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plot twist [XiuChen]

von

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Bashful

Minseok POV

Wieder seufzte ich, hielt mich im Hintergrund und erhaschte immer wieder kurz einen Blick auf mich selbst durch den riesigen Spiegel an der Wand. Und wieder einmal hatte ich das Gefühl, am falschen Ort zu sein. Ich gehörte einfach nicht hierhin, passte nicht ins Bild. Das Ganze hier war nichts für mich.

Die Musik stoppte und wir machten nun eine Pause. Jeder schnappte sich etwas zu trinken, sprach mit den jeweils Anderen, während ich mich in der Ecke klein machte und stumm zu Boden sah. Jedenfalls tat ich das so lange, bis sich Jemand neben mich setzte, wobei ich schon wusste, wer es war ohne hinschauen zu müssen.

„Minseok-sshi... Alles ok bei dir?“, fragte mich Suho und lächelte mich aufmunternd an, doch ich machte mich nur noch kleiner, rückte sogar ein Stück von ihm weg.

„Das Übliche?“ Er war der Einzige, der wusste wie ich mich jedes mal fühlte, wenn wir am proben waren. Er versuchte zwar immer wieder mir Mut zuzusprechen, mich aufzubauen, aber da ich jedes Mal abblockte, war es hoffnungslos.

„Lasst uns weiter machen... Wir haben nur noch Vier Wochen!“, unterbrach Kai meine Gedanken, so dass Suho und ich uns wieder in Position stellten, warteten bis die Musik wieder begann. Alles lief so weit gut, bis es wieder zum Refrain kam und ich mich wieder davor scheute, vollen Körpereinsatz zu zeigen, was von den Anderen natürlich nicht unbemerkt blieb. Die Musik stoppte und sämtliche Blicke lagen auf mir. In mir stieg das Bedürfnis auf von hier zu flüchten und mich irgendwo zu verstecken damit sie mich nicht finden würden. Unbewusst fing ich sogar an zu zittern. War das die sogenannte Ruhe vor dem Sturm?

„Minseok-sshi... Ich weiß, dass du der Schüchternste hier bist... Aber kannst du dich nicht mehr reinhängen? Wir haben nur noch Vier Wochen bis zum Auftritt und da muss Alles sitzen...“, begann Kai und ging auf mich zu. Automatisch wich ich schon zurück und setzte an, um mich zu erklären, doch Chen kam mir dazwischen.

„Als ob er das kann... Wir wissen Alle, dass er für sowas nicht gemacht ist...“ Nervös biss ich mir auf die Lippe. Er hatte Recht... Ich hätte mich nie der Tanzgruppe anschließen dürfen... Auch wenn ich mit Jedem klar kam. Naja, fast Jedem. Chen und ich sollte man nicht allein lassen... Ich wusste nicht genau, was für ein Problem er mit mir hatte, aber es musste wohl etwas wichtiges sein, so sehr wie er mich immer verbal fertig machte.

„Chen...“, versuchte Lay ihn davon abzuhalten, noch weiter auf mir rumzuhacken, doch eins war sicher. So schnell würde er damit nicht aufhören.

„Nichts da Chen... Wir sind so weit in diesem Wettbewerb gekommen und ich sehe es nicht ein, dass dieses Baby unsere harte Arbeit zerstört! Ich halte es sogar für besser, wenn er erst wiederkommt, wenn er es endlich mal mit Jemanden getrieben hat. Vielleicht klappt das dann ja endlich besser.“

„Chen! Du kannst ihn doch nicht einfach rausschmeißen! Wir sind zu Neunt angemeldet und ein Team! Das kannst du nicht machen!“, verteidigte mich nun Suho, doch es half nichts. Ich wollte nicht, dass sie sich wegen mir stritten. Er hatte Recht. Es wäre besser wenn ich das Team, unsere Truppe verlassen würde. Also machte ich den Tränen nahe auf der Stelle kehrt und stürmte aus dem Studio, rannte nach draußen. Ich wusste nicht, wohin ich lief, achtete nicht wirklich auf meine Umgebung. Ich stolperte anscheinend über einen Ast oder sowas und fiel hin. Erst wollte ich liegen bleiben, bis ich zwei Füße vor mir entdeckte. Irgendjemand sah mich an, weshalb ich nach oben sah und die Luft scharf einzog. Was zur Hölle?!

