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Missverständnis ins Glück - MxM

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend ihr Lieben!
Ja, wie das Leben so spielt, habe ich lange nichts Kreatives mehr zustande bekommen. Zumindest nichts, was man auch nur annährend euch tollen Lesern antun kann.
Ob es jetzt geklappt hat mit meiner neuen Idee, mag ich auch bezweifeln. :D Ich überlasse euch die Entscheidung. ^-^
Die Idee zu dieser Story kam mir, als ich beinahe selbst die falsche Person bei einem Treffen angesprochen hätte.

In dieser Geschichte gibt es übrigens KEIN Corona - falls sich noch jemand an diese Zeit erinnern kann.
Daher bitte nicht wundern, dass keiner eine Maske oder Sonstiges trägt. ;-)


*Text* = steht für Gedanken Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
(Hoffentlich) Viel Spaß beim Lesen! ^-^

*Text* = Gedanken Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend! ^-^
Normalerweise würde ich Euch hier gar nicht mehr mit meiner Story nerven, doch... :D
Es gibt min. eine gute Seele, die das hier liest. Also geht es weiter. :)
Ich danke nochmals der mutigen Person, die mir hier einen Kommi hinterlassen hat.
Viel Spaß beim Lesen!

*Text* = Gedanken Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo meine Lieben! ^-^
Auch wenn nicht allzu viele Leser begeistert sind, werde ich euch weiter mit Zac & Elli nerven. :D *tröt*
Ich danke, wie immer, meiner einzigen Review-Schreiberin ganz herzlich. =)
Traut euch ruhig, hier etwas zu schreiben.
Das jetzige Kapi war so lang, dass ich es kürzen musste. Vielleicht geht es daher schneller mit dem nächsten. *hust*
(Hoffentlich) Viel Spaß beim Lesen! ^-^

*Text* = Gedanken, sowie auch SMS/WhatsApp-Nachrichten Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo meine Lieben!
Wunderschönen Sonntag! Und falls hier Mamis unter uns sind, dann Alles Liebe zum Muttertag! ^-^
Ein großes DANKE wie immer an meine liebe und einzige Review-Schreiberin. :*
Viel Spaß beim Lesen!

*Text* = Gedanken Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Tag ihr Lieben!
Anbei hinterlasse ich ein kleines Kapitel mit Zac & Elli.
Wie immer ein ganz großes Danke an meine einzige, dafür super tolle Review-Schreiberin! <3 Fühle dich von mir geherzt. :*
Viel Spaß beim Lesen!

*Text* = Gedanken Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend ihr Lieben!
Dieses Kapitel wird euch sicher nicht sonderlich gefallen - ich möchte es euch trotzdem nicht vorenthalten.
Ein herzliches Danke, an meine einzige, dafür umso fabulösere Kommi-Schreiberin. =)

*Text* = Gedanken Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Ein besonderer Dank geht an die fabulöse Lu, die dieses Kapitel extra für mich Korrektur gelesen hat und die zauberhafte Laura (im anderen Portal). <3 Vielen ♥-Dank.
Viel Spaß beim Lesen!


*Text* = Gedanken Komplett anzeigen

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Kapitel 1

„So und jetzt noch nach links gehen“, murmelte Elliot meistens nur „Elli“ genannt, vor sich hin. Er hatte sich zu einem Sex-Date über Grindr verabredet. Sein Match war ein echtes Sahneschnittchen. Jason - groß, gut gebaut und dunkelhaarig. Solch ein Exemplar war ihm schon lange nicht mehr begegnet. Meistens schrieben ihm sehr viel ältere Typen. Sicher lag es daran, dass er mit seiner schlanken, klein geratenen Statur und den längeren blonden Haaren etwas jünger wirkte. „Ich freue mich schon auf dich ;)“, bekam er derweil eine Nachricht von seinem Date. Gut, ´Date´ konnte man es nicht nennen. Sie waren zum reinen Sex verabredet. Es hatte nicht viel Geschreibsel vorher gegeben. Viel zu viel Tamtam.
 

„Bin gleich da“, antwortete Elli und ließ sich von seinem Smartphone weiter zu seinem Ziel lotsen. Er konnte sein Glück kaum fassen, denn er erspähte bereits einen großen, gutaussehenden Mann vor einem Hausblock. „Da ist er schon!“ Elli beschleunigte seine Schritte und stand kurz darauf vor dem größeren Kerl. „Hey, hier bin ich! Der Mann auf den du wartest“, rief er und umarmte ihn kurz.
 

Jason war sogar noch attraktiver als auf seinen Fotos. Es war jedoch nicht verwunderlich: Nicht viele Typen wussten, wie man sich richtig fotografierte. Die dunklen Jeans saßen echt super und das weiße T-Shirt brachte seine Muskeln gut zur Geltung. Der gutaussehende Mann, Jason, schien kurz verwirrt. Allerdings fing er sich schnell wieder.
 

„Hey...“, murmelte er. „Ich habe gedacht, du kommst erst später. Ging ja echt fix.“ Jason kratzte sich am Kopf. Seine kurzen dunklen Haare waren ein Traum. Gerne hätte Elli bereits in sie hineingegriffen. „Aber passt mir so auch sehr gut. Ich kann auch nachher zur Tanke. Lass´ uns nach oben, da zeige ich es dir.“ Mit diesen Worten ging Jason vor und öffnete die Tür zu seiner Wohnung. Elliot gefiel das Gespräch, bzw. die Art von Jason. Er redete nicht groß herum. „Ich freue mich schon, wenn du es mir zeigst!“, antwortete er grinsend und wackelte mit den Augenbrauen. Jason blieb kurz stehen und sah ihn fragend an.
 

„Oh, wir können auch sonst tauschen. Und ich zeige es dir.“ Jason hatte in der Dating-App zwar deutlich gemacht, dass er ein Top war, doch Elli war beides recht. Vor allem bei so einem Prachtkerl. „Ich tausche nicht... Das hatte ich ja auch geschrieben“, kam bloß von dem größeren. „Alles klar!“
 

Als sie oben angekommen waren, sah Elli sich kurz um. Eine einfache, kleine Wohnung. Nicht sonderlich viele Möbel. Kaum Deko an den weißen Wänden. Hier und da standen ein paar leere Wasserflaschen herum. Gut, Jason hatte es zuvor ein wenig anders beschrieben. Größer und luxuriöser. Aber wen interessierte das schon? Elli wollte nur Sex.
 

„Kann ich kurz ins Bad?“, fragte er und streifte sich seine blaue Jeansjacke von den Schultern. „Wenn´s sein muss. Ist gleich da vorne.“ Jason deutete auf die Tür und Elli verschwand schnell dorthin. „Bist wohl ungeduldig!“, rief Elliot noch lachend.
 

*„Gut, Jason quatscht nicht lange drumherum“*, dachte er. Nachdem sich der 22-jährige etwas frisch gemacht hatte und die Betrachtung im Spiegel positiv verlaufen war, zog er sich kurzerhand sein Shirt aus. Seine blauen Augen blitzten vor Freude. Er öffnete auch bereits seinen Gürtel. *„Den Rest darf Jason erledigen“*, dachte er sich dreckig grinsend und verließ das Bad.
 

„Hier ist sie. Meine PlayStation. Kaum ben-“ Jason stockte, als er sich umdrehte und Elliot erblickte. Schließlich hatte dieser kein T-Shirt mehr an. Davon mal abgesehen, dass auch noch der Gürtel geöffnet war. „Äh, was... soll das?“ „Was soll was?“, fragte Elliot verwirrt. „Du willst doch nicht allen Ernstes erst PlayStation mit mir zocken? Ich dachte, wir kommen gleich zur Sache.“
 

„Bist du... ähm... sicher, dass wir hier von derselben Sache reden?“, fragte Jason mit großen Augen und deutete auf Elliots nackten Oberkörper.
 

Da piepte plötzlich Ellis Handy. „Ich glaube, das ist deins“, machte ihn Jason auf das Mobilteil bemerkbar. Immer noch verwirrt nahm Elliot sein Handy in die Hand und überflog schnell die Nachricht. Diese lautete: „Wo bleibst du? Ich stehe vor dem Haus.“ Da fiel es Elliot wie Schuppen von den Augen. Er schlug sich gegen die Stirn. Peinlich berührt biss er sich auf die Unterlippe. „Ähm... Lass´ mich raten. Du heißt nicht Jason und wahrscheinlich hast du auch kein Sex-Treffen mit mir?“

„´Jason´? ´Sex-Treffen´? Nein, ich heiße Zachary West und will meine Konsole verkaufen. Ich warte auf einen Kumpel meiner Arbeitskollegin.“
 

„Ziemlich schade“, stellte Elli fest und seufzte enttäuscht. „Ich brauche sicher keine Playsi. Eher etwas... Anderes.“
 

Elliot fuhr sich hektisch über die blonden Haare. „Na gut, dann sorry für die Verwechslung.“ Der 22-jährige nestelte an seiner Hose und bekam den Gürtel nicht zu. Es war ihm furchtbar peinlich! Obwohl es ja eigentlich ganz witzig war. Oder? „Äh, ich hab das gleich. Bin sofort weg.“
 

„Schon gut. Ich werde wohl nicht tot umfallen von deinem Anblick.“ Zac verschränkte seine Arme und sah etwas nervös zur Seite. „Sehr witzig. Na, Humor hast du!“, gab Elliot zurück. *„Und gutes Aussehen und tolle Muskeln“*, seufzte er in Gedanken. „Brauchst nicht weggucken. Habe dasselbe da unten wie du“, antwortete der 22-jährige lachend und klopfte dem größeren kurz auf die Schulter.
 

Plötzlich hörte man eine Tür knallen und schnelle Schritte auf sie zukommen. „Zac, ich bin da! Bringen wir es hinter uns.“
 

„Wer ist das jetzt?“, fragte Elliot neugierig und schaute zu Zachary.
 

„Oh mein Gott!“, rief eine empörte Frauenstimme. „Betrügst du mich etwa mit einem Kerl?“ Die Frau, die zu der Stimme gehörte, war schlank und hatte lange platinblonde Haare. Ihre Lippen mussten gespritzt sein, sie waren unnatürlich... dick. Sie trug eine enge Jeans und ein knallrotes Top. Sie sah toll aus, das konnte man(n) nicht leugnen.
 

„Grace, was machst du hier?“, fragte Zachary. „Na, meine Sachen abholen! Was soll die blöde Frage?“ „Wieso hast du noch einen Schlüssel?“ Zachary blickte sie erbost an. „Gib´ den sofort her!“ Sauer riss er ihr den Schlüssel aus der Hand. „Aua, meine Finger! Was soll das?!“ „Sollte ich dich fragen. Du kannst hier nicht einfach herkommen!“ „Egal. Das ist jetzt EGAL, Zachary. Wer ist das bitte?!“ Mit spitzen Fingern zeigte sie auf den immer noch halbnackten Elliot.
 

„Er ist...“ Zachary war überfordert und wusste nicht, was er sagen sollte. „Das geht dich überhaupt nichts an“, rettete er sich schlussendlich und legte aus Nervosität einen Arm um Elliots nackte Schulter. Bei der Berührung kribbelte es in seinem ganzen Körper. Er fühlte sich gerade wie ein Teenager, der mit seinem Schwarm zum ersten Mal alleine in einem Zimmer war.

Auch Elliot spürte ein angenehmes Kribbeln. Er konnte sich ein schelmisches Grinsen nicht verkneifen.
 

„Um eins klarzustellen, Grace. Du hast mich betrogen. Und dieser Kerl hier...“ Grace sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an. „... Er... ist... äh...“
 

„Ich habe nicht den ganzen Tag Zeit, Zac!“ Ungeduldig wurde der 25-jährige angestarrt.
 

Da überkam den Dunkelhaarigen eine Idee. Er wollte Grace ärgern. Schließlich hatte er so viel für sie gegeben und sie hatte ihn betrogen - nur weil er viel arbeiten war! Ihrem Stolz würde das einen gewaltigen Dämpfer verpassen.
 

