleine Truppe von Jägern, die zuerst nur Kopfgeldjäger waren, dann aber mit der Zeit zu Piraten wurden. Sie überfielen Dörfer, während sie weiterhin andere Piraten an die Marine auslieferten. Inzwischen war die Truppe auch dafür bekannt, dass sie kleinere Einheiten der Marine überfielen. Bisher jedoch erfolglos.

'Sie nutzen diese Insel mit Sicherheit als Lager. Als Versteck eher nicht, dafür ist sie viel zu flach. Sie bietet keinen Schutz vor Überschwemmungen und vor Angreifern.'

Aisutawa wartete einen Moment ab, ob sich etwas regte. Es könnten Personen an Deck sein oder sie waren alle auf der Insel.

'Es könnten eine Handvoll Menschen sein. Das Schiff ist nicht sonderlich groß und es könnte womöglich nur für ein Dutzend Männer Platz bieten. Es ist bestimmt nur ein kleines Beischiff. Ich schätze der Boss der Bande ist bestimmt nicht auf der Insel.'

Etwas rührte sich und eine Tür wurde geöffnet. Ein bärtiger Mann mit kurzen schwarzen Haaren trat heraus. Er wirkte genervt. Der Mann zog sein Leinenhemd zurecht, dann starrte er suchend in den Wald. Nach einem weiteren Moment pustete er in ein Horn, dann wartete der Mann ungeduldig ab.

Ein paar Minuten später traten zwei weitere Männer aus dem Wald. Sie liefen zum Schiff vor.

"Seid ihr endlich fertig? Ich dachte ihr bekommt das hin? Was braucht da so lange?" Brüllte der Mann vom Schiff herab.

"Ähm... Boss... wir haben eine Diebin festgenommen. Sie hatte sich bei unserem Versteck versteckt und hat Zeug von uns gehabt. Ich weiß nicht woher die kam..., sie war plötzlich da." Erklärte einer der beiden Männer. Sie trugen ebenfalls Leinenhemde und kurze Hosen.

"WAS! Und wo ist sie jetzt? Habt ihr sie wenigstens gefangen?"

"Sie ist dort gefesselt..., denke ich. Sie wird bewacht. Wir wollten dich rufen, damit... du uns..." Der Mann klang unsicher und er stoppte, als der bärtige Mann vom Schiff wild auf das Holz stampfte.

Der Mann vom Schiff sprang ins Wasser. Er stand nun hüfttief darin, dann eilte er zu den anderen Männern.

"Alles muss man selbst erledigen." Fluchte der bärtige Mann lautstark.

'Wenn das der Fall ist, dann muss ich nachsehen. Ich kann keine Diebin in den Fingern von diesen Typen lassen.'
 

Aisutawa folgte der Gruppe, bis diese eine Lichtung im Wald erreicht hatten. Auf der Lichtung standen Kisten und Säcke. Es wirkte so, als würden die Männer Waren abholen oder anliefern. Es war jedoch kein Gebäude zu sehen, in welches die Waren gelagert werden konnten.

Aisutawa betrachtete daraufhin die Männer aus der Nähe. Sie kamen ihm nicht bekannt vor. Der bärtige Mann vom Schiff trug eine Narbe quer über sein Gesicht. Sein Leinenhemd war weiß und seine kurze Hose schwarz. Von allen Anwesenden wirkte er am gepflegtesten. Der Mann ging in die Hocke und er zog etwas in die Höhe. Es war eine dickere Eisenbodentür. Sie wirkte massiv, dementsprechend schwer, jedoch zeigte der schwarzhaarige Mann keinerlei Anstrengung, als er diese hochhob.

'Ich verstehe, also ein unterirdisches Lagerversteck.' Aisutawa schmunzelte.

Der Mann mit den schwarzen Haaren kletterte herab, anschließend streckte er seine Hände heraus und die anderen Männer gaben ihm die Waren, am Ende kletterte er selbst wieder heraus und schloss die Tür:

"Nun... und wo ist jetzt die Kleine, von der ihr geredet habt?" Der Ärger, der der Mann zuvor ausstrahlte, schien vorüber zu sein. Seine Kollegen schauten sich verwundert um.
 

"Entschuldige!" Ein Mann kam humpelnd aus dem Wald gelaufen. Er hielt sich in der Bauchregion.

"Schon wieder...?" Der schwarzhaarige Mann verschränkte seine Arme. Er stellte sich dem Mann gegenüber. Der Größenunterschied war deutlich. Der humpelnde Mann aus dem Wald war höchstens 1,50m groß und übergewichtig. Er hatte eine Glatze und braune Flecken am Kopf. Der Mann wirkte sehr ungepflegt.

"Wo ist..." Begann der schwarzhaarige Mann, als jemand durch die Büsche stürmte.

Es war eine kleinere Person, die noch kleiner als der humpelnde Mann war. Die Person wurde verfolgt von jemanden, der einen Säbel in der rechten Hand trug.

Die rennende Person erschrak, als sie vor den vier Männern stand. Der schwarzhaarige griff sofort nach ihr.

Es war ein Mädchen.

'Das muss die Diebin sein.'

"Wo kommst du denn her und was denkst du hier erreichen zu wollen?" Fragte er mit einem schelmischen Grinsen.

"Boss..." Der Mann mit dem Säbel in der Hand näherte sich dem schwarzhaarigen. Er schien aus der Puste zu sein.

"Sie war auf dem Schiff... sie hatte sich versteckt... ich denke... sie... seit dem Überfall auf das Café... ich hatte sie damals auch verfolgt... sie ist jedoch verschwunden... und sie ist..."

"MEIN Gott und du bist nicht auf den Gedanken gekommen, dass sie auf dem Schiff ist? Wo hatte sie sich denn eigentlich versteckt..." Dem schwarzhaarigen Mann schien etwas eingefallen zu sein.

"Die Waren... natürlich." Er hielt das Mädchen nun grober fest.

"Das war eine wirklich dumme Idee. Du hättest darüber wohl nachdenken sollen." Der bärtige Mann lachte leise.

'Sie sind abgelenkt. Ich brauche nur noch eine gute Position oder kommen da noch mehr Männer aus den Wäldern?' Aisutawa bereitete sich vor, dabei begutachtete er zuerst die Umgebung. Der Fischer wollte nicht überrascht werden.
 

"Onek, bring du sie darüber. Kümmere dich dann darum, dass sie nicht nervt." Der Mann, welcher als Boss betitelt wurde, grinste und rieb sich die Hände, anschließend schob er das widerwillige Mädchen an den Glatzkopf. Der schwarzhaarige selbst verschwand erneut in sein Lager.

"Ich komme später nach."

Der Mann mit der Glatze grinste. Er präsentierte dabei seine gelben Zähne und sein Körpergeruch stieg Aisutawa selbst aus dieser Entfernung schon in die Nase, auch wenn er einige Meter entfernt hinter den Bäumen stand.

"Onek, Ojog, Usediukinim und Ekikah." Rief die Stimme aus dem Lager. Die Männer riefen fast alle gleichzeitig:

"Jawohl Boss!"

"Für den erfolgreichen Überfall auf das Café erhaltet ihr noch einen Bonus. Ihr habt euch nicht so doof angestellt wie immer. Wenn ihr etwas möchtet, dann fragt ruhig. Heute müsst ihr nicht verzichten. Habt euren Spaß." Man hörte ein lautstarkes Lachen aus dem Lager und dann ein Klirren von Glas mit einem darauffolgenden lautstarken Fluchen.

"Oh ja Boss, da haben wir eine Bitte." Begann der Mann namens Ojog zu erklären. Der Zweimeter Mann hatte eine tiefe Bassstimme, jedoch betonte er seine Sätze eigenartig. Es war anstrengend ihm nur wenige Worte zuzuhören.

"Ja ich weiß........." Antwortete die Stimme aus dem Lager. Sie wirkte nicht mehr so vergnügt.

Ojog hustete kurz, als sei er außer Atem, außerdem schwitzte er. Dann leckte sich der Mann mehrmals die Lippen.

"Achso... Boss." Er wandte sich dem Mädchen zu.
 

'Sie sind alle abgelenkt.'

Aisutawa hatte sein Katana gezogen und war langsam zur Lichtung geschlichen.

"Boss! Wer passt jetzt eigentlich auf das Schiff auf?" Meinte Onek entsetzt, der sich am Kopf kratzte. Der übergewichtige Mann erhielt keine Antwort aus dem Lager.

"Ah…. nun............ öhm... kein Problem. Das Schiff ist sicher." Die Stimme des Anführers klang nervös.

"Das ist gut, Boss." Onek kratzte sich wieder am Kopf. Er wirkte unsicher.

Ojog war inzwischen an das Mädchen herangetreten, das von Onek im Moment festgehalten wurde. Der Riese packte sie unsanft am rechten Arm, während sein Kollege versuchte ihr den Kartoffelsack über den Oberkörper zu ziehen. Sie kämpfte und trat nach ihren Peinigern.

Sie wirkte jung, aber ihre Tritte hatten Wirkung. Onek hielt sich am rechten Knie. Es schien ihm große Schmerzen zu bereiten.

"Argh... diese verdammte..."

"Schaffst du das, Idiot? Das ist nur eine kleine Göre." Erwiderte sein Kollege sofort. Er riss Onek den Kartoffelsack aus den Händen, während er mit der anderen Hand das Mädchen festhob. Er schien kaum Mühen zu haben sie festzuhalten. Selbst ihre wilden Tritte schienen nicht zu funktionieren. Die anderen beiden Männer beobachteten nur das Spektakel.

"Hach... da leistet ja der Eisenanker mehr Widerstand." Ojog lachte.
 

In ihren großen schwarzen Pupillen erkannte Aisutawa einen starken Kämpferwillen. Die Angst, die normalerweise Geiseln hatten, war nicht zu erkennen. Der Fischer war ein wenig beeindruckt von ihr, aber es passte ihm gut, dass sie sich so verhielt. Es kaufte ihm Zeit für seine Vorbereitung.

'Gleich bin ich auf Position. Ich darf jetzt keinen Fehler machen.' Leise atmete Aisutawa ein und dann aus. Schon lange hatte er nicht mehr ernsthaft gekämpft. Es gab kleine Raufereien mit aggressiven Händlern, die versuchten den Preis zu drücken, aber nie einen Grund ernsthaft sein Katana zu ziehen, seitdem Aisutawa aus der Marine ausgetreten war.

'Wenn ich mir die ersten beiden hole. Was würde sie dann tun? Rennt das Mädchen weg oder bleibt sie stehen? Es wäre mir lieber, wenn sie wegrennt, dann kann ich zumindest die Diebin aus dem Fokus nehmen.'

Das Mädchen trug zwei gebundene rote Zöpfe, die von ihrem Kopf nach hinten leicht voneinander weg hingen. Ihr marineblau-oranges T-Shirt stach heraus. Die Diebin trug dazu noch einen purpurroten, mit Weiß verzierten, langen Rock, welcher ihr bis zu den Knöcheln reichte.

'Das sind aber keine Kleider, die eine Diebin trägt. Diese sind viel zu auffällig. Vermutlich ist sie gar nicht so unschuldig, wie sie zuerst wirkt. Ich bin mir sicher, dass sie nichts dummes tun wird.' Stellte Aisutawa fest, während er seine Jacke ablegte.

"Wer möchte als erstes?" Fragte Onek. Er hatte ein widerliches Grinsen aufgesetzt, welches in dem ehemaligen Marinesoldaten eine große Wut aufsteigen ließ. Onek griff dem Mädchen unsanft an die Schulter, während die anderen anwesenden Männer leise lachten.

Es raschelte ungewöhnlich laut und der Mann namens Usediukinim, ebenfalls ein zwei Meter Mann, jedoch bisher sehr schweigsam gewesen, wandte sich dem Geräusch zu. Der Hüne blickte nachdenklich in den Wald, anschließend zog er seinen Knüppel aus dem braunen Gürtel.

"Ich sehe nach... vielleicht gibt es noch eine Diebin." Seine Stimme war tiefer, als die seines Kollegen. Er ging mit schweren Schritten auf den Busch zu.

"Wer ist da?" Brummte er, dabei verzog er seine krumme Nase. Der große Mann hatte eine dicke Knollennase im Gesicht. Sein linkes Ohr war zu Hälfte abgeschnitten worden und die Hälfte seiner Haare waren abgebrannt. Der Hüne holte mit seinem Knüppel aus, da sprang jemand aus dem Busch:

"Was!? Wer zum Teufel bist du?!" Gab Usediukinim von sich.

Aisutawa strich mit seiner Klinge von unten nach oben über Usediukinim, der daraufhin seinen Knüppel fallen ließ. Der Mann fiel wortlos nach vorn.
 

Aisutawa wich zur Seite und das Blut verteilte sich auf dem Boden. Das Katana des Fischers war sauber. Es glänzte im Sonnenlicht, welches auf die Lichtung strahlte. Der Gesichtsausdruck des ehemaligen Vizeadmirals verfinsterte sich. Er zeigte keinerlei Reue.

Onek zog ein Messer und hielt das Mädchen fest im Würgegriff, während er hinter ihr stand und drohend zu Aisutawa sah. Die anderen beiden Männer gingen zum Angriff über.

Ojog hob seinen Säbel in die Luft, den er unter seinem Leinenhemd hervorholte. Stolz präsentierte er seine Säbelkünste. Wild strich er vor sich durch die Luft.

'Unnötiges Säbelrasseln. Diese Männer haben noch nie wirklich gekämpft. Sie hatten wohl bis jetzt nur Glück gehabt keine ernsthaften Gegner zu haben.'

Aisutawa wich dem ersten Stoß gekonnt aus und stieß mit dem Griffrücken seines Katanas kräftig gegen die bewaffnete Hand des Angreifers, dadurch brachen dessen Zeige- und Mittelfinger. Der Mann heulte auf, er ließ seinen Säbel fallen und öffnete damit seine Verteidigung. Aisutawa wartete nicht ab und zog sein Katana einmal senkrecht über den Angreifer. Der Treffer war intensiver, sodass der übergewichtige Mann nach hinten fiel.

Das Blut strömte aus der Wunde. Wieder war das Katana sauber gewesen. Aisutawa fixierte den anderen Angreifer an, der nun ein wenig panisch wurde.

"Was ist mit diesem Typen los? Er schaut so finster. Er ist ein...!"

"Macht dir nicht ins Hemd und kill den Typen. LOS!" Befahl sein Kollege, der das Mädchen weiterhin im Würgegriff hielt.

"Was ist hier los?" Brummte es aus dem Lager. Die Stimme klang leicht angetrunken.

"BOSS EIN ANGREIFER! Er hat schon zwei von uns getötet." Brüllte Onek.

Ekikah, der Mann mit den langen schwarzen Haaren, die verfettet und voller Kleinzeug waren, war derjenige, der das Mädchen zuvor durch den Wald verfolgt hatte. Er ließ seinen Säbel stecken, stattdessen zog der Mann zwei gleich lange massive Holzstöcke heraus. Diese bewegte er wild vor sich her. Ekikah wirkte verunsichert. Sein Blick war unkonzentriert.

"Du wirst nicht an mich herankommen! Ich erwische jeden, der mich herausfordert." Aisutawas' Kontrahent klang dabei nicht besonders überzeugend.

Der Fischer ging leicht in die Hocke. Der Mann vor ihm machte eine leichte Bewegung nach vorn. Aisutawa sprang an den Mann vorbei, der wohl davon ausging, dass der blauhaarige Mann frontal angreifen würde. Mit Wucht schlug Ekikah ins Leere, was ihn überraschte. Aisutawa stand jetzt hinter ihm und verpasste dem Mann einen diagonalen tiefen Schnitt über den Rücken.

"Arrgghhhhh." Ekikah ging zu Boden. Auch aus ihm trat Blut aus. Aisutawa fixierte nun Onek an.

"Noch einen Schritt und ich kille die Kleine hier! Du Bastard!" Drohte er. Seine Drohung schien echt zu sein. Aisutawa erkannte, dass der Mann nicht log.

"Keinen einzigen Schritt!" Wiederholte der Entführer.

'Diesen Schritt wirst du auch nicht kommen sehen.'
 

Aisutawa stand Onek gegenüber, zwischen ihnen lagen knapp fünf Meter und das Mädchen. Der Geiselnehmer hielt das Messer der Geisel an den Hals. Er hielt das Messer so nah an ihr, dass sogar die Messerspitze in ihre Haut drückte und dadurch Blutstropfen zu sehen waren.

"Ich meine es ernst. Ich bringe sie um, wenn du noch irgendeine Regung machst. Die einzige Ausnahme ist, dass du dein Katana auf den Boden legst und du dich ebenfalls." Aisutawa bewegte sich jedoch nicht. Er fixierte nur den Entführer an. Onek wurde unsicherer. Er zitterte.

'Gefährlich... er könnte unüberlegt handeln. Er wird unberechenbarer.'

"Ich weiß nicht wer du bist, aber wahrscheinlich bist du wegen dem Mädchen hier, nicht wahr?" Aisutawa antwortete ihm nicht.

"NICHT WAHR!?" Onek wurde wütender.

Ein Mann kletterte inzwischen aus dem Lager. Schockiert sah er auf seine gefallenen Kollegen.

"Was zum........!" Gab er entsetzt von sich.

'Ich muss mich beeilen. Er ist momentan hinter mir.'

"Boss! Hier...!"

Aisutawa nutzte die Gelegenheit aus, dass Onek abgelenkt war. Er ging erneut leicht in die Hocke. Im nächsten Moment war er verschwunden, sodass Onek nur ein:

"Hä? Wo.…" Von sich geben konnte, bevor seine Knie nachgaben und er zu Boden ging.

"Äh..." Brachte der Mann nur noch heraus, während sein Körper auf dem Boden aufschlug.

Er hätte das Mädchen mit auf den Boden gerissen, würde Aisutawa sie nicht festhalten. Eine tiefe Wunde war auf dem Rücken von Onek zu sehen. Sie blutete.

Aisutawa war hinter dem Geiselnehmer aufgetaucht und er hatte dem Mann einen diagonalen Schnitt verpasst. Alles war nur innerhalb eines Wimpernschlag passiert.
 

Während Aisutawa nun zum Anführer blickte, erkannte er jetzt aus der Nähe das Gesicht des Mannes. Die Narbe war jedoch neu. Dieser Mann war der Boss der fünften Einheit der Sharktankpiratenbande. Er wurde steckbrieflich gesucht. Sein Name war Ioyk. Es war aber nur ein geringes Kopfgeld von 15000 Berry. Aisutawa hatte seinen Steckbrief gesehen, als er die tägliche Post abholte.

Dieser Mann zeigte nervös und zugleich entsetzt mit dem rechten Zeigefinger auf Aisutawa:

"Das war... das war gerade die... diese berüchtigte Schwertkunst aus Wa No Kuni. Iron-Ore hat davon erzählt. Er hat gesagt, dass es einen Mann im North-Blue gibt, der das für viel Geld unterrichtet." Er biss die Zähne zusammen, als würde der Mann sich ärgern, dann zog er eine Pistole hervor. Seine Hände zitterten.

Ioyk entsicherte diese und zielte mit zittrigen Bewegungen auf den ehemaligen Vizeadmiral:

"Waffe fallen lassen! Werfe dein eigenartiges Schwert sofort weg! SOFORT! Ich sagte SOFORT!"

"Es ist ein Katana." Korrigierte Aisutawa ruhig.

"LABER' NICHT! ICH SAGTE SOFORT!" Der Mann begann zu schwitzen. Er fuchtelte wild mit seiner Pistole umher.

'Noch so einer..., er ist genauso durcheinander. Dieser Mann wird schießen.' Aisutawa senkte seinen linken Arm. Das Katana richtete er nun zu Boden.

"Das ist gut! Und jetzt lass es los!" Befahl Ioyk. Er wurde für einen Moment ruhiger.

'Verdammt... mein Arm... ich... kann ihn... nicht mehr heben.'

Aisutawa bemerkte erst jetzt, was er vergessen hatte. Den großen Nachteil, der seine Schwertkunst mit sich brachte.

Ocha

"Bist du ein Kopfgeldjäger..., hast du uns ausspioniert? Oder arbeitest du mit dieser Diebin zusammen, um an unsere Waren zu kommen... ich habe dich zuvor nicht gesehen." Der bärtige Mann bekam mit der Zeit Ruhe. Die Schweißperlen zierten noch seine Stirn, aber das Zittern hatte abgenommen.

'Mein Arm... meine Muskeln... sie verkrampfen immer noch...' Aisutawa versuchte seinen linken Arm zu heben.

"Hach..." Kam es von dem schwarzhaarigen, als würde er nicht glauben, dass seine Drohungen etwas brachten. Die Anspannung an seinem Gelenk löste sich ein wenig. Der Kopf hob sich leicht vom Nacken.

"Die Jacke da hinten... du bist von der Marine!" Bemerkte er.
 

Einen kleinen Moment schien der Mann sich unsicher zu sein, aber dann streckte er seine Hand wieder nach vorn. Der Lauf der Pistole weiterhin auf Aisutawa gerichtet.

"Gegen einen Schuss bist du machtlos. Selbst die Marine kann das nicht. Du könntest niemals so schnell sprinten."

Der Schwertkämpfer wusste, dass das nicht stimmte, aber er wollte den Mann jetzt nicht korrigieren. In der Zeit, in der er der Marine angehört hatte, hatte Aisutawa ein ganzen Haufen Typen kennengelernt, die durchaus fähig waren die Welt auf den Kopf zu stellen.
 

"Lass jetzt dein Katana fallen? Oder hast du jetzt so sehr Angst, dass du nicht mehr bewegen kannst." Für einen kurzen Moment schlich sich ein selbstsicheres Schmunzeln in das Gesicht des bärtigen Mannes.

Aisutawa antwortete ihm nicht. Er versuchte sich weiterhin auf seinen Arm zu konzentrieren.

"Hey! Es reicht mir nicht, wenn du deine Waffe senkst. Ich möchte, dass du sie fallen lässt! SOFORT!" Befahl der schwarzhaarige Mann mit lauter Stimme.

Die Diebin rührte sich leicht. Sie waren einen Schritt nach vorn gegangen. Der Lauf der Pistole richtete sich sofort auf das Mädchen.

