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Die Wölfe 2

- Die Prinzessin des Lichts
von

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Prolog

Die Wölfe 2-

Die Prinzessin des Lichts
 

Serie: Eigene/Wölfe

Genre:Fantasy
 

Prolog
 

Das Königreich Hemera, auch genannt das Land der Engel, war das Nachbarland von Nyx, dem Land der Dämonen. Hier herrschten die Engel und deren Nachkommen. Seit der Teufel erneut an die Macht von Nyx gekommen war, hatte sich das Verhältnis der Länder wieder verschlechtert. Dies machte Handel zwischen den Ländern beinah unmöglich.

Die bösen Dämon drangen über die Grenze und raubten und mordeten im Land der Engel. Auch hier glaubte man an die alte Prophezeiung der Drachen, besonders der dritte Teil gab dem Menschen und Engeln Hoffnung...
 

Sein Sohn,

welcher ihn übertroffen hat,

hat die Kraft das Land der Dämonen

und Engel zu vereinen und über sie zu herrschen.
 

Doch auch der Sohn des Teufels wird fallen,

die Prinzessin des Lichts wird die Dunkelheit besiegen

und den Thron besteigen, so wird der Frieden Einzug finden
 

... bis diese ihnen geraubt wurde:
 

Ein Sturm tobte über dem königlichen Palast Hemeras, als sich ein Eindringling Zugang verschaffte. Geübt schlich der Ninja durch die Gänge auf der Suche nach seinem Ziel: Das Kinderzimmer der zwei- jährigen Prinzessin. Die Tür öffnete sich leise und der Schattenkrieger verschaffte sich zutritt. In dem Himmelbett sah er das friedlich schlafende Mädchen. Schwer vorstellbar, dass sie für seinen Herr eine Gefahr da stellen konnte. Der Ninja packte das Kind samt Bettdecke und floh aus dem Schloss.

Der Ninja konnte einigen Abstand zwischen sich und den Palast bringen. Doch der Sturm wurde immer stärker und die Prinzessin erwachte...Sie begann zu weinen... und überfordete den Ninja. Das Gör war nicht ruhig zu stellen. Der Mann fluchte. Dann begann das Kind auch noch zu strahlen.Kinder strahlten ganz sicher nicht. Das war nicht normal. Das Licht breitete sich über dem Mädchen aus und verschwand aus den Armen ihres Entführers...

Auf einmal strahlte ein Licht von ihr aus und das Kind war verschwunden... Verblüfft sah der Ninja auf seine leeren Hände.

1.Kapitel : Die Mission

1.Kapitel : Die Mission
 

Es war finstere Nacht, als zwei dunkle Gestalten durch die engen Gassen einer kleinen Stadt in der Nähe der Feuerberge rannten. Eine davon war der zwanzigjährige Tac. Er war ein Ninja, der im Auftrag von Königin Rika von Nyx handelte. Doch er wurde erwischt, als er ein wichtiges Dokument sicherstellte. Ein feindlicher Ninja verfolgte ihn und hatte ihn fast eingeholt.
 

Stunden zuvor.

Tac beobachtete seinen Bruder Sohei, bei seiner Arbeit und war dabei gelangweilt. Immer noch unterschätzte seine Familie Tac, dabei war er in den letzten sechs Jahren ordentlich gewachsen und stark geworden. Doch sie wussten nichts von seiner Arbeit als Ninja oder das er geholfen hatte Rika als Königin zu ernennen. Tac fand es besser zu schweigen. Gerade war er seine Familie besuchen, da er etwas Urlaub hatte. Seine Eltern dachten er arbeite für einen Kaufmann, da sie ihm damals die Lehrstelle besorgt hatten.

„Kann ich dir nicht doch helfen?“, fragte Tac. „Nein, das brauchst du nicht“, antwortete Sohei. „Gut, dann geh ich etwas spazieren.“
 

Auf einem Berghang auf einer Wiese ließ er sich nieder. „Wäre es nicht besser du würdest deiner Familie die Wahrheit erzählen?“, fragte Drazuka, der Phönix, welcher soeben aus Tacs Bumerang gekommen war. „Würden sie mir glauben?“, fragte Tac und sah dabei Drazuka an. „Keine Ahnung“, antwortete der Phönix. „Siehst du, es ist besser so.“ Tac legte sich hin und verschränkte seine Arme unter seinem Kopf.

Eine Stunde später erwachte Tac aus seinem kleinen Nickerchen. „Es ist Zeit“, sagte er zu Drazuka. Der Junge ging in eine Höhle, die in der Nähe von einem Brunnen versteckt war. Dort versteckte er seine Ninjasachen. Kleidung, Waffen, außerdem ein Amboss und Hammer.

Nachdem er sich umgezogen hatte und Shuriken, Schwert und seinen Bummelrang einsteckte machte sich auf den Weg.

Sein Ziel war eine kleine Stadt am Rande der Feuerberge, Rojan genannt. In Windeseile, zu Fuß, legte er den Weg ins Tal zurück. Für Tac war es kein Problem innerhalb von zwanzig Minuten unten zu sein. Er war hier aufgewachsen und kannte jede Abkürzung.
 

Das Land hatte sich in den letzten vierJahren verändert, seit Rika Königin war:

Die Presse hatte sich etwas mehr hervor gewagt, sodass es zum Beispiel jeden Tag eine neue Zeitung gab, die das Volk mit den Neuigkeiten und Wissen ausstatte.(Auch wenn die Königin, das ein oder andere Mal die Zeitung zerriss, hatte sie nichts dagegen.)
 

Sie hatten angefangen das Land wieder aufzubauen, der Handel mit Hemera wurde wieder aufgenommen.

Rika hatte das Land in Verwaltungsgebiete eingeteilt, die von Dämonen oder Menschen Lords verwaltet wurden. Trotz sorgfältiger Auswahl traute sie einigen davon nicht- und einen davon sollte Tac in seinem „Urlaub“ einen ausspionieren.

Der Dämonenlord Dwin fiel durch seine Geschäfte nach Hemera auf. Für einfache Waren, brauchte er einige Krieger zur Bewachung, viel mehr als nötig. Das hatte bei Rika aufmerksamkeit erregt und sie wollte den Grund dafür wissen.
 

Im Schatten der Mauern schlich, der inzwischen Zwanzigjährige um die Burg auf der Suche nach einem geeigneten Einstieg. Als er endlich einen gefunden hatte, schwang er ein Seil mit einem Haken in Richtung Mauer. Ein leises „Klonk“ ertönte.

Tac zog einmal als Test. Gut das Seil ist fest, dann kletterte er die Mauer empor.
 


 

Rika war genervt, diesen morgen hatte sie schon drei Angreifer abgewehrt. Es gab immer noch Dämonen, welchen meinten leichtes Spiel mit ihr zu haben, um an den Thron ran zukommen. Dabei hatte sie ihr Können in den letzten Jahren mehr als einmal unter Beweis gestellt. Und da kam der nächste. Von Hinten. „Tss“, stieß die Königin aus. Nicht mal den Anstand von vorn anzugreifen. Sie zog ein Kunai und schleuderte es ihm entgegen, noch bevor sie sich umgedreht hatte.

Sie hatte ihn genau zwischen den Augen getroffen. Ungläubig sah er sie an. „Willst du noch mehr?“ Zur Antwort hob dieser einen Dolch und stürmte auf sie zu. Rika seufzte und wich dem Angriff aus, dann zückte sie noch ein Kunai und rammte es ihm dicht unter sein Herz.

„Beim nächsten Mal zeige ich keine Gnade“, zischte sie und zog ihre Waffe zurück, dann wandte sie sich ab und ging zu ihrem Thron. Heute war Audienz-Tag. Sie lächelte Leo an, welcher neben ihr stand und Wache hielt. Ein schöner Leibwächter war er ja. Ließ sie die ganze Arbeit machen. Aber sie wusste auch das sie es musste. Vor den Dämonen durfte sie keine Schwäche zeigen, wenn sie weiterhin als Königin von den Dämonen angesehen werden wollte. Dann öffneten sich die Tore.
 


 

Lina seufzte und hielt wieder einen Blumenstrauß von einen ihrer Verehrer in den Händen. Schnell stellte sie ihn zu den anderen. Dann verließ sie ihre Wohnung um zur Arbeit zu gehen. Zuvor wollte sie noch zu Gon, um ihm ein Buch wieder zugeben.

Sie klopfte bei ihrem Mentor und eine schwangere Tiana öffnete die Tür. „Mein Mann ist in seinem Arbeitszimmer“, lächelte sie und hielt ihr die Tür auf. „Danke“, sie kannte den Weg zu seinem Arbeitszimmer.

Gon saß da und brütete über irgendwelche Schriften und Experimente. Er sah auf, als sie rein kam mit einem Nicken begrüßte er sie. „Das Buch über Alchemie war sehr aufschlussreich“, sagte Lina und reichte ihm den Wälzer. Er grinste: „Ich wusste, dass es dich interessieren würde.“ Bevor sie in eine Diskussion verfallen würden, sagte Lina: „Ich muss zur Arbeit...“ „Kommst du heute Abend zum Essen?“, fragte ihr Mentor. „Nein, ich hab eine Verabredung mit Ju.“ Überrascht sah er sie an. „Einer deiner Verehrer?“

„Genau“, sie seufzte, „wenn er keinen Rückzieher macht, wie die anderen.“

Dann verschwand sie. „Wenn er dich versetzt, komm vorbei!“, rief er ihr noch nach. Gon warf einen Blick zum Fenster. Und er erhaschte einen Schatten, der gerade auf das Dach verschwinden wollte. „Du solltest dich ihr zeigen!“, sagte er bestimmt, „Statt ihre Dates zu verschrecken!“

„Woher?“, brummte es, „Arghhh die Kerle wollen doch alle nur das Eine!“ Die Gestalt ließ sich herab und machte es sich auf der Fensterbank bequem.

„Ja, aber sie will dich!“, sagte der Ninja bestimmt. „Ich habe nicht das Recht glücklich zu sein. Ich habe Ritchy getötet“, sagte Kane und sah traurig raus. Er sah Lina hinter her, wie sie zum Magierturm ging. Gon sah ihn an. Es war einfach hoffnungslos. Kurz nachdem er seine Schwester zur Königin bestimmt hatte, war er auch schon wieder verschwunden. Ritchys Tod nahm ihn ganz schön mit. Doch dann war er Lina, seiner Freundin aus Kindertagen gefolgt. Aus dem Schatten beobachtete und beschützte er sie... beziehungsweise erschreckte das männliche Volk in ihrer Nähe.
 

Die junge Magierin betrat den Turm. Heute hatte sie mit Dienst, den Sturm außerhalb des Dorfes zu erschaffen. Sie löste Ju ab, welcher ebenfalls ein Wassermagier war. Dieser grinste sie an. „Wir sehen uns dann heute Abend.“ Sie nickte.

Es waren außer hier noch sechs weitere Personen im Raum. Drei Eismagier, ein Blitzmagier, ein weiterer Wassermagier und ein Elf, welcher für den Sturm sorgte. Lina sah nach draußen. Das Dorf Kiga befand sich im Auge des Sturms. Eis und Wind fegten um das Ninjadorf. Dann schloss sie ihre Augen und rief ihre Magie hervor und leitete sie zu den anderen um den Schneesturm zu lenken und stärken.
 

„Auf keinen Fall!“ Der braunhaarige Zottelkopf, stemmte seine Hände in die Seite. Er konnte immer noch nicht fassen in welchen Bereich er ein Praktikum machen sollte... „Sie wird mich umbringen, sollte sie es je erfahren!“

„Du bist schon Tod“, erinnerte ihn sein Vorgesetzter, „Außerdem sollst du nur ein bisschen nachhelfen.“ „Aber ich dachte, es sei gegen das Gesetz Dämonen zu manipulieren“, meinte Ritchy. „Ja, erstens ist sie nur ein Halbdämon und zweitens sollst du nur nachhelfen, das Leo ihr endlich einen Heiratsantrag macht“, mit diesen Worten drückte Amor ihm Pfeile und Bogen in die Hand und verschwand.

Das darf doch wohl nicht war sein. Er sah sie die Pfeile an, die ein Herz als Spitze hatten. Wieso er und wieso Liebesengel?
 


 

Zwei menschliche Wachen gingen auf der Mauer hin und her. Tac presste sich in die Schatten. Dann schlich er voran geduckt. Immer wenn sich die Männer umdrehten, hielt er inne. Schließlich erreichte der Ninja eine Leiter nach unten... Aber er wollte nicht nach unten, sondern in das Turmzimmer, wo der Lord sein Arbeitszimmer hatte.

Tac dachte kurz nach. An der Mauer da könnte er hochklettern. Was er dann auch tat, zwar würde er dadurch einen kurzen Moment im Schein der Fackeln sein, aber nur bis er um die Ecke geklettert war. Unentdeckt erreichte er einen Absatz und balancierte um besagte Ecke. Das zweite Fenster über ihm war sein Ziel.

Diese Mauer war zu glatt, um da zu klettern, auch sonst stand da nichts hervor an dem er sich festhalten konnte, so war er gezwungen wieder sein Seil mit Haken zu werfen, er betete. Das niemand ihn hörte.

Der Hacken hielt an dem Balkon, vor dem Fenster.

Schnell hangelte er sich hoch. „Drazuka“, murmelte Tac zu seinem Partner, „ist da jemand?“ Der Phönix materialisierte sich und flog hoch. „Alles frei.“

Nach diesen Worten kletterte auf den Balkon. „Halt Wache.“ Dann machte er sich an der Tür zu schaffen.

In dem Zimmer war es dunkel, aber er brauchte Licht... Licht das ihn verraten könnte. Er dachte kurz nach und entdeckte ein paar Kissen. Diese legte er unter den Türspalt. Zumindest in diese Richtung konnte er sich nicht verraten. Dann entzündete er eine Kerze mit Feuermagie und sah sich um.

Jede menge Bücher, Geschäftsbücher in denen Kunden und Adressen standen. Und Reiserouten. Schnell nahm er ein Blatt Papier und kritzelte die wichtigsten Informationen drauf.

Nachdem er das erledigt hatte, widmete er sich dem Schreibtisch. Dort lagen einige Briefe fein säuberlich sortiert... Nichts wichtiges, Ein, zwei Beschwerden, welche Tac mit seiner erstellten Liste abglich. Ein Liebesbrief, Briefe von Verwandten in den Tac auch kein Geheimcode entdecken konnte... Seine Aufmerksamkeit wandte sich einem verschlossenen Brief zu. Der Absender sagte ihm nichts, aber er stammte aus Hemera und er war mit dem königlichen Siegel verschlossen....

Das wird Rika sicherlich wissen wollen.

Er steckte den Brief ein. In dem Moment hörte er jemanden an der Tür.

„So hier ist dein Arbeitsplatz“, sagte ein Mann. Lord Dwin. Schnell löschte Tac die Kerzen und ging auf den Balkon. Dann öffnete sich die Tür... „Hey du... Stehen bleiben!“ Tac dachte nicht daran, schnell kletterte er über das Geländer.

„Du kannst jetzt zeigen was du kannst!“, befahl der Lord und eine verhüllte Gestalt stürzte auf ihn zu. Dem Ninja, der Königin blieb nichts anders übrig also zu springen.

Unsanft landete der Blonde auf den Boden und rannte. Zu seinem erstaunen landete sein Verfolger wesentlich sanfter auf den Boden.

Der Genin, der ausführende Ninja, rannte im Zickzack durch Bäume, den Berg hinauf, zischen Felsen durch. Er war im Vorteil, schließlich war er hier aufgewachsen, doch auch sein Gegner kannte sich hier aus. Fast hatte er ihn eingeholt.

Tac rannte schneller und dann erreichte er eine Felsspalte. Zehn Meter war sein Gegner entfernt. Tac schaute sich um. Er hatte keine andere Wahl und sprang rüber.

Sein Schwung reichte nicht und er fiel in die Tiefe.

Der andere Ninja blieb stehen und fluchte, dann kehrte er um.
 


 

Genervt sah Lina auf dem Fenster, vor einer Stunde wollte sie Ju abholen, doch er erschien nicht... Klar konnte was wichtiges dazwischen gekommen sein, aber dann hätte er sich doch kurz melden können!

Sie seufzte, es war nicht das erste Mal, das die Herren sie versetzten, sie hatte keine Lust zu warten. Sie schnappte sich ihre Jacke und verließ das Haus, sollte er doch noch kommen, hätte Ju Pech gehabt.

Die Magierin wurde von Tiana herzlich empfangen und an den Tisch gelotst, während sie in die Küche eilte. Ihr Mentor saß bereits an dem Tisch und las Zeitung. „Was interessantes?“

„Nein. Das Übliche... Klatsch und Tratsch über die Adligen, Angeblich hat der eine Lord ne Affäre mit einem Engel... Ein Mord in der Hauptstadt und ach das wichtigste Frage: Hat Königin Rika was mit ihrem Leibwächter...“, schloss Gon lächelnd und legte die Zeitung weg.

„Du bist nicht überrascht, dass ich hier bin?“ Bevor er antworten konnte, kam Tiana mit dem Essen.

Lina half ihr es auf den Tisch zu stellen und sie bedankte sich. „Danke,bald schaff ich es nicht mehr... Dann muss der Herr des Hauses kochen....“ „Hey, ich koche jetzt auch“. rief Gon empört. „In welchem Monat bis du jetzt?“, fragte Lina, bevor eine größere Diskussion los gehen konnte. „Im sechsten... Es dauert noch etwas... Hat Ju dich etwa auch versetzt? Das war der fünfte in diesem Monat, oder?“,sagte Tiana und füllte das Essen auf. Lina nickte... „Ich weiß nicht wieso, aber dein Mann scheint etwas zu wissen.“ Beide Frauen sahen zu ihm. Doch Gon schwieg. „Du bekommst nichts zu Essen, wenn du nicht mit der Wahrheit raus rückst“, sagte seine Frau bestimmt und hielt den Teller weg von ihm. Nachdenklich sah der Magier sie an.

„Schon gut ich sag es...“, brummte er, „es ist Kane, er verschreckt alle..“

Ungläubig sah sie ihn an. Kane, ihr Kane, welchen sie nicht mehr gesehen hatte, seit dem er Rika auf den Thron gesetzt hatte...

„Aber wie...was...“, stammelte sie. „Er will dich vor den Kerlen schützen... Traut sich aber nicht sich zu zeigen, die Sache mit deinem Bruder nimmt ihn noch sehr mit. Gib ihm Zeit, dann wird er sich dir zeigen.“
 


 

Den ganzen Abend hatte Ritchy, grummelnd, Leo und Rika beobachtet. Von außen gaben sie tatsächlich nicht den Anschein wie ein Liebespaar. Nur wer sie genau kannte, bemerkte, wie vertraut sie miteinander umgingen... ein kurzer Blick... eine kleine Berührung hier und da.... Doch kaum waren sie allein fielen sie übereinander her, so das der Liebesengel sich über Nacht diskret abwandte.

Doch jetzt am nächsten Morgen, stand er wieder unsichtbar und bewaffnet mit Pfeil und Bogen im königlichen Palast und machte sich auf die Suche nach seinem Zielobjekt... Es gefiel ihm immer noch nicht... Aber das Unsichtbar sein war cool... Er konnte alle möglichen Dinge tun, zum Beispiel sich Essen aus der Küche stibitzen. Schließlich brauchte auch er was zum Frühstück.

Mit einem Apfel in der Hand gelangte er in die Privatgemächer der Königin.

Rika saß mit der Morgenzeitung in einer Hand und in der anderen Hand einen dampfenden Kaffeebecher am gedeckten Frühstückstisch.

Kurz nach seinem erscheinen, kam ein frisch geduschter Leo herein, dessen Hemd noch nicht mal in seiner Hose steckte. „Guten Morgen“ Er gab seiner Freundin einen Kuss... Ritchy wünschte sich einen Fotoapparat, dann könnte er der Presse endlich ihr Beweisfoto liefern.

„Morgen...“ In diesem Zustand konnte er ihr keinen Heiratsantrag machen. Ausgeschlossen... Wobei Rika auch nicht gerade Salonfähig wirkte. Sie trug ihre braune Stoffhose und ein gelbes Shirt.
 

Für Ritchy wirkten sie in dem Moment wie ein Paar, was schon lange verheiratet war... aber seine Vorgesetzten waren der Meinung, es muss offiziell gemacht werden. Am besten ich bringe es schnell hinter mich, dachte er und steckte den Rest seines Apfels in sie Tasche, dann holte er den Bogen raus und legte den Heirate-Mich-Pfeil an. Er zielte direkt auf Leo...
 


 

Lina erwachte spät an diesen Morgen. Die ganze Nacht musste sie an Kane denken, Gons Nachricht hatte sie aus dem Gleichgewicht gebracht.

Sie hatte Gedacht, sie wäre über ihn hinweg.

Sie wollte ihn vergessen.

Sie wollte neu anfangen...

Er war ein Dämon.

Er war der Sohn des Teufels.

Er war ihr Kindheitsfreund.

Er hatte ihr das Leben gerettet.

Er war einfach so verschwunden.

Er hatte sie ignoriert.

Er hatte sie beschützt.

Er war, derjenige den sie nicht vergessen konnte.

Er war der Mann, den sie liebte.

Gut, das sie Spätdienst hatte. Träge stieg sie aus dem Bett und schlurfte ins Bad.

Nach einem entspannten Bad frühstückte Lina.

Dann klopfte es an der Tür.

Ein Ninja stand vor Tür. Eine Chunin, erkannte Lina.

„Bist du Lina?“,fragte die Unbekannte. „Ja...“

„Nach Absprache mit Denjiro, hab ich einen Auftrag für dich.“

Die Konouchi nickte.

„Lies das“

Lina nahm das Dokument.

Nach dem sie es gelesen hatte, verbrannte die Chunin es mit Feuermagie.

Lina zog ihre Reisekleidung an und holte ihre Ausrüstung. Endlich ging es mal aus dem Dorf raus, seit langen. Dann folgte sie der anderen Konouichi.
 

Kane saß auf einem Baum und schlief tief und fest. Gestern hatte er diesen Ju beobachtet und ihn dann klar gemacht, er solle seine dreckigen Finger von Lina lassen sollte.

„Kane!“

Jemand rief seinen Namen. Langsam öffnete er seine Augen und erblickte Denjiro am Baum stehen.

Kane sprang runter und landete neben dem Jonin. „Meister Denjiro? Ihr wisst das ich hier bin?“ Überrascht sah Kane ihn an. „Ja, ich bekomme seit einiger Zeit ständig zu hören, das sich ein Dämon hier sein Unwesen treibt. Und es erwischt immer die Verabredungen von Lina. Da hab ich eins und eins zusammen gezählt“, der Ninja seufzte. Er hatte Kane damals unter dem Namen Kai kennengelernt, aber nicht viel von ihm mit bekommen. „Ich muss ein ernstes Wörtchen mit dir sprechen. Lass meine Ninja in Ruhe. Wenn du was von Lina willst, rede mit ihr, wie ein Mann!“

„Es wird nicht wieder vorkommen“, meinte der Dämon geknickt, „ich werde das Dorf verlassen.“

Denjiro nickte.

Bevor der Prinz verschwinden konnte hielt der Jonin ihn auf. „Warte. Ich habe noch was für dich!“ Er fasste in seine Tasche und drückte dem Jüngeren eine Kette in die Hand. Es war das Zeichen des Dorfes: Ein Berg mit Schnee.

„Alle meine Ninja, tragen diesen Anhänger bei sich.“ Verwirrt sah Kane Denjiro an. „Lina, ist auf eine Mission nach Hemera geschickt worden. Ich möchte, dass du sie begleitest.“ Erstaunt sah Kane ihn an. „Und ich hab noch was für dich von deinen Freunden“, der Jonin legte noch was in Kanes Hand und verschwand.

Erstarrt blickte Kane auf seine Handfläche, eine zweite Kette ruhte da:

Der Kopf eines Wolfes, das Zeichen was er entworfen hatte für ihre Gruppe. Einzelne Tränen fielen auf den Anhänger. Kane schloss seine Hand darum und hauchte: „Danke.“

2.Kapitel: Liebeschaos

2.Kapitel: Liebeschaos
 

Tac ging die Treppe runter zum Tresen und erhoffte sich ein Frühstück. Er hatte sich deshalb im Gasthaus einquartiert, weil sein altes Zimmer, was er mit seinem Bruder Sohei geteilt hatte, zurzeit von Soheis Verlobten bewohnt war.

Außerdem konnte der Ninja, so in Ruhe mit Drazuka quatschen.

Er dankte ihm für sein Timing. Nie hatte er vorgehabt über die Spalte zu springen, aus den Augenwinkeln, hatte er den Phönix gesehen, der ihnen gefolgt war. So konnte der Vogel ihn mit seinen Krallen packen, bevor er auf der Erde aufschlug.

Seine Schwester Noriko stand hinter der Theke. „Guten Morgen, Brüderchen. Gut geschlafen?“

Er nickte: „Guten Morgen... Hast du noch Frühstück für mich?“ Sie schob es ihm zu. „Bitte schon alles fertig.“ Der Blonde bedankte sich und begann zu essen.

„Schade das du heute schon wieder weg muss.“ Er schluckte den Bissen runter. „Ja, ich muss bald wieder arbeiten und der Weg nach Talion ist lang.“

„Ich beneide dich Tac“, seufzte Mina, Norikos Kollegin und beste Freundin. „Da muss es interessant sein... Sag hast du schon mal die Königin gesehen?“

Tac überlegte kurz... „Ja“, sagte er zögerlich... „Aber da war sie noch eine Prinzessin... ich sah sie kurz vor dem Laden...“ Gelogen war es nicht... aber auch nicht die ganze Wahrheit.

„Wow....“
 


 

Er ließ den Pfeil los und fluchte. Arrow, der Falke war in den Weg geflattert, sodass der Pfeil ihn traf... Da der Blick des Vogels in dem Moment auf Lugan fiel, welcher in der Ecke lag und ein Nickerchen hielt, sprach er in dem Moment auch schon die Worte aus: „Heirate mich, Lugan!“ Der Wolf blinzelte verschlafen und war verwirrt. Als der Falke schon auf ihn zuflog.

Die beiden Menschen in dem Raum, sahen eben so erstaunt aus und starten die Seelentiere nur an.

„Flattervieh...“, knurrte der schwarze Wolf, „bleib mir vom Leib!“

Er richtete sich bedrohlich auf, aber da Arrow nicht verschwand, sprang er auf ihn zu. Im letzten Moment war er ausgewichen und Lugan landete im Frühstückstisch...

So hatte Ritchy es ganz und gar nicht geplant...
 

Rika sprang auf und sah sich entgeistert zu den Tieren. So extrem hatte sie ihren Partner noch nie gesehen. Dieser verfolgte den Wolf durch die Gänge und wiederholte immer dasselbe: „Heirate mich!“

Der Engel fluchte und wühlte in seinen Pfeilen. „Ich-Liebe-dich“, „Heirate-mich“, „Du- bist- der/die- Einzige“, „Ich- will-ein-Kind-von-dir“... bis zu „Ich-hasse-dich und „Gegenteils-Pfeil.“ Der letzte war der Richtige. So zog Ritchy den Pfeil aus seinen Köcher und legte diesen ein, dann nahm er die Verfolgung auf.
 


 

Die erste Zeit durchschritt sie den Schneesturm, doch nach und nach wich das Weiß zu einer grau, braun und grünlichen Landschaft. Die Felsen verschwanden hinter Bäumen und Gräsern. Es war ein langer steiler Marsch nach unten zur Grenze nach Hemera. Ihr letzter Schritt aus Nyx, in dem Land in dem sie aufgewachsen war, würde durch die Teufelsschlucht führen.

Die Teufelsschlucht war ein Teil der Hölle, dem Tunnelsystem unter Nyx in dem die meisten Dämonen hausten, die gegen ein Zusammenleben mit Menschen waren.

Ihr war etwas mulmig zur Mute als sie einen Weg über die Felsen fand, was allerdings besser war als direkt durch zu marschieren. So kletterte die 18-jährige lieber über den Felsenweg.

Schon bald endete die Schlucht und mündete in eine Höhle. Lina überlegte, aber der einzige Weg führte durch den Berg.

Glücklicherweise ging ihr oberer Weg weiter, nach einer kurzen Rast betrat sie die Dunkelheit. Die ersten Höhlenbewohner, die das Mädchen traf, waren harmlose Fledermäuse, die an der Decke hingen. Je weiter sie in die Finsternis drang, desto stärker spürte sie allerdings die Dämonenpräsenz.

Nach einer Stunde wurde die Höhle von Fackeln erhellt. Sie entdeckte weitere Gänge in mehreren Ebenen, nicht wenige davon waren nachträglich in die Felsen gehauen würden. Vor einigen zierte eine Tür aus Holz, manche auch aus Metall.

Sie schlich weiter und gelangte zu einer großen Halle, in der Mitte brannte ein riesiges Lagerfeuer. Ein Versammlungsplatz.
 

Das sah schlimm aus.

Unter ihr wimmelte es vor Dämonen... Dann passierte es... Lina hatte einen Stein lose getreten, welcher nach unten polterte. Sie konnte förmlich spüren wie sämtliche Augenpaare zu ihr aufblickten. Bevor sie sich rühren konnte, legte sich eine raue warme Hand auf ihren Mund. Eine weitere packte sie an der Hüftes und zog sie nach hinten, sodass Lina an einen warmen Körper gedrückt wurde. Es waren keine normalen Hände, statt Fingernägeln sah sie Krallen. Doch dann senkte der Dämon seine Hand und sie drehte ihren Kopf nach hinten. Ihr Herz raste. Sie sah in zwei grüne Augen... Diese würde sie überall erkennen... „Kane“, flüsterte sie.

Er nickte. Sein schwarzes Haar war verwuschelt und seine Wolfsohren lauschten angestrengt in die Dunkelheit.

Sie musterte ihn für Sekunden... Sie ging ihm gerade mal bist zur Brust... Seine breiten Schultern... Ihr Herz pochte in ihrer Brust...All das kindliche war seit ihrer letzten Begegnung verschwunden. Er war jetzt ein Mann.

„Vertraust du mir?“, fragte er. Und seine Stimme erst. Rau und männlich. Sie nickte. Lina würde ihm immer und überall vertrauen. „Gut, setzt deine Kapuze auf und folge mir mit gesenkten Kopf“, wies Kane sie an. Es war schön ihn endlich wieder zu sehen... Aber musste sie sich ständig von ihm retten lassen?
 

Kane trat in den Schein einer Fackel und ging selbstbewusst auf einen Dämon zu... „Hey du...“, fing dieser an, schluckte aber bei Kanes grimmigen Blick. „Ich bin ein Gesandter aus Nyx und soll nach dem Rechten sehen!“ „Ein Mensch ist bei dir... ich rieche ihren Gestank...“, knurrte ein anderer Wolfs-Dämon. „Meine Dienerin... für gewisse Stunden...“

Lina starrte auf den felsigen Boden und war dankbar dafür... Bei seinen Worten lief sie nämlich rot an.

„... Und jetzt zeig mir mein Zimmer!“, knurrte Kane den Wolf an, „Ich hatte eine lange Reise hinter mir und will mich etwas amüsieren... Komm!“ Die letzten Worte waren an Lina gerichtet, die ihm hinter her stolperte. Sie erreichten einen Gang wo mehr oder weniger Holztüren vor den Räumen waren. Hinter einigen ertönten merkwürdige Schreie und Gestöhne...

Kurz sah das Mädchen zur Seite. Durch einen Türspalt konnte sie ein nacktes Paar sehen... Sofort richtete sie ihren Blick nach unten.

„Hier bitte, Sir, Ihr Gemach.“

Diese Tür war sehr massiv und hatte ein Schloss von außen. Sie folgte Kane in den Raum, welcher gleich die Tür hinter sich verriegelte. „Ich will nicht gestört werden!“, brüllte er.
 


 

Der Engel verfolgte die Tiere durch mehrere Gänge, schließlich war Lugan in einer Sackgasse gelandet und starrte Arrow wütend an: „Keichi! Lass den Scheiß!“ Bewusst nannte er den Falken mit seinem Geburtsnamen an.

„Bloß nicht den Falschen treffen“, murmelte Ritchy. Er hob seinen Bogen und zielte auf den Falken. Diesmal traf er das richtige Ziel und Arrow sah sich verwirrt um. „Lugan... was ist passiert?“ Der Wolf sah ihn an. „Na wieder richtig im Kopf....“ Dann sah er hinter hin direkt auf Ritchy.

„Ritchy?“

„Du kannst mich sehen!?“, erstaunt riss der Junge seine Augen auf.

„Ja“, nickte der Wolf, „Du bist ein Engel? Nun ja... wir Seelentiere gehören zum Teil im eure Existenzebene. Daher können wir euch wohl sehen.“

„Allerdings verirren sich wenig Engel ins Dämonenland“,meinte Arrow, „und was soll der Bogen und die Pfeile?“

„Nun ja ich sollte Leo damit treffen, damit er Rika einen Heiratsantrag macht.... Leider hab ich dich getroffen, Arrow“, druckste der Engel herum.

Die Tiere waren jetzt an der Reihe erstaunt zu schauen. „Nun ich weiß nicht warum du nachhelfen sollst, ich weiß nur das Leo einen Ring in der Schublade seines Nachttisches aufbewahrt und das er heute Abend Rika zum Essen ausführt...“, meinte Lugan. „Genau, das ist die Chance, wenn Leo Muffensausen kriegt oder es sich anders überlegt, können wir nachhelfen. Wir müssen den Abend überwachen!“, nickte Arrow eifrig. Lugan und Ritchy sahen ihn an. „Du willst nur wieder in der ersten Reihe sitzen!“, knurrte der Wolf... mit einem Grinsen.
 


 

Er bedeute Lina still zu sein und legte ein Ohr an die Tür. Dann befahl er: „Leg dich aufs Bett!“ Gleichzeitig bedeute Kane mit der Hand sich nicht zu bewegen. Lina verstand und sagte mit zittriger Stimme: „Jawohl, Meister“

Umständlich raschelte dann mit seiner Kleidung und seinem Gürtel...Ohne sich jedoch von der Tür zu lösen.

Der Dämon nahm erleichtert wahr, das sich die Schritte des anderen Wolfsdämon im Gang verhallten, als er nichts mehr hörte rutschte er an der Tür herab.

Lina warf ihren Rucksack ab und sackte neben ihn.

Im Schein der Fackel musterte sie ihn von oben bis unten. Sein Gesicht hatte das kindliche verloren und unter seinen Augen hatte er dunkle Ringe. Er wirkte erschöpft. Seine Kleidung, war wie ihre Schwarz. Nur sein kurzärmliges Hemd war Dunkelblau und hatte einen gelben Saum und auf der linken Seite verzierten Flammen sein Hemd.

Dunkelblau und mit Silber verziert waren seine Armschoner.

An seinem braunen Gürtel hingen eine Tasche, ein Beutel und ein Langschwert. Schwarze Handschuhe waren hastig rein gesteckt.
 

„Er ist weg“, murmelte Kane und sah schüchtern nach unten. So plötzlich hatte er ein zusammen Treffen nicht geplant, zwar war er ihr gefolgt um auf sie aufzupassen, allerdings aus dem Schatten heraus. Irgendwann, wenn er bereit wäre, hätte er sich ihr gestellt.

„Kane“, sie nahm seine Hand. „Ich habe dir verziehen.“

Er hob vorsichtig seinen Kopf und sah sie an. „Ich weiß.... Ich kann mir selbst nicht verzeihen.“

Sie drückte seine Hand fest und lehnte ihrem Kopf an seine Schulter. Sein Körper durch drang ein warmes Gefühl. Er sah sie an. Für eine Weile sah es so aus, als ob sie schliefe. „Hast du einen Plan wie wir hier wieder raus kommen?“

„Durch die Tür.“

Kane stand auf und zog Lina danach auf die Beine. Sie setzte ihren Rucksack wieder auf und zog die Kapuze ihres Umhang tief ins Gesicht.

Kane schritt selbstbewusst auf den Gang. Niemand zu sehen.

„Folg mir!“ Befahl er wieder und war in seiner Rolle als skrupelloser Dämon.

Mit hängende Kopf folgte sie ihm. „Herr, seid ihr schon fertig?“ Der Wolfdämon von eben kam, wie gerufen herbei. „Was geht dich das an“, schnauzte er, „Ich will hier in diesem Loch nicht noch mehr Zeit vertun und mit meiner Inspektion anfangen!“

„Jawohl, lasst mich euch zu meiner Herrin führen.“ Ihr Weg kreuzte wieder den Versammlungsplatz und ging in einer Art Hauptstraße weiter. Dann hielten sie vor einer großen roten Flügeltür, welche mit Gold und Edelsteinen verziert war und Wachen davor standen.

Die Türen öffneten sich und ein Teppich führte zu einem Thron. Der Dämon kniete nieder. „Meine Königin, dieser Reisende aus Talion wünscht eine Inspektion durch zuführen.“

Kane erbleichte, als er die Frau sah.

„So wünscht er das?“ Die Frau stand auf und sah ihn herausfordernd an.

„Ja, aber ich glaube ihr solltet ihn und seine menschliche Begleiterin in den Kerker werfen... Es sind Spione.“

„So sollte ich? Erie? Steh auf und sieh meinem Sohn in die Augen.“

„Jawohl...Sohn?“ Verwirrt sah Erieauf.

Kane versuchte cool zu bleiben und sah seiner Mutter Erebos, der ersten Dämonin fest in die Augen.

Locker sagte er: „Hallo Mutter, hier hast du dich also die ganze Zeit versteckt.“

„Versteckt ist eine schrecklicher Ausdruck... Ich würde sagen zurückgezogen um Neue Pläne zu schmieden. Allerdings dringen ihr selten Neuigkeiten aus Talion hervor. Also sag wie geht es Urion?“

Kane überlegte eine Weile, anschloss sich dann aber für die Wahrheit. „Ich habe ihn getötet.“

Erebos stand auf und runzelte die Stirn, dann lächelte sie kalt: „So hast du. Dann musst du jetzt der König sein.“

„Nein. Keine Lust dazu. Ich hab ein Stellvertreter gewählt, einer, der auf mich hört.“

„Das passt zu dir. Du warst schon immer faul, vor allem wenn es um Verantwortung geht.“

„Ich will frei sein.“

„Frei kannst du, als König sein. Du kannst dann machen was du willst...Dann könnten wir endlich die menschliche Rasse auslöschen und die verdammten Engel gleich mit“, fauchte sie, „obwohl...“, dann sah sie auf seine Begleitung, „...du die Vorliebe deines Vaters zu den Menschen teilst.“

„Oh, war es nicht einer deiner Kinder, die sich mit einem Engel einließ und so die ersten Menschen zeugte.... Menschen sind deine Nachfahren, Mutter.“
 

Lina stand steif da und lauschte das Wortduell zwischen Mutter und Sohn, ängstlich aber auch mit ein bisschen Neugier.

„Wie wahr Kane, deshalb will ich diesen Fehler wieder gut machen.“ Die dunkle Königin erhob sich und stand auf einmal hinter der Achtzehn- jährigen und riss ihr die Kapuze runter. Sie war nicht fähig sich zu bewegen.

„Auch noch blond... Blond ein Zeichen, das sie oder einer ihrer Vorfahren aus Hemera stammen. Wie tief bist du gesunken.“ Erebos packte Lina am Kinn und sah ihr verächtlich in die Augen.

„Wenn du ihr auch nur ein Haar krümmst, dann töte ich dich, wie Vater“, knurrte Kane sie an und zog sein Schwert.

Seine Mutter lies von Lina ab und baute sich vor ihm auf. „Du glaubst mir gewachsen zu sein?“ Sie lachte verächtlich. „So fiel bedeutet sie dir also... Sie schwächt dich. Das müssen wir ändern.“ Ohne Verwarnung zog sie eine Dolch aus ihren Gewändern und stieß diesen nach Lina. Kane handelte und warf sich auf seine Freundin doch zu spät. Der Dolch traf Lina an der Schulter. Sie schrie vor Schmerz auf.

Der Dämon wirbelte mit funkelnden Augen zu seiner Mutter um und stieß mit seinem Schwert nach ihr. Dann packte er Lina und warf sie sich über seiner Schultern und rannte. „FANGT IHN UND TÖTET DAS MÄDCHEN!“, kreischte die dunkle Königin und ihre Soldaten stürmten ihnen nach.

Die ersten Wachen überrumpelte Kane noch, einige um lief er im Zickzack durch dann wurde er gänzlich durch das Höhlensystem gejagt.
 


 

„Glaubst du wir bleiben hier unentdeckt?“, wisperte Lugan zu Arrow. „Sicher“

Mit mulmigen Gefühl starrte der Wolf nach unten.

Er, Arrow und Ritchy waren Leo und Rika in ein kleines unauffälliges Lokal gefolgt und jetzt saßen sie auf einem Querbalken und beobachtete das Paar.

Königin Rika, die sonst immer ihre Haare zusammengebunden hatte, trug sie heute offen und trug ihre schlichte Alltagskleidung, passend zu dem Ambiente. Leo war ebenso gekleidet. Gerade brachte ein Kellner ihnen zwei Gläser Wein und nahm die Bestellung vom Essen auf.

Locker redeten sie über ihre Abenteuer und was ihre Freunde wohl gerade wohl machten. Kein Anzeichen von Aufregung bei Leo. Hatte er wirklich vor ihr einen Heiratsantrag zu machen?

Das Essen kam und schweigend nahmen sie es zu sich. „Das ist mal was anderes als sonst“, meinte Rika, schließlich „Wenn du was besseres willst, musst du mir wohl eine Gehaltserhöhung geben“, grinste Leo.

„Kannst du vergessen“, grinste sie zurück. „Aber es war positiv gemeint... das Schlossessen geht mir langsam auf die Nerven... Vor allem das viele Besteck bei den offiziellen Essen...“

„Tja das ist eben der Nachteil bei deinem Job“, grinste er und lehnte sich zurück und vergrub seine Hand in die Hosentasche.

Die drei Beobachter beugten sich gespannt vor, in der Tasche verwahrte er das Kästchen mit dem Ring, zog sie dann aber doch wieder raus.

Enttäuscht lehnten sie sich wieder zurück. „Los Ritchy“, flüsterte der Falke, „er braucht einen kleinen Anstupser.“

Der Engel zog seinen „Heirate-mich“-Pfeil aus dem Köcher und legte ihn an.

Sein Ziel saß still da und bewegte sich nicht. Das war die Chance.

Er schoss.

Und war wieder Mal vom Pech verfolgt. Denn Leo war gerade aufgestanden und sein Pfeil traf einen anderen Mann, welcher die Worte zu seiner Freundin sagte, die ihm kreischend um den Hals fiel.

Erschrocken drehten Leo und Rika die Köpfe in die Richtung.

„Oh nein“, stöhnte Rika, „so würde ich niemals reagieren.“

„Nicht mal bei einem Heiratsantrag?“, fragte Leo. Sie musterte ihn. „Nein“

„Von mir?“

„Niemals“, sie starrte ihn herausfordernd an.

„Sicher?“

„Ja“

„Willst du mich heiraten?“

Ungläubig sah sie ihn an. Dann wandelte sich ihr Gesicht in ein Grinsen.

„War das so schwer?“

„Nein“

„Ja“

„Was?“

„Ja. Meine Antwort.“

Jetzt starrte der Rothaarige ungläubig und lächelte dann. Ein erneuter Griff in seine Tasche beförderte das Kästchen ans Licht und reichte es Rika, welche es ehrfürchtig öffnete.
 

Arrow, Lugan und Ritchy hatten das ganze nicht mitbekommen und starrten noch immer ungläubig zu dem anderem Paar. „Na da hat sich ja wer gefunden... Aber nicht unser eigentliches Ziel“, meinte Lugan trocken. „Nein.... Seht doch“, aufgeregt wedelte der Falke mit seinen Flügeln.

Leo steckte Rika gerade seinen Ring an den Finger. „Unsere Hilfe war gar nicht nötig.“
 


 

Sie saßen in der Falle. Unter ihnen erschreckte sich eine riesige Schlucht und ihre Verfolger hatten ihnen jeglichen Weg versperrt.

Inzwischen stand Lina wieder auf ihren Füßen und hielt sich die verletzte Schulter.

„Ihr sitzt in der Falle“, knurrte Erie und kam auf sie zu.

„Nicht ganz“, knurrte Kane zurück.

„Was denn? Wir sind in der Überzahl“

„Das meine ich nicht“, sagte er. „Lina, klettere auf meinen Rücken und halt dich fest!“

Erst verstand sie nicht, dann machte es klick.

„Ich kann fliegen!“

Kane stürzte in die Tiefe, kurz vor dem Ende spannte er seine schwarzen Flügel aus.

Es brachte ihnen einen kleinen Vorsprung, denn auch einige der Verfolger hatte Flügel.

Lina ignorierte so gut es ging ihren schmerzenden Arm und krallte sich an ihm fest.

Ihren Körper presste sie gegen seinen Rücken.

Der Dämon flog Slalom um die Stalagmiten, welche aus dem Boden herausragten.

Nicht jeder ihrer Verfolger waren gute Flieger, zwei klatschten dagegen.

Allerdings waren es immer noch um die zwanzig Dämonen hinter ihnen. Einige begannen Feuer und Blitze zu schleudern, doch keiner traf.

Eine Felswand tat sich vor ihnen auf und Kane flog so dicht es ging ran. „Gut Festhalten!“, raunte er Lina zu. Ohne Vorwarnung zog er sich nach oben und folgte der Wand in die Höhe. Wieder Klatschten einige Dämonen an die Felsen. „Kane!“, stieß Lina entsetzt aus, „das ist eine Sackgasse!“

Auch hier wich er ganz knapp aus und stürzte sich wieder in die Tiefe, vorbei an den Verfolgern, welche noch nach oben flogen. Allerdings nicht mehr lange.

