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Chrysalis

Schule für Hexerei und Zauberei
von

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Stecki + Prolog

Anmeldung nur nach Absprache noch möglich.
 

Regeln
 

1. Erstellt keine Kinder von Charakteren, es sei denn es ist expliziet gewünscht und eine Next-Gen-FF

2. Hetzt die Autoren nicht. Wir geben unser bestes, so oft wie möglich Kapitel zu schreiben.

3. Füllt den Steckbrief gewissenhaft aus und fragt, wenn euch etwas nicht klar ist, wir helfen gerne.

4. Habt keine Angst Charaktere zu erstellen, die vielleicht ein wenig seltsam/stark/anderes sind.

5. Bevor ihr mitmacht, schreibt uns an. Wir verteilen Schlagwörter, die wir gerne in euren Steckbrief sehen würden.

6. Bei den Steckis stehen Rollen, die zu vergeben sind. Bitte schickt uns nicht einfach irgendwas, sondern schaut, ob er passt. (Rollen sind meist eine bestimmte Anzahl an Schülern, Lehrern, Gegenspielern und manchmal auch magischen Tieren)

7. Steckbriefe bitte ausschließlich per PN. Wer zb vom Handy aus schreibt darf sie uns auch gerne Stückchenweise schreiben/schicken.

8. Habt Spaß!
 

Steckbrief
 

Wichtig: Bevor ihr den Steckbrief ausfüllt schaut welche Rollen es zu vergeben gibt und schreibt uns bezüglich der Schlagwörter an.
 

Die Schlagwörter werdet ihr bitte in eurem Steckbrief verarbeiten. Lasst euch davon ruhig ein wenig inspirieren.

Die Geschichte spielt auf der deutschen Schule! Die wir uns selbst erdacht haben!

Häuser und Qidditsch-Teams werden daher nicht so sein, wie ihr es euch vll vorstellt.
 

Rollen (Auf Grund von Zeit können wir es nicht garantieren, dass hier alles 100% genau ist, daher bitte noch einmal auf der Webseite vorbei schauen: https://rs-mmffs.jimdo.com/ Dort ist es immer aktuell)
 

Schüler der Jahrgangstufe 1 (5/5) - Alter 13-14 CLOSE

Schüler der Jahrgangsstufe 5 (5/5) - Alter 18-19 CLOSE

Schüler der Jahrgangsstufe 6 (8/8) - Alter 19-20 CLOSE
 

Rachegeister alter Schüler (5/5) - bitte hier vorher mit uns kurz besprechen, da diese eine wichtige Aufgabe haben CLOSE
 

Vertrauensschüler (2/2) CLOSE
 

Quidditschkäptain (2/2) CLOSE
 

Lehrer für:
 

Astronomie - vergeben

Besenflug

Geschichte der Zauberrei - reserviert

Kräuterkunde - vergeben

Verteidigung gegen die dunklen Künste - reserviert

Verwandlung - reserviert

Zauberspruch

Zauberkunst

Zaubertränke - reserviert

Alte Runen - vergeben

Arithmatik - vergeben

Muggelkunde -reserviert

Pflege magischer Geschöpfe - reserviert

Wahrsagen - vergeben

Apparieren -reserviert

Alchemie - vergeben
 

Hausmeister - reserviert
 

(Falls euch noch etwas einfällt, bitte melden)
 

Steckbrief (Ausgefült per PN nicht in den Kommentaren beantworten)
 

Allgemeines
 

Username:

Name:

Vorname:

Alter: (Bitte der Klasse entsprechend!)

Klasse:

Geschlecht:

(Die Häuser teilen wir selbst ein! Die Schule ist nicht Hogwarts! Sie liegt in Deutschland und ist eigenständig und ein wenig anderes, als das gewohnte.)

Reinblüter/Halbblut?: (Muggelstämmig? Bitte nachfragen)

Sexualität:
 

Aussehen
 

Augen:

Haare:

Statur:

Taint:

Was mag dein Charakter an sich:

Was mag dein Charakter an sich nicht:

Kleidungsstil:

*Besonderheiten:

*Körpergeruch:
 

Charakter
 

Charakter in Textform:

Charakter in Stichpunkten:

Stärken:

Schwächen:

Macken:

Hobbys:

Ängste:

Träume:

*Krankheiten/Allergien:
 

Familie (Name, Alter, Blutstatus, grobes Aussehen, Charakter, Verhältnis)
 

Mutter:

Vater:

*Geschwister:

*sonstiges:
 

Freunde der magische Welt:

Freunde innerhalb Hogwarts:

Freunde innerhalb der Chrysalis:
 

Vergangenheit:
 

Auf welche Art von Typ steht der Charakter in einer Beziehung:
 

Schule
 

*Zauberstab:

*Besen:

Lieblingsfach:

Hassfach:

Welche Wahlpflichtfächer belegt dein Chara:

bestes Fach:

schlechtestes Fach:

Lieblingszauber:

schlechtester Zauber:

*Welche Form hat der Patronus:
 

Wie würde der Charakter seine Beliebtheit an der Schule einschätzen:

Wie wirkt dein Chara auf seine Mitschüler:
 

Einstellung zu folgenden Dingen
 

Harry Potter:

Voldemord:

Todessern:

Hogwarts:

Der eigenen Schule:

Muggeln:

Wie steht der Chara zu Quidditsch:

*Liebingsmannschaft:

*spielt euer Chara selbst:
 

Eure Ergänzungen/Wünsche, was auch immer ihr noch am Stecki ergänzen wollt:
 

Steckbrief für Lehrer
 

Allgemeines
 

Username:

Name:

Vorname:

Alter: (Bitte einem Lehrer entsprechend!)