"NICHT BEWEGEN! Das gilt auch für dich. Ich weiß nicht ob ihr zusammengehört, aber sicherlich bin ich nicht blöd." Das Mädchen war nur kurz in die Hocke gegangen. Zögerlich stand sie wieder auf.
 

Nervös schaute der Pirat wieder zu Aisutawa:

"Ich weiß genau, wenn ich nur einen Moment wegschaue, zerteilt der mich. Du denkst, du wärst clever, aber ich werde nicht darauf reinfallen."

"Ich denke wir haben das alle verstanden. Ich möchte aber wissen, was du jetzt vor hast." Fragte Aisutawa. Er versuchte den Mann abzulenken.

"Ich lasse mich nicht beeinflussen! Deine Fragerei... ICH STELLE HIER DIE FRAGEN!"

'Er ist unsicher. Dieser Mann scheint zumindest keinen handfesten Plan zu haben. Diese Situation hier kann ganz schnell eskalieren.'
 

Einige Sekunden passierte nichts.

'Wie vermutet. Es geht nicht voran.' Um so mehr Zeit verstrich, um so mehr verschwand die Taubheit in den Fingerspitzen seiner linken Hand.

'Ich muss nur noch ein wenig Zeit rausschlagen, dann bringe das hier hinteruns.'

"Du... du Schwertkämpfer... du bist ja von der Marine. Wie viele sind denn hier? Wartet ihr schon in der Nähe um mein Lager auszuheben?" Der bärtige Mann wirkte wieder nervöser.

"Aber die Sharktrankbande wird sich rächen. Es ist nur eine Frage der Zeit bis sie den North Blue regieren."

"Unterschätze die Marine nicht." Erwiderte Aisutawa. Die Mundwinkel seines Gegenübers verzogen sich nach unten:

"Dir ist wohl nicht ganz klar in welcher Position du bist. Ich sehe, dass du Probleme hast. Dein linker Arm ist verkrampft, deswegen hast du bisher nicht angegriffen."

'Ich muss ihn ablenken.'

"Du hast ein gutes Auge, aber es wird dir nichts nützen, wenn du versucht zu fliehen. Meine Kollegen werden dich über den Haufen schießen, sobald du den Wald verlässt. Es gäbe aber die Möglichkeit für einen kleinen Deal, denn wenn du uns laufen lässt, verrate ich dir wo wir noch nicht sind." Begann Aisutawa.

"Einen Deal?" Unterbrach der bärtige Mann sofort. In seinen Augen war für einen kurzen Moment eine leichte Neugierde zu erkennen. Schnell klärte sich sein Blick und er brummte zornig:

"Du verarscht mich doch! Ihr habt sicherlich schon mein Schiff kassiert."

Der blauhaarige deutete mit den Blicken zu dem unterirdischen Versteck. Der schwarzhaarige Mann war versucht gewesen dorthin zu sehen:

"Ah ja... du willst also einen netten Nebenverdienst haben... oder vielleicht etwas Wertvolles haben, bevor die Marine alles beschlagnahmt. Als Gegenleistung lässt du mich zum Schiff gehen... richtig? Vielleicht seid ihr doch nicht alle solche dummen Fanatiker der Gerechtigkeit."

"Ich schätze, dass wir uns langsam einig werden." Stimmte Aisutawa zu. Der bärtige Mann schmunzelte erfreut.

'Leichtgläubig ist er, aber mit Sicherheit wird er uns töten, sobald ich ihm irgendetwas verrate.' Aisutawa konnte den linken Zeigefinger leicht bewegen. Langsam kam wieder ein Gespür in seinem Arm zurück. Minimal hob er seine linke Schulter an. Aisutawa wollte testen, ob es schmerzte.
 

Diese ungewöhnliche und seltene Schwertkunst belastete den Körper bei jeder Technik mit knapp 100 Kilo zusätzlichen Gewicht, außerdem laugte es den Anwender aus, wie bei einem 12 Stunden Marathon ohne Pause. Unerfahrene Nutzer, die diese Technik gelernt hatten, konnten dennoch beim Anwenden zusammenbrechen. Viel Training und Ausdauer waren nötig. Die Ausdauer fehlte Aisutawa. Zu lange hatte er nicht mehr ordentlich trainiert.

Früher, während seinen besten Zeiten als Vizeadmiral, konnte er diese Technik bis zu ein dutzend Mal hintereinander einsetzen, ohne in die Knie zu gehen. Blitzschnell und erbarmungslos fegte er über die Schlachtfelder.
 

"Zuerst möchte ich aber, dass du dein Katana fallenlässt. Ich brauche eine Absicherung, dass du dich nicht nur einfach nähern willst. Anschließend verräst du mir alles. Sollte ich zufrieden sein, dann erschieße ich euch nicht."

Aisutawa drückte mit seinen Fingern gegen den Griff des Katanas.

"Was ist denen jetzt? Lass endlich die Klinge fallen verdammt!" Forderte der bärtige Mann ungeduldig.

Einer Kugel ausweichen konnte Aisutawa sowieso nicht aus dieser Entfernung, dazu fehlte ihm jetzt die Kraft.

"Willst du etwa einen Rückzieher machen? Ich warte nicht ewig. Ich lasse mich nicht verarschen!" Der Pirat verzog erneut seine Miene. Die Anspannung nahm wieder zu. Der Kopf senkte sich leicht und die freie Hand ballte sich zu einer Faust.

Aisutawa reagierte nicht, er wartete weiter ab.

'Ich muss meine Wort weise wählen.'
 

"Jetzt reicht es mir aber! Ich schieße euch einfach..." Begann der schwarzhaarige Mann lautstark, jedoch wurde er von einer sanften Stimme unterbrochen:

"Willst du einen Tee? Ich kann welchen machen, wenn ich die Zutaten dafür aus der Tasche da hinten nehmen darf, dann könnte ich..."

"Schweig!" Unterbrach der bärtige Mann. Impulsiv entlud sich seine Wut in diesem Wort.

"Was redest du von Tee? Ich will keinen Tee von dir! Bist du denn völlig bescheuert!?"

"Tee ist immer gut für die Nerven. Manchmal braucht einen klaren Verstand, um weise Entscheidungen zu treffen."

'Sie provoziert ihn. Das ist keine gute Idee.' Aisutawa war perplex. Ihm fiel keine Taktik ein, um das zu verhindern. Sein linker Arm konnte er noch nicht frei bewegen. Angestrengt versuchte er gegen die Verkrampfung zu arbeiten.

"Ich habe grünen Tee und auch schwarzen Tee. Wenn du kein Problem mit Schwarzblättern hast, dann kann ich gleich..."

"RUHE!" Der schwarzhaarige Mann richtete seinen Lauf nun auf sie.

"Ich habe damit auch kein Problem, wenn ich als erstes dir eine Kugel verpasse."

'Warum ist sie jetzt so todesmutig?!'

"Nicht doch, wir können doch einfach alle zusammensitzen. Kekse essen und Tee trinken. Ich könnte auch ein Bild von Ihnen malen. Ich bin wirklich gut darin." Sie lächelte freundlich.
 

"DAS REICHT!" Brüllte der Mann. Er zitterte stark mit seiner rechten Hand, dann zog er den Auslöser mit seinem rechten Mittelfinger.

Ein Schuss löste sich und ein Knall folgte. Ein dumpfes Geräusch folgte.

Neben den Klingen in den Ohren herrschte die Ruhe. Für einen Moment.

"WAS?! Das kann nicht sein? Wie kann ich!" Der bärtige Mann wurde lauter. Er konnte seine Pistole nicht mehr heben.

Fassungslos starrte er auf seine rechte Hand, die mit der Pistole auf den Boden zielte.

'Was ist hier los? Egal... meine Chance!'

Aisutawa hob leicht seinen linken Arm. Schnell nahm er mit seiner rechten Hand das Katana. Der Mann stürmte vor.

"NEIN!" Wieder löst sich ein Schuss und daraufhin noch einer.
 

Alle Kugel trafen jedoch nicht ihr gewünschtes Ziel. Immer wieder schoss der bärtige Mann in den Boden.

"Ich kann nicht...!" Gab Ioyk panisch von sich, bevor der blauhaarige seinen Schwerthieb ausführen konnte. Mit seiner rechten Hand war Aisutawa nicht geübt in seiner Schwerttechnik, aber für einen starken Hieb mit der rechten Hand reichte es völlig aus.

Der schwarzhaarige Mann brach wortlos zusammen und er ließ seine Pistole fallen, die in einem roten Kreis liegen blieb.

'Woher kommt dieser Kreis? Ich habe ihn vorher nicht gesehen.' Er machte Aisutawa plötzlich aggressiv. Es machte ihn ungewöhnlich wütend, als er den Kreis beobachtete. Am liebsten würde der Fischer auf diesen Kreis treten. Immer wieder eintreten. Langsam näherte er sich diesem. Den Blick konnte er nicht mehr abwenden.

"Colour-Trap Rot, man will diesen Kreis angreifen. Ein Glück, dass du ihn erst jetzt gesehen hast." Das Mädchen verwischte in diesem Moment das Zeichen und die Aggressionen von Aisutawa nahmen schlagartig ab.

"Was... was war das? Wieso... ich..."

"Die Macht der Worte..., wenn man bestimmte Worte hineinschreibt, dann löst es in jedem Leser Gefühle aus. Es ist wie in einem Buch, nur nicht so gefährlich. Also lerne nicht zu lesen, wenn du nicht anfällig sein willst."
 

Das Mädchen lief an ihm vorbei. Sie war völlig ruhig. Ungewöhnlich ruhig.

'Sie wirkt mir zu gelassen. Diese Diebin ist definitiv nicht nur ein einfaches Mädchen. Was steckt dahinter?'

"Danke für deine Hilfe, ich hätte nicht gedacht, dass ich das hier lebendig überstehe. Sie haben mir meinen schönen Hut, meinen Pinsel und meine Farbe weggenommen. Ich musste sie zurücklassen, sonst hätten diese Typen wahrscheinlich kapiert, dass ich auf dem Schiff war."

"Kein Problem. Es ist immer gut diese Welt von solchen skrupellosen Idioten zu befreien." Aisutawa wollte aber zuerst seine Gedanken ordnen, bevor er weitere Fragen stellte.

"Dieser Tee..." Begann der Mann.

"Es gibt keinen Tee... hier, dennoch trinke ich ihn gern." Antwortete sie sofort.

'Ich hatte mich sowieso schon gefragt woher sie den nehmen wollte. Ein Glück war Ioyk so ein Idiot.'

"Nun... und woher kommst du? Sie redeten von einem Café. Ist es in der Nähe? Haben sie euch überfallen?" Das Mädchen lief wortlos an ihm vorbei. Sie wandte sich dem unterirdischen Lager zu.

Sie antwortete nicht, stattdessen nahm das Mädchen die Leiter nach unten.
 

Ein wenig skeptisch wandte sich Aisutawa dem Lager zu:

'Warum schweigt sie? Vertraut sie mir nicht?' Er würde ihr es nicht einmal übel nehmen.

'Dafür ist noch Zeit. Befragen muss ich sie jetzt nicht. Wir müssen erst einmal von dieser Insel runter.' Aisutawa steckte sein Katana weg, dann holte er seine Jacke. Im Anschluss schaute er nach was das Mädchen im Lager trieb.

"Sicherlich willst du auch von dieser Insel runter. Ich habe ein kleines Schiff am Strand entdeckt. Ich wäre fähig es zumindest eine Weile zu bedienen, um den nächsten Hafen anzusteuern. Ich habe schon ein Ziel. Willst du mitkommen?"

Wieder bekam der Mann keine Antwort. Ein wenig ungeduldig wartete der Fischer wenige Minuten, bevor er beschloss nach der Leiter zu greifen.

"Wo musst du hin?" Aisutawa stoppte, als er die Frage hörte.
 

Sie kletterte wieder aus dem Lager.

"Es gibt gleich eine größere Insel in der Nähe, zumindest eine Tagesfahrt entfernt. Dort kann man schnell Geld verdienen und man hat eine gute Möglichkeit mit einem größeren Handelsschiff weiterzureisen." Erklärte Aisutawa.

"Nun…, ich muss zuerst einmal weg von hier und dann.......... zu einer Insel."

"Es gibt viele Inseln, aber gut. Du musst mir nichts verraten. Ich will dich auch nicht ausfragen." Das Mädchen nickte zögerlich, als würde sie ihm nicht glauben wollen.

Aisutawa gab auf nachzuhaken. Mit großer Wahrscheinlichkeit wollte der Mann das auch gar nicht wissen.

"Es ist nichts besonders." Beschwichtigte sie, ohne ihn anzusehen.

"Nun gut. Darf ich wenigstens deinen Namen erfahren?"

Das Mädchen zögerte erneut.
 

"Nenne mich..., nenne mich... Ocha." Dabei klang ihre Stimme ein wenig zittrig am Ende.

'Ihren Namen möchte sie mir auch nicht nennen. Hat das vielleicht doch mit der Marine zu tun? Möchte sie nicht erkannt werden? Ich vermute, dass sie als Diebin schon die Marine bestohlen hat oder dieses Mädchen ist nur mehr als eine Diebin. Womöglich sogar eine...'

"Und dein Name?" Unterbrach sie seinen Gedankengang. Der Mann brauchte einen Moment um zu reagieren.

"Nenne mich Aisutawa, Ocha. Und damit die Katze gleich aus dem Sack ist. Ich bin nicht mehr bei der Marine. Meine ehemaligen Kollegen missverstehen das, dass ich aus persönlichen Gründen ausgetreten bin. Ich verziehe mich für eine gewisse Zeit, bis wieder alles im Reinen ist." Erklärte er. Gelogen war es nicht, aber auch nicht die ganze Wahrheit.

"Verstehe..." Gab Ocha von sich. Es war nicht herauszuhören, ob sie ihm nun glaubte oder nicht.
 

"Es wird dunkel... sollen wir in der Nacht abreisen? Ich weiß nicht... wie das Meer hier sein wird? Aber wir sind nur zu zweit." Fragte das Mädchen.

"Das Meer kann sich sowohl am Tag als auch in der Nacht ändern. Das North Blue ist niemals ruhig. Der Sturm kann plötzlich kommen. Man glaubt es nicht, aber in der Nacht ist das wesentlich seltener der Fall. Wir müssen auch nicht lange mit dem Schiff fahren. Diese eine Nacht sollte reichen." Aisutawa war sich sogar ziemlich sicher, dass es in der Nacht am besten wäre. Man würde das kleine Schiff nicht sofort erkennen. Die Marine war bestimmt unterwegs und am Tag wäre das ein erhöhtes Risiko.

Ihm fiel plötzlich etwas anderes wichtiges ein:

"Was war eigentlich in diesem Lager? Gibt es etwas brauchbares? Nahrung? Wasser?"

Sie zuckte mit den Schultern und meinte:

"Dort war Wein, Baumaterialien und geringe Wertgüter. Wenig Schmuck. Essbares habe ich nicht gesehen. Auch kein Wasser."

"Dann lass uns schnell zur losfahren. Essen und Trinken finden wir dort." Versicherte der Fischer.

Dem Mädchen schien das aber nicht so wichtig zu sein. Sie wirkte beschäftigt.

'Über was denkt sie nach?'
 

Die beiden folgten den Fußspuren zurück zum kleinen Schiff. Die Abendsonne war untergegangen und die Dunkelheit hüllte die Insel ein. Sie wurde still. Nichts war zu hören, nicht einmal Möwen, die sonst über die Meere flogen.

Die Temperaturen sanken und ein kühler Wind fegte über das Meer. Der Wald schützte noch zunächst davor, aber als man den Strand erreichte, wehte er unangenehm in die Gesichter.

'Da ist es... ein Glück. Ich hatte schon die Befürchtung, dass es noch weitere Mitglieder geben könnte.'

Das kleine Schiff schwankte leicht. Das Meer schob leichte Wellen zum Strand.

'Die Piratenflagge würde uns auch am Tag stören.' Dachte Aisutawa, während er die schwarze Flaage betrachtete. Sie zeigte einen Totenschädel, der auf dem Kopf eine Haiflosse trug. Dieser Schädel trug dazu auch ein Maul. Das Maul eines Raubtieres.
 

"Du kannst das steuern?" Fragte sie. In ihrer Stimme klang Skepsis mit.

"Ja, wir werden aber nicht schnell unterwegs sein können."

Aisutawa näherte sich dem Schiff. Er stapfte durch das hüfttiefe Wasser.

"Nein..." Hallte ihm etwas durch die Ohren und ihm wurde kurz schwindelig. Als er jedoch am Schiff hochkletterte, verschwand das Klingen.

'Vermutlich der Schlafmangel.'
 

Er warf eine Strickleiter herunter, die der Fischer an Deck fand. Das Schiff war in keinem sonderlichen guten Zustand. Die Besitzer behandelten es nicht mit sorgsam. Ein unangenehmer stechender Gerucht stieg dem Mann in die Nase.

Ocha zögerte noch zunächst, bevor sie beschloss auch durch das Wasser zu stapfen. Aisutawa bereitete währenddessen das Schiff vor. Er zog den Anker hoch. Das Segel überprüfte er ebenfalls.

Bevor sie ablegten, wollte sich Aisutawa vergewissern:

"Hast du eigentlich eine Teufelsfrucht gegessen?"

"Nein, ich kann schwimmen und du? Du warst vorher so schnell gekämpft. Ich habe so etwas noch nie gesehen."

"Schwimmen kann ich sogar sehr gut. Also sollten wir nicht ertrinken, falls wir kentern." Er schmunzelte.

Sie nahm diesen Witz nicht sonderlich gut auf. Ihre Mundwinkel verzogen sich nach unten.

"Also... wir kentern schon nicht. Ich bin ziemlich gut im Schiffelenken." Beschwichtigte er sofort. Sie wandte sich ab. Ihre Bewegungen wurden träger.

"Nun gut... dann... segeln wir los. Der Nachtwind sollte uns gut voranbringen. Du kannst dich hinlegen, wenn du willst."
 

Die Insel entfernte sich am Horizont. Sie verschwand in dem Nebel, der auf dem Meer sein Unwesen trieb. Er hüllte das Schiff ein. Sowohl sie als auch fremde Schiffe waren dadurch fast unsichtbar. Aisutawa hoffte keinem fremden Schiff zu begegnen. Eine Konfrontation würde das kleine Schiff nicht überstehen.

Etwas umhüllte den Mann bei der Fahrt ein. Immer wieder als Aisutawa das Schiff überprüfte und die Richtung kontrollierte, wurde ihm kälter. Der Fischer war sich sicher, dass es nicht vom Wasserdampf stammt.

Immer weniger konnte er sich an den Sternen orientieren. Seine Konzentration ließ nach.

'Mein Körper... er gibt nach... ich...' Angestrengt hielt sich Aisutawa auf den Beinen. Ihm wurde bewusst, dass er seit einiger Zeit nichts gegessen hatte und nicht genug schlief. Der kurze Kampf, als auch das auf Mammoria kostete ihm viel Kraft.

'Nur noch bis zu dieser Insel. Ich muss nur noch bis dahin durchhalten.' Er versuchte seinem Körper zu befehlen nicht zusammenzubrechen.

"Das wirst du auch nicht, wenn du mir versprichst nicht wie in diese Hölle zu gehen." Hallte ihm eine Stimme durch den Kopf. Es jagte ihm einen Schauer über den Rücken.

'Wer war das?' Verunsichert blickte Aisutawa in alle Richtungen. Ocha war es nicht gewesen, denn sie hatte sich schlafen gelegt. Langsam glaubte der ehemalige Vizeadmiral, dass er anfing verrückt zu werden.

Selbstjustiz

Die Morgensonne erhellte das Deck des kleinen Schiffes.

Erleichtert steuerte Aisutawa das Schiff in den kleinen Hafen ein. Sie waren angekommen.

Einen Moment ließ der Fischer das Schiff vor dem Hafen warten.

Er zog sich um, um nicht sofort als Angehöriger der Marine erkannt zu werden.

Am Pier angekommen, kamen zugleich die Mitarbeiter der dortigen Schiffswerft. Einer der Männer wies den blauhaarigen an, wie er sein Schiff zu steuern hatte.

Anscheinend störte es die Männer nicht, dass die Flagge einer gesuchten Piratencrew am Mast hing.

Zum Schluss warf Aisutawa das Ende der Strickleiter ein letztes Mal über die Kante herunter.

Eine Erleichterung machte sich in ihm breit, als er den festen Boden des Piers unter seinen Füßen spürte.

'Das Schiff hat glücklicherweise durchgehalten.'
 

Erschöpft nickte der blauhaarige einem verwunderten Hafenmitarbeiter zu. Die beiden wollten den Hafen stillschweigend verlassen, da stellte sich ein mittelgroßer Mann in Wachuniform in den Weg. Kahlköpfig und mit einem dicken schwarzen Schnauzer im Gesicht, trat er zu Aisutawa heran. Der Mann musterte ihn von oben herab.

"Das Anlegen in diesem Hafen, mit so einem Schiff, macht dann 19000 Berry."

'Direkt zur Sache.'

"19000 Berry? Ein wenig viel." Meinte Aisutawa und blickte in zwei Augen, die definitiv nicht zu einem kompromissbereiten Menschen gehörten.

"19000 Berry." Wiederholte der Mann mit strenger Stimme. Langsam nahm er eine bedrohliche Haltung ein. Die umstehenden Mitarbeiter blieben teilweise stehen. Sie schauten Aisutawa an, als hätten sie Lust auf eine Konfrontation.

"Nun gut. Wir brauchen das Schiff sowieso nicht mehr. Könnt ihr es gebrauchen?"

Der Hafenarbeiter verschränkte seine Arme, als würde er dies als schlechten Witz auffassen:

"Was glaubst du wo du hier bist?" Die anderen Hafenmitarbeiter kamen näher. Fast jeder trug irgendetwas schweres in der Hand, was sich auch als Schlagobjekt missbrauchen ließ.

"Ich dachte hier an eine gute Möglichkeit, um Ersatzteile gegen ein wenig Kleingeld zu tauschen, wenn man sonst nicht weiß wohin. Ich dachte, man könnte hier ganz gut gefundene Sachen abgeben." Aisutawa sah seinem Gegenüber konzentriert in die Augen.

