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Kimi ga ite

von

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Rain

Titel: Kimi ga ite

Autor: Fraggle

e-mail: stabbingwestward_freak@yahoo.de

Genre: Shônen-Ai

Pairing: Yuki Eiri x Shindou Shuichi

Disclaimer: Gravitation und dessen Charaktere gehören nicht mir, sondern Murakami Maki ^o^

Anmerkung: "..." Gesagtes, '...' Gedachtes
 

Öhm...ja XD meine erste Gravi-FF, und auch so ziemlich die erste FF die ich je geschrieben hab (bin nicht gut im Schreiben ^^'')

Für Kritik wär ich sehr dankbar und jau...über Kommis würd ich mich natürlich auch freuen *gg*

So, dann 'Viel Spass' XD

~~~
 

Kapitel 1: Rain
 

Es war wieder einer dieser Tage, an denen Yuki Eiri an einem seiner Bücher schrieb.

Es war auch wieder einer dieser Tage, an denen Shuichi ihn mit seiner nervigen Art an den Rand des Wahnsinns trieb.

'Kann man sich hier nicht einmal konzentrieren?' dachte Yuki gereizt.

Shuichi saß - mal wieder - neben ihm und plapperte und plapperte unaufhörlich.

"Yuki! Yuki!" quengelte der Magentaschopf, "Yuki, mir ist kaaaaaaalt!"

"Ist doch normal für Dezember...dann dreh eben die Heizung hoch, aber lass mich jetzt in Ruhe!" "Waaahhhh, mag aber von dir gewärmt werden!!" schmollte Shuichi und zupfte an dem Hemdärmel seines Geliebten.

Dafür erntete der Wirbelwind wieder mal einen von Yukis berühmten Blicken.

Ruhig, fast zu ruhig, wie Shuichi dachte, stand Yuki von seinem Stuhl auf und verließ das Arbeitszimmer. Natürlich dackelte Shuichi wieder brav hinterher, nur um dann zu sehen, wie sein Koi Shuichis Winterjacke schnappte und die Haustür aufmachte.

Er hielt der Nervensäge die Jacke vor die Nase.

"Raus!" motzte Yuki ihn an. Shuichi blickte ihn mit verzweifeltem Gesichtsausdruck an. "Es tut mir..."

"RAUS!" unterbrach ihn Yuki, "geh ins Kino oder was Essen oder sonst was, aber geh mir nicht weiter auf die Nerven!"

Mit diesen Worten drückte der Autor dem Kleinen ein paar Geldscheine in die Hand.

"Aber..." Shuichi wusste, dass es sein Aber nichts nutzen würde, und so nahm er das Geld und verließ mit hängendem Kopf die Wohnung, ohne sich noch einmal umzudrehen.

Yuki knallte die Tür zu und atmete auf. "Endlich Ruhe..." seufzte er.

Indes brach Shuichi im Hausflur zusammen und fing hemmungslos an zu weinen. Er fragte sich abermals, warum er so was wie gerade eben immer noch mitmachte. Fast zweieinhalb Jahre waren sie jetzt zusammen, und wie oft hatte Yuki ihn schon rausgeschmissen?
 

Er wusste es nicht, es waren schon so viele Male gewesen.
 

Immer wieder hatte sich Shuichi vorgenommen, es nicht mehr so weit kommen zu lassen, dass Yuki ihn wieder rauswarf, aber Yuki wurde mit der Zeit immer schneller reizbar.

Manchmal dachte er daran, einfach wegzugehen, für immer, und dass es den beiden dann besser gehen würde...Yuki hätte seine Ruhe und Shuichi würde nicht immer so von Yukis kühlen Worten verletzt werden. Der Magentaschopf fühlte sich schwach...er fühlte sich immer schwach, wenn Yuki gemein zu ihm war, ja, er hasste sich oft sogar dafür, dass er immer heulte. Er wollte doch stark sein.

Stark...
 

Shuichi hatte sich schon oft gewünscht, stark genug zu sein, um einfach seine Sachen zu packen und zu gehen.

Aber es ging nicht...ohne Yuki wäre er noch schwächer als mit ihm.

Außerdem liebte er Yuki über alles...wie hätte er es da übers Herz bringen können, einfach zu gehen?
 

Doch dieses Mal...war es genug. Entschlossen stand Shuichi auf, wischte sich erst mal mit seinem Jackenärmel die Tränen vom Gesicht und rannte die Treppen hinunter.

Doch unten angekommen überkam ihn ein neuer Heulkrampf. Zitternd und bebend rannte er raus, einfach nur weg, egal wohin. Es war bereits dunkel, obwohl es erst früher Abend war.

Grau und kalt war der Dezember bisher, und der Schnee, der heute morgen gefallen war, wurde von heftigen Regengüssen abgelöst.

Shuichi rannte so schnell er konnte, und wie so oft zuvor, kam er wieder zu dem Park, in dem er Yuki zum ersten Mal traf. Eigentlich wollte er einfach durchrennen, ohne stehen zu bleiben, er wollte keine Erinnerung hochkommen lassen. Doch weit kam er nicht.

Er übersah die glatte Stelle auf dem Boden und fiel mit dem Gesicht voran auf den Boden.

"Scheiße!" rief er und setzte sich auf. Obwohl sich seine Tränen mit dem Regen vermischten, konnte man deutlich sehen, wie er weinte. Er fuhr sich mit dem Handrücken über das vom Sturz verdreckte Gesicht. Seine Lippe tat weh. Er schmeckte Blut.

"Scheiße..." wimmerte er und stand auf. Seine Knie lugten unter dem zerrissenen Stoff seiner Hose hervor, sie waren aufgeschürft und brannten höllisch.

Der sonst so lebhafte Junge schleifte sich noch zu der naheliegenden Bank und ließ sich erschöpft auf das harte und nasse Plastik sinken.

Er wusste nicht, wie lange er dort saß, zusammengekauert auf der Bank, und es wurde immer kälter. Shuichi wusste auch nicht, ob er nun vor Kälte zitterte, oder ob es wegen seinen Heulanfällen war.
 

Der Regen ließ zumindest langsam nach, aber ganz hörte er nicht auf. Shuichi war völlig durchnässt, und er war sich mittlerweile sicher, dass der Hauptgrund für sein Zittern das kalte und nasse Wetter war.

Der Junge mit den pinken, triefenden Haaren versuchte aufzustehen, was ihm schließlich auch gelang. Der Schmerz in seinen Knien ließ mehr und mehr nach und er lief weiter den Weg entlang, allerdings nicht zurück zu Yuki.

Als er sich bewusst wurde, dass er sich wieder auf dem Weg befand, auf dem er Yuki getroffen hatte, fing er wieder an zu weinen, wo er sich doch gerade einigermaßen beruhigt hatte.

Shuichi schaute nach oben. Er stand unter einer der Parklampen, die in orangenem Licht erstrahlte. Der Magentaschopf blickte fasziniert auf den Regen, der durch die Strahlen der Lampe wie Gold herabfiel. 'Wie schön...' dachte Shuichi, und lächelte matt. Er schloss die Augen.

Wie gut sich der kalte Regen auf seinen vom Weinen erhitzten Wangen anfühlte.

So gut, dass er noch eine Weile so stehen blieb.
 

"Verdammt, warum kommt der denn nicht mehr?" fragte Yuki und fuhr sich mit der rechten Hand durch seinen blonden Schopf.

Normalerweise kam er immer nach spätestens einer Stunde wieder...doch mittlerweile waren es über zwei Stunden gewesen, und Yuki machte sich ein wenig Sorgen. Natürlich würde er das nicht zugeben, wie immer. Und es konnte ja auch sein, dass Shuichi doch ins Kino gegangen ist, auch wenn es höchst unwahrscheinlich war...so gut kannte Yuki seinen Kleinen mittlerweile.
 

"So ein Mist aber auch..." murmelte er, denn er war weder mit seinem Buch weit vorangekommen, noch hatte er Ideen wie es weitergehen könnte. Seine Schläfen schmerzten.

Er fing an, sie zu reiben und stand schließlich auf.

'Na, mal sehen, wo sich der kleine Baka herumtreibt...' dachte der Schriftsteller, nahm Schlüssel und Mantel mit und verließ die Wohnung. Draußen zündete er sich erst mal eine Zigarette an. Er inhalierte tief und blies den Rauch mit einem leichten Seufzer aus.
 

Während er im Fahrstuhl nach unten fuhr, überlegte er, wo Shuichi hingegangen sein könnte. Zu Hiro vielleicht? Er heulte ihm fast immer die Ohren voll, wenn Yuki wieder gemein zu ihm war.

So beschloss er, nachdem er unten angekommen war, zu Hiro zu gehen. Konnte ja nicht schaden.
 

'Brrr, ist das kalt!' Yuki zog seine Kapuze tief ins Gesicht und lief mit großen, schnellen Schritten los. Je schneller er seinen Koi fand, desto eher wäre er wieder in seiner warmen Wohnung.

Es dauerte nicht lange, da kam er an den Park, das war schließlich der einzige Weg zu Hiro's Wohnung.
 

Durch seine Kapuze konnte er nicht viel sehen, doch spürte er, dass da vor ihm jemand war.

Als er aufblickte traute er seinen Augen kaum.

Da stand Shuichi. Dieser Idiot ließ sich doch tatsächlich vom Regen berieseln.

Yuki räusperte sich und kam näher, den Zigarettenstummel schnippte er einfach in die Dunkelheit. Der Junge drehte sich hastig um und blickte überrascht in Yukis Gesicht.

"Yu...Yuki, was m...machst du denn hier?" fragte er verwundert, mit den typisch großen Augen, die Yuki nur zu gut kannte.

Der blonde Schriftsteller starrte auf Shuichis Gesicht. Die Augen gerötet, das Gesicht schmutzig und die Lippe geplatzt, bot Shuichi einen mitleiderregenden Anblick.

"Die Frage ist doch eher, was du hier machst..." meinte der Blonde kühl. " Was hast du mit deinem Gesicht gemacht? Und deine Klamotten sind ja auch total dreckig!" Jetzt stand er unmittelbar vor dem Kleineren.

"Es war...nichts...ich bin ausgerutscht und hingefallen..." sagte Shuichi leise.

"Typisch für dich..." meinte Yuki, " immer tollpatschig und vertrottelt." witzelte er.

Shuichi starrte ihn an. Warum sagt er jetzt schon wieder so was? Selbst wenn es nur Spaß war, es tat weh...er konnte doch nichts dafür, dass er das Eis nicht gesehen hatte.

"Dann lass mich doch in Ruhe, wenn ich dir zu vertrottelt bin!" schrie ihm Shuichi ins Gesicht und sofort traten neue Tränen in seine Augen.

"Hey...ich...hab's nich so gemeint..." sagte Yuki, und ein sanfter Unterton schwang in seiner Stimme mit.

Er hob die Hand und wischte die Tränen seines kleinen Wirbelwinds weg.

"Komm nach Hause." forderte Yuki ihn auf und nahm in an der Hand.

Der Sänger schlurfte neben seinem Koi her. "Hast du...ähm, wie ging es mit deinem Buch voran?" fragte Shuichi in seiner süßen, naiven Art.

"Es lief wunderbar, ich hatte ja endlich mal meine Ruhe." log Yuki. Nie im Leben würde er zugeben, dass es überhaupt nicht geklappt hatte. Aber Shuichi glaubte ihm. Wie immer.
 

Den Rest des Weges schwiegen sie.

Sweetness

Kapitel 2: Sweetness
 

Zurück in Yukis Wohnung zog dieser seinen Mantel und Shuichi seine Jacke aus. Er schleifte Shuichi auf die Couch und sagte ihm, er sollte kurz hier warten.

Verwundert blieb Shuichi zurück, doch als er hörte, wie im Bad das Wasser lief, war es ihm klar. Yuki wollte wohl schnell duschen. Der Magentaschopf schloss erschöpft die Augen, ihm war immer noch kalt.
 

Er war bereits eingedöst, als Yuki ihn weckte und ins Bad trug.

"So, ab mit dir in die Wanne, das heiße Wasser wird dir gut tun." sagte Yuki sanft und Shuichi ließ sich bereitwillig von ihm das feuchte Oberteil ausziehen.

"Äh, danke..." sagte Shuichi errötend, "Den Rest schaffe ich allein."

"Wie du meinst." entgegnete Yuki knapp und machte sich auf, um ein großes Handtuch und einen Waschlappen zu holen.
 

Erst jetzt bemerkte Shuichi, dass Yuki wohl noch nicht geduscht hatte, er hatte immer noch seine alten Klamotten an.

'Wie lieb er mich umsorgt.' dachte Shuichi und lächelte seinen Koi verliebt an.

"Ist was? Hab ich was im Gesicht?" kam es, trocken wie immer, von Yukis Lippen.

"Äh, nein nein!" sagte Shuichi und stieg in die Wanne.
 

"Ahhhh...das tut gut." Shuichi sah zufrieden aus und seine Gesichtsmuskeln entspannten sich.

"Los, dreh mal dein süßes Köpfchen hier her." Fordernd guckte Yuki den Badenden an.
 

Der Autor hatte sich vor die Wanne gekniet und tauchte gerade den Waschlappen ins Wasser. Vorsichtig berührte er damit Shuichis Wangen, und wusch sie solange, bis sie vom Dreck befreit waren.

Dieser errötete bei der süßen Geste seines Geliebten.

"Sag wenn's weh tut." meinte Yuki und strich behutsam mit dem nassen Lappen über die aufgeplatzte Lippe Shuichis.

Es tat aber nicht weh. Yukis Hände waren so sanft...er liebte es, wenn sein Yuki sanft zu ihm war. Leider passierte das nicht so oft, doch umso mehr genoss er es jetzt.

"Yuki..." flüsterte Shuichi und sah seinen Liebsten fordernd und mit großen Augen an. Dieser verstand sofort und hob Shuichis Kinn mit der linken Hand an. Zärtlich berührte er die Lippen des Sängers mit den seinen, was in dem Kleinen ein wahnsinnig großes Glücksgefühl auslöste.

