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Next generation

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Vorwort zu diesem Kapitel:
Hi.

Nicht wundern, die, welche die Buchreihe der Bruderschaft der Black Dagger von J. R. Ward kennen, erkennen wahrscheinlich einen Teil in dem Kapitel wieder. Ich habe es übernommen, weil es die Gedanken und Gefühle so perfekt wieder spiegelt, zeigt warum er es tut und das er es eigentlich hasst.
Jede Zeile davon gehört nicht mir sondern J. R. Ward. Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hi.

Verzeiht!
Auch hier bitte nicht wundern!
Die Leser, welche die Buchreihe der Bruderschaft der Black Dagger von J. R. Ward kennen, erkennen wahrscheinlich einen Teil in diesem Kapitel wieder. Ich habe es übernommen, weil es das Leben und die Szene zwischen den dreien perfekt wieder spiegelt, zeigt was bei den Vampiren passiert und man auch dahingehend die Hintergründe hat.
Jede Zeile, jedes Wort davon gehört nicht mir sondern einzig und alleine J. R. Ward. Komplett anzeigen

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Party

Kapitel 1
 

„Aber Tát`ko! Sie ist fast achtundzwanzig, da brauch ich doch kein Babysitter mehr für sie zu spielen!“ ,missmutig verschränkte Trunks die Arme vor der Brust und blickte wütend zu seinem Vater rüber.

Das war doch alles nicht wahr!

Er wollte einen entspannten Abend mit Son-Goten in einer Bar verbringen und nun mussten sie Zabrinah Mary-Brah und Pan ins Screamers begleiten! Nur weil sein Vater Sorgen hatte, das seiner einzigen Tochter etwas passieren konnte.

„Mir ist egal wie alt deine Schwester ist, Trunks! Ihr geht da zusammen hin oder bleibt beide hier im Anwesen. Mein letztes Wort!“ ,fauchte der Saiyajin aufgebracht.

Wütend knurrte Trunks und sah anklagend zu seiner jüngeren Schwester. Diese blickte ihn wütend, teils aber auch herausfordernd an. Resignierend nickte er dann zaghaft, wusste er doch ganz genau, das er keine Möglichkeit hatte, aus der Sache wieder heraus zu kommen.

Verdammt...

Wäre er doch bloß damals bei seiner Mutter geblieben und nicht wenige Wochen nach dem Blutbad in der CC gezwungenermaßen zusammen mit der gerade ein paar Wochen alten Zabrinah Mary-Brah zu seinem Vater in dieses Anwesen gezogen.

Er war schon lange volljährig, nach menschlichen, ebenso nach saiyanischen Recht, auf seine kleine Schwester traf es ebenfalls zu, doch hatte sein Vater einen übertriebenen Beschützerinstinkt ihr gegenüber. Völlig unnötigerweise, war seine Schwester vom Verhalten und Kampfgeschick mehr Saiyajin als er selbst. Wahrscheinlich lag es eher daran, das Vegeta ganz genau wusste, dass Zabrinah in seiner Anwesenheit keinen fremden Kerl abschleppte.

Ergeben seufzte er, strich sich kurz mit der rechten Hand durch seine schwarzen Haare.

Tja, ebenfalls ein gewöhnungsbedürftiger Umstand, an den er sich hatte gewöhnen müssen. Son-Gohan und Son-Goten waren ebenfalls halb Mensch, halb Saiyajin, doch sie hatten die Wandlung, welche ein jeder reinblütige Saiyajin mit ca. Mitte Zwanzig durchmachte, ausgelassen. Trunks und Zabrinah hingegen nicht. Dank dem Blut von Gray und Dana hatten sie diese Wandlung überhaupt überlebt, doch seit dem war nichts mehr wie vorher. Sie beide hatten ihren Saiyajinschweif wieder. Sie waren beide schwarzhaarig, hatten dennoch die eisblauen Augen ihrer Mutter Bulma behalten. Er war mit seinen knappen 1,92 weder klein, noch schmal gebaut und hatte nur noch mehr an Körpergröße, Muskelmasse und Kraft zugelegt, als er vor der Wandlung schon besaß. Zabrinah war mit ihren 1,70 normal groß für eine weibliche Saiyajin, aber sie war ebenso schlank und durchtrainiert.

Der einzige Unterschied zwischen ihnen war, das Trunks charakterlich mehr Mensch war, dafür aber den Körper eines Saiyajin besaß, bei seiner jüngeren Schwester war es anders herum. Ihr Verhalten, ihr Charakter entsprach dem eines reinblütigen Saiyajin, doch ihr Körper war vergleichsweise menschlich.

Mit einem unzufriedenen, aber auch resignierten Seufzen und einem letzten vernichtenden Blick in Richtung seiner kleinen Schwester drehte er sich um und verließ das Büro seines Vaters.

Trunks brauchte nach dem Training und der anschließenden Diskussion mit seinem Vater dringend eine Dusche und musste sich dann mal langsam umziehen, wenn sie um elf Uhr aufbrechen wollten. Son-Goten würde in einer Stunde ebenfalls hier auf der Matte stehen, zusammen mit seiner kleinen Nichte Pan. Sie war fünf Jahre jünger wie Zabrinah, und das komplette Gegenteil. Vegetas Sohn verstand die Freundschaft der beiden Mädels noch immer nicht, aber scheinbar galt das Sprichwort, Gegensätze ziehen sich an, auch für Freundschaften. Pan kam ganz nach ihrem Vater Son-Gohan. Sie war wohl erzogen. Hatte Abitur gemacht. Studierte nun an einer Eliteuniversität Medizin. War freundlich, höflich, zuvorkommend. War nie in Prügeleien verwickelt, hielt sich im Straßenverkehr an die Geschwindigkeiten und an sämtliche andere Regeln auf diesem Planeten. Traf sich mit Freundinnen zum Shoppen oder Kaffee trinken. Trainierte kaum noch, hatte noch nicht einmal einen Freund oder gar zwischenmenschliche Erfahrungen gemacht. Trug keine Piercings oder Tattoos...

Wie gesagt, das komplette Gegenteil zu seiner kleinen Schwester. War diese eher das weibliche Pendant bzw. eine Mischung aus Nurok und Tales. Und das war definitiv keine gute Kombination.

Trunks schüttelte den Kopf. Sich über die Sachen den Kopf zu zerbrechen brachte auch nichts. Und so duschte er schnell, nachdem er in seinem Zimmer angekommen war und kleidete sich für den Abend passend an. War genau passend fertig, als es an seiner Zimmertür klopfte. Son-Goten grinste ihm wissend und spitzbübisch entgegen, als er die Tür öffnete.

„Na, gab es für heute Abend eine Planänderung?“

Unzufrieden brummend ging Trunks von der Tür weg zu seiner Kommode und band sich seine Rolex ums linke Handgelenk. Er ging heute Abend mal das Risiko ein, sie zu tragen. In der Hoffnung, das sie dieses mal einer Schlägerei aus dem Weg gehen konnten. Lachend trat Son-Gokus mittlerer Sohn ein, lief durch das Zimmer und ließ sich auf die große schwarze lederne Couch fallen.

„Wir sollten sie langsam mal mit irgendwem verkuppeln, dann brauchen wir nicht andauernd in irgendwelchen Diskotheken Bodyguard für sie spielen.“ ,murmelte Son-Goten und krempelte sich die Ärmel seiner schwarzen Sweatshirtjacke hoch.

„Erstens... der Kerl für meine kleine Schwester muss erst noch geboren werden. Zweitens... selbst wenn sie jemanden kennen und eventuell sogar lieben lernen sollte, muss der Kerl erst mal an Vater und Gray vorbei.“

„Oh ja... ein Ding der Unmöglichkeit...“ seufzte Son-Goten.

„Vielleicht sollte sie sich einen Saiyajin suchen und keinen Menschen!“

„Kaum einer von den Saiyajin wagt sich aufgrund von Vater an sie heran, Goten! Was denkst du denn?“

„Hm, verstehe... aber... lief da nicht angeblich mal was mit Tales?“

Trunks zog sich seine Jacke über, ehe er antwortete.

„Tales hat einen Sonderstatus... der darf gefühlt alles...“

„Wenn du meinst. Fliegen wir oder mit Auto?“ ,wechselte Son-Goten das Thema.

„Nein. Wir fliegen. Seit vor einem halben Jahr dieser BMW vorm Screamers in die Luft gejagt worden ist, sind die hier alle etwas vorsichtiger geworden.“

„Seit wann kann eine Autobombe einem wie ihnen etwas anhaben?“

„Sie machen sich auch eher Sorgen um ihre dicken Karren...“ ,sprach Trunks schmunzelnd.

„Hat sich dazu eigentlich was ergeben?“

Trunks zuckte mit den Schultern und trat auf den langen Flur hinaus. Sie würden unten vor der Eingangstür auf die beiden Mädels warten, wie immer.

„Eine Autobombe, welche mit dem Zünder verkabelt war. Der Fahrer ist dabei umgekommen. Mehr weiß ich davon nicht.“

„Mehr weißt du wirklich nicht? Nurok hat sich doch bestimmt bei der Polizei rein gehackt.“

„Wenn, dann hat er es nicht groß herum posaunt.“ ,murmelte er.

„War auf jeden Fall ein Mensch. Mafia, Drogengeschäft, Gangster, was auch immer.“ ,sprach Trunks schultern zuckend weiter.

„Trotzdem, schlimm genug.“

Son-Goten hob den Blick. Ein neuer Rekord. Sie waren noch nicht mal bis zur Tür der Eingangshalle gekommen und die beiden Mädels waren schon fertig und liefen nun die große Treppe hinunter. Trunks seufzte sofort, als er Gray neben den beiden laufen sah. Doch der Saiyajin bog dann Richtung Küche ab. Nicht ohne einen Spruch zu seiner Nichte.

„Wenn dich einer der Kerle da drin schief anmacht, ruf mich an. Ich breche jedem die Finger!“

„Wahrscheinlich nicht nur die Finger...“ ,murmelte Son-Goten leise an Trunks gewandt.

Dieser grinste wissend. Vorsichtig blickte Son-Goten zu den beiden Mädels. Okay, das war akzeptabel. Damit würden sie heute Abend hoffentlich keine notgeilen Kerle anziehen. Pan hatte ein hellblaues T-Shirt an, dazu eine Jacke, welche sie aber über dem Arm hängen hatte. Um die Schulter hing eine kleine, schwarze Handtasche und Goldene Ohrringe, eine Halskette sowie die dazu passende Armreifen rundeten die Accessoires ab. Sie trug eine enge blaue Jeans und weiße Sneakers. Doch um Pan brauchte er sich da keine Sorgen zu machen.

Zabrinah war da eher diejenige, die ganz gerne in der offen herzigen saiyanischen Alltagskleidung feiern ging. Doch dieses mal hatte sie die wohl im Schrank hängengelassen. Sie trug ein trägerloses schwarzes Top und eine enge, schwarze Lederhose. Ihre Füße steckten in ebenso schwarzen Sneakers. Die schwarzen, langen Haare trug sie offen, wodurch man keine freie Sicht auf ihr großflächiges Tattoo auf dem Rücken hatte, welche sie sich vor gut fünf Wochen von Nurok hatte stechen lassen.

Nicht verstehend schüttelte Son-Goten den Kopf.

Wo verdammt noch mal hatte Vegetas Tochter bei der Kleiderwahl bloß ihren Schweif untergebracht?

„Können wir?“ ,fragte sie, als sie sich ihre schwarze Lederjacke überzog.

Ihre Begleiter nickten und zusammen flogen sie los in Richtung Stadt. Es waren etliche Flugminuten, einige Kilometer bis sie an den Stadtrand kamen, da das Anwesen fern ab der Stadt in mitten von unbewohnten Gebiet, umrandet von Wäldern und weitläufigen Weiden umrahmt, stand. Der nächste menschliche Nachbar war acht Kilometer entfernt.

Ein Zustand, den sie alle im Anwesen begrüßten, waren sie nicht unbedingt die besten Freunde der Menschen.

Doch an sich ging die Zeit schnell rum und kurze Zeit später landeten sie in einer dunklen Gasse, etwas entfernt von einer ihrer Stammdiskotheken. Aufsehen zu erregen, war das letzte was sie vorhatten. Schnellen Schrittes liefen sie über die Straße zu der Schlange am Eingang, gingen hinter den Partyhungrigen Menschen vorbei zum VIP-Eingang. Trunks ging einen Schritt zur Seite, als sie vor dem Türsteher standen, damit dieser einen kurzen Blick auf seine Begleitung erhaschen konnte und schon konnten sie durch. Teilweise, in solchen Situationen zumindest, war seine Verwandtschaft mit Gray und Nurok doch sehr von Vorteil.

Das erste was ihnen neben dem wummernden Bass der Musik entgegen schlug, waren die verschiedenen Gerüche. Die perverse Mischung aus Alkohol, Schweiß, Zigarettenrauch, war teilweise für ihre empfindlichen Nasen zu viel. Und somit schüttelte Pan etwas angewidert den Kopf. Trunks nahm die Jacken von allen entgegen und brachte sie zur Garderobe. Nun konnten sie sich ihre Plätze im VIP-Bereich sichern, bestellen und tanzen. Hintereinander laufend drängten sie sich durch die Menge an Menschen, an der Tanzfläche entlang, dabei immer mit wachsamen Augen die Umgebung am sondierend.

Das Letzte, was Trunks heute Abend brauchte, war eine Schlägerei mit alten Bekannten von früheren Besuchen.

Zu seinem erstaunen war der Bereich für VIP´s relativ leer. An einem Tisch saßen einige aufgetakelten Frauen, an einem anderen irgendwelche Anzugträger, doch das zog nicht seine Aufmerksamkeit auf sich. Eher ein Tisch etwas Abseits in einer Ecke, nahe des Notausgangs. Würde Trunks es nicht besser wissen, dann würde er die vier muskulösen, komplett in schwarzes Leder gekleideten, Kerle als Saiyajin bezeichnen. Doch Saiyajin waren schwarzhaarig. Das waren zwei von ihnen definitiv nicht.

Vielleicht Hybriden wie sie alle?

Schulterzuckend setzte er sich neben Son-Goten auf die Couch. Hoffte er innerlich, das sie heute Nacht nicht mit denen aneinander rasseln würden.

Nacheinander bestellten sie ihre Getränke und warteten. Unzufrieden stellte er fest, das auch seiner kleinen Schwester die Kerle nicht entgangen waren. Knurrend beugte er sich vor und fauchte ihr über den Tisch zu.

„Das ist weder Beute für dich, noch Gegner für eine eventuelle Prügelei, verstanden?“

„Elender Spielverderber. Ich wette, die halten etwas mehr aus, wie die anderen Schwächlinge hier.“

„Ja, weil es garantiert keine Menschen sind!“ ,mischte sich Son-Goten ein.

„Ihre Aura ist anders... viel zu mächtig.“

„Und böse...“ ,murmelte auch Pan dazwischen.

„Perfekt für mich!“ ,flötete Zabrinah herausfordernd.

„Lass es! Wir sind noch nicht einmal eine viertel Stunde hier, also mach mal Pause, verstanden?!“

Augen verdrehend verschränkte die Angesprochene ihre Arme hinter ihrem Kopf und blickte herausfordernd von ihrem Bruder zu dem anderen Tisch hinüber. Grinsend ließ sie kurz ihre Fänge aufblitzen, als zwei der Fremden zu ihnen blickten.

„Verflucht, lass es!“ knurrte Trunks.

„Definitiv Mischlinge. Wenn der eine nicht mit Nurok verwandt ist, fresse ich einen Besen.“ ,mischte sich Son-Goten ein.

Auch er hatte die vier Kerle gemustert. Und skeptisch die Brauen hochgezogen, als der mit der Red Sox Cappy den Blick gehoben hatte. Verflucht, er dachte immer, nur Nurok hätte solche außergewöhnlichen Augen und wäre so bekloppt, sich die schwarze Tinte ins Gesicht unter die Haut jagen zu lassen.

„Oh... Etwa ein Verwandter? Vielleicht ein heimlicher Sohn, von dem keiner was weiß“ ,sprach Zabrinah herausfordernd.

„Meint ihr, wir bekommen hier heute Abend noch eine Art Familienzusammenführung?“

„Okay...“ ,sprach Trunks und stand auf.

„Leute, mir reichts! Wir gehen jetzt besser!“

„Was?“ ,wurde er entsetzt von allen dreien gefragt.

„Das wird hier heute noch eskalieren und darauf habe ich keine Lust, verdammt! Also gehen wir wieder nach Hause!“

„Aber wir sind doch gerade erst hier angekommen und haben noch nicht mal was getrunken!“ ,murrte Pan unzufrieden.

„Das geht nicht, Trunks! Ich habe noch kein Mädchen auf gegabelt!“

„Und ich habe mich mit denen da noch nicht geprügelt!“

Drohend knurrte Trunks und fletschte warnend an seine Schwester gerichtet die Fänge.

„Muss ich erst Vater anrufen und ihm die Sache erklären?“

Mit wütendem Blick und verschränkten Armen hatte er sich zu Zabrinah umgewandt und erdolchte seine Schwester nun mit seinem Blick. Doch wie er erwartet hatte zeigte die sich völlig unbeeindruckt.

„Verdammt...“ ,wisperte Pan auf einmal.

„Zu spät...“ ,kam es hingegen von Son-Goten.

Trunks brauchte sich nicht umzudrehen, er brauchte keine der Auren checken, an Zabrinahs freudig blitzenden Opalen wusste er auch so, das mindestens einer der Fremden hinter ihm stand. Kurz schloss er die Augen, atmete einmal durch, löste die verschränkten Arme und drehte sich um. Blinzelte. Schluckte seine Worte herunter. Nicht menschlich. Definitiv waren das keine Menschen.

„N`abend Jungs. Also wir wollten gerade gehen, kein Grund Ärger zu machen.“ ,sprach er schnell an die Typen gewandt.

„Was ist denn, Trunks? Wolltest du nicht Papa anrufen und die Sache erklären?“ ,sprach seine Schwester herausfordernd.

„Halt-Die-Klappe!“ ,zischte er zu ihr.

Auch Son-Goten erhob sich.

„Wenn wir euch verärgert oder provoziert haben sollten, dann entschuldige ich mich. Wie mein Kumpel schon sagte, wollten wir gerade eh gehen.“

„Warum denn? Ihr seid doch gerade erst gekommen?“ ,knurrte der blonde.

Son-Goten schluckte. Verflucht, das mussten Kontaktlinsen sein. Niemand konnte solche strahlenden blaue Augen haben. Bei Zabrinah und Trunks war das was anderes. Da wusste er, das sie echt waren.

Im Gegensatz zu Son-Goten hatten die beiden Geschwister die Brauen fragend in die Höhe gezogen.

„Meines Wissens nach verbietet man Frauen nicht den Mund. Schon gar nicht in der Wortwahl.“ ,sprach der andere der drei.

Und diese Haare konnten nur gefärbt sein, ebenfalls völlig unnatürlich, dachte sich Son-Goten.

Skeptisch wandte Trunks seinen Blick leicht nach hinten zu seiner Schwester. Ihrem irritierten Blick nach zu urteilen hatte sie den Akzent ebenfalls gut heraushören können. Kannten sie den nur zu genüge von den Saiyajin im Anwesen.

„Gut. Okay. Ich weiß nicht, was hier gespielt wird, aber... okay.“ ,knurrte Trunks.

„Was verflucht noch mal seid ihr?“

Kurz herrschte eisiges Schweigen. Die Stimmen der anderen Gäste war nur schwach über den lauten Bass der Musik zu vernehmen.

Verwundert blinzelte Son-Goten. Schnüffelte der Kerl mit der Kappe da etwa gerade?

„Das Gleiche könnten wir euch auch fragen!!“, sprach er mit einem warnenden Unterton in der Stimme.

Zabrinah verdrehte genervt die Augen.

„Jetzt diskutieren wir schon... können wir nicht einfach kämpfen?“

„Was verflucht noch mal stimmt nicht mit dir?“ ,fauchte Trunks zu ihr.

„Okay, wie du willst. Reden wir vorher.“

Sie deutete mit dem Finger nacheinander auf ihre drei Begleiter.

„Das sind Pan, Son-Goten, Trunks. Mein Name ist Zabrinah. Noch was?“

Wütend ballte Trunks die Hände zu Fäusten. Wenn seine kleine Schwester nicht mal endlich die Klappe hielt, würde es wirklich noch völlig eskalieren. Warnend funkelte er sie an, ehe er seinen Blick wieder nach vorne auf die fremden Kerle richtete.

„Komm schon, Trunks. Es wäre dieses mal fair. Pan kämpft eh nicht, also wären es drei gegen drei.“

Das sie skeptisch und auch irritiert angesehen wurde interessierte sie nicht.

„Du hast dich leider verzählt, kleine. Wir sind zu viert.“ ,erwiderte der blonde.

Gelangweilt blickte Zabrinah von ihm zu dem anderen Kerl am Tisch. Sachte schüttelte sie den Kopf.

„Nein. Der eine ist nur ein Mensch. Er hält keine zwei Minuten im Kampf gegen einen von uns stand.“

Nach diesen Worten wandte sie ihre blauen Augen wieder zu den drei Fremden vor ihrem Bruder zurück. Son-Goten hatte recht. Die ungewöhnlichen Augen und das Tattoo waren Nurok, doch das restliche Gesicht des in der Mitte stehenden Fremden Mannes wies keine wirkliche Ähnlichkeit mit dem Onkel ihres Vaters auf. Der Mann mit den vielfarbigen Haaren war etwas kleiner, strahlte dennoch nicht weniger Kraft und Gefährlichkeit aus. Und der blonde hätte ein Hollywoodschauspieler sein können, so gut sah er aus. Doch das tat seiner enormen Aura keinen Abbruch. Verlangend leckte sie sich kurz über die Unterlippe. Ein Kampf mit einem der dreien würde ihre Laune garantiert steigern. Und wenn sie nach dem Kampf noch stehen konnten, wäre sie anderen körperlichen Aktivitäten nicht abgeneigt.

„Wir kämpfen nicht gegen Frauen.“

„Warum? Angst zu verlieren und eure Männlichkeit einzubüßen?“

„Zabrinah!“

„Okay, stopp, das reicht jetzt!“ ,mischte sich der mit den verschieden farbigen Haaren ein.

„Wir fahren alle erst mal runter und klären die Sache!“

„Da gibt es nichts zu klären. Wer und was wir sind, hat Zivilisten wie die nicht zu interessieren!“ ,knurrte der mit dem Tattoo im Gesicht.

„Zivilisten, ja?“ ,fauchte Zabrinah drohend.

Schnell schob sich der Mann mit den bunten Haaren vor die anderen beiden.

Konfrontation

Kapitel 2
 

Butch blickte noch immer ziemlich interessiert zu dem Tisch mit den fremden jungen Leuten herüber. Für Phury war die Sache scheinbar bereits wieder abgehakt und vergessen, doch V und Rhage fixierten die Unbekannten noch immer.Wusste der Bulle ganz intuitiv, das V innerlich auf 180 war, weil keiner von ihnen in die Köpfe von Zweien dieser vier jungen Leute hatte eindringen und die Sache aus dem Gedächtnis löschen konnte. Eine Sache, die keinem der Vampire gefiel. Konnten die beiden dadurch immerhin zur Gefahr werden, was Butch aber nicht glaubte. Selbst ihm war aufgefallen, dass das keine Menschen waren, aber scheinbar auch keine Vampire. Sie strahlten eine, selbst für ihn spürbare, ihm unbekannte Macht aus. Er hätte zu gerne gewusst, um was es sich bei den Vieren handelte. Er hatte das ganze entspannt von seinem Platz aus beobachten können, hatte sich ein schmunzeln verkniffen, als Phury sich zwischen die Fronten gestellt und die Sache mit viel Gerede schließlich geschlichtet hatte.

Gelassen beobachtete er, wie die junge Frau mit den langen schwarzen Haaren nach einer kurzen Diskussion mit dem großen schwarzhaarigen Mann aufstand, die Treppe hinunter ging und auf eine der vielen Bars zusteuerte. Und Butch war nicht überrascht, als sich Rhage ebenfalls erhob und ihr folgen wollte.

„Wo willst du hin?“ ,fauchte V.

„Mir die Beine vertreten.“

„Lass die Finger von dieser Frau!“

„Hm.“

„Hollywood... Ich meine es ernst!“

„Geh jemand anderen auf den Sack.“

Butch schüttelte den Kopf. Wenn sich der Schönling ihrer Truppe was in den Kopf gesetzt hatte, dann zog er es auch durch. Ohne Rücksicht auf Verluste. Ein leises Fluchen holte seine Aufmerksamkeit zu V, dann folgte er dem Blick des Vampirs. Einer der Kerle war ebenfalls aufgestanden, mit dem festen Entschluss der Frau und Rhage zu folgen, doch zu seinem Erstaunen ließ er sich von seinem Kumpel mit der seltsamen Frisur aufhalten, nach vielen gewechselten Worten beruhigen und schließlich zum Tisch zurück dirigieren.
 

Zabrinah trommelte mit ihren Fingern auf der glatten Oberfläche der Theke herum, wartete ungeduldig auf ihr bestelltes Getränk. Sie hätte es auch bei einer der vielen Kellnerinnen im VIP-Bereich bestellen können, doch sie brauchte Bewegung...

Abstand...

Einige Minuten Ruhe....

Knurrend verdrehte sie ihre Augen, als sich ein großer, durchtrainierter Körper neben sie positionierte. Es war ihr absolut nicht entgangen, das einer der Fremden ihr gefolgt war, ebenso wenig die hoch schießende Aura ihres Bruders...

Doch zu ihrer Überraschung hatte dieser sich scheinbar von Son-Goten voll labern und wieder beruhigen lassen. Sonst hätte sie den auch noch hier stehen gehabt.

Kurz vibrierten ihre Nasenflügel, als sie schnupperte, konnte sie seinen Geruch nun sehr viel deutlicher wahrnehmen als im VIP-Bereich. Er gefiel ihr. Irgendwie. Doch sie konnte seinen Geruch nicht einordnen...

Nicht Saiyajin...

Nicht Mensch...

Und auch nichts Übernatürliches oder Außerirdisches, was sie sonst so kennen gelernt hatte. Scheinbar ging es ihm wie ihr, denn er schnüffelte auch.

Vorsichtig riskierte sie einen Seitenblick. Legte leicht den Kopf schräg.

Wie konnte man bloß so gut, fast schon perfekt aussehen?

Das Wort fast konnte sie streichen...

Der Kerl sah perfekt aus...

Und die blauen Augen und blonden Haare setzten dem Ganzen die Krone auf.

Zabrinah seufzte, sie brauchte sich nicht umzusehen, wusste sie instinktiv, das er von den anderen Frauen angehimmelt wurde.

Was verdammt noch mal wollte er denn ausgerechnet von ihr?

Er konnte hier jede haben.

„Was willst du hier, so nah bei mir?“

„Kannst du mir noch mal deinen Namen verraten?“

Zabrinah seufzte. Nahm ihr Getränk entgegen, die kühle Flüssigkeit war eine Wohltat für ihre trockene Kehle. Erst dann wandte sie sich wieder dem blonden Fremden zu. Blickte ihm genau in diese unglaublichen Augen. Plötzlich wurde er mucksmäuschenstill. Grundgütiger...

Ihre Augen passten absolut nicht zu dem wunderschönen Klang ihrer Stimme. Sie gehörten zu einer Kriegerin. Von einem unglaublich wunderschönen blau, umrandet von pechschwarzen Wimpern, waren sie ernst und schwermütig. Sie erinnerten ihn an die Augen von Männern, die Kämpfe ausgefochten und überlebt hatten. In ihrer Ausdruckskraft waren sie atemberaubend schön.

„Ich heiße Zabrinah.“

Rhage stockte der Atem. Sein Herzschlag geriet aus dem Takt.

„Sag das noch mal.“

Okay... der Kerl war schwerhörig. So laut war die Musik hier drinnen nun auch wieder nicht, das er sie nicht verstanden haben konnte. Unzufrieden knurrte sie, spielte das Spiel aber mit.

„Okay gut, dann noch einmal.... Mein Name ist Zabrinah Mary-Brah...“

Rhage erbebte, ein sanfter Schauer fuhr ihm über die Haut. Ihre melodiöse Stimme, der Rhythmus ihrer Sprache, der Klang ihrer Worte, all das durchdrang ihn, besänftigte ihn, tröstete ihn. Fesselte ihn mit süßen Ketten.

„Erzähl mir etwas anderes.“

„Was?“ ,fragte sie irritiert.

„Sprich mit mir. Ich will deine Stimme noch mal hören.“

Sie schwieg und er wollte sie gerade herrisch dazu auffordern weiterzureden, als sie sagte:

„Soll ich dir auch was bestellen, oder reicht es dir, wenn ich rede?“

Er merkte, wie er schwankte. Die Worte waren völlig egal. Es war ihr Klang, wie eine sanfte Liebkosung. Es war, als streiche ihm jemand mit einer Feder über die Haut.

„Mehr...“ ,er kam ihr noch näher als eh schon.

Warnend bleckte sie die Zähne, zeigte kurz ihr Fänge und ließ ihren Brustkorb durch ein tiefes Knurren vibrieren. Dies schien ihn erst zu überraschen, denn sein Ausdruck änderte sich in Erstaunen, ein wenig wich er vor ihr zurück. Sie deutete einer der Kellnerinnen, das ihr Getränk leer war und ging ohne einen Blick auf ihn von der Theke weg. Doch sie lief nicht zurück zum VIP-Bereich, sondern weiter in den Club hinein. Unbeirrt schob sie tanzenden Menschen zur Seite, bis sie an einer verschlossenen Tür ankam. Sie kannte die Diskothek in und auswendig, wusste, das sie hier nach draußen in eine dunkle aber vor allem ruhige Gasse gelangen konnte.

Sie brauchte frische Luft. Mit einem kurzen aufwallen ihrer Energie entriegelte sie den Schließmechanismus der Tür und schlüpfte nach draußen. Mit wenigen Schritten war sie weit genug von der Tür entfernt, wo ihre ganze Anspannung abfiel und sie mehrmals die frische Nachtluft einsog. Knurrend wandte sie ihren Kopf, als die Tür zum Club sich erneut öffnete und der blonde fremde Kerl heraus kam und direkt auf sie zu lief. Der war ja mal wirklich hartnäckig...

Kurz blickte sie sich um. Keiner, der Zeuge eines eventuellen Kampfes werden konnte. Sehr gute Bedingungen, konnte sie keine neugierigen Menschen gebrauchen. Warnend knurrend wich sie rückwärts vor ihm zurück, sammelte in sich ihre Energie für einen Angriff oder eine Verteidigung. Erschrocken japste sie auf, als der Mann plötzlich vor ihr stand, ihre Kehle umfasste und sie gegen die kalte Wand drückte.

Der schlanke Hals unter seiner Handfläche war warm und weich. Ihr Puls ging schnell, das Blut pumpte durch die Arterie, die vom Herzen hinaufführte. Rhage beugte sich hinunter und atmete tief ihren Duft ein, nur um sofort wieder zurückzuzucken. Grundgütiger...

Sie war zu einem gewissen Teil menschlich, doch der andere Teil war ihm völlig unbekannt.

„Kannst du mich gefälligst loslassen?“ ,knurrte sie.

„Nein.“

Er hob den Arm hoch und legte seine andere Hand auf ihre Schulter, damit sie nicht entkommen konnte.

„Sprich mit mir...“

Er spürte, wie ihre Energie aufwallte und sie sich gegen seinen Griff zu wehren begann.

„Lass mich los.“ ,knurrte sie drohend zwischen zusammen gebissenen Zähnen.

„Nein. Sprich...“

„Verdammt noch mal! Was soll ich denn sagen?“

Selbst wütend klang ihre Stimme noch wunderschön.

„Egal.“

„Okay... Wenn du willst! Nimm sofort deine Hand von meinem Hals oder ich trete dir dahin, wo es richtig weh tut.“

Er lachte. Dann brachte er seinen Unterleib näher an sie heran und presste sie mit den Oberschenkeln und Hüfte weiter gegen die Wand. Ihr Körper spannte sich sofort an wie ein Flitzbogen, aber er bekam trotzdem einen guten Eindruck von ihr. Sie war schlank gebaut. Ihre Brüste berührten seine Brust, ihre Hüften drückten gegen ihn und ihr Bauch war fest, anscheinend gut trainiert.

„Sprich weiter.“ flüsterte er ihr ins Ohr.

»Oh Gott, sie riecht so gut. Nach Flieder. Frisch und herrlich.«

Als sie ihn mit den Händen von sich schob, stützte er sein gesamtes Gewicht auf ihr ab. Sie keuchte.

„Bitte.“ murmelte er.

Ihre Brust hob sich spürbar, als sie versuchte, Luft zu bekommen.

„Ich habe keine Ahnung was ich sagen soll. Außer: Lass mich endlich los!“

Er lächelte, ließ kurz seine Fänge aufblitzen. Hörte ihr entsetztes Keuchen, spürte die Vibrationen ihres anschließenden Knurren. Sie sträubte sich nun erst recht gegen ihn, ihr Duft veränderte sich, wurde schärfer, aggressiver. Laut grollend begann sie sich gegen seinen harten Griff zu wehren und eine köstliche Reibung entstand zwischen ihren Körpern. Er spürte sofort, als ihre Wut einer heißen, anderen Empfindung wichen. Er konnte ihre Erregung wittern, ein wunderbar süßer Duft, welcher schwer in der Luft lag. Und sein Körper reagierte sofort darauf. Er wurde auf der Stelle hart.

„Sprich weiter, Zabrinah.“

Er ließ seine Hüfte langsam kreisen und rieb seine Erektion an ihrem Bauch. Seine Lust wurde immer größer und ihre Hitze auch.

Nach einem kurzen Moment ließ ihre Anspannung nach und ihr Körper ergab sich dem Druck seiner Muskeln und seiner Erregung. Ihre Hände strichen hinunter und legten sich flach auf seine Taille. Und glitten dann langsam um ihn herum, als verstände sie nicht, warum sie so auf ihn reagierte.

Er bog den Rücken durch, um ihr seine Erlaubnis zu geben und sie zu ermutigen, ihn zu berühren. Als ihre Hände seinen muskulösen Rücken hinauf wanderten, stieß er ein tiefes Knurren aus und neigte den Kopf zu ihrem Ohr. Er wollte ihr ein Wort sagen, das er hören wollte. Und im Endeffekt war es ihm egal welches, jedes Wort würde funktionieren.

Die Wirkung, die sie auf ihn ausübte, war wie eine Droge; eine verführerische Mischung aus sexuellen Begehren und vollkommener Ruhe. Als hätte er einen Orgasmus und würde gleichzeitig in einen friedlichen Schlaf sinken. So etwas hatte er noch nie zuvor empfunden.

Da überfuhr ihn ein kalter Schauer und entzog seinem Körper alle Wärme. Er dachte an das zurück, was Vishous ihm gesagt hatte und er riss seinen Kopf zurück.

„Bist du eine Jungfrau?“ ,fragte er mit donnernder Stimme.

Ihr Körper wurde wieder steif vor Anspannung und abweisend. Sie drückte sich wieder gegen ihn, bewegte ihn einige Zentimeter von sich weg.

„Was soll das für eine bescheuerte Frage sein?“ ,knurrte sie aufgebracht. Ihr blauen Opale funkelten wütend und trotzig.

Vor Anspannung festigte sich sein Griff um ihren Hals und die Schulter wieder.

„Bist du schon einmal von einem Mann genommen worden? Beantworte mir die Frage!“

Ihr wunderschöne Stimme wurde erneut wütend, aggressiv. Überschlug sich beinahe, als sie knurrend antwortete.

„Ja! Ja, oft genug... und jetzt?“

Vor Enttäuschung ließ er seine Hand sinken. Doch die Erleichterung folgte gleich auf dem Fuße. Also musste er vielleicht gar nicht unbedingt innerhalb der nächsten zehn Minuten seinem Schicksal begegnen. Außerdem, selbst wenn diese Frau nicht für ihn bestimmt war, so war sie doch außergewöhnlich...

Etwas ganz besonderes.

Und er musste sie haben.

Zabrinah holte tief Luft, als sich der Griff um ihren Hals endlich löste.

»Das hab ich jetzt davon....« ,dachte sie sich.

Sie musste ja unbedingt von den anderen weg gehen. Zabrinah dachte, sie wäre ihm überlegen, vielleicht zumindest ebenbürtig, doch das er ihr körperlich, von den Kräften her locker das Wasser reichen konnte, unter Garantie auch stärker war, frustrierte sie. Und noch etwas wurmte sie. Sie war vollkommen überwältigt von diesem männlichen Körper, der sich an sie presste. Von dem Sex, den er ausstrahlte. Von der tödlichen Macht, die in seinem Griff um ihre Kehle und an ihrer Schulter lag. Es kam selten vor, das ihr saiyanischer Körper derart auf einen Mann reagierte.... Bis jetzt war ihr das ausschließlich bei den dominanten, wesentlich stärkeren Männern des Volkes ihres Vaters passiert. Über sich selbst überrascht schüttelte sie den Kopf.

„Sag mir, wo du wohnst.“ ,sagte der Mann.

Als sie nicht antwortete, wiegte er seine Hüften und seine riesige Erektion kreiste und massierte ihren durchtrainierten Bauch.

Zabrinah schloss ihr blauen Opale. Und versuchte, nicht daran zu denken, wie es sich anfühlen würde, ihn dabei in sich zu haben.

Sein Kopf senkte sich und seine Lippen strichen über ihren Hals. Liebkosten sie.

„Wo wohnst du?“

Sie spürte ein warmes, weiches, feuchtes Streicheln. Seine Zunge, die über ihren Hals fuhr.

„Irgendwann wirst du es mir erzählen.“ ,murmelte er.

„Aber lass dir ruhig Zeit. Ich bin momentan nicht besonders in Eile.“

Seine Hüften ließen kurz von ihr ab und kamen dann zurück, als er einen Oberschenkel zwischen ihre Beine schob und dabei ihre empfindliche Mitte streifte. Die Hand an ihrem Hals wanderte herunter, bis sie zwischen ihren Brüsten liegen blieb.

„Dein Herz schlägt schnell, Zabrinah.“

„Das liegt daran... das du mich bedrängst!“

Er schnurrte.

„Angst und Wut sind aber nicht das Einzige, was du fühlst, nicht wahr? Wo sind denn deine Hände gerade?“

»Verdammt...«

Sie lagen oben auf seinem Bizeps. Und sie umklammerten ihn und zogen ihn zu sich. Ihr Nägel gruben sich in seine Haut. Als sie ihn auf einmal los ließ, runzelte er die Stirn.

„Das fühlt sich gut an. Nicht aufhören.“

Die Tür zum Club wurde aufgerissen.

„Rhage, diese Frau ist ganz sicher nicht zu deinem Vergnügen hier. Und solange wir nicht wissen, was sie ist schon gar nicht! Also: Kein Sex mit ihr in einer dunklen Gasse.“

Zabrinah wollte den Kopf drehen, aber die Hand zwischen ihren Brüsten glitt zu ihrer Kehle hinauf und umfasste ihr Kinn. Der Blick aus seinen ungewöhnlichen blauen Augen hielt sie fest.

„Ich werde meine Brüder einfach nicht beachten. Wenn du dasselbe tust, können wir sie verschwinden lassen.“

„Rhage, lass sie los!“

Ein scharfer Strom von Worten folgte, gesprochen in einer Sprache, die ihr den Boden unter den Füßen weg zog und sie schwindelig werden ließ.

Während die Tirade sich fortsetzte, sie jedem einzelnen der Wörter folgen, verstehen konnte, blieb der Blick des Blonden unverwandt auf sie gerichtet und sein Daumen fuhr sanft über ihre Lippen. Seine Berührung war träge, zärtlich, doch als er dem anderen Mann antwortete, klang seine Stimme hart und aggressiv, so kraftvoll wie sein Körper. Die Entgegnung des anderen fiel etwas weniger angriffslustig aus und er versuchte es mit Argumenten. Unvermittelt ließ der blonde Fremde sie los und trat zurück. Seinen warmen, schweren Körper nicht mehr zu spüren, versetzte sie in eine Art Schock.

„Hast du morgen Abend Zeit?“

Noch immer völlig perplex nickte sie.

„Wo wohnst du?“

Wie in Trance nannte sie die Adresse. Der Blonde grinste, ließ wieder kurz seine spitzen, langen Fangzähne aufblitzen.

„Ich hole dich um acht Uhr ab. Bis später, Zabrinah.“

Er strich ihr mit dem Zeigefinger über die Wange und wandte sich dann von ihr ab. Zabrinah ließ sich komplett gegen die Wand sinken, hatte sie nun ganz weiche Knie, als ihr das ganze Ausmaß der Situation mit ihm in den Sinn kam, während er zusammen mit den anderen wieder in den Club ging und nach ihren Auren zu urteilen die Diskothek verließen und verschwanden.

Verflucht noch mal...

Sie war ihm auf Gedeih und Verderb ausgeliefert gewesen. Ein unangenehmer Schauer lief durch ihre Wirbelsäule.

Trunks würde ihrem Vater von den fremden Typen Bericht erstatten...

Und sie musste ihn bitten, morgen Abend mit dem Kerl ausgehen zu dürfen...

Unter den Umständen würde sie nicht mit dem Kerl essen gehen dürfen.

Verdammt!!

Stopp!

Dachte sie gerade ernsthaft darüber nach, sich mit dem Kerl zu treffen?

Sie war verrückt geworden.

Sachte schüttelte sie den Kopf.

Diskussion

Kapitel 3 Diskussion
 

Das wichtigste war jetzt erst mal wieder runter zu kommen. Am besten ging sie wieder rein, zu ihren Leuten und tat so, als wäre nichts passiert. Dann hatte sie genug Zeit, die ganze Sache mit etwas mehr Abstand und Weitblick betrachten und sich die passenden Worte für ihren Vater zurecht legen zu können. Denn dieses Gespräch würde auf jeden Fall morgen aufkommen. Und ihr blieb nichts anderes übrig, als ihren Vater zu überzeugen, mit dem fremden Mann ausgehen zu dürfen, immerhin hatte sie ihm ihre Adresse genannt.

War sie von allen guten Geistern verlassen worden!?

Verflucht!!

Unmutig auf knurrend ballte sie ihre Hände zu Fäusten und machte sich wieder auf den Weg in den Club. Sie würde ihren Plan erst so beibehalten und dann gegebenenfalls ändern, wenn es nötig war. Schnell und zielstrebig lief sie durch die ganzen Menschen zum VIP-Bereich, nicht sonderlich verwundert, das der Blick von ihrem Bruder ihrem Vater in nichts nach stand, Pan an einem alkoholfreien Cocktail schlürfte und Son-Goten mit einer blonden, stark aufgebrezelten Frau auf der Couch saß und redete, während sie albern kichernd über seine Witze lachte. Auf einmal kam ihr das Ganze hier irgendwie so unbefriedigend vor.

„Wo warst du?“ ,brummte ihr Trunks über den lauten Bass hinweg zu.

„Frische Luft schnappen. Was dagegen?“

„Ja. Was ist da mit diesem blonden Kerl gelaufen? Seine Aura war die ganze Zeit über bei dir!“

„Ich bin alt genug, Trunks. Oder mit anderen Worten: Es geht dich nichts an!“

„Zabrinah... ich... du bist meine kleine Schwester. Da ist es normal, das man sich Sorgen macht!“

Knurrend verschränkte sie die Arme vor der Brust.

„Ich bin stark genug, um mich selbst verteidigen zu können. Deine Sorge ist dahingehend völlig unbegründet!“ ,fauchte sie wütend.

„Hast du seine Kraft nicht gespürt? Er war dir bei weitem überlegen! Da hättest du dich nicht verteidigen können!“

„Weißt du was, Trunks? Du kannst mich mal, ich fliege nach Hause!!“ ,wütend und durch seine Worte in ihrem Stolz gekränkt wandte sie sich ab und verschwand schnellen Schrittes in Richtung Ausgang.

„Verdammt. So eine verfluchte Scheiße!!“ ,laut fluchend stampfte Trunks einmal kurz auf, ließ Pan, wie auch Son-Goten und das Mädel zusammen zucken.

„Alles in Ordnung?“ ,fragte Pan vorsichtig, auch wenn sie sich denken konnte, um was es da bei der Diskussion der Geschwister gegangen war.

„Nein... aber sie kriegt sich schon wieder ein...“ ,sprach Trunks abweisend.

Hoffte er zumindest. Er wollte am liebsten hinter her, doch wusste er, das dann die ganze Sache erst recht eskalieren und ihr Streit völlig aus dem Ruder laufen würde. Und dadurch heute Nacht noch zu Hause zu seinem Vater und ihm die ganze Story hier erzählen, das war auch keine gute Idee. Vor allem in Anbetracht der Tatsache, das er absolut keine Ahnung hatte, mit was sie es hier zu tun gehabt hatten...

Am besten verheimlichte er ihm, das Zabrinah etliche Minuten mit einem von ihnen alleine war... Sein Vater würde ihn einen Kopf kürzer machen...

Tief in sich drinnen, betete er, das es die erste und letzte Begegnung mit diesen Wesen war. Gott, hoffentlich hatte Zabrinah mit dem Kerl keine Nummern ausgetauscht oder sich verabredet! Da konnte er sich gleich eine Schaufel schnappen und sein Grab ausheben. Oder das von diesem blonden Schönling, sollte er bei ihnen zu Hause auftauchen und sein Vater bekam ihn in die Finger.

Mit einer wirschen Handbewegung orderte er eine der vielen Kellnerinnen und bestellte sich einen doppelten Scotch. Auch wenn er selten Alkohol trank, so kam ihm dieses Gefühl des schleichenden Deliriums gerade sehr gelegen.
 

Zabrinah war unterdessen aus dem Club heraus getreten und stand noch immer vor unterdrückter Wut zitternd auf dem Bürgersteig vor dem Screamers. Der Abend war ein einziger Alptraum. Und ihr überfürsorglicher Bruder raubte ihr noch den letzten Nerv. Natürlich war ihr aufgefallen, das sie dem blonden Kerl, mit dem seltsamen Namen unterlegen war. Darauf hätte sie ihr Bruder nicht extra drauf hinweisen brauchen. Die Tatsache wurmte sie ohnehin schon genug, ohne das er oder einer der anderen davon wussten! Kurz schloss sie ihre blauen Opale.

Blau...

Sofort riss sie sie wieder auf, als seine unglaublichen blauen Augen vor ihren geschlossenen Lidern auftauchten. Verdammt!

Was war er?

Wer war er?

Und was noch viel wichtiger war, was wollte er unbedingt von ihr?

Ein Mann wie er, mit seinem perfekten Aussehen, konnte jede Frau in diesem Club haben, aber nein, er hatte sich an ihre Fersen geheftet, wollte mit ihr reden. Unzufrieden knurrend schüttelte sie den Kopf. Verschränkte ihre Arme vor der Brust, betrachtete die dunkle Straße vor sich.

Warum hatte der Kerl Fangzähne?

Warum sprachen sie in der Sprache des Volkes ihres Vaters?

Waren er und seine Freunde doch Saiyajin oder eher etwaige Mischlinge und sie hatte es nicht identifizieren können?

Nein. Definitiv nein. Sie war ihm so nah gekommen, hatte mehr als nur einen guten Eindruck von seinem Geruch, seiner Aura bekommen. Nichts davon entsprach eigentlich etwas, was sie kannte. Also konnte auch kein Saiyajinblut mit im Spiel sein...

Auch in Anbetracht der Tatsache, das sich die Mitglieder des Volkes der Saiyajin sehr penibel daran hielten, bloß keine Mischlinge in die Welt zu setzen. War reines Blut eines der höchsten Prioritäten von ihnen. Gleich nach Kraft und Stolz...

Murrend und unsicher in Bezug auf ihr bevorstehendes Treffen mit dem Kerl strich sie sich einmal kurz durch die dichten, schwarzen Haare. Mit einem letzten Blick auf den Club lief sie die Straße entlang, in eine menschenleere Gasse hinein, wo sie sich dann in die Lüfte erhob und in Richtung ihres zu Hause flog. Nach wenigen Flugminuten landete sie auf dem großen, mit Schotter belegten Vorplatz, lief zu der großen hölzernen Eingangstür, schloss auf und verschwand schnell hinein. Unschlüssig blieb sie kurz in der Eingangshalle stehen, ehe sie sich nach rechts wendete, durch eine der Türen hinunter verschwand, um sich zum Trainingsraum zu begeben. Sie musste sich abreagieren. Und nachdenken. Und sich Worte für die bevorstehende Diskussion mit ihrem Vater zurecht legen.
 

Murrend öffnete sie ihre blauen Opale, warf dem lärmenden Wecker einen vernichtenden Blick zu. Mit ihrer rechten Hand tastete sie nach dem Druckknopf an der Oberseite des klingelnden Ungetümes, stellte ihn somit auf weitere zehn Minuten schlummern ein. Leise brummend schloss sie ihre Augen, kuschelte sich in ihre warme Bettdecke, nur um wenige Augenblicke später senkrecht im Bett zu sitzen, als ihr die Bilder des vergangenen Abends ins Bewusstsein traten.

Die fremden Kerle...

Ihr Bruder...

Die Verabredung mit diesem blonden....

Oh nein

Oh nein

Oh nein

Sie musste mit ihrem Vater reden. Und das noch, bevor Trunks es tat!

Schnell sprang sie aus dem Bett, verschwand im Bad, wo sie sich frisch machte, anzog und dann geschwind ihr Zimmer verließ, das Büro ihres Vaters ansteuerte, nachdem sie auf dem Flur nach seiner Aura gesucht hatte. Vor der dunklen Holztür blieb sie stehen, checkte die Auren. Kakarott und Tales...

Die beiden konnte sie bei dem Gespräch nicht wirklich gebrauchen. Egal. Da musste sie jetzt durch und vielleicht schickte ihr Vater die beiden heraus, wenn er hörte worum es ging. Sachte klopfte sie an, wartete auf ein gebrummtes herein, ehe sie die Klinke herunter drückte und eintrat. Ohje...

Der wütende Gesichtsausdruck ihres Vaters sprach Bände, auch Tales musterte sie tadelnd sowie interessiert zugleich und selbst Son-Goku schaute sie neugierig, fragend an. Scheinbar war ihr das Schicksal nicht wohl gesonnen und ihr Bruder war vor ihr hier gewesen...

Verdammt...

„Guten morgen... Tát`ko... könnten wir bitte... vielleicht unter vier Augen reden?“

Die schwarzen Opale ihres Vaters blieben weiterhin unnahbar, unergründlich, und sie kam nicht drum rum unter diesem Blick zu schrumpfen.

„Willst du mir nicht erst erklären, was da gestern Abend in diesem Club war?“

Unruhig trat sie von einem Bein aufs andere.

„Tát`ko...“

„Nichts da. Erzähl!“

Ergeben senkte sie ihre blauen Augen auf das dunkle Holz des Schreibtisches vor sich.

„Wir waren wie jedes mal im VIP-Bereich. Uns fielen sofort vier in schwarz gekleidete Typen an einem entfernten Tisch auf... Ich... die hätten gute Gegner abgegeben, aber Trunks wollte nicht. Es kam eins zum anderen, zu Diskussionen mit ihnen und dann sind wir wieder getrennter Wege gegangen. Keine Ahnung, zu was für einem Volk sie gehörten....“

Vorsichtig sah sie nach ihren Worten zu den Zwillingen und dann zu ihrem Vater. Sie hasste den unergründlichen Blick. Man wusste nie was Vegeta dachte oder von einer Sache hielt. Vor allem konnte sie absolut nicht abschätzen, was ihr Vater von Trunks erfahren hatte und ob sie nun extra von diesem Zappeln gelassen wurde.

„Sie sind also einfach so, unverrichteter Dinge wieder abgezogen?“ ,fragte Tales.

„Ja.“

„Und was passierte danach?“

Verflucht....

Ihr Vater wusste es....

Sie senkte ihre blauen Opale auf den mit dunklen Parkett belegten Boden des Büros. Begutachtete gedankenverloren die Maserungen des Holzes. Atmete mehrmals tief durch.

„Ich bin zu eine der Bars innerhalb des Screamers gegangen. Trunks wollte mir folgen, ließ sich aber von Son-Goten aufhalten. Und nachdem ich mein Getränk bekommen und geleert hatte, bin ich durch einen der Seitengänge nach draußen gelangt um frische Luft zu schnappen.“

Wieder stoppte sie in ihrer Erklärung. Grübelte, was sie sagen oder besser verschweigen sollte. Das ungeduldige Knurren ihres Vaters ließ sie kurz aufsehen.

„Einer von ihnen ist mir gefolgt... wir haben uns unterhalten....erst an der Bar und dann draußen... bis seine Kumpels dazu kamen und nach einem Wortgefecht mit ihm gemeinsam verschwunden sind.“

„Verstehe ich das richtig, Zabrinah? Ihr trefft in einem Menschen-Club Kerle einer fremden, dir unbekannten Spezies. Du entfernst dich von den anderen in eine dunkle Gasse, wohl wissend, das dir einer dieser Männer folgt?“ ,grollte Vegeta und wurde von Wort zu Wort immer wütender.

„Ja, also... sie waren stark, ja. Aber... aber ich dachte, ich wäre ihm im Fall der Fälle gewachsen. Tát`ko, sonst hätte ich nie so gehandelt...“

„Ein Kerl wie er, folgt einer Frau nicht nur um mit ihr zu reden!“ ,brummte Tales an sie gewandt.

„Wirklich! Wir haben nur geredet, mehr ist nicht passiert!“

„Wohin sind sie verschwunden?“ ,fragte Vegeta, ohne auf ihre Worte einzugehen.

„Das weiß ich nicht. Ab einer gewissen Entfernung konnte ich ihre Energien nicht mehr spüren.“

„Du hast wirklich keine Ahnung, mit was wir es hier zu tun haben?“ ,fragte Son-Goku im interessierten Ton.

Zabrinah blickte zu ihm.

„Nein. Ich habe weder ihre Auren, noch ihren Geruch identifizieren können. Beides war mir völlig unbekannt. Aber es muss sich irgendwie um Saiyajin gehandelt haben...“

„Ach ja? Und wie kommst du auf diese Idee?“

„Der blonde Mann, welcher mir gefolgt war, hatte Fangzähne und als seine Kumpels ebenfalls in der Gasse standen, haben sie mit ihm in unserer Sprache gesprochen.“

„Das ist ja mal interessant.“ ,murmelte Tales.

„Sicher, das du dich nicht verhört hast?“ ,fragte Son-Goku.

„Ganz sicher, Emaré. ...Tát`ko... er... Ja er ist stärker als ich und er hätte mir Schaden können, doch er hat es nicht getan. Er hat gefragt... also ich wollte dich um Erlaubnis fragen, ob ich mich heute Abend mit ihm treffen darf.“

„Vergiss es!! Solange ich nicht weiß, was er ist, wirst du dich nicht mit ihm treffen!“

„Es ist nur eine unverbindliche Verabredung, mehr nicht. Bitte!“

„Nein! Du wirst dich nicht mit diesem Kerl treffen!“

„Aber! Tát`ko, bitte!“

„Kein aber! Es bleibt beim Nein!“

„Er wird mir nichts tun. Ich bin bei ihm nicht in Gefahr!“

„Das kannst du nicht wissen!“

„Doch... ich weiß nicht warum, aber... er würde mir nie etwas antun!“

„Tales, Kakarott... Verschwindet, ich habe mit meiner Tochter was zu klären!“

Unsicher, nicht begeistert blickte Goku von Vegeta zu Zabrinah. Tales grummelte etwas unverständliches vor sich hin, ging aber um den Schreibtisch herum zur Tür. Blieb dort stehen und wartete auf seinen jüngeren Zwilling. Seufzend folgte Goku ihm, legte kurz seine Hand auf die Schulter seiner Stieftochter und verschwand mit Tales aus dem Büro.

