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STORY

von

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Prolog

Konban wa, ich hoffe meine neuesten "lyrischen Ergüsse" (pfui, wie zwei-deutig) finden Anklang bei meinen lieben Leserinnen und Lesern. Ich wünsche ganz viel Spaß beim Lesen und bettel um ein paar liebe Kommis.
 

Standardaussage: Weder SID noch Nightmare noch MUCC gehören mir und ich verdiene hiermit auch kein Geld.
 

Prolog
 

Hitsugi’s POV
 

Es war früher Morgen, sehr früh. Die Sonne war gerade aufgegangen und das tat sie an diesem herrlichen Sommermorgen im August sehr früh. Ich war mit Aki zum gemeinsamen Frühstück verabredet, doch wusste ich natürlich, dass der um diese Uhrzeit noch nicht wach sein würde. Daher saß ich auf meinem Balkon, mit einer Tasse Tee und genoss die ersten Sonnenstrahlen des Tages. Doch fand ich trotz des Zwitscherns der Vögel und der leichten, warmen Brise auf meiner Haut einfach keine Ruhe. Ich weiß nicht, was es war, aber ein inneres Gefühl trieb mich dazu, mir früher als geplant meine Schuhe anzuziehen und mich auf den Weg zu Aki zu machen. Ich ging zu Fuß, denn so weit wohnten wir gar nicht auseinander. Unterwegs sagte ich mir selbst mehrmals, wie blöd es von mir war schon jetzt bei Aki zu klingeln. Es war noch nicht mal 8 Uhr morgens. Ich hätte sicher noch 2 Stunden auf meinem Balkon in der Sonne sitzen können, aber mein unsicheres Bauchgefühl trieb mich hierzu und wahrscheinlich würde Aki mir gleich mit seinem unwiderstehlichen Schlafzimmerblick die Tür öffnen und fragen, ob ich noch alle Tassen im Schrank hätte, mitten in der Nacht bei ihm zu klingeln. Doch plötzlich fand ich mich vor seiner Haustür wieder. Sollte ich wirklich? Ich war durchaus im Besitz eines Ersatzschlüssels, ich könnte ihn schlafen lassen und trotzdem rein gelangen, wenn ich es wollte. Eine ganze Weile stand ich noch vor der Tür und überlegte, was ich machen sollte. Wie von selbst bewegte meine Hand sich auf die Klingel zu und drückte den Knopf. Jetzt war es zu spät. Dachte ich. Doch es passierte nichts. Ich klingelte ein zweites Mal, doch wieder vergebens. Schlief er so fest? Mein ungutes Gefühl verstärkte sich und so kramte ich in meiner Tasche nach dem Ersatzschlüssel und schloss die Haustür auf. Ich lief die Treppe nach oben, bis zu Aki’s Wohnung und blieb irritiert vor dieser stehen. Die Tür war nicht verschlossen. Sie war lediglich angelehnt und wies einige Schrammen auf, als hätte sich jemand gewaltsam Zutritt verschafft. Vorsichtig stieß ich die Tür auf.

„Aki-kun?... Bist du da?“, rief ich, doch erhielt keine Antwort. Ich betrat die Wohnung und versuchte die lädierte Tür so gut es ging hinter mir zu schließen. Leise schlich ich durch den Flur, direkt auf das Wohnzimmer zu.

„Aki?“, rief ich noch einmal, doch auch diesmal erhielt ich keine Antwort. Langsam öffnete ich die Wohnzimmertür und bei dem Anblick, der sich mir dann bot, stockte mir der Atem.
 


 

Anmerkung des Autors: Ich weiß, sehr kurzes Kapitel. Es soll aber auch nur eine Einführung in das Thema sein. Die nächsten Kapitel fallen selbstverständlich umfangreicher aus.

Kapitel 1

So meine Lieben, nun gehts weiter. Viel Spaß beim Lesen.
 

