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Never Ending!

von

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Prolog


 

Emilia

 
 

 

Mit weit aufgerissenen Augen sehe ich in das Gesicht meines Gegenübers. Jahre hatte ich gehofft ihm entkommen zu sein, aber nein. Nun stand mir mein größter Albtraum gegenüber. Michael. Der Mann der mein Leben zerstört hat ehe er sein widerliches Spiel mit mir getrieben hatte. Erinnern tue ich mich an jede einzelne Sekunde davon. Wochenlang hielt er mich in meiner eigenen Wohnung in Tennessee fest und behandelte mich wie eine Hündin. Währenddessen hatte er jedem der mir etwas Bedeutete getötet, wobei ich ihm jedes einzelne mal beim sterben zusehen musste. Wie ihre Augen das Licht verloren, wie sehr sie leiden mussten. Alles nur weil sie mir etwas bedeuteten. Michael dachte er würde mich durch sein tun brechen und mich an sich binden, da ich ja niemanden mehr hätte. Aber er war da fehl eingestellt, denn die leeren Augen meiner Familie, Freunde und Geliebten brannten sich in meinen Kopf und die Rachegelüste und der Überlebenswille stieg ins unermessliche.

 

„Hey Mia Darling, ich sagte damals bei deiner Flucht noch das ich wieder kommen werde.“ Mit seinen Worten riss er mich aus meinen Gedanken ehe er seine Hand hob und mir sachte über die Wange strich. Sofort zog ich reflexartig mein Gesicht weg und griff grob nach seiner Hand. Ich hatte es sechs Jahre geschafft mich zu verstecken und mich auf meine Rache vor zu bereiten. Soll nun schon der Zeitpunkt gekommen sein? Er befand sich in meinem Apartment, Vorteil für mich. „Weshalb bist du hier Michael?“ Ich konnte mir vorstellen weshalb er hier war, doch wollte ich es hören. „Was glaubst du denn Darling?“ „Ich will es von dir hören!“ In mir brodelte es. Sein Gesicht zierte dieses widerliche Grinsen, welches sich seit damals in meine Netzhaut gebrannt hatte. „Natürlich wegen dir meine hübsche kleine Mia. Ich beobachte dich schon seitdem du damals dein Leben hinter dir gelassen hast und langsam hast du dir wieder etwas aufgebaut. Allerdings soll es für dich nur mich geben meine Liebe, nur scheinst du nicht aus deinen Fehlern zu lernen.“ Wieder starrte ich ihn an. Er beobachtet mich schon seitdem ich vor ihm abgehauen war? Dann weiß er genau was ich all die Jahre getrieben hatte. Verdammt! Fest biss ich mir auf die Lippe und konnte es kaum glauben. Michael wird genau wissen auf was er sich eingelassen hat. Und ich dumme Kuh war auch noch so Blöd und habe mich vor allem im vergangene Jahr so sicher gefühlt, neue Freunde gefunden und mich sogar vor einigen Wochen auf eine neue Beziehung eingelassen. Umgehend musste ich an Niklas denken, sowie an meine beiden Mädels Meg und Sophie. Ich hätte sie warnen müssen. Ich musste schlucken und begegnete erneut dem Blick von meinem Albtraum, dessen Grinsen immer finsterer wurde. „Meine Süße. Ich hatte dich gewarnt.“ Langsam wandte er sich ab und ging gemütlich zu meinem Wohnzimmertisch rüber. „Es sollte dir eine Lehre sein mein Mädchen. Du gehörst nur mir.“ Mit diesen Worten hatte er nach etwas gegriffen und sich wieder aufgerichtet, ehe er das Licht in meinem stockfinsteren Apartment anmachte und mir umgehend das Blut gefror. Ich hielt die Luft an und sah in die Toten, weit aufgerissenen Augen von Niklas, Meg und Sophie. Erneut drohte mein inneres zu zerbrechen und meine Augen fingen an zu brennen. Doch verbot ich es mir zu weinen, niemals wollte ich mich wieder so zerstört zeigen. Zittrig stieß ich die angehaltene Luft aus. „Du bist grausam Michael.“ Seinem Gesichtsausdruck zu urteilen weiß er das bereits, dennoch musste ich es sagen. Ich war wirklich dumm zu glauben ich könnte wieder anfangen zu leben. Michael hatte nur auf den perfekten Zeitpunkt gewartet um sich wieder herein zu schleichen. Ich brachte die Menschen in meiner Umgebung in Gefahr und leben konnte man das nicht nennen. Mein Herz begann zu Rasen während ich einen Entschluss fasste. Kampflos werde ich nicht unter gehen. Koste es was es wolle.

 

Umgehend ließ ich meine Tasche fallen und zog meinen Mantel aus, ehe ich auf diesen Albtraum von Mann zuging. Damals schien er beim kennenlernen so ein wundervoller Freund zu sein. Seine immer blonden sonnengeküssten Haare, diese wundervollen tiefblauen Augen die pure Liebe und Freundlichkeit ausstrahlten. Viele Frauen würden ihn auf den ersten Blick als leckerer Surfersunnyboy betiteln. Doch sollte man sich niemals auf seinen ersten Blick verlassen, denn der zweite und vor allem der dritte Blick hatten das wahre ich von Michael offenbart. Er war ein Mörder mit einem widerlichen Spieltrieb, der unglaublich viel Macht hat. Als gelernter FBI Agent wundert mich nichts mehr. Und ich die naive kleine Büroangestellte viel auch noch auf ihn rein. eEs hätte mir von vorne herein klar sein müssen das ein Mann wie er niemals ein Mädchen wie mich wegen meines Aussehens, meines Charakters oder meines Jobs haben will. Er wollte er ein graues Mäuschen, das sowieso keiner vermissen würde. Ich kleines naives Dummchen. Nun war es aber zu spät noch einmal die Zeit zurück zu drehen. Ich muss damit leben. „Ich gehöre nicht dir Michael. Heute klären wir das ein für alle male. Du oder Ich. Ich werde solange kämpfen bis nichts mehr geht, glaube mir.“ Ich verengte meine Augen als ich unmittelbar vor dem Mann den ich abgrundtief verabscheute stand. „Meine Süße Mia, du weißt genau das du gegen mich nicht ankommen wirst.“ Das wollen wir doch mal sehen, dachte ich mir nur noch, ehe ich alles im Kopf zusammen suchte was ich in den letzten Jahren gelernt hatte. Ich hob meine Hände und schlug direkt nach ihm, doch fing er meine Rechte mit Leichtigkeit auf und ebenso meine Linke. Er hielt meine Handgelenke fest umschlungen. „Du bist so wütend ja richtig heiß, meine Süße.“ Ich wollte nach ihm treten, doch da lag ich schon mit dem Rücken auf den Beinen meiner toten Freunde und mein größter Feind direkt auf mir. Als ich hoch sah sah ich direkt in die toten Augen des Mannes, den ich nach so langer Zeit wieder an mich heran gelassen hatte. Und womit hatte er das gezahlt? Mit seinem Leben. „Ich habe gesehen wie du dich hast von ihm Ficken lassen. Du hast dich ihm hingegeben obwohl du nicht ihm gehört hast. Vielleicht sollten wir ihm mal zeigen wie es richtig geht.“ Sofort ging mein Blick zu Michael, der meine Handgelenke nach oben zerrte und sie in dem Schoß meiner ehemals besten Freundin Meg zusammendrückte und fixierte. Panik stieg in mir auf als er sich an meinem Rock zu schaffen machte um ihn hoch zu schieben. Ich wand mich unter ihm, niemals wieder sollte er sich das einfach nehmen, zudem nicht auf den Beinen meines toten Freundes. Mit aller Kraft kämpfe ich dagegen an. Als ich das reißen meines Slips vernahm brannten alle Sicherungen bei mir durch und ich schlug und trat um mich mit meiner ganzen Kraft. Wir landeten auf dem Boden, ich rittlings auf ihm und schlug auf ihn ein als gäbe es keinen Morgen. Doch mit jedem Schlag verschwamm meine Sicht mehr und mehr und das Grinsen von dem Mann unter mir wurde immer selbstgefälliger. Meine Faust schmerzte unentwegt und es klebte immer mehr Blut dran. Irgendwann stoppte er mich wieder und erst dann merkte ich wie ich zitterte. „Oh Baby, du machst mich damit nur noch schärfer. Ich muss dich spüren.“ „NEIN!“ Ich entriss ihm meine Arme und fuhr mir durch mein Gesicht und meine schwarzblauen Haare. Daraufhin betrachtete ich meine Hände, sie waren Blutverschmiert und an den Knöcheln aufgeplatzt. Erneut verschwamm meine Sicht ehe einzelne Tropfen auf meinen Händen landeten. Ich weinte? Erneut führte ich meine Hände an mein Gesicht direkt auf meine Wangen. Sie waren Nass und ich schluchzte auf. Ich dachte ich hätte damals alle Tränen vergossen die in einem Menschenleben vorrätig waren, doch kam nun alles wieder hervor und zu deutlich wurde ich mir bewusst das ich noch immer gefangen bin. Niemals war ich frei gewesen. Niemals. Schnell erhob ich mich und brachte Abstand zwischen mir und Michael. Ich wollte weg von ihm und das am besten ganz weit. Panisch sah ich mich um, irgendein Ausweg musste es geben aus dieser Hölle. Ich eilte zur Balkontür und griff danach, doch war er schon da und hielt mich fest. „Nein meine Süße, du bleibst schon hier. Außerdem wer wird dich schon aus dem zwanzigsten Stock hören?“ Erneut riss ich mich los und danach schob ich die Balkontür auf und stürmte an das Geländer. Dicht gefolgt von meinem Albtraum, der mich niemals los gelassen hatte. Ich drehte mich um und sah ihn an. „Warum ausgerechnet ich? Michael. Ich hasse dich.“ „Shhh Shhh Shhh Baby“ Sachte strich er mir über die Wange, was mich aber keines Wegs beruhigte. „Füge dich mir einfach Baby, ich bin alles was du brauchst.“ Vorsichtig hob ich mein Blick und sah diesen Mann vor mir an. Erneut liefen mir Tränen über das Gesicht. „Wirklich?“ Er nahm mein Gesicht zärtlich in seine Hände und tupft mir Küsse auf die Stirn. „Ja mein Baby. Nur wir gegen den Rest der Welt.“ Meine Tränen hörten auf zu laufen und ich setzte ein kleines Lächeln auf. „Okay.“ „Richtig so Baby.“ Damit drückte er seine Lippen auf meine und ich ergab mich meinem Schicksal und erwiderte den Kuss. Dabei legte ich meine Hände auf seine Brust und fuhr hoch in seinen Nacken. Kurz darauf hob er mich auf das Geländer rauf und drückte meine Schenkel auseinander um sich dazwischen zu stellen. Er löste den Kuss und seine Lippen wanderten an meinen Hals, während er anfing seine Hose zu öffnen. Mit einem seligen Lächeln auf den Lippen sah ich nochmal auf mein Sofa zurück zu Meg, Sophie und Niklas. „Leb wohl.“ War alles was ich noch sagte ehe ich mich zurück lehnte und die Augen schloss und mich vom Balkon stürzte.

 

„Emilia!“ Mit einem Schmunzeln sah ich noch ein letztes mal rauf zu meinem Albtraum, nun würde ich ihn nie wieder sehen und wartete nur darauf zu meiner Familie und meinen Freunden zu können. Ich war mir sicher das ich diesen Sturz nicht überleben werde. Viele Sprachen darüber was man kurz vor seinem Tod sehen würde, das das Leben noch einmal an einem vorbei zog. Doch ich sah nichts als nur den Himmel über mir. Aber so war es auch gut, viel Freude hatte ich nie in meinem Leben gehabt. Mein viel zu kurzes Leben. Wieder schloss ich die Augen, verlor noch ein paar Tränen, bevor ich auf etwas hartes prallte. Mein Adrenalin war so hoch das ich keinen Schmerz spürte. Eine Alarmanlage ging los und eine Frau kreischte, danach war alles dunkel, während ich eine mir bekannte tiefe dunkle Stimme vernahm, die sich von allem abhob…
 

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Leon
 


 

Heute war mal wieder einer der Tage an denen ich mir wünschte nicht mein Haus verlassen zu haben, alles was schief gehen konnte ging schief. Ich seufzte leise als ich versuche weiter dem Gespräch meiner Mitarbeiter zu folgen. Sie redeten über die Zahlen des vergangenen Jahres und die tollen Erfolge die mein Unternehmen, Dixon Holdings Inc., ein weltweites Unternehmen mit inzwischen acht Standorten und sechzig Tochtergesellschaften. Man konnte schon sagen das ich alles hatte was man sich wünschen konnte, nur war dieses Leben einfach langweilig. Eigentlich war ich kaum zuhause sondern die meiste Zeit im Flugzeug unterwegs um die Zweigstellen zu besuchen. Wie auch heute, denn heute bin ich in New York um mir dort alles an zu hören. Zumindest so halb. Ich bin Müde und lebte in letzter Zeit nur vor mich hin. Ich seufzte tonlos und fuhr mir locker durch mein schwarzrotes Haar. Schweigend folgte ich weiterhin dem Meeting und gebe hin und wieder meinen Senf dazu. 

 

 

Nach weiteren zwei Stunden war das Meeting beendet und ich hatte alle wichtigen Papiere unterzeichnet und damit Abgesegnet. Nun könnte ich erst einmal etwas essen gehen. Als ich mich erhob knöpfte ich mein Jackett wieder zu und nickte meinen Mitarbeitern nur kurz, bevor ich den Konferenzaal verließ. Ich war gerade einige Meter gegangen, bevor ich jemanden hinter mir spürte. Als ich mich umdrehte da ich in das Gesicht von Melanie Summers, die Assistentin des Zweigstellenleiters hier in New York. Sie war ein bildhübsches Mädchen mit ihren langen Blonden Haaren, die sie stets elegant frisiert trug. Ihre klaren blauen Augen sahen mich deutlich verliebt an. Dennoch war sie meine Angestellte und ich ihr Boss. Besser gesagt, der Boss von ihrem Boss. Als Assistentin machte sie eine super Arbeit, sie war gewiss nicht dumm und sehr aufmerksam. Mit ihr hatte der Geschäftsführer, Simon Michaelson eine super Wahl getroffen. „Was kann ich für sie tun Miss Summers?“ Ich konnte genau sehen, wie sie auf meine Stimme reagierte und sie schluckte. Ihre feinen, roten Lippen presste sie aufeinander, ehe sie ihren Mund leicht öffnete. „Herr Dixon Sir, Ich würde ihnen gerne ein Restaurant empfehlen. Sie wollten doch etwas essen gehen?“ In meinem Gesicht regte sich wie sogut wie nichts, doch innerlich schmunzelte ich über ihre Aussage und der offensichtlichen Versuchung das ich sie zum Essen mitnehmen würde. Verlockendes Angebot. Doch musste ich professionell bleiben. „Vielleicht das nächste mal Melanie.“ Ich konnte genau spüren wie sie ein wimmern unterdrückte. Ich war mir meiner Ausstrahlung gegenüber der Frauen durchaus bewusst, doch dürfte das niemals sein. Seit wann unternahmen Löwen etwas mit Lämmern? Außer sie zu Essen versteht sich? Richtig. Nichts. Sie nickte noch und verabschiedete sich, ehe sie praktisch floh. So ist es besser, Mädchen, dachte ich mir und wandte mich seufzend um, ehe mich jemand anrempelte. Dabei verlor die Person ihre Unterlagen, die sich auf den ganzen Boden verteilten. „Mist Verdammter. Verzeihung...“ „Alles in Ordnung.“ Mit den Worten hockte ich mich hin und half die Unterlagen auf zu sammeln, was die Person mir gleich tat. Als ich zu ihr sah hielt ich in meiner Bewegung inne. Offensichtlich Arbeitet sie hier, doch normal kannte ich jeden Mitarbeiter beim Namen, nur sie verband ich mit keinen. Sie hatte ihre langen schwarzblauen Haare zu einem strengen Pferdeschwanz gebunden und sah mich nur flüchtig an. In dieser Sekunde wo ich ihre graublauen Augen sah hielt ich den Atmen an. Was eine intensive Farbe. Sofort überkam mich ein Gefühl der Vertrautheit. Ihr Gesicht ist makellos und strahlt eine totale Ruhe aus. Unter ihrem vollen, sinnlichen Lippen – von denen ich gerade nur Zugern kosten würde – zierte eine Schwarze Perle ihr Kinn. „Entschuldigen Sie Sir. Ich wollte sie nicht anrempeln.“ Sie holte mich aus meiner Starre und ich reichte ihr die Unterlagen die ich aufgehoben hatte und holte mich zurück zur ruhe. Ich sollte mich beherrschen. „Keine Ursache… Miss?“ Wir erhoben uns und sie lächelte leicht, ehe sie mir die Hand reichte um die Unterlagen entgegen zu nehmen, wobei ich ihre Hand leicht streifte. Umgehend zog sie diese wieder weg. „Emilia Clark.“ Als sie ihren Namen aussprach erspähte ich einen Blick auf ein glänzendes Stück auf ihrer Zunge. Anscheinend war diese Frau ein Fan von Körperschmuck. Das erinnerte mich an meine Eigenen. Ich hatte mehrere in meinen Ohren, sowie zwei weitere als Snake Bites unter meinem Mund. Sowas als CEO zu tragen ist schon gewagt, dennoch bin ich mein eigener Herr und würde immer das tun was ich will. „…. los.“ Wieder riss sie mich aus den Gedanken und ich fixierte sie noch einmal. Ich hatte nicht verstanden was sie gesagt hatte. Wie unhöflich von mir. „Tut mir Leid, Emilia. Normal kenne ich alle meine Angestellten, nur ihr Name war mir bisher unbekannt.“ Als ich ihren fragenden Blick sah wird mir bewusst, das sie wohl keine Ahnung hat wer ich wohl war. „Ich bin Leon Dixon. CEO von  Dixon Holding Inc., Freut mich sehr Miss Clark.“ Ich reichte ihr die Hand, die sie mit einem festen Handschlag erwidert und mich fest ansieht. Endlich mal eine Frau, die nicht zu Butter wird bei meiner ganzen Erscheinung. „Freut mich auch Sir. Ich muss nun wirklich los.“ „Dann wünsche ich ihnen noch einen erfolgreichen Tag Miss Clark. Vielleicht sieht man sich ja nochmal irgendwann.“ Sie lächelte mich an, ehe sie ihre Hand wieder zu sich nimmt. Ich hatte nichtmal mitbekommen das ich sie noch hielt. „Vielleicht, Herr Dixon, vielleicht.“ Und damit lief sie an mir vorbei und ihr Duft stieg mir in die Nase. Ich atmete tief durch und schloss daraufhin die Augen. Bilder schossen mir durch den Kopf. Bilder die das Blut zum gefrieren brachten. Tot, Hass und Verzweiflung machten sich in mir breit und ich öffnete meine Augen um nochmals zu Emilia zu sehen, die gerade  um die Ecke bog. Vielleicht auch nicht, war mein erster Gedanke. Das Schicksal sollte man nicht aufhalten. Es hätte ja sowieso nichts gebracht, also warum die Hoffnung? Noch einmal Atmete ich tief durch, ehe ich weiter zu den Fahrstühlen ging.

Später am Abend ging ich durch die Straßen von New York. Meine Hände waren dabei in den Hosentaschen vergraben. Den ganzen Tag hatte ich diese Bilder im Kopf gehabt. Sie haben mich verfolgt, genauso wie ihre tiefen Graublauen Augen. Es ist lange her das ich solche Bilder gesehen hatte, die mit dem Schicksal von Menschen zusammen hingen. Nun musste ich mich davon überzeugen das sie auch echt waren. Dieses Schicksal konnte ich zwar nicht aufhalten, aber ich musste mich davon überzeugen. Ich ging noch einige Minuten ehe ich neben einem roten siebenundsechziger Impala Chevrolet stehen blieb. Schönes Auto. Der Mann dem der Wagen zu gehören scheint, war ein Proll, etwa im mittleren Alter, überhäuft von Tattoos und mit einer langbeinigen Blondine im Arm, die ein Kleid trug, welches ihr gerade mal über ihren Arsch ging. Man sollte so etwas nicht als Kleid bezeichnen. Das Pärchen setzte sich in Bewegung und ich sah nach oben. Ich seufzte auf als ich sie anrauschen sah, ehe sie mit einem lauten Knall auf das wunderschöne Auto aufschlägt. Eine Frau schrie hysterisch, während die Alarmanlage des nun kaputten Impalas ansprang. Doch mein Blick galt dem leblosen Körper auf dem Autodach. Ihre Augen schimmerten und ihr Blick war auf mich gerichtet, dennoch bezweifelte ich das sie mich sehen würde. „Finde dein Frieden, Emilia.“ Der Glanz aus ihren Augen war verschwunden und ihr letzter Atemzug war getan. Der Duft ihres Blutes stieg in meine Nase und ich hielt die Luft an. Mit einem letzten Blick ging ich weiter als ich in der Ferne bereits die Sirenen hörte. „Leb wohl.“ Ich würde sie nie wieder sehen. Dennoch ihre Augen immer in meinen Erinnerungen tragen. Es tut mir unsagbar leid für diese Frau, die nicht einmal ihr Leben leben konnte. 

 

 

Am nächsten Morgen waren die Zeitungen, sowie der Fernseher voll von Emilia Clark. Jeder Reporter hat seine eigenen Spekulationen am laufen, was passiert sei, da in ihrer Wohnung drei weitere Leichen gefunden waren, was nur dumm an der Sache war, alle Toten waren Mitarbeiter in meinem Unternehmen. Das könnte zu einem großen Problem werden, dabei wollte ich heute eigentlich zurück nach Los Angeles. Mit einem tiefen seufzen erhob ich mich aus dem Bett und begebe mich ins angrenzende Badezimmer um zu duschen und mich fertig zu machen. Als ich, nur mit einem Handtuch bekleidet wieder ins Zimmer zurück komme klingelte mein Handy. Gemütlich schlenderte ich zum Nachttisch und nahm es an mich. Warum wunderte es mich nicht das es Herr Michaelson, der Chef der Zweigstelle hier in New York, war? Umgehend nahm ich das Gespräch an. „Michaelson? Was gibt‘s?“ „Ich hoffe ich störe Sie nicht Sir, es gibt ein Problem. Hier sind zwei Kommissare, die mit ihnen sprechen wollen wegen dem Mordfall an Emilia Clark.“ Genau damit hatte ich schon gerechnet, doch dachte ich ich dürfte vorher noch Frühstücken. „Konnte ich mir schon Denken, ich bin gerade dabei mich Fertig zu machen und werde in der nächsten halbe Stunde im Büro auftauchen.“ „Alles klar Sir. Wir warten im Konferenzraum Eins auf Sie.“ Ohne ein weiteres Wort legte ich wieder auf und zog mich an. Ich weiß genau das dieser Tag sehr lang wird.

