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all i want for christmas is...

von

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...showing you the most wonderful time of the year

Es war das letzte Novemberwochenende und Sakura schlenderte zusammen mit Sasuke durch die Innenstadt von Konoha. So langsam spürte man auch hier die nahende Weihnachtszeit. Die Schaufenster waren bereits geschmückt und viele Geschäfte lockten die Kunden mit besonderen Rabatten zu sich. Wie immer hatte Sakura ein Heißgetränk in der Hand, während Sasuke mit den Händen in der Hosentasche neben der jungen Frau herging. „Feiern Vampire eigentlich Weihnachten?“ fragte Sakura. Feierten Kreaturen der Nacht und der Sünde die Geburt Christi? Das wohl heiligste Fest der Menschen.

Sasuke atmete hörbar aus. Obwohl der Winter für einen Vampir das perfekte Klima bedeutete, so grauste es dem Uchiha vor dem Fest der Familie und Liebe. „Meine Mutter plant jedes Jahr ein großes Weihnachtsfest im Tower.“ antwortete er schließlich. „Aber erbarmt sich ein Sasuke Uchiha wirklich an Weihnachten und feiert zusammen mit seiner Familie?“ entgegnete Sakura. Sie selbst konnte sich an ihr letztes Weihnachtsfest nicht erinnern. Die letzten zehn Jahre war Sakura im Krieg gewesen. In solch einer Umgebung dachte niemand an Feierlichkeiten. Aber auch die Jahre davor wurde nicht gefeiert.
 

„Wer weiß.“ Sasuke blickte zu Sakura herab. Irgendetwas schien die Jägerin zu beschäftigen. „Feierst du Weihnachten?“ wollte der Uchiha wissen. „Ich war schon immer nur mit meiner Ausbildung beschäftigt gewesen und nahm jede erdenkliche Mission an, um Erfahrungen zu sammeln. Darum war ich kaum zu Hause. Ehrlich gesagt kann ich mich nicht daran erinnern, jemals ein Weihnachtsfest gefeiert zu haben. Nicht ein einziges.“ erklärte sie. Sasuke nickte stumm und plötzlich kam ihm eine Idee.

Offenbar sehnte sich Sakura nach einem richtigen Weihnachtsfest. Wer hätte das gedacht. Der Vampir lächelte schwach. Sakura hob ihren Blick und ihre Augen weiteten sich etwas. Dieses Lächeln... Sasuke zeigte es so selten. Dabei stand es ihm so gut. Es ließ ihr Herz schneller schlagen und Sakura fasste eien Schloss. Sie wollte, dass Sasuke zusammen mit seiner Familie feierte! Jetzt musste sie es nur schaffen, dass Sasuke an Heiligabend auch tatsächlich im Tower war. Aber er durfte von ihrem Plan nichts erfahren.
 

In Sakuras Kopf begann es bereits zu rattern. Sie musste sich schnellstmöglich mit Mikoto treffen und sie mit ins Boot holen. Was sicherlich etwas Überzeugungsarbeit brauchte. Immerhin hatten die Frauen bis dato kaum miteinander geredet. Außerdem musste Sakura es irgendwie schaffen, dass sie ebenfalls an diesem Tag anwesend sein konnte. Da fiel es der rosahaarigen plötzlich ein. Eine solche Feier wurde bestimmt von Vampirjägern überwacht. „Ich muss los.“ platzte es aus der jungen Frau. „Wohin willst du?“

„Ins Hauptquartier.“ antwortete die Jägerin. „Hast du heute nicht frei?“ hakte Sasuke nach. Sakura machte ein ertapptes Gesicht. „Ja, aber Karin...wollte mir neue Waffen zeigen. Das habe ich total vergessen.“ stammelte Sakura. Sasuke hob die Augenbraue. Warum wirkte Sakura auf einmal so nervös? „Wir sehen uns.“ Sakura drückte Sasuke ihren Kaffeebecher in die Hand und eilte davon. „Komisch.“ Sasuke blickte Sakura nach und nahm einen Schluck. Er verzog das Gesicht. „Zu süß.“ brummte der schwarzhaarige.
 

Sakura hetzte derweilen durch Konoha. Hoffentlich war es noch nicht zu spät. So wie Sakura das Oberhaupt der Hunter kannte, saß Kakashi bestimmt schon am Dienstplan für Dezember. Es war also Eile geboten! Etwa fünfzehn Minuten später erreichte Sakura endlich das Hauptquartier und stürmte atemlos hinein.

„Ist Kakashi da?“ schnaufte die Haruno. „In seinem Büro.“ antwortete die Empfangsdame etwas irritiert. „Danke.“ Sakura nahm die Beine wieder in die Hand und ging mit schnellen Schritten in den Bereich der Anbu. Am Ende des Ganges lag Kakashis Büro. Doch wurde Sakura auf ihrem Weg aufgehalten.
 

„Saku-chan.“ Ruki trat aus einer der Türen und grinste seine beste Freundin an. „Was machst du hier?“ fragte die Angesprochene. „Kiba wollte nur meine Meinung zu einem Fall haben.“ erklärte Ruki. „Und du? Was verschlägt dich an deinem freien Tag hierher?“ hakte er nach. „Ich wollte zu Kakashi. Es geht um den Dienstplan für Dezember.“ meinte Sakura. „Er müsste eigentlich schon fertig sein. Vielleicht hängt er schon am schwarzen Brett.“ grübelte der schöne Jäger. „Hoffentlich nicht.“ murmelte Sakura besorgt.

Im selben Moment öffnete sich eine Tür und Kakashi lugte aus seinem Büro. „Hab ich doch richtig gehört.“ bemerkte er. „Kommt mal eben rein.“ Kakashi winkte die Freunde zu sich. „Was hat er bitte für ein Gehör?“ flüsterte Ruki, während er und Sakura das Büro betraten. „Halt einfach die Klappe.“ murrte Sakura. „Im Dezember gibt es eine kleine Besonderheit, was euren Dienst betrifft. Und da ich mir sicher bin, dass Ino euch nichts davon erzählt hat, wollte ich dieses Thema kurz mit euch besprechen.“
 

„Eine Besonderheit?“ wiederholte Ruki. „Müssen wir etwa Weihnachtsmützen tragen?“ scherzte der junge Mann. „Jetzt, wo du es sagst. Warum nicht?“ gab Kakashi zurück. „Bekomm ich eine mit LED Lichtern?“ Rukis Augen begannen zu funkeln. Kakashi blickte irritiert zu Sakura. Meinte Ruki es doch ernst? Sakura zuckte lediglich mit den Schultern. „Jetzt aber Spaß beiseite. Mikoto Uchiha veranstaltet jedes Jahr im Tower ein Weihnachtsfest für ihre Familie, Freunde und auch für uns Vampirjäger. Ihr Zwei werdet das Fest dieses Jahr überwachen und vor Ort sein.“ berichtete das Oberhaupt der Jäger.

Sakuras Gesicht hellte sich auf. Das läuft doch besser, als gedacht. Mit ihrer Anwesenheit konnte sie eventuell Sasuke locken. „Müssen wir das wirklich machen? Kann ich nicht frei haben und mich in Ruhe betrinken?“ fragte Ruki. Er selbst war ohne eine Familie aufgewachsen und konnte demnach nichts mit solchen Festen anfangen. „Jetzt komm schon. Du bekommst auch eine LED Weihnachtsmütze.“ meinte Sakura. „Wieso bist du auf einmal so motiviert?“ Ruki hob eine Augenbraue. „Das tut jetzt nichts zur Sache.“ winkte Sakura leicht ertappt ab. Offenbar hatte sie etwas zu euphorisch reagiert.
 

„Ihr wart lange im Krieg und musstet viele schreckliche Dinge erleben. Seht dieses Weihnachtsfest als eine Chance um etwas Frieden zu finden.“ sagte Kakashi. Ruki blickte von Kakashi zu Sakura. Der Jäger stockte. In Sakuras Augen lag ein Glanz, von den Ruki geglaubt hatte, ihn nie wieder zu sehen. Aus irgendeinem Grund wollte Sakura unbedingt dieses Weihnachten feiern. „Also schön.“ stimmte er schließlich zu.

