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31 Tage

#writeinktober
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Vorwort zu diesem Kapitel:
Murphy (aus Mosaik) ist kein Feigling. Er hat nur Federn. Komplett anzeigen
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Dieser Drabble ist zu einem bestimmten (aber nicht namentlich genannten) Charakter aus "Der Schleier der Welt". Komplett anzeigen
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Wieder eine Geschichte zu Mosaik und einem der Aufträge, wie Pakhet sie hasst. Komplett anzeigen
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Heute eine Geschichte über den letzten Hund Kyras, bevor sie Watson bekam. Spielt daher auch ein ganzes Stück in der Vergangenheit mit einer ca 14jährigen Kyra! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Einmal eine Geschichte mit einem von Sekis Charakteren. Komplett anzeigen
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Achtung. Dieser Text enthält einen kleinen Spoiler für den ersten Band von Der Schleier der Welt Komplett anzeigen
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Ich habe gestern vergessen die Story hochzuladen. Um welchen Charakter es geht, verrate ich nicht. Komplett anzeigen
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Wenn man den Text fertig hat, aber hochzuladen vergisst ... Komplett anzeigen
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Alex ist vielleicht kein Monster, aber gerade die Sozialisierung auf Menschenverhältnisse war nicht leicht. Merke: Wölfe mögen keine Kleidung. Komplett anzeigen
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Eine Geschichte, die im März 2003 spielt. Komplett anzeigen

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[1. Oktober | Craven] Vogelfrei

„Bleib stehen, du Feigling!“

Murphy rannte weiter. Er sprang.

Feder sprossen aus seiner Haut. Sein Körper schrumpfte. Der mittlerweile so gewohnte Schmerz breitete sich sich aus. Wenn es einen Weg gab, sich schmerzfrei zu verwandeln, so hatte Rabe diesen ihm nicht beigebracht.

„Was zur Hölle …“

Das Gefühl zu fallen, dann breitete er die Flügel aus, gewann rasch an Höhe, ließ die drei älteren Jungen am Boden zurück.

„Verdammte Scheiße!“, fluchte einer von ihnen.

Gerne hätte Murphy gelacht, doch der Schuss, der nur wenige Zentimeter neben seinem Flügel durch die Luft schnitt, hielt ihn ab.

Besser schnell weg, besser schnell hoch.

[2. Oktober | RIP] Frieden

RIP. Ruhet in Frieden. Doch wie sollten sie je Frieden finden? Dieses Monster, dieser Upir, war noch immer da draußen. Es lebte noch. Es war nicht bestraft. Was für eine Strafe war es schon aus der Stadt verbannt zu sein.

RIP. Rest in Peace. Was für Illusionen machte er sich überhaupt? Er hatte Geister gesehen, war in der Geisterwelt gewesen. Ein friedliches Nachleben gab es nicht. Er hatte es nicht gesehen. Doch selbst wenn es eins gebe: Wie könnten sie in Frieden ruhen?

Dennoch musste er daran glauben. Für sie und für sich selbst. Alles andere konnte er nicht ertragen.

[3. Oktober | Demonic] Die Strigoi

Ein dämonisches Grinsen breitete sich auf den Lippen der Strigoi aus, als ihre Hände sich um Pakhets Nacken legten. Sie zog sie näher, öffnete ihren Mund. Sie würde ihre Kehle ausreißen.

Pakhet blieb die Luft weg. Sie keuchte. Fuck. Ihre Waffe lag sechs Meter entfernt. Punkte tanzten vor ihren Augen.

Nein. So würde sie nicht sterben. Mühsam hob sie die Beine, ignorierte die Schmerzen in ihrem Nacken. Sie zog die Beine an, trat mit all ihrer Kraft zu.

Ein Kreischen. Die Strigoi ließ sie los.

Unsanft landete Pakhet auf dem Boden. Sie rappelte sich auf und kroch zu ihrer Waffe.