 

Als ich mich auf den Weg zu meinem Wagen in der Tiefgarage machte informierte ich noch den Hauptsitz in LA das ich meinen Rückflug verschieben musste. Während der Fahrt hing ich meinen Gedanken nach, Mordfall? In den Bildern hatte ich gesehen wie sie sich selbst in die Tiefe gestürzt hatte, weg von dem Mann der sie berührte. Vielleicht war da doch mehr hinter. Zudem gab es noch mehr tote. Was war da nur verdammt nochmal passiert? Mit quietschenden Reifen hielt ich direkt vor dem New Yorker Sitz meines Unternehmens und stieg umgehend aus. Ich schloss mein Jackett und verriegelte den Wagen, bevor ich zielstrebig mit emotionsloser Miene ins Gebäude spazierte. Mich begrüßten die Mitarbeiter auf dem Weg zu den Aufzügen oder sahen mich einfach nur mit einer Trauermiene an. Ich fuhr mit den Fahrstuhl rauf und keiner der Mitarbeiter wollte freiwillig in diesen Aufzug mit einsteigen. Innerlich brodelte ich vor mir hin, es war grauenvoll zu hören das Mitarbeiter meiner Firma ermordet wurden. Als die Aufzugtüren sich öffneten lief ich Zielstrebig durch den langen Flur auf den Konferenzsaal zu, hier oben war sonst keine Menschenseele. Ohne zu zögern riss ich die Tür auf und trat hinein, wo Herr Michaelson, sowie zwei weitere Männer an dem Tisch saßen. Ohne groß weiter nach zu denken ging ich auf die beiden Männer zu und reiche ihnen die Hände. „Guten Tag, ich bin Leonard Dixon, CEO von Dicon Holdings Inc.“ „Guten Tag Herr Dixon, ich bin Sean Smith und das ist mein Kollege Michael Grey.“ Ich reichte zuerst dem älteren Herrn Smith die Hand und schüttelte diese. Er schien mir ein ehrlicher Kerl zu sein, da seine Gesichtszüge schön älter sind, mit seinen grauen Haaren und die Grübchen, die er wohl vom lachen oder lächeln bekommen hatte, wirkte er sehr sympatisch. Doch heute war sein Gesicht ernst. Als ich dann dem blonden Mann die Hand schüttelte wurde mir eiskalt und irgendwie kommt er mir bekannt vor, nur woher? Dazu hatte er ein blauen Fleck am Kinn. „Ich habe bereits einige Nachrichten gehört über meine Mitarbeiter? Was ist genau passiert?“ Ich setzte mich neben Herrn Michaelson und fixiere die beiden Männer uns gegenüber mit einem emotionslosen Blick. „Nun Herr Dixon, am gestrigen Abend wurde ihre ehemalige Mitarbeiterin Emilia Clark tot von einem Autodach geborgen vor dem Gebäude in dem sie wohnte. Es schien als sei sie von dem Balkon in ihrem Apartment gestürzt...“ Ich beobachtete die Herren genau und konnte bei dem Blonden eine kleine Regung in seinen Augen sehen. Ich verengte minimal meine Augen und sah dann zu dem gräulichen Mann direkt vor mir, dieser war vertieft in seinen Erzählungen. „… Normal würden wir in diesem Fall von einem Suizid ausgehen, nur befanden sich in dem Apartment der Frau Clark noch weitere Tote. Dabei Handelten es sich um Megan Carter, Sophie Miller und Niklas Frey.“ Ich seufzte leise und fuhr mir durch die Haare, ehe ich über meinen Mund fuhr und nachdenklich an den Männern vorbei sah, doch das hielt Herrn Smith nicht davon ab weiter zu reden. „Sie waren alle vier Mitarbeiter bei ihnen und daher würden wir gerne mit ihrem Personal über die Personen reden. Einige von ihnen kamen schon freiwillig zu uns um und zu unterrichten, nur wollen wir noch ihr Einverständnis holen.“ „Na Klar. Machen sie das, aber bitte halten sie meine Mitarbeiter nicht unnötig lange auf, einige sind davon mitgenommen, deswegen ist jedem meiner Mitarbeiter freigestellt ob sie diese Woche arbeiten möchten oder nicht. Ich bleibe noch die ganze Woche in New York. Dennoch möchte ich eine Rückmeldung zu den Gesprächen der Mitarbeiter, da ich mir selber ein Bild darüber machen möchte, wie die Leute meine verstorbenen Mitarbeiter kannten. Dahingehend kann ich diese auch Beurlauben.“ Der Kommisar mir gegenüber lächelte mich leicht an und nickt daraufhin ein wenig. „Wir hoffen den Fall schnell aufklären zu können, deswegen wurde mir auch ein Kollege des FBI hinzugezogen.“ Bei den Worten sah er, sowie ich kurz zu dem blonden Mann rüber der nur nickt. „FBI? Weswegen dann gleich so ein Aufgebot?“ „Nunja, Emilia hat keinerlei Familie mehr, bereits vor einigen Jahren gab es schwere Vorfälle, wo ihr Verlobter und die ganze Familie getötet wurden.  Den Täter haben wir bis heute nicht gefunden und gehen davon aus das es sich um den gleichen handelt. Damals wurde Emilia monatelang gefangen gehalten und gefoltert bis sie fliehen konnte, wobei der Täter allerdings Rache geschworen hatte.“ „Die hat er nun ja wohl bekommen.“ Mir gefiel das ganze immer weniger. Ich schloss meine Augen und erinnerte mich an die Bilder von ihr. Das ganze kam mir so nach Suizid vor, dabei war sie nur Jahrelang auf der Flucht bis diese nur noch einen Ausweg kannte um zu entkommen. Das nächste Bild flutete mein Gehirn und ich riss die Augen auf. Sofort schnellte mein Blick zu Michael Grey. Er war Dort. Das Gesicht stimmt mit den aus den Bildern überein, da bin ich mir Sicher, nur muss ich dem auf dem Grund gehen. Schließlich hatte Emilia diesen Mann geküsst. Das alles hatte doch absolut keinen Sinn! „Was haben sie bisher in Erfahrung gebracht?“ Die Frage war schneller draußen als ich dachte, dennoch sah ich die Männer fest an. „Nun Mister Dixon, leider darf ich nicht viel dazu sagen. Dennoch wurde mir bisher geschildert, dass Emilia erst seit einem halben Jahr bei ihnen Arbeitet und mit Megan und Sophie gut befreundet war. Außerdem das sich ein Verhältnis zwischen ihr und Herrn Frey bestand. Es war wie Damals, alle Menschen mit denen sie viel zu tun hatte wurden getötet. Mehr haben wir leider für sie nicht. Dennoch würde ich gerne noch von ihnen wissen wie sie zu ihren ehemaligen Mitarbeitern standen.“ Kurz nickte ich nur ehe ich mich zurück lehnte und beide Männer fixierte, vor allem den Blonden. „Nunja, Megan Carter, Sophie Miller und Niklas Frey kannte ich, sie sind schon damals bei mir in LA angefangen und nachdem der New Yorker Sitzt gegründet wurde sind sie als eingespieltes Team hergezogen. Frau Carter als Assistentin der Personalabteilung, Frau Miller war die Empfangsdame und Herr Frey war unser Techniker. Ich habe sie immer als nette und hilfsbereite Menschen gesehen und sie waren loyale Mitarbeiter. Emilia Clark hingegen, sie hatte ich gestern das erste mal gesehen als sie wahrlich in mich hinein gelaufen ist. Hübsches und Ehrgeiziges Mädchen. Sie hat sich nicht von meiner imposanten Art abschrecken lassen, wie es sonst die meisten tun. Ich hätte sie gerne näher kennen gelernt.“ Ich konnte genau zusehen, wie sich der Blick von dem Herrn Grey verdunkelt hatte als ich so über Emilia sprach. „Mi… Emilia, schien ihre Neugierde geweckt zu haben, dabei haben sie doch einen ruf als ewiger Junggeselle.“ Das war mehr eine Feststellung als eine Frage des Blonden, doch wollte er sie erst anders betiteln. Leicht zuckte mein Mundwinkel über die Erkenntnis, dass der Michael Grey irgendwie verstrickt ist.  Aber ich würde der Sache schon auf den Grund gehen. „Gut die Herren. Für weitere Fragen stehe ich ihnen Jederzeit zur Verfügung, doch nun muss ich Ersatz für das fähige Personal suchen und Ordnung in dem Chaos schaffen. Herr Michaelson, würden sie bitte eine Rundmail an alle schicken für die Aufklärung und Bekanntgabe der Ermittlungen?“ Damit stand ich auf und sah alle noch einmal an, ehe ich den Anwesenden nochmals die Hand reichte. „Danke für ihre Zeit Herr Dixon, ich weiß das sie ein viel beschäftigter Mann sind.“ „Kein Problem Herr Smith, ich nehme mir für meine Mitarbeiter immer Zeit wenn etwas ist.“ Der Ältere lächelte mir noch einmal zu, ehe er mit seinem Kollegen den Raum verließ. „Sir, ich gehe dann in mein Büro und verfasse die Mail, wenn sie etwas benötigen wenden sie sich bitte an meine Assistentin.“ Nachdem ich genickt hatte war auch er verschwunden und ich war alleine in dem großen Raum.  Der Tag würde lange dauern, sehr lange.

 
 

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Emilia

 

 

 

Ich riss die Augen auf und rang nach Luft. Ich wollte mich aufsetzten, doch war das nicht möglich. Ich hing in irgendeine Kammer und langsam gewöhnten sich meine Augen an die Umgebung. Ich sah nach Rechts und wollte aufschreien. Doch hielt ich mir die Hand vor dem Mund. Verdammte Bullenscheiße? Wo verdammt nochmal war ich hier? Erinnerungen, wo seit ihr? Ich kniff die Augen zu und versuchte meinen Puls zu kontrollieren. Moment. Puls? Ich habe mich von meinem Balkon gestürzt um Michael zu entkommen. Ich bin auf ein Auto gekracht, es war sehr laut. Eine Alarmanlage, ein Schrei. Finde dein Frieden, Emilia. Was? Diese Stimme. Ein Bild flackerte vor mir auf. Silberfarbene Tiefe endlose Augen, Schwarzrotes Haar. Piercings. Mein Boss? Oder besser der Boss von meinem Boss? Was hat er dort getan? Aber bessere Frage ist. Warum zum Teufel lebe ich? Im nächsten Moment nahm ich den Geruch um mich herum war und hielt mir die Nase zu. Umgehend wurde mir schlecht. Ich muss hier raus. Ich versuche mich zu bewegen, doch war es echt kompliziert in dieser Kammer. Plötzlich hörte ich Stimmen und sah nach unten zu meinen Füßen. Umgehend hielt ich den Atem an und richte alles wieder, bevor ich mich wieder ordentlich hinlege und die Augen schloss. Kurz darauf wurde meine Kammer geöffnet und heraus gezogen. „Alle ihre Knochen sind gebrochen, zudem ist ihre Milz gerissen, ihre Rippen haben ihre Lunge durchlöchert und zudem ein schwerwiegendes Schädelhirntrauma. Selbst wenn sie den Sturz überlebt hätte, wäre sie qualvoll an den Folgen daran zugrunde gegangen.“ „Wer tut nur so etwas grausames? Das arme Mädchen.“ Die Stimmen gingen weiter und ich hörte, wie eine weitere Kammer geöffnet wurde. Sache öffnete ich ein Auge und sah aus dem Augenwinkel rüber und erkannte meine ehemalige beste Freundin Meg. „Ihr wurde genauso wie den anderen Beiden in der Wohnung die Kehle aufgeschnitten und anschließend noch mehrmals auf sie eingestochen. Ich war in der Wohnung um den Tatort zu sichern und das wolltet ihr euch nicht ansehen. Überall war Blut und die toten Körper wurden nebeneinander auf dem Sofa präsentiert. Der Täter hatte wohl nur auf die Frau Clark gewartet um ihnen diese zu zeigen. Was ein krankes Arschloch.“ Ich schluckte und schloss meine Augen wieder als sich die beiden Männer bewegten. „Herr Smith, ich habe gehört sie Arbeiten an diesem Fall sogar mit dem FBI zusammen?“ „Das ist Richtig. Mir wurde ein Michael Grey zur Seite gestellt. Er soll mit dem ganzen Fall von Frau Clark am besten vertraut sein.“ Ich verkrampfte mich sofort bei dem Namen. Wenn er ihn zur Hilfe hatte würde er nie auf den Täter kommen. Wer würde das schon wenn der Täter der eigene Kollege wäre? Alle Beweise gegen ihn könnte er einfach vernichten… Aus irgend einem Grund lebte ich noch, ich könnte tatsächlich noch meine Rache üben. Ich vernahm wie die Kammer meiner ehemaligen besten Freundin wieder geschlossen wurde und vernahm dann die Stimmen wieder näher bei mir. „Keine Sorge Emilia, ich werde den Täter finden und ihn unschädlich machen und wenn es das letzte ist was ich tue.“ Wie gern würde ich jetzt raus schreien wo er zu suchen hat, ihm helfen, damit das Arschloch auf ewig verscharrt wird. Kurz darauf wurde meiner Kammer einen Stoß versetzt sodass sie wieder einfuhr, während sich die Stimmen entfernten. Schnell hielt ich mein Fuß zwischen der Wand und der Kammer damit sie nicht ganz zu ging. „Ich begleite sie noch nach oben Herr Smith, da kann ich ihnen direkt die Akte der Autopsie mitgeben.“ Danach viel die Tür ins schloss und es kam wieder Bewegung in mein Körper. Schnell zog ich die Kammer wieder raus und stieg von der Bahre. Ich riss mir den Sack vom Körper und merkte dann das ich ja total nackt bin. Doch im nächsten Moment hörte ich wieder Stimmen in der Ferne. „Ich sollte wieder herunter.“ „Ja Doc mach das.“ Panisch legte ich den Sack wieder auf meine Bahre und schob sie dann rein bis sie einrastet. Danach schlich ich rüber und ging hinter einem Tisch in die Hocke. Kurz darauf kam der Doc wieder in dem Raum und summte vor sich hin. Vorsichtig sah ich mich um um eventuell einen Ausweg zu finden. Unbemerkt war das ganze unmöglich. Ich biss mir auf die Lippen und dachte angestrengt nach. Doch kurz darauf wurde die Tür auch schon schwungvoll aufgestoßen als zwei Männer mit einer Bahre rein kamen. „Doc wir haben wieder Arbeit für sie.“ Sofort erhob sich der angesprochene und ging rüber und ich kroch vorsichtig um den Tisch. Die Tür schwangen noch ein wenig und nun würde mich keiner bemerken. Ich muss nur schnell sein. Ich leckte mir über die Lippen und setzte mich in Bewegung. Doch nur ein Wimpernschlag später stand ich schon draußen hinter einer Tonne. Ich blinzelte mehrmals und konnte noch die schwingenden Türen sehen, sowie einen weiteren Sanitäter. Dieser hatte mich anscheinend nicht bemerkt. Vorsichtig sah ich mich um, ich bräuchte dringend etwas zum anziehen. Ich könnte ja nicht nackt durch die Gegend laufen. Ich bewegte leicht meinen fuß und trat auf etwas. Als ich runter sah weiteten sich meine Augen. Ich hob die Zeitung auf und sah auf der Titelseite mein Gesicht. Scheiße. Alle wissen das ich tot bin. Da kann ich nicht einfach so durch die Straßen NewYorks marschieren. Verdammte Scheiße. Ich lehnte mich gegen die Wand und trat erneut einen Schritt. Ich trat dabei genau in etwas scharfes und halte mir die Hand vor dem Mund um keinen Ton von mir zu geben. Als ich runter sah und meinen Fuß hochhob um die Scherbe heraus zu ziehen, dabei landete Blut auf den Boden und ich unterdrückte ein stöhnen. Kurz darauf viel mir der Zettel an meinem Zeh auf. Ich nahm diesen ab und senkte meinen Fuß wieder und sah hinauf. Da stand so vieles drauf und das einzige was ich da verstand war mein Name, alles andere war Fachsprache im Ärzteberuf. So etwas hab ich nie gelernt, also. Ich zerriss den Zettel und warf ihn in die Tonne. Ein paar Meter weiter in der Ecke der Seitenstraße sah ich Altkleidercontainer. Die sollten helfen. Leise schlich ich mich hin und öffnete direkt ein paar Säcke, die neben dem überfüllten Container standen. Ich zog die erstbesten Sachen an auch wenn sie mir nicht passten. Danach suchte ich noch nach einem Kapuzenpullover um meine Haare zu verstecken und fand sogar einen in einem schrecklichen gelb. Ich zog mir die Kapuze tief ins Gesicht und stopfte meine Haare dahinter. Danach begab ich mich auf die Straße und vergrub meine Hände in die Beuteltaschen des Kapuzenpullovers. Ich hielt stets mein Kopf gesenkt und lief einfach weiter. Nachdem ich einige Straßen hinter mir gelassen hatte orientierte ich mich erst einmal und schlug dann den Weg in die Richtung meines Apartments ein. Es war zum Glück nicht weit weg von hier.

 

Es dauerte etwa eine halbe Stunde bis ich an dem Wohnkomplex ankam. Doch bevor ich näher ran trat blieb ich lieber stehen, da überall Polizisten waren. Verdammt so schnell würde ich nicht in mein Apartment kommen. Aber wo sollte ich denn jetzt nur hin? Meine Freunde waren alle tot, Familie hatte ich nicht und auch sonst niemanden zu dem ich konnte. War ich jetzt einfach Obdachlos? Ich seufzte tief und wandte mich ab um erst einmal woanders hin zu gehen. Ich hatte kein Geld, keine Identität und kein Zuhause mehr. Ich war zu einem Niemand geworden. Ich schlenderte noch Stundenlang durch die Straßen, ohne Ziel ohne Plan. Zudem hatte ich so ein Hunger. Irgendwann blieb ich vor einem Schaufenster stehen und sah hinein in mein Spiegelbild und erkannte mich selber kaum wieder. Kurz darauf sah ich mein Bild doppelt und fixierte mich auf dem Fernseher in dem Schaufenster in denen die Spätnachrichten liefen. „Vor wenigen Stunden wurde die Leiche von Emilia Clark aus der Gerichtsmedizin entwendet. Die Polizei sucht tatkräftig und fragt sich zugleich, wer zu so etwas fähig wäre? Erst gestern stürzte sich die Sechsundzwanzig jährige Emilia Clark aus dem zwanzigsten Stock ihres Apartments vom Balkon in den Tot, während in ihrer Wohnung weitere drei Leichen gefunden wurden fehlt von Täter weiterhin jede Spur. Hatte die Leiche der jungen Emilia etwa ein Geheimnis an sich die den Täter hätte entlarven können? Wenn ja dann war es umso wichtiger nun ihren Körper wieder zu bekommen. Hinweise melden sie bitte umgehend an die Polizei.“ Erneut zeigten sie Bilder von mir und ich zog meine Kapuze tiefer ins Gesicht. Ich spürte auf einmal so viele Blicke auf mir, wie noch nie zuvor.

 

Zielstrebig ging ich auf das nächstbeste Hotel zu. Gerade als ich eintreten wollte wurde ich aufgehalten. „Tut mir Leid. Kein zutritt für Obdachlose.“ Ich zuckte leicht zusammen als der Mann mich berührte. Ich biss mir auf die Lippe und nickte nur, ehe ich mich wieder umdrehte um zu gehen. Als jemand an mir vorbei lief nahm ich einen Geruch war. Er war so unglaublich vertraut und zog mich in den Bann. „Guten Abend Sir.“ „Guten Abend.“ Dann vernahm ich seine tiefe Stimme. Mach auf dich aufmerksam! Schrie mein inneres mich an. Sofort drehte ich mich wieder um und sah wie er gerade das Hotel betreten wollte. „Entschuldigen Sie!“ Meine Stimme bebte und hörte sich so unglaublich fremd an. Doch hielt er inne und wandte sich um. Ich kam wieder näher und der Hotelangestellte stellte sich mir in den weg. „Ich hab ihnen gerade gesagt das in diesem Hotel kein Zutritt für Obdachlose wäre. Verschwinden Sie bitte, jetzt.“ Ich ignorierte den Mann und hob meinen Kopf und sah über die Schulter des jungen Mannes direkt in das Silbergrau von Leon Dixons. Ich konnte sehen, wie seine Augen sich weiteten, bevor er sich wieder fing und seine monotone Miene zeigte. „Ist in Ordnung, sie gehört zu mir.“ „Sir?“ Sofort wandte sich der Junge zu ihm um und bekam einen finsteren Blick, woraufhin der Page wieder an seinen Platz ging und ich mit gesenkten Kopf zu Leon ging. Ich folgte ihm hinein, direkt zu den Aufzügen. Er sprach kein Wort mit mir und das ließ mich nur nervöser werden. Er hatte mich gestern gesehen, wie mir das Leben aus dem Körper gewichen war und nun? Nun habe ich ihn keine vierundzwanzig Stunden später angesprochen. Die Fahrstuhlfahrt kam mir ewig vor. Doch standen wir nur wenige Augenblicke später bereits vor seinem Hotelzimmer. Ich huschte schnell an ihm vorbei in das Zimmer, nachdem er es geöffnet hatte. Ich hörte wie die Tür geschlossen wurde und ich schloss die Augen. Ich riss mir die Kapuze vom Kopf und wandte mich zu Leon um, der mich nichtssagend ansah. „Tut mir Leid das ich Sie so spät störe, Sir.“ Er antworte mir nicht sondern kam näher, langsam und bedacht. Mir war noch garnicht aufgefallen wie anmutig er sich bewegte. Immer wieder wanderten seine Blicke an mir auf und ab, während er mich umkreiste. Als er letztendlich vor mir stehen blieb legte er seine Finger an mein Kinn und hob es an. Flatternd hob ich meinen Blick und sah in sein Gesicht. Es vergingen Stunden oder Minuten? Vielleicht auch nur Sekunden. „Ich könnte schwören ich habe Gestern erst das Leben aus diesen Augen verschwinden sehen, Emilia.“ Ich biss mir bei dem klang seiner tiefen Stimme auf die Lippe und sah ihn hilfesuchend an. Sein Geruch umnebelt mich und mein Hals begann zu brennen, wobei mir einfiel was ich für einen Hunger habe. „Hunger.“ Mehr brachte ich nicht über meine Lippen und er ließ von mir ab. „Ich bestelle etwas und lasse dir Kleidung hoch bringen. Größe?“ Ich blinzelte und bin im ersten Moment überfordert. „Ähm… Ähm…“ „Dann lass ich dir ein paar Sachen hochbringen und du probierst sie einfach an. Geh duschen und werd die Lumpen los.“ Ich nickte eifrig und verschwand fluchtartig im Badezimmer. Dort lehnte ich mich an die Tür und rutschte hinunter um anschließend meinen Kopf zurück zu legen.

 

Keine Ahnung wie lang ich dort saß, doch irgendwann erhob ich mich und zog mich aus, während ich die Dusche anstellte. Vorher blieb ich noch vor dem großen Spiegel stehen und sah mich an. Ich fuhr über meine Haut, sie war seidig glatt. Es war nicht eine Verletzung zu sehen, nicht ein blauer Fleck. Keine Narbe nichts, als hätte ich mich noch nie verletzt. Ich sah zu meinem Bauch auf mein Piercing. Ich runzelte leicht die Stirn als ich meinem Bauch entlang vereinzelte silberne Dinger sah. Ich sah an mir herunter und zog an einem. Ich biss die Zähne zusammen und sah dann auf das kleine silberne Ding in meiner Hand. Eine Heftklammer? Ich zupfte weitere aus meinem Körper und schluckte leicht. Ich wurde zu getackert. Alleine bei dem Gedanken wurde mir mulmig. Als ich alle Raus hatte, die ich so sehen konnte, drehte ich mich um um auch dort nach zu sehen. Irgendwie sah ich mich in dem Spiegel, aber irgendwie auch nicht. Es war eindeutig ich, nur ebenmäßiger, schöner, verführerischer. Vielleicht war das auch nur Einbildung. Ich schüttelte den Kopf und betrat die Duschkabine und duschte mich ausgiebig. Irgendwann währenddessen vernahm ich wie die Tür aufging. „Ich lege dir die Sachen hin.“ „Okay, Danke.“ Damit verschwand er wieder und ich drehte mich um. Neben der Tür standen mehrere Tüten. Schnell duschte ich mich zu ende und trocknete mich danach ab. Ich föhnte mir meine Haare und probierte dann die Kleidung an. Mir passte fast alles bis auf die Schuhe. Dennoch entschied ich mich fürs erste für eine schwarze Pans, sowie ein blaues Top. Danach sah ich noch einmal in den Spiegel und fühlte mich wie neu geboren. Meine Wangen waren Rosig, mein Haar glänzte, genauso wie meine Augen. Meine Haut war seidig und makellos. Nie habe ich mich in meiner Haut wohler gefühlt als in diesem Moment.

 

Tief durchatmend öffnete ich die Badezimmertür und lugte kurz heraus und trat dann ins Zimmer. Leon stand vor dem großen Fenster und sah hinaus. Er trug bis auf sein Jackett noch seinen ganzen Anzug. Als er sich zu mir umdrehte, erkannte ich das das Hemd leicht geöffnet war und auch die Krawatte fehlte. Dieser Mann sah einfach… lecker aus. Ja das trifft es ganz gut. Wie kann man nur so unbeschreiblich anziehend sein? „Wie geht es dir?“ Während er mich das fragte deutete er auf den Tisch auf dem nur ein Tablett mit Essen stand. Ich überging seine Frage und ging rüber zu dem Tisch und sah auf das Tablett. „Willst du nichts essen?“ Er kam näher und beobachtet mich mit Argus Augen, währen er leise lachte. „Probier.“ Irgendwie redeten wir nur an uns vorbei, weshalb ich mich vorsichtig setzte und mir das Besteck nahm um zu essen an zu fangen. Auf jeden Fall sah es super aus und roch echt verlockend. Gegen ein schönes stück Steak hab ich nichts ein zu wenden. Ich schneide mir ein Stück ab, tunke es in die dunkle Soße und stecke es mir danach genüsslich in den Mund. Das ganze während er mich beobachtete. Ich kaute und kaute und kaute. Danach schluckte ich herunter und runzelte leicht die Stirn. „Schmeckt es nicht?“ Sofort sah ich ihn an und dann wieder auf das leckere aussehende Steak. „Nunja, keine Ahnung? Ich weiß nicht. Es schmeckt nach nichts...“ Vielleicht sind einfach meine Geschmacksknospen tot von dem ganzen Hunger den ganzen Tag. Schulterzuckend aß ich weiter und er setzte sich mir gegenüber und nippte an sein Getränk. Ich hatte alle drei Teller mit den Speisen gegessen und müsste eigentlich satt sein. Doch fühlte ich mich nur hungriger als jemals zuvor. Zudem hat nichts davon geschmeckt. Im nächsten Moment wird mir unsagbar schlecht und ich hielt mir die Hand vor dem Mund, ehe ich ins Bad eile, den Toilettensitz hochklappe und alles gegessene wieder auskotze. Zum Ende würge ich noch und spuke noch ein letztes mal in die Toilette, ehe ich die Spülung betätige. Ich versteh gar nichts mehr und ließ den Kopf auf dem Toiletten-rand liegen. „Alles gut?“ „Nein.“ „Was ist los?“ Ich hob den Blick und sah zu Leon, mein Puls raste und die Augen brannten. „Was stimmt nicht mit mir?“

 
 

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Leon

 

 

 

Ihr Blick war so verzweifelt. Ihre graublauen Augen voller Angst. Ich hatte eine Befürchtung was mit ihr ‚Falsch‘ ist, doch das würde sie ganz sicher in Panik versetzten. „Ich habe Hunger, so unsagbaren Hunger.“ „Ich weiß. Komm.“ Ich reichte ihr meine Hand, die sie zögerlich ergriff und sich erhob. Anschließend viel mein Blick auf die Tüten mit der Kleidung. „Hast du alles anprobiert. Muss davon etwas zurück?“ Sofort sah die Kleine auf die Tüten und seufzte. „Das meiste hat gepasst, aber die BH‘s sind zu klein und die Schuhe zu groß.“ Danach sah sie mich wieder an. Ihre blaugrauen Augen zogen mich wieder an. Wie vorhin als sie mich so flehend angesehen hatte, nachdem sie vor meinem Hotel aufgetaucht war. „Dann gebe ich gleich Bescheid, das jemand die Sachen umtauschen geht. Sortiere schon mal aus und stell das war zurück soll zum Tablett ins Zimmer.“ Sie nickte nur mechanisch und machte sich direkt dran. Anschließend verließ ich das Badezimmer und ging zum Telefon um beim Zimmerservice an zu rufen. Nach einem Klingeln wurde direkt abgenommen. „Sir?“ „Holen sie Bitte das Tablett und die übrigen Klamotten ab?“ „Jawohl, Fünf Minuten.“ „Danke“ Damit legte ich wieder auf und sah nochmal aus dem Fenster. Dabei nahm ich mein Glas wieder von der Anrichte und trank ein genüsslichen Schluck. Kann es wirklich sein? Ich sah auf meine Hand und vernahm dann wie Emilia aus dem Badezimmer trat und die Tüte auf den Stuhl stellte. Ich stellte mein Glas beiseite und ging zu ihr rüber. „Frag nicht, aber du musst gleich auf das hören was ich dir sage, wenn sie die Sachen abholen, okay?“ Ihr Blick ging zu mir rauf und wieder sah ich in dieses tiefe blaugrau von dem ich nicht genug bekommen konnte. Dann nickte sie und nur Sekunden später klopfte es.