Kapitel 1
 

Aki lag auf der Couch, er schien zu schlafen und war notdürftig mit einem weißen Laken zugedeckt, unter dem er vollkommen nackt war. Ein ehemals weißes Laken, denn es war voller Blutflecken. Auch Aki’s weiße Ledercouch war voller roter Flecke. Und Aki selber? Die Haare völlig zerzaust, Kratzspuren an den Beinen, Schürfwunden an den Handgelenken. Bevor ich ihn mir näher ansehen konnte, stürmte ich zu ihm hin und setzte mich neben ihn. Sanft strich ich ihm ein paar Strähnen seiner schwarzen, verklebten Haare aus dem Gesicht. Erst da merkte ich, dass er gar nicht schlief, er starrte apathisch auf den Fußboden. Als er meine Hand an seiner Wange spürte, hob er den Kopf und sah mir tief in die Augen. Es waren nur Sekunden, doch ich werde diesen Blick von ihm niemals vergessen. Nie zuvor hatte ich das bei ihm so gesehen. Angst, Verzweiflung, Schmerz, Enttäuschung. Doch als er registrierte, dass ich neben ihm saß, erkannte ich in seinen Augen Erleichterung. Mühsam und unter Schmerzen kämpfte er sich hoch und fiel mir in die Arme. Ich zog ihn fest an mich, um ihm Halt und Sicherheit zu geben. Was auch immer passiert war, alles was er jetzt brauchte war Fürsorge und Schutz.

Ich hörte ihn leise Schluchzen und strich ihm sanft über den Kopf, um ihn zu beruhigen. Doch damit machte ich es nur schlimmer. Er fing fürchterlich zu weinen an und so zog ich ihn noch ein wenig fester in meine Arme, sodass er sich vollständig an mich kuscheln konnte.
 

Wir saßen eine ganze Weile einfach nur so da, bis Aki langsam begann sich zu beruhigen.

„Magst du mir erzählen, was passiert ist?“, fragte ich sanft und reichte ihm ein Taschentuch. Aki zog das dreckige Laken weiter über sich, da er sich scheinbar unwohl fühlte und wischte sich die Tränen weg. Dann schüttelte er den Kopf.

„Ist in Ordnung. Soll ich dich zu einem Arzt fahren?“, fragte ich dann besorgt, doch Aki schüttelte wieder den Kopf.

„In Ordnung. Darf ich dir wenigstens helfen ins Bad zu kommen und die Blutflecken abzuwaschen?“, fragte ich nun noch besorgter und endlich nickte Aki. Er stützte sich auf mich und versuchte aufzustehen, doch sofort sackten ihm die Beine weg. Ich konnte ihn gerade noch auffangen und so trug ich ihn ins Bad und setzte ihn in die Badewanne. Langsam ließ ich warmes Wasser in die Wanne laufen.

„Ist die Temperatur so für dich in Ordnung?“, fragte ich, Aki hielt eine Hand unter den Wasserstrahl und nickte wieder. Mit einem weichen Schwamm fing ich vorsichtig an Aki’s Rücken zu waschen, doch von ihm kam kein Geräusch mehr. Als ich mit dem Rücken fertig war, wollte ich mich der Vorderseite widmen und musste feststellen, dass Aki scheinbar ganz entspannt die Augen geschlossen hatte und beinah schlief. Für einen Moment sah er wieder so friedlich aus, so wie ich ihn eigentlich kannte, doch holte ich ihn mit dem Schwamm schnell wieder in die Wirklichkeit und sein Gesichtsausdruck änderte sich schlagartig wieder in diesen Verzweifelten.
 

Ich suchte ihm ein T-Shirt und eine Jogginghose aus seinem Schrank und half ihm beim Anziehen, danach trug ich ihn zu seinem Bett und legte ihn sanft darauf ab.

„Ich werde mich jetzt um deine Wohnungstür kümmern und das Chaos im Wohnzimmer beseitigen. Versuch du etwas zu schlafen.“, sagte ich und ließ ihn allein in seinem Schlafzimmer.
 