[4. Oktober | Cleave] Mycroft

„Nein, er ist definitiv ein Mycroft“, beharrte Kyra und sah ihren Vater trotzig an.

Der junge Pitbull sah mir herrschendem Blick von seinem Kissen aus von ihr zu ihrem Vater.

„Aber ich dachte, du magst Mycroft nicht“, meinte ihr Vater.

Kyra zuckte mit den Schultern. „Aber der Hund ist dennoch ein Mycroft.“ Zumindest hatte sie sich Mycrofts Blick so vorgestellt.

Ihr Vater gab lachend auf. „Solange der nächste Hund nicht Moriaty heißt …“

Statt zu antworten, setzte Kyra sich neben den Hund und tätschelte seinen Kopf. „Sag sowas doch gegenüber Mycroft nicht. Der nächste Hund …“

Verständnislos sah der Welpe sie an.

[5. Oktober | Rope] Vorbereitet

Pakhet schenkte dem Hacker einen triumphierenden Blick.

„Was?“ Seine Stimme war gereizt.

Sie konnte das hochnäsige Arschloch nicht leiden. „Genau wegen so etwas bereitet man sich vor.“

„Ah ja?“

„Genau wegen so etwas habe ich ein Seil mitgebracht.“

„Großartig.“ Agent machte sich nicht die Mühe den Sarkasmus zu verbergen. Er blickte in den Abgrund. „Das sind mindestens hundert Meter.“

Crashs Brummen klang deutlich nach einem Lachen. Er zerrte die magische Kiste herbei, stellte sie ab, um das Seil hervorzuholen.

„Deswegen habe ich zweihundert Meter gekauft“, erwiderte Pakhet.

„Wer zur Hölle kauft zweihundert Meter Seil?“

Sie grinste. „Jemand der vorbereitet ist.“

[6. Oktober | Promise] Geheimnis

Unsicher musterte Tina Matt. Sie konnte nichts sagen, um ihm seine Angst zu nehmen. Das Schlimmste war vielleicht, dass seine Angst berechtigt war. Sie traute es William zu.

Matthew hatte den Blick abgewandt, doch waren die Tränen auf seiner Wange deutlich zu sehen.

Vorsichtig legte Tina eine Hand auf eine Schulter. „Ich werde es William ganz sicher nicht erzählen.“

Matthew fixierte einen Baum in der Nähe, sah sie nicht an.

„Ich werde es deinem Vater nicht erzählen“, wiederholte sie. „Ich verspreche es.“

Matts Atem war langsam, rasselte leicht. Er schüttelte den Kopf. „Ich wünschte, ich könnte einfach jemand anderes sein.“

[7. Oktober | Vexed] Einkommen

Alice warf den Tisch um. „Das ist eine beschissene Idee.“

Max brummte, wohl wissend, dass er etwas erwidern musste. „Die bieten mir zweitausend Rand pro Abend.“

„Und dafür willst du dein Leben aufs Spiel setzen?“

Wieder brummte er. Was sollte er sagen? Er würde gegen Menschen kämpfen, oder? Menschen ohne Feuerwaffen.

„Jetzt sprich, verdammt noch mal!“ Alices Stimme wurde lauter, wütender.

„Ich will nur, dass wir hier ein Leben haben können“, antwortete er.

Alices Augen funkelten. Sie hielt Tränen zurück. „Ich kann arbeiten. Ich kann online ...“

Doch Max schüttelte den Kopf. „Dann finden sie uns.“

„Ich ...“

Max legte die Arme um sie.

[8. Oktober | lost] Jagd

Thias Ohren waren aufgestellt. Sie konnte den Dämon oder was auch immer es war nicht mehr hören. Gut. Nur konnte sie die Schritte ihres Rudels genau so wenig hören. Weniger gut. Wo waren sie? Wo war sie?

Auf allen vier Pfoten stolperte sie rückwärts.