„Er ist... mein Freund“, beendete er irgendwann. *„Das ist meine Rache!“*, dachte Zac sich und grinste innerlich.
 

Elliot gefiel die Richtung, in die das Gespräch ging. Grace lachte freudlos auf. „Das ist doch ein Witz! Und wer ist dein toller Freund? Name?“
 

„Elliot. Elliot Sparks. Freut mich, dich kennen zu lernen, Süße. Tolle Lippen.“ Er ergriff einfach ihre Hand und schüttelte diese energiegeladen.
 

„Fass´ mich nicht an, okay? Ich wollte nur deinen Namen wissen.“ Grace wischte sich ihre Hände an der Hose ab. So, als habe Elli eine ansteckende Krankheit.
 

„Sind wir heute ein wenig zickig? Muss´ auch echt hart sein, wenn der Ex nach einem seine sexuelle Orientierung wechselt, bzw. sich zum eigenen Geschlecht hingezogen fühlt“, kam es gehässig von dem Blonden. Natürlich stimmte der Quatsch nicht. Doch, er wollte sich nicht ohne einen Konter ankeifen lassen.
 

Man sah Grace an, dass sie langsam wütend wurde, bzw. wütender.
 

„Halt den Mund!“, rief sie aufgebracht.
 

„Du bist doch nur mit deiner Arbeit verheiratet, Zachary. Ich musste mir jemand anderen für Sex suchen. Wenn ich mir euch beide so in Ruhe angucke, bezweifle ich, dass ihr zusammen seid.“ Die platinblonde verschränkte ihre schlanken Arme und sah die beiden abwartend an.
 

„Wieso nicht gleich so? Wenn wir in Aktion treten sollen, einfach Bescheid sagen.“ Elliot grinste, drehte Zachary zu sich herum, legte ihm seine Hände in den Nacken, zog ihn zu sich herunter und gab ihm einen leidenschaftlichen Kuss.
 

Zachary riss die Augen auf und war zunächst ziemlich überrumpelt. Bevor er darüber nachdenken konnte, dass er gerade einen Mann küsste, entschied er, einfach mitzuspielen. Er stieg in den Kuss mit ein und drückte Elliot noch enger an sich. Er streichelte diesem über den Rücken. *„Nicht darüber nachdenken, dass er ein Mann ist“*, hallte es in seinem Kopf. „*Du willst es der Verräterin bloß zeigen!“*
 

Grace fiel die Kinnlade herunter. Sie konnte den Blick vor Entsetzen nicht von den beiden abwenden.
 

„Gut, dann bist du eben eine Schwuchtel geworden. Ist mir auch egal!“, schnaubte Grace abfällig. Es war nicht sonderlich schwer, ihr anzusehen, dass es ihr überhaupt nicht egal war. Elliot musste grinsen. Irgendwie hätte er nicht gedacht, dass Zac mit in die Show, bzw. den Kuss einsteigen würde. *„Obwohl... Er hat schließlich damit angefangen“*, dachte sich Elli.
 

„Zachary. Deine Eltern werden dich so was von enterben.“ Wütend stöckelte sie in die Küche, krallte sich den roten Toaster, einen pink- sowie silberfarbenen Shaker und verschwand. Beinahe stolperte sie noch über die langen Kabel. „Den Rest holte ich wann anders, ihr Mädchen!“, rief sie ihnen noch zu.
 

„Wow, jetzt hat sie es uns aber gegeben!“, kam es lachend von Elli.
 

Sofort schob Zachary Elliot von sich. Als habe man kaltes Wasser über ihn geschüttet. „Oh Mann, was ist bloß in mich gefahren, zum Teufel?“ Zachary wusste nicht, was ihn da überkommen hatte. „Leider ist noch nichts in dich gefahren“, antwortete Elli grinsend.
 

„Ich kenne dich erst ein paar Minuten, aber du bist echt untervögelt. Verschwinde mal zu deinem Date und lass´ dich von dem durchnehmen oder wie auch immer!“
 

„Oh ja, stimmt... Ich habe ja noch was vor.“ Elliot wischte sich über den Mund, stiefelte dann ins Bad und sammelte sein Shirt vom Boden.
 

„Zachary...“, begann Elli. Er wusste ja jetzt den richtigen Namen seines... eben noch Kusspartners. „Du weißt schon, dass du der aufgeplusterten Kleinen gerade erzählt hast, dass du einen Freund hast“, fasste Elli noch einmal zusammen. Wie für ein Kindergartenkind.
 

„Klar. Ach, das ist keine große Sache und schnell vergessen. Denke ich zumindest“, winkte er ab. „Sie wird es zwar einigen erzählen, doch mit etwas Glück glaubt ihr keiner. Ich habe nämlich Schluss gemacht und das geht einfach nicht in den Kopf einer Grace Medina. Wo bleibt eigentlich der richtige Typ, der die PlayStation wollte?“, fragte er laut. Da klingelte sein Handy.
 

„Jetzt klingelt deins!“, kam es breit grinsend von Elli und äffte damit Zachary nach. „Das ist bestimmt der richtige“, fügte er noch hinzu.
 

„Ich weiß!“ Genervt nahm Zachary das Gespräch an. Im Augenwinkel hatte er gesehen, dass es nicht der geplante Käufer war.
 

Es war... sehr viel schlimmer.
 

Es war seine Mutter. Diese rief ansonsten immer angekündigt an. Es musste sich also um einen Notfall handeln.
 

„Mom, was ist? Ist etwas passiert?“
 

„Zachary... Was habe ich falsch gemacht???“, wurde er schniefend am Telefon gefragt.
 

„Mom, du hast nichts falsch gemacht. Was ist denn los?!“
 

„Grace hat es mir gerade erzählt. Das du schwul bist! Und einen halbnackten Mann in der Wohnung hast! Du hast ihn vor ihr abgeschlabbert!“
 

„Mom... Ich bin nicht schw-“ Zachary konnte einen Knall hören.
 

„Zachary, hier spricht dein Vater. Deine Mutter hat sich jetzt im Badezimmer eingeschlossen und weint. Wir sind natürlich sehr überrascht... Und... ich finde das nicht gut. Aber, mein Sohn, du wirst ihn uns vorstellen! Wir sind eine ordentliche und gute Familie. Wir werden euch in unserem Hause empfangen.“
 

„Ich stelle ihn euch ganz sicher nicht vor! Und hör´ bitte auf mit diesem ´Gute Familie-Gerede´.“
 

„Du wirst ihn uns vorstellen! Ich dulde keine Widerrede. Wir werden das zusammen durchstehen. Wir wollen nicht, dass du Geheimnisse vor uns hast. Wir sind deine Eltern.“

Und damit war das Gespräch beendet.
 

Zachary seufzte. Seiner Familie hatten schon immer die Tassen im Schrank gefehlt. Deswegen war er auch früh ausgezogen. So schnell wie möglich.

„Okay, du weißt nicht zufällig, wie ich da wieder rauskomme? Elliot...“ Zachary schien der Nachname nicht mehr einzufallen.
 

„Sparks“, half er Zachary aus. „Hm, nein. Aber ich bin gerne bereit, deinen Freund zu spielen. Wenn du ganz lieb fragst. Und natürlich, wenn für mich auch etwas dabei herausspringt.“
 

„Echt? Ach, das ist doch Schwachsinn! Ich bin nicht schwul!“
 

„Eigentlich nicht. Ich habe zwar nicht so dicke Lippen. Aber ich kann auch ganz gut blasen! Du musst auch nicht schwul sein, Zachy. Wir können es ja mal testen!“, schlug Elliot frech vor.
 

„Das... wollte ich gar nicht wissen, Mann! Nein, wir werden nichts mehr testen! Und wehe du nennst mich noch ein einziges Mal ´Zachy´.“ Unbewusst fiel sein Blick auf Elliots Mund. Er hatte diesen zuvor noch geküsst. „Ich muss völlig wahnsinnig sein. Wie komme ich auf so eine Idee?! Das ist alles bloß deine Schuld!“ Zachary schlug sich die Hände vors Gesicht.
 

„Meine?! Wer hat denn gesagt, dass ich dein Freund bin?“, konterte der blonde.
 

„Wer hat sich denn hier halbnackt hingestellt und mir seine Lippen aufgedrückt?“
 

„Ach, stell´ dich mal nicht so an. Hat dir doch gefallen.“
 

„Hat es nicht!“
 

„Hat es doch!“
 

„Gut, dann bin ich Schuld. Ist mir auch egal. Der Klügere gibt nach“, kam es von Elliot.
 

„Warte, du musst wirklich mit zu meinen Eltern. Die werden mich sonst so lange nerven, bis ich durchgedreht bin und in der Klapse lande.“
 

„Bitte? Wieso? Behaupte doch einfach, du hast wieder Schluss gemacht und wolltest nur mal mit einem Kerl experimentieren. Das machen viele Heteros.“ Elliot kannte sich damit aus. Leider.
 

„Die werden mich damit nicht durchkommen lassen. Verdammt, ich hätte nicht gedacht, dass sie es meinen Eltern erzählt. Höchstens meinen Kumpels.“
 

„Was kriege ich denn dafür, wenn ich deinen Freund spiele?“ Elliot blickte ihn grinsend an. „Meine Zeit ist sehr kostbar, weißt du.“ Da klingelte auch passenderweise Ellis Telefon.

„Jason! Ja, ich habe... mich verlaufen. Ich bin absolut orientierungslos...“
 

*„Wie so viele andere auch“*, dachte sich Elli und besah sich dabei Zac.
 

„Du kleines streunendes Kätzchen. Soll ich dich abholen?“, wurde er von dem richtigen Jason gefragt.
 

„Nein. Bin bald da.“ Und schon legte Elliot auf.
 

„Ich habe kein Geld. Sorry, Mann. Ich habe ein Kind aus einer früheren Beziehung und muss dafür einiges zahlen. Wurde da schon beinahe aus der Familie ausgeschlossen. Weil ich die Mutter nicht geheiratet habe.“
 

„Du bist doch so ein Arbeitstier laut der Barbie. Hast du etwa keine eigene Firma?“
 

„Nein, ich bin nur der Assistent der Geschäftsleitung. Wie kommst du jetzt darauf?“
 

„Ganz einfach. Besorg´ mir einen Job. Wurde letzte Woche gekündigt.“ Elliot war zugegebenermaßen nicht ganz unschuldig daran gewesen. Pünktlichkeit war ja nicht so sein Ding.
 

„Wie soll ich das denn machen? Außerdem kenne ich deine... Referenzen gar nicht.“
 

„Soll ich sie dir nochmal demonstrieren?“, fragte Elliot grinsend und spielte dabei natürlich auf den Kuss an.
 

„Ich muss dankend ablehnen. Du bist echt unmöglich.“ Zachary schüttelte den Kopf und hielt sich kurz die Hand vor die Augen. Er seufzte.
 

„Gut, wir brauchen eine Empfangskraft. Du musst da nicht viel können. Außer anständig aussehen und freundlich zu Kunden sein. Ach, und ein bisschen tippen. Allerdings weiß ich nicht, ob sie dich nehmen werden. Normalerweise werden nur Frauen eingestellt.“
 

„Klingt perfekt. Dann leg´ halt ein gutes Wort für mich ein.“
 

„Gut, aber es gibt da einen Haken...“

Kapitel 2

„Was für einen Haken? Muss ich mit dem Chef schlafen?“, fragte Elliot lachend.
 

Zac schüttelte bloß den Kopf. „Blödsinn! Wahrscheinlich würdest du das auch noch machen, was?!“
 

„Hey, wenn er gut aussieht! Spaß beiseite. Ich penn´ nicht mit jedem. Jetzt sag´ schon. Was ist der Haken?“ Elliot verschränkte ungeduldig die Arme.
 