 

Ich schlenderte gemächlich zur Tür und lasse das Mädchen eintreten. „Guten Abend Sir, Miss. Ich sollte etwas abholen?“ „Ja kommen sie rein.“ Ich schloss die Tür hinter der Dame und sah zu Emilia, die sich dem Fenster zugewandt hatte. Ich ging zu dem jungen Mädchen und sah ihr Tief in die Augen. Sofort war sie gebannt davon. „Name?“ „N..Niccole...“ „Beweg dich nicht Nicole und sei ganz Still ja?“ „Was sie wünschen Sir.“ Ihr Blick war leer und ich legte meine Hand an ihre Taille um sie näher zu ziehen. Mit meiner anderen Hand legte ich ihren Kopf leicht beiseite und legte ihre Kehle frei. Hinter mir hörte ich Emilia, wie sie erschrocken die Luft anhielt. Ich drehte mich mit den Mädchen um, sodass ich über die Schulter der Kleinen zu ihr sehen konnte. Danach beugte ich mich herunter öffnete meinen Mund um dann meine Zähne in die Kehle von Nicole zu versenken. Sie gab dabei nicht einen Ton von sich. Ich seufzte leise auf als das warme Blut über meine Zunge schwappte und meine Kehle hinab rann. So viel besser als aus Beuteln. Ich schloss kurz meine Augen und genoss diesen frischen Geschmack. Als ich meine Augen wieder öffnete sah ich das Emilia näher gekommen war und mich geschockt ansah. Ich ließ von dem Hals des Mädchens ab und sah sie eindringlich an. „Bedien dich.“ Ich leckte mir leicht über die Lippen und ihr Blick wurde entsetzt. „Nie in meinem Leben.“ „Ich dachte du hast Hunger?“ „Ja auf etwas essbares!“ Ich seufzte leise aus und blicke sie eindringlich an. „Komm her.“ „Nein Leon! Was für ein widerlicher Kerl bist du?“ „Emilia.“ Auf meinen tiefen dunklen Tonfall zuckte sie zusammen und schüttelte weiter den Kopf. „Wenn du nichts trinkst, dann flöße ich es dir gewaltsam ein.“ Ihre Augen verengten sich. „Das zieht bei mir nicht. Drohen kannst du anderen.“ Ich musste leicht schmunzeln, sie hatte echt Mut. Erneut beugte ich mich zu dem Hals der Bediensteten runter und nahm noch ein wenig von dem köstlichen Blut auf. Danach ließ ich von ihr ab und ging auf Emilia zu, die sich umdreht und weg laufen will. Doch in der nächsten Sekunde stehe ich vor ihr und drücke sie gegen die nächste Wand. „Du!“ Sie fauchte, versuchte sich mit Händen und Füßen zu wehren. Doch ich sagte nichts, denn mein Mund war voll mit Blut. Ich hatte sie gewarnt. Irgendwann hielt sie inne und sah zu mir auf. Ihre Augen glühten und wieder biss sie sich auf die Lippe. Diese Lippe. Vorsichtig beugte ich mich zu ihr herab und sie öffnet ihren Mund leicht. Immer wieder sah ich zwischen ihren Augen und diesen sexy vollen Lippen hin und her. Sie wehrte sich nicht mehr und kam mir sogar entgegen. Ich ließ ihre Handgelenke los und legte eine Hand an ihre Hüfte und die andere an ihr Kinn um ihren Mund ein Stück weiter zu öffnen, ehe ich meine Lippen auf ihre legte und sie leicht öffne, damit das Blut von meinem Mund in ihren laufen kann. Sie keuchte leise und kam mir mit ihrer Zunge entgegen um auch jeden Tropfen in Empfang zu nehmen. Nachdem der Blutgeschmack aus meinen Mund war schmeckte ich sie. Es war berauschend. Mit einem Stöhnen schlang sie ihre Arme um meinen Hals und drückte mich näher an sich. Anscheinend ist es nicht nur für mich berauschend. Ich küsste sie intensiv und leidenschaftlich und drückte ihre Hüfte näher an mich. Überall spürte ich ihr Zungenpiercing und es fühlte sich unglaublich heiß an. Genüsslich seufzend fing ich ihre Unterlippe mit meinen Zähnen um dort leicht hinein zu beißen ehe ich mich von ihr löse. „Hunger?“ Ich erkannte meine Stimme kaum wieder, sie klang so tief erregt und dunkel. „Ja. Aber nicht auf etwas essbares.“ Ich sah in ihre Augen und erkannte darin das es ihr genauso erging wie mir. Doch brauch sie zuerst mehr Blut und sicherlich unbedingt Antworten, weshalb ich mich mit einem schmunzeln löse und Nicole her winke, die ohne zu zögern rüber kommt. Ich stelle sie neben Emilia und ich sah zu, wie sie sich vorbeugt zu dem Hals der Kleinen und beginnt gierig zu trinken.

 

Als die Bedienstete des Hotels langsam schwach wurde sah ich zu Emilia. „Ist gut. Nicht mehr, sonst tötest du sie.“ Umgehend hielt sie inne und wich zurück. Ich fing die schwache Nicole auf und setzte sie auf einen Stuhl, ehe ich zur Minibar ging um dort Granatapfelsaft heraus hole und ihn Nicole gebe, die sofort trinkt. Ehe sie schon etwas munterer zu mir aufsieht. „Nicole, du bist hoch gekommen und dir ist schwarz vor Augen geworden, wodurch du gestürzt bist und dich verletzt hast. Du hast heute zu wenig gegessen. Herr Dixon hat dir geholfen, dich versorgt und es ging dir schnell besser.“ Wie in Trance wiederholte sie mein gesagtes ehe ich ihr ein Pflaster auf die Wunde am Hals legte. Als ich mich dann aufrichte war sie schon weitaus wacher. „Es tut mir sehr leid für die Umstände Herr Dixon und vielen Dank für ihre Hilfe. Ich sollte mein Essen nicht vernachlässigen.“ Ich nicke nur leicht, ehe sie sich das Tablett und die Tüten schnappt und den Raum langsam wieder verlässt. Erneut seufze ich aus und wandte mich dann zu Emilia, die sich auf das Bett gesetzt hat und ihre Hände betrachtet. „Ich gehe eben Duschen, danach kann ich dir ein paar Antworten geben.“ Ich sah nur wie sie nickte ehe ich in das Bad verschwand um zu Duschen und mich um zu ziehen. Was ein Tag. Ich fuhr mir durch die Haare und seufzte leise aus. Alles wird von Minute zu Minute komplizierter. Ich lehnte meinen Kopf an die Fliesen und genoss das Wasser in meinem Nacken. Nicht nur sie würde antworten benötigen, sondern auch ich selber.

 

Nach weiteren Minuten beendete ich endlich die Dusche und trocknete mich ab, ehe ich in meine Boxershorts schlüpfte und danach die Jogginghose überzog. Danach betrat ich wieder das Zimmer und sah sie am Fenster stehen und heraus sehen. Doch als sie mich Sekunden später bemerkte wandte sie sich zu mir um und sah mich eindringlich an. Gemütlich schlenderte ich auf das große Bett zu und setze mich an das Kopfende um mich an zu lehnen. Ich sah zu wie Emilia um das Bett herum geht und im ersten Moment zögert, sich dann aber doch mitten auf das Bett setzt um mich wieder an zu sehen. Eine kurze weile schwieg ich noch bevor ich anfing zu erzählen. „Heutzutage würde man unseresgleichen als Vampir bezeichnen. Blutsauger, die sich von menschlichem Blut ernähren.“ „Vampir? Ernsthaft?“ „Ja, aber letztendlich ist es Medizinisch gesehen eine Behinderung. Wir haben im Körper mutierte Chromosomen. Sie sind Bestandteile unserer Zellen und Erbinformation. Ein Normaler Mensch hat etwa sechsundvierzig Chromosomen, doch wir haben einundfünfzig. Alle paar Jahre taucht immer mal wieder so ein Mensch auf, sie sind sehr sehr selten. Zudem werden diese zusätzlichen Chromosomen erst aktiv, wenn man Stirbt. So wie bei dir und bei mir. Ich bin damals vierzehnhundert-zwölf im Krieg gestorben.“ „Warte. vierzehnhundert-zwölf? Wie alt Bist du?“ „Ich bin am zwanzigsten Februar dreizehnhundert-vierundachtzig Geboren und im Jahre vierzehnhundert-zwölf im alter von achtundzwanzig Jahren gestorben und das ist nun Sechshundert-sechs Jahre her.“ Mit weit aufgerissen Augen starrt sie mich entsetzt an. „Du bist Sechshundertvierunddreißig Jahre alt?“ Ich nicke und schmunzle leicht. „Was ein alter Sack, hm?“ Umgehend wird sie rot, anscheinend hat sie genau das gerade gedacht. Ich lache ein wenig und schüttle amüsiert den Kopf. „Ich bin der älteste Lebende meiner Art und dazu ein Original oder Urvampir, wie andere sagen würden.“ „Original? Urvampir?“ „Ja, es gibt solche wie uns, die mit den Genen geboren werden und der eigene Tod das auslöst und dann gibt es die, die solche wie wir verwandeln.“ „Das heißt?“ „Menschen mit unserem Blut im Körper sterben und kommen dann zurück ins Leben. Allerdings sind sie dann an uns gebunden und zudem besitzen sie nicht die gleichen Kräfte wie wir.“ „Bitte was?“ Ich seufze leise und sehe sie eine kurze weile schweigend an. „Wir sind schnell, unglaublich stark, heilen binnen Sekunden, manipulieren andere Wesen und oft hat jeder unser Originalen Art eine andere Fähigkeit, die nie ein normaler Mensch besitzen würde. Mein bester Freund Benjamin Sinner kann alle Elemente beeinflussen, ganze Tsunamis auslösen, Inseln im Meer versenken oder Vulkane ausbrechen lassen. Also merk dir eins. Mach ihn niemals wütend.“ „Wow. Und was kannst du?“ Ich wusste das diese Frage kommt und muss leicht grinsen, bevor ich meine Hand leicht hebe und sie kurze Zeit später auf meinem Schoß sitzt. „Ich beeinflusse die Gravitation, anziehen, abstoßen, die Schwerkraft.“ „Cool.“ „Ja wenn man es richtig einsetzt, aber ich hab gelernt meine ganzen Kräfte zu kontrollieren und mich wie ein normaler Mensch zu bewegen damit ich nicht auffalle. Du wirst viel lernen müssen Emilia.“ Ihr Blick wurde traurig und ich strich ihr eine Haarsträhne zurück die nach vorn gefallen war. „Ich bin ein Niemand. Alle wissen das ich tot bin, ich werd nie wieder einfach so irgendwo auftauchen können.“ „Falsch durch die gezielte Manipulation der richtigen Menschen wirst du dein Leben wieder bekommen, zumindest für eine weile, denn alle paar Jahre muss man seine Identität ändern und das Land verlassen.“ „Kann ich mir denken.“ „Ja aber irgendwann sind alle tot die dich einst gekannt hatten und du kannst zurück.“ „Nur gut das ich keine Familie und Freunde mehr habe. Aber Leon? Wenn wir so was wie Vampire sind wie kommen dann die ganzen Mythen zustande?“ „Wir als originale Genträger haben nie etwas damit zu tun, wir können normal leben, bis auf den Umstand das man Blut benötigt um nicht zu mumifizieren und nicht sterben kann. Ab...“ „Nicht sterben?“ „Ja, Emilia. Wunderst du dich nicht warum deine ganzen Verletzungen weg sind? Dein Körper regeneriert sich binnen Sekunden egal bei welcher Verletzung. Nur Nachkommen von uns, die durch uns zu den Blutsaugern wurden haben Einschränkungen. Sie sind zwar auch schnell und stark, doch können die nicht so in das Sonnenlicht, sterben durch ein einfachen Holzpfahl durch das Herz. Auch sie heilen zwar schnell aber nicht bei einfachen Holzverletzungen. Auch heilt ihr Blut keine anderen, weswegen sie auch keine weitere Blutsauger in die Welt setzen können, das können nur wir. Wenn du Benjamin kennen lernst wirst du sehen, das er gleich Sechs in seinem Haus hat. Eine für jedes seiner Zimmer um sich seinen Spaß zu gönnen. Er ist auch schon vierhundertachtzig Jahre alt und für ihn gibt es nur Sex, Sex, Sex.“ Ich lachte ein wenig und sah zu wie Emilia auf meinem Schoß rot wird und dann selber leicht lacht. „Ich glaube dann will ich ihn nicht kennen lernen, das wäre ja peinlich.“ „Keine Sorge, er wird sich schon zu benehmen wissen. Vor Originalen wie wir hat er großen Respekt. Mit dir sind wir nun vier Originale auf der ganzen Welt.“ „Vier?“ „Ja, Benjamin, Maxwell, du und ich. Ich sagte ja wir sind eine Seltenheit und du bist die erste Frau unter uns.“ „Ach herrje.“ Ihre Stirn legte sich in falten und ich sah genau wie überfordert sie war. „Komm lass uns eine Runde schlafen Emilia.“ „Tun wir sowas?“ „Natürlich. Das meiste kann man noch normal machen, muss man aber nicht. Schlafen tu ich ganz gerne, es ruht selbst unsere überladenden Körper auf.“ Einen Moment sah sie mich unsicher an und ich merkte genau das ihr etwas auf der Zunge lag. „Ähm.“ „Hm?“ „Darf ich hier mit im Bett schlafen?“ Umgehend nickte ich und sie sah erleichtert aus, ehe sie von meinem Schoß rutschte und sich auf der anderen Seite des Bettes unter die Decke legte. Auch ich legte mich nun unter die Decke und schloss meine Augen. „Danke Leon, für alles.“ „Gerne.“ Danach war es ruhig im Zimmer und ich löschte das Licht, ehe ich meinen Körper runter fuhr und einschlief.

 
 

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Emilia

 

 

 

Das war alles immer noch echt viel in meinem Kopf. Ich war so etwas wie ein Vampir? Ich habe schon oft Bücher gelesen oder Filme gesehen in denen es um Vampire ging. Ich ging immer davon aus das es nur Fiktion war und nicht echt. Doch nun lag ich hier, neben dem heißesten Kerl der Erde wohlgemerkt – und war praktisch untot? Ich hatte immer noch so viele Fragen, doch ich hatte nun wohl sehr viel Zeit vor mir. Ich hob meine Finger an meine Lippen und streiche leicht darüber. Meine Lippen glühen immer noch von diesem berauschenden Kuss. Dazu dieses Blut, es war köstlich und ich habe mich umgehend wieder wach gefühlt. Ich wollte noch mehr, doch ich wollte sie nicht töten. Mein Körper kämpfte mit meinem Verstand, nur war mein Verstand weitaus stärker. Ich drehte mich im Bett um und sah zu dem schlafenden Leon. Er war für mich da und half mir die ganze Situation zu bewerkstelligen. Es tat so unglaublich gut diese Hilfe zu haben. Ich würde nun einen ganz neuen Lebensabschnitt beginnen. Niemand wird mich mehr kontrollieren können. Ich lächelte ein wenig und sah noch einmal in das schöne Gesicht des Mannes neben mir ehe ich mich wieder umdrehte und versuche zu schlafen, doch mein Körper war unglaublich wach und zum zerreißen gespannt. Es war so wahnsinnig berauschend, diese ganzen Empfindungen. Alles fühlte sich so intensiv an. Wenn alleine das im Bett liegen, das Küssen und das trinken von Blut so unglaublich ausgeprägt war, wie waren dann andere Sachen? Das müsste ich unbedingt herausfinden.

 