Sofort lief Tales zur gegenüberliegenden Wand, lehnte sich dort gegen. Son-Goku hingegen blieb unschlüssig auf dem breiten Flur stehen, blickte nach rechts, als sich im hinteren Bereich eine Tür öffnete und Dana gemächlich auf sie zu kam. Hinter sich hörte er langsam immer lauter werdende Wortfetzen, wusste, das sich Zabrinah nicht wirklich davon abbringen lassen würde, sich mit diesem Fremden zu treffen. Doch genauso gut wusste er, das Vegeta auch nicht in seinem Punkt nachgeben würde. Da hatten beide ihren Dickschädel und würden nicht von ihrem jeweiligen Standpunkt abweichen. Mit einem neugierigen Blick blieb Dana schließlich bei ihnen stehen, horchte auf die Worte, die durch die massive Holztür nach draußen drangen. Schmunzelnd schüttelte sie den Kopf.

„Kommt einer von euch mit in den GR zum trainieren?“

„Hältst du hier die Stellung, Bruder? Das wird definitiv noch etwas dauern.“ ,fragte Tales an Son-Goku gewandt..

„Klar. Geht ihr nur. Ich sorge schon dafür, das es nicht völlig eskaliert.“

Mit einem kurzen nicken stieß sich Tales von der Wand ab und lief in Richtung Treppe, Dana blieb kurz noch stehen, horchte auf die Worte, ehe sie Goku zuzwinkerte und Tales folgte.

Der blieb weiterhin unschlüssig im Flur stehen, grübelte über die gesprochenen Worte nach. Zabrinah hatte recht. Dieser Kerl hatte in der menschenleeren Gasse die Chance, ihr etwas anzutun, hatte es aber nicht getan.

Er seufzte. In seinen Augen sprach nichts dagegen, wenn sich die kleine mit dem Kerl traf. Sie konnten ihre Aura immer im Hinterkopf behalten und sofort zur Stelle sein, sollte es doch für sie gefährlich werden. Zwar verstand er Vegetas Ansichten und Sorgen, aber er wusste auch, das sein Partner in allem und jeden etwas Böses witterte. Kurz fuhr sich Goku mit seiner Hand durch die schwarzen, wirren Haare. Dann drehte er sich um und ging einfach in das Büro rein. Der Blick, welcher Vegeta ihm daraufhin zu warf, war mehr als tödlich. Und er wusste, diese Unterbrechung würde er auf jeden Fall noch bereuen. Aber das war ihm gerade egal.

„Zabrinah... Geh bitte auf dein Zimmer. Ich möchte mit meinem Partner unter vier Augen reden.“

Wie um zu widersprechen öffnete sie ihren Mund, schloss ihn dann aber sofort wieder, als sie Gokus drängenden Blick sah. Mit einem letzten wütenden, aber vor allem bittenden Blick zu ihrem Vater verließ sie das Büro und ging zu ihrem Zimmer. Setzte sich aufs Bett. Stand wieder auf. Lief durchs Zimmer. Nahm wieder auf der Matratze platz.
 

Nachdem sich die Tür des Büros wieder geschlossen hatte und er spürte, wie sich Zabrinahs Aura entfernte, wandte er sich ganz zu Vegeta um. Dieser funkelte ihn noch immer aus vor Wut glühenden Opalen an.

„Geta....“

„Was fällt dir ein?“ ,donnerte dieser sofort.

„Euer Streit wäre immer mehr eskaliert, das wollte ich nicht.“

„Und deswegen kommst du hier einfach in mein Büro und mischst dich ein?“

„Ja... Und ich denke, wir können das Risiko eingehen, und sie mit dem Kerl ausgehen lassen.“

„Spinnst du nun völlig?“

Lächelnd schüttelte Goku den Kopf.

„Nein, mein Prinz, das tue ich nicht. Ich sehe das Ganze nur aus einer etwas anderen Perspektive.“

Er lief um den Schreibtisch herum und lehnte sich neben Vegeta gegen das Holz der Kante.

„Sie ist meine einzige Tochter, Kakarott. Und ich überreiche sie nicht einem dahergelaufenen fremden Schönling auf dem Präsentierteller!“

„Vegeta... du vergisst... Vor unserem Gesetz ist sie auch meine Tochter. Und natürlich mache ich mir Sorgen um sie, immerhin habe ich sie wie meine leibliche Tochter großgezogen... Aber ich glaube, wir können das Risiko eingehen und sie zu der Verabredung lassen.... “

„Wie kann man so unglaublich naiv und gutgläubig sein?“

„Ich sehe halt eher das Gute in den Leuten... Vegeta, überlege bitte. Sie ist deine leibliche Tochter und somit zur Hälfte eine Saiyajin, Zabrinah ist stark. Und misstraust du dem Bauchgefühl und Instinkten unserer Tochter so sehr?“

„Du hast sie doch nicht mehr alle!!“

Son-Goku lachte leise. Beugte sich herunter, stahl seinem wütenden Prinzen einen kurzen Kuss.

„Er war eine gewisse Zeit alleine mit ihr in dieser Gasse. Dort hatte er genug Zeit, ihr etwas anzutun, wenn er es gewollt hätte. Doch das hat er nicht. Warum sollte er es jetzt tun wollen?“

„Wer weiß, was für kranke Irre auf diesem vermaledeiten Planeten herum laufen?!“

„Gehen wir mal davon aus, er hat ein gutes Herz... und in ihm fließt Saiyajinblut, sowie in den anderen auch. Was seine Fangzähne, die hohe Kampfkraft und die selbe Sprache erklären würde. Nehmen wir einfach mal so an, sein Interesse an ihr ist wirklich nicht böser Natur. Dann spräche in meinen Augen absolut nichts gegen ein Date mit ihm.“

Knurrend massierte sich Vegeta den Nasenrücken. Schwieg eine Weile.

„Was stimmt nicht mit dir, Kakarott?“

Dieser lachte daraufhin leicht auf.

„Es sind nicht alle Wesen böse... Ich habe eine Idee. Du erlaubst ihr das Treffen mit ihm. Wir werden ihre Energie immer im Hinterkopf behalten und sofort eingreifen, sollte sich etwas an ihrer Signatur ändern. Jeder von uns beherrscht mittlerweile die momentane Teleportation und kann wenn nötig binnen Sekunden dort sein und sie retten.“

Vegeta erwiderte daraufhin nichts, verschränkte seine Arme vor dem Brustkorb, lehnte sich gegen die Stuhllehne und betrachtete seinen Partner.

„Er holt sie heute Abend um acht Uhr hier ab...“ ,murmelte er nach etlichen Minuten der Stille.

„Das ist doch perfekt! So lernen wir ihn kurz kennen und bekommen gleichzeitig einen Eindruck von ihm.“

„Wenn er mir nicht passt, pulverisiere ich ihn!“ ,lenkte Vegeta schließlich murmelnd ein.

Schmunzelnd schüttelte Goku den Kopf.

„Vegeta... bitte versprich mir, es ihr nicht zu verbauen! Es sei denn, er verhält sich falsch oder so in der Art!“

„Ihr es nicht zu verbauen? Dann muss ich mir auch noch Gedanken drüber machen, wen ich ihnen heute Abend im Fall der Fälle hinter her schicke?“

Goku verschränkte nachdenklich die Arme vor der Brust. Da hatte Vegeta auf jeden Fall recht. Gedanklich ging er alle Möglichkeiten durch.

Nurok, Yohâr und Miranna waren in der saiyanischen Klinik am arbeiten.

Ihre beiden gemeinsamen Söhne waren zusammen mit ihren persönlichen Leibwachen auf Missionen im All unterwegs, ebenso Kaniko, Naél, Cohrmya und Jernokru.

Gray und Trunks wären in Anbetracht ihres übereifrigen Beschützerinstinkts Zabrinah gegenüber eine tickende Zeitbombe.

Tairn und Jainon waren noch immer zu sehr mit ihren neuen Rollen als Vater beschäftigt.

Cerxes war vor zwölf Jahren bei einer Mission getötet worden.

Lehlena und Whelsy befanden sich im Dienstfrei.

Blai, Kanani und Cohnia waren in der Stadt als Streife unterwegs, auf der Suche nach übernatürlichen Gegnern.

Thueur, Mohrt, Aurelyah und Xhania lebten zwar seit Jahrzehnten mit ihnen unter einem Dach, waren aber dennoch keine Mitglieder der Bruderschaft.

Da blieben nur noch Dana, Tales und Doina.

Scheinbar war Vegeta zu dem selben Schluss gekommen, massierte sich sein Partner gerade leise knurrend die Schläfen.

„Sollen wir uns auf Tales einigen? Er ist zwar ein Hitzkopf in manchen Dingen, aber du vertraust ihm am meisten und er ist der Beste von unseren Leuten....“

„Und vergleichsweise sozialverträglich.“ ,hängte Vegeta hinten dran.

Leise lachte Son-Goku. Blickte seinen Partner lange an, ehe er ruhig fragte:

„Also? Erlaubst du ihr das Treffen?“

„Mir bleibt ja nichts anderes übrig...“

Son-Goku lächelte zufrieden zu seinem Partner. Dieser blickte ihn zwar an, als hätte ihn jemand ans Bein gepisst, aber Goku wusste, er hatte Vegetas Wort.

Auf einen schönen Abend

Hi
 

Wundert euch nicht, ich habe die letzten Tage geschrieben, was das Zeug hielt. Da ich ab morgen von Internet abgeschnitten bin, wegen Umzug, und ich absolut nicht weiß, wie lange es dauern wird, da wir ab Montag in/auf ner Baustelle wohnen werden...
 


 

Kapitel 4 Auf einen schönen Abend
 

Dana legte leicht ihren Kopf schief, als sie einen dunkel violetten GTO die Auffahrt hoch fahren sah. Sie hatte am heutigen Morgen die lautstarke Diskussion zwischen ihrem ältesten Bruder und dessen jüngster Tochter mitbekommen, wusste was Thema des Streites war. Anscheinend hatte sich die Kleine durch gesetzt und durfte von dem Kerl ausgeführt werden. Prüfend schnüffelte sie kurz in der Luft, ehe sie seine Aurasignatur checkte. Trunks hatte recht.

Definitiv nicht menschlich...

Erneut schnüffelte sie, als der Kerl ausstieg und auf sie zu lief. Groß, muskulös, blond. Unglaublich gutaussehend. Eindeutig ein Krieger, so wie er sich bewegte und die Umgebung sondierte. Vom perfekten Aussehen her hätte er auch gut Model sein können. Ihren Lippen entkam ein seufzen, als sie das tiefe Knurren des Saiyajin hinter sich vernahm.

„Tales... entspann dich. Vegeta scheint es abgesegnet zu haben. Und du hast als Aufpasser eingewilligt!“

„Abgesegnet? Hast du keine Augen im Kopf? Denkst du ich lass die Kleine mit so einem Möchtegern-Schauspieler ausgehen? Vergiss es!“

Mit diesen Worten schob sich Tales vor Dana und funkelte den Fremden drohend an. Grollte tief in seiner Brust auf. Zu seinem Leidwesen blieb dieser stehen. Blickte kurz zu ihm, dann zu Dana, wieder zu ihm.

„Ähm... guten Abend.“ ,ertönte die Stimmer mit einem gut erkennbaren Akzent.

„Mein Name ist Rhage... ich wollte Zabrinah abholen, wir sind verabredet.“

„Was für ein beschissener Name...“ ,knurrte Tales drohend und bleckte warnend die spitzen, verlängerten Fänge.

Dana verdrehte genervt die Augen und schob sich wieder vor den besten Freund ihres Bruders. Funkelte ihn warnend an, ehe sie sich umdrehte und auf dem Neuankömmling zu ging.

„Hi. Ich bin Dana, Zabrinahs Tante. Freut mich, dich kennen zu lernen. Zabrinah ist noch im Haus, sie dürfte aber gleich fertig sein und raus kommen.“

Freundlich lächelnd hielt sie ihm die Hand hin. Spürte das aufwallen der Aura hinter sich, als der Mann ihr die Hand gab und nickte. Sie musste Tales irgendwie wieder ins Haus kriegen, sonst eskalierte die Situation womöglich noch. Und der Kerl mit dem Namen Rhage würde einen Zusammenstoß mit Tales nicht überleben, egal wie stark dieser Krieger auch in Wirklichkeit sein mochte.

„Keine falsche Bewegung oder ein falsches Wort...“ ,wisperte sie deswegen leise an den blonden.

Dieser wollte gerade was erwidern, als die große Eingangstür aufschwang und Dana ihr Leben begann zu verfluchen. Sofort drehte sie sich um und knurrte warnend, bevor Gray und Tales sich absprechen und auf die Idee kommen konnten, mit dem Neuankömmling eine Szene wie in Bad Boys zwei abzuziehen.

An Tales gerichtet fragte Gray gelangweilt:

„Hat der Kerl da sich verfahren?“

„Nein...“ knurrte Tales.

„In Anbetracht seiner aufgemotzten Karre könnte er zu deinen Tuning-Kumpels gehören.“

„Erstens habe ich keine Tuning-Kumpels, ich fahre nur Rennen gegen sie. Zweitens kenne ich ihn überhaupt nicht. Und drittens zieht mein Audi seine aufgemotzte Karre ohne Probleme aus dem Stand ab!“

Gray verdrehte die Augen.

„Ist mit deinem hochgezüchteten PS-Monster auch nicht so schwer.“

Er seufzte einmal. Blickte musternd zu dem Fremden.

„Was will er dann hier?“

„Der gehört zu den Typen, welche Zabrinah und so am gestrigen Abend im Screamers kennen gelernt haben.“

„Okay.... Und weiter?“

Neugierig schnuppernd lief Gray an Tales vorbei auf Dana und den blonden Mann zu. Sah provokant schmunzelnd, wie sich seine kleine Schwester schützend vor den großen, blonden Fremden stellte. Unzufrieden knurrte er. Wusste er ganz genau, das seine kleine Schwester wusste, das er sie zwar aus dem Weg räumen konnte, es aber nicht tun würde. Denn dann hätte er ein sehr großes Problem mit Tales. Und das Letzte, was er gebrauchen konnte, war vor den Augen des fremden Mannes von Tales in die Mangel genommen und unangespitzt in den Boden gerammt zu werden...

„Er will nur Zabrinah zum Essen oder so ausführen. Nichts weiter!“

Augenblicklich verdunkelten sich Grays Gesicht und seine schwarzen, kalten Opale blitzen gefährlich auf. An Dana gewandt fragte er:

„Was ist er? Mensch? Dämon? Werwolf? Vampir? Saiyajin-Mischling?“

„Ist das nicht egal?“ ,fauchte Dana aufgebracht.

„Mein Name ist Rhage... was ich bin tut nichts zur Sache.“

Warnend bleckte Gray die Fänge und sprach grollend.

„Wenn du meine Nichte ausführst, sagst du mir auch gefälligst was du bist, Arschloch! Denn ein Mensch definitiv nicht!“

Der Angesprochene schien zu zögern, mit sich zu hadern, ehe er ergeben seufzte.

„Ich bin ein Vampir.“

„Dana... geh mir aus dem Weg... So was wie ihn jagen wir eigentlich...“ ,knurrte Gray plötzlich nicht minder aggressiv wie Tales zuvor.

Die Angesprochene wich einen kleinen Schritt zurück, als nun auch Tales mit einem Mal nah bei ihnen auftauchte und den Mann hinter ihr drohend an funkelte. Kampfbereit. Warnend.

„Nein!... Scheiße Jungs, so was jagen wir nicht, verdammt! Sonst hätte jeder von uns seinen Geruch erkannt!“ ,fauchte Dana nicht minder aggressiv an die beiden Saiyajin vor sich.

„Interessiert mich einen Scheiß! Geh mir aus dem Weg!“ donnerte Gray aggressiv.

Dana wich noch einen Schritt zurück, drängte den Vampir damit etwas aus der Schusslinie, als sich Tales bei Grays aggressivem Verhalten frontal zu ihm umwandte und ihn nun seinerseits warnend an funkelte.

„Verflucht noch mal! Tales! Gray!“

Rhages Kopf ruckte herum, als er die Stimme der jungen Frau aus dem Screamers hörte. Diese kam gerade aus dem großen Anwesen und sah gar nicht begeistert aus. Er schluckte. Ignorierte das donnernde Grollen aus der Kehle dieses Grays. Sie sah in seinen Augen umwerfend aus. Zwar schien sie sich nicht unbedingt herausgeputzt zu haben, aber dennoch haute ihn ihr Auftreten um. Die schwarzen, langen Haare hatte sie zu einem Zopf gebunden, ein blaues T-Shirt mit einer schwarzen Sweatshirtjacke bedeckte ihren Oberkörper, an den Beinen lag eine enge blaue Jeans, ihre Füße steckten in schwarzen Nikes.

„Papa, ruf die beiden bitte zurück! Sofort!“

Rhage seine Brauen zogen sich erstaunt nach oben. Zabrinah war auf halber Höhe zu ihnen stehen geblieben und hatte sich halb zum Eingang umgedreht. Hatten die beiden Männer vor ihm schon seltsame Frisuren, so toppte der Kerl, welcher lässig, mit verschränkten Armen, am Türrahmen gelehnt stand, das bei weitem.

Standen die schwarzen Strähnen von alleine so wie eine Flamme nach oben, oder halfen da Tonnen von Haarspray diese Frisur zu stabilisieren?

Und dann traf sein Blick auf die kalten, pechschwarzen Augen des Mannes mit der Flammenfrisur. Rhage schluckte. Ein eisiger Schauer jagte ihm durch die Wirbelsäule und überzog von dort ausgehend seine gesamte Haut, er unterdrückte nur schwer den ihm unbekannten Impuls zurück zu weichen. Er hatte sich noch nie so unwohl und seltsam in einer Situation gefühlt wie jetzt.

Sein Blut wallte erregt, vorfreudig in seinen Adern. Weckten diese fremden Kerle seine Kampfinstinkte. Doch trotz der Empfindungen sagten ihm seine anderen Instinkte, das er besser die Beine in die Hand nehmen und flüchten sollte. Was Schwachsinn war. Er war ein Elitekrieger, ein Soldat der Bruderschaft der Black Dagger! Er hatte vor nichts und niemandem Angst! Doch dieser Kerl, welcher in der großen Tür des Anwesens stand und ihn mit einem solch kalten, tödlichen Blick fixierte, verursachte gerade das in seinem Inneren.

„Tales! Gray! Ich habe mich dazu entschlossen sie heute Abend mit ihm essen gehen zu lassen!“ Erleichtert atmete Dana aus, als die beiden Saiyajin vor ihr etwas die Anspannung aus ihren Körpern lösten. Zuckte aber erschrocken zusammen, als sie die Aura ihres ältesten Bruders in ihrem Rücken spürte. Sachte drehte sie ihren Kopf, sah das bleiche Gesicht des blonden Vampirs.

Tja...

Diese Bewegungen ihres Bruders hatte selbst sie nicht gesehen...

Wie musste es dann auf einen weniger starken, trainierten gewirkt haben?

„Papa. Bitte, du hast es versprochen!!“ ,hörte sie die verzweifelte, aber auch wütende Stimme ihrer Nichte.

Warnend knurrte sie leise zu Gray und Tales, welche bei Vegetas plötzlichen Auftauchen in ihrer Mitte ein herausforderndes, vorfreudiges Grinsen auf den Lippen hatten.

„Du setzt sie um Mitternacht hier vor der Eingangstür ab. Wenn ihr um eine Sekunde nach null Uhr noch nicht hier seid, warte ich hier auf dich, breche dir jeden einzelnen Knochen und lass dich bis Sonnenaufgang hier liegen, um genüsslich dabei zuzusehen, wie du verbrennst, verstanden?“

Rhage schluckte nervös, wich einige Schritte zurück, jagte ihm die Stimme und das kalte, mordlustige Funkeln in den schwarzen Opalen dieses Kerl einen eisigen Schauer des Todes durch die Wirbelsäule. Verflucht, wusste er ganz genau, instinktiv, das die Worte völlig ernst gemeint waren, das er nicht den Hauch einer Chance gegen diesen Mann vor ihm hatte...

Schnell nickte er. Da ließ er sich doch lieber von Wrath in die Mangel nehmen oder von einer Gruppe Lesser verprügeln, als einem von diesen drei Kampfmaschinen einen Grund zu geben, ihn auseinander zu nehmen.

Ehe noch einer was sagen oder handeln konnte, war Zabrinah bei ihm, packte ihn am Oberarm und zog ihn mit zu seinem Auto. Schnell ging sie um den Wagen herum, öffnete die Beifahrertür, ehe sie sich auf den Sitz nieder ließ, warf sie einen sorgenvollen Blick zu ihrem Vater und den anderen drei Saiyajin. Wenn die Blicke der beiden Männer hinter ihrem Vater töten könnten, dann wäre ihr Date auf jeden Fall toter als tot. Ihre Anspannung sank erst, als sich der Vampir auf den Fahrersitz fallen ließ und die Tür schloss.

»Als wenn die paar cm Metall ihn vor einem Saiyajin schützen könnten...« dachte sie sich im stillen.

„Dein Vater, ja?“ nahm der Vampir das Wort an sich, als sie von dem mit Schotter belegten Vorplatz auf die asphaltierte Straße einbogen. Kurz strich Zabrinah mit ihrer rechten Hand durch ihre schwarze Mähne, ehe sie resigniert seufzte.

„Ja... Zusammen mit meiner Tante, meinem Onkel und der beste Freund meines Vaters. Tut mir leid für ihr auftreten.“

„Ich kann es verstehen... Bei meinem Volk werden die Frauen teilweise gehütet wie die Augäpfel und die Eltern suchen einen passenden Partner aus. Das sie dich mit mir ausgehen lassen, ist dahingehend schon ein Wunder!“

„Das ist es nicht... Die Frauen meines Volkes sind gleichgestellt, sie können sich ihre Partner selber erwählen... es ist nur.... du bist keiner von uns.“

„Scheinbar gehöre ich eher zu dem Volk, das ihr jagt...“

„Nein. Hin und wieder legen wir uns mit anderen nicht menschlichen an, das stimmt. Jagen sie... töten sie.... Aber ihr seid anders, als die Vampire, die mein Onkel angesprochen hat.“

Etliche Minuten war Ruhe im Auto, nur das stetige Brummen des Motors war zu hören. Die meiste Zeit blickte sie aus der Frontscheibe, ließ aber ihre blauen Opale hin und wieder zu den Außenspiegeln schweifen.

„Und du glaubst, er schickt uns keinen der beiden hinter her?“

Leise lachte sie.

„Ganz bestimmt tut er das. Wenn nicht einer von den beiden, dann jemand anderes.“

„Und wie hast du ihn überzeugt, das du mit mir essen gehen darfst?“

„Erstens... hätte er es mir verboten, wäre ich dennoch mit dir ausgegangen. Zweitens... habe ich die Erlaubnis dem Partner meines Vaters zu verdanken.“

„Dein Vater ist schwul?“

„Stört es dich?“

„Nein... nur... so kommt er nicht rüber.“

„Wie soll ich sagen... es war eine Zeit lang ziemlich kompliziert. Und so was wie schwul gibt es bei unserem Volk nicht. Das Geschlecht ist egal, wenn man sich bindet, oder Sex haben will.“

Anerkennend nickte er.

„Wenn das so ist, muss ich mich mal bei ihm bedanken.“

Sie grinste und entblößte dabei kurz ihre Fänge.

Erneut ließ Zabrinah ihre Augen zu den Spiegeln wandern, besah sich die Dunkelheit hinter dem Wagen. Nein, die Krieger ihres Vaters waren garantiert nicht so blöd und würden ihnen mit dem Auto folgen. Eher teleportierten sie sich im gewissen Abstand hinter her. Denn fliegen fiel ebenfalls heraus, sie konnte keine Aura ausmachen, welche sie verfolgten. Und dabei würde sie ihre Hand dafür ins Feuer legen, das ihr Vater ihr mindestens einen hinter her geschickt hatte. Nicht das sie nicht selbst in der Lage war, sich zu verteidigen.

Sie wandte ihre blauen Opale weg von dem rechten Außenspiegel zu ihrem Begleiter. Musterte sein makelloses, ebenmäßiges Gesicht. Die blonden, perfekten Haare. Die umwerfenden blauen Augen. Sie verstand es nicht. Sie verstand ihre Faszination für diesen Kerl einfach nicht. Er verkörperte alles, worauf sie normalerweise nicht drauf ansprang. Zabrinah seufzte missmutig. Wahrscheinlich war dieses Gefühl auf beiden Seiten vorhanden. Ein Kerl wie er konnte jede Frau haben, anders herum war es genauso, da brauchte sie sich nichts vor machen. Wahrscheinlich war er wie Tales oder Nurok, die beiden nutzten ihr Aussehen, ihre Wirkung auf das weibliche Geschlecht schamlos aus.

Wieder seufzte sie. Im Endeffekt machten es aber weder sie noch Dana oder Kanani anders. Mit dem kleinen Unterschied, das Männer sehr viel eher an den Köder bissen, als es Frauen taten.

„Wo geht’s eigentlich hin?“ ,fragte sie dann nach einigen weiteren Minuten.

Zabrinah musste sich ablenken, ihre Gedanken liefen in eine völlig falsche Richtung. Dieses mal würde sie es langsam angehen lassen! Auf jeden Fall.

„Ich habe einen Tisch im Season`s reserviert. Das Essen ist da der Hammer!“

Doch er unterbrach sich, als er ihre Reaktion aus dem Augenwinkel bemerkte.

„Zabrinah? Ist alles in Ordnung?“

Sie blickte ihn mit erschrockenen, weit geöffneten Augen an. In ihrem Kopf raste es.

»Das ist ja ein Traum...«

Hoffte sie doch gerade, das heute Abend weder Mohrt noch Xhania oder Thueur im Restaurant am arbeiten waren. Sonst hatte sie da das nächste Problem mit übereifrigen Aufpassern. Und ihrem Vater wurde brühwarm jede Einzelheit erzählt.

„Na ja... im Endeffekt ist es das.“ ,wich sie ungeschickt aus.

„Sag schon, wo ist das Problem?“

„Nun ja... Das Restaurant gehört Leuten von meinem Volk.“

„Okay, das verstehe ich. Dann fahren wir woanders hin.“

Vehement schüttelte sie den Kopf.

„Nein. Sollten blöde Blicke oder Sprüche kommen, kriegen sie von mir eine dementsprechende Ansage.“

„Zabrinah... du musst dir wegen mir nicht...“

„Doch das will ich. Ich verstehe eh nicht was das soll...“

„Es ist normal, das man sich um die Mitglieder seines Volkes sorgt.“

Zabrinah legte ihren Hinterkopf an die Kopfstütze, blickte gelangweilt zu ihm hinüber.

„Ich bin nur zur Hälfte Saiyajin. Die andere Hälfte ist menschlich. Dementsprechend gehöre ich nicht wirklich zu dem Volk meines Vaters.“

„Saiyajin also? Nie von gehört. Doch es macht das Ganze nicht weniger kompliziert für uns.“ ,seufzte er.

„War es das nicht vorher auch schon? Immerhin wusstest du gestern Abend schon, dass ich weder Mensch noch Vampir bin.“

„Ich weiß.... aber... ich musste dich unbedingt wieder sehen. Ohne die anderen.“

Sachte lächelte sie. Kurz schnupperte sie. Er sprach die Wahrheit. Dann konnte das Ganze mit ihm doch noch interessant werden.

Die weiteren Minuten der Fahrzeit schwiegen sie. Als er den Sportwagen auf den Parkplatz lenkte und zwischen zwei dunklen Autos parkte, fiel die Anspannung gänzlich von ihr ab. Keiner der beiden Saiyajin waren im Restaurant am arbeiten. Wahrscheinlich hatten sie Dienst im Club in New York, welcher ebenfalls Ronn gehörte.

Wie selbstverständlich ließ Zabrinah ihre blauen Opale über den Parkplatz und die Straße sowie den dahinter liegenden Bürgersteig gleiten. Sie war nicht wirklich überrascht, dass er es ihr gleich getan und schnell die Umgebung sondiert hatte. Sofort danach deutete er ihr vorzugehen. Murrend verdrehte sie die Augen, als sie ihn nah hinter sich spürte. Das aufkommende Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit drängte sie so gut es ging wieder in die Tiefen ihres Unterbewusstseins, als Saiyajin-Mensch-Mischling brauchte sie keinen, der sie beschützte oder auf sie aufpasste!

Kurz stockte sie, als er ihr die Tür öffnete, nickte ihm dann kurz dankend zu und trat schnell in das Restaurant ein. Im selben Augenblick meldete sich ihr Magen lautstark, als sie die Gerüche verschiedenster Speisen ihre Nase kitzelten. Murrend und leicht rot um die Nase legte sie ihre Hand auf ihren flachen Bauch und strich darüber. Ihm für das verschmitzte Grinsen am liebsten eine rein hauen könnend.

Von einem der vielen Kellnerinnen wurden sie zu ihrem Tisch dirigiert, Zabrinah ignorierte gekonnt die fragenden, verwunderten Blicke der größtenteils saiyanischen Angestellten und Gäste. Die Blicke der wenigen Menschen hingegen waren einzig und alleine auf ihn gerichtet, besonders die Blicke der weibliche Vertreter der Gattung Homo Sapiens. Zabrinah schmunzelte und war über dieses Verhalten kein bisschen überrascht. Für menschliche Maßstäbe war der Vampir vom Aussehen her nicht zu toppen, zog mit seinen blonden Haaren und den blauen Augen, sowie diesem ebenmäßigen, makellosen, perfekten Gesicht alle Augen auf sich. Alle, außer die der saiyanischen Anwesenden. Allerdings war sie sehr erstaunt, das er sich einzig und alleine auf sie konzentrierte. Seufzend richtete sie den Blick auf den Tisch.

„Erzähl mir von dir.“

Zabrinah hob ihren Blick, sah ihn in diese unglaublich schimmernden blauen Opale. Kurz räusperte sie sich.

„Da gibt es nicht viel zu erzählen...“ ,wich sie aus.

Zog die Stirn kraus, als eine nicht saiyanische Kellnerin auf ihren Tisch zusteuerte. Ihn wie hypnotisiert fixierte.

„Guten Abend.“ sprach die Kellnerin, strich dabei provokant ihre Haare nach hinten.

„Mein Name ist Shanty, was kann ich dir und deiner Schwester bringen?“

Schwester? Ja klar, verwandtschaftliche Beziehungen konnten nur der einzige Grund sein, weswegen so jemand wie er mit ihr ausgehen könnte... Bevor Zabrinah ein warnendes Knurren ausstießen konnte, mischte sich der Vampir ein.

„Für mich bitte ein Wasser. Und sie ist nicht meine Schwester, wir haben ein Date.“

Für den überraschten und schließlich abschätzenden Blick ihr gegenüber hätte Zabrinah der Frau am liebsten eine aufs Maul gegeben. Aber das schickte sich beim ersten Date nicht...

„Ich hätte dann bitte ein Bier...“ ,murrte die Saiyajin missmutig.

Wenn sie sich das gelechzte der anderen Frauen den ganzen Abend geben musste, dann ganz bestimmt nicht nüchtern.

Dann räusperte sich die Kellnerin. Mehrmals.

„Sicher, dass ich Ihnen nicht ein Bier bringen kann? Oder vielleicht etwas stärkeres? Vielleicht ein Gläschen...“

„Danke, wir sind zufrieden. Wir bestellen dann später.“

Die brünette Frau Namens Shanty verstand den Wink.

„Was machst du so?“ ,fragte er, als die Kellnerin verschwunden war.

Lange betrachtete Zabrinah ihn. Ließ sich die Worte durch den Kopf gehen. Blickte kurz zu den anderen Tischen, an denen sich Menschen befanden.

„Warum ich?“ ,fragte sie, nachdem sie ihre Opale ihm wieder zugewandt hatte.

„Ich möchte dich kennen lernen.“

„Hier sind genug...“ weiter kam sie nicht, denn eine ihr zu gut bekannte Aura ließ sie in ihren Worten inne halten.

Sie blickte von ihm weg zu der Person, fletschte kurz warnend die Zähne.

Aufgrund ihres abweisenden Verhaltens blickte Rhage von ihr zu der auf sie zukommenden Person. Skeptisch zog er die Brauen hoch, hatte er erst gedacht, es wäre eine weitere Kellnerin, doch das war diese Frau garantiert nicht. Sofort wusste er, das diese Frau eine Kriegerin war.

Groß, muskulös, kurze, wirr abstehende schwarze Haare, kalte, schwarze Opale.

Zabrinah verschränkte die Arme vor der Brust, zog wütend ihre Brauen über ihre blauen Augen. Kurz vor ihrem Tisch blieb die Saiyajin stehen.

„Zabrinah... welch eine Freude.“

Kurz blickten Xhanias schwarze Irden zu dem blonden Vampir.

„Weiß dein Vater, mit was du hier bist?“

Zabrinah musste sich zusammen reißen, um vor unterdrückter Wut nicht ihre Aura explodieren zu lassen. Dennoch steigerte sie sich fühlbar.

„Xhania.“ ,knurrte sie.

„Weiß mein Vater, das du hier in unserem Restaurant Menschen beschäftigst?“

Drohend knurrte die angesprochene Saiyajin, wollte etwas erwidern, zuckte dann aber auf einmal merklich zusammen, knurrte erneut leise bei Zabrinahs amüsierten Blick.

Verabredung

 

 

Kapitel 5 Verabredung

 

 

„Gibt es hier etwa Probleme?“

Xhania lief bei der drohend tiefen Stimme von Tales ein eisiger Schauer über die Wirbelsäule. Spürte den mächtigen, warmen Körper von Vegetas besten Krieger sehr nah an ihrem Rücken. Versuchte die Gänsehaut nieder zu ringen, die sein warmer Atem in ihrem Nacken verursacht hatte. Dennoch straffte sie ihre Gestalt.

„Ich dulde keine....“

Ihr abwertender Blick wanderte kurzzeitig zu dem Vampir.

„Was auch immer er ist... in meinem Restaurant!“

Tales` Blick wanderte kurz zu dem blonden, sitzenden Vampir, dann wieder zu dem Hinterkopf der Saiyajin vor sich. Er lehnte sich etwas weiter vor, damit seine Lippen nah an ihrem Ohr lagen.

„Du hast mit einem Vampir Probleme?“ ,wisperte Tales leise, drohend.

„Vor einer Woche habe ich drei Dämonen getötet, welche aus diesem Restaurant kamen. Diese duldest du hier? Ich frage mich, warum du dich jetzt so sehr über seine Anwesenheit aufregst.“

Sie knurrte, drehte sich etwas zu ihm um.

„Dein plötzliches Auftauchen lässt mich vermuten, dass du Babysitter oder Bodyguard für sie spielen musst.“ ,mit diesen Worten versuchte Xhania dem brisanten Thema auszuweichen, doch Tales interessierte es nicht.

„Sag mir, Frau... Was haben die drei hier gewollt?“

„Blöd das du sie direkt getötet hast, nicht wahr? Jetzt kannst du sie nicht mehr befragen...“

„Zum Foltern hatte ich nicht das passende Werkzeug dabei.... beantworte mir meine Frage!“

Xhania knurrte.

„Stören wir die beiden weiter bei ihrem Date, oder klären wir das in Ruhe in meinem Büro?“

„Dann geh vor...“ knurrte Tales, folgte ihr aber nicht, als sie sich an ihm vorbei schob und zu den hinteren Räumlichkeiten lief.

Herausfordernd, fragend blickte Zabrinah hoch zu Tales, welcher jede Bewegung Xhanias mit den Augen gefolgt war und wartete in aller Ruhe, bis sie hinter der Theke durch eine Tür verschwunden war.

„Babysitter, ja?“

Tales blickte kurz zu ihr, dann zu dem Vampir. Warnend knurrte sie, versuchte damit das herausfordernde Wettstarren, das gegenseitige Mustern und abchecken der beiden zu unterbrechen. Ohne seine Opale von dem Vampir weg auf sie zu richten brummte er.

„Deine Aura ist in die Höhe geschossen.... Ich war um deine Sicherheit besorgt.“

„Wohl eher mein Vater!“

„Auch... aber eher jeder von uns... solange wir nicht wissen, ob er dich beschützen kann oder eine Gefahr darstellt.“

„Verflucht Tales! Ich kann auf mich selbst aufpassen!“

Der Angesprochene grinste.

„Das weiß ich.“

Der Saiyajin zog eine Braue hoch, als sich eine menschliche Kellnerin neben ihn stellte, zwei Speisekarten in der Hand. Ihn vollkommen ignorierend. Ihren Blick schmachtend auf den Vampir gerichtet. Die Kellnerin trat etwas näher zu diesem.

„Darf ich euch unsere Tageskarte für heute vorstellen?“

„Von mir aus...“

Sie begann eine endlose Liste herunter zu rattern, doch Rhage wandte den Blick wieder zu Zabrinah. Sie hatte ihre Augen kurz zur Kellnerin schweifen lassen, dann begegneten sich ihre Opale kurz, bevor sie sie auf den stehenden Saiyajin richtete.

Schnuppernd zog Tales den Duft der Kellnerin ein. Na da hatte sich aber jemand frisch Parfüm drauf gesprüht....

Und ganz bestimmt die Schminke im Gesicht kontrolliert und nach gezogen. Brummend löste er die zuvor verschränkten Arme. Hörte Zabrinahs leise, neckende Stimme.

„Blödes Gefühl, die zweite Geige zu spielen, nicht wahr?“

Das tiefe Knurren ließ die menschliche Frau zusammen zucken und ihre Aufmerksamkeit auf ihn richten. Ihre grau-grünen Augen wanderten schnell, prüfend über seine Kleidung, die darunter liegenden Muskeln, sein ebenmäßiges Gesicht, zu den schwarzen, wirr abstehenden Haaren. Wieder zurück zu seinem blau-schwarzen Brustpanzer, von dort aus über seine Schultern und die nackten muskulösen Arme zu den zu Fäusten geballten Händen. Sachte, kaum sichtbar fing ihr Körper an zu zittern, sie wich einen Schritt vor ihm zurück.

„Ich muss dringend mit Xhania über die personelle Besetzung hier sprechen...“ brummte der Saiyajin kalt, musterte die kleine, brünette Frau weiterhin ausgiebig, abschätzend.

Mit einem gewisperten „Entschuldigung“ trat sie den Rückzug an und verschwand hinter der Theke.

„Ich hasse Menschen...“ knurrte Tales.

Leicht schmunzelte Zabrinah bei der Aussage. Ginge es nach Tales, Nurok und Gray, dann wäre die menschliche Rasse bereits seit Jahrzehnten nicht mehr existent.

„Hallo Tales...“

Zabrinah verdrehte die Augen. Das war doch alles nicht mehr wahr hier...

Sie musste sich ein genervtes stöhnen unterdrücken, als sie in das erhellte Gesicht des Saiyajin sah und das typische Grinsen, welches sich auf seinen Lippen gebildet hatte, erkennen konnte. Insgeheim war sie an sich auch froh, wusste sie nur allzu gut, das Tales gleich ne gewisse Zeit mit Xhania beschäftigt sein würde und dann später mit der Kellnerin. Also war dieser Babysitter erst mal raus und ihr Begleiter in Sicherheit vor dem Saiyajin.

„Hi Ayrnah.“

Eine groß gewachsene Saiyajin mit bis zu den Schultern reichenden schwarzen Haaren blieb an ihrem Tisch neben Tales stehen, nickte Zabrinah kurz respektvoll zu, schenkte dem Vampir vor sich nicht den Hauch einer Beachtung.

„Bist du noch etwas hier? In einigen Minuten habe ich Pause...“ ,sprach sie verheißungsvoll zu dem stehenden Saiyajin.

„Sorry, da muss ich passen. Hab noch ein Gespräch mit deiner Chefin...“

„Schade... Wie ist es nach Dienstschluss?“ fragte sie hartnäckig.

Das brauchte sie nicht sein, wusste Zabrinah, das Tales eine solche Chance nicht ausschlagen würde.

„Gerne... ruf mich nachher an.“

„Tales...“ ,murmelte Zabrinah, als die Saiyajin außer Hörweite war.

„Ja, Zabrinah?“

„Arbeit und Privates trennt man normalerweise.“

„Freie Arbeitszeiten. Ich kann mir die Pausen selbst einteilen.“

Kurz richtete Tales seine schwarzen Opale auf sie, musterte ihre Haltung ehe er sich zum gehen ab wand, dem Vampir einen warnenden Blick zu warf und zu ihr gewandt sprach:

„Wenn was ist... ich bin in der Nähe...“

Zabrinah murrte. Winkte dann aber ab.

„Ich weiß... zieh dann aber vorher die Hose hoch....“

Das leise lachen des Saiyajin ließ sie kurz schmunzeln.

„Ich muss mich für ihn und sein Verhalten entschuldigen... Sollen... sollen wir das Ganze nicht einfach lassen?“

„Habe ich irgendwie durchblicken lassen, das ich nicht mit dir essen will?“

Zabrinah wandte ihren Blick ab und nahm einen großen Schluck von dem Bier. Sachte fuhren ihre Finger anschließend über die weiße Tischdecke, strich die entstandenen Falten daraus.

„Du starrst mich schon die ganze Zeit an.“

„Männer machen das so.“

»Wenn sie eine Frau finden, die sie wollen.« dachte er sich im Geist.

„Kann schon sein, aber nicht unbedingt bei mir. Ich kann mir schon vorstellen, das ich nicht der Typ Frau bin, mit denen du dich mit großer Sicherheit sonst triffst. Deshalb musst du mich nicht extra drauf hinweisen, verstehst du? Und du brauchst auch nicht wegen Mitleid oder ähnlichem hier bei mir sitzen bleiben. Auf so ein Spiel habe ich nämlich keine Lust.“

»Mein Gott, diese Stimme. Da war sie wieder.«

Abwechselnd heiße und kalte Schauer überfuhren ihn. Er atmete tief durch und versuchte etwas von ihrem natürlichen, frischen Duft zu erhaschen.

Als sich die Stille zwischen ihnen ausbreitete schob er die Speisekarte zu ihr herüber.

„Such dir was aus, falls du nicht einfach nur daneben sitzen willst, wenn ich was esse.“

„Ich kann gehen, wann ich will!“

„Stimmt. Aber das wirst du nicht.“

„Ach ja. Und warum nicht?“

Ihre Augen blitzten und sein gesamter Körper reagierte darauf.

„Tief in dir drinnen willst du wissen, wie es heute Abend endet. Und du bist ebenso neugierig auf mich, auf das was ich bin, hab ich nicht recht?“

Ihr drohendes Knurren brachte ihn zum schmunzeln.

Ohne ihn weiter eines weiteren Blickes zu würdigen oder etwas zu erwidern, nahm sie die Karte in die Hände, klappte sie auf und warf einen Blick hinein.

„Du starrst mich immer noch an.“

„Ich weiß.“

„Würde es dir was ausmachen, woanders hinzuschauen? Auf die Karte oder zu der Brünetten gegenüber. Zwei Tische weiter hinter mir sitzt auch eine Blonde, falls es dir noch nicht aufgefallen ist.“

„Du benutzt kein Parfüm, oder?“

Sie blickte von der Karte auf und ihn an.

„Nein.“

„Darf ich?“

Er deutete mit den Kopf auf ihre Hände.

„Wie bitte?“

Er konnte ja schlecht sagen, das er an ihrer Haut schnuppern wollte.

„Da wir ja nun zusammen essen, gebietet es doch die Höflichkeit, sich wenigstens die Hände zu schütteln. Oder etwa nicht?“

Als sie ihm keine Antwort gab, streckte er wortlos die Arme über den Tisch und nahm ihre Hände in seine. Bevor sie noch reagieren konnte, zog er einen Arm zu sich herüber und drückte seine Lippen auf ihre Handknöchel.

Er atmete tief ein.

Sein Körper reagierte sofort. Die Erektion drückte gegen den Reißverschluss seiner Lederhose und er rutschte auf dem Sitz herum, um mehr Platz in seiner Hose zu schaffen.

Gott, er konnte es kaum erwarten, alleine mit ihr zu sein.

Zabrinah stockte der Atem, als Rhage ihre Hand wieder los ließ. Wahrscheinlich träumte sie. Genau, das musste es sein. Weil der Typ einfach zu gut war, um wahr zu sein. Zu gutaussehend. Zu sexy. Und viel zu sehr auf sie fixiert, um echt zu sein...

Die Kellnerin kam zurück und stellte sich so nah neben Rhage wie möglich, ohne auf seinem Schoß zu landen. Und ganz zufällig hatte sie sich den Lippenstift noch mal nachgezogen. Ihr Mund glänzte in feuchtem Schweinchen-Rosa.

Zabrinah schüttelte den Kopf. Zum einen, war sie erstaunt über diese Frau, welche sich bei Tales vorhin beinahe in die Hosen geschifft hatte und zum anderen über ihre eigene Zickigkeit.

„Was darf ich dir bringen?“ ,fragte die Kellnerin Rhage.

Er warf Zabrinah einen Blick zu und zog eine Augenbraue hoch. Hastig schlug sie die Speisekarte wieder auf.

„Dann wollen wir mal sehen.“ ,sagte er und öffnete die Karte.

„Ich nehme das Hühnchen Alfredo. Und das T-Bone-Steak, blutig. Und einen Cheeseburger, auch blutig. Doppelte Pommes. Und extra Nachos. Genau, einmal Nachos mit allem drauf. Doppelte Portion.“

Die Kellnerin konnte ihn nur anstarren, als er seine Speisekarte zuklappte und wartete. Zabrinah blickte etwas betreten drein, musterte den Vampir vor sich.

Sicher das der Kerl kein Saiyajin war?

„Ist das dann alles für euch beiden?“

„Nein, das ist für mich. Zabrinah?“

„Ich... äh... nehme nur eine große Pizza Margarita und einen Caesars Salad, zusammen zu seinem... Hauptgericht...“

Die Kellnerin verzog die rosa Lippen zu einer Schnute, nahm die Speisekarten und verschwand.

„Also, Zabrinah, dann erzähl doch mal von dir.“

„Warum sprechen wir nicht lieber von dir?“

„Weil ich dir dann nicht zuhören kann.“

Zabrinah blinzelte.

Was hatte der Kerl bloß mit ihrer Stimme?

Er war im Screamers schon so seltsam versessen darauf gewesen. Kurz, flüchtig blickte sie nach links, in Richtung Tresen, hinter dem sich die Tür zu Xhanias Büro befand.

„Was machst du beruflich?“

„Ähm... ich bin Krankenschwester.“

„Wo?“

„In einem Krankenhaus etwas außerhalb der Stadt.“ ,wich sie aus.

Sie konnte ihm ja schlecht auf die Nase binden, das ihr Volk eine eigene Klinik besaß.

„Aber davor hast du doch auch was anderes gemacht, oder?“

Sie blickte ihn fragend, skeptisch an.

„Nein, ich bin direkt nach dem College in die Ausbildung gegangen.“

Die Ausbildung in Bereich Kampfkunst bei ihrem Vater ließ sie auch mal besser weg.

„Wie kamst du darauf?“

„Müssen wir das machen?“

„Was machen?“

„Diese Pseudo-Kennenlernspielchen?“

Er runzelte die Stirn und lehnte sich zurück, als die Kellnerin einen Riesenteller Nachos vor ihm abstellte. Die Frau beugte sich zu seinem Ohr herab.

„Psst. Ich habe die Nachos von einer anderen Bestellung geklaut. Die können warten, aber du siehst so hungrig aus.“

Rhage nickte und lächelte leicht, wirkte aber desinteressiert.

»Höflich ist er, das muss ich ihm lassen...« ,dachte Zabrinah.

Jetzt, wo er ihr gegenüber saß schien er keine andere Frau zu beachten.

Er bot ihr den Teller an. Sie nahm sich dankend einige und als sie diese nach und nach aß, steckte er sich ein paar Chips in den Mund.

„Es überrascht mich nicht, das dir Smalltalk auf die Nerven geht.“ ,sagte er.

„Warum denn das?“

„Du hast zu viel durchgemacht.“

Sie sah ihn fragend an. Überprüfte ihre geistige Barriere. Dachte an den gestrigen Abend im Club zurück und die Autofahrt nach hier hin. Nein, er war nicht in ihren Erinnerungen gewesen. Ihr Körper, ihre Muskeln verspannten sich sichtbar.

„Woher willst du wissen, das ich etwas durchgemacht habe?“

„Das steht in deinen Augen geschrieben.“

Na sieh mal einer an. Klug war er auch noch. Der perfekte Mann.

„Aber ich muss dir leider sagen“ ,fuhr er fort, während er sich zügig und gründlich über die Nachos hermachte.

„Es ist mir egal, ob dir das auf die Nerven geht. Ich möchte wissen, warum du dich für diese Arbeit interessiert hast und du wirst es mir erzählen.“

„Du bist arrogant.“

„Na so was.“

Er lächelte spöttisch.

„Und du weichst meiner Frage aus. Was hat dich darauf gebracht?“

Die Antwort waren ihre früheren Verletzungen aus eigener Ungeschicklichkeit und ihrer mangelnden körperlichen Widerstandskraft, sowie der Kampf ihres Volkes gegen sämtliche nicht menschliches auf diesem Planeten. Die Versorgung der Verletzten aus diesen Kämpfen und von Missionen außerhalb der Erde.

„Ich wollte nie etwas anderes machen.“ ,erklärte sie ausweichend.

„Sind es Menschen oder Mitglieder deines Volkes?“

Ihre Augen schnellten von der Tischdecke zu seinem Gesicht hoch. Verdammt! Kurz wägte sie ab. Blickte wieder zu ihrer Flasche Bier, ehe sie zu reden anfing.

„Ich habe meine Ausbildung in einem Krankenhaus für Menschen gemacht. Der noch fehlende Teil, das Ganze über die Saiyajin, hat mir Nurok beigebracht. Sie sind anatomisch gesehen ein wenig anders als Menschen... Physisch sehr viel stärker, ihre Regeneration geht schneller von statten, Medikamente wirken anders, diese Unterschiede musste ich kennen und verstehen lernen...“

Sie hielt inne; er hatte die Augen geschlossen.

„Langweile ich dich?“

Langsam hoben sich seine Lider.

„Nein. Im Gegenteil. Ich liebe es, dich sprechen zu hören.“

Zabrinah zog fragend ihre Brauen hoch. Schluckte. Seine Augen waren fast neonfarben, sie leuchteten blau.

»Das müssen Kontaktlinsen sein...« ,dachte sie.

Kein ihr bekanntes Lebewesen hatte solche Augen.

„Andersartigkeit stört dich wohl nicht?“ ,murmelte er.

„Nein. Ich bin damit aufgewachsen.“

„Das ist gut.“

Sie musste irritiert feststellen, dass sie ihn angrinste. Warum auch immer.

„Ich hatte recht.“ ,flüsterte er.

„Womit?“

„Damit, dass du bezaubernd aussiehst, wenn du lächelst.“

Zabrinah sah zur Seite.

„Jetzt bloß nicht den Charmeur spielen. Dann schon lieber Smalltalk.“

„Ich bin ehrlich, nicht charmant. Frag meine Brüder, ich trete normalerweise in ein Fettnäpfchen nach dem anderen.“

Fragend blickte sie wieder zu ihm.

Brüder?

Es gab noch mehr von seiner Sorte, also familiär gesehen?

„Wie viele Brüder hast du?“

„Fünf. Inzwischen. Wir haben einen verloren.“

Er nahm einen langen Schluck Wasser, als wollte er nicht, das sie seine Augen sah.

„Das tut mir leid.“ ,sagte sie leise.

„Danke. Es ist noch ganz frisch und ich vermisse ihn höllisch.“

Da kam die Kellnerin wieder, diesmal mit einem schweren Tablett. Als die Teller alle vor ihm aufgereiht waren und auch Zabrinah ihren Salat und die Pizza hatte, blieb die Frau immer noch bei ihnen am Tisch stehen, bis Rhage sich höflich bei ihr bedankte.

Das Hühnchen Alfredo nahm er sich zuerst vor. Er stieß die Gabel in ein Knäuel Fettuccine, drehte einen Knoten daraus und schob sich das Ganze in den Mund. Versonnen kaute er und salzte dabei etwas nach. Als nächstes probierte er das Steak. Nahm noch ein bisschen Pfeffer. Dann nahm er den Cheeseburger in die Hand. Auf halben Wege zum Mund aber runzelte er plötzlich die Stirn, legte ihn zurück auf den Teller und benutzte stattdessen Messer und Gabel. Er aß wie ein Gentleman, mit beinahe anmutigen Bewegungen. Plötzlich sah er sie an.

„Was ist denn?“

„Entschuldige...“

Sie begann ihre Pizza zu schneiden, doch schon wanderte ihr Blick wieder nach oben und sie sah ihm weiter beim essen zu.

„Wenn du mich weiter so anstarrst, werde ich noch rot.“ ,erklärte er.

„Tut mir leid.“

„Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Ich spüre deine Augen gerne auf mir.“

Zabrinahs Körper erwachte zum Leben. Und sie reagierte darauf, in dem ihr graziös die Gabel aus der Hand viel..

„Also, warum siehst du mich so an?“ ,fragte er.

Hecktisch bückte sie sich nach dem heruntergefallenen Utensil und tupfte anschließend mit der Serviette auf ihrer Hose herum.

„Wegen deinen Tischmanieren. Sie sind ungewöhnlich gut.“

„Essen muss man genießen.“

Die Worte projizierten Bilder in ihren Kopf, die sie nicht wirklich gebrauchen konnte. Dennoch konnte sie nicht anders, als sich vorzustellen, was er sonst noch auf diese Art genoss. Langsam. Gewissenhaft. Bei allen Göttern ihres Volkes, er musste ein wahnsinniges Liebesleben haben. Er war sicher umwerfend im Bett. Sein kräftiger Körper, die goldene Haut, diese langen, schlanken Finger...

Zabrinahs Kehle wurde trocken und sie griff zu ihrem Bier.

„Aber... isst du immer so viel?“

„Um ehrlich zu sein ist mein Magen nicht ganz in Ordnung. Ich bin gerade etwas vorsichtig.“

Er streute noch ein bisschen Salz auf die Fettuccine.

„Und was machst du so in deiner Freizeit? Hobbys? Interessen?“

„Ich arbeite mit Pferden.“

„Welche Art von Reitsport? Dressur?“

„Nein... doch auch... aber dann eher Vielseitigkeit. Meine Cousine und ich kümmern uns aber hauptsächlich um traumatisierte, misshandelte Pferde.“

„Mir wäre lieber, wenn du ein weniger gefährliches Hobby hättest.“

Ihr Blick schoss zu seinem Gesicht hoch. Unwillkürlich verspannten sich ihre Muskeln. Sie hasste es, wenn man ihr Vorhaltungen machte.

„Es ist nicht gefährlicher als andere...“ ,wich sie aus.

„Man hört und ließt immer wieder von schlimmen Stürzen.“

„Die passieren häufig aufgrund von Unachtsamkeit des Reiters und nicht ausreichend trainierten Pferden. Außerdem geben mittlerweile ein Großteil der Hindernisse bei einem Zusammenprall mit dem Pferd nach, die Schutzwesten und Helme sind ebenfalls in den Jahren verbessert worden.“ ,brummte sie unzufrieden.

 

 

Provokation

Kapitel 6
 

Er bemerkte, das sich, die im Gespräch um ihr Hobby immer weiter aufgebaute Anspannung in ihrem Körper, auf einmal löste und er musste nicht aufsehen, um zu wissen, das der große, schwarzhaarige Kerl mit der seltsamen Rüstung wieder ins Restaurant getreten war und auf sie zusteuerte.

„Hast du deine Informationen erhalten?“

Zabrinah blickte sofort zu ihm und deutete ihm, bloß still zu sein.

Tales blickte ihn unverwandt an, dann zu Zabrinah.

„Lass ihn. Das könnte interessant werden.“

Die Frau murrte und schüttelte den Kopf.

„Tales, bitte! Nicht jetzt und nicht hier!“

Ungeachtet ihrer Ansage nahm Tales vom Nebentisch einen freien Stuhl und ließ sich drauf Plumpsen. Herausfordernd funkelte er den Vampir an.

„Natürlich habe ich das. Ich bekomme immer, was ich will.“

Rhage grinste herausfordernd. Knurrte warnend.

„Deswegen hast du meine Arroganz so schnell erkannt, du bist sprichwörtlich dauernd davon umgeben.“

„Tales...“ ,flüsterte Zabrinah bittend.

Der Saiyajin ignorierte sie weiterhin, grinste den Vampir provokant an, ließ demonstrativ seine spitzen, etwas verlängerten Fänge sichtbar werden.