Nebel hatte sich zwischen den Bäumen ausgebreitet. Kein gutes Zeichen. Magie lag in der Luft. Etwas stimmte nicht. Etwas lauerte gerade außerhalb ihres Sichtfeldes.

Wo waren die anderen? Wo sollte sie hingehen? Sie musste weiter.

Ein tiefes Knurren. Es war unmöglich zu sagen, wie weit entfernt.

Dann sprang das Wesen aus dem Nebel auf sie zu.

[9. Oktober | Monster] Leichtes Spiel

Es war lächerlich einfach dem Typen zu folgen, während er sich durch die Bar bewegte. Wenn er ihr am Vortag einen Namen genannt hatte, hatten die Drogen oder was auch immer er ihr gegeben hatte, sie ihn vergessen lassen.

Es war lächerlich einfach, als er nicht hinsah, ein paar Tropfen seines eigenen Giftes in sein Glas zu geben, ihn aus der Bar zu eskortieren, ihn verschwinden zu lassen.

Er verdiente es nicht anders. Männer wie er verdienten es nicht anders.

Pakhet wusste, dass sie nicht sein einziges Opfer gewesen war. Sie kannte Männer wie ihn. Sie waren die wahren Monster.

[10. Oktober | Passage] Ritual

Das Blut des Rehs benetzte Seans Fell, füllte sein Maul. Er konnte den Herzschlag des Tieres fühlen, das versuchte sich loszureißen, seinem Biss zu entkommen. Seine Klauen verloren den Halt, doch irgendwie schaffte er es, das Reh zu Boden zu reißen.

Eine Hufe traf seine Hüfte, doch er hielt das Tier gegen den Boden gepresst, verstärkte seinen Biss.

Das Reh zuckte. Es starb. Er konnte es spüren. Er konnte es riechen. Es starb.

Endlich wagte er es loszulassen. Er sah auf das Tier. Mitleid machte sich in seiner Brust breit.

Liza trat hinter ihn und begutachtete den Kadaver. „Gut gemacht.“

[11. Oktober | Deadly] Theorie und Praxis

In der Theorie wusste Joachim, was mit ihm passierte. War es nicht verrückt? Er war verwundet. Die Kugel hatte ihn knapp unterhalb der Brust getroffen. Jeder Atemzug schmerzte. Seine Lunge war verletzt. Eine tödliche Wunde, sofern er nicht rasch versorgt wurde.

Er selbst konnte sich dabei kaum versorgen.

Wo waren die anderen? Wo war sein Team? Victors Leute? Verdammt.

Mit einer Hand drückte er gegen die Wunde, wohl wissend, dass er nur wenig tun konnte. Wenn niemand zur Hilfe kam, würde er versuchen müssen sich zu heilen. Wenn nicht die Wunde, würde ihn die Anstrengung umbringen. Er versuchte es dennoch.

[12. Oktober | Face] Ihr Lachen

Kyra legte die Hand auf Sammys Wangen und küsste sie. Sie lachten gemeinsam, rückten noch etwas näher zusammen.

Sammys Gesicht glänzte förmlich. Ihr blondes Haar war leicht nass, als Kyra hindurch strich.

Etwas unsicher streckte sich Kyra erneut, um sie zu küssen. "Und?" Sie genoss das Gefühl von Sammys Haus auf der ihren.

Sammy lachte, ließ ihre Finger verspielt über Kyras Schultern wandern. „Ich glaube, ich mag dich noch mehr als vorher.“

Verlegen kicherte Kyra. „Darf ich das als Kompliment verstehen?“

„Möchtest du das?“

Kyra sah ihr in die Augen. Diese wunderschönen blauen Augen. „Ich denke schon“, flüsterte sie dann.

[13. Oktober | Flight] Ruhe

Die Savanne glitt unter Pakhet hinweg. Es war ruhig. Nun, ruhig war nicht das richtige Wort. Sie saß allein im Cockpit des Transporthelikopters. Nicht optimal, doch nichts, was sie nicht schaffen konnte. Und es brachte Ruhe mit sich. Ruhe in dem Sinne, dass niemand versuchte sie anzusprechen. Niemand anderes war hier. Nicht im Helikopter, nicht am Boden.