Der Wachmann winkte seinen Kollegen zu, die Aisutawa und Ocha umkreist hatten. Die Männer wandten sich alle anschließend wieder ihrer Arbeit zu.

Der blauhaarige war ein wenig erleichtert.
 

"In Ordnung..., aber die Marine beteiligt sich nicht und ihr wart nie hier." Der blauhaarige sah ihn schweigend an.

'Die Marine beteiligt sich auch nicht. Was stimmt hier nicht?'

"Ja." Antwortete Aisutawa.

Der Wachmann sah zum Mast des Schiffes, dann wieder zu Aisutawa:

"Also gut..., aber ich sehe jetzt schon, dass das Schiff in einem nicht allzu guten Zustand ist. 35000 Berry. Jetzt oder verschwindet wieder!"

"40000. Immerhin haben wir es zu euch gebracht."

"37000 Berry oder verschwindet."

"38000 und wir sind im Geschäft." Der Wachmann nickte, dann schaute er sich um. Ein entfernter Hafenmitarbeiter gab dem Wachmann ein Handzeichen, dieser stieg anschließend die Strickleiter nach oben. Der Wachmann griff unter seine Jacke.

Der Mann murmelte etwas vor sich hin, dann zog er etwas hervor.

'Der Schwarzmarkt blüht. Ich hätte nie gedacht ihn mal ausnutzen zu können.'
 

Aisutawa erhielt das ausgehandelte Geld, dann verließ Ocha und er, die vor dem Hafentor gewartet hatte, den Hafen.

"Und jetzt?" Fragte das Mädchen. Sie wirkte gelangweilt. Mit gleichgültiger Miene schaute das Mädchen sich um.

"Wir suchen jetzt ein Hotel, dann etwas zu essen. Morgen klären wir den Rest." Erklärte Aisutawa. Er verwies zur Stadt, die direkt vor ihm lag.

"Ja..., in Ordnung." Stimmte Ocha zu. Sie klang dabei ein wenig zögerlich.

"Du wirkst nicht überzeugt. Glaubst du, dass das keine gute Idee wäre?"

Ocha sah kurz zu Aisutawa, bevor sie antwortete:

"Ich weiß nicht. Ich kenne diese Insel nicht und ich habe auch keinen Plan. Ich fühle mich hier nicht sonderlich sicher."

"Ich verstehe deinen Zweifel, aber du musst dir keine Sorgen machen. Ich verspreche dir, dass dir nichts passiert. Jetzt ist jedoch der Moment, um Energie zu tanken, bevor es wieder gefährlich wird. Ich habe seit einiger Zeit nicht geschlafen."

"Ja..., ich sag schon nichts. Ich habe nichts dagegen." Ocha sah zur Seite.

Aisutawa dachte kurz über ihre Worte nach:

'Sie traut mir immer noch nicht ganz, aber ich kann ihr auch nicht die ganze Wahrheit sagen. Zumindest sollte ich sie in meinen Plan einweihen. Ocha ist keine schlechte Person.'

"Morgen gehen wir zu Casio Killisch. Er wird die Möglichkeit sein, um zu einer anderen Insel zu kommen. Dazu brauchen wir mehr Geld. Der Mann verteilt Aufträge für viele Berry. Wenn wir aber Glück haben, lernen wir auch einen Menschen mit einem großen Herzen gehen, dann könnten wir gleich die Insel verlassen." Das Mädchen zuckte nur mit den Schultern, als würde sie das nicht so ganz ernstnehmen.

"Geld klingt wahrscheinlicher. Menschen mit großen Herzen gibt es nicht." Kommentierte sie leise. Aisutawa hörte eine leichte Verbitterung in ihrem Unterton.

Die beiden standen nun vor einer hölzernen Tür und darüber hing das Schild 'Zum silbernen Taler'.
 

Eine kleine Bar war im Erdgeschoss, die auch Essen bot. Die Zimmer waren darüber.

Die Wirtin wollte nicht viel wissen und die Preise waren in Ordnung. Für Aisutawa war es schon eine Ewigkeit her, seitdem er in fremde Betten geschlafen hatte.

Dennoch schlief Aisutawa ein paar Stunden erholsam und nahm danach ein größeres Essen zu sich.

Ocha traf er beim Frühstück wieder an.

Aisutawa fühlte sich schuldig. Er hatte nicht geglaubt, dass sie bleiben würde. Nach seiner Einschätzung hätte das Mädchen auch verschwinden können.

Im Inneren war Aisutawa jedoch froh, dass sie es nicht tat. Er würde ihn plagen, sollte ihr hier auf der Insel etwas zustoßen.

'Sie ist nicht abgehauen. Ich sollte ihr mehr zutrauen.'

"Und? Hat die Erholung etwas bewirkt?"

Ocha nickte leicht, sie sah ihn jedoch nicht an. Das Mädchen blickte zur Seite. Sie schien wieder über etwas nachzudenken.

Aisutawa aß jedoch weiter. Im Moment konnte er ihr nicht helfen, zumindest wusste der blauhaarige nicht wie.
 

Einige Minuten saß Ocha beim Tisch und aß ein kleinwenig mit. Daraufhin folgte ein wenig Stille, bis sie etwas fragte:

"Du sagtest..., dass du weißt wie man hier Geld verdient. Kennst du diese Insel? Kennst du diesen Casio Killisch?"

Aisutawa wischte sich seine Finger an einem Tuch ab, dann wandte er sich ihr zu:

"Diese Insel untersteht eigentlich dem Schutz der Marine, aber hier wohnt ein Typ, der sehr viel Einfluss hat. Sein Name ist Casio Killisch. Ein Typ mit einer großen Macke. Neben seiner berüchtigten Jagd auf Piraten ist er ein fanatischer Weinkenner, der angeblich mehrere Millionen Berry für Wein ausgibt. Er gehört zu den reichsten Personen aus dem North Blue. Neuerdings macht sich dieser Mann einen Namen damit, dass er lohnenswerte Aufträge an Kopfgeldjäger vergibt. Ich kenne weder die Insel, noch kenne ich Casio Killisch." Aisutawa stoppte und er schaute sich um, ob jemand ihm zuhörte.

"Außerdem hat er seine Finger im Schwarzmarkt. Die Marine lässt ihn in Ruhe, weil er Piratenschiffe verschwinden lässt. Ich bin mir aber sicher, dass hier mehr dahintersteckt."

"Verstehe." Antwortete Ocha leise.

"Du bist sehr ehrlich." Sie schaute ihn nicht an.

Aisutawa schwieg. Er war sich unsicher, ob es eine gute Idee war so offen zu sein.

"Für was brauchst du mich? Wenn du Geld von ihm willst, dann wäre ich doch nur..."

"Nein..." Unterbrach der blauhaarige sofort. Er hob seine linke Hand und deutete mit dem Finger auf den Tisch:

"Ich war gern in der Marine, weil der Zusammenhalt einer Einheit etwas Besonderes war. Allein zu sein bringt einen nicht weiter. Man lernt es zu schätzen, wenn man mit anderen zusammenarbeiten kann. Ich verspreche dir, dass du keinerlei Ballast oder dergleichen bist. Ich brauche eher sogar deine Hilfe. Und ich verspreche dir, dass du deine gesuchte Insel erreichen wirst." Es herrschte wieder Stille, bis etwas in der Küche klirrte. Anscheinend hatte die Wirtin irgendetwas fallenlassen.
 

"Nun..., dann lass uns zu dieser Villa gehen." Stimme Ocha leise zu. Sie vermied immer noch den Augenkontakt.

"Du bist ein seltsamer Mensch. Du hast die Wertschätze auf der Insel liegengelassen, die hätten wir eintauschen können." Fügte Ocha hinzu.

'Mh... sie hat Recht.' Eigentlich bereute er es die Schätze liegengelassen zu haben. Ein wenig mehr Material zum Tauschen wäre für manche Kommunikation geschickt gewesen.

Der nächste Typ auf der Insel würde sie sowieso mitnehmen, egal ob dieser der Marine angehörte oder nicht.

"Nun gut, dann lass uns zu dem Typen gehen. Er wohnt in der Villa auf dem Berg." Nachdem Aisutawa der Wirtin die Berrys auf die Tresen gelegt hatten, verließen die beiden das kleine Hotel.
 

Sie mussten die Stadt durchwandern. Diese wurde entlang des Meeres gebaut, in einer Halbkreisform. Die Insel selbst war langgezogen. Östlich der Stadt ein größerer Wald und dahinter lange Strandbänke, die für viele Schiffe das Ende bedeutete, wenn sie keine Ahnung von dem Gewässer hatten. Westlich der Stadt war ein langer steiniger Schlangenpfad, der den Berg hinaufführte. Oberhalb des Berges befand sich eine gigantische Villa, die das Markenzeichen der Insel wurde. Die Villa von Casio Killisch.
 

Nach der Gestaltung und der Größen der Stadtgebäude zu urteilen, lebten im Zentrum zum größten Teil nur die Reichen. Sie protzten mit bemalten Fensterläden und glänzenden Fassaden. Durch die Fenster konnte man den Protz der Leute sehen. Die teuren Möbel standen auffällig nahe dem Fenster.

'Es wundert mich, dass sie hier so unvorsichtig sind. Es lädt doch jeden Verbrecher dazu ein.'

Die Anzahl der Wachleute in der Stadt war hoch, immer wieder lief ein Mann, ausgerüstet mit einem Gewehr, durch die Straßen. Sie starrten Aisutawa und Ocha böse an. Es waren keine Marinesoldaten. Der angebliche Schutz der Marine war nicht wahrzunehmen.

'Irgendetwas muss die Insel beschützen. Es gibt Piraten, die würden mit diesen Männern mit Leichtigkeit den Boden aufwischen. Sie würden die ganze Stadt niederbrennen, um an das Geld zu kommen.'
 

Die beiden erreichten einen offenen großen Platz. Das was Aisutawa dort sah, ließ seinen Blick verfinstern.

'So etwas findet hier statt? Davon wusste ich nichts.'

In der Mitte des Platzes war eine kleine Holzbühne errichtet worden. An dem Holzgestell waren Seile befestigt worden. In den Schlingen waren fünf Menschen nebeneinander eingehängt worden. Ihre Hände waren auf den Rücken gebunden worden. Sie standen alle Fünf auf je einem Fass. Daneben standen ein großer Holzhebel und ein Mann in einem schwarzen Gewand. Sein blondes kurzes Haar war gekämmt. Sein Lächeln boshaft. Viele unterschiedliche Personen in teilweise teuren Kleidern standen davor.

Es war eine öffentliche Hinrichtung.

Die Gefangenen trugen teilweise stark abgenutzt Kleidung, sowie Symbole einer Piratencrew, die Aisutawa nicht kannte. Diese Menschen trugen auch schwere Verletzungen und bräuchten eigentlich ärztliche Hilfe.

'Es scheint mir Selbstjustiz zu sein. Die Marine erhängt keine Piraten. Sie exekutiert nur im Ausnahmefall.' Der ehemalige Vizeadmiral sah kurz zur Seite. Er suchte nach Marineangehörige und er entdeckte auch einen Mann in Uniform. Dieser Mann war an einer Häuserwand angelehnt. Es war ein Leutnant, mit silbernem Haar. Sein Gesicht konnte Aisutawa nicht erkennen.

Er zündete sich im Moment eine Zigarette an und auf dem rechten Handrücken, die er zum Anzünden benutzte, war ein Läufer, eine Figur aus dem Schachspiel, tätowiert.

'Dieser Mann..., hat er mich erkannt oder beobachtet er nur das Spektakel? Zu welcher Einheit gehört er... ich kann es nicht erkennen.'
 

Aisutawa wurde abgelenkt, als jemand anfing lautstark zu sprechen:

"Liebe Bewohnerinnen und Bewohner dieser prachtvollen Stadt." Begann der Mann im schwarzen Gewand.

"Diese fünf Piraten wollten diese schöne Stadt überfallen. Ihre Mitglieder versagten und diese Überlebenden erhalten nun die eiserne Härte unsere Gesetze. Heute verkünde ich das Strafmaß für so eine Schandtat. Tot am Galgen." Daraufhin betätigte der Henker den Hebel. Die fünf fielen und waren nach wenigen Minuten alle tot. Die Leute klatschten anschließend und bejubelten den Sprecher, als hätte dieser eine Heldentat getan.

'Immer wieder schaurig so etwas zu sehen, aber das ist die Konsequenz eines Piratenlebens.' Aisutawa wandte sich ab.

Ocha hatte das Spektakel mit gleichgültigen Blicken angesehen, aber auch sie wandte sich ab.

'Ich muss zu Casio...' Versuchte der blauhaarige sich abzulenken. Er schaute nach vorn, den Schlangenpfad entlang.

Der Mann mit der Marineuniform verschwunden. Aisutawa schaute um sich.

'Wohin ist dieser Mann mit dem Tattoo? Sollte ich mir jetzt Sorgen machen? Womöglich hat er mich erkannt, aber mein Bauchgefühl sagt mir, dass das nicht stimmt.' Der ehemalige Vizeadmiral konnte ihn nicht mehr finden, also beschloss er seinem ursprünglichen Plan zu folgen.
 

Die beiden liefen stillschweigend den Hügel hinauf. Der Anblick der Hinrichtung ging dem blauhaarigen Mann nicht mehr aus dem Kopf. Seit vielen Jahren hatte er das nicht mehr gesehen. Vor allem hatte der Mann noch eine andere Sorge:

'Wie nimmt sie das eigentlich auf? Sie hatte das leider mitangesehen.' Aisutawa blickte immer wieder zu Ocha. Ihr schien das jedoch nicht entgangen zu sein:

"Du schaust mich immer wieder an. Wenn es um die Sache in der Stadt geht, dann lass es, mir ist es egal. Piraten sind Piraten."

Aisutawa fühlte sich ein wenig ertappt, aber er akzeptierte ihren Wunsch. Der Fischer beschleunigte seine Geschwindigkeit. Ocha hielt sein Tempo bei.
 

Kurz bevor die beiden die äußere Mauer der Villa erreichten und die ersten Wachmänner erschienen, meinte Ocha leise:

"Die hatten es so besser. Schlimmer ist es nach Impel Down zu kommen, dort ist man nur noch eine wandelnde Leiche." Das Mädchen schaute Aisutawa dabei nicht an. Ihr Blick blieb weiterhin konzentriert auf die Villa und die bewaffneten Männer, die Aisutawa begutachteten.

"Impel Down..., wieso erwähnst du das?" Aisutawa wirkte überrascht. Dieses Gefängnis war kein Geheimnis, aber das ein Mädchen darüber Bescheid wusste?

Dem ehemaligen Vizeadmiral kam ein anderer Gedanke:

'Stimmt ja..., da war ja etwas vor kurzem. Etwas stand in der Zeitung. Was war das nochmal...?' Der Mann dachte nach.

"Was wollen sie hier?" Unterbrach ihn der Mann am Tor. Durch seine schwarze Sonnenbrille konnte man nicht erkennen wen er genau anschaute.
 

"Wir wollen zu Casio Killisch. Wir haben gehört, dass er Aufträge vergibt." Erklärte Aisutawa. Der Mann drehte seinen Kopf zu Ocha, dann wieder zu Aisutawa:

"Dann tretet ein." Es verwunderte den blauhaarigen ein wenig, dass es so einfach war, aber er erwiderte nichts.

Die beiden folgten dem gepflasterten Weg aus bunten Marmorplatten durch den Vorgarten. Aisutawas Interesse für Pflanzen war nie besonders hoch, aber selbst er war überrascht was es doch für eigenartige Kreationen der Natur gab.

"Ähm... bevor wir da reingehen... da wollte ich noch sagen..." Begann Ocha und der blauhaarige wandte sich ihr zu:

"Ich habe nur von diesem Gefängnis gehört, dass es dort schlimmer sein soll als in der Hölle. Es soll noch niemand gegeben haben, der ausgebrochen ist." Aisutawa schwieg für einen Moment, dann nickte er.
 

Sie stiegen eine weiße Marmortreppe hinauf, um zu der großen hölzernen Doppeltür zu gelangen.

'Das was sie sagte stimmt nicht ganz, aber das tut nichts zur Sache. Die Marine tut alles, um das geheim zu halten.'

Es gab den Ausbruch von Shiki, der ohne Beine ausbrach. Die Einbrecher, die ein Teil der ehemaligen Baroque Firma befreiten und natürlich dieser Strohhutpirat, der mit einem berüchtigten Teil der Gefangenen entkam und auf dem Schlachtfeld vor dem Marinehauptquartier aufgetaucht war. Von Blackbeard war ganz abzusehen, denn dieser Mann nahm die übelsten Typen mit.
 

Die Sonne stand am Höhepunkt ihres Tages. Sie bestrahlte die Villa.

Egal wie viel Reichtum die Stadtbewohner haben, es wäre kein Vergleich zu diesem Protz, welches vor Aisutawa stand.

'Wie kann es hier nur so viel Reichtum geben? Was erwirtschaftet diese Insel? Diese paar Schiffe im Hafen können doch nicht alles sein? Der Weinhandel sicherlich auch nicht.'

Weitere Wachmänner hielten die beiden an, aber als Aisutawa ihnen erklärte, dass er Casio Killisch nach einem Auftrag fragen wollte, bekamen die beiden Einlass.

In der Eingangshalle, die ebenfalls so pompös war, wie die Villa von außen betrachtet, befanden sich mehrere Personen. Es schien als seien Aisutawa und Ocha nicht die einzigen, die heute beschlossen hatten Casio Killisch einen Besuch abzustatten.

'Mehr als ich dachte.'

Dennoch mussten alle Besucher einen Moment warten. Ein Mann im schwarzen Anzug, der vor einer breiten Treppe stand, erklärte allen Anwesenden was sie zu tun hatten. Es war ein kleiner schmächtiger Mann, mit wenig Haar auf dem Kopf und einer größeren Brille auf der Nase.
 

Aisutawa sah sich um.

Die wartenden Gäste waren zum großen Teil Männer, die mit großer Wahrscheinlichkeit nicht zu dieser Insel gehörten. Sie trugen einfache Kleidung und ihre Waffen offen an ihrem Gürtel. Eines hatten sie alle gemeinsam, ihre Laune war nicht besonders positiv.

'Mich würde es auch stören, wenn ich hier warten müsste. Selbst hat man kein Geld und Casio wirft damit um sich.'

Der Besitzer der Villa musste sehr von sich überzeugt sein, denn er protzte an jeder Ecke. Goldene Figuren, Springbrunnen und ein Haufen Diener standen in der Villa herum. Ebenso viele Waffen waren hinter dickes Glas in der Halle ausgestellt und davor standen eine Menge schöne Blumen ausgestellt in glänzenden Vasen.

'Ich kapier' immer noch nicht warum diese Insel so selbstsicher sind. Wer schützt diese Insel? Die Marine wird ihm sicherlich nicht helfen sein Vermögen zu schützen. Gibt es hier womöglich noch eine weitere schützende Hand?' Ein paar mögliche Szenarien gingen dem ehemaligen Vizeadmiral durch den Kopf, jedoch glaubte Aisutawa nicht, dass unter der Führung von Akainu Korruption erlaubt wäre. Der blauhaarige vermutete eher die Hand einer anderen mächtigen Person.

'Hier wird nicht nur unter dem Tisch gehandelt.' Aisutawas Interesse stieg. Eigentlich würde er am liebsten diesen Missstand aufklären wollen.

'Dafür ist später noch Zeit. Momentan sollte ich mich auf das wesentliche konzentrieren.'
 

"Seid ihr alle da, weil ihr etwas von diesem Typen wollt, dem die Villa gehört?" Fragte Ocha einen Mann, der neben ihr stand.

"Ja! Das siehst du doch. Der Typ braucht aber jedes Mal solange, aber seine Aufträge sind lohnend." Er verschränkte seine Arme und starrte weiterhin grimmig auf den Boden. Ocha wandte sich ab.

"Was ist das für ein großer Haufen in meiner Halle? Warum so viele heute?" Hörte Aisutawa plötzlich eine fremde Stimme sagen. Oberhalb der großen breiten glänzenden Treppe am Ende der Halle gegenüber der Eingangstüre, stand ein Mann im weißen Anzug und mit langen goldenen Haaren. Er trug eine Menge Schmuck an den Händen und um den Hals:

"Ich habe für euch nicht so viel Zeit. Ich kann mich nicht mit allen beschäftigen."

"Wir warten hier schon seit Stunden!" Rief einer der wartenden Männer mit wütender Stimme, die anderen stimmten mit ein.

"Ruhe! Ich bin ein vielbeschäftigter Mann, der sich die Mühe macht, euch Aufträge zu verteilen." Erklärte der Mann im weißen Anzug. Er versuchte seine Stimme nicht zu heben, aber dieser Mann war sichtlich gereizt. Immer wieder sah er durch den Raum und abfällig urteilten seine Blicke.

"Was soll der Scheiß? Ich warte hier doch nicht für nichts!" Entgegnete der wartende zornig. Seine Hände ballte er zu Fäusten.

Der Mann im weißen Anzug wandte sich von ihm ab. Er lächelte dabei, als genoss der Mann die Wut.

"Also gut, mit einer Person mache ich heute noch Geschäfte!"

Die Anwesenden sahen sich teilweise an und Aisutawa spürte plötzlich eine erhöhte aggressive Atmosphäre in der Halle.

"Und wer wird es sein? Ich war als Erstes hier!" Ein Mann stellte sich auf die erste Treppenstufe. Er schob dabei den kleinen älteren Mann zur Seite und sah dann zu Casio hoch.

"Hier geblieben!" Ein anderer zog ihn zurück.

"Fass' mich nicht an oder du bekommst gleich eine verpasst!"

"Ja mach' doch! Dann kann ich dir zeigen, dass du Schwächling hier nichts zu suchen hast!" Beide Männer griffen zu ihren Waffen, aber eine laute Stimme erhalte:

"Bitte meine Herren. Habt noch ein wenig Geduld." Die zornigen Blicke waren wieder alle auf den Mann im weißen Anzug gerichtet.
 

"Diese Entscheidung ist nicht leicht, also entscheide ich mich für eine einfache Lösung. Kämpft und der letzte, der noch steht, der bekommt ein lohnendes Angebot von mir. Es wird zehnfach lohnenswert sein, wie an den anderen Tagen, denn ich verteile heute noch einen Bonus. Ich brauche aber nur jemand, der sich beweisen konnte."