"Mhh..." stöhnte Shuichi, als Yuki mit seiner Zunge um Einlass bittet.
 

"Aua!" schrie Shuichi auf und beendete den Kuss. "Tut mir leid, das war wohl doch etwas zu viel..." entschuldigte er sich.

"Schon in Ordnung, dafür musst du dich doch nicht entschuldigen, Baka..." lächelte Yuki ihn an. Der Pinkhaarige erwiderte das Lächeln und ließ seinen Körper zurück in das warme Wasser gleiten.
 

Shuichi dachte nach...schon wieder war er schwach geworden. Er wäre so gerne einfach gegangen, als Yuki in den Park kam, aber Yuki war so süß zu ihm gewesen. Und dann überkam ihn wieder das Gefühl, nicht sauer auf Yuki oder traurig zu sein...denn alles, was er sich wünschte, war in diesen Momenten eingetreten und so wurde er wieder weich.
 

Schwach.
 

Er musste angestrengt ausgesehen haben, denn Yuki fragte ihn, ob etwas los ist.

"Nein, nein. Alles in Ordnung!" lächelte Shuichi wieder.

Der Autor nickte und tauchte seine rechte Hand in die Wanne. Er fing an, Shuichis Bauch zu streicheln und dieser fing wohlig an zu schnurren. Allmählich wanderte die Hand weiter nach oben, streifte Shuichis hübsches Gesicht und wuschelte ihm durch die nassen Haare.

"Sollen wir die noch waschen?" fragte Yuki grinsend.

Der Magentaschopf dachte erst, sich verhört zu haben und starrte Yuki mit offenem Mund an. Seit wann war Yuki soooo nett?

"Du kannst die Klappe wieder zumachen!" sagte Yuki genervt und griff nach dem Shampoo.

Er war sich natürlich bewusst, dass sein Verhalten heute absolut untypisch war...vielleicht, weil er ein schlechtes Gewissen hatte, seinen Koi wieder einmal rausgeworfen zu haben.
 

Aber vielleicht auch, weil ein Teil in ihm es wollte.

Noch vor drei Jahren war er ein eiskalter Klotz gewesen, der nicht viel Freude an seinem Leben hatte. Aber Shuichi hatte ihm einen Teil seiner Freude wiedergegeben, auch wenn Yuki das nie vor Shuichi rausposaunen würde. Der Sänger war wichtig für ihn geworden, ohne Frage, aber er konnte und wollte es nicht so offen zeigen.

'Naja, ein bisschen netter kann ich ja ab und zu mal zu ihm sein...' dachte der Blonde, während er den Kopf seines Energiebündels einseifte.
 

Shuichi schloss die Augen und genoss die Massage von Yukis starken Händen. Er seufzte.

"Yuki....du bist so gut..." flüsterte er. Ohne jeglichen Kommentar beugte sich Yuki herunter und küsste seinen Koi sanft auf den Mund.

"So, jetzt leg mal deinen Kopf nach hinten." sagte Yuki und griff nach dem Duschkopf.

Nachdem er Shuichi von dem Shampoo befreit hatte holte er das große Handtuch und faltete es auseinander.

"Komm, raus mit dir." forderte der Blonde.

Der Junge stieg aus der Badewanne und Yuki hüllte ihn in das wohlig weiche Frottee.

Während der Autor Shuichi abtrocknete, fing dieser an, mit seinen Händen durch Yukis Haar zu fahren.

"Du...Yuki..." sagte er schüchtern.

"Hmm?"

"Yuki, kann...darf ich fragen, warum du jetzt so nett zu mir bist?" wollte der Sänger ganz kleinlaut wissen.

Yuki sah ihn an. "Du kannst es als eine Art Wiedergutmachung sehen." grinste er den Pinkhaarigen an.

"Und warum bist du dann immer erst so gemein zu mir? Kannst du nicht auch mal so nett zu mir sein, ohne dass du vorher sauer auf mich warst?" fragte Shuichi.

Yuki sah schon wieder leicht genervt aus, was man dem Ausdruck in seinen Augen ansehen konnte.

"Meine Güte, wenn's dir nicht passt, dass ich mal nett bin, dann lass ich es eben sein." er verzog das Gesicht.

"Nein...es...ist nur...ich will es einmal erleben, dass du nett bist, ohne dass du mich vorher angeschrieen hast..." meinte Shuichi.

"Du bist doch jetzt nur nett, weil du dein Gewissen beruhigen willst! Oder?!" Der Junge schrie fast.
 

Klatsch!

Yuki verpasste ihm eine Ohrfeige.
 

Entsetzt starrte der Magentaschopf seinen Geliebten an. Heiße Tränen bahnten sich den Weg über seine Wangen hinunter zum Kinn.

"Shuichi...ich..." stammelte der Autor, er war sicherlich genauso überrascht wie Shuichi selbst.

"Ist...schon okay, es war mein Fehler..." Shuichis Stimme zitterte. "Du...kannst jetzt duschen gehen, ich geh mich anziehen."

Mit hängendem Kopf und einer knallroten Backe schlurfte Shuichi an Yuki vorbei, verließ das Badezimmer und zog die Tür hinter sich zu.

"Oh Gott, was hab ich gemacht?" Yuki ließ sich auf die Knie sinken und betrachtete seine Hand.
 

'Das wollte ich doch nicht...' dachte er, das Gesicht in den Händen vergraben.

Für einige Momente verharrte er in dieser Position, dann richtete er sich auf und beschloss, jetzt zu duschen und dann...würde er sich bei Shuichi entschuldigen. Er hoffte, dass er diesmal eine Entschuldigung über seine Lippen brachte.
 

Shuichi hörte wie Yuki das Wasser laufen ließ. Er zog sich gerade ein Paar seiner Wintersocken an und machte sich anschließend auf den Weg ins Schlafzimmer, um aus dem Schrank eine dicke Wolldecke zu holen.

Die Wolldecke würde ihn sicher warm halten heute Nacht.

Der Magentaschopf ließ sich auf die Couch im Wohnzimmer sinken und zog die Decke bis über beide Ohren. Es war ein angenehmes Gefühl, wenn auch nicht so schön, wie von Yuki gewärmt zu werden.
 

Das Rauschen des Wassers hatte aufgehört und Shuichi schloss die Augen. Sie taten weh. Er hatte viel geweint heute.

Er fragte sich, wie lange er es noch aushalten würde...aber jetzt schob er den Gedanken erst mal beiseite und versuchte, zu schlafen.
 

Doch kaum war er eingenickt, schreckte er wieder hoch. Jemand rüttelte ihn an den Schultern.

"Yu...ki?" der Sänger öffnete die Augen einen Spalt. Yuki blickte seinen Koi an und strich ihm über die glühende Wange. Yukis Gesicht hatte wieder einen sanften Ausdruck angenommen.
 

"Shuichi..." murmelte der Blonde, "ich...ich wollte das wirklich nicht, es..."

"Yuki, ich..." begann Shuichi, wurde jedoch von Yuki unterbrochen. 'Jetzt oder nie'.

"Lass mich ausreden! Ich möchte dir etwas sagen..."

Shuichi starrte ihn gespannt an. "Es...na ja...es tut mir leid, Shuichi, ich weiß nicht, was in mich gefahren ist, tut mir leid...ich..."

Shuichi lächelte. "Yuki..." Er legte dem Autor die Fingerspitze auf den Mund.

"Ich nehme die Entschuldigung an." grinste der Kleine Yuki an. Dieser begann nun auch wieder zu lächeln. Es war dieses sexy Lächeln, dass Shuichi so liebte.
 

"Komm..." Yuki hob Shuichi die Hand hin. "Was denn?" fragte Shuichi, als er Yukis Hand ergriff.

"Lass uns ins Bett gehen..." Der Autor lächelte sanft.

"Du meinst, ich darf bei dir schlafen?" Shuichi spitzte die Ohren. (Anm.: *yay* neko-shu XD)

Yuki nickte nur und zog Shuichi von der Couch hoch. Er nahm seinen kleinen Wirbelwind auf die Arme und trug ihn ins Schlafzimmer.

Behutsam legte Yuki seinen Koi auf das Bett und gab ihm einen zarten Kuss auf die Wange. Shuichi kuschelte sich in die Decken ein und wartete darauf, dass Yuki sich neben ihn legen würde. Doch zu seinem Erstaunen legte sich Yuki auf ihn drauf.

Shuichis Herz schlug wie verrückt, denn Yukis Blick war wieder sehr ernst geworden, und er schaute ihm tief in die Augen.

Sanft streichelte Yuki den pinken Schopf seines Geliebten und räusperte sich.
 

"Weißt du...ich denke, so langsam wird es Zeit, dass du hier bei mir schläfst...und zwar jede Nacht." Shuichi bekam glänzende Augen...was hatte sein Yuki ihm da gerade gesagt? Shuichi, der es gewohnt war, sehr viel öfter auf der Couch zu schlafen als mit Yuki im Bett, konnte nicht glauben, was sein Koi da gerade gesagt hat.

Der Kleine starrte Yuki mit großen Augen an. "Bist du...ich meine, bist du dir sicher, dass du das willst? Immer sagst du mir, ich nerve...denkst du nicht..." "Sei still, Baka..." zärtlich streifte Yukis Hand über das Gesicht von Shuichi, wobei dieser knallrot anlief.

"Yuki...ich liebe dich." Es war nur ein Flüstern, aber Shuichis aufrichtige Worte ließen den Blonden abermals lächeln. Heute lächelte er wirklich viel...

"Ich weiß, mein Kleiner..." entgegnete Yuki und rollte sich auf die Seite.
 

Er schnappte sich die Decke und mummelte sich ein. "Ganz schön kalt heute, was?" fragte Yuki gähnend. "Ja, ist doch normal für Dezember...dreh doch die Heizung an." Grinsend guckte Shuichi ihn an. "Nein...ich glaube, heut werd ich mich an dir wärmen." Mit diesen Worten umarmte er Shuichi und küsste ihn auf den Mund.

"Gute Nacht." wisperte Yuki in das Ohr seines Koi, der sich dankbar an ihn kuschelte und sich riesig freute, dass Yuki so sanft und nett zu ihm war. 'Vielleicht ändert sich ja jetzt alles...' dachte Shuichi lächelnd und war wenige Momente später eingeschlafen.

Hurt again

Kapitel 3: Hurt again
 

Als Yuki aufwachte sah er als erstes Shuichis hübsches Gesicht...er sah sehr friedlich aus, und Yuki glaubte sogar, ein Lächeln auf seinem Mund zu sehen. Er küsste den Sänger auf die Stirn und richtete sich auf.

Sein Kopf schmerzte als hätte er die ganze Nacht durchgemacht.
 

Nachdem er sich aus den Decken befreit hatte lief er langsam ins Badezimmer und besorgte sich eine Kopfschmerztablette.

"Scheiße..." murmelte Yuki. 'Warum muss das jetzt passieren, wenn ich mein Buch weiterschreiben will?'

Er stapfte in die Küche und kochte erst mal starken Kaffee, das war genau das was er jetzt brauchte.
 

Sein Kopf dröhnte und er setzte sich an den Küchentisch, die Tasse Kaffee in der Hand. Genüsslich nahm er einen Schluck und es tat gut, wie der warme Kaffee durch seinen Körper strömte.

Aber das Hämmern in seinem Kopf wollte einfach nicht aufhören.

Als er fertig war mit seinem Kaffee holte er seine Brille und setzte sich vor seinen Laptop, bevor er ihn jedoch einschaltete lehnte er sich zurück und atmete tief durch. Er musste heute weitermachen, Kopfschmerzen hin oder her.

Er schaltete den Laptop ein, setzte die Brille auf und wollte gerade anfangen zu schreiben, als Shuichi gähnend im Türrahmen erschien.

"Guten Morgen." murmelte Shuichi, während er sich seine müden Augen rieb.

"Mhh." war die Antwort von Yuki, dann widmete er sich wieder seinem Laptop.

"Geht's dir nicht gut?" fragte Magentaschopf, als er vor Yuki stand.

"Alles okay..." entgegnete der Autor und sah zu seinem Koi auf. Dieser beugte sich runter und küsste Yuki auf den Mund, doch Yuki befreite sich schnell wieder.

"Das geht jetzt nicht, du siehst doch, dass ich arbeite." sagte Yuki und sah auf den Bildschirm.

"Ja...tut mir leid..." sagte Shuichi traurig und schlurfte in die Küche.
 

Der Autor blickte auf und sah dem Kleinen hinterher...jetzt hatte er ihn schon wieder traurig gemacht, aber er MUSSTE doch arbeiten. Der Abgabetermin rückte immer näher und er hatte nicht die richtigen Ideen für das Buch. Doch bevor er Shuichi das sagte, würde er sich wohl eher die Zunge abbeißen.
 

'Es wird sich doch nichts ändern...' dachte Shuichi traurig, als er in der Küche stand. Er seufzte, dann ging er ging zum Schrank und holte gedankenverloren Geschirr raus.
 

Das Scheppern der Teller war mehr für Yuki als er ertragen konnte. Er fasste sich an den Kopf und ging schnell in die Küche. Mitten in einem Scherbenhaufen stand Shuichi und guckte ihn mit seiner Unschuldsmiene an. "Yuki...tut mir leid, ich wollte nur Frühstück für uns machen." sagte der Pinkhaarige kleinlaut.

"Sag mal spinnst du?" fuhr Yuki ihn an.

"Yu...ki...tut mir leid, ehrlich..." der kleine Unglücksrabe starrte auf den Boden vor sich.

"Mein Gott, wie kann man nur so ein Idiot wie du sein?" fuhr Yuki ihn an, "Du bist so vertrottelt und tollpatschig, dass ist doch unmöglich!" Er vergrub den Kopf in seinen Händen.

"Yu..." Shuichi wollte zu ihm gehen, da wurde er wieder von Yuki unterbrochen.