Confident

Xiumin POV

Genüßlich trank ich meinen Kaffee aus und lief durch die Stadt. Ich war glücklich darüber, dass Jongdae es endlich geschafft hatte und bei seinen Eltern ausgezogen war. Er hatte jetzt seine eigene Wohnung, bei der ich ihm beim Einziehen half. Wobei es ja nicht nur dabei blieb. Grinsend dachte ich daran, dass Jongdae, der wie ein Bruder für mich war, und ich bald Mitbewohner sein würden. Ich freute mich natürlich riesig.

Momentan war ich mit ein paar wenigen Sachen von mir auf den Weg zu unserer Wohnung und grinste vor mich hin. Ein paar unserer Freunde würden uns helfen, unsere Zimmer zu streichen wobei ich mir sicher war, dass ich hinterher wieder aufräumen durfte. Das störte mich nicht sonderlich. Ich machte sowas sogar total gerne, hatte es am Liebsten sauber und ordentlich. Allerdings musste ich mich darauf einstellen, mir wieder von den Anderen anhören zu lassen, wie gut Jongdae und ich doch zusammen passen würden und so weiter. Unsere Freunde shippten uns sehr stark und auch wenn wir ihnen immer wieder sagten, dass da nichts lief gaben sie einfach nicht auf.

Ich musste schon zugeben, dass er gut aussah, aber mehr als Freundschaft würde zwischen uns beiden nie sein... Keine Frage, wir verstanden uns super, aber er war mir einfach, nun ja, zu soft... Zu nett? Wobei nein... Das ist der falsche Ausdruck dafür... Jongdae brauchte Jemanden an seiner Seite, der genauso wie er ein totaler Softie war, auf lange Spaziergänge im Sonnenuntergang mit einer anschließenden Runde Kuscheln stand. Ich war definitiv nicht so Jemand. Ich hatte zwar Nichts gegen kuscheln, aber ich brauchte auch mal meinen Freiraum. Und außerdem gab es viele, die ein Auge auf mich wegen meines Babyfaces geworfen hatten... Da würde er nur eifersüchtig oder so werden und das konnte und wollte ich ihm nicht antun. Natürlich tat ich es auch der Freundschaft zu Liebe... Ich wollte nicht das uns sowas dazwischen kam. Auch wollte ich auf den Richtigen warten und nicht einfach eine x-beliebige Person wählen. Es musste passen, von beiden Seiten aus.

Lächelnd schmiss ich meinen inzwischen leeren Kaffeebecher weg und ging weiter zu unserer neuen Wohnung, als ich plötzlich ein blaues Licht aus einer sonst dunklen Gasse entdeckte. Eigentlich war ich jetzt nicht sonderlich gewillt nachsehen zu gehen, doch irgendetwas, ich wusste nicht was, zog mich an, brachte mich dazu dennoch hinzugehen. Ungläubig sah ich auf das mir Unbekannte, ja was war das eigentlich? Ich hatte sowas noch nie gesehen. Irgendetwas in mir wollte es anfassen, aber mein Gewissen riet mir, es eben nicht zu tun. Ich beschloss stattdessen den kleinen Ast, den wohl der Wind hier rein geweht haben musste danach zu schmeißen. Doch aus mir unerklärlichen Gründen verschwand dieser, sobald er die in verschiedenen Blautönen schimmernde Fläche traf. Verwirrt sah ich dem Ast hinterher und ging näher ran. Irgendetwas stimmte hier ganz und gar nicht... Und ich wollte verdammt nochmal wissen was...

Plötzlich kam Etwas, oder eher gesagt Jemand durch diese Fläche und fiel vor meine Füße. Perplex starrte ich erst auf die Fläche, die wohl irgendwie ein Portal oder sowas sein musste, und dann auf den Kerl vor mir auf dem Boden. Besorgt ging ich in die Knie und sah ihn an, hielt ihm meine Hand hin. Schüchtern ergriff er diese und ließ sich von mir auf die Beine helfen, bis ich seine Hand sofort schockiert los ließ, ihn mit großen Augen ansah. Wie war das bitte möglich?!