Natürlich war da das ohrenbetäubende Rattern der Rotoren, das selbst die Kopfhörer nicht gänzlich ausblenden konnten.

Pakhet mochte Missionen wie diese. Keine andere Menschen. Niemand schoss auf sie. Es bestand keine große Gefahr. Kein nerviger Michael. Es war entspannend. Zumindest als angenehme Abwechselung.

[14. Oktober | Tear] Verpflichtungen

Thia stand vor dem frischen Grab. Die Luft war für einen Sommerabend kühl. Die letzten Sonnenstrahlen malten orange Streifen auf den Friedhofsboden.

Das Grab ihrer besten Freundin. Verdammt. Sie hatte nichts tun können. Sie hatte nichts verhindern können. Nicht ihren Tod. Sie hatte es nicht kommen sehen.

Sie sollte ihre Anführerin sein. Sie musste ihre Anführerin sein. Weil die anderen es nicht konnten, nicht wollten. Sie musste für sie da sein.

Sie musste stark sein. Ein Vorbild. Sie durfte keine Schwäche zeigen. Vor allem William würde es nicht akzeptieren.

So war sie hier. Allein. Allein mit Tina und ihren Tränen.

[15. Oktober | Sentinel] Steinwächter

Die Anderswelt war ein gruseliger Ort. Vielleicht hätte sie eigentlich seine Heimat sein sollen, doch Murphy war froh, dass er in die Welt der Menschen zurückkehren konnte.

Seine Augen ruhten auf der riesigen Steinstatue, die vor dem Höhleneingang stand. Er schluckte. Von allem, was er wusste, konnte sie jederzeit zum Leben erwachen.

Nein, er durfte nicht abhauen. Rabe hatte ihm eine Aufgabe gegeben. Er durfte das alte Federtier nicht schon wieder enttäuschen.

Wie angewiesen stellte er sich vor den steinernen Wächter. „Mein Name ist Murphy. Ich bin im Auftrag Rabes hier.“

Nichts geschah.

Stille.

Dann wagte er den ersten Schritt.

[16. Oktober | Poison] Gift

Sean fiel zu Boden. Ein Zittern lief durch seinen Körper. Er fühlte sich schwach. Und der Schmerz ... Der Schmerz drohte ihm die Sinne zu rauben. Es war als stände jede einzelne Faser seines Körpers in Flammen.

Er blinzelte den Wyld an, dessen Messer noch immer auf ihn gerichtet war.

Er konnte nicht aufgeben. Er musste kämpfen. Doch der Schmerz ...

Es musste ein Gift sein. Irgendein Gift. Magisches Gift vielleicht. Doch was brachte ihm dieses Wissen?

Verdammt. Er hätte auf die anderen warten sollen. Er hätte nicht einfach so angreifen dürfen.

Das Gift pulsierte schmerzhaft durch seine Adern.

Dann schrie er.

[17. Oktober | Grip] Lektion

Der Typ, dessen Name sie noch immer nicht wusste, griff nach Pakhets Handgelenken, drückte sie gegen die Wand des Hotelszimmers. Er küsste ihren Hals, ehe seine Lippen zu ihrem Ausschnitt wanderten.

Sie schnaubte amüsiert. Mit einem Ruck befreite sie sich aus seinem Griff, packte seine Hände und drückte einen Moment später ihn gegen die Wand.

Sein Blick spiegelte Überraschung, aber auch Amüsement wieder.

"Hat dir niemand gesagt, dass es creepy ist, eine Frau so festzuhalten?", hauchte sie.

"Nein. Tatsächlich niemand."

Sie ließ seine Hände los, griff nach seinem Kragen. "Dann weißt du es jetzt." Damit zog sie ihn zum Bett.