Ich wusste überhaupt nicht, wo ich anfangen sollte, als ich die vielen Flecken sah und leider gehen Blutflecken auch noch so schwer raus. Kurz überlegte ich, ob Aki merken würde, wenn ich die Couch einfach entsorgen würde, doch entschied mich dann dafür einen Putzlappen zu holen. Für die Tür bestellte ich einen Handwerker, der Notdienst hatte, also sofort erschien, um diese zu reparieren. Wenn Aki aufwachte, sollte hier alles so aussehen, als wäre nie etwas gewesen, obwohl ich noch immer nicht wusste, was nun eigentlich gewesen war.
 

Aki schlief den ganzen Tag und als ich fertig war damit bei ihm klar Schiff zu machen, bestellte ich etwas zu Essen und setzte mich vor seinen Fernseher. Spät am Abend schlich ich in sein Schlafzimmer, um nach dem Rechten zu sehen. Er lag noch immer im Bett, doch schlief er nicht mehr.

„Hey, wie geht es dir?“, flüsterte ich und setzte mich auf die Bettkante. Aki drehte sich zu mir und legte seinen Kopf auf meinen Schoß.

„Ich mache mir wirklich Sorgen um dich, weißt du? Aber wenn du nicht erzählen willst, was vorgefallen ist, muss ich das akzeptieren. Nur wäre es schön, wenn du irgendwas sagen würdest. Du hast heute noch nicht ein Wort gesagt.“, sagte ich sanft und strich ihm übers Haar, das nachdem ich es ihm vorhin gewaschen hatte, nun wieder seidig glänzte.

„Ich kann nicht.“, krächzte er heiser und ich erschrak. Damit hatte ich nicht gerechnet.

„Okay, jetzt versteh ich, kein Problem. Ich werde dir was zu schreiben holen und dann koche ich Tee, vielleicht hilft das deiner Stimme.“, sagte ich, stand vorsichtig auf und ging in die Küche.

Als ich wieder zurück kam, hatte Aki sich vorsichtig aufgesetzt und lehnte am Kopfteil des Bettes.

„Hast du vielleicht Hunger? Ich habe vorhin etwas bestellt, das könnte ich dir warm machen.“, fragte ich und reichte ihm Zettel und Stift.

„Das wäre nett, Danke.“, schrieb er auf und versuchte zu lächeln.

„Deinen Tee stell ich dir hier hin. Ich bin gleich wieder da.“, erneut verschwand ich in der Küche und stellte das Abendessen in den Ofen, doch dann lief ich wieder zu Aki.

„Möchtest du im Bett bleiben, oder vielleicht gerne im Wohnzimmer fernsehen?“, fragte ich, doch sah ich sofort seinen verängstigten Gesichtsausdruck.

„Du brauchst dir keine Sorgen zu machen, ich habe alle Spuren beseitigt, es ist nichts mehr zu sehen.“, fügte ich an. Dann nickte er zögerlich und versuchte aufzustehen.

„Warte. Ich helfe dir.“, schnell eilte ich zu ihm und hob ihn wieder auf meine Arme. Aki war zwar ein Stück größer als ich, aber trotzdem federleicht und so war es für mich kein Problem ihn so ein kurzes Stück zu tragen. Ich brachte ihm seinen Tee, sowie das Essen und setzte mich dann zu ihm. Ich legte einen Arm um seine Schultern und schaltete den Fernseher an. Nachdem er aufgegessen hatte, versuchte er sich an mich zu kuscheln, doch merkte ich, dass ihm jede Bewegung weh tat und schon machte ich mir wieder furchtbare Sorgen. Hoffentlich hatte er nicht irgendwelche schlimmeren Verletzungen.
 