Stay

Minseok POV

Schockiert sah ich mein Gegenüber, der genauso aussah wie ich an und begann zu zittern. Wie... war das möglich? Stand ich vor einem riesigen Spiegel oder war ich einfach nur blöd hingefallen und hatte mir den Kopf gestoßen, so dass ich nun halluzinierte?

Er war scheinbar genauso verwirrt und legte seinen Kopf schief, wodurch ich schloß, das er definitiv kein Spiegelbild war. Zögernd legte er eine Hand an meine Wange, wodurch ich zusammenzuckte, und strich mir die Tränen von vorhin weg. Anschließend ließ er mich los und kniff sich selbst in den Arm, begann dann verzweifelt zu lachen. Ich machte unbewusst einen Schritt zurück, da mir das Ganze hier einfach nicht geheuer war.

„W-was...", fing ich an, so dass er inne hielt und mich mit großen Augen ansah.

„Wer zur Hölle bist du? Haben die Anderen dich bezahlt, dass du mich reinlegst? Haben sie jetzt wirklich allen Ernstes einen Doppelgänger gesucht? Das muss Chanyeols Idee gewesen sein! Er und Baekhyun denken sich immer so einen Mist aus!" Er machte keine Pause, redete ohne Punkt und Komma einfach auf mich ein. Verunsichert sah ich ihn an und biss mir auf die Lippe. Ich wusste doch selbst nicht warum ich scheinbar mir selbst gegenüber stand und wie das möglich war konnte ich mir auch nicht erklären!

„I-ich bin... Minseok...", beantwortete ich schüchtern seine Frage. Vielleicht irrte ich mich ja auch nur einfach, träumte irgendeinen hirnverbrannten Mist.

„Ja, so heiß ich auch aber meine Freunde nennen mich Xiumin oder Xiu..." Ok, jetzt verlor ich langsam meinen Verstand. Nur nicht durchdrehen Minseok!

Wir verglichen noch weiter einige unserer Daten, die Alle gleich waren. Wir hatten nur unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Das war mit unseren unterschiedlichen Charakteren das Einzige, was uns voneinander unterschied. Verzweifelt lehnte ich mich an die Wand und ließ mich an ihr hinunter gleiten, fuhr verzweifelt durch meine rosanen Haare. Besorgt setzte Xiumin sich neben mich, versuchte mich aufzumuntern.

„Du sagtest eben was von Chanyeol und Baekhyun... Wie sie gerne andere pranken... So sind meine auch drauf... Nur meistens trifft es D.O. obwohl er ihnen schon mehrfach deutlich gemacht hat das zu lassen...", halte ich irgendwann nach. Ich wollte gerne wissen, ob er die gleichen Freunde hatte wie ich. Als er allerdings die Stirn runzelte und mich fragte, wer denn dieser D.O. sei, ging ich davon aus, dass er ihn entweder an sich nicht oder ihn unter einem anderen Namen kannte. Ich erklärte ihm, dass er eigentlich Kyungsoo hieß und kam dabei noch auf meine anderen Freunde zu sprechen. Chen ließ ich bewusst weg. Ihn zählte ich als Einzigen der Gruppe nicht zu meinen Freunden. Nicht, wenn er mich so behandelte.

Allerdings wäre es ja auch zu schön gewesen, wenn er keinen Chen kennen würde. Natürlich fragte er mich nach einem Jongdae und seufzend erzählte ich ihm von meinem Verhältnis zu Chen beziehungsweise Jongdae.

„Ich weiß nicht einmal, warum er mich so behandelt... Er hat einfach damit angefangen... Suho versucht zwar immer mir beizustehen, doch heute konnte selbst er mir nicht helfen..." Traurig sah ich auf den Boden und war schon wieder den Tränen nahe, blinzelte sie aber schnell weg. Aufmunternd legte mir Xiumin eine Hand auf meine, oder sollt eich eher sagen unsere?, Schulter. Dankbar sah ich ihn an, wunderte mich aber warum er plötzlich anfing zu grinsen wie ein blöder.

„Scheint so als ob man deinem Chen mal ordentlich die Leviten lesen müsste..." Stumm nickte ich. Worauf wollte er jetzt hinaus?

„Ich hab da eine Idee Minseokie... Aber ich weiß nicht ob sie dir gefallen wird..."