"Bleib da und räum auf. Und sei leise, mein Gott, mit dir kann man sich wirklich nicht EINMAL konzentrieren!" brüllte Yuki seinen Koi an.

Shuichi war schon wieder den Tränen nahe, aber diesmal konnte er sich beherrschen.

Er nickte stumm und machte sich daran, erst mal die größten Scherben wegzuräumen.
 

Yuki ging währenddessen wieder ins Arbeitszimmer und setzte sich wieder vor den Laptop. Genervt zog er eine Zigarette aus der Schachtel und zündete sie an. Die Kopfschmerzen schienen immer stärker zu werden und er fühlte sich immer schlechter.

'Verdammte Scheiße...' dachte der Autor und zog kräftig an der Zigarette. Tief atmete er den Rauch ein und blies ihn mit einem Seufzer aus. Es half ja alles nichts, er musste weitermachen.

Da er sich nicht anders zu helfen wusste, tippte er einfach drauflos, er hoffte, dass die Ideen während dem Schreiben von selbst kamen.
 

"Ähm...Yuki?" Shuichi stand ihm Türrahmen und schaute seinen Koi eingeschüchtert an.

"Was denn jetzt schon wieder?" erwiderte Yuki leise und blickte auf.

"Magst du...vielleicht was essen? Ich könnte dir..."

"Nein, danke!" sagte Yuki kühl, "Jetzt lass mich doch bitte mal in Ruhe arbeiten!"

"Ich dachte ja nur, dass..." sagte der Junge bedrückt und trottete aus dem Raum.

"Was dachtest du schon wieder?" murmelte der Autor vor sich hin und widmete sich wieder seinem Buch.
 

'Er hasst mich. Er hasst mich. Er hasst....er muss mich hassen!' Shuichi saß zusammengekauert auf der Couch und weinte leise. Was hatte er denn jetzt schon wieder falsch gemacht? Yukis Stimmungsschwankungen waren schon immer schlimm gewesen für ihn, aber heute war es besonders schlimm...nachdem er gestern dachte, dass sich jetzt alles ändern würde...dass Yuki nett zu ihm sein würde, sanft zu ihm sein würde. Aber er wurde wieder einmal enttäuscht.

'Hör auf! Hör auf, dich selbst zu bemitleiden! Selber Schuld, wenn du in dieser Situation bleibst.' dachte Shuichi und wischte sich die Tränen weg. Er wusste nicht wieso, aber er fühlte sich auf einmal stark. Stark genug um zu gehen.

Er holte das nötigste seiner Sachen und stopfte sie schnell in den Rucksack, den er schon damals hatte, als er Yuki zum ersten Mal traf.
 

Er tapste zurück in die Küche und schnitt ein Brötchen auf, welches er gleich belegte und holte einen Teller, um damit zu Yuki ins Arbeitszimmer zu laufen.

Kommentarlos stellte er es vor die Nase des Autors und drehte sich um, um zu gehen, aber auf halbem Wege blickte er nochmal auf Yuki zurück.

"Sayonara, Yuki..." flüsterte er und eine einzelne Träne kullerte seine Wange runter. "Ich liebe dich."

Yuki blickte erstaunt auf und sah dem Kleinen nach, wie er durch die Tür verschwand. 'Was is denn jetzt schon wieder mit ihm los?' dachte er genervt.

Als er hörte, wie die Haustür zufiel, freute er sich zunächst dass er jetzt endlich ein wenig Ruhe vor Shuichi hatte.

Doch allmählich wurde dem Autor bewusst, was Shuichi da gesagt hatte. Je mehr er darüber nachdachte, desto klarer wurde ihm, dass Shuichi einfach gegangen war...ihn alleine lies.

"Sa...Sayonara...er..." stotterte der Autor und Panik wich in seine Augen. Was sollte das? Was hatte dieser Trottel zu ihm gesagt?

Er stand hastig von seinem Stuhl auf und stolperte fast zur Tür. Doch im Flur brach der sonst so gefasste Yuki zusammen. Es hatte doch keinen Sinn, ihm hinterherzulaufen, oder? Shuichi wollte ihn nicht mehr, und es war ja auch irgendwie verständlich...wie oft hatte er ihn wie Dreck behandelt, ihn beschimpft...

Dicke Tränen rollten seine Wangen herunter und tropften auf den Boden.
 

"Scheiße!" presste er hervor und ballte seine Hand zur Faust. Nie war es ihm bewusster als jetzt, was Shuichi ihm wirklich bedeutete. Er brauchte ihn, er konnte nicht ohne ihn. Warum hatte er es ihm nie gesagt? Hätte er doch...

Sinnlos, alles sinnlos...das wichtigste in seinem Leben war jetzt verschwunden.

Zusammengekauert saß Yuki auf dem Boden und weinte bittere Tränen...Tränen der Wut, der Verzweiflung und des Hasses auf sich selbst. Wieso hatte er ihn gehen lassen? Wieso war er so bescheuert gewesen? War nicht in Wirklichkeit er der Idiot?

Er wusste die Antwort längst, aber das nützte ihm jetzt auch nichts mehr.
 

Shuichi lief langsam durch den Park, er hatte nicht die Kraft zu rennen, noch dazu verschleierten ihm die Tränen die Sicht.

Er schniefte und wischte sich mit den Ärmeln die Tränen weg, was aber nicht viel half, denn er konnte nicht aufhören zu weinen. Jetzt war es wohl endgültig vorbei...wie konnte es nur soweit kommen?

Der Sänger war sich sicher, dass Yuki ihn schon liebte, aber wieso konnte er es nicht zeigen?

'Er hat alles kaputt gemacht mit seiner Kaltherzigkeit.' dachte Shuichi bitter und bemerkte nicht den jungen Mann, der hinter ihm herlief.

"...chi!"

"Shuichi, jetzt warte doch mal!!" rief es hinter ihm.

Der Sänger drehte sich hastig um.

"Mein Gott, hörst du denn überhaupt nichts?!" keuchend und außer Atem stand er vor ihm.

"Hi...Hiro! Wa...Was machst du denn hier?" fragte Shuichi erstaunt.

"Huff, die Frage ist doch eher, was du hier machst...was ist schon wieder passiert, hm?" fragte der Gitarrist besorgt und nahm seinen Freund in den Arm. Dieser krallte sich in Hiro's Jacke fest und fing wieder hemmungslos an zu weinen.

"Sh..." meinte Hiro sanft, "Jetzt beruhig dich erst mal wieder...komm mit zu mir, dann können wir reden, wenn du möchtest."

Der Magentaschopf nickte nur.
 

Yuki hatte sich in der Zwischenzeit wieder gefasst, auch die Kopfschmerzen waren verschwunden, obwohl ihn das wunderte.

Aber umso besser, er würde versuchen, an seinem Buch weiterzuschreiben, er wollte sich all seinen Frust von der Seele schreiben. Manchmal konnte das Schreiben wie eine Therapie sein.

...

Aber natürlich ging wieder überhaupt nichts. Das einzige, an was er denken konnte war Shuichi. Gott, er war so blöd...ließ ihn gehen, IHN, der ihm soviel bedeutet wie niemand anderes je zuvor.

Der Autor überlegte hin und her. Gab es noch was zu retten? Wenn ja, wie? Und wenn nicht...? Er wollte nicht mehr ohne seinen kleinen Wirbelwind sein, das ging nicht!
 

Er nahm eine Zigarette und zündete sie an. Dann stand er auf und lief ins Wohnzimmer. Dort stand sie...die Couch, auf der sein Koi so oft geschlafen hatte. Yuki berührte die Oberfläche mit den Fingerspitzen...er sank auf die Knie, er konnte es nicht ertragen, ihn verloren zu haben...er musste sich schnell etwas einfallen lassen.
 

"Hier, deine Cola." sagte Hiro und warf Shuichi die Dose zu.

"Danke..." erwiderte der Kleine leise.

"Und...möchtest du mir erzählen, was los ist?" fragte Hiro sanft.

Der Sänger schluckte, der Knoten in seinem Hals war noch immer da, dennoch nickte er.

"Ich...also..." begann er, "Yuki und ich...es...es ist aus." So gefasst er eben noch war, jetzt liefen schon wieder die Tränen.

Hiro reichte ihm eine Packung Taschentücher. "D-Danke." schniefte Shuichi.

"Also...du meinst...so richtig aus?" fragte er leise. Shuichi nickte.

"Vielleicht...nein, ganz sicher ist das besser für euch beide. Shuichi, du...du hättest dich sonst nur kaputt gemacht, wenn du weiter mit ihm zusammengeblieben wärst..." sagte Hiro und legte tröstend einen Arm um seinen Freund.

"Aber Hiro...ich liebe...ihn doch!" "Hör mal, er ist es doch nicht wert...wie oft hast du wegen ihm geweint? Denkst du, es macht mir nichts aus, dich so zu sehen? Am Boden zerstört?" fragte er.

"Seit ich denken kann sind wir beide Freunde, ich will dich niemals mehr so sehen. Du bist mir wichtig, Shuichi, und ich möchte dich nie wieder so traurig sehen, hörst du?" er wischte ihm mit einem Taschentuch die Tränen weg. "Bitte hör auf zu weinen..." sagte Hiro sanft.

"Hi...Hiro, danke, aber...ich weiß nicht...vom Verstand her...weiß ich ja auch, dass es besser ist. Aber...mein Herz...ich liebe ihn, Hiro. Ich weiß, dass ich nicht mehr ohne ihn leben kann...es ist...ich brauche ihn!" sagte der Junge verzweifelt.

"Das glaub ich dir ja, aber jetzt nimm erst mal Abstand...die Zeit heilt alle Wunden, so heißt es doch, oder?" versuchte er den Kleinen aufzumuntern.

"..." Shuichi konnte nichts mehr sagen, seine Stimme versagte ihm.
 

Nach Momenten des Schweigens blickte Shuichi seinen Freund an.

"Du, Hiro?"

"Hm?"

"Wie läuft es denn zwischen dir und Ayaka?" fragte der Kleine leise.

"Ja, gut...alles bestens, wieso?" wollte Hiro wissen.

"Ach...nur so...ihr seid glücklich, oder? Bin ich denn unfähig, eine glückliche Beziehung zu führen?" die Augen des Magentaschopfs wurden schon wieder feucht.

Hiro seufzte. "Jetzt denk doch nicht die ganze Zeit darüber nach...das bringt doch nichts..." sagte er sanft.

"Hmm..." Shuichi seufzte. "Kann ich...dann...vielleicht heute bei dir schlafen?"

"Hey, na klar, aber nur wenn du versprichst, mit dem Weinen aufzuhören." Lächelte Hiro ihn an.

Der Sänger piekste seinen Freund in die Seite. "Du bist blöd." sagte er leise und ein kleines Lächeln umspielte seine Lippen.

"Na siehst du, es geht doch!" scherzte Hiro.

"Ich bemühe mich." entgegnete Shuichi. "Danke, Hiro, du bist wirklich ein toller Freund."

"Das weiß ich doch." grinste Hiro. "Hast du Hunger?"

Der Magentaschopf nickte. "Ja, und wie!"

"Gut, ich koch was für uns, in Ordnung?" "Warte, ich helfe dir!" Shuichi stand auf und lief hinter Hiro her, er war froh, ein wenig von seinen Problemen abgelenkt zu sein.
 

Yuki lag ausgestreckt auf dem Bett und starrte an die Decke. Er wusste nicht, die wievielte Zigarette er rauchte, aber er fühlte sich schlecht...einfach nur schlecht.

Er überlegte, ob er Shuichi irgendwie zurückholen konnte. Doch egal was er sich überlegte, es würde keinen Sinn machen...Shuichi hatte genug von ihm und warum sollte er denn zu ihm zurückkommen? Nein. Das würde er nicht tun.

Yuki wusste genau, dass es vorbei war. Endgültig. Irgendwann kann es selbst jemand wie Shuichi nicht mehr ertragen.

Der Autor seufzte und zündete sich eine neue Zigarette an.

"Scheiße..." murmelte er, "die letzte..."

Nachdem Yuki die Zigarette zu Ende geraucht hatte, stand er auf und zog sich an. Er musste jetzt einfach raus hier. Die Decke fiel ihm auf den Kopf und er brauchte auch dringend neue Zigaretten.

Mit einem lauten Knall ließ er die Tür zufahren und nahm den Aufzug nach unten.
 

Die Kälte war kaum auszuhalten und die Wege wurden immer glatter. Yuki musste aufpassen, dass er nicht ausrutschte. Er holte sich schnell seine Zigaretten und war auch schon auf dem Weg zum Park...warum auch immer.

Langsam durchquerte er den Park, doch auf halbem Wege zog er es vor, sich erst mal auf die Bank zu setzen. Er kramte das frische Päckchen Zigaretten raus und steckte sich eine davon in den Mund. Nachdem er sie angezündet hatte, ließ er sich zurücksinken und schloss die Augen.
 

Da war es wieder.
 

Das Bild von Shuichi in seinem Kopf. Shuichi. Shuichi, wie er lacht, wie er weint, wie er wieder etwas angestellt hat. Shuichi, wie er singt, wie er sich entschuldigt, wie er geht...
 

Yuki wollte es nicht zurückhalten und ließ seinen Tränen freien Lauf. 'Shuichi...'
 

"Mhhhhh, das war lecker, Hiro!" quiekte Shuichi. "Danke!" lachte Hiro und war froh, dass Shuichi seine fröhliche Art wenigstens zu einem Teil wiedergefunden hatte. "Ich wasch jetzt ab, ja?" sagte der Gitarrist. "Soll ich dir helfen?" fragte Shuichi seinen Freund. "Musst du nicht...wie du willst." lächelte dieser zurück und der Magentaschopf fragte "Mhhh...macht es dir was aus, wenn ich dann ein bisschen an die frische Luft gehe?"

"Aber nein...das wird dir sicher gut tun, nicht?" Hiro blickte seinen Freund lächelnd an. "Geh ruhig, ich mach das hier fertig."

"Danke, Hiro!!" der Kleine umarmte seinen Freund schnell und war auch schon durch die Tür verschwunden.