„Wie ich bereits gesagt habe, werden nur Frauen eingestellt. Der Geschäftsführer kommt mit Männern nicht zurecht. Oder andersrum. Bisher hatte er nur zwei männliche Empfangskräfte in vier Jahren. Beide haben ziemlich schnell das Handtuch geworfen. Man munkelt, er habe ihnen das Leben zur Hölle gemacht. Er hat sie angebrüllt und einer hat sogar angefangen zu weinen. Mitten in der Firma“, erklärte Zac. „Ich war damals in einer anderen Filiale tätig und kann daher nur das wiedergeben, was ich gehört habe“, warf er noch ein.
 

„Respekt. Der Chef ist sicher ein Arsch. Vielleicht denkt er, dass man ihm seine sexy Mitarbeiterinnen entreißt, wenn man ein Kerl ist. Gut, das ist bei mir kein Problem. Ich stehe nicht auf Frauen und fange auch nicht so schnell an zu flennen. Auch wenn immer alle denken, Schwule heulen schnell.“ Elliot nahm das eher als Herausforderung. Wenn er ehrlich war, hielt er das meiste auch für Gerede. Das übliche Getratsche eben. Chefs waren nie besonders nett.
 

Da Zachary Elliot unhöflicherweise keinen Sitzplatz angeboten hatte, warf dieser sich kurzerhand auf die Couch. „Irgendwie... glaube ich dir, dass dich so schnell nichts zum Weinen bringt.“ Zac musste grinsen. „Aber hey, willst du nicht los zu deinem komischen Date?“, fragte der dunkelhaarige mit einem Blick auf die Uhr.
 

„Das ist nicht komisch. Habe aber gerade nicht mehr so Bock drauf. Der kann auch warten. Er hätte mich ja auch gleich abholen können. Dann hätte ich nicht erst mit der Bahn fahren müssen und dann noch kilometerweit gehen.“
 

„Also, so weit ist die Haltestelle von hier nicht, du Dramaqueen.“ Zac verdrehte die Augen und setzte sich nun auch aufs Sofa.
 

„Halt die Klappe, Zachy!“
 

„Du sollst mich nicht so nennen, verdammt!“ Elliot wurde mit einem grünen, ziemlich hässlichen Kissen abgeworfen.
 

„Man merkt, dass die Puppe Grace hier nicht mehr wohnt. Das Kissen ist echt grässlich. Du hast wirklich keinen Geschmack, wenn es um Einrichtung geht.“
 

„Das Kissen hat sie gekauft.“
 

„Oh. Hätte ich an deiner Stelle jetzt auch behauptet.“ Elli grinste.

Das Telefon von Zac piepte. In der Hoffnung, dass es seine Mutter war, die sich beruhigt hatte nach dem... „Heulanfall“, fischte er es schnell aus seiner Tasche.

Leider war es nicht seine Mom.
 

„Mist. Der Käufer der PlayStation kann nicht.“ Der Dunkelhaarige seufzte enttäuscht.
 

„Mit welcher Ausrede?“, wollte Elli neugierig wissen. Er kannte sich mit Ausreden ganz gut aus. Vielleicht konnte er ja an eine neue, kreative Idee kommen.
 

„Tante gestorben.“ Zac überflog missmutig nochmal die Nachricht. Jetzt musste er den Staubfänger weiter behalten.
 

„Okay, das ist eine uncoole Ausrede... Aber hey, ich kenne eh keinen Kerl in meinem und ich schätze auch in deinem Alter, der freiwillig seine Konsole hergibt.“
 

„Irgendwie will ich gar nicht so genau wissen, was du für Typen kennst“, antwortete Zac. „Und ich zocke nun mal nicht besonders viel. Da lohnt es sich nicht. Keine Ahnung, wieso ich sie damals gekauft habe.“
 

„Wo wir gerade beim Alter sind... Wie alt bist du, mein lieber Freund?“, wollte Elli gespannt wissen.
 

„25.“
 

„Echt? Ich bin 22“, verriet der Blonde.
 

Da fiel Elliot etwas ein. „Warte mal... Du hast gesagt, der Geschäftsführer kommt nicht mit Männern zurecht. Was ist dann mit dir? So wie ich das einschätzen kann, bist du recht... männlich.“ Elliot grinste und musterte nochmals eingehend den Dunkelhaarigen.
 

Zac war überrascht über diese Frage. Dementsprechend antwortete er nicht sofort.
 

„Ähm...“, murmelte er.
 

„Gib´ es zu, du bist der Chef! Und dieses ganze Arschloch-Gerede hast du dir ausgedacht!“
 

„Schwachsinn! Würde ich dann in dieser kleinen Wohnung hausen?“
 

Elli legte seinen Kopf schief und begutachtete Zac nochmal eingehend. „Vermutlich schon.“ Er zuckte mit den Achseln. „So schlimm ist es hier ja nicht.“
 

„Vielen Dank auch. Nein... Also, der Chef ist... mein Onkel“, offenbarte Zac irgendwann.
 

„Fuck echt?! Dann werden ihm doch sicher deine Eltern erzählen, dass du jetzt ein Sündiger bist und auf heiße, blonde Kerle stehst.“
 

„Nein, werden sie nicht. Mein Vater spricht nicht mit seinem Bruder. Schon seit Jahren nicht.“
 

„Oh was? Ich dachte, du kommst aus einer perfekten, heilen Familie. Und dann ´darfst´ du trotzdem bei deinem Onkel arbeiten?“
 

„Du quatscht echt viel. Das geht dich nichts an. Frag´ doch lieber, in was für einer Firma ich überhaupt arbeite!“
 

„Du bist ein Spielverderber!“ Elliot machte einen Schmollmund. Da klingelte erneut sein Handy.
 

„Das ist wieder Jason. Ok, ich bringe es hinter mich. Gib´ mir deine Nummer. Und geh´ schon mal zu deinem Onkel und mach´ mir den Job klar! Sonst gehe ich sicher nicht zu deinen Eltern. Und es ist völlig egal, was es für eine Firma ist. Freundlich sein und Tippen kriege ich hin.“
 

„Wieso muss ich erst den Job besorgen?“, wollte Zac misstrauisch wissen.
 

„Ich arbeite da so wie die Nutten. Erst das ´Geld´. In deinem Fall den Job und dann die ´Leistung´. Außerdem kannst du mich ziemlich einfach raus werfen lassen, falls ich nicht deinen Freund oder was auch immer spiele.“
 

„Stimmt. Du bist gar nicht so dumm, wie ich dachte“, stellte Zac fest.
 

„Ja, Autogramme gibt es später von mir. Ich verlasse dich dann mal.“
 

Nachdem sie ihre Handynummern und weitere Infos getauscht hatten, verschwand Elliot zu seinem Sex-Treffen. Er war viel zu spät.

Doch besser spät, als nie...
 

-- Zwei Tage später bei Zachary in der Firma --
 

„Dwayne, bitte, sieh´ dir die Unterlagen wenigstens einmal kurz an.“ Zac stand im Büro seines Onkels. Elliot hatte es tatsächlich geschafft, seinen Lebenslauf in eine ordentliche Mappe zu legen und ihm vorbei zu bringen.

Dwayne West, Geschäftsführer einer großen sowie erfolgreichen Autovermietung mit mehreren Filialen, seufzte.

Er saß in seinem Chefsessel und putzte sich genervt seine silberne Brille. Er hatte Zac untersagt, dass er ihn „Onkel“ nannte. Vor allem sollte er das auf der Arbeit lassen.
 

„Zachary, ich habe dir gesagt, dass ich nur Frauen für den Posten einstelle. Erst recht für einen Empfangsjob“, antwortete Mr. West. Er war groß, stämmig und sah Zacs Vater ziemlich ähnlich. Sie hatten beide dunkelbraune Haare, mit bereits vollständig ergrauten Schläfen.
 

„Aber du musst doch auch mal an unsere weiblichen Kunden denken. Die fühlen sich sicher wohler bei einem netten jungen Mann“, argumentierte Zac und kam sich immer bescheuerter vor. „Und er kann die unschönen Aufgaben erledigen, die man nicht unbedingt einer Frau zumuten möchte.“
 

Es klopfte.
 

„Herein!“, rief Mr. West und sah zur Tür. Er bedeutete Zac mit seinen Blicken, etwas zur Seite zu treten.
 

Zac gehorchte. Er gab jedoch nicht auf. Es klang selbst für ihn dumm, doch irgendwie wollte er Elliot den Job wirklich besorgen. Nicht nur, weil er ihn für das Essen mit seinen bekloppten Eltern brauchte. *„Ich bin einfach zu nett, daran muss es liegen“*, dachte sich Zachary. *„Ich bin viel zu nett!“*
 

„Mr. West, Ihr Kaffee!“, säuselte eine junge Frauenstimme. Herein trat Rachel. Eine große, schlanke Frau mit langen braunen Haaren. Sie war äußerst attraktiv, wie beinahe alle Angestellten hier. Sie trug ein schickes Kostüm, das recht kostspielig gewesen sein musste.
 

„Vielen Dank, Schätzchen“, antwortete West lächelnd. „Du siehst heute umwerfend aus“, zwinkerte er der jungen Frau zu.
 

„Extra für Sie, Chef“, kicherte Rachel und schien sich über das Kompliment zu freuen. Bevor sie das Büro verließ, drehte sie sich zu Zac. „Soll ich dir auch einen Kaffee bringen?“ „Nein, danke. Hatte schon einen.“

Zac wunderte sich, dass sie ihn überhaupt angesprochen hatte. Sonst hatte sie immer nur ein kurzes Nicken für ihn übrig. Wahrscheinlich, weil er jetzt gerade im Büro seines mächtigen Onkels stand.
 

Der 25-jährige verdrehte innerlich die Augen. Bevor er mit Grace zusammen gekommen war, hatte er es bei einer Weihnachtsfeier auch bei Rachel versucht. Er hatte sie, anständig und höflich wie er war, um ein gemeinsames Essen gebeten. Sie hatte ihn nur angesehen und gesagt, sie würde auf Ältere stehen. Er sei jedenfalls nicht „ihr Typ“.
 

*„Sie hat damals echt nicht gelogen...“*, dachte Zac. Zumindest hatte sie nicht versucht, über ihn an seinen Onkel zu kommen.
 

Mr. West nippte an seinem perfekt aufgebrühten Kaffee. „Gut, mein Junge. Du kannst Rachel danken. Meine Laune ist durch diesen klasse Kaffee gestiegen. Lade den Jungen meinetwegen für heute zum Gespräch ein. Ich will mal nicht so sein.“
 

„Echt? Heute schon? Danke! Er wird sich sehr freuen.“ Ein Stein fiel Zac vom Herzen. Vielleicht auch zwei.

„Schon gut. Ich hoffe, er verschwendet nicht meine Zeit. Und jetzt hole mir Mr. Newman ans Telefon. Er hatte noch Fragen bezüglich der Elektro-Fahrzeugflotte, die er mieten will. Und prüfe weiter die Liste, mit den Autos die wir zur Vertragswerkstatt fahren müssen, wegen dieser bekloppten Rückrufaktionen.“
 

„Wird erledigt!“
 

-- Später --
 

Als Elliot das Gebäude betrat, fiel ihm sofort die hohe Frauenquote auf. *„Wird mal Zeit, dass hier ein paar gutaussehende Kerle arbeiten“*, dachte er sich und hätte gerne den Kopf geschüttelt. Die Angestellten waren wirklich hübsch. Gut, wahrscheinlich wurde sich hier extra an das vorrangig männliche Klientel angepasst. Oder an den Boss...
 

Nachdem er von einer netten, blonden Empfangsdame persönlich zum Chefbüro geführt wurde, wollte er, nun leicht nervös, an der Tür klopfen. Doch... Er wurde aufgehalten.
 

„Elliot, was soll das, ich habe gesagt, du sollst erst in mein Büro!“, herrschte Zac ihn von der Seite an und zog ihn mit in den Raum. Sein Büro war nicht besonders groß, dafür, im Gegensatz zur eher kargen Wohnung, geschmackvoll eingerichtet.
 