Sakura grinste breit. In diesem Moment fühlte sich beinahe wie eine ganz gewöhnliche Frau. „Aber ich werde weder irgendwelche Lieder singen, noch mich auf eine andere Weise zum Deppen machen.“ stellte Ruki dennoch klar. „Das werden wir noch sehen.“ zwinkerte Sakura. Kakashi beobachtete die Freunde und wurde etwas wehmütig. Wie sehr ich doch hoffe, dass ihr in einem anderen Leben nicht diese Bürde tragen müsst.
 

„Du willst ins Schloss? Wieso?“ bohrte der sichtlich überraschte Fugaku nach. „Ich...muss dort etwas vorbereiten.“ gab Sasuke zurück. So recht wollte er vor seinem Vater nicht mit der Sprache herausrücken. Dennoch brauchte er Fugakus Erlaubnis. „Wir waren schon lange nicht mehr dort. Es ist bestimmt alles verstaubt.“ bemerkte das Familienoberhaupt. „Darum kümmere ich mich.“ versicherte Sasuke sofort.

Fugaku legte den Kopf leicht schief. „Na gut. Von mir aus kannst du hingehen.“ sagte er. „Danke.“ nickte Sasuke und wollte sich wieder auf den Weg machen. „Einen Moment noch.“ hielt Fugaku seinen Sohn auf. „Was jetzt?“ Sasuke drehte sich um. „Ein verschneites Winterschloss im Dezember. Klingt ziemlich romantisch, findest du nicht auch?“ Fugaku wartete gespannt Sasukes Reaktion ab.
 

„Es ist nicht, wie du denkst.“ betonte der Uchiha Spross mit einem gewohnt kühlen Gesichtsausdruck. „Nicht? Was ist es dann?“ wollte sein Vater wissen. „Ein Versuch mich für etwas zu bedanken, wofür eigentlich kein Dank oder Geschenk der Welt genug wäre.“ seufzte Sasuke. „Reicht dir das?“ brummte er.

„Ja.“ Ein schwaches Lächeln schlich sich auf Fugakus Lippen. Das reicht. „Solltest du Hilfe brauchen, dann lass es mich wissen. Ich behalte es auch für mich.“ sprach der braunhaarige. „Ich weiß dieses Angebot wirklich zu schätzen, aber ich habe schon einen fleißigen Helfer.“ lehnte Sasuke ab und verschwand.
 

„Vergiss es.“ Naruto schüttelte den Kopf und drückte dabei hastig die Tasten seines Controllers. „Warum?“ zischte Sasuke. Auch er war auf das Spiel fixiert. „Ich mag Sakura, wirklich. Aber geht das nicht etwas zu weit? Immerhin ist sie nach wie vor eine Vampirjägerin, ein Mensch.“ äußerte Naruto seine Bedenken. „Ich will Sakura mit einem Weihnachtsfest überraschen. Mehr nicht.“ fauchte Sasuke. Naruto drückte die Pausentaste und wandte sich seinem besten Freund zu, ehe er ihm eine Hand auf die Stirn legte.

„Was soll das?“ Sasuke schlug Narutos Hand beiseite. „Ich wollte nur sicherstellen, dass dein Gerede nicht das Ergebnis eines heftigen Fiebers ist.“ gab der Uzumaki zurück. „Aber scheinbar meinst du es wirklich ernst.“ stellte er fest. „Natürlich meine ich es ernst.“ zischte Sasuke. „Dann bleibt mir wohl nichts anderes übrig.“ gab sich Naruto geschlagen. Er wollte sehen, wie ernst es Sasuke wirklich war. „Was ist der Plan?“ fragte der Blondschopf. „Erst einmal müssten wir das Schloss etwas...aufhübschen.“
 

„Verzeihen Sie die Störung, aber Miss Haruno sitzt immer noch im Wartebereich und möchte Sie dringend sprechen.“ Eine Krankenschwester betrat das Büro von Mikoto. Die Uchiha seufzte. Eins muss man ihr lassen. Sie ist hartnäckig. Ihr war die Anwesenheit von Sakura nicht entgangen. „Schick sie bitte in mein Büro.“ sagte Mikoto und wartete, bis es einige Minuten später an der Tür klopfte.

Die Tür wurde langsam geöffnet und Sakura betrat das Büro. „Vielen Dank, dass Sie sich Zeit für mich nehmen.“ begann die Jägerin. „Was kann ich für Sie tun?“ fragte Mikoto. Sakura zögerte. Für sie war Sasukes Mutter nach wie vor eine angsteinflößende Frau. „Sasuke hat mir von dem Weihnachtsfest im Tower erzählt...“ Sakura räusperte sich. „Und weiter?“ bohrte Mikoto nach. Worauf wollte Sakura hinaus?
 

„Ich möchte gern, dass...-“ „Was? Willst du diesen Tag zusammen mit meinem Sohn verbringen?“ fiel Mikoto der Jägerin ins Wort. „Er soll dieses Fest mit seiner Familie feiern. Dabei möchte ich Ihnen gerne helfen.“ beendete Sakura ihren Satz. Mikoto zog die Augenbrauen zusammen. „Warum?“ Die Vampirin war misstrauisch. „Weil Weihnachten das Fest der Familie ist und Sasuke soll endlich verstehen das es keine Last ist Zeit mit seiner Familie zu bringen, sondern etwas kostbares. Wenn nötig prügel ich ihm diese Erkenntnis so lange ein, bis er nachgibt.“ meinte die Jägerin. „Verstehe.“ nickte Mikoto.

Ihre Mundwinkel zuckten leicht. Offenbar weiß sie es nicht. „Nun, ich kann durchaus etwas Hilfe gebrauchen. Aber ich würde Sie bitten meinem Sohn keine Gewalt anzutun. Sasuke versteht es sicherlich auch so.“ gab Mikoto zurück. Sie kannte Sakuras Methoden nur zu gut. Nie sollte sie vergessen, dass Sakura ihren Sohn einst vergiftet hatte. Für Mikoto war die Jägerin damit zu weit gegangen, was das Verhältnis der beiden Frauen erschwerte. „Ich habe mich nie für mein damaliges Verhalten entschuldigt. Aber Sie müssen wissen, dass ich nichts böses im Sinn hatte. Es tut mir leid!“ sagte Sakura.
 

„Schon gut!“ winkte Mikoto ab. „Das Weihnachtsfest im Tower ist jedes Jahr ein Höhepunkt für meine Familie und Freunde. An diesem Abend muss alles perfekt sein. Trotz der momentanen Umstände.“ erklärte die Uchiha. „Aber wie Sie sicherlich wissen ist Sasuke wirklich kein Freund von solch großen Veranstaltung. Ich bin sehr gespannt wie Sie für seine Anwesenheit sorgen wollen.“ fuhr Mikoto fort.

Sakura fuhr sich durch die Haare. Dieses Mal wollte sie, dass sich Sasuke aus freien Stücken dazu entschloss zu kommen. Ohne Zwang. Vielleicht sollte ich einen Haufen gutaussehender Frauen in knappen Weihnachtskostümen antanzen lassen. sagte die Haruno zu sich. Und für mich ein paar trainierte Typen. „Glauben Sie mir, ich bin genau so gespannt.“ gestand Sakura schließlich. „Aber ich werde es versuchen.“
 

Knapp eine Autostunde von Konoha entfernt lag das ehemalige Zentrum des Uchiha Clans – ein altes Schloss. Gut versteckt inmitten eines dichten Waldes und am Rande einer tiefen Klippe. Hinter den massiven Mauern wurden Itachi und Sasuke vor vielen Jahrhunderten geboren. Das war ihr zu Hause. In der Auffahrt stand bereits Sasukes Mercedes.
 

„Wie war das? Aufhübschen?“ Naruto zupfte an dem weißen Laken, welches über einem Möbelstück lag. Dabei wirbelte etwas Staub auf. „Das schaffen wir unmöglich bis Heiligabend.“ stellte er nüchtern fest. „So schlimm ist es auch wieder nicht.“ spielte Sasuke das Ausmaß der anstehenden Arbeit herunter und öffnete die schweren petrolfarbenen Vorhänge. Die Vampire befanden sich in einem der unzähligen Gesellschaftszimmern des Schlosses. Da die Uchiha Familie hier schon lange nicht mehr lebte, waren alle Möbel mit weißen Laken bedeckt worden um sie vor Verschmutzung zu schützen.