Draußen lehnte sich der Sänger an die Wand der Wohnung und seufzte. Er vergrub sein Gesicht in den Händen und eine kleine Träne rollte seine Wange runter.

Er hasste es.

Diese aufgesetzte fröhliche Miene. Er fühlte sich schrecklich.

Langsam folgte er dem Weg, es tat gut an der frischen Luft zu sein, auch wenn es verdammt kalt war. Er wollte nachdenken...war es wirklich der richtige Entschluss?

Er wollte es einfach nicht wahrhaben, dass Schluss war.
 

Da war es wieder...dieses Schwächegefühl. Das Gefühl, ohne Yuki nicht leben zu können.

"Scheiße..." murmelte der Sänger und erneut kamen die Tränen hoch. Er weinte hemmungslos und presste sich gegen eine Hauswand, um nicht den Halt zu verlieren. Shuichi versuchte vergeblich, die Tränen wegzuwischen, kamen doch immer neue nach.

Als er sich nach ein paar Minuten endlich wieder ein wenig gefangen hatte, lief er weiter den Weg entlang. Mittlerweile hatte es angefangen zu schneien und der Himmel strahlte in einem hellen, rötlichen Ton.

Shuichi lief etwas schneller, er wollte wieder einmal zum Park. Er war dort schon so oft und er zog sich gerne dorthin zurück, wenn er traurig war. Doch bereits von weitem sah er, dass jemand seine Bank beschlagnahmt hatte...naja, was heißt schon ,seine Bank'...?!

Shuichi seufzte, und blickte jetzt intensiver auf die Gestalt, die auf der Bank saß. Je näher er kam, desto mehr dachte er, dass die Person wohl eingeschlafen sein musste. Die Arme hingen lasch nach unten, zwischen zwei Fingern klemmte noch eine Zigarette, die aber schon fast herausgerutscht war und die Kapuze war tief ins Gesicht gezogen.

'Hoffentlich ist da alles okay...' dachte Shuichi. Aber in diesem Moment bewegte die Person ihren Kopf ruckartig nach vorn. Die Kapuze rutschte nach hinten und die blonden Strähnen fielen heraus.

Shuichi riss die Augen auf. "Yuki..." flüsterte er erschrocken.

Der Blonde sah auf und ließ die Zigarette fallen.

"Sh...Shuichi!" Seine Stimme hörte sich schwach und verheult an. "W-was machst du denn hier?!"

Langsam kam der Magentaschopf auf seinen Koi zu.

"Ha...hast du...geweint?" fragte Shuichi sanft. Yuki schwieg nur und blickte ihn an.

Der Junge setzte sich neben Yuki auf die Bank und seufzte leise.

"Yuki, ich..." begann der Kleine.

"Du...meinst es ernst?" fragte der Autor, "es ist...wirklich aus?"

Die letzten Worte waren kaum mehr als ein Flüstern, aber sie brachten Shuichi wieder zum Weinen. Er sagte nichts.

"Dann...war es das also..." stellte Yuki mit leiser Stimme fest.

"..."

"Ja...also...dann." Der Autor stand auf und ging, einen laut schluchzenden Shuichi hinter sich lassend.

,Stop!' hallte es in seinem Kopf. Noch bevor er wusste was er überhaupt tat drehte er sich reflexartig um, stürzte auf Shuichi zu und packte diesen. Er zog ihn hoch und umarmte ihn so fest wie er konnte. Tränen liefen ihm über die Wangen.

"Du...kannst nicht gehen!" sagte er mit tränenerstickter Stimme. "Ich...ich...brauche dich..." hauchte Yuki und Shuichi konnte in diesem Moment nicht anders, als die Umarmung seines Koi zu erwidern. Still standen die beiden einige Sekunden so da...dann löste sich Shuichi von der Umarmung und schaute Yuki tief in die Augen. "Ich...kann...aber nicht mehr." presste er hervor, was ihm erneut Tränen in die Augen trieb. "Wie oft willst du...mir noch weh tun?" fragte der Kleine und Yuki ergriff seine Hand.

"Ich...will dir nicht mehr weh tun...Shuichi...es tut mir wirklich leid, ich..."

Shuichi schüttelte energisch den Kopf. "Das hast du schon öfter gesagt..." sagte er leise, "Und trotzdem passiert es immer wieder...ich kann das nicht mehr ertragen!"

Yuki küsste die Hand seines Geliebten und blickte ihn sanft an.

"Ich verspreche es...ich werde dir nicht mehr wehtun...das ist doch eigentlich das Letzte was ich will...Shuichi, bitte! Ich brauche dich...mehr als alles andere..." flüsterte Yuki.

Der Pinkhaarige konnte nicht mehr und brach zusammen. Er fing an zu zittern und bekam erneut einen Heulkrampf, schlimmer als zuvor.

Das war das schönste was Yuki ihm je gesagt hatte, und auch das erste Mal, dass er so offen über seine Gefühle sprach.

Yuki kniete sich besorgt neben den Kleinen und hielt ihn einfach nur ihm Arm.

Shuichi, der immer lauter weinte klammerte sich an ihn.
 

'Schwach, schwach, schwach.' hallte es in Shuichis Kopf wieder.

Aber es war ihm egal, dann war er halt schwach. Er wusste nur, dass er Yuki brauchte...dass er zu ihm zurück wollte. So ließ sich Shuichi von seinen Emotionen überwältigen.

"Yuki!" schluchzte er und krallte sich fest in Yukis Mantel.

"Shh...ist doch gut." sagte der Autor sanft und strich seinem Koi über den Rücken.

In dem Moment spürte er Shuichis Lippen auf den seinen und die beiden versanken in einen tiefen, leidenschaftlichen Kuss.
 

Shuichi löste sich langsam von dem Kuss. "Ich liebe dich..." flüsterte er.

"Ich weiß, Kleiner..." erwiderte Yuki und küsste Shuichi auf die Stirn. Dann stand er auf und streckte dem Magentaschopf die Hand entgegen. "Komm...bitte nach Hause..." sagte er sanft und Shuichi nahm die Hand dankbar an.

"Ah...Yuki...ich muss aber Hiro noch Bescheid sagen...dass...ich jetzt mit dir zurückgehe." sagte er leise, "Kommst du mit?"

"Ach...warst du bei ihm?" fragte Yuki.

Shuichi nickte. "Ich...denke, er wird nicht sehr erfreut sein, dass wir jetzt wieder..." er sprach den Satz nicht zu Ende.

"Verständlich..." erwiderte der Autor leise, "ich werde mit ihm reden."

"Wirklich?" Shuichi starrte seinen Geliebten ungläubig an.

Yuki blickte den Jüngeren an und lächelte leicht. Dann nahm er Shuichis Hand und die beiden verließen den Park.

Shuichis Nerven lagen blank, als Yuki die Klingel bei Hiros Wohnung betätigte. Wie würde sein Freund wohl reagieren? Er hatte Angst...er wollte die Freundschaft auf gar keinen Fall zerstören, und Shuichi wusste sehr wohl, dass Hiro Yuki nicht mochte, und ihn für das, was er Shuichi immer antat, sogar hasste...
 

Die paar Sekunden, die der Gitarrist brauchte, um die Tür zu öffnen, kamen dem Sänger viel zu lang vor.

"Shuichi?" fragte Hiro während er lächelnd die Tür öffnete. Doch was er sah ließ ihn erstarren, das Lächeln auf seinem Mund verschwand gänzlich und wurde von einem verachtenden Blick abgelöst.

"Was will DER denn hier?!" fragte Hiro mit ernster Stimme.

Shuichi hob hilflos die Hände. "Ähm...lass mich erklären, ich...wir..."

"Lass mich das machen." unterbrach Yuki den Kleinen und wandte sich an Hiro. "Können wir kurz reden?" Yukis Blick stand dem von Hiro in nichts nach und Hiro ließ ihn widerwillig in die Wohnung. "Ich...ähm...ich warte in der Küche." sagte Shuichi, und versuchte, sich fröhlich anzuhören. 'Bitte lass alles gut gehen.' flehte er im Stillen.

"Gehen wir in mein Zimmer." meinte Hiro kalt und Yuki folgte ihm.
 

"Also, was ist?" fragte der Gitarrist und ließ den Autor nicht aus den Augen.

Yuki rieb sich die Schläfen. "Hör zu...ich...ich werde das jetzt nur einmal sagen...Shuichi ist sehr wichtig für mich. Ich weiß, ich hab ihn leiden lassen und es war ein Fehler...." Hiro starrte Yuki ungläubig an.

"Verdammt noch mal, ja, das war ein Fehler!" rief Hiro entzürnt. "Wieso machst du ihn traurig, wenn er dir angeblich soviel bedeutet? Wieso kommt Shuichi immer wieder zu mir und weint sich die Augen aus dem Kopf? Denkst du nicht, er hätte was Besseres verdient? Denkst du nicht..."

Weiter kam Hiro nicht. "Ja, er hat etwas Besseres verdient...und ich bin fest dazu entschlossen, es ihm zu geben. Ich...weiß..." Yuki zögerte einen Moment...sollte er wirklich vor Hiro rausposaunen, wie wichtig Shuichi ihm war? Hiro schaute ihn erwartungsvoll an. ,Scheiß drauf' dachte sich Yuki.

"Ich...weiß, dass ich nur mit Shuichi so etwas wie 'glücklich' sein kann, dass ich nur ihn will und ihn brauche. Deswegen wird es nicht mehr vorkommen, dass ich ihm weh tue..."

'Mein Gott, was erzähle ich eigentlich hier?' fragte Yuki sich und spürte den interessierten Blick Hiros auf sich ruhen.

Dieser lachte leise, mit einem etwas spöttischen Unterton. "Wer hätte gedacht, dass so was mal aus deinem Mund kommen würde? Also...warum sagst du ihm denn nicht einfach endlich, was du für ihn empfindest, dass du ihn...liebst?"

"Wann ich ihm was sage, bleibt meine Sache." entgegnete Yuki kalt.

"Eins sage ich dir..." Hiros Stimme klang wirklich bedrohlich, "Sollte Shuichi nur noch einmal weinend zu mir kommen, dann kannst du echt was erleben. Wage es nicht, Shuichi kaputt zu machen!" zischte der Gitarrist. "Verstehen wir uns?"

Das Gespräch war beendet.

Der Autor nickte nur und war auch schon wieder dabei, das Zimmer zu verlassen.

"Warte...nimm seine Sachen mit." sagte Hiro und drückte Yuki den Rucksack in die Hand.

Murrend nahm Yuki Shuichis Rucksack und folgte Hiro in die Küche. Shuichi sah nervös aus, aber als er die beiden sah, rang er sich ein Lächeln ab.

"Gehen wir." Yuki guckte den Jüngeren fordernd an.

Dieser blickte zuerst zu Yuki, dann zu Hiro. Dieser nickte und versuchte, ein Lächeln auf seine Lippen zu bringen, was ihm offensichtlich gelang, denn Shuichi lächelte fröhlich zurück.
 

Yuki ging schon mal voraus, und Hiro packte Shuichi am Ärmel und umarmte ihn.

"Lass dir ja nichts mehr von ihm bieten, hörst du?!" ernst guckt der Gitarrist seinen Freund an. Dieser guckte zunächst ganz schön dämlich, aber dann lächelte er.

"Versprochen..." entgegnete der Sänger leise.

"Gut." sagte Hiro, "Wenn du noch mal wegen ihm weinend hier auftauchst, werd ich es nicht noch einmal zulassen, dass dir Yuki-san wehtut, verstanden?" Hiro nahm Shuichis Gesicht in seine Hände und redete eindringlich auf ihn ein. "Nie wieder...will ich dein Gesicht so sehen, ja? Die roten Augen stehen dir nicht." sagte er noch etwas scherzhaft.

Shuichi seufzte. "Verstanden..." erwiderte er und dann lächelte er wieder sein schönstes Lächeln.

"Danke...Hiro. Für alles." Der Magentaschopf war zutiefst berührt von der Fürsorge seines langjährigen Freundes.

Dieser lächelte nur. "Mach's gut, Kleiner."

Shuichi nickte und war auch schon durch die Tür verschwunden, um sich an Yukis Arm zu hängen.
 

Hiro schloss die Tür und lehnte sich dagegen...

Verdammt, warum hatte sich Shuichi schon wieder von Yuki breitschlagen lassen? Das konnte doch auf die Dauer nicht gut gehen, oder? Andererseits...hatte Hiro den Autor heute von einer ganz anderen Seite kennengelernt. Das was er gesagt hatte, meinte er wohl ernst. Er musste grinsen bei dem Gedanken, wie schwer es für Yuki gewesen sein musste, mit jemandem wie ihm über seine Gefühle für Shuichi zu reden. Aber jetzt hatte Hiro immerhin die Hoffnung, dass Yuki sein Wort wirklich hielt. 'Viel Glück, Shuichi...'
 

Shuichi klammerte sich so stark an Yukis Arm, dass dieser langsam wehtat. Der Sänger zitterte am ganzen Leib, es war noch kälter geworden seit vorhin.

"Ist ja gut...wir sind bald zu Hause." versuchte Yuki den Kleinen aufzumuntern.

Zu Hause...Shuichi lächelte bei dem Gedanken. Er war froh, dass es noch eine Chance für sie beide gab. Er hoffte, diesmal würden sie sie nutzen.

Er schüttelte leicht den Kopf um die Gedanken los zu werden. Dann seufzte er.

"Yuki...es ist so kalt." sagte er leise.

"Ich weiß..." sagte der Autor und nahm Shuichi in den Arm. "Besser so?"

Shuichi lächelte.

"Ja. Ein bisschen." seufzte er und kuschelte sich so gut wie es ging an seinen Yuki.
 

Yuki blieb plötzlich mitten auf dem Weg stehen und schaute Shuichi an.

"Was...ist?" fragte der Kleine leise.

Yuki schüttelte den Kopf. "Nichts..." flüsterte er.