Am nächsten Morgen rief ich bei meinen Bandkollegen an, um ihnen mitzuteilen, dass ein dringendes, familiäres Ereignis mich daran hindere zu der Probe zu kommen. Ohne weiter ins Detail zu gehen, würgte ich das Gespräch schnell ab. Aki brauchte mich jetzt und das hatte Vorrang. Er schlief lange, so lange, dass ich zwischendurch nachsehen musste, ob er überhaupt noch atmete.
 

Heute saß ich auf seinem Balkon mit einer Tasse Tee in der Hand, bis ich plötzlich ein Geräusch hinter mir hörte. Ich drehte mich um und sah, wie Aki angehumpelt kam und sich zu mir setzte.

„Auch wenn es nicht so gut aussieht, wie du gehst, ich bin froh, dass du den Weg hier her allein geschafft hast.“, sagte ich sanft lächelnd und legte wieder einen Arm um seine Schultern.

„Ich wollte dir danken.“, flüsterte er leise, aber schon deutlich verständlicher als gestern.

„Wofür?“, fragte ich naiv nach.

„Für alles, was du in den letzten 24 Stunden für mich getan hast.“, ergänzte er leise und langsam.

„Ach Aki, du bist zwar größer und älter als ich, aber für mich bist du wie mein kleiner Bruder und den würde ich vor allem beschützen.“, ich hielt kurz inne und atmete tief durch.

„Dieses Mal konnte ich dich nicht beschützen. Aber ich kann dir hoffentlich bei der Genesung helfen.“

„Wenn du mich vor allem beschützen wolltest, hättest du kein eigenes Leben mehr, mach dir also bitte keinen Vorwurf, weil du das nicht verhindern konntest. Wichtig für mich ist nur, dass du mir eine Stütze bist, während ich dieses Trauma versuche zu verarbeiten.“, sagte er und seine Stimme wurde wieder schwächer.

„Wirst du mir irgendwann erzählen, was passiert ist?“, fragte ich ruhig.

„Das werde ich, sobald meine Stimme die Belastung aushält.“, antwortete er und ich stand auf, um ihm eine Tasse Tee zu machen.
 

In den darauffolgenden zwei Tagen passierte nicht viel, seine Stimme regenerierte sich endlich und seine Bewegungen wurden wieder geschmeidiger. Einen Nachmittag konnten wir sogar gemeinsam Einkaufen fahren, um Aki‘s Kühlschrank wieder zu füllen. Einen kurzen Abstecher, haben wir zu mir nach Hause gemacht, um meine Haustiere mit zu ihm zu nehmen. Und langsam gingen die Dinge wieder ihren gewohnten Gang. So stand er an diesem Abend in der Küche und bekochte mich, wie wir es aus alten Zeiten kannten.

„Aki?“, sagte ich und sah ihm beim Kleinschneiden von Gemüse zu.

„Was denn?“, fragte er und sah auf.

„Ich will dich zu nichts drängen, doch du hattest mir versprochen, wenn deine Stimme wieder in Ordnung ist, erzählst du mir, was passiert ist.“, ich sah ihn ruhig aber besorgt an.

„Das habe ich, ich weiß.“, er atmete hörbar aus und legte das Messer beiseite.
 


 

Ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen.

Liebe Grüße

Yuki

Kapitel 2

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Kapitel 3

So endlich geht es weiter. Ich wünsche viel Spaß beim Lesen.
 

Kapitel 3
 

Hitsugi’s POV
 

Aki standen Tränen in den Augen während er erzählte, doch als er geendet hatte, griff er wieder nach seinem Küchenmesser und schnitt weiter das Gemüse, als wäre nichts gewesen.

Mir fehlten die Worte. Ich hatte zwar etwas Ähnliches erwartet, doch solche Ausmaße an Grausamkeit hatte selbst ich mir nicht vorstellen können. Noch weniger kann ich mir vorstellen, was Aki wohl fühlt, dennoch ist mir klar, dass es wohl kaum schlimmer sein könnte. Nach einem Moment des Schweigens stand ich von meinem Stuhl auf, ging um die Arbeitsfläche herum, nahm Aki das Küchenmesser aus der Hand und zog ihn in meine Arme. Mit sanftem Druck presste ich ihn an mich.