„Mensch, du hast Kraft! Hab´ ich vergessen, dass ich erst zu dir sollte. Bin schon etwas aufgeregt. Wie sehe ich aus?“ Elliot fuhr sich durch seine blonden, mittellangen Haare.
 

„Du kannst nervös sein? Krass.“ Zac war sichtlich überrascht.
 

Elliot schüttelte genervt den Kopf. „Du machst mich wahnsinnig, Zachy.“
 

„Nenn´ mich noch einmal so und ich schmeiße dich eigenhändig hier raus.“ Der Angestellte war nicht zu Scherzen aufgelegt.
 

„Hast du denn die Befugnis dazu?“, fragte Elli grinsend und kam erst jetzt dazu, den älteren vor sich zu mustern. Zac trug einen grauen, gut sitzenden Anzug. „Du siehst heiß aus. Wieso kannst du nicht der Chef sein?“
 

„Bagger´ mich gefälligst nicht an! Weißt du, was du alles sagen sollst?“, fragte der dunkelhaarige gewissenhaft und kam sich vor, wie ein Lehrer.
 

„Glaub mir´, wenn ich dich anbaggern würde, würde es etwas anders aussehen.“ Elli grinste. „Hey, ich bin jetzt nicht mehr nervös, danke! Klar, weiß ich was ich sagen soll“, fügte er hinzu. Er musste sich zusammen reißen, Zac zum Dank nicht zu umarmen.
 

„Und jetzt sag´ schon, wie sehe ich aus?“, drängte Elliot ihn und zupfte ihn wie ein kleines Kind am Ärmel.
 

Der Ältere musste lächeln. Irgendwie mochte er den Blonden mit seinen strahlenden blauen Augen und seiner aufgeweckten Art. Die blonden Haare waren ordentlich gekämmt und nicht so durcheinander, wie bei ihrem ersten Aufeinandertreffen. Auch er trug einen Anzug. Allerdings wirkte dieser so, als habe er bereits ein- zwei Jahre auf dem Buckel.
 

„Deine Krawatte!“ Zac griff automatisch danach und richtete sie. Einen Kommentar über den Anzug sparte er sich.
 

„Genial, du bist die perfekte Ehefrau“, witzelte Elli. Zac ließ ihn daraufhin sofort los. So, als habe er sich verbrannt.
 

„Halt den Mund. Und jetzt hol´ dir den verdammten Job!“
 

„Wird gemacht, Chef.“
 

Räuspern.
 

„Also, der Chef bin immer noch ich. Soweit ich das weiß“, kam es lapidar von der Tür. Elli drehte sich erschrocken um. Mr. West stand da wie Gott persönlich. Sie hatten ihn nicht rein kommen hören. In seiner Hand hielt er eine dicke schwarze Mappe. Auf die meisten Menschen wirkte er auf den ersten Blick recht einschüchternd. Sein teurer Anzug saß trotz der stämmigen Figur ziemlich gut.
 

„Ich warte auf Sie, Blondie. Ich habe nicht ewig Zeit. Ach ja, und bitte halten Sie meinen Neffen nicht von seiner Arbeit ab. Sonst wird das hier nichts mit uns.“
 

„Es war meine Schuld!“, schritt sofort Zac ein. Er ging zu seinem Onkel und nahm ihm die Postmappe aus der Hand. „Ich werde das sofort erledigen. Viel Erfolg, Elliot.“
 

„Danke. Bitte verzeihen Sie, Mr. West. Natürlich sind Sie der Chef. Ich werde Zac nicht stören.“ *„Zac benimmt sich wirklich wie ein Schoßhündchen bei dem Alten“*, dachte sich Elli noch missmutig.
 

Und schon verschwanden Elliot und Mr. West aus Zacs Büro. Der blonde hatte dem 25-jährigen noch einen letzten „Oh mein Gott, was ist das für einer?“-Blick zugeworfen.
 

„Tja, ich habe ihn gewarnt.“ Zac warf die Postmappe auf seinen Schreibtisch und machte sich an die Arbeit, bzw. versuchte er es.
 

Als sein Handy vibrierte, sah er, dass Grace ihm geschrieben hatte. „Du kannst die Gleitcreme in der rechten Schublade behalten. Du wirst sie ja jetzt sicher gut gebrauchen können.“

Zac riss die Augen auf. Er konnte sich nicht mal daran erinnern, dass sie Gleitcreme zu Hause hatten. Wenn er ehrlich war, konnte er sich nicht mal mehr richtig an ihr letztes Mal erinnern. Zac arbeitete viel. Immer mit der Hoffnung, dass sein Onkel ihm irgendwann die Firma vermachen würde. Dazu kam, dass er seiner Freundin natürlich ein schönes Leben hatte bieten wollen. Mit tollen Urlauben und abends mal schick essen gehen. Sie war schließlich mal eine super Frau gewesen.
 

Nachdem Zac dann nach einer Weile doch der letzte Sex mit Grace eingefallen war, entschied er sich, die 24-jährige zu ignorieren. Leider konnte er das Kopfkino nicht ignorieren, dass sie ihm mit der Nachricht beschert hatte. „Denk´ an was Anderes, Zac. Denk´ an was Anderes!“, murmelte er zu sich selbst.
 

-- Beim Vorstellungsgespräch --
 

Nachdem sie sich gesetzt hatten, begann Mr. West sofort. Den üblichen Smalltalk und den „Eisbrecher“, wie er den hier her gefunden hatte, ließ er weg.
 

„So, Blondie. Ich hoffe, Ihnen ist klar, dass ich Sie nur zum Gespräch eingeladen habe, weil Sie meinen Neffen kennen.“
 

„Ähm, ja, Sir. Das ist mir bewusst.“ Elliot musste sich dazu zwingen, nicht nervös an der Unterlippe zu kauen. Zudem brachte ihn das „Blondie“ des Geschäftsführers leicht aus dem Konzept. So hatte ihn auch noch kein Chef genannt.
 

„Denn wie ich hier lesen kann...“ Mr. West blätterte die nicht gerade dicke Mappe durch. „Haben Sie nicht sonderlich gute Referenzen.“
 

„Bitte, geben Sir mir eine Chance. Sie werden es nicht bereuen. Ich kann schnell tippen und bin sehr aufgeschlossen und freundlich zu Kunden.“ Es gefiel dem 22-jährigen nicht, wie... bettelnd seine Stimme klang. Doch er war die Tage seine Finanzen durchgegangen und das Ergebnis war... sehr ernüchternd. Dazu schuldete er noch ein- zwei Leuten Geld.
 

„Haben Sie eine Fahrerlaubnis? Davon steht hier nichts“, stellte West mit einem weiteren geschulten Blick auf die Unterlagen fest.
 

„Aber selbstverständlich. Ich kann Ihnen diese gerne vorlegen.“ Elliot wollte bereits nach seiner Geldbörse kramen.
 

West winkte zu Ellis Verwunderung ab. „Gut. Eine Angestellte unten hat ihren Führerschein abgeben müssen. Daher brauche ich noch jemanden, der mit den Kunden zu den vermieteten Fahrzeugen geht und die Autos auch umparkt. Natürlich gehört dazu ebenfalls, dass sie in die Wäsche gefahren werden müssen oder zur hauseigenen Tankstelle. Manchmal auch zu Werkstätten oder Ähnliches.“
 

„Oh, das kann ich, keine Frage. Ich hatte bisher noch nie einen Autounfall.“ Elliot schöpfte wieder Hoffnung. Das er natürlich kein eigenes Auto besaß, erwähnte er nicht. Immerhin war das nicht die Frage gewesen.
 

Mr. West schien zu überlegen. Lange besah er sich den jungen Mann vor sich. Er seufzte schließlich.
 

„Ich muss völlig verrückt sein, aber ich gebe Ihnen eine Chance, Blondie.“
 

„Wirklich? Vielen Dank, Mr. West.“ Elli war begeistert. Ehrlich gesagt hätte er nicht unbedingt damit gerechnet. Umso mehr freute es ihn.
 

Nachdem sie dann doch noch eine Weile den üblichen Vorstellungstalk hinter sich gebracht hatten und Mr. West über seine stolze Firma berichtet hatte, einigten sie sich auch schnell auf das Gehalt.

„Ich zahle Ihnen mehr, wenn ich weiß, dass Sie den Job wert sind. So einfach wie manche denken, ist er nämlich nicht“, erklärte der ältere.
 

„Alles klar, Mr. West. Ich bin damit einverstanden. Ich werde Sie von meinen Fähigkeiten überzeugen.“
 

„Das werden wir dann sehen.“ Mr. West ließ sogar ein leichtes Lächeln durchblitzen.
 

„Seien Sie Montag um 08.00 Uhr hier. Melden Sie sich dann zuerst im Personalbüro wegen des Vertrages und dann wird Sie einer der Damen anlernen. Bringen Sie alle Unterlagen mit, die hier auf der Liste stehen.“ Dwayne West erhob sich etwas von seinem Stuhl und händigte Elliot einen Zettel aus.
 

„Verstanden. Ich werde pünktlich da sein. Bis Montag, Mr. West.“
 

Elliot war bereits aufgestanden. „Und eine Sache noch, Sparks...“ Elli blieb fragend stehen.
 

„Ich dulde keine Beziehungen unter Mitarbeitern. Lassen Sie also die Finger von meinen Angestellten. Wenn ich sehe, dass Sie die Mädels belästigen oder Schlimmeres, dann sind Sie draußen. So schnell, wie Sie hier auch rein gekommen sind.“
 

„Selbstverständlich. Ich werde die Damen nicht anrühren. Versprochen.“ *„Ich habe nichts von den Herren gesagt“*, dachte sich Elli und grinste innerlich. Sofort musste er an Zachary denken. Zachary in seinem sexy Anzug...
 

„Oh, Mr. West? Darf ich einmal kurz Ihrem Neffen sagen, dass Sie mich eingestellt haben? Wirklich nur ganz kurz.“
 

„Meinetwegen. Aber bleiben Sie nicht länger als zwei Minuten. Er hat jetzt wirklich zu tun!“
 

„Natürlich, Sir. Vielen Dank.“
 

--
 

„Ich habe den Job. Und ich darf die Mädels nicht anbaggern, hat er gesagt. Hoffentlich schaffe ich das!“ Mit diesen Worten lud sich Elliot wie selbstverständlich in das Büro von Zachary ein.
 

Zac, der gerade noch ein Telefonat führte, beendete dies schließlich höflich. Er trug ein schwarzes, teuer aussehendes Headset und nahm es ab, als er Elliot wahrnahm. „Was hast du gesagt? Tut mir leid, falls er dich nicht eingestellt hat.“
 

„Mensch Zachy, natürlich hat er mich eingestellt! Du weißt doch, ich bin sehr charmant. Ich soll Montag anfangen. Und ich darf die Mädels nicht angraben.“ Elliot lachte. „Nach deinen Erzählungen habe ich ihn mir viel schlimmer vorgestellt. Puh.“ Der 22-jährige schnappte sich einen Kugelschreiber aus Zacs Büro und fing an, mit diesem herum zu spielen.
 

Zac stand genervt von seinem Schreibtisch auf. „Ich habe bereits zweimal gesagt, dass du mich nicht ´Zachy´ nennen sollst!“ Erbost blickte er den Blonden an. Außerdem nahm er ihm den Stift aus der Hand. Das er wieder so ein dämliches Kribbeln spürte, ignorierte er geflissentlich.
 

„Kapiert, kapiert. Freust du dich gar nicht, dass ich den Job habe?“, wollte Elli aufgeregt wissen.
 

„Ja, ganz toll. Ich bin gespannt, wie lange du es hier aushältst.“ Zacs Freude hielt sich in Grenzen.
 

„Wollen wir eine Wette abschließen?“, fragte Elliot herausfordernd.
 