Dann fühlte Shuichi Yukis Lippen auf seinen. Sanft küsste der Autor seinen Koi, bis er schließlich mit der Zunge weiter vordrang. Shuichi gewährte Yuki bereitwillig Einlass und aus der anfangs zarten Berührung wurde ein leidenschaftlicher und langer Kuss. Shuichis Herz klopfte wie wild und er spürte, wie ihm heiß wurde.
 

Dann löste sich Yuki von dem Kuss.

"Komm, gehen wir weiter..." sagte er fast beiläufig und zerrte Shuichi an der Hand mit sich.
 

Als die beiden oben in Yukis Wohnung ankamen und das Licht anging, musste Shuichi grinsen.

"Was?" fragte der Autor leicht genervt.

"Deine Nase...ist ganz rot, das sieht lustig aus." kicherte Shuichi und erntete einen scherzhaft bösen Blick von Yuki.

"Guck dich doch selbst mal an." erwiderte er und ließ Shuichi allein im Flur stehen. Seinen Mantel schmiss er einfach achtlos in den Flur.

Shuichi hatte noch mit einem seiner Schuhe zu kämpfen und hätte beinahe das Gleichgewicht verloren, als er es dann doch endlich schaffte.

Er stapfte Yuki hinterher, der ins Bad verschwunden war.

"Was machst du?" fragte Shuichi neugierig. "Nach was sieht's denn aus?" fragte Yuki trocken.

Shuichi musste lächeln. Eine Dusche...das wäre jetzt genau das richtige. Ihm war immer noch kalt, seine Haare waren von dem ganzen Schnee klitschnass geworden und er sehnte sich nach etwas Warmem, Heißem. Schnell hatte sich der Sänger aus seinen Klamotten befreit und hüpfte kichernd zu Yuki unter die Dusche...

Passion

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

You are there

Kapitel 5: You are there
 

Am nächsten Morgen wachte Shuichi von dem Kaffeeduft auf, der durch Yukis Wohnung strömte.

Genüsslich streckte er sich und gähnte laut. Dann rieb er sich den Schlaf aus den Augen und stand langsam auf. Er wickelte sich die Bettdecke um sich und lief zuerst in die Küche.

Dort erblickte er die Kanne mit dem Kaffee, doch von Yuki war nichts zu sehen.

Dann hörte er plötzlich das Tippen seines Geliebten und lächelte schwach...ob es heute genauso ablief wie gestern?

Shuichi schüttelte energisch den Kopf um die Gedanken zu vergessen und ging leise bis vor Yukis Arbeitszimmer.

Die Tür war nicht ganz geschlossen und er konnte das schnelle Tippen von Yuki hören, er schien wohl gut voran zu kommen. Einen kurzen Moment überlegte der Sänger, ob er da jetzt wirklich anklopfen sollte, er wollte Yuki ja nicht stören oder verärgern.

Er sah durch den Spalt auf seinen Geliebten, der ein angestrengtes Gesicht machte.

"Guten Morgen." sagte Shuichi leise und wollte sich schon wieder umdrehen, als er sah wie Yuki mit einem grimmigen Gesicht auf den Türspalt sah. Doch dann wandelte sich der Gesichtsausdruck des Autors in ein Lächeln.

"Morgen." entgegnete er während er aufstand und auf Shuichi zusteuerte. Er drückte die Tür weiter auf und umarmte Shuichi, während er ihm einen Kuss auf die Stirn gab.

"Möchtest du was essen?" fragte Yuki sanft und strich seinem Koi über die Wange. Shuichis Herz raste und er guckte Yuki überrascht an.

"Wa-was...ist los mit dir?! Kein Gemecker, kein ,Du nervst'...du...du hörst sogar extra auf zu schreiben, um mich zu begrüßen?" Shuichi verstand nicht, warum Yuki wie ausgewechselt war. Obwohl es ja schön war...so etwas hatte er sich schon immer gewünscht.

"Hab gute Laune." entgegnete Yuki knapp, während er Shuichi in die Küche zerrte.

"Und...warum, wenn man fragen darf?" Shuichi war jetzt wirklich sehr gespannt auf den Grund für Yukis gute Stimmung.

"Mein Buch ist fast fertig, und mir sind endlich wirklich gute Ideen für das Ende eingefallen." erzählte Yuki und holte eine Tasse raus. "Kaffee?"

"J-ja, gern." stotterte Shuichi, "Sag mal...seit wann schreibst du denn heute schon?"

"Seit 4 Uhr." antwortete Yuki und goss Shuichi den Kaffee ein.

"So früh...? Warum?" fragte Shuichi und nahm die Tasse, die Yuki ihm entgegenstreckte, "Danke."

"Ich konnte nicht mehr einschlafen, weil ich diese Idee hatte..." sagte Yuki und war schon wieder auf dem Weg ins Arbeitszimmer. Shuichi nippte kurz an dem Kaffee, stelle ihn aber gleich wieder auf den Tisch und dackelte natürlich wieder Yuki hinterher, doch dieser drehte sich herum und sah seinen Wirbelwind an.

"Kannst du...mich noch für ein paar Minuten in Ruhe lassen?" fragte der Schriftsteller, aber diesmal war es kein genervter Tonfall, sondern ein ruhiger, zärtlicher. "Nur noch dieses Kapitel, dann hab ich Zeit für dich."

Shuichi starrte Yuki ungläubig und mit offenem Mund an. War das wirklich sein Yuki? Der Yuki, den er kannte?

"Yu-Yuki..." der Junge blickte seinen Koi mit großen Augen, die schon wieder feucht wurden, an.

Yuki lachte leise. "Jetzt heul nicht schon wieder, Baka."

Shuichi stürzte auf Yuki zu und umarmte ihn fest. "Yukiiiii!" rief er fröhlich.

Yuki verdrehte die Augen. "Jaja, schon gut." sagte der Autor und strich dem Jüngeren über den Nacken. "Willst du dir nicht lieber mal was Richtiges anziehen?" fragte Yuki und musterte Shuichi vergnügt.

Shuichi schaute an sich herunter und lächelte.

"Ja, mach ich dann." sagte der Kleine grinsend und gab seinem Geliebten einen Kuss, bevor er in Richtung Bad schlich.

Yuki streckte sich und setzte sich wieder an seinen Schreibtisch, um an seinem Buch weiterzuarbeiten.

,Nur noch dieses Kapitel.' dachte er erfreut und tippte mit flinken Fingern, damit er das Buch schnell beenden konnte.

Er hasste es. Erstens weil ihm noch nie ein Buch so viel Kopfzerbrechen bereitet hatte wie dieses, beinahe hätte er es sogar nicht mehr rechtzeitig geschafft. Zweitens war dieses Buch mit Abstand das Kitschigste, was er je fabriziert hatte. Er fand es ekelhaft, doch seine Leser würden nur so dahinschmelzen. Und das war schließlich, was zählte.

Yuki seufzte und hörte wie Shuichi die Dusche anstellte.
 

Der Magentaschopf schloss die Augen und atmete tief durch. Das Wasser tat gut, doch seine Gedanken hingen bei Yuki. So liebevoll war er morgens noch nie gewesen, und schon gar nicht, wenn er gerade beim Arbeiten war. Es war so ungewohnt dass Shuichi nicht wusste, was er davon halten sollte. Yuki würde jetzt ja wohl kaum immer so reagieren...wobei ihm der Gedanke an so einen Yuki durchaus gefiel. Shuichi hatte schon viel zu oft Gemeinheiten von seinem Geliebten einstecken müssen...er hoffte einfach, dass Yukis derzeitige Laune etwas länger hielt als sonst.
 

,Nur noch ein paar Seiten' dachte Yuki und lächelte schon zufrieden bei dem Gedanken, dieses verdammte Buch endlich abschließen zu können.

Ein paar Minuten später hörte er wie Shuichi aus dem Bad kam und in der Wohnung umherlief.

Dann sah er im Augenwinkel wie der Pinkhaarige vorsichtig seinen Kopf in das Arbeitszimmer streckte.

"Was ist?" fragte Yuki und tippte weiter, ohne aufzuschauen.

"Darf...darf ich hier bei dir bleiben?" fragte Shuichi unsicher, "Ich bin auch ganz leise."

Jetzt blickte der Autor über den Rand seiner Brille hinweg zu Shuichi, welcher den Autor unschuldig anguckte.

"Meinetwegen..." brummte Yuki und widmete sich wieder seinem Buch.

Shuichi ging leise rüber zum Fenster, doch innerlich freute er sich wahnsinnig. Noch nie hatte Yuki ihm erlaubt, während der Arbeit bei ihm zu sein. Der Sänger setzte sich auf den Stuhl. Die Ellbogen legte er auf das Fensterbrett, während er mit den Händen seinen Kopf abstützte.

Draußen lagen bestimmt schon über 10 Zentimeter Schnee und es hatte immer noch nicht aufgehört zu schneien.

Shuichi schaute den Schneeflocken zu, wie sie fielen und lächelte verträumt vor sich hin. Der Schnee faszinierte ihn immer wieder aufs Neue.

Der Magentaschopf schloss die Augen, legte seine Arme auf das Fensterbrett und seinen Kopf darauf und lauschte dem Tippen von Yuki, welches er als sehr beruhigend empfand.

Er musste wohl wenig später eingedöst sein, denn er schreckte hoch als Yuki an seinen Schultern rüttelte.

"Hey Kleiner, alles okay?" fragte der Autor leise und kniete sich vor seinen Koi. Shuichi nickte verschlafen und rieb sich mit dem Ärmel über die Augen.

"Bist du fertig mit deinem Buch?" wollte Shuichi wissen und streifte zärtlich durch Yukis blonden Schopf.

"Ja, endlich." der Autor verdrehte die Augen, aber er lächelte.

"Das freut mich!" sagte Shuichi lächelnd und gab Yuki einen Kuss auf die Stirn.

"Ja, wurde auch Zeit, dieses besch..." ,Ups, ich kann ihm ja schlecht sagen, dass es nicht einfach für mich war!' dachte Yuki erschrocken und wechselte schnell das Thema.

"So, ähm, was willst du denn jetzt machen?" fragte er seinen Kleinen. "Jetzt hab ich ja Zeit."
 

Der Sänger schaute Yuki etwas nervös an. Er hatte da schon an etwas gedacht...
 

"A-also...ich dachte...in zwei Tagen ist ja schon Weihnachten...und...ähm..." Shuichi sah Yuki an um die erste Reaktion abzuwarten. Dieser blieb ungewöhnlich ruhig und schaute seinen Koi fragend an.

"Naja, ich dachte...wir könnten...vielleicht zusammen einkaufen gehen, ich wollte nämlich...was für uns kochen an Weihnachten." sagte Shuichi leise.

Yuki sah Shuichi an und nickte.

"Klar, wenn du magst." entgegnete er gleichgültig und wollte schon den Raum verlassen, da zupfte Shuichi an Yukis Hemdärmel.

"Ich..." begann der Magentaschopf.

"Was denn noch?" fragte Yuki.

"Mhh...ich weiß ja...du magst Weihnachten nicht so, aber...wie wäre es denn...mit einem Baum dieses Jahr?" fragte Shuichi kleinlaut.

Yuki seufzte. "Shuichi, das Essen ist okay, aber ein Baum...ich weiß nicht...was hast du denn davon?! 'Nen Haufen Dreck von den Nadeln..."

"Ja, okay, ich dachte ja nur..." sagte Shuichi und lief voraus.
 

Da umarmten ihn zwei starke Arme von hinten und Yuki flüsterte ihm verführerisch ins Ohr: "Wozu brauchst du einen blöden Baum wenn du mich hast?"

Prompt wurde Shuichi rot. "Yu-Yuki." brachte er stotternd hervor, doch dann hörte er das leise Lachen seines Geliebten.

"Na, an was denkst du denn jetzt schon wieder?" grinste er Shuichi an, welcher sich mittlerweile zu Yuki umgedreht hatte.

Shuichi formte die Lippen zu einem Schmollmund und stapfte gespielt beleidigt davon. Gegen seinen Willen musste Yuki noch mehr grinsen.

"Jetzt schmoll nicht herum." sagte Yuki und ging hinter Shuichi her, den er schon mit wenigen großen Schritten überholt hatte.

Shuichi musste grinsen. "Tu ich ja nicht..." entgegnete Shuichi und streckte dem Autor die Zunge raus.

"Hey, werd ja nicht frech, du." mahnte Yuki seinen Wirbelwind spielerisch, "Komm jetzt, lass uns endlich diesen Einkauf hinter uns bringen."

"Haiiii." rief Shuichi und salutierte, was Yuki ein weiteres Grinsen abgewann.

"Baka Shuichi." sagte Yuki leise und griff nach seinem Mantel.

"Hast du Geld dabei?" Der Autor zog eine Augenbraue nach oben.

Shuichi guckte ertappt auf den Boden. Yuki rollte mit den Augen.

"Was auch sonst?!" seufzte er und holte seine Geldbörse, in die er noch ein wenig mehr Geld reinstopfte.

"Tut mir leid." sagte Shuichi mit seinem treudoofen Blick und Yuki tätschelte ihm den Kopf.

"Schon gut, was anderes hab ich von dir eh nicht erwartet, Baka." witzelte Yuki.

Shuichi zog sich mit einem unschuldigen Blick zu Yuki seine Winterjacke an und zog sich dann eine Mütze über den Kopf, um nicht gleich erkannt zu werden.

Yuki, der jetzt auch schnell in seinen Mantel schlüpfte, blickte Shuichi an. "Willst du denn keinen Schal mitnehmen? Es ist verdammt kalt."

Mit diesen Worten hielt der Autor seinem Koi einen schwarzen Schal vor die Nase, den Shuichi dankbar annahm.

Er lächelte Yuki an und wickelte sich den Schal mehr als ungeschickt um den Hals.

Yuki musste schon wieder grinsen, aber damit Shuichi es nicht sah, ging er schon mal zur Tür raus und schüttelte dann amüsiert den Kopf. ,Wie kann man sich nur so blöd anstellen?' dachte der Autor, als Shuichi auch schon hinter ihm herauskam und die Tür zuzog.