„Du hast Mut, das muss ich dir lassen, Vampir.“

„Rhage.“

„Und wenn ich dich Weichflöte oder anders nennen will, mach ich das....“

„Verdammt, Tales!“

„Wie auch immer. Ich bleibe bei Vampir. “

Das warnende aufeinander schlagen der Kiefer ließ Zabrinah besorgt zu ihrem Date blicken.

„Schluss jetzt. Alle beide, verflucht noch mal!“ mischte sie sich dazwischen, ehe die beiden einen Gang hoch schalteten und doch noch aufeinander losgingen. Interessiert blickte Tales zu dem anderen Mann. Dieser blickte ihn warnend, herausfordernd aus seinen ungewöhnlich blauen Augen an.

Warum hatten ihre Spezies die gleichen körpersprachlichen Drohsignale?

Doch weiter über diesen seltsamen Umstand konnte er nicht nachdenken, verdrehte er genervt die Augen, als eine ihm nur allzu bekannte Aura das Restaurant betrat.

„Na das wird ja jetzt ein Spaß...“ murmelte er, als er den Kopf in den Nacken fallen ließ.

„Was will die denn hier?“ brummte Zabrinah und wandte sich schnell wieder ihrem Getränk zu.

„Vielleicht hat sie auch ein Date?“

Leise lachte Tales auf die ironische Aussage des Vampirs hin.

„Tales, Zabrinah. Welch hoher Besuch in diesem bescheidenen Restaurant.“

Die Saiyajin die nun neben ihrem Tisch stand, blickte lange zu Tales, ehe sich ihre pechschwarzen, kalten Opale auf Zabrinah hefteten. Einen abwertenden Ausdruck erschien in ihnen. Missmutig blickte Tales zu ihr hinauf, grollte leise warnend.

„Nistrassa... Ich würde gerne sagen, welch Freude dich zu sehen, aber leider wäre das eine Lüge.“

„Charmant wie eh und je, nicht wahr, Krieger?“

Sie blickte von Zabrinah zu dem Vampir. Lächelte hinterhältig.

„Oh, was haben wir denn da schönes?“ ,fragte sie und wollte ihm die Hand reichen, stoppte dann aber, als ihr bewusst wurde, das sie ihren Arm nah an Tales` Gesicht vorbei hätte schieben müssen.

„Mach... dir hier in aller Öffentlichkeit den Arm abzureißen ist doch etwas auffällig.“ sprach Tales provozierend.

Doch sie tat es nicht, als wenn sie wüsste, das ihn die Öffentlichkeit am Arsch vorbei ging.

„Hm... willst du uns nicht einander bekannt machen?“

„Nein. Er steht nicht auf verlogene Schlampen, wie du es bist.“

Warnend knurrte sie und bleckte die Fänge. Gelangweilt verdrehte der Saiyajin die Augen.

„Spielen wir jetzt, wer hat die längeren?“ brummte er neckend.

„Verdammt, lasst den Scheiß! Hier sind Menschen!“ brummte Zabrinah.

„Ach komm schon. Xhania spendiert nachher für die alle Menschen eine kleine Gehirnwäsche.“ ,brummte Tales, fuhr sich kurz mit der rechten Hand durch die schwarzen Haare. Sachte legte er den Kopf schief.

Die Saiyajin verschränkte die Arme und fixierte weiterhin den blonden Fremden. Ignorierte die Aussage des sitzenden Saiyajin.

„Was ist er?“

Tales zuckte gelangweilt die Schultern.

„Saiyajin. Ein entfernter Cousin dritten Grades. Neu auf der Erde.“

„Er ist blond...“

„Farbenblind bist du schon mal nicht, sehr gut.... Noch nie was von Blondierung gehört?“

„Und die blauen Augen sind Kontaktlinsen, ja? Komm schon, Tales... Für so dumm kannst du mich nicht halten.“

„Das ist das Problem... ich halte dich für alles andere, aber nicht für dumm.“

„Na so was. Welch ein Kompliment...“

Sie wendete ihre kalten Augen nun zu dem sitzenden Saiyajin neben sich.

„Und wie läuft das Geschäft?“

„Gut.“

„Mir kommt es nicht so vor.... Es gibt immer häufiger Berichte von Zusammenstößen von uns und Dämonen... Solltest du nicht eigentlich auf der Straße sein und deinen Job machen?“

„Du verwechselst mich, Nistrassa... Mein Job ist einzig und alleine Vegeta zu beschützen. Nicht mehr und nicht weniger.“

Tales verschränkte die Hände hinter seinem Kopf, lehnte sich weiter an die Lehne des Stuhls. Beobachtete die Saiyajin herablassend.

„Und warum bist du dann hier und nicht an seiner Seite im Anwesen? Es wäre besser, wenn er zu jeder Zeit bewacht ist...“

Tales` Blick verdunkelte sich und in seine Augen trat eine ihr nur allzu gut bekannte Kälte.

„Soll das eine Drohung sein?!“

Gespielt schockiert hob sie abwehrend ihre Hände.

„Nicht doch... du verstehst mich falsch. Ich mache mir nur Sorgen, mehr nicht...“

Ihre schwarzen Opale beobachten seine Reaktionen ganz genau, das wusste er. Am liebsten hätte er diese Frau hier und jetzt in Stücke gerissen und die Überreste an die Gäste servieren lassen. Doch leider musste er sich zusammen reißen und warten. Vielleicht konnte er...

„Du solltest endlich mal lernen, deine Kräfte zu beherrschen, deine Klappe nicht so weit aufzureißen und nicht jedem daher gelaufenen Krieger die Beine zu spreizen, in der Hoffnung Informationen für deine Intrigen zu erhalten... Dann bräuchtest du dir auch keine Sorgen wegen irgendwelcher Dämonen oder sonst was zu machen.“ ,brummte er herausfordernd zu ihr.

„Wenn die Mitglieder deiner Kriegerklasse ihren Job richtig machen würden, müssten wir Zivilisten nicht kämpfen!“ ,fauchte sie wütend.

„Unter unserem Volk gibt es keine Zivilisten, das wüsstest du, wenn du dich wie eine wahre Saiyajin verhalten würdest.... Wie dem auch sei. Wir machen ihn schon richtig, keine Sorge... Nur können wir nicht immer und überall sein. Aber davon verstehst du ja nichts.“

Ihr Augen schmälerten sich. Mit aller Macht kämpfte sie ihre aufkochende Wut hinunter, setzte ein falsches Lächeln auf, welches an Kälte gewann, als sie zu Zabrinah sah.

„Wir sehen uns... Tales, Bardocks Sohn.“

Er sagte nichts dazu, blickte sie nur herausfordernd an. Den heutigen Abend ließ er sie noch am Leben. Aber die nächste Begegnung...

Begierig leckte er sich aufgrund der Vorfreude über die Lippe. Tales atmete einmal tief durch, drängte seine Wut und Mordlust zurück in sein Innerstes. Wenn er sich weiter darein steigerte, konnte er sich für die nächsten Stunden im Trainingsraum einschließen, um sich abzureagieren. Und solange er aufgrund dieses Treffens hier auf Abruf stand...

Wobei ihm langsam Zweifel kamen. Tales blickte zu dem Vampir und im selben Moment wanderten dessen blaue Opale von Zabrinah zu ihm. In seiner Vergangenheit war es selten vorgekommen, das ihm jemand ebenso herausfordernd fixierte, wie er es sonst tat. Die meisten wichen seinem Blick innerhalb eines Augenblickes aus. Vor allem in Anbetracht der enormen Unterlegenheit seines Gegenübers. Doch das schien den blonden Mann nicht wirklich zu interessieren.

»Krieger...« ,ging Tales durch den Kopf.

"Mir gefiel der letzte Blick nicht..." , murmelte Rhage an den Saiyajin gewandt.

"Welchen Blick?" , fragte Zabrinah etwas irritiert.

"Der, den sie dir zuletzt zugeworfen hat, Kleine." , antwortete Tales gemurmelt.

"Das wird noch ein Nachspiel haben..." ,wisperte er noch ein wenig leiser.

Stille senkte sich über die drei am Tisch sitzenden. Doch nicht lange, denn die Frau unter ihnen brach das Schweigen.

„Ist das nicht unser Anwalt?“

Er folgte Zabrinah mit seinem Blick und knurrte nicht sehr begeistert.

„Ja... und das gefällt mir ganz und gar nicht.“

„Ich dachte, ihr seid recht entspannt bei Treffen untereinander.“

„An sich schon... aber nicht in diesem Fall.“ ,murmelte Zabrinah unzufrieden.

„Sie macht jedem die Beine breit, um an für sie nützliche Informationen zu kommen... Und er ist an einen Partner gebunden. Und weiß blöderweise zu viel.“ ,erklärte Tales schnell.

Kurz schien er zu überlegen, denn die schwarzen Brauen zogen sich eng zusammen, ehe er den Arm hob und auf sich aufmerksam machte.

Wenige Augenblicke später stand Xhania neben ihn. Nicht gerade zufrieden.

„Ist dir eingefallen, das du doch was bestellen möchtest?“

„Nein. Der Tisch dahinten, nah bei der Tür...“

Er hob den Kragen seines Brustpanzers an und holte eine kleine Schachtel hervor. Aus dieser holte er ein kleines, rundes schwarzes Teil und hielt es Xhania hin.

„Ich will, das du nahe genug an ihn ran kommst und das Teil bei ihm anbringst.“

Fragend blickte die Saiyajin auf das kleine schwarze runde Gerät.

„Ist das ne Wanze oder n Peilsender?“

„Beides.“

Xhania betrachtete das winzige Teil eingehend.

"Sicher, dass es sowas ist?"

"Ja. Ein neu entwickelter Prototyp einer medialen Firma, mit der wir geschäftlich in Verbindung stehen. Und jetzt Pack es irgendwo bei ihm dran!"

Die Saiyajin sah von dem elektronischen Teil zu Tales, eine Frage auf ihren Lippen, beließ es dann aber dabei.

„Okay... Wenn es unbedingt sein muss.“ ,murmelte sie nachgebend.

„Warte! Hier, nimm lieber noch die zweite. Als richtige Frau hat sie sogar ne Handtasche, da drin wird das Ding erst recht nicht auffallen.“

„Sie hat eine Handtasche?“ ,fragte Zabrinah schnippisch.

„Als richtige Frau, ja?“ ,fauchte Xhania.

„Dünnes Eis, Tales. Ganz dünnes Eis.“ murrte Zabrinah.

Abwehrend hielt der Saiyajin seine Hände hoch.

„Ich habe bei keiner von euch beiden jemals eine Handtasche gesehen und ich würde meine Hand verwetten, das ihr auch keine besitzt.“

„Es gibt an Jacken und Jeanshosen Taschen, in denen man was verstauen kann.“ ,zischte Zabrinah.

„Sag ich ja.... außerdem...Sorry.“

Er griff wieder unter seinen Brustpanzer, holte sein vibrierendes Smartphone raus.

„Was gibt’s?..... Ja, klar.... Wann?... In ner halben Stunde?!.... Wie viel Einsatz?....Hm....“

Er hielt das Telefon kurz weg, wandte sich an Zabrinah.

„Hast du zweitausend dabei?“

„Nein. Fahr zur Bank, verflucht noch mal.“

„Ich will aber nicht auch noch zu Hause rein...“

„Musst du eh, du brauchst dein Auto!“

„Hab die Schlüssel bei mir.... Xhania, hast du zweitausend?“

„Nein.“

„Du hast aber im Büro einen Tresor...“

„Ja und?“

„Du kriegst es auch wieder.“

„Wer sagt mir, das du das Rennen gewinnst?“

„Ich gewinne immer.“

„Da hat er mal ausnahmsweise recht...“ ,mischte sich Zabrinah ein.

Xhania fauchte.

„Ich will die zweitausend morgen früh auf meinem Tisch liegen haben. Und zwar alles!“

„Geht klar.“

Schnell hielt er sich wieder das Telefon in passender Position.

„In einer halben Stunde bin ich bei euch.“ ,mit diesen Worten legte er auf.

„Ich brings dir raus...“ ,murrte Xhania.

„Sehr gut. Euch beiden noch viel Spaß.“

„Danke...“

„Danke... Lass dich nicht wieder verhaften...“

„Passiert schon nicht... Außerdem.... So schlimm war die Nacht im Knast nicht.“ brummte er, bevor er aufstand und das Restaurant verließ, wo er auf Xhania sowie ihr Geld wartete.

„Was hat er getan?“ ,fragte Xhania neugierig.

„Ist vor zwei Wochen von der Polizei angehalten worden. Überhöhte Geschwindigkeit und eine rote Ampel überfahren...“

„Deswegen landet man hier nicht im Knast.“

„Wenn die Polizisten dir sagt, das macht 200 Dollar und du darauf antwortest, ein wenig üppig, aber steig ein, Kleine. Passiert das schon mal...“

„Was stimmt nicht mit ihm?“ ,murmelte Xhania mehr zu sich selbst.

„Ich habs noch nicht herausgefunden...“

Murrend zuckte die stehende Saiyajin mit den Schultern, blickte zu Zabrinah, dann zu dem Vampir.

„Kann ich euch noch was bringen?“

Als beide verneinend mit dem Kopf schüttelten, verabschiedete sie sich knapp und machte sich auf den Weg in ihr Büro, um das Geld aus dem Tresor zu holen. Sie zweifelte noch immer daran, es am nächsten Tag wieder zu bekommen, obwohl sie wusste, dass man sich immer auf den Saiyajin verlassen konnte und er seine Versprechen hielt.

Tief durchatmend sah Zabrinah von ihrer Pizza auf. Genau in die tiefblauen Augen ihres Gegenübers.

„Das ist nicht gerade eine Verabredung, wie sie im Bilderbuch steht...“ ,murmelte sie, seinen innigen Blick ausweichend.

„Sie sind ein interessantes Volk. Sehr von sich überzeugt.“

Sie schmunzelte. Er hatte ja keine Ahnung....

Seine kompromisslose Ehrlichkeit gab ihr das Gefühl, ihm alles sagen zu können; und er würde immer genau das antworten, was er dachte und fühlte. Ob gut oder schlecht.

„Rhage, gibt es irgendeinen Filter zwischen deinem Gehirn und deinem Mund?“

„Eigentlich nicht.“

Langsam begann sie sich wieder ihrer Pizza zu widmen und in Ruhe weiter zu essen.

Er war mit dem Hühnchen fertig und schob den Teller zur Seite. Jetzt war das Steak an der Reihe.

„Und was ist mit deinen Eltern?“

Sie holte tief Luft.

„Meine Mutter starb vor knapp 20 Jahren, ich habe sie aber nie so wirklich kennen gelernt. Meinen Vater hast du ja vorhin kurz kennen gelernt, bei ihm bin ich aufgewachsen.“

Er schwieg kurz.

„Das war bestimmt hart. Ihre Trennung mitzuerleben.“

„Nein. Ich war noch sehr jung, die eigentliche Trennung erfolgt als Mutter mit mir Schwanger war. Wie ist es bei dir?“

„Meine Eltern sind beide tot. Aber wenigstens sind sie sehr alt geworden. Hast du Geschwister?“

„Ja. Der schwarzhaarige Mann mit den blauen Augen aus dem Screamers ist einer meiner Brüder. Die anderen sind derzeit nicht...“

»auf der Erde..«

„... in den Staaten.“

Eine lange Pause entstand.

„Und wer waren die anderen, mit denen du im Club warst?“,fragte sie ihn.

„Schmeckt dir dein Salat nicht?“

Sie sah auf ihren Teller.

„Ich habe keinen Hunger mehr.“

„Bist du sicher?“

Sie nickte.

Sobald er den Burger und die Pommes verdrückt hatte, griff er nach der kleinen Karte, die zwischen Pfeffer- und Salzstreuer steckte.

„Würde dir ein Dessert eher zusagen?“ ,wollte er wissen.

„Heute nicht.“

„Du solltest wirklich mehr essen.“

„Ich hatte ein gutes Mittagessen.“

„Nein, hattest du nicht.“

Zabrinah verschränkte die Arme vor der Brust, funkelte ihn herausfordernd an.

„Woher willst du das wissen?“

„Ich kann deinen Hunger spüren.“

Sie hielt kurz die Luft an. Mein Gott, seine Augen schillerten wieder. So blau, so leuchtend wie das Meer. Ein Ozean, in dem man schwimmen oder ertrinken konnte.

„Woher weißt du, dass ich Hunger habe?“ ,wiederholte sie.

Sie hatte das Gefühl, die Welt um sie herum würde nach und nach verschwinden.

Seine Stimme sank, bis sie fast nur noch ein Schnurren war.

„Es stimmt doch, oder? Was spielt es für eine Rolle, woher ich das weiß?“

Glücklicherweise kam in diesem Augenblick die Kellnerin, um den Tisch abzuräumen. Als Rhage seine Bestellung aufgegeben hatte – Apfelkuchen, Schokopudding und einen Kaffee – hatte Zabrinah fast schon wieder Boden unter den Füßen.

„Und was machst du so beruflich?“

„Dies und das.“

„Schauspielerei? Modeln?“

Er lachte.

„Nein. Ich mag ja dekorativ sein. Aber ich ziehe es vor, mich nützlich zu machen.“

„Und inwiefern machst du dich nützlich?“

„Man könnte wohl sagen, ich bin Soldat.“

„Du bist beim Militär?“

„Gewissermaßen.“

Das würde zumindest diese tödliche Ausstrahlung erklären. Das physische Selbstvertrauen. Die Schärfe in seinem Blick.

„Und was genau machst du da?“

Bestimmt eine Sondereinheit, so hart wie er wirkte.

Rhages Blick verfinsterte sich.

„Nichts besonderes.“

Aus dem Nichts drang eine Parfümwolke in Zabrinahs Nase. Es war eine menschliche, rothaarige Kellnerin, die den Tisch abwischte.

„War alles in Ordnung?“

Man konnte förmlich hören, wie sie unter Rhages Blick brutzelte.

„Ja, danke.“

„Gut.“

Sie ließ etwas auf den Tisch gleiten. Eine Serviette. Mit einem Namen und einer Nummer drauf. Die Frau blinzelte ihm zu und ging dann betont langsam weg. Zabrinah sah auf ihre Hände.

»Zeit zu gehen.« ,dachte sie.

Aus irgendeinem Grund wollte sie nicht sehen, wie Rhage die Serviette einsteckte. Auch wenn er jedes Recht hatte, das zu tun.

„Tja, also... das war interessant.“ begann sie.

Dann nahm sie ihre Jacke und rutschte von der Bank.

„Warum gehst du denn?“

Sein harter Blick passte jetzt schon eher zur Armee und nicht so gut zum Unterwäschemodel.

Sie spürte eine Beklemmung in der Brust.

„Ich bin müde. Aber danke, Rhage. Das war sehr.... also danke.“

Als sie sich an ihm vorbeiquetschen wollte, nahm er ihre Hand und streichelte ihr über das Handgelenk.

„Bleib doch noch, bis ich mein Dessert aufgegessen habe.“

Sie wandte den Blick von seinem perfekten Gesicht und den breiten Schultern ab. Die Brünette von Gegenüber erhob sich schon, Visitenkarte in der Hand. Zabrinah ließ den Kopf sinken.

„Ich bin sicher, du findest jede Menge anderer Frauen, die dir Gesellschaft leisten. Eine ist sogar auf den Weg zu uns. Ich würde dir ja viel Glück wünschen, aber ich glaube nicht, dass du das nötig hast.“

Zabrinah ging schnurstracks zum Ausgang. Die kühle Luft und die relative Stille draußen waren eine Erholung nach dem überfüllten Restaurant. Nur das sie das ungute, instinktive Gefühl hatte, nicht allein zu sein. Sie blickte über ihre Schulter.

Rhage war direkt hinter ihr, obwohl sie ihn gerade am Tisch hatte stehen lassen. Blitzschnell drehte sie sich um, ihr Herz pochte so heftig, als wolle es ihren Brustkasten sprengen.

„Du lieber Himmel! Was machst du denn hier?“

„Ich bringe dich zurück nach Hause.“

„Ich... äh. Das ist nicht nötig. Ich nehme mir ein Taxi.“

„Zu spät. Ich fahre dich heim.“

Sie ging ein bisschen auf Abstand, doch bei jedem Schritt rückwärts machte Rhage einen nach vorn. Als sie gegen sein Auto stieß, hielt sie die Hände hoch und knurrte drohend.

„Stopp!“

„Hab keine Angst.“

„Dann bedräng mich nicht so.“

Sie wich nach links aus. Da schoss seine Hand hervor und krallte sich um den Streifen zwischen Fenster und Autodach. Ihre blauen Opale blickten in Richtung seines Armes. Sie würde von hier verschwinden. Falls er sie ließ.

„Zabrinah.“

Seine tiefe Stimme ertönte direkt neben ihrem Ohr, und sie schreckte zusammen. Sie spürte die ungeheure Anziehung, die von ihm ausging und stellte sich vor, wie sein Körper sich um ihren schlang. Verräterisch verwandelte sich ihre Aggression und die minimale Furcht in Lust. Begierde.

„Lass mich los.“ ,flüsterte sie.

„Noch nicht.“

Sie hörte ihn tief einatmen, als sauge er ihren Geruch ein. Und dann wurden ihre Ohren erfüllt von einem rhythmischen, pulsierenden Geräusch. Ihr Körper entspannte sich, erwärmte sich, öffnete sich zwischen ihren Beinen, als wäre sie bereit, ihn in sich aufzunehmen.

Um Himmels willen, sie musste weg von ihm.

Sie umfasste seinen Unterarm und drückte ihn weg. Ohne irgendeine Wirkung.

„Zabrinah?“

„Was denn?“ ,fauchte sie, wütend darüber, dass sie von ihm so angeturnt war.

„Danke, dass du zum Essen geblieben bist.“

„Keine Ursache. Könntest du mich jetzt los lassen?“

„Sobald ich dich nach Hause fahren darf.“

Ihr Bauchgefühl sagte ihr, das er nicht locker lassen würde. Und entgegen ihren Gedanken im Kopf, flüsterte eine kleine, leise Stimme zu, das doch nichts dabei wäre, das sie absolut nichts in seiner Anwesenheit zu befürchten hatte. Nach einer gefühlten Ewigkeit, welche er geduldig abgewartet zu haben schien, nickte sie schließlich. Das erfreute Lächeln seinerseits irritierte sie für einen Moment. Schnell duckte sie sich unter seinem Arm hindurch und lief um den Sportwagen herum zur Beifahrertür. Die Rückfahrt verlief ohne einen großen Wortwechsel, sie betrachtete die vorbeirauschende Gegend, um nicht in sein perfektes Gesicht sehen zu müssen. Ignorierte die Tatsache, das sie seine Blicke öfters auf sich liegen spürte und immer wieder kam ihr die Frage nach dem „Warum?“ auf.

Als sie die lange Auffahrt, umsäumt von den weißen Zäunen der riesigen Weiden vor ihrem zu Hause hinauf fuhren, entspannte sie sich mehr und mehr. Zabrinah hatte es die ganze Zeit der Fahrt über gar nicht bemerkt, so tief war sie in ihren Gedanken versunken, was sie kurzzeitig erschreckte. Er brachte den Wagen in unmittelbarer Nähe zur Eingangstür zum stehen und stellte den Motor ab. Mit einem kurzen Seitenblick und einem ehrlichen Lächeln bedankte sie sich noch einmal und griff dann zur Tür, nur um frustriert festzustellen, das sie verriegelt war.

„Rhage... bitte lass mich aussteigen.“ ,brummte sie.

„Noch nicht.“

„Herr Gott noch mal! Wieso nicht?“ ,fauchte sie ihn wütend über die Schulter an.

„Erst, wenn ich dir einen Abschiedskuss gegeben habe.“

Zabrinah musste den Mund weit aufsperren, um ihre Lungen ausreichend mit Sauerstoff zu versorgen.

„Warum?“; fragte sie heiser.

„Warum solltest du das machen wollen?“

Verständnislos schüttelte sie ihren Kopf.

Seine Hände legten sich auf ihre Schulter und drehte ihren Oberkörper zu sich um.

Riesengroß saß er vor ihr und verdeckte den Lichtschein des Bewegungsmelders des Eingangs vom Anwesen. Es blieben nur die Laternen von der Auffahrt.

„Lass mich dich einfach Küssen, Zabrinah.“

Seine Hände glitten an ihrem Hals über ihren Unterkiefer hinauf zu ihren Wangen.

„Nur einmal, okay?“

„Nein, nicht okay.“ ,wisperte sie, als er ihren Kopf nach hinten bog.

Langsam näherten sich seine Lippen ihrem Mund. Sie erbebte. Es war lange her, dass sie zuletzt von einem Fremden geküsst worden war. Und noch nie von einem Mann wie ihm.

Seine Berührung war sanft und weich. Unerwartet, in Anbetracht seiner Statur.

Und genau als eine Hitzewelle über ihre Brüste rollte und zwischen ihren Beinen landete, hörte sie ein Zischen.

Rhage wich rückwärts gegen die Fahrertür und sah sie mit einem merkwürdigen Blick an. Mit einer ruckartigen Bewegung verschränkte er die Arme vor der Brust, als hielte er sich fest.

„Rhage?“

Er sagte kein Wort, saß einfach nur da und starrte sie an. Hätte sie es nicht besser gewusst, sie hätte ihn für völlig überwältigt gehalten.

„Rhage, ist alles in Ordnung bei dir?“

Er schüttete einmal den Kopf. Skeptisch sah sie ihn weiter an, als ihr endlich eine Energie gewahr wurde. Sie blickte an ihm vorbei und ihr Körper versteifte.

„Du solltest von hier verschwinden.“ ,wisperte sie, ohne ihre Opale von ihrem Vater zu nehmen und teleportierte sich nach diesen Worten aus dem Auto nach draußen. Schuldbewusst und mit einem flehenden Ausdruck in den Augen lief sie über den Schotter auf Vegeta zu.

„Tát`ko...“

„Du solltest auf dein Zimmer gehen!“

Sie nickte kurz und kam nicht umhin Erleichterung zu empfinden, als sie das Starten des Motors wahrnahm.

Erneutes Wiedersehen

Kapitel 7

Erneutes Wiedersehen
 

Seine pechschwarzen Opalen waren genauestens auf den violetten Wagen gerichtet, welcher einen kurzen Schlenker auf dem großen Vorplatz fuhr und dann die Auffahrt Richtung Landstraße nahm. Tief atmete er ein, schloss und öffnete seine Fäuste, versuchte seine Wut unter Kontrolle zu bringen.

Er hatte seinem Gefährten ein Versprechen gegeben und nur aus diesem Grund war der Vampir noch am Leben.

Vegeta wollte sich gerade umdrehen, als ein großer schwarzer Mercedes AMG GLS die Auffahrt hoch kam und zwischen Tales` Mustang und seinem eigenen Wagen geparkt wurde. Mit einer fließenden, anmutenden Bewegung war Nurok aus dem SUV gesprungen und ging entspannt auf ihn zu.

„Hat sich der Kleine in dem aufgemotzten GTO verfahren oder nimmt Tales seine Tuning-Kumpels zum Sex neuerdings mit nach Hause?“

Vegeta knurrte ungehalten.

„Nurok... Du musst was für mich tun.“

„Jederzeit. Was ist es denn?“

„Ich will das du sein Kennzeichen checkst. Du hackst dich in jede Behörde, jede Polizeidienststelle, jede Kamera... ich will alles über diesen Kerl wissen.“

Skeptisch zog Nurok die Brauen zusammen.

„Hat der Kleine dir ans Bein gepisst oder eins unserer Autos beschädigt?“

„Seine Lippen lagen auf denen meiner Tochter!“ ,fauchte Vegeta aufgebracht und drehte sich um, wo er schnellen Schrittes durch die Tür hinunter zum Trainingsraum lief.

Nurok hatte nach den Worten seines Neffen seine blau umrandeten, hellen Augen in Richtung Auffahrt wandern lassen und blickte noch etliche Augenblicke dorthin. Da hätte der blonde Kerl besser sämtliche Autos in die Luft jagen sollen, anstatt sich an Zabrinah heran zu machen. Hoffentlich fand er was brauchbares, damit Vegeta seine Wut nicht an ihm ausließ.
 


 

Rhage steuerte den GTO auf den mit Schotter belegten Vorplatz vor dem Anwesen der Bruderschaft und stieg aus. Seine Beine brachten ihn, ohne das er es merkte, bis zu der großen Eingangstür. Doch dort stoppte er, blieb unverrichteter Dinge stehen.

Er konnte das Gefühl unter seiner Haut nicht genau definieren, doch es war ein schwaches Summen in Muskeln und Knochen, wie die Vibration einer Stimmgabel. Was er allerdings mit Sicherheit sagen konnte, war, dass er dieses Summen noch nie zuvor gespürt hatte. Und dass es eingesetzt hatte, als sein Mund den von Zabrinah berührt hatte.

Da bei seinem Körper erfahrungsgemäß alle neuen Empfindungen automatisch schlecht waren, hatte er sich schnellstens aus dem Staub gemacht. Nicht in der Nähe dieser Frau zu sein, schien zu helfen. Das Blöde war, dass sein Körper jetzt, wo das Gefühl langsam nachließ, wieder nach einem Ventil schrie. Was unfair war. Normalerweise hatte er ein paar Tage Pause, nachdem die Bestie zu Besuch gekommen war.

Er sah auf die Uhr.

Verflucht, er wäre am liebsten losgezogen und hätte ein paar Lesser gejagt, um sich wenigstens ansatzweise abzureagieren. Aber seit Thor das Kommando über die Bruderschaft übernommen hatte, galten neue Regeln. Nach einer Verwandlung musste Rhage ein paar Tage den Ball flach halten, bis er wieder vollständig auf dem Posten war. Nach Darius` Tod vergangenen Sommer waren die Brüder nur noch zu sechst gewesen. Dann hatte Wrath den Thron bestiegen, sodass jetzt noch fünf übrig waren. Die Rasse konnte es sich nicht leisten, noch einen Krieger zu verlieren.

Diese Zwangspausen waren sicherlich sinnvoll, aber er hasste es, wenn man ihm Anweisungen gab. Und er konnte es nicht ertragen, nicht auf dem Schlachtfeld zu stehen. Besonders, wenn er dringend Dampf ablassen musste.

Er zog einen Autoschlüssel aus der Manteltasche und ging zurück zu seinem aufgemotzten Pontiac GTO. Eineinhalb Minuten später war er wieder auf der Landstraße. Er wusste nicht, wohin er fuhr, und es war ihm auch völlig egal.

Zabrinah.

Dieser Kuss.

Ihr Mund war so unglaublich süß gewesen, als er unter seinem erbebte, so süß, dass er die Zunge zwischen ihre Lippen schieben und sie hineingleiten lassen wollte. Hinein und wieder heraus, immer wieder. Und dasselbe wollte er danach mit seinem Körper zwischen ihren Beinen tun.

Aber er hatte aufhören müssen. Was auch immer das für ein Summen war, es hatte ihn aufgewühlt, also war es gefährlich. Dabei war so eine Reaktion unsinnig. Zabrinah beruhigte ihn doch, löste seine Anspannung. Sicher, er wollte sie, und das erregte ihn, aber doch nicht so sehr, das er gefährlich wurde.

Zum Teufel.

Vielleicht hatte er seine körperliche Reaktion falsch gedeutet.

Vielleicht war diese elektrische Ladung, die er da gespürt hatte, einfach eine intensivere sexuelle Anziehung gewesen, als er sie gewohnt war.

Normalerweise beschränkte sich Erregung bei ihm schlicht und einfach auf den Drang zu kommen, um sich danach wieder im Griff zu haben.

Er dachte an die Frauen, die er bisher gehabt hatte. Es waren unzählige gewesen, alles namenlose, gesichtslose Gestalten, in die er sich ergossen hatte. Nicht eine von ihnen hatte ihm wahre Lust bereitet. Er berührte und küsste sie nur, weil er wollte, dass sie auch auf ihre Kosten kamen. Um sein schlechtes Gewissen etwas zu beruhigen, wenn er sie so benutzte.

Scheiße, das schlechte Gewissen blieb. Denn er benutzte sie ja trotzdem.

Er hätte Zabrinah also auf dem Parkplatz vor dem Haus ihres Vaters stehen lassen müssen, selbst wenn ihn dieses Summen bei dem Kuss nicht so aus dem Konzept gebracht hätte. Mit ihrer wunderbaren Stimme, den Augen einer Kriegerin und den bebenden Lippen konnte Zabrinah niemals nur eine schnelle Nummer sein. Sie zu nehmen, selbst mit ihrem Einverständnis, wäre so, als würde er etwas Reines beschmutzen.

Sein Handy klingelte und er sah auf das Display. Er fluchte, ging aber trotzdem ran.

„Hey, Thor. Ich wollte dich gerade anrufen.“

„Ich habe dein Auto wegfahren sehen. Triffst du dich jetzt mit dieser Frau?“

„Hab ich schon.“

„Das ging aber schnell. Sie muss dich gut behandelt haben.“

Rhage knirschte mit den Zähnen. Ausnahmsweise fiel ihm mal keine passende Bemerkung ein.

„Ich habe mit ihr über den Abend im Screamers gesprochen, und da dürfte es keine Probleme geben. Sie weiß nicht, was wir sind.“

„Gut gemacht, Hollywood. Und wohin fährst du jetzt?“

„Nirgendwohin. Ich fahre nur durch die Gegend.“

Thors Stimme wurde weicher.

„Es ist schlimm für dich, nicht kämpfen zu können, oder?“

„Würde es dir nicht genauso gehen?“

„Natürlich, aber mach dir mal keine Sorgen. Morgen Nacht kommt noch früh genug und dann bist du wieder im Einsatz. Und in der Zwischenzeit kannst du ja im One Eye ein bisschen Dampf ablassen.“

Thor kicherte.

„Übrigens habe ich von den Schwestern gehört, die du vorgestern hattest, eine nach der anderen. Mann, du bist wirklich erstaunlich.“

„Mhm. Darf ich dich um einen Gefallen bitten?“

„Jeden, mein Bruder.“

„Bitte... lass mich heute mit den Frauen zufrieden, okay?“

Rhage holte tief Luft.

„Denn die Wahrheit ist, dass ich es hasse. Ehrlich.“

Eigentlich wollte er es dabei belassen, aber plötzlich sprudelten die Worte nur so aus ihm heraus und er konnte sie nicht stoppen.

„Ich hasse die Anonymität. Ich hasse den Schmerz danach. Ich hasse die Gerüche an meinem Körper und in meinen Haaren, wenn ich nach Hause komme. Aber am allermeisten daran hasse ich, dass ich es immer wieder tun muss, weil ich sonst eines Tages einen von euch oder einen Unbeteiligten verletzten könnte.“

Er stieß geräuschvoll die Luft aus.

„Und diese beiden Schwestern, die dich so beeindruckt haben, dazu sag ich dir jetzt mal was: Ich suche mir immer nur die raus, denen es scheißegal ist, mit wem sie es treiben. Denn alles andere wäre unfair. Die beiden Bräute haben mich abgecheckt, meine Uhr und meine Dollars gesehen und beschlossen, dass man mit mir angeben kann. Das Ficken war ungefähr so intim wie eine Autopanne. Und heute Nacht? Du gehst nach Hause zu Wellsie. Ich gehe allein nach Hause. Wie ich gestern allein nach hause gegangen bin und morgen allein nach hause gehen werde. Das Rumvögeln macht mir keinen Spaß, es bringt mich um, und das schon seit Jahren, also bitte verschon mich damit, klar?“

Langes Schweigen am anderen Ende der Leitung.

„Scheiße... es tut mir leid. Ich wusste das nicht. Ich hatte ja keine Ahnung...“

„Ja, also...“

Er musste dieses Gespräch beenden.

„Hör mal, ich muss jetzt weiter. Ich muss.... weiter. Bis dann.“

„Nein, warte Rhage-“

Rhage legte auf und fuhr auf den Seitenstreifen. Als er sich umsah, bemerkte er, dass er mitten im Wald stand, überall um ihn herum nur Bäume. Er legte den Kopf auf das Steuer.

Bilder von Zabrinah schoben sich vor sein inneres Auge. Und dann viel ihm ein, dass er vergessen hatte, ihr Gedächtnis zu löschen.

Vergessen?

Na klar. Er hatte sich nur deshalb nicht aus ihren Erinnerungen getilgt, weil er sie wiedersehen wollte. Und er wollte, dass sie sich an ihn erinnerte.

Das war nicht gut. Gar nicht gut.
 

Mit einem Handtuch um den Schultern schlenderte Zabrinah an Danas Seite den langen Korridor vom Trainingsraum zurück in das große Wohnhaus. Das Training mit ihrer Tante hatte geholfen, ihre Gedanken für einige Stunden zum Schweigen zu bringen und Dana war so rücksichtsvoll gewesen, sie auch nicht auszufragen geschweige denn an das Treffen zu erinnern.

Ihr Ziel war die Küche, sie brauchte dringend etwas zu trinken und Dana hatte, wie es ihrer Rasse zu eigen war, einen riesigen Appetit. Die Tatsache, das immer irgendeiner von ihnen wach und im Haus unterwegs war, sorgte dafür, das die Haupträume grundsätzlich beleuchtet waren. Einen Umstand, den Zabrinah nicht anders kannte und ihr ein Gefühl der Sicherheit gab. Dana lief, als sie in die Küche kamen, sofort zum Kühlschrank und holte alles essbare hinaus, während Zabrinah zur Anrichte ging.

Zielpunkt: die Kaffeemaschine.

Sie goss Wasser in die Kaffeemaschine und nahm die Dose mit dem Pulver aus dem Schrank. Da sie fast leer war, holte sie eine neue Packung und -

Sie waren nicht allein. Bevor sie ihre Sinne ausstrecken konnte, brummte ihre Tante auf.

„Wenn er leb....“

„Keine Sorge, ich klär das sofort!“ ,unterbrach sie die Saiyajin und verließ die Küche.

Mit einem mulmigen Gefühl schritt sie durch die Eingangshalle zu den Fenstern, welche seitlich an der Eingangstür angebracht waren.

Zabrinah beugte sich vor und sah aus dem Fenster rechten Fenster neben der alten, hölzernen Eingangstür. Ohne Außenlicht konnte sie nichts sehen, also ging sie zur Seite und drückte auf den Lichtschalter.

„Um Gottes Willen!“

Eine riesige schwarze Gestalt stand auf der anderen Seite der Scheibe. Zabrinah stolperte rückwärts Richtung, doch als sie einen blonden Haarschopf sah und ihr erst jetzt wieder seine Aura in den Sinn kam, blieb sie stehen.

„Rhage hob die Hand zum Gruß.

„Hey.“

Seine Stimme wurde durch das Glas gedämpft. Zabrinah schlang sich die Arme um den Leib.

„Was machst du denn hier?“

Seine breiten Schultern hoben sich.

„Ich wollte dich sehen.“

„Warum? Warum jetzt?“

Wieder ein Achselzucken.

„War nur so eine Idee von mir.“

„Bist du irre?“

„Ja.“

Beinahe musste sie lächeln. Doch dann erinnerte sie sich selbst daran, dass beinahe jeder in diesem Haus ihn am liebsten Tod sehen würde und er definitiv keine Chance gegen einen von ihnen hatte.

„Rhage... das ist definitiv ein blöder Zeitpunkt!“

„Kann ich nicht reinkommen? Oder komm du raus, wenn es dir lieber ist.“

„Rhage, es ist halb fünf Uhr morgens.“

„Ich weiß. Aber du bist wach und ich auch.“

Himmel, er war einfach so beeindruckend in seinen schwarzen Lederklamotten, und wenn sein Gesicht überwiegende im Schatten lag, wirkte er auch eher bedrohlich als schön. Und er war ihr kräftemäßig weit überlegen....

Und sie dachte ernsthaft darüber nach, zu ihm nach draußen zu gehen? Sie war offenbar selbst irre.

„Hör mal, Rhage, ich halte das für keine so gute Idee.“

Er sah sie unverwandt durch die Scheibe an.

„Können wir uns dann einfach so unterhalten?“

Perplex starrte sie ihn an. Der Typ war bereit, hier stehen zu bleiben, vor der Haustür, ausgesperrt wie ein Triebtäter, nur um mit ihr zu plaudern?

„Rhage, das ist nicht böse gemeint, aber es gibt ungefähr einhunderttausend Frauen in dieser verdammten Stadt, die dich nicht nur ins Haus, sondern auch ins Bett lassen würden. Warum suchst du dir nicht eine von denen aus und lässt mich in Ruhe?“

„Die sind nicht du.“

In der Dunkelheit waren seine Augen nicht zu erkennen. Doch sein Tonfall klang verdammt ernst. In dem langen Schweigen, das folgte, redete sie sich selbst gut zu, ihn nicht hereinzulassen.

„Zabrinah, wenn ich dir wehtun wollte, könnte ich das ohne Probleme machen. Du könntest jede Tür und jedes Fenster verrammeln, ich würde trotzdem reinkommen. Aber ich will einfach nur.... ein bisschen mit dir reden.“

Sie beäugte seinen Schulterumfang. Checkte genauestens seine Aura. Mit dem hereinkommen hatte er definitiv recht. Und sie hatte das dumpfe Gefühl, wenn sie auf der verschlossenen Tür zwischen ihnen bestand, würde er sich einen der alten Gartenstühle herholen und sich einfach vor die Eingangstür setzen. Kurz überlegte sie, bis ihr etwas einfiel. Also löste sie den Riegel, öffnete die Tür und trat raus. Sie würde ihn auf keinen Fall in das Haupthaus lassen, nicht ohne die Erlaubnis ihres Vaters.

„Komm bitte mit.“

Schnellen Schrittes lief sie rechts am Haus entlang in einen Anbau, öffnete die Tür und knipste das Licht an. Sie blickte sich in der kleinen ausgelagerten Wohnung um. Seit ihr Vater Bardock, Vegeta Jr. und die anderen beiden jungen Saiyajin vor drei Monaten auf eine außerirdische Mission geschickt hatte, war sie nicht mehr hier drin gewesen. Dennoch sah alles noch aus wie beim letzten Mal. Den Dreihnohnen sei dank. Mit einem seufzen drehte sie sich zu ihm um und trat einen Schritt zurück, bat ihn somit herein.

„Aber etwas musst du mir erklären.“

Er lächelte beinahe schüchtern, als er hereinkam.

„Klar doch.“

„Warum bist du nicht bei einer Frau, die was von dir will?“

Rhage zuckte zusammen.

„Also, ich meine.... diese menschlichen Frauen dort im Restaurant, die waren total scharf auf dich. Warum...“

»....hast du gerade keinen wilden Sex....«

„...äh.... amüsierst du dich nicht mit einer von denen?“

„Ich bin lieber hier in deiner Nähe, als in einer von diesen Frauen.“

Sie zog den Kopf bei dieser unverblümten Antwort ein, doch dann wurde ihr bewusst, dass er nicht grob war, sondern nur vollkommen ehrlich.

Jedenfalls hatte sie recht gehabt. Als sie sich nach diesem sanften Kuss aus seinem Auto teleportiert hatte, war sie davon ausgegangen, dass er keinerlei Hitze gespürt hatte. Damit hatte sie ganz offenbar den Nagel auf den Kopf getroffen. Er war nicht wegen Sex hier und sie redete sich ein, dass das auch gut war. Sie glaubte es sogar beinahe selbst.

„Ich wollte mir gerade im Haus einen Kaffee machen. Das geht auch hier, willst du auch welchen?“

Er nickte und fing an, auf und ab zu wandern und sich dabei umzusehen. Gegen all die weißen Möbel und cremefarbenen Wände wirkten seine schwarzen Kleider und seine schwere Gestalt bedrohlich, bis sie sein Gesicht sah. Er trug ein nicht sehr intelligentes kleines lächeln auf den Lippen, als wäre er glücklich, einfach nur bei ihr sein zu dürfen. Wie ein Tier, das im Hof angekettet gewesen war und nun endlich ins Haus gelassen wurde.

„Willst du nicht deinen Mantel ausziehen?“ ,fragte sie höflich.

Er streifte sich das Leder von den Schultern und warf es aufs Sofa. Der Mantel schlug mit einem dumpfen Geräusch auf und begrub ihre Kissen unter sich.

»Was um alles in der Welt ist nur in den Taschen?« ,fragte sie sich.

Doch dann fiel ihr Blick auf seinen Körper und sie vergaß den albernen Mantel. Er trug ein schwarzes T-Shirt, das seine kräftigen Arme freiließ. Die Brust war breit und muskulös, der Bauch so hart, dass sie das Waschbrett durch den Stoff hindurch erkennen konnte. Seine Beine waren lang, die Oberschenkel kräftig... -

„Gefällt dir, was du siehst?“ ,fragte er mit tiefer, ruhiger Stimme.

Als ob sie darauf jetzt antworten würde.

Stattdessen steuerte sie auf die Küche zu.

„Wie stark möchtest du deinen Kaffee?“

Sie öffnete einen der Schränke, holte eine Packung Kaffee heraus. Dann setzte sie Wasser an und widmete sich dem Öffnen der Kaffeepackung und riss daran herum. Ungeduldig nahm sie das Messer zur Hilfe.

„Ich hab dich was gefragt.“ ,raunte er ihr direkt ins Ohr.

Sie zuckte zusammen und schnitt sich vor Schreck in den Daumen. Stöhnend hob sie die Hand hoch und betrachtete die Wunde. Sie war tief und blutete. Rhage fluchte.

„Ich wollte dich nicht erschrecken.“

„Ich werde es überleben.“

Sie stellte das Wasser an, doch bevor sie noch ihre Hand unter den Strahl halten konnte, umfasste er ihr Handgelenk.

„Lass mich mal sehen.“

Ohne ihr eine Gelegenheit zum Protest zu geben, beugte er sich über ihren Daumen.

„Das sieht nicht gut aus.“

Er steckte sich ihren Daumen in den Mund und saugte sanft daran.

Zabrinah zuckte erschrocken zusammen. Das warme, feuchte Saugen lähmte sie. Und dann spürte sie seine Zunge. Als er sie wieder freigab, konnte sie ihn nur anstarren.

„Zabrinah.“ ,wisperte er überrascht, irritiert.

Sie war viel zu geschockt, um sich über seinen Stimmungsumschwung zu wundern.

„Das hättest du nicht tun sollen.

„Warum nicht?“

»Weil es sich so gut angefühlt hat.«

„Woher willst du wissen, ob ich nicht AIDS habe oder so was?“

Seine Schultern hoben sich kaum merklich.

„Und wenn schon, das wäre vollkommen egal.“

Sie blinzelte verwirrt. Offenbar war er selbst HIV-positiv, und sie hatte gerade zugelassen, dass er sich ihre offene Wunde in den Mund steckte. Na ganz Prima. Hoffentlich hatte sie zumindest in Bezug auf ihr Immunsystem die Fähigkeiten eines Saiyajin erhalten....

„Und nein, Zabrinah, ich habe diese Krankheit nicht.“

„Aber warum wäre es dir dann egal?“

„Ich wollte es nur besser machen. Siehst du? Es blutet nicht mehr.“

Sie sah auf ihren Daumen. Die Wunde war geschlossen. Schon halb verheilt.

»Wie zum Henker.... Saiyajin...«

„Wirst du mir jetzt endlich antworten?“ ,bohrte Rhage, wie um ihre Frage abzuwürgen, die sie gerade stellen wollte.

Sie blickte zu ihm auf und bemerkte, dass seine blauen Augen wieder dieses Leuchten hatten und das Strahlblau einen entrückten, hypnotischen Glanz bekamen.

„Wie war noch mal die Frage?“ ,murmelte sie.

„Sagt dir mein Körper zu?“

Sie presste die Lippen zu einem Strich zusammen. Verdammt, wenn dem Typ einer abging, weil ihm Frauen Komplimente machten, dann musste sie ihn leider enttäuschen.

„Und was, wenn nicht?“ ,knurrte sie.

„Dann würde ich mich bedecken.“

„Ja, klar.“

Er legte den Kopf zur Seite, als würde er darüber nachdenken, ob er ihre Gedanken falsch gelesen hatte. Dann ging er hinüber ins Wohnzimmer zu seinem Mantel. Grundgütiger, er meinte es ernst.

„Rhage, komm zurück. Du musst nicht... ich, äh, ich finde deinen Körper völlig in Ordnung.“

Lächelnd kehrte er zurück.

„Da bin ich aber froh. Ich möchte dir gefallen.“

»Alles klar, Kleiner.« ,dachte sie.

»Dann weg mit dem T-Shirt, Hosen runter und leg dich auf die Couch. Wir können uns dabei abwechseln, unten zu liegen.«

Innerlich fluchend wandte sie sich wieder dem Kaffee zu. Während sie das Pulver in den Filter löffelte, spürte sie Rhages Blick auf sich. Und sie hörte ihn tief einatmen. Und sie fühlte, wie er immer näher rückte. Kalte, fast eisige Schauer durchströmten ihren Körper. Er war zu nah. Zu groß. Zu... schön. Und die Hitze und die Lust, die er in ihr hervorrief, waren zu übermächtig. Als die Kaffeemaschine endlich gluckste, wich sie von ihm weg.

„Warum willst du nicht, dass ich dir gefalle?“ ,fragte er.

„Hör auf, dieses Wort zu benutzen.“

Denn wenn er Gefallen sagte, konnte sie an nichts als Sex denken.

„Zabrinah.“

Seine Stimme war tief und voll. Eindringlich.

„Ich möchte....“

Abrupt versteifte sie sich. Die Aura ihres Vaters kam ihr in den Sinn. Ganz genau spürte sie, wie diese den Gravitationsraum verließ und durch den Korridor zum Haupthaus lief, in ihre Richtung kam. Zabrinah wusste intuitiv, das ihr Vater den blonden Mann gespürt haben musste. Sie blickte über die Schulter zu dem Vampir. Panik kroch ihr die Wirbelsäule hoch, wenn Zabrinah daran dachte, was Vegeta mit ihrem nächtlichen Besucher machen würde. Keiner würde ihn stoppen können. Kakarott war tief und fest am schlafen und Dana war ihrem ältesten Bruder bei weitem unterlegen...

Und Tales war auch nicht in der Nähe.

Sie hatte Angst um ihn, er hätte nicht den Hauch einer Chance gegen den Saiyajin.

„Das war keine gute Idee. Du solltest lieber gehen.“

Sie spürte eine große Hand leicht auf ihrer Schulter. Zabrinah tauchte unter dem Griff hindurch, die Sorge und Angst um ihn sorgten dafür, das sie langsam ärgerlich wurde.

Zabrinah ging zur Wohnungstür und öffnete sie.

„Geh jetzt, okay? Bitte geh einfach.“ ,brummte sie eilig.

„Ich will aber nicht.“

„Raus. Sofort!“ ,ihre Stimme wurde schon eindringlicher, wütender.

Immer noch starrte er sie nur an.

„Meine Güte, verschwinde bitte endlich! Du bist wie ein Straßenköter, den man nicht mehr los wird. Warum suchst du dir nicht jemand anderen, dem du auf den Geist gehen kannst?“

Rhage kraftvoller Körper erstarrte. Einen Augenblick schien es, als wolle er ihr eine scharfe Antwort geben, doch dann nahm er einfach nur seinen Mantel. Als er sich das Leder um die Schultern warf und zur Tür ging, sah er sie nicht an.

»Na super...« Die Worte hatten ihren Zweck erfüllt, er ging.

Aber jetzt hatte sie ein schlechtes Gewissen.

„Rhage, warte kurz.“

Sie griff nach seiner Hand, immer die Aura ihres Vaters im Hinterkopf. Er war stehen geblieben, Dana sei Dank.

„Es tut mir leid, Rhage....“

„Du wolltest es doch so.“ ,zischte er.

Er entwand sich ihrem Griff, doch sie verstellte ihm den Weg. Und wünschte sofort, sie hätte das unterlassen. Seine Augen waren eiskalt und sahen aus wie wasserblaue Glasscherben. Er klang bitter, als er sprach:

„Tut mir leid, wenn ich dir zu nahe getreten sein sollte. Es muss ja ein echtes Scheißgefühl sein, wenn dich jemand einfach nur kennenlernen möchte.“

„Rhage...“

Er schob sie mit Leichtigkeit beiseite.

Mit großen Schritten ging er hinaus und verschwand zwischen den Bäumen, die am Rand der Weidenumzäunung wuchsen. Schnell atmend und leicht zitternd blieb sie in der Tür stehen, blickte hinter ihm her, bis sie seine Energie nicht mehr spürte. Kurz schmälerten sich ihre Augen. Er musste die Fähigkeit besitzen, sich teleportieren zu können. Eilig lief sie in die Küche, stellte alles aus, verriegelte die Tür und lief über den Vorplatz zu den Bäumen. Konzentrierte sich, fühlte nach seiner Energie.

Nichts...

Er war weg.

In Sicherheit.

Es dauerte lange, bis sie sich umdrehte und zum Haupthaus zurückging. Dort schlüpfte sie schnell durch die Eingangstür und schlich die große Treppe hinauf in den ersten Stock. Ungesehen huschte sie in ihr Zimmer schloss ab und ging zielstrebig ins Bad um zu Duschen. Wo sie lange blieb, damit ihr Vater bloß nicht auf die Idee kam, sie heute Nacht noch zur Rede zu stellen.
 

Brummend öffnete Vegeta die Augen, als auf dem Nachttisch sein Handy vibrierte. Unzufrieden murrend löste Goku die enge Umarmung, drehte sich von ihm weg und rollte sich unter der warmen Bettdecke zusammen. Leicht schmunzelnd nahm Vegeta das Smartphone in die Hand und nahm ab, hörte direkt Nuroks Stimme.

„Ich hab was.“

Ohne eine Antwort legte Vegeta auf, schwang die Beine aus dem Bett und streifte sich nur eine weite, schwarze Trainingshose über.

„Geta...“

„Hm?“

„Was ist es, was Nurok für dich hat?“

„Nichts besonderes. Schlaf weiter, Kakarott.“

Schnellen Schrittes ging Vegeta zur Tür, wurde doch wieder aufgehalten.

„Du hast mir versprochen, dich nicht einzumischen...“

Mit auf der Türklinke liegender Hand und ohne sich zu seinem Gefährten zu drehen antwortete Vegeta kurz und knapp.

„Ich habe Nurok nur gebeten, seinen Background zu checken.“

Son-Goku drehte sich seufzend auf den Rücken und setzte sich im Bett auf. Blickte Vegetas Rücken durchdringend an.

„Tales hat Bericht erstattet... Der Kerl scheint es mit Zabrinah ernst zu meinen, keine Gefahr für sie darzustellen. Und er scheint stark genug zu sein, um sie beschützen zu können.“

Ungehalten knurrend drehte er sich um.

„Ja das stimmt. Aber Kakarott... sie ist meine Tochter verdammt! Und ihm traue ich nicht über den Weg.“

„Das weiß ich... ich bitte dich nur ein weiteres Mal, es ihr nicht zu versauen, wenn er es wirklich ernst mit ihr meint.“

„Hmpf...“

Und schon war Vegeta aus ihrem Wohn-Schlafzimmer verschwunden. Unzufrieden stöhnend ließ sich Goku wieder ins Bett fallen, schaute auf den Wecker rechts von ihm und murrte.

Es war erst acht Uhr...

Vegeta war vor gerade mal drei Stunden vom Training zurück gekommen und nach einer schnellen Dusche zu ihm ins Bett gekrochen. Wo erst keiner von beiden geschlafen hatte. Verflucht, sie waren erst vor einer halben Stunde erschöpft und gesättigt aneinander gekuschelt eingeschlafen!

Missmutig kaute Goku auf seiner Unterlippe herum. Blies kurz eine seiner dichten schwarzen Strähnen aus den Augen und stand schließlich auf. Schnell schlüpfte er in seine Boxershort, zog sich ein T-Shirt an und machte sich auf den Weg zu Zabrinahs Zimmer einige Türen weiter. Sachte klopfte er an. Wartete. Wiederholte das Spiel noch mal. Grinste, als er in ihr verschlafenes Gesicht sah.

„Emaré... was ist denn los?“

„Darf ich rein kommen?“

Die junge Frau murrte, fuhr sich kurz durch ihre dichten schwarzen Haare, ehe sie zur Seite trat und Goku in ihr Zimmer ließ.

„Was gibt es?“ ,fragte sie direkt, nachdem sie sich wieder aufs Bett gesetzt und ins Oberbett gekuschelt hatte.

Bevor er antwortete nahm Goku auf der Bettkante platz.