Reinblüter/Halbblut?: (Muggelstämmig? Bitte nachfragen)

Sexualität:
 

Aussehen
 

Augen:

Haare:

Statur:

Taint:

Was mag dein Charakter an sich:

Was mag dein Charakter an sich nicht:

Kleidungsstil:

*Besonderheiten:

*Körpergeruch:
 

Charakter
 

Charakter in Textform:

Charakter in Stichpunkten:

Stärken:

Schwächen:

Macken:

Hobbys:

Ängste:

Träume:

*Krankheiten/Allergien:
 

Familie
 

(Name, Alter, Blutstatus, grobes Aussehen, Charakter, Verhältnis)
 

Mutter:

Vater:

*Geschwister:

*sonstiges:
 

Freunde außerhalb der Zaubererwelt:

Freunde innerhalb Hogwarts:

Freunde innerhalb Chrysalis:
 

Vergangenheit:
 

Auf welche Art von Typ steht der Charakter in einer Beziehung:
 

Schule
 

*Zauberstab:

Unterrichtsfach:

*2. Unterrichtsfach:

Lieblingszauber:

schlechtester Zauber:

*Welche Form hat der Patronus:
 

Wie würde der Charakter seine Beliebtheit an der Schule einschätzen:

Wie wirkt dein Chara auf die Schüler:
 

Wie wirkt dein Chara auf die anderen Lehrer:
 

Einstellung zu folgenden Dingen
 

Harry Potter:

Voldemord:

Todessern:

Hogwarts:

Chrysalis:

Muggeln:

Wie steht der Chara zu Quidditsch:

*Liebingsmannschaft:
 

Eure Ergänzungen/Wünsche, was auch immer ihr noch am Stecki ergänzen wollt:
 


 

Prolog
 

Prolog
 

September 1993
 

Chrysalis - Schule für Hexerei und Zauberei
 

Einzelne Schritte, welche auf dem losen Kiesweg für Geräusche sorgten, durchbrachen die Stille der Nacht. Das bleiche, fast schon schneeweiße Haar der Schülerin, welche diesen passierte, reflektierte das seichte Mondlicht und wirkte geradezu unnatürlich. Dennoch trug sie diese farblosen Strähnen schon seit ihrer Geburt. Oft genug hatte sie Versucht ein wenig Farbe hinein zu bringen, doch meist hielten diese nicht länger als ein oder zwei Haarwäschen.

Am Ende des Weges ragte ein großer Turm empor, welcher es fast schaffte es mit der Höhe der Berge aufzunehmen, die ihre Schule einkesselten wie ein Schutzschild.

Adele genoss den frischen Wind sichtlich, der ihr entgegenschlug. Zum Glück war sie ein wenig früher losgelaufen, weswegen vermutlich auch noch keine Schüler auf dem Weg waren. Doch die beinahe vollkommene Stille wurde schon bald von einem Paar eilenden Schritten durchbrochen und ließ sie laut seufzen.

„Adele, warte!“, rief die weibliche Stimme so laut, dass sie nicht mal so hätte tun können, als habe sie es nicht gehört. Augenrollend kam sie zum Stehen und drehte sich zu der Stimme um. Wie bereits erwartet kam ihr ein blondes Mädchen entgegengerannt und hielt schweratmend vor ihr inne, um wieder zu Atem zu kommen. Dabei hatte sie die Hände auf die Oberschenkel gestützt und ihr Atem ging schwer.

„Netter Versuch... vor mir da zu sein... aber das wird nichts“, brachte sie bloß stoßweise hervor und stemmte ihre Hände dann in die Seiten.

Adele strich sich einige weiße Strähnen hinters Ohr und blickte ihre Sitznachbarin stirnrunzelnd an.

„Ich bin doch immer vor dir da gewesen“, meinte diese irritiert und erinnerte sich zurück an die letzten Schuljahre. Adele war immer pünktlich gewesen, wenn nicht sogar zu früh, ganz im Gegenteil zu Beth, welche sich gerne mal verspätete, weil ihr make up nicht richtig saß.

Mit einigen Handgriffen strich sich Beth das zerzauste Haar wieder glatt und richtete ihre Uniform.

„Das war ja auch bevor wir einen neuen Lehrer bekommen haben“, erwiderte diese zwinkernd und deutete Adele neben ihr zum Turm zu laufen.

Adele lächelte ein wenig kläglich. Ja der beliebte, neue Lehrer. Jeder wollte seine Aufmerksamkeit und sogar die Schülerinnen, die sonst zu spät kamen und kein Interesse an diesem Unterricht zeigten, waren auf einmal viel aktiver. Nur um auf sich aufmerksam zu machen.

„Der Lehrer hat es dir echt angetan oder?“, fragte Adele leise, während sie mit einer Haarsträhne spielte.