Naruto befreite eines der Sofas von dessen Überzug und setzte sich. „Wie viele Zimmer hat dieser Bunker noch gleich?“ wollte er wissen. „Um die siebenhundert.“ Sasuke drehte sich zu Naruto um. „Aber du brauchst sicherlich nicht alle, oder? Oder willst du Sakura jeden einzelnen vorführen?“ grinste der Uzumaki. „Das hebe ich mir für ihren Geburtstag auf.“ schmunzelte Sasuke und verschränkte die Arme vor der Brust. „Wäre diese Frau ein Vampir, dann müsstet ihr euch um den Erhalt des Uchiha Clans keine Sorgen mehr machen.“ seufzte Naruto und stand auf. „Dann machen wir uns mal an die Arbeit.“
 

„Ich weiß nicht welche Vorstellung mir mehr Angst macht: Sakura als Vampir, oder Sakura als Mutter.“ nuschelte Sasuke, während er und Naruto sich ans Werk machten. Die notwendigen Räume mussten aus ihrem jahrelangen Schlummer geweckt werden. Aber das war keine Sache von ein paar Stunden. Allein dieser erste Schritt dauerte mehrere Tage, in denen Sasuke kaum in Konoha war. Seine Abwesenheit blieb natürlich nicht unbemerkt.

...the power to freeze time

Sakura lugte um die Ecke und verengte ihre Augen. Er ist schon wieder nicht zu Hause. In Sasukes Wohnung brannte kein Licht. Bereits seit mehreren Tagen drehte die Jägerin während ihrer Nachtschichten immer eine Runde um Sasukes Block. Doch vom Uchiha fehlte jede Spur. Sakura atmete hörbar aus. „Was mache ich hier eigentlich?“ sagte sie zu sich. Sasuke musste sie bei ihr nicht abmelden. Er konnte hingehen wohin er wollte. Aber warum fiel Sasuke so plötzlich zurück in alte Muster? Warum jetzt?

„Spionierst du ihm etwa nach?“ Plötzlich wich Sakura zurück und presste ihren Rücken gegen die Wand. Neben ihr lehnte Ruki. Eine Zigarette glimmte zwischen seinen Lippen. „Ruki.“ schnaufte Sakura erschrocken. Wann war er ihr gefolgt? „Was machst du hier?“ fragte die rosahaarige. „Nun, das ist mein Gebiet. Also sollte ich wohl eher dir diese Frage stellen.“ gab Ruki zurück. Sakura brummte leise. „Ich wollte wissen was Sasuke so treibt.“ gestand sie. „Er ist mit Naruto unterwegs.“ sagte der Oda. „Mit Naruto?“ hakte die Haruno nach.
 

„Ja.“ Ruki nickte. „Aber das ist doch nicht verboten. Sind die zwei nicht beste Freunde?“ fuhr der schöne Jäger fort. „Schon...nur...-“ Sakura stoppte. „Nur was? Fühlst du dich etwa von Sasuke vernachlässigt?“ lachte Ruki. „Unsinn.“ verneinte Sakura. Doch irgendwie hatte Ruki gar nicht mal so unrecht. Sonst schwirrte Sasuke ja beinahe täglich um Sakura herum – ging ihr damit durchaus auch mal auf die Nerven.

Doch hatte sich Sakura an Sasukes Anwesenheit gewöhnt. Seine plötzliche Abwesenheit verunsicherte Sakura. Lag es an ihr? Hatte Sasuke jemand interessanteres gefunden? Ihr Blick wurde traurig. Ruki sah ihm Augenwinkel zu seiner besten Freundin. Er warf seine Zigarette weg und beugte sich zu ihr. „Ich mag diesen Gesichtsausdruck an dir nicht.“ bemerkte Ruki. „Dann sieh mich nicht an.“
 

Sakura stieß sich von der Wand ab und ging. Immerhin war sie im Dienst und hatte eigentlich keine Zeit für einen Plausch mit Ruki. Der Oda sah Sakura kurz nach, ehe er sich seufzend durch die Haare fuhr. „Dafür sollte man mich heilig sprechen.“ murmelte Ruki und verschwand in der Dunkelheit. Siehst du, Vater? Dein Sohn kann auch Nächstenliebe zeigen...
 

„Meine Güte ist das kalt.“ jammerte Naruto und rieb sich die Hände. „Hör auf zu meckern.“ brummte Sasuke. „Ich spiele hier seit Stunden den Gärtner für dich. Ich mecker also so viel ich will.“ nörgelte Naruto, während er ein Bündel Unkraut aus dem Boden riss. „Wir sind doch fast fertig.“ meinte Sasuke.

Der Uchiha fuhr sich durch die Haare und sah sich um. Sie befanden sich auf der Terrasse, die mit dem Ballsaal verbunden war und durch eine kleine Treppe in die gewaltige Gartenanlage des Schlosses führte. Im Sommer blühten dort überall wunderschöne Rosen. Angelegt wurde der Garten von Mikoto.
 

Jedoch verbrachte Sasukes Familie kaum noch Zeit hier. Auf diesem Gelände wurde das Blut unzähliger Uchihas vergossen. Zwar wurde das Schloss nach diesem Tag neu errichtet, doch die Erinnerungen waren nach wie vor präsent. „Ich verstehe immer noch nicht, warum du dir für Sakura solche Mühe gibst. Es ist doch nur Weihnachten.“ ertönte Narutos Stimme. „Ich kann dich verstehen. Für uns ist das nichts besonderes. Doch wir dürfen nicht vergessen, dass Sakura nur das Leben eines Soldaten kennt. Darum will ich, dass sie sich wenigstens einmal wie eine ganz normale Frau fühlt.“ erklärte Sasuke

„Du hast dich ganz schön verändert.“ sagte Naruto und zupfte weiter fleißig das Unkraut. „Hmn.“ Auch Sasuke machte sich wieder an die Arbeit. Doch ließen ihn Narutos Worte nicht los. Hatte er sich wirklich verändert? Wenn ja, war es eine positive Veränderung? „Beeil dich! Ich will fertig werden, bevor es anfängt zu schneien.“ meinte der Uzumaki. Sasuke stockte. „Es soll schneien?“ rief er und drehte sich zu Naruto um. „Ja. Stell dir vor, das gehört zu Winter dazu.“ bemerkte Naruto lachend. „So meinte ich das nicht.“ Sasuke blickte in den Nachthimmel. Sakura fürchtet den Schnee.
 

Als Sasuke endlich nach Hause kam, neigte sich die Nacht ihrem Ende zu. Er sperrte seine Wohnungstür auf und trat in den dunklen Flur. Die Augen eines Vampirs sahen in der Dunkelheit am Besten. Darum fiel es Sasuke auch sofort auf, dass jemand in dem Sessel im Wohnzimmer saß. „Hast du kein zu Hause?“ zischte der Uchiha. Man hörte ein kurzes Lachen. „Ich bin dienstlich hier.“ gab Ruki zurück.

„Ist das so?“ hakte Sasuke nach. „Habe ich etwas angestellt?“ fuhr er fort. „Sag du es mir.“ Ruki stand auf und trat vor Sasuke. Dieser machte ein fragendes Gesicht. Was sollte das hier? Er hatte sich nichts vorzuwerfen! „Mir ist zu Ohren gekommen, dass du die vergangene Woche kaum in Konoha warst. Ich wüsste gern warum. Welche Versuchung führt dich aus der Stadt?“ meinte Ruki. „Versuchung?“ wiederholte Sasuke.
 

Wie kam Ruki darauf? Sakura. Ihr musste seine Abwesenheit aufgefallen sein! Daran hatte Sasuke nicht gedacht. Er hatte ganz vergessen sich eine Ausrede einfallen zu lassen. Stattdessen war er einfach gegangen. „Wenn du es unbedingt wissen willst, dann musst du mit garantieren, dass Sakura nichts davon erfährt.“

„Du willst, dass ich Geheimnisse vor Sakura habe?“ fragte Ruki empört. „Hast du das nicht bereits? Oder weiß sie davon?“ entgegnete Sasuke. Ruki schluckte. „Erwischt.“ knurrte der junge Mann. „Ich werde schweigen.“ versicherte er. Sasuke nickte schwach. „Ich plane ein Weihnachtsfest für Sakura im Schloss meiner Familie.“
 

Ruki traute seinen Ohren kaum. „Ein Weihnachtsfest für Sakura?“ nuschelte er. In einem Schloss. „Moment. Du hast ein Schloss?!“ platzte es aus Ruki. „Das gehört zum Inventar eines Adeligen nun einmal dazu.“ Sasuke zuckte mit den Schultern. Wie war das mit der Nächstenliebe? Ich hab kein Schloss. Aber im selben Moment fiel ihm etwas ein. „Sakura und ich haben an Heiligabend Dienst. Wir müssen das Fest deiner Mutter überwachen und irgendwie wirkte Sakura durchaus glücklich darüber.“ bemerkte Ruki.