Aisutawa nahm das Ziehen von einigen Schwertern und das Entsichern von Schusswaffen wahr. Der blauhaarige griff selbst zu seinem Katana.

"Aber benehmt euch! Ich möchte hier keine Einschusslöcher sehen. Die lauten Waffen bleiben in den Taschen. Ich möchte auch keine lästige Abschlachterei. Ich möchte nur ein wenig männliche Stärke sehen." Der Mann im weißen Anzug lachte leise.

'Dieser Dreckskerl.'

Aisutawa sah sich vorsichtig um. Ein paar einzelne Männer starrten ihn schon an. Alle Anwesenden warteten, bis der erste reagierte.

Ocha blieb dicht hinter Aisutawa.

Ein Schuss löste sich.

Der Auftrag

"ICH SAGTE KEINE SCHUSSWAFFEN!" Entfuhr es dem Mann im weißen Anzug. Sein rechter Zeigefinger suchte ein Ziel. Den Schützen.

Jeder in der Halle schaute ihn an.

Wütend strich der Mann durch sein Haar, dann entspannte sich sein Gesichtsausdruck:

"Kämpft mit Fäusten. Ich möchte keine gezogene Waffe sehen." Ein Teil der Anwesenden tat dies auch, doch ein bewaffneter Gast entgegnete dem Mann auf den Treppen mit lauter Stimme:

"Du hältst uns wohl für blöd? Wir sind keine billigen Sklaven, die für dich tanzen, wie du willst. Ich verschwinde!" Er bahnte sich sein Weg durch die Menge, bis ein größerer, kräftigerer Mann ihn an der Schulter packte:

"Willst du etwa feige abhauen, du Flasche?"

Bevor der Mann etwas erwidern konnte, schlug ihn eine Faust durch den Raum. Mit dem Rücken prallte er gegen die Eingangstüren. Massiv und beständig knarrte die Tür, jedoch ohne sich einen Zentimeter zu bewegen. Der geschlagene Gast sackte zu Boden. Er rührte sich nicht mehr.
 

Im nächsten Moment schlug der nächste Gast auf jemanden ein. Die zuschlagenden Fäuste vervielfältigten sich und wenig später begann die Keilerei. Jeder gegen Jeden. Laute Kampfschreie konnte man hören. Sie waren durchsetzt von Rufe und Drohungen. Es ähnelte dem Ganzen jedoch eher wie ein eskaliertes Saufgelage.

"Sie gieren so sehr nach Geld. Es ist so traurig. Brot und Spiele. Zuckerbrot und Peitsche." Gab der blonde Mann bekannt. Es scherrte ihn wohl wenig, dass man ihn hörte.

'Ein Feigling, der oben auf den Treppen wartet. Er würde sicherlich nie nach hier unten kommen.'

"Was soll die Scheiße?!" Ein Mann mit einem Kurzschwert in der Hand, stürmte die Stufen nach oben. Er holte aus.

Casio wich nervös zurück. Sichtlich war der blonde Mann überrascht, da stellte sich ein muskelbepackter Mann im schwarzen Anzug in den Weg.

Schneller, als der angreifende Mann sein Kurzschwert bewegen konnte, trat der Beschützer den Schwertkämpfer ebenfalls durch den Raum. Er fiel in die Menge und stieß dabei drei weitere Männer um. Aisutawa wich diesem aus.
 

„Ocha?“ Rief der blauhaarige Mann und er sah sich um.

„Hier.“ Eine leise Stimme kam aus einer Ecke des Raumes, diese ging jedoch in der Schlägerei unter.

Ein weiterer der kämpfenden Männer trat dem blauhaarigen plötzlich entgegen:

"Du bringst ein Mädchen mit zu Casio? Was für ein Unmensch bist du denn?" Der Mann holte mit seiner rechten Faust aus.

Der ehemalige Vizeadmiral packte den Angreifer am Arm und warf ihn über sich. Mit Wucht warf er ihn zu Boden.

"Argh..." Entkam es dem Mann.

'Diese Schlägerei muss nicht sein. Es dient nur zur Belustigung dieses Typens.' Aisutawa wandte sich Ocha zu, die sich bisher zwischen zwei Schränken versteckt hatte.

"Kannst du noch einmal zaubern? Irgendetwas was diese Sache beruhigen kann? Nochmal so einen roten Kreis?"

"Ich habe keine Farben dabei, ansonsten würde ich sie mit Colourtrap Green alle zur Ruhe setzen."

"Du brauchst also nur Grün?" Murmelte Aisutawa.

Der blauhaarige blickte sich um, aber er fand zunächst nichts.
 

Wild schlugen die Männer aufeinander ein. Immer wieder ging einer zu Boden. Ein paar Sicherheitsmänner trugen die besiegten nach draußen.

Ein Gähnen entkam dem blonden Mann, der sich sichtlich langweilte. Ungeduldig sah er auf die Uhr. Manchmal sah Casio interessiert auf, wenn jemand zu Boden ging, dann schaute er jedoch wieder woanders hin.

Die Schlägerei zog sich in die Länge. Knapp eine Stunde war schon vergangen. Aisutawa versuchte sich zurückzuhalten. Nur zweimal schickte er jemanden zu Boden. Seine Gegner waren aggressive Männer mit verzweifelten Gesichtsausdrücken.

Aisutawa hatte den Drang sich jedes Mal zu entschuldigen, aber als ehemaliger Vizeadmiral unterdrückte er das Bedürfnis.

"Mir ist langweilig!" Rief Casio von oben herab. Er zog wieder erzürnte Blicke auf sich.

"Also gut, wer jetzt sofort geht bekommt von mir 1000 Berry auf die Hand. Reicht zum Saufen…, denke ich."

"Wir haben deine Spielerei satt, gib uns endlich einen vernünftigen Auftrag!" Brüllte ein älterer Mann zornig. Er hatte eine Wunde am Kopf und ein blaues Auge.

"Dann musst du nur zur Tür gehen und verlasse mein Grundstück." Der blonde Mann verwies zur Tür, die von seinen Bediensteten geöffnet wurde.

Mit zornigen Blicken wandte sich der ältere Mann der geöffneten Tür zu.

„Das ist es mir nicht wert.“ Er verließ die Halle. Ein paar weitere Männer folgten ihm.

Die Butler an der Tür überreichten das Geld.

Aisutawa sah sich anschließend um:

'Mit uns, sind zehn noch hier.'
 

"Doch noch so viele?" Beschwerte sich Casio mit einem unzufriedenen Gesichtsausdruck. Mit heruntergezogenen Mundwinkeln betrachtete der blonde Mann die übrigen Männer.

Ein glatzköpfiger Kämpfer mit einem Kreuz auf der Stirn trat Aisutawa in diesem Moment entgegen:

"Geh nach Hause zu Mami, diese Welt ist nichts für solche Burschen wie dich." Sein Blick ging zu Ocha, dann wieder zu Aisutawa:

"Was hast du mit ihr vor? Ich denke nicht, dass sie freiwillig hier ist."

"Sie ist freiwillig hier, weil ich ihr helfe. Wir brauchen Geld für die Weiterreise. Ich hatte nicht erwartet so etwas hier aufzufinden." Erklärte Aisutawa in einer strengen Tonlage. Er war gereizt, dass dieser Mann es wagte den blauhaarigen so etwas zu unterstellen.

"Was wehrst du dich so? Aber das ist egal. Ich bereinige die Welt von Leuten wie dir."

Der blauhaarige versuchte die Drohung zu ignorieren.

'Mit dem lässt sich nicht reden.'
 

Der Angreifer ging in Position. Sein linker Fuß nach hinten, sein rechter Fuß nach vorn. Der Mann ging in eine Art Hocke, dabei spannte er seine Schultern an. Sein Blick wurde strenger.

'Das kommt mir bekannt vor.' Aisutawa erinnerte sich an die Pose. Die Hände des glatzköpfigen Mannes wanderten im Uhrzeigersinn, bis er sie plötzlich stoppte. Seine linke Hand ging nach hinten, während seine rechte Hand langsam zu einer Faust wurde.

'Interessant... Fischmenschenkarate. Eine sehr seltene Technik.' Der tätowierte Mann schlug mit seiner flachen Hand auf Aisutawa zu. Der blauhaarige spürte den Luftdruck, den dieser Schlag verursachte. Es brauchte keine Berührung für einen Knochenbruch.

"Zehntausendfacher Ziegelbruchstoß!" Rief der Glatzkopf. Die extreme Wucht des Handkantenschlags zogen sichtbare Schallwellen knapp an Aisutawa vorbei. Der blauhaarige wich zur Seite. Die Wucht der Schallwellen zerstörten einen Stuhl, der an der Wand stand. An der Wand selbst zerriss es die weiße Farbe. Sie bröckelte ab.

"Hey! Das wird bezahlt!" Rief Casio, dennoch zeigte sein Gesichtsausdruck seine Zufriedenheit.

Der tätowierte Mann reagierte auf Aisutawas Ausweichen und setzte zum zweiten Schlag mit der anderen Hand an:

"Fünfzehntausendfacher Ziegelbruchstoß!"

Der blauhaarige warf sich zu Boden. Die Schallwellen fegten über ihn hinweg. Sie fegten ein halbes Dutzend Männer inklusive zwei Sicherheitsmänner durch den offenen Eingang. Sie landeten teilweise in den Büschen, Blumenbeeten und Äste der Kirschblütenbäume.
 

"O.k..., das war wirklich beeindruckend." Casio nickte zufrieden, daraufhin grinste er schadenfreudig.

"Waaahhhh!" Schrie ein Mann, der ebenfalls mit Schwung durch die Doppeltür in den Vorgarten befördert wurde. Ein großer Mann mit breiten Schultern und einer purpurfarbenen Stachelfrisur gab ein lautes Brummen von sich:

"YAAAHHHRRRRR!!!! Wer ist der nächste?" Im selben Moment bekam er einen Stuhl auf den Rücken geschmettert, der sofort zerbrach.

Wütend drehte sich der Hüne um, dann packte er den Mann und warf ihn hinaus.

Somit standen nur noch er, der Glatzkopf, Aisutawa und Ocha im Raum.
 

"Na endlich." Kam es von den Treppen herab. Er stieg die ersten Stufen hinab. Der Mann mit der Stachelfrisur wollte nach dem glatzköpfigen Mann greifen, jedoch rief Casio lautstark:

"Das reicht. Mit vier Personen kann ich mich auch abfinden. Das Kämpfen soll sofort aufhören."

"Was?!" Beschwerte sich der Hüne lautstark.

"Ich habe hier die meisten besiegt! Ich verdiene den Auftrag! Die anderen bekommen nichts!"

"Das entscheide ich!" Entgegnete der blonde Mann sofort. Er wandte sich von dem Mann ab. Sein Blick wanderte kurz zu Aisutawa, dann zu Ocha, anschließend zu niemanden direkt. Er hob seine Hände:

"Ich habe Aufträge für alle vier. Es ist sozusagen ein Gruppenauftrag."

"Ich möchte aber nicht teilen." Warf der Glatzkopf mit dem kreuzförmigen Tattoo trocken ein.

"Es bekommt jeder den vollen Betrag, wenn er sich völlig daran beteiligt. Von Teilen ist nicht die Rede."

Der Glatzkopf schwieg.

"Gut, dann folgt mir nach oben. In der Lounge könnt ihr euch auch etwas zu trinken holen. Alles geht auf mich." Casio lachte kurz, dann wandte er sich ab. Er stieg die Treppen wieder hinauf und ging zu einer weißen Tür, die der Mann öffnete und in den Raum dahinter verschwand.
 

Der Hüne stapfte mit schweren Schritten die Stufen hinauf. Der tätowierte Mann folgte ihm schweigend.

Mit zweifelnden Blicken beobachtete der ehemalige Vizeadmiral die übrigen Gäste.

'Warum hat Casio das Spektakel gestoppt? Hat er das Interesse verloren oder…?'

"Gehen wir." Meinte Ocha kühl. Sie stand schon an der Treppe.

'Sie hat Recht.'
 

In der erwähnten Lounge saß Casio in einem roten Sessel. Sein Blick war zur Tür gerichtet, während ein gegenüberliegender Kamin den Raum erwärmte. Der Glatzkopf und der Hüne standen im Raum. Sie hielten Abstand voneinander.

Ein weißer Teppich war ausgelegt und an den Wänden hingen einige Kunstwerke. Meistens war Obst darauf zu sehen. Ein größeres Landgut oder Casio selbst.

"Also gut, ihr habt beweisen, dass ihr der Aufgabe gewachsen seid. Manchmal müssen härtere Methoden angewendet werden." Casio nahm ein Weinglas in die Hand. Ein Butler trat heran. Er schenkte dem Mann ein.
 

Ein Sicherheitsmann trat durch eine weitere geöffnete Tür in den Raum. Er stellte sich neben Casio. Kurzes schwarzes Haar, ein schwarzer Anzug, sowie schwarze Schuhe. Im Gegensatz zu den anderen Wachmännern, verzichtete dieser auf eine Sonnenbrille. Seine Pupillenfarbe war schwarz.

"Alles gut." Sagte Casio zu ihm, dann trank der blonde Mann einen Schluck.

"Was ist nun der Auftrag?" Unterbrach der Hüne ungeduldig. Er ließ seine Hände anspannen.

"Ihr sollt Informationen beschaffen und einen Mann finden. Kurz gesagt, hier auf meiner Insel passieren Dinge, die mir nicht in den Kram passen. Es soll nicht auffällig sein und die Stadtbewohner verunsichern, deswegen schicke ich euch los."

"O.k. und wie hoch ist die Belohnung?" Unterbrach der Hüne und der Blonde strich sich durch sein Haar. Der Mann wirkte ein klein wenig gereizt:

"Direkt zur Sache, wie? 300 000 Berry für jeden. 0 Berry für den, der aufgibt oder seine Kameraden erledigt. Ich stehe nicht auf Typen, die ihre eigene Tour fahren, klar?"

"300 000 Berry?" Der Wachmann neben dem Sessel musste lachen.

Casio hob sein Weinglas zu seinem Diener, dieser schenkte sofort nach.

"Was gibt es Arashi? Stimmt damit irgendetwas nicht?" Zischte der blonde Mann genervt.

'Eigenartig, er fährt seinen Boss so indirekt an. Ich denke aber nicht, dass dieser Wachmann so unvorsichtig wäre, außer wenn...'

"Nein nicht doch, wie immer großzügig von Ihnen, Casio." Spottete der Wachmann.

„Arashi…“ Sofort verstummte der Mann neben dem roten Sessel.
 

"Was ist jetzt mit dem Auftrag?" Warf der Hüne entnervt ein.

"Dazu komme ich noch!" In Casios Stimme wurde der Zorn prägnanter. Er krallte sich mit seiner freien Hand in die rote Armlehne.

"Ein Mann mit einem seltsamen Läufer-Tattoo auf dem rechten Handrücken ist vor einer Weile auf der Insel aufgetaucht. Er läuft manchmal mit einer Marineuniform herum, aber dieser Typ gehört nicht zur Marine."

'Ach... jetzt verstehe ich.'

"Dieser Dreckskerl sorgt für eine Menge Ärger. Er lässt Leute von der Insel verschwinden und ich bekomme ich nicht in die Finger. Meine Männer scheinen nicht fähig zu sein. Zuerst fing dieser Typ klein an, aber inzwischen sind es Handelspartner oder andere wichtige Leute. Ihr müsst ihn schnell finden, bevor es die Stadtbewohner weiter verunsichert. Noch länger kann ich das Theater nicht aufführen."

'Deswegen die Hinrichtungen auf dem Platz. Die dienen nur, um die Sache zu kaschieren. Was für ein elendiger Dreckskerl.'

"Für so etwas nur 300 000 Berry? Finde ich ein bisschen zu wenig." Erwiderte der Glatzkopf. Sein Blick blieb kühl.

Casio schaute ihn an, bevor er einen weiteren Schluck nahm:

"450 000 Berry, wenn ihr die Sache schnell erledigt." Sein Blick machte deutlich, dass er keine weitere Diskussion duldete.

"500 000 Berry und ich räume anschließend auf." Erklärte der tätowierte Mann.

Casio starrte ihn an, dann wandte er sich seinem leeren Weinglas zu.

"Gibt es noch Fragen?" Der blonde Mann schaute dabei keinen im Raum an.

"Nein!" Der Hüne verließ stürmisch den Raum. Der Glatzkopf folgte ihm.

"Ist noch was?" Brummte Casio, während er Aisutawa anstarrte.

"Nein. Ich plane nur." Daraufhin ging der blauhaarige zur Tür. Er blickte zu Ocha, die ihm schweigend folgte.
 

Die beiden verließen daraufhin die Villa und liefen den Schlangenpfad zurück zur Stadt. Inzwischen war es dunkler geworden, die Abendsonne erstrahlte am Horizont. Die Temperatur fiel.

In der Stadt angekommen, wurden die Straßen leerer und die Lichter gingen vereinzelt an. Der Platz, auf der die Hinrichtung stattfand, war wie leergefegt. Nichts mehr deutete daraufhin. Nur noch ein unbehagliches Gefühl blieb übrig, wenn man die düstere Atmosphäre wahrnahm.
 

"Und jetzt?", fragte Ocha leise.

Aisutawa dachte kurz nach. Er fasste sich an die Stirn.

"Ich denke..., zuerst müssen wir herausfinden wer diesen falschen Leutnant kennt. Vielleicht ist er öfters in der Stadt unterwegs. Ich gehe aber nicht von der Marine aus, die werden uns da nicht helfen."

"Das ist gut..., keine Marine." Stimmte das Mädchen schnell zu. Aisutawa sah kurz zu ihr, dann wieder nach vorn:

'Sie hat wohl auch Probleme mit der Marine.'

"Wir suchen am besten in Bars oder in Hotels. Wir sollten vorsichtig vorgehen. Wir haben nicht erfahren, wie sie verschwanden und was mit ihnen passiert ist."

"Dieser blonde Mann verschweigt auch etwas. Ich erkenne seine Lügen." Meinte Ocha leise.

"Ja..., er hat definitiv etwas verschwiegen, aber das tun diese Typen immer."

‚Deswegen kann ich solche Leute wie Casio nicht ausstehen.‘

"Ja." Sie klang unsicher. Das Mädchen sah sich nervös um, als fühlte sie sich beobachtet.

Aisutawas Nackenhaare stellten sich plötzlich auf und ein Schauer ging dem Mann über den Rücken. Der blauhaarige schaute sich ebenfalls um:

'Doch... hier ist jemand. Das war es gerade…' Jedoch sah er niemanden.

Aber Aisutawa war sich sicher, dass er das Gefühl bekam, dass man die beiden beobachtete. Aber anders wie es Stadtbewohner taten, die zufällig aus den Fenstern schauten. Aisutawa wurde nervös.

"Wir sollten gehen…, dringend." Schlug er vor. Ocha nickte zustimmend.

Suche

Aisutawa wurde neugierig, denn Ocha verkündete ihm, dass sie einen Weg wusste, wie man den gesuchten Mann fangen und eventuell zum Reden bringen konnte:

"Ich könnte ihm Colour Trap Schwarz verpassen, dann würde er uns alles erzählen und seine Seite verraten.", erklärte sie, während sie sich umschaute, dass auch keiner den beiden heimlich zugehört hatte.

"Aber finden müssen wir ihn trotzdem noch.", meinte der ehemalige Vizeadmiral. Ocha tippte ihn an:

"Das ist schließlich dann deine Aufgabe.", der dunkelblau haarige Mann seufzte.

Es war dunkel und sie standen nun auf dem Platz mitten in der Stadt. Vereinzelt liefen Stadtwachen umher und gelegentlich wurden die beiden gefragt was sie hier genau machten, aber nachdem Aisutawa immer erklärte, dass er im Auftrag Casio unterwegs sei, nickten die Stadtwachen und gingen weiter. Sie hakten auch nicht nach, was in den Augen des ehemaligen Fischers eher unnachsichtig wäre.

"(Das sie uns das so durchgehen lassen? So könnte doch jeder erzählen, er wäre im Auftrag........)", überlegte der blauhaarige Mann.
 

"Zuerst gehen wir in die bekannteste Bar der Stadt und fragen uns dort durch, so findet man am Schnellsten einen Wissenden. Vor allem......, sobald dieser ein bisschen Motivation bekommt.", erklärte der ehemalige Vizeadmiral.

Er hatte auch schon einen Ansatz, an dem der Mann als Erstes suchen wollte, denn zuvor als die beiden durch die Stadt gelaufen waren, hatte der ehemalige Vizeadmiral ein paar interessante Orte gesehen, bei denen Aisutawa den Erfolg vermutete.

Nachdem der Blauhaarige siegessicher ein paar Schritte in die entsprechende Richtung lief, bemerkte er einen Umstand und drehte er sich daraufhin um. Er begann zu fragen:

"Ich kenne die Gesetzeslage hier nicht, aber wegen der Bar............", Aisutawa wollte nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen, aber Ocha winkte den Blauhaarigen plötzlich zu sich, dann flüsterte sie ihm etwas ins Ohr, daraufhin antwortete er:

"Ach echt? Ich hätte dich jünger geschätzt.", er räusperte sich:

"Schuldige. Außerdem besitzt du ein helles Köpfchen.", anschließend setzten sie ihren Gang fort.
 

Auf dem Weg begegneten den beiden vereinzelt Betrunkene, die aber damit beschäftigt waren auf dem Weg zu bleiben. Die Stadtwachen drängten diejenigen schnell nach Hause zu gehen und es nicht zu wagen die Stadt mit ihren Eigenkreationen zu beschmutzen.

"Du erwähntest zuvor das Wort Gesetzeslage? Ungewöhnlich, dass sich jemand so intensiv dafür interessiert.", fing Ocha an und Aisutawa wurde langsamer, er horchte ihr zu.

"Ich glaube, du benimmst dich sehr treu und sehr ehrlich. Nach meiner Vermutung bist du wohl einer dieser ehrlichen Kopfgeldjäger, die Mädchen aus Klauen böser Männer befreien und am Besten dem Gesuchten noch die Hand, vor dem Kampf, geben?", sie klang dabei ein wenig abfällig.