Erie war der Erste, welcher kehrt machte und einen Feuerball auf Kane schleuderte und ihn am Flügel traf.

Der Dämon verlor das Gleichgewicht und fiel und einen rauschenden Fluss er und Lina wurden mitgerissen. Nach einer Weile verlief der Fluss in einem Tunnel weiter und die Decke wurde auch immer niedriger, bis er Fluss schließlich nur unter der Erde weiter floss.

Lina klammerte sich immer noch an Kane fest.

Sie konnte nicht mehr lange die Luft anhalten, während sie unter Wasser gewirbelt wurde.

Licht! Licht! In der Dunkelheit war Licht. Noch ein paar Meter. Luft, frische Luft und ein blauer Himmel breitete sich über den ihnen aus. Auch das Wasser hatte sich inzwischen beruhigt, sodass Kane und Lina ans Ufer klettern und sich ins weiche Gras fallen konnten.

„Wir haben es geschafft“, keuchte Lina.

„Ja“, stimmte ihr Kane zu und schaute sie an, „aber es war knapp.“

Dann schloss er seine Augen und konzentrierte sich. Aus ihm stieg Dampf auf und seine Kleidung trocknete sich in Sekunden schnelle.

„So ist es gleich besser. Ich hasse Wasser!“

„Ich liebe Wasser“, meinte Lina schmunzelnd. „So dann möchtest du nass bleiben?“, grinste er. Sie schüttelte ihren Kopf und er griff nach ihrer Hand. Eine wohltuende Wärme breitete sich in ihrem Körper aus und das Wasser aus ihrer Kleidung kondensierte.

„Schon besser“, stimmte sie mit ein und setze sich auf. „Arghh“

Besorgt sah er sie an. „Deine Schulter. Lass mich mal sehen.“ „Ist nicht so schlimm.“

Sein eindringlicher Blick war so intensiv, sodass die Konouichi sich geschlagen gab und ihre linke Schulter frei machte.

Die Wunder hatte aufgehört zu bluten.

„Du hast echt eine nette Familie“, meinte Lina, als er ihre Wunde an sah. „Meinst du?“ „Ja, du scheinst das schwarze Schaf zu sein“, grinste sie, verzog dann aber vor Schmerz das Gesicht.

„Eher das Weiße“, grinste er. „Vom Verhalten bin ich ein Mutant...Meine zahllosen Halbgeschwister sind wohl rechte Musterkinder.“

Kane hatte begonnen die Wunde auszuwaschen. „Ich kenne da ein sehr gutes Heilmittel“, meinte Kane. Sie sah ihn fragend an. „So schlimm? Wo bekommen wir es her?“

„Oh, ich hab es immer bei mir.“

„Warum fragst du dann.“

„Nun ja Dämonenspucke ist nicht jedermanns Sache...“

„Dämonenspucke“, entgeistert sah sie ihrem Freund an.

„Ja, hilft super... Besser heilt zwar Dämonenblut....“

„Mach schon.“

„Ja, ehrlich?“

Schon senkte er seinen Mund auf ihre Verletzung, worauf Linas Herz anfing zu rasen. Sie spürte seinen Atem und vergaß alles um sich herum. Nur seine Nähe, seine Wärme war alles was sie wahrnahm. Kurze Zeit später zog er sich schon zurück.

„Morgen früh wird es schon besser aussehen.... Wir sollten hier lagern. Es wird bald Dunkel.“
 

Noch zehn Minuten, dann erreichte Tac Talion. Mit dem Zug war er gestern losgefahren. So zu reisen war sehr angenehm und schneller, als mit den Pferd. Diese Anschaffung Urions hatte schon was. Gerüchte zu Folge hatte er sie von einem fernen Kontinent geklaut... Vermutlich eher die Pläne, als die gesamte Lok.

In der Nacht hatte er ein paar Stunden geschlafen. Drazuka hatte dann aufgepasst, es war schon sehr hilfreich ein so unauffälligen Begleiter zu haben.

Die Wiesen und vereinzelte Häuser rauschten an ihm vorbei, nach und nach nahm es an Gebäuden zu, dann war er umzingelt von ihnen. Und es nahm an Gleisen zu. Die Eisenbahn wurde langsamer und Pfiff.

Langsam stand der Ninja auf und nahm sein Gepäck. Der Zug hielt an.

Niemand wartete auf ihn und niemand beachtete ihn groß, als er sich durch die Menschenmenge zum Ausgang schlängelte.

Die Straßen und Gassen waren ihm inzwischen so vertraut, als wäre er hier aufgewachsen.

Sein Weg führte ihm direkt zum Palast. Rika hatte einen neuen am Rande der Stadt bauen lassen. Den ihres Vaters ließ sie sicher von vertrauensseligen Dämonen bewachen und bewohnen.

Er grüßte die Wachen am Tor und schritt durch. Ein langer Marsch durch einen malerischen Park mit Wiesen und Bäumen folgte. Hin und wieder sah er ein paar Soldaten, welche aufpassten.

Nach einer halben Stunde erreichte er die Eingangstür. Eine vertraute Gestalt stand dort wache. „Kahn“, begrüßte der Tac den schwarzhaarigen Nachfahren von Lugan.

„Tac“, erwiderte Kahn den Gruß, „du willst sicherlich zur Königin. Wenn du Glück hast ist sie schon wach.“ „Was meinst du?“ Ihm war das Grinsen in Kahns Gesicht nicht entgangen.

„Du hast es nicht mitbekommen? Dabei ist es das Stadtgespräch... Rika hat gestern Abend Leos Heiratsantrag angenommen.“

Tac machte große Auge. „Oh... na endlich.“ Sie tauschten noch ein paar Neuigkeiten aus. Dann betrat Tac die Eingangshalle. Kaum hatte er das getan eilte ein Diener heran. Dieser erkannte Tac und führte ihn ins private Arbeitszimmer der Königin und kam mit einem Frühstück zurück.

Tac vertrieb sich die Zeit des Wartens in dem er in Büchern rum stöberte.

Nach einer Stunde hörte er Schritte und Rika eilte, dicht gefolgt von Leo in den Raum.

„Herzli-“ Doch Rika winkte ab. „Heute morgen hab ich schon drei Journalisten abgewimmelt, zehn Dämonen und gefühlten hundert Schaulustigen zu dem Thema...“

Sie war genervt.

„Im Restaurant muss irgendein Reporter gewesen sein, jedenfalls stand heute Morgen ein großer Artikel in der Zeitung, auf der Titelseite mit Foto“, erklärte Leo, während Rika eine Tasse Kaffee hinunter stürzte und wütend die Zeitung zusammen knüllte und in den Papierkorb warf.

„Sag was hast du heraus gefunden?“, fragte Rika, nachdem sie sich etwas beruhigt hatte.

Der Ninja überreichte ihr seine Aufzeichnungen und den Brief aus Hemera.

„Das sind einige bekannte Händler aus Nyx und Hemera, nichts auffälliges“, meinte Leo nachdem er die Notizen überflogen hatte. „Der Brief ist allerdings interessant.“

Rika wendete ihn und her.

Dann öffnete sie ihn vorsichtig. Ihre Freunde beugten sich neugierig vor.
 


 

Ein letzter Schritt, dann setzte sie ihren Fuß nach Hemera. Dort musste sie ihre Auftraggeberin aufsuchen. Das war normalerweise die Aufgabe eines Chunins und nicht die eines Geninis, wie sie es war. Aber die Auftraggeberin bestand darauf, außerdem sollte sie dort was wichtiges in Empfang nehmen.

Lina seufzte noch ein Schritt, dann war sie im Land der Engel. Kane schritt unsensibel weiter. „Was ist?“ Er war angehalten.

„Nichts.“

Der Dämon hatte sein menschliches Äußeres mit grünen Haaren angenommen und sie mit Hilfe eines schwarzen Tuchs versteckt. Lina würde ihn hier wieder Kai nennen, so wie damals, als sie sich kennengelernt hatten. Sie selbst hatte ihre Kleidung getauscht, statt schwarz trug sie nun ein hellblaues Shirt und eine beige Hose.

Inzwischen hatte sie hin über ihr Ziel aufgeklärt.

Die stolperten einen letzten Berghang hinunter und erreichten ein Dorf von dort brachte sie eine Postkutsche zur Hauptstadt, Helion.

Die Kutsche holperte über das Land. Gegenüber von Kai und Lina saß ein älteres Ehepaar.

„Oh ein Bürger aus Nyx, welch eine Seltenheit“, sprach die Dame. Ihre Stimme war sanft und es war keine abwehrende Haltung zu vernehmen. Höchstens leichte Neugier.

„Wir sind auf den Weg zur Hauptstadt um dort die Eltern meiner Freundin zur treffen...“, meinte Kai und streichelte Linas Hand, was ihr einen leichten rot Schimmer ins Gesicht brachte.

„Oh“

„Ich will dort um ihre Hand anhalten“, sprach er weiter.

„Na dann fiel Glück“, sagte der Mann, „Bei uns war es nicht leicht ihren Vater, um Erlaubnis zu bitten...“

Liebevoll sah das Ehepaar sich an. „Ja, dann hast du ihn aber doch mit deinem Charme überzeugt... Erzählt wir habt ihr euch kennengelernt?“

Lina fuhr das Gespräch fort: „Nun ich habe eine Lehre als Händlerin gemacht, bei einer Reise nach Nyx lernte ich ihn kennen und haben uns immer wieder getroffen... schließlich hat es gefunkt. Ich blieb eine Weile in Nyx... Meine Eltern wissen noch nichts von ihm...“ Schüchtern sah sie nach unten.

„Kindchen, das wird schon...Er sieht gut aus und ist ein netter Kerl...“, beruhigte die Frau sie.
 

Während der Fahrt erfuhren sie immer mehr über das Paar, sie fuhren nach Helion, um ihre Tochter zu besuchen, welche ein Kind erwartete.

Kai und Lina bauten ihre Alibi-Geschichte weiter aus.

Am späten Nachmittag erreichten sie die Hauptstadt Hemeras. Die Postkutsche hielt am Marktplatz und die Reisenden verabschiedeten sich von einander.

Lina sah sich suchend um, nach einem Zeichen von ihrem Kontaktmann. Sie hatte beschlossen Kane offiziell mitzunehmen. Ihre Geschichte war eine gute Tarnung und würde bei der Suche helfen.
 

Ritchy war ins Himmelsreich zurückgekehrt und nun saß er mit anderen Praktikanten in einem dunklem Raum bei Kerzenlicht. Sie sollten ihre Berichte schreiben. Die Federn kratzten über die Pergamente. Ihn machte es wahnsinnig. Alles war so still, so freudlos.... So langweilig.

Seit er hier war, war dies das lustiges gewesen. Obwohl das Jahr als Krieger auch nicht schlecht war, danach folgte die Zeit als Schutzengel... Liebesengel war mit Abstand das Bescheuertste ... Nach dieser Zeit würden noch andere kurze Einblicke in Berufe der Engelswelt folgen... Dann musste er sich entscheiden, wo er in Zukunft arbeiten wollte, wenn seine Bewertungen mit seiner Wahl übereinstimmten...

Irgendwann wenn seine Arbeit gut war und er Rang für Rang nach oben kletterte oder starb, würde er wiedergeboren werden und das hoffentlich nicht als Ameise.

Während seine Mitschüler Romanseiten verfassten, hatte er nicht mal einen Anfang geschrieben. Was sollte er schreiben, die Wahrheit? Die war nicht sehr Ruhmreich...Obwohl letztendlich sein Ziel erreicht hatte.

Als Engel erwartete man von ihm die Wahrheit. Seine Feder tauchte in die Tinte, dann setzte er sie aufs Papier. Wie von selbst schrieb sie seinen Bericht. Die Wahrheit, die reine Wahrheit.
 


 

Sehr geehrter Lord Dwin,
 

hier verläuft alles nach Plan. Wir, eure treuen Diener überwachen, das königliche Paar. Sie ahnen nicht das geringste. Er ist mit dem Sohn Richard, viel unterwegs und bemerkt nicht mal das Leiden der Königin... Diese ist besessen davon, ihre Tochter Angellina zu finden... Von der Prinzessin des Lichts ist keine Spur zu finden. Das Kind ist mit Sicherheit tot.

Unsere Königin ist schon informiert.

Hemera ist geschwächt, bald können wir zuschlagen.
 

Hochachtungsvoll

Ihr treuer Untergebener
 

„Treu ist Lord Dwin dir jedenfalls nicht“, meinte Tac. „Ja, aber wer ist die andere Königin?“, rätselte Leo. „Oh, ich hab da einen Verdacht“, brummte Rika. „ LUZIFER!

Luzifer materialisierte sich innerhalb von Sekunden und verneigte sich: „Meine Königin“

„Sag lebt Erebos noch?“ „Ja, soweit ich weiß hält sie sich in der Dämonenschlucht auf.“

Rika warf ihm einen finsteren Blick zu. „ Luzifer, bewache meinen Thron. Denn ich gehe auf Reisen!“

„Reisen?!“, riefen Tac und Leo auf einmal.

„Ja auf Reisen!“,schnaubte die Königin, „und ihr kommt mit! Und Lina und Gon auch!“

„Und was machen wir mit Lord Dwin?“, fragte Leo und sah seine Verlobte an. „Nichts!“ „Nichts?“ In seinem Gesicht zeichnete sich Zweifel ab. „Ja, nichts. Ich will unsere Feinde in Sicherheit wiegen. Wir werden ihn später festnehmen!“, sagte die Königin bestimmt.
 


 

Lina entdeckte den Wegweiser zum Theater. Das Theater selbst befand sich in einer leeren Straße. Kaum ein Fußgänger verirrte sich dahin. Auf einem verblichenen Schild stand „Fliegende Pferde“ Sie schritt durch die offene Eingangstür.

Zerrissene und verblichene Plakate hingen in der Eingangshalle. Ein muffiger Geruch hing in der Luft, bei jedem Schritt wirbelte der Staub aus dem schmutzigen Teppich.

„Sicher das wir hier richtig sind?“ Zweifel kamen in Kai auf. „Kommt drauf an was ihr sucht.“ Ein grauhaariger Mann trat aus dem Schatten.

„Wow... Sie sind gut... hab sie nicht bemerkt“, nickte der Dämon anerkennend.

Der Fremde nickte. „Danke, mit wem hab ich die Ehre?“

Lina trat hervor: „Sind sie Benjamin, der Schatten?“

Wieder nickte der Mann und musterte sie. Lina zog einen Anhänger mit dem Zeichen Kigas hervor. Der Chunin erwiderte die Geste und zeigte ihr seinen Anhänger.

„Du bist Lina und wer ist dein Begleiter?“

„Ich bin Kai, ihre Tarnung und ihr Kollege.“ Er fummelte in seiner Kleidung rum und holte ebenfalls seinen Kiga-Anhänger hervor.

„Ahh, eine gute Idee. Folgt mir!“ Benjamin führte sie durch das Theater in eine kleine Küche. „Esst und ruht... heute Abend gibt es eine Vorstellung... Morgen früh führe ich euch zur der Auftraggeberin. Sie besteht darauf die ausführenden Genin selbst kennen zu lernen und euch was zu überreichen...“

Am Abend saßen die Zwei ausgeruht und satt im Theatersaal, welcher sich seltsamerweise fast voll war.

„Hat Benjamin dir erzählt was hier heute los ist?“ Erstaunt sah sich Kai um. Seine Begleiterin schüttelte ihren Kopf.

Doch da betrat der Schatten schon die Bühne. „Ich begrüße die Repräsentanten der Einzelnen Clans herzlich willkommen zu unserem jährlichen Austausch in den künstlerischen Künsten... Beginnen wir mit der Startnummer 1: Der Yume-Clan wird uns mit seinen musikalischen Gesängen erfreuen....“

Kane musste sich zurück halten, sich nicht die Ohren zu zu halten. Das war nun wirklich nicht sein Musik Geschmack. Lina hingegen sah sich neugierig um. Bis jetzt hatte sie nur zwei Ninja-Clans erlebt. Die des schwarzen Königs, der mittlerweile zerschlagen war und ihren eigenen dem Kiga-clan, unter Denjiro... Die Shinobi, die hier versammelten waren, kamen aus verschiedenen Regionen und Ländern und reisten durchs Land getarnt als Schauspieler, Gaukler, Sänger und Musiker. Allerdings wusste Lina mit Sicherheit, das viele auch als Attentäter unterwegs waren.

Kane war mittlerweile eingeschlafen und an Linas Schulter gesackt.
 

Da mehrere Ninja heute hier nächtigen im unterirdischen Bereich, musste sich Lina ein Zimmer mit Kai teilen.

Da der Dämon bei dem Vorstellungen geschlafen hatte, war er dementsprechend wach, als sich Lina schlafen legen wollte...Aufgekratzt rannte dieser vor den Betten hin und her. „Musst du Gassi gehen?“ Finster sah er sie an. Lina hatte sich in ihr Bett gekuschelt und sah ihren Freund genervt an.

„Die Vorstellungen war so langweilig...“, brummte er und warf sich auf sein Lager und streckte sich.

„Sag mal wenn hier alles voll Ninjas ist, müssen wir denn nicht aufpassen ausspioniert zu werden?“, bemerkte Kai.

„Oh, gut mit gedacht“, Lina setzte sich wieder auf und wühlte in ihrer Tasche. Zutage brachte sie ein kleinen Leinenbeutel. „Zeit um Gons und Tianas Forschung einzuweihen. Sie schüttelte den Beutel auf ihr Bett. Sieben Steine mit komischen Zeichen fielen raus.

„Das sind Schutzrunen“, die Magierin verteilte die Runen im Zimmer. „Jetzt kann keiner rein und belauschen kann uns auch keiner mehr“, erklärte sie.
 

Der Zeitmagier saß in seinem Arbeitszimmer und war dabei einen einen Geheimcode zu erfinden. Allerdings konnte Gon sich nicht konzentrieren. Er liebte die theoretische Arbeit, aber manchmal...

Da rief seine Frau. Tiana war gerade dabei gewesen, Babykleidung zu nähen als es am Fenster klopfte.

Gon kam ins Wohnzimmer und sah einen bekannten Falken auf der Sessellehne sitzen. Dragan erschien aus seinem Stab und begrüßte seinen Freund.

„Arrow, was führt dich her?“, sprach der Magier. „Eine Nachricht von Rika. Sie will eine Reise machen und dich und Lina dabei haben.“

Gon sah zu seiner Frau und diese nickte. „Ich komme gerne mit. Nur Lina ist gestern zu einer Mission aufgebrochen und ich weiß nicht wohin oder wie lange es dauert.“

3.Kapitel: Der Anfang der Suche

3. Kapitel: Der Anfang der Suche
 

Verhüllt folgten Lina und Kai dem Schatten durch die Gassen. Vor ihnen erstreckte sich der königliche Palast Hemeras. Ein schöner Anblick erschien in der Sonne weiß zu strahlen. Die vielen Türme ragten in die Höhe und schienen sich gegenseitig beweisen zu wollen: Ich bin der höhste. In einigen Büchern hatte Lina gelesen, das der Palast schon sehr ist und immer wieder was angebaut wurde und abgerissen. Je nach Herrscher, den im Gegensatz zu Nyx, hatte Hemera mehr Könige und Königinnen erlebt. Auf dem Thron herrschte seit bestehen die Revould-Familie, welche von den Engel abstammte. Die meisten Engel zogen es vor im Himmelsreich zu bleiben. Denn dort konnten sie nahezu ewig leben. (Ähnlich wie die Dämonen in der Hölle.) Doch einige Engel hatten sich unter die Menschen gemischt. Manche offensichtlich andere verdeckter. Eigentlich waren die Engel den Dämonen gar nicht so unähnlich.
 

In einer Sackgasse hielten sie an. Ihr Führer sah sich verstohlen um. Dann zeichnete er auf einem Ziegelstein, ein Zeichen. Auch eine Rune? Der Dämon sah fragend zu Lina, doch die schüttelte leicht ihren Kopf.

Auf dem Boden kam eine Luke zum Vorscheinen. Benjamin holte eine Schlüssel aus seiner Tasche und schloss auf.

Eine Treppe führte in die Tiefe. Schweigend folgten die Krieger ihm im Schein einer Laterne, welche er entzündet hatte.

Tropf, Tropf. Wasser tropfe unermüdlich von der Decke und auf die grauen Ziegelsteine an den Seiten waren feucht.

„Wir sind hier in der Nähe der Kanalisation“, erklärte der Chunin ihnen. Bald wichen die Ziegelsteine, nackten Fels, welcher manchmal verziert war. Schon bald hatten Lina und Kane keine Ahnung mehr, wo sie hergekommen waren, das war das reinste Labyrinth.

Links und rechts waren Räume oder vielmehr Kammern. Sie gingen Hang nach oben und von rechts kam ein Lichtschein aus einer Kammer. Diese betraten sie.

Zwei Personen befanden sich in diesem vollgestopften Raum, ein alter Mann und eine Frau verhüllt in einem Umhang.

Benjamin kniete sich nieder. Die anderen taten es ihm gleich.

„Meine Königin, Meister Van“

Vorsichtig schielte Lina nach oben. Das war also Meister Van...der beste Magier der Welt...Ihr Herz klopfte vor Aufregung. Wie lange sie ihn schon treffen wollte! Doch was sagte er noch? Königin? Königin Thiela von Hemera?... Ihre geheimnisvolle Auftraggeberin war die Königin?!

„Erhebt euch“, sprach die Frau und nahm ihre Kapuze ab. Ihr weiß silbriges Haar fiel ihr dabei auf die Schultern. Trotz des hellen Haares schien sie noch recht jung zu sein.

„Das sind Kai und Lina vom Kiga-Clan“, stellte Benjamin sie vor, „sie werden die Suche übernehmen.“

„Wissen sie schon worum es geht?“, sprach der Magier.

„Nein, um wir haben es so geheim wie möglich gehalten.“

Die Königin nickte und sah die Zwei an. „Nun gut... Ich möchte euch bitten meine Tochter Angellina zu finden, sie wurde entführt, als sie gerade zwei Jahre alt war.

Meine eigenen Leute haben jahrelang nach ihr gesucht und aufgegeben, genauso wie mein Mann. Aber ich glaube, dass sie noch lebt... Also bitte bringt mir mein Kind zurück.“

„Warum glaubt ihr, das sie noch lebt?“, fragte Kai.

Meister Van nickte. „Deshalb“, seine Hand wies auf einen großen Spiegel hinter ihm. Die Spiegelbilder verschwammen und ein blondes Mädchen im Kinderbett erschien.

In der Nacht kletterte ein dunkler Schatten herein. Ein Ninja des schwarzen Königs Urion.... Er nahm das schlafende Kind samt Decke und floh.

In einer anderen Stadt schrie das Mädchen los und fing an zu leuchten und verschwand, nur ein Anhänger fiel zu Boden.

Der Ninja lief vor Schreck davon, er hatte den Anhänger scheinbar nicht bemerkt.

Das Bild wurde dunkel.
 

Königin Thiela hielt den Anhänger in ihrer Hand. „Dieser gehört meiner Tochter. Nur sie wird ihn öffnen können, er wird euch bei der Suche helfen.“

Sie übergab in Lina. Neugierig beugte sich Kai über ihre Schulter. Komische Symbole waren drauf, genauso eins wie Benjamin an die Mauer gemalt hatte. „Wie soll sie ihn öffnen können?“ Er nahm in Lina aus der Hand und wendete ihn hin und her.

Der Magier und die Königin tauschten einen Blick miteinander aus.

Die Ninjas erfuhren mehr Details über die Sachlage.

Ihr erstes Ziel in der Suche würde die Stadt Hera sein, dort war das Kind verschwunden. Von der Auftraggeberin bekamen sie einen Lohnvorschuss, Reisegeld und Pferde gestellt. Außerdem erhielten sie ein Siegel, das sie im Notfall auswiese, das sie für Königin Thiela arbeiteten.
 


 

In einer klein Stadt, nahe der Grenze zu Hemera warteten Rika, Leo und Tac auf Gon.

Undercover saßen sie auf einer Wiese und langweilten sich. Arrow hatte ihnen mitgeteilt das Lina nicht mit kam.

„Hi Leute“, begrüßte Gon sie, als sein Pferd an der Wiese halt machte. Über ihm flog Dragan, welcher nach seinen Freunden Ausschau gehalten hatte.

„Na endlich“, sagte Rika, „wir warten schon eine Ewigkeit.“ „Na es dauert eben ein bisschen bis ich aus dem Schneesturm komme“, erwiderte er, „Also wo soll es hin gehen, Arrow hat nichts genaues gesagt.“

„Nicht? Sieht ihm nicht ähnlich“, sagte Leo. „Es geht nach Hemera, ich will eine Audienz bei Königin Thiela, so von Königin zu Königin...“, erklärte Rika ihr vorhaben. Da steckte mehr dahinter, das fühlte er. „Etwas stimmt nicht.“ Rika nickte. „Die dunkle Königin, plant Hemera anzugreifen. Ich will sie warnen. Außerdem war der Brief mit dem Siegel von Königin Thiela versehen. Jemand muss es benutzt haben. Sie hat Feinde dicht an sich heran. Es ist die beste Möglichkeit Hemera ein Friedensangebot zu machen.“

Mit diesen Worten schwang sie sich aufs Pferd,

„Von hier brauchen wir ein halben Tag nach Hemera, lasst uns los“, sagte Leo und stieg ebenfalls auf sein Pferd, seine Freunde folgten.
 


 

Benjamin überreichte Lina und Kai an der Stadtmauer ihre Pferde. „Ihr braucht etwa zwei Stunden nach Hera, viel Glück.“ Dann verschwand der Chunin.

Kai stieg auf doch Lina zögerte. „Was hast du?“, Fragend sah er sie an. „Ähm, nun ja... ich hab noch nie auf einen Pferd gesessen“, beichtete sie. Er zog seine Augen hoch. „Nun, ich hab als Kind reiten gelernt.“

Er stieg wieder ab und ging zu seiner Freundin. „Halt dich dort fest, steig in den Bügel mit deinem linken Fuß rein und zieh dich hoch“, erklärte er. Schon saß sie oben. „Danke.“

„Jetzt musst du nur sitzen bleiben. Dein Pferd wird mir schon folgen.“ Der Dämon stieg wieder in den Sattel und ritt los. Linas Pferd setze sich ebenfalls in Bewegung und sie ritt hinter ihm her...

„Wir sollten bei der Paarnummer bleiben“, sagte er, als sie auf einen ruhigen Pfad abbogen. Ringsherum waren nur Felder und Wiesen. In der Ferne sahen sie Leute auf dem Feld arbeiten. Ein paar Händler waren auf den Weg nach Helion.

Gegen Mittag tauchte vor ihnen ein kleines Dorf auf und sie beschlossen zu rasten. Steif vom reiten stieg Lina ab... „Ich spüre Muskeln dort, wo ich keine vermutet hatte“, stöhnte die Achtzehn jährige.

Im Gasthaus ruhten sie und stärkten sich für die Weiterreise. Der Wirt erklärte ihnen den weiteren Weg nach Hera.
 

Nach einer weiteren Stunde tauchten die mächtigen Stadttore von Hera auf. Um die Stadt war auch eine Schutzmauer aus grauen Stein errichtet und vor den Toren postierten jeweils zwei Wachen, auf deren Rüstungen das Stadtwappen zu sehen war. Ein weißer Flügel, das Zeichen Hemeras und im Hintergrund ein Turm. Den Türme waren das Wahrzeichen der Stadt. Von Jedem Turm den man von außerhalb entdecken konnte, zierte ebenfalls das Banner der stolzen Stadt. Hera war die zweit größte Stadt Hemeras und war sogar mal die Hauptstadt gewesen, bis die königliche Familie ihren Sitz nach Helion verlegt hatte, da die Stadt einen besseren politischen Standort hatte.

„Halt, was ist euer Begehr“, fragte ein Soldat, seine dunkelblauen Haare wiesen drauf hin das Engelsblut in ihm floss, der Andere hatte orangene Haare und sah ebenso grimmig zu den Reisenden. Besonders misstrauisch war sein Blick auf Kai. „Mein Freund und ich sind auf der Suche nach meiner Schwester. Sie ist umgezogen, als ich in Nyx war und meine Mutter sagte mit, dass ich sie hier mit ihrem Mann finde...“, erklärte Lina. „Eure Reisepapiere?“, Lina wühlte in ihrer Tasche und reichte ihren gefälschten Papiere, welche Benjamin ihnen angefertigt hatte.

„Ihr dürft passieren...Aber wir werden den da im Auge behalten!“ Er zeigte abfällig auf Kane, welcher schwieg. Mit diesen Verhalten hatte er gerechnet.

Die schweren Eisentore öffneten sich und die Hauptstraße erschien. Es war so voll, dass die beiden Krieger lieber von ihren Pferden stiegen und sich neugierig um sahen. Als erstes wollten sie eine Unterkunft finden, doch das er wies sich als schwierig, denn die Stadt war das reinste Labyrinth aus Straßen, Gassen und Brücken zwischen den Türmen und Gebäuden.

Schließlich fanden sie eine Gemütliche Herberge mit dem Namen: „Flauschiges Kaninchen.“

Ein Stalljunge nahm ihm ihnen die Pferde ab und sie betraten den Gastraum.

Eine pummelige Wirtin empfing sie freundlich. „Was kann ich für sie tun?“ „Mein Freund und ich suchen einer Unterkunft für ein paar Tage.“

„Oh, da hab ich gerade das Richtige für Sie. Kommen Sie.“ Die Wirtin wuselte voran eine, zwei, drei, vier Treppen rauf. „So hier sind sie ungestört“, lächelte sie, „Sagen sie Bescheid wenn sich noch was brauchen.“ Dann verschwand sie.
 

Das was die Magierin am meisten brauchte war ein heißes Bad. In ihrem Zimmer stand sogar ein Zuber mit Wasser, allerdings eiskalt. Doch wo zu konnte der beste Freund Feuermagie. „Kane?“ Er verstand und erwärmte das Wasser.

„Wehe du guckst!“, raunte sie ihm zu. Lina wollte ihn nicht aus den Zimmer verjagen. Sie vertraute ihm so weit, das er nicht schauen würde. Immerhin war er ihr Freund.
 

„Würde ich nie wagen!“ Mit den Worten ließ er sich ins Bett fallen und schloss die Augen, er hörte wie sie sich entkleidete und sich ins Wasser gleiten ließ. Der Mann in ihm versuchte seine Gedanken nicht allzu weit seiner Fantasie Herr zu werden. Und auch nicht einen Blick auf seine Freundin zu erhaschen. Er war sich sicher, dass er dadurch ihr vertrauen verlieren würde, denn immer hin durfte er im Zimmer bleiben.

Irgendwann war Lina fertig. „Du bist dran“

„Muss ich auch baden?“, fragte er missmutig. Er hasste Wasser und darin zu baden...Das ging vielen Dämonen und Feuermagiern so. „Ja, wenn du nicht auf dem Boden schlafen willst.“ Oh, das war natürlich ein Argument...doch es würde auch schwierig werden nur neben Lina zu liegen. Innerlich seufzte Kane, das war erst der Beginn ihrer Reise. Außerdem hatte das früher auch funktioniert...früher waren sie auch noch Kinder...
 

Während Kane sich ins Wasser gleiten ließ untersuchte Lina den Anhänger, den sie von der Königin bekommen hatte. „Was machst du da?“, fragte Kane sie und sah sie an. Sie warf ihm eine kurzen Blick zu und errötetete, als seinen nackten Oberkörper erblickte. „Ich versuche ihn zu öffnen“, antwortete sie und sah schnell wieder weg.

„Sagte Königin Thiela nicht, das nur die Prinzessin ihn öffnen könnte?“

„Ja...ich frage mich nur wieso“, murmelte sie und wendete das Objekt hin und her, dabei fiel es auf den Boden und rollte davon.

Lina setzte sich auf und wollte hinter her, doch sie verhedderte sich in der Bettdecke und viel nach vorn. Kane reagierte sofort und fing sie auf. Vorsichtig schaute sie auf und war knallrot. Er war splitternackt und sie lag in seinen Armen. Sie vermied es tunlichst nach unten zu schauen und wandet ihren Blick nach oben. Ihre Augen trafen in seine grünen. „Du solltest besser aufpassen“, grinste er. Die junge Frau nickte und wand sich hastig aus seiner Umarmung.
 

Den Abend verbrachten die beiden damit die Stadt zu erkunden. Doch Lina war abgelenkt, sie konnte das Gefühl in Kanes Armen zu liegen, nicht vergessen. So bekam sie die Architektur dieser Stadt nicht mit und sie vergaß auch ihre Suche und das sie nach dem Platz Ausschau halten wollte, wo die Prinzessin verschwunden war...

Irgendwann erreichten sie ihr Zimmer wieder und die junge Frau ließ sich auf ihr Bett fallen. Ihr Freund tat es ihr gleich.

Ihr Herz raste...es war zum verrückt werden, schon oft war sie neben Kane eingeschlafen... hatte seinen Atem gespürt... Damals waren sie noch Kinder gewesen... Damals war er ihr bester Freund gewesen. Was war er jetzt? Vorsichtig drehte sie sich um. Kane hatte ihr den Rücken zugewandt. Seine breiten Schultern und seine Muskeln zeichneten sich deutlich unter seinem schwarzen Shirt ab. Sie rief sich sein Gesicht vor Augen. Das kindliche war komplett gewichen. Jetzt war er ein Mann. Ein Mann, den sie wollte, wie ihr schlagartig bewusst wurde. Doch wie stand es um ihn, was für Gefühle hegte er für sie? Sah er sie nur als Freundin oder war auch bei ihm mehr? Es war so leicht. Sie musste ihn nur fragen... es ihm nur sagen doch damit könnte sie ihre bisherige Beziehung zerstören...Vielleicht sollte es ihr genügen, die Schein Beziehung fortzuführen...
 

Mitten in der Nacht erwachte der Dämon. Lächelnd sah er auf Lina, welche friedlich neben ihm schlief. Sanft strich er ihr die Haare aus dem Gesicht...mehr traute er sich nicht. Es war eine ruhige Nacht, doch innerlich fand er keine Ruhe. Er fragte sich immer noch, ob er glücklich sein durfte, andererseits wollte er, dass Lina glücklich war und er wusste, dass sie es nicht war, wenn er zurückwich. Sie liebte ihn...Das spürte er und er liebte sie.

Trotzdem hinderte ihn was daran. Kane war bewusst, dass er wohl den ersten Schritt machen musste, Lina würde sich nicht so ohne weiteres offenbaren, so groß war ihre Angst zurückgewiesen zu werden. Aber er war ein Dämon... ein Monster....

Kane schwang seine Beine aus dem Bett und zog sich seine schwarze Hose über. Das sollte genügen. Er ging zum Fenster und öffnete es. Die kühle Nachtluft tat gut und brachte ihm hoffentlich ruhigere Gedanken. In dem Zimmer konnte Lina nichts passieren, denn sie hatte wieder ihre Schutzsteine verteilt und da mittlerweile sein Blut an ihnen klebte, konnte er jederzeit wieder in den geschützten Raum eintreten.

Der Dämon stieg auf das Fensterbrett. Ihr Zimmer lag in der obersten Etage, doch einige der Nachbargebäude waren höher. Er sah nach unten. Die Straßen waren wie leer gefegt, doch trotzdem waren sie von Laternen an Mästen beleuchtet.

Doch er wollte hoch in die Luft. Geschickt kletterte der Dämon an der Mauer hoch und setzte sich auf den Rand des Daches. Die kühle Nachtluft tat gut. Eine Weile beobachtete er nur die Sterne und den Mond. Darauf kam ihm eine Idee und er zog seinen Skizzenbuch aus seiner Tasche. Lange hatte er nichts mehr gezeichnet, trotzdem trug er es immer bei sich, für den Fall der Fälle- Jetzt.

Der Dämon skizzierte im Mondenschein die Umgebung, diese wundersame Stadt mit ihren Türmen, die Straße unter sich, er war vertieft in sein tun, dass er fast die fremde Person hinter sich nicht bemerkt hatte. Der Fremde hatte sich gegen den Wind an geschlichen und stand wenige Meter hinter Kane.

„Was willst du?“, fragte Kane gelassen, ohne seinen Blick von der Zeichnung zunehmen. Er wusste wer es war. Es war der blauhaarige Soldat vom Stadttor.

„Ich will dich warnen, Abschaum... Verlasse unsere Stadt, Verlasse unser Land und verlass unsere Frau.“

Kane zuckte zusammen und drehte sich zu der Wache um. „Was gibt dir das Recht über andere zu bestimmen? Lina ist ein freier Mensch und sie kann mit dem zusammen sein den sie liebt.“

„Du wagst es...Sie ist eine von uns...“ „Sie ist in Nyx geboren und aufgewachsen!“, Mit diesen Worten richtete er sich bedrohlich auf und drehte sich zu ihm um.

„Ach ja?“ Der Soldat zog seine Augen auf. „Mein Name ist Bailey.“

„Und was soll ich mit dem Namen?“, fragte der Dämon. „Nichts, ich bin nur der Meinung, das du den Namen, dessen der dich tötet, kennen solltest!“ Bailey stürmte mit seiner Schwertlanze auf ihn zu. Der war schnell. Im letzten Augenblick konnte Kai ausweichen, doch der Wahnsinnige schlug wieder zu. Kane rettete sich aufs nächste Dach. „Toll du greifst unbewaffnete friedliche Leute an.“ „Du bist ein Dämon, und Dämonen sind Feinde“, knurrte Bailey.... „Hey“, der Dämon hätte zurück schlagen können, doch er wusste das dies es schlimmer gemacht hätte, „ich bin das weiße Schaf meiner Familie.. Ich kann nichts für meine Eltern!“ Der Versuch erneut zu reden brachte nichts, außer das sein Gegner schnaubte und ihm auf das Dach folgte.

Kanes Ziel war es ihn von Lina wegzulocken, deshalb klettere die nächste Fassade rauf und sprang von Dach zu Dach. Er hätte zwar auch fliegen können, doch dann wäre ihm Bailey nicht mehr gefolgt. So nahm er lieber jeden Schlag das Gegners hin, als seine Freundin in Gefahr zu bringen.
 

Die halbe Nacht war verstrichen, als Kane schwer verletzt am Fenster erschien.

Lina war wach geworden, als ihr Freund das Fenster schloss. Erschrocken sah sie auf seine Verletzungen und eilte zu ihm. Sein Oberkörper mit Schnitten überseht und Blut verschmiert. „Was ist passiert?“ Sie bugsierte ihn zum Bett und sah sich seine Verletzungen an, nachdem sie ihm sein Shirt über seinen Kopf gezogen hatte. „Oh, ich saß friedlich auf dem Dach und hab frische Luft geschnappt, der kam dieser verrückte Wachmann und hat mich angegriffen...“

Geschockt sah sie ihn an.„Deine Verletzungen müssen behandelt werden!“ Er winkte ab. „Dämonenblut heilt schnell.“ Stimmt, dass hatte er gesagt und er hatte recht, die Schnitte verschwanden langsam, was blieb war das Blut und die alte Narbe, als Kane Lina vor einem Bären angriff gerettet hatte. Bedacht strich sie rüber. „Warum verheilt sie nicht?“ „Damals war ich noch nicht vollständig zum Dämonen erwacht. Und manche Narben bleiben, besonders die tiefen... Und für uns Krieger sind Narben Trophäen. Aber ich sollte mir das Blut abwaschen, sonst ruiniere ich noch das Bett.“ Sie nickte und holte ein nasses Tuch, um ihn zu säubern. Dabei fielen ihr noch weitere, feine Narben auf. Sein Oberkörper war überseht damit. Was hatte er alles durchgemacht?

Kane hatte seine Augen geschlossen und genoss die Berührungen seiner Freundin. Doch er merkte, dass sie auf einmal stoppte. Er sah ihr in die Augen, und sah ihre Traurigkeit darin. „Hey,“ sanft strich er über ihre Wange, „es ist nicht schlimm....“
 

Sie legte ihre Stirn an seine. „Doch.. du hast so vieles durchgemacht...so viel Schmerz erlitten...“ „Ich hab´s überlebt“, meinte er trocken.

Wütend sprang Lina auf ihre Beine und stemmte die Arme an die Seite. „Kane Hiwatari! Spiel nicht immer alles runter! Erlaube das man sich um dich Sorgen machen darf!“ Auch er stellte sich vor ihr ihn. Er war so viel größer...die Tage an denen sie gleich groß waren, waren vorbei. Jetzt reichte sie im gerade mal bis zu seiner Brust. Immer noch von Wut erfüllt, blinzelte sie zu ihm auf.

Der Dämonenprinz schnaubte. „Mein ganzes Leben hat sich nie jemand um mich gesorgt!“ „Das ist nicht wahr! Ich und Ritchy waren immer um dich besorgt und Rika auch!“ „Rika kennt mich kaum!“
 

Kane wandte sich ab. Er hatte keine Lust auf diese Diskussion, die so wieso ins Leere führte. „Stoße nicht immer die von dir, die dich lieben.“ Aus Linas Stimme war jegliche Wut verschwunden, stattdessen lag Trauer in ihr. Kane zog stark die Luft ein, als Lina ihn von hinten umarmte. „Du verstehst nicht... nur so war es mir möglich zu überleben“, sprach er ruhig und schaute nach unten, während er ihre Umarmung duldete.

„Warum bist du dann zurück gekommen?“, murmelte Lina kaum vernehmbar. „Ich weiß es nicht....“ Traurig sah Kane nach unten.

„Wenn du nicht aufgetaucht wirst, wäre es viel leichter gewesen dich zu ververgessen...doch jetzt kann ich es nicht mehr! Ich will dich nicht noch mal verlieren, Kane!“, Offenbarte sie ihm. Der Mann spürte wie was nasses seinen Rücken berührte. „Lina.... ich habe versucht dich zu vergessen. Ich habe mit zahlreichen Dämoninnen geschlafen, bin meinen Trieben gefolgt doch es war nicht das Wahre. Ich konnte dich nicht vergessen.Lina...Aber du hast was besseres verdient als einen Dämonen.“ Um seine Worte zu untermauern wuchsen ihm seine Wolfsohren und seine Finger-und Fußnägel verwandelten sich in Krallen. „Dann hättest du nicht meine Verabredungen verschrecken dürfen!“, fauchte sie unter Tränen ihn an. Sie wusste es also... „Gon hat es dir also gesagt.“

„Mehr fällt dir nicht dazu ein?!“

„Was sollte mir dazu einfallen? Das es mir Leid tut?“

„Zum Beispiel!“

„Es tut mir aber nicht Leid! Ich wollte dich nur Beschützen! Zufälligerweise hab ich diesen Yu und seine Kumpel in einer Bar belauscht. Sie haben darauf gewettet, wer von ihnen dich als erstes ins Bett kriegt!...Wenn er es wenigstens ernst gemeint hätte!“, schnaubte Kane. Schlagartig ließ Lina ihn los und wich zurück. „Was?“
 

Lina hatte seine Worte genau verstanden, doch ihr Gehirn konnte konnte es nicht verarbeiten. Kane drehte sich zu ihr um. Um Kerzenschein sah sie seine traurigen Augen. „Lina, ich wollte nicht, dass es so zwischen uns läuft...“ Er kam langsam auf sie zu doch sie wich weiter zurück, bis sie an eine Wand stieß. „Ich auch nicht“, murmelte Lina und sah nach unten. Kane stand nur wenige Zentimeter vor ihr. Sein heißer Atem brannte auf ihrer Haut und ihr Verstand verschwand im Nebel ihrer Gefühle...Mit seinem linken Arm stürzte er sich neben ihr an der Wand ab und nahm ihr damit jegliche Möglichkeit zur Flucht. „Je mehr ich dich vergessen will, desto stärker werden meine Gefühle für dich“, flüsterte Kane direkt in ihr Ohr. Seine Worte brachen wie eine Flutwelle über die Magierin ein. „Mir geht es ähnlich“, flüsterte Lina und schmiegte ihre Wange an seine. Ein Grinsen breitetet sich auf dem Gesicht des Prinzen aus. „Dann hast du sicherlich nichts dagegen?“ Vorsichtig näherten sich seine Lippen den ihren...
 


 


 

Gemeinsam erkundeten Lina und Kane die Stadt Hera erneut und suchten den Ort an dem die Prinzessin des Lichts verschwunden war.

Kane hielt Linas Hand fest in seiner. Sie konnte es immer noch nicht glauben. Er war jetzt ihr fester Freund. Zwar hatten sie schon öfter Händchen gehalten, aber das war Tarnung gewesen. Jetzt war es offiziell... aber auch irgendwie Tarnung...

Das Paar kam bog in eine Straße ein, wo auf einmal ein ganzer Menschenauflauf war. Viele Standen dort mit Blumen in den Händen und legten diese an einen Stein, wo etwas drauf stand... Dann beteten sie. Verwundert sahen sie sich das Spektakel an.

„Ihr seid nicht von hier?“, sprach sie eine fremde Frau an, welche gerade vom Beten kam... „Ja, wie sind nur auf der Durchreise“, antwortete Kane. „Wen beten sie hier an?“, fragte Lina neugierig.

„Wir beten zu der Prinzessin des Lichts... Hier wurde sie zu Letzt gesehen... Ein Lichtstrahl der Hoffnung... Wir beten, dass sie lebt und dass sie uns vor den Dämonen rettet und den Sohn des Teufels besiegt, wie die Prophezeiung es besagt...“, antwortete die Frau und blickte zu dem Stein.

Die Zwei schauten ihr nach. Jetzt konnten sie erkennen, das etwas in einer fremden Schrift drauf stand. Lina erkannte, dass einige auch auf dem Amulett zu finden waren und prägte sie sich ein.

Nachdem die Fremde weg war sahen sie sich an und Lina seufzte: „Toll ich soll, die suchen, die meinen Freund umbringt.“

Der Sohn des Teufels sah ihr fest in die Augen: „Die Zukunft ist veränderbar. Die Drachen benutzen Zeitmagie und schreiben das nieder, was sie sehen.“

Sie nickte stumm... „Lass uns weiter gehen.... ich muss noch ein paar Kräuter einkaufen.“

„Kräuter? Wozu du hast doch noch genug?“, fragte er.