[18. Oktober | Settle] Fiona

Fiona schlief selig in Lukes Armen, auch wenn sie beide wussten, dass dieser Zustand jeden Moment vorbei sein konnte.

Luke sah das kleine Mädchen an. "Sie ist schon unglaublich."

Auch Thias Blick ruhte auf dem Gesicht des Babys, das ihre Tochter war. Der Gedanke allein fühlte sich seltsam an. Sie lächelte matt, unsicher. "Bist du dir sicher, dass du klar kommst?"

Zur Antwort zuckte er mit den Schultern. "Es geht schon. Irgendwie."

Thia nickte nur.

Lukes Blick ruhte auf ihr. "Du könntest ein Teil davon sein."

Doch Thia schüttelte den Kopf. "Du weißt, dass ich das nicht kann", hauchte sie.

[19. Oktober | Legion] Kein Spiel

Es gab zwei Möglichkeiten mit einer Übermacht an Gegnern umzugehen: Man konfrontierte sie oder man umging sie. Pakhet bevorzugte die zweite Variante. Sie war gut in dem, was sie tat, aber sie war kein verdammter Videospielcharakter, der endlos Legionen an Gegnern umlegen konnte.

Irgendwo war in diesem Vergleich ein versteckter Witz, dachte sie sich, als sie mit etwas Anlauf auf das Dach der Kaserne sprang. Sie musste nur den verdammten Kommandanten finden, dann wäre ihre Mission erfüllt.

In der Dunkelheit der Nacht duckte sie sich gegen das Dach und schlich weiter, bemüht keinen Laut zu machen. Besser keinen Kampf riskieren.

[20. Oktober | Shudder] Beschwörung

Ein Schauer jagte durch Lunas Körper. Die Energie war da. Die Verbindung zur Geisterwelt. Ein Portal hatte sich mitten in dem Ritualkreis geöffnet. Sie spürte selbst den Zug, den Ruf, den sie selbst an den Geist gestellt hatte.

Erwartungsvoll sah sie zu ihrer Mutter, zu ihrer Mentorin.

„Konzentriere dich“, mahnte diese. Sie saß ihr gegenüber, auf der anderen Seite des Kreises saß.

Luna schluckte, nickte, atmete durch. „Geist der Pflanzen. Ich habe eine Bitte an dich.“

Ein grünliches Licht erschien in der Mitte des Kreises, begann sich zu formen. Der Geist materialisierte sich, sah sie an. „Was bietest du mir?“

[21. Oktober | Hex] Sicherer Hafen

Auch wenn es Magie war, fühlte es sich nicht wirklich wie ein Zauber an und Alice hatte ihre Erfahrungen damit gemacht. Zauber hatten diese Energie. Diese Energie, die ihr fremd war.

Was sie tat fühlte sich anders an. Elektrisierender, spannender und doch irgendwie flüssig. Sie konnte sich in die Daten fallen lassen, wie in einen Pool, einen enormen, nahezu endlosen Pool. Sie konnte darin schwimmen, tauchen.

Tausende Informationen breiteten sich vor ihr aus, umgaben sie. Sie musste nur die Hand danach ausstrecken, um sie zu verstehen, zu manipulieren.

Dieser Ort war ihr sicherer Hafen. Hier kam niemand an sie dran.

[22. Oktober | Unwind] Molly

Noch ein Bier. Langsam wurde es leichter herunterzukommen, sich zu entspannen.

Blöde Molly. Was erwartete sie eigentlich von ihr.

Es war eine beschissene Idee, sich hier zu betrinken. Ein Bier kostete über zwei Pfund. Sie sollte besser nach Hause gehen. Aber da wäre sie wieder allein.

Kyras Augen wanderten die Bar hinauf und hinab. Wenn Molly sie nicht wollte, konnte sie auch jemand anderen anlachen. Jemand, der vielleicht für mehr Alkohol bezahlen könnte.

Jemand, der wahrscheinlich Gegenleistung erwartete.

Egal.