„Nein. Ich habe jetzt echt zu tun und keine Zeit für dämliche Wetten. Wir schreiben, wegen dem Essen. Ich schicke dir dann auch die Adresse. Am besten, wir treffen uns vorher.“
 

„Ja, können wir. Meine Tanzkarte ist Sonntag noch frei.“ Elli grinste und ging auf Zac zu. „Also, bis dann, Kumpel.“ Er schloss den größeren in eine kurze Umarmung. Zac wurde augenblicklich warm. Er löste sich und musste sich räuspern.

„Du solltest am Sonntag nicht gleich so abweisend sein“, lachte Elliot.
 

Plötzlich klopfte es an der Tür.

„Herein!“, rief Zac automatisch und hoffte, dass Elli nun den Wink mit dem Zaunpfahl verstehen und gehen würde. Er hatte ja das, was er wollte. Nur, wer weiß, wie lange?
 

„Hey Zac!“ Eine, natürlich hübsche, Rothaarige kam hereinspaziert. „Oh ich wollte nicht stören!“, sagte sie mit einem Blick auf Elli. „Alles in Ordnung. Ich bin schon weg!“ Der 22-jährige wollte kehrt machen, doch da pfiff ihn Zac zurück.
 

„Warte kurz. Ich stelle dir Brooke Montgomery aus dem Empfang gleich vor. Brooke, das ist Elliot Sparks. Er wurde von Mr. West gerade... auch für unten als Empfangskraft eingestellt.“ Brooke, die Elli nicht nach oben geführt hatte, da sie gerade am Telefon gewesen war, reichte diesem überrascht die Hand.
 

„Ich bin Brooke. Wow, cool, dass endlich mal wieder ein Mann eingestellt wurde! Wie hast du das geschafft?“ Elliot ergriff ihre schlanke Hand und schüttelte sie freundlich. „Ja, freut mich auch. Ich bin Elli“, stellte er sich der jungen Frau vor. „Keine Ahnung, vielleicht hatte Mr. West einen guten Tag“, flötete er. *„Oder durfte gestern mal mit seiner Frau in die Kiste“*, dachte er sich heimlich.
 

„Kennt ihr beiden euch, wenn ich fragen darf?“ Brooke sah neugierig zu Zac und dann wieder zu dem blonden. „Ähm, nicht so richtig. Er wollte neulich meine PlayStation kaufen“, antwortete Zachary und wusste nicht, was er sonst sagen sollte. Immerhin war dies so halb die Wahrheit. Oder auch nicht.
 

„Genau!“, stimmte Elliot dem Assistenten des Chefs zu. „Brooke, tut mir leid. Ich muss jetzt gehen. Ich soll Zac nicht von der Arbeit abhalten, verständlicherweise. Und dich natürlich auch nicht. Schönen Tag noch, hat mich sehr gefreut. Wir sehen uns sicher Montag an meinem ersten Arbeitstag.“ Elli wollte gehen, da wurde er von Brooke aufgehalten.
 

„Warte mal, Elli! Ich wollte Zac gerade fragen, ob er Lust hat, heute Abend mit was Trinken zu kommen. Zusammen mit zwei anderen Mädels von unten und ein paar Freunden von mir. Komm´ doch auch gerne mit. Dann lernen wir uns alle schon mal kennen. Wir sind eine coole Truppe.“
 

„Ähm...“ Nun war es, an Elli, überrumpelt zu sein. „Also von mir aus gern! Was ist mit dir Zac?“, wollte er wissen und schaute zu dem großen Dunkelhaarigen.
 

„Ich halte das für keine gute Idee. Außerdem habe ich noch viel zu tun!“, warf Zac ein und verschränkte abwehrend die Hände.
 

„Das ist ein Ja. Wir kommen, Brooke. Der Mann muss echt mal raus und Spaß haben!“, antwortete Elli kurzerhand für den Dunkelhaarigen.
 

„Das sage ich auch immer. Aber auf mich hört er meist nie“, die rothaarige Schönheit lachte. „Doch freut mich total, wenn ihr mit dabei seid. Maile dir später alle Infos, Zac. Gib´ sie dann bitte Elli. Ich gehe mal lieber wieder an die Arbeit. Bis später!“
 

Als Brooke verschwunden war, platzte Zac beinahe der Kragen. „Was sollte das jetzt schon wieder? Hast du meinem Onkel nicht versprochen, die Finger still zu halten?!“ Zac stand von seinem Stuhl auf. „Oh Mann, ich will doch gar nicht mit ihr ins Bett. Bin schwul, schon vergessen? Wir wollen bloß was trinken und Spaß haben. Ich habe das oft mit meinen ehemaligen Kollegen gemacht. Auch wenn man sich kaum kannte. Du bist echt ein Langweiler. Oder stehst du auf Brooke und bist eifersüchtig?“
 

„Nein, ich stehe nicht auf Brooke. Doch du hast eine Jobzusage bekommen, die man schnell wieder revidieren kann, wenn du dich schräg verhältst!“
 

„Mach ich nicht. Ich bin ganz lieb. Du kommst ja mit und kannst mich kontrollieren.“
 

Zac seufzte. „Aber ich habe wirklich viel zu tun!“
 

„Die Arbeit läuft dir nicht weg, Zac. Aber dein Leben, wenn du so weiter machst“, stellte Elliot, nun ernster geworden, klar.
 

„Gut. Aber du baggerst niemanden an, kapiert? Und mich auch nicht!“, forderte Zac.
 

„Nein, ich werde die Jungfrau höchstpersönlich sein“, zwinkerte Elliot.
 

„Du kannst wirklich froh sein, dass die drei nichts mit meiner Ex zu tun haben. Sonst müssten wir auch mit ihnen reden oder schlimmer... ihnen etwas vorgaukeln.“
 

„Mir macht das nichts aus! Passt doch super. Hey, vielleicht finden wir eine richtige Freundin für dich! Bis dann und schreib´ mir später, wo wir uns treffen.“
 

Ehe Zac etwas einwenden konnte, war Elliot verschwunden. Schließlich hatte er die zwei Minuten, die ihm Dwayne West gegeben hatte, mehr als nur ausgereizt.
 

Zac schüttelte bloß mit dem Kopf. Wer hatte ihm Elliot Sparks bloß geschickt? Vielleicht der Teufel persönlich? War das eine Strafe aus einem früheren Leben?
 

„Ach, du magst ihn doch... Er bringt mal frischen Wind in deinen grauen Alltag“, hallte es in seinen Gedanken.
 

Und irgendwie... musste Zac seinen bescheuerten Gedanken wahrhaftig zustimmen und grinsen.

Kapitel 3

- Abends vor der Bar –
 

„Ich habe eigentlich überhaupt keine Lust!“, nörgelte Zachary. Seine dunklen Jeans, das dunkelblaue T-Shirt und darüber die schwarze Lederjacke saßen perfekt. Elliot gefiel die Aussicht.

„Das weiß ich und es ist mir total egal. Vielleicht macht es dir doch Spaß!“, wollte ihn Elli fröhlich aufmuntern.

„Wir bleiben aber nicht lange!“, bestimmte Zac und fummelte nervös wirkend an seiner Jacke.
 

„Du siehst gut aus. Und jetzt Lächeln. Die Ladys...“, wurde Zac gewarnt. Elliot zwang sich, nicht mehr zu Zac zu schauen und ihn auch nicht zu berühren. Stattdessen schaute er zu den Mädels, die gerade eintrafen.
 

„Hey, freut mich total, dass ihr gekommen seid!“, wurden Zac und Elliot herzlich von Brooke empfangen. Sie trug ein rotes Kleid, in dem sie ziemlich umwerfend aussah. Ihre roten Haare hatte sie mit einem Glätteisen in Form gebracht. Elliot, der eine schwarze Jeans und ein weißes T-Shirt trug, linste zu Zac. Er wollte die Reaktion des älteren sehen, wenn er Brooke anschaute. Sicher gefiel ihm die 23-jährige. Er konnte es ihm nicht verübeln. Doch bevor sich der blonde weitere Gedanken machen konnte, fiel ihm das andere Mädchen auf. Sie war mit ihren 1,52 m eher klein. Wahrscheinlich eine Latina. Ihre dunkelbraunen Haare waren im Gegensatz zu denen von Brooke recht lockig. Sie hatte eine kurvige Figur. *„Vielleicht steht er eher auf sie?“*, fragte Elli sich heimlich. Danach überlegte er, wieso er überhaupt darüber nachdachte. Zac war ein großer Junge und hatte sicher keine Probleme, eine Frau aufzureißen.
 

„Wir haben auch zwei Jungs eingeladen, bzw. Männer. Die kommen aber später. Armando und Jesse“, erklärte Brooke. „Damit ihr keine Angst vor uns haben müsst.“ Brooke lachte glücklich. Elli musste lächeln. „Angst? Vor euch doch nicht.“
 

Zac hingegen schaute verwirrt. Da fehlte doch noch jemand? „Wollte nicht noch Vanessa kommen?“, fragte er in die Runde. Vanessa hatte ihm auch den äußerst zuverlässigen „PlayStation-Kunden“ vermittelt. *„Hoffentlich ist bei ihr nicht auch jemand gestorben“*, dachte Zac.

„Ja, wollte sie. Aber die hat mir vor ungefähr zehn Minuten abgesagt. Sie hat wohl mit ihrem Freund zu tun“, antwortete Brooke und zuckte bloß mit den Achseln. Amüsieren konnten sie sich auch ohne sie.
 

„Zumindest ist diese Vanessa ehrlich“, antwortete Elli grinsend und dachte ebenfalls an den PlayStation-Typen. Na, eigentlich konnte er dem Kerl ja ziemlich dankbar sein. Sonst wäre er nicht so mit Zac ins Gespräch gekommen.

„Egal, wir haben ja euch zwei Granaten“, fügte Elliot charmant hinzu. Maria kicherte. Auch sie trug ein süßes Kleid.

Unauffällig stieß Zac Elliot mit seinem Ellbogen an. „Reiß´ dich mal zusammen!“, raunte er ihm ins Ohr. „Gut, ich habe kapiert, dass du auf Brooke scharf bist“, flüsterte Elli zurück. Zac verdrehte nur genervt die Augen.
 

Endlich betraten sie die Bar. „Zum Glück gibt es hier immer einen freien Tisch für mich. Meine Cousine arbeitet hier!“, grinste Maria und winkte.
 

Es eilte auch schon eine junge, kurzhaarige und dynamische Frau herbei. Ihre Ohren zierten unzählige Piercings. „Hey Leute! Sorry, es ist voll heute. Ich bin Jessica und bringe euch an euren Tisch.“ Ihre Cousine Maria und auch Brooke umarmte sie zusätzlich.
 

Kurze Zeit später saßen sie alle gemeinsam an dem besagten Tisch. „Also, erzähl´ mal, Elliot. Was machst du so?“, fragte Brooke gespannt und hatte ihren Kopf auf den Händen abgestützt. „Hm... Bald hoffentlich ganz erfolgreich bei euch arbeiten!“, war seine kurze knappe Antwort. Die hübsche rothaarige lachte. „Das wird schon. Ich meine, was hast du vorher so gemacht? Und die aller wichtigste Frage ist ja, ob du vergeben bist.“ Sie schielte kurz zu ihrer Kollegin und Freundin Maria. Diese tat so, als würde sie angestrengt in der Karte lesen.
 

„Nein, ich bin nicht vergeben“, zwinkerte Elliot.

Als Antwort darauf hustete Zac. „Nicht.“

Schon wieder ein Husten.

„Flirten“, kam es von ihm.
 

*„Du bist nicht meine Mama!“*, dachte sich Elli frech. „Was Zac damit sagen möchte... Mr. West hat mir natürlich erklärt, dass Beziehungen unter Mitarbeitern strengstens verboten sind“, übersetzte er das komische Husten und Gemurmel.
 

„Oh ja, er ist da etwas eigen“, stimmte Brooke zu. „Aber wenn man seine Regeln befolgt, ist er echt ein angenehmer Chef. Zumindest war er bisher bei uns so.“
 

Elliot grinste bloß. Regeln waren eigentlich nicht so sein Ding.
 