Sie grinste ihn an: „Wenn du vorzeitig Vater werden willst, brauche ich natürlich keine...“

„Oh“ Mehr brachte ihr Freund nicht raus.

Sie zog ihn Kopf schüttelnd weiter.

„Also ich hätte nichts dagegen, mich in Miniaturform zu sehen“, sagte Kane und zog sie an sich, als sie in eine kleine Gasse bogen.

„Dich in Klein? Bloß nicht... ein großes Baby reicht mir“, neckte sie ihn.

„Hey...“, sagte er gespielt beleidigt und küsste sie innig...

Als sie sich lösten, sagte Lina: „Mal ehrlich... ich möchte jetzt noch nicht mit der Familienplanung anfangen... schon gar nicht auf einer Mission.“

Diesmal nickte er: „Ich auch nicht.“
 

Sie folgten der Gasse und am Ende sahen sie ein verrottetes Schild mit der kaum leserlichen, verschnörkelten Buchstaben: Magierviertel

Am Ende waren nur noch mehr verwinkelte Gassen und Straßen... Die Häuser waren, im Gegensatz zu dem Rest der Stadt, herunter gekommen und einige waren unbewohnt. Trotzdem wuselten einige Menschen umher.

Kane entdeckte noch weitere Schilder: Alchemie für jeder Mann, Zaubertricks, Magierschule, Laden der Hexe Alberta, Schwarze Magie, Buchladen

„Keine Kräuter dabei...“

„Doch da, bei der Hexe Alberta, steht was von Kräutern...“

So schlugen sie den Weg in der Mitte ein und folgten dem Kopfsteinpflaster Weg.

Ganz am Ende an der Sackgasse, befand sich der Laden...

Beim Betreten verzog der Dämon seine Nase... Hier stank es!

„Riecht gut hier!“,meinte seine Freundin und sah sich erfreut um.

„Ah... Kundschaft...“, aus dem Nichts tauchte eine alte verschrumpelte Frau auf,

„Was kann ich für euch tun...“

Lina erklärte, was sie wollte und die Hexe nickte.

Sie suchte die Kräuter raus. „Fremde kommen selten zu mir.“ Die Hexe sah von Lina zu Kane, er immer noch seine empfindliche Nase rümpfte. „Dein Dämonenfreund scheint es hier nicht zu gefallen.“

Überrascht sahen Kane und Lina sie an. Kane hatte seine menschliche Gestalt mit schwarzen Haaren angenommen, um seine Herkunft zu verschleiern.

„Oh... woher?“ Vergessen war der Gestank.

„Ich kann durch Menschen schauen... Und du bist ganz sicherlich ein Dämon.. du musst hier aufpassen. Es gibt hier viele Menschen, die Dämonen hassen.“, sagte Alberta und füllte die Kräuter ab.

„Aber du mein Kind kannst auf ihn aufpassen...!“, sie gab Lina die Kräuter und diese bezahlte.

„Wartet... ihr seid auf der Suche nach etwas. Ich habe es in eurer Zukunft gesehen...“

„Sie sind eine Zeitmagierin“, sagte Lina und sah die Hexe an, „die Kristallkugel da, die ist nicht nur Deko.“ Die Frau lächelte. „Gut beobachtet, ich wusste das ein Dämon meinen Laden betritt... Und da ich sah eure gefährliche Suche nach unserer Prinzessin. Passt auf euch auf!“ Die Hexe schwieg und dachte nach... „Es gibt noch einen vierten Teil der Prophezeiung im Besitz der Drachen. Sie ist der Schlüssel...!“
 

Wenig später saßen beide nachdenklich in einer kleinen Schenke und warteten auf ihr Mittagessen.

Lina war dabei die Schriftzeichen vom Denkmal nieder zu schreiben, als eine Bedienung mit dem Essen kam. Sie sah was kurz auf die Niederschrift. „Ihr interessiert euch für die alte Sprache der Engel?“

Das Paar sah auf und die Magierin nickte. „Gibt es irgendwo ein Buch zum Übersetzen?“

Die Kellnerin schüttelte ihren Kopf. „Nein, sie wird nur mündlich überliefert vom Eltern zu den Kindern.“

„Können Sie es lesen?“, mischte sich Kane ein. Sie zögerte einen Moment und nickte dann.

„Übersetzt steht da: Die Prinzessin des Lichts wird uns Hoffnung schenken. Te Prires de Eliha ess ule Kib gif.“, erklärte sie. Sorgfältig notierte Lina, die Worte.
 


 

„Du fummelst schon wieder an dem Ding rum!“, meinte Kane und schaute vom Bett aus zu seiner Freundin. Lina saß hoch konzentriert über den Anhänger und den komischen Symbolen. „Da steht Eliha- Licht.“ Kaum hatte sie das Wort gesagt, fing das Medaillon an zu glühen und es öffnete sich einen Spalt. Vor Schreck ließ Lina es los und es fiel auf den Tisch. Es hatte sich wieder geschlossen und es ließ sich nicht wieder öffnen.

4.Kapitel: Das Treffen der Könniginnen

4.Kapitel: Das Treffen der Königinnen
 

Der Rest der Wölfe hatte inzwischen Helion erreicht und standen vor dem verschlossen Tor, des Palastes. Ihre Waffen hatten sie unter und in ihren Umhängen und Gewändern versteckt.

„Wir bitten Audienz bei Königin Thiela“, sprach Rika zu den Wachen. Grimmig sahen die Wachen auf die vier herab. „Sprechtag ist erst wieder in einer Woche.“

„Aber erst ist wichtig.“

„Da könnte ja jeder kommen!“

Leo schloss kurz die Augen und dachte nach. Wie viel konnten sie Preis geben. War einer von ihnen womöglich der Spion?

Er machte seine Augen wieder auf und musterte die Wachen unauffällig nach dämonischen Merkmalen. Den der Spion war mit 99,9 % Sicherheit dämonischen Ursprungs. Keine zu finden. Das sollte noch nichts heißen.

Trotzdem sah Leo zu Rika und gab ihr ein Zeichen.

Souverän trat sie noch einen Schritt vor. „Ihr wisst wohl nicht mit wem ihr es zu tun habt?, oder?“ Sie wartetet keine Antwort ab. „Ich bin Königin Rika Hiwatari von Nyx und ich komme in einer wichtigen Angelegenheit um eure Königin zu sprechen! Verstanden!?“

Verunsichert sahen sich die Wachen an. „Benachrichtige du die Königin“, sagte der Mann und die weibliche Wache machte sich auf den Weg zum Palast.

Die Freunde mussten eine Stunde warten, bevor sich für sie die Tore öffneten.
 


 


 

Platsch, der mit Wasser getränkte Wischmop traf auf die Fliesen. Schon seit Tagen musste Ritchy Strafdienst leisten und die Räume der Engelsuniversität schrubben! Und für was? Dafür das er in seinem Bericht die Wahrheit geschrieben hatte. Das er seinen Auftrag zwar erfüllt hatte, aber nicht nach Protokoll. Wütend wirbelte der Engelsstudent den Besen umher. Wir sehr er Amor hasste. Das Wasser spritze auf die Möbel und zu seinem Schrecken in Amors Gesicht.

Der Liebesengel mit dem blond gelockten Haaren sah zornig auf Ritchy. „RITCHY!“

„Ent--- Entschuldigt, bitte Sir“, stammelte er.

„Was soll ich bloß mit dir machen?“, seufzte Amor.

„Ich, weiß es nicht“, Ritchy ließ seinen Kopf hängen. Er war zu nichts zu gebrauchen.

„Du sollst noch eine Chance bekommen“, sprach Amor weiter. „Super!“ Vor Freude warf Ritchy den Besen weg. Erneut spritze es Wasser.
 

„Es ist mir neu das Nyx eine Königin hat“, sprach Königin Thiela. Der Thron neben ihr war leer, also war ich Mann König Kouya unterwegs. Doch neben ihr stand ein alter Mann in Roben.

„Seit einigen Jahren bin ich die Königin... Ich war beschäftigt das Land aufzubauen. Aber es wundert mich, das die Informationen noch nicht zu euch durchgedrungen sind“, sprach Rika. Ihre Freunde knieten hinter ihr noch, vor der Königin.

Sie nickte: „Wir haben unsere eigenen Probleme, vielleicht daher... Nun Ihr spracht von einem wichtigen Anliegen....Was ist es?“

Rika schielte zu Seite... Wachen überall... Sie könnten alle Spione, Feinde sein. „Nun das würde ich lieber an einem ruhigen Ort mit Ihnen besprechen.“

Königin Thiela hatten den Blick von Rika bemerkt und sich erhoben. „Nun gut. Folgt mir.“ Eine Wache trat vor. „Eure Majestät, Ihr solltet Ihnen nicht trauen!“ „Du stellst mein Urteil in Frage?“ „Nein, ich meine...“ „Wir können Ihnen trauen!“, sagte der alte Mann auf einmal. „Jawohl“, die Wache verbeugte sich und trat zurück.

In einem gemütlichem Raum mit Sesseln, Sofa führte sie Königin Thiela. „Dieser Raum, ist absolut abhörsicher. Nun verratet mir euer Anliegen.“

„Einer meiner Leute, hat diesen Brief bei einem Dämonenlord gefunden... Wir wollten sie warnen.“
 


 

Sehr geehrter Lord Dwin,
 

hier verläuft alles nach Plan. Wir eure treuen Diener überwachen, das königliche Paar. Sie ahnen nicht das geringste. Er ist mit dem Sohn Richard, viel unterwegs und bemerkt nicht mal das Leiden der Königin... Diese ist besessen davon, die Tochter Angellina zu finden... Von der Prinzessin des Lichts ist keine Spur zu finden. Das Kind ist mit Sicherheit Tod.

Unsere Königin ist schon informiert.

Hemera ist geschwächt, bald können wir zuschlagen.
 

Hochachtungsvoll

Ihr treuer Untergebener
 

Königin Thiela las diesen Brief mehrmals durch und reichte ihn an ihren Begleiter weiter. Ihre Mine verriet nichts. „Wir werden ausspioniert. Aber sagt, Ihr seid die Königin von Nyx, seid ihr damit nicht auch die Königin der Dämonen?“

„Nicht alle Dämonen dienen mir, wie meinem Vater“, meinte Rika. Verwirrung war in das Gesicht geschrieben...dann erhellte es sich. „Verstehe, Ihr seid Urions menschliche Tochter... Aber um auf den Thron zu kommen, hätten ihr ihn nicht töten müssen?“ „Nun mein Bruder brachte ihn um, und setze mich auf den Thron“, erklärte Rika. „Der Brief ist echt“, sagte ihr Berater und unterbrach damit das Gespräch der Königinnen. „Es weißt sogar euer Siegel auf. Wir haben hier tatsächlich einen Spion.“ „Also einer meiner engsten Vertrauten.“

Die restlichen Wölfe hatten sich bisher im Hintergrund gehalten und die Szene verfolgt. Doch auf einmal stieß Gon aus. „Ihr seid Meister Van!“ Der Mann lächelte. „Genau, Wächter.“

„Hättest du ihnen etwa misstraut, Alter?“, fragte Lugan ihn und tauchte aus Leos Schwert auf. „Aber nein, Lugan.“

„Sie sind die Wächter, von denen du immer erzählst?“, sprach Königin Thiela.

„Genau. Das sind Rika Hiwatari mit Arrow, Leo Akiyama mit Lugan, Gon Time mit Dragan und Tac Kibou mit Drazuka und sie sind hier um zu helfen und über den Frieden zu wachen. Und ich denke ihr habt bereits einen Plan.“

Leo nickte.

Endlich setzen sich sich in die Sessel und die Königin orderte was zu Trinken und einen kleinen Snack in die Stube.
 


 


 

„Das ist doch nicht dein Ernst!?“, rief Tac entsetzt aus und besah sich sein Neues Outfit. „Doch, leider ist keine Stelle mehr frei und als Dienstmädchen, kannst du dir einen guten Überblick erlauben“, meinte Leo grinsend und richtete Tac das Kleid zurecht und verpasste ihm eine blonde Langhaarperücke.

Tac schnaufte: „Warum darf Rika ihre Hosen anbehalten?“

„Nun... Wenn es dich beruhigt, ich ziehe einen Rock drüber“, grinste sie, „außerdem fällt das in der Küche nicht so auf.“ Rika griff nach einer braunen Perücke.

Gon sah sie sich an. „Ich werde euer Chunin, Verbindungsmann sein. Meine Tarnung ist der junge Magier, welcher Meister Van besucht und bei ihm in die Lehre gehen darf.“

„Und was bist du, Leo?“, fragte Tac. „Hoffentlich das Dienstmädchen Nr. 2.“

„Aber nein, ich bin der neue Stallbursche, gestern ist gerade eine neue Stelle frei geworden“, grinste Leo.

Aufgebracht öffnete Tac seinen Mund und schloss ihn dann wieder. Er wollte nicht streiten, stattdessen raffte er würdevoll seine Rücke und verließ ihre Unterkunft.

Offiziell war Königin Rika am Vortag abgereist. Meister Van hatte ihnen in den Katakomben eine kleine Einsatzbasis errichten lassen. Welche sie mit Gons Schutzrunen schütze.

Doch jetzt mussten sich die Wölfe trennen und so tun, als kennen sie sich nicht.
 


 

„So Kathrin, das ist ab heute dein neues Zimmer“, wies das andere Dienstmädchen Ann, Tac sein Zimmer zu, „hier leben auch noch zwei andere und ich.“

Tac, der sich jetzt Kathrin nannte nickte stumm.

Die Kammer war recht klein: Vier Betten, dazwischen stand nur ein Nachtschrank. Gegen über von den Betten, hatte jeder einen Schrank und am Ende des Raums befand sich ein Tisch mit zwei Stühlen. Alles war sehr schlicht gestaltet. „Wohnen alle Dienstmädchen im Schloss?“, fragte der Ninja mit verstellter Mädchen Stimme.

„Aber nein. Einige wohnen in der Stadt, bei ihren Ehemänner oder Famile...Dies ist nur für die, die von weiter her kommen und die sich keine eigene Wohnung leisten können. Komm ich führe dich hier weiter rum. Dann geht es an die Arbeit. Es ist eine neuer Gast für Meister Van eingetroffen.“
 

„Levi!“, rief der Stallmeister. „Wo bleibst du? Nur weil du neu bist heißt es nicht, das du alle Freiheiten hast!“

Leo kam angetrappt, „Meister?“

„Du kümmerst dich um das Pferd, unseres Gastes. Und hilft ihm beim Abladen!“

Leo ging auf dem Fremden zu und hielt sein Pferd fest, sodass der Schwarzhaarige Absteigen konnte. Leo musterte den Ankömmling. Jeder war für ihn verdächtig.

Der Gast sah von der Reise sehr mitgenommen aus und hatte dringend eine Rasur nötig. Die Schwarzen Haare erzählten Leo, das er aus Nyx oder einem anderen Dämon herrschenden Land stammte oder einfach nur Vorfahren hatte.

Sein Pferd war mit allen möglichen beladen, aber am meisten fiel die Truhe auf.

Leo band das Pferd fest und hievte die Truhe herab, welche so schwer war, als wären dar Steine drin. „Sei vorsichtig, das ist mein kostbares Arbeitsmaterial drin“, meinte der Besitzer.

Erschrocken sah Leo zu ihm. Nicht wegen des Inhalts, sondern seine Stimme... Das war Gon! Er hatte seinen Freund überhaupt nicht erkannt.

Weitere Diener aus dem Palast kamen herbeigeeilt und nahmen Leo die Truhe ab. Einer sprach: „Seid ihr Meister Justus? Der von Meister Van erwartet wird?“

Meister Justus nickte: „Der bin ich. Das war eine harte Reise, bitte seid so gut und lasst mir ein heißes Bad ein, ehe ich dem Meister einen Besuch abstatte.“

Ein Diener eilte in den Palast herein. Während die anderen die Truhe in den Palast trugen und Leo war sich sicher, darin befanden sich Steine.
 

Ein Diener kam auf die zwei Dienstmädchen zu geeilt. „Was gibt es Henry?“, fragte Ann ihn. Der junge Mann stoppte. „Meister Justus ist bereits angekommen und er wünscht sich eine heißes Bad.“

„Wird sofort erledigt. Komm Kathrin“, sprach Ann und führte Tac durch die wirren Gänge.

Das Zimmer von Meister Justus, war das Gegenteil vom Dienstmädchenzimmer.

Ein Prunkvolles Zimmer mit viel Platz. Das Himmelbett hätte locker für drei, vier Personen gereicht. Das Bad war abgetrennt, in denn führte Ann, Kathrin und zeigte ihr die große weiße Badewanne und ließ Wasser ein und deutete zu dem neuen Dienstmädchen Handtücher bereit zu legen und ihr den Badeschaum zu reichen. Ann selbst feuerte den Ofen an.
 

Rika fand sich in der Küche wieder, vor ihr stand eine rundliche, Köchin, die ihr die Küche erklärte- das hieß sie zeigte in eine Richtung und bellte die entsprechende Bezeichnung dazu.

"Fang an!"

Auf einmal hielt die Königin von Nyx einen Kochlöffel in der Hand und wurde zum nächsten Topf geschoben in welchem ein Eintopf vor sich hin köchelte.

Unsicher sah sie sich den Topf an und streckte den Löffel rein.

"Um rühren! Gut umrühren!" Sie tat wie geheißen. Das fing ja gut an. Bei dieser stumpfsinnigen Arbeit, konnte sie sich wenigsten heimlich umschauen.

Außer ihr und der Chefköchin, befanden sich noch zwei andere Köche hier und ein Küchenjunge.

Der Küchenjunge hatte sich heimlich in eine Ecke verzogen und kaute einen Apfel, sicherlich hatte er diesen stibitzt, Er sah harmlos aus, doch sie wollte sich nicht täuschen lassen. Auch er beobachtete die Angestellten.

Die beiden Köche waren schwer beschäftigt und eilten in der Küche umher. Mal waren sie am braten, schneiden, umrühren.... Der Schweiß rann ihnen von der Stirn.

Die Chefköchin verzierte gerade eine Torte und starrte Rika, welche nun Julia hieß finster an. Schnell schaute sie ertappt weg. Schielte dann aber zum Küchenjungen, welcher auch seinen Blick auf ihr ruhen hatte.

"Diego! Wo steckst du schon wieder, du Nichtsnutz!", brüllte sie durch den Raum.

Der Junge erstarrte und rief: "Hier Madame Elsa!" Diego stolperte in ihre Richtung.

"Bring mir den Servierwagen!"

Er stolperte aus der Küche.

5. Kapitel: Verfolgt

5. Kapitel: Verfolgt
 

"Wir werden verfolgt", flüsterte Kane in Linas Richtung.Sie ritten gerade durch eine felsige Berglandschaft. Lina sah auf, denn sie war gerade dabei die Landkarte zu studieren.

"Hmm.."

"Es sind mindestens Zwei und ich wette mit dir das einer davon dieser Bailey ist", knurrte Kane.

"Was will er bloß von dir?", fragte Lina und ritt einen Schritt schneller. "Tss... den stört es, dass ein Dämon in seinem Land ist..."

"Kommt wahrscheinlich nicht oft vor."

"Hmm nicht wirklich... Nach Nyx verirren sich auch nicht viele Engel... Trotzdem lassen die meisten Dämonen sie in Ruhe, wenn sie ihnen nichts tun", meinte Kane. „Das heißt du glaubst, dass Bailey ein Engel ist? Ich dachte nicht viele treiben sich unter den Menschen rum", sagte sie und sah ihn an. Ihr Freund schwieg für eine Weile und dachte nach. „Ich weiß nicht, ich hatte aber von Anfang an so ein komisches Gefühl bei ihm."

Schweigsam ritten sie noch eine Weile neben einander, die Nacht hüllte sie irgendwann vollständig ein. Als die Pferde eine Rast brauchten hielten sie an und bauten sich ihr Lager.

Der Wolfsdämon ging jagen und kam mit einem Hasen zurück, während Lina Feuerholz sammelte.Kane war dankbar, als Lina wieder ihre Schutzsteine aus der Tasche zog und um ihr Lager verteilte.

Anschließend aß das Paar ihr Mahl und genossen die Ruhe am Lagerfeuer, doch letztendlich krochen die Zwei todmüde in ihr Zelt. Der Tag war lang und hart gewesen.
 

Der Dämon war gerade eingeschlafen, da zuckten seine Wolfsohren, welche er in der Nacht ausgefahren hatte.

Etwas raschelte im Gebüsch und es war nicht tierischen Ursprungs. Es kam näher.

Stimmen.

„Sie müssen hier irgendwo sein..."

„Bist du sicher? Sie könnten schon längst über die Berge sein."

„Nein, sie sind hier. Ich kann den Dämon riechen. Der stinkt." Das war eindeutig Baileys Stimme.

Kane roch an sich selbst. Er stank überhaupt nicht.... Nun ja vielleicht ein wenig nach Schweiß.

„Wenn du dir da so sicher bist."

Er konnte hören wie zwei Männer ihre Schwerter zogen und einer den Stab seiner Schwertlanze, fester packte.

Dann hörte er das schleichen von drei Männern. Ihre Stiefel knirschten im sandigen Stein. Und auf einmal standen sie mitten im Zelt.

Kane versteifte sich und zog Lina fester an sich. Seine Sinne arbeiteten auf Hochtouren.

Lina war inzwischen auch aufgewacht. Ihre Atmung hatte sich verändert.

Ihre Verfolger liefen einfach durchs sie ihn durch. Seine Wolfsohren zuckten, och der Dämon entspannte sich erst, nachdem er ihre Verfolger nicht mehr hörte.

„Diese Steine sind echt gut.“ Lina nickte.
 

Die zwei Ninja bauten ihr Lager nach dem Frühstück ab und Lina holte noch mal die Karte hervor.

„In welche Richtung sind sie?“, fragte sie Kane. „Zu Letzt habe ich sie dort gehört.“ Er zeigte nach Norden.

Lina starrte wieder auf das Papier. „Sie haben den Pass zur Hafenstadt Selt genommen. Was auch unser Ziel ist.“

Sie hatten vor ein Schiff von Selt zur Dracheninsel Taiyo zu nehmen. Selt war die einzige Hafenstadt von der Schiffe dahin fuhren.

Wie es aussah mussten sie umkehren und einen anderen, längeren Weg nehmen. Wenn sie ihnen nicht in die Arme laufen wollten.

Kane beugte sich von Hinten über sie und schaute ebenfalls auf die Karte. „In Selt werden wie sie vielleicht treffen. Daher sollten wir nicht doch den kurzen Weg nehmen?“

Sie sah zu ihm hoch und dachte nach. „Nein. Keine unnötigen Kämpfe.... Ich hoffe in Selt auf mehr Menschen und das Bailey und der Unbekannte uns da nicht angreifen.“

„Du meinst mich nicht angreifen“, meinte Kane trocken und seine Freundin schwieg.Doch innerlich schwor er sich, sollten sie Lina verletzen, dann würde er sie zerfetzten.
 

Die Königin massierte sich ihre schmerzende Schulter. Den gestrigen Tag hatte sie fast nur gerührt und Töpfe geschleppt. Rika beschloss, wenn sie wieder zu Hause war, würde sie ihrem Personal danken und ihnen mal was Gutes tun. Was für eine Arbeit. Sie schaute sich um und sah wieder dem Küchenjungen hinter sich.

„Hey!“ Der Junge wich hastig hinter ein Fass, doch die Rothaarige baute sich vor ihm auf. „Warum verfolgst du mich?“

Diego kauerte sich zusammen. Doch Rika bemerkte,das er nur so tat. Finster sah sie ihn an.

„Wi--rrr haaa-ben dennnnn sel-ben Weg“, stammelte er. Rika schnaubte. „Auch gestern Abend zu meinem Zimmer?“

„Du--- hast aber angefangen. Du hast mich zuerst beobachtete!“, konterte der Junge. „Natürlich!“, antwortete Rika, „ich bin schließlich neu hier. Da schaue ich mich erst mal um und sehe mir meine Mitmenschen genauer an!“

Nach diesen Worten, drehte sie sich Wortlos um und ging zu ihrer Arbeit. Sie gab dabei Arrow ein Zeichen.
 

Der Falke saß auf einem Dach uns schaute zu dem Jungen runter, welcher gerade etwas auf einem Zettel notierte. Seine Augen verengten sich.

Auf dem Paper stand:

Eine Erbse in die Suppe.

Eine von Vier neuen Zutaten.

Häh? Was sollte das den heißen? Nachdenklich hüpfte der Vogel auf der Dachrinne hin und her.
 

Während seine Freunde hart arbeiten, genoss Gon seinen dampfenden Tee und sah sich in einem von Meister Vans Arbeitszimmern um.

Im Hintergrund tropfte ein Experiment mit einer blauen Flüssigkeit. Hier und dort waren Bücher aufgeschlagen oder flogen Notizen umher. Gon hätte nicht, gedacht das sein Vorbild so unordentlich war.

Er nahm einen Schluck und schlenderte zum Fenster. Auf einem Dach in der Nähe erkannte er Arrow, welcher gerade los fliegen wollte. Gon öffnete das Fenster und genoss die frische Luft. Doch eigentlich wollte er nur von dem Falken bemerkt werden.

Was Arrow auch tat. Er stürzte sich aufs Fenster, sodass Gon erschrocken zurück wich.

Der Wind den der Vogel erzeugte, ließ die Blätter im Raum umher wirbeln. „Hilfe!“, stieß Gon aus.

Arrow wisperte kurz die Worte von Diegos Zettel ins Ohr, da kamen auch schon zwei Wachen angerannt.

„Meister Justus? Alles in Ordnung?“ Doch da wurde der Vogel schon gesichtet.

„Hey, Weg da Vogel!“ Eine Wache stach mit dem Speer nach ihm und jagte den Falken so aus dem Fenster. Die andere Wache schlug dann hastig das Fenster zu.

„Keine Angst, Meister. Das Vieh ist weg.“

Vieh, das war wohl Arrows neue Spitzname. Federvieh, Mistvieh... so nannte ihn Rika hin und wieder...

„Äh.. Danke“,murmelte der Magier.

„Dieses VIEH“, stieß er dann auch noch aus, nach dem er festgestellt hatte, dass sein Tee nicht mehr in der Tasse war, sondern auf seinem Gewand.

Grummeln ging er sich umziehen, und notierte die Worte gleich in sein Notizbuch, allerdings in seiner Geheimschrift.
 


 

Lina und Kane hatten einen anderen Weg gefunden. Einen schmalen Waldpfad der zu der Hafenstadt Selt führte.

Von weiten hörte der Dämon, die vielen Männer im Gleichschritt marschieren. Soldaten.

Mit einem Satz saß er hinter seiner Freundin im Sattel.

„Hey was soll das?“, beschwerte sich diese. „Ich hab Sehnsucht nach dir“, flüsterte er ihr ins Ohr und küsste ihren Nacken, was bei ihr ein Kribbeln verursachte.

Ihr Pferd stoppte und sie drehte ihren Kopf zu ihm, um ihn zu küssen.

Kurz vor seinen Lippen stoppte sie. „Wir sollten nicht vergessen zu arbeiten“, wisperte sie. Doch er schlang nur seine Arme um sie und trennte die letzte Distanz zwischen ihren Lippen.

Die Soldaten kamen näher und in Sichtweite und erblickten das junge Paar.

„Hey ihr zwei! Trennt euch für ein paar Minuten und verbeugt euch vor eurem König!“, rief ein Soldat und die zwei schreckten auseinander.

Lina und Kane wichen an den Rand mit ihren Pferden und verbeugten sich. Trotzdem schielten sie nach oben.

König Kouya von Nyx war nicht zu übersehen. Seine blonden Haare strahlten hell und stachen auch zwischen den anderen blonden Haaren hervor. Er trug eine schwere Rüstung und ritt auf einem Einhorn.

Sein Sohn Richard, war etwas jünger als Kane und Lina. Er ritt stolz neben seinem Vater und warf Kane einen abfälligen Blick zu. Der König hielt vor den Zweien an.

„Was führt ein Paar in diese einsame Gegend?“

Lina antwortete: „Wir suchen meine Schwester. Man sagte uns in Hera, dass sie nach Selt mit ihrem Mann gezogen ist.“

Der König nickte.

„Der Pass ist ein kürzerer Weg.“

„Echt? Siehst du Kai, da hatte ich doch Recht!“, sagte sie böse zu ihrem Freund.Er nahm ihr die Karte ab um sich zu vergewissern, dann grummelte er gespielt. „Ja, du hast gewonnen... Aber zurück gehen lohnt sich nicht mehr.“

Etwas war zu hören. Flügel, aber zu groß für ein Vogel. Kai schaute nach oben. Alle Anwesenden folgten sein Blick. Es war ein Einhorn, mit einer Reiterin.

Das silber- graue Tier landete neben dem König. „Hast du was herausfinden können, Haruka?“

„Ja, Ich bin Bailey und Sid begegnet. Die Zwei verfolgen einen Dämon, seit Hera. Er hat wohl eine Hemeranerin entführt. Jedenfalls war er sehr sauer“, erzählte die Frau.

Kane und Lina erstarrten innerlich. Diese Mistkerle.

Der König nickte. „Okay, wir halten Ausschau nach ihnen. Haruka, begleite du die zwei Zivilisten sicher nach Selt.- Männer wir reiten weiter.“
 

„Und wem habe ich das vergnügen? Ich bin Haruka Kirayama und das ist mein Partner Silberpfeil“, stellte sich die Ritterin vor.

„Ich bin Kai Hiwatari und das ist meine Freundin Lina. Wir sind auf der Suche nach ihrer Schwester, welche wohl von Hera nach Selt gezogen ist“, sagte Kane.

Die Reiterin musterte das Paar genau. Sie passten haargenau zu der Beschreibung von Bailey. Doch sie wirkten wie ein normales Liebespaar. Er hatte sie auf keinen Fall entführt.
 

Zu nächst ritten sie schweigend weiter. Bis die Ritterin fragte: „Wie heißt denn die Schwester?“ „Angelina“, antwortete Lina und holte zu Haruka Kirayama auf, welche den kleinen Trupp bisher angeführt hatte. „Und ihr Mann heißt Brad“, das war der erst beste Name der ihr ein fiel. „So viel ich weiß ist er Händler... sie haben geheiratet, als ich in Nyx war, erzählten meine Eltern. Ich suche sie, um sie zu beglückwünschen und ihr meinen Freund vorzustellen“, erzählte Lina.

Haruka warf einen kurzen Blick zurück auf Kai, welcher den Frauen still folgte. „Dann muss es was ernstes sein mit ihm.“ Lina nickte. „Aber er sieht wirklich gut aus und Eure Eltern müssen ihn akzeptiert haben.“ Wieder nickte Lina, aber insgeheim fragte sie sich schon wie ihre wirklichen Eltern auf einen Dämon, als Freund akzeptiert hätten. Es gab Momente, da hätte sie Rat von ihnen gebraucht. Lebten sie noch? Wer waren sie? Hatten sie sie weggeben, wenn ja, warum? Lina wusste nur, dass man sie und Ritchy vor sechzehn Jahren auf der Schwelle des Waisenhauses gefunden hatte. Sie war damals zwei Jahre alt gewesen. Das Mädchen hatte ihre Namen „Lina und Ritchy“ gemurmelt. Mehr wusste sie nicht.

„Was ist mit Euch? Wie ich sehe seid ihr verheiratet. War es leicht?“, fragte Lina neugierig. Haruka Kirayama lachte. „Oh, nicht wirklich... Mein Bruder kann so beschützerisch sein.. Yun hatte es nicht leicht... Aber ich habe es Kouya schon gezeigt.“

„Kouya? Wie der König?“, fragte Kai von hinten.

„Ja, der König ist mein Bruder“, grinste die Ritterin. Abrupt blieb das Paar stehen und starrte Haruka Kirayama an. „Er und Thiela, kennen sich schonlange...Aber ich war damals, doch ganz schön überrascht, als mein Bruder die Prinzessin geheiratet hat“, lachte die Ritterin.
 

Die Einhornritterin brachte die Zwei nach Selt. Selt war eine typische Hafenstadt. Viele Schiffe und Boote lagen am Kai. Doch in der Ferne tauchten die Schemen der Fischerboote auf. Es stank entsetzlich nach Fisch im Hafen, wo die Händler versuchten ihre exotischen Exemplare zu verkaufen.

Aber das Beeindruckendste war der Schatten des gigantisches Berges, welcher aus dem Wasser zu wachsen schien. „Der Vulkan gehört zu Taiyo, der Dracheninsel. Schon allein die Aussicht zieht viele Touristen her“, erklärte Haruka. „Kann man die Insel auch besuchen?“, fragte Kane und trat an die Kante es Kais.

Haruka zuckte mit den Schultern. „Nun, einige Schiffe verkehren zwischen Selt und Taiyo und treiben Handel mit den Drachenmenschen, welche am Rande der Insel leben. Hin und wieder gehen auch Abenteurer auf die Insel ins Innere. Manchmal kommt einer wieder. Aber Dämonen haben mit Sicherheit eine größere Chance“, sagte sie an Kane gewandt. Sie wusste das er ein Dämon war! Trotz seiner menschlichen Gestalt!

Lina legte ihm die Hand auf den Arm und sah ihm in die Augen. Ich komme auf jeden Fall mit.

Die Frau sah die Zwei an. „Ihr habt vor Taiyo zu besuchen.“ Es war eine Feststellung. „Naja, wenn ich schon mal hier bin“, meinte Kai achselzuckend, „Und schlimmer als die Hölle wird es schon nicht sein.“

„Nun, wer weiß“, sagte Haruka und schaute zu Insel, „Schließlich stammt ihr Dämonen ja von den Drachen ab, und ich glaube schon, das es mächtige Wesen sind. Sie bleiben nur lieber unter sich. Nur selten fliegt einer ans Festland. Manchmal sieht man hier im Hafen einen von den Drachenmenschen... Wart Ihr schon mal in der Hölle?“

„Ja“, murmelte Kai, „mein Vater hat mich darein geworfen... Lina hat mich da wieder raus geholt.“

„Klingt nicht gut.“ „Nein... Ich bin das weiße Schaf der Familie“, sagte Kai und sah Lina an. „Weiße Schaf?“, Haruka lachte. „Nun... ich denke ihr solltet die Suche nach der Schwester fortsetzen.“

„Ja“, sagte Lina und wandte sich um. Solange Haruka noch da war, mussten sie schließlich so tun. Sie griff nach den Zügeln ihres Pferdes und führte es doch die Menge.

An einer Hafenkaschemme hielten sie an. Das Haus war herunter gekommen, aber es strömten viele Matrosen ein und aus. Hier konnten sie sich sicherlich nach einer Überfahrt erkundigen. Haruka hatte sich am Hafen von ihnen verabschiedet.

Kaum war er durch die Tür, hatte der Dämon das Bedürfnis wieder kehrt zumachen, um einen Kampf zu vermeiden oder dem Typen in die Fresse zu hauen.

Bailey hatte sich mit dem Barmann unterhalten, doch als die Tür aufging hatte er sich dahin gedreht. Nun grinste er durch die dämmrige Bar.

6. Kapitel: Die Dracheninsel

6. Kapitel: Die Dracheninsel
 

Eine Erbse in die Suppe.

Eine von Vier neuen Zutaten.
 

„Nun, das klingt wie ein Rezept“, meinte Dragan. Der Drache hockte auf einer abgebrochenen Säule in den Katakomben. „Hmm du denkst aber immer nur ans essen!“, kommentierte Arrow, „dann wirkt das aber, wie von einem, der die Sprache nicht beherrscht, bzw. jemand der es schriftlich nicht umsetzen kann.“

Die Wölfe hatten sich in den späten Abendstunden in ihrer Basis getroffen, um sich auszutauschen.

„Das ist ein Code“, sagte Leo. Der Anführer schaute Gon über die Schulter während dieser Schrieb.

„Dann ist der Kerl auch ein Spion?“ Tac war froh für ein paar Stunde, das Kleid und die Perücke loszuwerden und so nutzte er die Chance für ein paar Karateübungen.

„...“, überlegte Rika, welche an der Wand lehnte und die Arme verschränkt hatte. „Er hat das ganze nach der Begegnung mit mir aufgeschrieben. Das bedeutet was!“

Das fahle Mondlicht schien durch eine kleine Öffnung aus der Decke in die Kammer und spendete gerade genug Licht, sodass Gon lesen und etwas notieren konnte. Auf Feuer wollten sie verzichten, um nicht doch Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.

„Es hat sich was verändert, mit deiner, mit unserer Ankunft hier...“ Leo fing an auf und zu gehen. Seine Leute verlassen sich auf ihn. Er war ihr Anführer... Es war auch eine Prüfung für ihn, wenn er König werden wollte. Überblick behalten und die Fakten ordnen.

Vier Zutaten. Suppe. Das waren die Schlüsselworte.... Die Suppe war das Ganze... Der Hof. Neue Zutaten... Neuankömmlige... Sie waren neu. Leo sah auf seine Freunde. Wenn er die Tiere nicht mitzählte waren sie zu viert. Sie waren die vier neuen Zutaten... Die Erbse... Damit war Rika gemeint.
 


 

Beruhigend legte Lina ihre Hand auf den Arm ihres Freundes. Der Dämon zitterte. Ein falscher Reiz und der Dämon würde seinen Drang sich auf den Engel zu stürzen nachgeben.

Langsam wanderte ihre Hand zu der seinen. Er löste die Faust, sodass Lina seine raue Hand umfassen konnte. Sein Zittern legte sich. Diese Frau hatte die Macht ihn zu beruhigen.
 

Ihr Blick richtete sich starr auf den blauhaarigen Mann, welcher ihren Freund verletzt hatte. Neben ihm stand ein blonder Mann. Das musste Sid sein. Im Gegensatz zu Bailey, sah er freundlich und aufrichtig aus. Er hatte einen Drei-Tage-Bart und flirtete mit einer Bedienung und achtete nicht auf die Neuankömmlinge.

In der Öffentlichkeit legte Kane oft eine unantastbare, lustige, freundliche Maske auf. Doch in Momenten wir diesen bröckelte sie. Er war wie seine Schwester ein sehr gefühlvoller Mensch... Dämon, was aber nur seine Freunde merkten.
 

Er wusste nur eins. Er hasste Bailey. Und warum? Weil dieser ihn ohne jeglichen Grund zu hassen schien.

Linas Hand gab ihm halt, lies ihn wieder runter fahren. Ihm die Fresse zu polieren brachte nichts, außer sinnloser Befriedigung und eine Schlägerei. Und er wollte keinen Ärger. Das was er wollte, war einfach nur Ruhe.

Seine Freundin zog ihn Richtung Bar. Vereinzelte Matrosen sahen sie an, wandten sich dann aber wieder ihren Bier zu.

„Zwei Bier“, bestellte sie an der Bar. Neben ihr regte sich dieser Sid. „Kleine nicht ein wenig zu jung für Alkohol?“ Lina sah ihn an. „Bin letzten Monat achtzehn geworden.“

„Ah im Blumenmond geboren. Ich sehe die Blume erblüht gerade...“, flirtete Sid.

Ob Lina tatsächlich da geboren war, wusste sie nicht. Es war der Monat, in dem sie auf der Schwelle des Waisenhauses abgelegt wurden war. Da fiel ihr ein das Kane tatsächlich im Blumenmond geboren wurde. Am sechsten Tag... Nun zu ihm passte eher Dunkel oder Feuermond...
 

Kane ignorierte den Kerl und nahm sein Bier entgegen. Genussvoll nippte er daran. Es war schon lange her. Lina nahm einen auch einen Schluck und verzog das Gesicht. Wir konnte man(n) es nur trinken? Ein Grinsen huschte über das Gesicht des Dämons. „Schmeck`s?“ „Ja.“ Er wusste sofort das Lina log, sich aber vor Sid keine Schwäche zeigen wollte.

Auch Sid beobachtete sie interessiert. „Was führt euch in diese Gegend?“ Er gab nicht auf und wollte das Gespräch fortsetzen.

„Wir suchen meine Schwester und ihren Mann. Die zwei heißen Angelina und Brad. Er ist ein Händler und sie sind vor wenigen Wochen hergezogen sein“, erzählte Lina ihre Geschichte. Sid dachte nach, während Bailey hinter ihm schnaubte. „Das ist doch glatt gelogen.“ „Hmm“, dachte Sid zögerlich nach, „ich weiß nicht so recht. Ich meine der Kapitän von irgendeinem Schiff hat einen Händler an Bord der Brad heißt.“

Lina schaute Kane an. Dieser saß kerzengerade und starrte seinen leeren Bierkrug an. Als sie wieder zu Sid schaute, schob sie ihm ihren entgegen, fragte sich aber doch im stillen, wie gut ein Dämon Alkohol vertrug.

„Das könnte er sein. Wie heißt das Schiff?“ Der Blonde zuckte mit den Schultern: „Weißt du es noch, Bailey?“ Der Angesprochene war vertieft in seiner Beobachtung mit dem Feind und schreckte hoch. „Wie? ... Das Schiff....Keine Ahnung... Ich glaube Drachenwind, oder so. Nur mit denen haben wir gesprochen.“

„Oh danke, das hilft uns bei der Suche. Kai bist du fertig?“ Kane leerte nun auch Linas Krug und schob den Barmann ein paar Münzen hin.

Irgendwie nahm er die Welt verschwommen war. Alles war verzerrt. Und Bailey störte ihn auch nicht mehr. Alles war so wundervoll...

Mit wackeligen Schritten folgte er Lina.

„Hey Dämon!“ Ruckartig drehte Kane sich um. Ein Fehler. Durch den Schwung hatte er sein Gleichgewicht verloren und krachte auf einen Tisch. „Das Monster randaliert!“, brüllte Bailey und wollte sich auf Kane stürzen. Der Typ braucht dringend eine neue Wahrnehmung, seufzte Lina innerlich und zerrte ihren betrunken Freund hoch. Was hatte sie daraus gelernt? Wenn sie ein Dämon, das nächste Mal angreift, lade ihn zu zwei Bier ein.

Sid versuchte seinen Kumpel festzuhalten, doch dieser raste auf Kane zu, welcher in sich gerade auf Lina gestützt hatte. Die restlichen Gäste verfolgten gespannt das Spektakel, endlich ein bisschen Action. Lina seufzte und bugsierte den Dämon auf einen Stuhl und stellte sich vor ihm. Er bekam nichts mit, die Welt war immer noch verschwommen. „Weg von ihm“, zischte Bailey, der Mann mit dem Engelsblut. „Nein. Er hat dir nichts getan“, sagte sie ruhig. „Er ist ein Dämon!“, bellte der Engel.

„Ja und? Er greift aber niemanden an, der ihm nichts getan hat!“ Lina wurde lauter, sodass alle sie hören konnte. Sid trat zu ihm. „Sie hat recht. Er hat dir nichts getan.“

„Er nicht... Ein Dämon hat meine Freundin verschleppt... Sie war in Nyx, eine Freundin besuchen und kam nicht wieder!“, rief er verzweifelt.

Mitfühlend sah Lina ihn an. „Es bringt aber nichts, dein Problem auf meinen Freund zu projizieren!“, sagte Lina, „Er ist nicht derjenige der deine Freundin hat... Geh sie suchen, kämpfe um sie. Aber bitte mit dem Richtigen. Nicht alle Dämonen sind schlecht, es gibt auch ein paar weiße Schafe dazwischen.“ Bailey sah sie beschämt an. „Du hast recht... Ich hatte nicht die Kraft dazu.“ Das ging aber schnell ihn zu begehren. Sie hatte wohl einen Wundenpunkt getroffen.

Der Mann ballte seine Fäuste und schlug verzweifelt auf den Tisch. „Meine Freundin sah dir sehr ähnlich“, schluckte er bitter. Die Emotionen hatten sich in ihm angestaut und brachen raus.

„Daher hasse ich Dämonen... Ich sah den Kerl einmal. Er war stark. Ein Eisdämon mit eisblauen Haaren. Kevin...“

Bei den Namen zuckten Lina und Kane zusammen. Er war ihnen wohlbekannt. Sid war die Reaktion nicht entgangen: „Ihr kennt ihn.“ Mit einem Schlag war der Dämon nüchtern. „Ich hasse ihn“, knurrte er. Sid und Bailey sahen sich an. „Wir hatten ein paar unliebsame Begegnungen. Schließlich habe ich ihm im Kampf besiegt, vor vierJahren. Seitdem sitzt er im Gefängnis. Was mit deiner Freundin ist, kann ich dir nicht sagen“, erklärte Lina.

Bailey schwieg. Was in ihm vorging konnte niemand sagen. Letztendlich murmelte er ein „Danke“ und verschwand. Gefolgt von Sid.

Lina war sich sicher, dass es nicht das letzte Treffen war.
 

In der Nacht lag Lina nachdenklich neben Kane. Wir immer nachts hatte er seine Dämonengestalt angenommen, denn wenn er nicht regelmäßig verwandelte, kam es das er sich in den unpassenden Momenten unkontrolliert verwandeln könnte. Lina störte es nicht. Sie mochte diese Seite an ihm. Dies war aber nicht der Grund der sie wach hielt.

Die Suche nach ihrer angeblichen Schwester und das Geschichtengeflecht, ließen sie immer mehr an ihre eigenen unbekannte Familie denken. Wir waren ihre Eltern, lebten sie noch? Was würden sie zu einen Dämonenprinzen als Freund sagen? Warum hatten sie, sie und Ritchy weggeben? Hatte sie noch weitere Geschwister?

Die Gedanken kreisten in ihrem Kopf herum. Bisher hatte sie das nicht interessiert. Sie hatte ein gutes Leben. Durch ihren jetzigen Auftrag sah sie einen Teil der Welt. Doch wie wäre es verlaufen, wenn sie bei ihren Eltern lebte?