Alles war egal.

Hauptsache, sie musste nicht länger an Molly denken. Die doofe, doofe Molly.

Was hatte sie denn eigentlich erwartet?

[23. Oktober | Rage] Verräterin

Ihre Wut war kalt. Eiskalt. Wenn sie ihn ansah spürte sie nur eisige Wut, Hass.

Jetzt war ihre Chance. Es war ohnehin egal. Sie war eine Verräterin.

Seine Hand war an seiner Waffe. Er entsicherte, hob sie.

Herausforderung. Verachtung. Er glaubte sie töten zu können. Dann hätte er Recht behalten.

Sie konnte schneller sein. Sie wäre schneller. Er war langsam. Ihre Pistole war bereits entsichert. Ihr Finger lag auf dem Abzug.

Sie zielte.

Er wich nicht zurück.

Der Knall der Schüsse halte Synchron durch das Camp.

Er fiel.

Sie wurde umgeworfen.

Etwas Warmes auf ihrem Gesicht. Dann kam die Dunkelheit.

[24. Oktober | Rift] Das Portal

Der Übergang zwischen den Welten war unsichtbar für das Auge. Alex konnte ihn spüren, sie konnte ihn riechen, konnte ihn jedoch nicht sehen. Dennoch war er da.

Von der anderen Seite wurde der Geruch von Blüten herübergeweht. Also war es ein Portal zum Gebiet der Frühlings-Fae. Seit wann war es da? Woher kam er?

Sie hielt ihre Schnauze in die Luft um genauer zu schnüffeln. Es war irgendwo auf dieser Lichtung, doch den genauen Ort ausfindig zu machen war schwer. Wenn sie nicht aufpasste fiel sie hindurch. Das konnte sie nicht riskieren.

Es wäre besser, würde sie die Ältesten informieren.

[25. Oktober | Zealous] Trickster

Murphy wusste zwei Dinge über Spider. Er war eifrig. Er war nicht besonders helle. Eine wunderbare Mischung, um Spaß mit ihm zu haben.

Gerade redete der junge Mann mit seinem vermeintlichen Bruder, als Murphy sich zu ihm stellte. „Hey ihr beiden“, meinte er und Spider einen Arm um die Schultern.

Spider musterte ihn. „Murphy?“

„Genau der. Ist schön euch schon hier zu sehen.“ Schon war gut. Sie waren zu spät. Mal wieder. So weit reichte der Eifer dann doch nicht.

„Sicher doch. Wo sind die anderen?“

Murphy grinste. „Ach, die haben eine ganz besondere Aufgabe für euch.“

Pakhet wäre sauer.

[26. Oktober | Walls] Zukunft

Die Wohnung fühlte sich neu an. Die Wohnung fühlte sich ungewohnt an. Vor allem aber roch sie ungewohnt. Nach beinahe vier Monaten in der Waldhütte umso mehr.

Sean konnte nicht schlafen. Er war angespannt. Dabei sollte er es eigentlich nicht sein.

Sarah lag in seinen Armen. Anders als er hatte sie keine Probleme zu schlafen. Gut. Er durfte sie nur nicht wecken.

Sie drehte sich auf den Rücken, murmelte etwas im Schlaf. Hoffentlich träumte sie gut.

Sie lebten jetzt hier. Zusammen. In den eigenen vier Wänden. Sie waren zusammen. Sie würden Eltern werden. Warum machte ihn dieser Gedanke noch Angst?

[27. Oktober | Curse] Verflucht

Die Kugel riss Jack zu Boden. Mit ein, zwei Sekunden Verzögerung kam der Schmerz, brach wie eine Welle über ihm zusammen.

Weitere Schüsse durchschnitten die Luft.

Er musste hier weg. Er musste weg.

Zumindest hatte er Erfahrungen mit Schusswunden. Ganz automatisch drückte er dagegen, rollte sich auf den Bauch, kämpfte sich auf die Knie, kroch um die Ecke des Gangs.