Noch weitere Stunden dachte ich viel nach und tat kein Auge zu, ehe die Sonne aufging und ins Zimmer schien. Ich wollte nicht länger im Bett liegen. Schnell stand ich auf und ging zu der Balkontür um diese zu öffnen, ehe ich heraus trat und die frische Luft tief einatmete. Der Wind kitzelte meine Haut und die Sonne wärmte sie. Ich habe mich lange nicht mehr so lebendig gefühlt. Vor allem nicht in den vergangenen Jahren, in denen ich vor Michael geflüchtet war. Michael. Ihm werde ich ein qualvolles Ende bereiten sobald ich ihn ausfindig gemacht habe. Nichts wird mich von dieser Rache abhalten und meine Karten standen sehr gut. Ein grinsen schlich sich auf meine Züge, ehe ich mich streckte und wieder ins Zimmer trat. Noch einmal sah ich zu Leon, der noch friedlich schlief, ehe ich mich Richtung Bad auf machte. Doch bevor ich die Tür erreichen konnte spürte ich eine Präsenz und drehte mich schnell um und sah ihn tiefgrüne Augen. Der Mann streckte seine Finger nach mir aus, doch kam er nicht an mich ran, da eine andere Hand diese aufhielt. „Max.“ Sofort lachte der Hüne vor mir auf und sah zu Leon. Mein Blick wurde verwirrt und ging zwischen den beiden Männern hin und her. Der Mann mir gegenüber, dem die intensiven grünen Augen gehörten war riesig, sicherlich an die zwei Meter und strotzte nur so vor Muskeln. Seine Haare waren Braun und kurz geschoren. Dazu wies seine Haut eine gleichmäßige natürliche Bräune auf. „Seit wann hast du denn Betthäschen bei dir?“ „Betthäschen?“ Nun war es an mir die sich einmischte. Sofort sah der Hüne wieder zu mir und lachte herzlich auf, was mich nur eine Augenbraue heben lässt. „Freches Betthäschen.“ Wieder hob er eine Hand und strich mir über die Wange. „Ni...“ Leon wollte sich einmischen, doch da hatte ich schon die Hand des Hünen gepackt und sie etwas sehr schwungvoll weg gedreht und ich hörte nur ein lautes Knack, ehe der Mann vor mir leise aufkeuchte. „Max, da hast du selber schuld.“ Wieder lachte der Angesprochene auf und strich sich über den Arm um dann den Bruch zu richten. „Wer ist sie?“ „Hallo. Ich stehe vor dir! Du kannst auch mit mir reden du Proll, ich bin in den vergangenen Sekunden weder Taub noch Stumm geworden.“ Wieder sahen mich die beiden Männer an, ehe der größere wieder lachte und diesmal äußerst herzlich. „Leon deine Kleine gefällt mir immer mehr, die hat Biss.“ „Sie ist n...“ „Ich bin nicht seine Kleine. Und jetzt setzt mal einen anderen Ton an sonst war der Arm nicht das letzte Gebrochene an dir.“ Ich verengte meine Augen und starrte ihn nieder. „Heiß.“ Die grünen Augen meines Gegenübers glühten und ich verdrehte meine. „Ich geh duschen, ich hoffe wenn ich wieder komme bist du nicht mehr so anstrengend und hast ein paar Gehirnzellen dazu gewonnen.“ Damit drehte ich mich um und ging ins Bad, ehe ich den Herren die Tür vor der Nase zu knallte. Was bildete sich dieser Proll ein? Ich schnaubte und zog mich umgehend aus um unter die Dusche zu gehen. Doch bevor ich das Wasser anstellen konnte klopfte es an der Tür. Schnell zog ich ein Handtuch um meine Blöße. „Ja?“ „Emilia, ich wollte gleich beim Zimmerservice bestellen und...“ „Das kotze ich doch eh wieder aus?“ „Na ich zeig dir dann wie es geht. Zudem brauch ich noch Schuhgröße und deine Körbchengröße.“ Umgehend lief ich rot an und schluckte leicht. „Ähm, Schuhgröße ist 7 und wegen Körbchen, da würde ich lieber später selber sehen.“ „Okay.“ Ich atmete erleichtert aus und höre nebenan den Hühnen nur wieder lachen. Schnell verschwand ich in der Dusche um mich frisch zu machen. Nachdem ich fertig war föhnte ich meine Haare und trocknete mich ab, bevor ich mir einen Pferdeschwanz band und wieder zu den Tüten von gestern ging. Ich hatte die ganze Unterwäsche zurück gegeben, da es außschließlich Sets zu den BH‘s waren und das gehörte für mich einfach zusammen. Somit schlüpfte ich ohne Unterwäsche in die enge schwarze Jeans, die perfekt saß. Danach nahm ich die Blaue Bluse raus und sah sie kritisch an. Ich müsste darunter etwas tragen, sonst könnte man beim genauen hinsehen alles erkennen und das wäre einfach zu peinlich. Also fischte ich ein schwarzes Top aus den Tüten, zog es mir über und darüber die wundervolle dunkelblaue Bluse. Als ich dann so vor dem Spiegel stand musste ich lächeln. Ich betitelte mich ja selten als Hübsch, aber heute war ich es definitiv. Mein Blick viel auf meine Haare und ich überlegte, doch dann löste ich den Zopf wieder und ließ meine langen Haare fallen, die sich lang über meinen Rücken, bis zu meinem Hintern erstreckten. Mit den lockeren wellen, sah das wirklich sexy aus. Ich fuhr mir durch die Haare und war vollkommen zufrieden damit. Anschließend verließ ich das Badezimmer und zog mir dabei noch ein paar Socken an. Als ich wieder aufsehe, sah ich die beiden Männer am Tisch sitzen und zu mir sehen. Ihre Augen fuhren nur so meinen Körper nach und das bestätigte mich in dem Augenblick nur noch mehr. Gemächlich schlich ich rüber zu ihnen. „Und? Max? Paar neue Gehirnzellen gefunden?“ Wieder lachte der Hühne auf und stellte sich dann hin ehe er mir die Hand reichte, die ich nach kurzem zögern ergriff. „Ich bin Maxwell Green, ich bin 32 Jahre alt.“ „Schön und wie lange bist du schon 32?“ Sofort hob er eine Augenbraue und sah zu Leon rüber, ehe er mich nochmal musterte. „Ich bin Emilia Clark, die Zeitungen sind im Moment voll von mir.“ Ich konnte sehen das der Groschen viel und sofort sah er entsetzt du Leon rüber. „Sie ist?“ Er nickte. Ich drückte seine Hand fest und sah ihn ernst an als er sich mir zuwandte. „Das hätte ich mir denken können, Sorry Em. Ich bin nicht mehr der jüngste.“ Ich hörte Leon schnauben und lachte dann auf. „Em? Wirklich?“ „Ich mag die Abkürzung.“ Erneut seufze ich ehe ich mich von ihm löste als es an der Tür klopfte. Sofort erhob sich Leon und ging zur Tür, als er sie aufriss lachte er wieder auf und machte platz als ein weiterer großgewachsener Kerl mit einem Servierwagen in das Zimmer kommt. Umgehend hob ich eine Augenbraue. Dieser Mann arbeitete sicherlich nicht in dem Hotel, so wie der gekleidet war. Ihn würde ich direkt als Rocker abstempeln. Sie schlossen die Tür und kamen dann zu mir rüber. „Emilia. Das ist Ben, ich habe schon gestern von ihm erzählt.“ „Ah, ja.“ Ich lächelte und reichte dem Herren meine Hand, die er umgehend ergriff und an seinen Mund führte um sie zu küssen. „Willkommen in der schrägen Familie, Süße.“ Ich schüttelte den Kopf und entzog ihm meine Hand und sah dann die drei Herren genauer an, alle waren wirklich groß. Dazu sahen sie alle unglaublich gut aus. Ich lächelte sie an und atme dann tief durch. „Ich bin noch wirklich neu in dem ganzen Gebiet und hoffe auf Unterstützung. Immerhin bin ich die Jüngste von uns.“ „Das Stimmt.“ Als Benjamin sprach setzte er sich hin und sah unter die Hauben von dem Tablett. „Heute sollst du also erst einmal lernen zu essen ohne zu kotzen?“ Ich nickte und setzte mich auf einen der Stühle, während auch Leon und Maxwell platz nahmen. Noch einmal sah ich alle an. Eigentlich sollte ich mich unwohl fühlen, doch wirkten diese Männer beruhigend auf mich. Ben stellte einen Teller mit Rührei und Toast vor mir und ich sah dann zu den anderen. „Also Süße. Eigentlich sind wir praktisch tot und kaum eine Funktion in unseren Körper läuft noch normal. Dennoch atmest du gerade richtig?“ Ich nickte. „Genau, dein Verstand sagt dir du müsstest das tun um zu leben, da es so dein ganzes Leben lang war. Normal brauchst du nicht mehr zu atmen und würdest dennoch weiterhin existieren ohne zu sterben.“ Jetzt wo er es sagte, mir wurde die Luft nicht knapp wenn ich aufhörte zu atmen. Ungewohnt. „Genau Em, genauso verhält es sich auch mit dem Rest deines Körpers, du musst es praktisch befehlen zu Arbeiten. So verhält es sich mit allem in deinen Körper. Deine Lungen beim Atmen, Das Herz welches das Blut zirkulieren lässt. Sobald du dein Herz arbeiten lässt zirkuliert das Blut und hält deinen Körper warm und auf eine gesunde Farbe, es lässt dich weiterhin Menschlich wirken. Genauso musst du das auf deine anderen Körperfunktionen anwenden.“ Ich nickte zum Verständnis und merkte wie meine Lungen sich immer wieder füllten, sowie das Blut durch meinen Kreislauf tanzt. Ich konzentrierte mich auf mein Magendarm Trakt und konnte spüren wie es sich in Bewegung setzte. Nur wenige Sekunden später knurrte mein Magen auf. Die Männer lachten auf und ich lief knallrot an. „Ja genau so Darling. Du wirst zwar nie hunger nach dem Menschlichen Essen verspüren, dennoch wenn man nicht auffallen will muss man hin und wieder was normales essen. So kannst du das einfach an und ausschalten wie es dir passt.“ Vorsichtig nahm ich mir etwas von dem Rührei und steckte es mir in den Mund und tatsächlich. Selbst die Geschmacksknospen nahmen alles wahr. Ich stöhnte genüsslich auf und schloss die Augen. Als ich meine Augen wieder öffnete starrte ich in entsetzte Gesichter. „Was?“ Mit vollen Mund zu reden war zwar unhöflich, aber das war mir egal. „Baby wie kann so ein Bissen Essen nur so heiß sein?“ Ich blinzelte und sah wie Leon seinen Kopf in seine Hände stützt. Ich unterdrückte ein lachen und lächelte dann nur entschuldigend. „Sorry Jungs.“ Nun lachten Ben und Max leicht auf und schüttelten amüsiert den Kopf. Dennoch genoss ich weiterhin mein Rührei und das Buttertoast, während auch die Herren sich über den Rest des Essens her machte. Leon holte währenddessen ein Tetrapack aus der Minibar und stellte vier Gläser dazu auf den Tisch. Fragend sah ich ihn an als er schon die Gläser füllte. Anschließend reichte er mir eins. Als ich daran roch wusste ich sofort was es war. Blut. „Frühstück ist die wichtigste Mahlzeit des Tages Emilia.“ Ich schüttelte Amüsiert den Kopf und nippte an dem Glas und seufzte erneut wohlig auf. „Em, sowas solltest du wirklich unterlassen wenn du drei Raubtiere am Tisch hast.“ Verständnislos sah ich zu Max. „Wir sind zwar tot aber dennoch Männer, die auch nach dem ableben gewisse Triebe haben.“ Ich zuckte nur mit den Schultern und erwiderte keck. „Dann solltet ihr lernen damit zu Leben, Jungs.“ Die Stimmung war angenehm und ich fühlte mich immer besser. Nachdem die leeren Teller wieder auf dem Servierwagen verschwanden schwang die Stimmung ein wenig in mir, was den Männern nicht verborgen bleibt. „Em?“ „Ich würde gerne wissen wie es nun weiter gehen wird? Schließlich denkt die halbe Welt ich sei tot, ich kann nicht einfach wieder so auf die Straße gehen...“ „Nun Emilia, zuerst werden wir dir ein paar Sachen beibringen. Dafür gehst du heute mit Benjamin in die Wälder. Dort zeigt er dir deine Kraft zu kontrollieren, sowie dein Gehörsinn, die Schnelligkeit und vor allem die Gedankenmanipulation. Währenddessen werden ich und Maxwell die richtigen Leute beeinflussen das dein Tot nur vorgetäuscht gewesen wäre um den Täter aus der enge zu locken.“ Ich nickte und sehe Leon an das er noch mehr hatte. „Gestern waren zwei Beamte im Unternehmen gewesen und haben Fragen gestellt. Du musst wissen das wir ab und an Schicksale der Menschen sehen können. So hatte ich auch vorgestern deines Gesehen, wie du in den Tot gestürzt bist...“ „Deswegen warst du auch da. Ich hab mir das nicht eingebildet?“ „Nein, Ich habe schemenhafte Bilder gesehen und als gestern die beiden im Unternehmen waren kam mir ein Gesicht besonders bekannt vor. Ich hatte ihn dann kurz darauf nochmal in den Bildern gesehen von deinem Schicksal. Du hast ihn geküsst u...“ „Stop. Ich kann es mir denken. Michael Grey ist der Albtraum von dem wir hier reden. Er war es der vor einigen Jahren meine Familie, Freunde und meinen Verlobten getötet hatte und mich immer wieder hat zusehen lassen um mich zu brechen. Ich war über Monate in meinem eigenen Keller gefangen, wurde Misshandelt, die pure Folter. Dennoch war er ein Mann der mich einfach nur besitzen wollte, warum auch immer. In der Zeit habe ich mir außerordentliche schauspielerische Fähigkeiten angeeignet und er ist zweimal darauf reingefallen. Damals kurz vor meiner Flucht als ich ihn überzeugt hatte ganz ihm zu gehören und ich nach Monaten wieder in meinem Bett schlafen durfte. Ich hatte ihn verführt und an mein Bett gefesselt, ehe ich abgehauen war. Seine Worte von damals verfolgen mich noch. ‚Meine Süße Mia, ich finde dich überall‘. Ich habe Jahre in Angst verbracht, bin geduckt durch die Welt gegangen und habe gelernt mich zu verteidigen. Doch wie kommt man gegen einen Psychopathen an der gelernter FBI Agent ist? Gerade als ich mich wieder in Sicherheit wog, Menschen wieder an mich ran gelassen habe, war er wieder da, tötete die Menschen die mir nahe standen und wollte mich wieder an sich ketten. Mein letzter Ausweg um mich und andere Menschen zu schützen war die Flucht nach vorne. Du hast richtig gesehen Leon, ich habe ihn geküsst und er hat mir so leicht geglaubt. Als dann der Moment seiner Unachtsamkeit kam habe ich mich von meinem Balkon gestürzt und ich würde es jederzeit wieder tun.“ Die Herren hatten mich nicht eine Sekunde aus den Augen gelassen und nickten dann leicht, ehe sie Blicke austauschten. „Großen Respekt für so viel Mut Em.“ Die anderen stimmten Max zu und lächelten mich dann an. „Gut Emilia. Du wirst deine Rache bekommen. Ich wette sobald herauskommt das du nicht tot bist werden die beiden Kommissare auftauchen um mit dir zu reden. Was würde ihn denn richtig reizen?“ Ich grinste leicht und sah die Männer kurz an. „Ein Mann in meinem Leben, der nicht er ist. Er teilt nicht gerne.“ „Habe ich mir irgendwie gedacht. Denn bei dem Gespräch gestern mit ihnen wollte ich ihn etwas ausreizen und er war nicht begeistert es zu hören.“ Nun wurde ich neugierig und sah ich fragend an. Ich hörte zu wie Leon das Gespräch wieder gab und nickte dann. „Ja er wollte mich definitiv Mia nennen, so hat er mich immer genannt.“ Die Männer unterhielten sich kurz darauf über ein anderes Thema und ich sah zu den Tüten am Servierwagen und nahm sie mir um hinein zu gucken. Als ich den einen Schuhkarton anhob quietschte ich vergnügt auf. Umgehend holte ich den Karton heraus und nahm die schwarzen Samtstilettos heraus. Umgehend schlüpfte ich herein und sie passten wie angegossen. Auch den Zweiten zog ich an, ehe ich mich erhob und einige Schritte ging. Seit Jahren trug ich keine hohen Schuhe mehr um stets laufen zu können wenn mich jemand verfolgte. Aber ich liebte solche Schuhe. Sie machten mich direkt zwölf Zentimeter größer, zeigten ein wenig haut, während sie mein Outfit perfekt ergänzen. Dazu bewegte man seine Hüften ganz automatisch im Rhythmus. Als ich mich schwungvoll wieder zu den Männern umdrehte und eine Hand in die Hüfte legte schmunzelte ich. „Fehlt nur noch die Unterwäsche, dann wäre alle perfekt.“ Kaum waren die Worte draußen, viel mir auf was ich da gerade gesagt hatte. Es dauerte nur wenige Sekunden bis mein Kopf glühte. Verdammt Emilia! Erst denken dann reden! Ich spürte die intensiven Blicke der Männer und räusperte mich leicht. „Vergesst es einfach.“ „Och Baby, ich wüsste nun zu gerne, was in deinem hübschen Kopf vor geht.“ Ich boxte Ben an die Schulter und verdrehte die Augen, ehe sich auch Leon erhob. „Ich mach mich eben fertig, dann können wir gleich los. Max du kannst die beiden ja in Zwischenzeit schon einmal in den Wald schaffen. Fragend sah ich zu wie Leon im Bad verschwand und sah dann wie Max aufsteht und zu mir rüber kommt. Auch Ben erhob sich und legte die Hand auf die Schulter von dem Hühnen, während mir dieser die Hand reicht. „Ich beiße nicht, Em.“ „Lüg doch nicht Max.“ Nun lachte er auf und nahm einfach meinen Arm. Sekunden später fand ich mich im Wald wieder und keuchte erschrocken auf. „Was war das?“ „Ich kann mich durch die Weltgeschichte teleportieren Em. Was meinst du wie ich in euer Hotelzimmer gekommen war?“ Begeistert sah ich ihn an. „Wow ihr drei habt echt Hammer Fähigkeiten. Ich bin gespannt was ich für eine haben werde.“ „Das sind wir auch. Ich hole euch ab sobald Leonard ich und ich fertig sind. Dann kannst du dir auch Unterwäsche kaufen gehen Em.“ Wieder wurde ich rot und die beiden Herren lachten. Ich bezweifle das ich das jemals weg bekommen würde. Max verabschiedete sich und war Sekunden darauf in Rauch verschwunden. Mein Blick ging zu Benjamin der mich grinsend ansah. Ich verengte sofort meine Augen. „Denk nicht einmal daran. Leon hat mir gesagt das du durch die Weltgeschichte vögelst. Ich bin Sperrzone, kapisch?“ Er seufzte theatralisch und grinste dann. „So schade.“ Ich schnaubte und dann wurde er ernst. „Nun Gut. Wir fangen mit der Kraft an. Die musst du vor allem gegenüber Menschen im Zaum halten. Meistens steigert diese je nach Laune und passiert aus dem Impuls heraus, deswegen musst du dich lernen zu beherrschen. Du wirst dich immer konzentrieren müssen um nicht einen Becher zu fest zu drücken oder wegen beschissenen Autofahrern dein Lenkrad aus der Angel zu reißen.“ Ich lachte leicht ehe er zu einem Baum geht und dagegen drückt. Er wackelt nur ein wenig. „So muss das aussehen. Ich konzentriere meinen Kopf auf mein Tun und es wirkt Menschlich. Genauso wie das Atmen und das schlagende Herz.“ Ich nickte und sah zu wie er kurz darauf mit wenig Kraftaufwendung den ganzen Baum entwurzelte. Ich blinzelte und nickte anerkennend. Dann deutet er mir an es auch mal zu versuchen. Also ging ich zu einem Baum rüber und legte meine Hand dagegen. Sofort begann er sich zu biegen und ich atmete tief durch und besann mich. Eine Frau dürfte den Baum kaum zum Wackeln bringen. Also. Ich leckte mir über die Lippen und stemmte mich gegen den Baum und drückte, doch nichts geschah. „Sehr gut, du lernst schnell. Max hat ewig dafür gebraucht.“ „Bei dem Proll wundert mich das nicht.“ Wieder lachte Ben und kam dann rüber. Ich sah runter zu meinen Schuhen und hatte jetzt schon kleine Äste darin und versank ich ständig mit den hacken. „Dieser Wald ist nicht für diese Schuhe gemacht.“ „Ja wir machen das nun eh noch mit der Geschwindigkeit, dann sind wir auch bald wieder aus dem Wald raus.“ Ich nickte und sah ihn wieder an. „Das ist totale Kopfsache.“ „Ich hatte das schon einmal, wo ich aus der Gerichtsmedizin gelaufen bin, es hatte nur eine Sekunde gedauert, wenn überhaupt. Ich wusste nicht was da passiert war.“ „Ja genau. Wir laufen jetzt gleich los, du wirst es merken.“ Ich nickte und er deutete in eine Richtung. „Dort lang, nach ein paar Meilen kommt eine Klippe, dort musst du auf den Punkt anhalten.“ Wieder nickte ich ehe er auch schon los rannte. Ich selber schlüpfte aus meinen Schuhen und seufzte leise aus. Danach lief ich los, kurz darauf spürte ich es. Mein Körper war im Einklang und ehe ich mich versah flog alles in Zeitlupe an mir vorbei. Ich rannte über Baumstämme, unter tiefen Ästen durch immer weiter. Es war so berauschend und ich fühlte mich so unglaublich frei. Ich kam aus den Wald und vor mir war direkt die Klippe und ich bremste umgehend ab und bleib unmittelbar vor der Klippe stehen. Erschrocken atmete ich aus und schmunzelte als ich ein paar Steinchen in die Schlucht fallen sah. „Na? Wie war es?“ „Berauschend.“ „Genau, es geht in Geist und Blut über, es gehört zu uns.“ Ich nickte und lächelte Benjamin an. „Du siehst zwar aus wie der größte Badboy aber du bist eigentlich ganz nett.“ „Lass das Bloß nicht meine Frauen hören.“ Er lachte und ich schüttelte den Kopf. Kurz atmete ich tief durch und sah dann wieder in die Schlucht. „Wie bist du gestorben?“ „Vor vierhundertfünfzig Jahren wurde ich gefoltert. Ich wurde angezündet, gesteinigt und dann fast ertränkt. Irgendwann haben sie mich einfach in meiner Zelle verrecken lassen, bis ich wieder auferstanden war. In der Burg damals, ich weiß gar nicht mehr genau wo die war. Ich habe jeden Bewohner abgeschlachtet und leiden gelassen für das was sie mir angetan haben.“ „Oh.“ „Ja Süße, das war alles nicht so einfach. Ich alleine gegen eine ganze Armee, deshalb bin ich kaum noch schmerzempfindlich sooft, wie ich dabei verletzt wurde.“ „Ein richtiger Soldat, hm?“ Erneut lachte er und stellt sich neben mich und sieht hinunter ins Meer. „Der Soldat bei uns ist Maxwell, er war mal ein Navy Seal.“ „Ach herrje. Deswegen ist das so ein Proll.“ Ben lachte laut auf und schüttelte amüsiert den Kopf. „Du bist echt herrlich Lia.“ „Lia?“ „Jop, Emilia ist mir zu lang. Und das ich dich immer Süße, Kleine oder Darling nenne passt irgendwie nicht, dafür hast du dir zu viel Respekt erarbeitet.“ „Soll das jetzt ein Kompliment sein Ben?“ Er zuckte mit den Schultern und ich verdrehte die Augen. Max nennt mich Em und Ben Lia, die Kurzformen meines Namen werden immer absurder. Ben und ich blieben noch eine weile und trainierten meine Fähigkeiten noch ein wenig.

 

Es dauerte noch eine Zeit bis auf einmal Max direkt vor mir Stand und ich mich so heftig erschrecke, das ich zurück sprang. Nur hab ich vergessen, das hinter mir nichts mehr war. Ich versuche mich irgendwie zu halten und kneife dann noch die Augen zusammen. Ich wusste nicht wie mir geschah.

 
 

 

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Leon

 

 

 

Nachdenklich sah ich aus dem Fenster. Es war alles nach Plan verlaufen und die Medien waren wieder im Rummel und suchten nun nach der noch lebenden Emilia. So war es gut, dachte ich mir ehe ich mich umwandte und einen Schritt trat, ehe ich kurz darauf Emilia auf mich zufliegen sah und sie reflexartig auffange, ehe wir zusammen auf dem Boden landeten. Sie direkt unter mir und ich zwischen ihren Beinen. Meine Arme stützte ich neben ihr ab. Mit Schreckens geweiteten Augen starrt Emilia mich an. „Sorry Leute, ich wollte nur verhindern das Em die Klippe runter fällt. Ich hole noch eben Ben ab.“ Damit war Max auch schon verschwunden und ich seufzte auf. Es dauerte nur Sekunden bis er wieder da war und Ben im Schlepptau hatte. „Was ist hier denn passiert?“ Vorsichtig löste ich mich von Emilia und erhob mich, ehe ich mir den Staub ab klopfte. „Ich hab Em direkt in seine Arme geworfen.“ Beide fingen an zu lachen und ich verdrehte nur die Augen leicht genervt. Ich half Emilia hoch und musterte sie ehe ich meine Augenbraue hob. Sie sah echt dreckig aus und sie trug ihre Schuhe nicht mehr. Nein die hatte Ben in der Hand. Fragend sah ich ihn an und er zuckte wie so gerne mit den Schultern. „Emilia, vielleicht solltest du dich frisch machen gehen. Hast du noch wechsel Klamotten?“ Sie sah an sich herunter und überlegte dann ehe sie ihre Augen weitete. Ich runzelte die Stirn und sah zu wie sie sich ihre Schuhe von Ben stibitzt und ins Bad verschwindet. Als ich zu den anderen beiden sah zuckten die nur mit den Schultern. Nagut, wir werden es noch erfahren. Ich setze mich mit den Jungs an den Tisch und sah zuerst zu Benjamin. „Sie macht sich gut, ich denke sie hat schnell den Bogen raus und passt sich gut an. Eine Andeutung ihrer Fähigkeit haben wir bisher nicht.“ „Das ist doch schon mal gut, wie sieht es mit der Manipulation aus?“ „Das müsstest du mal mit ihr machen, wir haben Draußen keine Wanderer gesehen zum üben.“ Ich nickte nur und sah dann kurz zu Maxwell. „Wir haben in der zwischen zeit einiges geklärt. Emilia ist nicht gestorben, es wurde nur vorgetäuscht für den Täter, es ist auch bereits durchgesickert und die Medien zerreißen sich dadurch. Maxwell wird nun vorzugsweise Emilia überall hin begleiten als Bodyguard. Schließlich wird der Täter sie ja sicherlich angreifen wollen und so etwas, du verstehst schon.“ Ben nickte und sah kurz zu Max. „Dich im Anzug und schwarzer Brille? Davon musst du mich noch überzeugen.“ „Sie werden es schon alles besorgen. Ich gehe gleich ins Büro zum Arbeiten und Max geht mit Emilia in die Stadt, damit sie sich eindecken kann. Ihre Wohnung ist leider nicht mehr bewohnbar. Offensichtlich wollte Michael Spuren beseitigen und hat die Wohnung in Brand gesteckt. Somit soll sie sich kaufen was sie will.“ Ich schob Max meine American Express Karte hin, die er nickend an sich nahm. Kurz darauf hörten wir die Badezimmertür und sahen dort hin. Ich starrte auf Emilia und öffnete den Mund. „Emilia. Sag nicht du...“ Sie wurde rot und zog an dem Kleid herum. „Das war das einzige was noch da war.“ Sie nuschelte ein wenig und sah leicht verlegen aus. „Du hast immer noch keine Unterwäsche...“ Verflucht, ich wandte mein Blick ab und vergrub mein Gesicht in meine Hände. Diese Frau brachte mich noch zur Verzweiflung. Als ich mein Kopf wieder hob sah ich dieses eindeutig zweideutige grinsen in den Gesichtern der Männer. Danach sah ich wieder etwas böser zu Emilia, die langsam näher kommt. „Oh man, Emilia. Du machst mich Fertig. Bitte geh dir gleich als erstes Unteräsche kaufen.“ Nervös kaute sie auf ihrer Lippe herum. Das Blaue Kleid war echt hübsch und eng anliegend. Ich hoffte nur das keiner tiefere Einblicke bekommen würde. Ben erhob sich und ging zu Emilia rüber. „So Lia, ich bin wieder weg. Ich kann meine Frauen nicht solange alleine lassen. Wir sehen uns.“ Sie lächelte ihn warm an, ehe sie ihm einen Kuss auf die Wange nahm. „Benimm dich Ben.“ „Zu Befehl Mylady.“ Sie lachte leicht, ehe Ben sich auch von uns verabschiedete und verschwand. Emilia setzte sich zu uns an den Tisch und überschlug ihre Beine. Alleine bei dem Wissen, das sie kein Höschen trug wurde ich unruhig. „Also Emilia.“ Umgehend hatte ich ihre Aufmerksamkeit. „Es ist alles geregelt. Die Medien reißen sich schon. Bis das mit Michael geregelt ist wirst du erstmal immer mit Maxwell unterwegs sein als dein Bodyguard. Ich gehe gleich ins Büro, wo ich nichts wissend Arbeiten werde. Michael und der Kommissar haben sich nachdem das bekannt wurde auch schon für später angemeldet, sobald sie da sind gebe ich Maxwell Bescheid, das ihr zu mir kommt. Solang kannst du dir neue Kleidung besorgen und so...“ „Aber ich hab doch noch..“ „Nein Emilia. Michael hatte wohl Lunte gerochen und hat deine ganze Wohnung in Brand gesteckt, alle Spuren sind somit weg.“ „Und meine ganzen Sachen ebenfalls...“ „Genau.“ Tief seufzte sie aus und sah dann zu Maxwell, dieser nickte nur und lächelte leicht. „Also gut. Jetzt wird wieder geschauspielert. Und es geht für dich in Ordnung wegen den Kleidungsstücken Leon?“ „Ja Emilia. Gib mir die Kreditkarte später wieder, sie läuft unter einem anderen Namen, niemand soll wissen das ich mit involviert bin. Also bin ich in der Firma wieder Herr Dixon für dich.“ „Alles klar Sir, Herr Dixon.“ Sie schmunzelte und es steckte an. Danach erhob ich mich und verabschiedete mich, ehe ich ins Büro fuhr. Davor tummelten sich schon sämtliche Pressemitglieder.