"Na ja, das eher wohl nicht, aber ich vertrete meine Ansichten der Gerechtigkeit, deswegen finde ich kein Spaß daran brutal und unnötig skrupellos zu sein.", Aisutawa pausierte kurz:

„Wobei die Gerechtigkeit heutzutage so ein schwammige Bedeutung bekommen hatte. So führt das auf Dauer zu nichts.“, er setzte seinen Gang fort. Aisutawa erläuterte nicht, was er damit genau gemeint hatte.

Ocha schien noch fertig zu sein, sie fragte anschließend:

"Bist du eigentlich knapp bei Kasse? Also würdest du jeden Piraten jagen, dessen Steckbrief du kennst? Ich meine, wenn dir die Möglichkeit bietet?", ließ das Mädchen kundtun. Sie klang dabei ein wenig nervös.

Aisutawa blieb wieder stehen, sodass sie fast gegen ihn gestoßen war.

Er drehte sich um und schaute sie an. Aisutawa meinte anschließend:

"Selbst wenn auf deinem Kopf 1 000 000 Berry wären. Ich halte meine Prinzipien und ich werde nie einen Kamerad opfern, sofern er mich nicht hintergangen hat.", er wandte sich wieder der Straße zu.

"Gut zu wissen.", meinte Ocha nach einer Weile und stellte anschließend keine Fragen mehr.
 

Die beiden hatten einen kleinen Erfolg erzielt, jedenfalls fanden sie tatsächlich einen Informanten in der gesuchten Bar, der im Austausch für die Informationen über den Leutnant, die Informationen über die Insel erhielt, auf der die Einheit Fünf ihre Schätze zurückgelassen hatte.

Die erhaltenen Informationen vom Informanten lauteten, dass ein Mann in Marineuniform sich im Untergrund versteckt hielt. Er agiert nachts und meistens im Geheimen. Meistens befand er sich in den Kellerräumen der "Silberschwingen" Kneipe. Man wusste aber nicht was er dort trieb bzw. allgemein auf dieser Insel. Woher er stammte und was sein richtiger Name war. Jedoch konnte man feststellen, dass seit seiner Ankunft die Anzahl der Verschwundenen gestiegen war. 23 Menschen sollen in diesem Monat schon spurlos verschwunden sein, warum sich das Volk aber nicht beschwerte lag daran, dass die Verschwundenen nur meist Reisende waren, die hier eine Rast einlegten. Auch wurden oft nur die Ärmeren angerührt.

Nur zwei Dorfbewohner wurden entführt und man fand sie schließlich auch nicht mehr. Casio versprach der Bevölkerung Besserung.

"Gute Arbeit.", lobte der Hüne, der plötzlich hinter Aisutawa aufgetaucht war. Er und sein Kollege, der Glatzkopf, hatten die Beiden belauscht, als sie mit dem Informanten geredet hatten, der die Kneipe deswegen schnell verließ.

"Dann zerlegen wir den mal, ab zu dieser Kneipe. Ich war erst gestern dort, erstaunlich was man so erfährt, aber nicht mitbekommt. Ärgerlich, ich war ihm so dicht auf den Fersen.", meinte der Nutzer des Fischmenschenkarate und das Duo der Schläger verließ die Kneipe.

"Wir sollten hinterher, bevor sie uns das Ziel wegschnappen.", meinte Ocha genervt. Aisutawa blieb skeptisch:

"Ich halte das Ganze dennoch für keine gute Idee. Brachial auftauchen? Das wäre doch zu einfach, nicht?", erklärte Aisutawa. Für ihn war das bisher zu einfach gewesen, aber Ocha überredete ihn dann doch den beiden zu folgen. Manchmal war der offensichtlichste Weg, wahrscheinlich der effizienteste Weg.
 

Der Hüne und sein Kollege stürmten die Kneipe und protzten, dass sie hier wären um den Mann zu töten. Der Barkeeper sah sichtlich unentspannt aus und zeigte auf den Keller, denn dort wäre kein Mann zu finden. Der Große wollte sich aber selber überzeugen und stürmte die Treppen hinab. Mit lautem Gebrüll durchwühlte er den Keller, aber er fand dort nichts:

"Ließ du denn nie was? Kennst du den nicht die passenden Szenen in den typischen Romanen?", fragte sein Kollege und sah den Großen an. Als dieser ihn ratlos anblickte, seufzte der Mann:

"Ach vergiss es.", der Glatzkopf lief zu einem großen Regal und schob diesen mit Mühe zur Seite. Ein Loch in der Wand kam zum Vorschein. Der Hüne sah erstaunt auf :

"Du bist klug, glatzköpfiger Mann. Klüger, als ich zuerst dachte.", sein Kollege starrte ihn grimmig an, aber er wandte sich wieder dem Versteck zu.

Man hörte plötzlich das Entsichern einer Waffe. Der Barkeeper war mit einer Schrotflinte in den Keller gestürmt, aber er wurde vom Großen sofort gepackt und gegen die Wand geschleudert. Kräftig prügelte der Große auf den Schützen ein. Blutüberströmt rutschte er zu Boden und rührte sich nicht mehr.

Aisutawa und Ocha beobachtete das Ganze von der Treppe aus. Sie waren dem Barkeeper gefolgt, als dieser herabgestürmt war. Die anderen Gäste saßen sichtlich ratlos oder desinteressiert an den Tischen und tranken weiter, als würde sie das gar nicht bemerken oder als wäre solch ein Szenario völlig normal.

"Komm raus du Ratte, wir sind deine Henker.", brüllte der Hüne in den weiten Gang, anschließend hörte man leichte Schritte. Jemand kam aus dem langen Gang auf den Großen zu:

"Da traut sich aber jemand.", meinte der Große mit einem großen Grinsen im Gesicht. Er ließ seine Hände knacken. Er holte anschließend aus und stürmte in den Gang, der gerade mal so groß war wie er. Mit großer Wucht schlug er auf die fremde Person ein.

Aisutawa konnte das nicht genau beobachten, denn der Große versperrte die Sicht. Plötzlich hörte man ein:

"Huch? Aber ich habe ihn doch getroffen?", anschließend nahm man ein lauten Knall wahr und der Hüne flog mit hoher Geschwindigkeit zurück, als hätte ihn ein großer Baseballschläger, wie ein Baseball zurückgeschlagen. Mit einem lauten Krachen knallte der Hüne gegen die Wand und er rührte sich anschließend nicht mehr.

Der Fremde setzte seinen Gang fort und trat ins grelle Licht der Kellerbeleuchtung. Es war der gesuchte Leutnant, nur hatte er seine Uniform abgelegt. Er trug nun eine weißes Hemd, welches leichte Blutflecken aufwies, zudem eine schwarze Hose und schwarze Schuhe.

Das Auffälligste war die seltsame Muschel in seiner linken Hand.

"(Natürlich! Ein Dial!)", schoss es Aisutawa durch den Kopf, als er das Gerät erkannte.

Der Wiedergänger

"Der Nächste? Wer will jetzt?", fragte der Mann selbstsicher. Ein sehr überzeugtes Grinsen zeichnete sich auf seinem Gesicht ab. Um seine Provokation zu verstärken, warf er sein Dial in die Luft und fing es zugleich wieder.

Keiner der Anwesenden rührte sich.

Der Hüne war nur nach einem Treffer außer Gefecht gesetzt worden.

Der Nutzer des Fischkarate hielt Abstand. Nervös bildeten sich Schweißperlen auf seiner Stirn.

"Ihr seid keine Teufelsfruchtnutzer?", war die nächste Frage des Aufgetauchten.

Sein schwarzes Tattoo auf der rechten Hand kam deutlich zum Vorschein, als er sich einen weiteren Schritt in den Raum wagte.

Alle schwiegen und starrten ihn unsicher an. Er seufzte im Anschluss:

"Ihr seid ja mega langweilig. Traut sich denn echt keiner?", meinte er.

Er steckte das Dial weg.

Ein weiteres Grinsen zeichnete sich ab und im nächsten Moment war er schon in einen Angriff übergegangen.

Der Mann versuchte mit einem simplen Faustschlag den Glatzkopf zu treffen, dieser parierte den Schlag mit Leichtigkeit und legte seine Hand flach auf den Bauch des Angreifers. Ein starker Rückstoß durchstieß den Angreifer, dieser rührte sich nicht und entsetzt sah der Karatenutzer den Angreifer an.

Statt zurückzuweichen, packte der Dialnutzer den Hals des Glatzkopf:

"Ich hatte schon bessere Angriffe gesehen.", meinte der Leutnant.

Die Hand des Karatenutzers leuchtete auf und mit einem darauffolgenden kleinen Knall, flog der Getroffene mit großen Wucht gegen die Wand.

Ein riesiger Blutfleck zeichnete sich auf der Wand ab und der Mann rutschte zum Boden. Der Angegriffene rührte sich nicht mehr. Ein großes Loch war in der Mitte seine Bauches zu sehen.

"Was für einer komischer Vogel. Ich dachte wirklich, dass der eine größere Herausforderung wäre.", meinte der Glatzkopf enttäuscht und ging anschließend auf Aisutawa zu. Der Blauhaarige stand vor der Treppe, also im Weg, doch der ehemalige Vizeadmiral ging dem Glatzkopf nicht aus der Bahn.

"Mach mal Platz, ansonsten mache ich genau das Selbe mit dir. Ich will jetzt meine Belohnung abholen.", drohte der Mann. Sein Blick deutete aber eher auf einen Enttäuschten hin.

Aisutawa zeigte sich unbeeindruckt. Er deutete auf den Getöteten. Der Glatzkopf drehte sich um.

Der Körper des Gesuchten zitterte plötzlich und es sah so aus als hätte er einen Anfall. Seine Augen leuchteten auf, anschließend er selber und im nächsten Moment stand der Getötete wieder auf. Seine Verletzungen waren verschwunden. Der Mann wirkte so, als wäre er völlig unverletzt.

"Was? Ich habe ihn doch ein Loch in den Bauch geschossen.", meinte der Glatzkopf fassungslos.

"Also wo waren wir gewesen? Ah ja genau, ich wollte Teufelskraftnutzer finden.", erklärte der Wiederbelebte

"Dieses Mal richtig, ich erledige dich auch zweimal.", meinte der Karatenutzer genervt. Er biss seine Zähne aufeinander. Mit großen schweren Schritten stampfte er auf den Dialnutzer zu:

"Nutze ruhig dein Dial, wenn du kannst. Dieses Mal pulverisiere ich dich vollständig!", gab der Glatzkopf an und holte mit seiner flachen Hand aus.

"Du bist langweilig. Ich habe keine Lust mehr.", meinte der Leutnant selbstsicher. Sein Grinsen war verschwunden.

Der Dialnutzer ging ein Schritt vor, er griff in seine Jackentasche, man hörte ein Eindringen in Fleisch, anschließend lief der Dialnutzer an den Mann vorbei. Der Glatzkopf fiel zuerst auf seine Knie und anschließend zu Boden. Eine Blutlache bildete sich.

"Diese schnelle Bewegung. Er hat ihm innerhalb einer Sekunde den Hals aufgeschlitzt. Das ist ein erfahrender Killer.", meinte Aisutawa beunruhigt. Ocha hielt sich an ihm fest, jedoch wirkte sie nicht nervös und auch nicht verängstigt. Sie war sehr eisern.
 

Der Glatzkopf blieb in der Blutlache liegen. Er rührte sich nicht mehr. Mit großer Wahrscheinlichkeit war er tot.

Der Dialnutzer kam näher und steckte sein blutiger Messer zurück in die Jackentasche. Man konnte für einen Moment mehrere Messer unter seiner Uniform erkennen.

"Seid ihr beide vielleicht Teufelsfruchtnutzer oder seid ihr es nicht?", fragte er. Seine Stimmlage hatte von ernst wieder zu neugierig gewechselt. Er wirkte wie ein Psychopath oder Mann liebte es zu Provozieren.

Aisutawa trat ein Schritt schützend vor Ocha. Es musste schnell ein Plan her.

Der ehemalige Vizeadmiral konnte hier kein Katana ziehen. Er würde mit seiner Klinge, auch wenn sie kürzer als der Durchschnitt war, nur gegen Wände oder Möbel schlagen.

Fliehen konnten die beiden nicht so schnell, der Mann war vermutlich schneller, außerdem war das Risiko groß, dass da oben noch ein Komplize wartete. Der Dialnutzer hob seine rechte Hand und nun war aus der Nähe ein Ring zu erkennen. Der Mann trug den Ring am rechten Zeigefinger.

Die feine Glasschicht auf dem Ring, öffnete er, die über ein Kristall gezogen war.

"(Ist es das, für was ich es halte?)", dachte Aisutawa nervös.

Der Mann kam näher, blieb nach ein paar Schritte stehen und grinste Ocha an:

"Netter Versuch, kleines Mädchen.", meinte er und der Mann sah zu Boden. Auf dem Boden war ein schwarzer Kreis gemalt:

"Ich kenne diese Fähigkeit, Colourtrap Schwarz, wenn ich darauf trete, werdet ihr mich ausfragen können. Ich würde meinen Herrn verraten.", er wischte Staub drüber und machte somit den Zauber wirkungslos:

"Das Mädchen ist wirklich schnell, sie hat es mit Kohle gezeichnet, als ich den Glatzkopf angriff, nur habe ich es leider gesehen. Das war wohl nichts, kleines Mädchen.“, er schwieg für eine kurze Zeit und meinte anschließend:

„Jetzt fällt mir auch ein vorher ich sie kenne.", das Mädchen brummte daraufhin zornig.

Ihre Ruhe war plötzlich verflogen. Sie zog einen Pinsel hervor und tunkte ihn in einen blauen Farbeimer, der links von ihr im Regal stand.

Sie wollte anschließend den Dialnutzer damit attackieren:

"Beruhige dich!", ermahnte Aisutawa und drängte sie zurück:

"Lass dich nicht provozieren, der Mann ist wirklich sehr gefährlich."

"Und du? Dein Gesicht kommt mir auch bekannt vor.“

„Wer bist du? Wen hast du getötet, um an diese Uniform zu kommen?“, fragte der Blauhaarige. Er hatte sein bedrohlichen Blick aufgesetzt. Er war immer noch mit der Marine verbunden.

Der Angreifer zeigte sich unbeeindruckt und meinte, als er zu seiner Uniform sah:

„Übrigens ist die Uniform echt. Ich war Leutnant in der Marine.“, er hob arrogant seinen Finger und zeigte auf Aisutawa:

„Du bist doch dieser Loser gewesen. Dieser Vizeadmiral, der keiner sein sollte?“, der Blauhaarige fiel nicht auf die Provokation herein. Er blieb stumm.

„Und falls du dich an heute Mittag erinnerst und du dich bestimmt schon gefragt hast.“, der Dialnutzer grinste, während er seine Arme ausstreckte:

„Immer ein schöner Anblick, wenn Schwachmaten hilflos ausgelöscht werden, weil sie zu Dumm waren sich schnappen zu ließen. Deswegen bin ich zur Marine gegangen. Es ist ein tolles Gefühl seine Art von Gerechtigkeit ausleben zu dürfen.", erklärte der Leutnant zufrieden. Der Mann grinste vor Schadenfreude.
 

"So genug geredet.", erklärte der Dialnutzer im Anschluss.

In binnen einer Sekunde stürmte er auf Aisutawa zu, dabei hatte der Mann ein Reaktionszeit gezeigt, die für müde Augen nicht erkennbar war.

In nur fünf Schritten stand er schon vor Aisutawa. Ein Hagel von Schlägen folgte. Der Nutzer des Dials setzte kein Messer ein, er ging auf brachiale Schläge und Tritte über.

Der ehemalige Fischer parierte die ersten zwölf Treffer mühelos. Der Dialnutzer wich zurück und meinte unzufrieden:

"Du bist gut, besser als die anderen beiden Idioten.", nun folgte ein Wirbeltritt. Eine 180 Grad Drehung. Aisutawa konnte nicht zurückweichen, somit dem Tritt nicht ausweichen.

Ein Schrank stand hinter ihm und blockierte sein Deckungsversuch.

Der ehemalige Vizeadmiral bekam dadurch ein heftigen Tritt gegen seine Brust ab. Wenige Sekunden lang war er dadurch paralysiert. Seine Deckung ließ stark nach und der Angreifer konnte dem ehemaligen Vizeadmiral ein Schlag gegen den Hals verpassen.

Zum Glück traf dieser nicht zu hundert Prozent, so war der Angriff nicht tödlich, aber es tat höllisch weh und Aisutawa fühlte sich einen Moment lang sehr schwach.

Der Angreifer packte anschließend sein Hals. Der Ring des Mannes berührte die Haut des ehemaligen Vizeadmirals.

Aisutawa atmete schwer:

"Oh es wirkt? Also tatsächlich ein Teufelsfruchtnutzer?", der Angreifer schlug daraufhin mehrmals mit der freien Hand auf Aisutawa ein.

Ocha versuchte mit einem Holzbrett dazwischen zu gehen, jedoch wurde sie mit einem weiteren Wirbeltritt gegen die Wand getreten.

Der Leutnant drückte nun seinen Ring gegen die Brust von Aisutawa:

"So? Geht dir langsam deine Kraft aus? Entzieht dieser Seestein deine Energie. Bist du jetzt schwach? Nutzloser Vizeadmiral, aber das ist auch gut so.", der Angreifer zog sein Messer erneut. Dieses Mal offenbarte sich aber, dass das Messer eine bläuliche Schicht zeigte, somit war es wohl eine andere Klinge.

Der Messerträger ließ sein Nacken entspannen und meinte:

"So jetzt werde ich mir mal ansehen was für eine Frucht du hast? Ich hole mir deine Teufelskraft.", erklärte er und wollte mit dem Messer zustechen, da packte Aisutawa sein Handgelenk. Er packte es so fest zu, dass er das Gelenk des Mannes mühelos brach. Plötzlich waren da ungeahnte Kraftschübe und Aisutawa verlor für einen Moment seine klaren Gedanken.

"Aahhhh! Was?! Wieso hast du noch so eine Kraft? ARRRGHHHH!!!!", der Dialnutzer erschrak sich wohl wegen dem Schmerz sehr. Er ließ unweigerlich los und musste minimal zurückweichen. Die Schmerzen waren dem Mann ins Gesicht geschrieben.

Er starrte zunächst wutentbrannt in die Augen seines Gegenüber, doch plötzlich wurde der Angreifer blass. Auch Ocha wurde bleich im Gesicht.

Der Mann mit den dunkelblauen Haaren holte aus und Aisutawa schlug dem Dialnutzer somit mitten ins Gesicht. Einige Schläge folgten.

Ein dutzend Schläge später lag der Mann blutend auf dem Boden. Er hatte bestimmt seinem Peiniger einige Knochen gebrochen.

Aisutawa wollte ihm das Messer entnehmen, aber als er es berührte, schrie Aisutawa auf, als hätte er 300 Grad heißes Metall angefasst.

Er taumelte zurück und hielt sich seine Hand. Für einen kurzen Moment war seine Haut knallrot angelaufen, aber sie regenerierte sich wieder und er kam wieder zu Besinnung.

Er saß nun angelehnt an der Wand. Die Kräfte verschwanden schnell.

Der Dialnutzer war nun inzwischen wieder aufgestanden. Er taumelte zur Treppe, an Ocha vorbei:

"Ihr Arschgeigen! Ihr habt euch mit den Falschen angelehnt! WIR WERDEN WIEDERKOMMEN!", meinte er und steckte sein Messer zurück.

Der Mann musste sich am Geländer der Treppe festhalten, denn er hatte wohl gigantische Schmerzen. Aisutawa konnte erneut das schwarze Tattoo der Schachfigur erkennen.

Der Leutnant taumelte und daraufhin sagte er:

„Ich komme so nicht weit. Ich werde noch an diesen Verletzungen ohnmächtig werden.“, er zog ein silbernes Messer hervor und stach sich damit skrupellos ins Herz.

Er flog um, dann zuckte sein Körper wieder nach einer Weile und am Ende stand der Selbstmörder wieder auf, als wäre nichts gewesen. Seine Verletzungen waren komplett genesen und er flüchtete schnell die Treppen hinauf:

"Du bist interessant Blauhaariger. Ich komme wieder nachdem ich mich genug über dich informiert habe. Ich komme mit Garantie!", drohte er, während seine Schritte leiser wurden. Nun war der Mann verschwunden.
 

Erschöpft saß der ehemalige Vizeadmiral auf dem Boden. Er konnte seine linke Hand wieder bewegen. Der Blauhaarige konnte sich die letzten Minuten aber nicht erklären und sein Blick wanderte zu Ocha, die ihn immer noch blass anstarrte:

"Was ist los? Warum starrst du mich so an?", fragte er vorsichtig:

"Du..........", begann sie schockiert:

"Deine Augen.", fügte sie hinzu.

"Was ist mit meinen Augen?", er tastete sie vorsichtig ab, aber es schien alles in Ordnung zu sein.

"Ich spüre nichts, was ist mit meinen Augen?", wiederholte er sich.

Ocha brachte für den ersten Moment keine Antwort zusammen:

"Sie veränderten sich............., sie waren für einen Moment lang komplett hellblau geworden, als........... als hätten sie von innen heraus geleuchtet. Es war dämonisch!", brachte sie heraus. Ocha wirkte sehr entsetzt. Aisutawa verstand das nicht und sah sie weiterhin verwirrt an. War wirklich so etwas passiert und warum hatte er davon nichts mitbekommen? Was war nur geschehen?

Und nun?

Wie lange er jetzt da schon saß und darüber nachdachte, dass wusste Aisutawa nicht, aber irgendwann beschloss er etwas zu unternehmen.

Erschöpft stand der ehemalige Vizeadmiral auf und Aisutawa musste kurz abwarten, bis sein Schwindelgefühl verschwand.

"Wirklich........, alles in Ordnung?", drang es ihm ans Ohr. Es war die Stimme von Ocha, die nun vor ihm stand.

Sie sah angeschlagen aus, immerhin hatte auch dieses Mädchen ein schweren Treffer einstecken müssen.

Er antwortete nach kurzer Verzögerung:

"Ja, mir war nur kurz etwas schwindelig.", er pausierte kurz. Der Blauhaarige brauchte Zeit zum Nachdenken.

„(Es war eine Falle gewesen. Dieser Dreckskerl hat es gewusst. Dieser Leutnant war ihm mit Garantie nicht unbekannt gewesen.)“, dachte Aisutawa nach.