Offensichtlich hatte Shuichi den Kampf mit dem Schal gewonnen. Der Wirbelwind lief sofort nach vorne um den Fahrstuhl zu holen. Yuki steckte die Hände in die Taschen und folgte seinem Kleinen.
 

Shuichi summte während der Fahrt nach unten fröhlich vor sich hin und trat hibbelig von einem Bein aufs andere. Allein schon der Gedanke, dass er mit seinem Yuki z.u.s.a.m.m.e.n. einkaufen ging, ließ ihn leuchtende Augen bekommen und seine Laune war mehr als auf dem Höhepunkt.

Der Autor jedoch hatte sich lässig gegen die Wand gelehnt und kramte in seinen Taschen, ehe er endlich gefunden hatte, was er suchte.

Unten angekommen nahm Yuki sich eine Zigarette aus der Packung und steckte diese zurück in die Tasche.

Er war nur kurz stehen geblieben um sich die Zigarette anzuzünden, da zerrte ihn Shuichi auch schon ungeduldig am Arm.

"Komm, Yuki!" quietschte er fröhlich und lief mit seinem Geliebten nach draußen.
 

Während Yuki lieber gemütlich laufen wollte, wollte Shuichi am liebsten gleich losstürmen. Yuki nahm die Zigarette aus dem Mundwinkel und blickte seinen Kleinen streng an. "Jetzt mach mal langsam! Der Laden wird dir schon nicht weglaufen..." sagte der Autor und verdrehte dabei die Augen, "Außerdem ist es ziemlich glatt auf manchen Wegen, wenn du nicht aufpasst, fällst du wieder hin, Tollpatsch."

Murrend passte sich Shuichi an das Tempo von Yuki an und überlegte im Stillen noch mal, was er alles brauchen würde.

"Was ist?" kam es von Yuki, "Siehst so nachdenklich aus."

"Hm?" schreckte Shuichi auf, "Äh, nichts, ich bin nur noch mal durchgegangen, was ich alles brauche." lächelte der Magentaschopf seinen Geliebten an.

"Sag mal, was willst du eigentlich kochen?" fragte Yuki und nahm noch einen letzten Zug von seiner Zigarette, ehe er den Stummel in den kalten Schnee warf.

"Geheimnis." kicherte Shuichi und Yuki seufzte.

"Baka..." sagte Yuki leise, mehr zu sich selbst als dass Shuichi es hören sollte.
 

Den Rest des Weges plapperte Shuichi natürlich wieder über tausend Dinge, die ihn gerade beschäftigten, doch Yuki konnte es erstaunlicherweise alles ertragen, obwohl er müde war. Auch wenn er nichts sagte, sondern nur ab und zu brummte, hörte er Shuichi diesmal zu.
 

Im Supermarkt angekommen schnappte sich der kleine Wirbelwind zuerst einen Wagen und lenkte ihn schnell in Richtung Regale, als er von Yuki am Kragen gepackt wurde.

"Geht das auch etwas langsamer?" seufzte der Autor mit geschlossenen Augen.

Shuichi murmelte ein leises >Ja< und versuchte sich zu beherrschen. Was aber nicht sonderlich gelang, denn kurze Zeit später sah Yuki dabei zu, wie Shuichi enthusiastisch eine Sache nach der anderen in den Einkaufswagen legte, oh ja, er hasste es eigentlich, einkaufen zu müssen, aber wenn er Shuichi damit eine Freude bereiten konnte...
 

"Bist du bald fertig?" fragte Yuki gelangweilt, aber mit einem ungeduldigen Unterton.

"Du weißt, dass wir nur zu zweit sind?! Nicht, dass du so'nen Berg kochst und wir das nicht schaffen."

"Ach, sooo viel ist das nicht." sagte Shuichi überzeugt und Yuki runzelte die Stirn.

"Na schön, aber kannst du dich trotzdem beeilen? Ich hab keine Lust mehr."

Der Sänger sah Yuki mit einem zuckersüßen Lächeln an. "Klar, warte, ich hab's gleich." Mit diesen Worten verschwand der Magentaschopf hinter dem nächsten Regal und kam nach wenigen Sekunden mit vollen Händen zurück.

"Sooo, wenn du willst, können wir gehen, ich bin fertig." sagte Shuichi fröhlich und bewegte den Einkaufswagen in Richtung Kasse.

,Gott sei Dank' dachte sich Yuki und rieb sich über die Schläfen, er war froh, bald wieder daheim zu sein, die Müdigkeit wurde immer größer.

Abwesend lief er hinter dem Sänger her, der sich hinter einer langen Menschenschlange angestellt hatte.

,Auch noch an die vollste Kasse muss er sich stellen...' dachte Yuki halb verzweifelnd, sagte aber nichts.

"Yuki?" Shuichi guckte Yuki besorgt an. "Ist alles in Ordnung mit dir?"

"Ja, warum denn nicht?" entgegnete der Autor leise.

"Du bist müde, oder?" fragte Shuichi, mit einem wissenden Gesichtsausdruck.

War Yuki heute so müde, dass er es nicht einmal vor Shuichi verbergen konnte?

"Mhhh." meinte Yuki nur und Shuichi nahm dessen Hand. Sanft streichelte der Kleine über den Handrücken und lächelte seinen Geliebten an.

"Wir sind ja bald daheim, dann kannst du dich ausschlafen." sagte Shuichi in seiner lieben Art und Yuki musste lächeln.
 

"Wenn du nicht rumnervst, werd ich das auch." gab der Autor witzelnd von sich.

Shuichi schnaubte und drehte sich wieder von Yuki weg. Die Schlange vor ihm war schon bedeutend kleiner geworden und Shuichi wollte jetzt auch schnell wieder nach Hause. Genervt trat er von einem Bein aufs andere und summte leise vor sich hin. Yuki tippte ihm nach einiger Zeit auf die Schultern.

"Hey, jetzt beruhig dich mal wieder...was ist denn los?" fragte der Schriftsteller und strich Shuichi die wirren Haarsträhnen aus den Augen.

"Äh, nichts." entgegnete der Sänger und sah erfreut, dass es weiterging.

Bald darauf waren die beiden auch schon dran und bezahlten die Waren. Shuichi stopfte sie eilig in die Einkaufstüten und hob Yuki eine davon vor die Nase.

"Na toll, bin ich jetzt auch noch dein Packesel?" fragte Yuki stöhnend und zog eine Augenbraue nach oben.

"Jetzt stell dich nicht so an!" kicherte der Magentaschopf und piekste seinen Geliebten in die Seite.

"Hör auf!" zischte Yuki, "Ich nehm sie ja schon..."

Durchaus zufrieden und lächelnd lief Shuichi voraus aus dem Supermarkt und Yuki versuchte, hinterherzukommen. ,Wieso muss der auch immer so rennen?' dachte der Autor bei sich, als er durch den Schnee stapfte und Shuichi schnell einholte.

"Mach mal langsam." forderte Yuki und blickte Shuichi von der Seite an. Der Magentaschopf verlangsamte sein Tempo.

"Tut mir leid, ich bin heute nur so...gut drauf, ich freue mich auf das Essen." sagte Shuichi fröhlich.

"Ja, ich weiß ja, aber übertreib doch nicht gleich..." murmelte der Autor, während er mit der freien Hand wieder in seiner Tasche nach der Zigarettenschachtel tastete. Irgendwie schaffte er es dann, sich eine Zigarette aus der Packung in den Mundwinkel zu stecken und zündete diese schließlich an. Er nahm einen kräftigen Zug und blies den Rauch langsam aus.
 

"Du willst mir immer noch nicht sagen, was du kochen willst?" fragte der Autor beiläufig während er einen weiteren tiefen Zug nahm.

"Nö." sagte Shuichi und streckte frech die Zunge raus.

Yuki lächelte in sich rein. Auch er freut sich irgendwie auf das Essen, aber er sagte lieber nichts, sonst wäre Shuichi heute gar nicht mehr zu bremsen.
 

Als sie zuhause ankamen stellte Shuichi als erstes seine beiden Tüten neben die Eingangstür, nahm Yuki die Tüte, die er trug, ab und stellte sie ebenfalls neben die anderen auf den Boden. Dann zog er sich schnell die Schuhe und seine Jacke aus, riss sich die Mütze vom Kopf und zog am Schal, welcher dann auf den Boden fiel. Dann stürzte der Pinkhaarige auf Yuki zu, der gerade seinen Mantel ausgezogen hatte. Er umschlang mit den Armen den Hals des Autors bevor er ihm einen Kuss auf den Mund drückte.

"Danke." flüsterte Shuichi und lehnte den Kopf an Yukis Brust.

"Schon in Ordnung, Kleiner..." entgegnete der blonde Mann leise und fuhr dem Jüngeren sanft durch die von der Mütze geplätteten Haare. Einige Sekunden umarmte Yuki seinen Koi innig, das Knistern zwischen den beiden war schon wieder zu spüren, doch dann löste sich Shuichi von dem Autor.

"Magst du noch was essen?" fragte er, während er die Tüten in die Küche trug.

"Mhh...nein, danke." erwiderte Yuki, "Ich leg mich jetzt hin."

Mit diesen Worten lief er ins Schlafzimmer und zog die Tür hinter sich zu. Völlig übermüdet legte er sich ins Bett und seine Augen fielen sofort zu.
 

Shuichi räumte erst mal die Tüten aus und verstaute die Sachen in Kühlschrank und normalen Schränken. Fröhlich summte er wieder vor sich hin, bis er schließlich fertig war und die leeren Tüten in den Mülleimer warf.

Dann lief der Sänger bis vor Yukis - nein...ihr gemeinsames Schlafzimmer und drückte leise die Tür auf. Dort lag er. Schlief friedlich wie ein Baby.

Shuichi schlich sich hinein und legte sich vorsichtig neben Yuki, immer darauf bedacht, seinen Geliebten nicht zu wecken. Einige Minuten sah der Magentaschopf seinen schlafenden Engel einfach nur an. Das Gesicht war entspannt, hatte weiche Züge angenommen, sein Atem ging ruhig und regelmäßig, die Lippen hatte der Autor leicht geöffnet.

Shuichi lächelte leicht bei dem Gedanken, wie ein im Schlaf so sanft und zerbrechlich aussehendes Wesen manchmal so ausflippen konnte.

Verträumt strich der kleine Wirbelwind seinem Yuki ein paar Haarsträhnen aus der Stirn, ehe er sie sanft küsste. Dann schlüpfte er langsam unter die Decke, die Yuki über sich gezogen hatte und kuschelte sich enger an seinen Koi ran. Shuichi spürte den heißen Atem Yukis auf seinem Gesicht während er zärtlich dessen Rücken entlang streifte.

Der Magentaschopf hauchte einen Kuss auf den Mund des Autors und schloss die Augen, während er Yuki umarmte.
 

Er wusste nicht, wie lange er geschlafen hatte, aber es war bereits dunkel. Vorsichtig löste er die Umarmung und krabbelte aus dem Bett. Ein letzter Blick auf den schlafenden Yuki ließ Shuichi abermals lächeln, dann verließ er das Schlafzimmer und betrat die Küche. Er schaltete das Licht an und schaute auf die Uhr.

"Wow...kurz nach 20 Uhr schon..." murmelte er und gähnte dann erst mal ausgiebig. Aus dem Kühlschrank holte er dann irgendwas essbares um sich damit auf die Couch zurückzuziehen und schaltete den Fernseher ein. Wieder einmal blieb er bei einer Musiksendung stehen, so was schaute er sich immer gerne an. Das erinnerte ihn auch an morgen, er musste vor Weihnachten noch mal unbedingt ins Studio, um einen gewissen Song aufzunehmen.

Interessiert verfolgte er die Sendung weiter, doch irgendwann konnte er kaum noch die Augen offen halten und schlief erschöpft ein.
 

Am Tag darauf erwachte Shuichi mit einer Decke auf sich. Verwundert rieb er sich die Augen, er konnte sich gar nicht erinnern, dass er sich zugedeckt hatte. Doch die Antwort, wer ihn zugedeckt hatte, bekam er, als er zum Türrahmen schaute. Yuki lehnte dagegen und hielt eine Tasse in der Hand.

"Morgen." sagte der blonde Mann mit einem kleinen Lächeln, "Na, ausgeschlafen?"

Shuichi gähnte.

"Wie viel Uhr haben wir denn?" fragte der Sänger leise.

"Kurz nach 12 Uhr, wieso?" antworte Yuki und runzelte die Stirn.

"Verdammt!" Mit einem Schlag war Shuichi hellwach und rannte ins Bad.

"Was ist denn mit dir los?" fragte Yuki interessiert, "Hast du etwa noch was vor?"

"Muss noch mal ins Studio!" rief der Junge, während er in der Wohnung rumflitzte um sich fertig zu machen.

"Jetzt noch?" fragte der Autor irritiert, "Ich dachte, du hast frei über Weihnachten?"

"Ja, das stimmt schon, aber ich muss halt heute noch mal hin, ist wichtig!"

Mit diesen Worten war Shuichi bereits auf dem Weg zur Tür, ehe er noch mal umdrehte und Yuki einen Kuss auf die Lippen drückte. Dann zog er sich hastig die Winterjacke an und verließ laut polternd die Wohnung.
 

"Baka..." lächelte Yuki vor sich hin und trank einen Schluck von seinem Kaffee. Aber dass Shuichi weg musste passte ihm nur in den Kram, er musste schließlich auch noch mal weg.

Er schüttelte grinsend den Kopf bei dem was er heute vorhatte...es kam ihm absurd vor.
 

"Bin wieder dahaaaaa!" rief Shuichi fröhlich als er wieder in die Wohnung trat, aber keine Antwort.

"Yuki?" fragte der Magentaschopf laut, aber es kam nichts zurück...vollkommene Stille.

Shuichi stapfte durch die Wohnung und schaute in jedem Zimmer nach, ob Yuki da war, aber er fand ihn nicht.