Go

Xiumin POV
 

Es war schon irgendwie seltsam, dass wir den gleichen Freundeskreis hatten, sie aber Alle irgendwie anders waren als das ich sie in Erinnerung hatte. Mich wunderte es allerdings besonders, dass er Luhan, Zitao und Yifan nicht kannte. Schon irgendwie komisch. Mir fiel dafür nur eine einzige passende Erklärung ein und ich hoffte, er würde damit zurechtkommen, wenn er meinem Plan zustimmen würde. Ich mein, uns Beiden käme das sehr gelegen...
 

„Also Minseokie... Was hälst du davon wenn wir... einfach tauschen?"
 

„W-wie meinst du... das?"
 

„Naja scheinbar bist du aus einer anderen Dimension durch dieses Portal da neben uns gekommen... Und ich halte es für sinnvoll, wenn du erstmal hier bleibst und dich von der Sache mit Chen erholst... Keine Sorge, mein Jongdae ist ein totaler Softie und könnte nicht mal einer Fliege etwas zu leide tun... Und um deinen Chen werde ich mich kümmern. Wenn ich mit ihm fertig bin wird er dich nicht mehr mobben."
 

„Ich weiß nicht so recht... Das fällt doch auf... Allein durch unsere Haare... Und ich bin doch so schüchtern..." Gut, das er Zweifel haben würde hatte ich mir schon gedacht, doch ich würde nicht so schnell aufgeben. Wenn ich ehrlich war, so hatte ich mich schon selbst ein paar mal dabei erwischt, wie ich ein Auge auf Jongdae geworfen hatte... Aber nie irgendeinen Schritt in die richtige Richtung gestartet hatte... Aber sein Chen... Er war genau der Richtige... Ich würde ihm schon beibringen Respekt vor mir, beziehungsweise vor Minseok zu haben. Allerdings musste dieser dazu erstmal zustimmen.
 

Ich versuchte weiterhin ihn zu überzeugen, dass das gar nicht mal so sehr auffallen würde. Wir mussten einfach in die Rolle des jeweils Anderen schlüpfen und dabei war die Sache mit unseren unterschiedlichen Frisuren unser kleinstes Problem. Ich musste mich mehr zurückhalten, er hingegen musste mehr aus sich heraus kommen, mutiger werden. Ob er vielleicht so schüchtern war wegen Jong- Chen? Das er sich wegen ihm wie ein Nichts fühlte... Wer weiß... Möglich wäre es auf jeden Fall.
 

„Wenn wir das machen... Werde ich mir meinen Kapuzenpulli aus meinem Rucksack anziehen und so tun als ob ich beim Friseur war... Dann fällt es nicht mehr ganz so stark auf... Wir werden das hinkriegen... Also was sagst du?"
 

Noch immer zweifelte er und biss sich unsicher auf seine Lippen, sah nervös hin und her. Ich seufzte und musste unweigerlich schmunzeln. Wir waren zwar die gleiche Person, aber doch so unterschiedlich, das man daran zweifeln konnte. Vorsichtig legte ich meine Hände an sein Gesicht und zwang ihn mich anzusehen, lächelte ihn beruhigend an.
 

„Sieh es als Urlaub... Ich mach Chen die Hölle heiß~", grinste ich, woraufhin er stumm nickte, ebenfalls leicht lächelte, was ich als ok seinerseits nahm. Nachdem ich aufgestanden war hielt ich ihm meine Hand hin, die er zögernd nahm, so dass ich ihn auf seine Beine zog, er wieder neben mir stand. Als ich dann meinen Kapuzenpulli samt Kapuze übergezogen hatte, erklärte ich ihm Alles, was er beachten musste. Auch er erzählte mir Einiges, wie zum Beispiel, dass er mit D.O., also mit Kyungsoo, zusammen wohnte, mit diesem auch in einer Tanzgruppe war und sie in knapp Vier Wochen beim Finale eines Wettbewerbs auftreten würden, er aber zu zurückhaltend für die Choreo wäre. Früher hatte ich auch mal getanzt. Da dürfte das doch kein Problem sein, oder? Ich würde das schon hinbekommen...
 

Zuversichtlich lehnte ich meine Stirn an seine und wuschelte durch seine Haare, lächelte ihn an und drückte ihm dann meinen Rucksack in die Hand.
 