„Solange sie nichts anderes vor hat ist das kein Problem. Wir müssen sie nur rechtzeitig zum Schloss bringen.“ sagte Sasuke. „Wir?“ hakte Ruki mit hochgezogener Augenbraue nach. „Du wirst mir helfen.“ beschloss der Vampir kurzerhand. „Ich bin Vampirjäger und kein Weihnachtself.“ stellte Ruki zischend klar. „Du bekommst auch eine hübsche Mütze.“ lachte Sasuke und schaltete endlich das Licht an, ehe er zur Küche ging. Ruki holte tief Luft. Denk an die Nächstenliebe, Ruki! „Aber mit LED Lichtern.“
 

Am Morgen ließ sich eine müde Sakura in ihr Bett fallen. Die Decke wurde über den Kopf gezogen. Ihr ließ die Sache mit Sasuke keine Ruhe. Während sie noch immer an einem Plan arbeitete, Sasuke an Heiligabend in den Tower zu locken, verschwand dieser einfach so. Das Klingeln ihres Handy schreckte Sakura aus ihren Gedanken. Sie tastete nach ihrem Smartphone und hob ab. „Haruno.“ meldete Sakura sich. Als die Stimme auf der anderen Seite der Leitung ertönte, stockte die Jägerin. Er?
 

„Das du mal wieder Zeit für mich hast. Ich fühle mich geehrt.“ brummte Sakura und steckte einen Strohhalm durch die gewaltige Krone aus Sahne in ihre heiße Schokolade, ehe sie einen großen Schluck nahm. „Ich habe Verpflichtungen, Sakura.“ gab Sasuke zurück und lehnte sich etwas nach vorne. Bei den Anrufer hatte es sich um niemand geringeres, als Sasuke gehandelt. Darum saßen die Beiden auch nun in einem kleinen Café. „Aber heute gehöre ich ganz dir.“ Er schnappte sich ebenfalls einen Strohhalm und genehmigte sich einen Schluck von Sakuras Getränk. Sakuras Wangen färbten sich etwas rot, während Sasuke ihr in die Augen blickte. „Whisky? Um diese Uhrzeit?“ lächelte der Uchiha.

Offenbar brauchte Sakura bereits am frühen Morgen eine Portion Alkohol. „Ich musste die letzten fünf Nächte arbeiten. Da darf ich mir wohl einen kleinen Schuss in meiner heißen Schokolade gönnen.“ verteidigte Sakura ihren morgendlichen Alkoholkonsum. Sasuke schwieg für einen Moment. Sein Verdacht hatte sich also bestätigt. Sakura war sauer auf ihn. Er stützte sein Kinn mit einer Hand und blickte aus dem Fenster. Graue Wolken zogen über den Himmel. „Wusstest du, dass sich im Wald außerhalb von Konoha angeblich ein verstecktes Schloss befinden soll? Naruto und ich versuchen es zu finden.“ sagte der schwarzhaarige nach einer Weile. „Hast du etwa kein eigenes?“ schmunzelte Sakura.
 

War das die Antwort? Befand sich Sasuke auf einer Art Schnitzeljagd mit Naruto? Und ihr Ziel war ein Schloss? Das klang ziemlich lächerlich. „Zwei adlige Vampire sind nicht in der Lage ein Schloss zu finden? Vielleicht sollte ich es einmal versuchen.“ lachte die junge Frau. Sasukes Blick wanderte wieder zu ihr. Seine Mundwinkel zuckten. Wer hätte geglaubt, dass diese Geschichte tatsächlich funktionierte.

Aber jetzt wusste Sasuke zumindest wie er Sakura an Heiligabend ins Schloss locken konnte.Wenn sie doch nur keinen Dienst hätte. „Ja. Vielleicht solltest du das.“ nickte er. „Aber fürs erste lass uns doch damit beginnen Konoha zu erkunden.“ fuhr Sasuke fort. „Ich kenne jeden Winkel von Konoha.“ bemerkte Sakura irritiert. „Das werden wir ja sehen.“ gab Sasuke zurück. Sakura blinzelte mehrmals. „Was meinst du?“
 

Sasuke hatte sich für diesen Tag etwas ganz besonderes für Sakura überlegt. Natürlich kannte sie als Vampirjägerin die Stadt nur zu gut. Immerhin konnte die Jägerin nur so für Konohas Sicherheit sorgen. Aber Sakura kannte nicht das weihnachtliche Konoha und dieses Konoha war für Sakura eine fremde Welt. Nach ihrem Besuch im Café wurde Sakura von Sasuke in das große Einkaufszentrum entführt. Beim gemeinsamen Bummeln hellte Sakuras Stimmung langsam auf. Es gab tatsächlich noch einiges zu entdecken. Aber das war nur eine Station von vielen. Auch der Weihnachtsmarkt wurde besucht.

„Wie sehe ich aus?“ Sakura zog sich eine weiße Wollmütze mit einem glitzernden Bommel auf und drehte sich zu Sasuke um. „Steht dir.“ nickte der Uchiha. „Ob sie auch eine mit LED haben?“ grübelte sie. „LED?“ Sasuke trat näher an den Stand heran. „Für Ruki.“ erklärte Sakura, während sie nach einer anderen Mütze griff. „Die wäre doch etwas für dich.“ stellte die rosahaarige dabei fest und wollte Sasuke eine grün-weiß gestreifte Mütze aufsetzen. „Vergiss es. Ich seh damit albern aus.“ murrte der Uchiha. „Langweiler.“ nuschelte die Haruno. Als sie die Mütze wieder weglegen wollte, griff Sasuke nach ihrer Hand.
 

„Ehrlich gesagt mag ich grün.“ meinte Sasuke und kaufte beide Mützen. Danach ging es weiter. An jedem Stand machte Sakura halt und betrachtete staunend die angebotenen Waren. Sasuke beobachtete sie währenddessen. Ihn faszinierten die Menschen. Wie sie sich über die kleinsten Dinge freuten. Es ließ den Vampir nachdenklich werden. Vielleicht sollte er jeden Tag, den er leben durfte, auch etwas mehr schätzen.

Immerhin sollte es Vampire eigentlich gar nicht geben. Untote brachten das Gleichgewicht zwischen den Lebenden und den Toten durcheinander. Geschaffen durch den Teufel waren Vampire verflucht. Aus diesem Grund hatte die Kirche auch angefangen Vampirjäger auszubilden. Um das Gleichgewicht wieder herzustellen. Sasuke schüttelte den Kopf. Das war nicht der richtige Moment für solche Gedanken.
 

Als es langsam Abend wurden spazierten Sasuke und Sakura gerade durch den Park. „Zu schade, dass ich an Weihnachten arbeiten muss. Ich wäre sonst gerne noch einmal mit dir hierher gekommen.“ Sakura blickte erwartungsvoll zu Sasuke. Jetzt spring schon darauf an. Sag, dass du ihm Tower sein wirst. Sasuke blieb stehen. „Wenn du in Konoha bleibst, können wir das von nun an jedes Jahr machen.“ Das waren nicht die Worte, die Sakura hören wollte. Zwar freute sie sich über diesen Vorschlag, doch...

„Klar.“ nickte sie dennoch. „Sobald der Krieg vorüber ist.“ Sie setzte sich wieder in Bewegung. Sasuke atmete hörbar aus. Hatte er etwas falschen gesagt? Was wollte Sakura den hören? Sasuke verstand nicht, dass sich seine Worte für Sakura anhörten, als wolle er sie an den Feiertagen nicht bei sich haben. Er ahnte ja nichts von Sakuras Plan. Da keiner seine Absichten verraten wollte, begannen sie sich voneinander zu distanzieren. Immerhin wollte keiner der Beiden auffliegen und die Überraschung verraten.
 

„Sakura, warte!“ rief Sasuke und eilte zur Jägerin. „Was ist denn? Es wird dunkel und ich sollte allmählich nach Hause gehen.“ betonte Sakura. Sie wollte sich ihre Enttäuschung nicht anmerken lassen. „Aber so kann ich dich nicht gehen lassen.“ gab der Uchiha zurück. „Wieso nicht?“ fragte Sakura. „Weil es uns sonst Unglück bringt.“ antwortete Sasuke. „Hä?“ Sakura legte den Kopf leicht schief. Sasuke deutete nach oben. Sie waren unter einem Rosenbogen stehen geblieben, an dem ein Mistelzweig befestigt war.