,Wo ist er denn nur?' fragte sich der Sänger und grübelte, ob er nicht vielleicht vergessen hatte, dass Yuki heute einen Termin hatte. Aber er konnte sich an keinen erinnern.

Schulternzuckend lief er in das Zimmer, in dem seine Sachen verstaut waren, und legte die CD zwischen die anderen. Kaum war er fertig, da hörte er den Schlüssel im Türschloss. Sofort lief Shuichi in den Flur um Yuki in Empfang zu nehmen.

Dieser blickte überrascht drein, als er seinen Koi sah.

"Wie lange bist du denn schon wieder da?" fragte er und steckte die kleine Tüte unauffällig in seine Manteltasche.

"Noch nicht lange" erwiderte Shuichi, "Aber wo warst du denn?"

Der Sänger steuerte auf Yuki zu, der gerade seinen Mantel aufhängte.

"Äh...ich...ähm, hab nur neue Zigaretten geholt." log Yuki und er log so unglaublich schlecht, dass er selbst fast lachen musste, doch Shuichi gab sich mit dieser Antwort zufrieden und glaubte ihm.

Dann schlang der Autor seine Arme um die Taille seines kleinen Wirbelwinds und küsste ihn leidenschaftlich.

Ein paar Momente später flog die Schlafzimmertür hinter den beiden zu und sie genossen ihre Zweisamkeit.
 

Yuki nutzte die Gelegenheit als Shuichi im Bad verschwunden war um sich die Zähne zu putzen und holte die Tüte aus seinem Mantel. Er legte sie in das hinterste Eck seines Nachttisches und legte sich dann ins Bett. Sein kleiner Wirbelwind tauchte einige Minuten später auf und lächelte den Autor lieb an. Yuki musste sich eingestehen, dass Shuichi mit diesem Lächeln und dem Schlafanzug, den er trug, verdammt süß und unschuldig aussah und am liebsten hätte er den Sänger auf der Stelle wieder vernascht.

Doch er zügelte sein Verlangen und beließ es bei dem Kuscheln, das Shuichi jetzt vor dem Einschlafen wollte und auch brauchte. Shuichi fühlte sich total wohl und geborgen in Yukis starken Armen, die ihn aber ganz sanft umarmten.

Wieder kuschelte sich der Pinkhaarige eng an den blonden Mann und seufzte glücklich.

"Gute Nacht, Yuki." flüsterte Shuichi und Yuki erwiderte das Flüstern, indem er Shuichi enger an seinen Körper zog.
 

Shuichi dachte noch darüber nach wie ausgewechselt Yuki seit der Sache vorgestern war. Bis jetzt lief ja alles gut, er konnte nur hoffen, dass es so weiterging. Sein Lider wurden jedoch nach einigen Minuten immer schwerer und bald wurden die Gedanken von Träumen abgelöst.
 

Der Sänger spürte, wie sanfte Hände mit seinen Haarsträhnen spielten und er fing an zu lächeln.

Shuichi blinzelte ein paar Mal, ehe er die Augen richtig öffnete. Dann sah er direkt Yukis wunderschöne Augen vor sich, die ihn interessiert anblickten.

"Guten Morgen..." murmelte Shuichi verschlafen und presste sich wieder enger an Yuki heran.

Der Autor erwiderte nichts, lächelte einfach nur.

"Was ist?" fragte Shuichi und seine Augen weiteten sich ein wenig.

Der Ältere sagte wieder nichts und küsste seinen Kleinen auf die Stirn.

"Sag, was ist denn los?" drängte Shuichi, dann hörte er Yuki leise lachen.

"Du bist süß, weißt du das?" flüsterte der Autor und küsste Shuichi auf den Mund. Dieser guckte seinen Geliebten verdutzt an.

"Wa-was meinst du damit?" fragte Shuichi und runzelte die Stirn.

Yuki lächelte weiterhin, auf eine geheimnisvolle Art und Weise. "Du hast im Schlaf geredet." sagte Yuki schließlich und Shuichi wurde rot.

"Was hab ich denn gesagt? Und überhaupt, warum beobachtest du mich, während ich schlafe?" fragte Shuichi, ihm war das irgendwie peinlich.

"Och, nur so." entgegnete der Schriftsteller und wollte schon aufstehen, als Shuichi ihn am Ärmel zog.

"Was hab ich gesagt?" fragte der Pinkhaarige mit seinem Hundeblick.

"Sag ich dir nicht." grinste Yuki und verließ den Raum.

"Yuki, du bist..." rief Shuichi. "...so gemein..." nuschelte er in sein Kopfkissen, da er wusste dass es eh keinen Wert hatte, Yuki ausquetschen zu wollen.

Shuichi wandte seinen Blick auf den kleinen Wecker, der neben dem Bett stand. 13:47 Uhr.

"Schon so spät?" stellte Shuichi laut fest und fragte sich gleichzeitig aber, warum Yuki so lange geschlafen hatte, immerhin war er immer derjenige, der ziemlich früh auf den Beinen war.
 

Dann rief sich der Magentaschopf in den Kopf, was für ein Tag heute war...Weihnachten...das Essen.

Er stand langsam auf und streckte sich ausgiebig, ehe er in die Küche schlurfte.

Dort saß Yuki am Tisch und las etwas in der Zeitung, in der Hand hielt er die übliche Tasse Kaffee.

Der Sänger schlich hinter Yuki und umarmte ihn dann. Sanft hauchte er ihm einen Kuss auf die Wange und flüsterte ihm ins Ohr, dass er jetzt duschen gehen würde.

Yuki nickte nur und sah kaum von der Zeitung hoch als sein Koi aus der Küche dackelte.
 

Heute war Shuichi seit langem wieder so ausgelassen, dass er sogar unter der Dusche sang.

Das brachte den Autor, der sich mittlerweile was zu essen gemacht hatte, zum lächeln. Er konnte sich vorstellen, wie sehr sich sein Kleiner auf heute Abend freute. Und er selbst musste zugeben, dass er sich auch irgendwie...na ja...freute? Es war ja nur ein Essen, aber Shuichi freute sich wie ein kleines Kind darauf, das konnte richtig ansteckend sein.

"Yuuukiiiiii?" quietschte Shuichi aus dem Bad und riss den Autor aus seinen Gedanken.

"Was?" rief der Schriftsteller und lief vor die Badezimmertür.

Diese öffnete sich einen Spalt und Shuichi lugte hinter der Tür hervor, die nassen Haarspitzen wirr im Gesicht klebend und das Wasser tropfte noch von überall herunter.

"Hast du noch ein Handtuch? Hier sind keine mehr..." gab der Sänger von sich und Yuki grinste.

"Kannst doch auch so rauskommen, ich gucke dir schon nichts ab." Yuki legte den Kopf schief und musterte Shuichi vergnügt, welcher den Mund verzog.

"Yuki, mir wird hier langsam kalt!" entgegnete er und dann sah Yuki die Gänsehaut, die sich auf seinem Koi breitgemacht hatte.

"Jaja, schon gut." seufzte der blonde Mann, "Ich hol ja schon eins."

Einige Sekunden später wurde ein Handtuch durch den Spalt gestreckt und Shuichi nahm es schnell an sich.

"Danke." sagte er noch kurz und machte die Tür wieder zu.

Schnell trocknete er sich ab und zog sich an, ehe er aus dem Bad stolperte.

"Yukiii?" sagte er laut und bekam als Antwort nur ein >Hm?<, welches dem Magentaschopf verriet, dass sein Geliebter im Wohnzimmer war.

Shuichi ging langsam durch die Tür und setzte sich neben Yuki auf die Couch.

"Was ist?" fragte der Autor abwesend, vertieft in sein Buch.

Es folgte keine Antwort, Shuichi gab dem Älteren nur einen Kuss auf die Wange.
 

Den Rest des Nachmittags verbrachten Yuki und Shuichi auf der Couch, Yuki las sein Buch, während Shuichi mit dem Kopf auf dessen Schoß lag und sich kraulen lies. Zufrieden schnurrte der Sänger, bis er einen Blick auf die Uhr erhaschte und hastig aufsprang.

"Was ist los?" fragte der Autor und zog seine Brille etwas vor, während er Shuichi anschaute.

"Also...du bleibst jetzt hier...ich fang jetzt an zu kochen, ja?"

"Mh." brummte Yuki leise und Shuichi lief in die Küche, um alles vorzubereiten. Er stellte alle Zutaten raus und natürlich den Topf, die Schale und die Pfanne, die er brauchte.
 

Schon nach einiger Zeit roch es verführerisch in der Wohnung, was Yuki dazu verleitete, seinen Platz auf der Couch zu verlassen und zu Shuichi in die Küche zu gehen.

Grinsend umarmte er seinen Koi von hinten, der so vertieft war in das Kochen, dass er Yuki nicht bemerkt hatte und jetzt leicht erschrak.

"Na?" fragte Yuki leise und schaute über Shuichis Schultern auf das Essen hinab.

"Yuki!" rief Shuichi. "Erschreck mich nicht so, und außerdem...sollst du noch nicht gucken, was es gibt!" Der Sänger drängte seinen Geliebten vom Herd weg.

Der spielte den Beleidigten. "Och...wie gemein." witzelte er aber dann und küsste Shuichi noch, bevor er sich wieder umdrehte und die Küche verließ.

"Ich geh ins Bad." sagte er noch.

"Mach das." Shuichi winkte ihm nach, "Und wehe du störst mich noch mal!" fügte der Sänger noch hinzu.

Dann widmete er sich wieder dem Essen.
 

Als Yuki aus dem Bad herauskam, hatte sein Kleiner bereits den Tisch gedeckt.

"Fertig?" fragte der Autor knapp und Shuichi drehte sich zu ihm um.

"Ja, gleich." lächelte er, "Kannst dich schon mal hinsetzen."
 

Yuki brauchte keine zweite Aufforderung und setzte sich auf den Stuhl, während er interessiert zu Shuichi hinüberstarrte, der jetzt mit zwei kleinen Schälchen zu Yuki kam.

,Aha, Suppe.' dachte der Autor, ,Die typische Vorspeise.'

Shuichi stellte die eine Schale vor Yuki und die andere stellte er auf seinen eigenen Teller, dann nahm er ebenfalls Platz.

"Ich hoffe, sie schmeckt dir." sagte der Pinkhaarige lächelnd.

Yuki nickte nur und tauchte den Löffel hinein.

Shuichi sah gespannt zu ihm rüber, als der Autor den Löffel in seinen Mund führte.

Er schluckte die heiße Flüssigkeit hinunter und sah Shuichi lächelnd an.

"Schmeckt gut." sagte er knapp, aber ein sanfter Unterton schwang in seiner Stimme mit.

Shuichi lächelte zurück und schlürfte jetzt ebenfalls die Suppe.
 

Nachdem beide fertig waren, holte der Sänger eine Schale aus dem Backofen und stellte sie auf den Tisch. Yuki guckte interessiert was in der Schale war, aber er konnte es nicht so recht erkennen.

"Was ist das?" fragte er neugierig, während sein Koi die Pfanne mit dem Curryreis holte und Yuki eine Portion auf seinen Teller gab.

"Ich...dachte, ich probier mal was anderes." gab der Wirbelwind von sich, "Ist ein Auflauf." grinste Shuichi und lud dem Autor etwas davon auf seinen Teller.

"Mh." Yuki nickte und stürzte sich regelrecht auf das Essen, Shuichi indes setzte sich Yuki gegenüber und nahm sich auch was von dem Gericht.

"W-wow..." stotterte Yuki als er runtergeschluckt hatte. "Wo hast du gelernt, so gut zu kochen?"

Shuichi lächelte, sagte aber nichts.

Das war auch gar nicht nötig, denn Yuki hatte sich eh wieder seinem Essen zugewendet und schlang es gierig hinunter.

Irgendwann sah Yuki zu Shuichi auf und runzelte die Stirn.

"Und...wo hast du mein Geschenk?" grinste der Autor seinen Kleinen an.

"Hab keins." sagte Shuichi, während er einen Bissen nahm und die Augen schloss.

Yuki guckte etwas verdutzt. "Oh..." Fast klang er enttäuscht.

"Ich dachte mir, da du ja eh nichts von Weihnachten hältst..." sagte Shuichi und grinste innerlich in sich rein. So eine Reaktion hätte er von Yuki nicht erwartet.

"Hm. Ach so." entgegnete der Autor und stand dann wortlos auf.

"Was ist denn?" fragte Shuichi und blickte dem Autor nach. "Yuki?"

Doch Yuki winkte ab mit den Worten er ginge kurz ins Schlafzimmer.

Doch Shuichi watschelte natürlich Yuki hinterher, der sich mittlerweile schon auf das Bett niedergelassen hatte.

"Bist du...sauer?" fragte der Sänger vorsichtig, im Türrahmen stehend.

"Hm? Wieso sollte ich?" seufzte Yuki und ließ sich jetzt nach hinten fallen, die Arme hinter dem Kopf verschränkt. Shuichi kam etwas näher.

"Ich..." begann Shuichi, aber Yuki unterbrach ihn.

"Schon okay, komm jetzt her, Kleiner." Mit diesen Worten streckte Yuki seinen Arm aus und Shuichi ließ sich nicht lange bitten. "Du bist sauer, oder?" Shuichi klang jetzt ein wenig, als hätte er ein schlechtes Gewissen.

Yuki schüttelte den Kopf. Er brummte nur ein wenig und überlegte, wie er es jetzt sagen sollte...das, was er seinem Koi schon so oft sagen wollte, es aber nie über die Lippen gebracht hatte.

"Shuichi, ich..." begann Yuki leise und nahm die Hände seines Kleinen in seine eigenen. Kurz dachte Shuichi, so etwas wie Verlegenheit in Yukis Augen zu sehen, doch dann schaute der Ältere ihm mit einem festen Blick in die Augen.

"W-was?" stotterte Shuichi, na ja es war mehr ein Flüstern als dass er es wirklich laut gesagt hätte.