„Wie war dein Date gestern Abend?“

Zabrinah schmunzelte.

„Hat Tales meinem Vater keinen Bericht erstattet?“

„Doch hat er. Aber ich denke, du siehst es aus einer anderen Perspektive.“

„Ich kann da nicht wirklich was zu sagen... weil ich nicht weiß, was ich davon halten soll... Von ihm... seinem Verhalten mir gegenüber.“ erzählte sie ehrlich.

Sofort wurde Goku hellhörig.

„Behandelt er dich schlecht?“

„Nein! Nein, auf keinen Fall. Doch ich weiß nicht, was so jemand wie er... was er von mir möchte. Und... Ich weiß nicht, warum ich... mein ganzes Ich, mein Körper so extrem auf ihn reagieren....“

„Ist es für dich so unglaublich, das sich jemand ernsthaft für dich interessieren könnte?“

Sie seufzte. Setzte sich im Schneidersitz hin und faltete die Hände in der entstandenen Kuhle.

„Emaré... Ich kenne eine solche Art von Aufmerksamkeit nicht... Nicht von einem Mann, wie er es ist. Die männlichen Saiyajin halten Abstand zu mir... wegen Tát`ko und weil ich nicht reinblütig bin. Und die menschlichen Männer sehen in mir nichts weiter als ein One-Night-Stand mit dem man angeben kann. Und so jemand wie er soll echtes Interesse an mir haben?“

Sachte strich Goku mit der Hand über ihre Wange, hob vorsichtig ihr Kinn an, damit sie ihm in die Augen schauen musste.

„Du bist einzigartig, Zabrinah. Vor allem bist du was wert, auch wenn du keine reinblütige Saiyajin bist. Alle in diesem Haus lieben und respektieren dich. All das, was die anderen außerhalb dieser Mauern von dir halten und denken, darfst du nicht an dich heran lassen. Es ist nicht wichtig. Und denk dran, er ist kein Saiyajin.... Er weiß nichts von unseren Gesetzen und Bräuchen. Gib ihm eine Chance.“

„Eben! Er ist keiner von uns! Das ist ja eins meiner Probleme! Gray und Trunks wollen ihn am liebsten töten, Tát`ko akzeptiert ihn nur, weil du ihn dazu überredet hast und er noch keinen Fehler gemacht hat. Die Saiyajin in dem Restaurant waren ihm nicht gut gesonnen. Einzig und alleine Dana und scheinbar Tales haben keine Probleme mit ihm.“

Irritiert zog Goku die Braue hoch.

„Wie kommst du darauf, das Tales ihn akzeptiert?“

„Er war vergleichsweise nett und freundlich zu ihm.“

Diese Aussage brachte ihn zum schmunzeln. Nicht ohne Grund nannte Vegeta seinen Zwilling sozialverträglich.
 

Währenddessen ein Stockwerk tiefer:
 

Vegeta war derweil in der Wohnung von Nurok angekommen. Der Saiyajin hatte die Tür angelehnt gehabt und saß wieder vor seinen Computern im Wohnzimmer seiner kleinen Wohnung. Neben sich stand ein Glas mit Wodka.

„Also... was hast du?“ ,brummte Vegeta, als er sich mit verschränkten Armen vor Nuroks Schreibtisch aufbaute.

Nurok ließ sich mit verschränkten Armen an die Lehne sinken, betrachtete erst eingehend den anderen Saiyajin vor sich. Schüttelte leicht den Kopf, ehe er zu sprechen anfing.

„Der GTO ist auf einen Mann Namens Fritz Perlmutter registriert. Das passt aber nicht, weil dieser Kerl an die 70 Jahre alt ist, laut den Unterlagen der Verkehrsbehörde und auch dementsprechend so aussieht. Das passt absolut nicht mit dem gutaussehenden blonden Jüngelchen hinterm Steuer zusammen.“

„Er verschleiert seine Identität...“

„Entweder das, oder dieser alte Mann ist sein Großvater...“ ,brummte Nurok.

Trank sein Glas leer, welches er sofort wieder füllte.

„Was ist er und hast du einen Namen?“

„Zabrinah sagte irgendwas von Rhage oder so... Tales bestätigte es gestern Abend. Anscheinend ist er ein Vampir... Aber eine andere Sorte als die, die wir jagen. So etwas wie ihm, bin ich noch nie begegnet.... dachte ich zumindest.“

Verstehend nickte sein Onkel, ignorierte den letzten Teil erst mal.

„Okay... Das kann ja durchaus sein. Ich hab mich in das komplette Kameranetz der Verkehrsüberwachung gehakt... Er scheint oft mit seinen Kumpels im Screamers zu sein, ebenso im One Eye, Zero Sun, einigen weiteren Clubs. Der BMW, welcher vor sechs Monaten in die Luft geflogen ist, erinnerst du dich?... Laut den Unterlagen der Polizei gehörte dieser ebenso einem alten Mann, sogar dem gleichen alten Kerl, doch laut den Bändern der Kameras stieg an dem Abend ein recht junger, durchtrainierter Mann in den Wagen. Ähnliches Kaliber, wie dieser blonde Vampir.“

„Du meinst, sie könnten zusammen gehören?“

„So ist es. Ich finde es nur sehr erstaunlich, das wir denen nicht schon viel früher begegnet sind. Ich meine, wie oft sind Tales, Gray, Dana und ich dort... oder halt Zabrinah mit Trunks, Goten und Pan?“

Vegeta massierte sich den Nasenrücken, ehe er seinen Onkel unverwandt anblickte.

„Zabrinah sagte, im Club hätten sich der blonde Vampir mit einem seiner Kumpels in die Haare gekriegt.... Anscheinend wollten die nicht, das Zabrinah mitbekommen sollte, worum es ging... Sie sagte, die Vampire hätten sich in der Sprache unseres Volkes unterhalten.“

„Das ist unmöglich!“

„Ich weiß nicht... Vielleicht hat sie sich auch verhört... Wir brauchen mehr Informationen über sie.. Über ihn... Kannst du herausfinden, wo sie leben?“

„Nein. Ich spüre noch nicht einmal ihre Auren. Wahrscheinlich sind sie in der Lage, ihre Energien zu löschen.“

„Was kann er von ihr wollen?“

Nurok zuckte die Schultern.

„Vielleicht hat er ja ernstes Interesse an ihr? Ich denke nicht, das er ihr was antun will... Im Endeffekt war er zwei mal für eine gewisse Zeit alleine mit ihr...“

„Drei mal war er alleine mit ihr....“ ,unterbrach der kleinere Saiyajin ihn barsch.

Bei den Worten ballte Vegeta die Hände zu Fäusten und knurrte ungehalten.

Was hatte ihn seine Schwester auch bloß aufhalten und wegen irgendwelcher Missionen voll labern müssen?

„-...und hätte ihr in den Momenten schaden können, doch das hat er nicht. Es wäre einfacher gewesen, wenn Tales ihm die Wanzen untergejubelt hätte und nicht unserem Anwalt und dem hinterhältigen Miststück...“ ,fuhr Nurok unbeeindruckt vor.

„Hat sich da was ergeben?“

„Ich habe mir die Bänder noch nicht angehört, das kommt jetzt dran.“

„Gut. Melde dich, wenn du noch mehr hast.“

Er war schon im Begriff zu gehen, da hielt ihn sein Onkel noch mal auf.

„Vegeta... Trifft sie sich noch mal mit ihm?“

„Ich denke schon. Aber sie hat mich noch nicht um Erlaubnis gefragt.“

„Wirst du es ihr denn erlauben?“

Vegeta zuckte die Schultern.

„Ich habe Kakarott mein Wort gegeben, es ihr nicht zu verbauen....“

Das donnernde Hämmern an der Tür unterbrach die beiden.

»Was wollen Naél und Treshohn denn hier?« ,dachte sich Nurok leicht irritiert im Stillen.

Mit einem murren öffnete Nurok per Schalter auf Vegetas Nicken hin die Tür zu seiner Wohnung.

„Mein Prinz... Nurok.“ ,sprachen beide respektvoll, nachdem sie eingetreten waren und mit wenigen Schritten neben Vegeta vor Nuroks Schreibtisch standen.

„Das Vögelchen hat gesungen.“ ,nahm Treshohn das Wort mit einem gefährlichen, kalten blitzen in seinen schwarzen Opalen an sich.

Fragend zog der sitzende Saiyajin eine Braue hoch und ließ sich mit verschränkten Armen an die Lehne sinken.

„Beim Training viel mir ein, woher mir der Geruch dieses blonden Vampirs bekannt vor kam.... Ich schickte die beiden sofort zu unserem Drogenverteiler Rehvenge.“ ,erklärte Vegeta kurz und knapp auf Nuroks stumme Frage hin.

Verstehend nickte der angesprochene Saiyajin.

Rehvenge. Oder auch der Reverend. Zur Hälfte Vampir. Die andere Hälfte Sympath. Drogenbaron, Clubbesitzer, Zuhälter. Langjähriger Geschäftspartner von ihnen.

„Was habt ihr erfahren?“ ,fragte Vegeta an die beiden Saiyajin gewandt.

„Dieser blonde Vampir heißt Rhage, ist ein Krieger der königlichen Leibgarde, ein Mitglied der Bruderschaft der Black Dagger.“ ,antwortete Naél.

„Dann gibt es wirklich noch mehr von seiner Sorte?“

„So ist es. Scheinbar sind es fünf. Bis vor einem halben Jahr waren es sechs. Einer von ihnen wurde vor dem Club durch die Autobombe in diesem BMW getötet.“

„Das eine läppische Autobombe einen von ihnen töten kann, spricht aber nicht unbedingt für sie...“ ,murmelte Nurok gehässig.

„Sie sind oft in den Bars und Clubs in Caldwell“ ,warf Treshohn ein.

„Der Reverend war schnell sehr gesprächsfreudig... Der mit den verschiedenfarbigen Haaren kauft bei ihm regelmäßig unseren Stoff, einer mit einer großen Narbe im Gesicht ist der beste Kunde bei Rehvenge menschlichen Huren, der blonde ist wie Tales und lässt keine Frau und Schlägerei aus und der schwarzhaarige mit dem Tattoo im Gesicht ist immer mit einem Menschen, einen ehemaligen von der Bostoner Mordkommission, dort. Der Mensch trinkt Lagavulin, der Vampir Grey Goose.“ ,beendete Naél seinen Report.

„Der Reverend, lebt der noch? Oder habt ihr ihn für diese ganzen Infos zu Tode gefoltert?“ ,brummte Nurok, seine Braue skeptisch nach oben gezogen.

„Wir mussten ihm körperlich nichts tun.... So stark ist die geistige Barriere eines Sympathen nicht.“ ,antwortete Naél mit arroganten grinsen.

Verstehend nickte Vegeta.

„Wenn du was hast, meldest du dich sofort bei mir, Nurok.“

Dann drehte er sich um und verließ die Wohnung seines Onkels. Er musste nachdenken und sich abreagieren.

Zwischenfall

Kapitel 8

Zwischenfall
 

Rhage stieß die Hantel von der Brust ab, Zähne gefletscht, zitternd, schweißüberströmt.

„Und zehn.“ ,rief Butch.

Schnaufend setzte Rhage das Gewicht auf der Aufhängung über ihm ab, sie ächzte unter dem Gewicht der scheppernden Scheiben.

„Pack nochmal fünfzig drauf.“

Butch beugte sich über die Stange.

„Du hast doch schon fünf fünfundzwanzig drauf, Mann.“

„Und ich brauche noch fünfzig.“

Haselnussbraune Augen verengten sich.

„Immer locker, Hollywood. Wenn du deine Brustmuskeln schreddern willst, bitte sehr, aber reiß mir dann nicht den Kopf ab.“

„Sorry.“

Er setzte sich auf und schüttelte die brennenden Arme. Es war neun Uhr morgens, er und der Cop waren seit sieben an den Gewichten. Es gab kein einziges Körperteil, das nicht lichterloh in Flammen stand, doch an Aufhören war für ihn noch nicht zu denken. Er lechzte nach der Art körperliche Erschöpfung, die bis ins Mark ging.

„Fertig?“ ,murmelte er.

„Moment, ich ziehe noch die Schrauben an. Okay, kann losgehen.“

Rhage legte sich wieder hin, drückte die Hantelstange von der Aufhängung und ließ sie auf der Brust ruhen. Er kontrollierte seine Atmung, dann fing er an, das Gewicht zu stemmen.

Straßenköter.

Straßen. Köter.

Straßen. Köter

Er hatte die Hantel bis zur vorletzten Wiederholung gut im Griff, dann musste Butch eingreifen.

„Bist du jetzt fertig?“ ,fragte Butch, während er ihm half, die Stange wieder abzusetzen.

Rhage richtete sich keuchend auf und legte die Unterarme auf die Knie.

„Kurze Pause und dann noch eine Runde.“

Butch ging um ihn herum und drehte das ausgezogene T-Shirt zu einem Seil zusammen. Dank des ganzen Gewichtestemmens hatte sich seine Muskulatur in Brust und Armen stark aufgebaut. Dabei war er vorher schon nicht gerade schmächtig gewesen. Natürlich konnte er nicht so viel Eisen drücken wie Rhage, aber für einen Menschen war Butch ein Bulldozer.

„Du bist ganz schön gut in Form, Bulle.“

„Ach komm schon.“ ,grinste Butch.

„Lass dir mal nicht unsere gemeinsame Dusche zu Kopf steigen.“

Rhage bewarf den Mann mit einem Handtuch.

„Ich sag ja nur, dass dein Bierbauch verschwunden ist.“

„Das war eine Whiskywampe. Und die vermisse ich kein bisschen.“

Butch fuhr sich mit der Hand über seinen gut aus definierten Bauch.

„Aber jetzt sag du mal was. Warum schindest du dich heute morgen schon wie ein Tier?“

„Hast du große Lust, über Marissa zu sprechen?“

Butchs Miene versteinerte sich.

„Nicht besonders.“

„Dann kannst du ja verstehen, dass ich nicht viel zu erzählen habe.“

Butchs dunkle Augenbrauen hoben sich.

„Es geht um eine Frau? Im Sinne von, eine bestimmte Frau?“

„Ich dachte, wir reden nicht über Frauen.“

Der Polizist verschränkte die Arme vor der Brust und runzelte die Stirn. So als betrachtete er ein Blackjackblatt und überlegte, ob er sich noch eine Karte geben lassen sollte. Dann sprach er schnell und abgehackt.

„Ich bin total verschossen in Marissa. Aber sie will mich nicht sehen. Ende der Geschichte. Und jetzt erzähl von deinem Alptraum.“

Rhage musste lächeln.

„Wie beruhigend, dass ich nicht der einzige bin, bei dem es beschissen läuft.“

„Jetzt weiß ich immer noch nichts. Ich brauche Einzelheiten.“

„Die Frau hat mich heute Nacht aus dem Haus geworfen, nachdem sie schwer an meinem Ego gekratzt hat.“

„Und was für ein Werkzeug hat sie dazu benutzt?“

„Einen unschmeichelhaften Vergleich zwischen mir und einem Hund ohne Zuhause.“

„Autsch.“

Butch verdrehte das T-Shirt in die andere Richtung.

„Und deswegen kannst du es kaum erwarten, sie wiederzusehen.“

„So kann man es sagen.“

„Ganz schön armselig.“

„Ich weiß.“

„Aber das kann ich fast noch toppen.“

Der Cop schüttelte den Kopf.

„Gestern Nacht... äh... bin ich zum Haus von Marissas Bruder gefahren. Ich weiß nicht mal mehr, wie ich da hin gekommen bin. Ich meine, das letzte, was ich brauchen kann, ist, ihr über den Weg zu laufen, wenn du verstehst, was ich meine.“

„Lass mich raten. Du hast da herumgelungert in der Hoffnung einen Blick zu erh-“

„In den Büschen, Rhage. Ich habe in den Büschen gesessen. Unter ihrem Schlafzimmerfenster.“

„Wow, das ist...“

„In meinem alten Leben hätte ich mich dafür verhaften können.... Apropos altes Leben. Mir ist eingefallen, woher ich den schwarzhaarigen Mann aus dem Screamers kenne.“

„Zabrinahs Bruder?“

„Wenn sie so heißt, dann ja. Egal... Er war mit mir in Boston auf der Polizei Akademie. Im selben Jahrgang wie ich. Verdammt zäher und hochintelligenter Bursche, der bei den Frauen nichts anbrennen ließ. Ich dachte immer, er würde nach Abschluss zur NSA oder dem FBI gehen. Aber meine alten Kontakte beim CPD sagten, er sei beim S.W.A.T. In meinen Augen ist er dafür definitiv überqualifiziert:“

Butch zuckte die Achseln, blickte fragend zu dem blonden Vampir. Dieser schien ein großes Interesse an dem Boden der Trainingshalle gefunden zu haben.

„Wie dem auch sei... Aber.... vielleicht sollten wir lieber das Thema wechseln.“

„Super Idee. Machen wir den Bericht über den Vampir fertig, der den Lessern entkommen ist.“

Butch lehnte sich mit dem Rücken an die Betonwand, legte einen Arm quer über die Brust und dehnte ihn mit dem anderen..

„Also Phury hat mit der Krankenschwester gesprochen, die sich um ihn gekümmert hat. Der Typ war schon ziemlich am Ende, aber er konnte ihr noch zuflüstern, dass sie Fragen über euch Brüder gestellt haben. Wo ihr wohnt. Was ihr so treibt. Das Opfer hat zwar keine genaue Adresse angeben können, aber es muss irgendwo in der Innenstadt sein. Denn dort haben sie ihn gefunden und in seinem Zustand hätte er Gott weiß nicht weit kommen können. Ach ja, und er hat immer so Buchstaben gemurmelt. X. O. E.“

„So nennen sich die Lesser gegenseitig.“

„Wie pfiffig. Sehr 007.“

Butch nahm sich den anderen Arm vor, seine Schulter knackte.

„Jedenfalls hab ich dem Lesser, den sie im Baum aufgehängt hatten, die Brieftasche abgenommen. Thor hat sich die Wohnung von dem Kerl mal angesehen. Sie war leer geräumt, als hätten sie gewusst, dass ihr kommen würdet.“

„War die Kanope da?“

„Thor sagte nein.“

„Dann waren sie definitiv dort.“

„Was ist überhaupt in den Dingern drin?“

„Das Herz.“

„Igitt. Aber immer noch besser als gewisse andere Teile der Anatomie. Nach allem, was ich gehört habe, sollen sie keinen mehr hochkriegen.“

Butch ließ den Arm fallen und biss sich auf die Lippe. Er stieß ein leises, nachdenkliches Geräusch aus.

„Weißt du, langsam fügen sich die Puzzleteile zusammen. Weißt du noch, die Morde an diesen Prostituierten, die ich im Sommer untersuchen musste? Die mit den Bisswunden am Hals und dem Heroin im Blut?“

„Zsadists Freundinnen, Mann. So ernährt er sich. Nur von Menschen. Obwohl es wirklich ein totales Rätsel ist, wie er mit dem schwachen Blut am Leben bleibt.“

„Er hat immer gesagt, er war es nicht.“

Rhage verdrehte die Augen.

„Und du denkst, man kann ihm glauben?“

„Was, wenn wir ihn beim Wort nehmen würden? Hey, nur mal so rein hypothetisch, Hollywood. Wenn wir ihm glauben würden, dann hätte ich eine andere Erklärung.“

„Und die wäre?“

„Ein Köder. Wenn man einen Vampir entführen will, wie würde man das anstellen? Essen auslegen, Mann. Leg den Köder aus und warte, bis einer kommt. Dann betäubst du ihn und verschleppst ihn, wohin du willst. Ich habe Pfeile an den Tatorten gefunden, solche, mit denen man Tiere betäuben kann.“

„Verdammt.“

„Und jetzt pass auf. Heute morgen habe ich den Polizeifunk gehört. Sie haben wieder eine tote Prostituierte in einer Seitenstraße gefunden, ganz in der Nähe der alten Tatorte. V hat sich in den Polizeiserver gehackt und im Bericht stand, dass ihr die Kehle durchgeschnitten war.“

„Hast du Wrath und Thor schon alles erzählt?“

„Nein.“

„Das solltest du aber.“

Der Mensch wand sich.

„Ich weiß nicht, wie weit ich mich da einmischen sollte. Weißt du, ich will meine Nase nicht in Dinge stecken, die mich nichts angehen. Ich bin keiner von euch.“

„Aber du gehörst zu uns. Zumindest hat V das gesagt.“

Butch zog die Stirn in Falten.

„Echt?“

„Ja. Deshalb haben wir dich mit hierher genommen, anstatt dich... na, du weißt schon.“

„Unter die erde zu bringen?“ ;er lächelte schief.

Rhage räusperte sich.

„Nicht, dass das einem von uns Spaß gemacht hätte. Naja, außer Z. Wobei... nein, eigentlich macht dem überhaupt nichts Spaß... Wie auch immer, Bulle, du bist uns irgendwie-“

Tohrments Stimme schnitt ihm das Wort ab.

„Herr im Himmel, Hollywood!“

Der Vampir stürmte in den Fitnessraum wie ein wütender Stier. Und von allen Mitgliedern der Bruderschaft war er der Ausgeglichenste. Also brannte es irgendwo.

„Was ist los, mein Bruder?“

„Ich habe eine kleine Botschaft für dich auf der allgemeinen Mailbox. Von dieser fremden Frau. Zabrinah.“

Thor stützte die Hände in die Hüften, sein Oberkörper war nach vorn geneigt.

„Warum zum Teufel erinnert sie sich an dich? Und woher hat sie unsere Telefonnummer?“

„Ich habe ihr bestimmt nicht gesagt, dass sie uns anrufen soll.“

„Du hast aber auch nicht ihre Erinnerungen gelöscht. Was zum Henker denkst du dir eigentlich?“

„Sie wird nicht zum Problem werden.“

„Das ist sie schon. Sie hat uns angerufen!“

„Entspann dich, Mann-“

Thor hielt ihm den Zeigefinger vor die Nase.

„Kümmere dich gefälligst um sie, bevor ich es tun muss, klar?“

Mit einem Wimpernschlag war Rhage auf den Beinen und Nase an Nase mit seinem Bruder.

„Keiner kommt auch nur in ihre Nähe, sonst kriegt er es mit mir zu tun. Das gilt auch für dich.“

Thors blaue Augen verengten sich. Sie wussten beide, wer im Ernstfall gewinnen würde. Keiner konnte es im Nahkampf mit Rhage aufnehmen, dass war einfach eine Tatsache. Und er war bereit, Thorment das Versprechen herauszuprügeln, die Finger von ihr zu lassen. Hier und jetzt.

Mit grimmigen Tonfall sagte Thor:

„Jetzt hol mal tief Luft und mach einen Schritt zurück, Hollywood.“

Als Rhage sich nicht rührte, hörte man Schritte auf den Matten und Butchs Arm legte sich um seine Taille.

„Warum kühlst du dich nicht mal ein bisschen ab, Großer.“ ,sagte der Cop begütigend.

„Schluss mit der Party, okay?“

Rhage ließ sich von Butch zurückziehen, doch er ließ Thor nicht aus den Augen. Die Luft zwischen ihnen knisterte.

„Was ist hier los?“ ,donnerte Thor.

Rhage befreite sich aus Butchs Griff und fing an, Achter um die Hanteln auf dem Boden zu laufen.

„Nichts. Nichts ist hier los. Sie wird für uns absolut keine Gefahr darstellen und ich weiß nicht, woher sie unsere Nummer hat. Vielleicht ist eine ihrer Freundinnen eine von uns.“

„...oder ihr Bruder ist doch bei der NSA, FBI, CIA...“ ,murmelte Butch überlegend. Doch er wurde von den beiden anderen ignoriert.

„Sieh mich an, Bruder. Rhage, bleib stehen und sieh mich an.“

Rhage gehorchte und hob den Blick.

„Warum hast du ihr nicht die Erinnerungen genommen? Du weißt doch, sobald es ins Langzeitgedächtnis übergeht, bleibt immer etwas hängen. Warum hast du es nicht getan, als du es noch konntest?“

Als sich die Stille zwischen ihnen ausdehnte, schüttelte Thor den Kopf.

„Sag nicht, dass du dich mit ihr eingelassen hast.“

„Und wenn schon.“

„Ich nehme das als Ja. Himmel, Bruder.... Was hast du dir dabei gedacht? Du weißt doch, dass du die Finger von Menschen lassen sollst. Und ganz besonders von ihr, weil wir nicht wissen wer und vorallem was sie ist!“

Thors Blick wurde streng.

„Ich gebe dir hiermit einen Befehl. Erneut. Ich verlange, dass du dich aus der Erinnerung dieser Frau löschst und dass du sie nicht wiedersiehst.“

„Ich habe dir doch gesagt, sie wird für uns nicht zum-“

„Versuchst du, in der Sache mit mir zu verhandeln? So dumm kannst du nicht sein!“

Rhage sah seinen Bruder finster an.

„Und du willst mich wohl nicht noch einmal provozieren. Dieses Mal lasse ich mich nicht von dem Bullen wegziehen.“

„Hast du sie schon geküsst? Wie willst du ihr deine Fänge erklären?“

„Sie besitzt selber Fangzähne!“

Als Rhage die Augen schloss und leise fluchte, wurde Thors Tonfall etwas milder.

„Sei doch vernünftig. Sie ist eine Komplikation, die wir nicht gebrauchen können. Und für dich bedeutet sie Ärger, weil du sie dir gegen meinen ausdrücklichen Befehl ausgesucht hast. Ich mach das doch nicht, um dir auf die Nüsse zu gehen, Rhage. Sondern weil es für alle Beteiligten sicherer ist. Vor allem für sie. Du wirst das tun, was ich dir sage, Bruder.“

Sicherer für sie.

Rhage beugte sich nach unten und griff an seine Knöchel. Er dehnte seine Kniesehnen so heftig, dass er sie fast abriss.

Sichere für Zabrinah.

„Ich kümmere mich darum.“ ,sagte er endlich.
 

Zabrinah genoss gerade ihre Dienstpause in vollen Zügen. Die Gefährtin eines der Patienten hatte bei einer naheliegenden Pizzeria Essen für das Team des Spätdienstes bestellt, welches sie und drei ihrer Kolleginnen sich nun in aller Seelenruhe im Dienstzimmer aßen. Das stille Kauen wurde nur von belanglosen Gesprächen oder die Diskussion über den Plan vom Wochenende durchbrochen, bis das klingeln ihres Handys alle Aufmerksamkeit auf sie lenkte. Irritiert zog sie die Stirn in Faltern. Unbekannte Nummer. Seltsam.

„Willst du nicht ran gehen?“ ,murmelte Shanra mit vollem Mund.

Schnell kaute Zabrinah zu Ende, stand auf und nahm das Gespräch entgegen.

„Hallo?“

„Zabrinah.“

Der Klang der Männerstimme ließ sie vor Erleichterung tief durchatmen. Sie war sich so sicher gewesen, dass Rhage nicht zurückrufen würde.

„Hallo. Hallo, Rhage. Danke dass du anrufst.“

Sie sah sich nach einem geeigneten Sitzplatz um, auf den Stuhl vor dem Überwachungsmonitoren wollte sie nicht. Und in direkter Anwesenheit ihrer Kolleginnen telefonieren schon mal gar nicht. Also lief sie aus dem Dienstzimmer über den Flur in das erstbeste Arztzimmer, sah den Saiyajin dahinter vorm PC sitzen und verschwand auch schon wieder aus der Tür. Nuroks irritierten Blick ignorierend.

Dann blieb nur das kleine Büro neben dem Dienstzimmer. Schnell schloss sie die Tür auf und setzte sich auf den Stuhl.

„Hör mal, das mit letzter Nacht tut mir wahnsinnig leid. Ich war nur...“

Es klopfte und eine der Assistenzärztinnen steckte den Kopf durch die Tür.

„Ah, du bist es. Zabrinah. Weißt du wo das EKG vom Patienten auf Zimmer 91 ist?“

„Ja. Es müsste in seiner Kurve sein, wenn nicht dort, dann in seiner Akte.“

„Danke.“

Als die junge Ärztin die Tür wieder schloss, sagte Zabrinah:

„Entschuldige.“

„Wo bist du?“

„Ich...“

Sie räusperte sich.

„Auf der Arbeit, ich habe gerade Pause. Aber das ist egal. Ich wollte dir nur sagen, wie leid es mir tut, was ich zu dir gesagt habe.“

Langes Schweigen.

„Ich hatte Angst, um dein Leben wegen meinem Vater...“

„Warum?“

„Du bist so... und ich... Sie sind anders... wir sind anders...“

Zabrinah fummelte am Saum ihres Kasacks herum.

„Ich bin kein Mensch und mein Vater.... sie sind eine völlig andere Spezies.“

„Ich weiß.“

Zabrinah wartete auf weitere Worte von ihm, als keine kamen, holte sie einmal tief Luft.

„Das Verhalten meines Vaters oder seiner Leute soll keine Entschuldigung für mein Verhalten sein. … Es ist nur... Er will mich nur beschützen. Und ich bin gerade an einem merkwürdigen Punkt. Meine Gefühle überschlagen sich und dich in der Wohnung zu haben, in Gefahr... hat etwas in mir ausgelöst und ich habe um mich geschlagen.“

„Das verstehe ich. Aber... du brauchst mich nicht zu beschützen.“

Aus irgendeinem Grund nahm sie ihm das ab. Aber bei den Göttern der Eismonde von Vegeta-Sei, dieses lange Schweigen brachte sie um. Allmählich fühlte sie sich wie eine Idiotin, weil sie ihn am Telefon festhielt.

„Jedenfalls wollte ich dir das nur sagen.“

„Ich hole dich heute Abend ab. Nach Feierabend. Bei dir zu Hause.“

Sie umklammerte das Telefon. Grund gütiger... Sie wollte ihn wiedersehen. Der Wunsch war ihr unbekannt mächtig.

„Ich bin um neun Uhr zu Hause und warte dann auf dich.“

Vor der Tür konnte sie Nuroks Stimme hören. Sie schielte zur Uhr. Abendvisite, verdammt.

„Und, Zabrinah?“

„Ja?“

„Trag dein Haar offen für mich.“

Die Türklinke senkte sich und der Saiyajin stand im Türrahmen. Mit verschränkten Armen. Abschätzenden Blick.

„Ist gut. Mach ich, bis heute Abend.“ ,sagte Zabrinah, dann legte sie auf.

„Bis heute Abend?“ ,brummte Nurok.

„Ich bin alte genug...“ ,mit diesen Worten zwängte sie sich an dem Onkel ihres Vaters vorbei.

„Abendvisite.“ ,rief sie ihm zu und drückte der Assistenzärztin die Kurven in die Hand.

Erneut brummte Nurok und schüttelte den Kopf. Ihn fuxte es. Er hatte Hintergrunddienst in der Klinik und die junge Ärztin hatte ihre erste Nacht alleine. Er musste definitiv erreichbar sein, konnte sich also nicht an ihre Fersen heften. Verdammt.

Der restliche Spätdienst verlief zuerst noch ruhig, doch wie es nun mal so war, schlug das Schicksal meist dann zu, wenn man es am wenigsten erwartet hatte.

Kurz nach dem einsammeln des Abendbrotes schellte die Notaufnahme Sturm nach, ob sie Kollegen abzweigen konnten. Als sie mit einer weiteren Kollegin dort ankamen, blieb sie wie angewurzelt stehen.

Die saiyajinschen Krankenwagen waren alle heraus beordert worden, dass hatten sie und ihre Kolleginnen mitbekommen und es hatte sie verwundert. Doch nun erklärte es sich.

Auf jeder Trage lag ein schwer verletzter Patient. Gestaltwandler, dem Geruch des Blutes nach zu urteilen. Wölfe, um es genau zu nehmen. Panisch blickte sie über die Verwundeten. Sie erkannte Nurok, welcher einen der neuen Patienten intubierte, der saiyanische Notarzt währenddessen bei einem anderen Patienten Medikamente verabreichte und eine Schwester informierte. Die junge, diensthabende Ärztin wuselte von einem zum nächsten, teilte die Schwestern und Pfleger ein, ein Ohr am Scouter, um den Chefarzt und weitere Kollegen aus dem frei zu holen.

Zabrinah agierte, ohne wirklich drüber nachzudenken, ließ sich von den Ärzten delegieren und saß am Ende, als die Patienten stabilisiert auf der Intensivstation oder im OP lagen an der Wand des Stationsflures gelehnt. Mit verschwommenen Blick auf ihre blutverschmierten Hände, welche sie nicht wirklich wahrnahm. Ihre sonst Bordeaux-weiße Kleidung sah nicht besser aus. Doch auch das sah sie nicht. Wie in Watte hörte sie Nuroks monotone, ruhige Stimme, das anschließende herzzerreißende weinen einer Frau, das beten eines Mannes.

Sie schloss die Augen, ihr Schweif schlang sich fester um die Taille. Sie hatten alle medizinisch stabilisieren und retten können. Alle waren stabil. Alle, außer einen. Außer einen der ranghohen Offiziere im Wolfsrudel.

Jesaja.

Einer der fünf Gestaltwandler, mit dem sie und die anderen vier jungen Saiyajin ihrer Generation praktisch Seite an Seite aufgewachsen waren. Schließlich waren sie ein Alter und ihre Eltern miteinander recht gut bekannt, Goku und Dana sogar befreundet.

Tränen traten unter ihren geschlossenen Lidern hervor.

Als sie eine ihr nur allzu gut bekannte Energie direkt vor sich wahrnahm, öffnete sie ihre blaue Opale. Zabrinah wusste nicht, wie lange sie dort gesessen und getrauert hatte.

„Du solltest nach Hause. Deine Schicht ist vorbei.“ ,sprach Nurok zu ihr.

Sie schüttelte den Kopf. Blickte an sich herab.

„Nein... Ich bleibe hier. Das Treffen werde ich absagen.“

„Das wirst du nicht. Zabrinah... Er war Soldat. Soldaten sterben. Er starb im Kampf, um seine Leute vor dem Feind zu beschützen.“

Nurok ging vor ihr in die Hocke, wickelte seinen Schweif um ihr blutverschmiertes Handgelenk. Zögerte kurz, ehe er weiter sprach.

„Sag ihm nicht ab. Dieses Treffen mit dem Vampir wird dich etwas auf andere Gedanken bringen.“

„Glaubst du, ich kann nach dieser Sache hier heute Abend einen auf gute Gesellschaft machen!? Jesaja... Er war wie ein Bruder für mich!“ ,fauchte sie voller Trauer und Wut.

„Nicht vom Blute her.“ ,brummte er.

Entrüstet keuchte sie auf, wollte wütend eine schnippische Bemerkung erwieder, wurde aber davon abgehalten.

„Geh duschen und dann fahre ich dich nach Hause.“ ,sagte Nurok im harten Befehlston.

Sie stützte die Stirn auf ihre Hand, die andere ballte sich zur Faust. Innerlich wusste Zabrinah, dass sie weder die passenden Argumente finden würde, war Nurok Saiyajin durch und durch, weswegen er die Sache mit dem getöteten Gestaltwandler-Offizier anders sah als sie es tat. Er war im Kampf für seine Leute gestorben, bzw. so schwer verwundet worden, dass er ihr und Nurok unter den Händen weg gestorben war. Jesaja war so aus dem Reich der Lebenden getreten, wie es sich jeder Saiyajin wünschte. Definitiv konnte sie Nurok diese Sicht der Dinge nicht verübeln. Andererseits waren diese Worte ein klarer Befehl an sie. Ohne es zu merken sackte sie nach vorne und lehnte sich an den breiten Brustkorb des Saiyajin, verkrallte ihre Finger im weichen Stoff seines Pullovers. Nahm wie durch mehrere Filter dessen warnendes Knurren wahr, wusste sie ganz genau, dass Nurok Körperkontakt hasste, welcher außerhalb eines Kampfes oder beim Sex stattfand. Trotz ihrer Trauer und Wut brachte sie diese Erkenntnis minimal zum Schmunzeln.

„Kleine...“ ,brummte er nach wenigen Minuten.

„Ich brauche mein Auto morgen... Danke, Nurok, aber.... Bis nach Hause komm ich schon alleine.“ ,murmelte sie im aufstehen und wegdrehen.

„Dann fahren wir halt mit deinem Wagen, kein Problem.“

„Du hörst nicht auf, nicht wahr?“

„Aufgeben war noch nie meine Stärke. Also, geh duschen, ich warte.“
 

Zabrinah schrubbte sich drei mal. Mit Duschgel und Duschschwamm. Dennoch blieb das unangenehme Gefühl. Immer wieder traten ihr Tränen in die Augen, immer wieder versuchte sie sich einzureden, das es ihm nun besser ging und versuchte die Tränen versiegen zu lassen. Doch auch Minuten später war das Gefühl der bleiernen Trauer nicht verschwunden. Sie sollte Rhage absagen, das war ihm gegenüber definitiv am fairsten. Sobald sie zu Hause war. Er würde es mit Sicherheit verstehen. Mit diesen Gedanken stellte sie das Wasser ab, rubbelte sich und die Haare trocken, schlüpfte in ihre Alltagskleidung.

Als sie aus der Tür der Damenduschen trat, fiel ihr Blick sofort auf den groß gewachsenen Saiyajin. Dieser blickte sie innig an, musterte sie mit seinen kalten, blau umrandeten hellen Opale. Sie seufzte. Er deutete mit einer Kopfbewegung zum Treppenhaus. Den Göttern sei Dank hielt er den Weg bis zu ihrem Wagen den Mund, nahm ihr die Schlüssel ab, stieg ein und startete den Motor. Kurz drehte sie sich um, zu der Einfahrt der Rettungswagen, ihr Magen verkrampfte sich. Einen Augenblick ballte sie ihre Hände zu Fäusten, öffnete die Beifahrertür und stieg ein. Auch die halbe Stunde Fahrt schwieg Nurok. Zabrinah war wieder in Gedanken, war hin und her gerissen, ob sie absagen sollte oder doch nicht. Mit einem seufzen lies sie sich gegen den starken Arm Nuroks sinken und schloss die Augen. Am Anwesen angekommen stieg sie ohne Worte aus, der Saiyajin folgte ihr auf dem Fuße. Bis in den ersten Stock, den langen Flur hinunter. Irritiert blickte sie immer wieder zu ihm hoch.

„Lass dich von ihm abholen und auf andere Gedanken bringen, Kleine. Ich muss mit deinem Vater einige Dinge klären.“

Zabrinah blieb an der Tür ihres Zimmers stehen.

„Wird uns wieder einer folgen, wenn etwas geschieht?“ ,fragte sie, mit der Hand auf der Türklinke.

Nurok blickte sie lange intensiv an.

„Was sagt dir dein Instinkt zu diesem Mann?“

„Mein Instinkt sagte mir schon beim ersten Treffen, dass er für mich keine Gefahr darstellt. Ich habe es Tát`ko auch gesagt, es war ihm egal! Warum sollte es diesmal anders sein?“

„Kakarott ist der selben Meinung wie du. Na ja... Ich würde sagen... lass dich überraschen.“

„Hmh...“

Schnell öffnete sie die Tür und schlüpfte mit einem gewisperten „Danke, Nurok.“ in ihr Zimmer.

Innerlich zweifelte sie stark daran. Ihr Vater würde mit Sicherheit Leute abstellen, für den Fall der Fälle. Egal, was Kakarott von der Sache hielt. Sie kaute überlegend auf ihrer Unterlippe.

Sollte sie?

Sollte sie nicht?

Absagen oder Zustimmen?

Verdammt!

War sie im Krankenhaus überzeugt, ihren Abend alleine in Trauer auf ihrem Bett zu verbringen, so meldete sich nun eine kleine leise Stimme, das es in Ordnung wäre. Dass das Leben für sie alle weitergehen würde.

Morgen...

Morgen, vor ihren Dienst würde sie ins Revier der Wölfe fahren und sich zu Layrik begeben um ihm ihr Beileid bekunden. Er war es, der seinen älteren Bruder verloren hatte. Vom Blute her, wie Nurok es ausgedrückt hatte. Und dann würde sie versuchen herauszufinden, was wirklich passiert war. Vielleicht wusste er ja etwas, oder einer der anderen Gestaltwandler des Rudels.

Denn sie war sich zu hundert Prozent sicher...

Nurok schien etwas gewusst zu haben.

„Gestorben, um die anderen zu retten...“ ,klangen ihr seine Worte noch nach.

Und ob der Onkel ihres Vaters was wusste!!

In der Klinik, in der Notaufnahme hatte sie gedacht, es wären Revierkämpfe unter den Rudeln gewesen. Die Verletzungen hatten nach Prankenhieben, spitzen Zähnen und scharfen Krallen ausgesehen. Doch nun kamen ihr Zweifel. Es waren alles Wölfe aus ein und demselben Rudel, welche verletzt in ihre saiyajinsche Klinik eingeliefert wurden, niemand sonst...

Das konnte nicht sein. Die hiesigen drei großen Rudel bildeten jedes Rudelmitglied als Krieger aus, egal ob Mann, Frau, Kind, Erwachsener, Buchhalter, Heiler oder Mechaniker...

Und die meisten männlichen, teils auch weiblichen, Erwachsenen aus den Rudeln waren aktiv beim Militär oder Polizeidienst. Somit hatte sich jeder der Verletzten gut gegen die Angreifer wehren können und zumindest ein oder zwei der Gegner schwer verletzen oder sogar töten müssen.

Doch das war nicht der Fall.

Seltsam. Sehr seltsam.

Sachte schüttelte sie den Kopf, blickte zur Uhr. Sie strich ihr schwarzes Haar zurück und drehte es zu einem Knoten, den sie wie ein Dutt mit einem Haarband fixierte.

Ein paar Minuten später stand sie vor der großen Eingangstür und wartete. Die Kälte war ein willkommener Schock, der sie daran erinnerte, dass sie ihre Jacke vergessen hatte. Also ging sie wieder ins Haus, huschte nach oben in ihr Zimmer, wo sie sich ihren Anorak von der Garderobe holte, doch nun vermisste sie ihren Schlüssel.

Wo verdammt noch mal war der Schlüssel?

Hatte sie den Schlüssel...

Schnell huschte sie durch den Korridor, die Eingangstreppe hinunter nach draußen.

Jawohl, der Schlüssel steckte im Schloss.

Sie trat ganz hinaus, machte die Tür hinter sich zu und steckte den Schlüsselbund in ihre Jackentasche. Während sie wartete wanderten ihre Gedanken zu dem Gespräch mit ihm.

*Trag dein Haar offen für mich*

*Ist gut*

Sie zog das Haargummi heraus und kämmte mit den Fingern durch die dicken schwarzen Strähnen, so gut sie konnte. Dann blieb sie reglos stehen.

Das Gelände war so still. Genau deshalb liebte sie es, so weit abseits der Menschen zu wohnen, sie hatten keine Nachbarn.

Mit einem Seufzen blickte sie rechts und links an dem Anwesen hoch, es waren vereinzelte Zimmer erleuchtet, sie wusste bei jedem einzelnen, wer diese Zimmer bewohnte. Doch sie konnte niemanden ausmachen, der hier draußen oder vorhin im Gebäude als Aufpasser herumgelungert hatte. Zabrinah schloss die Augen und konzentrierte sich. Kakarott und Radditz waren im GR und trainierten. Im anderen Teil des großen Gebäudes konnte sie die Energie von Nurok bei ihrem Vater in dessen privaten Räumen fühlen, die von Dana und Tales waren ebenfalls dabei.

Eine Limousine bog von der Straße in die lange Auffahrt ein und beschleunigte danach wieder mit einem tiefen Brummen.

Als der violette Sportwagen vor ihr anhielt, musste sie schmunzeln. Vielleicht war der Wagen der Grund, weswegen Tales so erstaunlich freundlich zu dem Vampir gewesen war. Auch ihr gefiel der Wagen.

Glänzend, laut, auffällig... und er passte perfekt, zu solche Art von Männern wie Tales es nun mal war, nämlich einer, der sowohl für Geschwindigkeit als auch für Aufmerksamkeit etwas übrig hatte. Rhage stieg aus der Fahrertür und ging um die Motorhaube herum. Er trug einen Anzug, einen wirklich perfekt sitzenden schwarzen Anzug, und darunter ein schwarzes Hemd mit offenem Kragen. Sein Haar war aus dem Gesicht gekämmt und fiel ihm in dicken, goldenen Wellen in den Nacken. Er sah, heiß, kraftvoll und mysteriös aus.

Nur, dass seine Miene nicht gerade der Stoff war, aus dem Tagträume sind. Seine Augen waren zusammengekniffen, die Lippen angespannt. Dennoch lächelte er sachte, als er auf sie zukam.

„Du trägst das Haar offen.“

„Das habe ich dir doch versprochen.“

Er hob die Hand, als wolle er sie berühren, zögerte dann aber.

„Bist du soweit?“

„Wo fahren wir denn hin?“

„Ich habe im Eden reserviert.“

Er ließ den Arm sinken und blickte zur Seite, wurde schweigend und bewegungslos.

„Rhage, bist du sicher, dass du das hier durchziehen willst? Du scheinst heute irgendwie neben dir zu stehen... Und ich definitiv auch.“

Er trat zurück und starrte auf die erste steinerne Stufe der Eingangstreppe. Seine Kiefer mahlten angestrengt.

„Wir können das auch gerne verschieben, wenn du möchtest.“ ,sagte sie.

Er war ein netter Kerl, als einfach so ohne eine Verbindlichkeit zu verschwinden.

„Das ist doch keine große...“

Er bewegte sich so schnell, dass auch ihre trainierten Augen ihm nicht folgen konnten. Im Augenblick stand er noch einen Meter von ihr entfernt, im nächsten presste er sich an sie. Er nahm ihr Gesicht in seine Hände und legte seine Lippen auf ihre. Als sie sich küssten, sah er ihr direkt in die Augen.

Es lag keine Leidenschaft darin, nur eine verbissene Entschlossenheit, durch die diese Geste etwas von einem Schwur bekam.

Als er sie wieder losließ taumelte sie rückwärts gegen die große Eingangstür.

„Ach verflucht, Zabrinah, entschuldige.“

Er ging einen Schritt auf sie zu.

„Alles in Ordnung?“

Sie nickte, obwohl das gelogen war. Ihre Gedanken kreisten noch immer um diesen Kuss und sie lehnte mit ihrem Rücken an der Tür.

„Bist du sicher, dass alles okay ist?“

„Ja.“

Sie richtete sich auf und räusperte sich.

„Lass uns einfach was Essen gehen, Zabrinah. Komm.“

Ein Arm legte sich um ihre Schultern und er führte sie zum Auto. Sie konnte nicht anders, als ihm zu folgen. Wobei ihr nicht im Entferntesten der Gedanke kam, sich gegen ihn zu wehren. Sie war von einer ganzen Reihe von Dingen vereinnahmt aber auch überwältigt, vor allem von ihm, und sie war mittlerweile zu müde, um Widerstand zu leisten. Außerdem war irgendetwas zwischen ihnen vorgegangen, als ihre Lippen sich getroffen hatten. Zabrinah hatte keine Ahnung, was das war oder was es genau bedeutete, aber ihr Instinkt gab ihr zu verstehen, dass es da eine Art Band gab.

Rhage öffnete die Beifahrertür und half ihr ins Auto. Als er sich auf dem Fahrersitz niederließ, sah sie sich, wie bereits beim ersten Date, in dem blitzsauberen Wageninneren um, damit sie nicht ständig sein Profil betrachten musste.

Der Motor heulte auf, als er den ersten Gang einlegte und dann schossen sie die recht schmale Auffahrt zwischen den Weiden hinauf bis zur kleinen Landstraße, welche sie folgten und schließlich am Stoppschild kamen an der Route 22. Er sah nach rechts und nach links, dann bog er rechts ab, der Wagen heulte erneut auf und wurde wieder leiser, als atmete er, während Rhage Gang für Gang heraufschaltete.

„Das ist ein fantastisches Auto.“ ,sagte sie.

„Danke. Mein Bruder hat es für mich überholt. Thor liebt Autos.“

„Wie alt ist dein Bruder?“

Rhage lächelte schief.

„Alt genug.“

„Älter als du?“

„Hhm.“

„Bist du der Jüngste?“

„Nein, aber wir sind auch nicht körperlich verwandt. Wir sind nicht deshalb Brüder, weil wir von derselben Frau geboren wurden.“

Sie zog eine Braue hoch. Bei den Göttern... Manchmal drückte er sich so merkwürdig aus.

„Wurdest du in die Familie adoptiert?“

Er schüttelte den Kopf.

„Ist dir kalt?“

„Ähm, nein.“

Zabrinah blickte auf ihre Hände hinunter. Sie waren tief in ihren Schoß vergraben, die Schultern verkrampft hochgezogen. Was erklären könnte, warum er dachte, ihr wäre kalt. Sie versuchte sich locker zu machen.

„Alles bestens.“

Sie sah durch die Windschutzscheibe. Die doppelte gelbe Linie in der Mitte der Straße leuchtete im Scheinwerferlicht. Und der dichte Wald kroch bis an den Rand des Asphalts. In der Dunkelheit war diese Tunnelillusion hypnotisch, es ließ sie glauben, die Route 22 ging endlos weiter.

„Wie schnell fährt der Wagen?“

„Sehr schnell.“

„Zeig es mir.“

Sie spürte seinen Blick über ihren Sitz fliegen. Dann schaltete er herunter, trat aufs Gaspedal und der Wagen schoss nach vorne. Der Motor jaulte auf wie ein Lebewesen, das ganze Auto vibrierte, die Bäume verschwommen zu einer schwarzen Wand. Immer schneller fuhren sie, aber Rhage hatte den Wagen vollkommen unter Kontrolle. Er nahm die Kurven eng, schwebte aus der Spur und wieder zurück. Als er langsamer wurde, legte sie die Hand auf seinen Oberschenkel.

„Nicht.“

Er zögerte nur einen kurzen Moment.

Das aufblitzen von Energien brachte sie dazu in den Rückspiegel zu sehen. Sehr weit hinter ihnen tauchten Scheinwerfer auf und näherten sich rasend schnell. Unwillkürlich verkrampfte sie sich. Verflucht noch eins. Klar! Natürlich, hatte sie recht gehabt. Ihr Vater würde sie nicht alleine raus gehen lassen. Doch das er ihr persönlich folgte, mit dem Auto und dann in Begleitung von Tales und Dana...

Sie sah, wie Rhage die Stirn kraus zog, etwas vom Gas runter ging und in dem Moment der getunte schwarze Impala ihres Vaters an ihnen vorbei schoss, dicht gefolgt von Danas rotem Jaguar, dahinter Tales sein blauschwarzer Ford Mustang.

Sie seufzte ergeben, als die roten Rücklichter genauso schnell verschwanden, wie die Wagen an ihnen vorbei gerast waren.

„Wer war...“

Sie massierte ihre Nasenwurzel.

„Mein Vater, meine Tante und Tales.... Wahrscheinlich findet wieder ein illegales Autorennen statt.“

Ihr Fahrer brummte, trat aufs Gas, der Motor heulte auf und ließ sie nach vorne schießen. Erstaunlich schnell kamen die Lichter der anderen Wagen wieder ins Sichtfeld, leicht schmunzelnd schüttelte sie den Kopf.

„Das ist keine sonderlich gute Idee...“ ,murmelte sie.

Fuhr dann irritiert zusammen, als es in ihrer Jacke vibrierte. Ein weiteres seufzen entfuhr ihr und sie ließ ihre blauen Opale verdrehen, bemerkte den kurzen Seitenblick des Vampirs.

„Was?“ ,knurrte sie in ihr Smartphone.

„Sag dem Vampir, dass er mit seiner untermotorisierten Schrottkarre nicht versuchen brauch, mit einem von uns mitzuhalten!“

„Tales...“

„Sag dem Saiyajin, dass er sich bei der Geschwindigkeit besser auf die Straße und nicht aufs Telefonieren konzentrieren sollte. Wir wollen ja nicht, das etwas unglückliches passiert...“

Verzweifelt biss sie sich auf die Unterlippe, legte verwundert den Kopf leicht schief, als schallendes Gelächter aus ihrem Smartphone drang.

„`rinah... Ich weiß nicht was ich sagen soll. Dein Neuer hat definitiv mehr Mut als gut für ihn ist.“

„Bist du deswegen beinahe sprachlos, oder eher, weil du dich wieder erkennst?“

Erneut erklang ein raues Lachen, kurz. Dann war die Stimme am anderen Ende der Leitung ernst.

„Du bist heute Abend einzig und allein auf dich gestellt, Kleine. keiner ist als Babysitter abgestellt. Sollte was sein... du weißt, was zu tun ist.“

Und damit war das Telefonat unterbrochen und sie hörte nur noch ein *tututu*. Kurz blinkten die Warnblinklichter des Wagens vor ihnen auf, ehe die drei Autos erneut beschleunigten und zügig immer kleiner wurden, ehe sie aufgrund einer Kurve aus ihrem Sichtfeld verschwanden.

Zabrinah stützte ihr Ellenbogen an der Beifahrertür ab und ließ ihr Handy grübelnd an ihrem Kinn ruhen. Sie hörte die Stimme des Vampirs, nahm es aber nicht wirklich wahr. Sie war also laut Tales` Worten auf sich gestellt, hatte Kakarott ihren Vater scheinbar wirklich überreden können. Morgen früh sollte sie sich bei ihm bedanken, wenn wirklich alles glatt lief und keiner der Krieger in ihr Date platzte.

„Entschuldige... Was hast du eben gesagt?“

„Die Leute deines Vaters... besonders dieser Tales... Sie sind interessant.“

Dann streckte er die Hand aus und schaltete die Anlage ein. „Dream Weaver“, die Hymne der Siebziger, flutete mit ohrenbetäubender Lautstärke über sie hinweg. Er trat aufs Gas, und das Auto schoss vorwärts. Mit halsbrecherischer Geschwindigkeit rasten sie über die leere, endlose Straße.

Zabrinah ließ die Scheibe herunter, und die kalte Nachtluft hereinströmen. Der Windstoß verfing sich in ihrem Haar, kühlte ihre Wangen und weckte sie aus der traurigen Benommenheit, die sie seit Verlassen ihrer Klinik gefühlt hatte. Sie fing an zu lachen, obwohl sie einen Hauch von Hysterie in ihrer Stimme vernahm, war ihr das egal. Sie streckte den Kopf aus dem Fenster in den kalten, brüllenden Wind. Und ließ sich von dem Mann und dem Auto forttragen.

Vermasseltes Date

Kapitel 9 Vermasseltes Date
 

Als Rhage auf den Parkplatz des Eden einbog, fuhr er einfach an dem Parkwächter vorbei. Nicht etwa, weil die Kupplung des GTO etwas knifflig zu bedienen war. Aber er würde auf keinem Fall einem Fremden die Schlüssel zu seinem Wagen geben. Nicht mit den Waffen und der Munition im Kofferraum.

Er suchte sich eine Lücke im hinteren Bereich, die direkt neben dem Seiteneingang lag. Als er den Motor abstellte, griff er nach seinem Sicherheitsgurt....

Und tat gar nichts weiter. Er saß einfach nur da, die Hand auf dem Verschluss.

„Rhage?“

Er schloss die Augen. Verdammt, er würde alles dafür geben, sie nur einmal...

Und er wollte...

Verflucht noch mal.

Er wollte sie nackt in seinem Bett, ihren Kopf auf seinem Kissen, ihren Körper zwischen den Laken.

Er wollte sie nehmen, in seinem Zimmer, wo es nur sie beide gab.

Keine Zeugen, keinen halbherzigen Sichtschutz durch seinen Trenchcoat. Nichts öffentliches, kein Quickie im Flur oder auf der Toilette.

Er wollte ihre Fingernägel in seinem Rücken, ihre Zunge in seinem Mund und ihre Hüften unter sich spüren, bis er so heftig kam, dass er Sternchen sah.

Und danach wollte er sie beim Einschlafen in den Armen halten.

Und aufwachen und sie wieder lieben.

Und im Dunkeln reden, über Blödsinn und ernste Dinge und....

Oh Gott.

Er baute eine emotionale Bindung zu ihr auf. Er war auf dem besten Weg, sich zu binden.