Zufall? Sasuke zumindest wirkte nicht überrascht. Sakura dagegen wirkte sichtlich verwundert. „Ich verstehe es nicht so ganz.“ gestand sie. „Du weißt alles über Vampire, aber dieser einfache Brauch ist dir fremd?“ Sasuke kam etwas näher. Er strich über Sakuras rosige Wange. „Da habe ich wohl keine andere Wahl.“ hauchte er. Sakura riss die Augen auf, als sich Sasukes Lippen auf ihre legten. Im selben Moment fielen ganz friedlich die ersten Schneeflocken vom Himmel. Sakuras Augen wurden glasig.
 

Wenn sie doch bloß die Zeit anhalten könnte, damit dieser Moment niemals endete. Das wäre genug. Mehr brauchte sie nicht.

...to turn the world upside down

„Gibst du mir bitte eine rote Kugel.“ Sakura stand auf einer Leiter neben dem gewaltigen Christbaum, welcher seit diesem Morgen den großen Saal im Tower schmückte. Es waren nur noch zwei Tage bis Heiligabend und es gab noch viel zu tun. „Sollen wir noch ein paar kleine Fledermäuse dazu hängen? Für unsere blutsaugenden Freunde.“ scherzte Ruki und reichte Sakura geduldig den Weihnachtsschmuck. „Eine Girlande aus Knoblauch dazu?“ fragte die Haruno. „Und ein Kruzifix als Baumspitze.“

Sakura kicherte unter vorgehaltener Hand. „Ich glaube kaum, dass wir dann noch erwünscht wären.“ bemerkte sie. „Wäre das so schlimm? Warum willst du unbedingt Heiligabend hier verbringen?“ fragte der Jäger. „Noch wäre es möglich den Dienst zu tauschen.“ bemerkte er. „Sasuke wird hier sein.“ sagte Sakura leise. Ruki wurde hellhörig. Wartete Sasuke an diesem Abend nicht in seinem Schloss auf Sakura? Warum sollte er also hier sein? Es sei denn... „Du meinst, dass du für Sasukes Anwesenheit sorgen willst.“
 

Sakura nickte schwach. Scheiße. Was sollte Ruki denn jetzt machen? Er konnte Sakura ja nichts von Sasukes Plan erzählen? Auf der anderen Seite durfte auch Sasuke nichts von Sakuras Vorhaben wissen. „Und wie willst du für dieses Wunder sorgen?“ wollte Ruki wissen. Vielleicht konnte er mit diesem Wissen das Ganze noch in die richtige Richtung lenken, bevor es in einem Drama endete. „Mit einer Schnitzeljagd.“ verkündete Sakura. „Was?“ Ruki fiel beinahe die Kinnlade herunter. So etwas absurdes hatte er noch nie gehört. „Das wird niemals funktionieren, Saku-chan.“ betonte er.

„Dann schlag etwas besseres vor!“ forderte Sakura. „Ich?“ Ruki schluckte. Ich hätte lieber den Mund halten sollen. sagte er zu sich. „Ich habe die ganze Nacht an der Karte gebastelt. Es gibt sowie so kein zurück mehr.“ meinte die Haruno. „Zeig mir mal diese Karte!“ verlangte Ruki. „Moment. Sie ist in meiner Tasche.“ Sakura wollte die Tasche ihrer Weste öffnen. Dabei geriet die Leiter ins Wanken und kippte nach hinten. „Saku-chan!“ rief Ruki und versuchte die Leiter wieder zu stabilisieren. Doch hatte Sakura keinen Halt mehr. Sie rutschte von der Leiter und landete direkt auf Ruki.
 

„Hallo schöner Mann.“ lachte Sakura. „Mein Rücken.“ krächzte der violetthaarige. „Du schwächelst ganz schön.“ Sakura reichte Ruki eine Hand und half ihm beim Aufstehen. „Ich habe eben nicht damit gerechnet, dass eine schöne Frau vom Himmel fällt.“ zwinkerte Ruki. Sakura schlug ihm leicht auf den Hinterkopf. Er konnte es einfach nicht lassen. „Autsch.“ jammerte der junge Jäger. „Aber jetzt zeig mal deine gebastelte Karte.“ Er beugte sich etwas zu Sakura. „Wehe du lachst!“ mahnte sie.
 

Mikoto stand einige Meter abseits und schmunzelte schwach. Die beiden Vampirjäger erinnerten sie irgendwie an ihre Söhne. Früher waren Itachi und Sasuke genau so gewesen. Sie haben zusammen gelacht, gespielt und sich hin und wieder auch geärgert. Aber leider war das lange her. „Es überrascht mich Sakura hier zu sehen.“ Fugaku tauchte neben Mikoto auf. „Sie wollte unbedingt helfen und für ein kleines Wunder vollbringen.“ sagte Mikoto. „Ein Wunder?“ fragte Fugaku. „Sasuke wird hier sein.“

Fugaku zog die Augenbrauen zusammen. Wollte Sasuke nicht etwas im Familienschloss für Sakura vorbereiten? Offensichtlich hatte Sakura jedoch etwas anderes vor. Sicherlich wusste sie nichts von Sasukes Einsatz, den er seit Wochen für sie betrieb. „Tatsächlich.“ Fugaku räusperte sich. „Weißt du etwa mehr?“ hakte Mikoto nach. Sie spürte, dass ihr Mann ihr etwas verheimlichte. Dafür kannte sie ihn einfach zu gut. „Nein, nicht direkt...“ verneinte der Uchiha und kratzte sich verlegen am Hinterkopf.
 

Am nächsten Tag war Ruki schon früh auf den Beinen und saß auf dem Boden in seinem kleinen Apartment. Um ihn herum lagen unzählige Blätter, Stifte und andere Bastelmaterialien. Auf seinem Laptop war eine Karte geöffnet. „Ich hätte den Unterricht damals nicht so oft schwänzen dürfen.“ seufzte der junge Mann, während er versuchte die richtigen Koordinaten auf seine eigene Karte zu zeichnen. Kartenlesen war nicht gerade seine Stärke. Ruki hatte Sakuras Karte für Sasukes Schnitzeljagd etwas verändert. Statt zum Tower sollte der Weg nun zum Uchiha Schloss führen. So zumindest der Plan.

Ruki klebte ein letztes Symbol auf das Papier, ehe er sein Meisterwerk betrachtete. Seine Karte sah beinahe identisch mit der von Sakura aus. Sein kleiner Schwindel sollte erst einmal nicht auffallen. „Sieht doch gut aus.“ lobte er sich. Jetzt musste er nur noch Sakura dazu bringen der Karte zu folgen. Quasi als Test, ob 'ihre' Karte auch wirklich funktionierte. All der Aufwand, um einem Vampir zu helfen. Ich fasse es nicht. Ruki löste seine Haare aus ihrem Dutt und schlenderte ins Bad. „Dafür sollte man mich nicht nur heilig sprechen, sondern mir auch Denkmäler bauen. Ruki Oda, der Vampirretter.“
 

Zur selben Zeit war auch Sakura schon unterwegs und erledigte letzte Besorgungen für Mikoto. Hoffentlich ist die Mühe nicht umsonst. Es durfte nichts schiefgehen! Immerhin rechneten nun alle mit Sasukes Anwesenheit. Besonders seine Familie wollte Sakura demnach nicht enttäuschen. Wie gerne hätte sie selbst ihre Familie um sich gehabt. Während dieser Zeit vermisste die Haruno ihre Eltern besonders.

Kurz darauf verließ sie mit einigen Tüten in der Hand ein Geschäft und erblickte auf der anderen Straßenseite zwei bekannte Gesichter. „Sasuke! Naruto!“ Sakura huschte schnell über die Straße. „Seid ihr auch am Shoppen?“ fragte sie neugierig. Wieso sonst sollten die Männer die Einkaufsmeile der Stadt ansteuern. „Ähm...also...“ stammelte Sasuke. Er war sichtlich überrumpelt. „Wir holen Sasukes neuen Anzug ab.“
 

„Naruto!“ fauchte Sasuke und boxte Naruto in die Rippen. „Für was brauchst du einen neuen Anzug?“ hakte Sakura sofort nach. „Ja...für was?“ Sasuke sah zu Naruto. Lass dir gefälligst etwas einfallen! „Weißt du. Sasuke und ich gehen jedes Jahr...auf eine Spendengala...für...“ Naruto sah sich verzweifelt um. „Schildkröten in Not.“ Eine Dokumentation über Meerestiere, die Naruto letzte Nacht gesehen hatte, brachte ihm die rettende Idee. Doch sahen ihn sowohl Sasuke, als auch Sakura mit Fragezeichen in den Augen an. „Schildkröten in Not?“ wiederholte Sakura vorsichtshalber.