Lina war klar das viele diese Fragen durchlebten. Gerade in der Pubertät,beim Erwachsen werden. Doch damals war es kein Thema für sie. So beschäftigt war sie zu lernen, stärker zu werden um Kane zu retten. Doch dieser Auftrag ging ihr Nahe. Eine Familien-Sache: Eine Mutter suchte nach ihrer Tochter...Würde ihre Mutter auch so lange nach ihr suchen und die Suche nie aufgeben? Wie war ihre Mutter so. Würde sie mit ihr Auskommen oder oft streiten wie Rika mit ihrer Mutter? Und ihr Vater? Wie war der? Was hatte er für einen Beruf? Hätte sie Kane jemals kennengelernt, wenn sie bei ihren aufgewachsen wäre? Oder ihn lieben gelernt?

Sie fühlte Kane an ihrer Seite. Er hatte seinen Arm um sie geschlungen.

Lina schloss ihre Augen. Solange er da war, war ihre Welt in Ordnung. Und vielleicht würde sie nach diesem Auftrag ihre weitere Familie suchen. Mit den Gedanken schlief sie ein.
 

Tac hatte sich an das Leben im Schloss einiger massen gewöhnt. Doch er verlief sich regelmäßig in den Gängen. Ann hatte ihn einiges gezeigt. Ann, Elly und Frieda waren seine drei Mitbewohnerinnen. Es war komisch mit drei Weibern in einem Raum zu wohnen-Sicher er war Rikas und Linas Gegenwart gewohnt- aber die traschten und klatschen nicht so viel rum. Ann schwärmte voll für Henry. Doch traute es ihm nicht zu sagen. Sie erzählte ständig was für schöne braune Augen er doch hätte...Elly wiederum sagte, das der sich doch nicht für Frauen interessierte. Sie hätte den Diener erwischt, wie dieser ein Brustband ausprobiert hätte. „Ich sage dir Ann, vergiss Henry...der wäre lieber eine Frau...und steht auf Männer!“ „Ich bin da anderer Ansicht. Er hat Lady Ashford letzte Woche ganzschön angeschmachtet!“, meinte Frieda, während sie sich ihr Nachthemd anzog und unter ihrer Decke verschwand. „Ach Lady Ashford! Sie hat so schöne Kleider...so eins hätte ich auch gerne!“, wechselte Ann das Thema. Tac lag mit zugekniffenden Augen in seinem Bett und lies die Damengespräche über sich ergehen.

„Ja...aber weißt du...bla...sie hat....“

„Echt....?“

„aber...Lady...Ashford...hat Prinz Richard schöne Augen gemacht....“

„Ernsthaft....wusstet ihr das Lady Ashford noch eine Schwester haben soll?“ Die anderen beiden Dienstmädchen setzten sich, dem Geraschel nach aufrecht auf. „Ja, es ist war“, erzählte Elly weiter. „Aber eine Halbschwester...ein Bastard, wie man so sagt. Ihr Vater hatte eine Affäre mit einer Engelsfrau...das Kind soll bei der Mutter leben.“

„Hmmm....interessant“, murmelte Ann.

Irgendwann drehte sich das Gespräch wieder um Henry. Tac schaltete ab und schlief ein.
 

Gleich am Morgen machte sich Gon auf den Weg in die Stadt. Er brauchte ein paar Zutaten für ein Experiment, was er zusammen mit Meister Van machen wollte. Außerdem wollte er einen alten Freund aufsuchen: Benjamin, den Schatten.

Der Magier betrat das leere Theater. Trotzdem musste es vor kurzem viel Besuch gehabt haben... Die alljährlichen Ninja-Spiele... Schoss es ihm durch den Kopf.

„Benjamin!“

„Wer da?“ Aus dem Schatten trat ein Mann. Der Chunin musterte den Ankömmling argwöhnisch. Sein Gesicht erhellte sich: „Gon!“

Freundschaftlich umarmten sie sich. „Lange nicht gesehen. Was führt dich her?“

Der Mann führte Gon in sein Büro, von wo er die Aufträge verwaltete, verschlüsselt selbstverständlich.

„Ich brauche eine Auskunft. Sind in letzter Zeit, Ninja von uns hier gewesen und haben einen Auftrag aus dem Schloss?“

Erstaunt sah Benjamin ihn an. „Ähm ja. Zwei. Um was es sich handelt kann ich dir allerdings nicht sagen. Ist streng Geheim.“

„Sie erledigen den Auftrag zu zweit?“, hakte Gon nach.

„Ja. Lina und Kai, vielleicht kennst du sie.“

Erstaunt zog Gon die Augen hoch. „Ja. Ich bin Linas Mentor. Kai ist ihr Freund. Aber es ist keiner als Küchenjunge im königlichen Schloss?“

„Nein. Zumindest keinen den ich verwalte“, sagte Benjamin und blätterte sicherheitshalber noch mal durch sein Auftragsbuch.

„Danke. Für die Auskunft.“

Gon sah nachdenklich drein, als er das Theater wieder verließ. Der Morgen war erst vor wenigen Stunden erwacht, sodass jetzt erst der Marktplatz mit Leben erfüllt wurde. Der Magier machte sich auf die Suche nach einem Stand mit Pflanzen und Kräutern und hoffte auf einen weiteren mit verschiedenen Substanzen. An einer Stelle stoppte er. Eine Schauspiel-Truppe bereitete sich vor. Ein Akteur wärmte sich mit jonglieren mit Schwerter auf. Eine weiterer begann rhythmisch zu trommeln.

Es gab einige Ninja oder sogar ganze Ninja Clans, die so durch die Weltreisen. Der Jongleur wechselte zu brennen Bällen. Gon konnte nicht erkennen, ob er Magie einsetzte oder die Bälle einfach nur in Alkohol getränkt und angezogen waren. Er zauberte immer mehr Bälle hervor und bekam dabei großen Applaus.

Gon stützte sich auf seinen Stab und applaudierte hier und da. Auf einmal stutzte er jedoch. Aus den Augenwinkel erkannte er den Küchenjungen, Diego. Gebannt sah der auf den Künstler, welcher ihm kurz zu zwinkerte. Kannten sie sich etwa?

Er fasste seinen Stab fester, in der Hoffnung Dragan würde verstehen.

Unauffällig löste sich Gon aus der Masse und schlenderte weiter über dem Markt. In einem unbeobachteten Moment löste sich der Drache aus dem Stab in seiner Miniatur Gestalt und flog auf einen Sonnenschutz um Diego und die Schausteller zu beobachten.
 

Mit seinen Zutaten erreichte Gon wieder das Arbeitszimmer von Meister Van. „Hast du die Zutaten bekommen?“, murmelte er über ein Buch versunken. Der Magier nickte. „Gut, zerschneide die Rosen in kleine Stücke, zusammen mit den anderen Sachen. Lass sie dann eine Stunde köcheln. Gib dann die Aminosäuren hin zu. Wenn du Glück hast bekommst du dann den Liebestrank. Da hast du die Anweisung.“

Er winkte mit seinem Finger in Richtung Bücherregal. Seufzend zog Gon ein Notizbuch heraus. Die erste Seite zeigte einen Kreis aus acht Kugeln, davon waren zwei kleiner. Gefolgt von einem Schwanz aus drei Kugeln, welcher sich spaltete. Alle waren mit einander verbunden. Es standen ein Buchstaben drin, welcher er allerdings nicht lesen konnte. Allerdings stand oben drüber: Oxytocin

Die nächste Seite zeigte einen Pfeil. Die Spitze war allerdings abgerundet und gepolstert. Jedenfalls war die Spitze mit Oxytocin beschriftet. Die Seite trug die Überschrift Amors Pfeil.

„Amor?“, fragte Gon mehr sich selbst. „Amor ist der Oberste Liebesengel“, nuschelte Van und versank wieder in seine Aufzeichnung über die Struktur der Fische.

Ein Liebesengel also. Aber warum sollte Gon sich damit beschäftigen. Er widmete sich der nächsten Seite: Eine Infoseite über Liebesengel. Es war ihnen verboten das Liebesleben von Dämonen zu beeinflussen. Das hatte ein Pakt zwischen Engel und Dämonen besiegelt, sich gegenseitig nicht zu manipulieren. Seufzend blätterte er weiter und fand das Rezept für den Liebestrank.

Er es sich kurz an und durchblätterte das Ganze Buch, mit seinen verschiedene Rezepturen: Schönheitstrank, dafür brauchte man ebenfalls Rosenblätter. Ein Trank für Seiden glattes Haar, Weniger Falten... Gon schaute kurz auf den Einband. Spezielle Tränke für die Frau.

„Meister? Ich brauche so etwas nicht.“

„Ich weiß, aber die Tränke sind leicht zu brauen.“
 


 

„Kathrin, bringst du bitte das Frühstück in die Königlichen Gemächer?“, fragte Ann und drückte Tac ein Tablett in die Hände. Um ja nichts fallen zu lassen ging er Vorsichtig die Halle ab.

„Herein“, sagte die Königin, nachdem er geklopft hatte. Tac verbeugte sich. „Ich bringe ihr Frühstück, Majestät.“ „Stell es auf dem Tisch.“ Der Ninja sah auf und erstarrte. Vor ihm stand die Königin im Nachthemd.

„Noch nie eine Königin mit Nachthemd gesehen? Tac war doch dein Name, oder?“, Ein lächeln huschte über ihr Gesicht. Tac schüttelte den Kopf. „Ja, richtig ich heiße Tac... Aber in dieser Verkleidung heiße ich Kathrin. Und nein,Rika trägt immer schlichte Hosen.“ „Tatsächlich?“ Tac grinste. „Sie hasst Kleider und Röcke.“ Es war kein Geheimnis, deswegen erzählte er es der Königin. Diese nickte verstehend. „In denen lässt es sich einfacher kämpfen. Ich kann mir vorstellen das sie es nicht leicht hat. So Jung, und menschlicher Herkunft.“ Sie sah nachdenklich drein. „Auch ich bin jung Königin geworden. Vieler meiner Berater waren mit meiner Ehemann- Wahl unzufrieden. Ein einfacher Mensch, zwar aus einer adligen Einhornritter -Familie.. aber sie hätten doch lieber jemanden mit englischen Blut gehabt.“ Erstaunt über diese Offenbarung sah er sie an. „Nun... bei uns sind die Menschen zufrieden, besonders in der Aussicht das es bald einen menschlichen König geben wird. Sie sah ihn an. Während Tac endlich das Tablett auf dem Tisch abstellte, er sah noch mal zum der Königin, welche nachdenklich oder traurig am Fenster stand.
 


 

Früh am Morgen standen Lina und Kane am Hafen und führten ihre Pferde über den Pier ihr Ziel war die Drachenwind, in der Hoffnung das Schiff bringe sie nach Taiyo.

Um den Schein zu wahren, fragten sie an Bord des Schiffes nach einem Händler Brad. Die Drachenwind hatte tatsächlich so jemanden nach Taiyo gebracht.

Die Überfahrt verlief reibungslos und am Abend erreichten die Zwei schon die Dracheninsel.

Taiyo hatte einen einzigen Hafen, welcher auch die einzige Stadt war- in dem Sinne, wie sich Menschen eine Stadt vorstellen zumindest und damit auch der einzige Ort der von Menschen, ein paar Engel oder auch Dämonen bewohnt wurde. Allerdings wohl auch von Drachen. Denn die äußeren Gebäude waren gigantisch, ebenso die breiten Straßen welche auf den Drachenverkehr hinwies.

Die Drachenmenschen stachen jedoch besonders heraus. Sie waren Menschen recht ähnlich, bis auf ihre spitzen Ohren und den ein bis zwei Hörnern auf dem Kopf, bei manchen waren Schuppen zu erkennen und sie waren durchschnittlich größer als ihre Mitbewohner.

Gebannt sahen sich Lina und Kane um. Kane fand die Gegend aufregend und erdrückend zugleich. Einerseits stammte er, als Dämon von den Drachen ab. Andererseits fand er sie aber auch sehr majestätisch und einschüchternd.

Nur wussten sie jetzt nicht wohin sie sich wenden mussten, um Auskunft über eine Prophezeiung zu bekommen, wussten sie nicht. Der Blick des Dämons wanderte von Laden zu Laden. Lina folgte seinen Blick. „Ich weiß nicht. So wenig wie möglich sollten unser wahres Ziel kennen“, meinte sie und ihr Freund nickte. „Mir fiel nur gerade ein, das die Drachen schöne Schwerter herstellen... Und nachdem ich meines auf meine Mutter geworfen habe, fühle ich mich so nackt und bei den ganzen Drachen, hätte ich gerne ein Neues“, antwortete er und sein Blick streifte ein altes schäbiges Schild: Meister Drefd.

Ohne auf Lina zu warten ging er auf die Schmiede zu und Lina seufzte, Männer und ihre Spielzeuge.

Der Verkaufsraum war verstaubt wie sein Schild und all überall stapelten sich Waffen jeglicher Art: Äxte, Morgensterne, Beile, Schwerter, Schilder, Hellebarden, Hammer.

Aber auch Werkzeuge und Hufeisen konnte man hier finden und alles in drei Größen: Für Drachen, Drachenmenschen und Menschen(bzw. Dämonen, Engel, Elfen)

„Oh es verirren sich neue Kunden in meine bescheidene Schmiede.“ Ein Drachenmensch hielt inne und legte seinen Hammer weg und kühlte das Eisen. Der Drachenmensch überragte Lina um mindestens einen Meter.

Bevor Kane was sagen konnte, hob der Schmied seinen Finger. „Nein, sag es nicht. Lass mich raten. Du suchst ein Schwert... Du bist definitiv ein Schwerttyp. Als Dämon bist du ein Magier und brauchst was Magie resistentes....“ Der Meister drehte sich um und wühlte in einem Fass mit Schwertern. „Ich hab da eins, was bisher niemand wollte. Weiß auch nicht warum, ist eins meiner besten Werke... Vielleicht gefiel die Farbe nicht.“

Meister Drefd zog ein Schwert mit einer schwarzen Klinge hervor, es war nicht ganz Schwarz, wie das Paar im Flammenlicht erkennen konnte, tanzten dunkelrote Wirbel auf der Klinge, nachdem Drefd es aus der Scheide gezogen hatte.

Ehrfürchtig nahm Kane es entgegen. „Sein Name ist Darc Fyre.“ „Und wie teuer ist es?“, fragte Lina, welche an die Reisekasse dachte. „Oh Für erst Kunden gibt es Rabatt. Sagen wir 15 Goldstücke.“ Kane balancierte das Schwert aus und machte ein paar Übungen damit. Es lag gut in der Hand und lies sich ebenso gut führen. Es war ein fairer Preis. Kane nickte. „Ich nehme es. Der Preis ist angemessen, ich kann nicht verstehen warum ihr die Klinge noch besitzt.“ Meister Drefd grinste. „Nun ich lege die Preise jedes Mal anders fest. Leute, die ich mag bekommen einen Bonus, während ich bei den anderen in die Höhe gehe. Außerdem erledige ich viel Auftragsarbeiten, sodass der Rest nur rum liegt.. Aber sagt mir eins, wohin wollt ihr?“ Kane war gerade dabei sein Geldbeutel hervor zu holen und sah Lina an. „Wir suchen eine Prophezeiung.“ Drefd nickte, „Verstehe, da müsst ihr in die Gelehrten-Stadt. Für die Reise braucht man ein Schwert. Sie ist gefährlich.“ „Sie wollen mir doch nicht auch noch eins andrehen, oder?“, fragte Lina. Drefd zuckte, während er sich wieder zu den Schwertern um drehte. „Nun auf den Weg lauern wilde Drachen. Besser ist es.“

Schließlich verließen sie den Schmied mit zwei Schwertern und einer Wegbeschreibung in die Gelehrten-Stadt.
 

Eine halbe Stunde später hatten sie sich mit Vorräten eingedeckt und standen Aufbruch bereit am Stadtrand. Das Paar hatte in Erfahrung bringen können, dass die Gelehrten-Stadt tief im inneren des Landes war.

Da zeigte sich ein näher kommender Schatten.

Je näher er kam, desto größer polterte es. Ein Staubwolke hüllte sie ein und mit klappender Rüstung kam ein oranger Drachenkrieger angestürmt. Seine Hörner hingen nach unten und er wirkte irgendwie... klein. Er überholte sie und rief: „Lauft!“ Die Ninja bemerkten, dass der Drache verfolgt wurde und trieben ihre Pferde an und galoppierten hinter ihm her. Vielleicht konnten sie ihm helfen. Die Verfolger jagten sie durch eine Steinwüste einen Kessel aus Felsen.

Drei Drachenkrieger- Groß und mächtig, rot und in silbernen Rüstungen kamen zum stehen und grinsten hämisch. „War, jetzt lässt du dir sogar von Menschlein helfen?“ „Wie tief du gesunken bist.“ „Dein Bruder war nicht so ein Feigling“.

„Hört auf und zieht keine Unschuldigen damit rein!“, brüllte der orangefarbene Drache, War. Und sprang über die Reiter ihn weg, vor die anderen Drachen.

„Oh in dir steckt, doch ein bisschen Mumm“, grinste ihr Anführer. „Bol -„“ Was auch immer er noch sagen wollte ging unter, da Bol ihm eine rein haute. „Du bist es nicht wert eine Rüstung zutragen, Deserteur.“

„Hey, Solltest du dich nicht mit jemanden in deiner Größe anlegen.“ Lina war vorgetreten und sah Bol, den roten Drachen an. Dieser zog seine Augen hoch und grinste, während seine Kumpane lachten. „Du etwa? Menschlein oder dein Freund... auch wenn der ein Dämon ist. Kane hatte seine Sachen abgelegt und seine Flügel ausgebreitet und flatterte jetzt vor Bols Schnauze. Der schnaubte und Kane wehte leicht nach hinten und war in Qualm eingehüllt. So leicht gab er sich nicht geschlagen. Er brannte darauf sein neues Schwert zu testen. Viel zu lange hatte er das Gefühl vermisst ein Schwert zu halten. Kane flog um Bol herum und landete auf seiner Schnauze.

Der Drache blieb ruhig. „Oh eine Drachenklinge... sogar von Drefd, dem Meister. Aber gegen mich Bol Shek, hast du keine Chance. Vorg, Volc nehmt euch die anderen Witzfiguren vor.

Vorg blieb vor Lina stehen: „Willst du der Nachwelt noch irgend etwas sagen?“

Grimmig sah sie den Drachen an. „Nein.“ Auch Lina zog ihre neue Klinge doch Vorg grinste hämisch und zog sein Messer. Welches deutlich länger war als Linas Schwert.

In der Zeit krachte es. War hatte sich gegen den dritten Drachen geworfen. Doch, dieser war drei Köpfe größer. „Es gewinnt immer der größere!“ Volc tacklete War um und dieser flog in die Felswand. Die Pferde erschraken sich und flohen.

„Hey dafür werdet ihr bezahlen!“, brüllte Kane und stürzte sich wieder auf Bol. Dieser hatte kein Bock auf einen Kampf mit einem Zwerg und blies eine Flamme auf den Flattermann. Das Feuer wirbelte um Kane und er dankte, irgendwem dafür das er ein Feuermagier war. Es prickelte an seinem Körper und er brach aus. Verwundert sah der Drache ihn an. Kane schleuderte dem Drachen eine Flamme zurück an den Schädel.

Lina musste ihre Taktik ändern und konzentrierte sich auf ihre Magie und sammelte das Wasser aus ihre Umgebung, als sie es auf ihren Gegner schleudern wollte, rappelte sich War wieder auf und versuchte einen Bodycheck, allerdings stolperte er und landete stattdessen auf Vorg, sodass Linas Angriff über ihn hinweg ging.

„So genug gespielt!“, befahl Bol. Und kickte Kane in die Felswand. „Kane!“, Lina rannte zu ihm und Vorg und Volc packten War und schleuderten sie auf das für sie kleine Volk. Der rote Drache grinste und warf noch ein paar Feuerbälle auf die Felsen. Alles was blieb waren Trümmer.Lina, Kane und War darunter begraben.
 


 

Leo lief der Schweiß über die Stirn, vielleicht hätte er doch lieber die Rolle des Dienstmädchen übernehmen sollen. Er steckte die Forke in den Mist und stützte sich für eine kleine Pause ab.

Viel los war nicht. Nur der Stallmeister und noch ein Stalljunge trieben sich herum. Hin und wieder hörte man das Getuschel der Einhörner in den hinteren Ställen, wenn diese sich nicht gerade auf der Wiese oder Wäldern herumtrieben, doch die waren auch nicht sehr gesprächig.

Ein komisches Rascheln drang an sein Ohr. Es kam vom Heuboden. Naja vielleicht nur eine Maus oder Katze. Doch das Rascheln wurde immer lauter und Leo schlich auf die Leiter zu und kletterte hinauf, nur um gleich wieder kehrt zu machen: Ein Liebespaar trieb es hier.

Na Toll... Irgendwie vermisste er jetzt seine Verlobte... Verlobte, das Wort klang komisch... es war so neu.

„Hey Levi, Schluss mit dem Päuschen, Sattel drei Pferde. Die Königin hat ein wichtiges Treffen!“ Stallmeister Steves Stimme hallte durch den Stall und Leo fragte sich nicht zum ersten Mal, wie der dürre Mann so eine Stimme haben konnte.

Doch der Ninja erledigte ohne murren seine Arbeit und bereitete das Pferd ihrer Majestät und ihren Leibwächtern vor. Jeder hatte ein eigenes Pferd mit eignen Sätteln.

Gerade hievte er den schweren Sattel auf eine Fuchsstute, da glitt was aus der Satteltasche: Eine Kette. Der Anhänger zeigte ein „O“ um einen Berg mit einer Sonne. Er kannte dieses Symbol. In der Ninja Schule hatten sie die Zeichen der verschiedenen Ninja-Dörfer dran genommen. Dies war das Zeichen des Oga-Clans.

Wo der Clan lag wusste Leo nicht, doch der Berg wies drauf hin, das auch dieses Dorf im Gebirge lag, ansonsten operierte der Oga-Clan meistens in Hemera.

Schritte nährten sich und Leo steckte den Anhänger wieder rein, als die Königin eintrat verbeugte sich Leo schnell doch er schielte nach oben, um heraus zu bekommen, wem das Pferd gehörte. Der Mann, der auf das Pferd stieg, war eine drahtige Gestalt, auf deren Gesicht sich kaum eine Miene regte. Nach kurzem Nachdenken fiel Leo auch wieder der Name ein Hector Minazuki und die Leibwächterin an der Seite der Königin hieß Karin Shirasaki. Die Zwei begleiteten Thiela überall hin. Das war auf jeden Fall eine interessante Entdeckung, die er seinen Freunden in der abendlichen Runde mitteilen musste.
 


 

Irgendetwas lag auf ihr. Etwas warmes.. Lina schlug ihre Augen auf und sah nur Dunkelheit-Fast- ein paar Sonnenstrahlen nahm sie war. Langsam erinnerte sie sich daran, was passiert war. Der aussichtslose Kampf mit den Drachen und die Felswand. Das Etwas, was auf ihr lag war ihr Freund, welcher sich gerade regte.

„Lina, bist du okay?“ Er stemmte sich nach oben, um ihr Platz zu verschaffen, dabei hörte sie wie sich kleinerer Felsbrocken verschoben. „Es geht.. ich fühle mich mies. Sie sind so stark. Haben wir überhaupt eine Chance ans Ziel zu kommen..“

„Darüber mach dir jetzt keine Gedanken, wir müssen erst hier raus“, sprach er ruhig und versuchte sich zu befreien, aber die Felsen waren zu schwer.

Etwas riss die Steine über ihn weg und sie krachten auf den Boden. „Hey, lebt ihr noch.“ Kane stemmte sich hoch und half Lina auf die Beine, das ungewohnte Licht blendete sie und es dauerte ein bisschen bis sie ihn sahen.

Der orangene Drachenkrieger stand über ihnen und hielt einen Felsbrocken fest.

„Wir sind in Ordnung“, antwortete Kane und nickte. „Ares sei dank. Ich hätte es nicht verkraftet wenn ihr meinetwegen drauf gegangen wärt... Danke für die Hilfe, übrigens.“

„Kein Problem“, meinte Lina und sah sich suchend um, doch ihre Pferde waren verschwunden. Und mit ihnen ihre Sachen. Kane folgte ihren Blick und fluchte. „Argh meine Klamotten sind weg...“ Er hatte seinen Umhang und seine Tunika auf den Sattel gelegt. Lina sah ihren Halbnackten Freund an und grinste. „Mich stört es nicht.“

Er warf ihr einen finsteren Blick zu. Dann drehten sie sich zu dem Drachen um, der sie fragend ansah.

„Die haben dir aber ganz schön Übel mitgespielt.“

„Ja, das tut Bol ständig und nicht nur er. Ich bin zu klein geraten... Sie meinen ich bin es nicht Wert eine Rüstung zu tragen... Aber irgendwann bin ich stark genug für die Rüstung, ihr werdet es schon sehen...Übrigens ich bin War und ihr seid?“

„Mein Name ist Kane und das ist meine Gefährtin Lina.“Kane hatte sich diesmal entschlossen seinen richtigen Namen zu verwenden.

„Aber du trägst doch eine Rüstung?“, fragte Lina verwirrt und sah ihn an. „Ja, die Jugend Rüstung von meinem Bruder.. Aber ich will meine Eigene“, erwiderte War traurig, sodass Lina fühlte, dass sie was falsches gesagt hatte.

„Oh, tut mir leid.“

War schüttelte seinen Kopf. „Schon okay... Du kannst es nicht wissen. Außerdem verirren sich nur wenig Menschen hier her. Wohin wollt ihr eigentlich?“

„In die Gelehrten-Stadt. Wir suchen dort etwas“, erklärte Kane. „Oh, dann sollten wir eure Pferde wiederfinden, dass ist eine längere Reise“, erklärte der Drache.

„Wie lange werden wir unterwegs sein?“, fragte Lina und sah zu War hoch. „Hm, mit den Pferden ein, zwei Wochen.“ „So lange?“

„Nun, das Land ist tief und weit, außerdem müssen wir ein paar gefährliche Stellen umgehen. Nicht alle Drachen sind friedlich, besonders die Wilden“, erklärte War, „deswegen trifft man hier nicht viele. Es muss für euch eine wichtige Prophezeiung sein.“

Woher wusste er es? Erstaunt sah das Paar ihren neuen Freund an. Dieser bemerkte ihre Gesichter und ergänzte: „Nun dafür ist die Stadt bekannt.“

Das war einleuchtend. „Aber wir müssen die Pferde wieder finden.“ Der Drache breitete seine Metall verstärkten Flügel aus und hob ab.

Kane tat es ihm gleich, seine Schwingen trugen ihn hoch und drehte einen Looping, ehe er wieder Richtung Boden glitt um seine Freundin einzusammeln.

7.Kapitel: Der Angriff

7.Kapitel: Der Angriff
 

Tac war spät dran, doch er hatte den ganzen Flur alleine schrubben müssen, da Ann mit Henry knutschend verschwunden war. ( Sie hatte ihn wohl tatsächlich rumgekriegt.)Das Ganze wäre auch nicht so schlimm gewesen, hätte es am frühen Abend nicht geschüttet und die Leute den Schlamm draußen gelassen hätten.

So hatte er schon fünf mal das Wasser wechseln müssen. Nun war er endlich fertig, als die Dämmerung ein setzte.

Tac verstaute den Wischer in der Abstellkammer und ging nach draußen um den Eimer zu entleeren, Dazu nutze er den kleinen Hinterhof, wo auf einer Rasenfläche in der Mitte ein Brunnen stand, außerdem gab es hier die Möglichkeit die Wäsche aufzuhängen. Der Hof war von vier Mauern umrahmt. Die eine Seite war mit Ranken geschmückt und die restlichen überdacht. Gegenüber von ihm befand sich der Waschraum für die Bediensteten und für die Wäsche.

Er kippte das Schmutzwasser auf die Wiese, da entdeckte er auf dem hinteren Dach, eine dunkle Gestalt, nein sogar zwei. Sie waren kaum zu erkennen und die Eine lief geduckt auf die zweite Gestalt zu. Es waren Ninja. Der Blonde überlegte kurz, dann raffte er seine Röcke und zog sie aus, da es ihm darunter immer zu luftig war, trug er eine kurze Hose drunter.

An einer Ranke kletterte er hoch auf das eine Dach, des Hinterhofes.Hinter einem Schornstein suchte Tac Schutz. Sein Herz machte einen Satz. Die Kleidung, die Bewegungen kamen ihn bekannt vor. Auch wenn er den Ninja damals nur kurz gesehen hatte, es war derselbe wie in seiner Heimat Firhi, der der ihn verfolgt hatte. Es war aber der andere Ninja, welcher sprach.

„Es läuft alles nach Plan. Unsere Königin plant bald den Angriff, immer mehr Dämonen schließen sich ihr an. Morgen werden wir in Hemera einfallen und sie überrollen. Dann ist das Land der Engel in Dämonen Besitz. Halt du weiter die Stellung. Hier ist doch alles in Ordnung?“

„Ja, Meister“, die Stimme flüsterte die weibliche Stimme. „Königin Rika mit ihrem Gefolge war hier, doch sie sind sehr wieder Heim gekehrt... Von Prinz Kane ist hier keine Spur... Nur es heißt, der Engel Bailey sei einem Dämon auf der Spur und verfolgt ihn.“ Der Meister nickte. „Gut, ich werde das überprüfen. Bereite du dich auf den Angriff vor.“

„Jawohl.“
 

Unruhig lief Rika in ihrem Katakomben- Raum auf und ab. „Wo bleibt Tac bloß?“

„Nun ich denke er hat viel zu tun, es schüttet draußen und die Flure werden verschlammt sein, da alle mit ihren schmutzigen Schuhen dadurch rennen.“

Rika öffnete kurz den Mund und schloss ihn wieder. „Wir sollten anfangen“, murmelte Gon. „Dragan hat Diego verfolgt.“

„Genau, am besten erzähl ich es“, Dragan materialisierte sich und setzte sich auf Gon Schulter. Der dunkel violette Drache sah in die gespannten Gesichter seiner Freunde. „Nun der Junge schaute eine ganze Weile den Schaustellen neugierig zu. Dann irgendwann stellte er entsetzt fest, dass er wohl einkaufen sollte. Nun ja, er hetzte in Windeseile über den Markt und kaufte Obst und Gemüse. Nun mit den Künstlern hat er keinen Kontakt aufgenommen und auch gegenüber den Händlern war nichts auffälliges zu bemerken.“

„Das heißt diese Spur verläuft ins Leere“, Leo seufzte, er setzte sich auf einen alten Hocker, „Aber ich habe eine Spur.“ Dann schilderte er seinen Fund in der Satteltasche. „Wir haben einen neuen Verdächtigen, Hector Minazuki.“ Rika schaute grimmig. „Na, als Leibwächter ist er natürlich ständig in der Nähe der Königin und bekommt wichtige Dinge mit.“

„Leute!“ Tac kam herein gestürmt und hielt sich keuchend an einer Säule fest. Seine Perücke war verrutscht und auch sonst erschien sein Outfit sehr... verwirrt.

„Da bist du ja endlich!“, sagte seine Königin ungehalten, „wir haben schon ohne dich angefangen!“

„Ja... Okay... musste nur den Flur schrubben... Jedenfalls... Ninja.... feindlicher Ninja... belauscht.... Dämonen Angriff... Morgen...“

Tac war zu seinen Freunden gerannt, nachdem die Feinde verschwunden waren, so schnell wie noch nie.

Die Wölfe starrten ihn an. Die Worte waren verständliche gewesen, doch so unwirklich. Gon war der Erste, der die Fassung wieder erlangte. „Tac, setzt dich erst mal und erzähle es in aller Ruhe.“ Erreichte Tac einen Becher mit Wasser und der Blonde beruhigte sich und begann mit seinem Bericht.
 


 

Die Landschaft unter ihnen veränderte sich nicht. Der Sand und die Felsen wirkten karg und die Sonne briet die Reisenden. Es war also gar nicht so übel, das sein Umhang weg war... Doch auch das Zelt und ihre Vorräte waren verschwunden...

Doch Lina war froh für den Moment in der Luft zu sein, denn da wimmelte es von wilden Drache und nicht wenige davon kämpften gegeneinander. Gerade krachte ein sandfarbener Drache gegen einen dunkelbraunen und stach ihn mit seinen Hörnern. Der Verwundete heulte vor Schmerz auf und schlug mit seinem Schwanz, doch er traf nicht, stattdessen gelang seinem Gegner noch ein Stich ins Herz. Der braune Drache ging zu Boden und war tot. Lina krallte sich fester an Kane und dachte an ihre Pferde, hoffentlich hatten sie nicht dasselbe Schicksal ereilt.

Der Dämon setzte zum Sinkflug an. Vor ihnen erstreckte sich eine große Oase, doch das war nicht der Hauptgrund. Kane landete und Lina rutschte von seinem Rücken, es hat gut den Boden unter ihren Füßen zu haben, sie beobachte ihren Freund wie er ein Stück Stoff auf hob: Sein Umhang. Das bedeutete sie sind auf der richtigen Spur. Den restlichen Weg zur Oase bestritten sie zu Fuß und zwischen den Palmen fand Kane sein Hemd.

Der Drache War begleitete sie und spähte durch das Grünzeug. „Da bewegt sich was!“

Und sie hatten Glück, die Pferde standen am Ufer der Quelle und löschten ihren Durst.

Langsam nährten sich die Reiter und kümmerten sich um die Tiere: Befreiten sie von der Last und rieben sie trocken. Als das erledigt war, bauten sie ihr Lager auf. Denn die Dämmerung brach ein und es wurde merklich kälter, außerdem waren alle müde.

Kane entspannte sich beim Angeln und versuchte das Abendessen zu fangen. Dies war nicht so leicht, denn ihr Begleiter tat es ihm gleich und wollte Fische fangen, doch er stürzte sich komplett ins Wasser, sodass Kane von einer Welle erfasst wurde. Missmutig sah er auf seine nassen Sachen herab und dann sauer auf War. Der Drache war hinab getaucht.

Lina grinste ihn an, als sie das gesammelte Feuerholz abwarf: „Wehe du kommst in die Nähe des Holzes.“ Seine Augen blinzelten gefährlich dann sprang er auf und rannte auf seine Freundin zu und umarmte sie. Lina kreischte vor Schreck los, als sie das nasse Etwas umarmte und die Feuchtigkeit auf sie übertrug. „So, jetzt werden wir sehen, wer was zu lachen hat.“ Seine starken Arme nahmen sie hoch und trugen sie zum See. Lina liebte zwar das Wasser, doch mittlerweile war es doch recht kalt geworden, daher klammerte sie sich an Kane fest, als er sie ins Wasser werfen wollte. Ihr Plan klappte nur solange bis der Dämon ins Wasser watete. Schließlich lies sie ihn los und glitt gänzlich ins Wasser.

Die Kältewelle erfasste Lina und sie sah ihren Freund wütend an, dieser grinste nur. „Das gibt Krieg!“ Gerade als Lina ihn untertauchen wollte, tauchte War wieder auf und Lina wurde von einer Welle erfasste und gegen Kane geworfen. Mit Mühe hielt der sich auf den Beinen und hielt seine Freundin fest. Der Drache hatte nichts gemerkt und watete mit einem großen Fisch ans Ufer. Er sah auf das Paar. „Oh, Entschuldigung. Ich wusste nicht das ihr beschäftigt seid... Aber ich habe unser Abendessen gefangen.“ Der Drache legte den Fisch ab schüttelte sich trocken.
 

Lina sah zu Kane. „Macht nichts. So schlimm war es nicht“. Denn gerade genoss sie die Wärme die von ihrem Freund ausging. Sie drückte ihre Stirn gegen seine Brust und dachte nach. Immer größer worden ihre Zweifel bezüglich der Mission. Die Prinzessin finden, bedeutete Kanes Mörderin zu finden. Konnte sie das? Die Worte der Prophezeiung erklangen in ihren Gedanken.„ Doch auch der Sohn des Teufels wird fallen, die Prinzessin des Lichts wird die Dunkelheit besiegen und den Thron besteigen, so wird der Frieden Einzug finden.“ Aber es gab Frieden. Urion wurde von seinem Sohn besiegt und Kane hatte auf den Thron verzichtet.

Lina schloss ihre Augen und konzentrierte sich auf Kane Herzschlag, welcher sie beruhigte. Er war an ihrer Seite und zusammen würden sie es schaffen. „Danke, das du da bist“, murmelte Lina und sie spürte wie seine Umarmung fester wurde. „Immer, werde ich bei dir sein.“
 

Meister Van schaute nachdenklich auf den Spiegel, die Königin stand neben ihm und sah ihn an. „Was denkt Ihr?“ „Das was Alberta gesehen hat, der dritte Teil bringt die Antwort... Das sehen die Engel genauso.“

„Kannst du den Teil nicht sehen?“ Besorgt sah die Königin das junge Paar auf den Spiegel an. „Nein... ich kann es nicht sehen. Die Drachenmagie ist stärker... aber die Zukunft kann sich ändern, daher wahrscheinlich die neue Vorhersage...“ Sie schreckten auf, als ein junger Mann hinter ihn trat und das Bild im Spiegel verschwand. „Meister Van.“

Gon trat in den Raum und verneigte sich vor der Königin. „Ich habe schlechte Neuigkeiten.“ Mit besorgter Miene lauschte Thiela die Worte des jungen Magiers über den Dämonen Angriff.
 

Als Tac seine Unterkunft betrat, war Ann wieder da und saß im Nachthemd auf ihrem Bett und kämmte sich ihr Haar, eine Kerze auf dem Nachtisch spendete ihr Licht. Die andere Zimmergenossin schlief bereits. Sie grinste Tac alias Kathrin an. „Du bist spät dran... Wie war dein Date?“ „Date?“ Verwirrt sah er sie an, dann verstand er. „Oh, nicht so wie bei dir.“ Er suchte seinen Wäschebeutel und begann seine Sachen zu packen... „Wie?“ Erschrocken sah sie ihn an. „Na du bist doch mit Henry verschwunden und hast mich allein den Flur schrubben lassen“, sagte er bitter. „Oh ja... tut mir leid... Der Idiot hat mich dann fallen gelassen!“ Dann sah sie ihn irritiert an. „Was machst du.“ Er sah Ann traurig an. „Ich muss los, es gab einen Notfall in der Familie. Ich muss schnell nach Hause.“ Das Dienstmädchen sah ihn mitleidig an. „Das tut mir leid. Gute Reise, Kathrin.“

Er nickte ihr kurz zu.

Der Weg führte ihn durch die dunklen Straßen der Hauptstadt. Nur hier und da erleuchtete eine Laterne, die Pflastersteine. Er überhörte das Pfeifen der Nachtwächter an denen er vorbei schritt ebenso das Gerufe der Betrunkenen: „Hey Süße, heute Nacht schon was vor?“

Wenn die Mission vorbei war, würde er sich den Bart wachsen lassen, um männlicher rüber zukommen, schwor er sich. Andererseits schien er seine Rolle gut zu spielen... und das würde er noch eine Weile müssen bis er wieder in Nyx war.

Etwas verwundert öffneten ihm die Stadtwachen das Tor nach draußen, er schenkte ihnen ein dankbares Lächeln. „Keine Ursache, meine Schöne... Aber hier drinnen wäre es nachts sicherer.“ „Ich komme schon klar“, säuselte er.

Eine Weile folgte der Ninja eine Waldweg, bevor tiefer in den Wald eintauchte. Konzentriert dachte er nach, damit er sich nicht verlief. Dann fand er was er suchte, hinter einen Felsen versteckt lag ein weiterer Eingang zu dem weitläufigen Katakomben. In einem der ersten Kammern hatten, die Wölfe ihre Pferde versteckt und seine Stute brauchte er jetzt.

Leo und Rika warteten bereits bei den Tieren und hatten June bereits gesattelt, Leo überreichte ihm die Zügel und Rika hielt eine versiegeltes Pergament in ihren Händen. Das Siegel zeigte das Wappen seiner Königin: Ein Falkenflügel und im Hintergrund eine Krone.

„Dies gibst du Kahn... Nur Kahn. Ich weiß nicht wie die Lage in Nyx aussieht. Ich bin sicher, das Luzifer meinen Thron verteidigen wird... Aber sollte mir hier was passieren... Dann fällt nicht nur das Engelsreich in die Hand der Dämonen, sondern auch des Dämonreich wieder in ihre Hände. Ich werde hier bleiben und Königin Thiela helfen. Es gab schon genug Kriege zwischen unseren Reichen, ich werde ihr zu Seite stehen und mit ihr kämpfen.“ Leo legte seine Hand auf die Schulter seiner Verlobten.

Tac nickte nur und steckte das Schriftstück in sein Kleid. „Und jetzt reite. Reite und hole Verstärkung. Erebos muss sehr viele Anhänger haben, wenn sie meint Hemera jetzt angreifen zu können und das macht mir Sorgen.“
 


 

Wortlos folgten sie War durch die Wüste. Lina machte die brennende Sonne fertig, sie sah zu Kane, welcher kein Tropfen Schweiß zeigte. Nun sie hatte ihn mal in Lava tauchen gesehen. Ihm machte die Hitze nichts aus, im Gegenteil er genoss sie. Wenn sie jetzt im Wasser baden könnte. Sie fühlte sich wie ausgetrocknet, ihr griff zu ihrer Wasserflasche. Nicht mal mehr die Hälfte war gefühlt, dabei waren sie erst zwei Stunden unterwegs.

Ein Windstoß wirbelte auf und wehte ihr den Sand ins Gesicht, missmutig Kniff sie ihre Augen zu. Es war gut War als Führer zu haben,der Drache hatte angeboten sie zu Gelehrtenstadt zu bringen,ohne ihn hätten sich Kane und Lina sicherlich in der Wüste verirrt . Es gab hier am meisten Sand zu sehen. In der Ferne zeigten sich die Silhouette eines Gebirges. Manchmal standen am Rand Kakteen. Außerdem sah sie verschiedene Tiere: Echsen sonnten sich auf Felsen,Schlangen schlängelten sich über den heißen Sand und versuchten Mäuse zu verschlingen. Zu Linas entsetzen entdeckte sie einen Skorpion. In Büchern hatte sie gelesen, das ihr Gift tödlich sein konnte. Schnell holte sie zu Kane auf. Das die Wüste so Tierreich war, war bemerkenswert. Diese Kreaturen hatten sich den extremen Bedingungen angepasst. In der Ferne sammelte sich eine Herde von... Irgendetwas. Sie war zu weit weg. Doch wilde Drachen hatten sie nicht mehr gesehen, seit sie die Oase verlassen hatten. Führte War sie absichtlich durch die Gegend?

„War... wir haben lange keine Drachen gesehen“, sprach sie ihre Gedanken aus. Der Drache ging unbeirrt weiter, als er ihr antwortete. „Das ist wahr. Es gibt nicht mehr viele wilde Drachen... Ihre Eier brauchen hundert Jahre um zu schlüpfen, manche Eier werden vorher zerstört. Durch die Kämpfe miteinander sind sie weniger geworden.“ „Und was ist mit euch Drachen auf zwei Beinen?“, fragte Kane neugierig. „Nun... wir haben uns angepasst und unsere Weibchen gebären ihre Kinder lebendig... Sie haben eine Tragezeit von zehn Jahren...“ Lina riss ihre Augen auf. Das war zwar deutlich weniger als hundert Jahre, aber immer noch viel. Der Gedanke ein Kind solange in sich zu tragen. Ihre Hand wanderte zu ihrem Bauch und strich darüber. Ihr Freund beobachtete sie. „Und Drachenmenschen?“, fragte Lina. „Da sind es nur noch zehn Monate“, antwortete War. Das war nur ein Monat mehr als bei Menschen. Das ging ja... Aber zehn Jahre... „Nun es dauert zehn Jahre, da wir Drachen ordentlich wachsen müssen, allerdings kann es schon mal fünf Jahre dauern bevor ein Weibchen merkt, das es Schwanger ist...“ Da kam ihr ein Gedanke... Dämonen stammten von Drachen ab, wie lange brauchten sie? „Kane, wie lange dauert eine Dämonenschwangerschaft?“ „Nun... ähm... In dieser Zeit sind die Dämonin sehr angreifbar, obwohl es ein ungeschriebenes Gesetz gibt Schwangere in Ruhe zu lassen... Es ist unterschiedlich, hängt von der Art ab. Es kann nur drei Monate dauern oder auch zwei Jahre. Meine Mutter hat mich wohl achtzehn Monate getragen.“

Okay warum hatte sie nur gefragt...Aber er hatte von Dämoninnen gesprochen. Trotzdem wollte sie nicht weiter nach fragen. Sie war nicht schwanger und wollte es auch erst mal nicht... Aber wenn mit Kane. Nun es war nicht selten, dass ein Dämon und ein Mensch Kinder zeugten. Aber wie lange es bis zur Geburt dauerte, darüber gab es nicht viele Berichte. Schweigend ritt Lina weiter. Diesmal nährte Kane sich und griff nach ihrer Hand und drückte sie sanft. „Keine Angst. Menschenfrauen, die ein Kind von einem Dämonen erwarten sind in der Regel neun Monate schwanger.“ Sie sah in seine grünen Augen und versank darin. Dann grinste er: „Ich hätte gerne vier Kinder.“ Lina lief rot an und senkte ihren Kopf. Zwar hatten sie das Thema schon mal angeschnitten.. Aber sie waren doch erst am Anfang ihrer Beziehung. „Und wer soll die alle bekommen?“, nuschelte sie zurück. „Du... nun wenn Zwillinge oder Drillinge dazwischen sind bist du nicht so oft Schwanger“, grinste er und bekam die Faust seiner Freundin in die Seite gerammt.