Ein plötzlich ungutes Gefühl übermannte ihn und er meinte daraufhin:

„Ich habe das Gefühl, dass hier gleich etwas Ungünstiges passiert.“

"Wir sollten hier schnell weg.", fügte der Blauhaarige hinzu.

Der Mann widmete sich den Treppen. Vorsichtig spähte er um die Ecke nach oben. Der Blauhaarige griff dabei versehentlich in einen Blutfleck an der Wand.

Er sah sich seine blutigen Finger an.

Die ganzen Bilder vom Selbstmord des Leutnant, schwebten dem ehemaligen Vizeadmiral noch einmal vor den Augen.

Aisutawa blieb ehrlich, er hatte so etwas schon genug gesehen. Es hatte ihn nicht schockiert. Die Ungereimtheit kam später.

Die Wiederauferstehungen gingen Aisutawa nicht aus dem Kopf. Was war da geschehen?Eventuell, eine Teufelsfrucht?

Der ehemalige Vizeadmiral betrachtete den toten Glatzkopf in seiner Blutlache und den besiegten Hüne an der Wand, sowie den besiegten Barkeeper im Eck.

Dieser hielt noch bedrohlich die Schrotflinte in der Hand, als ob er damit eingeschlafen wäre.

"Er ist tot. Seine Atmung hatte schon vor einer Weile aufgehört.", meinte Ocha mit kühler Stimme, als sie wohl bemerkt hatte wohin Aisutawa schaute. Das Mädchen zeigte sich sehr abgebrüht. Zumindest war das in diesem Moment etwas Gutes für Aisutawa.

Ihr Blick wanderte zum Glatzkopf:

"Er hat ebenfalls aufgehört zu atmen."

„(Irgendetwas stimmt nicht mit dem Mädchen.)“, meinte er gedanklich. Irgendwie bekam Aisutawa ein schlechtes Gewissen.

"Wir müssen hier schnell weg.", meinte der ehemalige Fischer schließlich.

Langsam legte sich der Geruch des Todes in der Luft ab.

Der Blauhaarige packte die abgelenkte Ocha und peilte die obersten Stufen der Treppe an.
 

Bevor er aber ein paar Schritte machen konnte, vernahm der ehemalige Vizeadmiral leise Stimmen:

"Sperrt alle Ausgänge ab, es sind noch welche unten, dann stellt euch in Reihe auf. Ich gehe voran, haltet mir den Rücken frei!"

"Verflucht, das war die kräftige Stimme eines Offiziers.", diese Art der Betonung vergaß der ehemalige Marinesoldat nie. Piraten oder Kopfgeldjäger würden nie so reden.

Ocha schwieg zu seiner Aussage.

Eine Planänderung war angesagt. Es bestand zwar die Möglichkeit für einen kühlen Sturm durch die eigenen Reihen, denn Aisutawa könnte den Offizier zwar versuchen zu überreden, aber es war jetzt keine Zeit für ein derartiges Risiko. Sie hatte noch einen anderen Ausweg parat.

„(Warum ist die Marine eigentlich hier.)“, geisterte dem ehemaligen Vizeadmiral durch den Kopf. Viele Verschwörungstheorien konstruierten sich.

War denn das alles hier tatsächlich eine Falle gewesen?

Aisutawa packte erneut das Mädchen, da sie nicht immer sofort auf seine Bewegung reagierte.

Bevor der Blauhaarige mit ihr durch den Fluchttunnel verschwinden wollte, bemerkte der ehemalige Vizeadmiral etwas anderes:

"Ah ja, ich vergaß.", gab er bekannt.

Er trat kräftig gegen den Hünen, der daraufhin laut aufschreckte:

"Du Bastard, das hat höllisch wehgetan.", brüllte er lautstark durch den Raum. Genervt sprang er auf:

„Gerade war ich wieder zu mir gekommen und dann............“, Aisutawa unterbrach seine Beschwerden:

"Leise du Idiot! Die Marine ist oben! Komm jetzt mit oder du sitzt für die nächste Zeit im Knast.", erklärte Aisutawa und wies auf die Treppe, anschließend auf den Fluchttunnel.

„HEY OFFIZIER! ICH HABE STIMME VERNOMMEN!“, brüllte eine fremde Stimme von den Treppen her.

"DA UNTEN SIND TATSÄCHLICH NOCH WELCHE!", rief eine weitere männliche Stimme.

Der Hüne stand auf und sah sich nervös um, dann sah er schweigend zu den Treppen. Ohne Worte stürmte der Hüne in den Geheimgang. Aisutawa und Ocha folgten ihm mit zügigen Schritten.

Nach einigen Meter hörte Aisutawa hinter sich, wie einige Personen die Treppen hinunter stürmten und laut brüllten, aber da verschwanden die Drei schon ins Dunkle des Ganges, wohin er auch die drei führen würde.
 

Sie kamen in einer Bucht an. Der Ausgang des Geheimweges führte zu einem weißen Strand. Der Strand besaß eine beachtliche Länge und zudem zeichnete sich vor Ihnen das weite Meer ab. Es war aber mitten in der Nacht. Der Koloss machte sich auf den Weg, ohne ein weiteres Wort zu verschwenden. Nicht mal ein Wort des Dankes war zu hören.

„(Dieser verdammte Casio! Er hat bestimmt die Marine gerufen!)“, überlegte der ehemalige Vizeadmiral.

"Verflucht, wir sind in eine Falle geraten. Casio hat gewusst, dass wir ihn finden werden. Er wollte wohl alle Teilnehmer aus dem Spiel entfernen, damit er kein Lohn zahlen muss, deswegen hat sein Bodyguard damals auch so dämlich gelacht.“, erklärte Aisutawa.

„Jetzt verstehe ich das auch so langsam.", gab Ocha bekannt. Sie verzog aber keine Miene und ihr Blick blieb gleichgültig wie immer.

"Aber zuerst suchen wir uns ein sicheres Versteck.", schlug er vor und Ocha nickte.
 

Sie fanden zwar verlassende Holzhütten im einem Wald auf der Insel, aber der Blauhaarige entschied sich für die großen hohen Bäume.

Aisutawa war der Meinung, dass man sich dort oben gut verstecken konnte. Kaum ein Feind durchsucht nachts die Spitzen der Bäume.

"Und was ist wenn ich einschlafe? Meine Konzentration verschwindet schon, sodass ich vielleicht vom Baum fallen könnte.", meinte Ocha besorgt. Sie sah beunruhigt in die Höhe.

"Meine Bindetechnik ist einzigartig. Noch niemand ist vom Baum gefallen, vertrau mir.", versicherte Aisutawa.

Für einen kurzen Moment stand er vor einem besonders zugewachsenen Baum und dachte eine Weile nach.

"Ich habe eine Idee!", verkündete er schließlich.

Die Beiden kletterten auf einen der kräftigeren Äste, oberhalb des Baumes. Er befestigte die Ranke um den Baum, wie er es schon immer getan hatte.

"Setzt dich dorthin, ich halte dich, sodass du nicht fällst.“, zögerlich setzte sich Ocha an den Baum.

Nach wenigen Minuten war er auch schon fast fertig.

Erstaunt sah das Mädchen die Konstruktion an. Sie konnte tatsächlich nicht mehr fallen. Der Knoten konnte sich ebenfalls nicht von allein öffnen.

„Ich bin dann ein Ast über dir. Ruhe dich aus. Wir müssen genug Energie sammeln, solange wir noch können und solange sie uns noch nicht gefunden haben.“, erklärte der Blauhaarige.

„Hier oben finden sie uns nicht so schnell. Du wirst schon nicht fallen.", Ocha zeigte sich nervös, aber nach wenigen Minuten lehnte sie sich mit dem Kopf an den Baum.

Er kletterte anschließend nach oben und der ehemalige Vizeadmiral band sich selber fest. Er schien sich daran nicht zu stören, dass die Marine eventuell zurzeit die ganze Insel absuchte. Er kannte die Marine so gut, dass er ihr da vertraute. Die Soldaten waren auch nur Menschen, mit manchmal zu wenig Schlaf.

Ocha wirkte sehr nervös, dennoch schlief sie als Erstes ein.
 

Die Zeit verstrich und man hörte die Marinesoldaten in den Wäldern. Die Soldaten suchten lange, aber sie schauten nie die Bäume hinauf. Die Jungs nahmen nur die Holzhütten auseinander, aber als sie nach Stunden nichts fanden, zogen sie sich zurück in die Stadt.

Nach diesem Erfolg ging die Sonne in der Ferne wieder auf und Ocha wachte auf:

"Ich........... ich bin tatsächlich eingeschlafen, ich wollte nicht........... ich dachte dass.........., aber......... es ist ja nichts passiert.", meinte sie erstaunt. Wahrscheinlich hatte Ocha die ganze Zeit geglaubt, dass sie nicht heil aus der Sache käme.

Aisutawa befreite sich und kletterte tiefer.

"Hast du überhaupt geschlafen?", war ihre nächste Frage, als sie in die Augenringe des ehemaligen Vizeadmiral starrte.

"Etwas in der Art. Ich konnte runter schalten, sodass meine wichtigsten Reflexe noch aktiv waren. Im 25% Betrieb wie meine ehemaliger Oberleutnant pflegte zu sagen......... ähm............", er fluchte innerlich.

"Wie was?", fragte Ocha:

"Ich habe dich nach runter schalten nicht mehr verstanden, …...........akustisch.", erklärte sie.

Erleichtert meinte Aisutawa:

"Ein Freund von mir brachte mir bei, meinen Körper um 75% runter zuschalten, sodass ich mich erholen kann, aber noch auf Dinge reagiere und meine Muskeln in den Armen und Beinen nicht nachlassen. Zwar brauche ich dadurch theoretisch doppelt so lange Schlaf, aber die Zeit reichte aus für eine vernünftige Erholung. Bei mir geht alles wieder."

Es herrschte ein Moment der Stille:

"Und was jetzt?", fragte sie und sah gleichgültig durch die Äste in den Himmel.

„(Eine gute Frage.)“, stellte Aisutawa gedanklich fest, aber eigentlich wusste er die Antwort schon:

"Wir brauchen einen Plan, der uns hier raus bringt. Ich traue nämlich Casio zu, dass er uns reingelegt hat. Von wegen gütig sein oder Auftrag gegen Belohnung. Die verschwundenen Leute, der ehemalige Leutnant und das Aussortieren in der Haupthalle der Villa. Ich bin mir sicher das hängt alles zusammen und die Piraten, die aufgehängt wurden, die waren nur das Kanonenfutter, was durch sein Raster gefallen ist."

„Das hast du dir jetzt die ganze Nacht überlegt?“, fragte Ocha. Aisutawa schwieg dazu.

"Nun ja, das klingt alles sehr plausibel, aber bist du dir da auch sicher?", fragte das Mädchen anschließend.

"Mir fehlen noch die Beweise. Aber uns bleibt wohl nicht viel übrig, als die Initiative zu ergreifen. Wir können nicht einfach fliehen von dieser Insel. Die Marine hat schließlich die Insel umstellt und jetzt sucht uns die Marine und das bestimmt auch noch für ein paar Tage. Hier verweilen und warten wäre zu gefährlich. Wir bekommen Hunger und so weiter. Also bleibt uns nur noch eine Möglichkeit und zwar, dass wir Casio stellen oder zumindest aufsuchen."

"Wirklich? Ist das nicht ein bisschen zu gewagt? Er hat uns ja eventuell die Falle gestellt und wahrscheinlich die Marine herbeordert. Es könnte wieder eine Falle sein.", fragte sie mit skeptischer Stimme.

"Es könnte tatsächlich sein, aber ich habe schon eine Idee, wie ich das Ganze angehen kann.", beruhigte der Blauhaarige das Mädchen.

Im Anschluss horchte er die Gegend ab, ob jemand in der Nähe war, dann band er sie endgültig los.
 

Aisutawa durchforstete die Gegend. Er konnte sich mithilfe der aufgegangen Sonne und dem Moos auf dem Boden orientieren. So konnte er schnell herausfinden wo sich die Stadt befand.

„Bist du ein Überlebenskünstler? Diese Fertigkeiten. Du bist als Kopfgeldjäger bestimmt ein gefürchteter Mann.“, meinte Ocha erstaunt.

"Mit der Zeit lernt man solche Dinge.", erklärte der ehemalige Vizeadmiral.

"Muss man ja irgendwie oder man lebt nicht lang.", meinte sie schmunzelnd.

"Das ist leider wahr.", stimmte Aisutawa zu. Er versuchte ihr Schmunzeln zu verstehen.

Die Stadt und auch die Villa waren schnell gefunden und so schlichen sich die Beiden zur Villa.

Sie trafen während dem Schleichen aber keine einzige Person, was natürlich gut für die Beiden war, jedoch ein sehr seltsames Gefühl hinterließ.

Die Bewohner und die Touristen durften wahrscheinlich die Häuser nicht verlassen und der Hafen wurde mit großer Wahrscheinlichkeit gesperrt. Aber wo waren die Marinesoldaten?

Eine weitere Frage stellte sich zudem, war das Risiko für Casio so gering?

Hier wurden doch eindeutig gestohlene Schiffe umgebaut und verkauft.

Also musste hier etwas Größeres dahinterstecken.
 

Als die beiden den Hügel hinaufgestiegen war und oben bei der Villa ankamen, betrat Aisutawa die Villa direkt und ohne Vorwarnung durch den Haupteingang.

Ocha folgte ihm schweigend.

Die Eingangstüren war im Übrigen wieder repariert worden.

Die Wachen oder die Butler in der Halle rührten sich nicht besonders oder zeigten kaum eine Reaktion, als sie die beiden sahen.

Die Doppeltür oberhalb der Treppe ging auf und eine bekannte Stimme sprach zugleich:

"Einer meiner ehrenwerten Kunden ist zurückgekehrt.", meinte Casio und strahlte wieder eine große Selbstgefälligkeit aus.

Der Mann, der gestern in der Lounge saß, trat hinter ihm und verschränkte seine Arme. Sein Blick blieb unverändert grimmig.

"Ich bin hier, um zu verkünden, dass ich deine List überstanden habe. Aber ich bin nicht hier um dich dafür zu bestrafen. Ich bin nicht dumm.", fing Aisutawa an.

Casio wirkte sichtlich verwundert:

"Ach wirklich? Und was will dann der clevere Herr? Will er mich etwa erpressen?", damit bestätigte er Aisutawas Vermutung, dass er mit der Sache zumindest etwas zu tun hatte.

Casio leugnete sie nämlich nicht.

"Ich mache es einfacher für euch. Ich möchte eher für euch arbeiten. Ihr scheint ein Mann zu sein, der wohl mehr Fäden in der Hand hält, als man zunächst zu denken glaubt. Es könnte sehr lukrativ für mich sein, wenn ich hier meine Fähigkeiten anbiete.", erklärte der Blauhaarige mit einem überzeugten Schmunzeln.

Damit sorgte Aisutawa ein paar Minuten lang für eine seltsame Stille und einer großen Verwunderung. Selbst Ocha wirkte sehr überrascht. Zumindest konnte Aisutawa ihr jetzt vertrauen. Er hoffte nur, dass sie jetzt auch ihm vertraute.

Rokushiki

Casio fing an zu Lachen und er musste sich am hölzernen Geländer festhalten.

Ein paar wenige Minuten vergingen, bevor er sich wieder fing. Sein Bodyguard neben ihn verzog keine Miene.

Der blonde Mann, oberhalb der Treppe, meldete sich schließlich zu Wort:

"Netter Versuch, aber ich bin nicht so blöd. Natürlich verachtest du mich, deswegen kannst du alles vergessen was du jetzt versuchen willst.", erklärte er, dabei verfinsterte sich sein Blick und es wurde somit deutlich, dass Casio kein Spaß mehr verstand.

"(Verdammt, ich dachte wirklich das klappt.)", dachte Aisutawa und er war sichtlich beunruhigt.

Arashi, Casios Bodyguard, zog sich seine schwarzen Handschuhe über. Er wollte anschließend die breiten Treppen nach unten laufen, aber der Blonde streckte ihm die Hand in den Weg:

"Warte, Arashi. Ich bin noch nicht gelangweilt.", Casio schaute kurz durch den Raum und anschließend zu Aisutawa herab:

"Ich weiß absolut, dass du lügst. In Wirklichkeit würdest du mir gerne eine verpassen. Ich meine, wer wäre nicht angepisst, wenn man ihn in ein kleines tödliches Spiel integriert, aber........."

".........kleines Spiel?", zischte der ehemaligen Vizeadmiral.

"Unterbreche mich nicht!“, die Blicke von Casio wurden bösartiger.

„Ich kann dir das Leben schnell zur Hölle machen!", ermahnte der Villenbesitzer mit erhobenen Zeigefinger.

„Die Sache mit der Marine nennst du ein kleines Spiel?“, entgegnete dennoch der Blauhaarige unbeeindruckt.

"Was die Marine hier aber soll, das ist mir ein Rätsel, aber ich habe nichts zu verbergen.“, der blonde Mann schien kurz zu überlegen.

„Nun, eigentlich ist das mir auch egal. So wie du gemerkt hast, arbeitet dieser ehemalige Leutnant für mich. Um es kurz zu fassen, er überprüft für mich. Ein Wunder, dass ihr beide überhaupt überlebt hat.", fing Killisch an.

Aisutawas Blick verfinsterte sich.

"Sei doch bitte nicht so grimmig. Ihr habt es doch überstanden, nicht? Selbst dieser dumme Gigant, aber der ist nicht hier, deswegen ist das auch egal. Du hattest den Schneid, um anschließend zu mir zu kommen, auch wenn du wusstest, dass ich das alles so geplant haben könnte. Nur die Marine wollte ich nicht in meinem kleinen Spiel haben.“, Casio wirkte wieder für einen Moment so, als müsste er über etwas nachdenken.

Im Anschluss wandte er sich wieder mit einem selbstsicheren Grinsen seinem Gast zu:

„Selbst der Informant war falsch.“, Casio lachte leise in sich hinein.

„Aber gut. Da du jetzt sowieso hier bist, will ich jetzt auf dein Angebot eingehen, denn mir mangelt es gerade an fähigen Arbeitern. Es gab dem Letzt Probleme, als wir ein größeren Fisch bekommen haben und dieser versucht hatte.................... aus seinem Aquarium auszubrechen. Ein Glück ist er jetzt endlich hinter Gittern und er wird diese Villa auch nicht mehr verlassen. Eine zusätzliche Leibwache wäre mir da gerade Recht.", Casio legte beide Hände zusammen:

"Und deine kleine Freundin kann gerne als Hausmädchen anfangen, auch wenn ich die männliche Seite bevorzuge.", gab er bekannt und anschließend wollte der blonde Mann gehen:

"Warte!", rief Aisutawa ihm hinterher.

"Ja, was gibt es?", fragte Casio ohne sich umzudrehen. Seine Stimme klang wieder bösartig.

"Und das soll ich dir jetzt einfach so abkaufen?", erwiderte der Blauhaarige mit harschen Worten, daraufhin lachte der blonde Mann erneut los:

"Ja, du hast Recht. Ich sollte das Ganze ein wenig ernster nehmen. Also gut.", Casio nahm sein alten Platz oberhalb der Treppe wieder ein.

Er zeigte auf den Mann neben sich und meinte:

"Besiegst du diesen Mann hier neben mir, bist du auf jeden Fall eingestellt. Aber dieses Mal musst du mir einfach vertrauen, dass ich mich daran halte. Wie du siehst bin ich nur ein einfacher reicher Mann, wenn du also meine Leibwache überwältigst, dann hast du deinen vollen Beweis des Vertrauen? Ich wäre dann vermutlich sowieso völlig schutzlos."

Casio wollte wieder gehen und Arashi wollte daraufhin einfach loslegen zu kämpfen, jedoch wurde er erneut von seinem Arbeitgeber gestoppt:

"Bist du denn von allen Geistern verlassen? Doch nicht hier! Ich habe erst wieder die Halle erneuern lassen. Ich will sie nicht ein siebtes Mal in diesem Quartal erneuern müssen. Geht in den Untergrund, wo die Marine davon nichts mitbekommt."

"Tsss.....", kam es zuerst von Arashi, daraufhin nickte er und der Mann wandte sich den Gästen zu:

"Also gut. Wie ihr Herr Killisch gehört habt, werden wir woanders kämpfen. Ich begleite euch dorthin."

Nachdem der Bodyguard dies verkündet hatte, eilte er in zügigen Schritten die breite Treppe hinunter. Er vollendete seinen Gang mit einem größeren Sprung.

Er wies anschließend in die entsprechende Richtung.

Casio meldete sich ein weiteres Mal zu Wort:

"Und beeilt euch, denn ich habe noch wichtige Geschäfte zu erledigen. Ich brauche meine Leibwache noch heute Abend, also kämpft nicht zulange.", erklärte der blonde Mann und im Anschluss verschwand er in der Lounge.

Arashi ließ seinen Nacken und anschließend seine Hände knacksen:

"Dann wollen wir mal? Auf zu deinem letzten Gang.", verkündete die Leibwache mit einem überzeugten Schmunzeln.

Er zeigte auf eine Holztüre, welche sich östlich von der Eingangstüre befand.

Einer der Butler öffnete diese und eine Treppe offenbarte sich, welche steil bergab verlief.
 

Die Treppe besaß einige Stufen, sodass der Abstieg ein paar Minuten dauerte.

Die Erbauer der Villa hatten wohl ein Teil des Hügels ausgehöhlt und eine große unterirdische Arena erbaut.

Es konnte aber auch nur ein großer Trainingsraum sein, je nach dem wie man den Ort nutzte.

Arashi lief zur anderen Seite der Halle. Im Anschluss verkündete er:

"Eins gegen Eins. Fünf Minuten, ansonsten attackiere ich die Kleine."

"So etwas wie Ehre kennst du also nicht?", konterte Aisutawa und er wollte daraufhin Ocha wieder hoch schicken.

"Sollte sie es wagen einen Schritt auf die unterste Stufe zu setzen, wird sie bald von den Butler attackiert werden. Ich werde dafür sorgen!", erklärte Arashi.

Der ehemalige Vizeadmiral hatte wohl keine andere Wahl, als dieses miese Spiel mitzuspielen.