Er hatte von anderen Vampiren gehört, dass es so laufen konnte. Schnell. Intensiv. Überhaupt nicht logisch. Einfach nur mächtige, urtümliche Instinkte, die die Kontrolle übernahmen; und der stärkste darunter war jener Drang, sie physisch zu besitzen und sie als sein Eigen zu kennzeichnen, damit jedes andere männliche Wesen wusste, dass sie einen Partner hatte. Und sich verdammt noch mal von ihr fernhalten würde.

Er warf einen Seitenblick auf ihren Körper. Und ihm wurde bewusst, dass er jeden Geschlechtsgenossen töten würde, der auch nur versuchte, sie zu berühren, bei ihr zu sein, sie zu lieben.

Rhage rieb sich die Augen. Jawohl, der Drang, sie sich ganz zu Eigen zu machen, war definitiv am Werk.

Und das war nicht sein einziges Problem. Das merkwürdige Kribbeln war zurück, noch angeheizt von den eindeutigen Bildern in seinem Kopf und ihrem Geruch und dem leisen Geräusch ihrer Atmung.

Und dem Pulsieren ihres Blutes.

Er wollte sie schmecken...

Wollte von ihr trinken.

Zabrinah wandte sich zu ihm.

„Rhage, bist du...“

Seine Stimme war wie Schmirgelpapier.

„Zabrinah, ich muss dir was sagen.“

Ich bin ein Vampir. Ich bin ein Krieger. Ich bin eine gefährliche Bestie. Am Ende dieses Abends wirst du dich nicht mal mehr daran erinnern, mich jemals getroffen zu haben. Und die Vorstellung, nicht mal eine Erinnerung für dich zu bleiben, fühlt sich an, als hätte man mir ein Messer ins Herz gestoßen.

„Rhage, was ist denn?“

Thors Worte hallten in seinem Kopf wider.

*Es ist sicherer. Sicherer für sie.*

„Ach nichts.“ ,antwortete er, ließ den Sicherheitsgurt aufschnappen und stieg aus.

„Nichts von Bedeutung.“

Er ging um das Auto herum, öffnete die Tür und streckte ihr die Hand hin, um ihr beim Aussteigen zu helfen. Als sie ihre Handfläche in seine legte, senkte er die Augenlider. Beim Anblick ihrer Arme und Beine, die sich aus dem Autositz schälten, zuckten seine Muskeln und ein leises Knurren stieg in seiner Kehle auf.

Er konnte einfach nicht anders. Anstatt einen Schritt beiseite zu machen, ließ er sie ganz nah an sich herankommen, bis ihre Körper sich beinahe berührten. Die Vibrationen unter seiner haut wurden stärker, genau wie seine brennende Lust. Er wusste, er sollte seinen Blick abwenden, denn seine Iris leuchteten sicherlich schon leicht. Aber er schaffte es einfach nicht.

„Rhage?“ ,hörte er sie irritiert fragen.

„Deine Augen...“

Er schloss die Lider.

„Tut mir leid. Lass uns reingehen.“

Sie entzog ihm ihre Hand.

„Ich glaube, ich möchte nichts essen.“

Sein erster Impuls war zu widersprechen. Allerdings wollte Rhage Zabrinah nicht bedrängen. Außerdem, je weniger Zeit er mit ihr verbrachte, desto weniger Erinnerungen musste er später auslöschen.

Verdammt, er hätte einfach ihr Gedächtnis von sich befreien sollen, als er auf das Anwesen zufuhr.

Und was war mit ihrem Vater und den anderen gewesen, fragte eine leise Stimme in seinem Kopf. Doch wahrscheinlich war dieser, so feindselig und drohend er ihm gegenüber aufgefallen war, eher froh, wenn er sich nie wieder bei Zabrinah blicken lassen würde.

„Ich bringe dich nach Hause.“

„Nein, ich meinte eigentlich, ob du nicht eher Lust hast, mit mir spazieren zu gehen? In dem Park dort drüben? Ich kann derzeit nicht ruhig an einem Tisch sitzen und essen. Ich bin so... rastlos.“

Rhage steckte sich den Autoschlüssel in die Hosentasche.

„Liebend gern.“

Während sie über das Gras schlenderten und unter einem Dach aus buntem Laub liefen, suchte er unmerklich die Umgebung ab. Er blickte nach oben. Ein Halbmond stand am Nachthimmel.

Sie lachte leise.

„Normalerweise würde ich so was alleine nicht machen. Du weißt schon, nachts im Park herumlaufen. Aber in deiner Anwesenheit habe ich das Gefühl sicher zu sein.“ ,mit den letzten Worten war sie immer leiser geworden.

„Gut, denn das bist du auch.“

Denn er würde alles aufschlitzen, was ihr wehtun wollte, egal ob Mensch, Vampir oder Lesser.

Zabrinah blieb stehen, legte den Kopf in den Nacken und sah nach oben. Sie spürte ein seichtes Kribbeln an dem Punkt, wo ihr Saiyajinschweif begann. Langsam streckte sie den Arm mit der flachen Hand gen Himmel aus. Sie schloss ein Auge.

„Was machst du da?“

„Ich halte den Mond in meiner Hand.“

Er stellte sich hinter sie, beugte den Kopf herunter und sah an ihrem Arm hinauf.

„Ja, stimmt.“

Als er sich wieder aufrichtete, legte er seine Hände um ihre Taille und zog sie rückwärts an seinen Körper. Sie verkrampfte kurz, dann entspannte sie sich und ließ die Hand sinken.

Gott, er liebte ihren Duft. So rein und frisch, mit einem Hauch von Flieder.

„Wo warst du heute, als ich angerufen habe?“

„Auf der Arbeit.“

„Wie verlief deine Schicht?“

Sie löste sich von ihm und lief weiter. Er holte auf und lief neben ihr her.

„War es heute ruhig bei dir auf Station?“

„Darüber müssen wir jetzt nicht sprechen.“

„Warum nicht?“

„Du benimmst dich völlig untypisch.“ ,sagte sie ruhig.

„Playboys interessieren sich normalerweise nicht für die unschönen Dinge im Leben.“

Er dachte an seine innere Bestie.

„An unschöne Dinge bin ich gewöhnt, dass kannst du mir glauben.“

Zabrinah blieb stehen und schüttelte den Kopf.

„Weißt du, irgendetwas stimmt an der ganze Sache hier nicht.“

„Da hast du völlig recht. Ich müsste eigentlich deine Hand halten, während wir spazieren gehen.“

Er streckte seine aus, doch sie zog den Arm weg.

„Im Ernst, Rhage. Warum machst du das? Warum triffst du dich mit mir?“

„Ich bekomme noch Komplexe! Was ist denn so falsch daran, ein bisschen Zeit mit dir verbringen zu wollen?“

„Muss ich es unbedingt laut aussprechen? Wir leben in unterschiedlichen Welten! Ein Teil meiner Familie würde dich am liebsten Tod sehen. Und ich... ich bin eine Durchschnittsfrau mit einer wahrscheinlich durchschnittlichen Lebenserwartung. Du bist schön. Gesund. Stark...“

Sich innerlich als Volltrottel verfluchend, trat er vor sie hin und legte seine Hände auf ihren Hals. Er würde sie wieder küssen, auch wenn er das eigentlich nicht sollte. Und dieses Mal wäre es nicht die Art von Kuss wie vor der großen Tür des Anwesens.

Als er den Kopf senkte, wurde das seltsame Vibrieren in seinem Körper noch stärker, doch er machte weiter. Heute Nacht würde er sich nicht von seinem Körper tyrannisieren lassen. Er zwang das Summen unter Kontrolle, rang das Gefühl durch schiere Willenskraft nieder. Als es ihm gelang, es etwas abzuschirmen, war er erleichtert.

Und entschlossen, in sie einzudringen, selbst wenn es nur seine Zunge war, die in ihren Mund eindrang.

Zabrinah starrte in Rhages stahlblaue Augen. Sie hätte schwören können, dass sie in der Dunkelheit glühten, dass ihnen tatsächlich türkisfarbenes Licht entströmte. Auf dem Parkplatz schon hatte sie ein ähnliches Gefühl gehabt. Die Haare an ihrem Schweif stellten sich auf.

„Mach dir keine Gedanken über das Leuchten.“ ,sagte er sanft, als hätte er ihre Gedanken gelesen. Doch ihre geistigen Barrieren standen alle.

„Das ist nichts.“

„Ich verstehe dich nicht.“ ,hauchte sie.

„Versuch es gar nicht erst.“

Er senkte den Kopf. Seine Lippen waren weich wie Seide, warm, geschmeidig. Seine Zunge strich über ihre Unterlippe.

„Lass mich rein, Zabrinah.“

Er leckte sie, bis sie die Lippen öffnete. Als seine Zunge in ihren Mund glitt, traf sie der samtige Stoß direkt zwischen den Beinen. Sie drängte sich an seinen Körper, die Hitze überflutete sie, als ihr Front auf seinen Brustkorb traf. Hungrig umklammerte sie seine Schultern, versuchte, noch näher an all die Wärme zu kommen.

Doch es gelang ihr nur einen kurzen Augenblick. Unvermittelt brachte er wieder Abstand zwischen ihre Körper, während seine Lippen weiter auf ihren lagen. Sie fragte sich, ob er den Kuss nur fortsetzte, um seinen Rückzug zu bemänteln. Oder vielleicht versuchte er auch, sie etwas abzukühlen.

War sie etwa zu forsch und aggressiv?

Sie wandte den Kopf zur Seite und versuchte, die erhitzen saiyanischen Instinkte zu beruhigen.

„Was ist denn?“ ,fragte er.

„Es gefällt dir doch.“

„Schon, aber nicht genug für uns beide.“

Er hinderte sie daran, von ihm abzurücken, indem er sie weiterhin im Nacken festhielt.

„Ich will nicht aufhören, Zabrinah.“

Sein Daumen streichelte die weiche Haut auf ihrem Hals, dann drückten sie auf ihren Kiefer und zwangen ihren Kopf in den Nacken.

„Ich will dich heiß machen. So heiß, dass du nichts mehr außer mir fühlst. Das du nichts mehr denkst, als dass, was ich mich mit dir mache. Ich will dich zum zerfließen bringen.“

Er ließ den Kopf sinken und ergriff Besitz von ihren Lippen, drang tief ein, eroberte sie. Jeden Winkel ihres Mundes erforschte er, bis seine Zunge jeden Zentimeter kennen gelernt hatte. Dann änderte er den Kuss, stieß vor und zurück, eine rhythmische Penetration, die sie noch bereitwilliger machte und ihre mühselig zurückgedrängten Instinkte wieder weckten.

„Genau so, Zabrinah.“ ,murmelte er an ihren Lippen.

„Lass los. Ich kann deine Leidenschaft riechen... Du bist überwältigend.“

Seine Hände wanderten nach unten, schoben sich unter ihre Jacke zum Schlüsselbein.

Oh verdammt.

So gut es ging, versuchte sie ihre flackernde Aura unter Kontrolle und zur Ruhe zu bringen, wollte sie keinen der Saiyajin aus dem Anwesen auf sich aufmerksam machen. Denn sie war vollkommen verloren. Hätte er ihr befohlen, ihre Kleidung hier und jetzt loszuwerden, sie hätte sich ausgezogen. Hätte er ihr gesagt, sie solle sich auf den Boden legen und die Beine breit machen, sie hätte sich auf den Rasen geworfen. Egal. Alles was er wollte, solange er damit fortfuhr, was er begonnen hatte zu tun.

„Ich werde dich anfassen.“ ,sprach er.

„Nicht genug, nicht mal annähernd genug. Aber ein bisschen...“

Seine Finger strichen über ihren Pullover, tiefer und tiefer....

Ihr ganzer Körper reagierte, als er beide Nippel fand.

„Du bist schon so weit.“ ,flüsterte er und knete die fest aufgerichteten Brustwarzen.

„Ich wünschte, ich könnte sie in den Mund nehmen. Ich will an ihnen saugen, Zabrinah. Würdest du mich das tun lassen?“

Er legte seine Hände flach auf ihre Brüste und umfasste sie.

„Würdest du, Zabrinah, wenn wir alleine wären? In einem weichen Bett? Wenn du nackt für mich wärst? Würdest du mich kosten lassen, wie du schmeckst?“

Als sie erregt keuchte, lächelte er grimmig.

„Ja, das würdest du. Wo sonst willst du meinen Mund spüren?“

Er küsste sie fordernd, als sie ihm nicht antwortete.

„Sag es mir.“

Sie stieß den Atem aus, doch kein Wort kam. Mit ihren glühenden Opalen fixierte sie die seinen, knurrte verlangend, aber vor allem unzufrieden aufgrund seines Verhaltens. Er schmunzelte. Dann nahm er ihre Hand und legte sie um seine.

„Dann zeig es mir, Zabrinah.“ ,wisperte er ihr ins Ohr.

„Zeig mir, wo du mich haben willst. Führ mich. Mach schon, tu`s.“

Sie konnte nicht anders, nahm seine Handfläche und legte sie sich auf den Hals. Mit langsamen Bewegungen führte sie sie wieder zurück auf ihre Brüste. Er schnurrte ermutigend und küsste sie seitlich auf den Kiefer.

„Ja, genau da. Wir wissen, dass ich dorthin soll. Und wo sonst noch?“

Widerstandslos zog sie seine Hand hinab auf ihren Bauch. Dann auf die Hüfte.

„Gut. Das ist gut.“

Als sie zögerte, flüsterte er:

„Nicht aufhören, Zabrinah. Mach weiter. Zeig mir, wo du mich haben willst.“

Bevor ihr bewusstes Denken wieder einsetzte, legte sie seine Hand zwischen ihr Beine. Der Reißverschluss ihrer Jeans war kein Hindernis, er schob seine Hand einfach unter den Bund. Ein Stöhnen entrang sich ihr, als sie seine Hand flach auf ihrer empfindlichsten Stelle spürte.

„Oh ja, Zabrinah. So ist es gut.“

Er rieb sie und sie klammerte sich an seinen kräftigen Armen fest.

„Mein Gott, du stehst in Flammen. Bist du feucht für mich, Zabrinah? Ich glaube schon. Ich glaube du bist bedeckt mit Honig...“

Sie musste ihn berühren. Verlangend schob sie ihre Hände unter seine Jacke und legte sie um seine Hüften, spürte die rohe, beinahe einschüchternde Kraft seines Körpers. Doch bevor sie weiter vordringen konnte, zog er ihre Hände heraus und hielt ihre Handgelenke mit einer Hand fest. Allerdings hieß das nicht, dass er aufhörte. Er schob sie mit dem Brustkorb rückwärts, bis sie einen breiten Baumstamm im Rücken und an den Schulterblättern spürte.

„Zabrinah, lass mich dir Lust bereiten.“

Durch den Stoff fanden seine Finger ihren Lustpunkt.

„Ich will, dass du kommst. Hier und Jetzt.“

Als sie einen leisen Schrei ausstieß, wurde ihr bewusst, dass sie selbst kurz vor dem Orgasmus stand und er gleichzeitig völlig teilnahmslos wirkte. Ein Lenker ihrer eigenen Lust, der selbst nichts empfand.

Sie knurrte, atmete ein, ihre Nasenflügel zitterten. Keuchend warf sie den Kopf in den Nacken, als sie bei dem seichten Geruch seiner Erregung ihr Becken nach vorne stieß.

Sie hatte nicht den feinen, empfindlichen Geruchssinn, den ein reinblütiger Saiyajin besaß, dennoch konnte sie seine Erregung wittern und ihre Instinkte scherten sich gerade mal überhaupt nicht über sein teilnahmsloses Verhalten. Sie kniff ihre Augen zusammen, als der Höhepunkt durch ihren Körper rollte und sie sich verlangend auf die Unterlippe biss.

Als das Hochgefühl abebbte und sie langsam wieder in die Wirklichkeit kam, ihre Instinkte ihrem bewussten Denken Platz machten, begriff sie, was geschehen war. Ihr Körper spannte sich an und sie brummte.

„Lass mich los.“

„Was?“

„Loslassen.“

„Bist du dir sicher?“

„Ja.“

Sofort zog er sich zurück. Und während er ruhig vor ihr stand, rang sie nach Atem.

Seine Bereitwilligkeit verletzte sie, doch sie fragte sich, warum er getan hatte, was er getan hatte. Vielleicht stand er darauf, die Kontrolle zu haben. Klar, eine Frau völlig willenlos zum Hecheln zu bringen, musste einem ein irrsinniges Gefühl von Macht geben. Das würde auch erklären, warum er lieber mit ihr zusammen war als mit diesen attraktiven Sexbomben. Bei einer weniger attraktiven Frau konnte man wahrscheinlich besser Abstand halten.

Scham und Wut schnürten ihr die Brust zusammen.

Zabrinah blickte ihm in die Augen. Der Abstand, ließ ihr die Kälte der Nacht in den Körper gleiten. Ehe sie etwas sagen konnte, stockte sie, horchte in die Stille der Nacht hinein. Als in weiter Entfernung das unverkennbare Heulen eines Wolfes erklang, zuckte sie zusammen und blickte in die Richtung, aus der das Wolfsheulen kam. Auch Rhage folgte ihrem Blick, zog die Stirn kraus, als weitere Stimmen in das Geheul einfielen. Das traurige Seufzen Zabrinahs ließ ihn wieder zu ihr blicken und verwundert die Augen aufreißen.

„Ich will zurück.“

Tränen standen ihr in den Augen und eine vereinzelte davon suchte sich einen Weg über ihre Wange.

„Ich will nach Hause.“

Warum weinte sie?

Was war der Grund, weswegen sie heute Abend so anders und durch den Wind war?

Er holte tief Luft.

„Zabrinah...“

„Wenn du es jetzt auch noch wagst, dich zu entschuldigen, dann kotze ich...“

Plötzlich runzelte Rhage die Stirn und nieste.

Mannomann, aus irgendeinem Grund kitzelte seine Nase wie wahnsinnig.

Etwas lag in der Luft.

Süß.

Wie Babypulver.

Oder vielleicht Talkum?

Rhages Hand schnitt in ihren Oberarm.

„Auf den Boden, sofort!“

„Warum? Was ist denn...“

„Auf den Boden!“

Er drückte sie auf die Knie.

„Leg die Arme über deinen Kopf.“

Er wirbelte herum und baute sich vor ihr auf, die Beine weite auseinander, die Hände vor der Brust. Durch seine Beine hindurch beobachtete sie, wie zwei Männer hinter den Ahornbüschen hervortraten. Sie trugen schwarze Overalls, ihre blasse Haut und die weißen Haare glitzerten im Mondlicht.

Unerfreulich spürte sie die unmenschliche Kraft, die von ihnen ausging. Die Bedrohlichkeit, welche von diesen beiden fremden Männern ausging, machte ihr bewusst, wie weit sie in den dunklen Park vorgedrungen waren. Sie fummelte an ihrer Jackentasche nach dem Smartphone und versuchte sich einzureden, das sie nun völlig bekloppt war und überreagierte.

Die Männer teilten sich und griffen Rhage von beiden Seiten an. Sie bewegten sich schnell und flach über den Boden. Warnend knurrte sie auf, doch Rhage...

Erstaunt sah sie, das Rhage wusste, was er tat. Er machte einen Satz nach rechts, packte einen von ihnen am Arm und schleuderte den Kerl zu Boden. Bevor der Mann wieder aufstehen konnte, setzte Rhage ihm den Fuß auf die Brust und hielt ihn unten. Der andere Angreifer fand sich in einem Würgegriff wieder, strampelnd, tretend, nach Atem ringend, doch völlig chancenlos.

Rhage war düster, tödlich und völlig kontrolliert.

Er fühlte sich wohl im Kampf.

Und sein kalter, ruhiger Gesichtsausdruck erinnerte ihn so sehr an die Krieger im Anwesen ihres Vaters, was sie irritierte, aber ebenso maßlos verstörte, auch wenn sie ihm dankbar war, dass er sie gerade gerettet hatte.

Sie fand endlich ihr Handy und wollte die Nummer ihres Vaters wählen. Sicher konnte Rhage die beiden in Schach halten, bis dessen Krieger hier auftauchten.

Da vernahm sie ein ekelerregendes Knacken.

Zabrinah sah auf. Der Mann im Würgegriff fiel auf den Boden, sein Kopf stand in einem völlig falschen Winkel zum Hals ab. Er bewegte sich nicht mehr.

Sie vergaß die Nummer ihres Vaters und kam auf die Beine. Das hatte der Vampir nicht getan!

„Wieso hast du das gemacht?“

Rhage zog einen langen Dolch mit schwarzer Klinge hervor und beugte sich über den Mann, der unter seinem Stiefel eingeklemmt war. Der Kerl versuchte verzweifelt, sich in Sicherheit zu robben.

„Nein...“ ,keuchte Zabrinah, als sie den schwarzen Dolch betrachtete.

Zerstreut, völlig verwirrt schüttelte sie den Kopf. Der menschliche Teil und damit einhergehend ihr Gewissen in ihr reagierte diesmal schneller. Sie sprang Rhage vor die Nase.

„Stopp!“

„Geh zurück!“

Seine Stimme war gespenstisch. Ausdruckslos und vollkommen unbeteiligt. Sie hielt ihm am Arm zurück.

„Hör auf!“

„Ich muss das beenden...“

„Ich lasse dich nicht noch jemanden töten!“

Jemand packte sie grob an den Haaren und riss sie von den Füßen. Gerade, als noch ein schwarz gekleideter Mann Rhage angriff.

Schmerz durchzuckte ihren Kopf und den Hals, dann landete sie hart auf dem Rücken. Durch den Aufprall blieb ihr kurz die Luft weg. Sie rang heftig nach Luft, als ihre Arme nach oben gezerrt wurden und sie weggeschleppte wurde. Schnell.

Ihr Körper stürzte so heftig zu Boden, das ihre Zähne aufeinander schlugen. Sie hob den Kopf, obwohl sich das anfühlte, als stäche ihr jemand mit Nadeln in die Wirbelsäule. Was sie sah, war nicht gerade schön, aber dennoch auch eine Erleichterung. Rhage schleuderte einen weiteren leblosen Körper auf die Wiese und rannte mit voller Geschwindigkeit hinter ihr her. Seine Oberschenkel hoben und senkten sich, die Rockschöße wehten hinter ihm her, den schwarzen Dolch hielt er in der Hand. Seine Augen waren leuchtend blau in der Dunkelheit der Nacht, wie Scheinwerfer und sein starker Körper war eine einzige Todesdrohung.

Den Göttern sei Dank.

Doch da warf sich noch ein Mann auf Rhages Rücken. Während er ihn abschüttelte, nahmen ihre saiyajinschen Instinkte die Oberhand und sie begann sich heftig gegen den Griff ihres Peinigers zu wehren, so lange, bis er seinen Griff erneuern musste. Als sie spürte, wie seine Finger sich lockerten, riss sie so feste sie konnte an ihrem Arm, donnerte im freien Fall ihren rechten Fuß seitlich gegen sein Knie und stürzte zusammen mit ihm zu Boden. Intuitiv handelte ihr Körper schneller, als ihr Geist das Geschehene erfassen konnte, und wie zu Hause im GR liefen die erlernten Bewegungen ohne bewusstes Denken ab. Sie rollte sich ungeachtet der Schmerzen auf dem Rasen ab, kam auf die Füße, spürte einen Windzug und machte instinktiv eine Volte nach links, wich der Faust ihres Gegners aus, brachte sich kurzzeitig außerhalb der Reichweite des fremden Mannes.

Keuchend glitt ihr Körper geschmeidig in eine Verteidigungshaltung und ihrer Kehle entwich ein drohendes Knurren.

Den weiteren Angriffen wich sie ähnlich aus, machte sich ihr geringeres Gewicht zu nutze, war sie dadurch viel wendiger, als ihr größerer Gegner.

Sie duckte sich unter einem weiteren Tritt des Fremden weg und rollte sich in Erwartung eines Schlages zur Seite. Hoffentlich hatte Rhage dadurch wenigstens etwas Zeit gewonnen, um aufzuholen.

Doch der erwartete Hieb blieb aus. Stattdessen hörte sie ein schmerzhaftes Stöhnen und ihr Entführer stürzte neben sie herab, blieb auf der Seite liegen. Rhages Dolch steckte in seinem linken Auge.

Zabrinah stand viel zu sehr unter Adrenalin, um adäquat zu Handeln.

Sie sprang auf die Füße und rannte, so schnell sie konnte. Sie war sicher, dass einer der fremden Männer sie wieder angreifen würde, überzeugt, das sie eine weitere direkte Konfrontation nicht überleben würde. Doch endlich kamen die Lichter des Restaurants in Sicht. Als sie unter ihren Füßen den Asphalt des Parkplatzes spürte, blickte sie suchend nach Rhages Wagen um.

Bis sie Rhage plötzlich vor sich sah. Er tauchte wie aus dem Nichts vor ihr auf.

Abrupt blieb sie stehen, keuchend, viel zu benommen und daher unfähig, zu verstehen, wie er vor ihr hier sein konnte.

Warum nur, konnte er sich teleportieren?

„Komm, wir gehen.“ ,sagte er grob.

Sie erinnerte sich wieder an das Knacken des Genicks, an den Dolch im Kopf des anderen. Ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken und sie knurrte warnend.

„Verschwinde!“

Sie stolperte beim Zurückweichen über ihre Füße und er streckte die Hand nach ihr aus.

„Fass mich nicht an!“

„Zabrinah!“

„Bleib weg von mir!“

Rückwärts wich sie in Richtung des Restaurants, die Hände zu Fäusten geballt vor ihrem Brustkorb. Was auch immer das gegen ihn ausrichten konnte. Egal. Sie würde kämpfen, auch wenn sie wusste, dass sie unterlegen war. Scheiße... Hätte ihr Vater doch bloß einer seiner Leute für ihre Sicherheit abgestellt! Das hatte sie nun davon.

Rhage folgte ihr, kraftvoll holten seine Arme und Beine aus.

„Hör mir zu...“

„Ich muss...“ ;sie räusperte sich.

„Ich muss zu Hause anrufen.“

„Nein, musst du nicht.“

„Wir wurden angegriffen! Und du hast... du hast jemand getötet! Irgendwelche Wesen! Ich will Vater...“

„Das ist eine Privatangelegenheit! Die Leute deines Vaters können dich nicht schützen. Ich schon!“

„Das glaubst du doch wohl selbst nicht!“ ,fauchte sie, blieb aber stehen.

Sie wollte in ihrer Jackentasche nach ihrem Hausschlüssel greifen und schnell nach Hause fliegen. Und stellte fest, das der Anorak weg war.

Rhage fluchte, kurz und heftig.

„Du hast im Kampf deine Jacke verloren, stimmt`s?“

Er sah sich um.

„Hör zu, Zabrinah. Du musst mit mir kommen.“

„Ich bin doch nicht völlig bescheuert!“

Sie wollte wieder zurückweichen, doch Rhage machte einen Satz nach vorne und versperrte ihr den Weg. Er hielt ihre Arme fest.

„Lass mich los, oder ich breche dir die Finger!“

„Dein Leben ist in Gefahr, aber ich kann dich beschützen. Vertrau mir.“

„Ich kenne dich gar nicht!“

„Doch, das tust du!“

„Klar, du hast recht. Du siehst gut aus, also kannst du unmöglich ein böses Herz haben.“

Er machte eine heftige Geste in Richtung des Parks.

„Ich habe dich dort draußen gerettet! Du wärst jetzt nicht mehr am Leben, wenn ich nicht da gewesen wäre!“

„Wenn ich nicht in deiner Obhut gewesen wäre, hätten Vaters Leute meine Energie unter Beobachtung und hätten rechtzeitig eingegriffen!“ ,grollte sie und versuchte sich von ihm loszureißen.

„Lass mich endlich los!“

„Ich will das nicht tun.“ ,murmelte er.

„Ehrlich nicht.“

„Was tun?“

Er fühlte einen Schmerz in ihrem Geist, als er ihre mentalen Schilde durchbrach und plötzlich wusste sie nicht mehr, weswegen sie eigentlich so aus dem Häuschen war.

Rhage stand dicht vor Zabrinah und sah ihr in die Augen. Er war Herr über ihren Geist und ihr Erinnerungsvermögen und er ermahnte sich, es zu Ende zu bringen. Sich einfach aus ihrem Gedächtnis zu wischen.

Und wie sollte das bitte schön funktionieren?

Er hatte mindestens einen, wenn nicht sogar zwei Lesser im Park am Leben gelassen, als er ihr nachgerannt war. Wenn diese Dreckskerle sich ihre Jacke geschnappt hatten, wovon er ausgehen musste, würde sie von nun an im Fadenkreuz stehen. Die Gesellschaft der Lesser entführte inzwischen schon Vampire, die absolut nichts über die Bruderschaft wussten, sie aber war mit ihm gesehen worden.

Doch was zum Teufel sollte er denn jetzt machen?

Er konnte sie doch nicht alleine in ihrem Alltag entlassen, sie weiter in diesem großen Anwesen wohnen lassen, weil ihre Adresse sicherlich auf dem Führerschein zu finden war. Das wäre also der erste Ort, den die Lesser aufsuchen würden. Sie in ein Hotel bringen, war auch keine Option, denn er konnte nicht sicher sein, dass sie dort bliebe:

Sie würde nicht verstehen, warum sie nicht nach Hause durfte, denn sie erinnerte sich ja nicht mehr an den Überfall.

Und ihre Leute würden früher oder später anfangen nach ihr zu suchen.

Am liebsten hätte er sie mit zu sich genommen, zumindest bis er sich überlegt hatte, wie er mit dieser Scheißsituation umgehen sollte. Das Blöde war nur, dass früher oder später jemand bemerken würde, dass sie sich in seinem Zimmer aufhalten würde. Und das verhieß für alle Beteiligten Ärger. Selbst wenn Thors Befehl, ihre Erinnerungen zu löschen, aufgehoben wurde...

Menschen waren in ihrer Welt streng verboten. Ihre Anwesenheit war gewöhnlich zu gefährlich. Das letzte, was die Bruderschaft gebrauchen konnte, war, dass Homo sapiens von der Existenz der Vampire und ihrem geheimen Krieg gegen die Lesser Wind bekamen.

Auch wenn Zabrinah nur zur Hälfte ein Mensch war. Doch genau genommen, machte diese Kleinigkeit alles nur noch komplizierter....

Denn, er wusste noch immer nicht so recht, was es mit diesen Saiyajin auf sich hatte.Was eine weitere unkalkulierbare Gefahr für die Vampire sein könnte. Denn sie wussten von ihm.

Schön und gut, aber er war verantwortlich für Zabrinahs Leben. Und Regeln waren dazu da, gebrochen zu werden.

Vielleicht konnte er Wrath dazu überreden, sie aufzunehmen. Wraths Shellan war selbst ein halber Mensch, und seit die beiden zusammen gefunden hatten, war der Blinde König merklich weicher geworden, wenn es um das Thema Frauen ging.

Und selbst Thor konnte sich nicht über den König hinwegsetzen.

Niemand konnte das.

Trotzdem musste Zabrinah für die Zeit, in der Rhage versuchte, die Angelegenheit zu klären, in Sicherheit gebracht werden.

Er dachte an das riesige Anwesen ihres Vaters. Es lag sehr abseits, was bedeutete, dass er sie dort ohne großes Aufsehen verteidigen konnte, falls es nötig wurde. Und er hatte genug Waffen im Auto. Er konnte sie dorthin bringen, sie notfalls beschützen und in der Zeit Wrath anrufen und sich mit ihrem Vater auseinandersetzen.

Rhage gab ihren Verstand wieder frei und schnitt den Faden ihrer Erinnerung an dem Punkt ab, als sie aus dem Auto gestiegen waren. Sie würde sich nicht mal mehr an ihre Küsse erinnern.

Was alles in allem eine gute Sache war. Verdammt. Er hatte es zu weit getrieben, war zu schnell vorgegangen und hatte sich dabei selbst fast in den Abgrund gerissen.

Als sein Mund und seine Hände sie gestreichelt hatten, war das Innere Summen zu einem Kreischen angestiegen. Besonders stark war es, als sie seine Hand zwischen die Oberschenkel gelegt hatte.

„Rhage?“

Verwirrt sah Zabrinah zu ihm auf.

„Was ist los?“

Er fühlte sich furchtbar, als er in ihre aufgerissenen Augen blickte und die Bilder in ihrem Kopf endgültig vergrub. Er hatte schon Erinnerungen aus dem Gedächtnis unzähliger Frauen gelöscht und niemals auch nur einen zweiten Gedanken daran verschwendet. Aber bei Zabrinah war es was anderes. Es fühlte sich an, als würde er sie betrügen.

Er fuhr sich mit der Hand durchs Haar. Am liebsten hätte er sich ein paar Strähnen heraus gerissen.

„Du möchtest also lieber das Essen ausfallen lassen und zu dir fahren? Von mir aus gern. Ich könnte auch ein bisschen Ruhe vertragen.“

„In Ordnung, aber... ich habe das Gefühl, wir müssten noch etwas anderes erledigen.“

Sie sah an sich herab und wischte sich das Gras und den Schmutz von der Hose.

„Obwohl... so wie ich aussehe, sollte ich mich ohnehin nicht in der Öffentlichkeit zeigen... Doch woher kommt denn das alles?... Moment mal? Wo ist denn mein Anorak?“

„Vielleicht hast du ihn im Auto gelassen?“

„Nein, ich... verdammter Shit...“

Sie begann unkontrolliert zu zittern, ihr Atem ging schneller und flach.

„Rhage, es tut mir leid... ich muss... Ich muss... Verdammt.“

Es war das Adrenalin, das noch immer durch ihre Adern schoss. Ihr Kopf war ruhig, aber ihr Körper schwamm noch immer zwischen Kampf- und Verteidigungsmodus.

„Komm her.“ ,sagte er und zog sie zu sich.

„Ich halte dich, bis es vorbei ist.“

Während er sie leise vor sich hin murmelnd beruhigte, hielt er ihre Hände vor seiner Brust fest, damit sie nicht noch zufällig den verbleibenden Dolch unter seinem Arm oder die 9-Millimeter-Beretta in seinem Hosenbund ertastete. Seine Augen scannten ununterbrochen die Gegend, suchten die Schatten des Parks zur Rechten und das Restaurant zur Linken ab. Er wollte unbedingt endlich ins Auto steigen.

„Das ist mir so peinlich...“ ,nuschelte sie an seiner Brust.

„Mir ist so etwas noch nie passiert.“

„Mach dir darüber keine Sorgen.“

Als sie aufhörte zu zittern, rückte er ab.

„Lass uns fahren.“

Rasch schob er sie zu seinem Auto und war erst zufrieden, als er den Gang einlegte und von dem Parkplatz herunter fuhr.

Zabrinah sah sich im Auto um.

„Mist. Hier ist meine Jacke auch nicht. Ich muss sie zu Hause in meinem Zimmer gelassen haben. Ich bin heute so was von neben der Spur.“

Sie lehnte sich im Sitz zurück und suchte in ihren Hosentaschen.

„Ich hab noch nicht einmal meinen Schlüssel dabei!“

„Ist denn jemand bei dir zu Hause?“

„Ja, es ist immer jemand da...“

Die Rückfahrt war schnell und ereignislos.. Als er die Auffahrt hochfuhr und in einer Lücke zwischen zwei teuren Autos parkte, verbarg Zabrinah ein Gähnen und wollte die Autotür aufmachen. Er legte seine Hand auf ihren Arm.

„Lass mich den Gentleman spielen und das für dich übernehmen.“

Sie lächelte und senkte den Blick, als wäre sie nicht daran gewöhnt, von Männern hofiert zu werden.

Rhage stieg aus. Er schnüffelte in die Luft und suchte die Dunkelheit rings um sie herum mit den Augen ab.

Nichts.

Einfach nichts.

Auf der Seite der Beifahrertür blieb er erneut stehen. Alles war still, keiner seiner hochempfindlichen Sinne meldete irgendeine Gefahr....

Unterschlupf

Kapitel 10 Unterschlupf
 

Seine schwarzen Opale beobachteten jede kleinste Bewegung unterhalb von seinem Fenster. Fest hatte er die Hände zu Fäusten geballt, ein Knurren vibrierte in seiner Kehle. Nur mit Mühe schaffte er es, dass seine Energie nicht aufwallte.

„Was soll ich bloß mit ihm anstellen?“ ,wisperte Vegeta leise murmelnd zu sich selbst.

Starke Arme schlangen sich um seine Taille, weiche Lippen liebkosten seinen freien Hals.

„Was sollst du mit wem anstellen?“ ,fragte Goku in einem ebenso leisen Ton an sein Ohr.

Doch der Angesprochene antwortete nicht, sondern ließ sich an den mächtigen, trainierten Körper hinter sich sinken.

„Dieser Kerl, es gefällt mir nicht, dass er hier ist....“ ,sprach er nun doch nach wenigen Minuten der stillen Vertrautheit zwischen ihnen.

„Er ist keiner von uns, er gehört hier nicht hin.“

Die Arme zogen ihn noch etwas mehr an den hinter ihm stehenden Saiyajin.

„Da ist nichts, was mir missfallen sollte.“ ,sprach Goku leise an die warme Haut.

„Hast du keine Augen im Kopf? Ich will nicht, dass er hier ist... dass er bei ihr ist!“ ,knurrte der kleinere Saiyajin wütend.

Son-Goku hob nun auch seinen Kopf. Betrachtete seine Tochter, welche mit ihrem Date sprach und nun anscheinend einen kleinen Übungskampf auf dem großen Vorplatz des Anwesens begannen.

„Geta... ich kann sie genauso gut sehen wie du. Bitte, gib ihm eine Chance, okay?“

„Das ist doch...“ ,brauste Vegeta sofort auf, doch sein Gefährte unterbrach ich ruhig.

„Sie sind hier. Unter Beobachtung von jedem einzelnen unserer Leute.... Und außerdem tut er ihr gut... Geta, ich bitte dich ein weiteres Mal. Verbau unserer Tochter diese Chance nicht, bitte!“

Er spürte das tiefe Brummen im Brustkorb seines Gefährten, dann mit einem Mal, ließ sich Vegeta gegen ihn sinken, ließ all seine Muskeln in einer stillen Resignation locker.

„Du weißt, wen ich mir als erstes vorknöpfe, sollte er sie verletzen...“ ,knurrte er nur noch leise und Goku schmunzelte. Küsste sachte die Bindungsnarbe in der Halsbeuge seines Partners.

„Ich weiß. Und ich werde bereit sein.“

Kurz ließ er seine schwarzen Opale hinunter zum Vorplatz wandern, betrachtete das Bild, welches sich ihm bot.

„Kommst du trainieren, mein geliebter Prinz?“

„Hmh.“
 

 Stunden später, im Morgengrauen

 

 

Schnell atmend wischte sich Rhage mit der Hand über die schweißnasse Stirn. Erstaunt blickte er zu der jungen Frau, welche nicht weniger außer Atem war, ihn aber dennoch herausfordernd an funkelte. Sie waren vor vier Stunden von ihrer zweiten gemeinsamen Verabredung wieder zu dem Anwesen, welches ihrem Vater zu gehören schien, gekommen. Sie war neugierig gewesen und hatte ihn etliche Zeit genervt, bis er einem kleinen Trainingskampf zugestimmt hatte. Welcher sich zu dieser vierstündigen Kampfsession ausgeweitet hatte. Der Vampir war mehr als erstaunt von ihrer Kraft, Schnelligkeit und Ausdauer, galt er unter seinem Volk als der stärkste. Hatte er sich eigentlich zurückhalten und Rücksicht nehmen wollen, war sie immerhin eine Frau, so hatte Zabrinah ihm dazu keine Chance gelassen. Und somit hatte nicht nur er Schrammen und Hämatome erhalten. Noch einmal blickte Rhage zu der Frau, ehe er sein Handy herausholte und beim Blick auf die Uhr erstarrte.

Verflucht....

Auch wenn er sein Auto hier stehen ließ und sich materialisierte würde er es nicht rechtzeitig vor Sonnenaufgang ins sichere Anwesen der Bruderschaft schaffen. Und selbst wenn, er würde sie unter den derzeitigen Umständen nicht ohne seinen Schutz hier lassen.

Verflucht noch eins, er hatte ein verdammt großes Problem und das vergrößerte sich binnen Sekunden, als sich die große Eingangstür öffnete und Zabrinahs Vater heraustrat. Prima, der Saiyajin war bestimmt nicht sonderlich erfreut zu sehen, wie er seine Tochter zugerichtet hatte. Doch zu seinem erstaunen blickte der schwarzhaarige Mann kurz zu Zabrinah, von ihr zum Himmel und dann zu ihm.

„Ich vermute, du schaffst es nicht rechtzeitig vor Sonnenaufgang nach Hause?“

Rhage seufzte, schüttelte dann verneinend mit dem Kopf.

„Na kommt schon rein, euren Trainingskampf könnt ihr auch drinnen weiterführen.“

Sofort erhellte sich Zabrinahs Gesichtszüge, wusste sie haargenau, das diese Einladung ein kleines Friedensangebot an den Vampirkrieger war. Schnellen Schrittes war sie bei ihrem Vater, legte kurz ihre Arme um seinen kräftigen Nacken und drückte einen flüchtigen Kuss auf dessen Wange. Das unzufriedene Murren brachte sie kurz zum auflachen, ließ dann aber wieder ihren Vater los und blickte auffordernd zu dem blonden Vampir, ehe sie in die Eingangshalle hinein ging. Zögerlich folgte er ihr, nickte dem Saiyajin im vorbei gehen noch mal zu, ehe sich eine kräftige Hand um seinen Oberarm schloss und er in das unzufriedene Gesicht ihres Vaters blickte.

Verdammt noch mal, diese kalten, schwarzen Augen ließen ihm wieder einen Schauer durch die Wirbelsäule fahren, und das, obwohl er einen solchen Blick von Zsadist kannte...

Doch instinktiv wusste er, dass sein Bruder fast mit einer Schmusekatze zu vergleichen war, im Gegensatz zu diesem vergleichbaren kleinen Mann vor ihm.

Und noch etwas fiel auf. Zsadist's Augen waren zwar kalt, aber tot, vollkommen leblos. Diese pechschwarzen Opale hier waren zwar ebenfalls kalt, dennoch loderte ein eisiges Inferno in ihnen.

„Du kannst diesen Tag hier verbringen, Vampir. Solltest du aber etwas tun, was mir gegen den Strich geht, schmeiß ich dich eigenhändig hier raus, egal ob außerhalb dieser Mauern strahlender Sonnenschein oder finstere Nacht herrscht, verstanden?“

„Tát`ko, bitte!“

„Alles in Ordnung, Zabrinah...“ ,sprach Rhage in ihre Richtung.

„Mein Name ist Rhage... Und ich denke nicht, das es soweit kommen wird.“

Kurz blitzte es gefährlich in Vegetas dunklen Augen auf, ein tiefes Knurren vibrierte in seinem Brustkorb.

„Du bist weder in der Position, noch in der körperlichen Verfassung, um mich herauszufordern, Schwachmat. Ich wiederhole mich nur ungern... ein noch so kleiner Fehltritt deinerseits, und nicht nur euer Arrangement, sondern auch dein Leben ist sofort beendet, hast du verstanden?“

Ein kleines, bösartiges Lächeln erschien auf Vegetas Lippen, als er durch seine Hand das leichte Beben des mächtigen Körpers vor ihm spürte. Genüsslich atmete er den Duft der Angst ein.

Auch wenn Rhage es anscheinend nicht bewusst wahrgenommen hatte, doch sein Unterbewusstsein, seine Instinkte hatten das kurze Ansteigen der Kraft des Saiyajin registriert. Schlagartig war ihm seine enorme Unterlegenheit klar geworden und mit dieser stellte er sich die Frage, wie ein einzelnes Wesen eine solche enorme Macht in sich beherbergen konnte.

In Anbetracht dieser unermesslichen Kraft seines Gegenübers nickte er schnell und sprach im sachlichen Ton:

„Mir liegt es fern, ihr etwas anzutun oder dir gegenüber negativ aufzufallen.“

„Was für ein schneller Sinneswandel! Wie erstaunlich...“ ,höhnte der Saiyajin schon fast und entließ ihn nun endlich aus dem stahlharten Griff.

Es dauerte einen ganzen Moment, den Rhage brauchte, um sich wieder zu fassen, damit er seinen Weg in das Gebäude fortsetzen konnte und blieb wenige Meter später wie angewurzelt stehen. Skeptisch betrachtete er das Innere des Gebäudes. Hatte der Aufbau doch verblüffend große Ähnlichkeit mit dem Anwesen, was die Bruderschaft der Black Dagger bewohnte.

Die Eingangshalle war groß, allerdings kleiner als ihre, ebenso die Treppe hinauf in den ersten Stock, der Boden, die verschiedenen abgehenden Türen waren fast eins zu eins wie in ihrem Anwesen. Das war mehr als gruselig. Sich noch immer verwundert umsehend wurde er von Vegeta überholt, der ihn aus unergründlichen schwarzen Opalen musterte, seiner Tochter noch einmal kurz zu nickte und dann im Billardzimmer verschwand. Zabrinah spürte dort neben Tales auch Kakarott und Danas Aura. Wahrscheinlich war wieder ein Billardspiel zeitlich völlig entgleist, weswegen die vier Saiyajin noch wach waren. Oder es lag an der Anwesenheit des Vampirs.

„Hey! Kommst du mit?“

Ihre Worte rissen ihn aus der Betrachtung.

„Was hast du vor?“

„Ich habe auf Training keine Lust mehr.... Im ersten Stock befindet sich mein Zimmer, da ist auch ein integriertes Badezimmer. Eine Dusche würde jedem von uns beiden gut tun.“

Zögerlich setzte sich der Vampir in Bewegung und folgte Zabrinah hinauf in den ersten Stock. Er war froh, als er keine Statuen auf dem Korridor des ersten Stocks erkennen konnte. Überhaupt sah es ab hier völlig anders aus, als bei ihm zu Hause und im Stillen dankte er der Jungfrau der Schrift dafür.

Die Tatsache, das es fünf Uhr morgens war, half keinem über den Weg zu laufen.

Warum auch?

Wenn man keine Probleme mit dem Sonnenlicht hatte, brauchte man auch kein Nachtleben führen. Nervös ließ er seine blauen Augen von Zabrinah weg zu der riesigen Fensterfront am Ende des Flures wandern. Hoffte Rhage, das in ihrem Zimmer blickdichte Rollläden oder zumindest dicke Gardinen vorhanden waren. Ansonsten war dieses Haus hier ganz und gar nicht für Vampire ausgestattet. Mit etwas Abstand blieb er hinter ihr stehen, als sie ihrerseits stehen blieb und eine der vielen Türen öffnete. Sofort nachdem sie ihr Zimmer betreten hatte schritt Zabrinah zur gegenüberliegenden Wand und betätigte den Schalter für die Rollläden.

An der Wand blieb sie unschlüssig stehen, blickte durch das Zimmer, dann zu ihm. Die Stille war unangenehm, sie hatte das Gefühl was sagen zu müssen. Kurz räusperte sie sich.

„Rhage... Danke für heute Abend. Ich meine, dass du so flexibel warst.“

Er fluchte innerlich. Sie sollte ihm lieber eine knallen, statt dankbar zu sein. Er war schuld, dass sie beinah im Park umgebracht worden wäre. Und nun war sie eine Zielscheibe für die Lesser. Und wenn sie nur einen Bruchteil von dem ahnen würde, was er mit ihrem Körper anstellen wollte, würde sie sich wahrscheinlich im Bad einschließen und die Tür nie wieder öffnen.

„Es ist okay, weißt du?“

„Was denn?“

„Mir ist klar, dass du nur mit mir befreundet sein willst.“

Befreundet?

Sie lachte verkrampft.

„Du sollst nur wissen, dass ich den Kuss hier vorm dem Anwesen nicht falsch verstanden habe. Ich weiß, das war nicht... du weißt schon. Jedenfalls brauchst du dir keine Sorgen zu machen, dass ich das in den falschen Hals kriege oder so etwas.“

„Warum denkst du, dass ich mir darüber Sorgen mache?“

„Du stehst angespannt wie ein Flitzbogen in der Nähe der Tür. Als hättest du Angst, ich könnte dich bespringen.“

Er hörte draußen ein ihm unbekanntes Geräusch und sein Blick schoss zum Fenster, doch aufgrund der herunter gelassenen Rollladen konnte er nichts erkennen. Verfluchter Mist!

„Ich wollte dich nicht verlegen machen.“ sprach sie schnell aus.

„Ich wollte dich nur.... beruhigen.“

„Zabrinah, ich weiß nicht, was ich sagen soll.“

Denn die Wahrheit würde sie zu Tode erschrecken. Und er hatte ihr schon genug Lügen aufgetischt.

„Du brauchst nichts zu sagen. Ich hätte am besten gar nicht damit anfangen sollen. Eigentlich wollte ich nur sagen, ich bin froh, dass du hier bist. Als Freund. Und die Fahrt in deinem Auto hat mir wirklich sehr gut gefallen und es macht Spaß, einfach mit dir zusammen zu sein. Mehr brauche ich nicht von dir, ehrlich. Du bist ein echt guter Kumpel.“

Rhage sog hörbar die Luft ein. In seinem gesamten Leben als Erwachsener hatte ihn noch nie eine Frau als Freund bezeichnet. Oder seine Gesellschaft aus einem anderen Grund als Sex gesucht.

In der alten Sprache flüsterte er:

„Die Worte versagen mir den Dienst, meine Angebetet. Denn kein Laut aus meinem Mund kann deiner würdig sein.“

Zabrinah blickte ihn fassungslos an. Ihr Verstand wiederholten die Worte noch einmal, was einen großen Kloß in ihrer Kehle verursachte. So viel zum Thema, sie hätte sich in der Gasse hinterm Screamers verhört. Langsam schloss sie die Augen, atmete drei mal konzentriert ein und aus, bemühte sich um ein normales Verhalten.

„Was für eine Sprache war das?“ ,wisperte sie.

„Die Sprache meiner Kindheit.“

Ihr Augen verengten sich ein wenig.

„Und was hast du gesagt?“

„Ich bin auch gern mit dir zusammen.“

Sie zwang sich ein Lächeln auf die Lippen in Anbetracht der Situation. Sie ließ ihren Blick zu der angelehnten Badezimmertür gleiten.

„Nach dem kleinen Training sollten wir uns vielleicht... etwas frisch machen.... Also... Du oder ich zuerst?“

Kurz musste er überlegen, was sie meinte, winkte dann aber ab. Sie konnte sich gerne zuerst unter die Dusche stellen. Schultern zuckend lief sie dann zum großen Kleiderschrank an der rechten Wandseite, holte sich Shorts und ein T-Shirt heraus.

„Wenn du was brauchst...“

Sie deutete an eine Art Wandtelefon neben der Tür, welche auf den Flur hinaus führte.

„Über die Sprechanlage erreichst du unsere Dreihnohnen. Ansonsten ist in dem kleinen Kühlschrank bei der Couch da vorne Bier...“

Rhage blickte erst zu dem Telefon neben der Tür, dann zu der Minibar bei der Büroecke mit einem Stuhl und einem großen, dunkel hölzernen Schreibtisch, schüttelte den Kopf.

„Ich trinke kein Bier.“

Zabrinah zuckte wieder die Schultern.

„Müsste auch noch Whisky und Wodka drinnen sein.“

„Ich trinke überhaupt keinen Alkohol.“

„Ähm...eine Flasche Wasser müsste auch noch drin stehen. Entschuldige aber, ich bin wirklich nicht die beste Gastgeberin... Ich...“

Kurz strich sie sich verlegen über die Haare.

„Du musst wissen, mein Vater hat einen sehr starken Beschützerinstinkt.... deswegen hatte ich hier noch nie im Anwesen männlichen Besuch. Das er deine Anwesenheit toleriert, ist schon sehr erstaunlich.“

Schnell wand sie sich ab und verschwand im Bad, wo sie sich direkt unter die Dusche stellte. Flucht war nach dem Geständnis, das einzige, war ihr in den Sinn kam. Flucht und Abstand.

Er blickte hinter ihr her auf die geschlossene Tür. Auch wenn er noch immer kampfbereit war und aufs Äußerste angespannt, gelang es ihr doch problemlos, ihn umzuhauen. Die Tatsache, dass noch kein Mann einen Fuß in ihr Zimmer gesetzt hatte, entzückte ihn so sehr, dass seine Brust schier zerspringen wollte.

Rhage blieb unschlüssig im Zimmer stehen, prägte sich jedes Detail in diesem Raum ein, für den Fall der Fälle. Traute er dem Frieden nicht so ganz. Doch ihm blieb nichts anderes übrig, draußen ging die Sonne auf, also war er in diesem Zimmer für die nächsten Stunden des Tages gefangen.

Skeptisch blickte er über die Inneneinrichtung. Entweder legte sie als Frau nicht viel wert auf irgendwelche Besitztümer oder es war ihrer Rasse eigen. Außer einem großen Bett, einen Kleiderschrank, einer Kommode und einem Schreibtisch mit einem PC drauf war nichts weiteres in diesem Raum vorhanden. Ein seufzen verließ seine Lippen. Zwar konnte er hier duschen, nur musste er dann wieder in seine verschwitzten Sachen rein. Wollte er sie unter keinen Umständen zu seinem Auto schicken und sie bitten aus dem Kofferraum seinen Seesack zu holen, wo er Waffen und Wechselkleidung drin hatte. Und ein weiteres Problem ergab sich....

An sich würde es ihn nicht stören, doch die anscheinend unumgängliche Tatsache mit ihr in einem Bett schlafen zu müssen änderte das doch massiv. Er konnte nicht die Hand ins Feuer legen, das er sich unter Kontrolle hatte, wenn sie neben ihm lag. Und das Summen und Kribbeln in seinen Muskeln und Knochen, unter seiner Haut, in ihrer Anwesenheit, machte das ganze Unterfangen keineswegs besser.

Verflucht...

Wenn die Bestie aus ihm herausbrechen würde, könnte er sie verletzten...

Und ihre Leute würden ihn samt der Bestie in Stücke reißen. Also musste er wohl oder übel mit dem Fußboden vorlieb nehmen.

Wobei ihm jetzt erst auffiel, als er in sich hinein horchte, dass das Summen in seinem Inneren wesentlich besser war, als im Restaurant, auf dem Parkplatz oder außerhalb dieser Mauern. Seltsam. Aber nichts, worüber er sich jetzt und hier den Kopf zerbrechen wollte.

Seine blauen Augen richteten sich sofort auf sie, als Zabrinah aus dem Bad trat. Ohne auf ihn zu achten, trocknete sie sich weiter die Haare ab und nahm die auf einem der beiden Nachttischschränkchen stehende Wasserflasche. Gierig nahm sie einige tiefe Schlucke. Drehte sich aufgrund der Stille zu ihm um. Sah in sein auf einmal blasses Gesicht. Konnte erkennen, wie seine weit aufgerissenen blauen Augen fasziniert, überrascht etwas hinter ihrem Rücken fixierten. Frustriert seufzte sie auf, als ihr in den Sinn kam, was er da so ungläubig betrachtete. Missmutig schlang sie ihren braun bepelzten Schweif um die Hüfte und zog ihr T-Shirt drüber.

„Der Schweif ist für mein Volk völlig normal.“ fauchte sie und verschränkte die Arme vor der Brust.

Rhage blinzelte, öffnete den Mund, wusste aber nicht, was er dazu sagen sollte, also schloss er ihn wieder und blickte sie weiterhin fasziniert an.

„Ich kann in einem anderen Zimmer schlafen, wenn er dich so anwidert.“ ,murrte Zabrinah, als er sie noch immer sprachlos anstarrte.

Diese Worte schienen ihn aus der Starre gerissen zu haben, denn mit einem gewisperten „Entschuldigung. Ich bin nur etwas überrascht.“ wandte er den Blick ab.

Einmal tief durchatmend stellte sie die Wasserflasche wieder zurück und keuchte erschrocken auf, als der Vampir auf einmal vor ihr stand. Eine solche Schnelligkeit hatte sie ihm wirklich nicht zugetraut.

„Darf ich?“ ,flüsterte er fast und sie brauchte nicht zu überlegen um zu wissen, was er meinte.

Kurz zögerte sie, ehe sie ihr T-Shirt anhob und ihm einen Blick auf ihren Schweif und auf ihren flachen, durchtrainierten Bauch gestattete. Sachte, beinahe zaghaft fuhr er mit den Fingerspitzen seiner rechten Hand durch das braune Fell, zog sie sofort zurück, als sie sichtbar zusammenzuckte.