Die Wüste wandelte sich nach und nach in deine Steinlandschaft und immer mehr Felsen kreuzten ihren Weg. Ein kleiner Bach schlängelte sich durch das braune Gestein, sodass die Reisenden sich und ihre Pferde tränken konnten. Doch War sah mit einem mal ernster aus und der Grund erschreckte sich nach dem sie an einem Felsen rechts abgebogen waren. Skelette, gigantische, kleine und manchmal einfach nur ein paar Knochen.

Manche Schädel hatten Hörner, andere wiederum spitze Zähne. In der Mitte ragte eins mit einem langen Hals auf. Es gab welche die deutlich auf vier Beiden gelaufen waren oder nur auf zwei. Einige der Zweibeiner hatten nur Stummelarme, dafür aber sehr scharfe Zähne. So einem sollte man lieber nicht lebend begegnen. Manch hatten wohl Flügel gehabt...

Die Gefährten durch querten den Friedhof und die hinteren Skelette sahen eher nach den bekannten wilden Drachen aus.

„Die ersten Skelette, die wir gesehen haben, nennen wir Dinosaurier... Eine Unterdrachenart, welche einst auf der ganzen Welt ausgebreitete war... Aber ihr Leben hat nicht lange gehalten... Waren nicht stark genug und irgendwann ereilte ihnen aber ihr Schicksal. Warum ist nicht ganz klar, außer das sie sich nicht an die neuen Gegebenheiten anpassen konnten, als die Welt im Wandel war“, erklärte War.

Lina war klar wie wenig die Drachen von ihrem Leben preisgaben und das dies wahrscheinlich ein großer Moment war. Aber es macht ihr auch etwas Angst, was solche Giganten umhauen konnte, kann sicherlich auch leicht ein kleines Menschlein um pusten.
 

Den letzten Ruheort der Drachen hatten sie zum Glück schnell verlassen. Als sie ein paar Meter weiter gereist waren, setzte ein roter Drache zum Sinkflug auf den Friedhof an. „Er kommt zum sterben“, murmelte War und ging weiter voran.

Tatsächlich ließ der Feuerdrache sich dort nieder und schloss die Augen.

Zum weiter darüber Nachdenken kamen die Reisegefährten nicht, denn etwas anderes erreichte ihre Aufmerksamkeit. Aus der ferne hörten sie das Rauschen eines Flusses.

Die Vegetation veränderte, aus den ausgedorrten Pflanzen und Gräsern wurden saftig Grüne und auch die Anzahl stieg. Und schon Bald befanden sich die kleine Gruppe im üppigen Grün wieder. Auch wenn sie immer noch in der Felslandschaft waren.

Lina trank gerade ihren letzten Schluck Wasser, als der Fluss in Sichtweite kam. Er kam von links und machte eine Biegung, in die Richtung in der sie wollten. „Der Fluss Jahwa fließt direkt in die Gelehrtenstadt, wir brauchen ihn ab jetzt nur noch zu folgen“, erklärte War. „Es wird trotzdem noch eine Weile dauern...Wenn wir Glück haben treffen wir auf eine Haltestelle. Eigentlich müsste hier in der Nähe eine sein.“

Eine Weile folgten sie dem Fluss schon, als sie die Haltestelle erreichten... Es war ein Anleger für ein Boot oder Schiff- für ein sehr großes. Nun eben eins was Drachen transportieren konnte.

Auf Augenhöhe eines Drachen... War war deutlich kleiner.. war ein Schild angebracht auf dem stand in Drachenschrift die Abfahrtzeiten. „Heute Abend kommt die nächste Fähre“, sagte ihr Begleiter.

„Ihr könnt doch fliegen, warum habt ihr denn eine Fähre?“, fragte Kane, der das Ganze nicht verstand.

„Du kannst doch auch fliegen, und fliegst trotzdem nicht immer“, sagte War und sah Kane schätzend an, „dieses Land ist sehr weitläufig. Außerdem können junge, alte und kranke Drachen nicht weit fliegen. Oder Verletzte. Manchmal wollen auch Drachenmenschen in die Gelehrtenstadt und andere Orte aufsuchen. Da ergab es sich mit den Fähren...“

Kane nickte verstehend.
 


 

Tac ritt so schnell er konnte durch das Land. Hier und da nahm er schon Veränderungen war. Viele Straßen waren leer und die Bewachung der Städte hatte zugenommen. Die Königin musste also schnellere Mittel haben, ihre Nachrichten zu übermitteln. Doch dann sah Tac auf den Boden eine Blutspur und nach und nach einzelne Leichen von Zivilisten aber auch von Soldaten. So nah waren die Dämonen schon? Entsetzt blickte er auf das Blutbad, in der Ferne sah er Rauch aufsteigen. Häuser brannten. Hinter ihm erklang das Gestampfe von Stiefeln und Pferde Getrappel. Die Soldaten und Ritter trafen ein. Vor ihm landete auf einem leer gefegten Marktplatz ein schwarzes Einhorn. Sein Ritter trug eine ebenso schwarze Rüstung, welche mit goldenen Symbolen geschmückt war. Er sah Tac an und hob die Hand zum Zeichen, dass er anhalten sollte.

„Junge Dame, dies ist ein gefährlicher Weg. Sie sollten wenden und zu der anderen Seite des Landes fliehen. Aus der Richtung, aus Nyx, kommen die Dämonen.“ Zwei weitere Männer auf Pferden kamen auf den Einhornritter zu.“ „Kommandant Kirayama !“ Beide trugen Schwertlanzen und sahen eher wie Soldaten aus... Aber an ihnen war was anders. „Bailey und Sid“, sagte Kommandant Kirayama . „Erstattet mir Bericht.“

„Nun die Dämonen dringen von der Dämonenschlucht ein!“, antwortete der blondhaarige Sid. „Ja... Garantiert hätten wir diesen Dämon doch fangen sollen! Er hat sie sicherlich hier her geführt!“, knurrte der Andere. „Bailey!“, brüllte eine weibliche Stimme von oben. Eine Einhornritterin mit einem silbernen Einhorn landete neben dem schwarzen Ritter. „Lass ihn in Ruhe! Er hat nichts damit zu tun.“ „Wovon redet er, Haruka?“, wollte der erste Ritter wissen. „Von einem Dämonen in Begleitung einer jungen Frau, die ihre Schwester suchen. Zur Zeit sind sie in Taiyo, Yun“, antwortete sie dem Ritter, welcher gerade seinen Helm abgenommen hatte, so das man sein braunes Haar erkennen konnte.

Das konnten nur Kane und Lina sein, doch was machten sie im Drachenland? Sicherlich nicht ihre Schwerster suchen. Lina hat keine bekannten Verwandten mehr, dachte Tac. Es war gut von ihnen gehört zu haben und ein paar Informationen über die Angreifer zu erfahren. Aber irgendwie hatten die Ritter ihn vergessen.

Die Hemeraner fingen an über, für Tac, belanglose zu Reden. Sie gingen Taktiken und Strategien durch.

Tac drehte sich weg und ritt weiter er nahm einen Umweg, da er nicht in die Schneise der Dämonen geraten wollte.
 

Die Landschaft wurde wieder lebhafter und mehr Zivilisten kreuzten seinen Weg. Recht viele von denen waren mit Gepäck beladen-Flüchtlinge. Sie wollten in die Richtung aus der er kam, wahrscheinlich in die Hauptstadt um dort Zuflucht zu finden. Dabei glaubte Tac, das es dort am gefährlichsten werde.

Nur wenige reisten in die Richtung in der sich Tac aufmachte, daher bemerkte er seinen Verfolger recht schnell. Es war einer der Soldaten. Der Blauhaarige. Bailey, hatte Tac in Erinnerung. Der Soldat schloss sehr schnell auf und holte Tac ein.

„Miss! Wartet“ Tac zügelte seine Stute und June hielt an, als Bailey zu ihm aufgeschlossen hatte. „Ja?“

„Ihr wart so plötzlich verschwunden.“ „Ich hab es eilig... Ein Notfall in der Familie.“ „Oh das tut mir leid das zu hören.“ Betroffen sah der Soldat Tac an. „Nun erlaubt das ich euch ein Stück geleite. Hier lauern überall gefahren doch diese widerwärtigen Dämonen.“

Sie ritten wieder los und der Soldat klebte förmlich an dem Ninja. „Ihr habt keine guten Erfahrungen mit denen gemacht?“ „Nein“, stieß Bailey hasserfüllt aus. Tac beließ es dabei und schwieg. Abgesehen von Baileys dunkler Aura, war er ein recht ruhiger Begleiter. Zur Grenze kann er mich meinetwegen begleiten aber da nach, wird es schwierig, dachte Tac. Doch wie weit, konnte er Bailey vertrauen?
 

Die Grenze kam immer näher und sein Begleiter klebte immer noch an Tac... Aber das war nicht mehr das was ihn beunruhigte... Da war noch was... noch Jemand, auch mit einem Pferd.

„Was habt ihr Fräulein?“, fragte Bailey. „Ich hab ein komisches Gefühl“, teilte Tac ihm mit. „Das kann daran liegen, das wir das Grenzland durchstreiften... Einige Dämonen treiben sich hier rum. Sagt wohnt Eure Familie hier in der Gegend?“

Was sollte Tac darauf antworten? „In den Bergen“, antwortete er. Doch Bailey hatte die Worte nicht mehr erfasst. Sein Pferd war stehen geblieben und sein Blick haftete zwischen den Bäumen. Hatte er was entdeckt? Tac glitt leise von Junes Rücken und ging zurück.

Zwischen den Bäumen stand bloß ein Liebespaar... Nur der Mann war definitiv ein Dämon, was er an den Bärenohren erkennen konnte. Da fiel ihm ein das sein Begleiter nicht gut auf Dämonen zusprechen war.

„KANA!“, donnerte Bailey los und schritt energisch auf das Paar zu. „WAS hat das zu bedeuten!?“

Erschrocken wich die junge Frau zurück. „Bailey... dddas i-ist Cohen... Er hat mich gerettet...“

Der Engel bebte immer noch. „Gut und schön....aber warum liegst du in seinem Armen?“ „Es tut mir leid, Bailey... es hat sich so ergeben..wir waren auf den Weg zu dir, um es dir zu erklären“, stammelte die Frau.

„Es tut mir echt Leid“, sagte der Dämon. Bailey schnaubte. „Ich habe für dich das Himmelsreich verlassen, Kana!“ Die Wut in Bailey verstärkte sich und er rammte Cohen seine Faust ins Gesicht.

Okay, es war Zeit für Tac zu verschwinden und seinen Weg fort zu setzen. Weit kam er nicht, da er tönte im Gebüsch ein Rascheln und eine ihm bekannte Person kam zum Vorscheinen und sprach: „Ich kann dich nicht weiter lassen.“

Es war die Stimme vom Dach... Der feindliche Ninja!

8.Kapitel : Die Prophezeiung der Drachen

8.Kapitel : Die Prophezeiung der Drachen
 

Die Drachen- Fähre war eher ein großes Floß, welches von einem Drachenmenschen gesteuerte wurde. Um sie mit zunehmen wollte er, für zwei Menschen, zwei Pferde und einen Drachen 7 Rubyn haben, die hiesige Währung im Drachenreich. Ein angemessener Preis.
 

Und so gingen sie an Bord. Die Pferde waren etwas schwerer zu überreden gewesen auf das Gefährt zu steigen.

Schweigend setzen sie sich und sahen wie die Landschaft vorbei zog. Der Fährmann war nicht sehr Gesprächig und lenkte nach dem Verlauf der Strömung seine Fähre.

Viel gab es nicht zusehen. Die Felslandschaft zog sich weiter an dem Flussufern entlang, nur das es mit der Zeit grüner würde.

Bald hatten sie das karge Land hinter sich gelassen und es zeigte sich wie gut es war,das sie auf dem Fluss weiter reisten.

Der Flussverlauf wurde immer breiter und die Gegend schien nur von Gewässern durchzogen zu sein. Hin und wieder streckte ein Wasserdrache seinen Kopf aus dem Wasser. Doch die waren harmlos.

In der Mitte des Flusses erschreckte sich eine Insel mit einer befestigten Anlage. „Das ist die Krieger -Akademie. Jeder menschlische Drache hat die Wahl zum Schwert oder zum Buch zu greifen. Die Krieger gehen auf diese Schule, die Gelehrten werden in der Gelehrtenstadt unterrichtet“, erklärte War.

„Wie lange warst du auf der Schule?“, fragte Lina und musterte ihren Führer. War zögerte mit seiner Antwort. „Drei Monate... dann kam die Leitung zu dem Schluss, ich wäre zu klein für einen Krieger.“ War blick war sehnsüchtig auf die Akademie. „Es kommt nicht auf die Größe an. Kleine sind oft flinker und wendiger, das kann zu ihrem Vorteil sein“, meinte Kane. „Sagt derjenige, der eins fünfundachtzig ist“, grinste Lina. „Ich habe damit eher dich gemeint.“ Der Dämon sah sie an. Recht hatte er ja, von den Kriegern wurde Lina immer überragt.

„Von hier ist es nicht mehr weit, nur noch einen halben Tag mit dem Floß“, sagte der Drache und wollte das Thema wechseln.
 

Wie War gesagt hatte, erreichten sie die Gelehrtenstadt am späten Nachmittag.

Die Stadt lag im Zentrum des Landes und war in, um und auf einen Berg erreichtet, welchen man schon von weitem ausmachen konnte. Drachen kreisten,wie Geier, um den Berg.
 

Das Tor zur Stadt wurde von zwei Drachenkrieger flankiert. Der gelbe Drachenkrieger stand rechts vom Tor und er hielt eine goldene Lanze in der Hand in der anderen trug er einen Schild mit einem Wappen. Das Wappen zierte eine Sonne, welche von einem Blitz getroffen wurde. Der eisblaue Drache zur linken Seite war mit einem Speer bewaffnet, welcher silbern war. Auch er trug ein Schild. Doch dieser war blank.

„Er hat sich noch keinen Namen gemacht, noch stammt er aus einer alten Kriegerfamilie“, flüsterte War seinen Gefährten zu.

Wenn die Drachen schon eine stattliche Größe hatten, dann erst recht das Tor. Es schien im Himmel zu enden. Der Schmied dieses Tores hatte ganze Arbeit geleistet. Die Flügel des Tores erzählten die Geschichte des großen Drachenkriegers vor 300 Jahren wieder. Welcher von Ares, dem Feuerdrachenkrieger beendet wurde. Die Geschichte war so bekannt, das nach ihm ein Wochentag benannt wurde. Ares war eine Legende.

Die Drachenaugen starrten auf die Reisenden herab. „Ein Mensch und ein Dämon...welch seltener Anblick. Was ist Euer Begehr in der Gelehrtenstadt“, sprach der Eiskrieger. „Wir sind auf der Suche nach einer Prophezeiung... bzw. den dritten Teil“, sagte Kane und starrte zurück. Der andere Drache erwiderte: „Das sind sie alle und viele sind gestohlen wurden. Sagt was berechtigt euch dazu?“ „...Es geht dabei um mich und um die Zukunft von Hemera.“ Die Drachen sahen sich an. „Was schert sich ein Dämon um das Engelsreich?“

Kane schwieg kurz und dachte über seine nächsten Worte nach. „Ich will die Taten meines Vaters wieder gutmachen und einer der Schlüssel liegt in der Prophezeiung.“

„Sagt wer seid Ihr?“

„Ich bin Prinz Kane Jonathan Hiwatari von Nyx und das ist meine Gefährtin Lina und unser Freund War.“

Erst jetzt sahen die Drachen War an und kniffen die Augen zusammen. „So, So. Ein Unserer führt Fremde durch unser Land“, sagte der Blaue doch der andere sah War an. „Warte Don, ich kenne den Kleinen. Das ist War Brave, der jüngerer Brüder unseres Helden.“ Beschämt sah War nach unten. „Unseres Helden?“, erstaunt sah Don, der Eisdrache seinen Kollegen an. „Meinst du damit etwa Ares Brave?“ „Genau den.“

Sie sprachen darüber, als wäre War gar nicht anwesend. Dann durch drangen die Drachenaugen wieder den ihren und seine Begleiter. „So du erhoffst dir also ein bisschen Ruhm, wenn du ihnen hilfst?“, der Blitzdrache sah ihn an und grinste hämisch. „Dann versuch es ruhig.Wir lassen euch eintreten.“

Die Drachen traten zur Seite und gaben das Tor frei, welches sich öffnete nach dem sie mit ihren Waffen dagegen geklopft hatten.
 

Der Beginn der Stadt unterschied sich nicht viel von,denen der Menschen. Hütten und Gebäude standen in einem Straßengewirr herum und Drachenmenschen gingen ihren Geschäften nach. „Wir müssen in den Kern der Stadt im Berg“, sagte War, „Da befinden sich die Tempel in den alte Schriften aufbewahrt, verwaltet, gesammelt und sortiert werden.“Kane und Lina waren stillschweigend darüber eingekommen ihn nicht auf seinen Bruder anzusprechen. Es war seine Sache, wenn er reden wolle, tue er es schon.

Neugierige Blicke folgten den Gefährten als sich sich ein Gasthaus suchten. Das besondere war es gab Zimmer für Drachenmenschen und für Drachen. Lina und Kane nahmen sich eins der Drachenmenschen und versorgten die Pferde im Stall. Während War sich in seinem Zimmer zurück zog.
 

Die Häuser wurden großer und ließen darauf schließen das hier die Drachen hausten. Es war wohl ein reines Wohngebiet sogar mit Gärten. Sie waren gepflegt und ließen drauf schließen das die Besitzer wohlhabend waren.

Der Berg kam immer näher und gegen Mittag erreichten sie den Eingang in das Höhlensystem des Berges. Die Pferde ließen sie auf einer angrenzenden Wiese gegen Bezahlung versorgen.

Es war anders als die Hölle. Die Gänge waren hell erleuchtet und es war viel mit weißem Marmor gearbeitet wurden. Einige Drachenmenschen wimmelten in den Gängen und nahmen Messungen und Berechnungen vor. „Tis is to smal. Wi need anozer“, brüllte einer der Handwerker in der Drachensprache.

„Yeah...bat wi hadn´t“, antworte ein anderer.

Der Hauptgang führte immer gerade aus, bis die Drei in einer riesigen Halle ankamem an deren Decke eine große Flamme schwebte und Drachen flogen. Zahlreiche Höhlen und Gänge gingen von da ab, von denen viele nur fliegend betreten werden konnten.

Doch an einer großen Wand hing eine Karte-natürlich auf Drachengröße optimiert.

Zu ihrem erstaunen gab es sogar so was wie einem Empfangsschalter hinter da eine Drachendame stand in einem Gelehrtengewand aus brauner Baumwolle, welche sie als Novizin, Lehrling, auszeichnete.

„Wehrte Besucher, was kann ich für Sie tun?“, sprach sie ruhig und schaute auf Kane und Lina herab.

„Nun wir suchen eine Prophezeiung...“, begann Lina und kam sich albern vor... es gab sicherlich Hunderte, sie musste präziser werden. „Das tun die meisten Besucher, die sich hier her verirren“, der Ton der Dame wurde nun deutlich kühler. „Es geht um die Prinzessin das Lichts...wir wollen sie finden. Die Hexe Alberta gab uns den Hinweis das der Schlüssel, um sie zu finden in der Prophezeiung liegt.“

„Das zu Entscheiden liegt nicht bei mir. Die Texte geben nur die Gelehrten aus, die sie geschrieben haben... In diesem Fall von Meister Dra Gon persönlich... Und er wird sich wohl kaum die Mühe machen...“

„Der erste Drachengelehrte“, murmelte War ehrfürchtig Lina und Kane zu,welche sich fragend ansahen. „Der erste Zeitmagier?“ Lina sah erstaunt War an, welcher zur Bestätigung nickte.

Die Drachin ignorierte die Drei und wandte sich zu einem andern Novizen zu, welcher eilig angetrappt kam. Seine violette Farbe lies daraus schließen, das er die Gabe zur Zeitmagie besaß. „Was kann ich für dich tun Sam.“ „Ria“, keuchte Sam, er musste sich wohl sehr beeilt haben.“ „Meister Gon hat die Ankunft der Drei vorausgesehen und erwartet sie bereits.“ Erstaunt sahen War, Lina, Kane und Ria ihn an. „Bist du sicher?...Das ist eine große Ehre ihn zu treffen.“ Sam nickte eilig...er war genauso groß wie War...wirkte allerdings jugendlicher. „Ihr habt ihn gehört. Folgt Novize Sam Time zum großen Meister.
 

Ein Wirrwarr aus Gängen folgte. Treppen gingen hoch und irgendwann erreichten sie die Spitze mit einem Gebäude, was in den Fels gearbeitet wurde und einen Blick nach draußen frei gab.

Kane und Lina fühlten sich wie Ameisen. Schwere Holzmöbel nahmen den Raum ein und an fast jeder Wand befanden sich Bücherregale, beladen mit Büchern und Schrift rollen. Ein Bild fiel Lina sofort auf. Es zeigte etwas was sie nicht erfassen konnte. Es sah menschenähnlich aus, dennoch wirkte es leblos. Es war vollständig aus Metall, eine Art Rüstung.

„Faszinierend, nicht war?“, dröhnte eine Stimme und Lina zuckte zusammen. Im Schatten des Raumes verbarg sich eine Art Thron, auf dem ein violetter Drache in schweren dunkelroten, grünen Gewand saß. Meister Dra Gon. „Ich sah diese Maschine in einen meinen Zukunftsversionen. Und es wurde von Menschen gebaut. Sie scheinen die alten Baumeister der Drachen, Elfen und Vampire zu überragen. Irgendwann.“

„Meister“, der Lehrling verbeugte sich und War, Lina und Kane taten es ihm nach.

„Sam, du kannst wegtreten und nimm War mit. Unterweise ihm in seine Aufgabe.“

„Jawohl.“ Er verneigte sich nochmals und wandte sich dann an War. „Komm mit.“
 

„Was passiert mit ihm?“, fragte Lina. Die gelben Drachenaugen sahen sie durch dringlich an. „Er muss seiner Bestimmung folgen. Als nächster Held. Sam wird ihn führen...Wir Drachen werden wieder in einen Krieg geraten, es ist unausweichlich und schon lange unter der Oberfläche brodelt. War wird in die Aufgabe rein wachsen. Doch es wird der Untergang für unser Volk folgen.“

Entsetzt sahen Kane und Lina ihn über diese Offenbarung an. „Ihr wisst es und doch seid ihr so ruhig.“

„Ich habe lange gelebt.. es wird ein langer Schlaf für mich werden und die anderen Drachen wissen es nicht. Es würde auch nichts ändern. Aber das ist nicht euer Kampf. Ihr habt einen anderen.“

Meister Dra Gon stand auf und zog eine Pergamentrolle aus einem Regal an der Decke. „Ihr seid deswegen hier. Abschriften der ersten Teile wurden gestohlen doch den den Rest habe ich nie veröffentlicht. Doch es ist wichtig, das ihr die komplette Prophezeiung kennt. Sie wird euch den Weg weisen, euch in die Irre führen und doch ans Ziel. Sie basiert auf dem was ich einst in der Zukunft gesehen habe. Hört gut zu:
 

Der Teufel wird seine Feinde besiegen,

doch sein Sieg wird nicht ewig weilen.
 

Sein Sohn, welcher ihn übertreffen wird,

hat die Kraft, das Land der Dämonen und der Engel zu vereinen und über sie zu herrschen.

Die Helden werden zurückkehren.
 

Doch auch der Sohn des Teufels wird fallen,

die Prinzessin des Lichts wird die Dunkelheit besiegen und den Thron besteigen, so wird der Frieden Einzug finden.
 

Nicht alles ist wie es scheint,

Licht und Dunkelheit sind vereint.
 

Wenn dies geschieht,

wird ihr Kind über das Schicksal

der Welt entscheiden.

Eine Seele,

Zwei Herzen,

Ein Schicksal?
 


 

Kane ergriff Linas Hand während der Drache sprach. Die ersten drei Strophen war ihnen bereits bekannt. Davon hatte sich die erste Bewahrheitet. Die vier großen Helden: Lugan,Drazuka, Dragan und Arrow waren als Seelen in ihren Waffen zurückgekehrt. Doch war es Kane selbst, der seinen Vater getötet hatte, doch er hatte das herrschen seiner Schwester überlassen und er hatte nie vor gehabt über Hemera zu herrschen... Der unbekannte Teil brachte alles in ein neues Licht zusammen. Wenn es hieße, dass er die Prinzessin des Lichts heirate, könnte er über beide Länder herrschen oder ihre Kinder. Das schien auch Lina klar zu sein und drückte seine Hand fester.

Bisher hatte Lina angenommen die Prinzessin töte ihren Freund, um die Dunkelheit zu besiegen... doch jetzt sollte sie sich in ihn verlieben? Lina hatte bei ersterem gedacht sie könne Prinzessin Angellina davon abhalten und diese davon überzeugen das Kane gut war, doch jetzt sollte sie eine Rivalin in der Liebe finden? Das war zu viel.
 

Irgendwie gelangten die Zwei in ihre Herberge zurück. Lina fühlte sich leer, sie wusste nicht was sie erwartet hätte. Wenn sie Kane verlöre, hätte sie keine Familie mehr.

Ihre Eltern hatten sie verlassen...ihr Bruder war Tod. Kane war alles was sie hatte.

Seit der Offenbarung hatte sie kein Wort mehr gesagt und hatte sich dann nur ins Bett verkrochen und presste ihren Kopf ins Kissen. Der Dämon setzte sich schweigen neben sie und streichelte ihr über den Rücken. „Lina... ich werde dich nicht alleine lassen.Versprochen. Ich meine was soll ich mit einer Sechzehnjährigen anfangen? Die ist doch noch ein halbes Kind“, versuchte er sie aufzumuntern und tatsächlich lächelte Lina ein wenig. „Wir sind selbst nur zwei Jahre älter...aber es kann hilfreich sein. Dann müssen wir nur nach einer Sechzehnjährigen suchen, welche sich in dich verliebt.“

„Oh... das dürfte schwer werden“, grinste Kane, „wo doch die Damen reihenweise meinem Prinzen-Charme verfallen.“ Jetzt lachte Lina wieder. „Blödmann!“

9.Kapitel: Krieg

9.Kapitel: Krieg
 

Nachdenklich durchstreifte Rika die Katakomben und fand eine Kammer, über die ein Lichtstrahl hineinfiel und eine Statue erleuchtete.

Es war eine wunderschöne Frau, aus weißen Marmor, welche vergessen hier unten stand. In einer fremden Sprache waren Wörter in einen Sockel unter ihr gemeißelt.

„Das ist die weiße Göttin.“ Erschrocken drehte sich Rika um und starrte Meister Van an. Sie hatte ihn nicht bemerkt.

„Die weiße Göttin...“, Rika hielt inne... „Nach den alten Geschichten ist sie Ihre Tochter zusammen mit der Hochelfin Hemera.“

Van nickte. „Ja, Elia... jetzt lebt sie ihm Reich des Lichtes und wacht über uns.“ Ein bisschen traurig sah er auf die Statue. „Sie versprach, sie würde Licht schicken, eine Prinzessin werde geboren ... Die Prinzessin des Lichts taucht auch in der Prophezeiung der Drachen auf. Und dann wurde dein Bruder geboren, welcher Schrecken verbreiten sollte... Doch als zwei Jahre später Prinzessin Angellina geboren wurde, schöpften die Menschen in Hemera Hoffnung...“

Rika schwieg und dachte an ihren Bruder. Die Weissagung stimmte nicht. Kurz drauf spürte sie den Blick von Meister Van. „Eigentlich müsste Kane über Nyx herrschen...“

Die Königin zuckte mit ihren Schultern: „Nun er hat es mir überlassen. Er ist kein Herrscher. Kane liebt die Freiheit und ein Thron bindet, verpflichtet.“

„Sicher laufen ihn die Damen nach und er hat einen ganzen Harem um sich gescharrt“, sagte Van, welcher sich ein Bild von dem Prinzen machen wollte.

„Nein, sein Herz gehört nur Lina, um sie zu beschützen hat er unseren Vater getötet“, erzählte Rika und wollte ein gutes Bild von ihrem Bruder machen. Auch sie hatte an ihm gezweifelt, und gedacht er gäbe sich der Dunkelheit hin. „Er hat sein Licht gefunden“, meinte Van nachdenklich. „Das hatte auch Urion in Nyx, doch als sie getötet wurde, geriet seine Welt aus dem Gleichgewicht.“

Rika sah Van finster an. „Kane ist nicht wie unser Vater. Er würde nie Unschuldige töten und Angst und Schrecken verbreiten. Dazu ist er zu sensibel, auch wenn er es nicht zeigt. Außerdem war es ein Engel, welcher Nyx getötet hat.“ Meister Van schwieg nach einiger Zeit kam sprach er weiter. „Ja... Aber es ist nur die halbe Wahrheit. Nyx war sehr krank, als mein Sohn Luzifel sie erlöste von ihren Qualen...und dann wurde er selbst zum Dämon.“ Rika sah ihn an und dachte nach, könnte das auch ihrem Bruder passieren? Konnte er so doch noch die Herrschaft an sich reißen, sollte er Lina verlieren?

„Lina, die Konouichi, welche Königin Thiela beauftragt hat, ist das die Freundin von Kane?“ Die Augen von Meister Van Judai durchdrangen Rika. Diese zögerte mit ihrer Antwort, dennoch entschloss sie sich die Wahrheit zu erzählen. „Ja. Gon hat erzählt das,sie und mein Bruder hier gewesen sind. Ich wusste aber nicht, dass sie für die Königin arbeiten.“

„Dein Bruder? Kai ihr Begleiter ist in Wirklichkeit Prinz Kane.“ Rika nickte zur Bestätigung. „Interessant“, meinte der Meister und schaut nachdenklich auf die Statue. Fragend sah sie ihn an. „Nun... sie bekamen den Auftrag nach unserer verschwundenen Prinzessin zu suchen.“ Rika sah ihn entgeistert an. „Ich habe die Geschichte gehört und es tut mir leid was mein Vater getan hat... Er wollte nicht, dass sie Kane tötet.“

„Glaubt Ihr das Prinz Kane sie töten wird, falls er sie findet... oder sucht er sie überhaupt?“ In der Stimme des alten Magiers lag keine Wertung, sie war ruhig und sachlich. Trotzdem lag sein Blick noch auf der Statue. „Kane und Lina werden sie suchen... und finden. Und dann heil zurückbringen. Er wird es tun, schon allein um die Fehler von unserem Vater wieder gut zumachen“, sprach Rika entschlossen.

Beide schwiegen eine Weile, bis die Königin das Schweigen brach.

„Was lässt euch glauben, dass Prinzessin Angellina nach vierzehn Jahren noch lebt?“

„Die Hoffnung. König Kouya hat die Suche aufgeben und glaubt, dass sie Tod ist. Das der Ninja sie doch getötet hat. Doch die Königin glaubt, dass sie sich selbst geschützt hat, Angellina hatte schon als Kind eigne große magische Quelle. So stark das ich ein Teil davon versiegeln musste.

Da der Ninja bei seiner Entführung von ihr gestört wurde, muss sie sich immer noch hier in Hemera befinden.“

Rika fragte nicht weiter nach, woher er es wusste. Meister Van war schließlich ein Zeitmagier und konnte durch die Zeit schauen.

„Warum schaut Ihr jetzt nicht in die Zukunft? Und findet Eure Prinzessin“

„Im Moment ist die Zukunft im Nebel verschwunden... und wenn ich doch was sehe,dann nichts was mit der Prinzessin zusammen liegt.“

„Das ist nicht die ganze Wahrheit.“ Wie aus dem nichts erschien Königin Thiela.

Rika war vor Überraschung zusammengezuckt, überrascht sah sie die andere Königin an. Sie wirkte trotz ihres silbrigen Haares noch recht jung, wenn auch manchmal recht unnahbar. Doch wenn es um ihre Tochter ging schien sie sich zu öffnen.

„Wie meint ihr das nicht die ganze Wahrheit?“, fragte Rika, auch wenn sie nicht neugierig erscheinen wollte. Schließlich hatte Thiela damit angefangen.

„Als Angellina zwei war bat ich Meister Van in ihre Zukunft zusehen...und dass lies mich hoffen das sie noch lebt. Kouya hat nie davon erfahren... er hat die Entführung und den angeblichen Tod seines einzigen Kindes nie überwunden.“ Thiela sah traurig zu Boden und dann zur Göttin.

Einzigen Kindes? Verwirrt sah die Zwanzigjährige auf die Königin. Sie dachte das Richard auch vom König stammte.

Doch die Antwort bekam Rika gleich darauf. „Richard, mein Sohn stammt nicht von Kouya... Jeder Thronfolger von Hemera hat, zwar das Recht sich seinen Partner auszusuchen. Doch das erste Kind, der Thronfolger muss von einem Engel stammen... So ging ich ins Engelsreich, bis ich schwanger war. Sein leiblicher Vater ist ein Erzengel...ich schätze die Engel hatten gehofft das er ein Mädchen ist und damit die Prinzessin des Lichts.... Ich habe dann Kouya, meine große Liebe geheiratet und mit ihm Angellina bekommen. Mein Mann behandelt Richard wie seinen Sohn.“

„Das wusste ich nicht“, war das Einzige was Rika dazu einfiel, „Danke für das vertrauen...wo doch unsere Reiche lange Zeit verfeindet waren und es auch jetzt noch Konflikte gibt.“ „Es ist kein großes Geheimnis...Außerdem können wir nichts für unsere Vorfahren. Wir können es nur besser machen“, sagte Thiela.

„Ihr habt Recht“, sagte Rika. „Und was ist mit Euch? Gibt es schon Aussicht auf einen Mann?“, fragte Thiela neugierig und wollte das Thema wechseln. Rika errötete. „Ja, mein Freund Leo hat mir einen Heiratsantrag gemacht. Ihr seid herzlich zur Hochzeit eingeladen...wenn alles vorbei ist natürlich.“

„Danke“, Thiela sah wieder zur Statue. „Wisst ihr, Kouya und ich haben uns hier öfter getroffen, wenn wir unter uns sein wollten.“

Dann verfiel die Königin wieder ins Schweigen und dachte an die Zeit, als sie die Zukunft ihrer Tochter gesehen hatte, das waren Bilder die Van und sie niemals geteilt hatten, denn die Version hätte vielleicht alles in Chaos und Verwirrung gestürzt:
 

Sie wiegte ihr Kind hin und her. Als es eingeschlafen war legte die Königin es ins Bett. Dann suchte sie zu ihrem Berater. Van.

Der Zeitmagier war in seinem Studienzimmer. Thiela sah ihn an. „Du willst ihre Zukunft sehen?“

Sie nickte. „Ja ich will in Angellinas Zukunft sehen.“

Da Mann nickte und schaute auf seinen Spiegel und wischte da rüber:
 

Eine junge blonde Frau hatte ihr Schwert gegen einen Dämon erhoben.

Der Schwarzhaarige grinste sie an. „Mehr hast du nicht drauf?“

„Du wirst schon sehen!“ Wütend stürmte sie auf ihn zu. Doch er wich aus. „Du musst dir mehr einfallen lassen!“

Dann griff er an und sie parierte den Angriff. So ging es eine ganze Weile weiter bis die Kämpfer Schweiß gebadet waren.

„Reicht es nicht langsam Mal, Kane?“, fragte die Prinzessin. Er ließ sein Schwert sinken und sie nutzte die Chance und stürmte auf ihn zu und warf sich auf ihn.

Der Angriff kam so überraschend das er zu Fall ging. Sie lag auf ihm und grinste.

„Jetzt habe ich die Oberhand.“

„Nicht mehr lange!“

Mit einem Satz wirbelte er herum und lag jetzt auf ihr. Er beugte sich dicht über ihr Gesicht. „Na“ Kurz bevor er sie küssen konnte, stemmte sie sich gegen hin, dann kullerten sie zusammen einen Abhang hinunter.

Die junge Frau erstarrte, sie rollten direkt auf einen Abgrund zu. Auch Kane bemerkte es und zog sie dichter in seine Umarmung und warf sich auf die Seite, um zu bremsen.

Was ihm kurz vor Ende auch gelang.

„Alles in Ordnung?“ Der Dämon löste sich von Angellina.

Sie nickte.

Kane stand auf und hielt ihr seine Hand hin, mit der er ihr aufhalf und sie in seine Umarmung zog.

Dann küssten sie sich.
 


 


 

„Ich kann dich nicht weiter lassen.“

Es war die Stimme vom Dach... Der feindliche Ninja!

Der in dunkelgrau gekleidete Ninja stand nun direkt vor Tac. Scheiße, wieso stecke ich immer noch in diesen Frauenkleidern? Darin kann ich nicht kämpfen. Ich verstehe Rika nur zu gut!...Moment warum greift der Ninja mich nicht aus dem Hinterhalt an? Tac machte einen Satz zurück und riss seinen Rock runter, sodass er in Hosen dastand. Aus der Tasche zog er einen Messer.

„Mach es mir nicht schwer, Kathrin...ich habe die Anweisung niemanden aus dem Land zu lassen. Mach es mir nicht noch schwerer und kehre um.“

Moment, Kathrin?...Dann dämmerte es ihm. „Henry...“, der Dienstbote war der Ninja. Aber wenn er ihn noch Kathrin nannte, wusste er nicht wer er wirklich war...aber die Stimme auf dem Dach war doch eine Frauenstimme gewesen...Nun da hatte wohl noch jemand mit seinem Geschlecht geschummelt. Die Konouchi hatte die traditionelle dunkle Kleidung an und ihren Mund unter einem Tuch verborgen.

„Ich muss aber unbedingt nach Hause, meine Mutter ist schwer krank, bitte lass mich durch!“

Sie schüttelte den Kopf. „Auch Gut, dann werde ich auch kämpfen!“

Doch keiner wollte als erstes angreifen, so standen sie schweigend gegenüber, bis Henry oder wie sie sonst heißen mochte ihr Kunai zog und auf Tac zu stürmte. Dieser parierte mit seinem Messer den Angriff und versuchte eine Blöße zu finden, doch er stattdessen drang sie ihn immer weiter weg.

Tac stieß gegen einen Baum und der weibliche Henry holte zum Schlag aus, der Ninja konnte gerade noch zur Seite springen, doch der Feind schlitzte ihm die Kleidung auf.

„Oh sie einer an. Kathrin ist ein Kerl....Moment ich kenne deine Bewegung. Wir sind uns schon mal begegnet. Du bist der Ninja von Königin Rika. Aber diesmal ankommst du mir nicht!!!“

Die Konouchi setzte zum Angriff an-

„Arhhhh...LASS IHN IN RUHE, BAILEY!“

- Tac und „Henry“ zuckten vor Schreck zusammen.

Noch zwei Schreie ertönten in der Stille, doch dann war alles plötzlich still.

Die Konouchi ließ von ihrem Angriff ab und lief zu der Stelle des Schreis. Eigentlich wäre das die Gelegenheit für Tac zur Flucht oder zum Gegenangriff, allerdings wollte auch er wissen was passiert war. Vielleicht konnte er noch helfen.

Die junge Frau war vor einem Busch stehen geblieben und hockte sich dahinter, Tac wollte schon vorbei Rauschen, doch sie hielt ihn fest und bedeutete ihm ebenfalls sich zu verstecken.

Es war zu spät.

Vor ihnen stand der Engel. Baileys Soldaten Kleidung war Blut durchdrängt und der Dämon Cohen, sowie seine Freundin Kana lagen zu seinen Füßen in ihrem eigenen Blut. Kana lag friedlich da, nur das klaffende Loch in ihrer Brust, zeigte ihren wahren Zustand. Um so bestialischer sah Cohen aus. An seinen Körper waren zahlreiche Schnittwunden.

An Baileys Waffe tropfte das Blut zu Boden und er stand einfach nur da und lachte, lachte in den Wald hinein. Seine Kleidung zerriss und aus dem Rücken wuchsen ihm Flügel, keine Engels üblichen Flügel mit Federn, sondern schwarze ledrige.

Seine Blut bespizten Schwingen breiteten sich aus und der Blutengel erhob sich in die Lüfte.

Erst jetzt wagten die Ninja es wieder zu atmen. Vergessen war, das sie eigentlich Feinde waren. Die Konouchi übergab sich ins Gebüsch. Tac schaute weg, konnte es aber gut nach vollziehen, ihm war selbst übel.

Gentlemanmäßig reichte er seiner Feindin ein sauberes Taschentuch. „Danke...so was ist nicht mein Stil. Lieber ein sauberer Stoß oder Gift...“

Für einen Moment schwieg Tac, zwar hatten sie in der Schule die Verschiedenen Arten zu Töten durch genommen, doch die Wölfe verzichteten aufs töten.

„Ich hab noch nie jemanden umgebracht“, meinte er achselzuckend. Erstaunt sah sie ihn an. „Wie heißt du? Ich bin Enju.“ „Tac“, antwortete wahrheitsgemäß.

„So Tac“, sie sprang auf den nächst besten Baum. „Heute verschone ich dich. Doch für unsere nächste Begegnung, wünsche ich mir einen ausgeglichen Kampf!“ Enju war im Blätterwerk verschwunden. Tac sah ihr noch lange nachdenklich hinter her bis er sich weiter auf den Weg machte.
 


 


 

Merkwürdige Zeichen und Zeichnungen waren auf den vergilbten Seiten zu sehen. Vorsichtig besah Lina sich die Zeichen, doch sie glichen nichts was sie kannte.

Ein Bote Dra Gons hatte ihnen das Buch gebracht-in der Größe für Menschen passend. Es war wohl ein Abschrift eines anders Buches, dabei war eine Nachricht: Damit das Wissen nicht verloren geht-Dra Gon.
 

Unter anderem beinhaltete es eine Abschrift der Prophezeiung, doch von der hatte Lina genug. Das Kerzenlicht flackerte, durch eine Handbewegung.

„Halt einen Moment still.“ Lina bewegte ihren Kopf in die Richtung ihres Freundes. Kane lag auf dem Bett und hielt einen Stift und sein Skizzenbuch in der Hand. „Ich sagte doch du sollst still halten!“ „Warum?“ Lina erhob sich. „Hey du zeichnest doch nicht etwa mich!?“ Sie ging auf ihn zu und wollte ihm sein Heft wegnehmen. Schnell zog er es beiseite. „Na Na.Du bekommst es zu sehen, wenn ich fer-“

In dem Moment klopfte es.

Es war wieder der Lehrling von Meister Dra Gon, er war außer Atem.

„Verzeihung. Aber ihr musst schnell von hier verschwinden. Der Krieg ist aus gebrochen. Der Clan der Feuerklingen hat sich gegen die Familie der Erdläufer erhoben und nicht nur das, die Himmelsstürmer unterstützen die Erdläufer doch, das konnten die Sonnenblitze nicht hin nehmen...“

Verwirrt schauten Kane und Lina ihn an, die Worte sprudelten nur so aus dem Drachen heraus. Doch jetzt stand es wohl fest. Der letzte Drachenkrieg brach aus, da waren die Zwei sich sicher.

Auf den Rat ihn packten sie Geschwind ihre Habseligkeiten und sattelten ihre Pferde.
 

Die Atmosphäre hatte sich geändert. Der Himmel war bedeckt von schwarzen Wolken und Feuerbällen, -strahlen zierten den Firmament, von den Blitzen ganz zu schweigen.

Zusätzlich hatte der Flugverkehr zugenommen: Oft bedeckten gewaltige Schatten die Reisenden.
 

„Verdammt“, fluchte Kane, als eine Flugechse ihn beinahe Streifte. „Hey Du, pass doch auf!“ Der Drache wandte seinem Kopf dem Dämon zu und knurrte: „Grrr Winzling. Dich kann ich schnell zerquetschen.“ Er riss sein Maul auf und Eis und Schnee schossen auf Kane und Lina zu und bedeckten die Zwei, noch bevor sie auf ihre Magie zugreifen konnten. Ihre Pferde scheuten zurück, bewegen konnten sie nicht, sie waren am Boden festgefroren. Der Eisdrache lachte. „Hahaharr Siehst du?“

Wie ein Felsbrocken, flog eine Flammenkugel direkt auf den eisblauen Drachen zu. „Wer wagt es, mich den besten Krieger des Eisdrachen heraus zu fordern?“ „Ich bin War Brave.“
 

Ihr Freund War stand auf einem Felsen und sah auf die drei herab. “Ach du. Hab von dir Taugenichts gehört, man hat dich von der Kriegerakademie geworfen“, der Eisdrache wandte sich von Kane ab. „Du hast Glück, Dämon, es bringt mir mehr Ehre, wenn ich ihn fertig mache.“

Der blaue Drache baute sich vor dem orangenen auf und packte sein Speer fester. War zuckte seine Fäuste und wandte sich an Kane und Lina. „Verschwindet von hier. Das ist nicht euer Krieg. Ihr habt euren eigenen zu bestreiten. Lebt wohl meine Freunde!“ War sprang in die Luft und breitete seine Flügel aus und stürzte sich mit erhobener Faust auf den feindlichen Drachen.
 

So schnell wie Lina und Kane konnten galoppieren sie zur Anlegestelle und laut Plan sollte bald die nächste Fähre kommen...Doch sie kam nicht. Auch nicht einen Stunde später...zwei Stunden....drei Stunden...fünf Stunden....

„Okay...wenn die Fähre kommt scheinbar nicht mehr. Wir sollten durchs Land reisen und hoffen das wir nicht ins Kreuzfeuer geraten“, besorgt schaute Kane gen Himmel. Welcher zunehmend schwarz wurde-Nicht wegen der Nacht. Zu allem Überfluss fing die Erde an zu beben und der Fluss schwappte über den Fluss.