 

Kaum bin ich zur Tür rein kommt schon Melanie Summers auf mich zu geeilt. „Haben sie schon gehört?“ „Was denn?“ „Emilia lebt, ihr tot wurde nur vorgetäuscht!“ „Wie?“ „Das ist überall in den Medien. Ich freue mich so!“ „Das muss ich mir gleich mal ansehen.“ Und damit ging ich zu den Aufzügen. Die Stimmung war heute so anders als gestern, zwar war sie immer noch bedrückt, dennoch war dort mehr Hoffnung drin. Anscheinend war Emilia hier sehr beliebt. Ich fuhr hoch in die Chefetage und stieg dort aus dem Aufzug und steuerte direkt den Konferenzsaal an, der mir zurzeit als Büro diente. Als ich mich hinsetzte und den Laptop öffnete sollte ich eigentlich anfangen zu Arbeiten, doch war ich mit meinen Gedanken ganz woanders. Emilia war wirklich eine unglaublich starke Frau bei dem was sie durchgemacht hatte. Ich öffnete den Browser auf meinem Laptop und suchte Online nach den berichten von damals. Es gab davon so viele. Unglaublich viele. Ich überflog jeden einzelnen davon. Selbst Bilder von Emilia im Krankenhaus waren dabei und bei den Bildern gefror mir mein totes Blut. Umgehend klappte ich den Laptop zu, der danach zusammen bricht. „Scheiße.“ Ich knurrte leise und fegte den Laptop vom Tisch ehe ich aufstand und zum Fenster rüber ging um hinaus zu sehen. Die letzten Jahrhunderte habe ich immer ruhig vor mich hin gelebt und niemanden an mich ran gelassen bis auf Max und Ben. Doch bringt mich Emilia nur so durcheinander, das altes wieder hoch kam und ich meine Kontrolle verlor. Ich atmete tief durch und fuhr mir durch die Haare. Ich sollte unbedingt die Sache mit dem Michael schnell beenden damit ich zurück nach Seattle könnte. Bis dahin wird sie sicherlich alles wichtige beherrschen und kommt dann gut alleine zurecht. Notfalls können auch Maxwell und Benjamin aushelfen wenn was ist. „Mister Dixon?“ Diese liebliche Stimme riss mich aus meinen Gedanken und ich wandte mich um. In der Tür stand eine junge Frau mit kurzen schwarzen Haare und einer Brille auf ihrer Nase. „Hm?“ „Mein Name ist Caroline Andrews. Mein Büro ist direkt unter diesem Konferenzsaal. Ich habe etwas krachen gehört, geht es ihnen gut?“ Ich deutete auf den Laptop und seufzte dann aus. „Mich überkam es einfach. Manchmal hat man ja solche Momente.“ „Schon gut Sir. Ich nehme den mit und bringe ihnen gleich einen Neuen.“ „Danke.“ Ich wandte mich wieder ab um weiter nach zu denken, ehe ich ein zischen höre und nur kurz darauf frisches Blut roch. Süßes köstliches Blut. Ich drehte mich um und sah zu der jungen Frau die den halben Boden voll tropfte. Schnell wandte ich mich ab und atmete tief durch. „Alles in Ordnung?“ „T...Tut mir Leid Mister Dixon.“ Ich ruf mich zur Besinnung und atmete tief durch, bevor ich meinen atmen anhielt und rüber zu ihr gehe. „Entschuldigen sie sich nicht dafür Miss Andrews.“ Ich ging in die Hocke und sehe das es ihre halbe Hand erwischt hat. Mein Instinkt rebelliert gegen meinen Verstand und ich musste meine Reißzähne kontrollieren. „Sie sehen blass aus Sir.“ „Ja ich kann kein Blut sehen.“ Ich reichte ihr mein Taschentuch, welches sie sich sofort auf die Wunde drückte. Mir wurde so schlecht und dazu fühlte ich mich so ausgehungert. „Sie sollten schnell ins Krankenhaus, es muss sicherlich genäht werden.“ „Ab...“ „LOS!“ Erschrocken sah sie mich an, bevor sie aus dem Zimmer eilte und ich mich hin setzte und meinen Kopf gegen die Wand lehnte. Verdammte Scheiße. Wenn es für mich schon so unglaublich schwer war in meinem Alter, wie soll es dann Emilia ergehen in solchen Situationen. Wir können sie nicht alleine lassen, zumindest nicht die ersten hundert Jahre. Ich schloss meine Augen und versuchte mich zu beruhigen. Nach einigen Minuten erhob ich mich und verließ den Raum. Sofort erhob sich Miss Summers von ihrem Schreibtisch und sah mich an. „Sir, Alles in Ordnung?“ Ich seufzte leise. „Nein, Miss Andrews hat sich verletzt als sie den kaputten Laptop mitnehmen wollte, kümmern sie sich bitte darum?“ Umgehend nickte sie und machte sich gleich daran. Währenddessen ging ich in die Cafeteria und holte mir einen Kaffee.

 

Die Stunden vergingen schnell und ich quartierte mich in einem anderen Konferenzsaal ein, der etwas kleiner war. Ich arbeitete so gut es ging und vernahm es nach einer weile an der Tür klopfen. „Herein.“ Forderte ich direkt auf und als ich mein Blick hob sah ich Michael Grey und Kommissar Smith auf mich zu kommen. Umgehend erhob ich mich und schüttelte ihnen die Hände. „Guten Tag Herr Dixon, haben sie es auch schon erfahren?“ Ich lächelte leicht und nickte daraufhin. „Ja das habe ich und ich freue mich das es der Frau Clark gut geht und es nur vorgetäuscht war.“ Wir setzten uns und ich tippte unter dem Tisch schnell eine Nachricht an Maxwell. „War die Frau Clark denn schon bei ihnen gewesen?“ Ich sah zu Michael, der mir diese Frage stellte und schüttelte den Kopf leicht. „Nein, bisher nicht. Ich warte nur darauf das sie herkommen würde um sich zu erklären. Mir wurde aber gesagt, sie würde heute hier herkommen.“ Umgehend sah der Kommissar auf seine Uhr und nickte leicht. „Es ist bereits halb Sechs, soweit ich weiß schließen sie hier um Sechs?“ „Das ist richtig.“ „Okay dann müsste sie ja eigentlich bald hier auftauchen, wenn sie nichts dagegen haben, würden wir hier mit ihnen warten.“ „Das ist kein Problem. Möchten sie währenddessen etwas trinken?“ „Einen Kaffee wenn sie haben.“ Ich nickte dem Herrn Smith zu und sah dann zu Michael. „Und für sie Herr Grey?“ „Nichts.“ Erneut nickte ich und stand auf um den Raum zu verlassen und nur drei Minuten später mit einem Kaffee den Raum zu betreten. Ich reichte den Kaffee an den netten Kommissar und setzte mich wieder. Wir unterhielten uns noch einige Minuten und ehe es wieder an der Tür Klopfte und ich aufsah. „Herein.“ Kurz darauf wurde die Tür von Maxwell geöffnet und ich staunte nicht schlecht. Er war herausgeputzt und hatte eine unergründliche Miene. An ihm vorbei marschierte Emilia und ich stockte. Sie hatte sich umgezogen und trug nun einen Bleistiftrock in Schwarz, der einen hohen schnitt an ihrem Bein hatte, der etwas von den Strapsen zeigte. Ihre langen, wirklich langen Beine waren in Nylon gehüllt und an ihren Füßen trug sie Mörder Pumps. Sie trug eine Weiße Bluse durch die ganz leicht – natürlich beim genauen hinschauen – ihren schwarzen Spitzen BH sehen konnte. Sie zeigte ein leichtes Dekolleté und kam zögerlich näher. Sie war leicht geschminkt und ihre Augen waren deutlich hervor gehoben. Außerdem war sie beim Friseur gewesen, denn ihre Haare waren ein Stück kürzer und perfekt sitzende Locken. Dieses Bild haut mich wirklich um. Ich rang mit der Fassung als ich aus den Augenwinkeln das Grinsen von Maxwell bemerkte und erhob mich um Emilia die Hand zu reichen. „Frau Clark. Schön das sie hergefunden haben.“ Ich lächelte sie leicht an und sie griff nach meiner Hand und lächelte selber. „Danke Herr Dixon, und ich bitte vielmals um Verzeihung für diese Farce.“ „Kein Problem, ich kann es verstehen. Darf ich vorstellen. Das sind der Herr Kommissar Smith und Herr Grey vom FBI, die kümmern sich um deinen Fall.“ Umgehend reichte sie den beiden Männern die Hände, wobei ich genau beobachten konnte, wie Michael Emilia mit seinen Blicken auszog. Selbst der Herr Kommissar wurde ein wenig verlegen. Emilia setzte sich auf den letzten freien Platz zwischen mir und Michael, während Maxwell sich neben der Tür stellte. „Das ist übrigens Maxwell, er wurde mir gestellt als Personenschützer, schließlich bin ich noch immer in Gefahr.“ Bei ihren letzten Worten sah sie deutlich zu Michael rüber, der sie nicht eine Sekunde aus den Augen ließ. Das gefiel mir nicht wirklich und ich wandte mich der Frau neben mir zu, wobei ich darauf achte so charmant wie möglich zu sein. „Miss Clark, darf ich ihnen etwas zu trinken anbieten?“ Umgehend sah sie zu mir und schaute spielerisch unter ihren langen Wimpern zu mir herauf. Wow. Die Frau weiß wie man jemanden in den Bann zieht. Sie lächelte ein wenig ehe sie rüber zu Michael sah, der deutlich seine Augen verengte. „Danke Nein, Herr Dixon Sir.“ Sie strich sich eine ihrer Prachtlocken hinter ihr Ohr und sah dann zu dem freundlichen Kommissar, der auch ganz in ihren Bann gezogen wurde. „Es tut mir sehr Leid für ihre Umstände Herr Kommissar. Ich hoffe mein Fall bereitet ihnen keine schlaflosen Nächte.“ Wie machte sie das? Alleine bei dem klang ihrer Stimme regte sich jeder tote Zentimeter in meinem Körper. „Nein Nein, Miss Clark. I...“ „Nennen sie mich ruhig Emilia Herr Kommissar.“ Erneut lächelte sie charmant und ich konnte sehen, wie der Angesprochene leicht verlegen wurde. „Nun gut.“ Kurz räusperte er sich, denn seine Stimme klang etwas brüchig. „Ich habe ein paar Fragen Emilia.“ „Nur zu.“ „Wissen sie wer der Täter war, der in ihre Wohnung eingedrungen war?“ „Nein, Herr Kommissar. Es war stockfinster und ich fühlte mich auf einen Schlag unwohl und ergriff sofort die Flucht.“ Ich sah zu wie Michael der Unterhaltung schweigend folgte, während Emilia und der Kommissar sich über den Abend unterhielten und er sie auch über den Zustand ihrer Wohnung informierte. Sie vergoss sogar ein paar Tränen und sie spielte diese Rolle perfekt. „Glauben sie wirklich es war der gleiche Täter wie damals, Emilia?“ Umgehend nickte sie und schluchzte leicht auf. Wortlos reichte ich ihr ein Taschentuch und sie wischte sich die Tränen weg. „Ja es kann nur er gewesen sein, schließlich hat er mir damals ja gedroht das er wieder kommen würde.“ „Haben sie denn andere Feinde?“ Umgehend schüttelte sie den Kopf. „Nein, niemals.“ „Das Glaube ich auch nicht Herr Kommissar, sie ist unter den Mitarbeitern sehr beliebt und sie freuen sich schon alle wenn sie wieder zur Arbeit kommt.“ Kurz sah ich zu Emilia und sie sah mich an und lächelte ein wenig. Der Kommissar nickte und erhob sich. „Ich habe keine weiteren Fragen mehr Emilia. I...“ „Ich hätte da noch eine.“ Umgehend sahen wir alle zu Michael und er musste sich deutlich beherrschen nicht zu grinsen. „Wo kommen sie zurzeit unter, damit wir sie finden können, wenn wir noch etwas wissen müssen.“ Ich sah wie Emilia leicht ihre Lippen schürzte. Ich konnte mir vorstellen, wie es in ihrem Kopf ratterte. „Ich habe erst vor wenigen Stunden ihm Loéws eingechekt. Zimmer 1411.“ Ich unterdrückte ein schmunzeln und sah dann zu Emilia. „Da wohne ich zurzeit auch, schönes Hotel.“ Nun strahlte sie mich an und ich schmunzelte dann doch. „Vielleicht sieht man sich dann ja mal.“ „Bestimmt, schließlich bewohne ich Zimmer 1412.“ Nun lachte sie ein wenig und ich stimmte mit ein. „Was für ein Zufall.“ „Stimmt.“ Michael erhob sich schnell und warf dabei fast den Stuhl um, ehe er nur noch nickte. „Danke für ihre Zeit, Herr Dixon, Miss Clark. Wir melden uns und passen sie gut auf sich auf.“ Damit verschwand Michael auch schon aus den Raum. Wir erheben uns ebenfalls und sahen dann zu dem Kommissar der nur den Kopf schüttelte. „Er ist immer so ein Miesepeter. Aber er hat recht. Passen sie gut auf sich auf Emilia. Er kann überall sein. Wenn etwas ist melden sie sich.“ Damit reichte er ihr eine Visitenkarte und sie nickte sofort. „Werde ich, danke vielmals.“ „Ich habe zu danken.“ Danach verabschiedete er sich und verließ ebenfalls den Raum und ich schloss die Augen. Maxwell gluckst leise vor sich hin. Dann sah ich zu Emilia die mich angrinst. Das grinsen war ansteckend und ich schüttelte nur mit dem Kopf. „Zufall?“ Nun lachte sie ein wenig und ich seufzte. „Dann passen sie gut auf sich auf Miss Clark.“ Ich sah sie ernst an und wandte mich um um zu gehen. „Immer, Mister Dixon, Sir.“ Ich hörte deutlich diesen Unterton in ihrer Stimme, der das ganze ein wenig ins lächerliche ziehen sollte. Nur schüttelte ich wieder den Kopf und verließ dann das Büro. Als ich zu meinem Wagen ging sah ich einen Zettel hinter der Windschutzscheibe hängen und fischte ihn heraus.

 

Sie gehört mir.

 

Mehr war da nicht drauf. Ich sah mich um und schüttelte den Kopf, ehe ich in meinen Wagen stieg und zurück zum Hotel fuhr. Nun sollte das Spiel gegen Michael Grey beginnen. Wir waren bereit.

 
 

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Emilia

 

 

 

„Voller Erfolg, Em.“ Ich sah rüber zu Max und seufzte leise aus. Michael heute zu sehen hat einiges aufgewühlt, all die Bilder. Sein tun, meine Freunde und Familie. Dann saß er nur da und hat mich angestarrt. Zum ende auch noch seine Frage wegen meinem Aufenthalt. Das ganze war zwar nach Plan verlaufen, aber irgendwie zu sehr nach Plan. Langsam ging ich auf meinen ‚Bodyguard‘ zu und er öffnet mir die Tür. „Wir sollten dir noch ein neues Handy besorgen und dann zurück zum Hotel.“ Ich nickte nur und verließ das Gebäude. Es war niemand mehr hier, bis auf die Wachmänner. Ich fühlte mich so unwohl in meiner Haut. Kaum sind wir aus dem Gebäude getreten fühlte ich mich beobachtet. „Geht es dir gut, Em?“ „Was?“ Ich sehe Max an und sehe seinen besorgten Blick auch durch seine Sonnenbrille. „Dein Puls.“ Erst jetzt merkte ich wie mein Herz rast. Ich schluckte und ging auf den großen SUV zu. „Ich fühl mich beobachtet, lass uns einfach schnell hier weg.“ Umgehend nickte er und öffnete mir die Tür, damit ich hinten einsteigen konnte. Als ich saß atmete ich tief durch, ehe Maxwell auf den Fahrersitz rutschte. Ohne ein weiteres Wort setzte er den Wagen in Bewegung. Während der Fahrt sah ich durch das Fenster nach draußen und schwieg vor mich hin. Das ganze ging mir doch noch mehr unter die Haut als ich gedacht hatte. Dabei ging ich davon aus, das mein Tot das geändert hätte. Ich seufzte tonlos als der Wagen wieder anhielt. „Max, wollten wir nicht ein Handy besorgen?“ Ich wandte mein Blick von der Hotelfassade ab und sah nach vorne und begegnete den grünen Augen des Hühnen. „Ja Em, doch du solltest dich ein wenig ausruhen. Ich hole dir eins und komme dann zu dir.“ Ich lächelte ihn schwach an, ehe er ausstieg um mir die Tür zu öffnen. Vorsichtig stieg ich aus dem Wagen aus und wollte mich zum Kofferraum begeben, wegen meiner ganzen neuen Sachen. „Ich bringe sie nachher mit hoch. Ich beeile mich. Nun geh schon.“ Ich nickte schwach, ehe ich mich mit einem zögerlichen Lächeln umdrehte und die Stufen zum Hotel hinauf steige. Hinter mir hörte ich nur, wie der SUV wieder davon fuhr. Mit gesenktem Kopf ging ich weiter und beachtete niemanden. Erst im Fahrstuhl atmete ich tief durch und lehnte mich an die Wand. Erst als das Ping des Fahrstuhls ertönte kam wieder Leben in mich und ich stieg aus um zu meinem Zimmer zu gehen. Als ich aufschloss und hineintreten wollte sah ich auf dem Boden eine Karte liegen. Vorsichtig hob ich sie auf und trat hinein, während ich die Tür schloss. Ich drehte die Karte um und seufzte leise.

 

Meine süße Mia, bald gehörst du wieder mir.

 

Kopfschüttelnd legte ich die Karte auf die Kommode und schlüpfte aus meinen Schuhen, ehe ich durch den Raum zum Fenster ging. Wenn das alles vorbei wäre und Michael seine Strafe hatte, sollte ich am besten verschwinden, zumindest für eine lange Zeit. Solange bis ich den ganzen Scheiß verarbeitet habe, auch wenn ich bezweifle das das jemals passieren wird. Zudem werde ich auf ewig 26 bleiben und wahrscheinlich niemals Kinder bekommen können. Damals als ich noch mit Eric verlobt war hatte ich immer die Vorstellung von einer eigenen Familie. Einen Jungen und zwei Mädchen. Die Vorstellung des älteren Bruders als Beschützer fand ich immer großartig. Niemals wollte ich auch Kinder mit jemand anderen als Eric, er war so ein wundervoller Mensch gewesen und ich hatte ihn so geliebt. Ich würde sogar fest behaupten das er die Liebe meines Lebens war und das ich nie wieder so lieben würde. Eine weile dachte ich einfach nur nach, ehe ich die Schiebetür öffnete und hinaus auf den Balkon trat um herunter zu der Straße zu sehen. Als Mensch wäre es so einfach. Nun könnte ich meinem Leben kein Ende bereiten, egal wie sehr es mir zusetzte. Ich muss lernen damit zu leben. Ich schloss die Augen und drehte mich um um mich gegen das Geländer zu lehnen. „Du sieht nicht gut aus Emilia.“ Leons Stimme ging runter wie Butter. „Alles gut.“ Mehr gab ich nicht von mir und lehnte mich zurück. Das ich mich gerade zurück wünsche zu meinem Todestag und das ich niemals wieder aufgewacht wäre sagte ich ihm lieber nicht. Doch es wäre so schön, einfach wieder zu fallen, als wäre es ein Traum gewesen und nie passiert. „Emilia?“ Ich hörte den entsetzten Laut von Leon und öffnete meine Augen. Ich viel. Wie bin ich vom Balkon gekommen? Vielleicht wäre das ganze doch einfacher als gedacht. „Verdammt!“ Ich sah zu Leon wie er die Hand nach mir ausstreckt, er wollte mich aufhalten. Nur erreichte mich seine Gravitation nicht mehr und ich viel weiter. Ich lächelte, schloss die Augen wieder und breitete meine Arme aus. Was tust du da? Bist du so feige, Emilia? Ich riss meine Augen wieder auf. Ich sollte nicht so sein. Sonst ging ich doch auch nie einer Konfrontation aus dem Weg. Ich versuchte mich irgendwo zu halten irgendwas aus mir heraus zu holen um den Fall ab zu bremsen. „Na komm schooon.“ Und im nächsten Moment hielt ich an und hing in der Luft. Ich blinzelte und sah mich um, dann merkte ich es und blickte hinter mich. Riesige Flügel prangten auf meinem Rücken, geschmückt mit weißen Federn. Ich atmete tief durch und bewegte die Flügel ein wenig. Ich drehte mich einmal und seufzte leise aus. Anschließend stieß ich mich ab und flog hoch, der untergehenden Sonne entgegen, zurück zum Hotelzimmer. „Sie ist einfach durch den Balkon gefallen Max!“ „Und du hast sie nicht aufgehalten?“ „Nein wie denn auch!“ Ich landete auf Leons Balkon und umgehend verschwanden die Flügel, bevor ich ins Zimmer trat. „Alles in Ordnung Jungs.“ Umgehend sahen mich beide an und ich lächelte schwach. „Alles in Ordnung? Was wenn dich jemand gesehen hat?!“ Daran hatte ich nicht gedacht und machte mich sofort etwas kleiner. „Tut mir Leid.“ „Tut mir Leid? Du weißt genau das Michael uns beobachtet? Da kannst du nicht einfach vom Balkon fallen und mir nichts dir nichts wieder dort landen.“ Er hielt inne und runzelte die Stirn. „Wie bist du wieder hier hoch gekommen?“ „Geflogen?“ „Em?“ „Hm?“ Ich sah fragend zu Max der selber nicht ganz auf der Höhe ist. „Ja geflogen. Das war kein Witz.“ Keiner der beiden sagte noch etwas und ich zuckte mit den Schultern, ehe ich rüber zu einer Wand ging. Vielleicht klappt das ja noch einmal? Schließlich bin ich gerade einfach durch einen festen Gegenstand durch gefallen? Dahinter wäre mein Zimmer. Ich leckte mir über die Lippen und legte meine Hand darauf und fokussierte diese. Kurz darauf verschwand meine Hand in der Wand und ich ging einfach hindurch und stand kurz darauf in meinem Zimmer. Nur Sekunden später standen Leon und Max wieder vor mir und sahen mich abwartend an. „Ich glaub ich weiß was meine Fähigkeit ist.“ „Was du nicht sagst.“ Maxwell klang etwas gehässig. So kannte ich ihn nicht. Ich seufzte leise und setzte mich auf mein Bett. „Hast du ein Handy für mich Max?“ Ich wollte nicht länger über das Thema reden, weshalb ich ein wechsel einleitete. Sofort reichte er mir mein neues Smartphone. „Es ist schon eingerichtet und unsere Nummern sind alle eingespeichert. Ich hole noch eben deine Klamotten hoch und höre mich um ob jemand etwas gesehen hatte und mache mich dann ans löschen.“ Leon nickte nur und damit verließ Max mein Zimmer. Kaum war er weg kam Leon zu mir rüber und ich merkte deutlich seinen Blick auf mir. „Was denn?“ Ich hob mein Gesicht um ihm in seines zu Blicken. Grau meets Blaugrau. „Was war das eben?“ „Ich bin durch das Gitter des Balkons geglitten und dann runter gefallen?“ „Das mein ich nicht, das hab ich ja gesehen. Aber dein Gesicht. Du wärst bereit dazu zu sterben.“ Erneut seufze ich und nahm mein Blick von ihm um auf die Hände in meinem Schoß zu sehen. „Wenn es nach mir gegangen wäre, würde ich einfach tot bleiben wollen, Flucht nach vorne ist eigentlich immer die leichteste Sache gewesen. Als ich gefallen war schien es mir so einfach, doch was war und sollte schon einfach sein? Ich bin bereit zu Kämpfen, danach kann ich immer noch verschwinden.“ Irgendwo hin wo ich ganz alleine sein werde. „Emilia, du bist nicht mehr alleine, Benjamin, Maxwell und auch ich sind immer für dich da, wir sind nun deine Familie. Wir lassen dich nicht alleine.“ Ich hob wieder meinen Blick und sah ihn an. Ich rang ein wenig mit mir, auch sie sind in Gefahr solang Michael lebt. Ich lehnte meinen Kopf gegen sein Bauch und merke seine Hand auf meinem Schopf. „Michael er.“ „Er kann uns nichts anhaben Emilia, wir sind bereits tot und sterben können wir nicht mehr. Wir sind für alles gewappnet.“ Ich schloss meine Augen und genoss diese liebevolle Geste von ihm. Sie beruhigte mich ungemein. Wie lange wir so verharrten weiß ich nicht, doch kam nach einer weile Maxwell wieder mit meinen Tüten und stellte sie ab. „So alles erledigt. Sie wurde nicht wirklich gesehen, da die Sonne nicht gerade günstig stand und alles was annähernd damit zu tun hatte ist gelöscht.“ Ich löste mich von Leon und sah zu dem Hühnen und lächelte schwach. „Danke.“ Auch er lächelte mich an und sah dann zu Leon. „Also Leon wollen wir loslegen?“ Fragend sah ich rauf zu Leon. „Ja Max, bring mich wieder in mein Zimmer.“ Er nickte nur und sah dann wieder zu mir. Seine grauen Augen glühten belustigt. „Zeit unsere schauspielerischen Fähigkeiten aus zu reizen. Ich gehe runter in die Hotelbar um was zu trinken, du kommst dann irgendwann dazu.“ Ich nickte nur und kurz darauf waren Max und Leon weg und Sekunden später war Max wieder in meinem Zimmer. „Em.“ „Max.“ „Ich denke du solltest das neue schwarze Kleid anziehen wenn du runter gehst.“ „Achso?“ Er grinste leicht und nickte. Doch ich hob nur eine Augenbraue. Er seufzte leise ergeben und setzte sich neben mich. „Ich habe schon seit über zweihundert Jahren mit Leon zu tun und die ganze Zeit über habe ich ihn nicht mit einer Frau erlebt. Doch sein Blick heute als du so in den Konferenzraum gekommen bist. Als wärst du Vorspeise, Hauptspeise und Nachtisch in einem. Vielleicht solltet ihr die Zeit sinnvoll nutzen?“ Entsetzt sah ich ihn an und stand abrupt auf. „Ist es dein ernst Maxwell?!“ Entschuldigend sah er mich an und ich schüttelte den Kopf. Umgehend schnappte ich mir meine ganzen Taschen und verschwand im Badezimmer. Der hatte sie doch nicht mehr alle. Ich stellte das Wasser in der Wanne an und sah dann in den großen Spiegel. Umgehend kam mir der vergangene Abend in den Sinne. Seine Lippen auf meinen, dieser berauschende Kuss. Ich hatte danach angedeutet das ich hunger auf ihn hatte, so wie er mich eingenommen hatte. Ich schluckte. Wäre das wirklich so verwerflich mich darauf ein zu lassen? Ich wandte mein Blick von mir ab und entledigte mich meiner Kleidung, ehe ich meine Haare hoch steckte und dann in die Wanne stieg. Entspannt lehnte ich mich zurück und grübelte noch ein wenig vor mich hin.