Ein Butler war mit nach unten gekommen und er hob zugleich die Hand:

"Beginnt den Überlebenskampf. Unterstützung durch Dritte ist untersagt. Zerstörung des Ortes ist ebenfalls untersagt.", dann ging der Mann ein paar Schritte nach hinten, wahrscheinlich in Sicherheit.

Aisutawa zog sein Katana und hielt es in einer Verteidigungsposition nach vorn.

Arashi hob sein linkes Bein und winkelte es an, als Nächstes schwang er es von links nach rechts in einer halben Drehung. Ein weißer Schimmer flog auf Aisutawa zu, der sofort erkannte, was das für eine Technik war:

"(Rankyaku, verdammt woher kann er die? Wenn er stark genug ist, wir mein Katana nicht standhalten, also.......)", Aisutawa verschwand auf der Stelle und tauchte wenige Meter östlich davon auf. Er wich somit der Attacke aus, die in der Wand hinter ihm einschlug.

Leicht außer Atem sah er Arashi entgegen, der ehemalige Vizeadmiral war wohl nicht mehr ganz in der Übung.

"Oh, du bist ausgewichen, das überrascht mich, anscheinend bist du wohl doch nicht so einfältig.", provozierte Arashi und setzte zum Sprung an.

Jedoch, wie bei einem normalen Sprung üblich, landete er nicht abschließend auf dem Boden, sondern er sprang einfach in der Luft umher:

"(Jetzt auch noch Geppou.)", meinte Aisutawa unzufrieden.

In der Luft setzte Arashi anschließend erneut zu einem Tritt an:

"Und erneut.", fügte er hinzu, aber seine Zielrichtung war nicht mehr der ehemalige Vizeadmiral, sondern Ocha, die sich nun am Rand der Höhle aufhielt.

"Du mieser.........", fluchte Aisutawa, als er dies erkannte, aber der Blauhaarige war nicht überrascht, denn er hatte tatsächlich so etwas Ähnliches erwartet und er war deshalb auch darauf vorbereitet.

Im nächsten Atemzug war Aiustawa wieder verschwunden und tauchte dieses Mal direkt vor Ocha auf, während der weiße Schimmer auf ihn zuflog.

Ein heller Lichtblitz erhellte den Raum und fast alle Beteiligten mussten ihre Augen schützen.

Arashi landete langsam auf dem Boden und er wartete gespannt ab.

Seine Mundwinkel verzogen sich aber nach unten, als er bemerkte, dass sein Kontrahent noch stand. Er traute seinen Augen nicht. Ein Mann in einer roten Rüstung stand für einen Moment vor Ocha, im nächsten Moment stand wieder der Blauhaarige dort.

"Dass du Soru beherrscht ist mir schon klar, aber dass dein Tekkai so extrem gut und seltsam ist. Diese Sache erstaunt mich schon. Wer bist du? Ein Spezialagent der Weltregierung?", fragte Arashi leicht nervös.

"Nein.", meinte Aisutawa mit Schweißtropfen auf der Stirn:

"Aber ich beherrsche die Rokushiki. Die Tozzen-Schwertkunst entsprang daraus."

"Die Tozzen?", wiederholte Casios Bodyguard verwundert:

"Aber es wird dir dennoch nichts nützen.", gab Arashi selbstsicher an.

Im nächsten Atemzug stand schon der ehemalige Vizeadmiral leicht gebückt vor ihm und steckte sein Katana zurück in die Schwertscheide.

"Du bist leider zu langsam. Du hast meine Tozzen Schwertkunst Nummer 2 nicht bemerkt. Du hättest dich gerade mehr konzentrieren müssen.", Aisutawa sah anschließend auf:

"Übrigens, meine Technik nennt sich auch, der saubere Schnitt.", eine leichte Blutfontäne schoss diagonal aus Arashi Brust, während er nach hinten flog. Sichtlich überfordert starrte er zur Decke, während sich das Blut auf dem Boden verteilte. Aisutawas Katana hingegen blieb sauber.

"Das war so nicht geplant.", gab Arashi schockiert von sich, anschließend schloss er seine Augen.

Aisutawa starrte ihn ein paar Sekunden lang an:

"Netter Versuch.", meinte der Blauhaarige im Anschluss und er griff schnell unter die Jacke des Bodyguards.

Arashi öffnete dadurch blitzschnell seine Augen und er wollte wohl nach der Hand des ehemaligen Vizeadmirals greifen. Aber nach einem direkten Faustschlag in sein Gesicht, war Arashi schließlich ohnmächtig.

Aisutawa nahm sich der zweiten Schusswaffen an und entleerte beide, anschließend warf er die beiden Pistolen durch die Höhle:

"(Der alte, ich schieße dir in den Rücken wenn du dich umdrehst und gehst, Trick.)", dachte der ehemalige Vizeadmiral mit einem leichten Kopfschütteln. Der Kampf war somit beendet. Aisutawa hatte haushoch gewonnen.
 

Ocha kam ihm entgegen:

"Du überrascht mich immer wieder, aber eigentlich bin ich das langsam von dir gewohnt, jedoch erstaunt mich es sehr wie du diesen Kick überstanden hast? Was war das für eine Technik, sie sah ungewöhnlich aus?", sie wirkte ungewohnt interessiert.

"Die Muster auf dem Rücken und die Farbkombination, das waren eindeutig Symbole aus der alten Zeit der Samurai. Es sind aber nicht irgendwelche Samurai. Ich habe das schon einmal in einem Buch gesehen. Es sind die Samurai von Wa No Kuni, nicht wahr?", fragte sie mit entschlossenen Blicken.

"Es ist schwierig zur erklären. Es ist das Überbleibsel des Gründers der Tozzen-Schwertkunst. Er war ein alter Samurai, der in seinen Kriegszeiten diese Techniken schuf. In erster Linie, um den Feind zu besiegen ohne ihn zu töten, denn er wollte nicht mehr sinnlos Blutvergießen. Diese Technik symbolisierte seine Abwehrhaltung gegenüber den Herrn, die in den Kriegen sinnlos Menschenleben opferten. Er war ein großer Gegner der damaligen Systeme. Kombiniert mit Tekkai, Haki und seinen starken freien Willen formte er die Grundstrukturen dieser Technik, aber nicht er allein hat sie entwickelt, sondern einer seiner Nachkommen tat es. Die heutige Form hat sich zu damals ebenfalls stark verändert. Aber jetzt genug erklärt, denn wir müssen uns noch Casio vorknöpfen.", Ocha nickte zufrieden.

"Du bist sehr stark. Man sollte dich nicht unterschätzen.", lobte sie und der Blauhaarige antwortete ihr mit einem Lächeln.

Nach einer kurzen Phase der Überlegung, fragte Aisutawa seine Begleitung:

"Hast du übrigens schwarze Farbe dabei oder etwas was man als Alternative nutzen könnte?",

Ocha nickte mit einem Schmunzeln:

„Ja.“, antwortete sie, mit einem vergnügten Grinsen.

"Gut, dann auf zur Lounge.", gab der ehemalige Vizeadmiral bekannt und die beiden stiegen anschließend die steilen Treppen wieder hinauf.

Die größte Angst

Aisutawa merkte, wie ihm das Training fehlte, denn nach diesem Kampf, war er schon außer Puste.

Er wischte sich den Schweiß von der Stirn und mit angestrengter Miene erreichte er wieder die Halle.

Ocha stand dicht hinter ihm.

"Alles in Ordnung?", fragte Ocha. Sie klang besorgt.

"Ich bin nur außer Übung. Früher habe ich fünf mal die Woche mehrere Stunden trainiert, damit ich ein ganzen Tag lang kämpfen konnte und zwar in meiner höchsten Geschwindigkeit, aber in den letzten Monaten habe ich das schweifen lassen. Das war ein Fehler.“, der blauhaarige kratzte sich am Kopf.

„Mein Lehrmeister hatte mich immer davor gewarnt. Diese Techniken kosten viel Energie, deswegen werden sie kaum gelernt, weil sie einfach ineffektiv sein können. Es braucht einfach viel Zeit und Training."

„Aber du warst dem Idioten einfach überlegen, selbst in deinem nicht durchtrainierten Zustand.“, lobte das Mädchen.

Aisutawa schmunzelte.

„Ja, du hast Recht, deswegen ist diese Technik noch nicht ausgestorben. Aber wie schon gesagt, muss ich mehr trainieren.“, erklärte der blauhaarige.

"Mh o.k, aber überanstrenge dich nicht.", meinte Ocha.

Aisutawa nickte.
 

Die Butler oder die Wachen in der Eingangshalle rührten keinen Finger. Sie taten so, als wären die beiden gar nicht da.

Nervös sah sich der dunkel blauhaarige Mann um. Es fühlte sich momentan einfach seltsam an, als wäre das alles hier nur eine Falle.

Vorsichtig stiegen die beiden die große breite Treppe der Eingangshalle hinauf.

Oben standen sie dann vor einer dicken Holztüre, die Aisutawa zugleich mit einem starken Stoß öffnete.

Anschließend traten sie in die Lounge.

Casio saß auf einem roten Sofa und er hielt ein Glas Wein in der Hand. Unbeeindruckt und nur wenig überrascht genoss er diesen.

"Oh........, hätte ich gewettet, dann hätte ich Geld verloren. Nun gut, du bist dann wohl fähiger als meine jetzige Leibwache. Nenne deinen Preis.", fing der Blonde an und trank sein Weinglas anschließend leer.

Sein Griff wanderte zur grünlichen Weinflasche, mit der er anschließend sein Glas wieder auffüllte.

Aisutawa trat näher an ihn heran. Leichter Zorn kam in dem Schwertkämpfer auf.

Verärgert baute sich der blauhaarige vor dem blonden Mann auf. Unentspannt brummte Aisutawa:

"Erst einmal!“, die rechte Hand des Schwertkämpfer ballte sich zu einer Faust:

„Lass deine dreckigen Anwerbeversuche und..........“

„.........und jetzt wirst du mir sämtliche Informationen aus meinem Leib pressen?“, unterbrach der blonde Mann den blauhaarigen Mann, daraufhin folgte der Blick von Casio:

„Wie rüde von dir.“, fügte der blonde Mann hinzu.

„Treib es nicht zu weit!“, drohte der Schwertkämpfer.

„Weil was sonst? Warum bist du so unentspannt? Du hast doch den Kampf gewonnen, nicht?“, fragte Casio. Er trank wieder aus seinem Weinglas.

„Ich werde nun mal sehr ungehalten, wenn man versucht mich zu verarschen und das zweimal hintereinander.", erklärte Aisutawa in harschen Worten.

"Warte mal.", unterbrach Casio ihn mit gleichgültiger Stimme. Der Mann hob dabei seinen rechten Zeigefinger, während er wieder sein Glas leerte und erneut nachschenkte.

"Nein, ich habe es.......... nicht nur zweimal versucht, ich habe........... es tatsächlich getan.", die Stimme des blonden Mannes wurde lauter und ein leichtes Schmunzeln bildete sich in seinem Gesicht ab.

Knirschend versuchte sich der blauhaarige Schwertkämpfer zu beherrschen.

Er ballte seine Hand weiter zur einer Faust, sodass sogar die Adern hervorstachen.

"Ich sagte, dass du das lassen sollst! Du wirst gleich......", der Schwertkämpfer spürte leichte Bewegungen auf seinem Rücken und plötzlich wurde er entspannter.

Leichte Gefühle machten sich in ihm breit und auf einmal spürte der blauhaarige wie sein Zorn verflogen war.

„(Was ist gerade passiert?)“, daraufhin fiel ihm Ocha ein und der Schwertkämpfer seufzte, als er das Mädchen ansah.

Aisutawa wandte sich wieder dem blonden Mann zu. Mit ruhiger Stimme antwortete der Schwertkämpfer:

"Ich................. werde mich nicht von dir provozieren lassen, Casio. Ich bin es leid.", Aisutawa drehte sich anschließend um und sah wieder Ocha an. Sie lächelte.

Das Mädchen hielt ein grünen Pinsel in der rechten Hand, den sie dann wieder wegsteckte.

"Sagtest du nicht, dass wir die Ruhe bewahren sollen?", meinte sie.

Aisutawa nickte und wandte sich wieder Casio zu, der inzwischen wieder sein Glas geleert hatte.

Entsetzt griff er nach seiner leeren Weinflasche und zog anschließend eine neue unter dem Tisch hervor.
 

"Also gut............., mein blauhaariger Freund.", gab Killisch bekannt und er schenkte sich wieder Wein in sein Glas ein.

"Ihr habt mich in die Eckeeeee...ge.... getrieben und ihr wollt keiiiiin Geld, also was wollt ihr wissssen? Ihr wollte dann dooooch wohhhllll...llll dringend die Informationen, niiiicht?“, Casio trank in wenigen Zügen sein Glas erneut leer.

Daraufhin murmelte der blonde Mann:

„Mit was fange ichhhh....., abbeer denn an? Viiielleicht......, warum ich euch in die Fallllll...lllleee.... lockte, warum ich Piraten....... hääänge lassssse? Dassssss sind allessss Dinge, die völlig llllllegggggal siiiiind."

Es war sehr anstrengend Casio zuzuhören und der Mann hörte nicht auf weiter zu trinken.

"Genug mit diesem Unsinn. Ich werde dir die Fragen stellen!", meinte Aisutawa mit ruhiger Stimme, auch wenn er eigentlich sehr gereizt war.

Er spürte keinen Zorn, deswegen klang er ruhig und eher leicht desinteressiert, was er aber in seinem Inneren nicht war. Im Inneren tobte in Wahrheit sein Zorn, den Casio Killisch mit seiner Art verursachte, denn der blauhaarige hasste solche Leute. Aber der Colourtrap Zauber war einfach zu stark.

Casio schwankte leicht mit seinem Kopf hin und her. Sein gläserner Blick fiel auf Ocha.

"Würde ich miiiich weigernnnnn, dannnnn..... pinsssselt dasssss Mädchhheeeen die schwarzzzzzze Farbe aufffff miiich, nichhhhht wahrrrr? Ich kennnnnne diessssse Technnnnik, alsssso..... mussss ichhhh mich wohhhhl euch ssssstellen?", er seufzte und hustete anschließend.

"Esssss wird michhhhh zwwwwaarrr...... meinnnn Kopfffff kossssten, aber guuuut................ macheeen wir esssss interessssssanter. Verssssuche......... du essss........... doooch herauszufinden wasssss die Wahrheeeeeit isssst und ich geeeebe diiiiir Tippsssss?"

„Ich sagte du sollst den Unsinn lassen!“, meinte Aisutawa.

Genervt wartete der Schwertkämpfer ab, bis Casio zu ende gelallt hatte. Der blonde Mann konnte nicht einmal mehr sein Glas ruhig halten.

Aber er hatte sich auch gerade in kurzer Zeit fast zwei Weinflaschen gegeben.

Es war sichtlich, dass es jetzt mit diesem Mann schwer wurde, überhaupt noch vernünftig zu reden.

Bestimmt hatte Casio das so geplant und deswegen schüttete er sich bewusst zu oder er war einfach nur ein großer Idiot.

Aisutawa seufzte.

Dadurch, dass der blauhaarige schwieg, fing Casio wieder an zu lallen.

"Guuuuut, dannnnnn beginnen wirrrr, jedes maaaaal wenn du falsssssch lieeegt............, trinke ichhhhh ein Glassssssss Wein. Wenn ich dannnn vollllllllll bin, dannnnnnn viel Glückkkkk mit mir.........., aber ich proooottttze dannnnn ssssehr gernnnnnn.", gab der blonde Mann mit einem leichten Lächeln bekannt. Sein Kopf schwankte stärker.

Casio versuchte aufzustehen, was ihm sichtlich schwer fiel.

„(Der raubt mir noch völlig die Nerven.)“, dachte Aisutawa kopfschüttelnd nach.

„Also Casio, wieso hast du uns mit dem Auftrag verarscht?“, hakte der blauhaarige nach. Casio antwortete jedoch nicht darauf.

„Warum prahlst du mit angeblichen Aufträgen?“, fragte der Schwertkämpfer. Wieder folgte keine Antwort.
 

"Du lockst viele Leute an, indem du verbreiten lässt, dass du sehr großzügig bist bei deinen Aufträgen.", erklärte Ocha.

"Jaaaa, dasssss isssst riiichtiiiig, Mäaaadchhhhen.", murmelte Casio.

„(Er antwortet ihr, um mich zu provozieren, aber da spiele ich nicht mit, Casio.)“

Der blonde Mann war inzwischen aufgestanden, aber er schwankte stark.

„Ocha, kannst du mir bitte das Zeichen entfernen.“, bat Aisutawa das Mädchen.

Ocha wischte über Aisutawas Rücken und seine Entspannung verflog schnell.

Langsam baute sich wieder sein Zorn auf, aber so konnte er seinen Fragen wieder ein stärkeren Nachdruck verleihen.

"Du sammelst erst einmal viele Leute in deiner Villa und sortierst dann grob aus. Die Stärksten schickst du dann zu deinem Lakai, der in der Bar wartet. Dieser Typ tötet diese Leute dann. Da dieser Typ nicht so einfach sterben kann, ist dieser wohl am Besten für diese Masche geeignet. Aber eine Antwort bleibt mir verschleiert, was ist dein Zweck dahinter? Die Lust am Töten kann es nicht sein, dazu bist du nicht der Typ, hoffe ich.“, erklärte Aisutawa mit einem bedrohlichen Gesichtsausdruck.

Er verabscheute Leute, die aus Spaß töteten.

Casio zeigte schwankend auf den Schwertkämpfer:

„Geeennaauuuu!“, lallte er lautstark.

„Dessssweeeegen dassssss Messsssser!“, meinte der blonde Mann anschließend.

"Das Messer?“, verstand Aisutawa nicht. Er musste kurz darüber nachdenken.

„Ich konnte es nicht anfassen und dieser Wiedergänger im Keller redete immer wieder von Teufelsfruchtnutzern. Er wollte wissen, ob wir Teufelsfruchtnutzer sind, das heißt dann also............“, murmelte der Schwertkämpfer.

Er sah anschließend wieder zu Casio auf.

„Du sortierst die Leute also nach den Teufelsfruchtnutzern aus!", stellte Aisutawa schließlich fest.

Sein Blick fixierte sich wieder auf Casio und seine Augen verengten sich.

"BBIIIINNNGGGOOOOOOOOO! Keeeeineeee Ahnnnnung wieeee dassss Diiiing heiiiiißßßßt, aberrrr jaaaa, errrrrr brauchhhht es zummmm auusssoortttiiieeerrenn!", Casio grinste.

Wieder schwankte er zur Seite.

"(Da fehlt mir noch etwas. Er lockt viele Leute mit großzügigen Angeboten an und sortiert dann die Starken aus. Die Starken schickt er dann zu dem Wiedergänger, der dann mit seinem komischen Messer vor allem die Teufelsfruchtnutzer attackiert. Es sollen aber vorzugsweise nur Teufelsfruchtnutzer sein. Will er die Teufelsfruchtnutzer etwa auslöschen? Vielleicht, weil die Teufelsfrüchte wieder in der Welt erscheinen, wenn der Träger stirbt?)", überlegte Aisutawa, aber ganz zufrieden war er mit seinem Entschluss noch nicht.

"Das Messer? Es macht irgendetwas mit der Teufelskraft, nicht?", meinte Ocha leise.

Casio lachte leise vor sich hin. Sein Blick bohrte sich förmlich in das Mädchen, als wäre er gierig nach ihr.

Ocha schwieg und sah auf den Boden.

"Fasssst Määädddcchhheeennn............“, zischte der blonde Mann anschließend.

„Was macht das Messer mit den Teufelsfruchtnutzern genau?“, hakte Aisutawa nach.

„Daaasssss weiiißßßt ddduuu ddoooch ssschhoonn lännngggsst.“, meinte Casio mit einem großen Grinsen im Gesicht.

Aisutawa ging in diesem Moment ein Licht auf:

"Ich verstehe! Das wird hier also getan...................", seine Gedankengänge wurden unterbrochen, als sein Unterbewusstsein eine verdächtige Bewegung wahrnahm. Jemand war in diesem Moment in den Raum getreten und stand hinter dem Schwertkämpfer.

Der blauhaarige hatte sich noch rechtzeitig um 180 Grad gedreht und er fing das heran fliegende Messer mit seiner rechten Hand.

Seine Reflexe waren noch immer wie früher.

Der Angreifer war der Mann von der Kneipe, der Wiedergänger.

Dieser Mann wollte zugleich auch den blauhaarigen erneut attackieren und zwar mit einem Handkantenstoß in den Magen, aber Aisutawa stieß sich von dem Angreifer ab, um so Abstand zu gewinnen.

Ocha eilte zur nächsten Wand um wohl so außer Reichweite zu sein.

Aisutawa starrte auf sein gefangene Klinge. Es war aber nur ein stinknormales Messer und es brannte nicht beim Anfassen.

Er warf es weg.

"Du bist gut. Ich dachte wirklich, ich mache dich kalt, bevor du das Messer bemerkst.", meinte der Angreifer.

Es war zwar der bekannte Mann aus der Bar, aber er hatte sich verändert. Nun trug er weißes Haar und auch völlig andere Klamotten, aber sein Gesicht und die Stimme waren die Selbe.

Dieser Mann trug momentan ein blauen Mantel, mit einem dunkel blauen Hemd darunter und eine schwarze Hose.

"Saiiiiii, soooo waaaar dasssss abeeerrrr nichhhht abgeeeeemacht! Ichhhh saaaagte dochhh, dassss duuu auffff meeeein Zeicheeeen warrrrrten sollssssstttt und zzzwwwwar wennnnn er allessssss heraussssssgefunden hattt. Duuuu weißßßßt, dasssss ichhhh......... gerrrnnnneeeee Romaaaanneeene innnn Szzzzennneee setzeeee unnnnnddddd......", wollte Casio stark lallend erklären, aber er wurde von Sai unterbrochen:

„Sie sind nicht mehr mein Boss.“, der blonde Mann sah ihn verwundert an.

„Ich soll ausrichten, dass sie ihre Aufgabe bis hierher erfolgreich gemeistert haben, aber nun...........“, während der Mantelträger seine letzten Worten formulierten, ließ er zeitgleich ein weiteres Messer fliegen.