„Wir müssen den Fluss folgen. So gut es geht“, meinte Lina und schwang sich auf ihren Hengst, Kane tat es ihr gleich. „Hast recht.“

Sie begegneten deutlich mehr Drachen,als auf den Hinweg und alle schienen zu kämpfen uns sich keine Ruhe zu können. Die Drachen in Gewändern kämpften mit Zaubersprüchen und die Krieger schwangen Schwerter, Speere, Lanzen, Äxte gegen einander. Es war schlimmer, als die Hölle, doch die meisten Beachteten die kleinen Gestalten zwischen ihnen nicht wirklich. Was manchmal auch ein Nachteil war, denn Lina und Kane mussten ihre Pferde immer wieder aus dem Weg lenken, wenn ein massiger Körper, drohte sie zu zerquetschen.
 

Der rote Drache blieb mit einer klaffenden Wunde vor ihnen liegen. Es war Bol Shek,der Drache gegen den Kane und War gekämpft hatten. Er sah zu Kane und Lina. „Dämon... Mensch ihr lebt also noch... geht den längeren Weg über den Steilpass. Dort wird nicht gekämpft....geht es War gut?“

„Warum sollten wir dir vertrauen?!“ Aufgebracht funkelte Kane den am Boden liegenden Drachen an. „Weil ihr am Leben bleiben wollt. Ihr habt eine Aufgabe...War hat eine Aufgabe...ich hatte eine Aufgabe...“ Dann schloss er seine Augen.

„Aufgabe?“ Fragend sah sich das Paar an. Ein Schatten bedeckte sie kurz und War landete vor Kane und Lina. „Bol“, traurig sah der orangene Drache herab. „Wir konnten uns zwar nie leiden...aber das hast du nicht verdient.“

„Hab ich nicht?“ Der rote Drache öffnete seine Augen wieder. „So leicht haut mich nichts um!“ Erstaunt sahen die Anwesenden auf den am Boden liegenden Drachen. „Du lebst?“ Wars Stimme war ein schwaches Flüstern. „Ja...ich hab meine Aufgabe noch nicht erfüllt. Dich zu führen.“

„Du hast mich immer gehasst“, meinte War trocken. „Nein...ich hab meine Aufgabe gehasst. Ich wollte nicht das meine Welt untergeht...aber es geht wohl nicht anders.“ Bol erhob sich schwer. „Ihr Zwei verschwindet besser jetzt!“

10.Kapitel: Nach Hause

10.Kapitel: Nach Hause
 

Spät in der Nacht, erreichte Tac den Bergpass. Zwar war er sich sicher, dass Enju ihn nicht verfolgte, doch etwas war hinter ihm. Wenn er Glück hatte waren es „nur“ andere Ninja, doch mit etwas Pech waren es Dämonen. Seine Stute war durchgeschwitzt und brauchte, wie er eine Pause. Vor Stunden hatte er das letzte Gasthaus passiert und hatte sich eine Stärkung für June und sich selbst gekonnt. Die Kraft die Pferd und Reiter getankt hatten, war mittlerweile allerdings verbraucht. Der Weg war steil und voll von Geröll. Oft war er abgestiegen und wollte June die Last erleichtern. Wie Gerede jetzt.

Der Gipfel war mit Schnee bedeckt-Nun ja er befand sich schließlich im Eisgebirge, doch die Schneewolken konzentrierten sich meistens auf eine Stelle. Tac konnte den kleinen Punkt ausmachen-Dort befand sich das Ninja Dorf Kiga.

An einer nicht zugefrorenen Quelle tränkte der Blonde sein Pferd und füllte seinen eigenen Wasservorrat auf und kaute lustlos auf einer harten Brotkante. Sein Beutel enthielt nur noch ein paar Trockenfrüchte, Seufzend zog er das Band zu und verstaute den Beutel in die Satteltasche.

„Komm June, wagen wir uns an den Abstieg.“ Die Stute schnaubte und stupste Tac an seine Schultern. Ein Lächeln zuckte kurz über sein Gesicht und schaute kurz zurück.

Drei dunkle Gestalten waren einige hundert Meter hinter ihm- Dämonen oder Ninja..Ninja-Dämonen? Jedenfalls wollte er mit ihnen keine Bekanntschaft machen. „Tut mir leid“, flüsterte er seiner Stute zu und schwang sich in den Sattel.

Es war zu seinem Vorteil, dass er ein Pferd hatte und seine Gegner nur ihre eigenen Füße...Was auch nicht wirklich viel brachte. Der schmale Bergpfad, war nicht nur schmal, sondern auch noch steil. Bei jeden Schritt musste er vorsichtig sein nicht in die Tiefe zu stürzen. Im Zickzack nahm er die umrundete er die Felsen und erreichte Stück für Stück die Ebene.

Der Schweiß rann ihn über die Stirn und er sah sich noch ein letztes Mal nach hinten um. Zum Glück. Die Ninja waren verschwunden, stattdessen waren drei Bergpumas hinter ihm. Innerlich stieß Tac einen Fluch aus. Es waren doch Dämonen.

Mit ihren geschmeidigen Körper überwanden die Tiere die Felsen spielerisch. Der Abstand zwischen ihnen und ihrer Beute hatte sich stark verringert.

Die rettende Ebene war erreicht und Tac trieb June zu einem Dauergalalob an. An den Ausläufern der Berge befand sich ein Wald und ein Dorf. Tac wollte nicht die anderen Menschen in Gefahr bringen, daher wählte er den Pfad in den Wald. Schon bald waren Pferd und Reiter erneut durchgeschwitzt. Er schaute zurück. Die Raubkatzen hatten ihn fast ein geholt. Der Ninja dachte Fieberhaft nach und vereiste den Boden unter den Füßen der Tiere. Es brachte sie etwas ins Strudeln, allerdings nicht langfristig genug. Blitze...Doch da musste er gut zielen und das im Galopp...oder Drazuka einsetzen. Tac zog den Bumerang raus. „Hey Kumpel ich brauche dich.“ Seine Waffe leuchtete.

Es war für ihn bisher wichtiger Gewesen, die Nachricht an Kahn zu überbringen, als die Zeit weiter mit Kämpfen zu verschwenden. Doch die drei waren nicht abzuschütteln.

Der Magier schleuderte das Stück Holz hinter sich. Etwas jaulte auf. Einen hatte er getroffen und das Tier fiel zurück. Doch die andern beiden Pumas legten einen Zahn zu. So wird es nichts, sie würden ihn überall finden wenn er seine Spur und seinen Geruch nicht verschleierte. Entschuldige Wald. Tac sah in sich hinein und erblickte die Flamme in seinem inneren.

Minuten Später breitete sich das zerstörerische Feuer hinter sich aus und schnitt ihn von den Dämonen ab...

...Als er sich sicher fühlte, sorgte der Blonde dafür, das sich eine Decke aus Schnee und Eis über den Brand legte. Hoffentlich vollständig.

Noch mal sah hinter sich. Die Tiere waren weg und auch Menschen waren nicht auszumachen. „Drazuka...schau nach, wo sie sind?“ Der Phönix löste sich von seiner Waffe und flog den hinteren Bereich ab.

Pferd und Reiter erreichten eine stabile Holzbrücke über einen Fluss. Ein Indiz dafür das sie sicher einer Menschensiedlung näherten oder der Weg oft benutzt wurde.

Seine Vermutung wurde bestätigt, eine kleines Dorf befand sich am Rand des Waldes. Lange hielt Tac sich dort allerdings nicht aus. Er erlaubte June eine kleine Pause um sich zu stärken. Er selbst genehmigte sich ein Becher Apfelwein und ein trockenes Brot, lockerte kurz seine Muskeln und rieb June etwas trocken.

Nachdem er seine Vorräte auf gestockt hatte, kehrte Drazuka auch schon zurück. Der Vogel landete auf dem Sattel und sah Tac an. „Die Dämonen haben sich zurück gezogen und verpflegen ihre Wunden. Allerdings wird sie das nicht lange aufhalten...Ich denke, das sie denken du bist auf den Weg zur Hauptstadt-“ „Aber das bin ich doch. Ich muss Kahn, so schnell es geht den Brief überreichen“, warf Tac ein. Sein Freund der Phönix ignoriere seine Worte.: „Am besten reitest du eine Schneise über das Feuergebirge. Damit werden sie nicht rechnen und es lenkt von deinem eigentlichen Ziel ab. Das sind ausgebildete Jäger. Sie wollen mit allen Mitteln verhindern das Nachricht von Rika ankommt.

Es muss noch mehr Spione gegeben haben“, berichtete Drazuka. „Noch jemand außer Enju?! Scheiße. Aber du hast recht. In meiner Heimat kenne ich mich besser aus, als die Dämonen.“ Hastig stieg Tac wieder auf June und lenkte sie zum Ausgang des Dorfes. „Wenn wir heil ankommen, verspreche ich dir einen Sack voll Hafer“, sagte Tac.

Nach einer Tagesreise und einer kurzen Nacht in einer dreckigen Taverne am Wegesrand kamen schon die Ausläufer des Feuergebirges in Sicht. Der junge Mann war erstaunt wie Nah sich die Gebirge sich doch waren. Im Gegensatz zum Eisgebirge, die ihren Namen wegen des ganz jährlichen Schnees und Eises trugen. Hatte der Name Feuerberge, nichts mit Feuer oder Vulkanen zu tun, sondern mit Tacs Familie. Etwas worauf Tac besonders Stolz war. Die Schmiede der Kibous, reichte viele Familien Generationen zurück und ihr Sitz befand sich immer dort. Der Name der Berge, leitete sich vom Feuer in den Schmiedeöfen ab.Irgendwann wollte Tac seine eigene Schmiede eröffnen. Seinen Traum hatte er noch nicht aufgeben, auch wenn sein Weg bisher ein anderer war.

Sein jetziger Weg stieg an und das Grün wurde üppiger. Immer wieder drehte Tac sich um, doch von seinen Verfolgen fehlte jede Spur. Trotzdem war er wachsam. Bei jedem Blätter rascheln spitze er seine Ohren. Drazuka hatte auf Tacs Schulterplatz genommen und schaute ebenfalls nach links und rechts. Die Hauptstraße, auf die er im Moment ritt, führte direkt über die Berge und kreuzte ein paar Bergdörfer.

„Tac!“ Drazuka flatterte aufgeregt mit seinen Flügeln. „Einer der Pumas!“ „Scheiße.“ Tac verlor keine Zeit und trieb June wieder schneller an.

Tac jagte den breiten Weg entlang, doch ihm wurde klar das die Spuren noch lange zu sehen sein würden. Zum Glück gab es in der Nähe einen Bach. June galoppierte nach rechts ins Gebüsch, sprang über einen liegenden Baumstumpf und landete im Wasser.

Tac sendete einen Eisstrahl aus und Schuf einen Eismauer, die ihm eine paar Minuten Zeit schenken sollte. Er ritt Fluss aufwärts, aber nicht lange.

Hinter sich vereiste er den Fluss und auch ein gutes Stück, um seine Gegner zu verwirren.

Neben dem Fluss verlief ein kleiner Trampelpfad von Tieren. Seine Stute fand da gerade noch Platz. Unaufhörlich hetzte er das Tier durch den Wald. Stunde um Stunde verging und es schien, als hätte er seine Verfolger abgehängt. Drazuka traute sich nicht allzu hoch zu fliegen, allerdings bemerkte er die Dämonen auch nicht mehr.

June verlangsamte ihr Tempo nach und nach und auch Tac ließ alle Achtung fallen, so erschöpft war er. Automatisch visierten Mensch und Tier das Dorf Firhi an, Tacs Heimat. Das bekam der junge Mann allerdings nicht mehr mit, denn er war eingeschlafen. Auch dem Phönix ging die Energie aus und verzog sich in seinen Bumerang, um Kraft zu sammeln.
 


 

„Toll, hier kommen wir mit den Pferden nicht weiter“, seufzte Lina und sah die Steilwand vor sich. Der braune Fels streckte sich über mehrere Kilometer in beide Richtungen. Kane und Lina mussten auf die andere Seite. Zum herum Reiten fehlte die Zeit, das würde Tage dauern. Zeit die sie nicht hatten, denn der Krieg um sie herum hatte sich ausgebreitet und das Paar hatte Angst, nicht von der Insel wegzukommen, falls die Schiffe nicht mehr anlegen sollten.

„Ich kann uns rauffliegen...vielleicht schaffe ich es auch die Pferde hoch zu bekommen“, murmelte Kane und entledigte sich seiner oberen Kleidungsschicht. „Warte.“ Der Dämon breitete seine schwarzen Schwingen aus und flog in die Luft, um die Lage zu checken.

Kurz darauf landete er wieder neben seiner Freundin, welche ihn besorgt ansah. „Bist du sicher, das du ein Pferd hochheben kannst.“ „Sicher... Ich bin ein starker Dämon. Außerdem gibt es da ein Mädchen, was es schafft.“

„Das ist ein Kinderbuch“, meinte Lina trocken. „Na und. Wenn Kiki Kurzsocke es schafft, schaffe ich es auch.“ Lina verdrehte leicht ihre Augen und seufzte resigniert.

Kane wandte sich seinen Hengst Blaze zu und flüsterte ihm gut zu: „So mein Guter. Jetzt geht es nach oben.“ Lina wandte ihre Augen ab und öffnete sie erst wieder als zwei starke Hände sie packten. „Hilfe, warn mich gefälligst vor.“ Doch da stand sie schon neben den Tieren auf der Felskette.

Die Zügel in der Hand, gingen die Zweibeiner voran, damit klar war wo ihre Pferde hintreten konnten.

Es dauerte eine Weile bis der Weg sicher war und die Zwei reiten konnten und ging es schnell voran. Der sichere Hafen war erreicht.
 

Und so standen Lina und Kane auf der Reling des Schiffes zwischen den anderen Flüchtlingen, die meisten waren Menschen, nur ein paar Drachenmenschen waren auszumachen, die in den Mischehen mit ihren Kindern.

Der Dämon hatte seine Arme und Lina gelegt und sahen traurig auf das Taiyo. Die Insel stand in Flammen und eine große Rußwolke lag über ihr. Sterbende Drachen fielen vom Himmel. Das Ende der Drachen.

„Ich bin froh, das wir die Chance hatten, die Drachen kennen zu lernen“, sagte Lina und sah ihren Freund an. „Ja. Es war eine große Ehre.“
 


 

„Doch wie soll unsere Suche jetzt weiter gehen?“, sprach Lina ihre Gedanken laut aus und zog Meister Dra Gons Buch raus. „Hmm...Nun ich denke vielleicht sollten wir nach Nyx gehen und dort suchen. Immerhin sollte der Ninja sie ja nach dort bringen.“ Kane schob ihr ihren Teller mit dem Braten und Kartoffeln vor die Nase. „Und jetzt iss. Sonst beklecksest du noch dein Buch!“ Einen Tag waren die Zwei wieder am Festland. Lustlos kaute Lina auf ihrer Kartoffel herum. „Die Version zeigte aber, das die Entführung gescheitert ist.“ „Ja“, Herzhaft biss der Dämon in sein Stück vom Schweinebraten, „aber irgendjemand muss ein Kind aufgenommen haben, Ich meine die Prinzessin verschwindet und eine Person findet ein Waisenmädchen, fast zeitgleich. Sie muss es doch bemerken... Außer sie hat keine Ahnung von der verschwundenen Prinzessin und das ist am wahrscheinlichsten in Nyx.“

„Das hätte deinen Vater sicherlich geärgert.“, meinte Lina und trank einen Schluck Apfelsaft.

„Wahrscheinlich“, mampfte Kane und schluckte die Kartoffel runter. „Nun was anderes haben wir nicht.“ „Nein....Was ist wenn sie bei uns mit im Waisenhaus war?“ Und Tod ist. Kane nahm ihre Hand. „Nein. Das darfst du nicht denken.“ Kane stand auf. „Wir müssen noch neue Vorräte besorgen. Am besten wir teilen uns auf.“ Lina nickte aß ihren letzten Bissen und erstellte mit Kane eine Liste, wer was besorgen sollte.
 

So jetzt noch das Brot...wo ist denn hier der nächste Bäcker, dachte Kane und sah sich um. Die Straße war belebt mit Menschen, wo sich eine Geschäft neben dem nächsten befand. Der Bäcker lag auf der rechten Seite von Kane zwischen einem Blumenladen und dem Fleischer. Ah, Trockenfleisch brauche ich auch noch. Der Dämon steuerte auf den Brotladen zu. Die Menschenmenge wich gerade zur Seite aus. Verwundert sah Kane sich um. Seine Ohren empfangen schneller die Ursache: Ein Pferd kam an galoppiert und die Reiterin schrie um Hilfe. Kane lies seine Einkäufe auf dem Boden fallen, als das durchgegangene Pferd an ihm vorbei trabbte . Er sprintete hinter dem Pferd her und packte die Zügel. Der Hengst wehte sich dagegen und stieg nach oben, doch Kane war stärker und zwang ihn auf dem Boden zubleiben. Erst als das Pferd sicher stand, sah Kane zur Reiterin. Sie war bildschön mit einem bezaubernden Lächeln,ihre blonden Haare funkelten golden in der Sonne und ihre Augen glichen Saphiren, kurz fassend: Der Traum eines jeden Mannes. Dankbar zeigte sie ihm ihr schönstes Lächeln, was jedem anderen Mann sicherlich zum Schmelzen gebracht hätte: „Danke. Dancer hat sich vor einer Schlange erschreckt und dann konnte ich ihn nicht mehr halten.“

„Gern geschehen“, sagte Kane und half ihr anzusteigen. „Darf ich Sie, als Dankeschön zu einem Drink einladen?“ Wieder lächelte sie ihn schmachtend an, sodass es unangenehm für Kane wurde. Bevor er jedoch zu einer Antwort ansetzen konnte, eilte seine Freundin herbei. „Kai, ist alles in Ordnung. Ist jemand verletzt?“ Lina sah von ihrem Freund zu der Unbekannten. „Bei mir ist alles in Ordnung“, meinte Kane. Die Fremde sah Lina eine Spur missbilligend an, es passte ihr wohl nicht, das ihr Retter eine Freundin hatte, doch dann fing sie wieder an zu Lächeln-ihre Lieblings Beschäftigung. „Auch ich bin unverletzt, Danke. Ich bin übrigens Angelina.“ Wie auf Kommando, als ihr Name erklang reagierte der Anhänger von Königin Thiela. Der Anhänger vibrierte in Linas Tasche und sie holte das gute Stück hervor. Kaum lag es in Linas Hand leuchtete es los und es öffnete sich einen kurzen Moment und gab noch mehr komische Symbole frei, die in einem Kreis angeordnet waren. Genauso plötzlich schloss es sich wieder. „Was ist das für ein schönes Stück?“, fragte Angelina und sah ein gold- silbernen Anhänger fasziniert an. „Das ist ein altes Familien Erbstück... es hat manchmal seine Macken. Ich bin übrigens Lina und das ist mein Gefährte Kai und wir sind gerade auf den Weg nach Helion“ Sicher verstaute Lina das Stück wieder in ihrer Tasche.

„In die Hauptstadt? So ein Zufall ich auch. Wollte mir da einen Job im Palast suchen. Ich habe einen Aushang bei mir zu Hause im Bürgerhaus gelesen. Ich hoffe nicht das ihr Konkurrenten seid.“, meinte Angelina und sah erheitert aus. Kane, der Linas Gedanken und auch Absichten durchschaut hatte, spielte mit. Sie könnte tatsächlich die Prinzessin des Lichts sein. „Keine Sorge. Wir wollen nur Linas Eltern besuchen. Ihre Mutter hat Geburtstag.“ Eigentlich sollte Angelina beruhigt wirken, doch sie hatte nur Augen für ihren Retter. Kane beschloss aufs Ganze zu gehen. „Sag mal, wäre es nicht sicherer du würdest mit uns zusammen reisen? Ich meine ein Mädchen in deinem Alter allein unterwegs...“ Sie sprang tatsächlich auf seine Worte an. „Hey was soll das heißen? Ich bin vor nicht allzu langer Zeit sechzehn geworden!“ Jetzt hatten sie eine Bestätigung vom Alter. Wenn sie jetzt noch mitkommen würde und sie, sie Königin Thiela vorstellen konnten. Das lief reibungsloser als geplant.

„So meine ich das auch gar nicht...nur ist aufgefallen, das es hier so von bewaffneten Leuten wimmelt“, versuchte Kane sie zu beschwichtigen und es funktionierte Angelina beruhigte sich. „Ja, das stimmt... Ich komme aus einer entlegenen Gegend, daher ist mir so was fremd... Allerdings hat mich meine Ziehmutter immer gewarnt mit Fremden mitzugehen.“ Wer wollte denn mit mir was trinken gehen?, dachte Kane und verdrehte innerlich seine Augen, auch wenn sie Recht hatte. Es lief reibungsloser als geplant und sie mussten nicht nach Nyx reisen um die Prinzessin zu suchen. Jetzt war nur noch die Sorge, die Prinzessin heil zur Königin zu bringen.

Denn ein Teil der Prophezeiung stimmte schon mal. Angelina schien sich sehr für Kane, ihren Helden zu interessieren.
 


 


 

Ein bekanntes Augenpaar sah ihn besorgt an...okay er lag auf etwas weichem...war nicht Tod, denn dafür schmerzte jeder Zentimeter seines Körpers zu sehr. Das Weiche war wohl ein Bett und die Augen gehörten seiner großen Schwerster. „Noriko...“, stöhnte Tac, sein Mund war ausgetrocknet und es drangen kaum Laute heraus. Sein Versuch sich aufzurichten scheiterte kläglich. „Tac, wir haben uns solche Sorgen gemacht, als du halbtot auf deinem Pferd hier ankamst!“ Vorwurfsvoll sah sie ihn an, drückte ihn in die Kissen zurück. „Wasser...bitte“ „Oh Natürlich.“ Noriko wuselte hinaus und seine Mutter kam herein. „Tac, mein Junge. Wie geht es dir?“ „Grausig...wie geht es June?“ „June? Ach deiner Stute. Sie ist vollkommen entkräftet und ruht sich im Stall aus. Ein Tier so anzutreiben. Also wirklich.“ Seine Mutter sah ihn eben so vorwurfsvoll an, wie Noriko. „Mama...“, eigentlich wollte er sich Rechtfertigen, doch die Wahrheit konnte er nicht preisgeben. Noriko kam wieder und in Begleitung eines schwarzhaarigen Mannes. Bei jedem Schritt des Mannes klapperte seine Rüstung. Überrascht riss Tac seine Augen auf. „Kahn!“ Noriko gab Tac sein Becher mit Wasser, was er hastig runter stürzte. „Ihr kennt euch tatsächlich“, meinte Noriko, „Hauptmann Hunter hat dich her getragen. Er war sehr besorgt, als er dich entdeckte.“

„Ja. Wir kennen uns. Ich hab ihn auf meinen Reisen kennengelernt. Kahn was machst du hier? Solltest du nicht in Talion sein?“ Kahn grinste. „Ich leite das Trainingslager der Rekruten und wir haben einen Ausflug in die Berge unternommen. Ich bringe sie mächtig ins schwitzen...Meine Leute meinten ein Reiter wurde von drei Puma-Dämonen verfolgt. Das warst du, oder?“ Noriko und seine Mutter rissen ihre Augen auf. „Ja, sie verfolgten mich seit dem Eisgebirge.“ „Oh Tac in was bist du da nur hin ein geraten?“ Seine Mutter sah ihn an. „Es war vielleicht doch keine so gute Idee dich als Kaufmann ausbilden zulassen. All diese Reisen mit den Gefahren, die heut zu Tage da draußen lauern!“ „Mama, Gefahren wird es immer geben.Daran kannst du nichts ändern. Und seit Königin Rika regiert sind es weniger geworden!“ „Trotzdem.“ Er warf Kahn einen Blick zu. „Wo sind die Dämonen jetzt?“ „In Gewahrsam.“ Mehr sagte er nicht, weil Noriko und seine Mutter anwesend waren. „Noriko, Mama lasst ihr uns bitte einen Augenblick allein? Wir haben was wichtiges zu besprechen.“ „Was kann im Augenblick so wichtiges geben? Deine Genesung steht an oberster Stelle!“ Seine Mutter sah ihn resolut an. Noriko verstand jedoch, dass es wirklich wichtig war und zog ihre Mutter nach draußen. „Aber nur zehn Minuten!“

Als die Tür zu war und Kahn sicher war, das sie nicht belauscht wurden wandte er sich wieder Tac zu. „Die Dämonen waren hinter dir her, weil sie was verhindern wollten,oder? Die drei haben zwar geschwiegen, doch ich weiß, dass sie nicht auf Rikas Seite sind. „Nein. Sie sind wahrscheinlich auf der Seite von Erebos, der Königin der Finsternis.“ „Die erste Dämonin? Kanes Mutter?“, hakte Kahn erstaunt nach. „Das bedeutet wir stecken in Schwierigkeiten. „Jaein., noch nicht. Sie und ihre Dämonenarmee haben Hemera den Krieg erklärt. Wenn sie Hemera erobert haben, werden sie Nyx angreifen. Daher müssen wir Hemera unterstützen.“ Tac überreichte Kahn, das Dokument von Rika. Der Hauptmann durchbrach das Siegel seiner Königin und überflog die Nachricht. „Ich nehme an, du weißt was darin steht,oder?“ „Ja“,sagte Tac und richtete sich auf. „Gut, dann mach ich mich schnellstens auf den Weg.“ „Ich komme mit!“, sagte Tac. „Nein. Du erholst dich erst mal...In einer Woche hole ich dich denn ab.“ Resigniert ließ sich Tac zurück in die Kissen sinken und sah Kahn an, wie er aus dem Zimmer klapperte.
 


 


 

Die Hauptstadt kam in Sichtweite. Endlich. Es waren ein paar schreckliche Tage gewesen. Angelina ging Lina tierisch auf die Nerven...Die versuchte doch glatt ihr Kane auszuspannen und das mit den billigsten Mitteln: Ihrer Oberweite. Wie oft trug sie ein sehr freies Dekolletee und hielt es IHREM Freund unter die Augen.... Göttin sei dank hatte Kane ihr einen Riegel vorgeschoben.

Lina war so mit dieser (hoffentlich (nicht)) Prinzessin in Gedanken beschäftigt, das sie den Strom der Menschen, der sich der Hauptstadt näherte fast nicht aufgefallen wäre. Diese Menschen waren mit sehr viel Gepäck beladen. Sie sahen wie Flüchtlinge aus. Es musste was passiert sein. Auch Kane schien es bemerkt zu haben und sah Lina an.

Linas Blick wandte sich zu einem Mann der vor ihnen auf der Straße ritt und Ritt zu ihm.
 

Angelina wandte sich zu Kane um. „Kai, was hat Lina vor?“ „Sie erkundigt sich warum so viele Leute in nach Helion wollen“, antwortete er ihr. „Ist das nicht normal?“ Angelina sah ihn verwirrt an. „Nein“, antwortete er knapp. „Tut mir leid...Ich komme aus der tiefsten Provinz und war noch nie von zu hause fort.“ „Ist schon in Ordnung...du kannst schließlich nichts dafür.“ Auf diese Worte hin strahlte ihn Angelina wieder an. „Danke, Kai.“

Lina kehrte zurück und ihr Blick sah gar nicht gut aus. „Einige Dämonen haben Hemera den Krieg erklärt.“ „Das ist gar nicht gut....Sicherlich die Anhänger von Erebos“, meinte Kane. „Erebos?“, hakte Angelina neugierig nach und hing an Kanes Lippen. Zu ihrer Enttäuschung antwortete Lina ihr: „Die erste Tochter von Urion und der Drachenmenschin Nyx, die erste Dämonin. Die dunkle Königin. Sie herrscht über einen Teil der Hölle und...hasst Menschen und Engel.“

„Das ist aber nicht gut.“ „Du sagst es!“, sagten Kane und Lina im Chor. „Wir sollten uns beeilen.“
 

Die Straßen der Hauptstadt hatten sich verändert. Es gab nicht genügend Unterkünfte für die Flüchtigen. So kampierten sie in Seitengassen und am Rande der Straßen. Alles war verstopft. Die Kontrollen am Stadttor hatten sich verstärkt. Auch innerhalb der Mauern gab es mehr Soldaten, die sich bemühte Konflikte im Keim zu ersticken und Hilfsgüter verteilten.
 

Lina war voraus geritten um ihren Chunin zu kontaktieren, damit ein Treffen mit der Königin stattfinden konnte. Kane sollte zu Angelinas Schutz bleiben. Sie wusste, dass er sich nichts aus ihr machte. Außerdem war sie zu beschäftigt das Treiben der Stadt zu bewundern. Kane wollte sie direkt zum Palast begleiten, wo sie ja Arbeit finden wollte. „Ich bin ja so aufgeregt...Aber bei den ganzen Menschen ist die Stelle sicherlich schon belegt!“, plapperte sie los, „aber wer weiß vielleicht sind die ja auch nicht gut genug gewesen...Meine Ziehmutter hat immer zu gesagt: Geb nie auf! Wenn du etwas haben willst kämpfe dafür!“

„Wie alt warst du, als sie dich aufgenommen hat?“, fragte Kane, der noch mehr Informationen aus ihr holen wollte. „Ich war zwei Jahre, als sie mich ausgesetzt in einem Wald fand. Ich trug nichts weiter als meine Decke mit einem auf gestickten „A“ bei mir. Ich konnte mich nur noch an meinen Namen erinnern. Sie wünschte sich schon lange ein Kind und nahm mich bei sich auf. Wie im Märchen.Und jetzt suche ich mir meinen Prinzen.... Du bist ein guter Kandidat dafür.“ Sie holte die Decke aus ihrer Tasche hervor... Sie sah so aus wie in Meister Vans Visionen.

Oh, wenn sie nur wüsste... „Ich fühle mich zwar geschmeichelt, aber ich bin fest mit Lina zusammen.“, stellte er zum wiederholten Mal klar.

Enttäuscht sah sie ihn an.
 

Die Palastwachen verwiesen Kane und Angelina an die Küche. Angelina sollte sich bei der Köchin, Madame Elsa, melden.

Kane stand hinter Angelina an der Tür und blickte in die gleichen grünen Augen, wie er sie hatte. Zwar hatte das Küchenmädchen eine andere Haarfarbe, doch es war eindeutig seine Schwester. Was machte seine Schwester, die Königin von Nyx in der Palastküche von Hemera? Rika schaute ihren Bruder einen Moment genauso verwirrt an, doch dann bellte eine Frauenstimme: „Julia! Lass das Fleisch ja nicht anbrennen! Es ist für die Königin persönlich. Sie bekommt heute wichtige Gäste!“ Rika zuckte zusammen und achtete wieder auf die Pfanne vor ihr. „Und ihr Zwei! Was steht ihr hier so rum!?!“ „Ähmm Sind sie Madame Elsa?“, stammelte Angelina und trat vor. „Ja, die bin ich. Was willst du?“ Das Mädchen holte ein Papier aus der Tasche hervor. „Ich bin wegen der Stelle hier.“ Die Köchin riss ihr das Papier aus den Händen und studierte es. „Genau...Kannst gleich anfangen. Nimm dir den Löffel und rüh die Suppe um. Aber dali!“
 

Kane verdrückte sich aus der Küche, bevor die Köchin ihn auch noch ins Visier nehmen konnte. Die Alte hatte ganz schön viele Ausrufungszeichen in ihren Sätzen. Meine Güte, bei der möchte ich nicht arbeiten...meine arme Schwester.

„Kane?!“ Der Prinz sah sich verwundert um. In einem Magiergewand stand ihm Gon entgegen und neben ihm Meister Van. „Gon?...erst Rika und dann auch noch du hier. Was ist hier los?“

Ernst sah Gon ihn an. „Nicht hier, komm mit in die Katakomben, dann erkläre ich es dir.“ Still schweigend folgte er den beiden Magiern. Im Untergrund traf er auch auf Leo, Lina und Königin Thiela.

„Wir sind hier, weil es Spione von Erebos im Palast gibt und wollen sie enttarnen“, fasste Leo kurz zusammen. „Genau und ich habe Kane und Lina damit beauftragt meine verschwundene Tochter zu suchen. Wie lautet das Ergebnis eurer Suche?“

„Majestät, ich denke wir haben sie gefunden: Ein sechzehnjähriges Mädchen mit dem Namen Angelina... Das Medaillon hat sich in ihrer Gegenwart geöffnet“, berichte Lina. „Außerdem wurde sie gefunden als sie zwei Jahre alt war und hatte eine Decke mit einem auf gestickten „A“ bei sich. Die Decke aus ihrem Bild im Spiegel“, fügte Kane hinzu. Thiela sah die zwei dankbar an und einzelne Tränen liefen ihr übers Gesicht. „Ihr habt sie tatsächlich gefunden, danke!“ Zur Überraschung umarmte sie erst Lina und dann Kane herzlich. „Danke Lina, danke Prinz Kane!“ Verblüfft sahen Kane sie an. „Ihr wisst es?“ Doch die Königin lächelte nur und fragte: „Wo ist sie? In der Küche bei Madame Elsa.“

11. Kapitel: Vertragsbruch

11. Kapitel: Vertragsbruch
 

„Gabriel berichte dem Rat!“ Der Gesandte verbeugte sich vor dem Thron. Erzengel Metatron sah auf ihn herab. „Nun ich bin auf der Erde gewandelt und habe den Sohn des Teufel beobachtet. Er und seine Gefährtin haben die vollständige Prophezeiung von Meister Dra Gon in Erfahrung gebracht und die Prinzessin des Lichts gefunden.“ „Das sind gute Neuigkeiten in Anbetracht der Lage“, Metarons Stimme hallte doch den Saal des Lichts. Sein Antlitz verbarg er unter einem weißen Gewand, die Kapuze tief ins Gesicht gezogen.

Neben ihm und Gabriel waren noch vier weitere Engel versammelt:
 

Gelangweilt saß der Krieger in seinem Sessel, die Arme hinter seinen orangen Haarschopf verschränkt und seine schweren Stiefel lagen auf dem Tisch und den Dokumenten. Ausgiebig gähnte Michael. Auf seiner nackten Brust bis zum Rücken zierte ein rotes Drachen-Tattoo. Seine Beine steckten in Blue Jeans und das sich sein roter Umhang mit seinen Haaren biss, interessiert ihn nicht im geringsten. „Es scheint aber ein „Aber“ zu geben. Ich meine wenn der Sohn des Teufels die Zukunft kennt“, meinte Michael.

„Denk nicht immer so negativ“,zischte Uriel. „Sagt gerade der Todesengel“, fügte Michael grinsend hinzu. Uriel zog genervt seine Augen hoch. Seine silbernen Haare lagen perfekt an seinem Kopf. Er trug eine ebenso perfekt weißes Hemd und einen schwarzen Anzug unter seinem violetten Umhang. „Nun ich muss so sein, wenn ich die verstorbenen Seelen verwalte.“

„Hört auf ihr zwei!“ Raphaels Stimme durchdrang die Stimmen von Uriel und Michael. Der Schutzengel hatte langes blondes Haar und trug einen grünen Umhang über seinen edlen weißen Robe. „Ich möchte wissen, was der Drache in der Zukunft gesehen hat.“

„Genau das ist für uns von Bedeutung“, Valentine Amor, war der einzige Engel im Rat, welcher nicht als Engel geboren wurde sondern von einer elfischen Seele abstammte. Dennoch hatte er die Sektion der Liebesengel gegründet und somit seinem Sitz im Rat verdient.
 

Alle blickten nun wieder gespannt zu Gabriel. Der blondgelockte Engel mit der gelben Robe setze seinen Bericht fort. „Nun ein Teil besagt das sich der Sohn des Teufels in die Prinzessin des Lichts verliebt.-„ „Das ist doch ausgezeichnet!“, unterbrach Amor ihn, „Dann haben wir ihn unter Kontrolle!“

Gabriel sah ihn scharf an. „Nur das er kein Interesse an ihr zeigt. Er ist seiner Freundin, dieser Lina, treu.“ „Wo liegt da das Problem, hat der Drache sich eben geirrt“, sagte Michael und spielte mit seiner Schreibfeder rum.

„Das Problem liegt darin, das zukünftige Kind von unserer Prinzessin und dem dunklen Prinzen eine wichtige Rolle spielt! ...Wahrscheinlich handelt es sich sogar um das Kind des Schicksals...Ihr wisst schon, das über die Zukunft der Welt entscheidet...über ihren Untergang! Es darf nicht in die Kontrolle der Dämonen gelangen!“ Vor Überraschung ließ Michael seine Feder fallen. „Was?!“, fragten vier Engel scharf.

„Dann müssen wir handeln und nichts dem Zufall überlassen. Sorgen wir dafür das Prinz Kane sich in Prinzessin des Licht verliebt und sich damit die Prophezeiung erfüllt. Und so bekommen wir das Kind unter kontrolle.“, sagte Amor und sah seine Ratskollegen an. „Das ist gegen den Vertrag!“ Michael setzte sich aufrecht hin und stampfte seine Füße auf den Fußboden. „Die Zukunft ist wichtiger als ein Vertrag!“, Amor hielt an seinem Standpunkt fest.

„Lasst uns abstimmen!“, dröhnte Metatron Stimme durch den Raum. „Wer ist dafür, Prinz Kane mit einem Liebespfeil zu treffen. Zum Wohle unseres Volkes.“

Metatron hob als erste seine Hand ihm folgten Amor und Uriel. Da Metaron zwei Stimmen hatte, war es nun beschlossene Sache. „Ich werde den Auftrag selbst ausführen.“ Valentine Amor erhob sich und schulterte seinen Bogen und seinen Köcher. Michael sah ihm zähneknirschend nach. Das konnte doch nicht gut gehen.
 

Was der Rat nicht wusste, jemand hatte sie belauscht. Jemand da auch nicht mit dem Beschluss einverstanden war.
 


 

Tac hatte sich nicht abwimmeln lassen und sich statt einer Woche nur drei Tage Pause gegönnt. Nun saß er auf einer braunen Stute (June hatte sich ihre Pause verdient) an Kahns Seite.

Der Ninja hatte sich in seine schwarze Arbeitskleidung gehüllt und sich maskiert. Lord Dwin sollte ihn nicht sofort erkennen. Der Hauptmann nickte Tac kurz zu und der Ninja ritt auf die Rückseite der Festung zu. Seine Aufgabe war es die Flucht des Dämonenlords zu vereiteln, wenn Kahn ihn wegen Hochverrates festnehmen wollte.

Geschickt fanden seine Füße und Hände die Fugen in der Mauer und erklomm diese.

Oben angekommen, wurden zwei Wachen auf ihn aufmerksam. Die Männer stürmten von verschiedenen Seiten auf ihn zu. Flink wich er aus und rammte jedem eine ander Faust in den Magen. Bewusstlos sanken sie zusammen. Der Ninja schüttelte ungläubig seinen Kopf, hätten lieber einer Rüstung tragen sollten oder zumindest Verstärkung rufen.

Bevor noch bemerken sollte huschte er in den Schatten der Mauer und sah in den innen Hof. Dort entdeckte er ein paar Bekannte: Die Puma-Dämonen lungerten auf einer Bank mit einem Bier in der Hand.

Lord Dwin schritt sauer auf die Dämonen zu. Tac spitze seine Ohren und rückte ein bisschen näher. „Habt ihr Nichtsnutze einen guten Grund hier faul zu sitzen? Habt ihr die Nachricht abgefangen?“ Die Pumas zuckten zusammen, als Lord Dwin immer größer würde und seine braunen Haare immer übbiger. Tac sah erstaunt zu dem Erzdämonen. Lord Dwin war ein Löwe....

Ein lautes Pochen drang in den Innenhof. „Wer stört?“, brüllte der Löwe. „Hauptmann Kahn Hunter. Dämonenlord Cornilius Dwin, ich bin hier um sie wegen Hochverrates an Königin Rika Hiwatari von Nyx fest zunehmen!“ Kahns Stimme drang ruhig und bestimmt in die Festung. Das juckte Dwin nicht im geringsten. „Sie ist nicht meine Königin. Ich diene nur Königin Erebos, der wahren Herrscherin und nicht dieser Menschin!“

Trotz dieser Äußerung, befahl der Dämon das Tor zu offenen. Kahn und die Ritter umzingelten Dwin. Doch dieser lächelte nur. „Hauptmann sie trauen sich nicht mal, sich mir alleine Gegenüber zu stellen!“ Keine Sekunde später hatte er um sich und Kahn einen Feuerkreis gezogen. Kahn zuckte sein Schwert und stieg ab. Der Lord gewährte dem unruhigen Pferd eine Flucht Möglichkeit. Der Hauptmann ging zum Angriff über, doch der Dämon fuhr seine Krallen aus und parierte den Schlag ohne große Mühe. Kahn taumelte zurück und sah entsetzt mit an, wie der Erzdämon seine schwarzen Flügel ausbreitete und sich in die Lüfte erhob. In der Nähe von Tac hielt er inne und sah auf Kahn herab. „So Mensch, jetzt wirst du erkennen, wie weit ich über dir stehe!“

Tac hielt seinen Bumerang bereit und zog ein Kunai. Hier war kein Platz für einen fairen Kampf.... Wenn er denn jemals fair war. Der junge Mann rief sich in seinen Kopf, dass er ein Ninja war und Ninja kämpften aus dem verborgenen. Das war seine Chance! Er sprang auf den Erzdämonen und rammte ihm sein Kunai in den Rücken. Lord Dwin schrie vor Schmerz auf. Er schüttelte sich, um den Ballast loszuwerden, doch Tac klammerte sich eisern an hin. „Wer wagt es!“, brüllte der Löwe und flog einen Looping. Da musste der Ninja doch loslassen und fiel herab, doch im Fallen schleuderte er noch seinen Bumerang auf den Dämonen. Drazuka entfaltete seine Flügel und hüllte, sich und die Waffe ein Eis ein. Er traf den Erzdämonen und vereiste so die Flügel, dass er zu Boden fiel.

Tac stürzte weiter, doch er vertraute, dass sein Partner kommen würde. Er hatte kaum noch Kraft, da er seine ganze Energie in den Eisangriff gesteckt hatte. Der Phönix enttäuschte ihn nicht, denn der Vogel fing ihn auf, bevor Tac auf den Boden traf. Sein Gegner hatte nicht so viel Glück. Der Aufprall zerschmettere seine vereisten Flügel. Wütend und von Schmerzen geplagt, brüllte Dwin los und warf sich auf Tac, doch Kahn war schneller und tat es Tac gleich. Doch diesmal wurde er ganze Körper in Eis gehüllt.

Der Feuerring erlosch und Kahn befahl. „Legt ihn in Ketten...Das Eis wird nicht ewig halten!“
 


 

Kane und Lina waren offizielle Gäste im Königspalast, als Dankeschön und weil es kein wegkommen gab: Die feindliche Dämonen-Armee hatte den Ring um Helion enger gezogen... Außerdem hatten sie einen neuen Auftrag bekommen und das gleich von zwei Königinnen. Rika und Thiela wollten, das sie halfen, das Land zu verteidigen. Dass taten sie gern.
 

Im Moment genoss das Paar allerdings eine kleine Ruhepause. Die Nacht war angenehm kühl und sie beschlossen sich den Schlossgarten anzusehen. Hand in Hand, wie jedes normale Paar schlenderten sie durch die Gänge, zwischen den Hecken und genossen die Zweisamkeit. „Jetzt sind wir schon wieder in einen Krieg geraten“, murmelte Lina. „Shhh...sprich jetzt nicht davon!“ Kane legte seinen Zeigefinger an ihre Lippen und beugte sich herab um sie zu küssen. Lina schloss ihre Augen und konzentrierte sich nur auf ihren Freund.

Jemand räusperte sich. „Ich will ja nicht stören...aber es ist wichtig!“

Erschrocken fuhr das Paar auseinander und sah sich um. Sie dachten sie währen alleine...Doch auf einer Statue hockte ein brauner Wuschelkopf...Ein bekannter Wuschelkopf. Fassungslos sah Lina ihren Bruder an. Zögerlich stolperte sie auf ihn zu. „Du...du...bist tot.“ „Ich weiß, du brauchst mich nicht dran zu erinnern.“ Ritchy sah ernst aus. Ihr Bruder hatte fast alles kindliche verloren und wirkte beinahe erwachsen.

„Du bist ein Engel“, stellte Lina fest und umarmte ihn fest. „Ja...und ich habe nicht viel Zeit.“ „Dir ist es nicht erlaubt dich sichtbar zumachen!“, sagte Kane. „Ähmm, ich halte mich nicht sonderlich gerne an Regeln!“, grinste er, wurde dann aber wieder ernst. „Mein kommen hat einen anderen Grund. Der Rat der obersten Engel weiß, von der kompletten Prophezeiung und sie wollen nachhelfen. Amor soll dich mit einem Liebespfeil treffen, damit du dich in Prinzessin Angelina verliebst!“ „Das ist gegen das Gesetz“,sagte Kane. „Das ist ihnen egal. Ihnen geht es nur um ihre Zukunft! Sie glauben, das Kind aus der Beziehung, das Schicksalskind ist...was die Welt retten oder zerstören kann.“ Die zwei nickten. Die Phrophezeiung des Schicksals-Kind war weit verbreitet. Und ja die andere Phrophezeiung vom Sohn des Teufels und der Prinzessin des Lichts, wieß tatsächlich darauf hin. Ritchy sah nach oben und wurde immer durchsichtiger. „Es war schön euch mal wieder zusehen. Lebt wohl!“
 

Kane bugsierte seine verwirrte Freundin auf eine nahe gelegene Bank. Der Dämon war ebenfalls verwirrt und wütend auf die Engel. Einfach so das Abkommen brechen! Okay...einige Dämonen brachen auch einfach so die Regeln, aber sie waren dafür bekannt böse zu sein. Die Engel waren doch die Guten, verdammt!

Vor Wut zitternd umfasste er Lina.

Lina suchte seine Nähe und ihre Gedanken kreisten umher: Ihr Bruder...Ritchy... Engel...Liebespfeil...Prinzessin Angelina...verlieben...verlieren...