 

Gut eine Stunde später betrat ich mit Maxwell die Hotelbar, natürlich in dem schwarzen Kleid, welches hauteng anlag und einen tiefen Rückenausschnitt hatte. Zudem ging es mir gerade mal bis zu der Mitte meiner Oberschenkel, gerade so über die Strapsenbänder. Dazu Trug ich Dunkelblaue Pumps und Silberschmuck mit blauen Steinchen besetzt. Meine Haare waren ein wenig hoch gesteckt, sodass man einen grandiosen Ausblick auf meinen Rücken hatte, dessen Ausschnitt bis knapp an den Po ging. Als ich damit aus dem Bad gekommen war und Maxwell mich gesehen hatte musste er grinsen. Ich biss mir leicht auf meine Lippe und sah mich in der Bar um. Als ich ihn erblickte atmete ich tief durch. Auch er hatte sich umgezogen, trug einen pechschwarzen Anzug und dazu ein bordeauxrotes Hemd. Eine Krawatte trug er nicht. Einige Frauen in der Bar schmachteten ihn an wenn ich nicht aufpassen würde, würde ich noch zu sabbern anfangen. Kurz sah ich zu Maxwell, der ganz der Personenschützer war und still neben der Tür platz nahm. Gemächlich schlenderte ich rüber zur Bar und blieb neben Leon stehen. „Guten Abend Herr Dixon.“ Er schmunzelte leicht und sah dann zu mir. Ich konnte deutlich ausmachen das er schluckte und zu gern wüsste ich was er dachte. „Guten Abend Miss Clark.“ Ich sah durch meine langen Wimpern zu ihm auf und lächelte ihn an. „Darf ich mich zu ihnen setzen?“ „Gerne.“ Vorsichtig setzte ich mich auf den Hocker neben ihm und überschlug umgehend meine Beine und legte meine Cluch neben mir auf den Tisch. Ich wandte mich ihm zu. „Was macht nur ein Mann wie sie hier alleine in der Hotelbar?“ Ich sah wie der Barmann zu mir kam und nach meinem Getränk fragte. „Einen Cosmo, bitte.“ Der Mann nickte und machte sich sofort daran. „Das gleiche könnte ich sie auch Fragen Miss Clark. Eine Frau wie sie alleine in einer Bar?“ Ich lachte leicht und spielte mit meinem Armband. „Ich bin nicht alleine.“ Ich deutete auf Maxwell hin, der sich immer noch keinen Zentimeter bewegt hat. „Die Staue?“ Ich nickte und lachte ein wenig, ehe ich mein Getränk gereicht bekam und einen Schluck davon trank. Wir unterhielten uns eine Weile und ich trank einen Cosmo nach dem anderen. Irgendwann merkte ich dann den Alkohol. Dabei dachte ich das wir den gar nicht mehr spüren müssten. Auch Leon schien zu bemerken das mir der Alkohol nicht bekam. „Alles gut Miss Clark?“ „Ich glaube ich hätte den letzten Cosmo nicht trinken dürfen.“ „Vielleicht sollte ich sie auf ihr Zimmer bringen.“ Ich nickte leicht und erhob mich von meinem Barhocker, während Leon dem Barkeeper seine Kreditkarte rüber schob. „Die Drinks von der Dame gehen auch auf mich.“ Sofort sah ich ihn an und wollte gerade etwas sagen da schüttelte er nur den Kopf. Ergeben seufzte ich auf und lächelte dann. „Danke.“ Als er seine Karte wieder an sich nahm erhob auch er sich, während ich meine Cluch angelte. Ich drehte ihm den Rücken zu und hörte nur wie er die Luft anhielt. Langsam ging ich los, doch hielt ich mich sofort wieder fest. Umgehend war Leon da und legte eine Hand an meinen nackten Rücken und führte mich. „Sie sollten aufpassen.“ „Ja, danke.“ Damit machten wir uns auf den Weg zu den Aufzügen. Von Maxwell war weit und breit nichts zu sehen. Seufzend lehnte ich mich im Fahrstuhl an die Wand und schloss kurz die Augen. Ich spürte Leons Blick auf mir und öffnete meine Augen wieder um zu ihn zu sehen. Ich sah tief in seine Augen, die wie flüssiges Silber schimmerten. Ich biss mir auf die Lippe. Vielleicht hatte Max auch recht gehabt mit seiner Anspielung. Doch schüttelte er nur sein Kopf und sah überall hin nur nicht zu mir. Kurz darauf kam der Aufzug in unserem Stockwerk an und wir stiegen aus. Umgehend kroch mir der Geruch von frischem Blut in die Nase und erst da merke ich diesen unglaublichen hunger. Schlagartig war ich nüchtern. Auch Leon schien es zu merken, denn er nahm meine Hand und zog mich schnell mit. Auf dem Weg zu seinem Zimmer sahen wir eine junge Bedienstete, die sich offensichtlich verletzt hatte. Ich schluckte hart und er zog mich schnell mit in sein Zimmer und sofort raste mein Puls. Meine Kehle brannte und Panik machte sich in mir breit. Mein Körper will sich losreißen, zu ihr rennen und meine Zähne in ihr Fleisch jagen bis dieses herrliche Blut über meine Zunge schwappt. Leon drückte mich kraftvoll gegen die Wand und mein Körper war stärker als der Verstand und wehrte sich gegen ihn und versucht sich los zu reißen. Auch meine Reißzähne verlangen nach dem Fleisch der Frau. „Leon. Sag mir das du noch was da hast.“ In seinem Gesicht konnte ich direkt die Antwort lesen und die Panik stieg immer mehr, mein Puls raste so verdammt schnell. „Tut mir Leid.“ „Verdammt. Unternimm was.“ Wieder versuchte ich mich los zu reißen und Leon donnerte mich zurück an die Wand und hielt mich in Schach. „Ich kann nichts machen Emilia, ich habe nichts mehr da und jemanden herholen geht nicht, wir werden beobachtet.“ Umgehend kommt mir Michael wieder in den Sinn und ich legte mein Kopf zurück und presste meine Kiefer zusammen. „Lenke mich irgendwie ab!“ Langsam drehte ich fast durch und ich hatte kein Plan mehr. Ich zischte leise als ich schon glaubte verrückt zu werden und der Geruch des Blutes durch die Tür kam. Im nächsten Moment ging die Tür wieder auf und schnell zu und mit ihr kam ein Schwall an Blutduft mit hindurch. „Mist. Geht es Em gut?“ Ich nahm kaum noch etwas war, ich riss mich los und schleuderte Leon an die nächste Wand. Die ein donnerndes Geräusch von sich gab. Ich sah das geschockte Gesicht von Max und sah zu der Tür. Doch ich rannte los Richtung Balkon, riss die Tür auf und sprang hinunter, ehe ich mit Schwung hinauf flog. Ich musste hier weg, ganz weit weg. Ich flog einige Dächer weiter und landete auf dem Dach eines Wolkenkratzers. Ich keuchte und ging auf die Knie. Meine Kehle war wie zugeschnürt und es fühlte sich an als hätte ich Säure getrunken. Wäre ich nur Sekunden länger dort geblieben, wäre ich sicherlich dem nächsten Menschen an den Hals gefallen. Das darf niemals passieren, ich würde mich nur noch mehr hassen als ich es sowieso schon tue...

 
 

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Leon

 

 

 

Stöhnend hielt ich mir den Kopf als ich mich aufsetzte. „Geht es dir gut Leon?“ Ich sah rauf zu Max und seufzte leise aus. „Wo ist sie hin?“ „Einfach vom Balkon weg geflogen.“ Ich fuhr mir durch die Haare und stand auf, ehe ich hinter mich sah. Wie ich das dem Hotelpersonal erklären sollte war mir ein Rätsel. Die Wand hatte einen Riss und eine gut sichtbare Delle, während das Bild welches dort hing Kaputt gegangen war. Zwar hatte auch mein Rücken was abbekommen, dennoch wäre das nichts. Zumindest im Gegensatz zu der Wand. Ich hoffte nur das Emilia keine Dummheiten machen wird. Auch wenn sie so ein Blutdurst hat sollte sie sich im Griff behalten. Ich hoffte es zumindest. „Was ist denn passiert?“ Ich sah zu Maxwell und ging dann zum Fenster rüber. „Du hast doch sicherlich das verletze Mädchen da draußen gerochen.“ „Oh ja, deswegen bin ich schnell hier herein gekommen, ich hab den halben Tag nichts mehr gehabt. Hatte die Entscheidung zwischen dem nach Blut stinkenden Flur und euch beim Sex zuzuhören.“ Ich hob eine Augenbraue und sah dann zu ihm rüber. „Sex?“ „Ja, so wie ihr davon seid, ging ich ganz davon aus.“ Ich seufzte und schüttelte den Kopf. „Nein Maxwell, zu so etwas wird es niemals kommen, das weißt du genau.“ Wie kommt er nur auf so eine Idee? Er weiß genau wie ich dazu stehe. „Leon, ich habe gesehen wie du sie ansiehst.“ Ich seufzte genervt auf und drehte mich zu ihm um. „Das kann dir egal sein, zudem wird sie von jedem so angesehen, wenn sie nur den Raum betritt.“ Lässig lehnte ich mich an die Wand und starrte ihn zu Boden, doch gab er nicht nach. „Du hättest ihr auch einfach was von deinem Blut geben können.“ „Wenn du so scharf darauf bist dann mach du das doch. Der Blutaustausch ist viel zu intim und außerdem weiß ich nicht einmal wie es unter uns Originalen ist. Das wurde nie getestet und ich bin nicht scharf darauf ein Versuchskaninchen zu sein.“ „Du willst es nur nicht tun, da dich das an jemand anderen erinnert...“ „Was willst du damit sagen Maxwell?“ „Es wird langsam Zeit darüber hinweg zu kommen. Lass dich auch einfach mal gehen, verdammt Leon. Ariana ist seit dreihundert Jahren tot, es wird Zeit für etwas neues.“ Bei dem Namen stellten sich sämtliche Nackenhaare auf und ich sah ihn wütend an. „Halt den Rand Maxwell. Hau ab und mach dich nützlich. Such verdammt nochmal nach Emilia.“ Damit stieß ich mich von der Wand ab und ging in mein Badezimmer. Nun kam er mir mit Ariana. Seit Jahren habe ich ihren Namen nicht mehr gehört. Und ausgerechnet Maxwell fängt von ihr an, er hatte sie nicht einmal gekannt. Ich sah in den Spiegel und schüttelte dann den Kopf. Emilia war zwar was besonderes, dennoch war sie nicht die Frau die ich so lang geliebt hatte. Ich zog mich aus und stieg unter die Dusche und genoss das heiße Wasser auf meiner Haut. Ich lehnte die Stirn an die Fliesen und ließ das Wasser in meinen Nacken laufen. Ich schloss meine Augen und ballte meine Hand zur Faust um sie dann leicht an die Wand zu legen. Ich hasste es wenn alte Wunden aufgerissen werden. Emilia brachte alles durcheinander...

 

Stunden später war immer noch nichts von Emilia oder Maxwell zu sehen oder zu hören. Schlafen konnte ich auch nicht, da mir durch das Gespräch mit Maxwell nur wieder Bilder hochgekommen waren. Die frische Luft hier auf dem Balkon tat so gut und ich atmete tief durch. Mein Blick ging rauf zum Himmel und langsam zeigten sich die ersten Sonnenstrahlen und ich fühlte mich so kaputt. Ich fuhr mir durch mein Haar und schloss kurz die Augen. Ich sollte meine Zelte hier abbauen und zurück nach Seattle gehen. Wieder zurück zu meinem normalen Ich. Hier würde ich nur an vergangenem Kaputt gehen. Ein Schlussstrich wäre am besten. Emilia wird das alles auch gut ohne mich hinbekommen. Schließlich hatte sie sich gestern gegen ihren Durst entschieden und ist geflüchtet. Es hätte viel schlimmer enden können. Sonst könnte ihr auch immer noch Benjamin helfen oder Maxwell. Am besten packe ich gleich und buche mir einen Flug. Je eher umso besser. Noch einmal sah ich zum Sonnenaufgang rüber, ehe ich die Augen verengte. Da kam etwas auf mich zu und ehe ich es realisieren wollte stand ein Engel auf meinem Balkon. Ich blinzelte. Wurde ich nun verrückt? Doch als ich genauer hinsah erkannte ich Emilia, mit riesigen Flügeln aus weißen Federn. Ihre Flügel verschwanden im nächsten Moment und sie sah nur kurz zu mir. Doch sagte sie nichts und ging in mein Hotelzimmer. Sie zog sich ihre Schuhe aus und öffnete den Reißverschluss ihres Kleides, ehe sie sich ihre Clutch von meiner Kommode schnappte und ihre Haare öffnete um schließlich aus meinem Zimmer zu verschwinden. Ich seufzte tonlos und sah runter zu meinen Füßen, ehe ich mich bückte und die Feder aufhob. Sie war unglaublich weich und roch nach ihr. Ein schwaches lächeln zog sich über meine Züge. Es war wirklich Zeit hier zu verschwinden. Langsam betrat ich mein Zimmer wieder und begann meine Taschen zu packen. Währenddessen zückte ich mein Handy und wählte zuerst die Nummer von Mister Michaelson. Er nahm nach dem dritten Klingeln direkt ab. „Herr Dixon?“ „Ja Guten Morgen Herr Michaelson, tut mir leid für die frühe Störung, aber ich werde heute zurück nach Seattle müssen, es gibt ein paar Schwierigkeiten. Ich werde von dort aus weiter mit dem Personal helfen.“ „Ah Okay. Dann wünsche ich ihnen einen guten Flug Herr Dixon.“ „Danke. Ich melde mich.“ Damit legte ich wieder auf und packte in Rekordgeschwindigkeit meine Sachen ein. Als ich alles soweit im Koffer hatte ging auch ich mich umziehen. Diesmal lediglich eine Business Jeans in Schwarz und dazu ein Hemd und Jackett. Als ich auch meine Schlafsachen in den Koffer packte sah ich zu Emilias Feder die daneben lag und hob sie hoch. Nach kurzem Zögern packte ich sie in den Koffer und schloss diesen daraufhin. Max und Ben werde ich erst Bescheid geben, wenn ich in Seattle in meiner Wohnung bin. Solang wird schon nichts passieren schließlich ist Emilia ein Original und da wird sie nichts so schnell umhauen. Ich griff nach dem Koffer und meiner Tasche, ehe ich das Zimmer verließ und unten zur Rezeption gehe. Dort checkte ich aus und verabschiedete mich freundlich von der jungen Dame. Gerade als ich mich abwandte und nach meinen Sachen griff sah ich wie Emilia aus dem Aufzug stieg. Ihre Haare waren elegant offen und sie strich sie über eine Seite nach vorne. Ihr Outfit war Business Pur. Knielanger marineblauer Bleistiftrock, dazu eine weiße Bluse und elegante Pumps. Als sie jedoch mich sah blieb sie abrupt stehen und blickt dann auf meine Sachen. Es kam mir wie Minuten vor in der sie meine Sachen ansah und dann zu mir in die Augen blickte. Von der Entfernung konnte ich nicht viel sehen, doch konnte ich die Enttäuschung spüren. Sie schüttelte den Kopf und ging daraufhin einfach weiter. Mein Blick verweilte eine weile auf der Tür durch die sie gegangen war. Es wird besser sein für sie und für mich hier zu verschwinden. Mich wunderte nur wo Max war. Hatte er sie alleine gelassen?

 

Ein paar Stunden später betrete ich meine eigene Wohnung und seufzte leise aus. Zuhause war es doch am schönsten. Nun machte ich auch mein Handy wieder an und legte es auf die Kommode, ehe ich mein Jackett auszog und zum Wohnzimmer gehe. Auf dem Weg öffnete ich ein paar Knöpfe meines Hemdes und zog es aus der Hose raus. Als ich das Wohnzimmer betrat blieb ich abrupt stehen, als ich dort Maxwell und Benjamin sah. „Da ist er ja.“ „Was gibt es denn?“ Ich ging zu meiner Hausbar und schenkte mir einen Scotch ein. „Wolltest du uns irgendwann auch mitteilen, das du abhaust?“ „Ich hätte euch gleich angerufen.“ Ich zuckte mit den Schultern und trank einen Schluck. „Und was ist mit Emilia?“ „Was soll mit ihr sein? Sie kann ganz gut auf sich alleine aufpassen und außerdem seid ihr auch noch da.“ Benjamin erhob sich und kam zu mir rüber. „Du enttäuscht mich Leon. Ich hoffe du wirst damit glücklich.“ „Es wird besser so sein.“ „Red keinen Scheiß.“ Umgehend sah ich zu Max, der mich mit seinen grünen Augen anfunkelte. „Er hat Recht Leon. Besser so für wen? Für Emilia? Oder eher für dich? Du hast doch nur Angst das alte Wunden aufbrechen!“ Ich hielt die Luft an und innerlich brodelte es. Ich hasste nichts mehr als wenn man meint mich zu kennen. „Rede nicht über Themen, die du nicht verstehst Benjamin. Es wird einfach besser für sie und für mich sein auf Abstand zu gehen. Du weißt nicht mal annähernd was damals passiert ist. Du warst nicht dabei, also spare dir deinen Kommentar dazu und lasst mich in Ruhe.“ „Pah!“ Ich verengte meine Augen. „Leon! Du bist ein Feigling. Zieh deinen Schwanz ein und verrotte doch hier.“ Damit wandte er sich wieder ab und ging zu Maxwell, der sich erhob. Kurz darauf verschwanden beide und ließen mich alleine zurück. Ich wusste genau das es besser so war, das kann sonst alles nur in die Hose gehen.

 

 

Es vergingen einige Tage und ehe ich mich versah war bereits der siebte Dezember. In einer Woche wäre ich schon wieder ein Monat in Seattle. Es war einfach wieder in den normalen Alltag zu kommen, dachte ich. Doch es verging kaum eine Sekunde in der ich nicht an Emilia dachte. Ich habe seitdem ich gegangen war nichts mehr von ihr gehört oder gesehen. Selbst Benjamin und Maxwell habe ich nicht einmal gesehen. Mir soll es recht sein. Ich drehte mich mit meinem Bürostuhl um und sah aus den Deckenhohen Fenstern heraus über Seattle. Die Sonne war schon vor ein paar Stunden unter gegangen und bald war es neun Uhr am Abend und ich saß noch immer im Büro. Das war nicht das erste mal in den vergangenen drei Wochen. Ständig suchte ich nach Arbeit um nicht nachdenken zu müssen. Es wurmte mich. Vielleicht sollte ich anfangen nach vorne zu sehen und mal wieder den Kopf frei bekommen. Ablenkung hat einen noch nie geschadet. Ich erhob mich und klappte meinen Laptop zu, ehe ich mich auf den Weg nach Hause machte. Als ich vor meiner Garage hielt sah ich auf die mir allzu bekannte Harley in meiner Auffahrt und seufzte leise aus. Als ich ausstieg kam Benjamin auch schon wieder aus meinem Haus mit seiner Gitarre. Die stand schon seit Jahren in meinem Haus herum. Fragend hob ich eine Augenbraue als mein Freund sich auf seine Harley schwang und die Gitarre auf den Rücken schob. Ich ging rüber zu ihm und begrüßte ihn mit einem Nicken. „Dich gibt es ja auch noch.“ „Jo, das könnte ich auch sagen. Wollte nur meine Gitarre holen für heute.“ Nachdenklich musterte ich das Schmuckstück auf seinem Rücken. „Wo treibt es dich denn hin?“ Ben schmunzelte leicht, als würde ihn etwas amüsieren ehe er mich fest ansah. „Bei mir steigt heute eine Party, vielleicht willst du ja auch kommen?“ Das wäre doch vielleicht eine willkommene Ablenkung. „Ich überlege es mir.“ Würde soviel heißen wie bis gleich. Mit einem Grinsen startet er sein Gefährt und düst dann auch schon los. Kurz sah ich ihm hinterher, ehe ich in mein Haus ging. Anscheinend geht nun jeder von uns wieder seinem Leben nach. Aber diese Feier würde ich mir niemals entgehen lassen. Benjamins Partys waren immer legendär. Schnell machte ich mich frisch, schlüpfte in eine schwarze Jeans, einem dunkelroten Shirt. Anschließend zog ich mir meine Lederjacke über und schlüpfte in meine Boots. Schnell fuhr ich mit der Hand durch das ordentliche Chaos in meinen Haaren um es zu einem noch ordentlicheren Chaos zu machen. Danach schnappte ich mir die Schlüssel für meine Harley. In der Garage zog ich das Tuch von dem Schmuckstück und strich über den Sitz. Ich bin ewig nicht mehr mit dieser Kostbarkeit gefahren. Ich schwang mich drauf und stecke den Schlüssel in die Zündung, bevor ich den Motor starte und das brummen tief in mir aufnahm. Ich rollte aus der Garage und machte sie kurz zu, ehe ich los fuhr. Der Fahrtwind war erfrischend und beruhigend zugleich. Je näher ich dem Haus meines Freundes kam, je lauter wurde es. Als ich auf seinen Hof fuhr wimmelte es nur so von Menschen und Vampiren. Kaum habe ich geparkt sah ich Isabell, eine von Bens Frauen, auf mich zu kommen. “Leonard, Liebster. Dich habe ich ewig nicht gesehen.“ „Isabell. Schön dich zu sehen.“ Ich hab ihr einen leichten Kuss auf die Stirn und sie nahm mich an die Hand um mich mit zu ziehen. „Die Party ist im vollen Gange. Ich bringe dir gleich einen Scotch.“ „Danke.“ Langsam schlenderte ich durch die Wohnung auf der Suche nach Benjamin und fand mich dann im Wohnbereich wieder. Was ich dort sah verschlug mir den Atmen. Umgehend blieb ich stehen und lehnte mich gegen den Türrahmen neben mir. Ich sah Emilia umzingelt von Jungen Männern die mit ihr Ausgiebig tanzten. Ich musterte sie eindringlich von unten bis oben. An ihren Füßen hatte sie pechschwarze Stiefeletten mit einem hohen Absatz. Sie trug dazu eine hautenge schwarze Jeans, sowie ein Top in einem dunklen blau, das viel Dekolleté zeigte und alle dazu einlud auf ihre Brüste zu starren. Ihre Haare waren kürzer geworden und reichten ihr kaum bis zu den Schultern. Ihr Gesicht war fein säuberlich und dezent geschminkt. Dieser Augenaufschlag den sie den anderen Männern um sich zuwarf war… Wow. Sie wirkte frei und ungebunden während sie sich in dieser Menge tanzte und sich vollends gehen ließ. Als das nächste nur allzu bekannte Lied ertönte sah ich Benjamin und Maxwell die Emilia an sich zogen und anfingen mit ihr zu tanzen. Benjamin legte beide Hände an ihre Hüfte und schmiegte sich eng an sie, ehe sie von Maxwell um ihre eigene Achse gedreht wird und sie sich zusammen bewegten. „All ever wanted, all ever needed, is here in my Arms.“ Sangen beide Jungs lautstark mit und grinsten dann die Frau zwischen ihnen an, während sie sich die Seele aus dem Leib tanzte. Lachend gingen danach die beiden wieder von ihr weg während sie weiter zu der Musik tanzte und mir den Rücken zu kehrte. Ich sah schon wie die nächsten Männer an sie ran wollten, doch da hatte sich mein Körper schon in Bewegung gesetzt. Gemächlich schlich ich zu ihr herüber, ließ sie nicht eine Sekunde aus den Augen. Ich trank meinen Scotch leer und stellte ihn auf einen der Tische ab, bevor ich bei meinem Ziel ankam. Ich legte eine Hand auf ihre Hüfte und zog sie näher, während ich mich an sie schmiegte und ihrem Rhythmus anpasste. Was tat ich hier eigentlich? Ich wollte ihr doch fern bleiben…. Doch war da einfach irgendwas an ihr, das mich jedes mal auf magische Weise zu ihr hinzog. Ihr lieblicher Duft kroch in meine Nase und ich fühlte mich genau richtig, dort wo ich war. Ich drückte sie näher an mich und ließ die Bässe durch meinen Körper rauschen. Meine Hand fuhr auf ihren Bauch und meine Augen schlossen sich ganz von alleine. Sie rieb sich reizend an mir und mein Griff an ihrem Bauch wurde fester. Sachte beugte ich mich zu ihrem Ohr während wir uns der Musik hingaben. „Words are very unnecessary, They can only do harm.“ Die Worte flüsterte ich lediglich in ihr Ohr und öffnete meine Augen wieder als sie sich umgehend verkrampfte, ehe sie sich langsam umdrehte. Stumm sah sie mich an, bevor das Lied endete und das nächste Lied begann. Ich musste schmunzeln. ‚I don‘t belong to you‘. Irgendwie passte es zu dieser Situation.