„Tut mir leid...“

„Schon okay...“ wisperte sie.

War ihre Reaktion rein instinktiv gewesen. Zwar hatte sie ihr braunes Anhängsel Gewissenhaft trainiert, doch bei seiner Kraft konnte er ihr dort dennoch erhebliche Verletzungen zufügen. Kurz atmete sie zittrig einmal durch, ehe sie ihren Schweif von der Hüfte wickelte und ihm in die Hand legte, nicht ohne das ihr ein Schauer durch die Wirbelsäule jagte. Vorsichtig fuhren seine Finger erneut durch ihr Fell, seine wunderschönen blauen Augen zeigten neben Neugierde und der Faszination auch Bewunderung, die sie irritierte.

„Du bist so anders...“ murmelte er kaum hörbar.

„Ich bin zur Hälfte Saiyajin...“

Weiter kam sie nicht, denn er hatte seine blauen Augen weg von ihrem Markenzeichen zur ihrem Gesicht gerichtet und sah sie beinahe Ehrfürchtig an.

Ein weiteres Mal ließ er seine Finger sachte über das braune Fell streichen.

***„Andersartigkeit stört dich wohl nicht?“ ,murmelte er.

„Nein. Ich bin damit aufgewachsen.“

„Das ist gut.***

Nun verstand er ihre Antwort bei ihrem ersten Treffen. Doch das ihre Worte in Wahrheit eine solche Tragweite hatten, damit hatte er nicht gerechnet. Klar, ihm war ihr anderer Geruch aufgefallen, der bei den anderen Saiyajin noch sehr viel ausgeprägter war und er hatte bei Tales die Fangzähne gesehen. Doch er war in dem Glauben gewesen, dass dies auch schon die einzigen Unterschiede zu den Menschen waren. Womit er definitiv falsch gelegen hatte.

Zabrinah schluckte. Wusste sie nicht auf seinen Blick zu reagieren. So hatte sie noch nie jemand angesehen. Stattdessen, warum auch immer, wickelte sie ihr Markenzeichen um sein Handgelenk, verursachte daraufhin bei beiden eine Gänsehaut. Ein Schauer durchlief ihren Körper kurz. Ein weiterer Schauer durchlief ihren Körper, als er sich kurz über die perfekt geformte Lippen leckte.

»Verdammt. Scheiß drauf, auf das langsam angehen lassen.« ,fluchte Zabrinah gedanklich.

Sie stellte sich auf die Zehenspitzen, zog ihn am Nacken hinunter und küsste ihn verlangend. Und es war als wenn der Damm brach. Bei ihr ebenso wie bei ihm. Eng wurde sie von seinen starken Armen an seinen muskulösen Körper gedrückt, ein erregtes Keuchen verließ ihre Lippen, als sich seine Zunge dominierend in ihren Mund schob, ihr Gegenstück aufsuchte und zu einem Duell herausforderte. Verlangend drückte sie sich ihm entgegen, spürte wie seine Hände unter ihr Shirt schlüpften und ihre nackte Haut streichelten. Knurrend beendete sie den Kuss, wollte gerade die Knöpfe seiner Anzugjacke öffnen, wurde aber von seiner Hand an den Handgelenken gefasst und festgehalten.

Kurz blickte sie zu ihm hoch in das ebenmäßige, perfekte Gesicht, welches ihr interessiert, prüfend anblickte, wollte einige Worte des Protestes sagen, doch diese wurden von seinen Lippen verschluckt. Wieder machte sich seine Zunge über ihren Mund her, stachelte ihre zu einem Duelle an, nur kurz unterbrochen, als er ihr das Shirt über den Kopf streifte. Ein Schauer der Erregung lief durch ihren Körper, als ein tiefes Knurren seinen massigen Brustkorb vibrieren ließ, er sie mit seinem Körper zum Bett drängte und sie dort auf dem Rücken positionierte.

Doch plötzlich hielt er inne, keuchte entsetzt auf. Siedend heiß fielen ihr ihre ganzen Narben auf ihrem Körper sein.

Narben, welche Zeugen waren, das ihr Körper leider weniger Saiyajin war, als der ihrer Mitbewohner in diesem Anwesen.

Narben, welche Beweise waren, dass sie sich in der Vergangenheit mehr als einmal schwer verletzt hatte, weil sie damals ja unbedingt mit den anderen Kindern und Jugendlichen im Kampf und Training mithalten wollte.

Narben, die zeigten, das sie mehr als einmal im OP und auf der Intensiv gelegen und um ihr Leben gekämpft hatte.

Das musste für jemanden wie ihn verstörend sein und sie dachte an die sexy Frauen, die so auf ihn abgefahren waren. Leichte Übelkeit kroch ihre Kehle hoch und schnell griff sie nach der Tagesdecke und bedeckte ihren freien Oberkörper damit.

„Oh nein, Zabrinah. Bitte nicht.“

„Ich bin nicht das, woran du gewöhnt ist.“

Er nahm ihre Hände und küsste sie.

„Ich bin nicht... schön.“ wisperte sie leise.

Er ignorierte ihre Worte. Dann zupfte er an der Tagesdecke.

„Lass mich dich ansehen.“

Sie wandte den Kopf ab, als er ihr die Decke abnahm. Ihre nackten Brüste hoben und senkten sich, als er sie betrachtete.

„Woher hast du die Narben?“ ,flüsterte er, ehe er seinen Kopf senkte und mit den Lippen über ihren Hals fuhr, wo die leichte Narbe von dem Luftröhrenschnitt zu sehen war.

Sie schloss die Augen, als ihr Körper begann unter seinen Berührungen zu erbeben.

„Ich... Die Narben sind von Kämpfen mit unseren Gegnern oder vom Training... oder. Verdammt! du musst wissen... ich war zweimal klinisch tot. Einmal haben meine Brüder und ich beim Training der Trainingsraum so demoliert und instabil gemacht, das er eingebrochen ist und uns unter seinen Trümmern begraben hat. Auf dem OP-Tisch haben meine Vitalzeichen versagt. Das zweite Mal durch eine schwere Verletzung in einem Kampf gegen eine Gruppe von Dämonen. Ich weiß nicht, wo ich beide Male war... es war nicht der Himmel, wie ihn die Menschen bezeichnen, mit Wolken und Engeln, es war eher ein weißes Licht, warm und angenehm.“

Traurig lachte sie leicht auf.

„Ich wollte trotzdem nicht da bleiben, obwohl es sich so gut angefühlt hatte. Ich weiß nicht, warum ich zurück gekommen bin...“

Zabrinah errötete, weil es ihr peinlich war, was sie da gerade Preis gegeben hatte und wandte wieder den Blick zur Decke.

„Du warst im Schleier.“ ,murmelte er ehrfürchtig.

„Im was?“

„Im Schleier... Zumindest nennen wir es so.“

Sie schüttelte den Kopf. Zabrinah war eindeutig nicht gewillt, weiter über dieses Thema zu reden. Als es eine ganze Weile still war und er sich absolut nicht rührte, blickte sie ihn an.

„Warum siehst du mich so an?“

„Du bist ein Wanderer.“ ,gab er zurück.

Er hatte das Gefühl, aufstehen und sich vor ihr verneigen zu müssen, wie es der Brauch war.

„Ein Wanderer?“

„Jemand, der auf der anderen Seite war und zurückgekehrt ist. Bei meinem Volk, ist das eine Ehrenbezeichnung.“

Das Klingeln eines Handys ließ ihr beiden Köpfe herumwirbeln. Das Geräusch kam aus seiner Jackentasche.

Er stand auf, suchte in der Jacke nach dem Handy und nahm ab, nachdem er es gefunden hatte.

„Ja?“ bellte er, während er seine Jacke versuchte zusammen zu falten und wieder auf den Boden legte.

„Alles in Ordnung bei dir?“ ,hörte er Thor sagen.

„Und wo zum Henker bist du?“

„Mir geht’s gut. Ich bin nur nicht zu Hause.“

„Ach was. Als du dich nicht mit Butch im Trainingsraum getroffen hast und er dich auch im Haupthaus nicht finden konnte, hat er sich Sorgen gemacht und mich angerufen. Sollen wir dich abholen?“

„Nein. Mir geht es gut da, wo ich bin.“

Zumindest solange, wie er keinen Fehler machte.

„Und wo ist das?“

Als keine Antwort kam, wurde die Stimme des Bruders leiser.

„Rhage, was zum Teufel geht da vor?“

„Ich muss später mit Wrath sprechen.“

Thor fluchte.

„Bist du sicher, dass du nicht abgeholt werden musst? Ich könnte ein paar Doggen mit einer bleigefütterten Decke vorbei schicken.“

„Lass mal, mir geht’s gut.“

Er würde definitiv bei Zabrinah bleiben.

„Bis dann.“

„Rhage....“

Er legte auf und sofort klingelte das Telefon erneut...

Er sah auf dem Display, dass es wieder Thor war, ließ ihn aber auf die Mailbox sprechen. Als er das Gerät auf den Nachttischschrank legte, ließ sein Magen ein lautes Knurren vernehmen.

„Soll ich dir was zu essen machen?“ ,fragte Zabrinah schmunzelnd, nachdem sie sich im Bett aufgerichtet und mit der Decke bedeckt hatte.

Er sah sie einen Moment lang perplex an. Und ermahnte sich dann selbst, dass sie an sich nicht wissen konnte, welche Intimität dieses Angebot für ihn bedeutete. Dennoch, die Vorstellung, dass sie ihn mit von eigener Hand zubereitetem Essen beehren würde, ließ ihm den Atem stocken.

„Schließ deine Augen.“ ,bat er.

Sie zog die Stirn kraus. Doch dann senkte sie die Lider.

Er beugte sich vor und drückte sanft seine Lippen auf ihre. Die blauen Augen wurden verwundert aufgerissen, doch er zog sich zurück, bevor sie es tun konnte.

„Essen wäre wunderbar. Danke.“

 
 

Zabrinah stand am Herd und dachte daran, wie Rhage sie gerade angesehen hatte. Sie verstand nicht, warum es so eine Riesensache für ihn war, ihm ein Frühstück zu servieren, aber er hatte so getan, als würde sie ihm ein unermessliches Geschenk machen. Sie wendete die Omeletts, ging zum Kühlschrank und nahm einen Plastikbehälter mit Obstsalat heraus. Umgefüllt in eine Schüssel sah es ziemlich wenig aus, also schnibbelte sie noch zwei Birnen und eine Banane dazu....

„Seit wann stehst du freiwillig am Herd?“

Zabrinah zuckte erschrocken zusammen, als sie die tiefe Stimme von Tales an ihrem Ohr wahrnahm. Sie erschreckte so sehr, das ihr das Messer abrutschte und sie sich in den Handballen schnitt, lautstark fluchte. Sofort ließ sie es fallen und wollte Richtung Spüle, wurde aber von einer kräftigen Hand aufgehalten.

„Entschuldige...“ ,mit diesen Worten nahm Tales ihre Hand und führt sie zu seinem Mund, um sachte über die tiefe Schnittverletzung zu lecken und die blutende Wunde zu verschließen.

„Schon okay.... danke.“ antwortete sie.

Nach wenigen weiteren Sekunden gab er ihre Hand frei und sie betrachtete die Innenfläche. Von dem Schnitt war noch was zu sehen, aber er hatte aufgehört zu bluten und die Haut begann bereits zu heilen.

„Ich danke dir.“ ,wisperte sie, wandte sich dann wieder dem Essen zu.

„Ich wollte ihm Frühstück machen. Er kann ja nicht hier in die Küche kommen bei Tageslicht.“

„Sicher, das du ihn nicht vergiften willst? Ich meine, du kannst nicht kochen...“

Entrüstet schnaubte sie auf.

„Das sagt gerade der Richtige.... Salat, Sandwich und Omelett mit Toast werde ich ja wohl noch hin bekommen, verdammt noch mal!“

„Hmh. Weißt du, `rinah? Hätte ich das gewusst, dann wäre ich euch ein Reh jagen gegangen... die stehen neuerdings immer im Morgengrauen vorne auf unseren Weiden.“ ,sprach der Saiyajin im Plauderton, setzte dann aber überheblich grinsend nach.

„Der Vampir hätte ein knochiges Vorderbein bekommen, der Rest des Rehs wäre für mich gewesen.“

„Und wer sollte es euch dann zubereiten? Nicht das ich es beim Braten verbrennen lassen oder vergessen hätte.“ ,gab sie leicht schmunzelnd zu bedenken.

„Und außerdem, wenn es mit mir und ihm vielleicht etwas ernstes wird, wäre ich dir... nein jedem in diesem Haus sehr dankbar, wenn ihr ihn nicht so kalt und von oben herab behandeln würdet!“ setzte sie noch warnend hinterher.

Sie wand ihre blauen Augen in Richtung des Saiyajin, als auch nach etlichen Augenblicken keine Antwort kam. Zog skeptisch die Brauen zusammen. Wenn Tales schwieg war immer irgendwas im Busch, und diese Stille von ihm, gepaart mit seinem forschenden Blick, machte sie doch etwas nervös, vor allem in Anbetracht ihrer vorherigen Ansage ihm gegenüber.

Womit sie eindeutig mehrere Grenzen überschritten hatte. Auch wenn sie Vegetas Tochter, die Blutstochter des Kronprinzen des Volkes der Saiyajin war, so war sie doch unbestreitbar zur Hälfte menschlich...

Ein Hybrid, ein Bastard und war somit nach saiyanischen Recht nicht einmal mehr wert, als ein in Ungnade gefallener, schweifloser Unterklassenkrieger. Und Tales stand, aufgrund seiner reinen Blutlinie wegen, sehr weit über ihr. Seine Stellung innerhalb ihres Volkes als Elitekrieger und ranghohes Mitglied der Bruderschaft nicht zu vergessen.

Nervös schluckte die junge Frau den Kloß, welcher sich in ihrer Kehle breit gemacht hatte, hinunter.

Verdammt, genau genommen hatte Tales derzeit niemand anderes als ihren Vater über sich stehen.

Zabrinah trat von einem Fuß auf den anderen, wurde ihr der Blick des Saiyajin langsam aber sicher unangenehm. Wich zurück, als Tales näher an sie heran schritt, seinen Kopf senkte. Irritiert, viel zu verwirrt, um weiter zu handeln, wurde sie gezwungen stehen zu bleiben, als ihr Zurückweichen von der Anrichte gestoppt wurde.

Sie blickte skeptisch fragend zu dem Saiyajin hoch, knurrte leise. Dieser schien unbeeindruckt, seine pechschwarzen Opale unergründlich, als er seinen Kopf weiter senkte, mit seiner Nase an ihrem Hals entlang strich. Ein Schauer durchlief ihren Körper, als sie seine Lippen an ihrem Hals spürte, welche von dort hoch zu ihrem Unterkiefer wanderten, an diesem bis zum Kinn entlangglitten hinauf zu ihrem Mund und er kurz über ihre bebende Unterlippe leckte. Knurrte leise in seiner Kehle, nach dem er anscheinend den Geschmack analysiert hatte. Beugte er sich weiter zu ihrem Ohr.

„Wenn er dir das Herz bricht, dann breche ich ihm jeden einzelnen verdammten Knochen in seinem Körper und ziehe ihm anschließend langsam die Haut ab.“

War sie nicht eh schon völlig perplex von dem seltsamen Verhalten des Saiyajin, so war sie nach dieser geflüsterten Aussage völlig aus dem Konzept.

„Ich... Er hat es … er hat mein Herz nicht....“ ,stotterte sie als Antwort auf Tales Drohung.

Das leise Lachen des Saiyajin verursachte eine Gänsehaut auf ihrem Körper.

„Sorry Kleine... aber dafür ist es bereits zu spät.“

Mit diesen Worten entfernte sich Tales etwas von ihr, hauchte einen kurzen Kuss auf ihre Stirn und machte sich auf den Weg aus der Küche. Eine verunsicherte, verwirrte Frau zurück lassend.

 

 

Zweisame Nacht

Kapitel 11 Gemeinsame Nacht
 

Als sie nach einigen Minuten des vor sich hin starren das Essen auf Teller und schließlich zusammen auf ein Tablett stellte, rollte sie das Besteck in eine Serviette ein, klemmte sie sich unter den Arm und trug das Tablett hinauf in ihr Zimmer. Rasch schloss sie die Tür hinter sich und wandte sich zum Bett um.

Wow.

Rhage hatte sich ebenfalls geduscht und saß mit freiem Oberkörper auf ihrer Matratze. Im angenehm warmen Licht ihrer Nachttischlampe konnte sie seine massigen Schultern, die kräftigen Arme und den Brustkorb gut erkennen. Den Bauch. Seine Haut war golden und frei von Behaarung. Sie riss sich mit aller Gewalt zusammen und stellte das Tablett mit dem Essen neben ihm auf dem Bett ab, dann setzte sie sich ans Fußende. Um seinen Körper nicht die ganze Zeit anzustarren sah sie ihm fest ins Gesicht. Er starrte nur auf das Essen, ohne es anzurühren und ohne zu sprechen.

„Ich wusste nicht genau, was du magst.“ ,sprach sie.

Sein Blick schnellte hoch und er schob sein Gesicht frontal vor ihres. Von vorne sah sein Körper noch besser aus als im Profil. Seine Schultern waren doppelt o breit, wie die der meisten Menschen, die sie kannte. Und die sternenförmige Narbe über der linken Brust war ungemein sexy, sie wirkte wie eine Art Brandzeichen.

Nach dem er sie ein, zwei Minuten lang nur angestarrt hatte, streckte sie die Hand nach dem Tablett aus.

„Ich sag unseren....“

Blitzschnell packte er sie am Handgelenk. Er streichelte mit dem Daumen über ihre Haut.

„Es ist wundervoll.“

„Aber du hast doch noch gar nicht probiert!“

„Du hast es gemacht. Das reicht.“

Er nahm die Gabel aus der Serviette und sie betrachtete das Spiel seiner Muskeln.

„Zabrinah?“

„Ja?“

„Ich möchte dich jetzt füttern.“

Als er sprach, knurrte sein Magen erneut auf.

„Schon okay, ich hole mir gleich selbst etwas....Warum siehst du mich denn jetzt so an?“

Er rieb sich die Stirn, als wolle er den Gesichtsausdruck glatt bügeln.

„Entschuldige, dass kannst du nicht wissen.“

„Was wissen?“

„Bei meinem Volk gilt es als Ausdruck von Respekt, wenn ein Mann einer Frau mit der eigenen Hand Essen reicht. Respekt und..... Zuneigung.“

„Aber du bist hungrig.“

Er riss ein Stückchen Toast ab und legte ein Stückchen Omelett darauf.

„Zabrinah, lass mich dich füttern. Nimm es an.“

Er beugte sich vor und streckte seinen langen Arm aus. Seine strahlend blauen Augen hatten für sie etwas hypnotisches, sie riefen ihre Instinkte, zogen sie wie unsichtbare Fäden zu sich und öffneten ihren Mund. Als sie die Lippen um das Essen legte, dass sie für ihn zubereitet hatte, knurrte er befriedigt. Und als sie geschluckt hatte, hielt er ihr erneut ein Stück Toast mit den Fingerspitzen hin.

„Solltest du nicht auch etwas abbekommen?“ ,fragte sie.

„Nicht, bis du nicht satt bist.“

„Was, wenn ich alles aufesse?“

„Nichts würde mir mehr gefallen, als zu wissen, dass du gut gegessen hast.“

»Freunde.« ,dachte sie sich.

»Nur Freunde.«

„Zabrinah, bitte iss. Für mich.“

Seine Beharrlichkeit ließ sie wieder den Mund öffnen. Sein Blick hing an ihren Lippen.

Verdammt, das fühlte sich nicht an wie Freundschaft.

Während sie kaute, fuhr Rhage suchend mit dem Finger über die Schüssel. Endlich entschied er sich für ein Stück Honigmelone und hielt es ihr hin. Sie nahm das Stück im Ganzen und ein Tropfen Saft rann ihr den Mundwinkel hinab. Sie wollte ihn mit dem Handrücken abwischen, doch er hielt sie am Handgelenk fest und strich ihr leicht mit der Serviette über die Haut.

„Ich bin satt.“

„Nein, das bist du nicht. Ich kann deinen Hunger spüren.“

Dieses Mal wählte er eine halbe Erdbeere aus.

Er fütterte ihr ausgewählte Stücke und sah ihr mit einer schlichten Zufriedenheit beim Essen zu, wie sie es noch nie bei jemanden erlebt hatte.

Als sie keinen Bissen mehr herunter bekommt, vernichtete er schnell die Reste. Sobald er fertig war, nahm sie das Tablett und trug es in die Küche. Sie machte noch zwei Omeletts, schüttete Müsli in eine neue Schüssel und schnitt die restlichen Bananen und Birnen hinzu.

Sein Lächeln war strahlend, als sie alles vor ihm ausbreitete.

„Wie du mich ehrst mit all dem hier.“

Während er auf diese ihm eigene methodische, gewissenhafte Art und Weise aß, schloss sie die Augen und ließ ihren Körper an die Wand hinter sich sinken. Sie war müde, der Zwischenfall in der Notaufnahme und der Trainingskampf mit ihm forderten langsam ihren Tribut. Oh Gott, sie wollte gar nicht daran denken, was der Grund für diesen Kampf der Gestaltwandler gewesen war.

Als sie die Augen wieder öffnete, befand sich Rhages Gesicht unmittelbar vor ihrem. Sie schreckte zurück und knallte mit ihrem Kopf gegen die Wand.

„Ich... ähm... ich habe gar nicht gehört, dass du dich bewegt hast.“

Auf allen Vieren, wie ein Raubtier kurz vor dem Sprung, hatte er seine Arme auf beiden Seiten ihrer Beine abgestützt; aus dieser Nähe wirkte er riesig. Er zeigte viel Haut. Und er roch wirklich gut, ein Duft, welcher ihr schon immer Sicherheit gab, wenn sie nach Trost und Schutz in den Armen ihrer beiden saiyanischen Eltern suchte. Ein Duft, welcher nach dunklen, schweren Gewürzen roch. Sie stutzte, schnupperte, doch sie hatte sich nicht geirrt.

„Zabrinah, ich würde dir gerne danken, wenn du mich lässt.“

„Wie denn?“ ,krächzte sie, noch immer verwirrt aufgrund seines plötzlich veränderten Geruchs.

Er legte den Kopf zur Seite und legte seine Lippen auf ihre. Als sie keuchte, drang seine Zunge in ihren Mund ein und streichelte ihre eigene. Dann zog er den Kopf zurück, wie um ihre Reaktion zu begutachten, die Augen leuchtend vom Versprechen auf eine Lust, die ihr Innerstes zum Sieden bringen würde.

Sie räusperte sich.

„Gern.... gern geschehen.“

„Ich würde das gerne wiederholen, Zabrinah. Darf ich?“

„Ein einfaches Dankeschön reicht völlig. Ehrlich, ich...“

Seine Lippen schnitten ihr das Wort ab, dann übernahm seine Zunge wieder die Kontrolle, drängend, fordernd, liebkosend. Als die Hitze in ihrem Körper zu lodern begann, gab Zabrinah dem Aufschrei ihrer Instinkte nach und kostete das wilde Begehren aus, das Pochen in der Brust, die schmerzliche Sehnsucht zwischen den Schenkeln.

Rhage stieß ein tiefes Schnurren aus, als er ihre Erregung spürte. Sie fühlte, wie seine Zunge sich zurückzog, dann nahm er ihre Unterlippe zwischen seine Fänge und pushte ihre Leidenschaft noch mehr. Sie legte die Hände auf seine Arme.

Wie würde sich sein Gewicht wohl auf ihr anfühlen?

„Lässt du mich bei dir liegen?“ ,fragte er.

Zabrinah schloss die Augen und stellte sich vor, wie sie beide sich nicht nur küssten, sondern nackt beieinander lagen und weiter gingen, als sie bis vor dem Anruf gekommen waren.

Sie wusste nicht genau, woher sein Verlangen kam. Freunde hatten keinen Sex, in dem meisten irdischen Verständnis jedenfalls. Bei den Saiyajin hingegen war das eine ganz andere Nummer.

Sie schüttelte den Kopf.

„Ich weiß nicht so....“

Sein Mund legte sich kurz auf ihren.

„Ich will nur neben dir liegen, okay?“

Ihre Stirn runzelte sich verwirrt.

»Das war wörtlich gemeint?«

Doch als sie ihn musterte, konnte sie über den Unterschied zwischen ihnen nicht hinweg sehen. Ihre Atmung war beschleunigt. Er war ruhig. Ihr war schwindelig. Er wirkte völlig klar. Sie war heiß. Er... nicht.

Unvermittelte setzte Rhage sich auf und zog die Decke, welche sie vor einiger Zeit über sich gelegt hatte, auf seinen Schoß. Sie überlegte den Bruchteil einer Sekunde, ob er eine Erektion verbarg.

Natürlich...

Eher war ihm kalt, weil er halb nackt war.

„Ist dir plötzlich wieder eingefallen, was ich bin?“ ,fragte er.

„Wie bitte?“

„Das wir unterschiedlichen Spezies angehören? Hat dich das abgeturnt?“

Das Wissen, dass er weder Mensch noch Saiyajin war, war für sie nicht von Belangen. Für die Bewohner dieses Anwesens schon. Sie seufzte und strich durch ihre schwarzen Haare.

„Nein.“

„Warum ziehst du dich dann zurück, Zabrinah?“

Seine ungewöhnlichen Augen bohrten sich ihre.

„Zabrinah, sag mir, was los ist.“

Seine Verwirrung, als er sie ansah, war merkwürdig, beinahe abstoßend.

Dachte er wirklich, sie hätte nichts gegen einen Mitleidsfick?

„Rhage, ich weiß dein Engagement in Sachen Dankbarkeit wirklich zu schätzen, aber du musst mir keinen Gefallen tun, okay?“

„Dir gefällt, was ich mit dir mache. Ich kann es spüren, ich kann es riechen:“

„Verdammter scheiß! Geht dir einer ab, wenn ich mich vor mir selbst schäme? Denn ich kann dir sagen, wenn mich ein Mann total heiß macht, während er selber genauso gut Zeitung lesen könnte, fühlt sich das von meiner Warte aus nicht besonders toll an. Mein Gott... du bist echt krank, weißt du das?“

Der Neonblick verengte sich gekränkt.

„Du glaubst, ich will dich nicht?“

„Verzeih, ich habe wohl die ungeheure Fleischeslust bei dir übersehen. Du bist ja wirklich total scharf auf mich...“

Sie konnte kaum reagieren, so schnell bewegte er sich. In einem Moment noch saß er an der Wand ihres Kopfendes vom Bett und sah sie an. Im nächsten hatte er sie unter sich auf der Matratze liegen. Sein Oberschenkel schob ihre Beine auseinander, dann drückte er sich machtvoll in ihre Mitte. Was sie da spürte, war groß und hart. Mit der Hand griff er in ihre Haare und zog daran, zog sie zu sich heran. Er senkte seinen Mund an ihr Ohr herab.

„Fühlst du das, Zabrinah?“

Er rieb seine Erregung in engen Kreisbewegungen an ihr, liebkoste sie.

„Spürst du mich? Was bedeutet das wohl?“

Sie japste, verkrallte die Finger in seinen Oberarmen. Sie war feucht, ihr Körper war mehr als bereit, ihn in sich aufzunehmen.

Als sie keine Antwort gab, sog er an ihrem Hals, bis es wehtat und nahm dann ein Ohrläppchen zwischen die Fänge, drückte leicht zu. Kleine Bestrafungen.

„Ich will, dass du es sagst. Damit ich weiß, dass du kapiert hast, was ich empfinde.“

Mit der freien Hand griff er ihr unter den Hintern und drückte sie näher an sich heran. Seine Erektion traf die richtige Stelle.

„Sag es mir, Zabrinah.“

Wieder stieß er zu und diesmal stöhnte sie.

„Du willst mich.“

„Dann wollen wir mal sichergehen, das du es auch nicht vergisst.“

Er ließ ihr Haar los und küsste sie beinahe grob. Er war jetzt überall, in ihrem Mund, auf ihrem Körper. Seine Hitze, der männliche, dunkel würzige Geruch und seine ungeheure Erektion versprachen einen wilden, leidenschaftlichen Ritt.

Wieder war sein Mund an ihrem Ohr.

„Ich bin kein normaler Mann, Zabrinah, auch wenn ich oberflächlich betrachtet wie einer aussehe...“

»Ach was... Sag mir, was ich noch nicht weiß.« ,schoss ihr durch den Kopf.

„Was du gerade erlebst ist nichts gegen das, was ich mit dir machen will. Ich will meinen Kopf zwischen deine Beine stecken und dich lecken, bis du meinen Namen schreist. Dann will ich dich besteigen wie ein wildes Tier und dir in die Augen sehen, während ich in dir komme. Und danach? Ich will dich auf jede erdenklich Art nehmen. Von hinten. Aufrecht stehend gegen die Wand gelehnt. Ich will, dass du auf meinem Schoß sitzt und mich reitest bis ich keine Luft mehr bekomme.“

Seine Stimmer war nur noch ein tiefes knurren, als er weiter sprach.

„Aber leider wird davon nichts passieren. Wenn ich weniger stark für dich empfinden würde, wäre es anders, leichter. Aber du stellst etwas merkwürdiges mit meinem Körper an, deshalb kann ich nur bei dir sein, wenn ich mich vollkommen kontrolliere. Sonst habe ich mich nicht mehr im Griff und das letzte, was ich will, ist dir Angst einjagen. Oder schlimmer noch, dich verletzen und dir wehzutun.“

Bilder schwirrten in ihrem Kopf herum, Bilder von all dem, was er gerade beschrieben hatte und ihr Körper, ja sogar ihre Instinkte sehnten sich danach. Er holte tief Luft und knurrte tief im Brustkorb, als er ihre Erregung wahrnahm.

„Zabrinah... Darf ich dich verwöhnen?“

Sie keuchte, ihr Körper bebte. Verzweifelt, unruhig schüttelte sie den Kopf. Ihre Instinkte wollten, brauchten nichts verwöhnendes, sondern genau dass, was er ihr vorhin verheißungsvoll ins Ohr geknurrt hatte.

„Bitte... lass mich dir zeigen, wie schön du bist.“

Seine Lippen teilten und sie bekam einen guten Blick auf die spitzen seiner Fänge. Unruhig wand sie sich unter ihm auf dem Bett. Wieder küsste er sie und es dauerte lange, bis seine Finger zum Saum ihres T-Shirts wanderten. Während er den Stoff hochschob, versuchte sie sich auf ihren Mund zu konzentrieren und nicht darüber nachzudenken, was er erneut zum Vorschein brachte. Was irrational war, immerhin hatte er vorhin einen eindeutigen Blick auf ihren vernarbten Oberkörper gehabt. Doch das half nicht. Als er ihr das Shirt über den Kopf zog, spürte sie die kühle Luft auf ihrer erhitzten Haut. Sie hob die Hände und ihren Schweif, um sie schützend zu bedecken und schloss die Augen. Eine Fingerspitze strich über ihren Hals, wo die Narbe von der Tracheotomie lag. Dann glitt sie hinunter zu der langen, flachen Narbe, wo Nurok ihr den Brustkorb in einer Not-Operation eröffnet hatte.

Er zog den Bund der Shorts weit hinunter, bis all die Narben zu sehen waren, welche weitere Verletzungen ihrer Vergangenheit ihre Spuren hinterlassen hatten. Drei kleine, welche von der Entfernung des Blinddarms herrührten, eine weitere weiter oben, als sie wegen einer Milzruptur behandelt wurde und zu guter Letzt die große an ihrem Unterleib, als ihr Becken zertrümmert worden war, weil sie und ihre älteren Brüder bei einem Trainingskampf den Trainingsraum zerstört und zum Einsturz gebracht hatten.

Ihr Körper erzitterte und so gut es ging, versuchte sie unter ihm wegzurutschen, doch er hielt sie fest. Zog sie sachte an ihrer Hüfte wieder zurück, dann küsste er jede einzelne Narbe.

Sie erbebte jedes mal, so sehr sie auch versuchte, still zu halten. Ihr schwacher menschlicher Körper war übersät mit Narben. Und hier war ein wunderschöner Mann, der ihn andächtig verwöhnte, als sei alles, was sie ertragen hatte, der Ehrfurcht würdig.

Revierkämpfe

Kapitel 12 Revierkämpfe
 

Knurrend rollte sich Zabrinah bei dem lauten Geräusch an ihrer Tür enger zusammen und kuschelte sich näher an den warmen Körper hinter dem ihren. Sie wollte noch weiter schlafen, sie war so müde...

Das donnernde Klopfen an der Tür ihres großen Wohn- und Schlafzimmers wurde noch einmal lauter, eindringlicher.

„Ich glaube du solltest aufstehen und die Tür öffnen.“ ,hörte sie eine verschlafene, tiefe Stimme an ihrer nackten Schulter.

Kurz hob Zabrinah den Kopf, fühlte nach der Aura. Zog fragend die Brauen zusammen.

„Bleib liegen, ich klär das.“

„Nackt?“ ,hörte sie das geknurrte Wort.

Leise lachend hob sie sein schwarzes Hemd vom Boden auf, streifte es sich über und knöpfte es akkurat zu. Wie erwartet passte es perfekt, um diverse private Stellen zu bedecken. Mit einem „Was ist?“ öffnete sie schwungvoll die Tür, nur um in das wenig begeisterte Gesicht ihrer Tante schauen zu können.

„Warst du auf dem Klo, oder warum hat das so lange gedauert?“ ,knurrte die Saiyajin wenig begeistert.

Blickte ihre Nichte an, dann an ihr vorbei zum Bett, in dem sich der blonde Vampir aufgerichtet hatte und fragend zu ihr herüber schaute, kurz die Hand zum Gruß erhob. Dana nickte ihm kurz zur Begrüßung zu, schüttelte dann den Kopf, wollte das Wort erheben und die Sache erklären, als sie stockte. Zabrinah erneut betrachtete. Schnüffelte.

»Oh nein...«

„Dana?“ ,wurde sie aus ihren Gedanken, ihrer Vermutung gerissen.

Die Saiyajin schaute noch mal zu Zabrinah, dann zu dem Vampir, welcher mittlerweile aufgestanden war und sich seine schwarze Anzughose übergezogen hatte.

»Wow... Das Tattoo kann unmöglich echt sein...« ging ihr beim Anblick des großflächigen Drachentattoos auf dem Rücken des blonden durch den Kopf.

»Eindeutig der Körper eines Saiyajin... Nur der Schweif fehlt...«

Kurz schüttelte sie wieder den Kopf, räusperte sich. Ihre schwarzen Opale weiteten sich.

Schlang der Vampir gerade seine Arme um die Hüften ihrer Nichte?

Für eine Sekunde war sie versucht warnend zu knurren, schollt sich dann aber innerlich einen Narren, wusste sie doch, das ihre etwaigen Einwände nun etwas zu spät wären. Stattdessen antwortete sie endlich auf die vorhin gestellte Frage ihrer Nichte.

„Gray ist vor ca. zehn Minuten nach Hause gekommen. Er hat seinen Wagen...“

Kurz blickte Dana zu Rhage hoch.

„...bei unseren stehen sehen. Du hast es einzig und alleine deinem Vater zu verdanken, dass ich hier stehe und nicht Gray, um ihm die Knochen zu brechen!“

Bevor Zabrinah dazu was sagen konnte, entfernten sich die muskulösen Arme von ihr und die Wärme in ihrem Rücken entfernte sich.

„Wo ist dieser Gray?“

„Vergiss es, Rhage! Du hast gegen Gray keine Chance!“

„Mir egal. Ich geh einem Kampf nicht aus dem Weg. Gibst du mir bitte mein Hemd?“

Knurrend schüttelte Zabrinah den Kopf. Blickte zwischen beiden hin und her. Fluchte lautstark. Zog unter seinen entsetzten Augen sein Shirt aus und drückte es ihm in die Hände, bevor sie zum Bett ging, ihre eigenen Klamotten zusammen suchte und anzog. Skeptisch, hilfesuchend blickte sie dann ihre Tante an.

„Ich rufe Nurok an. Wenn das hier wirklich auf einen Kampf hinaus läuft, haben wir mindestens einen Verletzten und keine magischen Bohnen mehr.“

Mit dem Telefon am Ohr, wo sie schnell hinein sprach, drehte sie sich um und lief den Korridor entlang, gefolgt von dem Vampir und einer noch immer fluchenden Zabrinah. Am oberen Treppenansatz blieb sie neben Rhage und Dana stehen und ihr mulmiges Gefühl im Bauch besserte sich kein bisschen.

Vegeta stand am Anfang der großen Treppe, nicht minder wütend, als Dana Gray beschrieben hatte, aber die einzige Barriere zwischen ihnen und ihrem aufgebrachten Onkel.

Gray lief wie ein Tiger im Käfig vor ihrem Vater seine Kreise, immer wieder am Fluchen.

Tales und Jernokru standen beide mit verschränkten Armen an der Wand neben der Küchentür gelehnt, Tairn in der Tür hinunter zum Trainingsraum. Der Saiyajin kaute sichtlich nervös und angespannt auf seiner Unterlippe herum.

Das warnende Grollen Grays ließ sie kurz erzittern, doch das ebenfalls drohende, und in keinster Weise leisere Knurren aus den Tiefen des Brustkorbes des Vampires neben ihr, machte die Situation kein Stück besser. Sofort hatte der Vampir alle Aufmerksamkeit. Erstaunt zog Jernokru die Brauen in die Höhe, während in Tales´ schwarzen Opalen kurz so etwas wie Respekt aufglomm.

„Und für so etwas stellst du dich mir in den Weg? Deinem eigenen Bruder?“ ,donnerte Gray.

„Seine derzeitige Anwesenheit hat einzig und allein mit meinem Gutdünken zu tun! Und ich hoffe für dich, dass du es nicht wagst, meine Entscheidung in Frage zu stellen, kleiner Bruder!“ ,grollte Vegeta warnend und jeder der anwesenden Saiyajin kannte den tiefen bebenden Unterton in Vegetas Stimme nur zu genüge.

„Sind wir jetzt hier eine Auffangstation für herrenlose Straßenköter, oder was? Er hätte im Auto pennen können, wenn er keine eigene Bleibe hat! Ob er dabei verbrennt oder nicht, was geht uns das an?!“ knurrte Gray.

„Ich dulde hier keine Leichen! Weder im Haus noch auf der Einfahrt, verstanden?“ ,antwortete Vegeta nicht weniger aggressiv.

„Dann verprügle ich ihn halt auf der Straße oder auf dem Highway, mir doch egal! Hauptsache, er versteht, das er hier nicht erwünscht ist!“

„Nein Gray, das...“

„Ich stelle mir gerade die Frage, wer hier wen verprügeln wird.“ ,unterbrach Rhage wütend den Saiyajin.

„Dein Neuer ist lebensmüde...“ ,wisperte Dana zu Zabrinah.

Von Tales hörte sie nur ein:

„Das wird lustig...“

Vegeta knurrte warnend, als sich der Vampir direkt neben ihn materialisierte.

„Danke, aber ich kann auf mich selbst aufpassen.“

„Vielleicht in deiner Welt, aber nicht in unserer.“ ,knurrte der kleinere Saiyajin wütend.

Fragend legte Vegeta den Kopf schräg, ignorierte für einen kurzen Moment seinen vor Wut kochenden Bruder, schnupperte, knurrte tief. Wandte seinen Kopf leicht nach hinten, um seine Tochter aus dem Augenwinkel fixieren zu können, dabei nicht seinen Bruder aus den Augen lassend.

„Verflucht, Zabrinah! Wie lange kennst du den Kerl?“

Dana verschränkte die Arme, lachte leise auf, als sie einen leichten Rotschimmer auf den Wangen der Angesprochenen erkennen konnte.

„Naja... Sie hat mit dem Sex bis nach dem zweiten Date gewartet. Ein Fortschritt.“

„Das meinte ich nicht!“ ,grollte Vegeta.

„Als wenn du besser wärst...“ ,brummte Tales schnell dazwischen.

„Dünnes Eis, Tales! Verdammt dünnes Eis.“ ,fauchte Dana zurück.

„Ach komm schon, Tales! Du wartest ja noch nicht mal bis zum ersten Date, sondern legst sie direkt flach!“ , mischte sich Tairn ein.

Warnend fletschte Tales seine spitzen Fänge.

„Ich kann auch anders... Bei deiner Shellan habe ich mir damals immerhin viel Zeit genommen, vergiss das nicht!“

„Oh nein...“ ,wisperte Jernokru.

Das donnernde Grollen aus der Kehle des angesprochenen Saiyajin stellte alles vorherige in den Schatten.

Rhage zog verwundert die Brauen hoch. Er konnte ganz deutlich den Bindungsgeruch von dunklen Gewürzen wahrnehmen.

Und hatte der Kerl gerade das Wort „Shellan“ benutzt?

Das hier waren Saiyajin, keine Vampire, warum also...?

„Stopp jetzt!“

Die laute, knurrende Stimme seines Nebenmannes riss ihn aus den Gedanken.

„Die einen gehen zum Kämpfen in den Trainingsraum, die anderen gehen nach draußen, verstanden?“

Warnend blickte er alle nacheinander an.

Zabrinah zuckte die Schultern, kam ebenfalls die Treppe hinunter in die Eingangshalle, stellte sich vor Rhage und funkelte Gray drohend an.

„Du wirst nicht gegen ihn kämpfen, verdammt! Hast du mich verstanden, Gray?“

Was tat sie da?

Wollte sie ihn gerade vor diesem muskelbepackten Krieger beschützen?

Erstaunt beobachteten alle, wie sich die Miene des Vampirs erst vor erstaunen öffnete, dann aber binnen eines Augenblickes verhärtete, er einen Arm um Zabrinahs Hüfte schlang und sie, trotz ihrer Gegenwehr, hinter sich, in Richtung zu ihrem Vater schob.

Tales zog verwundert die Braue hoch, schnüffelte. Konnte sich ein leichtes, wissendes Lächeln nicht verkneifen, war der dunkle würzige Geruch von Bindungsduft doch ganz klar in der Luft zu wittern. Und es war definitiv nicht der von Tairn.

Schmunzelnd betrachtete auch Dana das Schauspiel. Ja, da hatte sich aber jemand gebunden, das konnte wirklich noch ein Spaß werden...

Seufzend trabte Vegetas kleine Schwester die Treppe nach unten, an den Männern vorbei in Richtung Küche.

„Warum nach draußen? Die Marmorplatten sind es doch mittlerweile gewöhnt zerstört und ausgetauscht zu werden!“ ,sprach sie witzelnd im Vorbeigehen.

Vegeta knurrte ungehalten:

„Das geht aber langsam ins Geld!“

Dana blieb im Türrahmen stehen, drehte leicht ihren Oberkörper, sah ihren Bruder aus schelmisch funkelnden Opalen an.

„Wir können es ja ab jetzt so machen. Derjenige, der etwas zerstört, bezahlt es auch!“

„Vergiss das mal ganz schnell wieder, Kleine!!“ ,knurrte Gray dazwischen.

Jernokru lachte kurz auf.

„Da ist Tales nach spätestens einem Monat Pleite!“

„Letztes Mal ging nicht auf meine Kappe!“ ,verteidigte sich Gokus Bruder sofort.

„Ja, aber das Mal davor und das davor auch und... ach ja, das davor auch. Man, Tales! Echt, du hast einen Lauf in manchen Dingen!“

„Komm Gray, geh mir nicht auf den Sack und verprügel den Vampir!“

„Höre auf mir Befehle zu erteilen! Pass lieber auf, das Tairn dir dieses Mal nicht den Arsch aufreißt!“

Mit einem kurzen, arrogant-spöttischen Seitenblick zu Vegetas älteren Halbbruder knurrte Tales.

„Wie kommst du darauf? War die Weichflöte heimlich im Fitnessstudio?“

Herausfordernd funkelte Tales zu Tairn. Setzte dann noch provozierend einen drauf.

„Vielleicht sollte ich deine Shellan noch einmal ficken, damit der Kampf wenigstens etwas interessanter wird.“

Jernokru verdrehte die Augen, als Tairn an ihm vorbei auf Tales zu schoss und ihm die Faust unters Kinn donnerte.

„Denkt an die Marmorplatten, Jungs!“ ,rief Dana zu den beiden kämpfenden.

Rhage fiel beinahe die Kinnlade runter, als Tales bloß kurz den Kopf schüttelte, sich blitzschnell unter dem nächsten Schlag hinweg duckte und Tairn mit der Schulter und seinem Gewicht gegen die Wand donnerte, so dass diese nachgab und sich etliche Risse durch den Putz zogen.

Schnell hatte er sich aber erholt und blickte zu Gray. Knurrte.

„Und wo gehen wir zwei nun hin?“

Auf Grays Lippen erschien ein herausforderndes grinsen.

„Warte!“

Kurz wandte er sich an seinen älteren Bruder.

„Gilt die neue Regel nur für die Marmorplatten auf dem Boden?“

„Nein! Für alles in und um diesem verdammten Haus!“ ,knurrte Vegeta zurück.

„Okay, wir gehen besser nach draußen.“

„Gray!“ ,fauchte Zabrinah, versuchte sich wieder an Rhage vorbei zu schieben. Zwecklos.

„Keine Angst... Wenn er Glück hat, wird er es überleben!“

„Aber... Tát`ko!“

Verzweifelt und wütend aufgrund der Hilflosigkeit ihrer derzeitigen Position wandte sie sich an den Saiyajin neben sich. Vegeta verschränkte die Arme vor der Brust, ließ gereizt seinen Schweif durch die Luft zischen.

„Lass sie. Ich will wissen, was dein Kerl auf dem Kasten hat.“

„Tát`ko, bitte!!“

Doch auch diesmal ließ er sich nicht erweichen und blickte kalt auf sie herab, ehe er seinen Blick zu den beiden Kontrahenten gleiten ließ.

„Keine Toten! Keine Waffen oder KI-Aangriffe. Alles andere ist erlaubt!“ ,gab er die Regeln für den Kampf der Kontrahenten kund.

„Und wehe ihr zerbeult oder demoliert die Autos!“ ,brummte Jernokru.

Mit einem mulmigen Gefühl, aber einer ihm unbekannten Vorfreude, folgte Rhage dem Saiyajin nach draußen, ein gutes Stück von dem Anwesen und den davor geparkten Autos entfernt. Wie von alleine glitt sein Körper in Kampfposition und fixierte seinen Gegner.

„Dann wollen wir mal, mein Kleiner.“

„Ich bin nicht dein Kleiner!“

Und schon sah er den Saiyajin auf sich zu sausen, gerade noch rechtzeitig konnte er dessen Faustangriff parieren, wich aus und konterte. Doch der Saiyajin wich leichtfüßig aus und donnerte ihm die Faust in den Magen. Knurrend schnappte er nach Luft, biss die Zähne zusammen und landete dann auch einen Treffer. Aus dem Augenwinkel sah er, wie der andere Saiyajin durch das Mauerwerk des Anwesens flog, schlitternd auf dem mit Schotter belegten Vorplatz aufkam, sofort auf die Füße sprang und sich kurz schüttelte.

Rhage beobachtete aus großen Augen das Spektakel vor sich und schluckte.

Sein Gegner richtete sich auf und sah zu Tales hinüber.

„Hey, Kumpel! Wir brauchen keinen zweiten Eingang!“

Knurrend fixierte Tales Tairn, welcher grollend in dem Loch im Mauerwerk stand. Auch Rhage folgte dem Blick Tales`. Und wich ein paar Schritte zurück. Der Saiyajin mit dem Namen Tairn stand in dem Loch in der Mauer. War das für ihn nicht schon beinahe Unbegreiflich, so toppte dessen veränderte Erscheinung alles, was er in seinem bisherigen Leben gesehen hatte. Die vorher pechschwarzen Haare waren nun blond und standen wirr vom Kopf ab. Die zuvor ebenso schwazen Opale, hatten nun einen türkisen Farbton angenommen und um seinen Körper flammte ein gold-gelber Lichtkranz reinster Energie. Doch das war unmöglich. In Anbetracht der gleichgültigen Reaktion der anderen Saiyajin, war dieses Schauspiel allerdings normal, wie ihm schien. Normal für diese Spezies...

Er schluckte, vernahm das weiter geführte Gespräch der anderen, weiterhin schwarzhaarigen Saiyajin.

„Das ist die neue Tür für die Loser unter uns.“ ,fauchte er kurz.

„Und woher wissen wir, wer Loser ist und wer nicht?“ ,fragte Gray irritiert.

„Na das....“

Tales wich einem Faustschlag von Tairn aus, donnerte nun seine Faust gegen das Kinn des anderen und beförderte ihn so etwas auf Abstand.

„...klären wir doch gerade in den Kämpfen. Bei mir weiß ich, wer gewinnt. Doch ich muss sagen, das ich mir bei deinem Kampf nicht so sicher bin!“

Das laute Knurren Grays brachte Tales zum Lachen.

„Du willst eine aufs Maul, oder?“

Schnell parierte Tales weitere Angriffe, bevor er antwortete.

„Wenn du gegen mich kämpfst, Gray, dann ist dir der Loser-Eingang gewiss!“

Und mit diesen Worten war für Tales die Unterhaltung beendet und er fokussierte seine volle Aufmerksamkeit auf seinen Gegner, sehr zum Leidwesen von Tairn.

Rhage schüttelte ungläubig den Kopf.

Verdammt, was waren diese Saiyajin für Wesen?

Ungewollte Zusammenhänge

Kapitel 13 Ungewollte Zusammenhänge
 

An das Folgende konnte er sich kaum noch erinnern, hatten seine antrainierten Fähigkeiten und Kampfinstinkte das Ruder übernommen, was ihn auch nicht wirklich geholfen hatte. Das nächste, was Rhage verschwommen erkennen konnte, war das tätowierte Gesicht eines schwarzhaarigen Mannes.

„Vishous...“ murmelte er.

„Wer oder was ist ein Vishous?“ ,fragte ihn der fremde Mann.

Rhage blinzelte ein paar mal, stöhnte schmerzverzerrt, als sich sein verletzter Körper meldete.

„Er ist wach, also geht es ihm nicht so schlecht, wie wir dachten.“

Eine ihm völlig unbekannte weibliche Stimme. Oh verdammt. Hoffentlich war er noch in diesem Anwesen bei den seltsamen Wesen, welche sich Saiyajin nannten und nicht in einem menschlichen Krankenhaus.

„Er halluziniert oder hat Wahnvorstellungen, Yohâr. Wahrscheinlich hat er ein schweres Schädel-Hirn-Trauma oder im schlimmsten Fall eine Hirnblutung. Nur habe ich hier keine Möglichkeiten, dies auszuschließen. Ich habe Vegeta bereits mehrmals gesagt, dass wir hier ein MRT und auch ein CT im Anwesen benötigen!“

Yohâr...

Okay gut. Das war definitiv kein menschlicher Name. Murrend schloss er die Augen, als eine helle Lampe in seine Augen leuchtete.

„Okay, weitestgehend unauffällig. So mein Kleiner... mit wem von uns hast du dich angelegt?“

„Ich bin auch nicht dein Kleiner!“ ,knurrte Rhage angepisst.

Leise lachte Nurok.

„Erstens... Kleiner....“

Kurz ließ der Saiyajin seinen Blick über den Körper des Vampirs gleiten.

„Bist du kleiner als ich. Zweitens bist du mir körperlich bei Weitem unterlegen und drittens ganz bestimmt auch jünger. Aber wenn du ein Problem mit diesem Spitznamen hast, kannst du auch gerne meine persönliche Hure sein. Wie gefällt dir das?“

Das tiefe, warnende Grollen brachte ihn wieder zum Lachen.

„Nurok!!“ ,wurde der Saiyajin leise von Yohâr angefaucht.

Gelangweilt verdrehte Vegetas Onkel die ungewöhnlichen Augen.

»Vishous... das sind eindeutig Vishous` Augen.« ,dachte sich Rhage.

„Ach, ich vergaß. Ich sollte ja netter zu Familienmitgliedern sein. Das bist du ja nun, wo du dich an Zabrinah gebunden hast.“

„Ich... Ich...“

„Sag jetzt bloß nicht, das war ein Fehler oder keine Absicht. Sonst breche ich dir auch die restlichen noch heilen Knochen.“

„Es... das war auch nicht meine Absicht...“

„Ach... Ist einfach so passiert, oder wie?“

„Ja... das... es kann nicht funktionieren...“

Verwundert zogen sich Nuroks Brauen zusammen. Yohâr trat an das Bett heran.

„Warum nicht?“

„Ich... bin eine Gefahr... Ich habe... Meine Feinde... Sie.... Und weil... Vampir... kein Saiyajin bin...“

Verzweifelt, fragend versuchte Rhage das Gesicht des fremden Saiyajin zu fokussieren, doch seine Sicht verschwamm immer wieder. Dieser wich nachdenklich den blauen Augen aus, fixierte die Röntgenbilder auf dem großen Monitor an der gegenüberliegenden Wand, dann wanderten seine blau umrandeten weißen Opale zu den Vitalzeichen seines Patienten.

„Tja... ich würde mal sagen.... den Untersuchungsergebnissen zufolge....“

Kurz strich er durch die dichten schwarzen Haare, ehe die dicken, schwarzen Strähnen wieder über Stirn und Augen fielen, Rhage kurz einen guten Blick auf sein Tattoo an seiner rechten Schläfe frei gaben. Was ihn erschrocken keuchen ließ, als er die Zeichen der alten Sprache erkannte.

Was zum Teufel ging hier vor?

Weiter konnte er nicht über die Entdeckung nachdenken, nahm der Saiyajin wieder das Wort an sich.

„Entweder bist du erstaunlich viel Saiyajin, oder wir erschreckend viel Vampir.“

Entsetzt weiteten sich seine Augen, als Rhage langsam die Bedeutung, der Sinn hinter diesen Worten in den Verstand sickerte.

„Naja, egal. Wenn dein Stoffwechsel ungefähr wie der unsere ist, bist du in ca. zwei Wochen wieder fit und auf den Beinen. Wann hast du dich zuletzt genährt?“

„Keine Woche...“

„Was? Keine Woche ist es her, das du dich genährt hast?“

„Keine Woche... höchstens... drei Tage... und ich …. bin wieder fit.“ ,kam es stockend von dem schwerverletzten Vampir.

Verwirrt und zutiefst überrascht wurde er von beiden Saiyajin angesehen. Jetzt grinste er herausfordernd. Gab es scheinbar etwas, was sein Volk diesen Kampfmaschinen voraus hatte. Skeptisch blickte Nurok noch einmal zu den Bildschirmen.

Noch nicht einmal sieben Tage Heilung für diese ganzen Verletzungen?

Das war eine Leistung und tief in sich drinnen stieg so etwas wie Neid auf.

„Gut... Wenn das so ist... Um auf meine Frage zurück zu kommen. Mit wem von uns hast du dich angelegt?“

„...Gray...“

Anerkennend pfiff Nurok durch die Zähne. An sich hatte er es erwartet. Immerhin gab es drei schwer verletzte und zwei leicht verletzte Patienten.

Tairn war zu schwer verletzt und befand sich zwei Zimmer weiter auf der Intensivstation, noch viel schlimmer zugerichtet als der Vampir. Tales hatte sich nur nähen und den rechten Unterarm eingipsen lassen müssen. Vegeta hatte mehrere Verbände für die geprellten Rippen und ausgekugelte Schulter erhalten. Gray hingegen musste ebenfalls ziemlich ramponiert einige Tage hier auf der kleinen Intensivstation verbringen. Und würde an die Decke gehen, wenn der Vampir hier früher heraus spazierte wie er.

Sachte schüttelte Nurok den Kopf.

So ganz konnte er Vegetas Verletzungen da nicht einordnen...

Und Grays schwere Verletzungen... auch sie passten nicht. Dafür war der vor ihm liegende Vampir zu schwach.

War sein Neffe zwischen den Kampf von dem Vampir und seinem Bruder gegangen?

Oder hatte er sich in den Kampf von Tales und Tairn eingemischt?

„Wo ist Zabrinah?“ ,erklang die Stimme des Vampirs.

„Im Büro bei ihrem Vater.“

„Er hat hier das Sagen, hmh?“ ,murmelte der Vampir leise.

„Vegeta ist unser Kronprinz. Der rechtmäßige Thronfolger unseres Volkes der Saiyajin.“

Grinsend sah Nurok, wie dem blonden Vampir sämtliche Farbe aus dem eh schon blassen Gesicht wich.