Lina schloss die Augen. Nun das er nicht ewig bei ihr bliebe... als... Freund...Geliebter, das passierte jedem Paar, gerade bei der ersten Liebe. Da wollte sie nicht egoistisch sein, denn ihr war wichtig das Kane glücklich war, dass war ihr in der letzten Zeit bewusst geworden. Er war ein guter Dämon, egal was andere von ihm dachten. Das eine andere Frau im Spiel war, kam oft genug vor. Aber das die Engel ihn zwingen wollten, sich zu verlieben, war falsch!

„Es ist falsch“, murmelte Lina in seinen Armen. „Ja, das ist es“, er küsste sie auf das Haar. „Aber wir werden es durchstehen!“
 


 

Die Sonne stand hoch am Himmel und drang durch die geschlossen Vorhänge ins Gästezimmer. Abgesehen von Gon, hatten Lina und Kane das beste Zimmer von ihren Freunden, welche alle im Dienstbotentrakt untergekommen waren. In ihrem Zimmer befand sich ein schönes, breites Himmelbett aus Eichenholz. Aus eben diesem Holz war auch der große Schrank mit zahlreichen Verschnörkelungen, welcher in der Ecke stand. Vor einem der Fenster stand ein Tisch mit vier Stühlen. Ansonsten befand sich noch ein Bücherschrank, und eine Anrichte mit einem Krug und einer Schale im Raum.

Lina hatte ihren Kopf auf die nackte Brust ihres Freundes gebettet und genoss, es wie Kane ihr über den Rücken strich. Es war eigentlich Zeit um aufzustehen, doch beide hatten nicht die geringste Lust sich aus dem Bett zu quälen.

„Kane...Vielleicht sollten wir das Ganze nicht alleine durchstehen und unsere Freunde einweihen...“ „Ja, daran hab ich auch schon gedacht.“

Mit Schwung wurde die Tür aufgerissen und das Paar erschrak heftig. Ein Angriff!-

„War ja klar, dass ihr Zwei noch in den Federn liegt!“

-Von der großen Schwester/besten Freundin.

„RIKA!“ Empört sahen die Zwei, die Rothaarige an. „...Du hast ja wieder rote Haare!“, rief Kane erstaunt auf. „Yep, das Versteckspiel hat ein Ende. Die Dämonen wissen sowieso, dass ich hier bin und meinen gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen zu können! Aber da haben sie sich gewaltig geirrt!“

Die Königin von Nyx sah tatkräftig drein. „Sind sie schon so nah?“, fragte Lina erschrocken. „Es geht...Die Einhornritter haben es geschafft eine Schneise in die feindliche Armee zuschlagen und die Frontlinie nach hinten zu verlagern...Aber nun steht endlich auf! Besprechung in zehn Minuten im Operationslager der Wölfe!“ Rika drehte sich auf dem Absatz und marschierte nach draußen.
 

Schließlich fanden sich die Freunde versammelt in den Katakomben wieder. Seit lange Zeit waren mal wieder fast alle versammelt. Nachdem das wiedersehen kurz gefeiert wurde, tauschten die Freunde ihre Informationen aus:

„Ich habe Tac mit einer Nachricht zu Kahn geschickt, er soll Lord Dwin festnehmen und Informationen aus ihm bekommen“, begann Rika.

„Gut, dann bin ich dran. Ich habe mich mit dem Hauptmann dieser königlichen Armee in Kontakt gewesen. Erobos Anhänger ist es wohl gelungen die Stadt Hera einzunehmen“, berichte Leo und sah Lugan ernst an. „Das sind üble Neuigkeiten.
 

Schließlich berichteten Kane und Lina mit ihrer Begegnung mit Ritchy.

„Ihr solltet mit dem Wissen zu Meister Van gehen“, meinte Gon ruhig und sah das Paar an. „Aber...“, Lina warf einen Blick auf Lugan, Arrow und Dragan. Der Wolf sah sie an: „Du kannst ihm trauen. Er wird euch zuhören.“ Die Blonde sah erleichtert aus. “Ich komme mit euch, er müsste in seinem Geheimlabor, hier unten sein“, versicherte Gon.
 

Und tatsächlich da war er. Das Labor hatte sich nach ihrem letzten Besuch kaum verändert. Der große Spiegel stand immer noch an der gleichen Stelle, doch diesmal war er unter einem nachtblauen Tuch verborgen. Im Zentrum der Kammer stand ein gewaltiger Tisch vollbeladen mit allem möglichen Zeugs, meistens Bücher oder allen möglichen Fläschchen. In einer Ecke hinten Kräuter zum Trocknen und ein vollgestopfter Bücherschrank durfte natürlich auch nicht fehlen. Der Magier schnitt gerade ein paar Kräuter und warf sie in einem brodelnden Kessel.

„Meister Van?“ „Kommt rein, meine Freunde“, sagte der Magier gut gelaunt und wandte sich zu ihnen um. Dragan saß ruhig auf Gons Schulter und sah seinen alten Meister ruhig an.

Meister Van Judai beendete seine Arbeit und wandte sich dann um. „Was kann ich für euch tun?“

In Ruhe erklärten sie ihm, was Ritchy ihnen berichtet hatte. Vans Gesicht wurde immer ernster. „Das sind schlimme Neuigkeiten...Die Liebesengel sind dazu da, nachzuhelfen, aber nicht um zu manipulieren....Leider gibt es hier kein Gegenmittel. Die Wirkung der Pfeile sind zu stark. Kane, ich kann dir nur raten, ständig in der Nähe von Lina zu bleiben und die Prinzessin zu meiden,denn die Wirkung der Pfeile tritt nur ein, wenn du das Objekt ansiehst..Irgdenwann wird Amor dann hoffentlich aufgeben...Mehr kann ich euch im Moment nicht helfen. Tut mir leid.“

„Trotzdem danke, Meister. Schön das sie uns zugehört haben“, sagte Lina. Er nickte ihnen zu und widmete sich seinem Kessel zu.
 

Eine ganze Woche befolgten sie Meister Vans Rat schon. Doch die Anspannung wurde immer größer. Lina wollte keine Klette sein, welche permanent an ihrem Freund klebte. Schon weil sie wusste das er seine Freiheiten brauchte...Momente für sich... ebenso wie sie selbst.

Noch mehr Spannung lag auf Grund des Krieges in der Luft. Hier in der Hauptstadt passierte nichts, außer das die Flüchtlingszahl sich vermehrte. Lina half den Verletzten und unterstützte die Soldaten, für alle eine Unterkunft zu finden. Kane half ihr dabei, doch am liebsten hätte er sich in die Schlacht gestützt und König Kouya und Prinz Richard zu unterstützen, doch seine Schwester und Königin Thiela wollten ihn lieber in der Stadt wissen, falls diese auch nicht angegriffen würde.
 


 

Königin Thiela sah zu ihrer Tochter. Die Nachricht, dass die Prinzessin des Lichts, wie sie in der Prophezeiung genannt würde, zurück war, gab den Bürgern Hoffnung diesen Krieg doch noch zu überstehen. Denn die Frontlinie hatte sich beachtlich nach hinten verschoben.

Angelina drehte sich in ihrem neuen Kleid vor ihrer Mutter. „Mutter, ist dieses Kleid nicht wunderschön? Das hat die Schneiderin maßgeschneidert!“ In der Tat war es das. Es war cremefarbene mit Rüschen am Saum. Ein Kleid für einen Ball. Für Angelina war ein Märchen war geworden und im Moment sah sie wohl alles durch eine rosarote Brille und blendete den Krieg aus.

Thiela hatte inzwischen auch die komplette Weissagung der Drachen erfahren. Ihre Tochter sollte sich in den Sohn des Teufels verlieben...Nun das passte zu den Bildern, die sie vor vierzehn Jahren gesehen hatte. Der Prinz... nun immer wurde er, als er böse bezeichnet, noch schlimmer als sein Vater. Jetzt hatte sie ihn kennengelernt, er hatte ihr ihre Tochter zurückgebracht. Kane war ein guter Mann und ja sie könnte sich ihn als Schwiegersohn vorstellen...aber irgendwie nicht als Mann von Angelina, auch wenn diese ein Auge auf ihn geworfen hatte.

Seine Liebe blieb seine Gefährtin, Lina. Thiela schätze diese Treue und würde auch nichts tun, um sie zu spalten. Vorige Nacht war der Bote Gabriel bei ihr erschienen und hatte Druck gemacht, sie sollte die Prophezeiung erfüllen, damit die Prinzessin des Lichts ihre Bestimmung erfüllen konnte.

„Mutter? Was habt Ihr?“ Angelina sah sie an. „Nichts...Ich war nur in Gedanken....Angelina, es wird Zeit für dein Schwerttraining.“

Sie verzog ihr Gesicht. „Aber kämpfen liegt mir nicht.“ „Dann musst du es wohl lernen. Besonders in diesen Zeiten ist es wichtig...Oder es wird bald keine königliche Familie in Hemera geben!“ Entsetzt sah sie ihre Mutter an. „Ja, Mutter...aber sagt bin ich wirklich die Prinzessin des Lichts, von der alle reden?“ „Ich habe nur eine Tochter“, antwortete Thiela und ging aus dem Raum, damit sich Angelina umkleiden konnte. „Ich erwarte dich unten!“
 

„Halte deine Deckung aufrecht!“, wies Kane sie an, doch sie hatten einen Ausweichschritt nach hinten gemacht und ließ ihr Schwert sinken. Es war einfach zu schwer. Sie hatte ein Neues aus der königlichen Waffenkammer bekommen. Da ihr anders beim Kampf gegen Bol, verlorenen gegangen war. Eines was es mit Dämonenwaffen aufnehmen konnte, doch Kanes Drachenschwert, Darc Fyre, lag so gut und wendig in seiner Hand.

Die beiden trainierten schon seit einer halben Stunde auf dem sandigen Übungsplatz und Kane war ein anstrengender Lehrer. „Können wir nicht eine Pause machen?“

„Der Feind wird dir keine Pause erlauben.“ Warum musste er immer Recht haben?

„Für dich wär ein Elfenschwert nicht schlecht.“ Überrascht drehte das Paar sich um und erblickte Königin Thiela. Sie stand an die Mauer gelehnt und hatte sie bei ihrem Training beobachtet. „Ein Elfenschwert?“, fragte Lina.

„Ja, ich hab gehört, sie sollen stabil und leicht zu sein. Ich glaube du bist eine schnelle, wendige Kämpferin. Doch das Gewicht dieses Schwertes raubt dir deinen Vorteil.“ Sie ging zu Lina und nahm ihr die Waffe aus der Hand. Geschickt hantierte sie damit rum und wirbelte damit herum. „Hab ich´s mir gedacht, der Schwerpunkt liegt falsch...Hat dir das der Waffenmeister gegeben?“ Lina nickte. „Lass dir ein anderes geben. Sag Hannes, er soll dir, mein Altes geben. Es ist immer noch gut in Schuss.“

“Majestät...Das kann ich doch nicht annehmen..Außerdem steht es doch eurer Tochter zu?“ Die Königin seufzte: „Es wird noch lange dauern, bis sie soweit ist, ein scharfes Schwert zu führen.“

„Danke...Ich hole es mir sofort. Kane...bis gleich“ Lina verschwand im Gebäude inneren. Die Waffenkammer war nicht weit entfernt.
 

„Ihr seid sehr gütig...Majestät. Danke...Ach Lina hat vergessen euch das Amulett wieder zugeben.“ Kane kramte in seiner Tasche herum und reichte der Königin ihr Eigentum wieder. Dankend nahm es Thiela entgegen. „Bei all der Aufregung habe ich es fast vergessen.“
 

„Prinz Kane! Welch eine Freude Euch mal wieder zu sehen...Mutter es ist eine schöne Überraschung. Wird er mir bei meinem Training helfen?“ Angelina kam angelaufen und strahlte Kane an. Ihr Leben hatte sich von einer Minute auf die andere Minute geändert. Es war schon ein Schock gewesen, als die Königin in die Küche marschiert kam, weil dort ihre verschwundene Tochter sein sollte. Und denn war sie es auch noch!

Sie würde nie wieder hart arbeiten müssen, um Geld zu verdienen. Und die ganzen Bälle und Empfänge. Einmal in ihrem Leben wollte sie einem Ball beiwohnen. Deshalb hatte Angelina die Stellenanzeige so gefreut. Im Palast würde Arbeit gesucht. Und ihr Retter, damals hatte sie ihn noch unter dem Namen Kai kennengelernt. Er war unglaublich attraktiv und Angelina hatte sich in ihn verliebt. Doch er hatte eine Freundin....eine die ständig an ihm klebte. Im Moment stand er vor ihr, allein! Er trug eine schwarze Tunika, mit einem silbernen Wolfskopf bestickt und eine dunkelgraue Hose. Sein wildes schwarzes Haar hatte er durch ein ebenso schwarzes Tuch gebändigt. Angelina war entzückt von ihm. Auf ihrer Reise in ihr neues Leben hatte sie ihn als ihren Prinzen bezeichnet und recht behalten, er war ein Prinz. Zwar der des eigentlich feindlichen Nachbarreiches, so wie sie es verstanden hatte, aber selbst die Engel wollten, das sie ein Paar wurden. Heute früh war ihr einer erschienen, ein gewisser Amor. Es wäre wichtig für die Zukunft. Für ihre glückliche Zukunft. Nur diese Lina war ein Hindernis. Aber Amor hatte versprochen sich um sie zu kümmern, sodass Prinz Kane ihr gehören würde. Nur ihr.

„Hoheit?“ Kane sah sie an. Seine Augen glänzten im Sonnenschein und er kam auf sie zu. „Ihr seht wunderschön aus, warum ist mir das noch nicht aufgefallen.“ Kane kam immer näher...
 

Waffenmeister Hannes musterte Lina von oben, bis unten. „So So, die Königin hat gemeint, ich solle dir ihr altes Schwert geben.“ „Genau. Dieses ist mir zu schwer.“ Sie reichte dem grummeligen Mann mit der Glatze, das Schwert. Hannes nahm es entgegen. „Welcher Trottel hat dir das Schwert nur geben! Die Königin hatte vollkommen recht....“ Kopfschüttelnd ging er ins hintere Teil des Lagers. Und kam mit einem deutlich kleinerem, aber ebenso stabilen Schwert wieder. „Das ist es. Nimm es Mädchen und pflege es gut.“ „Danke.“ Hannes brummte noch irgendwas unverständliches uns Lina huschte schnell durch die Gänge nach draußen. Zwar wollte sie Kane nicht alleine lassen, aber es war nur ein kurzer Moment....Ein Moment wo es zu spät war.

Kane stand bei Angelina und küsste sie innig. Linas Herz zog sich zusammen und sie bleib erstarrt stehen.

Sie hatte einen Fehler gemacht, war unachtsam gewesen und Amor hatte diese Schachstelle ausgenutzt. Vor Wut ballte sie ihre Hände zusammen, gleichzeitig drangen Tränen ihre Augen. Hastig wandte sie sich ab. Lina konnte nicht mit ansehen, wie ihr Freund an den Lippen einer anderen hing.

Die Steinmauern wirkten auf einmal grauer und kälter als vorher. Schnellen Schrittes umwand sie ein paar Ecken und als sie sicher war, das niemand in diese einsamen Gang verirrte, sank sie verzweifelt an der Wand herab, zog die Knie ran und begann hemmungslos zu schluchzen. Warum hatte sie sich ausgerechnet in den Sohn des Teufels verliebt? Wenn er doch für eine andere bestimmt war. Und ja es war für die Zukunft zweier Länder. Ihre eigene Zukunft jedoch lag in Trümmern. „VERDAMMT!“, stieß sie sein Lieblingsschimpfwort aus und schlug mit ihrer Faust auf den Steinboden. Der Schmerz breitete sich in ihrer Hand aus, doch er betäubte den Schmerz des Herzens nicht.

„Gib mir deine Hand.“ Eine Stimme drang an Linas Ohr. Doch sie hob nicht ihren Kopf, um zu sehen wer es war. Sie wollte allein sein und „Lass mich in Ruhe!“ schreien. Ihre Stimme verriet sie, es kam kein Ton raus.

Sie lies es zu, dass ihre Hand hoch gehoben wurde. Die anderen Hände gehörten einer Frau, so klein und zart waren sie. Ungeachtet dessen hatte die Frau Schwielen an den Händen.

„Deine Hand blutet und vielleicht sind ein paar Finger verstaucht.“ Vorsichtig nahm die Frau die Hand in ihre und schmierte eine Heilsalbe rauf. Es brannte höllisch. „Ein Rezept von Meister Van“, erklärte die Stimme, welche Lina immer mehr bekannt vor kam.

Sie hörte ein Rascheln und spürte wie die Frau einen Verband anlegte. „Fertig. Du gibst dich so einfach auf?“ Lina rannen erneut Tränen aus den Augen. „Meister Van sagte, es gibt hier kein Gegenmittel. Die Wirkung der Pfeile seien zu stark“, nuschelte Lina, mehr zu sich selbst.

Die Frau setzte sich neben sie auf den Boden und lehnte sich an die Wand. „So sagt er das... Dann hat Amor Kane tatsächlich getroffen. Der Engel ist zu weit gegangen.“

„Hmm“

„Lina. Ich habe niemals aufgegeben meine Tochter zu suchen. Auch wenn der Rest der Welt sie aufgeben hatte. Letztendlich hat sich die Suche gelohnt. Meine Tochter lebt und du hast sie mir zurück gebracht.“ Lina hob ihren Kopf ein bisschen und sah die Königin. „Warum sagt Ihr das?“

„Wenn es in dieser Welt kein Gegenmittel gibt, dann aber im Engelsreich.“

„Warum helft ihr mir?“

Die Königin seufzte. „Ich mag dich. Du hast mir geholfen, und ich will dir helfen. Die Engel sind mal wieder zu weit gegangen... Wenn wenn jemand meine Tochter lieben soll, dann aus freien Stücken und nicht aufgezwungen.“ Thiela stand auf und zog die junge Frau auf die Beine. „Komm mit ich weise dir den Weg ins Engelsreich!“

12.Kapitel: Das Himmelsreich

12.Kapitel: Das Himmelsreich
 

„Erie!“ Der Wolfsdämon kam angehastet. „Majestät?“ „Hat sich Diego schon gemeldet?“ Erebos saß auf ihrem Thron. Ihre langen schwarzen Haare, waren geschickt mit einem schwarzen, glänzenden Diadem drapiert. Trotz ihres hohen Alters, wirkte sie erstaunlich jung....nun sie verließ die schützende Hölle selten. Die Hölle, die wahre Heimat der Dämonen, welcher ihr Vater geschaffen hatte, wo ihr Volk nur langsam alt wurde, sobald ein Dämon das Erwachsenenalter erreicht hatte.

„Ja, Herrin. Er hat gemeldet. Euer Sohn und seine Begleitung haben, wohl die Prinzessin des Lichts gefunden und zu Königin Thiela gebracht.“

„Das sind schlechte Neuigkeiten!“ Erie schluckte und duckte sich vorsichtshalber schon mal, bevor er weiter berichtete. „Und Prinz Kane soll sich wohl in die Prinzessin verliebt haben...“

„WAS!“ Wütend richtete sich die Königin auf. „Niemals!“

„Doch... So soll es wohl in der vollständigen Prophezeiung der Drachen stehen.“

Erebos ließ sich wieder in ihren schwarzen Thron fallen. „Hast du auch gute Nachrichten?“

„Ja... Königin Rika befindet sich wohl auch in Hemera...wir könnten..uns leicht über ihren Thron...“

„So...meine kleine menschliche Schwester ist in Hemera... Dann kann ich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Das sind gute Nachrichten. Erie, um mir ihren Thron zu sichern, muss ich sie besiegen. So ist das Gesetz. Es sind ihr doch einige Dämonen treu ergeben und Luzifer wird über ihren Thron wachen.“

Erebos erhob sich erneut. „Es wird Zeit das Schlachtfeld zu betreten. Vater, ich werde deinen Traum wahr werden lassen und die Engel, welche Mutter getötet haben, auslöschen!“
 


 


 

Königin Thiela führte Lina durch ein Wirrwarr von Gängen, an einer Ecke stand Rika mit Arrow auf der Schulter. Ihre beste Freundin sah Lina traurig und ebenso wütend an. „Arrow muss dir was beichten. Ihm ist etwas eingefallen!“ Wütend sah sie ihren Partner an. Der Falke sah verlegen zu Boden. „...Eigentlich hätten wir es dir schon vorher sagen müssen. Vor allem, nachdem du deinen Bruder gesehen hast... Lugan und ich sind Ritchy ebenfalls begenert...In Nyx vor der Reise. Wir konnten ihn sehen, weil wir wohl auch zum Teil in der Welt der Toten leben.... Zu dem Zeitpunkt war er ein Liebesengel und hatte den Auftrag, Leo dazu zubringen Rika einen Heiratsantrag zu machen...Er hat es vermasselt und stattdessen mich getroffen.. Er konnte es rückgängig machen, in dem er einen „Gegenteils-Pfeil“ benutzte. So einen brauchst du, wenn du die Wirkung von Amors Liebespfeil rückgängig machen willst.“

Lina hörte die Worte. Es gab also tatsächlich einen Weg. „Arrow, Danke!“ Rika sah Lina an. „Helfe meinen Bruder, seinen Verstand zurück zu bekommen!“ Sie sah ihre beste Freundin mit festen, klaren Blick an. „Das werde ich!“

Die Königin von Hemera sah sie an: „Komm weiter.“ Lina nickte und folgte jetzt festen Schrittes der Frau.

Sie gingen zu dem größten Turm des Schlosses. Mit einem speziellen Schlüssel öffnete Thiela, die mit Sternen verzierte Tür. „Dieser Schlüssel wird von Genration zu dem Herrscher weiter gereicht. Irgendwann wird Richard ihn bekommen und ihn hoffentlich weise benutzen.“

Lina nickte und trat hinter Thiela in den weißen Turm. Obwohl es hier weder Fenster noch Fackeln gab, war es von innen hell. Die Wände waren himmelblau und hier und da ein paar Wolken- Das Spiegelbild von draußen. Auch eine Sonne gab es. „Man nennt ihn den Himmelsturm oder auch Tor zum Himmel“, erklärte Thiela. Die Stufen hingegen waren aus ganz normalen Stein und sahen nicht spektakulär aus. Nach einer gefühlten Ewigkeit erreichten die zwei Frauen die Spitze des Turms,welche in den Wolken verborgen war. In der Mitte des Raums befand sie eine unscheinbare, ja sogar fast unsichtbare Tür. Lina hätte diese fast nicht bemerkt.

„Die Himmelspforte lässt sich nur mit Lichtmagie öffnen und besteht aus eben dieser.“ Ehrfürchtig betrachtete Lina die Tür. „Seid Ihr schon mal dadurch gegangen?...Und kann jeder Lichtmagie erlernen?“ „Ja...Einmal. Am Tag meiner Krönung. Um mich mit einem Engel zu vereinen, wie es für den Herrscher eine Tradition ist, bin ich durch diese Tür gegangen und wieder zurück. Lichtmagie kann man nicht erlernen. Sie wird den Engeln geschenkt und auch in seltenen Fällen weitervererbt. Daher soll in jedem Herrscher Engelsblut fließen.“

„Moment... heißt darum Angelina, „Prinzessin des Lichts“... Und der Anhänger öffnet sich mit Lichtmagie!“, schlussfolgerte Lina uns sah die Königin an, welche lächelte. „Genau. Obwohl in Angellina weniger Engelsblut, fließt als in Richard, besitzt sie eine beachtliche Menge an Lichtmagie. Da die Magie zu stark für sie war, hat Meister Van sie versiegelt. Allerdings ist ein Teil wohl doch raus gefloßen und sie konnte von ihrem Entführer fliehen und später das Amulett öffnen.“ Erstaunt sah Lina die Königin an.

Diese legte die Hand auf die Tür. Die Jüngere konnte das pulsierende Licht spüren und sehen, wie die Tür sich öffnete.

„Wie komme ich wieder zurück?“

„Ich werde in vierundzwanzig Stunden, wieder die Tür öffnen.“ Lina nickte und zog ihre Taschenuhr hervor: 10:47.“ „Okay..sagen wir morgen um Elf Uhr.“

Entschlossen trat Lina durch die Tür und es gab noch eine Treppe, eine Treppe bestehend aus Wolken.

Sie wandte sich noch einmal um. „Danke“ Die Königin lächelte und dann schloss sich die Tür unter Lina.
 

Etwas mulmig sah Lina nach unten, nachdem sie die Hälfte der Treppe überwunden hatte. Die Welt war zunehmend immer kleiner geworden, bis sie nicht mehr zu erkennen war, sondern nur verwaschene Farben aus grün, braun und grau.

Sie könnte sich eine kurze Pause und setzte sich auf eine der Stufen und dachte kurz nach. Als sie Rika, Leo und Gon wieder gesehen hatte, war ihr klar geworden, das sie eine Familie hatte. Egal wo sie war. Zu ihnen konnte immer zurückkehren. Die Wölfe waren ihre Familie. Rika hatte ihr eine schwarze Tunika überreicht mit dem silbernen Wolfskopf. Das Zeichen ihres Rudels. Das Zeichen was Kane entworfen hatte... Ihr Herz zog sich zusammen bei dem Gedanken, das er mit Prinzessin Angelina herumknutschte.

Kurz strich sie über den gestickten Kopf, dabei ran ihr eine Träne über die Wange.

Ihr wurde wieder bewusst warum, sie sich auf den Weg ins Engelsreich machte. Lina war entschlossen um Kane zu kämpfen. Er hatte sie stets aus der Klemme gerettet. Jetzt war es Zeit ihn zu retten. Entschlossen stand sie wieder auf und erklomm den Rest der Strecke. Am Ende erwartet sie ein Tor aus goldenen Gittern.

Zögernd blieb Lina davor stehen. Es war kein Schloss zu erkennen, was an sich gut war, da sie keinen Schlüssel besaß. Hoffentlich brauchte man dafür keine Lichtmagie...Obwohl Königin Thiela hatte nichts dergleichen gesagt.

Vorsichtig stieß sie das Tor an, was sich schwungvoll öffnete.
 

Auf einmal stand sie auf einen Platz voll mit Menschen...oder Engel. Außer den Menschen sah sie am Rande noch mehr Tore wie, das was sie durchquert hatte, daher beachtete niemand sonderliche ihre Ankunft.

Die Menge bewegte sich jedoch in eine Richtung fort und reihte sich in eine Schlange ein. Am Ende der Schlange gab es noch mal Sechs Tore, jedoch gewaltiger. In großer Schrift stand auf den Toren:
 

1. HIMMELS- TOR: FÜR ENGEL, Willkommen zurück Brüder und Schwestern.

2. HIMMELS- TOR: FÜR WIEDERGEBURT, lange und gutes Leben und deine Seele wird als Engel wiedergeboren.

3. HIMMELS-TOR: WILLKOMMEN PRAKTIKANT, erfülle hier dein Leben, was im Menschenreich, viel zu kurz war und werde ein Engel.

4. -HÖLLENTOR: FÜR WIEDERGEBURT, langes Leben, doch du hast den Weg des Bösen genommen. Du wirst ein Dämon werden, und kannst es besser machen.

5. -HÖLLENTOR: WEG INS SCHATTENREICH- Deine finstere Seele wird in der Hölle schmoren.

6. TOR ZUR SEELENSUPPE: Deine Seele ist unleuterbar und wird gelöscht und neu zusammen gesetzt.
 

Jetzt hatte Lina ein Problem. Sie war nicht Tod und als Engel konnte sie sich auch nicht ausgeben.
 

Vor den sechs gewaltigen Toren aus Stein stand ein Engel hinter einem Pult. Das es ein Engel, zeigte sich an den schneeweißen Flügeln, welche unter seinem violetten Umhang hervor schienen. Ein Erzengel schoss es Lina in den Kopf. Irgendwo hatte sie mal gelesen das nur Erzengel Flügel hatten. Weiße Flügel aus Federn um genau zu sein. Es ist wie mit den Dämonen, nur Erzdämonen, bekammen Schwingen, allerdings aus schwarzen Federn.

Die Haare des Engels hatte er elegant zurück gekämmt und auch sonst sah er sehr fein mit dem Anzug aus.

„NAME!“ Seine Stimme dröhnte über den Platz. Jemand schien geantwortet zu haben, denn seine Schreibfeder bewegte sich und schrieb was in dem Buch auf dem Pult lag. „HERKUNFT“... „ALTER?“... Seine Stimme war monoton und auch sonst konnte Lina die Stimmung des Engels einschätzen. „TODESURSACHE?“....

...Er schlug etwas in seinem Buch nach, während ein andere Engel an geflattert kam und ihm was ins Ohr flüsterte. Der Anzug- Engel nickte. „HÖLLE. AB INS SCHATTENREICH MIT DIR!“

„NEIN“ Ein Mann kreischte auf, doch zwei bewaffnete Engel waren an seine Seite getreten und schleiften ihn zum fünften Tor. Mit einem dröhnen öffnete sich das Tor und eine gewaltige Wärmewelle breitete sich auf dem Platz aus. Einzelne Flammen kamen aus der wabbligen Dunkelheit heraus in der die Schreie des Mannes verklangen.

Lina nutzte die Gelegenheit in der alle auf das Höllentor starrten aus und huschte zum Engelstor. Die Wachen waren verschwunden beschäftigt den Mann durchs Tor zu treiben.

Zwar war das Tor so hoch, wie die anderen fünf Tore doch eine kleine Tür war dort angebracht. Hastig drückte sie dagegen und Lina gelangte in die Engelsstadt.

Sie wusste nicht, was sie erwartet hatte. Doch das war es nicht gewesen:

Die Gebäude und Häuser waren aus Stein und Holz gebaut, geschmückt mit Wolken. Gepflasterte Straßen verbanden die Gebäude mit einander. Im Hintergrund der Stadt, thronte auf einer Anhöhe ein gewaltiger weißer Palast. Die Banner flatterten im Wind und die goldenen Kuppen der Türme glänzten im Sonnenschein.
 

Lina sah sich ein wenig verloren um. „Hey du!“ Sie wirbelte erschrocken und ertappt herum. „Durch das Tor darfst du nur mit einem Passierschein!“ „Oh...das wusste ich nicht...Ich bin neu hier.“ Die Wache kam näher und schüttelte missbilligend seinen Kopf. Seine blonden Locken, welche unter seinem Helm hervor lugten, wirbelten hin und her. „Neuling, hat dir das dein Begleiter, nicht gesagt?“ „Mein Begleiter?“ „Na der Todesengel, der deine Seele ins Reich begleitet hat.“

„Ach so Finn. Der hat gesagt ich solle hier warten. Ein wichtiger Auftrag hat ihn erreicht“, log Lina, „Naja und das dauert nun schon Stunden. Ich habs nicht mehr ausgehalten und wollte nur mal nachschauen gehen...Weil er doch hinter dem Tor verschwunden ist.“

„Hmm... Na wenns so ist. Geh erst mal ins Wohnheim der Praktikanten und melde dich bei der Hausmutter an. Warte da auf ihn!“ Die Wache sah Lina ernst an. Doch Lina sah sich nur verwirrt um, das brauchte sie nicht zu spielen.

Der Engel seufzte und deutete auf auf ein Schild am Ende der Straße. „Folge einfach dem Pfeil, Neuling.“

Lina sah sich und entdeckte am an einer Straßenecke stand ein Pfeiler von dem mehrere Schilder abgingen. Als sich wieder zu dem Engel um wandte, war dieser verschwunden. Für den Fall, dass dieser sie beobachtete ging sie in Richtung des Schilder....Was ihr auch nicht weiter brachte. Die Schrift war die gleiche wie auf dem Anhänger. ... Die Sprache der Engel, eben.... Toll und ihr Notizbuch mit ihren Aufzeichnungen lag in ihrem Zimmer. Nur an das Wort Eliha, das Wort für Licht wusste sie noch. Doch es stand auf keinem der Schilder. Da es sie auch nicht weiter brachte, wandte sie sich vom Schild ab und beobachtete die Engel. Die jüngeren Passanten,etwa zwölf bis dreißig Jahren, trugen graue Gewänder mit einigen Farbvarianten an den Ärmel und Gürteln. Während die anderen einen Bunten Mix an edlen Gewändern und normalen Sachen trugen. Die Wachen trugen kleine Schwerter und Sperrlanzen als Waffen. Ihr Waffenrock war weiß mit einem silbernen Flügel verziert. Auch ihre Rüstungsteile waren silbern.

Lina ging unsicher weiter und hoffte ein paar Gesprächsfetzen auf zuschnappen, doch die meisten redeten eine unbekannte Sprache....Wieso sprechen sie hier alle bloß englisch? Der Wächter hatte sie doch auch in der gängigen menschlichen Sprache angeredet...Eine Gruppe von Grau mit rosa Akzenten lief an ihr vorbei. Die Jungen und Mädchen trugen alle einen Köcher mit Pfeilen und einen Bogen mit sich. Sie schnatterten fröhlich vor sich hin: “....hafre ed dwir“ „Ai...Sef rief abier.“ Ein Mädchen schüttelte den Kopf und antwortete ihrer Freundin. „Res Sainu Amor!“

Amor, Valentin Amor der Liebesengel! Den kannte Lina aus Büchern. Im Eismond gab es den Amortag, welcher gefeiert wird. Der Tag der Liebenden. Lina hatte nie viel Aufhebens darum gemacht, während die Welt um sie herum verrückt spielte. Nun aber dieses Wissen konnte ihr jetzt weiter helfen. Unauffällig schlenderte sie hinter den Jugendlichen hinterher. Es dauerte nicht lange da erreichte sie einen großen, grauen Komplex.

Lina blieb stehen und beobachtete wie die Schüler ins innere Schritten. Wieder stand etwas da doch in ihren gewohnten Buchstaben:
 

ACADEMIA ANGELLIUS- Werde auch du ein guter Engel
 

Lina zog ihre Augen nach oben. Das ist doch wohl nicht deren ernst. Hier kam sie wohl auch nicht weiter.

Gerade wollte sie sich abwenden, als ein Engel aus dem Gebäude kam. Die Studenten verbeugten sich vor einem Engel mit blonden Locken. Seine Haare fielen auf seinem Rücken herab. „Sainu Amor“, murmelten Einige. Das war also Amor Sicherheitshalber verbeugte sich auch Lina vor dem Erzengel. Seine gefiederten Flügel lagen verborgen unter einem blass rosarotem Umhang. Er war in einer edlen weißen Tunika gehüllt und an seinen Füßen trug er Sandalen.. Eine Hose trug er nicht.
 

Er würde sie sicherlich zu den Pfeilen führen, zu dem Pfeil den sie brauchte.

Ohne sich auch nur einmal umzudrehen, schritt der Liebesengel selbstsicher durch die Straßen. Lina folgte ihm mit großem Abstand. Seinen im Wind wehenden Umhang konnte man auch nicht übersehen. Auf dem Weg achtete sie nicht sonderlich, so entgangen ihr die Häuser, welche über ihr auf anderen Wolken schwebten. Die verschiedenen Wolkenebenen waren mit goldenen Leitern verbunden. Doch einige Engel flogen auch umher, mit ausgeliehen oder gekauften Flügeln in Gold, Silber, hellblau, rosa Metallen. Die weiß gefiederten waren den Erzengeln vorbehalten.
 

Valentin Amor erreichte das Ende von Wolke 24 und breitetet seine Schwingen aus und flog nach unten. Einige Minuten später erreichte Lina die Stelle und schaute herab. Sie sah gerade noch wie er auf einer anderen Wolke landete. Auf einem großen Schild stand: Kumo 20. Wolke 20.

Lina speicherte das Wort in ihrem Gedächtnis ab. Bevor sie die Leiter nach unten entdeckte.

Der Engel war längst in einem der Häuser verschwunden, als Lina unten angekommen war....Eigentlich waren es mehr Lagerhallen und im Zentrum befand sich noch so ein dunkler Komplex, welcher streng bewacht wurde. Lina kletterte auf einem der Lagerhäuser um sich einen besseren Überblick zu verschaffen. Das dunkle Haus wirkte fehl am Platz und zog Lina förmlich an. Irgendwas in ihrem inneren sagte ihr, sie musste da rein. Auf dem Dach war war ein Lüftungsschacht.
 

Bald schon war ihr klar, was für ein Gebäude es war: Ein Gefängnis!
 

In schmalen Zellen hinter Gitterstäben hockten die Insassen. Mit nichts weiter als feuchten Stroh und eine schäbige Decke als Nachtlager. Es stank fürchterlich, sie hatten monatelang sicherlich nicht gebadet.

Lina ging an den Zellen vorbei, hin und wieder sah sie einer an, hob leicht den Kopf. Doch ihre Blicke waren gebrochen. Ein furchtbarer Ort. Sie erkannte ein paar Dämonen und auch Engel waren hier eingesperrt. Am Ende des Ganges blieb ihr Herz stehen. Ihr Bruder hockte auf seiner Decke und starrte sie zwischen den Stäben an. „Lina!“ Er sprang auf und rannte hervor. „Bist du etwa Tod?!“ Tränen liefen Lina über die Wangen, als sie ihren Bruder so sah. „Nein...was machst du hier drin?“ Ritchy Körper verlor Spannung und schaute auf den Steinboden. „Sie haben mich erwischt, nach dem ich dich und Kane gewarnt habe. Ich habe das Gesetz gebrochen, in dem ich mich unerlaubt in die Menschenwelt geschlichen hab und auch noch sichtbar....Außerdem bin ich angeklagt, die Ausführung einer himmlische Entscheidung behindert zu haben...“, murmelte er. “...Nachdem der Rat zuerst das Abkommen gebrochen hat“, sprach eine unbekannte Stimme aus dem Nichts. Überrascht sprang Ritchy von den Gitterstäben weg.

„Erzengel Michael!“ Überrascht schaute er den Erzengel an, welcher aus dem Schatten kam und sich neben Lina stellte.

„So...ein Mensch hat es geschafft in die englischen Gefilden einzudringen ohne erwischt zu werden. Wer bist du?“ „Lina“, sagte sie mit mehr Selbstsicherheit in der Stimme, als ihr zu Mute war, „und ich bin gekommen um den Gegenteilspfeil zu holen! Um meinen Freund vom Liebespfeil zu retten!“

„Ah...du bist die Freundin vom Sohn des Teufels!“ Michael strich sich doch sein wirres orangenes Haar. „Mann, bis du entschlossen...das wird kompliziert werden...Weißt du überhaupt wie das Abkommen zustande kam?“ Lina schüttelte den Kopf, wieso sollte das jetzt auch wichtig sein....
 

„Einst lebten Dämonen und Engel in Frieden miteinander, doch dann tat mein Bruder Luzifel eine folgen schwere Tat, er tötete die Mutter der Dämon, die Drachenmenschin Nyx. Sein Handeln mochte ehrenvoll gewesen sein, weil er sie von den schmerzen erlösen wollte. Onkel Urion forderte das Luzifel in seine Dienste trat uns so wurde aus ihm ein Dämon. Doch damit war noch nicht genug. Er kam nicht über den Tod seiner geliebten Frau hinweg. Genauso wenig wie seine Kinder, die Dämonen, den Tod ihrer Mutter vergessen konnten. Ein langer grausamer Krieg brach aus und forderte auf beiden Seiten viele Opfer. Nicht nur Engel und Dämonen kämpften in dem Krieg, sondern auch Elfen und Drachen schlossen sich an, bis ihre Zahl stark reduziert war. Es ging so weiter bis der Elf Valentin Amor starb und zum Engel aufstieg. Er hatte ein Mittel gefunden, damit sich zwei Wesen in einander verliebten. Amor probierte es aus und traf den Dämonin Eve und dieser verliebte sich in den Engel Adam, doch er war zunächst abgeneigt, sich in den Feind zu verlieben. Auch auf ihn schoss Amor einen Pfeil. Aus der Verbindung folgten die ersten Menschen Kain und Abel. Weitere Verbindungen dieser Art folgten und die Verluste auf beiden Seiten wurden geringer. Doch seine Mittel flogen auf und weder die Engel noch die Dämonen waren damit einverstanden sich manipulieren zu lassen. Längst ging es in den Kriegen nicht mehr um Rache, sondern um reine Machtsicherung. Doch die beiden Völker hatten nicht damit gerechnet, dass sich ihre Nachkommen so ausbreiten würden. Sie zogen sich in Himmel und Hölle zurück und ließen lieber die Menschen für sich kämpfen. Der erste Vertrag wurde abgeschlossen. Keine Manipulation von Dämonen und Engeln, der Kampf sollte über die Menschen stattfinden...Irgendwann kam der Dämon Kashu an die Macht und er schaffte kurzzeitigen Frieden...doch eigentlich geht der Kampf Engel gegen Dämon immer weiter, egal ob im stillen oder nicht. Meine Schwerster Elia konnte das Leid und den Schmerz nicht mehr mit ansehen und zog sich ins Reich des Lichtes zurück, doch sie sagte, sie werde eine Prinzessin schicken, die Licht in beide Reiche sendet....Das ist lange her....und geriet fast in Vergessenheit bis Meister Dra Gon die Zukunft veröffentlichte. Der Drache hatte sie auch gesehen. Das Licht. Die Hoffnung.... Nun nur zu dumm das sich der dunkle Prinz nicht in die Prinzessin verliebt hat.“
 

Nachdenklich sah Michael Lina an. „Mensch... Der Mensch...das Wesen was die Kräfte von Dämonen und Engel in sich vereint, neutralisiert oder sich nur einer Seite bedient....Ein Mensch... hier in unserer Mitte, um einen Dämonen zu retten...Ich selbst war dagegen Kane einen Liebespfeil zu verpassen... Ich werde dir helfen!“
 


 

Alles wahr in einem Schleier verschwommen. Alles was zählte war sie. Sie war seine Welt. Angelina.

Der Dämonenprinz beugte sich vor um ihre sanften Lippen zu küssen. Endlich.

Das war falsch.

Der Kuss fühlte sich falsch an.

Kane wich zurück. „Was habt Ihr?“, fragte die Prinzessin. Verliebt sah sie ihn an, ja sie himmelte ihn an. „Mir ist nicht gut...“, stammelte er, mit einer Hand verbarg er sein Gesicht.

„Wartet hier, ich hol mir was zu trinken...“

Etwas stimmte nicht, er musste einen klaren Kopf bekommen. Er irrte über dem Hof.

Dort entdeckte er einen Bottich mit Wasser für die Pferde. Ohne nach zu denken steckte er seine Kopf hinein. Das tat gut. Irgendwas hatte er vergessen und er musste sich dran erinnern.

Nur weil er Luft holen musste tauchte er auf. Doch das Wasser war besser, obwohl er es normalerweise hasste. Es brachte Klarheit.

Wasser... Wasser. Schnell tauchte Kane wieder ab. Jemand liebte Wasser... Jemand den er vergessen hatte.

Luft.

„Ihr seht blass aus, Kane.“ Königin Thiela stand neben ihn. Er nickte. „Ich habe etwas wichtiges vergessen... Jemand wichtiges...“ Erstaunt sah sie ihn an, „Wenn sie wirklich wichtig ist, könnt Ihr sie den wirklich vergessen?“

Das Wasser tropfe ihm von den Haaren. Ein drittes Mal tauchte er ab und der Schleier verschwand, vor seinem inneren Auge tauchte ein Gesicht auf. „Lina“, keuchte er, als er wieder auftauchte.

Die Königin nickte. „Ich erinnere mich!“, erinnerte er sich weiter, „dieser verfluchte Amor hat mich mit einem Liebespfeil getroffen.“ „Nicht viele überwinden einen Liebespfeil“, meinte Thiela.

Ihm war schlecht. Er musste zu Lina und sich bei ihr entschuldigen. Gerade als er los stürmen wollte, hielt sie ihn zurück. „Lina ist ins Himmelsreich gegangen um den Gegenteilspfeil zu holen“, sprach die Königin. „WAS? Wo? ich muss zu ihr!“ Die weiße Königin schloss kurz ihre Augen und nickte dann. „Kommt mit!“
 

Königin Thiela hatte ihn zur der Himmelstreppe geführt. Kane hatte den Aufstieg gemeistert und stand nun in mitten der Seelen, die auf ihr Schicksal warteten:
 

1. HIMMELS- TOR: FÜR ENGEL, Willkommen zurück Brüder und Schwestern.

2. HIMMELS- TOR: FÜR WIEDERGEBURT, lange und gutes Leben und deine Seele wird als Engel wiedergeboren.

3. HIMMELS- TOR:WILLKOMMEN PRAKTIKANT, erfülle hier dein Leben, was im Menschenreich, viel zu kurz war und werde ein Engel.

4. -HÖLLENTOR: FÜR WIEDERGEBURT, langes Leben, doch du hast den Weg des Bösen genommen. Du wirst ein Dämon werden, und kannst es besser machen.

5. -HÖLLENTOR: WEG INS SCHATTENREICH- Deine finstere Seele wird in der Hölle schmoren.

6. TOR ZUR SEELENSUPPE: Deine Seele ist unleutbar und wird gelöscht und neu zusammen gesetzt.
 

Wie hatte Lina es bloß dadurch geschafft?

Der Dämon reihte sich in die Schlange ein und entdeckte auch ein paar Dämonen. Während er so da stand erarbeitete er sich einen Plan und schneller als ihm lieb war stand er vor dem Herr der Toten: Erzengel Uriel.

„NAME?“ Seine monotone gelangweilte Stimme drang in die Ohren des Dämons. „Kai Kon.“ Uriel grunzte was und fing an in seinem Buch zu blättern.

„HERKUNFT?“ „Ich komme aus Nyx.“ Wieder brummte er. „TODESURSACHE?“

„Ich wurde in Hemera von einem Dämonen umgebracht.“

Misstrauisch beäugte Uriel Kane. „So So... Ich finde in meinen Unterlagen keinen Kai Kon.“ „Oh...das heißt ich bin gar nicht Tod? Dann kann ich ja wieder gehen.“ Kane wandte sich an eines der zahlreichen Tore ins Menschenreich hinter ihm. „Stehengeblieben, Witzbold.... Ich lasse dich erst mal ins Himmelsreich, durch das Praktikanten Tor... Dort lasse ich deinen Fall prüfen. Kai Kon. Melde dich am Empfang und warte auf weitere Anweisungen!“, sprach Uriel und mit einem Handschlenker öffnete sich das dritte Tor.