Da flitzte auch schon Jessica herbei. Sie brachte die Getränke, die sie zwischenzeitlich bestellt hatten. Natürlich gab es für den gewissenhaften Zac nur etwas Alkoholfreies.
 

„Du musst doch kein Auto fahren. Wieso trinkst du nichts?“, wollte Elliot von dem älteren wissen. Schließlich waren sie zusammen mit der Straßenbahn gekommen.
 

„Ich trinke eben selten Alkohol. Wo ist das Problem?“
 

Elliot sparte sich die Antwort und stieß mit den Mädels zusammen an. Maria schaute auffällig oft zu ihm.
 

*„Gut, ich muss wohl gleich reinen Tisch machen...“*, dachte sich Elliot, da die Latina das Flirten nicht einstellte. Doch bevor er etwas sagen konnte, stießen zwei junge, abgehetzt wirkende Männer zu ihnen.
 

„Sorry, wir haben wegen Jesse und seinen lächerlichen Haaren natürlich die Bahn verpasst!“, entschuldigte sich der dunkelhaarige. Er war recht groß, schätzungsweise 1,87 m und hatte kurze, gestylte Haare. Elliot musste zugeben, dass der Kerl gut aussah. *„Doch nichts geht über meinen Zachy“*, redete ihm sein Hirn ein. „Na, wir wissen ja, dass ihr immer zu spät seid“, lachte Brooke. Sie stellte die vier einander vor. Es kam ans Licht, dass Armando der Halbbruder von Maria war. Jesse hingegen war der beste Kumpel von Armando und ungefähr einen halben Kopf kleiner. Er hatte braune, gestylte Haare. Zac hatte die beiden noch nie gesehen - klar, er kam sonst auch kaum zu solchen Treffen außerhalb der Arbeit mit. *„Maria hat wohl eine große Familie“*, dachte er nur leicht genervt.
 

Elliot, der seine Chance ja verpasst hatte, sich zu Outen, wurde von der Latina mit auf die beschauliche Tanzfläche geschleift. Ein paar weitere Gäste trauten sich mittlerweile ebenfalls, das Tanzbein zu schwingen. Die meisten jedoch genossen ihre Drinks. „Maria hat wohl Gefallen an Elliot gefunden“, stellte Brooke überflüssigerweise fest und strich sich ihre langen Haare zurück. „Er ist aber auch heiß!“, stimmte Armando mit ein und beobachtete den blonden haargenau.
 

Zac, der gerade einen Schluck von seiner Cola nehmen wollte, musste husten. Brooke, die inzwischen neben ihren Arbeitskollegen gerückt war, klopfte ihm beherzt auf den Rücken. Armando grinste selbstgefällig. Elliot, der zwar mit Maria tanzte, doch nicht wirklich mit den Gedanken dabei war, sah zu den Vieren.
 

„Entschuldigt mich bitte. Brooke, du musst mich mal kurz raus lassen.“ „Klar, Zac.“ Natürlich stand sie sofort auf.
 

„Wo hast du denn den Langweiler aufgetrieben?“, fragte Armando derweil Brooke, als der Assistent weg war, und trank einen großzügigen Schluck von seinem Wodka Lemon.
 

„Ich sagte doch, er ist ein Arbeitskollege. Außerdem ist er der Neffe von meinem Chef“, erklärte sie. Zac benahm sich zwar nie wie der „Neffe des mächtigen Chefs“, trotzdem war sie stets bemüht, ihn nicht grundlos zu verärgern. „Und jetzt wo er mit dieser Schreckschraube nicht mehr zusammen ist...“, sagte sie verschwörerisch. „Oho, da willst du dir den Spießer schnappen?“, fragte Jesse.
 

„Boah, dann nimm´ doch lieber Jes, Brooke. Der ist eh chronisch untervögelt“, bot Armando an. Jesse schlug ihn für diese nette Bemerkung. „Bin ich gar nicht! Mein letzter Sex liegt wohl nicht so lange zurück wie deiner!“
 

„Ich suche einen erwachsenen Mann. Da bin ich bei euch beiden definitiv an der falschen Adresse“, stellte Brooke klar. „Hey, wo sie recht hat!“, kam es grinsend von Jesse und stieß mit den beiden an.
 

„Also, sei´ nett zu ihm“, beharrte die rothaarige, als sie ihr Glas abgestellt hatte. „Hey, ich habe nur gefragt.“ Armando hob entschuldigend die Hände.
 

Zac war zu den Toiletten verschwunden. „Ich habe gleich gewusst, dass das keine gute Idee ist!“, murmelte er vor sich hin und vergaß dabei, dass er in dem Raum nicht alleine war. Er wurde von zwei jungen Männern, die an den Waschbecken standen, bloß verständnislos angesehen. „Gibt es ein Problem?“, hörte Zac sich laut sagen. Einer schüttelte als Antwort den Kopf. Dann huschten sie eilig an ihm vorbei.
 

*„Oh Mann, das schräge Verhalten von Elliot färbt auf mich ab. Ich hätte sonst nie so etwas gesagt.“* Er hatte Glück gehabt, dass die beiden keinen Ärger provozieren wollten. Viele hätten das sicher gleich als Einladung für eine Prügelei genommen. Dabei wusste er nicht mal, wieso er wütend war. Lag es an diesem für Zac affigen Armando? *„Der knallt sicher alles und jeden, der nicht bei Drei auf dem Baum ist.“*
 

Als Zac, der sich ordentlich Wasser ins Gesicht geschüttet hatte, wieder zurück an den Tisch wollte, musste er erschrocken feststellen, dass keiner mehr dort saß. Viel mehr tanzten sie nun alle. Sogar diese beiden, für Zac nervigen Typen Armando und Jesse. *„Wir sind doch nicht in einer Disco!“*, dachte er genervt. Doch im Gegensatz zu ihm, hatten anscheinend alle Spaß. Wie so oft...
 

Da wurde er plötzlich am Arm gezogen.
 

Es war Elliot. „Hey, mach´ mit, Zachy!“ Zac war sauer. Vor allem über den Spitznamen. Er schloss kurz die Augen. „Alles in Ordnung mit dir?“, fragte der 22-jährige besorgt nach. „Du bist irgendwie total verklemmt, hab´ doch mal Spaß!“ „Ich bin nicht verklemmt“, verteidigte sich Zachary. „Bist du wütend, weil Brooke mit einem anderen Kerl tanzt?“, hakte Elli nach. „Nein, es ist mir nicht mal aufgefallen!“, gab der Angestellte ehrlich zu. „Bist du dann sauer, weil ich mit Maria getanzt habe? Ich habe ihr übrigens gesagt, dass ich in der anderen Liga spiele. Sie geht voll okay damit.“ Elliot zwinkerte.

„Ich weiß auch nicht, wieso ich genervt bin. Feiern ist nicht so meins. Außerdem tanze ich nicht gern.“
 

„Okay, dann lass´ uns zurück an den Tisch. Bevor sich den noch jemand schnappt. Ich hoffe für dich, dass du meine Drinks bezahlst. Bin ja etwas knapp bei Kasse“, verriet Elliot und grinste wie immer unverschämt. Zac kam sich vor wie der einzig Erwachsene. „Gut. Dafür lässt du jetzt das Flirten sein!“, befahl er entschieden.
 

Doch ehe Elliot ihm zustimmen konnte, wurde er von Armando weggezogen. „Komm´ schon, Sitzen ist langweilig!“ Armando machte jetzt auch Elliot recht deutlich, wie „heiß“ er ihn fand. Er war nicht schüchtern darum, Elliot anzugraben. Zac... gefiel dieser Abend schlagartig noch viel weniger. *„Dieser Kerl geht mir so auf den Sack!“* Missmutig beobachtete er die beiden, die ausgelassen tanzten. „Nur ein Song!“, rief Elli Zac laut nach.
 

*„Wieso hast du ihm nur zu diesem Job verholfen? Der Typ ist sicher kein bisschen arbeitsfähig! Und geht mit jedem Typ in die Kiste!“*, flüsterte ihm eine hässliche Stimme ins Ohr.
 

Zac ging wütend an ihren Tisch zurück. Gerade hatten sich zwei junge Mädels setzen wollen, doch er verscheuchte sie mit einer harschen Handbewegung. Er nahm alleine Platz und griff einfach nach Elliots Getränk, der natürlich keine Cola bestellt hatte. Sauer über diesen ganzen Verlauf schüttete er den Alkohol in sich rein. Immerhin musste er ja eh Ellis Drink bezahlen, da konnte er ihn auch selbst trinken. Der Alkohol brannte angenehm.

Das es recht dumm war, aus einem Glas zu trinken, das unbeobachtet gestanden hatte, ignorierte er geflissentlich.
 

Entschlossen stand Zac nach einer Weile erneut auf und wollte sich den nächsten Drink holen. Als er die Bar erreichte und dem Barkeeper deutlich machen wollte, nachzuschenken, sah er lange, platinblonde Haare.
 

Er kannte diese Haare...
 

*„Oh nein, Grace ist hier!“*, schoss es sofort durch Zacs Kopf. Er ließ das leere Glas stehen und blickte zu der Frau. Er sah sie bloß von hinten. Ihre Hand war mit der eines schmächtigen, dafür großen dunkelblonden Typen verschränkt.
 

*„Elliot! Ich muss sofort zu diesem Idioten! Ehe sie ihn mit Armando sieht!“*, dachte er blitzartig. Eilig suchte er den 22-jährigen. Dieser lag natürlich flirtend in den Armen des größeren. Zac riss die Augen auf. Selbst wenn er Grace nicht entdeckt hätte, das war nun wirklich genug für diesen Abend!
 

Grob entriss er Elliot aus Armandos Armen. „Hey, was soll das?!“, wollte dieser erbost wissen und schubste ihn. „W-wir müssen los! Ich brauche Elliot jetzt!“, log Zac. Elli war total verwirrt. *„Was ist denn nun schon wieder?“*, geisterte es dem Blonden durch den Kopf. Armando arbeitete nicht bei ihnen, wo war also das Problem?
 

Als sie etwas an der Seite standen, wollte er endlich erfahren, was das ganze sollte. „Zachary, nur weil ich mit dir zu deinen Eltern gehe, heißt das nicht, dass ich jetzt nie wieder mit jemandem Spaß haben werde!“ Elliot verschränkte die Arme. Er musste seinen Standpunkt klar machen.
 

„Grace ist hier! Ich kann nicht riskieren, dass sie uns nicht zusammen sieht“, schilderte der Dunkelhaarige und wirkte recht hilflos. „Außerdem ist dieser Armando doch echt...“ Zac fiel nichts ein, was noch halbwegs... freundlich und diplomatisch klang. *„Wieso bin ich überhaupt immer so diplomatisch? Hat mir bis jetzt nicht viel gebracht!“*, dachte er missmutig.
 

„Bist du eifersüchtig? Ich habe deine Grace nicht gesehen!“ Elliot wusste nicht, was er von all dem halten sollte. Grace´ Haare waren recht auffällig, die übersah man nicht so einfach.
 

„Sie ist aber hier! Und nein, ich bin nicht eifersüchtig. Auf wen soll ich deiner Meinung denn alles eifersüchtig sein?“, fragte Zac sauer. „Komm´ wir gehen jetzt. Bevor wir wieder eine Show abziehen müssen!“ Er zog Elliot mit zur Bar und zahlte schnell die Getränke. Elliot seufzte. „Wir sollten uns wenigstens von Brooke und den anderen verabschieden. Wir sagen, du hast einen Notfall in der Familie. Immerhin sind Brooke und Maria deine und auch bald meine Kolleginnen. Wir sollten nicht so unfreundlich sein.“
 

Noch ehe Zac darauf eingehen konnte, wurden sie unterbrochen. Von einer ihnen nur all zu bekannten Frauenstimme.
 