„Ja. Warum darf ich nicht auch in seine Nachhilfe gehen“, meckerte Beth und Adele seufzte erneut.

„Du gehörst zu den besten in dem Fach. Du hast nichts in der Nachhilfe verloren“, murmelte die Weißhaarige und ließ ihren Blick auf den Turm schweifen.

Ihre Schule war wirklich nicht mit der größten Schule für Magie und Zauberei zu vergleichen, doch sie liebte es hier. Es gab zwar größere Wege zwischen einzelnen Gebäuden und manchmal mussten sie auch zu speziellen Einrichtungen fahren, dennoch hatte die Chrysalis ihren eigenen Charme.

Beth schnaubte laut und schnitt eine Grimasse.

„Womöglich sollte ich absichtlich ein wenig nachlassen, um das zu ändern“, bemerkte sie unschuldig und stupste Adele mit ihrem Ellenbogen an.

Adele seufzte. „Denkst du damit wäre er stolz auf dich?“, fragte Adele. „Wenn ich könnte würde ich ihn durch mein Wissen beeindruckend. Aber ich bin zu schlecht.“

Die Blondine zu Adeles rechten, machte ein nachdenkliches Gesicht und verschränkte die Arme hinter ihrem Rücken.

„Ja, meinst du das wirkt?“, fragte sie grübelnd und drehte der Weißhaarigen ihren Kopf zu. „Was denkst du, wie seine Nachhilfe so ist?“, fragte diese nun aufgeregt und machte eine anzügliche Geste mit ihren Augenbrauen. „Denkst du, er ist streng und versohlt dir den Hintern?“, kicherte sie und musterte Adele schmunzelnd.

„Ich weiß nicht. Wir werden sehen wie sein Unterricht ist“, murmelte Adele nachdenklich und blickte zu der großen Tür, die sie in den Turm bringen würde. Die Stufen hinauf hatten sie schon hinter sich gebracht.

Sie musste zugeben, dass auch sie ein wenig aufgeregt auf den neuen Lehrer war. Sie hatte ihn lediglich am gestrigen Abend, beim gemeinsamen Abendmahl, sehen können, wo neue Lehrer in der Regel vorgestellt wurden. Ein wirklicher Eindruck war es jedoch nicht. Natürlich gab es bereits Getuschel und stumme Seufzer der pubertierenden Mädchen, doch wirklich kennen tat ihn noch niemand.

Noch einmal richtete Beth sich zurecht, vermutlich in der wilden Erwartung auf den neuen Professor zu treffen, doch als Adele die Türen öffnete, musste sie feststellen, dass der Raum noch leer war.

Genervt stöhnte Beth auf und warf ihre Umhängetasche auf den Tisch, um sich gleich daneben auf die Platte zu setzen.

Adele seufzte und blickte sich in dem kleinen, runden Raum um. Er war gemütlich und die Tafel für alle gut sichtbar. Neben dieser gab es eine Tür die hinauf zur Sternwarte führte. Ob sie dieses Mal öfter die Sterne beobachten würden? Adele liebte es, doch sie wusste, dass es unter anderem Beth zu langweilig war. Aber was erwartete sie von einer Sechzehnjährigen? Auch wenn sie nur 1 Jahr älter war, als ihre Mitschüler fühlte es sich doch manchmal an wie Äonen.

„Hoffentlich ist er noch da, bevor der Rest der Idioten hier ankommt“, grummelte Beth mit dem Blick aus dem Fenster gerichtet. Adele folgte diesem und konnte in der Ferne erkennen, wie der Großteil ihrer Astronomieklasse, erst jetzt das Hauptgebäude verließen, auf dem Weg zum Turm.

„Keine Sorge, ist er“, kam die plötzliche, tiefe Stimme, gefolgt von Schritten, welche den durch eines der Nebenzimmer kamen.

Adele verdrehte die Augen und ließ sich auf den Stuhl fallen. „Ein über pünktlicher Lehrer ist hier selten“, bemerkte sie mit einem Seufzen und packte ihre Sachen auf den Tisch.

Beth rutschte ruckartig vom Tisch, um sich ordentlich auf den Stuhl neben Adele zu setzen. Vielsagend und mit einem breiten Grinsen, stupste sie ihre Freundin an und zuckte die Augenbrauen. Vermutlich erwartete sie, Adele sei ebenso aus dem Häuschen, wie sie. Doch irgendwie fühlte sich alles so an wie immer. Zumindest noch.

„Ich dachte, die Gebäude hier wären schwerer zu finden und deswegen bin ich früher los. Gewöhnt euch lieber nicht dran“, erklärte er mit einem unterschwelligem Lachen, als er gerade heraustrat und begann etwas an die Tafel zu schreiben. Sein braunes Haar, welches ein wenig länger war, sah trotz allem überraschend ordentlich aus und auch sonst wirkte er seriös, als wäre das hier nicht sein erster Tag als Lehrer.

Und er wirkte viel zu jung.

Adele hatte ihm bei der Feier nicht sehr viel Beachtung geschenkt und musterte ihn daher nun intensiv.

Jetzt verstand sie, warum so viele Mädchen auf ihn flogen. Er war kaum älter als sie.