 
 

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[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]


 

Leon

 

 

 

Was war da nur zum Teufel passiert? Hatte ich ganz den Verstand verloren? Es hatte mich einfach überkommen als ich in diese tiefen blaugrauen Meere gesehen hatte, dann ihr Biss auf ihre vollen Lippe und es war um mich geschehen. Ich wollte nur noch selber diese Lippen kosten und selbst hinein Beißen, was ich dann auch tat, nur das ich zu fest zu biss und ich sofort den Geschmack ihres Blutes in meinem Mund hatte, der jede meiner Sicherungen hat durchbrennen lassen. Ich wollte einfach immer mehr von ihr. Sie verschlingen. Nun fühlte ich mich immer noch im Blutrausch mit der Frau in meinem Arm, die vor sich hin schlummerte. Ihr ging es ganz gut, genauso wie mir, abgesehen von ein paar Möbelstücken ist nicht viel kaputt gegangen und so sehr gehen gelassen hatte ich mich Jahrhunderte nicht mehr. Es tat so verdammt gut und der Teufel sollte mich holen wenn ich das nicht wiederholen will. Ich musste unweigerlich schmunzeln und sah auf den Schopf von Emilia. Dieses Biest hatte mich in die Ecke gedrängt und mich herausgefordert. Ich bin wie ein wild gewordener Stier über sie hergefallen, was noch die Untertreibung des Jahres war. Leise seufzte ich innerlich, bevor auch ich meine eigenen Augen schloss um ein wenig vor mich hin zu dösen. Dennoch rauschte noch immer ihr Blut durch meine Venen und es war unglaublich hart den Körper runter zu fahren.

 

Eine weile später löste ich mich vorsichtig von ihr und zog mir eine Boxershorts an, ehe ich über ein paar Teile der zertrümmerten Tür stieg und mich auf den Weg nach unten machte. Überall klebte Blut und Glassplitter waren im ganzen Wohnzimmer verteilt. Schulter zuckend stieg ich über diese hinweg und trat an den zertrümmerten Küchentresen vorbei zum Kühlschrank. Ich nahm zwei heile Gläser aus dem schief hängenden Schrank und füllte dort etwas vom Blut hinein. Hinter mir hörte ich kurz darauf etwas und als ich mich umdrehte standen Benjamin und Maxwell mitten im Trümmerfeld. „Ach du heilige...“ Dann sahen die beiden zu mir und ich sah sie fragend an. „Was ist denn hier passiert?“ Ich zuckte, noch einmal, mit den Schultern und ging mit den Gläsern an ihnen vorbei die Treppe hoch. Es dauerte nicht lange, ehe ich ihre Schritte hinter mir vernehmen konnte. „Leon. Rede mit uns!“ Ich sah über die Schulter zu ihnen und grinste nur vor mich hin, bevor ich – wie es normal Benjamins Ding war – erneut mit den Schultern zuckte. Ich hatte keine Lust die Situation zu erklären und wollte diese Stimmung nicht verderben. Ich fühlte mich gut, alles andere ging mir gerade mehr als nur am Arsch vorbei. 

 

Abrupt blieben beide auf der Treppe stehen und sahen mich verblüfft an. Ich wandte mich ab und stieg über die zertrümmerte Tür hinweg und sah zu der sich regenden Emilia. Das dünne Lacken, welches über sie lag war voll mit Blutflecken und bedeckte gerade so alles nötige. Auf ihrem ganzen Körper konnte man noch immer meine Bissabdrücke sehen, sowie getrocknetes Blut. Wenn ich überlegte müsste ich nicht besser aussehen. „Was...“ Maxwell sah geschockt zu dem Teil meiner Tür in meinem Fenster und die restlichen Trümmern am Boden ehe er in das Zimmer sah. Das die beiden ihren Weg fort gesetzt hatten, hatte ich nicht mal mitbekommen. „Alter was habt ihr angestellt?“ In dem Moment regte sich erneut die Frau auf meinem Bett, sah zu uns und schmunzelte selber. „Uns unterhalten.“ Ihre Stimme klang zuckersüß, triefte nur so vor Ironie und ihr Blick ging auf die Gläser in meiner Hand. Umgehend schlenderte ich zu ihr herüber um ihr eines der Gläser zu reichen. Sie bedankte sich mit einem Lächeln und trank sofort einen Schluck. „Unterhalten?“ Ben klang ein wenig hysterisch. Normalerweise war ich ja eher der Prüde von uns, aber so wie Benjamin klang könnte er glatt mein Vater sein. Sie grinste mich an und ihre Augen funkelten vielsagend. Wieder schlich sich ein grinsen auf meine sonst so kühlen Gesichtszüge, bevor ich nur wieder mit den Schultern zuckte. Ich sah zu wie Emilia an den Rand des kaputten Bettes rutschte und dann nach ihrer Kleidung frischte. Ich biss mir auf die Innenseite der Wange um bei dem Anblick ihrer zerfetzten Wäsche nicht zu lachen. Sie schüttelte den Kopf, trank ihr Glas aus und sah mich vielsagend an. Anschließend stand sie auf, so wie Gott sie schuf. „Da Leon all meine Sachen praktisch zerfetzt hat lauf ich eben nackt rum.“ Und damit schlenderte sie mit einem schmunzeln an den Jungs vorbei in das angrenzende Badezimmer. Ich konnte meinen Blick nicht von ihr lösen. Wieder kam ich in Versuchung ihr nun einfach in das Badezimmer zu folgen. Ich leckte mir alleine bei dem Gedanken über die Lippen. Als hätte ich von der Verbotenen Frucht gegessen und könnte es kaum erwarten nochmal von ihr zu kosten. Was ist nur in mich gefahren? Das Rauschen von Wasser holte mich zurück aus meinen - versauten - Gedanken.

 

Ich sah zu den beiden Männern und musste bei deren entsetzten Gesichtsausdruck leicht lachen. „Was ist da genau passiert Leon?“ „Wir haben uns unterhalten, wie sie schon sagte.“ „Verarsche mich nicht.“ „Wir haben uns wie man unten nur schwer erkennen kann recht hitzig unterhalten, bis wir übereinander hergefallen sind.“ Überrascht sahen mich die beiden an, ehe Emilia nur mit einem Handtuch bekleidet und frisch geduscht wieder aus dem Bad kam und uns ansah. „Max wärst du so nett und würdest mir was von meinen Klamotten holen?“ Dieser nickte nur mechanisch, ehe er verschwunden war. „Und was ist jetzt?“ Mein Blick ging zu Emilia und sie sah mich an. „Es war nur Sex.“ „Nur Sex? Alter ihr habt deine halbe Wohnung auseinander genommen.“ Ich verdrehte die Augen und trank mein Glas leer ehe ich es zu Emilias auf meinen Nachttisch stellte. „Reg dich ab Benny, wir sind zwei Erwachsene ohne Zwang.“ Er sah auf Emilias Worten zu mir und ich nickte nur zustimmend während ich erneut mit meinen Schultern zuckte. „Ich hoffe für euch nur das ihr damit nicht unnötige Aufmerksamkeit bekommen habt.“ Weiter ausführen konnten wir das nicht, denn kurz darauf kam Maxwell wieder mit der Tasche von Emilia, die ihm diese Sofort abnahm und sich Sachen raus suchte. „Ich wollt dann auch eben duschen, ihr könnt ja solange unten warten bis wir fertig sind.“ Kopfschüttelnd verließen die beiden Herren das Schlafzimmer und gingen nach unten. Ich sah nochmal zu Emilia, die in ihren Slip schlüpfte und dann das Handtuch beiseite warf. Ich ging zu ihr rüber und fuhr über ihre Hüfte an der noch immer Spuren meiner Hände zu sehen war und nur langsam verschwanden. Ich runzelte die Stirn, denn normal sollte das doch schon verheilt sein. „Und es hat wirklich nicht weh getan?“ Ich sah in ihr Gesicht und begegnete dort ihrem tadelnden Blick. „Wenn es wirklich weh getan hätte hätte ich schon was gesagt, ich hab damit kein Problem...“ Sie sah aus als würde sie noch etwas sagen wollen und ihre Augen begannen zu glühen. Ich schluckte und dachte an den gleichen Blick zurück während wir übereinander hergefallen waren. Alleine dieser Blick und das Funkeln in ihren Augen reichten aus um mein Blut wieder in die südliche Richtung meines Körpers zu schicken. „Ich mag es.“ „Hm?“ Sie riss mich aus meinen heißen Gedanken, von ihr unter mir. Nur diesmal auf allen vieren… „Rau und hart, Leon.“ Umgehend hob ich eine Augenbraue als ich gänzlich wieder hier war mit meinen Gedanken. Sie schmunzelte, ehe sie sich weiter anzog. Diese Worte hallten noch weiter in meinem Kopf nach, ehe ich den Kopf schüttelte und in mein Badezimmer verschwand. Als ich in meinen Spiegel sah, erkannte ich das getrocknete Blut an meinem Kinn, sowie an meiner Brust und Beinen. Wieder flimmerten mir die Bilder durch den Kopf und musste dreckig grinsen. Ich sah in mein Gesicht und erkannte den Mann dort kaum wieder. Jahre hatte ich mich nicht mehr so gut gefühlt wie jetzt. Dazu nahm sie das nun auch nicht zu ernst und sagt von sich selber das es nur etwas lockeres ist. Gegen eine Wiederholung wäre ich nicht abgeneigt. Wir tragen beide Schuld an den Tod eines geliebten Menschen, vielleicht waren wir gegenseitig die beste Stütze zum weiter zu existieren. Zumindest sollte man es versuchen. Emilia sagte ja, das sie mich aus meinem Loch herausholen wollte. Zwar war da noch immer das Loch, dennoch war es nun nicht mehr so dunkel wie vorher. Sie brachte es zum leuchten. Ich war dumm mich so dagegen wehren zu wollen...

 

Als ich mich umdrehte sah ich meinen Rücken und seufzte aus. Dort steckten noch ein paar Splitter vom Tisch drin, das hatte ich nicht einmal bemerkt. Umgehend machte ich mich daran sie aus meinen Rücken zu ziehen um sie dann in das Waschbecken zu werfen. Danach duschte ich mich und zog mir eine frische Boxershorts und eine frische Jeans an, ehe ich in Socken schlüpfte und meine Boots stieg. Danach schnappte ich mir ein Schwarzes Shirt und zog es mir auf dem Weg nach unten an, wo die drei bereits beginnen die Scherben ein zu sammeln. „Was macht ihr da?“ „Aufräumen?“ Ich schüttelte den Kopf und seufzte. „Lasst nur.“ Ich Rieb mir meine Hände ehe ich sie hob und kurz darauf alle Splitter in der Luft schwebten und ich sie zusammen führte. Maxwell hielt einen Sack auf in die ich diese dann fallen ließ. Damit war das größte wieder fertig und ich sah mich weiter um. „Die Möbel werde ich austauschen lassen , also lasst mal gut sein.“ Die Jungs lachten und Emilia schmunzelte. Dann klatschte ich in die Hände und sah die drei an. „Also, was steht heute an?“ Im ersten Moment schienen sie überrascht zu sein von meinem Tatendrang, doch ich war so voller Energie, das mich das nicht interessierte. Nach kurzem zögern erhob Benjamin das Wort. „Wir wollten heute Michael aus der Reserve locken, da er praktisch mit dir verschwunden war.“ Ich sah zu ihm und hob eine Augenbraue. „Verschwunden?“ „Ja zwar kommen immer mal wieder kleine Botschaften von ihm, aber man findet ihn nicht und heute ist ja Lias Geburtstag.“ Ich dachte ein wenig nach und sah dann zum Geburtstagskind. „Was würdest du vorschlagen Emilia?“ Sie sah uns an und ging dann durch mein Wohnzimmer. „Er wird mich stets beobachten, wo ich hingehe und was ich dort tue, vor allem wenn ich irgendwo an öffentlichen Orten bin. Ich würde vorschlagen das wir zum Weihnachtsmarkt gehen und einer von euch sich erbarmen muss mit mir das Pärchen ding durch zu ziehen, schließlich ist er die Eifersucht in Person und will mich für sich alleine.“ Sofort sahen beide Männer zu mir und ich hob eine Augenbraue. „Komm schon Alter, du bist der einzige dem man das Abkaufen würde, so wie ihr euch immer angesehen habt wenn er dabei war.“ „Er muss n...“ „Schon gut, ich mach es.“ Das kam schneller raus als ich wollte, doch als ich die leichte Anflug von Panik in Emilia Gesicht gesehen hatte kam es einfach so heraus. „Wenn er uns beobachtet hat würde nach dieser Nacht eh nur ich in Frage kommen.“ „Gut, wir Teleportieren uns dann mal eben zurück zu mir und kommen dann mit Maxwells Chopper her um meine zu holen.“ Damit sah Benjamin böse zu Emilia, die triumphierend grinste. „Fährt sich gut.“ Ich lachte und sah wie der Rocker seine Augen verengte. Maxwell packte lachend eine Hand auf Benjamins Schulter und damit waren sie verschwunden. Ich schüttelte amüsiert den Kopf und nahm dann mein Handy um erst mal die Reparatur meines Hauses an zu fordern. Dieser würde am kommenden Tag kommen, genauso wie die Möbelfirma. Unterdessen hatte sich Emilia auf die noch heile Couch gesetzt und wartete auf die anderen. Als ich mich seufzend neben sie setzte und mein Handy auf den Beistelltisch legte sah ich zu ihr und sie lächelte mich an. „Du weißt du musst das nicht tun Leon.“ „Ich weiß Emilia, dennoch wird es Zeit das er von der Welt verschwindet und da ist es das kleinere Übel, nachdem was wir vorhin getrieben haben, ein paar Tage lang das Pärchending durch zu ziehen, wie du so schön sagst.“ Sie lächelte mich warm an und legte eine Hand auf mein Bein und klopft dann leicht darauf. „Danke Leon, das bedeutet mir viel und auch danke für den heißen Sex.“ Dabei grinste sie so anzüglich das ich es nur ebenso erwidern konnte. „Jederzeit zu ihren Diensten Ma‘am.“ Sie hielt inne und sah mich an. „Und unterstehe dich mich Ma‘am zu nennen.“ Ich lachte leicht und legte meinen Arm auf die Rückenlehne um mich ihr zu zu wenden. „Wie locken wir ihn dann am besten aus der Reserve?“ Ich sah zu wie sie nachdenklich ihre Lippen schürzte. „Ich weiß nicht. Damals bei Eric ist er kurz nach dem Heiratsantrag aufgetaucht und bei Niklas nachdem ich mit ihm geschlafen hatte.“ Also musste das ganze schon ein wenig mehr sein, neben Händchen halten, Küsschen und Flirten. Das würde eine harte Nuss werden. „Okay. Das sollten wir hinbekommen.“ Wieder lächelt sie mich an, bevor ich mich erhebe und wenigstens ein paar Spuren noch verwischen möchte. Somit kümmerte ich mich um die Blutflecken, die wir fabriziert hatten. Es dauerte nicht lange bis Emilia mir half und wir alles wieder einigermaßen Menschentauglich hergerichtet hatten. Die Bettlaken und die Bezüge habe ich in die Tonne geschmissen. Auch die Matratze haben wir umdrehen müssen, bevor wir das Bett neu bezogen konnten. Gemeinsam standen wir vor dem Bett und mussten dann lachen. „Irgendwie hilft das alles nicht viel.“ Amüsiert schüttelte sie ihren Kopf und legt dann eine Hand an meinen Arm. „Das sollte dennoch erst mal reichen. Besser geht es nicht.“ Ich seufzte und wir gingen dann wieder runter, wo wir uns nochmal hinsetzten und uns über belangloses unterhielten. So erfuhr ich auch von ihren Ausflügen in den vergangenen Wochen und erzählte ihr von der Arbeit.

 

Einige Minuten später betraten auch Maxwell und Benjamin meine Wohnung und sahen uns an. Wir erhoben uns zeitgleich und kamen auf sie zu. Ich schnappte mir meine Lederjacke und reichte Emilia ihre. „Und wie sieht der Tagesplan aus?“ Maxwell sah erwartungsvoll zu Emilia. „Da ich ja heute mein nicht 27. Feiere, werden wir zuerst mit den Bikes zum Weihnachtsmarkt und später am Abend noch tanzen gehen. Den Club könnt ihr gerne aussuchen. Wenn alles perfekt läuft dann werden wir schnell wieder was von ihm hören.“ Sofort nickten die anderen beiden und ich reichte Benjamin die Schlüssel für sein Chopper. Diese nahm er sofort an sich ehe wir nach draußen gingen und zur Garage liefen. Die grüne Maschine von Maxwell stand bereits in der Einfahrt. Ich öffnete das Tor und trat rein. „Ich hoffe ihr habt an eure Helme gedacht. Schließlich fahren wir ja in die Stadt rein.“ Umgehend nickten die beiden Jungs. „Ähm, ich hab noch keinen.“ Ich sah zu Emilia und ging dann rüber zu dem Metallschrank in der Garage und öffnete diesen. Heraus nahm ich zwei Helme und kam wieder rüber zu ihr und setzte ihr den einen auf. Sie lachte leicht und versuchte den Verschluss zu zu machen. „Komm her, du machst den gleich noch kaputt.“ Sofort ließ sie davon ab und ich nestelte an ihrem Hals herum bis er einrastete. Danach prüfte ich ob er auch eng genug war und schob dann ihr Visier hoch. „Gut so?“ „Jap.“ Danach setzte ich auch mein Helm auf und machte ihn zu ehe ich mich auf meine Maschine schwang und sie aus der Garage rolle. Benjamin war mit seiner schon nach vorne zu Maxwell gerollt und untersuchte sie auf irgendwelche Kratzer. Während Emilia mein Garagentor schloss drehte ich die Maschine und wartete auf sie. Als sie zu mir kam hielt ich sie erst auf. „Du musst aufpassen mit den Hosenbeinen, sonst hast du da schnell ein Brandloch drin.“ Sie nickte, ehe sie sich elegant hinter mir schwang. „Jetzt hast du auf einmal Sorge wegen meiner Klamotten?“ Ihre Brust bebte an meinem Rücken und auch ich lachte. Sie stellte ihre Füße auf die Vorrichtung und legte ihr Arm um mich, während ich deutlich ihre Brüste an meinem Rücken spürte. Die fahrt könnte doch schwieriger werden als erwartet, so nahe wie sie mir war. Kurz darauf startete ich jedoch den Motor und klappte mein Visier herunter, ehe wir losfuhren. Für Dezember war es noch angenehm draußen und das nutzen wir aus. Es war nicht zu warm und nicht zu kalt. Die Sonne schien und nur wenige Wolken waren am Himmel. Es war zwar nicht die beste Stimmung für einen Weihnachtsmarkt, aber wen stört es? Elegant düsten wir über den Freeway Richtung Stadtrand zum Weihnachtsmarkt. Wir stellten unsere Bikes auf einen Parkplatz nebeneinander. Ich wartete bis Emilia hinter mir abgestiegen war und tat es ihr dann gleich. Wir nahmen unsere Helme ab und hingen sie an die Lenker. Ich fuhr mir kurz durch die Haare und sie saßen wieder. Als ich zu Emilia sah hatte die sich vorgebeugt zu meinen Seitenspiegeln und richtete ihre Frisur. Ich seufzte leise und legte dann einen Arm um ihre Schulter und ging mit ihr zu Benjamin und Maxwell, die schon auf uns warteten. „Na kommt ihr Turteltäubchen.“ Ich verdrehte die Augen und höre dann beide Jungs lachen, ehe ich eine Augenbraue hob und dann zu Emilia sah, die zeitgleich zu mir guckte und selber eine Augenbraue gehoben hatte. „Ihr macht ja schon alles Synchron.“ Ich seufzte, was Emilia erwiderte ehe wir einfach los gingen. „Wohin zuerst?“ Ich sah zu der Frau an meiner Seite, die ebenfalls einen Arm um mich legte um dann ihre Hand in meine hintere Hosentasche verschwinden zu lassen. „Zuerst würde ich gerne etwas essen. Am liebsten heiße Champignons!“ „Okay.“ Zusammen steuerten wir den Stand mit den frischen, heißen Pilzen an, wo wir uns anstellten. „Em, Leon, wir sind mal in der Spielhalle da vorne.“ „Alles klar.“ Damit waren die beiden Männer auch schon verschwunden und ich war alleine mit meiner Scheinfreundin. Als wir dran waren sah sie auf die Tafel und überlegte. „Ein mal eine mittlere Portion, ohne Zwiebeln und mit Cocktailsoße bitte.“ Danach sah sie erwartungsvoll zu mir. Doch ich schüttelte den Kopf und bezahlte lediglich ihr essen. „Nichts für dich?“ „Gerade nicht.“ Sie löste sich von mir als sie ihre Portion bekam und wir gingen ein wenig aus der Menge an die Seite, wo sie sich ein Champignon aufpiekste und ihn dann genüsslich in den Mund stopfte. „Und du willst wirklich nichts?“ Sie hielt mir einen hin und ich öffnete den Mund, damit sie mich füttern konnte, wobei ich sie nicht eine Sekunde aus den Augen ließ. Ich konnte zusehen, wie ihre Augen sich verdunkelten als ich meine Zähne um den Spieß schloss um den Pilz ab zu ziehen. Ich schmunzelte als ich den leichten rosa hauch auf ihren Wangen sah. „Was würde ich jetzt dafür geben deine Gedanken lesen zu können, Baby.“ Sie verengte die Augen, konnte aber ein leichtes schmunzeln nicht verkneifen. „Das wäre nicht Jugendfrei.“ „Umso besser.“ Sie verdrehte die Augen, ehe sie weiter aß. Nachdem sie fertig war warf sie den Müll in den Eimer und wir gingen zusammen rüber zur Spielhalle, wo wir erfuhren, das wir schon mal weiter sollten und die beiden später nach kommen würden. Die Jungs hatten wohl noch eine Rechnung mit einer der Automaten offen...

 

Also machten wir uns Hand in Hand auf dem Weg und schlenderten über das Gelände. Immer mal wieder hielten wir, um uns die Stände näher an zu sehen. Irgendwann holten wir uns einen Glühwein und setzten uns auf eine kleine Mauer. Ich sah zu wie Emilia in ihr Becher pustet und ihre Hände fest um das Gefäß geschlossen hatte. Wir können zwar nicht wirklich frieren, aber für sie gehört das wohl zur Gewohnheit. „Warum hast du eigentlich nie jemanden an dich herrangelassen, Leon?“ Kurz dachte ich nach und beobachtete sie weiter bis sie dann zu mir sah. „Ich hasste mich selber für das was ich Ariana angetan hatte und wollte niemandem mehr wehtun und da das nun mal zu meiner Person gehört bleibe ich anderen besser Fern.“ Sie nickte leicht und seufzte dann auf. „Das kenne ich irgendwo her. Ich habe aus Angst, dass Michael jemanden etwas antut immer alle abgewehrt. Dabei konnte ich immer deutlich sehen, wie gern sie mehr mit mir zu tun gehabt hätten.“ „Das ist mir auch schon aufgefallen. Als die Leute von deinem Tot erfahren hatten waren sie unglaublich traurig, ehe sie als sie hörten das das nur gespielt war wieder völlig aufgeblüht sind. Du verzauberst die Menschen schon mit deiner bloßen Anwesenheit.“ Sie lächelte mich an und stellte ihren leeren Becher beiseite. „Danke.“ Auch ich stellte meinen Becher beiseite und strich ihr leicht über die Wange. „Wohin nun die Dame?“ „Riesenrad!“ Ich lachte und erhob mich. Auch sie stand auf und nahm direkt meine Hand, ehe wir auf das Riesenrad zusteuerten. Wir holten uns Karten und reihten uns dann in die Schlange ein. Das Riesenrad war gut besucht, vor allem von Pärchen oder Frauen. Als ich mich umsah, konnte ich sehen wie mich einige der Frauen ansahen. Aber auch die Blicke der Männer blieben mir nicht verborgen, die Emilia mit einer Gier musterten. Unbewusst legte ich einen Arm um die Schultern meiner 'Freundin' und zog sie näher an mich heran. Als sie zu mir herauf sah beugte ich mich zu ihr herunter um ihr einen Kuss zu stehlen. Deutlich konnte ich den Rosaschimmer auf ihren Wangen sehen und biss mir auf die Innenseite meiner Wange. „Ist es nicht ein wenig zu Spät um Schüchtern zu sein, Baby? Nach dem was wir die Nacht so getan haben?“ Ich sah zu wie sie noch roter wurde. „Shh,Shh das muss doch nicht gleich jeder Wissen, Leon!“ Ich musste lachen und bekam dafür einen Schlag an meinem Arm. Ich schüttelte noch kurz Amüsiert den Kopf, bevor wir einsteigen konnten. Wir setzten uns nebeneinander auf die eine Seite, während sich uns gegenüber ein weiteres Pärchen setzte. Diese versuchte ich zu ignorieren, doch der Kaugummi-kauende Typ der Tussi musterte Emilia so eindringlich, das ich schon dachte er würde sich gleich auf sie stürzen. Die Gondel setzte sich in Bewegung und das blonde Mädchen schmiegte sich wie ein rolliges Kätzchen an ihre Begleitung, der dennoch immer noch nur Emilia anstarrte, die neben mir aus dem Fenster sah. Ich beugte mich zu ihr rüber. „Baby, da steht jemand auf dich.“ Sofort sah sie zu mir ehe sie zu dem Typen rüber sah, der direkt grinste und nickte, während er weiterhin mit offenem Mund kaute. Ihr Blick ging wieder zu mir und sie blickte in meine Augen. Sie schimmerten eindeutig. Ich beugte mich zu ihr, legte meine Hand an ihre Wange, ehe ich sie Küsste. Sie seufzte wohlig und erwiderte den Kuss bereitwillig. Ich hatte langsam das Gefühl, das sie von mal zu mal besser schmeckte. Genüsslich strich ich über ihren Zungenpiercing und sie drückte sich näher an mich während ihre Hand auf meiner Brust ruhte. Viel zu früh, für meinen Geschmack, löste ich den Kuss wieder, denn würde ich das jetzt nicht unterbinden würde das größere Konsequenzen haben und damit wäre der Marktbesuch vorbei. Ich legte meine Stirn an ihre und sah wie sie sich gierig über die Lippen leckte, ehe sie sich wieder auf ihre Unterlippe biss. „Oh Baby, du machst mich fertig.“ Es war zwar nur ein Flüstern, dennoch hörte sie es, was ich deutlich an ihrem Grinsen erkannte. Kurz darauf stoppte die Gondel und als ich aufsah, waren wir ganz oben angekommen. „Sieh.“ Sofort sah sie auf und nach draußen. „Wow, wie schön.“ Als sie so die Gegend begutachtete, sah ich aus den Augenwinkeln zu dem anderen Pärchen, wobei der Typ recht säuerlich wirkte. Nach einigen Minuten kamen wir wieder unten an und stiegen aus der Gondel und vor dem Riesenrad warteten auch schon Benjamin und Maxwell auf uns. „Hey euch gibt es ja auch noch?“ „Ja, der Spielkasten hat uns vereinnahmt.“ Emilia und ich seufzten zeitgleich, ehe wir weiter gingen. An einem Schießstand hielten wir inne und ich sah herausfordernd zu den beiden Jungs, wodurch die Frau im Bunde nur leise stöhnte. 