„Ach, wen haben wir denn da?! Schau´ mal Phil, das ist mein Ex, der Schlappschwanz und sein kleiner Schwuchtel-Freund!“ Grace blickte die beiden von oben bis unten herablassend an.
 

Elliot würde wohl nie diese weibliche, gehässige Stimme vergessen. „Mein Zac ist sicher kein Schlappschwanz. Nur weil du ihn nicht mehr heiß gemacht hast!“, giftete er gekonnt zurück.
 

Auf das lächerliche „Schwuchtel“ ging er gütigerweise mal nicht ein.
 

Grace gab wie auch bei ihrem ersten Treffen ein Schnauben von sich. „Das ist doch die Höhe!“ Sie warf sich filmreif ihre langen platinblonden Haare zurück. Phil, der eher wortkarg war, wollte sie wegziehen. Doch Grace schien sich dagegen zu sträuben und blieb stehen.
 

„Wenn du denkst, dass du mich für ihn ersetzen kannst, dann hast du dich echt geirrt! Und wenn du erst seine gestörte Familie kennen lernst!“ Sie lachte schrill.
 

„Komm´ jetzt, Schatz!“ Phil versuchte erneut, die 24-jährige wegzuziehen. „Du hast es doch nicht nötig, dich mit solchen Leuten abzugeben!“
 

„Och, ich habe dich mehr als ersetzt, Mäuschen“, antwortete Elliot überzeugend und ignorierte Grace´ zu groß geratenes Schoßhündchen.
 

*„Vielleicht hätte er Schauspieler werden sollen?“*, fragte sich Zac und war irgendwie... froh, dass Elliot da war. Mehr als froh.
 

„Ich hoffe, ihr kriegt diese Schwulenkrankheit und krepiert erbärmlich!“, war Grace´ letztes Wort. Danach drehte sie sich wie eine Diva um und verschwand, mit ihrem neuen Gespielen an der Hand.
 

„´Schwulenkrankheit´? In welchem Jahrhundert lebt die eigentlich?“ Elliot konnte nur fassungslos den Kopf schütteln. War es nicht allgemein bekannt, dass man mittlerweile sogar recht gut und lange mit dem HIV-Virus leben konnte? Und das es Kondome gab und man sich erst gar nicht anstecken musste, schien sie wohl gänzlich vergessen zu haben. „Sorry, für diese... Ach, keine Ahnung.“ Zac war etwas ratlos. Allerdings war er froh, dass seine Exfreundin nun abgehauen war.
 

„Früher war sie echt anders“, murmelte der 25-jährige. „Oh, du verteidigst sie? Wie interessant.“ „Nein, ich verteidige mich. Weil es mir unangenehm ist, was sie da gerade von sich gegeben hat“, erklärte Zac und lächelte. „Vielleicht war was in ihrem Botox? Soll´ ja jeder machen was er will, aber naja, kann sein, dass es schlecht war“, lachte Elli nun. Zac erwischte sich dabei, wie er Elli dabei anstarrte und selbst mit lachen musste.
 

„Irgendwie passt es nicht so zu dir, dass du auf gemachte Lippen stehst“, stellte der 22-jährige fest. „Als ich sie kennen gelernt habe, hatte sie die ja auch nicht so gehabt.“ Zac zuckte mit den Achseln. Grace hatte sich stets so besser gefallen. Ihr Stil war generell leicht anders gewesen.
 

„Egal!“ Elli seufzte. „Gehen wir jetzt oder was ist los?“, wollte er von seinem Bald-Arbeitskollegen und irgendwie auch Fake-Freund wissen.
 

„Ja, lass´ uns gehen bitte.“ „Meinetwegen, aber dafür kaufst du mir draußen was Kleines zu essen. Hab´ vorhin eine einladende Imbissbude gesehen. Und ich hab wirklich mega Kohldampf“, verlangte Elli.
 

„Wenn´s nur das ist. Gern“, antwortete Zac und lächelte zu seiner eigenen Verwunderung.
 

Allerdings erstarb das Lächeln, als Armando auf sie zukam.
 

„Leute, wieso seid ihr abgehauen?!“, wollte er wissen. Die illustre Diskussion mit Grace hatte er zum Glück verpasst.

„Elli musste wohl den ´Wing Man´ für dich Spießer spielen, was?“ Armando grinste fies und legte den Arm um sein Objekt der Begierde - Elli.
 

„Was ist dein Problem?!“ Zac schubste ihn wütend. Solche Reaktionen kannte er gar nicht von sich. In der Toilette vorhin hatte er zumindest niemanden weggestoßen. Armando wollte ihn gerade zurück schubsen, da ging Elliot entschieden dazwischen. „HEY! Beruhigt euch mal! Wir sind hier nicht im Kindergarten!“ Elli hielt die beiden auseinander. Irgendwie gefiel ihm diese Situation... *„So kann ich mir einbilden, dass Zachy eifersüchtig auf ihn ist! Einbildung ist auch eine Bildung!“*
 

„Armando, bei Zac gab es einen kleinen Notfall. Wir müssen jetzt los.“

„´Wir´? Wieso musst du denn mit?“ Armando schien verwirrt.
 

„Ich... äh... wurde für ein paar Tage aus meiner Wohnung gekickt und hab´ daher meine Sachen bei ihm.. Muss Morgen auch sowieso früh raus.“ Elliot fiel nichts Besseres ein. Klar, er konnte manchmal recht überzeugend sein. Doch ab und zu fehlten selbst ihm die Ideen.
 

„Läuft bei euch was oder wie?“, fragte Armando geradeheraus und verschränkte bestimmt die Arme.
 

„Was geht dich das an?“, gab Zac wütend von sich, anstatt ´sauer´ darüber zu sein, für einen Schwulen gehalten zu werden. Natürlich war Schwulsein nichts Schlimmes, doch vor ein paar Tagen wäre er über so eine Bemerkung bestimmt rasend gewesen.
 

„Nein, Mann. Kannst du Brooke und den anderen für uns Bescheid geben?“, beruhigte Elli ihn erneut.
 

„Klar, aber nur, weil du es bist.“ Armando zwinkerte dem blonden wieder zu. Zac rollte automatisch mit den Augen. „Ruhig bleiben. Ganz... ruhig bleiben, Zac.“ Wieso er überhaupt so erbost war, konnte er sich nicht erklären. Es war wohl die ganz gewöhnliche Antipathie, die er für den aufdringlichen großen Typen empfand.
 

Armando ignorierte Zac gekonnt und steckte Elliot etwas in die hintere Hosentasche.
 

„Ruf´ mich an, Süßer. Jederzeit.“
 

„Mach ich! Bis dann!“ Elliot winkte. Noch ehe Zac etwas Bissiges antworten konnte, zog Elli ihn aus der Bar raus.
 

„Ich frage mal lieber nicht, was das alles sollte“, murmelte er. „Du bist schon echt komisch, Zac. Aber naja, bei der Exfreundin kann ich es ein bisschen verstehen.“
 

„Ich bin nicht komisch. Dieser Armando war doch absolut widerlich. Ich verstehe nicht, wie du dich mit solchen Leuten einlassen kannst.“
 

„Ich lasse mich auf gar nichts ein. Du hast mich erfolgreich daran gehindert, schon vergessen?“

Elliot seufzte wieder. „Ich frage auch gar nicht mehr viel. Ich habe Hunger. Los´ jetzt!“
 

Nachdem der spendable Zac Elliot eine Riesen Pommes und ein großzügig belegtes Baguette gekauft hatte, saßen sie auf einer Bank.
 

„Willst du echt nichts abhaben?“, fragte Elliot kauend.
 

„Nein, danke. Iss´ mal ruhig“, antwortete er lächelnd.
 

Als Elli fertig war hielt er sich glücklich den noch immer flachen Bauch. „Das war echt gut. Danke, Zac.“

„Ich hatte ja keine große Wahl“, antwortete der ältere lachend.
 

„Aber ich hätte dir was abgegeben!“
 

„Tja, und nun ist alles da drin!“ Er pikste Elli mit beiden Händen in seinen Bauch.
 

Dieser fasste ganz automatisch nach Zacs Händen und schon wieder... spürten sie dieses Kribbeln. In Zac rumorte es. Waren da... Schmetterlinge?
 

Zac schaute zuerst auf ihre Hände und dann in Elliots wunderschöne blaue Augen.
 

Ein Fehler.

Die Schmetterlinge flogen sehr verrückte Runden.
 

Auch der sonst so freche Elliot hielt die Klappe, denn er war gefangen von Zacs warmen, braunen Augen. Automatisch leckte er sich über seine Lippen.
 

Es war so ein Moment... Das Kribbeln lag förmlich in der Luft.

Zac wusste nicht wie ihm geschah, doch er musste sich Elliots Lippen nähern.
 

Bevor sich ihre Lippen treffen konnten, klingelte jedoch ein Telefon.
 

Der Assistent erschrak total und rückte sofort von Elliot weg. „Mein Telefon, wo ist das Telefon?!“, rief er beinahe panisch und tastete seine Taschen ab.
 

„Ganz ruhig, Brauner. Elliot zog das Handy geschickt aus Zacs schwarzer Jackentasche. Er überreichte es dem 25-jährigen.
 

Zac bedankte sich nicht, sondern nahm den Anruf sogleich an.
 

Es war... seine Mutter.
 

„Zachary, du musst sofort ins Krankenhaus kommen. Dein kleiner Bruder ist hier! Er war in eine Prügelei verwickelt. Und ich kann deinen Vater auf der Arbeit nicht erreichen“, schniefte seine Mutter.
 

„Oh Gott, ich bin sofort da!“
 

Elliot, der das Telefonat natürlich fast ganz mithören konnte, mischte sich leise ein. „Du musst fragen, in welchem Krankenhaus!“
 

„Richtig! Mom, in welchem Krankenhaus seid ihr?“
 

Nachdem Zac die Details erfahren hatte, sprang er hektisch auf. „Ich muss zu meinem Auto!“, rief er und drehte sich suchend um.
 

„Zac, wir sind mit der Bahn gekommen. Bleib´ ganz ruhig. Ich rufe uns ein Taxi, okay? Ich begleite dich!“
 

„W-wirklich? Willst du nicht lieber nach Hause?“
 

„Quatsch, außerdem bist du total durch den Wind. Ich lasse dich so niemals alleine. Keine Sorge, ich werde mich im Krankenhaus zurückhalten oder ganz draußen warten.
 

Elliot griff nach seinem Handy und wählte auch sogleich die Taxi-Hotline.
 

*„Ich bin so froh, dass er da ist!“*, dachte sich Zac. Anstatt nur an seinen kleinen Bruder Noah zu denken, ließ er Elliot nicht aus den Augen, der bereits telefonierte.
 

„Es kommt gleich ein Taxi!“, verkündete Elli. „Hey, ganz ruhig. Dein kleiner Bruder wird sicher wieder gesund.“
 

„Ich... hoffe es. Ich fühle mich eh schuldig, weil ich ihn bei meinen verrückten Eltern zurück gelassen habe. Und jetzt ist er auch noch in eine Prügelei geraten.“
 

„Ganz ruhig, ja. Das ist nicht deine Schuld.“

Elliot nahm den großen Zac tröstend in die Arme. „Es wird alles gut“, flüsterte er.
 

Zac hielt sich fast nach Halt suchend an Elliot fest.
 

Da unterbrach sie ein Hupen.

Das Taxi war da.
 

Elliot löste sich langsam und öffnete Zac schnell die Beifahrertür. „Los´, steig´ schon ein!“
 

Im Taxi sprach niemand ein Wort.

*„Oh Mann und ich habe Armando auch noch ohne es zu wissen die Wahrheit gesagt. Das es bei Zac einen Notfall gibt“*, dachte Elliot missmutig und kam sich so vor, als habe er das Ganze provoziert. Er kramte den Zettel mit der Handynummer hervor und steckte ihn stattdessen in die Jackentasche.
 