„Wie wird man denn so jung Lehrer?“, platzte es aus Adele hervor und sie bereute ihre Frage fast.

Ein wenig überrumpelt rutschte der Mann mit der Kreide aus, wobei sie ihm kurz aus der Hand fiel, doch er konnte sie noch rechtzeitig wieder auffangen.

„Ähm...“, setze er unsicher an und lachte ein wenig unbehaglich. „Ich nehme das mal als Kompliment, aber ich bin schon alt genug“, erklärte er und wandte sich ab, um weiter zu schreiben.

Adele musste grinsen. „36“, riet sie ins Blaue und wartete auf seine Reaktion.

Er hielt inne, ohne sich zu ihr umzudrehen und neigte den Kopf ein wenig, als würde er nachdenken.

„Nah dran, aber irgendwie auch nicht. 32“, korrigierte er und legte die Kreide wieder ab, als er fertig war.

„Wirklich? Dann müssen Sie ja richtig gut sein. Soweit ich weiß dauert es doch sehr lange, bis man Lehrer wird“, murmelte Adele, die es gar nicht richtig glauben konnte. Erst 32? Er war wirklich echt jung.

Er lachte leise und klopfte sich die Hände ab, um die Kreidespuren loszuwerden.

„Ich habe direkt nach meinem Abschluss mit der Lehre angefangen“, er hielt inne und runzelte kurz die Stirn. „Moment. Ist das eine Beleidigung, wenn du mich doch älter eingeschätzt hast?“, fragte er mit einem nicht ernst gemeinten, feindseligem Ton.

Verwirrt blickte Beth zwischen Adele und dem Professor hin und her.

Adele grinste. „Vielleicht zweifele ich auch an ihren Qualifikationen?“, fragte sie unschuldig und schien Beth einfach zu ignorieren.

Eine Weile blickte er sie mit einem leichten Lächeln an und schien sie erst jetzt genauer zu mustern.

„Ich hoffe, dass ich diese Zweifel beseitigen kann, Miss...?“, setzte er an und blickte kurz auf eine Liste, die er vor sich liegen hatte.

„Adele Dallilia“, erklärte sie mit einem breiten Grinsen und dann kamen die Schüler in den Raum gestürmt.

Sie konnte erkennen, wie er bei ihrem Namen schluckte, den Blick noch immer auf die Liste gerichtet.

Der Raum wurde belegter und nahm an Geräuschkulisse zu. Viele, die sich begrüßten und sich freuten nach den Ferien wieder gemeinsam zusammen sein zu können. Einige beschwerten sich über die späten Zeiten in denen der Astronomieunterricht stattfand und die restlichen schienen noch im provisorischem Koma gefangen zu sein.

„Was zur Hölle sollte das denn?“, kam es mit einem energischem Flüstern von Beth, die sich soweit über den Tisch lehnte, dass sie schon beinahe auf Adeles Schoß lag.

„Was weiß ich denn“, murmelte Adele und beobachtete die andere Schüler gelangweilt.

Sie fragte sich wirklich, wie dieser Unterricht und vor allem die Nachhilfe verlaufen würde. Eventuell konnte es sogar richtig lustig, mit diesen Lehrer werden. Er war ihr irgendwie sympathisch. Zumindest zu einem gewissen Teil.

Beths skeptischen Blick mit der hochgezogenen Augenbraue, versuchte sie auszublenden. Sie wusste genau was folgen würde, da sie diesen Gesichtsausdruck schon kannte. Dasselbe Gesicht was sie immer machte, wenn sie versuchte Adele aus der Reserve zu locken.

Sie wollte gerade Luft holen, um Widerspruch zu geben, als sich plötzlich jemand vor die beiden Mädchen auf den Tisch setzte.

„Ich hab dich beim Essen gestern vermisst“, bemerkte der junge Mann an Adele gewandt und machte es sich auf dem Tisch bequem.

Adele seufzte und verdrehte innerlich die Augen. „Ich hatte keinen Hunger“, erklärte sie und verriet nicht, dass sie absichtlich später Essen gegangen war, um ihm nicht über den Weg zu laufen. Sie hatte wirklich keine Lust mehr auf seine ständigen Annäherungsversuche.

Zusätzlich hatte sie das Gefühl von einem Augenpaar förmlich erdolcht zu werden.

Womöglich nicht nur sie, aber das änderte wohl nicht allzu viel.

„Der zweite Schultag und schon so eingeschnappt?“, fragte er und legte den Kopf ein wenig schief.

„Würden sie sich bitte auf die Stühle setzten, wie alle anderen normalen Schüler auch?“, ertönte plötzlich die Stimme des Professors an den jungen Mann gewandt. Dieser schien es jedoch zu ignorieren und hielt den Blick musternd auf Adele gerichtet. Sie konnte sehen wie der Lehrer augenrollend dazu ansetzte zu ihm zu gehen, als plötzlich ein Papierball durch den Raum flog und den Jungen am Kopf traf.

„Setz dich hin du Idiot!“, rief die weibliche Stimme von der wohl auch die bösen Blicke ausgingen. Als Adele sich zu dieser nach hinten drehte, erkannte sie das Mädchen mit den hellbraun, gewelltem Haar, den blauen Augen und der grauen Wollmütze wieder.