„Wenn die Anderen fragen sollten... Du warst beim Friseur und wolltest etwas Neues ausprobieren... Wir sehen uns wieder... Irgendwie..." Hoffte ich zumindest. Ich hatte keine Ahnung wie das mit dem Portal funktionierte und ob es sich überhaupt wieder öffnen würde. Aber selbst wenn es dies nicht tat. Minseok war hier definitiv besser aufgehoben als in seiner Dimension.
 

Selbstsicher schritt ich auf das blaue Portal zu, drehte mich nochmal lächelnd zu ihm um.
 

„Bis in Vier Wochen Minseokie... Oder sollte ich sagen Xiumin?" Und damit schritt ich durch das Portal, welches sich hinter mir direkt schloss.

Home

Minseok POV

Ok, ich war leicht überfordert mit der Situation. Was sollte ich denn jetzt machen? Das Portal hatte sich geschlossen... Kam ich überhaupt jemals zurück in meine Dimension?! Was wenn nicht? Musste ich dann für immer hierbleiben?!

Seufzend fuhr ich mir durch meine Haare. Da fiel es mir wieder ein. Ich musste mit diesen etwas machen, damit das Ganze nicht ganz so stark auffiel. Also ging ich zum nächstem Friseur und ließ sie mir Rosa färben, wobei ich mir auch die Spitzen etwas schneiden ließ. Hinterher, nachdem die Friseuse fertig war, sah ich in den Spiegel und wüsste ich es nicht besser, so würde ich glatt behaupten hier saß Xiumin und nicht Minseok...

Ich zahlte und machte mich auf den Weg zu der Adresse, die er mir vorhin genannt hatte, kam vor einem Mehrfamilienhaus zum Stehen und wie es der Zufall so wollte war es genau dasselbe, in dem ich in meiner Dimension zusammen mit D.O. wohnte. Schmunzelnd kramte ich den Schlüssel aus meiner Hosentasche und machte mich auf den Weg in die Wohnung, wobei ich schon Lays Stimme hören konnte, wobei ich jetzt aufpassen musste ihn mit Yixing anzusprechen. Grinsend schloss ich die Tür auf, da es auch noch ausgerechnet die gleiche Wohnung wie meine sein musste und sah mir das Chaos vor mir an. Hier sah es aus als ob eine Bombe eingeschlagen hätte. Überall lagen Sachen verstreut, die ich dank meines inneren Instinkts direkt wegräumte.

„Xiumin! Du bist endlich da!" Grinsend ging er auf mich zu und fiel in meine Arme, umarmte mich. Perplex hielt ich erst inne und lief sogar leicht rot an, besonders als Che- Jongdae mich danach breit angrinste. Das... war einfach so ungewohnt das er so freundlich zu mir war! Ich wusste ja nicht mal was ich darauf sagen sollte!

„Xiu! Ein Glück!" Und schon rannte der Nächste auf mich zu, fiel mir um den Hals. Zum Glück hatte mir Xiumin bevor er gegangen war noch Bilder von drei weiteren Freunden gezeigt, sonst wüsste ich nicht, dass das hier gerade Luhan war. Warum auch immer ich ihn nicht kannte... Er in meiner Dimension nicht zum Freundeskreis gehörte... Ich war mir sicher, dass ich mich gut mit ihm verstehen würde...

„Leute Xiumin ist endlich da! Also hört endlich auf so ein Chaos anzurichten!", rief Jongdae durch die ganze Wohnung, so dass die anderen Drei auch zu uns kamen, sich über meine Anwesenheit freuten. Also mussten sie wohl wirklich ein Chaos veranstaltet haben...

Yifan erzählte mir, dass sie in Jongdaes Zimmer mit dem Streichen angefangen hatten, da sie meins nicht ohne mich verunstalten wollten, wofür ich sie dankbar ansah. Zwar war es ja eigentlich nicht mein Zimmer, aber ich musste ja so tun als ob. Zusammen mit Zitao, der mir stolz die von ihnen bereits in einem sanften Gelbton gestrichenen Wände zeigte, sah ich mir sein Zimmer an, versuchte nicht zu grinsen, da dies in meiner Dimension mein Zimmer war. Ja gut, sie hatten nicht nur die Wände getroffen, sondern auch zum Teil den Boden. Aber den würde ich schon noch sauber kriegen. Wer wäre ich denn, wenn ich das nicht schaffen würde? Auf keinen Fall Kim Minseok!