 
 

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Emilia

 

 

 

Lachend sah ich zu wie sich die drei Herren am Schießstand ein Duell lieferten. Doch schnell wurde mir klar das Maxwell als ehemaliger Navy Seal die Oberhand hatte. Doch letztendlich bekamen alle Drei den Hauptpreis. Kurz darauf drückte mir Leon einen riesigen Teddy in die Arme und ich lachte. „Was soll ich denn damit?“ „Keine Ahnung, aber was soll ich damit?“ Ich schüttelte amüsiert den Kopf und sah dann auf den riesigen Kuschelbär. „Und wie bekommen wir den nach Hause?“ „Gute Frage.“ Er musterte das Stofftier ehe er zu Maxwell sah der schon verstand und ihn an sich nahm. Danach ging er hinter den Stand und als er wieder kam grinste er nur leicht. „Erledigt.“ „Ich hoffe du hast sie nicht begraben.“ „Niemals Em.“ Er klang dabei so ernst das ich lachen musste. Gemütlich gingen wir weiter. Ich bekam noch eine Zuckerwatte während die Männer was deftiges aßen und anschließend ins Autoscooter gingen. Es war bereits wieder dunkel und mit einem Blick auf die Uhr zeigte sie mir halb neun an. Ich beobachtete die drei Männer vom Rand aus und lehnte mich an das Geländer.  Die drei wirkten so jung und verspielt und dieser Anblick ließ mich nur warm lächeln. So könnte ich mir glatt eine Zukunft vorstellen.

 

Kurze Zeit später stellten sich bei mir sämtliche Haare auf, ehe ich eine Hand an meiner Hüfte bemerkte. „Darling, es gehört sich nicht fremd zu gehen.“ „Michael.“ „Hey meine Süße.“ Ich regte mich nicht. „Was willst du?“ „Das weißt du doch am besten.“ Ich seufzte und sah dann über die Schulter zu ihm. „Ich werde nie wieder Angst vor dir haben Michael, ich gehöre dir nicht.“ Sein Griff um meine Taille wurde fester. Ich sah ihn kalt an. „Ich beobachte euch schon eine weile, eigentlich ging ich davon aus das dieser Dixon Geschichte wäre. Vor allem nach dem Streit gestern den ihr hattet.“ Ich wusste es, nur gut das er nicht viel von dem ‚Streit‘ mitbekommen hatte. „Der Streit war heftig, aber der Versöhnungssex umso besser.“ Ich merkte wie seine Kiefer mahlten und seine Finger sich immer fester in mein Fleisch bohrten. „Wir sehen und noch meine süße Mia, es ist noch nicht vorbei.“ Kurz darauf war er verschwunden und auch die Runde vom Autoscooter endete und schnell kamen die drei Herren zu mir rüber. „War das er?“ Ich nickte und sah dann Leon an seine Kiefer mahlte aufeinander, während sein Blick dunkel wurde. „Er hat unseren Streit mitbekommen.“ „Das haben wir uns schon gedacht, was hast du erwidert?“ Ich musste grinsen und er seufzte. „Er war auf jeden Fall nicht begeistert.“ Ich stieß mich vom Geländer ab und setzte mich in Bewegung. „Na kommt Jungs, ich will jetzt Tanzen gehen.“ Über die Schulter Blickte ich zu den dreien und sie folgten mir sofort. Wir gingen zu den Maschinen auf dem Parkplatz und ich nahm meinen Helm und sah kurz hinein, ehe ich den Zettel heraus fischte der darin lag.

 

Pass auf dich auf, meine Mia.

 

Ich schüttelte den Kopf und zerknüllte das Ding, ehe ich es weg warf und mir den Helm aufsetzte. Die Jungs taten es mir nach. „Und wohin wollen wir tanzen?“ „Da kenne ich den besten Club Lia.“ „Gut.“ Nachdem Leon sich auf seine Maschine geschwungen hatte, setzte ich mich hinter ihn. Kurz darauf fuhren wir auch schon los. Meine Hände ruhten auf seinem Bauch während ich meinen Oberkörper an seinen Rücken drückte. Ich inhalierte seinen Duft. Eine Mischung aus Leon und Leder. Sexy. Umgehend stieg ein Verlangen in mir an, über seine Haut zu lecken und meine Zähne darin zu versenken. „Baby ich wüsste gerne an was du gerade denkst.“ Er riss mich aus meinen Gedanken und er sah kurz über die Schulter zu mir. „Wie kommst du darauf?“ Er lachte leicht und sah wieder nach vorne. „Weil deine Hände unter meinem T-shirt sind und es nicht mehr viel fehlt bis du sie in meiner Hose verschwinden lässt.“ Erst jetzt merkte ich wo ich meine Hände inzwischen hatte und wurde augenblicklich etwas rot. Wie sehr hatte ich mich da gehen gelassen? Oh Gott... „Tut mir Leid.“ Wieder lachte er leicht während ich meine Hände wieder oberhalb seines Shirts legte. „Ich würde dennoch gerne wissen an was du denkst.“ Ich zögerte einen Augenblick und rang mit mir. Wieder schaute er über seine Schulter zu mir und ich biss mir auf die Lippe. Das könnte ich nicht sagen! „Okay, jetzt will ich wirklich wissen an was du gedacht hattest.“ „Vergiss es.“ Ich vergrub mein Gesicht an seinen Rücken. Er fragte nicht weiter und lachte nur leicht. Ein paar Minuten später hielten wir vor einem Club. Die Musik hörte man schon draußen und ich brannte darauf hinein zu gehen. Die Männer parkten die Maschinen. Vorsichtig stieg ich ab und nahm den Helm ab. Diesmal schüttelte ich direkt meine Haare aus und griff leicht hinein. Das war das gute an kurzen Haaren, die waren einfach pflegeleichter. Den Helm hing ich wieder an einen der Lenker und schaute dann zu Leon, der sich gerade durch seine Haare fuhr. Seinen Helm hing er zu meinen und blickte dann zu mir. „Vielleicht willst du mir das heute ja irgendwann noch sagen an was du da dachtest.“ Er lehnte sich an seinen Chopper und zog mich an meinem Gürtel zwischen seine Beine. „Benjamin kümmert sich gerade darum das wir so rein kommen ohne anstehen.“ Ich sah kurz über seine Schulter und erkannte wie Benny mit dem Türsteher sprach. Ein leises seufzen verließ meine Lippen, bevor ich das Gesicht des Mannes vor mir musterte. Ich schürzte leicht meine vollen Lippen und überlegte kurz, ehe ich mich vor beugte und ihn fest ansah. „Ich hatte daran gedacht wie ich erst über deine Haut lecken würde, ehe ich meine Zähne in dich versenke.“ Er schmunzelte und beugte sich vor zu meinem Ohr. „Verlockendes Angebot.“ Er hielt inne und fuhr mit seiner Nase über meine Kehle. Mein Herz hämmerte gegen die Brust und pumpte das Blut durch meinen Körper. Sicherlich spürte er das deutlich. „Wirklich sehr verlockend.“ Es war nur noch ein Flüstern ehe er seine Lippen auf meine Kehle drückte und ich nicht anders konnte als zu seufzen. „Hey ihr verliebten da, wir können rein!“ Ich hörte Maxwells lachen und schluckte auf, ehe ich Leon grinsen spürte. „Später Baby.“ Das klang wie ein Versprechen, welches er auch hoffentlich erfüllen würde! Wir lösten uns voneinander und folgten den anderen beiden ins innere des Clubs. Mir war nur wegen seiner Worte so unglaublich heiß. Wie gern würde ich mir jetzt Luft zufächern. Sicherlich glich ich einer Tomate oder sowas. Warum zum Teufel konnte er so gut dieses Pärchen Ding spielen? Er macht mich fertig!

 

Der Club war riesig und voll von tanzenden Menschen. Ich freute mich und ging zuerst mit den Jungs zur Bar um uns was zu trinken zu bestellen. Die Jungs orderten ihren Scotch, während ich mir einen Martini bestellte. Danach stellten wir uns an einen freien Stehtisch und ich nahm einen schluck von meinem Getränk und rührte mit der aufgespießten Olive darin. Als die Männer in ein Gespräch vertieft waren schaltete ich auf Durchzug und sah zu den tanzenden Menschen. Ihr Thema über ihre Motorräder und zukünftige Touren interessierten mich nicht so. Ich trank mein Martini aus, zog die Oliven vom Spieß und wandte mich dann ab, nachdem ich den Jungs meine Lederjacke in die Hand gedrückt hatte. Ich schlenderte gemächlich auf die Tanzfläche als das Lied Monsters von Ruelle erklang. Ich grinste und sah kurz vielsagend über die Schulter zu den Jungs am Tisch die ebenso zu mir sahen. Als ich mitten auf der Tanzfläche ankam wandte sich direkt ein Mann zu mir und legte seine Hände auf meine Hüften. Ich legte eine Hand auf seine Brust als wir begannen uns rhythmisch zur Musik zu bewegen. Er kam immer näher und seine Hände wanderten von meiner Hüfte zu meinem Hintern in den er fest hinein griff. „Du bist so verdammt heiß, süße.“ Er sah mir in die Augen und wollte sich meinem Gesicht nähern. „Verbrenne dich nicht.“ „Hm?“ Meine Augen sahen tief in seine. „Ich bin so heiß, das du dich verbrennst.“ Umgehend zog er zischend seine Hände von mir weg und ich grinste nur ein wenig. Ich wandte mich ab und gab mich ganz der Musik hin. Irgendwann bemerkte ich wie sich jemand von hinten an mich ran schob und seine Hand auf meinem Bauch legte, während er sich weiter mit mir bewegte. „Passt man einmal nicht auf kommen direkt die Geier.“ Ich lachte ein wenig und sah zu Leon hinter mir, ehe ich mich zurück lehnte und einen Arm um seinen Nacken schlang. Seine Lippen fuhren über meinen Hals und meine Schulter, ehe er über meine Kehle fuhr und leicht darüber leckte. „Ich hab das Gefühl als würde dein Blut durch deine Haut durch in meine Nase steigen.“ Ich seufzte wohlig bei seiner dunklen, erregten Stimme. Dazu glitt seine Hand genüsslich unter meinem Top auf meinen nackten Bauch, wo sofort anfing meine Haut zu brennen. „Es scheint für dich seit heute Nacht einfacher zu sein, nicht?“ Er fuhr weiter mit seinem Mund an meinem Hals entlang bis zu meinem Ohr. „Hm?“ „Die körperliche Nähe.“ Ich spürte wie er schmunzelte. „Scheint ganz so, ich habe seitdem nicht die Befürchtung dich zu zerbrechen, wenn ich meine Kontrolle verliere.“ „Gut so. So gefällst du mir viel besser.“ Er lachte ein wenig und ich drehte mich in seinen Armen um und legte meine Hände an seine Brust. „Ach wirklich?“ Ich grinste keck und nickte dann. „Jap, nicht mehr als hättest du ein Stock ihm Arsch.“ Nun lachte er lauter. „Stock im Arsch?“ Ich nickte. „Ja bei unserer ersten Begegnung dachte ich wirklich du hättest einen Stock im Arsch.“ „Und ich hielt dich für eine graue Maus.“ Ich sah ihn mit gehobener Augenbraue an und verdrehte dann die Augen, ehe ich mich von ihm löste. Wir gingen zusammen rüber zu unserem Tisch wo bereits ein neuer Martini auf mich wartet, während von Maxwell jede Spur fehlte. Als ich zu Benny sah musterte er uns eingehend. „Wo ist den Max?“ „Er hat sich in ein Blondchen verguckt und ist mir ihr auf und davon.“ Kurz sah ich zu Leon, ehe ich mich meinem Getränk zu wandte. Wir unterhielten uns noch eine Weile, tanzten noch ein wenig ehe sich Benny verabschiedete. Er wollte noch ein wenig Zeit mit seinen Frauen verbringen. Schnell gab er mir einen Kuss auf die Wange, ehe er such brüderlich von Leon verabschiedete. Danach ließ er uns alleine und ich verspeiste meine Oliven während ich zu dem übrig gebliebenen Mann sah. „Und was machen wir noch?“ Er zuckte mit den Schultern und führte sein Glas an seinen Mund und nippte daran. Ich überlegte ein wenig und schmunzelte. „Ich hätte Hunger.“ Langsam stellte er sein Glas ab und schaute mich dann an. „Und auf was?“ Ich biss mir auf die Lippe und grinste dabei. „Erst lecker Amerikanisch und dich als Nachtisch.“ Er lachte nur leicht und sah sich bereits um. Dann beugte er sich vor und sah mich fest an. „Geh schon mal voraus zu den Toiletten, ich besorge uns was.“ Ich nickte und machte mich direkt auf den Weg. Gerade als ich bei den Toiletten ankam, rempelt mich jemand an. Umgehend dreht sich die Latina zu mir um und ihre Freundinnen stellten sich zu ihr. Sie musterte mich abfällig. „Kleine Bitch pass mal besser auf was du tust.“ Ich schnaubte und legte eine Hand in die Hüfte. „Pass du mal lieber auf, wo du hin torkelst.“ Sofort kam sie näher und fuhr ihre fein säuberlich manikürten Nägel aus und machte baute sich vor mich auf, wobei ich sogar noch etwas größer war als sie. „Kleines Püppchen, große Schnauze oder was?“ Gerade will ich etwas erwidern da gingen die Blicke der drei Mädchen an mir vorbei und als ich über die Schulter sah kam bereits Leon auf mich zu im Schlepptau mit einer kleinen Blondine. Umgehend drängten sich die lateinamerikanischen Diven an mir vorbei und begrüßten den Neuankömmling. „Hey Süßer~“ Er sah sie an und grinste, ehe ich an den Mädchen vorbei stolzierte und durch meine Langen Wimpern zu ihm hoch sah. „Ey Bitch verzieh dich, wir haben ihn zuerst gesehen.“ Ich lachte und sah kurz zu ihnen, ehe ich zu Leon sah. Wortlos legte er einen Arm um meine Schulter und wir steuerten mit der kleinen Blonden die nächste Toilette an. Wobei er mir einen Kuss auf die Schläfe gab. Hinter mir hörte ich die Zicken entsetzt nach Luft schnappen. „Baby im Zickenkrieg?“ Ich lachte lauter und grinste ihn an. „Niemals, nicht bei solchen.“ Damit ging die Toilettentür zu und wir verschwanden zu dritt in einer der Kabinen. Die waren sogar komplett mit Wänden versehen, mehr Privatsphäre. Ich schloss die Tür ab und sah zu dem Hübschen Mädchen und leckte mir über die Lippe. Leon hielt sie an den Armen fest und manipulierte sie, ehe er seine Zähne in den Hals des Mädchens versank. Auch ich trat näher und strich dem Mädchen über die Schulter um ihr Oberteil ein wenig zu verrücken. Danach versank ich meine Reißzähne in das Fleisch des Mädchens, es war köstlich süß. Ihr Blut schwappte über meine Zunge und rann die Kehle herunter. Ich seufzte wohlig auf. Als ich merkte wie ruhig der Puls des Mädchen wird löste ich mich von ihr, zeitgleich wie Leon es tat. Ich leckte das Blut vom Hals, ehe ich über meine Lippen leckte. Leon ließ das Mädchen auf dem Toilettensitz nieder und sah mich eindringlich an. „Auf den Nachtisch wirst du warten müssen, bis wir bei mir sind, nicht das wir hier noch etwas kaputt machen.“ Er grinste mit seinem unglaublich sexy schiefen lächeln und ich sah zu dem kleinen Mädchen, Ich richtete ihre Kleidung und sah ihr dann fest in die Augen. „Du hast zu viel getrunken und dir wurde schlecht, nachdem du dich übergeben hast wolltest du dich nur noch kurz ausruhen.“ Sie wiederholte mein gesagtes im Mantra mit einem leeren Blick, ehe ich ihren Schal über die Bisswunde am Hals drapierte. Danach wandte ich mich um und machte meine Klamotten ein wenig unordentlicher. „Was wird das denn?“ Leon schien amüsiert, ehe ich meine Haare ein wenig verwüstete und ihn dann angrinste. „Die Leute sollten schon denken, das wir hier gerade einen Quickie geschoben haben.“ Er stieß sich von der Wand ab und kam dann den einen Schritt zu mir rüber ehe er mich gegen die Tür drückte und mich küsste. Wild und Leidenschaftlich, ehe er sich abrupt löst und mich mustert. „Gleich überzeugender.“ Ich biss mir auf die Leicht geschwollenen Lippen, ehe er auch seine Sachen ein wenig unordentlicher machte. Danach verließen wir die Kabine und wie ich es mir dachte, stehen die drei Latinas am Spiegel. Als ich durch den Spiegel zu Leon sah schmunzelte er und fuhr sich durch die Haare, während er mir mehr als nur offensichtlich auf den Hintern starrte. Die drei Mädchen starrten und entgeistert an. Wir wuschen uns die Hände und kurz bevor wir den Raum verließen, zog mich Leon nochmal an sich und gab mir einen innigen, gierigen Kuss. „Ab nach Hause Baby, ich will dich nochmal auf allen vieren vor mir.“ Ich lachte und griff nach seiner Lederjacke und zog ihn näher zu mir ehe ich kurz vor seinen Lippen innehielt. „Das klären wir wenn es soweit ist.“ „Hmm~ und wie wir das werden, Baby.“ Damit schlug er mir auf den Arsch und schob mich zur Tür heraus. Erst als wir aus dem Club traten prustete ich los. „Diese Gesichter.“ Er half mir in meine Lederjacke, ehe er mir meinen Helm reichte. „Ja sehr vielsagend, dennoch war da was wahres dran mit dem auf allen vieren vor mir Baby.“ „Und genauso ernst meinte ich das mit dem darüber reden wir nochmal.“ Er stieg kopfschüttelnd auf seinen Chopper und klappte elegant mit seinem Fuß die Stütze zurück. Ich setzte mich hinter ihn, wobei er schon den Motor anließ. Gerade als die drei Latinas aus dem Club kamen, fuhr Leon auch schon mit vollgas davon. Während der Fahrt konnte ich kaum meine Finger bei mir behalten. Gierig fuhr ich über seinen Bauch unter sein Shirt. Je tiefer ich mit meinen Händen fuhr umso schneller fuhr er auf seinem Bike.

 

Bei ihm angekommen stellte er sein Motorrad vor der Garage ab und stieg herunter, während er sich den Helm vom Kopf riss. Währenddessen zog ich auch meinen Aus und legte ihn auf den Sitz auf dem ich bis gerade noch gesessen hatte. Kurz darauf lagen auch schon seine Hände an meinem Gesicht und er Küsste mich, heiß und innig. Kurz ging er in die hocke, griff unter meine Kniekehlen und hob mich hoch, wobei ich direkt meine Beine um seine Hüfte schlang. Langsam ging er mit mir zur Tür und schloss sie auf um sie drinnen nur mit dem Fuß zu zu treten. Umgehend brachte er mich nach oben ins Schlafzimmer und warf mich auf das Bett. Er folgte mir während er sich schon die Lederjacke auszog, die er achtlos wegwarf. Danach küsste er meinen Hals entlang, während ich schon gierig an seinem T-shirt zog. Doch kurz darauf biss er mir in den Hals und ich stöhnte, als ich merkte, wie mein Blut über seine Zunge glitt. „Baby du bist die pure Versuchung.“ Ich leckte mir über die Lippen. Ich bohrte meine Finger in seinen Rücken, direkt durch sein Shirt hindurch und er löst sich von meinem Hals und küsste mich wieder. Leidenschaftlich und Intensiv. Dabei biss ich ihm fest in die Lippe und nahm gierig das Blut auf, welches so verlockend über meine Zunge rann. Ich bekam kaum genug davon. „Gelungener Nachtisch~“ Er schenkte mit sein unwiderstehliches schiefes Grinsen und richtete sich auf um sich das T-shirt aus zu ziehen. Erneut biss ich mir auf die Lippe und leckte sein restliches Blut davon. Ich konnte es kaum erwarten. Doch im nächsten Moment hörte ich ein 'Flopp' und merkte wie mir etwas nasses ins Gesicht und auf den Hals spitzte. Der Mann über mir regte sich nicht mehr und nur kurz darauf sackte er zur Seite weg. Erschrocken keuchte ich auf und sah zu wie er zu Boden fällt. Schnell setzte ich mich auf uns sah zu ihm. „Leon?“ Ich sprang vom Bett, kniete mich zu ihm, doch als ich ihn umdrehte, hielt ich den Atem an. Auf seiner Stirn prangte ein Loch, aus dem Blut floss. „Oh Gott, Leon!“ Ich stockte als ich erst jetzt eine weitere Präsenz vernahm. Das Licht im Zimmer ging an und ich blickte auf. Ich sah durch den Raum und da sitzt er, gemütlich in einem Sessel. „Michael.“ „Ich hatte dich gewarnt meine Süße Mia. Jetzt ist wegen dir noch jemand gestorben.“ Noch einmal sah ich zu Leon. Müsste seine Wunde nicht verdammt nochmal heilen? Wieso heilt sie nicht!? Tränen schossen mir in die Augen ehe sich Schuhe in meinem Sichtfeld schoben. Ich blickte hoch zu meinem Albtraum. „Das ist nur deine Schuld, meine Süße. Aber keine Sorge, du wirst nicht lang ohne ihn sein. Ich schicke dich zu ihm.“ Ich stand auf und funkelte ihn wütend an. „Bastard.“ Er grinste und seufzte dann theatralisch. „Du bist eindeutig zu benutzt. Bist sicherlich schon von den ganzen Typen ausgeleiert.“ „Duuu.“ Ich zischte und machte mich bereit für den Sprung, doch bevor ich springen konnte legte er die Waffe an meine Stirn und drückte ab. „Auf nimmer wiedersehen, meine Süße.“ Dunkelheit überrannte mich und ich ließ ein letztes mal die Luft meiner Lunge entweichen.

 
 

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Kommentare zu dieser Fanfic (3)

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Von:  michitan
2018-10-16T10:28:52+00:00 16.10.2018 12:28
Oh damnnnnnn! Das war heiß xD
Vampirsex hat was sehr erotisches hahaha! Ich mag die Story, die Side-Charas sind mir auch voll sympathisch :3
Bin gespannt, was passiert, wenn sie auf Michael treffen... :D
Von:  IKuraiko
2018-09-19T10:53:10+00:00 19.09.2018 12:53
Wirklich interessant

Ich war schon traurig ,weil es so früh schon zu Ende mit ihr war, aber das danach hat mich wirklich überrascht.

Ich bin gespannt wie es mit Emilia und Michael weiter geht.

Liebe Grüße
Antwort von:  Yumitchu
19.09.2018 23:53
Danke, ja da wird noch gut was los sein. :>

Hab ja schon Kap 17 fertig geschrieben, nur momentan überarbeite ich eher und lese selber in Büchern als zu schreiben xD
Antwort von:  IKuraiko
20.09.2018 09:58
Wooh schon Bus Kap 17, da bin ich aber gespannt, ihre Fähigkeiten gefallen mir, darauf wäre ich garnicht gekommen

Hehe verstehe, ich hab Zeit und kann warten auch wenn ich total neugierig darauf bin ^__^


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