Es war nichts neues, dass die Zwillingsschwester des Jungen, namens Ethan, etwas gegen Adele und ihre Freunde hatte und insbesondere gegen die Schwärmerei ihres Bruders für sie. Dennoch verstand Adele nicht wirklich wieso dem so war.

Vielleicht lag es aber auch daran, dass Ethans Schwester nicht gerade beliebt war. Im Gegensatz zu Adele.

Diese konnte mit fast jedem aus der Klasse gut umgehen und sie war auch auf jeder Party, die stieg, eingeladen. Selbst bei den höheren und niedrigeren Klassen.

Mit einem leicht gereizten Gesichtsausdruck blieb er sitzen und versuchte seine Schwester zu ignorieren, bis diese nach vorne kam und ihn an seinem Ohr zurück auf deren Sitzplatz in die hinteren Reihen zog. Dabei hörte sie das gedämpfte Gemurmel das hauptsächlich aus: „Du bist so peinlich!“ und „Muss es gerade sie sein?“ bestand.

Beth blickte den beiden stirnrunzelnd hinterher, wobei sie Adele einen vielsagenden Blick zuwarf.

„Die Fraser-Zwillinge werden auch nicht normaler mit den Jahren“, flüsterte sie zu ihrer Freundin und kicherte leise.

Adele seufzte und legte ihren Kopf auf ihre Arme, die sie auf den Tisch gelegt hatte, ab. „Nein. Dabei habe ich so gehofft“, murmelte sie ein wenig erschlagen, richtete aber ihren Blick auf den Unterricht. „Ein wenig Langeweile könnte mir echt mal wieder gut tun“, seufzte sie leise und Beth kicherte.

„Langweilig wird es sicher nicht werden“, erklärte sie und an ihrem Unterton war klar, dass sie den Lehrer nicht zuhören, ihn aber die ganze Zeit anstarren würde.

Schon das nervte Adele wieder. Sie versuchte wirklich in diesem beknackten Fach besser zu werden, doch das war nicht einfach!

Der Professor begann sich vorzustellen und einzelne Grundlagen zu erklären. Jedenfalls ging Adele davon aus, denn sie verstand recht wenig von dem, was geredet wurde. Irgendwas mit Koordinaten und Sternen, war auf jeden Fall dabei.

„Ich wette du bist jetzt froh Nachhilfe zu bekommen“, flüsterte Beth abwesend, ohne den Blick von dem Lehrer zu nehmen. Dabei hatte sie ihr typisches, dämliches Grinsen im Gesicht. Adele wartete förmlich darauf, dass ihr der Speichel aus dem Mundwinkel tropfte.

„Ehrlich gesagt wäre es mir lieber, wenn du den Mund hältst, so dass ich mitbekomme, was er sagt“, murrte sie. Sie hasste es Nachhilfe zu bekommen. Dabei war es egal das der Lehrer so jung war und scheinbar einen recht guten Unterrichtsstil besaß. Sie wollte ihre freie Zeit wirklich anders nutzen!

„Also bitte“, schnaubte Beth und drehte sich zu Adeles Seite, wobei sie stirnrunzelnd auf ein kleines Stück zusammengefalteten Papier blickte, das ihr von der hinteren Reihe entgegen gehalten wurde.

„Für Adele“, flüsterte der Junge gelangweilt und warf ihn Beth auf den Schoß.

Diese nahm ihn noch immer stirnrunzelnd in die Hand und schielte zu ihrer Freundin, welche es ebenfalls mitbekommen hatte.

„Sieht so aus, als hättest du Post“, scherzte sie und schob das Papier unauffällig in den Schoß der Weißhaarigen.

Stirnrunzelnd entfaltete sie diesen und las, was darauf stand.

‚Was machst du heute nach dem Unterricht?

- Ethan‘

Adele seufzte leise und knüllte den Brief zusammen. Sie würde Nachhilfe haben! Das wusste Ethan genau! Außerdem wollte sie lernen und vielleicht auf die Jahresauftaktsparty der höheren Klassen. Sie war zu mehreren kleineren und größeren Partys eingeladen.

Und jede dieser Termine schien für sie angenehmer zu sein, als ein Treffen mit diesem Egomanen.

„Hiobsbotschaft?“, fragte Beth skeptisch und wandte ihren Blick fast wie magnetisch angezogen wieder auf den Professor.

Anfangs war es ja noch süß gewesen. Irgendwie. Doch mittlerweile waren seine Annäherungsversuche nur noch lächerlich und nervig.

Adele blickte kurz zu Beth und zuckte die Schultern. „Unwichtig“, murmelte sie und konzentrierte sich wieder auf den Unterricht.

Diese Antwort schien Beth zu reichen, denn sie fragte nicht mehr nach. Wenn sie überhaupt noch auf diesem Planeten anwesend war. Adele hatte eher das Gefühl, dass sie vermutlich gerade in irgendwelchen hypothetischen Fantasien rumtobte. Doch das war umso besser für sie. Dann könnte sie sich womöglich endlich auf den Unterricht konzentrieren, ohne abgelenkt zu werden.