„Was auch immer du fühlst, worüber und wann auch immer du reden willst, ich bin da.“, flüsterte ich ihm ins Ohr. Ich spürte wie er nickte. Schluchzend krallte er sich an meinen Schultern fest. Ich legte das Küchenmesser zur Seite und setzte mich mit ihm hin.

„Und wenn du nur eine Schulter zum ausweinen brauchst, dann bin ich selbstverständlich auch immer da.“, fügte ich lächelnd an, als er sich aus der Umarmung löste und mich mit roten Augen ansah.

„Vielleicht solltest du doch mal ärztliche Betreuung in Erwägung ziehen, Aki.“, schlug ich vorsichtig vor.

„Ich bin da jetzt nicht bereit für. Einem Fremden zu erzählen, was passiert ist. Überhaupt einem fremden Menschen zu vertrauen.“, sagte er aufgewühlt.

„Ja das kann ich auch verstehen. Aber behalte es im Hinterkopf. Vielleicht brauchst du die Hilfe irgendwann doch.“, sagte ich ruhig und kurz trat Schweigen ein.

„Aki, wenn du möchtest, vielleicht wäre es nicht verkehrt, du packst deine Sachen und bleibst für einige Zeit bei mir. Diese Wohnung erinnert dich doch jeden Tag daran, was passiert ist und ich will dich hier keine Sekunde allein lassen.“, schlug ich vor. Aki überlegte kurz und nickte dann.
 

Er packte nur eine kleine Tasche mit seinen Klamotten und eine große für seine beiden Haustiere.

„Da sieht man gleich, was bei dir Priorität hat.“, sagte ich lachend und nahm die Beiden Taschen, um sie ins Auto zu tragen. Danach lud ich noch meine Sachen, sowie all unsere Tiere und selbstverständlich Aki höchstpersönlich in den Wagen, bevor wir uns auf den Weg zu mir machten.
 

Bei mir angekommen merkte ich gleich, wie Aki eine große Last von den Schultern fiel. In dieser Umgebung, in der er nur positive Erinnerungen gesammelt hatte, fühlte er sich viel wohler.

„Setz dich hin und ruh dich aus, ich werde das Auto ausladen.“, sagte ich und ging wieder zur Tür.

„Brauchst du keine Hilfe?“, fragte er und sah mich an.

„Nein, mach dir keine Sorgen. Kümmer du dich darum wieder fit zu werden.“, mit diesen Worten verschwand ich zur Tür hinaus. Aki setzte sich mit seinen zwei Fellkindern vor den Fernseher und wartete auf meine Wiederkehr.
 

Die Zeit verstrich. Aki ging es körperlich mittlerweile wieder gut, doch seelisch belastete ihn diese Schreckensnacht nach wie vor unverändert. Er hatte es niemandem außer mir erzählt und den übermäßigen Kontakt zu all seinen Freunden weitestgehend vermieden. Was mittlerweile Fragen aufwarf, denn es war nicht Aki’s Art zu Hause zu hocken und sich bei niemandem zu melden. Mit Mao hatte er ein paar Mal telefoniert und ihm erzählt, er hätte sich eine schlimme Erkältung eingefangen, weshalb er eine Weile außer Gefecht gesetzt sein würde. Eine Notlüge, um unangenehmen Fragen aus dem Weg zu gehen.

„Aki, wie wäre es, wenn wir heute Abend zusammen essen gehen würden. Mit ein paar Freunden. Ich verspreche dir auch, dass ich dich keine Sekunde aus den Augen lasse und die ganze Zeit auf dich aufpasse.“, schlug ich vor und wartete eine Antwort ab.