„Scheiße.“ Blut rann über seine Hand. Warmes, dunkles Blut.

Die Kugel hatte ihn in den Bauch getroffen, wahrscheinlich die Gedärme verletzt. Mal wieder. Die letzte Wunde war gerade erst geheilt.

Weitere Schüsse.

Er musste weg.

Wer hatte ihn eigentlich verflucht?

[28. Oktober |Savage] Der Wildfang

Schon wieder verwandelte sich das Mädchen in Wolfsgestalt, setzte sich auf die Hinterläufe und begann sich ausgiebig das helle Ohr zu kratzen.

„So geht das nicht, Alex.“ Thia stemmte die Arme in die Seiten. Sie fühlte sich verloren. „Du kannst dich nicht ständig verwandeln!“

Die Wölfin sah sie an, die Ohren aufgestellt. Dann verwandelte sie sich wieder. „Wieso nicht?“

„Weil Menschen von uns nicht erfahren dürfen.“

„Und warum nicht?“

Thia seufzte. Sie konnte diesem Wildfang nicht tausende Jahre an Geschichte erklären. „Zieh dich erst einmal an.“ Sie warf ihr das T-Shirt hin.

Alex beschnüffelte misstrauisch das Shirt. „Das riecht seltsam.“

[29. Oktober | Barren] Vorahnung

Joanne konnte nicht sagen, was sie mehr verunsicherte. Die schiere Weite der sie umgebenden Landschaft, ihre Eintönigkeit oder die angespannte Stille, die im Wagen herrschte.

Sie spürten es alle. Etwas stimmte nicht. Sie hatten seit zwei Stunden keinen einzigen Menschen mehr gesehen. Keine Flüchtlinge. Keine anderen Soldaten. Niemanden. Seit sie hier gelandet waren, hatte es keinen Tag gegeben, an dem sie so wenig Leute getroffen hatten.

Verbrannte Erde? Nein. Es war mehr. Eine ungreifbare Gefahr. Die Ahnung, dass sie in einen Hinterhalt laufen würden. Wo? Auf der nächsten Stadt? Dem nächsten Dorf?

Auf der Strecke dazwischen?

Schüsse in der Ferne.

[30. Oktober | Sub] Vegetarische Werwölfe

Matt bemerkte Seans Blick, entschloss sich aber ihn zu ignorieren. Er hatte damit Übung. Immerhin hatte er Jahrelang seinen Vater ignoriert, wenn er seinem Teller einen ähnlichen Blick zugeworfen hatte.

Zugegebenermaßen wäre er lieber wo anders essen gegangen. Subways hatte vegetarische Beläge doch schmeckten diese vorrangig nach Chemie und Geschmacksverstärkern. Der Geruch war künstlich.

Sean biss in sein Sandwich, musterte Matts dennoch weiter, bis er von Thia den Ellenbogen in die Seite bekam.

„Was?“, zischte er.

Sie fixierte ihn. „Schau nicht so.“

Sean verzog die Lippen. „Er ist ein Werwolf, verdammt.“

Matt verdrehte die Augen. „Und dankbarerweise sind Wölfe Allesfresser.“

[31. Oktober | Vision] Sackgasse

Egal wie lange Joachim auf den Rechner starrte, so wurden die Zahlen nicht besser. Der Betrag, der mit einem Minus gekennzeichnet war, war sechsstellig. Nie im Leben würde er dafür einen weiteren Kredit kriegen.

Und jetzt?

Er hatte doch nur noch dieses Krankenhaus. Er konnte nicht viel mehr tun, als er ohnehin schon tat. Vor allem konnte er so keine Ärzte mehr bezahlen.

Verdammt.

Er raufte sich das Haar, doch natürlich half auch das nicht weiter.

Es war vorbei. Er war geschlagen. Es gab nichts ...

Victor war in der Stadt. Victor, der vielleicht Geld hatte.

Es war eine furchtbare Idee.



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