Yixing war bereits dabei, die Ränder meiner Wände abzukleben, als ich mein Zimmer dicht gefolgt von den Anderen, besonders Jongdae, welcher mir nicht von der Seite wich, betrat. Dankbar darüber schnappte ich mir einen Pinsel und tauchte diesen in die hellblaue Farbe, begann auch meine Wände zu streichen.

Away

Xiumin POV

Natürlich wäre es ja auch einfach zu schön gewesen, wenn mal etwas nach Plan laufen würde. Aber nein... Natürlich machte mir das Schicksal einen Strich durch die Rechnung und kurz bevor ich beim Friseur ankam, um so zu tun als ob, musste ich natürlich in Chen hinein laufen, welcher mich desinteressiert ansah. Wir sahen uns eine Zeit lang an, bis ich grummelnd den Blick abwandte und einfach an ihm vorbei gehen wollte, doch er hielt mich an meinem Arm fest.

„Die Anderen wollen, dass ich dich wieder hole... Also komm mit... War nicht so gemeint...", meinte er seelenruhig und zog mich ein kleines Stück mit ihm, bis ich mich los riss und ihn von mir stieß. Sorry Chen... Aber so einfach würde ich es dir nicht machen!

Erschrocken wurde ich angesehen. Er brauchte einen Moment, bis er wieder in der Lage dazu war sich überhaupt zu bewegen, doch da hatte ich ihm schon längst den Rücken gekehrt, war gerade dabei zu gehen.

„Jetzt warte doch Minseok! Es tut mir ja leid!", rief er mir hinterher, holte mich ein und griff an meine Schulter. Denkt er wirklich, mit einer einfachen Entschuldigung sei es getan? So wie es aussieht hat er Minseok wohl schon länger fertig gemacht... Da reichte das auf keinen Fall aus! Grummelnd drehte ich mich um, sah ihm erneut in die Augen, meckerte ihn an was er sich denn denken würde. Ob er wirklich glaubte, dass wenn er jetzt auf einmal freundlicher zu mir wäre Alles wieder in Ordnung wäre?

„Da musst du dir schon was besseres einfallen lassen...", meinte ich noch, bevor ich ihn endgültig stehen ließ. Jetzt musste ich nur noch rausfinden, wo Minseok wohnte... Ich kramte nach seinem, beziehungsweise für die nächsten paar Wochen, meinen Geldbeutel und sah auf seinen Ausweis, musste unweigerlich anfangen zu grinsen. Zufällig war es genau die gleiche Wohnung, die ich normalerweise mit Jongdae beziehen würde. Konnte man eigentlich von einem Zufall sprechen? Ich meine... Andere Dimension schön und gut... Aber sollten eigentlich nicht so manche Dinge gleich sein? Hatten wir überhaupt den gleichen Job? Die gleiche Familie?

Je länger ich darüber nachdachte, desto mehr Kopfschmerzen bekam ich, weshalb ich vorerst beschloss dies zu lassen. Ich ging in die Wohnung von D.O. und mir, betrat mein Zimmer, dachte ich zumindest, doch es sah ganz und gar nicht nach Minseok seinem aus. Ich hatte eher das Gefühl, dass Kyungsoo hier hauste, weshalb ich in dem anderem Schlafzimmer nachsah, welches eher nach ihm beziehungsweise mir wirkte. Ich durchsuchte zuerst seinen Schreibtisch um auf Nummer sicher zu gehen, dass wir Beide auch wirklich den gleichen Job hatten. Glücklicherweise fand ich einen Ordner mit all unseren wichtigen Unterlagen, bei denen auch ein Arbeitsvertrag bei lag. Tatsache war, dass wir nicht nur dieselbe Kontonummer und PIN hatten, sondern wirklich den gleichen Job. Grinsend stellte ich den Ordner wieder weg und hörte Sekunden später, wie die Wohnungstür ins Schloss fiel. Jetzt hieß es sich so normal wie nur möglich zu verhalten. Bloß nicht auffallen...

„Wenn Chen das nicht hinbekommt sind wir geliefert... Ich hab die Choreo für Neun Leute ausgelegt und nicht für Acht...", vernahm ich Jongins, also Kais Stimme, woraus ich deutete, dass er mit D.O. hergekommen war, wessen Stimme man kurz darauf hören konnte, da meine Tür nicht richtig zu war.