Doch, obwohl sie sich auf den Unterricht konzentrierte, konnte sie den Gespräche der anderen einfach nicht ausblenden und hatte am Ende kaum etwas verstanden.

Sie hasste es wirklich. Das war bei ihr ein ziemliches großes Problem. Meist konnte sie sich nicht auf eine Sache konzentrieren, sondern auf zu viele und dann gerieten einige in den Hintergrund. Das passierte oft bei langweiligem Unterricht. Dann schweifte ihr Geist ab. Was auch der Grund war, warum sie zu oft Nachhilfe nehmen musste!

Sie sollte nach dem Unterricht länger bleiben, um zu fragen, wie die Nachhilfe hier lief.

Der Theorieteil, der heute wohl die Hauptrolle in Astronomie spielte, ging schnell vorbei. Wenigstens angenehmer, als wenn er sich so sehr ziehen würde, wie sonst immer.

Beth und die anderen Mädchen waren still gewesen, weil sie damit beschäftigt waren, sich in ihrem Speichel zu suhlen. Nur die Jungs waren diejenigen, die für Getuschel und Ablenkung sorgten, was der neue Professor jedoch streng zu untersagen wusste.

So war es doch manchmal still und Adele schnappte mehr auf, als in den üblichen Stunden. Was auch an der angenehmen Stimme des Lehrers lag.

Trotzdem freute sie sich, als der Unterricht vorbei war und sich alle erhoben.

Viele machten extra langsam, um den Lehrer noch eine Weile beobachten zu können, doch dieser machte deutlich, dass er wollte, dass sie verschwanden.

Bis auf Adele, die er laut zu sich rief.

Die Blicke ihrer Mitschülerinnen würden wohl töten, wenn sie es könnten.

Adele schluckte und hielt inne. Ihre Tasche fest umklammert und den Atem anhaltend.

Kurz schloss sie die Augen in dem Versuch sich zu beruhigen. Es war vermutlich wegen der Nachhilfe. Was sollte es auch sonst sein? Ein wenig misstrauisch hob sie den Blick zu dem Professor, während die anderen sich durch den engen Ausgang verabschiedeten.

Der Mann schien sie bereits beobachtet zu haben, während Adele nicht hingesehen hatte, da er bloß eine Augenbraue hob.

Ja... sie konnte wirklich nachvollziehen wieso so viele der Mädchen sich nicht konzentrieren konnten, bei dem Gesicht... und dem Körper... Ausstrahlung... na das konnten ja ein paar schöne Jahre werden.

Kapitel 1

Kapitel 1
 

1994
 

Liv strich sich ihre blonden, leicht gewollten Haare zurück und richtete ihre Umhängetasche, die ein wenig an ihrem hüftlangen Haar zog, ehe sie noch einmal kontrollierte, ob sie auch alles dabei hatte.

Einige Dinge waren bereits auf die Schule geschickt wurden und so hatte sie nur noch die Umhängetasche und einen kleinen Rollkoffer bei sich.

Eigentlich wäre sie lieber nach Hogwarts gegangen, doch auch die Chrysalis hatte einen recht guten Ruf. Außerdem war sie wesentlich näher, als Hogwarts. Dennoch hätte sie gern einmal dem berühmten Zaubrer Dumbledor getroffen.

Doch jetzt stand sie mit vielen anderen Kindern in ihrem Alter und auch älteren, hier am Ufer und wartete darauf, dass es endlich losging.

Sie hatte Geschichten gehört, dass es nach Hogwarts einen Zug gab. Hier aber würden sie ein Schiff betreten.

Nebel zog auf und Liv fröstelte ein wenig. Er kam vom Wasser, dass sich Meterweit vor ihr erstreckte und zog ganz langsam auf sie zu.

Stimmen wurden laut und Glühwürmchen mischten sich in den Nebel.

Liv riss ihre großen blaugrünen Augen auf, als sie einen Schatten im Nebel erkannte. Etwas Riesiges kam auf sie zu.

Sie schluckte. Niemals hätte sie erwartet, dass dem wirklich so war. Wie sollte ein Schiff auch bitte auf diesem See auftauchen? Immerhin gab es keine Verbindung zum Meer. Es war nur ein riesiger See!

Aber vielleicht war es deshalb nur an diesen speziellen, magischen Tagen möglich hier einzusteigen?

Es wirkte gar nicht so groß, als wäre es in der Lage alle anwesenden Schüler zu transportieren. Doch ihre Mutter, welche im Gegensatz zu ihrem Vater eine Hexe war, hatte ihr schon oft erzählt, dass die Dinge in der magischen Welt anders waren, als sie schienen. Sie spürte eine Hand auf ihrer Schulter, während sie noch immer nicht in der Lage war ihren Blick von dem wunderschönen Anblick abzuwenden.

„Mach dir nicht so viele Gedanken“, hörte Liv die tiefe Stimme ihres Vaters, der wohl ihren Gesichtsausdruck bemerkt hatte. Er war schon immer eher der ausgelassenere Typ, der im Gegensatz zu ihrer Mutter eher ein Freigeist war.