Aisutawa dachte zuerst, dass das Messer ihn erwischen sollte, aber es schoss haarscharf an ihm vorbei und ein wenig später realisierte der blauhaarige den wahren Zweck.

Das Messer durchschlug den Hals des blonden Mannes und tötete ihn damit sofort.

Blut verteilte sich im halben Raum und es riss den blonden Mann nach hinten.

Regungslos blieb Casio liegen. Eine Blutlache bildete sich. Es war ein grausiger Anblick.
 

Schnell kapierte der Schwertkämpfer, dass hier wohl noch ein viel größerer und mächtiger Mann am längeren Hebel saß.

Ocha stand erschrocken im Eck und sie rührte sich nicht..

Sai zog seine bläulichen Ärmel zurück und seine muskulösen Arme kamen zum Vorschein, die er ansonsten unter seiner Jacke gut getarnt hatte und auf seinem linken Oberarm war ein Wappen tätowiert. Ein durchgestrichener lächelnder Smiley. Dieses Tattoo hatte der blauhaarige zuvor noch nicht entdeckt.

"Joker! Ich wusste, dass dieser Dreckskerl hier seine Finger im Spiel hat.", dachte Aisutawa mit zusammengebissenen Zähnen.

„DeFlamingo!“, meinte Ocha erstaunt.

"Kluges Mädchen, aber leider wird euch diese Information nicht viel nützen, denn lebendig kommt ihr hier nicht mehr raus!", Sai zog daraufhin zwei weitere Messer aus seinem Mantel hervor. Eines der Messer war ein altbekanntes. Es war das bläuliches Messer, welches das letzte Mal bei Aisutawa so große Schmerzen verursacht hatte. Das andere Messer war silbern.

Sofort ging der Schwertkämpfer in eine abwehrende Haltung über, aber er zog wegen Platzmangel nicht sein Katana.

Sai wollte sich auf Aisutawa stürzen, aber als er ein Schritt nach vorn machte, stand er mitten in einem schwarzen Kreis, den er wohl selbst zu spät bemerkte.

"Du wirst jetzt Aisutawa und mich angreifen und deine Waffen fest bei dir behalten. Dazu wirst du deine Augen und Ohren offen halten und du wirst jetzt diesen Kreis verlassen!", rief Ocha ihm zu.

"Ein Scheiß muss ich!", beschwerte sich Sai und er warf seine Messer von sich, anschließend legte er sich auf dem Boden und verdeckte seine Ohren.

„Cooler Trick, Ocha.“, lobte Aisutawa. Er fand die Situation amüsant, als er den Mann auf dem Boden beobachtete.

Das Mädchen lächelte erneut.
 

Plötzlich vernahm der Schwertkämpfer wieder jemand, der in den Raum trat.

Eine große Person stand plötzlich im Raum. Diese Person reichte fast bis zur Decke.

Es war der Hüne, den Aisutawa und Ocha auch schon zuvor in der Eingangshalle gesehen hatten.

Der Mann hielt eine Teleschnecke in der Hand, auf dieser war die Aufschrift Marine zu sehen.

Er sprach zu ihr:

"Kapitan Chanku, ich habe ihn gestellt. Den Mörder von Inspektor Minamitaiheiyo. Ich wiederhole. Ich habe den Mörder gestellt!", daraufhin zog der Hüne seine Pistole und zielte mit dieser auf Aisutawas Kopf. Er entsicherte diese mühelos mit seinem Zeigefinger, dabei blickte der Hüne dem Schwertkämpfer tief in die Augen:

„Im Namen der Marine bist du verhaftet, Aisutawa Zanko.“, diese Worte zu hören war die größte Angst, die der Schwertkämpfer in letzter Zeit gehabt hatte und nun war diese Angst wahr geworden.

In die Enge getrieben

Der Hüne, der der sich nun als Mitglied der Marine zu erkennen gab, hielt seine Waffe weiterhin auf Aisutawa gerichtet und sein bedrohlicher Blick ließ ihn weiterhin undurchschaubar wirken.

Ruhig und konzentriert schaute der ehemalige Vizeadmiral zu dem Hünen zurück.

Durch die Teleschnecke rauschte es und man hörte eine männliche Stimme als Antwort:

„................leg ihn um.“, hörte man undeutlich.

„(Was zum Teufel geht hier vor?)“, Aisutawa dachte, dass er sich verhört hätte, denn dieser Befehl war wie ein metaphorischer Pfeilschuss durch das Herz. Wer würde denn so einen Befehl geben?

„Kapitän, bitte wiederholen.“, sprach der Schütze in einem stillen und rauen Ton.

„Ich sagte, dass du ihn gleich umlegen sollst. Richte den Mörder hin. Kapiert, Dummkopf? EINFACH ABKNALLEN! Die Beweislage ist nun klar! Also....., sofort hinrichten!“, brüllte es aus der Teleschnecke. Vermutlich war dies der Vorgesetzte des Hünen und dieser Mann schien schnell verärgert zu sein.

„Wird gemacht, Kapitän.“, bestätigte der Hüne mit kühler Stimme.

Aber bevor er den Abzug durchdrückte, rief Ocha, die immer noch in der Ecke des Raumes stand:

„Bleibe im Kreis und attackiere auf keinen Fall den Mann mit der Teleschnecke.“

Ein Schuss löste sich plötzlich. Aber die Kugel wurde in den Boden geschossen, statt auf den ehemaligen Vizeadmiral, weil der Schütze sein Arm verziehen musste. Ein bläuliches Messer war auf den Hünen zugeflogen. Der Schütze wich jedoch aus, dabei zielte er auf den Angreifer nach.

Der Mann, der noch im Kreis stand, sprang im Anschluss auf den Hünen zu und dieser wich dem nächsten Schuss aus. Vermutlich hatte der groß gebaute Marinesoldat den, auf dem Boden liegenden, Mann zuerst nicht bemerkt gehabt.

Als Ochas Kontrolle durch den Befehl nachließ, weil der Betroffene aus dem schwarzen Kreis trat, drehte sich sein Kopf zu dem Mädchen und er biss sich auf die Zähne. Verärgert griff der Mann unter seiner Jacke, jedoch musste dieser zurückweichen, als er der Faust des Hünen ausweichen musste.

„Wer auch immer du bist, du wirst mir ebenfalls nicht entkommen!“, brummte der groß gebaute Marinesoldat.

Aisutawa gab Ocha währenddessen das Zeichen, dass die beiden durch die einzig andere Tür, die sich hinter Aisutawa, auf der anderen Seite des Raumes, befand, abhauen sollten.

Das Mädchen nickte und zugleich sprintete sie los.

Selbst im Faustgefecht mit den Hünen schaffte es der Messerwerfer ein weiteres Messer herbeizuziehen und auf Ocha zu werfen. Doch war dieser zu sehr abgelenkt, sodass die Klinge am Fenstersims neben Ocha abprallte und diese dadurch unverletzt und noch schneller nach vorn sprinten konnte.

Aisutawa riss die Türe auf und er hatte Glück, denn die Tür war nicht verschlossen und der nächste Raum war leer.

Es sah aus wie ein Eckzimmer, in dem viele Möbel und Kisten standen. Alles wirkte leicht verstaubt und der Glanz der vorherigen Zimmer fehlte. Wahrscheinlich würde die Öffentlichkeit diesen Raum sowieso nicht zu Sicht bekommen, zumindest nicht unter normalen Umständen.

Ocha wollte sich nach links wenden, um durch die nächste Tür zu entkommen, da wies Aisutawa auf eine Bodenluke, welche sich in der Ecke befand, hin:

„Wir wollen nicht in die Eingangshalle, wir suchen einen anderen Weg hinaus. Ich weiß nicht, wer wo auf uns wartet. Die Marine ist bestimmt schon fast überall, aber sie haben ihre Routen, denke ich.“, erklärte der ehemalige Vizeadmiral.

Der Kampf im anderen Raum war immer noch zu hören und kurz darauf zerbrach ein Fenster. Diese Ablenkung nutzte Aisutawa um die Bodenluke aufzureißen und nach unten zu sehen.

Eine drei Meter lange Holzleiter führte wohl in die Küche, die sich unter ihnen befand und die auf dem ersten Blick ebenfalls leer war. Weder Personal, noch Marinesoldaten waren zu sehen.

„Pass auf, dass du nicht abrutscht, die Holzleiter sieht alt aus.“, meinte Aisutawa, der daraufhin, mit wenigen Griffen, die Leiter hinunterrutschte. Ocha folgte ihm vorsichtig.

In der Küche sah sich der dunkelblauhaarige Schwertkämpfer um. Besonders war sie nicht, bestimmt arbeiteten hier vier bis fünf Personen unter normalen Umständen.

Vier Türen führten aus diesem Raum und aus ein paar Fenster konnte man den Hintergarten erkennen. Leider musste Aisutawa feststellen, dass vereinzelte Marinesoldaten im Garten standen und dort wohl ihre Position bewachten.

„Wir müssen hier anders raus. Die Villa war doch umzingelt, was ich hätte mir denken können.“, erklärte Aisutawa und innerlich fluchte er.

Ocha war währenddessen ebenfalls unten angekommen.

„Da ist der Keller.“, meinte Ocha plötzlich und sie zeigte auf eine der drei Türen, die tatsächlich die Aufschrift 'Keller' enthielt.

„Vielleicht gibt es ein Fluchtweg durch den Keller?“, meinte sie.

Aisutawa überlegte nicht lange:

„Stimmt! Es wäre sicherlich eine Überlegung wert.“, motiviert sah er ein weiteres Mal aus dem Fenster. Die Marinesoldaten im Garten schienen die beiden in der Küche noch nicht bemerkt zu haben.

„Ein Mann wie Casio wird bestimmt ein Fluchtweg haben. Er würde sich sicherlich keine Sackgasse auf diesen Hügel bauen. Irgendwie muss der Mann doch seine Gäste aus dem Untergrund einladen, ohne dass man davon so schnell Wind bekommt.“, erklärte der ehemalige Vizeadmiral und Ocha nickte. Sofort riss der dunkelblau haarige Mann die Kellertür auf und eine weite steinige Treppe führte hinab.

„Du bist aber unvorsichtig, es könnte doch jemand dahinter sein?“, fragte das Mädchen und der Schwertkämpfer nickte:

„Das ist korrekt, aber wenn ich es schaffe den Überraschungsmoment zu erhalten, dann kann ich denjenigen trotzdem überwältigen. In der Regel war ich immer schneller.“, verteidigte sich der ehemalige Vizeadmiral, aber innerlich gab er Ocha Recht. Es wäre vielleicht doch ein wenig unvorsichtig, denn immerhin hatte er hier nur eine begrenzte Rückendeckung und keine mehrere Männer, die bewaffnet waren.

Im Anschluss starrten die beiden eine steile Treppe hinab.

„Für ein Keller ist es aber tief.“, erklärte Ocha überrascht.

Für die Köche und die anderen Mitarbeiter bestimmt kein angenehme Situation, wenn sie mal viel schleppen mussten. Das war schon ein wenig seltsam.

„Das stimmt............“, ein beunruhigendes Gefühl beschlich den ehemaligen Vizeadmiral. Mit großer Wahrscheinlichkeit war es nicht einfach nur ein Keller.
 

Am Ende der Treppe brannte Licht. Dies war ein Zeichen dafür, dass entweder vor kurzem jemand hier war oder das jemand zurzeit unten war.

Mit Vorsichtig, aber doch in Eile stiegen sie die restlichen Stufen nach unten. Aisutawa hatte noch zuvor die Kellertüre hinter ihnen geschlossen, damit man nicht sofort wusste, wohin sie gegangen waren. Vielleicht verschaffte dies ein wenig Zeit für die beiden?

Unten angekommen, standen sie in einem 30 Quadratmeter großen Raum, der gefüllt war mit Holzkisten und Fässern. Die Atmosphäre war kühl und daher wurden sicherlich Speisen an diesem Ort gelagert.

Am Ende des Raumes brannten jeweils eine Fackel und kurz nachdem Aisutawa durch den Raum schaute und ein weiteren Durchgang hinter einem Stapel Kisten entdeckte, knallte Holz zu Boden und schnell drehte sich der dunkelblau haarige Mann um.

Ein fremder Mann in weißer Kleidung, ähnlich wie von einem Koch und einer weißen Kochmütze, stand, wie aus dem Nichts, einfach da. Er war höchstens anderthalb Meter groß und entsprechend dick. Man könnte meinen, dass dieser Stoßzähne trug, denn zwei große Hauer traten aus seinem Maul hervor und seine Pupillenfarbe war gelbbraun, wie die einer Katze. In der rechten Hand trug er ein Fleischermesser.

„Ihrrr Marrrineschleusche! An meiiin Eschen kommsch ihrrr nisch!“, neben seiner sehr undeutlichen Stimme, spuckte der Mann beim Reden auf dem Boden.

Plötzlich formte der Mann seinen Mund rund und aus diesem Schoss ein grüne Flüssigkeit, welche haarscharf an Aisutawa rechten Arm vorbeischoss. Die Spucke traf eine Holzkiste und diese ätzte sofort ein Loch hinein.

Sofort versteckte sich Ocha hinter einer weiteren Holzkiste.

Wenige Sekunden später stürmte der Koch auf den ehemaligen Vizeadmiral zu, der zuerst überlegte, ob er sein Katana ziehen sollte, aber sich dann umentschied, um die Stoßzähne mit einem Tritt ins Gesicht abzuwehren.

Die Tritte des Vizeadmirals waren nicht heftig, aber für den Koch reichte es wohl, denn dieser flog mit blutiger Nase zu Boden bzw. er rollte eher nach hinten.

Der Mann schien aber nicht besiegt zu sein. Schnaufend und mit wilden Gebrabbel stand der Koch auf.

„Dasch werrrdesch ihrrrrr berrrreuen!“, er legte sein Kopf nach hinten und als der korpulente Mann sein Kopf nach vorne bewegte, schleuderte er aus seinem Mund ein großen Mundballen aus grüner Flüssigkeit, wahrscheinlich der Selben, wie zuvor.

Mit einem Hechtsprung sprang Aisutawa zur Seite und der grüne Ball wurde gegen eine Stapel Holzkiste geschleudert. Sofort ätzte ein Teil der betroffenen Kisten weg und die untere der drei ein Meter großen Holzkisten hatte nicht mehr genug Halt, sodass alles in sich zusammenbrach und ein lauten Knall verursachte. Äpfel und anderes Obst verteilte sich auf dem Boden.

Durch die kurze Ablenkungen bemerkte der dunkelblau haarige Schwertkämpfer nicht, dass der Koch ein zweite grüne Spucke abgeschossen hatte, die den linken Arm von Aisutawa streifte.

Fast vor Schmerz hätte der Schwertkämpfer aufgeschrien. Es fühlte sich an wie Stiche in die Haut, als würde er verbrennen und jemand mit einem glühenden Stab darin herumstochern.

Adrenalin brach in ihm aus und dadurch stand er zügig auf. Die Energie war wieder zurückgekehrt, zumindest für eine kurze Zeit.

Der Koch legte sein Nacken erneut nach hinten, aber er konnte sein Angriff nicht beenden, denn Aisutawa wendete die Technik Soru und dann die Technik Tekkai Sai an und stand sofort vor ihm. Ein Faustschlag mit der Rechten beendete den Kampf und der Koch wurde in ein Stapel Holzkisten geschmettert. Extrem blutend aus der Nase und leeren weiße Augen deuteten auf eine Ohnmacht hin.
 

Aisutawas Wunde am linker Unterarm war durch die Verätzung bis zum Fleisch vorgedrungen, zumindest an einer Stelle. Schnell riss sich der ehemalige Vizeadmiral ein Teil seiner Kleidung ab, um eine Art Binde zu haben, die die Wunde vor weiteren Schmutz schützte.

Sich darum wirklich Sorgen zu machen, dafür hatte der ehemalige Vizeadmiral zurzeit keine Zeit.

Aisutawa hatte aber schon wesentlich schlimmere Verletzungen gehabt, so biss er sich nur die Zähne zusammen und als er von oben jemand hörte, wie dieser die Kellertüre aufriss, zeigte der Schwertkämpfer auf den versteckten Gang hinter den zerstörten Holzkisten:

„Wir müssen schnell von hier weg!“, erklärte er.

Ocha wirkte zwar sehr besorgt um seine Verletzung, aber schnell stimmte sie dem Plan zu und die beiden eilten weiter den Gang entlang, der schräg hinabführte.

Nach einer weiteren Türe gelangten sie in ein breiteren Gang, der links und rechts Gitterstäbe aufwies.

„Ich verstehe.“, brummte Aisutawa, während er versuchte seinen Schmerz zu vergessen. Er schaute kurz um sich, bevor der dunkelblau haarige Mann weiter fortschritt.

„Das sind Zellen!“, meinte Ocha erschrocken. Nervös sah sie nach links und nach rechts. Vereinzelt saßen sehr abgemagerte und zerlumpte seltsam aussehende Personen hinter den Gittern. Sie sahen halb abwesend die beiden an. Wahrscheinlich registrierten die Gefangen zurzeit gar nichts.

„Dieser Hundesohn! Er hat nicht nur Menschen aufgehängt, die zwar gegen das Gesetz handelten, aber ein Prozess verdient hatten und Menschen um die Ecke brachte, die Teufelsfrüchte trugen, auch waren welche dabei, die keine hatten, sondern jetzt zur Krönung kommt heraus, dass dieser Bastard noch mit Sklaven gehandelt hatte.“, Aisutawa schüttelte entsetzt seinen Kopf:

„Wie konnte das uns bloß entgegen? Wir konnten wir in den letzten Jahren nichts davon mitbekommen? Oder hat die Marine davon gewusst? Vielleicht sogar uns verschwiegen? Ich verstehe das nicht!“, Aisutawa konnte nicht länger darüber nachdenken, denn hinter ihm hörte er schon Stimmen und laute Schritte, die durch den steinernen Gang hallten.

„Weiter!“, wurde Aisutawa lauter.

Mit einem schlechten Gewissen wandte er sich von den hungernden Personen hinter den Zellen ab, die hoffentlich von den Marinesoldaten befreit werden.

Der breitere Gang mit den Zellen in regelmäßigen Abständen, ging noch einige Meter geradeaus und leicht bergab. Bestimmt zählte Aisutawa über dreißig Zellen insgesamt.

Aber zu aller Enttäuschung endete der Zellengang bei einer breiten Zelle, die über die komplette Breite des Ganges ging, sozusagen den Weg versperrte.

„VERFLUCHT!“, brüllte der dunkelblau haarige Schwertkämpfer, der nach hinten sah und in der Ferne schon ein paar Schemen ausmachen konnte. Das Licht war an diesem Ort nicht sehr hell. Es brannte nur eine Fackel, die bald wohl erlöschen würde.

Da er nur einen Meter von der Zelle entfernt stand, spürte Aisutawa, wie eine Hand versuchte ihn zu ergreifen.

„ACHTUNG!“, rief Ocha und der Schwertkämpfer sprang zurück, während er sich drehte, also außerhalb der Reichweite des Armes.

Jemand, von innen der Zelle, war zu den Gitterstäben gegangen und er streckte mühelos die kräftige Hand dazwischen hindurch. Der Arm sah nicht abgemagert aus.

„Schade!“, hörte man eine männliche Stimme sagen. Es klang nach einen Mann im mittleren Alter, aber durch das schwache Licht konnte Aisutawa das Gesicht nicht erkennen, aber dazu war auch nun keine Zeit mehr.
 

Die Marinesoldaten in der Ferne stürmten in die Richtung der beiden und sie riefen:

„Da sind sie! Schießt aber nicht, wir wollen hier nicht die Sklaven töten, ansonsten bekommen wir Stress von der Weltregierung.“, erklärte einer der Soldaten, wahrscheinlich der Truppführer. Ein Unteroffizier oder so etwas in der Art.

Nun stand ein Trupp von zwölf Männer, bewaffnet und kampfbereit, knapp fünf Meter entfernt und eine große Silhouette ging an den Trupp vorbei.

Es war der Hüne, der zuvor Aisutawa noch mit einer Waffe bedrohte. Doch dieses Mal war er unbewaffnet. Mit geballten Fäusten und einem großen Grinsen stellte er sich ein paar Meter vor Aisutawa entfernt auf, der sich vor Schmerzen noch kaum konzentrieren konnte. Schwitzend und die Zähne aufeinander beißend starrte er den Hünen grimmig an.

„Jetzt ist es aus, Mörder. Hättest du dich wohl lieber nicht von der Seite der Gerechtigkeit abgewandt. Keine Ahnung was einen ehemaligen Vizeadmiral dazu bringt so etwas zu tun, aber vielleicht liegt das bei euch ja auch in der Familie?“, erklärte der Hüne und Aisutawa sah den groß gebauten Marinesoldaten verwundert an:

„Sprichst du von meinen Bruder?!“, brummte der Schwertkämpfer lautstark. Es machte ihn sehr zornig, wenn jemand schlecht über seine Familie sprach.

„Keine Ahnung wen du meinst.“, hörte Aisutawa flüchtig vom Hünen sagen, bevor der Schwertkämpfer als zweite Antwort eine große geballte Faust in seinem Magen spürte, dabei stand der groß gebaute Angreifer noch gerade eben knapp drei Meter entfernt, der Hüne war also innerhalb von wenigen Sekunden drei Meter nach vorne gesprintet und hatte dabei noch mit seiner rechten Faust ausgeholt. Der Schlag hatte aber gesessen, denn es riss den ehemaligen Vizeadmiral sofort nach hinten. Mit ausgestreckten Armen schleuderte es den dunkelblau haarigen Schwertkämpfer gegen die Gitterstäbe und plötzlich, nachdem er die Kühle des Eisen wahrnahm, durchströmte ihn eine solche enorme Energie, die in ihn schlagartig mit Hass und Wut erfüllte und seine Gedanken verdrehte, sodass ihm dadurch schwarz vor Augen wurde und er nichts mehr mitbekam.



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Kommentare zu dieser Fanfic (1)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Finnair
2017-06-27T05:52:35+00:00 27.06.2017 07:52
Klingt interessant freue mich auf mehr
Antwort von:  Meilenstein
28.06.2017 16:38
Freut mich zu hören.
So etwas zu lesen spornt an. =)


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