„Er wird das schon schaffen... Sonst mach ich ihm die Hölle heiß..." Ich hörte Schritte, merkte, wie sie näher zu meinem Zimmer kamen und dann anklopften. Leicht panisch sah ich mich um und setzte mich schnell auf mein Bett, starrte die Wand an und versuchte so wie Minseok zu reagieren, also am Besten gar nicht.

„Minseok bist du da? Können wir reinkommen?"

Delightful

Minseok POV
 

„Danke für eure Hilfe... Den Rest schaffen wir Beide alleine!", verabschiedete Jongdae Zitao und Yifan. Yixing und Luhan waren schon früher gegangen, da sie noch zu Sehun und Junmyeon wollten. Jongdae wollte sie wohl jetzt auch noch loswerden und die Idioten stimmten auch noch zu! Waaaah! Ich war es doch nicht gewohnt mit ihm alleine zu sein!

Er half mir noch die letzten Ecken „meines" Zimmers zu streichen, bevor er noch mit mir zusammen aufräumte.

„Machen wir heute wieder einen Filmeabend? So wie sonst auch mit lustigen Filmen?", wurde ich dann gefragt. Verdutzt sah ich ihn an, antwortete ihm dementsprechend nicht direkt, bis ich mich wieder fing. Ich durfte auf keinen Fall auffallen! Das wäre der Worst Case!

„Ä-äh ja klar... B-bei dir wieder?"

„Wieso bei mir? Wir machen das doch immer bei dir weil wir da unsere Ruhe haben..." Verdammt... Das war eine 50:50 Chance... Und ich hab verkackt!

Besorgt sah Jongdae mich an, fühlte meine Stirn ob ich denn Fieber oder sowas hätte. Ich wurde leicht rot, doch er zuckte nur mit den Schultern, schnappte sich den Pinsel mit etwas Farbe und malte mir einen hellblauen Punkt auf die Nase. Wieder wurde ich rot und prustete meine Wangen auf, bevor ich mir auch einen Pinsel nahm und bei ihm genau das Gleiche machte. Wir sahen uns grinsend an, bevor wir in lautes Gelächter fielen. Ich musste schon zugeben, dass mir dieser Jongdae deutlich besser gefiel als der in meiner Dimension. Doch während ich darüber nachdachte nutzte er meine fehlende Aufmerksamkeit und dekorierte mich weiter mit hellblauer Farbe, bis wir in eine richtige Schlacht verfielen.

Nach einigen Minuten lagen wir leicht außer Atem auf dem Boden, waren Beide blau im Gesicht, als mir eine Idee kam. Grinsend stand ich auf und nahm mir nochmal den Pinsel, tappste rüber in Jongdaes Zimmer und setzte mich vor die Wand. Lächelnd zog ich den Pinsel über die Wand, malte einen blauen (*'ω'*) - Emoji und bestaunte anschließend mein Werk. Ich setzte noch eine kleine, versteckte Signatur darunter als Jongdae hinter mir auftauchte.

„Der ist süß...", lachte er und begann urplötzlich auch zu grinsen. Er tat es mir gleich und als ich ihm dann nach Zwei oder Drei Minuten folgte sah ich mir seinen gelben Dino an, der meine Wand neben der Tür zierte.

„Nachmacher~", neckte ich ihn und bekam einen gelben Punkt auf die Hand gemalt. Bevor das allerdings wieder eskalierte, legte ich die Pinsel weg und begann zu putzen.

„So wie du mir so ich dir... Kann ich dir was helfen?"

„Stimmt auch wieder~ Du kannst die Pinsel auswaschen gehen. Sonst können wir die morgen wegwerfen..."

Als wir dann fertig waren und die Farbe größtenteils aus unseren Gesichtern gewaschen hatten, war es draußen bereits stockfinster geworden. Ich sah aus dem Fenster und dachte darüber mach, wie es Xiumin wohl ging. Ob er mit all meinen Problemen zurecht kam? Hatten die Anderen nichts von unserem Tausch bemerkt?

Erst als mein Mitbewohner mich ansprach, schreckte ich aus meinen Gedanken wieder hoch.