„Du schickst uns sofort eine Eule, wenn du angekommen bist, verstanden? Und vergiss nicht, keine klebrigen Sachen wie Karamell zu essen!“, erklärte ihre Mutter, Malin besorgt und zog ihre Tochter in eine feste Umarmung. Liv verdrehte innerlich die Augen. Nur ungern erinnerte sie sich daran, wie sie einmal eine Tafel Schokolade verspeist hatte, die mit Karamell gefüllt war. Sie hatte Stunden damit zugebracht den klebstoffartigen Schleim aus ihrer Zahnspangen zu fummeln. Als würde sie ihre Zahnspangen sonst mögen. Das Ding aus Metall, was in ihren Zähnen verankert war, konnte sie nicht ausstehen. Doch bei Schokolade wurde sie immer schwach. Trotzdem wusste sie, dass ihre Mutter es nur gut meinte.

Vielleicht gab es auch Schokolade, ohne Karamell. Oder heiße Schokolade, die sie trinken konnte. Das machte ihr am wenigsten Ärger.

Generell fragte sie sich, wie die Reise an Bord dieses Schiffes wohl verlaufen würde.

Dieses kam immer näher und Liv konnte einen riesigen Mast mit Segel erkennen. Ihr klappte der Mund auf, als das Schiff vor ihnen anlegte und eine Holzplanke einfach so hinab gelassen wurden.

Sofort setzten sich die älteren Schüler mit ihren Sachen in Bewegung und stürmten förmlich auf das Schiff.

„Ich habe die Chrysalis so vermisst“, hörte sie eine junge Frauenstimme und beobachtete, wie eine weißhaarige, junge Frau mit ihren Koffern auf das Schiff zu trat.

Ihre Haare waren auffällig genug, damit Liv sie in Erinnerung behielt, doch ansonsten wirkte sie so normal, wie alle anderen hier.

Mit einem Satz wurde Liv wieder aus ihren Gedanken gerissen.

„Hast du mir überhaupt zu?“, fragte ihre Mutter besorgt und löste die Umarmung, um Liv einige dunkelblonde Wellen aus dem Gesicht zu streichen.

„Ja. Kein Karamell“, grummelte Liv und senkte schüchtern den Blick.

„Sie schafft das schon Schatz“, beschwichtigte ihr Vater ihre Mutter liebevoll und warf Liv einen aufmunternden Blick zu.

Da war sie sich nicht ganz so sicher. Sie hoffte nur gleichaltrige Freunde finden zu können.

„Komm, es geht los, mein Schatz“, drängte ihre Mutter sanft, denn nun waren die jüngsten Schüler auf den Weg das Schiff zu betreten.

Sie alle wirkten vorsichtig und schüchtern. Nur wenige von ihnen stürmten vor, als kannten sie nichts anderes.

Liv atmete tief ein und setzte sich mit ihrem Koffer in Bewegung.

Kapitel 2

Kapitel 2
 

Das Schiff segelte ruhig über die Wellen und direkt in den dichten Nebel hinein, durch den es gekommen war.

Viele der Schüler, vor allem die jüngeren, standen draußen an der Reling und betrachteten das Schauspiel.

Im Innenleben dagegen machten es sich die meisten der Schüler bereits in einigen Kabinen, oder auch Lobbys, welche noch unbelegt waren, bequem. Anders, als die kleine dreiköpfige Gruppe, die sich gerade ohne Rücksicht auf im Weg stehende Leute, einen Weg zu der größten Kabine bahnte, welche einen wunderschönen Ausblick auf die Umgebung bot.

Mit einem lauten Aufschlag trat das großgewachsene Mädchen mit den mandelförmigen Augen die angelehnte Tür auf und blickte gelangweilt auf eine Gruppe von Drittklässlern.

„Ich werde jetzt zu diesem Fenster gehen und mich hinsetzen. Bis dahin seid ihr am besten alle verschwunden“, erklärte sie müde mit einem fast schon gereiztem Unterton. Eliza die geradezu desinteressiert eintrat und sich breit machte als wäre sonst niemand da, ignorierte das panische zusammenpacken der Schüler, während Luka sich wie angekündigt auf den Weg zur Fensterbank machte.

Luka war eine junge Frau mit hellbraunen Haaren, die ihr offen bis auf die Schultern fielen. Sie wirkten ein wenig schief geschnitten, was der Tatsache zu verdanken war, dass sie sich diese selbst schnitt. Dennoch wirkte es ein wenig keck und modern.

Ihre dunklen, fast schwarzen Augen huschten nur gelangweilt über die Schüler und schließlich setzte sie sich genau dahin, wo sie es angekündigt hatte.

„Ihr seid echt unmöglich“, murmelte Ethan augenrollend und ließ sich neben seine Schwester, Eliza, fallen welche auf der Couch Platz genommen hatte und sich quengelnd darauf wälzte.

„Wie wäre es wenn du zur Abwechslung mal danke sagst, dass du jetzt im besten Abteil sitzen darfst?“, antwortete sie mit einem Tritt gegen das Bein ihres Bruders.

Sie beiden schienen sich wieder zu streiten, doch das war normal. Luka nahm es auch eher als Randerscheinung wahr, während ihr Blick über das Wasser schweifte welches man durch den Nebel noch erkennen konnte.

Dieses Abteil war eines der schönsten Abteile hier auf den Schiff. Es war wirklich gut, dass sie es frei gemacht hatten.