Naruto lachte etwas. „Stimmt doch. Nicht wahr, Sasuke?“ lachte er. Nun wanderten Sakuras Augen zu Sasuke. „Ja. Die armen Schildkröten.“ nickte der schwarzhaarige. „Du solltest auch etwas spenden.“ fügte er hinzu. „Verstehe.“ murmelte Sakura. „Dann spendet mal schön Geld für Schildkröten.“ sagte die junge Frau. „Ich muss dann auch weiter.“ Die Jägerin wandte sich kopfschüttelnd ab und ging. „Schildkröten!?“ keifend baute sich Sasuke vor Naruto auf. „Du weißt ganz genau, dass ich unter Stress nicht gut lügen kann.“ verteidigte sich der Blondschopf. „Jetzt hält uns Sakura für komplett bescheuert.“
 

„Egal! Wenigstens ahnt sie nichts von deiner Überraschung.“ winkte Naruto ab und setzte sich wieder in Bewegung. Als er jedoch um die Ecke bog, stieß er mit jemanden zusammen. „Hast du keine Augen im Kopf?“ rief der Uzumaki. „Du hast doch mich angerempelt.“ gab Ruki zurück. Sasuke beugte sich und hob die beiden Blätter auf, die der Vampirjäger hatte fallen lassen. „Hier. Die gehören wohl dir.“

„Danke.“ Ruki nahm die Blätter und steckte sie in die Hosentasche. „Gut, dass wir uns noch einmal treffen. Ich hätte da noch eine Frage wegen morgen.“ begann Sasuke. „Worum geht es?“ fragte Ruki. „Da Sakura und du doch im Dienst seid, könntet ihr auch für andere Aufträge eingesetzt werden. Ist das richtig?“ meinte der Uchiha. „Ja. Sollte man uns anfordern, müssen wir ausrücken.“ bestätigte der Angesprochene.
 

„Das war auch schon alles.“ Sasuke blickte auf die Uhr. „Wir müssen los, sonst schließt er Laden.“ sagte er zu Naruto. „Ich muss auch weiter.“ nickte Ruki und rannte los. Auch er sollte noch einige Dinge für Mikoto einkaufen. Er überquerte die Straße und merkte dabei nicht, dass ihm eines der Blätter wieder aus der Hosentasche fiel. „Du hast schon wieder...-“ Sasuke stoppte. Ruki war bereits zu weit entfernt und der Vampir hatte keine Lust dem Jäger nachzulaufen. „...etwas vergessen.“ brummte Sasuke und betrachtete das Papier. „Eine Karte?“ Naruto drängte sich neben Sasuke. „Wohin sie wohl führt?“ Die beiden Freunde sahen sich an und nickten.
 

einige Stunden später
 

„Was ist das für eine Kacke?“ zischte Naruto und stampfte genervt durch den Schnee. „Dieser Typ ist offenbar zu doof, um eine Karte zu schreiben.“ schimpfte er weiter. „Sieht so aus.“ seufzte Sasuke und blieb stehen. Sie befanden sich im Wald außerhalb von Konoha, doch war hier weit und breit kein Schatz zu entdecken. Geschweige denn ein weiterer Hinweis. „Für mich sieht das so aus, als wollte Ruki jemanden damit ärgern.“ schlussfolgerte der Uchiha. „Und wir sind darauf reingefallen.“ meinte Naruto.

„Lass uns nach Hause gehen.“ schlug Sasuke vor. Die Vampire wussten nicht, dass sich etwa zwei Kilometer weiter westlich von ihnen das Schloss von Sasukes Familie befand. Ruki hatte sich jedoch bei den Koordinaten vertan und die Freunde somit auf eine falsche Fährte gelockt. Doch wenn Sasuke nun im Besitz dieser Karte war, wohin führte dann die zweite? Immerhin hatte Ruki zwei Karten bei sich gehabt. Wen sollte er noch auf eine kleine Reise schicken? Beziehungsweise: für wen warten die Karten eigentlich bestimmt?
 

„Mein Gott sehe ich gut aus.“ Ruki betrachtete sich im Spiegel und schaltete die Lichter seiner LED Weihnachtsmütze an. „Danke, Saku-chan.“ Er drehte sich um. „Ich habe dir doch gesagt, dass du eine bekommst.“ gab die Haruno zurück. „Lass uns schon einmal zum Tower gehen, um uns einen Überblick zu verschaffen.“ schlug sie vor und wollte gerade ihren Spind schließen, als ihr etwas ins Auge fiel. Ein Umschlag.

Rukis Mundwinkel zuckten. „Was ist das?“ fragte er ganz unschuldig. „Ich weiß es nicht.“ Sakura öffnete den Umschlag und holte ein Kärtchen hervor. „Eine Karte.“ hauchte sie. „Zeig mal her.“ Ruki lugte über Sakuras Schulter. „Das sieht nach einer Schatzkarte aus. Wir sollten ihr folgen.“ meinte er. „Schon vergessen, dass wir Dienst haben?“ bemerkte die Jägerin. „Um genau sein, beginnt unser Dienst erst in drei Stunden.“
 

Und um zu 100 Prozent ehrlich zu sein, hast du heute frei. Weil dein gutaussehender, bester Freund deine Schicht getaucht hat. Ruki sah zu Sakura. Er hatte nur ein Bestreben. Sakura glücklich zu machen. Und wenn das bedeutete, dass er sie in die Arme eines Vampir führte, dann sollte es eben so sein. „Also?“

„Na schön.“ gab sich Sakura geschlagen. „Aber ich will deswegen nicht zu spät kommen!“ betonte sie. „Das wirst du nicht.“ versicherte der Oda. Im selben Moment wurde Ruki angefunkt. „Was gibt’s?“ sprach Ruki in das Mikrofon. „Du wirst gebraucht.“ Es war Karin. „Verstanden. Bin unterwegs.“
 

„Scheinbar musst du ohne mich starten. Meine Anwesenheit wird verlangt.“ erklärte Ruki. „Aber alleine macht es keinen Spaß.“ bemerkte Sakura. „So musst du dir die Belohnung nicht mit mir teilen.“ Ruki ging an Sakura vorbei. „Und wer weiß, wer oder was auf dich wartet.“ flüsterte er in ihr Ohr. Sakuras Herz begann schneller zu schlagen. Hieß das etwa, dass...? Sakura drehte sich um, doch Ruki war bereits weg. „Danke.“
 

„Also wenn Sakura dir nicht in die Arme springt, dann weiß ich auch nicht.“ Naruto betrachtete den Ballsaal. Alles war vorbereitet. In wenigen Stunden sollte sich zeigen, ob sich die Mühen der letzten Wochen gelohnt hatten. „Hoffentlich gefällt es ihr.“ murmelte Sasuke. Er war durchaus etwas nervös. Immerhin durfte von nun an nichts schief gehen. Doch nun konnte Sasuke so wie so nichts weiter tun, als zu warten.

Jedoch gehörte Geduld nicht gerade zu Sasukes Stärken. „Kein Grund so nervös zu sein.“ sagte Naruto. „Halt die Klappe.“ Sasuke steckte eine Hand in die Hosentasche. Sasuke hatte sich extra herausgeputzt. Neben dem dreiteiligen grauen Anzug trug Sasuke ein weißes Hemd mit Stehkragen und ein grünes Einstecktuch. Naruto drehte sich zu Sasuke um. „Das wird schon.“ Er klopfte seinem Freund auf die Schulter.
 