„Wie soll ich sagen, Rhage... Du hast dich mit der Königstochter eingelassen...“ ,brummte Nurok schmunzelnd und deutete Yohâr ihm zu folgen.

Auf dem Korridor drehte sich Nurok kurz zu Yohâr um.

„Ich bin oben, Vegeta Bericht erstatten. Wenn etwas mit einem der dreien ist, meldest du dich sofort!“

„Okay, ist gut!“
 

Überlegend lief Nurok den langen Weg nach oben in den ersten Stock zu Vegetas Büro. Zu seinem Erstaunen war kein lautes Gemecker, Fluchen oder ähnliches zu vernehmen. Entweder hatten sie sich schon verbal in den Haaren gehabt oder es war doch nicht so brisant, wie er erwartet hatte. Schnell straffte er seine Gestalt, ehe er ohne zu klopfen eintrat.

Vegeta saß verdammt schlecht gelaunt auf dem Stuhl hinterm Schreibtisch, die Arme vor der Brust verschränkt, Tales hatte sich wie immer rechts von ihm an die Wand gelehnt und Zabrinah saß direkt vor dem alten hölzernen Schreibtisch. Blickte wütend weg, aus dem Fenster hinaus in den Garten.

»Schweigen... eine neue Variante...« ,dachte er sich sarkastisch.

„Wie geht es ihm?“

Ohne groß nachdenken zu müssen, wusste der Neuankömmling wen Vegetas Tochter meinte.

„Er ist wach und ansprechbar.“

„Ich bin unten auf der Krankenstation!“

„Nein!“ ,donnerte Vegeta los.

„Mein ausdrücklicher Befehl lautete, dich von ihm Fern zu halten!“

„Tát`ko! Bitte, du...“

„Schweig! Solange ich nicht mit ihm geredet und mir ein eigenes Bild gemacht habe, wird er von Yohâr versorgt werden.“

Nurok sah sie von der Seite an. Jeder in dem Büro spürte, das sie innerlich vor Wut am Kochen war und ihn erstaunte der Trotz in ihren azurblauen Augen kein bisschen.

„Verflucht noch eins! Das kannst du nicht veranlassen!“

„Ich denke nicht, das du in der kurzen Zeit vergessen hast, wen du vor dir hast!“ ,grollte Vegeta mit warnendem, kalten Unterton zu ihr. Und etwas ruhiger, doch nicht weniger kalt fügte er hinzu.

„Die Sache ist geklärt. Du kannst jetzt gehen!“

Und schon war sie aufgestanden und aus dem Büro verschwunden. Tief atmete Nurok einmal durch, fuhr mit der Hand durch die wirren schwarzen Haare.

„Wir schmeißen ihn raus, sobald er wieder fit ist.“ ,brummte Vegeta mit Blick auf die geschlossene Tür seines Büros.

„Wir müssten ihn nicht rausschmeißen, wenn du ihn nicht eingeladen hättest...“

Entsetzt sah Nurok zu dem anderen stehenden Saiyajin.

Verflucht, war Tales Lebensmüde?

„Willst du auch noch den anderen Arm in Gips haben?“ ,donnerte sein Neffe auch sofort los.

Tales seufzte unbeeindruckt. Ließ den Hinterkopf an die Wand sinken.

„Komm schon, Vegeta... Wenn er als Vampir auch nur halb so drauf ist, wie einer von unserem Volk, wenn er sich gebunden hat... Dann wird das raus werfen nicht wirklich was bringen, um die beiden auseinander zu halten...“

„Das ist mir so was von scheißegal! Er ist keiner von uns! Sie hatte kurz ihren Spaß mit ihm und damit hat sich die Sache. Zabrinah hat es angefangen, ich beende es!“

„Vielleicht sind die Gefühle echt und er liebt sie wirklich?“ ,versuchte Gokus Zwilling es hartnäckig weiter.

„Sie kennen sich erst drei Tage, verflucht noch mal!“

Nurok räusperte sich. Strich ein weiteres Mal kurz durch die schwarzen, widerspenstigen Haare.

„Zwischen Jainon und Miranna hat es ebenfalls nicht länger gebraucht um sich zu binden und wenn ich es richtig verstanden habe, war es bei Tairn und Whelsy ebenso zügig und ohne wirklichen Zusammenhang...“ ,mischte er sich in das Wortgefecht der beiden jüngeren Saiyajin ein.

„Vegeta.... Er hat sie als sein Eigen gekennzeichnet. Und das es so schnell ging? Wie wir gerade gehört haben scheinbar völlig normal.... Nicht jeder steht so sehr auf dem Schlauch wie du oder Radditz...“ ,warf Tales schnell dazwischen.

Nurok kam nicht umhin, ein entsetztes Keuchen auszustoßen, bei den letzten Worten des anderen stehenden Saiyajin.

„Du weißt echt nicht, wann es besser ist, die Klappe zu halten, oder?!“ knurrte Vegeta an Tales gewandt. Etwas ruhiger sprach er dann an beide Saiyajin gerichtet.

„Habt ihr ihn euch mal angesehen? Ihr glaubt doch nicht ernsthaft, das er es ernst mit ihr meint und sie nicht bei der erst besten besseren Chance fallen lässt!“

„In dem Restaurant hat er keiner anderen Frau einen Blick zu geworfen... er hatte sprichwörtlich nur Augen für deine Tochter. Ich denke nicht, das er das tun wird, wenn doch... ist er ein toter Mann, dafür sorge ich dann schon.“

Nurok sah skeptisch zu Tales.

Was war passiert, das der elitäre Saiyajin den Vampir in Schutz nahm?

„Dafür wird jeder von uns sorgen...“

Antwortete Nurok leise,verschränkte dann aber die Arme vor der Brust, schob dieses Thema erst einmal gedanklich bei Seite. Zuerst musste er irgendwie seine Neugier befriedigen.

„Wer hat hier eigentlich wen bekämpft?“ ,sprach er deswegen mit ausdrucksloser Miene in den Raum.

Vegeta knurrte.

„Ich habe nur Tairn in die Schranken gewiesen.“ ,brummte Tales.

„Und ich musste Gray von diesem Vampir pflücken. Kannst dir ja denken, das sich seine Begeisterung in Grenzen hielt.“ ,brummte Vegeta unzufrieden.

Verstehend nickte Nurok. Atmete einmal tief durch. Es gab da noch eine Sache...

Je eher er die ansprach, desto schneller hatte er es hinter sich.

„Was das mit dem *er ist keiner von uns* Thema angeht...“

Kurz schwieg er. Sah erst zu Tales, dann zu seinem Neffen.

„Ich fürchte, das müssen wir revidieren.“

„Was soll das bedeuten?“ ,fragte Tales neugierig.

„Seine komplette Anatomie entspricht der unseren. Die einzigen beiden signifikanten Unterschiede sind der fehlende Schweif und seine Unverträglichkeit gegenüber Sonnenlicht.“

„Na das ist ja ganz super...“ ,brummte Vegeta.

Konnte der Tag nicht noch schlechter werden, als am frühen Abend schon, so steuerten sie geradewegs auf eine Katastrophe zu....

„Aber er kann nicht mit unserer Spezies verwandt sein! Wir sind erst seit ca. vierzig Jahren hier auf dem Planeten, doch ihre Spezies scheint ähnlich alt zu sein, wie die Menschheit oder die unsere.“ ,warf irritiert Tales seine Bedenken in den Raum.

Vegeta nickte zustimmend.

„Ja schon... doch.... Was ist mit dem Bruderkrieg vor mehr als zweitausend Jahren, bei dem der Planet Sadal vernichtet wurde? Unsere Spezies hat sich da getrennt, zumindest die, die das alles überlebt haben. Ein Teil der überlebenden Saiyajin nahmen einen neuen Planeten in Beschlag und tauften ihn Vegeta...“ ,antwortete Nurok und führte seine Theorie nach kurzen Überlegen fort.

„Was ist, wenn die anderen Überlebenden zufällig hier auf die Erde kamen... sich mit Menschen und diesen anderen Wesen hier vermischt und schließlich zu denen weiter entwickelt haben? Oder sie haben sich bei ihnen mit eingekreuzt?“

„Das ist aber nun sehr weit hergeholt....“ ,knurrte Vegeta unzufrieden.

„Richtige Gewissheit würde eine Blut- oder DNA-Analyse von ihm zeigen.“ sprach Tales überlegend.

„Die Wahrheit könnte uns nicht gefallen...“

„Die Wahrheit ergreift keine Partei, Vegeta. Das sind wir, die es tun.“ ,brummte Nurok, sprach dann an Tales gewandt weiter.

„Seine Blutproben habe ich bereits zu unserer Klinik ins Labor bringen lassen. Ich warte auf den Anruf.“

Schweigen legte sich für einige kurze Augenblicke über die drei.

„Noch was anderes, Jungs...“

Lenkte Tales die Aufmerksamkeit der beiden Saiyajin auf sich.

„Ich hab mir vorhin seinen Wagen angesehen. Im Kofferraum war eine große Tasche mit Wechselkleidung und ne Menge Handfeuerwaffen etc..“

„Du hast den Kofferraum aufgebrochen?“ ,fragte Vegeta mit hochgezogener Augenbraue.

„Jep.“ ,schmunzelte Tales maliziös.

„Warum kamst du Hohlbirne auf die Idee, seinen Wagen zu filzen?“ ,fragte Nurok überrascht.

„Einer unserer Tshihrraks stand vor seinem Kofferraum. Ich hab ihn da absolut nicht von weg gekriegt. Ihr wisst doch, Trunks hat versucht ihn auf Sprengstoff und so zu trainieren, er muss den Inhalte der Patronen gerochen haben.“ ,erklärte sich Tales schulterzuckend.

„Ebenso waren Waffen in seinem Mantel und er hatte eine Art Brusthalfter mit einem großen schwarzen Dolch dabei.“

Nurok knurrte wütend, während Vegeta interessiert eine Braue in die Höhe zog.

„Wollte er in den Krieg ziehen?“

„Etwa gegen uns?“

„Darf ich ihn töten, Prinz?“

„Nein!“

„Aber er hat Waffen hier rein gebracht.“

„Das sind Zahnstocher, keine Waffen.“ ,brummte Tales gelangweilt.

„Außerdem könnten es auch unsere gewesen sein...“

„Wie jetzt?“

„Na... dieser Dolch sieht unseren sehr ähnlich...“

Tales griff nach diesen Worten unter seine schwarze Lederjacke und zog einen schwarzen Dolch heraus. Einen weiteren holte er mit Hilfe seines Schweifes aus dem Schaft seines linken Stiefels. Er legte sie nebeneinander auf den Schreibtisch, blickte Nurok fragend an. Dieser zog grübelnd die Brauen zusammen, schritt zu den liegenden Dolchen, nahm beide genau unter die Lupe. Anerkennend musste er zugeben, das es sich hier um gute Arbeit handelte. Doch sein geübtes Auge erkannte Unterschiede in Größe und Verarbeitung, weswegen er genau sagen konnte, welcher dem Vampir gehörte und welcher Tales` seiner war.

„Was war noch in der Tasche?“ ,fragte er nebenbei.

Tales blickte kurz neben sich. Hob das besagte Utensil hoch und schüttete alles vor Nuroks Füße. Dieser stieß nur ein genervtes Stöhnen aus.

„Sag ich ja. Kleidung, Schusswaffen... Oh was ist das denn?“ ,fragte Tales, nachdem er sich vor den Haufen gehockt und drin gewühlt hatte.

Mit einem interessierten Blick betrachtete er ein ovales, dunkelgrünes Objekt.

„Leg das sofort wieder zurück, Tales! Die Erdlinge nennen das Handgranate.“ ,knurrte Nurok.

„Und wie funktioniert es?“ ,fragend blickte er zu Vegeta auf, welcher desinteressiert mit den Schultern zuckte.

„Ich werde dir Hohlbirne nicht verraten, wie man sie scharf macht!“ warf Nurok seinen Einwand dazwischen.

„Ich glaube, man muss diesen Splint da ziehen...“ ,brummte Vegeta gelangweilt.

„Vegeta! Bist du verrückt geworden?!“ ,tadelte Nurok seinen Neffen,

Neugierig legte Tales den Kopf etwas schräg.

Mit den Worten

„Den da?“ zog er an dem Splint und blickte gebannt auf das Teil in seiner Hand.

Fassungslos starrte Nurok auf den Saiyajin und fuhr instinktiv seine Energie hoch, im selben Moment spürte er eine enorme Aura, welche sich um ihn schloss und verwirrt blickte er hinter sich. Vegeta hatte mit seiner Kraft ein Schutzschild geformt, rechtzeitig, denn wenige Sekunden später detonierte die Handgranate und hätte zumindest das Büro in Schutt und Asche gelegt. So war der größte Schaden davon abgewendet, zumindest von der Einrichtung.

Nurok brummte, der Rauch begann sich langsam zu verziehen und gab einen Blick auf den Saiyajin vor sich frei.

»Es wäre auch zu schön gewesen...« ,dachte er sich im Stillen.

Natürlich hatte Tales keinen Kratzer abbekommen. Er starrte noch immer blinzelnd auf die Überreste in seiner Hand.

„Die sind ja toll, das hat richtig gekribbelt! Da ist doch bestimmt noch eine!“

Vorfreudig wühlte er unter den verwunderten Blicken der anderen beiden Saiyajin in den Sachen, welche ebenso durch Vegetas Schutzschild von der Explosion geschützt gewesen waren.

Nurok schnaubte abfällig.

„Der kleine Tales möchte bitte aus dem Handgranaten-Paradies abgeholt werden...“

„Die nächste, die du findest, zündest du nicht hier im Haus!“ ,knurrte Vegeta drohend, ungeachtete von Nuroks vorheriger Aussage.

„Okay, kein Problem!“

Und schon war er mit den Sachen aus dem Büro verschwunden. Stille legte sich über die beiden anderen Männer. Nurok massierte sich leise Knurrend die Schläfen.

„Gibt es sonst noch etwas zu klären?“ ,fragte der Kleinere recht desinteressiert an den anderen Saiyajin.

„Willst du mit dem Vampir reden, sobald er wieder bei Bewusstsein ist?“

„Natürlich, sag mir Bescheid.“

Kopf nickend deutete er zur Tür und gab Nurok zu verstehen, dass das Gespräch beendet war.

Gespräche

Kapitel 14 Gespräche
 

Stunden später
 

Rhage hob den Blick von der Bettdecke, als sich die Tür zu seinem Krankenzimmer öffnete. Innerlich hatte er auf Zabrinah gehofft, doch bei dem Anblick der Person, welche in den Raum trat, versteifte sich sein Körper. Sekunden später stutzte er dann aber. Das war nicht der Saiyajin, welcher bei seinem ersten Date mit Zabrinah im Restaurant anwesend war, auch wenn der fremde Mann genauso aussah. Bloß seine Augen waren sehr viel weicher, wärmer. Ebenso die gut spürbare körperliche Macht, welche dem anderen in keinster Weise nachzustehen schien, dennoch positiver war.

„Hi. Ich bin Son-Goku... oder Kakarott. Hast du kurz einen Moment?“

„Hallo. Rhage... Natürlich, ich kann gerade ja schlecht weglaufen.“

Lächelnd nickte Goku, holte sich eine Stuhl aus der kleinen Sitzecke und nahm neben dem Bett auf diesem Platz.

„Du hast dich im Kampf gegen Gray gut geschlagen, das muss ich zugeben. Du hast echt Potenzial für mehr!“

„Danke, aber du bist wahrscheinlich nicht hier, um mir das zu sagen, nicht wahr?“

„Nein. Ich habe ein paar Fragen und hoffe du beantwortest sie mir ehrlich. Die anderen werden die gleichen Fragen haben, aber bei weitem nicht so nett sein...“

„Also spielt ihr guter Bulle, böser Bulle?“

Skeptisch fragend zog Goku seine Brauen hoch.

„Ähm... wir sind nicht die Polizei...“

Verwirrt blickte ihn der Vampir aus großen Augen an, woraufhin Gokus linke Hand an seinen Hinterkopf wanderte.

„Und böse sind sie auch nicht... nur mehr Saiyajin als ich es bin.“

Ein kurzer Moment der Stille trat ein, ehe Rhage sachte den Kopf schüttelte und seinen Blick auf den anderen Mann richtete.

„Warum hast du zwei Namen, Saiyajin?“

„Lange Geschichte...“ ,gab Goku als Antwort, besann sich dann doch und winkte lächelnd ab.

„Ich glaub, dafür haben wir Zeit, also die Kurzform:

Ich bin mit einem Jahr von meiner Heimat ausgesetzt... fortgeschickt... worden. Zum Glück wurde ich von einem Menschen gefunden und großgezogen. Als Kind hatte ich einen schweren Unfall, wodurch ich alles vergessen habe... meine Herkunft, meinen Namen, meinen Auftrag. Ich war schon lange erwachsen, als mein ältester Bruder Radditz auftauchte und mich über mein Volk und meinen vergessenen Auftrag aufklärte. Son-Goku ist der Name, den ich hier auf der Erde von dem Menschen bekam, welcher mich als Baby gefunden hatte. Kakarott ist der Name, den mir meine leiblichen Eltern gaben.“

Verstehend nickte Rhage, sah den anderen dennoch skeptisch an.

„Was willst du von mir wissen?“

„Was ist es, was du von meiner Tochter willst?“

Fragend sah der Vampir zu Son-Goku. Bis ihm plötzlich Zabrinahs Worte in den Kopf kamen:

»Das wir uns treffen dürfen, habe ich dem Partner meines Vaters zu verdanken.«

Rhage musterte den Mann vor sich.

Dann war dieser Kerl Zabrinahs Stiefvater?

Das komplette Gegenteil von ihrem Vater. Er strahlte ebenfalls eine enorme Kraft aus, aber bei ihm hatte Rhage nicht das Gefühl, auf der Stelle flüchten zu müssen.

Wie hieß es bei den Menschen?

Gegensätze ziehen sich an?

Entweder waren diese beiden das Paradebeispiel dafür oder dieser Son-Goku war ein verdammt guter Schauspieler.

„Ich liebe sie.“ ,antwortete er ruhig und wahrheitsgemäß.

„Ihr kennt euch gerade mal drei Tage. Du weißt nichts über sie.“

„Ich kenne sie.... Deine Tochter hat mir in ihrem Zimmer sichere Obhut vor der Sonne gegeben, sie bereitete mir Essen eigenhändig zu und stellte sich zwischen mir und ihren Onkel, wohl wissend, das sie ihm unterlegen ist... Sie ist eine Kriegerin und eine Frau von Wert.“

Verstehend nickte Goku, ein seichtes Lächeln erschien auf seinen Lippen. .

„Wenn das so ist... Warum hast du dann einen ganzen Sack voll Waffen und Kleidung in dem Kofferraum deines Autos?“

Erschrocken weiteten sich die blauen Opale bei Gokus Worten.

„Ihr habt meine Sachen gefilzt?“ ,fragte er, versuchte den Kloß in seinem Hals irgendwie wieder loszuwerden.

Son-Goku nickte.

„Die Waffen haben wirklich nichts mit euch zu tun. Ich habe sie immer bei mir. Mein Volk befindet sich im Krieg.“

Lange blickte Son-Goku zu dem liegenden Vampir. Musterte ihn noch einmal ausgiebig. In seinen Augen sprach er die Wahrheit. Tief atmete er einmal durch, ehe er den Kopf in Richtung Tür wandte, genau als sie sich öffnete und sein Partner mit einer dunklen Miene ins Zimmer trat. Aus dem Augenwinkel sah Goku, wie sich der massige Körper des Vampirs unwillkürlich versteifte. Vegeta schritt zur gegenüberliegenden Wand und lehnte sich dort mit verschränkten Armen gegen.

„Du kannst ruhig näher kommen... er hat nichts ansteckendes.“ ,stichelte Goku schmunzelnd zu seinem Partner.

Dieser knurrte nur dunkel, antwortete, ohne seine schwarzen, kalten, durchdringenden Opale von dem Vampir zu nehmen.

„Ich halte absichtlich so weit Abstand, um nicht in Versuchung zu kommen, ihn in seine Einzelteile zu zerlegen.“

„Vegeta... das...“

„Lass gut sein, Kakarott. Ich habe noch nie ein Verhör geführt, ohne meinen Gegenüber dabei zu foltern.“ ,bei den Worten blickte er kurz, aber dennoch eindringlich zu seinem Partner, ehe er sich wieder dem anderen Mann zuwandte.

„Und nun zu dir, Vampir. Du sagtest unserem Arzt, du wärst eine Gefahr für unsere Tochter. Wie darf ich das verstehen?“

Geräuschvoll stieß er die Luft aus. Instinktiv wusste er, er hatte keine andere Wahl als ehrlich zu antworten. Irgendwas in ihm drinnen, sagte ihm, das der Kerl an der Wand die Worte einige wenige Tage zuvor mehr als ernst gemeint hatte. Zittrig versuchte er tief Luft zu holen, die kalte, enorme Macht und Dominanz des kleineren Saiyajin nahmen ihm gefühlt die Luft zum Atmen.

„Mein Volk befindet sich seit Jahrhunderten im ewig währenden Krieg gegen die Gesellschaft der Lesser. Jeder, der mit uns näher zu tun hat, befindet sich in Gefahr...“

„Sicher, das du nicht eher das Problem bist? Ich denke nicht, das es auf diesem Planeten Gang und Gäbe ist, bis an die Zähne bewaffnet bei einer Verabredung zu erscheinen, es sei denn, man will seinen Gegenüber eliminieren!“

„Oder, wie in meinem Fall, meinen Gegenüber beschützen.“ ,knurrte Rhage wütend, aufgrund der Anschuldigung des Saiyajin.

Um Vegeta davon abzuhalten, dem Verletzten für den Ton seiner Worte an die Kehle zu gehen, räusperte Goku sich laut und wand seine Worte an den Vampir.

„Mein Bruder sagte, das einer der Dolche aus dem Brusthalfter fehlen würden.... Wo ist er?“

„Er steckt wahrscheinlich noch in einem der Lesser...“

„Geht das auch etwas detaillierter?“ ,knurrte Vegeta und ballte die Hände zusammen.

Am liebsten hätte er diese dem verletzten schon längst ins Gesicht gedonnert und die Antworten aus ihm heraus geprügelt. Verdammtes Versprechen an Kakarott!!

„Bei Zabrinahs und meinem letzten Treffen gab es einen Zusammenstoß mit den Feinden meines Volkes... Ich habe drei der Angreifer getötet, aber die anderen beiden am Leben gelassen, um Zabrinah zu retten und in Sicherheit zu bringen. Sie hat ihre Jacke bei dem Kampf verloren, wo auch ihre Papiere drin waren...“

„Warum hat Zabrinah nichts von dem Zwischenfall erzählt?“ ,mischte sich Son-Goku ein.

„Weil sie sich nicht mehr erinnert.“

„Du warst in ihren Gedanken?“ ,knurrte Vegeta warnend und sein Blick verfinsterte sich weiter, kurz wallte seine Aura auf.

„Sie war sehr aufgewühlt, deswegen kam ich in ihren Geist und konnte die Erinnerungen an den Kampf verschleiern. Ich tat es einzig zu ihrem Schutz.“

„Und es ist im Bereich des möglichen, das diese Feinde nun wissen, wo sie wohnt, ja?“ ,fragte Goku vorsichtig nach.

„So ist es. Deswegen bin ich solange bei ihr geblieben. Ich muss sie beschützen.“

„Du überschätzt deine Wichtigkeit, Vampir!“ ,brummte Vegeta drohend, suchte aber in seiner Hose nach seinem Scouter.

Mit gekonnten Griffen streifte er sich diesen über und wählte eine Nummer. Es dauerte etwas bis ein gebrummtes „Was?“ ertönte, nicht verwunderlich, nachdem er die Position seiner Aura überprüft hatte.

„Komm runter, es kam zu einem Zwischenfall.“ ,sprach er schnell, als endlich am anderen Ende abgenommen wurde.

Schweigen legte sich über die drei, bis einige wenige Minuten später erneut die Tür geöffnet wurde und Tales knapp bekleidet im Türrahmen stand.

„Wolltest du etwa wieder im Löschteich schwimmen?“ ,schmunzelte Goku, als er die kurze, weite Hose seines Zwillingsbruder betrachtete.

„Hast du deinen Kleiderschrank nicht gefunden?“ ,knurrte auch Vegeta mit Blick auf seinen Leibwächter und besten Freund.

Der Angesprochene blickte an seinem Körper hinunter, zuckte gelangweilt mit den Schultern, ehe er seinen Schweif kurz aufpeitschen ließ und dann um die Hüfte wickelte.

„Ich war körperlich beschäftigt und habe mir die erstbeste Hose geschnappt!“ ,brummte der Saiyajin.

„Also ich geh nie ans Telefon, wenn ich beschäftigt bin...“

„Dich ruft ja auch keiner an, Bruder.... Und außerdem gehe ich nicht freiwillig in diesen Dreckstümpel schwimmen!“

„Aber was war denn dann im Sommer?“ ,fragte Goku stirnrunzelnd.

„Ja, also das lässt du dir besser von deinem Partner erklären!“

„Vegeta?“

„Selber Schuld, wenn du nicht mal für fünf Minuten dein verdammtes Maul halten kannst!“ ,knurrte der kleinere.

„Mir erst einen Kinnhaken verpassen und mich da hinein zu schubsen war aber definitiv übertrieben! Ich hab noch Tage danach nach Brackwasser und Algen gestunken!“ ,brummte Tales schnippisch.

„Und was gibt es überhaupt so wichtiges, das ich hier herunter kommen sollte?“,mit den Worten wandte Tales seinen Blick kurz zu dem Vampir, dann zu Vegeta.

„Das Problem ist ja immer noch da.“ ,knurrte er dann noch.

„Ja und das Problem hat weitere Probleme verursacht!“ ,antwortete der Prinz sarkastisch.

„Ach, so was aber auch...“

„Vorsicht, Tales.“ ,fauchte Vegeta an den schmunzelnden Saiyajin gewandt.

„Wir werden unsere Sicherheitsmaßnahmen verschärfen.“

„Warum?“

Vegeta nickte mit dem Kopf kurz in Richtung des Vampirs.

„Sie sind vorgestern Abend angegriffen worden. Zabrinah hat im Kampf ihre Jacke verloren und seine Feinde haben sie.“

Tales blickte von Vegeta zu dem Vampir. Verschränkte die Arme vor seinem unbekleideten Brustkorb. Spürte er genau die musternden Augen auf seiner Haut, ahnte er, wie sein vernarbter Oberkörper auf so jemanden, wie es dieser perfekte Schönling war, wirken musste.

„Jeder von uns ist ihm bei weitem überlegen. Meinst du wirklich, seine Feinde könnten uns was anhaben?“ ,sprach er herausfordernd.

„Uns nicht...“

Tales sah fragend zu Vegeta, verstand er schnell, was sein Prinz meinte. Vegeta machte sich um sie keine Sorgen, sondern einzig und alleine um die wenigen schutzbedürftigen unter ihnen. Tharnya und Cyrha waren schwanger, Miranna und Whelzie hatten beide junge Kinder bei Fuß, welche mehr Schutz bedurften, als die Erwachsenen unter ihnen.

„Wie stellst du dir das vor?“

„Sind eure Feinde Tag oder Nachtaktiv?“ ,fragte Vegeta an Rhage.

„Eher Nachtaktiv, aber Sonnenlicht schadet ihnen nicht, weswegen sie auch am Tage angreifen könnten.“

„Zwei-Schicht-System?“

Vegeta nickte auf Tales` Frage hin.

„Und Nurok soll die Überwachung modernisieren.“

„Meinst du wirklich, dass das nötig ist? Wir können Auren spüren.“ ,fragte Goku verwundert.

„Vielleicht können sie sie löschen.“ ,brummte Tales als Einwand.

„Ist mir egal, welches von beiden auf sie zutrifft. Ich will es so!“

„Nurok meinte, er wollte gleich eh noch mal runter kommen und nach den Verletzten sehen. Da können wir ihn sofort fragen.“ ,gab Goku zu bedenken.

„Gut. Und wann gedenkst du ihn vor die Tür zu setzen?“ ,fragte Tales, mit einem leichten nicken in Richtung Bett.

„Sobald er wieder gesund ist!“ ,erwiderte Vegeta.

„Er ist wieder bei Bewusstsein, das reicht doch völlig aus für den Heimweg.“

„Wir haben mitten am Tag, Tales!“ ,brummte Son-Goku tadelnd.

„Das ist mir gerade so was von egal, Kakarott!“

„Vegeta, meinst du, über seinem verbrennenden Körper könnte man Marshmallows braten? Ich habe Hunger.“

„Ich kann euch hören....“ ,murmelte Rhage genervt.

„Oh, es spricht!“ ,brummte Tales.

„Etwas weniger von deiner selbstgefälligen Art und man könnte dich eventuell sympathisch finden!“

„Okay, stopp. Jungs, schaltet einen Gang zurück!“

„Lass sie, Kakarott. Das könnte durchaus amüsant werden.“

„Und das von jemandem, der seinen Humor im Mutterleib vergessen hat....“

„Wie war das, Vampir?“ ,grollte Vegeta aggressiv.

„Ich mag ihn nicht, aber eins muss ich ihm lassen... Der war gut.“ ,lachte Tales leise, welches ihm aber bei Vegetas kalten, warnenden Blick dann allerdings im Hals stecken blieb.

„Was war noch gleich der Grund, warum ich dich nicht schon längst zur Hölle geschickt habe?“

„Weil du ohne mich bei den ganzen Idioten hier im Anwesen verraten und verkauft wärst.“ ,erklärte Tales schmunzelnd.

„Und außerdem bin ich der stärkste und klügste und best auss...“

„Jaja, mach den Rand zu, großer.“ ,knurrte Vegeta nun sichtlich genervt.

Das öffnen der Tür in dieses Patientenzimmer unterbrach ihren kleinen Wortwechsel. Nurok trat ein, blieb knapp hinter dem Tuürrahmen stehen, wartete bis sich die Tür hinter ihm wieder schloss.

„Wie ich sehe, liegt wenigstens einer meiner Patienten friedlich im Bett...“ ,brummte Nurok mit Blick auf den Vampir.

„Warum? Ist einer meiner Brüder geflüchtet?“ ,fragte Vegeta gelangweilt.

„Gray hats versucht und damit 15 mg Midazolam und 10 mg MSI gewonnen. Schläft jetzt.“

Kopfschüttelnd kam der große Saiyajin nun ans Bett des blonden Mannes, betrachtete die Linien und Werte auf dem Überwachungsmonitor. An den Vampir gerichtet, fragte Nurok.

„Wie geht es dir soweit? Deine Vitalzeichen sind alle wieder im Normbereich.“

„Wenn er lernen würde, mir gegenüber seine Zunge zu hüten, könnte er durchaus genesen.“ ,sprach Vegeta mit drohendem Unterton.

Ein lautes Knurren durchbrach die unangenehme Stille. Sofort hefteten sich die Augen aller auf die Zwillinge.

„Verflucht, Kakarott. Es gab bis vor einer Stunde Frühstück!“ ,brummte der Prinz genervt.

„Das war auch nicht mein Magen...“

„Bei den Göttern... Tales, für dich gilt dasselbe.“ ,murmelte Nurok.

„Ihr kennt mich doch, ich habe immer Hunger!“

„Was du nicht sagst...“

„Na egal. Wenn ihr mich sucht, ich bin in der Küche!“ ,mit den Worten lief er Richtung Tür, wurde im Türrahmen aber von einer Stimme aufgehalten.

„Du solltest meine Schwester nicht zu lange warten lassen!“ sprach Vegeta drohend.

In Tales Augen blitzte es schelmisch auf.

„Doch. Wenn sie wütend ist, ist der Sex ungleich besser.“

Knurrend warf Vegeta ihm einen tödlichen Blick zu. Schmunzelnd schüttelte Goku den Kopf.

„Du hättest ihm die 15 mg Midazolam geben sollen...“ ,murrte Vegeta genervt zu seinem Onkel.

„Das reicht bei weitem nicht, um ihn platt zu machen...“ ,murmelte Nurok.

„Heißt?“ ,fragte Goku neugierig.

„Heißt, das dein verehrter Zwillingsbruder damals trotz 20 mg Midazolam, 15 mg MSI, 80 mg Propofol, einem zertrümmerten Unterschenkel, einem frisch operierten Pneumothorax und fünf gebrochenen Rippen im Krankenzimmer rum gehüpft ist und Radditz verprügeln wollte.“

„War das damals, nach der Sache mit Tharnya?“ ,fragte Goku grübelnd.

Nurok nickte kurz, wandte sich dann an den Vampir.

„Wenn du wieder auf den Beinen bist, bekommst du deine Sachen zurück und....“

Kurz blickte er fragend zu Vegeta, ehe er weiter sprach.

„...verlässt dieses Anwesen. Allerdings musst du dich mit neuen Handgranaten eindecken...“

„Habt ihr sie konfisziert und behaltet die jetzt?“ ,brummte Rhage nicht gerade begeistert.

Vegeta stieß ein unzufriedenes Knurren aus.

„Nein. Sein verblödeter Leibwächter hatte Langeweile und hat mit ihnen gespielt.“ , antwortete Nurok mit einem tiefen Brummen.

„Was meinst du mit, *er hat mit ihnen gespielt*?“

„Das was ich gesagt habe.“

Verschwinden

Kapitel 15 Verschwinden
 

Vegeta war nach dem langen Gespräch mit dem Vampir und seinen Leuten im Anschluss aus dem hinteren Ausgang des Anwesens auf die Terrasse getreten. Seine schwarzen Opale glitten über die große Rasenfläche weiter zu den mit weißen Sand belegten Reitplatz und den dahinter liegenden Stallungen. Wie er es von ihr kannte, wenn es Streit zwischen ihm und seiner Tochter gegeben hatte, hatte sich diese dort hin verzogen und saß bei ihrem Liebling in der Box oder auf der Weide.

Leicht kopfschüttelnd legte Vegeta den Weg zu seiner einzigen Tochter zurück, ihr Duft wurde mit jedem weiteren Schritt stärker, war aber dennoch stark von dem der Pferde überlagert. Um diese Zeit herrschte Ruhe auf der Stallgasse, keiner lief herum oder machte eins der großen Geschöpfe fertig, nur die entspannten Geräusche von kauenden Pferden und rascheln im Stroh war zu vernehmen, nahmen ihm einen winzig kleinen Teil seiner Wut und Anspannung..

Seufzend und mit verschränkten Armen lehnte er sich an seinem Ziel angekommen, gegen das kalte Metall der geöffneten Boxentür. Eingehend betrachtete der Saiyajinprinz das Bild vor sich.

Und wie schon so oft, kam er nicht umher, das kurz das Gefühl der Faszination in ihm aufflammte, als er den großen, schwarz-weiß gecheckten Hengst sah.

Zu gut erinnerte er sich daran, als seine und Tales` Tochter ihn vor vier Jahren von einer weit entfernten Zucht- und Trainingsstätte abgeholt hatten. Der widerspenstige Hengst hatte während der Fahrt den Hänger demoliert und in der darauffolgenden Nacht die Box in ihre Einzelteile zerlegt.

Es hatte Monate gedauert, aus diesem aggressiven, unberechenbaren Wesen ein Pferd zu machen, den man zumindest schon mal berühren und Halfter anlegen konnte, weitere Wochen später hatte es sich Tales` Tochter getraut, auf den blanken Rücken dieses widersetzlichen und stolzen Hengstes zu steigen.

Es war gut ausgegangen, trotz der Tatsache, das sie eine Handgranate mit gezogenen Splint zwischen den Schenkeln gehabt hatte. Aber die Bombe war nicht detoniert und seit diesem Tag ging es langsam schrittweise bergauf. Schnell hatte sich heraus gestellt, das der große Schecke, trotz seiner Veranlagung und Talents einfach keinen Bock auf Westernsport hatte, wodurch er keine sehr gute Behandlung bei seinen Vorbesitzern erfuhr, was dazu führte, das er als aggressiv sowie unberechenbar eingestuft wurde und die Menschen versuchten, ihn mit Gewalt zu zähmen, versuchten seinen Willen zu brechen, für ihre Dienste zu missbrauchen.

Jetzt, wo er wieder Vertrauen gefasst hatte, stellte sich heraus, das er dafür aber aufgrund seiner selbstsicheren und furchtlosen Art ein Verlass in jeglicher Situation im Gelände und auf dem Platz war und erstaunlich viel Spaß am Überwinden von Naturhindernissen hatte. Seit zwei Jahren nannte nun seine Tochter dieses Pferd ihr Eigen, zu viel Schweiß und Arbeit hatten die beiden Frauen in dieses Wesen gesteckt um ihn nach erfolgreicher Rehabilitation wieder abgeben zu können.

Nun lag dieses stolze, durch und durch hengstige Pferd entspannt in seiner Box im Stroh, seine Tochter an dessen warmer Schulter gelehnt und kraulte ihm sein schwarzes Ohr. Sie würdigte ihm keines Blickes.

„Als ihr während eurer letzten Verabredung zusammen wart, ist dir da was aufgefallen?“ ,nahm er das Wort an sich.

Ihn wunderte das wütende, vorwurfsvolle Leuchten in ihren azurblauen Augen kein bisschen. Zabrinah war sauer auf ihn. Nein. Um genau zu sein, stinkwütend. Darüber, dass er so lange gewartete hatte, den Kampf zwischen Rhage und Gray zu beenden und weil er ihr den vorübergehenden Kontakt zu dem Vampir untersagt und Yohâr mit dessen pflegerischen Betreuung beauftragt hatte.

„Ich glaube nicht, dass dich das zu interessieren hat.... Vater.“

»Oh ja, gibt es noch ein Steigerung von stinkwütend?« ,fragte er sich für einen winzigen Augenblick.

Ihren schnippischen Ton und den trotzigen, herausfordernden Blick ignorierte er so gut es ging. Nur an der veränderten Tonlage der folgenden Worte, ließ er erahnen, wie es unter seiner verdammt dünnen zivilisierten Oberfläche brodelte.

„Es gab in dem Park beim Restaurant einen Vorfall... er war in deinen Erinnerungen und hat sie verschleiert. Lässt du mich in deinen Geist, um es zu finden und das ganze rückgängig zu machen?“

»Und um zu sehen was wirklich passiert ist, damit ich dem Idioten die Kehle aufreißen kann, sollte er gelogen haben...« ,fügte er still in Gedanken hinzu.

Im Grunde musste er seine Tochter nicht fragen, er war ein sehr viel mächtigerer Telepath als sie es war, ihre läppische Gegenwehr, wenn er es gegen ihre Erlaubnis tun würde, wenn er ohne ihre Einwilligung durch ihre mentalen Schilde drang, wäre nichts weiter als der kleine Stich einer Mücke. Doch immerhin war sie seine Tochter, weswegen er den Anstand besaß, ihr es zu erklären und ihr Zugeständnis zu bekommen.

Scheinbar wusste Zabrinah das ebenfalls, nach etlichen Minuten der Stille nickte sie kurz und senkte ihre mentalen Schilder.

Zuckte dennoch spürbar zusammen, als sie den mächtigen Geist ihres Vaters in sich spürte...

Seine ungeheure Macht....

Sein Stolz....

Seine eisige Kälte...

Es fröstelte sie und intuitiv drängte sie sich näher an Aykoh`s Schulter. Die spürbare Unruhe quittierte er mit einem unzufriedenen Schweif schlagen und zurück gelegten Ohren.

Behutsam ließ Vegeta seine geistigen Ausläufer durch die Erinnerungen seiner Tochter gleiten, auf der Suche nach Ungenauigkeiten, da er nicht genau wusste, wonach er direkt suchen musste. Er wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, als er an eine Stelle kam, die sich seltsam anfühlte. Schnell war er durch die Wand aus Wellen und Nebel geschlüpft. Vor ihm befanden sich die Erinnerungen, die Situation, von denen der Vampir erzählt hatte.

Aufmerksam betrachtete Vegeta das Geschehene. Unterdrückte die aufkommenden Gefühle von Wut, als er sah, wie der Vampir seine Tochter an einen Baum drückte und verlangend küsste, sie anfasste und berührte. Schob ebenso die kurz aufflackernde Dankbarkeit zurück, bei dem Kampf dessen gegen die Lesser und der Tatsache, das der Vampir wirklich alles getan hatte, um Zabrinah zu beschützen, sie heil aus der Gefahrensituation heraus zu bringen.

Nun wusste er, der Vampir hatte die Wahrheit gesagt...

Nicht das es ihm nicht vorher schon bewusst war. Ein kleiner, neugieriger Teil in ihm wollte die Bestätigung und die Möglichkeit, zu sehen, wozu der Vampir noch fähig und wie wichtig diesem seine Tochter war. Mit einem stillen Seufzen gab Vegeta ihr die Erinnerungen zurück, als elitärer, saiyanischer Telepath war es ein leichtes, dies zu bewerkstelligen.

Und dann verließ er den Geist seiner Tochter. Diese blinzelte verwirrt, in Anbetracht der neuen, alten Erinnerungen.

„Ich ziehe Yohâr von ihm ab. Du kannst dich bis zu seiner Genesung um ihn kümmern. Danach verlässt er das Anwesen!“ ,sprach er mündlich, als auch mental zu ihr, ehe er sich auf den Absatz umdrehte und seine Tochter bei dem gescheckten Pferd zurück ließ.

Zabrinah blieb nach dieser Begegnung mit ihrem Vater noch etliche Minuten sitzen.

Überlegte, grübelte über die Szenen, welche ihr Vater aus den tiefen ihrer Erinnerungen wieder ans Licht geholt hatte. Sie musste trainieren, stärker werden. Körperlich als auch mental.

Das ein anderes Wesen als einer der Saiyajin so einfach in ihren Geist eindringen und in ihren Erinnerungen herumpfuschen konnte, dass wollte sie noch immer nicht so recht akzeptieren. Doch in Anbetracht dem Wissen, welches ihr nun zur Verfügung stand, wusste sie es besser. Missmutig grollte es tief in ihrer Kehle auf. Dem Vampir würde sie dafür noch die Leviten lesen!

Doch das musste warten.

Er war erst mal in Sicherheit. Und sie konnte sich nun auch ungesehen auf dem Weg ins Revier der Wölfe machen und nach Antworten suchen.

Wenn sie ihre Aura dauerhaft so niedrig hielt, nicht flog oder vorne ihr Auto vom Parkplatz nahm, dann würde ihr verschwinden sehr spät, wenn sogar gar nicht auffallen. Hoffte sie.

Zabrinahs blaue Opale wanderten zu dem großen Schecken. Strich ihm über die Stirn, drehte dessen dicken Schopf in den Fingern.

„Sollen wir beide einen Ausflug machen, mhm?“ ,murmelte sie leise.

Schmunzelte, als der Hengst die Ohren spitzte.

„Gut? Na dann, los.“

Und schon stand sie auf, verließ die Box, holte Putzzeug und Trense. Neugierig geworden stand der Schecke auf und folgte ihr halb aus seiner Box heraus.

Schnell hatte sie ihn geputzt und aufgetrenst. Auf dem Weg zum großen eisernen Tor in der Mauer, welcher das gesamte Anwesen umrandete, tastete sie nach den Energien der Leute im Haus und im Garten. Niemand in der Nähe. Mit gekonnten griffen und so leise es ging öffnete sie das Tor, schlüpfte zusammen mit Aykoh durch den schmalen Spalt. Draußen angekommen verriegelte sie das Tor, indem sie es mit einem kräftigen Ruck zu zog und schwang sich dann auf den blanken Pferderücken.

„Los Großer.“

Und mit diesen Worten verfiel der große Schecke in einen leichten Galopp.

Es dauerte mehr als eine halbe Stunde, ehe sie die erste Grenze des Reviers der Wölfe überschritt. Sachte zügelte sie den großen Schecken und ritt im Schritt weiter. Nach einigen Metern kamen sie aus dem Wald auf einen Waldweg, dem sie nun folgten. Sie genoss die Zeit der Ruhe, lauschte den Vögeln und Geräuschen des Waldes, horchte dabei unauffällig nach ungewöhnlichen Tönen. Wenige Minuten später wurde Aykoh unruhig, blieb stehen, begann auf ihren Schenkeldruck auf der Stelle zu trippeln.

„Großer... Ruhig...“

Aykoh schnaubte als Antwort und stieg leicht in die Höhe. In dem Moment trat ein großer Wolf auf den Weg, sein Fell war unterschiedlich, ging von lehmfarben am Bauch und den Flanken zu einem dunklem Grau Richtung Rücken hoch. Mit hoch erhobenen Kopf und gespitzten Ohren stand er frontal zu ihnen auf dem Weg und fixierte sie.

Instinktiv wandte sie den Blick ab, blinzelte ein paar mal.

„Zabrinah... Blutstochter Kronprinz Vegetas. Ich wollte gerne Layrik mein Beileid für den Verlust seines Bruders aussprechen.“

Ein tiefes Brummen folgte auf ihre Worte vom Wolf und er wandte sich langsam ab, lief trabend den Weg entlang. Zabrinah seufzte und trieb den unzufriedenen Schecken an.

Es dauerte beinahe eine weitere halbe Stunde, bis sie zu einer verwilderten Wiese und einem dahinter liegenden Berg kamen.

Der große Wolf wurde sofort von einigen kleinen Wölfen umringt und freudig begrüßt, welche nahe des unterirdischen Eingangs des Berges spielten. Aufmerksam wurde sie von den drei erwachsenen Aufpassern gemustert. Mit einem fixierenden Blick von ihnen wurde sie zum Stehen bleiben und Warten gebracht.

Als sie eine Wölfin mit drei Jungtieren auf sich zu kommen sah, sprang sie vom Rücken des nervösen Schecken und band ihn am Anfang der Lichtung an einem der Bäume.

Eines der drei Jungtiere rannte freudig auf sie zu, gefolgt von zwei kleinen Jaguarwelpen.

„Hallo ihr drei!“ ,murmelte Zabrinah lachend, als die drei an ihre Beinen hochsprangen und um ihre Füße wuselten.

„Wir haben nicht mit Besuch einem eurerseits gerechnet.“ ,erklang die sanfte Stimme einer Frau vor ihr.

Zabrinah wandte ihre blauen Opale von den wirbelnden Jungtieren, unterdrückte das noch immer aufkeimendes Gefühl des Unwohlseins, als sie dem unbekleideten Körper der Frau gewahr wurde. Wenn Gestaltwandler von ihrer tierischen Form zurück in die menschliche glitten, waren ihre Körper nackt, da die Wandlung jede Art von Kleidung zerstörte. Sie kannte es, hatte sie ihr ganzes Leben mit dieser Spezies verbracht, dennoch war es ungewohnt bis beinahe unangenehm.

„Es tut mir leid, ich habe mich auch nicht angemeldet... Ich wollte mit Layrik reden und ihm mein Beileid aussprechen... Wie geht es euch?“

Trauernd senkte die Wölfin den Kopf, schwieg wenige Augenblicke.

„Danke, Zabrinah. Das weiß ich sehr zu schätzen. Ich hörte, du warst an jenem Abend dabei und hast dich um unsere Rudelmitglieder gekümmert. Wir stehen in eurer Schuld.“

Energisch schüttelte Zabrinah den Kopf.

„Nein, das tut ihr nicht. Vater hat euch vor Jahren die Erlaubnis gegeben, unsere Klinik aufzusuchen oder unter uns zu arbeiten. Wir ziehen an einem Strang, sitzen im selben Boot, es waren ebenso Ärzte, Pfleger und Sanitäter der Gestaltwandler vor Ort gewesen.“

„Allerdings wären mehr Leben verloren gewesen, hätten die Verletzten nicht die Möglichkeit eurer hochmodernen Klinik gehabt.“

Verstehend nickte die junge Halbsaiyajin.

Stille trat zwischen den beiden Frauen ein und beide betrachteten die drei Jungtiere zwischen ihren Füßen, welche ungeachtet der ernsten Situation miteinander rauften.

„Zabrinah!“

Beim erklang ihres Namens hob sie den Blick. Lächelte leicht.

Der Wolf war aus dem versteckten Eingang gekommen und lief auf sie zu, in Begleitung eines jungen Mannes. Layrik war für einen männlichen Gestaltwandler ungewöhnlich groß, knappe zwei Meter, mit einem ebenso beeindruckenden breiten, muskulösen Körper. Das Haar war etwas länger gehalten, reichte ihm fast in den Nacken hinein und hatte bei passendem Lichteinfall die Farbe von Gold. Und hatte erstaunlicherweise absolut keine Ähnlichkeit mit dem tiefschwarzen Fell, welches sein Wolf trug, wenn er sich in seine tierische Gestalt gewandelt hatte.

 

 
 

Etliche Kilometer entfernt im Anwesen der Saiyajin
 

Yohâr brummte, als der Monitor erneut Alarm gab.

Was sollte das, verdammt?

Warum war Zabrinah noch immer nicht da, obwohl der Prinz sie selbst von dem Vampir abgezogen hatte?

Missmutig konzentrierte sie sich und fühlte nach der Aura der jungen Halbsaiyajin. Fand sie nicht im Haus, auch nicht im Garten, den Stallungen oder der näheren Umgebung.

Skeptisch zog sie die Brauen zusammen. Blickte überlegend zum Monitor.

Knurrte.

Energischen Schrittes lief sie zu dem Patientenzimmer, in dem der Vampir lag, riss die Tür auf und blickte auf ein leeres Bett. Knurrte erneut, verschränkte die Arme und lehnte sich gegen den Türrahmen. Wartete.

Verdutzt wurde sie aus diesen ungewöhnlichen blauen Augen angesehen, als der Vampir aus dem Badezimmer humpelte. Ehe er was sagen konnte, unterbrach sie ihn harsch.

„Wo ist Zabrinah?“

„Was? …. Warum?“

„Überreiz meine Geduld nicht, kleiner!“ ,knurrte die Saiyajin.

„Wo ist Vegetas Tochter?“

„Nicht hier...“

„Verdammt!“

Und schon drehte sie sich um, einen verwirrten Mann zurück lassend.

Beinahe schon hastig lief sie durch den langen Korridor, bog ab und blieb an der schweren Stahltür zum GR stehen. Schnell blickten ihre Opale auf die Anzeige, schluckte. Doch dann betätigte sie den Notknopf, welcher dafür sorgte, dass die Gravitation herunter gefahren wurde, die Systeme ausgeschaltet wurden und sich die schwere Tür anschließend öffnete. Erneut schluckte sie, als ihre nachtschwarzen Opale auf die ihres Prinzen trafen. Den Impuls einen Schritt zurück zu weichen unterdrückte sie.

„Mein Prinz.... Vegeta... Ich habe die Befürchtung, dass deine Tochter weg ist.“

Tales richtete sich auf, wechselte einen fragenden Blick mit Nurok. Beide Saiyajin sahen erst wieder zu ihr, dann zu Vegeta.

„Was heißt, sie ist weg?“

„Sie ist verschwunden. Nicht hier im Anwesen, bei dem Vampir oder draußen bei den Stallungen!“ ,erklärte sie schnell.

„Das ist nicht dein Ernst!“ ,grollte Vegeta zwischen zusammen gebissenen Zähnen.

„Doch... leider schon...“

Wütend ballte Vegeta seine Hände zu Fäusten. Konzentriert streckte er seine Fühler aus, tastete den Umkreis erweiternd nach der Aura seiner Tochter.

„Was bitteschön hat sie im Revier der Wölfe zu suchen?“

Tales zuckte mit den Schultern, schmunzelte anzüglich.

„Sie ist bestimmt bei einem der Jungs im Bett...“

„Wie bitte?“ ,knurrte Vegeta in einem tiefen, drohenden Ton.

„Ich dachte du weißt, dass sie was mit Kalay und Layrik am Laufen hat?“

Irritiert blinzelte Nurok und Yohâr schnaubte auf.

„Sie und der Vampir sind doch gebunden....“ ,wisperte sie irritiert.

„Das weiß ich, Tales. Aber wir reden hier nicht von deiner Tochter, die ihre Spielzeuge tagtäglich wechselt!“

Pikiert brummte Tales auf.

„Ich habe da eher eine andere Vermutung.“ ,warf Nurok ein.

„Und welche?“

„Es waren Mitglieder des Wolfsrudels, welche alle schwer verletzt in unsere Klinik gebracht wurden. Ihr wisst, sie war dabei und hatte bereits zu dem Zeitpunkt den Verdacht, dass da etwas nicht stimmte. Wahrscheinlich sucht sie nach Antworten.“

Tief durchatmend öffnete Vegeta seine Fäuste.

„Ich hole sie zurück...“ ,brummte er schließlich.

 
 

Bei der Wolfshöhle
 

„Layrik...“

Sie umarmten sich kurz.

„Du möchtest reden? Sollen wir etwas gehen?“

Sie nickte, strich den drei Jungtieren über die Köpfe, welche sie neugierig gehoben hatten. Dem Wolf und Sakeela nickte sie lächelnd dankend zu.

Schweigend liefen sie nebeneinander zum Waldrand, bis Zabrinah ihre Stimme erhob und traurig, mit belegter Stimme, begann zu sprechen.

„Mein herzliches Beileid, für den Verlust deines Bruders. Es tut mir leid...“

Tiefe Trauer trat in die braunen Augen des Wolfgestaltwandlers.

„Dank dir, Zabrinah. Das weiß ich sehr zu schätzen...“

Kurz rubbelte er sich über das Gesicht, schwieg wenige Momente, in denen sie ruhig nebeneinander herliefen.

„Auch ich habe dir und deinem Volk zu danken. Ohne eure Hilfe und die Klinik wären mehr Mitglieder des Rudels gestorben.“

„Wir sind Verbündete... Da ist es selbstverständlich, dass man sich gegenseitig hilft.“ ,gab sie als Antwort.

„Habt ihr bereits Erkenntnisse, über die Gründe des Angriffs?“

Seine Augenfarbe veränderte sich, wurde zu einem faszinierenden Orange/Ocker. Ein Zeichen, das sich sein Wolf gerade sehr nahe an der Oberfläche befand. Augenscheinlich gefiel ihrem Nebenmann das Thema mal so garnicht.

„Revierkämpfe mit einem anderen Rudel.“ ,war schließlich Layriks kurzangebundene Antwort.

„Layrik... Es gibt in dem gesamten Bundesstaat kein weiteres Wolfrudel. Und außerdem... Ihr oder die anderen Rudel hätten bemerkt, wenn die Reviergrenzen unerlaubt überquert worden wären.“

„Scheinbar wussten sie, wie sie es anstellen sollten, ohne aufzufallen. Zabrinah... es war ein schlimmer Zwischenfall und die Sicherheitsvorkehrungen innerhalb und außerhalb der Reviergrenzen wurden verschärft. Es ist in Ordnung.“

„Du verschweigst mir ebenso etwas, wie Nurok oder Vater es tun!“ ,fauchte sie wütend.

„Das glaubst du nur. Es gibt nichts zu verschweigen, Kleine!“

„Bitte... Lass das bitte, Layrik. Lüg mich...“

Weiter kam Zabrinah mit ihren Worten nicht, denn ihr Vater hatte sich auf die Lichtung materialisiert und sah mit warnenden Blick zu ihnen hinüber.

„Verdammt...“ ,murmelte sie.

„Hmh. Unser Gespräch ist hiermit wohl beendet. Na los, komm zurück.“ ,sprach Layrik und ging mit einer murrenden Zabrinah im Schlepptau in Richtung Höhle zurück.

Auf direkten Wege zu dem wartenden Saiyajin.

Vegeta kochte innerlich vor Wut. Das seine Tochter auch nicht einmal eine Sache ungeachtet ruhen lassen konnte. Nein. Natürlich nicht! Da war sie wie ihr Mutter. Immer weiter suchen, immer weiter und weiter bohren, bis man Antworten oder eine Lösung gefunden hatte. Er wusste, dies war an sich kein schlechter Charakterzug, doch in Situationen wie diesen, verfluchte er eben diesen. Tief grummelte er auf, wandte seinen Blick nach links hinten, als ein Mann aus dem Höhleneingan trat und auf ihn zukam. Größer als er und nicht weniger muskulös. Gekleidet in einer verwaschenen Jeans und einem blau-schwarzen T-Shirt, welches die eisblauen Augen, genauso die schwarzen Haare, betonte.