Ethan seufzte nur und blickte von Eliza zu Luka. Die beiden waren wirklich ein Duo, dem man nur ungern begegnen wollte.

Er verstand sowieso nicht so recht, wieso sie überhaupt befreundet waren. Dafür waren sie sich viel zu ähnlich. Doch das war wohl auch der Grund für ihre häufigen Streits. Meist liefen diese darauf hinaus, dass Luka sich zu ihrem restlichen Freundeskreis zurückzog und Ethan wieder seine Schwester vollzeitig an sich kleben hatte. Von daher war ihm dieser Zustand lieber.

„Ich Wette deine Geliebte Adele sitzt nicht im besten Abteil“, schnaubte Eliza verächtlich und blieb letztlich Kopf über auf der Couch liegen während ihre Beine an der Wand lehnten und ihr Kopf nach unten baumelte.

„Natürlich nicht. Sie sitzt hier ja nicht du Trottel“, seufzte Ethan und legte den Kopf in den Nacken.

Er hasste diese langen Fahrten wirklich. Eingesperrt ohne eine Fluchtmöglichkeit vor dieser Hexe abgesehen von einem Sprung in die kalten Wellen.

Ihm wäre es lieber wenn Adele bei ihm wäre oder er bei ihr. Egal an welchem Platz sie saß. Außerdem war es dort sicher gemütlicher.

Womöglich könnte er sich auch einfach davon machen und sie suchen gehen. Eliza würde ihm wohl kaum verwehren die Toilette aufsuchen zu dürfen.

Beiläufig als wäre es vollkommen normal erhob er sich um den Ausgang anzusteuern.

„Bring was zu essen mit“, war alles was sie ihm hinterher rief worauf er bloß eine wegwerfende Handbewegung machte, ehe er hinter der Tür verschwand.

Die dunkelblauen Augen des Mädchens mit der grauen Mütze huschten zu ihrer Freundin, welche noch immer abwesend am Fenster saß und in die Wellen starrte.

Ohne den Blick von ihr abzuwenden stand Eliza wieder auf um langsam zu Luka rüber zu gehen und sich neben sie zu setzten.

„Wie waren die Ferien?“, fragte sie leise und folgte ihrem Blick in den dichten Nebel.

„Annehmbar“, war die recht abweisend wirkende Antwort. Eliza ließ sich davon aber nicht beeinflussen. Sie kannte diese kurzen antworten von Luka bereits. Sie war eben nicht die gesprächigste.

Nachdenklich zog sie die Beine hoch auf die Bank um diese zu umklammern, ungeachtet dessen, dass ihre Stiefel womöglich Dreck auf den bestickten Polstern hinterlassen könnten.

„Wie geht es deiner Mutter?“, fuhr Eliza leise fort und rechnete schon gar nicht mehr mit einer detaillierten Antwort.

„Ach wie immer“, murmelte sie leise und blieb einfach setzen.

Eliza senkte den Blick und fuhr die Fasern ihres Zauberstabs entlang dessen spitze aus ihren Stiefel herauslugte.

Es war offensichtlich, dass Luka nicht reden wollte, aber dennoch war sie irgendwie anders als sonst. Womöglich lag es aber auch an daran, dass die Ferien nun vorbei waren.

Sie hing ihren eigenen Gedanken nach und diese kreisten um ihre Familie. Dort lief gerade alles andere, als normal.

Luka hatte sich damit abgefunden, dass ihre Eltern getrennt lebten, doch nun, da ihr Vater wieder auf freiem Fuß war, war ihre Mutter auch noch so seltsam.

Eliza schien es auch zu bemerken, sonst hätte sie Luka auch gar nicht darauf angesprochen. Sie hatte sowieso schon recht lange gebraucht, bis sie sich Eliza anvertraut hatte. Auch wenn selbst das nicht ganz beabsichtigt war. Dennoch schien sie es wenigstens für sich zu behalten und aus diesem versehentlichen Vertrauensbeweis war sogar eine halbwegs funktionierende Freundschaft geworden.

Auch wenn ihr Eliza manchmal zu aufmüpfig war. Luka war es schon immer lieber gewesen den Ton anzugeben. Dennoch war Eliza auch eine abwechslungsreiche Gesellschaft.

Mit einem leisen Seufzen wandte sie sich zu der Blauäugigen um, deren Grinsen sie aus dem Augenwinkel wahrgenommen hatte.

„Was ist denn jetzt schon wieder?“, fragte Luka augenrollend und wandte dem Fenster den Rücken zu.

„Wollen wir dieses Jahr auf die Auftaktsparty gehen? Es ist immerhin unser letztes Jahr“, schlug sie vor und tat es Luka gleich.

„Wir sind doch gar nicht eingeladen“, stöhnte sie als Antwort und verdrehte die Augen. Selbst wenn wäre ihr diese Affen-Veranstaltung reichlich gleich.

„Na und?“, erwiderte Eliza mit einem vielsagenden Blick der Luka nun doch ein Schmunzeln herbei zauberte. Sie kannte diesen Gesichtsausdruck.

Ja... das könnte eventuell doch eine recht interessante Party werden. Und wie schon gesagt... es war ihr letztes Jahr.



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