„Ich weiß nicht, ob ich das kann.“, sagte er zögerlich.

„Kann ich verstehen, aber ich denke, du musst langsam versuchen wieder Normalität in dein Leben einkehren zu lassen.“, sagte ich sanft und Aki nickte.

„Ja du hast Recht. Ich weiß. Ich werde hier langsam zum Einsiedler. Die Nachrichten auf meinem Mobiltelefon werden jeden Tag mehr. Mir fallen keine Ausreden mehr ein.“, sagte er genervt.

„Daran kannst du sehen, wie viele gute Freunde du hast, die sich alle um dich Sorgen.“, sagte ich und machte eine kurze Pause. Ich ging auf ihn zu und legte einen Arm um ihn.

„Hab keine Angst. Ich bin immer in deiner Nähe.“, fügte ich noch an und Aki nickte zustimmend. Also griff ich zum Telefon und fragte ein paar Leute, ob sie nicht Lust hätten diesen Abend mit uns essen zu gehen und es fanden sich einige.
 

Nervös aber trotzdem voller Vorfreude seine Freunde endlich einmal wieder zu sehen, wühlte Aki in seiner Tasche nach ein paar schickeren Klamotten, als die Jogginghose, die er die letzten Tage immer getragen hatte.

„Wie sehe ich aus?“, fragte er mich, als er aus dem Bad kam.

„Aki, du kannst tragen, was du willst, du siehst immer gut aus. Aber ja, das Outfit gefällt mir und deine Frisur sowieso.“, sagte ich lächelnd und strich ihm sanft über die Wange.

„Dann können wir also los?“, fragte ich und Aki nickte.
 

Im Restaurant angekommen, sahen wir schon einige unserer Freunde an einem Tisch sitzen und gingen direkt auf sie zu. Tatsurou sah uns als erster und sprang von seinem Stuhl auf.

„Da ist ja meine Schönheit endlich wieder und er strahlt mehr denn je.“, sagte er freudig und fiel Aki um den Hals.

„Hitsugi, Arigatou gozaimasu, dass du ihn uns endlich wieder bringst.“, sagte er dann an mich gewandt und fiel auch mir in die Arme. Nachdem Aki von allen freudig begrüßt und fest gedrückt wurde setzten wir uns wieder an den Tisch und eine Menge angeregter Gespräche entstanden. Doch kein einziges handelte von Aki’s langer Abwesenheit, was den Anschein erweckte, dass alles noch genauso war, wie vor dieser einen Nacht. Und so feierten wir ausgelassen bis spät in die Nacht.

Das Einzige, was anders war als sonst, war, dass Aki nur wenig Alkohol trank an dem Abend, ganz im Gegenteil zu Tatsurou, der schnell ziemlich voll war und mit seinem Stuhl immer näher an Aki heran rückte. Er legte einen Arm um ihn und Aki lehnte sich gegen die Schulter des Größeren. Doch so entspannt blieb die Situation leider nicht, denn wie er es gewohnt war von Aki, begann Tatsurou ihm immer näher zu kommen, ihn sanft zu streicheln und wollte schließlich Aki’s Lippen zu einem Kuss einfangen. Doch da stoppte Aki ihn und wich zurück. Nicht nur Tatsurou sondern auch allen anderen am Tisch kam das merkwürdig vor. Ich war der Einzige, der diese Geste verstand, doch sagen konnte ich nichts, das hätte Aki nicht gewollt.

„Bitte, Tatsurou, ich bin definitiv nicht betrunken genug dafür.“, sagte Aki lachend und versuchte seine Unsicherheit zu überspielen.

„Dann solltest du noch etwas trinken, Aki. Ich will heute Nacht nämlich nicht allein nach Haus.“, flüsterte Tatsurou ihm ins Ohr und Aki’s Blick verfinsterte sich. Allein nach Hause würde der Sänger von MUCC auf jeden Fall müssen, doch wie konnte Aki ihm das nur klar machen, ohne sein plötzlich so stark verändertes Verhalten erklären zu müssen?
 