„Kommst du? Sonst brauchen wir heute keinen Film mehr anfangen~“ Schmunzelnd folgte ich ihm, bevor er abschloss und wir nach draußen gingen, auf dem Weg zu mir waren, wobei ich versuchte ihm den Vortritt dabei zu lassen. In unserer neuen Wohnung konnten wir noch keinen Film sehen, da in dieser noch nicht wirklich Möbel standen. Da blieb uns ja wohl nichts anderes übrig, als zu mir zu gehen, auch wenn ich überhaupt keine Ahnung hatte, wo ich überhaupt hin musste und es käme wohl wirklich sehr komisch, wenn ich ihn das fragen würde... Also ließ ich ihn einfach vorgehen.

Repellent

Xiumin POV
 

Nervös starrte ich die Tür an, in der innerhalb weniger Sekunden ein besorgter D.O. stand. Wir sahen uns stumm an, bis Kai hinter ihm auftauchte und mich verwirrt musterte.

„Minseokie... Deine Haare... Steht dir~", grinste der Größere mich an und versuchte wohl mich von Chen abzulenken. Ich musste jetzt genau überlegen. Wie würde Minseok jetzt reagieren?!

Schluckend nickte ich und sah sie nervös an. War ich jetzt schon aufgefallen? Hatten sie bereits gemerkt, dass ich nicht Minseok bin? Das ich jemand Anderes war?

„Hey es ist Alles gut... Niemand macht dir Vorwürfe Minseokie...", lächelte Kai mich aufmunternd an und drückte sich an D.O. vorbei, setzte sich neben mich. Auch der Kleinste von uns Drein kam auf mich zu, setzte sich auf meine andere Seite. Es war schon irgendwie süß, dass sie versuchten mich aufzumuntern, aber ich glaubte, dass Minseok das nicht helfen würde. Eher würde er abblocken und allein sein wollen, dachte ich zumindest.

„Danke... aber ich... wäre jetzt gerne etwas alleine... Wenn euch das nichts ausmacht..." Nickend standen sie auf und gingen wir wieder, ließen mich allein. Sie sagten mir auch, dass sie uns jetzt Abendessen machen würden und mir dann nochmal Bescheid gaben. Wenig später saß ich dann schweigend mit Ihnen am Esstisch, hörte den Beiden zu wie sie über die Choreo sprachen. Also würden bald Probs zum Einsatz kommen, damit sie sich besser auf den Auftritt vorbereiten konnten. Ich sah sie an, bemerkte dabei, dass ihre Blicke auf mir lagen.

„Wirst du... wieder mit uns mitmachen?", wollte Kai wissen. Bevor ich ihm allerdings antworten konnte klingelte es an der Tür. D.O. wischte sich den Mund mit einer Serviette ab und ging zur Tür, öffnete sie. Natürlich stand niemand Anderes als Chen in der Tür, welcher mich ansah. Ich stand auf und ging in mein Zimmer, ließ ihn stehen, wobei das eher ein Test war. Wenn er es wirklich Ernst meinte würde er mir folgen. Glaubte ich zumindest.

Wie zu erwarten lag ich mit meiner Vermutung richtig. Wenige Sekunden später klopfte es bei mir und er betrat das Zimmer, sah mich emotionslos an.

„Hab ich dir erlaubt reinzukommen?", provozierte ich ihn. Wie ich es Minseok versprochen hatte... Ich würde Chen Respekt beibringen...

„Jaja... Du mich auch...", gab er nur schroff von sich und schloss die Tür hinter sich, kam auf mich zu und blieb vor mir stehen.

„Was muss ich tun, damit du mir verzeihst? Wie oft muss ich dir sagen, dass es nicht so gemeint war? Von mir aus kannst du auf ewig Jungfrau bleiben. Wenn es dir Spaß macht..." Ach so war das also... Chen, du hast gerade dein Todesurteil von dir gegeben...

Grinsend sah ich ihn an, da ich die Idee hatte um ihn zu peinigen. Gefallen wird ihm das ganz sicher nicht, doch das sollte es ja auch gar nicht. Ich würde mich jetzt wahrscheinlich am Meisten an seinem Gesichtsausdruck erfreuen.

„Du willst, dass ich dir verzeihe? Dann geh mit mir aus... Morgen Abend... Nur wir Beide... Und dann überlege ich mir nochmal ob ich wieder mitmache... Wenn du mich nicht mehr mobbst."



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