Kane konnte sein Glück nicht fassen. Sein Plan hatte funktioniert und er hatte einen Engel ausgetrickst. Nun stand er hilflos auf einem Platz. Von den Leute, welche vor ihm das Tor passiert hatten, war nichts mehr zu sehen. Das Gebäude an das er sich wenden sollte, war sicherlich der große Flachbau in weiß, welcher mit Wolken verziert war. Ein Banner hing über den Eingang auf dem in irdischer Sprache und Schrift Herzlich Willkommen Neulinge stand. Einer Eingebung folgend schritt Kane tatsächlich auf das Gebäude zu.
 

Einige Neulinge, aber auch andere Praktikanten wuselten umher oder standen am Empfang an...wo drei mehr oder weniger gelangweilte Damen saßen. Man überreichte ihn Kleidung und einen Plan. „Name?“, fragte eine besonders gelangweilte Frau mit grauen Drahtzieher Locken. „Kai Kon... man hat mir gesagt, ich soll mich hier melden und warten...“ Die Frau sah ihn an. „Nichts warten. Junge. Siehst du die Schlange hinter dir? Und ich möchte irgendwann Feierabend haben. In Exakt drei Minuten...Also beweg dich auf dein Zimmer...“ Sie schaute kurz nach unten. „Also Kai Kon in Zimmer 4 ist was frei!“ „Aber ich soll doch..“ „Nichts da, verschwinde endlich! Hier deine Robe und dein Lageplan, Zimmerschlüssel.“

Innerlich grinste Kane immerhin hatte er versucht zu warten...

Kurz warf ging der Dämon tatsächlich in das Zimmer. Es war weiß. Schrecklich leuchtend, steril weiß. Weißes Bett, weiße Bettdecke, weißes Kopfkissen, weiße Gardinen, weiße Tapeten, weißer Tisch mit einer weißen Blumenvase mit weißen Blumen und zwei weißen Stühlen...Weiß....Weiß....Weiß... und weiß....

Das einzige was nicht weiß war, war die graue Garderobe mit den rosa Säumen auf dem Bett des Nachbarbetts. Die musste seinem Zimmergenossen gehören. Kane schaute auf den Plan, welches sogar ein Begleitheft auswies. So fand er heraus das das rosa bedeute, sein Mitbewohner war ein Liebesengelpraktikant... Wenn Kane Glück hatte... nein der Typ war viel zu klein. Kane warf sich sein graues Gewand einfach über und studierte die Karte.

Amors Hauptsitz mit der Pfeilfabrik lag auf Wolke 7. Und er? Verzweifelt studierte er die Karte weiter, welche er auf dem Tisch ausgebreitet hatte. Seine Augen flogen über die Striche und Kringel... Da! Das Empfangshaus befand sich auf Wolke 6. Gar nicht so weit weg. Der Dämon musste nur eine Wolke nach oben. Ordentlich faltete er die Karte wieder zusammen und steckte sie unter seinen Gürtel.
 

„Wir müssen zu Wolke 7“, sagte Erzengel Michael und winkte Lina und Ritchy um die nächste Ecke. „Wartet kurz hier. Ich besorge euch andere Gewänder.“ So standen die Geschwister in einer Seitengasse. „Ritchy... Danke, das du uns gewarnt hast...“ Ritchy sah seine große Schwester an, die mittlerweile sogar ein wenig kleiner als er war. Selbst im Totenreich, war er gewachsen. „Kein Ding... Deine Gefühle für Kane...Seine Gefühle für dich... Da war schon immer was zwischen euch. Und das sollte durch so einen dämliche Pfeil beendet werden. Das ging gar nicht! Da musste ich doch meine Familie beschützen!“ Lina lächelte ihn an, gleichzeitig liefen einzelne Tränen über ihr Gesicht. Eine Sekunde später fand der Engel sich in den Armen seiner Schwester wieder.

„Lina...da ist noch was, ich dir sa--“ „So Leute, danke fürs warten.“ Michael kam wieder in die Gasse und reichte den Geschwistern jeweils eine Krieger-Praktikanten-Robe.

Schweigend zogen die Zwei die neue Kleidung über. „Dann auf zu Wolke 7. Mission, den Gegenteilspfeil besorgen!“, sagte Ritchy enthusiastisch und reckte sein Faust in den Himmel. Der Erzengel zog seine Augenbrauen hoch. „War er schon immer so?“ Lina lächelte. „Ja. Das ist mein Bruder!“

Lina und Ritchy folgten, mit Kapuzen tief ins Gesicht hängend, Michael. Michael schritt durch die Menge, die ihm sofort Platz machte und sich verbeugte. Einige murmelten „Sainu Michael.“

„Sainu bedeutet soviel wie Meister“, murmelte der braunhaarige Wuschelkopf seiner Schwester zu.

„Rekruten! Nicht schwätzen! Sondern Laufen!“, Brüllte Michael im militärischen Ton seinen Begleitern zu. „Jawohl, Sainu“

Der Weg führte einige Wolken rauf und wieder runter und schließlich erkannte Lina das Schild: Kumo 7.
 

Die rosa Lagerhalle wurde von zwei Kriegen bewacht. „Sainu Michael!“ Sie salutierten vor dem Erzengel. „Irf Amor res? Fif ka raff im speak! (Ist Amor da? Ich muss mit ihm sprechen!) Die zwei Wächter sahen sich an. „Djai. Grer esfra gim re lra.“ (Nein. Aber er wollte gleich kommen.) „Yo, toi warzu dinn.“ (Okay, wir warten drin.)

Micheal führte Lina und Ritchy in die Lagerhalle. Die Halle wies unzählige Gänge aus gestapelten Holzkisten auf. „So viel spaß beim Suchen“, meinte Michael. „Wie meinen?“ Der Erzengel grinste: „Nun in den Kisten sind die Pfeile... und damit irgendwo die Gegenteilspfeile...“ „Die sind ja nicht mal beschriftet“, maulte Ritchy, lief dann aber los. Da Lina keine Ahnung, hatte wie die Pfeile aussahen folgte sie ihrem Bruder.
 

Nachdenklich sah Michael den Zweien nach und wollte sich an der Suche beteiligen, als sich die Tür öffnet und ein Liebesengelspraktikant erschien.

Doch irgendwas stimmte nicht mit dem. Er verbeugte sich nicht vor dem Erzengel und eine unterdrückte Aura ging von ihm aus. „Dämon, was willst du hier!“

Der schwarzhaarige sah dem Erzengel direkt in die Augen. „Ich suche jemanden, dann bin ich wieder weg! Ich habe nicht vor die himmlische Ruhe zu stören!“,brummte dieser und Michael musste unwillkürlich grinsen. So was wie himmlische Ruhe gab es nicht.

„KANE!“ Lina rannte stürmisch auf den Dämon zu. „Wie was? Warum?“ Sie warf sich ihm förmlich in seine Arme.

Oh, das war also Kane Hiwatari, der Sohn des Teufel. Hier im Himmel?! Und er hatte Amors Liebespfeil überwunden. Respekt.

„Nun Thiela hat mir den Weg gezeigt,ich wollte mich doch bei dir so schnell es geht entschuldigen.“

König Thiela hatte ihm den Weg gezeigt, das wurde ja immer interessanter.
 

Ritchy lief auf sie zu und hielt einen Pfeil in der Hand. „Dann brauchen wir den hier wohl nicht mehr, oder?“ Kane löste sich von seiner Freundin. „Ich jedenfalls nicht.“ „Wie hast du das geschafft?“, fragte Ritchy, die Frage brannte in ihnen allen. „Nun. Ich fühlte mich leer. Meine Gefühle und Gedanken waren so auf die Prinzessin fokussiert. Trotzdem hatte ich was vergessen, es fehlte was. Ich hatte Lina vergessen... Das war falsch. Sobald ich mich an sie erinnern konnte, kehrten auch meine wahren Gefühle zurück.“

„Beeindruckend. Dämon.“ Misstrauisch beäugte Kane den Engel. „Und du bist?“ „Erzengel Michael. Hoheit.“ „Kane, er hat uns geholfen“, erklärte Lina ihm. Der Dämon zog seine Augen nach oben. „Tatsache... Danke.“ Kane reichte dem Erzengel seine Hand, welche Michael entgegen nahm. „Du bist gar nicht so übel, wie alle sagen“, meinte Michael und grinste dabei.

In dem Moment öffnete sich die Tür zur Lagerhalle. „Schnell Kapuzen auf und bleibt im Hintergrund!“, zischte Erzengel Michael. Lina und Kane wichen zurück und traten zu Ritchy, welcher den erbeuteten Pfeil zwischen den Kisten versteckte.
 

„Michael. Man sagte du wolltest mich sprechen?“ Amor schritt an mächtig in den Raum. „Warum ausgerechnet hier? Du hättest auch in meinem Büro warten können!“

Michael zuckte mit den Schultern. „Ich fand es hier recht angenehm kühl.“ „Nun gut, ich weiß das du einige Eigenarten hast.“

Valentin Amor setzte sich auf eine Kiste, doch der Krieger zog es vor stehen zu bleiben. „Nun es gibt folgendes. Du bist du der Spezialist in Liebesangelegenheiten... Also einer deiner Praktikanten“, Michael deutete auf Kane“, hat sich in einen meiner Praktikanten verliebt“, sein Finger zeigte auf Lina. „Und wo ist das Problem?“ „Nun, sie liebt aber einen anderen, er aber sie nicht.“ Sein Finger zeigte auf Ritchy. „Oh, na wo die Liebe hinfällt...“ „Also nun warfen wir die Frage auf, ob wir einen von deinen Liebespfeilen benutzen dürfen.“ Michael legte dieses Anliegen mit solcher Ernsthaftigkeit vor. Er war ein guter Lügner.

„Diese Frage ausgerechnet, von dir. Wo du doch davon nichts hältst.“ Amor sah den anderen Engel durchdringend an. „Jeder kann seine Meinung mal ändern.“ „Wie wahr. Also die Pfeile dürfen nicht missbraucht werden. Es muss ein zwölf Seiten Antrag ausgefüllt werden, dann werden beide Seiten geprüft. Und die Liebespfeile sind eigentlich nur dazu da, die Gefühle einer Person zu verstärken...Da es um die betroffenen um Engel handelt, und es gegen das Gesetzt verstößt. Also lautet die Antwort: Nein“, sagte Amor und stand auf. „Bei Prinz Kane hat es dich das auch nicht interessiert!“, meinte Michael. Amor sah herablassend auf Michael. „Dabei ging es um die Zukunft! Und nun verschwindet!“
 

Die Vier sahen zu, dass sie aus der Halle kamen und machten erst auf Wolke 5 halt. „Das Einzige was ich noch für euch tun kann, ist euch zum Tor bringen“, sagte der Erzengel an Lina und Kane gewandt. „Danke...Moment ich möchte noch kurz mit Ritchy was sagen.“ Lina und Michael nickten und Kane zog Ritchy an einen ruhigen Ort. „Was gibt es?“ Kane sank auf die Knie und sein Gesicht war feucht von Tränen. „Es tut mir leid...das ich dich getötet habe.“ „Kane...steh auf.“ Ernst sah Ritchy seinen besten Freund an. „Es war ein Unfall.“ „Aber... aber.“ „Ich war dir nie böse... ja sicher es gibt Dinge, die ich im irdischen Reich gerne erlebt hätte. Aber hier geht das Leben weiter...Kane. Es gibt noch etwas, was ich Lina nicht sagen konnte.Aber du solltest es wissen.“ Überrascht stand Kane wieder auf und wischte sich mit seinem Ärmel unwirsch über die Augen. Ritchy sah nach unten und scharte mit den Füßen. Kane ließ ihm Zeit, es musste wirklich wichtig sein. „Es ist so...hier oben, hab ich Nachforschungen zu meinen Eltern angestellt....und sie gefunden!“ Kane sah ihn mit großen Augen an und sagte unsicher: „Und das ist gut?“ „Jaein. Weißt du das ich eigentlich siebzehn bin und nicht sechzehn!“ Kane schwieg. Das musst noch nicht alles sein. „Nun meine Mutter war noch sehr jung, als sie mich bekam und starb bei meiner Geburt. Mein Vater war vor Trauer gelähmt und zog mich auf. Doch er war sehr arm und gab mir alles was er hatte, bevor er verhungerte...“ Kane war klar vorauf Ritchy hinaus wollte. „Weißt du, das er mich Rei genannt hat? Nach seinem Vater! Und mein Familienname ist Kaze.“ „Das sind doch tolle Erfahrungen.“ „Ja“,Ritchy starrte traurig zu Boden, „Aber das heißt Lina ist nicht meine Schwester. Meine Eltern hatten nur ein Kind.“ „Na und? Ihr seid im Herzen immer verbunden. Du bist auch nicht mein leiblicher Bruder, trotzdem bist du mein kleiner Bruder!“

13.Kapitel: Die finale Schlacht zwischen Engel und Dämonen

13.Kapitel: Die finale Schlacht zwischen Engel und Dämonen
 

Thiela sah ihre Tochter an. Sie hatte sich verändert. Ihre Haltung und sie ging mit mir Biss an die Übungen. Und sie war sauer. Sauer das Kane Lina hinter her gerannt war und auf ihre Mutter, die dass zugelassen hatte. Ihrer Rivalin hatte auch noch das Schwert ihrer Mutter bekommen!

Gerade hämmerte Angelina mit dem Schwert gegen eine Polsterung, als jemand auf den Hof schritt. König Kouya und Prinz Richard. „Thiela! Ist es wahr?!“ Die Königin schritt auf ihren Mann und Sohn zu. „Ja“, sagte sie schlicht und deutete auf die trainierende Prinzessin. „Wie...?“ „Nun ich habe zwei Ninjas beauftragt sie zu finden. Was sie getan haben.“ „Wo sind die beiden? Ich möchte ihnen Danken!“, sagte Richard. „Ihr Liebesleben in Ordnung bringen“, meinte Thiela schlicht und sah in die verwirrten Gesichter ihrer Männer. Richard sammelte sich, als erstes wieder. „Stimmt es auch das die Prophezeiung der Drachen sagt, das der Sohn des Teufels sich in sie verliebt?!“ „Hmm...Nein. Für einen kurzen Moment vielleicht. Aber sein Herz gehört einer anderen.“ Richard schien erleichtert darüber zu sein und wandte sich an seine Schwester, welche mit ihren Übungen inne gehalten hatte und zu den Männern rüber schielte.
 

Auf den Übungsplatz kamen noch zwei weitere Menschen hinzu. „Oh... Ich hoffe wir stören nicht“, Rika sah zur anderen Königin. „Nein, Ihr könnt gerne mit uns üben. Aber lasst mich Euch zuerst mal meinen Mann vorstellen.“ Rika und Leo traten hinzu. „Dies ist mein Mann König Kouya. Und dies sind Königin Rika Hiwatari von Nyx und ihr Verlobter Leo Akiyama“ „Majestät“, begann Rika, „Es ist mir eine Ehre euch kennenzulernen.“ „Nyx hat eine Königin? Was ist mit Urion? Ich meine wegen ihm rückt die Dämonenarmee doch immer näher!“ „Nun ja die Lage ist diese, mein Bruder hat unseren Vater getötet und sollte laut Dämonengesetz auf dem Thron sitzen. Doch er wollte nicht und hat mir den Thron überlassen. Er meinte, ich als Mensch sei besser geeignet. Doch das gefällt einigen Dämonen nicht so. Angeführt von Erebos, der dunklen Königin. Sie will erst den Thron der Engel und dann den der Dämonen zurück erobern.“

Kouya sah die Königin des Nachbarlandes an. „Und warum seid Ihr noch hier?“ „Um zu helfen. Wir sollten zusammen arbeiten.“ „Und dir sollen wir trauen?!“, Richard sah die Rothaarige abfällig an. „Richard!“,sagte Thiela scharf, „so redest du nicht mit unserem Gast!“ „Aber... sie ist die Tochter des Teufels!“, sagte er aufgebracht. „Die menschliche Tochter“, sagte Rika kühl. „Na dann eben menschlich“, brummte der Prinz. „Und der da?“ Er sah Leo an. „Ich bin ein Mensch“, meinte dieser schlicht. „Ja und wie ich höre mein zukünftiger Schwager!“, grinste Kane und steuerte die anderen Royels an. „Schon zurück?“, fragte Thiela ihn. „Ja...wir hatten Hilfe. Danke noch mal.“ Thiela nickte und Kane steuerte auf Prinzessin Angelina zu. „Hoheit“, hoffend sah sie ihn an. „Es tut mir Leid. Mein Herz gehört einer anderen. Ihr seid zwar nicht so übel, wie ich am Anfang befürchtet habe. Ich glaube Ihr findet Euren Traumprinzen, der Euch wirklich liebt. Aber eine erzwungen Liebe ist keine wirkliche Liebe, ich hoffe das Ihr es versteht.“

Angelina senkte ihre Augen Richtung Boden, wo einen Moment später die ersten Tropfen landeten. „Ich verstehe es, Prinz Kane... Und ich beneide Eure Freundin, um Eure Liebe. Aber Ihr habt Recht. Die Küsse waren nicht echt. Danke.“
 


 

Es war am der Mittag am nächsten Tag, an dem der Kriegsrat zusammen saß. Bestehend aus König Kouya, Königin Thiela, Prinz Richard, Königin Rika, Leo Akiyama, Meister Van Judaii, Gon Time und General Gorgan. Die Anwesenden diskutierten heiß, wie sie die Dämonen-Armee zurück schlagen konnte, als ein Diener in den Saal hetzte. „Sie sind da!“
 

Am Horizont war ein langer dunkler Streifen zusehen, welcher stetig näher kam.

„VERDOPPELT DIE WACHEN. DIE ZIVILISTEN SUCHEN SCHUTZ IN DEN KATAKOMBEN!“, brüllte der General und seine Leute rasten durch die Gegend, griffen nach ihren Rüstungen und Waffen. Einige gingen von Haus zu Haus und wiesen die Bevölkerung an ihnen zu Folgen. Kane und Lina halfen dabei. Besonders Alte und Kranke hatten Schwierigkeiten den schnellen Schritten der Soldaten zu folgen.

Da tauchten auch schon die ersten Schatten von Dämonen auf. Kane schaute nach oben und erkannte, Falken- und Adler- Dämonen. Noch keine Erzdämonen, sondern wahrscheinlich nur Späher.
 

Verdammt, sind die schnell hier! Lina trug half gerade einer schwangeren Frau mit ihrer dreijährigen Tochter, welche sich weigerte weiter zugehen. „Nein! Doofes Spiel!“ „Hey“ Lina hockte sich zu der Kleinen herab. „Das ist wie Verstecken und aufpassen, dass dich die anderen nicht finden. Kannst du das?“ Das Mädchen sah Lina böse an. „Natürlich! Ich bin die Beste im Verstecken. Der doofe Jonas findet mich nie!“ Lina lächelte. „Na siehst du.“ „Komm Mama, wir finden das beste Versteck!“, die Kleine nahm ihre Mutter bei der Hand und gemeinsam gingen sie weiter.

„Es bringt wohl nichts, wenn ich dir sage, dass du dich auch verstecken sollst“, sagte ihr Freund, welcher sie beobachtet hatte. „Da hast du recht. Ich bleibe an deiner Seite.“ Lina ging auf ihn zu und umarmte ihn. „Ich hab Angst um dich“, sagte Kane und küsste sie aufs Haar. „Ich weiß. Und ich um dich. Doch Kane es gibt für nichts eine Garantie.“ „Warum musst du nur immer Recht haben“, murmelte der Dämonen. „Versprich mir nur eins. Sollte mir was passieren, werde nicht wie dein Vater. Nimm keine Rache, denn dann geht der Kreislauf wieder von vorn los und ich möchte keine Kriege mehr und dies ist hoffentlich die letzte Schlacht.“

„Ich versuchs“, brummte Kane und Lina lächelte.

Ein großer Feuerball rauschte über ihren Köpfen hinweg und traf den Wachturm. Das Paar schreckte auseinander. „Hilfe!“, rief ein Wachmann, welcher sich mit letzter Kraft fest an einen Balken, vom Turm, hielt. „Ich komme!“ Kane fuhr seine schwarzen Schwingen heraus und flog empor, um den Mann zu helfen.

„Uahh, noch ein Dämon!“, schrie die Wache, doch da hatte Kane ihn schon gepackt und sicher auf den Boden gestellt. „Da- da-danke, Dämon“, stotterte die Wache verwirrt. „Kein Ding“

Die Alarmglocke schrillte über Helion. „DIE DÄMONEN SIND DA!“ Ein Donnern und Krachen erschütterte die Mauern. Und der Himmel überseht von Erzdämonen und den wenigen Einhornrittern, welche ein fliegendes Einhorn hatten.

„Lina, ich muss in die Luft und helfen!“ Lina nickte, doch da war ihr Freund schon in der Luft.
 

Der Boden bebte schon wieder. Das mussten die Erddämonen und Erdmagier sein. Verdammt. Die ersten Ziegelsteine wiesen schon Risse auf. Lina stürmte zum Tor, was in dem Moment zersplitterte. Mensch gegen Dämonen, sie waren hoffnungslos unterlegen.

Die ersten Soldaten waren gefallen. Die Ritter stürmten herbei und wehten die Dämonen ab. Auch Lina warf sich ins Getümmel. Ein Axt schwingender Tiger rannte auf sie zu. Die Magierin machte einen Ausfallschritt und der Axt schlag ging ins Leere. Der Tiger brüllte wütend auf und stürzte sich von neuem auf Lina. Sie zog Wasser aus der Luft und spritze es dem Dämon in die Augen. Dieser taumelte zurück und Lina nutzte die Chance und stieß ihm das Schwert in die Brust. Blut spritze auf ihr Gesicht und ihre Tunika. Sie ließ das Schwert sinken. Sie hatte getötet, einem Lebewesen, das Leben ausgehaucht. Ihr wurde schlecht und sie übergab sich in einer Ecke. Als auch schon der Nächste kam.
 

Ein anderer Erzdämon rauschte an Kane vorbei und stoppte schließlich hinter ihm. Es war Erie „Verräter!“, stieß dieser aus. „Du hast deine Königin verraten, deine Mutter!“ Kane hielt inne und sah den anderen Wolfsdämon an. „Meine Königin ist meine Schwester Rika, welche an meiner Stelle auf den Thron sitzt!“, sagte Kane ruhig, was Erie noch wütender zu machen schien. Er flog wie ein Pfeil auf Kane, doch dieser machte keine anstellten auszuweichen. Der Dämon konzentrierte sich auf seine Magie und schuf einer Feuerwand vor sich. Sein Gegner flog direkt hinein und durchbrach die Wand, als wäre sie Luft.

Erie zog seinen Säbel. Kane wich gerade noch rechtzeitig nach links aus und zog sein Drachenschwert Darc Fyre und die Klingen prallten aufeinander. „Oh du hast also ein neues Schwert? Aber das wird dir auch nicht nutzen!“, höhnte Erie. Die Kontrahenten wirbelten umeinander durch die Luft. Dieser Erie war stark!

Jedes Mal wenn sie zusammen prallten, vibrieren Kanes Muskeln.

Die ganze Welt rauschte an ihm vorbei. Sie war ihm mit einem Male egal, nichts außer der Vernichtung seines Gegners zählte. Sein Blut pulsierte. Der Sohn des Teufel verfiel in einen Kampfrausch.

„Oh Guck mal, ist das nicht deine kleine Freundin?“ Erie deutete nach unten und Kane sah Lina, wie sie von Dämonen umringt war. Hilfe war nicht zu erwarteten, denn entweder waren die Ritter Hemeras gefallen oder selbst umringt. Erebos´ Armee war ihnen zahlenmäßig überlegen.

Erie nutzte Kanes Blöße und verletzte ihm am Arm, sodass er gezwungen war sein Schwert zu senken.

Im Himmel erklangen die himmlischen Trompeten und aus dem Nichts öffnete sich ein Tor aus Wolken. Eine Wolkentreppe glitt herab und die himmlische Armee angeführt von Erzengel Michael erschien.

„Dachte ihr braucht Hilfe!“ „Ein wenig spät!“, knurrte Kane ihn an. „Besser spät als nie!“, erwiderte Michael und führte eine Truppe von Erzengel gegen die Erzdämonen an.

Weitere Engelskrieger strömten aus dem Tor auf die Erde herab. Kane flog weiter nach oben, dicht gefolgt von Erie.
 

Die zwei Königinnen, Gon, Leo, Meister Van, Hector Minazuki und Karin Shiraskouya, die Leibwächter von Königin Thiela standen auf einer Balustrade. Van und Gon feuerten immer wieder Magie auf die Angreifer. Arrow schwebte über Rika in der Luft und gab Tipps wo Rika einschießen sollte.

Dragan und Lugan waren ebenfalls zu gegen. „Alter, das ist wie in alten Zeiten!“, sagte Lugan zu Meister Van. „Fast“, meinte der Magier und schleuderte einen Blitz auf ein fliegendes Ungeheuer.

Leo schaute auf das Geschehen herab. „Die Truppen wurden entzweit, es sind keine Formationen mehr möglich!“ „Da hinten!“, rief Arrow und flog einen Looping. Leo hörte die Worte des Falken und trat näher an die Mauer an. „Da sind noch mehr Dämonen!“, knurrte Leo. „Ja, aber sie tragen Rikas Banner!!“, sagte Arrow verzückt. Auf Rikas Gesicht zeichnete sich ein Grinsen ab. „Das ist die Verstärkung. Dann hat Tac es geschafft, Kahn die Nachricht zukommen zu lassen!“ „Super, dann können sie die Dämonen - Armee von hinten in die Zange nehmen“, sagte Leo und sah Arrow an. „Kein Problem, ich übermittle ihnen die Nachricht!“ Der Falke schoss in die Lüfte auf und davon.

Die Dämonen hatten Lina umzingelt und in eine Ecke gedrängt. Das war ihr Ende. Ihr Körper war übersät mit Schnitten und jeder einzelne Faser ihres Körpers brannte. Nur die Wand hinter ihr, gab ihr den Halt aufrecht zustehen. Ihr Atem ging rasend, als sie in die hämischen Gesichter ihrer Feinde blickte. „Oh kleines Mädchen, du hast lange durchgehalten, doch jetzt ist es aus mit dir, Menschlein!“

„Nicht so schnell!, Lasst meine Schwester in Ruhe!“ Ritchy landete neben Lina und hielt dem feindlichen Dämon seine Schwert an die Kehle. Nur Leider waren da noch fünf andere.

Lina hob wieder ihr Schwert. „Ritchy, kannst du uns hier raus fliegen?“ Sie deutete auf seine Flügel. „Nein, das sind nur Leihflügel mit der Tragkraft für eine Person...Wir müssen uns bis zur Treppe durchkämpfen!“ Ihr Bruder deutete schräg nach vorn. In vier Metern war die Freiheit. Denn dort standen noch mehr Engel und vertrieben die Dämonen. Die Dämonen sahen es anders. „Ritchy?“ Eine dritte Person landete im Kreis der Dämonen. „Tac!“ Drazuka hatte Tac über die Menge geflogen. „Drazuka, bring Lina hier raus!“, befahl der Ninja und der Phönix packte die junge Frau an den Schultern. „Hey!“, brüllte ein Dämon und wollte Lina an den Beinen festhalten, doch Tac stürzte sich auf ihn.
 

Drazuka setzte Lina auf der Balustrade ab. Rika beugte sich besorgt zu ihrer besten Freundin. „Wie schlimm ist es?“ „Schlimm. Ich kann mich kaum noch auf den Beinen halten. Geschweige denn ein Schwert halten.“ Erschöpft lehnte Lina sich an die Mauer. „Warum ist Kane nicht bei dir gewesen?“, fragte Leo. Tac landete einen Moment später ebenfalls neben Lina und kniete sich besorgt zu ihr. „Er kämpft in der Luft.“ Schwach deutete Lina nach oben. Kane und Erie kreisten über ihren Köpfen. Kane zog eindeutig den kürzeren. Seine linke Schulter hing schlapp herab. „Das sieht nicht gut aus.“ „Ja, aber er will nicht, dass man sich da einmischt.“ Die Menschen und Tiere starrten Erzengel Michael an, welcher es eben gesagt hatte. Der Krieger hatte immer noch einen freien Oberkörper und trug nichts Rüstungsmäßigens an seinem Körper. „Beim Erzengel!“, stieß Königin Thiela aus. „Wir sind Erie in der Dämonenschlucht schon mal begegnet“, meinte Lina schwach, „seine Ehre als Dämon, Krieger lässt es nicht zu, dass man sich einmischt. Wir sollten das akzeptieren.“

„Auch wenn er dabei umkommt?“ Tac sah zweifelnd in die Lüfte. „Mein Kane stirbt schon nicht!“ Noch jemand kam die Balustrade rauf gestapft in einer silberner Rüstung und mit wehenden blonden Haaren. Prinzessin Angelina.

„Du solltest dich doch mit verstecken!“ Thiela sah ihre Tochter vorwurfsvoll an. Diese zuckte nur mit den Schultern. „Alle kämpfen. Außerdem bin ich doch die Prinzessin des Lichts! Ich werde den Krieg beenden! Und mir die Liebe meines Lebens zurückholen!“ Dabei sah sie Lina an. „Nach der Schlacht werden, werde ich um Kane kämpfen! Mit dir! Zu einem Prinzen gehört eine Prinzessin und kein armseliges Waisenhausmädchen!“, sagte Angelina mit einem herablassenden Blick, aber auch mit einem ehrlichen Lächeln. „Warum sollte ich mit dir kämpfen? Wenn ich bereits gewonnen habe? Außerdem ist Kane ein freier Mann, er wird schon selbst die richtige Entscheidung treffen“, meinte Lina mit festen Blick auf die Prinzessin.

„Wir auch immer, meiner Truppen sind aus geschwärmt und verteidigen die Zugänge zu den Katakomben und unterstützen König Kouya und Prinz Richard an der Ostseite“, teilte der Krieger-Engel mit, „ich und einige Auserwählte, wozu auch Ritchy gehört, stoßen zu dem Dämonen-Trupp von Königin Rika. Wir nehmen uns Erebos Armee an zwei Fronten vor. Dann sollten wir eine reale Chance haben.“ Rika und Thiela stimmten den Plan. Und Michael erhob sich in die Lüfte, gefolgt von seinen Leuten, als Ritchy vorbei flog winkte er seinen Freunden zu.

„So dein Bruder ist also ein Engel.“ Nachdenklich sah Tac ihn an. „Ja, das ist er“, sagte Lina und sah Ritchy lächelnd nach.

„So auf geht´s“, sagte Königin Thiela, „Ich beteilige mich diese Mauern zu verteidigen.“ „Majestät, das ist zu gefährlich!“, wandte ihre Leibwächterin Karin Shiraskouya ein. „Na ihr begleitet mich doch sicherlich!“ Thiela Leibwächter nickten und folgten ihrer Königin in die Schlacht. „Rika, Gon und Tac Ihr kümmert euch weiter um die Rückendeckung. Ihr seid gut in fern und mittlerer Distanz. Ich bin eher auf Nahkampf spezialisiert und unterstützte Königin Thiela!“, sagte Leo und schritt ebenfalls auf die Treppe zu, gefolgt von Lugan. „Leo“ Er hielt kurz inne und sah seine Verlobte an. „Pass auf dich auf!“ „Immer doch.“ Mit einem Lächeln verschwand er.
 

Lugan verschwand wieder im Schwert und Leo stieß Blitzmagie in die Klinge. Funken sprühten hervor als er sich in die Menge Dämonen warf. Einige schreckten zurück. Als weiteres vereiste er den Boden unter den Dämonen. Tatsächlich verloren einige ihr Gleichgewicht. Leo traf sie mit seinem Schwert und sie gingen zu Boden. Auch die Königin schlug einige Dämonen zurück. Leo musste zugeben, sie war eine exzellente Kriegerin. Was ihn allerdings stark wunderte war, das sich die Dämonen stark zurückzogen.

Den Grund dafür erkannte er zu spät. Leo hatte einen Fehler gemacht. Er hätte bei Rika bleiben sollen.
 


 

Auf den Mauern landete die schwarze Königin, Erebos. „Na wenn das nicht meine kleine, menschliche Schwester ist.“ Sie sah Rika mit ihren kalten Augen an. „Ich werde dich zuerst fertig machen und mir die Macht über deine Dämonen sichern!“ Sie sah auf die Menschen herab. Rika musst sich den Kampf allein stellen. Lina war kampfunfähig. Tac, Gon und Meister Van waren mit den fliegenden Dämonen beschäftigt...Doch wo war die Prinzessin des Lichts? Ah da, Rika entdeckte sie auf der anderen Seite, wo sie ein paar Feinde abwehrte, zusammen mit ein paar Engel und Einhornrittern.
 

„Wie du willst Erebos! Doch wenn ich gewinne, ist der Kampf aus, da deine Dämonen, dann mir gehorchen müssen!“ Rika trat Erebos selbstsicher entgegen. „Niemals, wird ein Mensch mich besiegen! Und meine Leute hören nicht auf Menschen! Wir haben unseren Dämonenstolz!“ Die schwarze Königin erhob sich wieder in die Lüfte. „Verdammt, Arrow kannst du mich da hoch bringen?“ „Für einen kurzen Moment schon, aber ausweichen und so wird schwer.“ Rika legte einen Pfeil an und ließ diesen in Flammen aufgehen. Sie zielte auf einen von Erebos Schwingen. Doch ihre Kontrahentin wich geschickt aus. Die Königin von Nyx sah sie grimmig an. „Na Menschlein? Kommst du nicht an mich ran?“ Erebos schleuderte einen Blitz auf Rika, doch sie sprang gerade noch rechtzeitig zur Seite.

„Es gibt eine Möglichkeit, wie du in der Luft kämpfen kannst“, eröffnete ihr Meister Van in einer Feuerpause. „Wie?“ „Du und Arrow müsst mit einander verschmelzen. Das funktioniert wenn eure Herzen im Einklang sind.“ Näher konnte der Magier es nicht weiter ausführen, denn ein Falken-Dämon stürzte sich auf ihn.

„Verschmelzen?“, schnatterte Arrow nach. „Da hat sie doch nicht alle.“ „Arrow...warum nannte man dich den Falken?“, fragte Rika, während sie eine Salve Pfeile abfeuerte. „Nun. Weil meine Pfeile sich wie Falken auf ihre Beute stürzen. Daher auch Arrow...Mein Geburtsname war Keichi“, erklärte ihr Partner. „Du bist ein guter Schütze und ich auch. Ich bin deine Partnerin geworden weil ich, ähnlich wie du tickst. Da muss der Schlüssel liegen!“, murmelte Rika und kletterte auf die Absperrung um näher an Erebos zu sein, welche sich siegesgewiss zurück gezogen hatte. Ihre Hände verschwanden in Dunkelheit. Die dunkle Wolke breitete sich um ihren ganzen Körper aus. „Das ist Dunkel-Magie!“, warnte Arrow sie. Die schwarze Königin schoss einen aus Dunkelheit wabebernen Ball auf Rika ab. Rika sprang in die Luft, doch da war nichts mehr wo sie landen konnte. Arrow reagierte rechtzeitig und krallte sich in Rikas Schultern. Leider war er nicht so stark wie der Phönix und der Falke sackte weiter nach unten ab.

Erebos grinste sie an und schoss noch so einen Ball auf sie. Ausweichen war unmöglich. Da leuchtete etwas um sie herum. Eine leuchtende Gestalt schwebte auf einmal zwischen Erebos und ihr. „Unmöglich!“, keuchte Erebos. „Die Prinzessin des Lichts!“

Tatsächlich.

Die Prinzessin erhob ihr Schwert gegen Erebos. Licht traf auf Dunkelheit. Inzwischen hatte Arrow Rika auf einen Steinhaufen abgesetzt. Zwar wimmelte es dort von Dämonen. Aber die Kämpfe hatten aufgehört. Alle Blicken waren an den Himmel gerichtet: Auf den Kampf zwischen der schwarzen Königin und der Prinzessin des Lichts.

Der Kampf war sehr ausgeglichen und wurde in einiger Distanz ausgetragen. Erebos schleuderte Dunkelheit auf die Prinzessin, während ihr Licht, die Dunkelheit auf sog.

Die Gegnerinnen kreisten um einander und warteten auf einen Fehler des Feindes.

Die schwarze Königin schaute grimmig drein. Das Gesicht der Prinzessin, konnte Rika nicht erkennen. Sie war in ein weißes wehendes Gewand gehüllt und um ihr Körper war umgeben von weißen Licht. Die Dämon gab es auf Dunkel-Magie auf die Prinzessin zu schleudern und griff zu ihrem Schwert. Sie stieg weiter in die Luft, um sich anschließend auf die Prinzessin zu stürzen. Mit Erfolg. Sie konnte nicht rechtzeitig ausweichen und auf ihrer weißen Kleidung breitete sich rot aus. Die Lichtgestalt taumelte zurück und Erebos grinste siegesgewiss und holte zum finalen Schlag aus. „Nein!“, schrie Rika. Die Königin bemerkte, dass sie am nächsten dran war und musste schnell handeln. Unbewusst griff sie nach Arrow. Der Falke verwandelte sich in in eine Art kleine Flamme in blau. Seine Seele. Rika nahm sie in sich auf und auf ihrem Rücken breiteten sich Falkenflügel aus und ihr Blick verschärfte sich. Sie sah nun das Angelinas Gesicht schmerzverzerrten war und das es gar nicht gut um sie stand. Die Königin von Nyx erhob sich in die Lüfte und als sie über Erebos war schoss sie drei Pfeile auf einmal ab. Blitz, Eis und Feuer rissen Löcher in Erebos Flügel und fiel zu Boden. Bevor sie mit dem Kopf zu erst aufschlug, schickte sie noch einen Pfeil ab. Doch dieser galt nicht Rika, sondern Angelina. Verdammt! Rika eilte zur Prinzessin. Doch schon bevor sie sie erreichte, wusste sie das es zu spät war. Der Blitz hatte Angelina direkt in die Brust getroffen. Sie fiel zu Boden. Die Prinzessin des Lichts war gefallen.
 

Der Kampf war beendet. Die Dämonen Erebos sahen Rika an und knieten sich vor ihr nieder. Da Rika, mehr oder weniger Erebos besiegt hatte, nahmen auch Erebos Anhänger Rika als ihre Königin an.
 

Kane und Erie hatten von all dem nichts mit bekommen und hatten sich die ganze Zeit bekämpft. Bis Erie inne hielt und nach unten starrte. „Hey was macht ihr da? Verräter!“, brüllte er. Kane sah zu seiner Schwester und sah seine Mutter Tod am Boden liegen. „Sieht so aus, als ob meine Schwester gewonnen hat! Sie ist die Herrscherin über die Dämonen! Auch du musst dich ihr beugen, Erie!“ Grummelnd sah er Kane an. „Niemals, werde ich einen Menschen gehorchen!“ „Nun sieht sie gerade menschlich aus?“ Kane deutete auf die Falkenflügel. Widerwillig landete Erie neben Rika und kniete sich vor ihr nieder. Kane folgte ihm und trat neben seine Schwester, bevor er etwas zu ihr sagen konnte, bemerkte er Angelinas Leiche. Traurig sah er sie an. „Das hat sie nicht verdient.“ Königin Thiela, König Kouya und Prinz Richard kamen herbei geeilt und knieten sich neben ihrem Leichnam. Gerade erst hatten sie sie wieder gefunden und jetzt war sie ihn wieder genommen worden.
 

Die Engel stiegen wieder in den Himmel auf und bildeten eine Gasse. Das Himmelstor in den Wolken öffnete sich wieder und Uriel stieg mit seinen Trupp Todesengel herab. Jetzt da die Schlacht vorbei war, mussten die Seelen der Verstorbenen begleitet werden. Uriel schwebte neben Angelina. “Ich werde ihre Seele persönlich nach oben begleiten. Nicht nur ihre Seele auch ihren Körper.“ Ihre Eltern nickten stumm. Zwei Engel in violetten Gewändern mit einer Trage landeten neben Uriel. Der Erzengel bettete sie auf auf die Trage.

Uriel schritt in den Himmel. Die Träger folgten ihm und auch die anderen Todesengel mit den Seelen stiegen in den Himmel auf. Nach und nach verschwanden auch die Krieger.

Arrow löste sich von Rika und landete auf ihrerSchulter.

Schweigend saßen die Wölfe, seit langer Zeit wieder vereint an einem Tisch, zusammen mit Hemeras Königspaar, Prinz Richard und Meister Van. Bis dieser die Stille durchbrach und den zweiten und dritten Teil der Prophezeiung rezitierte.
 

Doch sein Sohn,

welcher ihn übertroffen hat,

hat die Kraft das Land der Dämonen

und Engel zu vereinen und über sie zu herrschen.
 

Doch auch der Sohn des Teufels wird fallen,

die Prinzessin des Lichts wird die Dunkelheit besiegen

und den Thron besteigen, so wird der Frieden Einzug finden.
 

„Stimmt ja wohl nicht ganz“, murmelte Kane. „Ich lebe noch, dafür ist die Prinzessin des Lichts Tod.“ Lina griff nach seiner Hand. „Ja, aber sie hat die Dunkelheit besiegt und es wird jetzt Frieden geben, oder?“

„Ja, zumindest zwischen Hemera und Nyx“, sagte Königin Thiela und wischte sich eine Träne aus den Augen. König Kouya wirkte etwas gefasster. „Doch den Thron wird sie nicht besteigen.“ „Nein, das werde ich dann doch irgendwann“, meinte Richard. „Ja, irgendwann, wenn du dazu bereit bist“, sagte Thiela und sah ihren Sohn ernst an.

Epilog

Epilog
 

Der Wind blies sachte durch die Haare. Genauso wie die Gedanken der beiden Krieger umher kreisten.

Sie hatten es geschafft. Die Dämonenarmee von Erbos war besiegt und der Friede wieder hergestellt.
 

Beide gönnten sich eine längere Pause und lagen faul auf einer Waldlichtung. Das Zelt war aufgebaut, die Pferde ab gesattelt. Nur das Plätschern des Flusses, der seine Bahnen schlängelte und der Gesang der Vögel war zu hören.

Kanes Hand wanderte zur Linas und streichelten sanft rüber. „Endlich Ruhe vor den Engeln, die sind schlimmer als manche Dämonen“, murmelte der Dämon. Lina lächelte ihn an. „Nicht alle, Königin Thiela war echt in Ordnung.“ „Hast wohl recht“, brummte ihr Freund und rollte sich auf sie. Ihre blauen Augen strahlten ihn an.

Dann beugte er sich zu ihr und küsste sie liebevoll.

Linas Herz begann zu Pochen wie bei ihrem ersten Kuss, doch dies mal war es anders.

Über ihrem Körper breitete sich eine Wärme aus, die sie nicht erklären konnte. Diese Wärme wurde zu Licht und ging auf Kane über. Dieser wich überrascht zurück. Nicht er leuchte, sondern das Licht kam aus seiner Tasche. Wie in Trance griff er hinein und zog das Amulett der Prinzessin des Lichts hervor.

„Ich dachte du hast es der Königin wieder gegeben?“, fragte Lina verwundert und richtete sich ebenfalls auf. „Argh...“, bevor er antworten konnte brannte das Metall in seiner Hand und er lies es fallen, „... hab ich auch“, verteidigte er sich. Lina schüttelte ungläubig ihren Kopf. Das Amulett öffnete sich. Beide erschraken zurück. Beschützerisch zog der Dämon sie an sich.

„Was geht hier vor?“

Eine Gestalt kam hervor. Eine Frau. Weiß, blau und durchsichtig, so hoch wie eine Katze.

Und sie sang in einer ihnen unbekannten Sprache. Es war schön. Vor allem Lina starrte sie fasziniert an und sie verstand die Sprache. Es war ein uraltes Lied. Ehrfürchtig berührte die Blonde das Amulett.

Ein Stich durch fuhr sie und in sie sah ein kleines Mädchen und die Königin Thiela, die sich zu ihr beugte und ihr das Lied vor sang.

Dann erstarb der Gesang, stattdessen, sagte die Frau: „Fif Elia Eldea et jigt rase el chikan.“

Nach diesen Worten verschwand die Gestalt. Fragend sah Kane Lina an, die behutsam nach dem Amulett griff. Die sah hinein und entdeckte ein Wirrwarr von Zahlen und Symbolen. Dann zeigte sie es Kane. „Ich konnte sie verstehen.“ „Echt?“, er zog seine Augenbrauen hoch. „Sie sagte, sie sei die weiße Göttin, und das Amulett sei ein Instrument um durch die Zeit zu reisen.. Wie dem auch sei, wir müssen es zurückbringen, es gehört uns nicht“, beendete Lina ihre Erklärung.

„Wow, aber müssen wie es denn sofort zurückbringen? Ich meine was kann man denn damit alles anstellen?“

Lina schüttelte erneut ihren Kopf. „Das möchte ich nicht wissen und ich möchte es der Prinzessin zurück geben.“

Enttäuscht sah er sie an, mit dem Chronometer hätte man bestimmt noch so einiges erlebt. Aber er sah es ein. Das Ding gehörte ihnen nicht. „Okay, geben wir es ihr zurück. Aber für mich bist du meine Prinzessin.“
 

Buch 2 Ende
 

Beendet am: 16.11.2016


Nachwort zu diesem Kapitel:
Danke an alle die meine Geschichte gelesen haben. Es wird irgendwann eine Fortsetzung geben. Ich arbeite gerade daran und bin etwa in der Mitte. Aber ich veröffentliche es erst, wenn es fertig ist (oder fast fertig).
Nochmal Danke an alle Leser. Komplett anzeigen

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