„Hoher Besuch! Verzeih, ich habe den roten Teppich nicht ausgerollt.“ ,brummte Antero schief schmunzelnd an den Saiyajin gewandt.

Mit einem warnenden Knurren drehte Vegeta seinen Kopf von dem Leitwolf wieder zu dem Grund seines hiesigen Besuches.

Antero blieb neben Vegeta stehen, ließ seinen Blick genauestens über die Lichtung schweifen, verharrte kurz bei seinem Soldaten und Zabrinah, erhob dann wieder das Wort.

„Sie war an dem Abend ebenfalls in der Klinik gewesen, hat sich um die Verletzten gekümmert. Sie sucht nach Antworten. Willst du ihr das etwa verübeln?“

„Die hat sie bereits bekommen.“

„Aber nicht die richtigen, das scheint sie zu spüren.“

Vegeta brummte unwirsch tief in seinem Brustkorb. Löste die verschränkten Arme.

„Habt ihr eure Spur bezüglich der Geschehnisse wieder aufnehmen können?“ ,murmelte er leise an den Leitwolf gewandt.

Dieser ließ sein Kinn etwas auf die Brust sinken, schwieg einige Augenblicke, ehe er seinen Blick hob und zum Waldrand richtete.

„Leider sind viele der Verletzten noch nicht zu klaren Aussagen fähig, sie sind eher schwammig und unstimmig. Also keine direkte Bestätigung. Auch am Tatort haben wir nichts finden können, was unsere Vermutung untermauert, jemand war schneller. Ebenfalls sind die Angreifer wie vom Erdboden verschluckt. Immer noch. Weder in den anderen Rudeln, noch in einem Krankenhaus in der Umgebung. Nirgends eine Spur von ihnen, obwohl auch sie teils schwer verletzt wurden.“

„Das spricht für eine Beteiligung von ihnen.“

„So sehe ich das auch... Aber was für einen Grund gäbe es, dass sich Mediale mit Gestaltwandler zusammentun? Sie betrachten uns als unzivilisierte, instinktgesteuerte Tiere.“

„Ich halte diesbezüglich die Ohren offen.“

„Hmh. Dank dir.“

Antero wandte sich zum gehen, sah den Saiyajin aber noch einmal an.

„Dann stimmen die Gerüchte, du hättest einen medialen Kontaktmann.“

Vegeta sagte nichts dazu, sollte der Leitwolf sein Schweigen interpretieren wie er wollte.

Keiner, weder die Wölfe, eins der anderen beiden großen Rudel, noch 98% seiner eigenen Leute wussten von seinem Kontaktmann im Medialnet. Und das sollte auch so bleiben.

Nicht, weil er den medialen Rebell für schwach hielt, ganz und gar nicht, wusste er schließlich, mit wem er es bei ihren heimlichen Treffen in San Francisco zu tun hatte.

Sondern, weil er weder ihre gemeinsame Mission, noch das Leben der anderen beiden Mitrebellen gefährden wollte, denn das hatte er seinem Gefährten versprechen müssen. Bei den anderen beiden handelte es sich um einen weiteren Medialen, einen Abtrünnigen, welcher durchaus sehr wehrhaft sein konnte und einen Menschen.

Der schwächste unter ihnen, körperlich, wie geistig. Aber im Gegensatz zu ihnen dreien derjenige, mit dem besten Verständnis von Moral und Gefühlen, derjenige mit einem Gewissen.

Etwas, was weder Vegeta, noch der mediale Rebell besaß.

Der Saiyajin atmete einmal kurz durch, verschränkte seine Arme und blickte seine Tochter, welche nun mittlerweile vor ihm stand, strafend an. Nervös rang sie ihre Hände, wich den kalten, stechenden Opalen ihres Vaters aus.

„Was hast du dir nur dabei gedacht?“

„Es war Layricks Bruder! Ich wollte ihm persönlich mein Beileid aussprechen.“ ,murrte sie zur Verteidigung.

„Das war der einzige Grund?“

„Nun... Vater."

"Ich warte!"

"Nein. Ich wollte die Wahrheit erfahren. Aber anscheinend ist jedem, den ich Frage, ein Maulkorb verpasst worden!“

„Weil Nurok dir bereits die Wahrheit über den Angriff auf die Wölfe gesagt hat.“

„Hat er eben nicht!“ ,fauchte sie aufgebracht, nun schwer beherrscht.

„Verdammt, Papa! Ich spüre doch, dass da was nicht stimmt.“

„Es sind interne Rudelangelegenheiten der Wölfe, da haben wir uns rauszuhalten! Und du hör auf, weiter nach Antworten oder ähnlichem zu suchen.“

„Aber...“

„Nein! Wir gehen jetzt wieder.“

Und mit diesen Worten griff Vegeta ihren Oberarm und bugsierte sie, unter zetern ihrerseits, ziemlich unsanft zum Waldrand, wo Aykoh an einem Baum gebunden stand.

„Los, rauf mit dir.“ ,murrte Vegeta, als sie bei dem Schecken angekommen waren.

„Und dann?“ ,fragte Zabrinah, während sie die Zügel losmachte und sie dem Pferd über den Hals warf.

„Reitest du nach Hause.“

„Und wo bleibst du?“

„Ich begleite dich natürlich. Jemand muss ja aufpassen, dass du einmal tust, was man dir sagt!“

Knurrend schwang sich die junge Halbsaiyajin auf den warmen Rücken ihres Hengstes, ergriff die Zügel, zögerte kurz, ehe sie ihren Vater mit einem Funken in den blauen Opalen ansah.

„Aykoh ist verdammt schnell. Und er verfügt über eine beachtliche Ausdauer.“

Mit diesen Worten presste sie ihre Schenkel zusammen, was den Schecken einen Satz nach vorne machen und dann in einen zügigen Galopp fallen ließ.

Vegeta schüttelte sachte den Kopf, blickte noch ein letztes Mal zur Lichtung und der Wolfshöhle zurück, ehe er seine Energie sammelte und mit beachtlicher Geschwindigkeit hinter seiner Tochter herrannte, diese schnell eingeholt und damit ein Wettrennen eröffnete.

Unschöne Entdeckung

Kapitel 16 Unschöne Entdeckung
 


 

*Drei Tage später auf dem Vorplatz des Anwesen der Saiyajin*
 

„Und wo in aller Welt willst du mein Auto reparieren lassen?“ ,brummte Rhage leicht wütend an den Saiyajin, der für das defekte Kofferraumschloss seines GTO´s verantwortlich war.

„Shoanna... sie ist eine von uns und hat eine eigene Werkstatt im Norden der Stadt.“

Kurz konzentrierte er sich. Schmunzelte.

„Sie kennt sich gut mit alten Autos aus. Den hier wird sie bestimmt wieder zusammen flicken können.“ ,sprach er noch zu dem Vampir.

Rhage schmälerte seine blauen Opale, musterte den Saiyajin vor sich. Dieser zuckte belanglos die Achseln.

„Wir könnten auch warten, bis Gray wieder auf den Beinen ist, doch ich glaube, der würde deinen Wagen viel lieber in seine Einzelteile zerlegen, anstatt ihn zu reparieren.“

Verstehend nickte Rhage. Da war ihm diese Frau lieber, auch wenn er sie nicht kannte. Sein Kopfnicken war für Tales die Bestätigung, auf die er gewartet hatte und schon stand er bei der Fahrertür und hatte den Griff in der Hand.

„Also! Worauf wartest du, Vampir?“

„Rhage...“ ,brummte der Angesprochene genervt.

Er kam mit dieser saiyanischen Eigenheit nicht klar, das man anscheinend nicht in der Lage war, sich den Namen einer anderen Person zu merken, sondern nur die Spezies. Und wie schon zuvor, ignorierte Tales seine Nennung seines Namens geflissentlich.

Mit ausladenden Schritten ging er um den Wagen herum und setzte sich auf den Beifahrersitz. Ohne Worte startete Tales und sie fuhren die Auffahrt hinunter, bogen nach links ab, um auf die Route 22 zu gelangen. Zu Rhage seiner Verwunderung hatte Tales keinerlei Probleme, mit der etwas kniffligen Kupplung des GTO´s, der Saiyajin steuerte den Wagen souverän über den Asphalt.

Weil er die Stille nach einiger Zeit nicht mehr ausshielt, versuchte er es mit Smalltalk, welchen der Saiyajin neben ihn ignorierte, dann, nachdem ihm der Monolog zu blöde wurde, ließ er seine Neugierde gewinnen und stellte Fragen. Fragen, welche der Saiyajin gekonnt mit kurzen Worten ins Leere laufen ließ. Frustiriert verschränkte Rhage die Arme vor dem Brustkorb, ließ sich tiefer in den Sitz sinken und blickte stur geradeaus durch die Windschutzscheibe. Da es später Abend war, befand sich kaum Verkehr auf den Straßen Caldwell´s und dank Tales sportlichen Fahrstil waren sie entsprechend zügig im nördlichen Teil der Stadt. Sie bogen ein paar Mal ab, ehe sie auf einen großen Platz fuhren, auf der eine große Halle stand, welche ein geöffnetes Tor hatte und in dessen großen Raum Licht brannte. Einige teure Autos standen in Reih und Glied davor und Tales steuerte den GTO zwischen zweien hindurch und fuhr einfach in die Halle rein. Unter dem resignierten Blick eines groß gewachsenen, schwarzhaarigen Mannes.

Rhage tat es Tales nach und stieg aus, blickte sich ausgiebig in der Halle um. Weiter drinnen stand ein Kickertisch, an denen weitere Leute standen, zwei Männer und drei Frauen. Alle Blicke waren auf die beiden Neuankömmlinge gerichtet.

„Hay Dohrm. Was geht´s?“ ,fragte Tales schmunzelnd an den näher stehenden Mann gewandt.

Dieser nahm erst entspannt einen Schluck aus der Bierflasche, ehe er antwortete.

„Gut.... Schicke Karre hast du da... Beim letzten Rennen gewonnen?“

Tales schüttelte verneinend den Kopf.

„Verdammt Tales!“ ,ertönte eine wütende Stimme von einer der Frauen.

Mit energischen Schritten kam eine ebenfalls schwarzhaarige, durchtrainierte kleine Frau auf sie zu und baute sich mit in den Hüften gestemmten Fäusten vor Tales auf.

„Ich hoffe für dich, dass dieser Wagen nicht geklaut ist! Das hier ist eine saubere Werkstatt, verstehst du!?“ ,meckerte die Saiyajin weiter.

Denn sie hatte einen braun bepelzten Schweif um die Hüfte geschlungen, ebenso wie dieser Dohrm, was Rhage nach einigen musternden Blicken feststellte.

Skeptisch zog Tales die Stirn in Falten.

„Saubere Werkstatt?“ ,brummte er amüsiert.

„Shoanna... du hast eine illegale Gelddruckerei unten im Keller!“

„Gerade deswegen muss ich besonders vorsichtig sein!“ ,fauchte die Saiyajin ungehalten und erdolchte ihn mit ihren Blicken.

„Der GTO gehört mir.“ ,sprach Rhage nach einigen Minuten der Stille, um das Wettstarren der beiden zu beenden.

Dohrm zog fragend eine Braue hoch, während Shoanna ihn lange musterte.

„Hmh.“ ,murmelte sie leise.

„Und warum seid ihr hier?“

„Du musst ihn reparieren. Ich habe seinen Kofferraum aufbrechen müssen.“ ,gab Tales als Erklärung ab.

„Kamst du alleine auf diese Idee, oder war es Vegetas Befehl?“ ,ertönte die Stimme von einem großgewachsenen Mann mit sehr langen schwarzen Haaren, der gemächlich auf sie zuschritt.

Tales schmunzlte, legte den Kopf leicht schräg.

„Was machst du hier, Bruder? Bist du vor Tharnya geflüchtet?“ fragte er provokant an Radditz gewandt.

Der Angesprochene knurrte warnend, ehe er resigniert die Schultern hängen ließ und leise murmelte.

„Eins ist sicher... Ich werde ihre Schwangerschaft nicht überleben, wenn sie so weiter macht...“

Verstehend nickte Dohrm, blickte kurz zu den übrigen Saiyajin am Kickertisch.

„Ich kenne das. Mit den ganzen Hormonen drehen die völlig durch!“ ,brummte er leise in die kleine Runde.

„Am besten ist es, du hälst so viel Abstand wie möglich und wirfst ihr die beorderten Dinge aus einer sicheren Entfernung zu.“

Tales und Rhage blickten ihn skeptisch an, Radditz Blick verdüsterte sich dahingehend.

„Danke für deinen Tipp. Wenn ich demnächst wieder ein Problem habe, komme ich sofort zu dir!“ ,raunte er brummend, seine Stimme triefte nur so von Sarkasmus.

„Gute Idee!“

Radditz schüttelte augenverdrehend den Kopf, blickte wieder zu seinem kleinen Bruder.

„Also? Der Kofferraum?“

„Ah ja... Tyson stand davor und du weißt ja, das Trunks ihn auf Sprengstoff und so trainiert hat. Ich war neugierig und hab nachgesehen. Deswegen ist es kaputt...“ ,erklärte er schnell.

Mit einem letzten Blick zu seinem Bruder sah er zu der Saiyajin neben sich.

„Und? Kannst du es reparieren?“ ,fragte er dann an Shoanna.

„Klar kann ich das.“ ,gab sie zurück.

„Aber ich bin neugierig. Kann ich den Wagen mal auf der Hebebühne haben?“

Rhage nickte zögerlich.

„Sehr gut.“

Und schon war sie auf dem Fahrersitz und steuerte den Wagen zu eine der drei Hebebühnen. Mit gekonnten Griffen waren die Hebearme in der richtigen Position und der Wagen wurde in die Höhe gedrückt. Mit Interesse lief sie um den Wagen herum, begutachetet den Unterboden ehe ihr ein:

„Na Scheiße“ enfloh.

„Was ist?“ ,brummte Dohrm.

„Ich glaube euer Tyson war nicht wegen dem Inhalt des Kofferraums an diesem Wagen!“

„Doch!“ ,antwortete Tales mit Nachdruck.

„Es waren Waffen und Handgranaten im Kofferraum!“

„Mag schon sein... aber ich glaube, er witterte eher die Bombe hier am Unterboden...“

Allgemeines Entsetzen und eine gespenstische Stille legte sich über die Anwesenden der Halle.

„Das kann nicht sein!“ ,brummte Rhage und unterbrach somit die kurze Ruhe.

Mit wenigen Schritten war er bei seinem Wagen und stand neben der Saiyajin.

„Verdammt...“

„Und wenn das eine ist, wie bekommen wir die da

nun weg?“,fragte Radditz.

„Ganz einfach. Wir sprengen den Wagen in die Luft. Kein Wagen, kein Sprengsatz!“ ,antwortete Dohrm zufrieden.

„Vergiss es, Saiyajin!“ ,fauchte Rhage wütend in seine Richtung.

„Der Sprengsatz ist beim Starten des Wagens nicht detoniert. Wahrscheinlich ist er defekt. Mein Bruder V kann ihn sich vornehmen und untersuchen.“

„Aber erst Mal müssen wir den abbekommen.“ ,brummte Shoanna.

„Und ich glaube, keiner von euch Kriegern kann Bomben entschärfen, oder?“

Einstimmiges Schütteln der Köpfe.

„Ich kenne jemanden.“

Schnell hatte Tales sein Handy in der Hand und nach dem Wählen das Gerät am Ohr. Es dauerte kurze Zeit, bis am anderen Ende jemand abnahm und Tales zu reden anfing. Mit wenigen Worten war die Sachlage geklärt und der Saiyajin steckte das Handy zurück in die Tasche seiner dunkelblauen Jeans. Erwartungsvoll wurde er von den anderen angesehen.

„Das Problem mit der Bombe wird gelöst. Dauert nur ein bisschen.“

„Gut.“ ,sprach Radditz.

„Können wir reden?“

„Gerne. Ich bin hier und warte, Bruder.“

„Unter vier Augen!“ ,brummte der ältere.

„Okay... Wenn du meinst.“

Sie gingen ein ganzes Stück aus der Halle hinaus, bis Radditz stehen blieb und sich zu Tales umdrehte, ihn eindringlich musterte.

„Wer ist dieser Kerl?“

„Welcher? Der die Bombe entschärfen soll?“

„Stell dich nicht dumm!“ ,knurrte der Langhaarige.

„Der, mit dem du hier her kamst!“

„Ach der! Ein Vampir. Zabrinahs Neuer.“

Radditz verschränkte die Arme, sein Blick verdunkelte sich.

„Führ mich nicht hinters Licht! Deine Tochter ist derzeit auf Missionen im All unterwegs.“

Tales blinzelte. Schüttelte lächelnd seinen Kopf.

„Ich spreche auch nicht von meiner Zabrina, sondern von Vegetas Tochter.“

Skeptisch zog Radditz die Brauen zusammen, schmälerte die Augen, als er misstrauisch seinen jüngeren Bruder musterte. Der Kleine nahm ihn doch gerade gehörig auf den Arm, verdammt! Kurz peitschte sein Schweif auf.

„Ich sagte doch, verarsch mich nicht!“

Seinen jüngeren Bruder fixierend machte er zwei Schritte auf diesen zu.

„Wenn Zabrinah irgendwas mit so Etwas am Laufen hätte, wäre er bereits nicht mehr unter den Lebenden!“

„Wenn unser kleiner Bruder nicht wäre, hättest du durchaus recht damit.“

Entgeistert zog der ältere scharf die Luft ein, bei dieser Information.

„Das ist nicht dein Ernst!“ ,fragte er noch einmal nach, um sicherzugehen, dass er sich nicht verhört hatte.

Radditz war fassungslos. Das konnte nicht sein, sein Bruder verarschte ihn doch total!

„Nein, Radditz. Das tue ich nicht.“

„Höre auf damit!“ ,knurrte der Langhaarige.

„Deine Schilde sind intakt. Ich habe deine Gedanken nicht gelesen, nur erraten. Zabrinah hat ihn vor wenigen Tagen im Screamers kennen gelernt. Dank Kakarott darf sie sich mit ihm treffen und vor drei Tagen hat er sie als Sein gekennzeichnet.“

Radditz keuchte entsetzt.

„Und er lebt noch?“

„Kakarott...“

Verstehend nickte der Größere langsam.

Fuhr sich übers Gesicht und durch die Haare.

„Unser kleiner Bruder hat wohl mehr Einfluss auf unseren stolzen Prinzen, als wir alle dachten.“

Tales zuckte mit den Achseln.

„Er ist ein Krieger und sie scheint ihm wirklich wichtig zu sein.“

Radditz verschränkte murrend die Arme, musterte Tales scharf.

„Hast du ihn dir mal genauer angesehen?“

„Warum? Ich stehe nicht auf blond.“

„Verdammt Tales!“

Der Angesprochene grinste verschmitzt.

„Vielleicht hätte ich bei ihm eine Ausnahme gemacht... Aber er steht augenscheinlich nicht auf Männer.“

„Das hat dich nie davon abgehalten....“ ,brummte Radditz augenverdrehend.

„Oh Bruder... Du weißt. Ich habe mehr Kerle bekehrt als irgendeine so ne verkorkste Priesterschule der Erdlinge.“

„Hmh... Ja, ich weiß...“ ,murmelte der größere.

„Und warum, wenn er keine Gefahr für Zabrinah darstellt... Warum hatte er dann Waffen und Handgranaten im Kofferraum seines Autos? Warum klebt ein Sprengsatz unter seinem Wagen?“

„Ich bin ebenso schockiert wie du! Sein GTO stand die ganze Zeit neben meinem Audi! Stell dir vor, er wäre neben ihm detoniert! Mein armes Auto....“

Sichtlich betroffen ließ Tales seine Arme und den Schweif hängen. Radditz betrachtete einige Sekunden die in sich zusammen gesunkene Gestalt seines kleinen Bruders und schüttelte den Kopf.

„Wäre natürlich auch sehr viel schlimmer gewesen, als wenn der Wagen beim Fahren explodiert wäre.“ ,sprach er sarkastisch.

„Aber warum die Waffen im Kofferraum?“

Tales richtete sich wieder auf und sah dem anderen Saiyajin fest in die Augen.

„Sein Volk hat seit Jahrhunderten Krieg mit irgendwelchen Lessern.“

„Was sind Lesser?“

„Keine Ahnung, noch nie von gehört oder gesehen. Scheinen aber die Feinde der Vampire zu sein.“

Tales sah einige Augenblicke zurück zur Halle, überlegte kurz, ehe er seine schwarzen Opale zurück zu seinem Bruder wandte.

„Weißt du noch, als vor einem halben Jahr der BMW vorm Screamers in die Luft geflogen ist? Laut Nurok, der sich bei der Polizei in die Untersuchungsunterlagen gehackt hat,war es ebenfalls ein Sprengsatz, der mit der Zündung verkabelt war. Was wenn das nun der selbe Täter ist?“

„Dann nehme ich an, derjenige, welcher bei dieser Explosion ums Leben gekommen ist, war einer von ihnen?“

„Laut Treshohn ja.“

„Mit diesem blonden Kerl habt ihr nicht darüber geredet?“

Tales schüttelte verneinend den Kopf.

„Vegeta hat es erst mal verboten.“

„Hmh....“

Zeitgleich sahen die beiden Brüder in Richtung Einfahrt, als sie das Geräusch eines Automotors hörten. Fragend blickte Radditz zu Tales.

„Du hast Trunks angerufen?“

„Nein. Er war scheinbar bei Kean zu Hause und ist mit ihm her gefahren.“

„Hmh...“

Langsam gingen beide wieder zurück zur Halle und kamen passend als Trunks und Kean ausstiegen. Beide noch in Dienstkleidung.

„Was für eine Autobombe, Tales?“

Tales blickte zu Rhage.

„Die unter seinem Auto.“

Trunks folgte dem Blick des Saiyajin und sofort verdunkelten sich seine blauen Opale. Er knurrte tief auf und mit gekonnten Griffen löste er den Waffengürtel von seiner Hüfte, drückte diesem den verwunderten Kean in die Hände.

„Da nutze ich doch mal die Chance, wo Vater nicht da ist!“

Und schon war er mit ausladenden Schritten auf den Weg zu Rhage, welcher sich entschlossen kampfbereit hinstellte.

„Du bleibst sofort stehen, Trunks!“ ,ertönte Tales tiefe, autoritäre Stimme.

Und zu Rhage Verwunderung blieb Zabrinahs älterer Bruder auch abrupt stehen.

„Dein Vater akzeptiert seine Anwesenheit bei uns bis auf unbestimmte Zeit und keiner von uns krümmt ihm bis dahin ein Haar! Das gilt auch für dich. Verstanden?“

Trunks grollte laut und kämpfte sichtlich mit seiner Wut, den Instinkten eines Saiyajin und dem Wunsch, dem Kerl, der seine Schwester angebaggert hatte, eine Lektion zu erteilen.

Er zuckte kurz zurück, als ihm seine Sicht auf den blonden Vampir von einem wütenden Saiyajin verdeckt wurde.

„Hast du mich verstanden, Trunks!?“, wurde er mit einer vor unterdrückter Wut bebenden und ungewohnt eisigen Stimme von Tales angegrollt.

Trunks wich einen weiteren Schritt zurück, fixierte dennoch stur die pechschwarzen Opale von Vegetas engsten Vertrautem.

„Wenn das Vaters ausdrücklicher Befehl ist... dann werde ich mich seinem Willen beugen...“ ,sprach er nach einigen Momenten der Stille.

„Das hoffe ich für deine körperliche Unversehrtheit.“

Mit diesen Worten drehte Tales sich um, sah zu Rhage, dann zu Kean.

Als er sprach, war seine Stimme und Körperhaltung wie sonst auch immer. Von seinem vorherigen autoritären Verhalten Trunks gegenüber war nichts mehr zu sehen.

„Kean, kannst du dir den violetten GTO dort drüben einmal ansehen und den Sprengsatz entschärfen? Ich würde ihn gerne ins Labor schaffen und erfahren, warum er nicht gezündet hat.“

Kean sah ihn an, nickte.

„Wem gehört der GTO?“

„Das ist meiner.“ ,brummte Rhage, während er sich langsam aus seiner Kampfposition löste.

„Ich werde ihn schon nicht in seine Einzelteile zerlegen.“ brummte Kean verschmitzt grinsend.

Rhage betrachtete den durchtrainierten, braunhaarigen Mann. Die Haare waren typisch kurz wie beim Militär und die Hundemarken an der Halskette sagten alles.

„Navy?“

„Marines.“

Kean musterte nun seinerseits den ihm fremden Blonden.

„Du bist keiner von ihnen.“

„Nein. Ich gehöre nicht zu ihrem Volk. Und du auch nicht.“

Kean grinste offen, entblößte normale, menschliche Zähne, was Rhage irritierte. Denn dieser Kerl vor ihm war kein Mensch.

„Gut erkannt. Was hat mich verraten?“

Rhage wollte zu einer Antwort ansetzen, wurde aber von Radditz unterbrochen und erfuhr schneller die Spezies dieses Keans als er erwartet hatte.

„Du bist nicht zum Smalltalk hier, Lykaner. An die Arbeit mit dir!“

Rhage verdrehte die Augen. Da war sie wieder. Diese arrogante Eigenheit dieser Saiyajin, andere Lebewesen nicht beim Namen, sondern lediglich bei der Rasse zu benennen. Kean lachte leicht auf, als er an ihm vorbei ging.

„Du wirst dich noch an einige Eigenheiten dieser Spezies gewöhnen müssen, wenn du weiterhin den Umgang mit ihnen pflegen willst.“

„Das befürchte ich auch...“

Minutenlang war es recht ruhig in der Halle, die Saiyajin unterhielten sich in großen Abstand von ihm miteinander, das Spiel am Kickertisch war soeben beendet worden und Kean inspizierte in aller Seelenruhe den Sprengsatz unter seinem Auto. Er fühlte sich Fehl am Platz. Zu den Saiyajin wollte er sich nicht gesellen, aber zu Kean gehen und ihm aufdringlich über die Schulter schauen auch nicht. Also verfiel er wieder ins Grübeln.

Wo war ihm der Sprengsatz unters Auto gebaut worden?

Warum war eben jener nicht explodiert?

Wann hatte einer der Lesser die Möglichkeit gehabt, das Teil am Unterboden seines Fahrzeuges zu montieren?

Verdammt!

Nicht nur sein Leben war in großer Gafahr gewesen, sondern auch das von Tales und Zabrinah. Kalte Schauer liefen ihm über die Wirbelsäule bei dem Gedanken ihr Leben in Gefahr gebracht zu haben.

Wie viel Glück konnte man haben, das der Sprengsatz nicht detoniert war?

„Hey, Blondie!“

Rhage hob fragend den Kopf und sah zu dem Marine, welcher unter seinem Auto stand und ihn ansah. Mit ruhigen Schritten lief er zu ihm.

Als er neben dem braunhaarigen, kleineren Mann stand räusperte er sich eben kurz.

„Rhage.“

Kean blickte ihn aus stahlgrauen Augen an, ehe dieser ihm die Hand reichte.

„Kean.“

Rhage schmunzelte und drückte die ihm dargebotene Hand.

„Was hast du gefunden?“

„Zu allererst: Ich kann sie entschärfen. Zweitens: Die Bombe ist nicht mit der Zündung verbunden, sie sollte per Fernzündung explodieren. Drittens: Der Bombenbauer hat nichts Falsch gemacht. Er kam wahrscheinlich einfach nicht dazu, sie zu zünden.“

Stille trat zwischen die beiden.

„Weißt du, wie lange sie schon unter meinem Wagen klebt?“

Der Lykaner zuckte die Achseln.

„Ein paar Tage vielleicht. Maximal eine Woche.“

„Und wie kann sie da angebracht worden sein?“

Lange wurde er aus den Augen des Marine gemustert. So lange, das Rhage schon eindringlicher Fragen wollte.

„Sie wurde einfach und schnell montiert. Das kann auf einem öffentlichen Parkplatz gemacht worden sein, ebenso bei einem Werkstattbesuch. Der Wagen musste dafür nicht zwangsläufig auf eine Hebebühne oder großartig manipuliert werden.“

Rhage nickte verstehend.

„Dann entschärfe sie bitte und montiere sie ab.“

Einige Schritte ging er zurück, wollte dem Lykaner bei seiner gefährlichen Arbeit nicht unnötig stören. Doch Kean hatte wohl andere Pläne.

„Du stellst keine weiteren Fragen. Anscheinend weißt du, wer die Bombe unter deinem Wagen platziert hat.“

Rhage brummte und verschränkte die Arme. Es war absolut nicht nötig, das noch mehr Leute von den Lessern und ihrem Krieg gegen die Vampire erfuhren. Mit einem kurzen Blick hinter sich vergewisserte er sich, dass Tales und die anderen Saiyajin noch immer in irgendwelche Gespräche vertieft waren, von diesen erfuhr Kean dann auch erstmal nichts. Sehr gut.

„Wie hast du die Saiyajin kennen gelernt?“ ,versuchte er das brisante Thema zu wechseln.

Kean schmunzelte. Arbeitete unbeeirt weiter, als er antwortete.

„Mein Sohn ging mit Son-Goten, dem besten Freund von Trunks, auf die Junior High. Seit dem ersten Besuch des kleinen damals bei uns zu Hause wusste ich, dass der Junge anders war. Er roch anders. Bewegte sich anders. Ein paar Tage später dann lernte ich Trunks kennen, sein andersartiger Geruch war stärker, wenn auch wie bei Goten zu einem Teil menschlich.“

Mit gekonnten Griffen löste er eine Schaltung nach der anderen und konnte nun endlich an die Verkabelung.

„Nach dem Schulwechsel hatten sie sich irgendwann aus den Augen verloren, bis die drei zusammen auf dem College ein paar gemeinsame Kurse besuchten. Es hatte sich so einiges verändert bei den beiden.“

Er zuckte mit den Achseln, kramte in seiner Hosentasche nach etwas und nahm aus dem schließlich gefundenen Etui eine kleine Kneifzange heraus.

„Ist ja auch nicht einfach, wenn die Väter, welche sich zuvor jahrelang gehasst haben und Feinde waren, plötzlich eine Beziehung haben und ihre jeweiligen Familien verlassen...:“

Rhage keuchte entsetzt auf.

„Wusstest du das nicht?“

„Nein... Zumindest nicht direkt. Ich hatte keine Ahnung, dass sie ehemals verfeindet waren und jeweils Familie sowie Ehefrauen hatten.“

„Wie gesagt. Die Zeit war für die beiden Jungs nicht gerade leicht. Son-Goten hat da schon im Anwesen bei den Saiyajin gewohnt, seine Mutter kam bei einem tragischen Ereignis zu Silvester vor ca. achtundzwanzig Jahren in der Capsule Corporation ums Leben. Du hast sicherlich etwas davon gehört?“

Kean blickte ihn über die Schulter hinweg an. Der blonde Vampir nickte.

„Ja, es war damals überall in den Medien.“

„Damit hast du recht... Nun ja... Trunks und seine jüngere Schwester sind noch ein paar Jahre zwischen Mutter und Vater hin und her...“

Kurz hielt Kean inne. Schien zu überlegen.

„Zabrinah muss da acht, höchstens zehn Jahre gewesen sein und Trunks demnach achtzehn oder zwanzig, als ihre Mutter während einem Unwetter von der Fahrbahn abkam, in die Moskwa stürzte und bei dem Unfall verstarb. Die beiden Jungen sind dann komplett im Anwesen der Saiyajin in Caldwell eingezogen. Riesiges Gebäude. Zwar nicht so groß wie die Capsule Corporation, aber dennoch nicht schlecht."

Irritiert, fragend wurde er nun angesehen.

„Was?“

„Wie kam man als normaler Junge in die Capsule Corporation?“

Kean blinzelte ihn nun verwirrt an.

„Trunks...“

„Ja, was ist mit ihm?“

Kean betrachtete ihn eingehend, ehe er seine stahlgrauen Augen zu den Saiyajin wandern ließ, um dort eine gewisse Zeit zu verweilen. Nachdem seine Augen kurz den ihm noch immer größteneils Fremden blonden Mann streiften, fuhr er sich kurz mit der Hand durch die militärisch kurz geschnittenen braunen Haare.

„Bulma Briefs... die damalige Eigentümerin und Geschäftsführerin der Capsule Corporation... sie ist die leibliche Mutter von Trunks und Zabrinah.“

Völliger Unglaube traf ihn.

„Du erlaubst dir einen Spaß mit mir!“

Kean schüttelte den Kopf.

„Frag Radditz oder Tales. Mit Trunks scheinst du nicht sonderlich gut klar zukommen.“

Rhage sah lange zu den anderen rüber, betrachtete Trunks, rief sich das Bild von Zabrinah ins Gedächtnis. Die meeresblauen Augen hatten beide von ihrer Mutter, wenn er das Gesicht der reichen Firmenerbin und weltbekannten Erfinderin richtig im Kopf hatte. Auch andere Ähnlichkeiten bestanden, bei Zabrinah mehr als bei ihrem älteren Bruder. Dahingehend könnte es stimmen. Doch die Firma wurde doch damals...

„In Anbetracht einiger weiterer Vorzüge wären die beiden ein wirklich guter Fang.“ ,plauderte Kean sorglos weiter.

„Wie meinst du das ?“ ,fragte Rhage sekptisch geworden.

„Naja... Ich stehe nicht auf Männer, demnach wäre Zabrinah da eher mein Beuteschema...“

Er wurde durch ein tiefes Knurren unterbrochen und erschrocken wandte er sich zu dem großen blonden Mann um.

„Sprich nur weiter!“ ,knurrte Rhage, bemüht seine mehr oder weniger gleichgültige Maske weiter bestehen zu lassen.

„Ähm... Also... Was ich sagen wollte. Man hätte für den Rest seines Lebens finanziell ausgesorgt, würde man sie zur Frau nehmen.“

„Aha...“, grollte Rhage.

„Ist das so, ja?“

„Ja... Die Capsule Corporation und alle anteiligen Labore, sowie die Patente und Aktien sind von beiden sehr gewinnbringend verkauft worden. Soweit ich weiß, wollte erst keiner der beiden Geschwister die Firma nach Bulma Briefs` tragischen Unfall übernehmen und somit war das später ein gut gewählter Weg...“

Kean sah ihn lange forschend an.

„Mach dir keine Gedanken, Rhage. Sie hängen es nicht an die große Glocke und warum auch immer ist es beinahe unmöglich das herauszufinden. Alles lief über falsche Namen etc. Sie sind Saiyajin, kann verstehen, das alles so unter Verschluss gehalten wird. Die Menschen würden durchdrehen, wenn sie durch so etwas von einer weiteren, ihnen bei weitem überlegenen Spezies erfahren würden. Sie sind dafür einfach noch nicht bereit.“

So langsam hatte Rhage sich und seine Instinkte wieder unter Kontrolle.

„Wie weit bist du, Kean?“ ,unterbrach Trunks' seine Stimme das Gespräch der beiden.

„Sie ist gleich entschärft.“

„Hmh. Gut. Welche Art von Sprengstoff und Zündung?“

„Sie war nicht mit dem Anlasser verbunden. Das Teil, welches mit der Zündung verkabelt ist...“

„...schaut aus wie eine Platine von einem Handy oder so in der Art.“

„Hmh.“

„Also kein Timer?“

„Nein.“

„Hmh.“

„Sie wurde unter dem Tank angebracht, um...“

„...die größtmögliche Effizienz der Explosion zu gewährleisten.“ ,führte Trunks erneut Keans begonnen Satz zu Ende.

Von Kean hörte man ein Seufzen, ehe er fortfuhr.

„Zumindest klebt sie schon ein paar Tage hier am Unterboden des GTO, der Bombenbauer konnte...“

Rhage ließ leicht schmunzelnd die Augen zwischen den beiden hin und her huschen, als Trunks zum dritten Mal den Satz von Kean unterbrach und ihn zu Ende sprach.

„...sie nicht zünden oder einfach noch nicht.“

„Hör auf damit.“

„Womit?“

„Mich andauernd zu unterbrechen und mich nun auch noch an der Nase herumzuführen.“

„Dann hör auf, immer um den heißen Brei herumzureden. Wir sind im 21 Jahrhundert und nicht mehr im Mittelalter, als du aufgewachsen bist!“

Wieder verließ den Lippen des Lykaners ein Seufzen.

„Ich habe dir schon einmal gesagt, ich bin nicht so alt!“ ,fauchte Kean über seine Schulter in Trunks' Richtung. Schmunzelnd zuckten Trunks` Mundwinkel.

„Was? Habe ich mich etwa um ein paar Jahrtausende vertan, Alterchen?“

„In deiner Erziehung wurde der Teil mit dem Respekt vor dem Alter definitiv vergessen!“ ,knurrte Kean und funkelte Trunks vernichtend an.

„18 Jahrhundert. Nicht das Mittelalter oder sonst etwas, verstanden?“ ,brummte der Lykaner noch und verschränkte die Arme.

„Vor oder nach diesem Christus?“ ,erklang hinter ihnen eine tiefe Stimme.

Rhage blickte über seine Schulter, musterte kurz die große Gestalt von Tales` älterem Bruder. Kean holte tief Luft, wollte zu einer bissigen Bemerkung ansetzen, kam aber nicht weit, Radditz redete stumpf weiter.

„Anscheinend wird auch die Arbeitsgeschwindigkeit bei euch Lykanern langsamer, je älter ihr werdet. Oder warum dauert das so lange?“

„Wenn du nicht willst, dass diese kleine Bombe hochgeht und uns alle mit in den Tod nimmt, dauert es halt seine Zeit.“

„Mir wird bei der Explosion nichts geschehen, aber ich glaube Zitreha hat ein Problem damit, wenn ihr Meath-Labor nebenan mit in die Luft geht.“

Kean drehte sich sofort zu Radditz um.

„Nebenan ist ein Meath-Labor?“,fragte er entsetzt.

„Und ich entschärfe hier eine Bombe?“

Radditz nickte unbeeindruckt.

„Ihr wollt mich Tod sehen...“ ,murmelte der Lykaner leise und wandte sich langsam wieder dem Sprengsatz unter Rhages Wagen zu.

Trunks ignorierte den beinahe verzweifelnden Marine und sah zu Radditz hoch.

„Was treibt dich zu uns?“

Der Angesprochene blickte über seine Schulter zu den anderen Saiyajin.

„Drei... Zwei... Eins...“ ,mumelte er.

Trunks und Rhage folgten Radditz seinem Blick, wo Shoanna gerade mit ihrem Schweif das Handgelenk von Tales umschlang und ihn mit einem lasziven Grinsen von den anderen wegzog, tiefer in die Halle hinein. Trunks verdrehte die Augen.

„Selbst wenn Kean hier mal endlich fertig wird, wirst du nun auf Tales warten müssen...“

Rhage nickte verstehend, schmunzelte.

„Er lässt nichts anbrennen, was?“

„Ich sagte es schon einmal. Ihr solltet ihm einen Keuschheitsgürtel umschnallen.“ ,warf Kean zwischen seiner Arbeit ein.

„Dann wird er unausstehlich sein.“ ,brummte Trunks Sorgenvoll.

„Waren das Praktiken von vor tausend Jahren, als du geboren wurdest?“ ,fragte Radditz interessiert.

„Noch ein Mal für die Dummen unter euch! Ich bin weder tausend Jahre alt, noch im Mittelalter geboren! Ich weiß wirklich nicht, wer dieses Gerücht in die Welt gesetzt hat!“

Keans stahlgraue Augen sprühten Funken und er versuchte, Radditz mit seinen Blicken zu erdolchen.

„Oder seid ihr Saiyajin nur neidisch, dass die Mitglieder eures Volkes nicht so alt werden, wie die meinen?“

„Öhm...“ ,wollte Trunks erklären.

„Wir ziehen es vor im Kampf zu sterben und nicht wie gebrechliche Grauschöpfe vor sich hin zu vegetieren und auf den Tod zu warten, wie dein Volk oder die Menschen, Medialen oder Gestaltwandler es handhaben!“ ,grollte Radditz warnend.

„Ja ja... Schnell, ausschweifend Leben, früh sterben. Verstehe schon.“

„Das habe ich nicht gesagt!“



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Kommentare zu dieser Fanfic (15)
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Von:  Ragnar89
2022-01-19T23:31:01+00:00 20.01.2022 00:31
So.
Guten Abend zum zweiten

Also diese Szene im Stall, wo Zabrinah neben ihrem Pferd im Stroh sitzt war richtig toll. Du hast diese Verbindung, das Vertrauen der beiden zueinander gut gezeigt

Vegeta Gedankengänge. Toll, dass du uns einen Einblick in seinen Kopf erlaubt hast.
Und schließlich hat er einen Einblick in den seiner Tochter bekommen. Ich fand es sehr nett von ihm, sie um ihr Einverständnis zu bitten.
Deine Beschreibung. Gut

Und dann haut sie einfach ab?
Sie ist mir aber auch eine... okay, die Wölfe sind ihre Freunde... Und sie zweifelt an den Aussagen Nuroks
Oh gott!!
Und dann taucht vegeta da einfach auf! Ich hatte gehofft, sie kann den Wolf überreden!
Interessant war das kurze Gespräch zwischen Vegeta und dem Alpha.
Und dann... dann das?? Wow
Rebellen? Mediale


Ich bin gespannt was da noch so kommt
Kekse und kakao ds lass
Von:  Ragnar89
2022-01-19T21:56:39+00:00 19.01.2022 22:56
Guten Abend!

Ach Goku. Der war hier aber echt nett. Nicht das er nie nett ist. Aber einen einfachen Job hat er da ja auch nicht. Erst rhage aufklären und dann verhindern, dass Vegeta diesem an die Gurgel geht.
Vegetas Spruch war gut. Und erst der von goku zuvor. Lach. "Hat nichts ansteckendes"
Tales ey... der sprengt auch jede Party mit seinem Verhalten, seinen Sprüchen.
Und dann sein kleines wortgefecht mit Vegeta. Herrlich.
Du schaffst es, das ernste mit dem witzigen zu verbinden. Das lockert schön auf.
Und ich liebe deine Männer
Hoffe, Rhage kommt schnell wieder auf die Beine und dass nichts schlimmes mit diesen lessern passiert.

Viele liebe Grüße
Von:  Ragnar89
2021-07-09T03:30:36+00:00 09.07.2021 05:30
Guten Morgen!!!

Ich fand Nurok so gut. Da ist der gute aber schnell wieder auf den Beinen! Klar, dass gray dann an die Decke geht
Hm. Interessant. Ähnliche bzw so gut wie die gleiche Anatomie? Scheint ungewöhnlich zu sein
Sehen scheinbar auch die anderen beiden

Ker tales. Habe gerade beim Frühstück so lachen müssen!! Da schüttet der erst alles vor Nurok aus und zündet dann noch die Handgranate. Das ist mir ja einer. Allerdings hörte Vegeta sich das wohl denken können.
Beeindruckend fand ich seine Reaktion, mit seiner Aura eine art Schutzschild zu machen.

Und erneut so viele Fragen und neue Theorien. Freue mich auf Antworten

Zu deiner Antwort auf mein Kommi.
HM, hab doch da muss ich dir recht geben. Und noch was haben sie gemein. Bei festen oder ähnlichen stehen sie eher für sich allein am Rand. Das viel mir besonders in Band 15 auf, wo die Geburt der Wolfsleoparden gefeiert wurde. Vegeta hätte sich haargenau verhalten wie Kaleb es da getan hat.
Nach. Ich liebe diese Serie. Und dragon Ball und viele der hiesigen ffs

Ich wünsche noch viele Grüße
Von:  Ragnar89
2021-06-20T12:45:17+00:00 20.06.2021 14:45
Hay

Nun hab ich endlich Luft und wir, dieses bereits gelesene Kapitel zu kommentieren
Aber erst muss ich was sagen
Ich habe die BD Romane noch nicht begonnen. Habe aber im Urlaub im Mai diese Gestaltwandler Serie begonnen zu lesen. Und ich muss sagen,dieser mediale Kaleb hat irgendwie durchaus große Ähnlichkeit vom Charakter mit Vegeta. Ich würde gerne beide mit nach Hause nehmen. Lach

So nun zum Kapitel an sich

Ich hatte so die Hoffnung, das du einen Lemon zwischen den beiden schreibst!!
Und dann das!
Sind dir beiden nun bis zum äußersten gegangen oder nicht?
Er hat sie ja zumindest als sein Eigen markiert. Denke das dies Vegeta sehr sauer aufgestoßen hat. Und unter anderem ein Grund war, weswegen Vegeta den Kampf zu gestimmt hat. Denn... Vegeta macht nichts ohne Berechnung und Hintergedanken.

Danach ist der Hammer, sie ist eine gute Tante.

Ich lese mal schnell weiter

Viele liebe Grüße
Antwort von:  Arya
05.07.2021 22:40
Guten Abend!!

Dank dir für deine lieben und motivierenden kommis!

Also da muss ich dir zu einem gewissen Grad zustimmen. Vegeta und kaleb sind sich durchaus ähnlich.
Allerdings sehe ich da auch gravierende Unterschiede. Kaleb treibt die Macht und Übernahme des medialnet an, ebenso die Suche nach Sahara und später tut er alles, damit sie in Sicherheit ist. Vegeta hingegen Word durchaus von seinem stolz und Arroganz geleitet, ein Prinz zu sein und der stärkste bzw die Nummer eins zu sein.
Andererseits sind sich beide wie schon erwähnt auch Recht ähnlich. Getrieben von einer kalten Berechnung um an ihre Ziele zu kommen, schreckt keiner der beiden vor Manipulationen oder gar Mord zurück
Und noch einen Unterschied. Kaleb hat ausschließlich Gefühle für Sahara. Vegeta hingegen... Ihm ist seine Familie und auch sein Volk wichtig, doch nach außen, könnte auch er der Kälte, emotionslose medial mimen, der vollkommen in Silentium ist

Hoffe ich habe es verständlich formuliert 😅 meine Gedanken sind teilweise echt verquer und alles andere als gradlinig

Und ja. Deine beiden letzten Absätze passen, das hast du definitiv erkannt.

VLG
Von:  Ragnar89
2021-05-31T15:58:38+00:00 31.05.2021 17:58
Einen wunderschön sonnigen Abend!

Finde, da könntest es gut herüber bringen. Zabrinah ihre Bedenken, sorgen.
Er ist recht undurchsichtig, schwer zu verstehen. Seine Beweggründe etc.... aber verdammt heiß und attraktiv.
Da kann man ihre Bedenken erst recht verstehen.

Und dann das!!
Was für ein verdammt fieser Cliffhanger!
Hallo!
Wie kannst du nur!?

Vlg

Von:  Ragnar89
2020-12-19T16:56:42+00:00 19.12.2020 17:56
So, da bin ich wieder

Ich liebe deinen Vegeta!! Und Goku. Zwei Seiten, zwei so unterschiedliche Sichtweisen, so unterschiedliche Charaktere. Doch das ist es, warum es auch funktioniert, oder?
Toller Einstieg in das neue Kapitel mit den beiden

Kleiner Trainingskampf, welcher zeitlich völlig ausgeartet ist, nenne ich das ;-)
find ich gut

Und wieder Vegeta... mal eben in die Schranken weisen, zeigen, wer hier die Macht, das sagen hat. Ich liebe ihn.

Das muss wahrlich ein Schock für ihn gewesen sein, dieser Schweif. Hat er aber dann doch ganz gut aufgenommen. Sollte man ihm vielleicht mal stecken, wofür der noch so gut zu gebrauchen ist?

Sie kocht? Als Tochter des Kronprinzen?
Haben die keine Diener oder Köche?
Tales scheint ebenso überrascht.
Gut beschrieben, die Unterschiede in den Stellungen innerhalb der Gesellschaft der Saiyajin. Man erkennt deutlich, wie hoch Tales seine Position ist und ihre dagegen...
Tales gefällt mir noch immer sehr gut, wie bereits zu beginn dieser Story.
Hach, würde ihn gerne mit nach Hause nehmen

Bis demnächst
Beeile dich bitte mit dem Schreiben, bin schon ganz hibbelig
Antwort von:  Arya
20.12.2020 23:23
Guten Abend

Auch hier Dank dir für deinen Kommi!!

Ja, so ist es.
Aber, in Anbetracht seiner Vergangenheit, welche er in meiner Fantasie erdulden musste, kann er auch nicht allzu Vertrauensseelig sein. Denn das hätte ihm in der Vergangenheit den Kopf gekostet. Und in Vergleich zu Goku hat er auch sehr viel mehr böses erfahren und kennen gelernt. Und seien wir Mal ehrlich, er ist selbst ja nicht der netteste mit einem reinen Herzen.

Es war hier noch in diesem Kapitel eine gute Möglichkeit zu zeigen, welch hohe und wichtige Position Tales eigentlich bei den Saiyajin inne hat. Und es hat mich gefreut, dass ich dies gut herüber gebracht habe.

Ich bin fleißig am sammeln und schreiben

VLG
Von:  Ragnar89
2020-12-19T16:47:49+00:00 19.12.2020 17:47
Halli Hallo!!

es tut mir leid, dass ich es wieder getan habe!!
Schwarzlesen, ohne zu kommentieren


Also....
Wow wow wow
Gut gelungen das Kapitel. Weiter so!!
In der Hälfte dachte ich, endlich sie haben es... Und dann dass!!
Warum tauchen da auf einmal diese Viecher auf
Mist Mist Mist
Und alles ist vermasselt!

Und wieder Fragen über Fragen

Ich mag ihn, er agiert gut, meint es wirklich ernst mit ihr. Kann es aber nicht so hundert pro zeigen, steht für ihn und seine Spezies auch sehr viel auf dem Spiel.

Perfekt

kommentiere schnell weiter

Bis gleich
Antwort von:  Arya
20.12.2020 22:39
Einen schönen guten Abend

Dank für, für dein Kommi

Alles gut 😉

Sorry, diese viecher mussten auftauchen. Wichtig für das kommende in der FF. Aber mehr verrate ich nicht.

Ja, er steht im Endeffekt zwischen zwei Stühlen. Auf der einen will er Zabrinah beschützen, auf der anderen Seite seine Spezies... Und er hat keine Ahnung, was diese Saiyajin eigentlich sind und ob sie ihm/seinem König/dem Volk gegenüber zu einer Gefahr werden können.

VLG
Von:  Ragnar89
2020-11-10T12:28:14+00:00 10.11.2020 13:28
Hmh
Hi erstmal
Interessant. Die Informationen und Gedanken zu Beginn dieses Kapitels
Ich glaube, das würde hier den Rahmen sprengen, meine Verwunderung zu formulieren
Aber!!!
Der kann dich nicht bei der Polizei arbeiten, während die Saiyajin ihre Finger im Drogen Geschäften und was weiß ich nicht drin stecken haben. Doppelmoral oder so was. Man, man, man. Trunks ey. Lach.

Du weiteste deine Story echt sehr groß aus. Das wird eher so eine Art fantasy Epos im kleinen.
Vampire, Gestaltwandler, außerirdische. Coole Sache, gefällt mir.

Hm. Keine gute Voraussetzung für ein weiteres date, dieser seltsame Zwischenfall mit den Gestaltwandlern in der Notaufnahme...
Ich kann sie verstehen, aber auch zum Teil die Gedanken von Nurok. Sie ist immerhin zur Hälfte Mensch, er hingegen saiyanischer krieger durch und durch.

Die stehen auf teure, schnelle Autos, nicht wahr? Die Szene unten erinnert mich etwas an the fast und the furious. Ich liebe diese Film Reihe. R.I.P. Paul Walker.... :-(

Zabrinah ist nun als dieses mal wirklich auf sich allein gestellt. Hm. Erstes date alleine, würde ich nennen.
Hoffe, Goku hat sich nicht verschätzt und es passiert nichts beim Treffen

Bin gespannt was da auf die zwei Protagonisten zu kommt

Bis demnächst
Antwort von:  Arya
19.11.2020 23:57
Hay

Dank dir für deinen Kommi

Oh doch, das geht. Hm, Doppelmoral. Könnte man evtl so sagen. Wenigstens ist er nicht bei der Drogenfahndung. Aber man sagt ja, solche Geschäfte im großen Stil klappen meist nur dann, wenn man Cops und Politiker kauft oder erpresst. Vielleicht funktioniert das auch, indem man die Polizei infiltriert

Ich bin derzeit sehr im Fantasy Bereich am Lesen und schauen. Die Hexer Bücher, Supernatural, Lucifer, Chroniken der Unterwelt, die Gestaltwandler- und Medialen Buch Reihe. Weiß nicht, fand das passt da irgendwie gut rein, meint meine Fantasie.

Oh oh. Das wird alles andere als ein tolles retten. Aber wichtig für das kommende. Wie vieles.

Ich schreibe schon fleißig

Viele liebe Grüße
Von:  Ragnar89
2020-11-10T10:40:45+00:00 10.11.2020 11:40
Nurok? Wer ist Nurok? Oh, ich sehe es kommen. Ich muss dann die Tage deine andre ff lesen
Und... höh? Ist Nurok überhaupt ein Saiyajin? Blau umrandete opale? Dachte immer, saiyajin seien schwarz haarig und hätten schwarze Augen
Hm
Egal
Auf jeden Fall haben sie viel Geld, in Anbetracht der beiden autis, die du soeben erwähnt hast

Hm. Mutig nach der knappen Nummer dann wieder bei Zabrinah aufzutauchen
Danke Dana. Sonst wäre nicht mehr viel übrig
Hmh. Gefällt mir die beiden.
Und wieder fragen über Fragen
Warum muss er das tun?
Die vielen Frauen?
Warum wieder der Verdacht oder eher Vergleich mit den Saiyajin?
Er ist ein Vampir, warum also....
Ich möchte antworten!!!
Lach ;-)

Oh, die beiden sind so harmonisch miteinander. Goku und Geta habn sich gut aufeinander eingestellt, oder?
Wenn ich mir den anime und Manga ins Gedächtnis rufe. Himmel die Berge war das ein hin und her.....

Ah hmh. Gut, sein Onkel.
Ubd ein intelligentes computer genie. Heiß, gefällt mir
Oh wow. Vegeta zieht ja wirklich alle möglichen Möglichkeiten in Betracht, um an Informationen zu kommen. Krass und der Drogenverteiler tut mir nach dem Besuch der beiden Saiyajin echt leid :-D

Antwort von:  Arya
19.11.2020 23:35
Hi

Dank dir für deinen Kommi!

Ja, Nurok ist ein Saiyajin und sogar ein adeliger ;-)
Tja. Mit Vegeta würde ich mich freiwillig nicht anlegen, er zieht halt alle ihm zur Verfügung stehenden Register.

Stimmt. Im Anime und Manga ist das zwischen den beiden echt schwierig. Aber das war es in meiner anderen FF "Neue Hoffnung" auch. Da immerhin drei Jahrzehnte zwischen beiden FFs liegen, müssen Vegeta und Goku halt sehr viel besser verstehen und ergänzen.

Oh ja. Für Fragen werden mehr und für Lösung kommt in Zukunft

Viele liebe Grüße
Von:  Ragnar89
2020-11-10T10:26:49+00:00 10.11.2020 11:26
Hm. Also.
Das....
wow.
Diese Provokation auf beiden Seiten. Das war toll geschrieben und der Titel so passend zu dem gesamten Kapitel, es zog sich komplett durch.
Gute Frage, tales.
Warum die selben drohsignale?
Du wirfst einem immer kleine Happen zu, wodurch man denkt. Okay, aber eigentlich geht das nicht. Oder doch? Oder nicht?

Bauchschmerzen hab ich bei dieser Saiyajin und dem Anwalt. Aber am meisten bei dieser Frau....

Huh. Im letzten Absatz. Das ist doch mal Glück gehabt. Vegeta kocht innerlich mit sicherheit was das Zeug hält. Oh oh.
Antwort von:  Arya
19.11.2020 22:54
Hi

Auch hier vielen Dank für deinen Kommi

Ich muss gestehen. Ich liebe für stehe, in der für beiden am Tisch sitzen, sich fixieren und provozieren.

Keine sorge, das werde ich demnächst alles noch auflösen.

Joa, kann verstehen, dass du Bauchschmerzen wegen den beiden Gast, das ist nicht unbegründet. Aber vielleicht kommen sie nicht mehr zum Einsatz, wenn unsere Helden ihnen zuvor kommen. Wer weiß? ;-)

Ohja, und wie Vegeta innerlich gekocht hat vor Wut.

VLG


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