Yuki atmete tief ein und seufzte. "Es...ist nicht wichtig, ob du mir etwas schenkst, denn das wichtigste Geschenk hab ich doch schon. Es ist das wichtigste für mich...dass du da bist, dass du einfach nur bei mir bist. Mehr brauche ich nicht." sagte der Autor und schenkte seinem Koi ein kleines Lächeln.

Shuichi war völlig perplex und starrte Yuki mit geweiteten Augen an, die schon wieder feucht wurden.

"Yuki..." Shuichi blieb die Stimme weg und er brachte nur ein Krächzen heraus. Dann rollte auch schon die erste Träne über seine Wange.

"Ich liebe dich, Baka." sagte Yuki leise und küsste die Träne weg.

Kaum hatte er es ausgesprochen wurde aus der einen Träne ein Tränenschwall und der Sänger umarmte Yuki schluchzend und küsste ihn lange auf den Mund.

Yuki lächelte, endlich hatte er es geschafft...aber es kam ja noch etwas -für ihn- viel schlimmeres...

"Hey, jetzt weine doch nicht. Oder ich sag es nie wieder..." sagte Yuki sanft und wischte über Shuichis Wangen, die ganz heiß und gerötet waren. Shuichi beruhigte sich allmählich.

"Ich liebe dich auch..." hauchte der Pinkhaarige und drückte Yuki näher an sich.
 

Der blonde Mann räusperte sich. "Also...ich..."

"Hm?" Shuichi schaute seinen Geliebten fragend an.

"Kannst du mal für einen Moment deine Augen schließen?" fragte Yuki leise. Shuichi schloss etwas widerwillig die Augen und bekam Herzklopfen. Was hatte sein Yuki nur vor?
 

Yuki beugte sich zum Nachttisch hin und fischte das kleine Tütchen aus der Ecke. Shuichi hörte etwas rascheln. "Darf ich die Augen wieder aufmachen?" fragte das kleine Energiebündel ungeduldig.

"Nein." sagte Yuki schnell und holte den Gegenstand aus der Tüte.

"Also...das hier...ist nichts besonderes, aber..." Yuki schluckte. "Ich...wollte dir auch mal etwas schenken, und da dachte ich..."

Ihm blieb die Stimme weg und zum ersten Mal stieg Yuki Eiri Röte ins Gesicht, und dass auch noch vor seinem Kleinen...

Das nächste, was Shuichi spürte war ein Kuss auf seinen Hals und Yukis Hand ergriff seine, spreizte leicht die Finger des Sängers.

Etwas kaltes, enges schmiegte sich an seinen Finger.

Shuichi schlug ungeduldig die Augen auf und konnte kaum fassen, was er dort sah. Sein Yuki hatte ihm einen schlichten, silbernen Ring über den Mittelfinger gezogen, den der Sänger jetzt wie in Trance betrachtete.

"Yuki...das ist..." flüsterte Shuichi und starrte abwechselnd von seinem Finger zu Yuki und wieder zurück auf den Finger. Nie im Leben hätte sich Shuichi so etwas träumen lassen, aber es war wirklich passiert...

Yuki sah leicht verlegen zur Seite, aber Shuichi umfasste zärtlich dessen Gesicht und drehte es in seine Richtung. "Yuki..." hauchte er und seine Augen bekamen wieder dieses gewisse Glänzen, dass er jedes Mal bekam, wenn er kurz davor war zu heulen.

Der Autor fasste sich schnell wieder und sah Shuichi jetzt wieder mit festem Blick an.

"Fang jetzt ja nicht an zu weinen, Baka." sagte er scherzhaft, "Sonst schenk ich dir nie wieder was."

Der Pinkhaarige warf sich in Yukis Arme und flüsterte ein >Danke<, bevor er Yuki leidenschaftlich küsste.

Plötzlich spürte Yuki etwas nasses auf seiner Wange und machte die Augen auf. Der kleine Baka hatte doch tatsächlich schon wieder angefangen zu weinen. Zärtlich strich der Schriftsteller dem Jüngeren die Tränen weg und intensivierte den Kuss noch mehr, indem er seine Zunge in Shuichis Mund drängte.

Der Sänger gab ein leises Stöhnen von sich und löste sich nach ein paar Sekunden hektisch von dem Kuss, nach Luft ringend.

"Yuki..." flüsterte er, "Weißt du...was für eine Freude du mir damit gemacht hast?" Schon wieder standen dem Sänger Tränen in den Augen.

Yuki lächelte ihn einfach an und drückte ihn an sich. Glücklich kuschelte Shuichi sich an seinen Geliebten, ehe ihm einfiel, dass er ja noch etwas für Yuki hatte.

"Yuki?" Shuichi sah den Älteren an.

"Was denn?" fragte dieser leise und spielte mit Shuichis Haarsträhnen.

"Ich...hab da doch eine Kleinigkeit für dich..." lächelte er den Autor an, der seinen Mund zu einem schiefen Grinsen verzog.

"Dachte ich's mir doch. Du kannst gar nicht so grausam sein und mir nichts schenken."

Shuichi musste kichern.

"Es ist nur eine Kleinigkeit, aber..." Er machte eine kurze Pause.

"Es...es ist...nur für dich bestimmt...es kommt alles aus meinem tiefsten Inneren." erklärte Shuichi leise und blickte Yuki verliebt in die Augen. Der Schriftsteller sah seinen Koi interessiert an. Was mochte das sein?

"Warte kurz." hauchte Shuichi in Yukis Ohr und verschwand gleich darauf aus dem Schlafzimmer.

Wenige Sekunden später schleifte der Sänger Yuki hinter sich her und lenkte ihn in das Zimmer, in dem die Stereoanlage stand. Er ließ Yuki kurz mitten im Raum stehen und drückte auf die Play-Taste.

Die ersten Takte des Liedes erklangen und Shuichi kam auf seinen Geliebten zu und drückte ihn ganz fest an sich. Yuki erwiderte die Umarmung und strich dem Kleinen sanft über den Rücken, während er der Stimme zuhörte, die etwas sang - Shuichis Stimme.

Yuki schloss die Augen und ließ sowohl den Songtext als auch die Stimme Shuichis auf sich einwirken. Er hatte wirklich eine wunderschöne Stimme, das sagte sich der Autor immer wieder. Das Schreiben...nun ja, besser war er ja wirklich geworden, wenn auch noch lange nicht perfekt, aber Yuki verstand die Botschaft, die Shuichi ihm durch den Text mitteilte und die von Herzen kam.

Yuki schloss seinen Koi noch enger an sich. Sanft strich er über das Haar des Magentaschopfes und küsste dann seine Stirn.

Und dann passierte etwas, womit selbst Yuki nicht gerechnet hatte...und Shuichi schon gar nicht. Der Autor war wirklich gerührt. Gerührt wegen der süßen Geste seines Kleinen, gerührt wegen den Worten, die nur für ihn bestimmt waren.
 

Als ein leises Schniefen zu hören war, schaute Shuichi überrascht zu Yuki hoch.

Der wischte sich grade verstohlen eine kleine Träne aus dem Augenwinkel und lächelte.

"Baka..." sagte er leise. "Ich liebe dich auch." fügte er noch flüsternd hinzu.

Shuichi strahlte übers ganze Gesicht und küsste Yuki sanft auf den Mund.

Der blonde Mann löste sich langsam von dem Kuss und als das Lied vorbei war zog er seinen Kleinen zurück ins Schlafzimmer.

Yuki schubste seinen Koi sanft auf das Bett und sah ihn lüstern an, während er sich über ihn beugte.

"Ich glaube...ich will dich auf der Stelle..." raunte Yuki in Shuichis Ohr und der Sänger kicherte, während Yuki nach dem Lichtschalter tastete, und die Dunkelheit sie für die heutige Nacht verschlang.
 

~Ende~
 

-----------------------

*g* Jaja, ich weiß, ist eeetwas OOC geworden XD~ Aber hey, wer würde sich Yuki nicht mal so wünschen? O.o :3

Beschwerden usw. nehm ich gern entgegen XD

Ich hoffe die Story hat euch gefallen und ich möchte mich schon mal bei allen bedanken, die mir bisher Kommis und Kritik geschrieben haben :)



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Kommentare zu dieser Fanfic (33)
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Von:  DarkVictory
2009-06-21T21:23:53+00:00 21.06.2009 23:23
Tjoa, also ich fand die Gravi Story war echt wunderschööön *_____* und vorallem das Lemom-Kappi war irgendwie total heiß und verführerisch zu gleich hrrr >///< du hast des sowas von megamäßig goil hinbekommen! Congratulations ^_^b *dir nen RIESEN GROßEN GOLDEN GLOBE für die allerschönste Gravi Shounen-ai Story überreich*
mach weiter so!! Du kannst des echt guat ^.~
lg DarkVictory
Von: abgemeldet
2005-10-17T14:16:15+00:00 17.10.2005 16:16
Nihau,
ich bins mal wieder(und jetz fass ich mich mal kürzer^^. jaah auch ich kann dasxD')
dieses kapitel ist echt süß das gefällt mir hier immer besser ahh.O.O'
Wah, ich hatte schhon angst das die beiden süßen sich trennen*panikattacke überwunden hat*
*gleich weiterles*
Liebe Grüße
>>DasRoteSchafsmal<<
Von: abgemeldet
2005-10-17T13:38:19+00:00 17.10.2005 15:38
Nihau, da bin ich wieder,
Wie ich sehe haben noch einige als nur ich lange kommis,
was mich freut*lach*.
Nun denn genug unnützer nebenworte, sondern lieber einige worte zu deinem Kapitel.
Das einzigste was mir hierzu einfällt ist das wort
"WAII", einfach nur "KAWAII"
dieses Kapitel, ich werde deine geschichte mit begeisterung fortwärend lesen, dazu bitte ich dich inständig schreib weiter!
Dein schreibstil ist sehr schön, die formulierungen in dem Kapitel sind wunderbar schön aufgeschrieben.
Auch die Gefühle der beiden Hauptcharaktere, Yuki und Shuichi, kann man richtig lesen.
In deinen schreibstil kann ich mich wunderbar hineinlesen, man sieht richtig diese szene Yuki und Shuichi im bad*hin und weg*.
Nur das Yuki-chan so gemein zu shuichi sein muss versteh ich zwar unwirklich aber trotzdem, zu seinem geliebten muss man doch nicht gleich so abweisend sein,
ein happy end gibts in dem kapitel trotzdem, was ich mehr als gut finde(<~ich steh ja eher auf dark ending aber was solls) die story gefällt mir unglaublich gut.
(>auch wenn mir der sinn ein wenig entfallen ist...<)
Diese Ohrfeige find ich passt zu Yuki nur wenig,
schlagen müsste er seinen shuichi doch nicht gleich*sigh*
(>ich denk ja eher an was anderes schmerzliches..*heiligenschein*)
Aber trotz allem, ist diese Story echt Schön geschrieben.
Lange rede kurzer sinn(wie sooft in meinen kommentaren*sigh*)
[>wenn ichs nicht besser wüsste , müsst ich denken das ich das längste kommi schreibe,...
ob das so ist?.. hja hja.. ich schreibe zu viel, zu viele dinge.. sagen manche.. nun ya ich finde das eigentlich nicht, ich könnte noch seiten weiter schreiben über diese süße szenerie und dieses Kapitel, waii.<]
Also nun werde ich auch mal schluss mit dem gelaber machen*lach*
Schreib bitte so süß knuddelig niedlich weiter.

Liebe Grüße
>>DasRoteSchafsmal<<
Von: abgemeldet
2005-10-17T13:17:36+00:00 17.10.2005 15:17
Nihau,
Vielleicht errinerst du dich an mich!?(>ich habe dir schon einmal ein kommentar geschrieben, aber zu einem bild.)
Deine art zu schreiben gefällt mir super,
Auch yukis, bittersüße kalte abweisende art, aber auch shuichi's blöd treue naivität, kommt gut rüber.
(>ich mache meinem ruf mal wieder alle ehre und schreibe mal wieder ein ellenlanges nicht zuletzt halbsinnloses kommetar*sigh*)
Ich werde sogleich weiter lesen, diese Story gefällt mir jetzt schon gut, sehr gut.*bewunder*
Schreib so weiter,

Liebe Grüße
>>DasRoteSchafsmal<<
Von: abgemeldet
2005-08-22T15:43:00+00:00 22.08.2005 17:43
Ich kann den anderen eigendlch auch nur zustimmen! *-*
Das ist sooo niedlich, ey >//.//<
Und wieder auf zum nächsten chap |3
*dumm kicha*
Von: abgemeldet
2005-08-22T14:53:10+00:00 22.08.2005 16:53
Ist das süß o_ó
Totl nedlich geschrieben! *nick*
*mal zum nächsten kapi kulla*
*FF auf favoliste setz*
lalala~~~ |D
Von:  AkikoKudo
2005-04-24T15:53:43+00:00 24.04.2005 17:53
Kannst du mir deine FF schicken?*ganz lieb frag*
wär echt lieb von dir
schick an Angelina.Gabriel@gmx.de oder als ENS
vielen Dank
AkikoKudo
Von: abgemeldet
2004-08-11T09:05:23+00:00 11.08.2004 11:05
Super Kapi ... *freu* und danke für's schicken ... schreib ganz schnell weiter *falls es weiter geht*

July
Von: abgemeldet
2004-06-26T12:54:53+00:00 26.06.2004 14:54
Hallo!
Also dir ersten 3 Kapitel sind einfach supi ^^
Meine erste Gravigeschichte *schäm* und schon bin ich richtig besessen XD
Leider bin ich noch nicht 18, würd den Lemon Teil trotzdem gerne lesen ^^ *selber auch schon'n paar geschrieben hat*
Kannst du mir der Kapitel vielleicht schicken?
Meine eMail Addi: Daeumelinchen2@gmx.at
*knuddel*
Ba-chan
Von: abgemeldet
2004-05-26T08:04:26+00:00 26.05.2004 10:04
Waah..*sprachlosbin* .....boha weiß echt net was ich dazusagen soll einfach genial mach weida weida weida will mehr von dir lesen du bist supiii
*abkühlungbrauch*


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