„Erzähl mir morgen wie es war.“ Naruto verschwand. Sasuke atmete laut aus und blickte auf die Uhr. Noch zwei Stunden. Was sollte er bis dahin tun? Im selben Moment vibrierte sein Handy. Itachi hat nichts bemerkt. Deine Jägerin müsste nun auf den Weg zu dir sein. Sasuke atmete erleichtert aus. Danke, Shikamaru. Ich schulde dir etwas! „Ich warte auf dich, Sakura.“
 

Sakura blieb stehen und hob ihren Blick. Die junge Frau stand vor dem Tower. Sie war ihrer eigenen Karte gefolgt. „Was soll das?“ fragte sie sich. Ruki wollte doch dafür sorgen, dass Sasuke die Karte bekam. Oder steckten sie etwa unter einer Decke? Wusste Sasuke von Sakuras Absichten und hatte sich mit Ruki zusammengetan, um die Haruno zu überraschen? Immerhin hatte Ruki ja angedeutet, dass jemand auf Sakura wartete. War es tatsächlich Sasuke? Wollte er mit ihr und seiner Familie feiern?

Eilig stürmte Sakura in den Tower und stolperte in den Festsaal. Hektisch sah sie sich um. Es waren alle da. Fugaku, Mikoto und auch Itachi. Kakashi, Kiba und viele andere Vampirjäger. In einer Ecke stand Neji, zusammen mit Hinata und ihrem Vater. Alle waren gekommen. Doch von Sasuke fehlte jede Spur. Das anfängliche Lächeln wich aus Sakuras Gesicht und sie ließ enttäuscht die Karte fallen. „Sakura? Was machst du denn hier?“ Kakashi kam auf sie zu. „Arbeiten. Immerhin habe ich Dienst.“ gab sie zurück.
 

Kakashi legte den Kopf leicht zur Seite. Wollte sie nicht mit jemanden die Schicht tauschen, um an diesem Abend frei zu haben? Vielleicht hatte sie es sich ja anders überlegt. „Aber das heißt nicht, dass man nicht auch etwas feiern darf. Komm.“ sagte Kakashi und nahm Sakura mit zu dem Stehtisch, an dem Kiba stand. „Frohe Weihnachten!“ rief Kiba mit roten Wangen. Er hatte offensichtlich schon den ein oder anderen Glühwein getrunken. „Frohe Weihnachten.“ gab Sakura zurück und zwang sich zu einem Lächeln. Ihr Blick wanderte zu Mikoto. Es tut mir leid, Ma'am.

...you!

„Wo haben sich meine kleinen Biester nur versteckt?“ Ruki pirschte durch den Wald. In diesem Gebiet soll es ungewöhnliche vampirische Aktivitäten gegeben haben. Zumindest wurde das der Zentrale mitgeteilt. Ruki ging davon aus, dass er aufgrund seiner feinen Nase für diesen Fall angeheuert wurde. Beinahe geräuschlos bewegte sich der Jäger vorwärts. Der eisige Wind machte es ihm nicht gerade leicht, doch Ruki hatte endlich eine Spur. Aber es war kein Level E. Ruki blieb stehen und hob seinen Blick.

Vor ihm war die Zufahrt zu einem Schloss aufgetaucht. Es wirkte verlassen. Doch der Geruch kam von dort. „Moment mal.“ murmelte der Oda und rannte durch das große Tor aus Messing. Als er Sasukes Wagen entdeckte hielt er kurz inne. Sasuke konnte sich frei bewegen. Niemand hätte seinetwegen den Vampirjägern einen Hinweis gegeben. Es musste also noch ein anderer Vampir hier sein. Wohl möglich ein Mitglied von Akatsuki? Vielleicht sogar Tobi? Ruki zog seine Sense und stürmte los.
 

Die Eingangstür war verschlossen, weshalb Ruki zur Terrasse ansteuerte. Auf der steinernen Terrasse standen unzählige Laternen, in denen Kerzen brannten. Vom Ballsaal aus drang Licht nach draußen. Ruki stieß die Tür auf und feuerte durch einen Hieb mit seiner Sense eine Wolke aus blauen Flammen ab. Sein Angriff wurde durch eine lilafarbene Barriere blockiert. Ruki biss die Zähne zusammen und ging in die Verteidigung, als sich Schritte näherten. „Bist du komplett bescheuert! Du hättest hier alles abfackeln können.“ brüllte Sasuke. „Dir geht es gut?“ Ruki sah sich um. Hier war niemand.

„Natürlich geht es mir gut.“ brummte der Uchiha. „Was hast du hier überhaupt zu suchen?“ fragte er. „Ich habe einen Auftrag erhalten.“ verteidigte sich Ruki und senkte seine Waffe. „Du?“ Sasuke machte ein fragendes Gesicht. „Ja?! Ich. Das ist mein Beruf.“ gab Ruki irritiert zurück. „Fuck.“ fluchte der Vampir und fuhr sich durch die Haare. „Dieser Auftrag sollte an Sakura gehen. Ich habe ihre Personalnummer angeben lassen.“ sagte er. Warum war also Ruki nun hier? „Sakura und ich laufen unter derselben Nummer. Immerhin arbeiten wir normalerweise nur im Team.“ erklärte Ruki seufzend.
 

„Aber keine Panik! Eigentlich müsste Sakura schon lange hier sein.“ fuhr er fort und wurde langsam nervös. Wo war Sakura, wenn nicht hier? „Kannst du sie hier sehen?“ hakte Sasuke nach. „Ich habe Sakura auf eine kleine Schatzsuche geschickt. Mir war von Anfang an klar, dass du das ohne mich nicht auf die Reihe kriegst. Aber scheinbar gab es kleine Komplikationen.“ verkündete der junge Mann. „Wenn es dieselbe Karte ist, die du gestern verloren hast, dann stampft eine vor Wut kochende Sakura gerade zwei Kilometer von hier entfernt durch den Wald.“ entgegnete Sasuke. „Hast du die Karte noch?“

Sasuke nickte und holte sie aus der Hosentasche. Er hatte die Karte aufgehoben, da er glaubte es wäre Sakuras Handschrift gewesen. „Zeig schon her.“ Ruki riss Sasuke die Karte aus der Hand. Er schluckte. Wenn Sasuke die Karte hatte, die für Sakura bestimmt war. Dann war Sakura nun... „Ich habe sie in den Tower geschickt.“ zischte Ruki. „Kannst du mir jetzt mal sagen was hier los ist?“ wollte Sasuke wissen. Das war das reinste Durcheinander und Sasuke wollte endlich Klarheit. Was war nur schiefgelaufen? „Ich wollte euch nur helfen! Was kann ich dafür, wenn ihr eure Klappe nicht auf bekommt?“
 

„Was?“ Sasukes Augen leuchteten rot. Warum wurde er jetzt angebrüllt? „Sakura wollte, dass du heute Abend im Tower bist. Du solltest zusammen mit deiner Familie feiern. Sie hatte sich so gefreut ebenfalls dort zu sein.“ rückte schließlich mit der Sprache heraus. „Warum hast du mir das nicht gesagt?“ fragte Sasuke. „Sakura wollte dich überraschen. Ich hätte sie niemals verraten können.“ beteuerte der Jäger.

Sasuke blickte auf die Uhr. Es war zu spät. Er würde unter keine Umständen noch rechtzeitig in Konoha ankommen. Seine Aura verfinsterte sich. Der Vampir wurde wütend. Mit dieser Überraschung wollte er Sakura eine Freude machen und sie nicht maßlos enttäuschen. Das hatte Sakura nicht verdient. „Verdammt.“ Er ballte seine Hand zur Faust. Ruki dagegen hatte die Hoffnung noch nicht aufgegeben.
 

„Ich kann uns innerhalb eines Wimpernschlags nach Konoha bringen! Vielleicht ist es noch nicht zu spät.“ sagte er. „Was? Nicht einmal ein Vampir kann diese Distanz so schnell überwinden.“ bemerkte Sasuke. „Und genau aus diesem Grund heißen wir auch Hunter, mein kleiner Blutsauger. Wer jagen will, muss schneller als seine Beute sein.“ Rukis Augen funkelten. Bevor Sasuke widersprechen konnte, wurde er von Ruki auch schon mit nach draußen gezogen. Ruki zückte während dem Laufen ein Wurfmesser und warf es nach vorne. Im nächsten Moment waren beide Männer verschwunden. Der Schnee wurde kurz aufgewirbelt und fiel danach wieder ganz sacht auf den Boden.
 