Nur einen Augenblick später verschwand Aki zur Toilette und als Tatsurou das merkte, folgte er ihm. Mit sicherem Abstand ging auch ich ihm nach, ich hatte Aki schließlich versprochen ihn nicht aus den Augen zu lassen und was unser betrunkener Tatsurou nun vor hatte, war mir nicht geheuer.
 

Aki war bereits auf dem Rückweg, als er in mein Blickfeld trat, doch Tatsurou hielt ihn auf. Er drückte ihn gegen die Wand, strich sanft über seine Wange und setzte erneut zu einem Kuss an.

„Tatsurou bitte, tu das nicht.“, flüsterte Aki und es half. Tatsurou wich einen Schritt zurück und sah Aki fragend an.

„Aki, versteh mich bitte nicht falsch. Ich wollte dich sicher zu nichts drängen. Aber mir macht dein Verhalten Sorgen und ich wollte nur testen, ob das gerade ein Versehen war, oder ob du wirklich keine körperliche Nähe mehr zulässt.“, erklärte Tatsurou ruhig. Ich war sehr überrascht von dessen aufmerksamen und scheinbar rücksichtsvollen Verhalten.

„Ich weiß nicht, was du meinst.“, antwortete Aki und versuchte wieder vom Thema abzulenken.

„Doch weißt du.“, sagte Tatsurou und atmete hörbar aus.

„Aki, du hast dich lange Zeit zurück gezogen, keiner weiß warum und jetzt bist du wieder da, aber irgendwie auch nicht. Du bist so unnahbar, Aki. Das bist nicht du. Ich mach mir Sorgen.“, fügte er dann an und sah Aki tief in die Augen.

„Tatsurou, ich weiß nicht, was ich darauf jetzt antworten soll.“, sagte Aki ehrlich.

„Die Wahrheit wäre nicht schlecht, Aki. Was ist passiert?“, fragte Tatsurou nach.

„Oder stink ich? Willst du deshalb nicht so nah an mich ran?“, fügte er lachend an und auch Aki musste grinsen.

„Nein, Tatsurou. Mach dir keine Sorgen, du bist perfekt.“, antwortete er dann ruhig und strich Tatsurou über die Brust.

„Dann bitte sprich mit mir.“, antwortete der mit flehender Stimme.

„Ich kann nicht.“, antwortete Aki und ließ Tatsurou stehen. Als der sich umdrehte, um Aki nachzusehen fiel sein Blick auf mich.

„Hast du etwa gelauscht?“, fragte er mich besorgt.

„Ich musste. Tut mir leid. Aber ich habe Aki versprochen auf ihn aufzupassen.“, sagte ich entschuldigend.

„Hat er dir erzählt, warum er so merkwürdig ist?“, hakte Tatsurou nach.

„Ja, das hat er.“, antwortete ich knapp.

„Dann traut er dir wohl mehr als mir.“

„Nein, ich denke, das ist es nicht. Ich war nur zufällig im richtigen Moment bei ihm und ich glaube, er will einfach nicht mehr darüber reden.“, mit diesen Worten versuchte ich Tatsurou wieder aufzubauen.

„Ist es denn so schlimm?“, fragte er dann und ich nickte zaghaft. Ein letztes Mal sah er mich besorgt an, dann setzte er wieder ein Lächeln auf, von dem ich wusste, dass es jetzt nur noch Fassade war und wir gingen zurück zum Tisch.
 

Als sich langsam Aufbruchstimmung breit machte, machten auch wir uns bereit für den Heimweg. Aki verabschiedete sich noch ausgiebig von allen und ich tat einen Schritt auf Tatsurou zu.

„Ich werde mal mit ihm reden, dann sprechen wir uns wieder.“, flüsterte ich ihm ins Ohr und verabschiedete mich ebenfalls.



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