Im Tower war derweilen das Weihnachtsfest zu Ende gegangen. Der Saal war leer, die Gäste waren mit ihren Liebsten wieder auf den Weg nach Hause. Nur Sakura war noch da. Bis zuletzt hatte sie gehofft, dass Sasuke dennoch kam. Doch das tat er nicht. Schweigend stand die junge Frau vor dem Weihnachtsbaum und berührte sanft eine der Figuren. Hatte sie wirklich daran geglaubt? Ein Weihnachten zusammen mit Sasuke? Er wird sich nie ändern. Sakura atmete laut aus und zog ihre Hand zurück, ehe sie sich umdrehte.

Sakura blieb wie versteinert stehen. „Tut mir leid für die Verspätung.“ Ihre Augen weiteten sich. „Sasuke?“ murmelte die junge Frau überrascht. „Das Fest ist vorbei, du kannst also nach Hause gehen.“ Ihre Miene verfinsterte sich und Sakura wollte gehen, wurde jedoch von Sasuke am Oberarm festgehalten. „Ich wusste nicht, dass du hier auf mich gewartet hast!“ sagte er. „Du wusstet, dass ich hier sein werde. Was hätte ich deiner Meinung nach sonst hier gewollt, wenn nicht mit dir zusammen zu sein.“ keifte Sakura.
 

„Du wolltest mit mir...-“ Er ließ Sakuras Arm los und fuhr sich durchs Haar, ehe er anfing zu lachen. „Sehr witzig, ich weiß!“ zischte die Jägerin und wollte abermals an Sasuke vorbei. Wieder ohne Erfolg. „Dummkopf.“ knurrte Sasuke, während er Sakura in seine Arme zog. „Während du hier auf mich gewartet hast, tat ich dasselbe im Schloss meiner Familie. Ich wollte dich mit einem Weihnachtsfest nur für dich überraschen.“ flüsterte der Uchiha. „Warum machst du das für mich?“ fragte die rosahaarige.

Ihre Stimme klang beinahe schon vorwurfsvoll. „Hast du nicht dasselbe für mich getan? Du wolltest mich unbedingt im Tower haben.“ gab Sasuke zurück. „Damit du bei deiner Familie bist! Immerhin sollte man Weihnachten nicht alleine verbringen.“ betonte Sakura. „Ich verbringe jedes Jahr den ersten Weihnachtsfeiertag mit meiner Familie.“ sagte der Uchiha. Sakura stockte. Er war also nicht alleine? „Idiot.“ schluchzte Sakura. „Wenn ich das gewusst hätte.“ Tränen liefen ihr über die Wangen.
 

„Was dann?“ wollte Sasuke wissen und nahm ihr Gesicht zwischen seine Hände. „Dann hätte ich nicht alles versucht um sicherzustellen, dass du heute Abend von deinen Liebsten umgeben bist. Die Vorstellung, dass du jedes Jahr an Weihnachten alleine bist, hat mir beinahe das Herz zerbrochen.“ gestand Sakura. „Du bist bei mir!“ hauchte Sasuke. „Mehr brauche ich nicht.“ Er schloss seine Augen und küsste Sakura zärtlich auf den Mund. Denn du bist das größte Geschenk meines Lebens. Als er den Kuss löste hatte Sasuke das Gefühl etwas in seiner Brust zu spüren. Sakuras Augen funkelten wie ein Sternenhimmel.

Es war ein atemberaubender Anblick. Sasuke trat einen Schritt zurück und hielt Sakura eine Hand entgegen. „Würdest du mir die Ehre erweisen und mit mir tanzen?“ fragte Sasuke lächelnd, während er sich leicht vor Sakura verbeugte. „Ich kann nach wie vor nicht tanzen.“ Sakura legte ihre Hand in die von Sasuke und ließ sich weiter in den Saal führen. Dabei geschah etwas magisches. Nachdem Sakura den ersten Schritt gemacht hatte, wurde die Jägerin in ein helles Licht gehüllt. Als Sasuke sie schließlich in seine Arme zog, trug Sakura ein knielanges Kleid aus einem tannengrünen Samtstoff mit einem goldenen Gürtel um die Taille.
 

Sakura strahlte vor Glück. Es gab ihn also tatsächlich. Den Zauber der Weihnacht und in diesem Moment realisierten Sasuke und Sakura, dass es an Weihnachten nicht um ein prunkvolles Fest mit vielen Geschenken ging. Manchmal reichte auch ein einfacher Tanz – ohne großes Publikum in einem leeren Saal. Then all i want for christmas is...you!
 

Bonus
 

Ruki stand vor dem Tower und blickte das imposante Gebäude empor. „Auftrag erledigt.“ Er zündete sich eine Zigarette an, während er zum Hauptquartier schlenderte. Immerhin war dies für den Vampirjäger ein ganz gewöhnlicher Tag. Ruki hatte nicht das Bedürfnis zu feiern. Aber ganz alleine wollte er die Nacht auch nicht verbringen. Der schöne Jäger betrat das Hauptquartier und steuerte eines der Büros an.

„Willst du nicht nach Hause gehen?“ fragte er und setzte sich neben Karin. Die rothaarige sah kurz auf. „Jemand muss hier die Stellung halten.“ gab sie zurück. „Was ist mit dir? Hast du etwas entdeckt?“ wollte Karin wissen. „Ein Missverständnis.“ Ruki lehnte sich zurück und streckte sich, als das Telefon klingelte. Karin nahm den Anruf entgegen. „Verstanden. Ich werde umgehen Verstärkung schicken.“
 

Eifrig machte sie sich einige Notizen. Ruki drehte den Block in seine Richtung. Seine Mundwinkel zuckten. Das klingt doch nach meinem Geschmack. Bevor Karin weitere Anweisungen geben konnte, nahm der Karin den Hörer aus der Hand. „Keine Panik. Ruki Oda ist bereits unterwegs.“ sagte der Jäger grinsend.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Pünktlich zum 4.Advent kommt das erste Kapitel meines kleinen Weihnachts-Special. Ich möchte mich damit für eure Unterstützung bedanken und hoffe sehr, dass ich euch damit eine kleine Freude mache! Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Meine Lieben, ich wünsche Euch und Euren Familien ein besinnliches Weihnachtsfest und erholsame Tage! Ich hoffe, ihr könnt die Zeit trotz der Umstände genießen und bleibt gesund!! ♥ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Mit diesem Kapitel verabschiede ich mich für dieses Jahr^^
An dieser Stelle möchte ich mich bei Euch allen für Eure Unterstützung bedanke und hoffe, dass ihr im kommenden Jahr genau so fleißig kommentiert und meine Geschichten lest.

Ich wünsche ich Euch bis dahin alles alles Gute und einen Guten Rutsch ins Jahr 2021!

Eure Lisa Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (7)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  xXSakuraHarunoXx
2020-12-24T23:09:38+00:00 25.12.2020 00:09
tolles kapi und alles gute für neue jahr.
Von:  Scorbion1984
2020-12-24T20:17:06+00:00 24.12.2020 21:17
Danke für die Weihnachtsgeschichte, ja ja Missverständnisse können auch schön enden
Wünsche Dir noch schöne Feiertage. 🎅🎄Sowie alles Gute fürs Neue Jahr. 💥🥳
Von:  Scorbion1984
2020-12-23T19:53:38+00:00 23.12.2020 20:53
Irgendwie freue ich mich wenn ich lese wie die Zwei um den heißen Brei rumschleichen .
Wenn das mal gut geht ,freu mich auf die Fortsetzung.
Aber erstmal wünsche ich Dir ein schönes Weihnachtsfest 🎅🎄
Von:  xXSakuraHarunoXx
2020-12-23T18:53:48+00:00 23.12.2020 19:53
tolles kapi freue mich auf die nächste.
Von:  xXSakuraHarunoXx
2020-12-21T20:59:27+00:00 21.12.2020 21:59
tolles kapi freue mich auf die nächste.
Von:  FriePa
2020-12-21T16:29:53+00:00 21.12.2020 17:29
Hallöchen :)

Tolle Geschichte. Ich liebe deinen Schreibstil. Alle Zusammenhänge konnte ich nicht ganz verstehen, da ich bei deiner Hauptstory noch ziemlich am Anfang bin. Aber das sollte sich in den nächsten Tagen ändern. Freue mich schon wenn es weitergeht.

Bis dahin. Beste Grüße
Von:  Scorbion1984
2020-12-20T21:08:33+00:00 20.12.2020 22:08
Hallo,tolle Geschichte liest sich genauso gut wie die vorhergehende.
Ich mag diese Geschichten von Vampire und die Hunter .
Mal sehen wie diese ausgeht .


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