Als sie endlich im St. Memorial Krankenhaus ankamen, eilte Zac sofort an den Empfang. Die Dame am Tresen telefonierte geschäftig. Ungeduldig winkte er und wollte sich so bemerkbar machen. Auf einmal kam Elliot sich so vor, als haben sie die Rollen getauscht. Er war nun der vernünftige von ihnen.
 

„Zac, die Dame legt sicher gleich auf. Gedulde dich.“

Dabei fiel Elliot auf, dass er einfach mit automatisch ins Krankenhaus gekommen war. Aber sollte er auch noch mit zu der richtigen Etage gehen? Ob die Mutter das verkraften würde?

Kapitel 4

Endlich hatte die Frau aufgelegt. „Was kann ich für Sie tun?“, fragte sie höflich.
 

„Mein jüngerer Bruder ist hier. Noah West. Ich bin Zachary West. Ich muss´ sofort zu ihm!“, rief er und musste ziemlich abgehetzt und verzweifelt wirken.

Die Angestellte schaute prüfend auf ihren PC. „Zweiter Stock, Abteilung B, Zimmer 202.“
 

„Danke!“ Und schon rannte Zac wie der Wind zu einem der Fahrstühle.
 

„Warten Sie! Die Besuchs-“, rief die Frau noch hinterher.
 

Elliot folgte Zac aus einem Impuls heraus und hatte der Dame ebenfalls kein Gehör mehr geschenkt. Als sie endlich im Aufzug waren, zusammen mit zwei Patienten an Krücken, die sich wohl an einen kleinen, späten Spaziergang gewagt hatten, nahm Elliot Zac zur Seite. „Soll ich dich jetzt alleine lassen? Ich kann hier im Flur gleich warten.“

„Nein, bitte komm´ mit!“
 

„Zac, ich kann doch nicht mitkommen! Was ist mit deiner Mutter?“, flüsterte Elliot. Ihm entgingen nicht die Blicke der Patienten. Einer musste schmunzeln. Elli ignorierte sie und nickte Zac ermutigend zu. „Okay“, sagte er bloß.
 

Plink.
 

„Hey ihr zwei Turteltauben! Müsst ihr hier nicht raus?“, wurden sie von einem der netten Mithörer gefragt.
 

„Ja, danke!“ Aus Reflex zog Zac Elli automatisch mit nach draußen. Das mit den Turteltauben überhörte er. Der Flur war lang und die Wände waren weiß. Überall hingen nichtssagende Bilder. Die meisten hatten ein orangenes, blumiges Muster. *„Karg hässlich. Wie das Kissen von der netten Grace“*, musste Elli grinsen.
 

„Zac, du gehst jetzt zu deinem Bruder. Alleine. Ich warte hier auf dich. Ich gehe auch nicht ohne dich weg. Aber deine Mutter ist da. Ihr geht es jetzt schon schlecht. Ich denke nicht, dass es ein günstiger Zeitpunkt wäre, sie mit ´uns´ zu konfrontieren.“ Das Wort Uns untermalte er mit Gänsefüßchen.
 

„Du hast recht.“ Zac verstand und strich sich über sein bereits raues Gesicht. *„Ich muss´ mich echt mal wieder rasieren. Blödsinn! Was rede ich da?! Auf zu Noah!“* Entschlossen machte er sich auf die Suche nach dem Zimmer seines Bruders. Die Dame am Empfang hatte die Zimmernummer genannt. Doch sie war... weg. Nicht mehr in seinem Kopf vorhanden.
 

Unsicher drehte er sich wieder zu Elliot. „Mein Hirn ist wie ein Sieb!“ Elliot schien ihn ohne Worte zu verstehen. Er hatte einen weißen, lieblosen Stuhl gefunden. Doch als er bemerkte, wie Zac umkehrte, sprang er auf und ging ihm entgegen.
 

„Hast du die Zimmernummer vergessen?“ Auch Elli musste kurz überlegen. „Ah!“ Es fiel ihm wieder ein. „Komm.“ Diesmal zog er Zac mit. „Nur bis zum Zimmer und nicht weiter“, fügte er noch hinzu. Er blickte sich suchend um. Krankenschwestern kamen ihm bloß zwei entgegen. Diese flitzten so schnell an ihnen vorbei, dass sie nichts fragen konnten. Allerdings schienen sie durch ihre Anwesenheit nicht sonderlich... erfreut. Um diese Zeit wohl kein Wunder.
 

Endlich fanden Sie das Zimmer 202.
 

Elliot drückte nochmal aufmunternd den Arm des Älteren. Zac nickte und klopfte dann an den Raum.
 

Elli verschwand brav zu einer kleinen Sitzecke und hätte sich am liebsten wie ein Chamäleon an die Farben um ihn angepasst.
 

Als Zac das Zimmer betrat, blieb ihm fast das Herz stehen. Seine Mutter saß leise weinend am Bett und hielt die Hand ihres jüngsten Sohnes. Gloria West war eine kleine, schlanke Frau. Sie hatte dünnes, braunes Haar, dass sie zu einem Zopf gebunden hatte. Um ihren Hals trug sie eine silberne, funkelnde Kreuzkette.
 

„Mom!“

Zac lief sofort auf seine Mutter zu und strich ihr tröstend über den Rücken. Dann fiel sein Blick auf Noah. Sein kleiner Bruder sah ihm recht ähnlich. Er war ungefähr so groß wie Zac, nur etwas kräftiger gebaut. Zudem hatte er um einiges mehr an Gesichtsbehaarung. Zac hatte ihn sicher schon ein paar Wochen nicht gesehen. Wichtiger noch waren die Verletzungen. Überall klebten dünne, braune Pflaster. Er hatte eine aufgeplatzte Lippe. Noah schien zu schlafen.
 

„Zachary, endlich bist du da!“ Schluchzend fiel ihm Gloria, meist „Glori“ genannt in die Arme. „Was ist genau passiert?“, wollte Zac wissen. „Wie geht es ihm?“ In dem Krankenbett mit der typischen Krankenhauskleidung wirkte der verletzte, trotz Bart, jünger als 20. „I-ich weiß es nicht. Er wollte unbedingt raus und sich mit seinen Freunden treffen. Ich hatte es ihm verboten, da ich weiß, dass diese... wilden Jungs bloß Ärger machen. Er ist trotzdem gegangen. Vorher hatten wir uns noch gestritten. Später... rief mich dann die Polizei an und sagte mir, er wurde ins Krankenhaus eingeliefert.“ Gloria liefen die Tränen über die blassen Wangen. „Mom, beruhige dich. Es wird alles gut.“ „Zumindest schläft er. Sie haben ihm wohl einiges an Schmerzmitteln gegeben. Er hat anscheinend viele Prellungen und ein gebrochenes Bein“, sagte Glori leise.
 

Zac löste sich sanft von seiner Mom, hob vorsichtig die Bettdecke von Noah an und stellte fest, dass das rechte Bein tatsächlich eingegipst war.
 

„Die haben wohl saubere Arbeit geleistet“, murmelte Zac. Er seufzte und strich seinem kleinen Bruder vorsichtig über die Wange. Dann gab er ihm einen Kuss auf die Stirn. „Du machst Sachen...“ Anschließend kramte Zac nach einem Taschentuch für seine Mutter. Er hatte natürlich keines griffbereit und ging daher in das kleine Bad neben dem Bett. So holte er Gloria einige Tücher. „Mom, setz´ dich wieder und bitte weine nicht mehr. Ich hole dir was zu trinken, in Ordnung? Hast du Dad auf der Arbeit inzwischen erreicht?“
 

Gloria West gehorchte und setzte sich wieder auf den Stuhl. Sie putzte sich die Nase und schüttelte dabei mit dem Kopf. „Ich habe deinem Dad auf die Mailbox gesprochen. Seine Schicht müsste auch bald vorbei sein.“
 

Zac nickte nur. „Kann man mit einem Arzt sprechen?“
 

„Um diese Zeit bestimmt nicht mehr.“ Mrs. West schien sich nach einer Uhr umzusehen, doch sie fand keine in dem Raum. Es gab bloß einen kleinen, schmalen TV an der Wand.
 

Plötzlich klopfte es.
 

„Ja, bitte“, sagte Mrs. West und drehte sich zur Tür.
 

Zac wollte gerade öffnen gehen, da stand eine große, recht kräftige Krankenschwester vor ihm. Sie trug eine Brille und hatte kurzes, dunkelrotes Haar. „Entschuldigen Sie, gehört dieser junge Mann zu Ihnen? Um diese Zeit soll sich keiner mehr auf den Fluren herumtreiben.“ Wie ein Kleinkind zog sie Elliot herbei, dem das ganze sichtbar peinlich war. „Es tut mir leid, doch die normale Besuchszeit ist schon lange um. Sie als Mutter können meinetwegen noch bleiben. Doch Sie und Sie müssen gehen.“ Sie zeigte auf Zachary und Elliot.
 

Elliot sagte nichts weiter. Er wollte im Erdboden versinken. Gloria starrte bloß wie ein Reh im Scheinwerferlicht zu dem Blonden.
 

Tonlos fragte sie: „Zac, wer ist das bitte?! Das ist doch nicht... dieser... Mann... Von dem Grace... sprach...“ Sie wurde noch blasser.
 

„Sehen Sie, das wollten wir vermeiden!“, meldete sich nun Elli zu Wort und sprach eindeutig zu der Krankenschwester.
 

„Fünf Minuten. Und dann gehen Sie! Der Patient braucht Ruhe. Sie dürfen alle Morgen wiederkommen.“ Alles andere interessierte die Pflegekraft nicht. Elliot konnte das gut verstehen. Wer weiß, um wie viele Patienten sie sich kümmern musste. Und wie viele Dramen das wohl mit sich brachte.
 

Ehe die Krankenschwester verschwinden konnte, kam zu ihrem Entsetzen ein weiterer Besucher. Es war ein Mann mittleren Alters.
 

„Zachary, Glori! Ich bin so schnell gekommen wie ich konnte!“ Er war aus der Puste. Die Ähnlichkeit zu Dwayne West, Zacs Chef, war nicht zu übersehen. Allerdings war der Mann etwas schlanker. Auch musste er ein paar Jahre jünger sein.
 

„David! Ich habe dich sicher 100 mal angerufen und auf die Mailbox gesprochen!“, rief Gloria empört.
 

Die Krankenschwester war sichtlich bemüht, ruhig zu bleiben. „Es bleibt bei den fünf Minuten. Es darf nur einer noch bei ihm bleiben. Am besten fahren Sie alle nach Hause. Er ist hier in besten Händen!“ Dann ging sie mit schnellen Schritten davon.
 

Elliot stand dort, wie bestellt und nicht abgeholt. *„Kann es eigentlich noch peinlicher werden?“*, fragte er sich in Gedanken. Leise wollte er sich wieder davon stehlen, doch da ergriff Zac seine Hand. Erneut spürten sie beide dieses Kribbeln. So langsam wurde es Elli unheimlich.
 

„Ja, Mom, er ist mein Freund. Wir wollten dich aber nicht aufregen. Ohne ihn hätte ich es gar nicht hier her geschafft. Er heißt Elliot. Reg´ dich jetzt bloß nicht weiter auf. Und sei´ nett zu ihm.“
 

„Zac, ich denke, dass ist jetzt egal. Es geht hier nicht um uns, es geht um Noah. Lass´ uns bitte gehen, du hast die Krankenschwester gehört. Bitte entschuldigen Sie. Gute Besserung für Ihren Sohn“, kam es anständig von Elli.
 

Nach einer kurzen... Pause, meldete sich Zacs Vater.

„Ich finde, der Junge ist vernünftig. Zachary, Elliot, wir reden ein anderes Mal. Danke.“ David West nickte Elli zu, dann ging er zu Noah ans Krankenbett.
 

Elliot zog Zac aus dem Raum.

„Wie geht es Noah?“, fragte der blonde sofort.
 

„Er schläft. Er hat wohl viele Prellungen und ein gebrochenes Bein. Doch ich denke, er wird schon wieder.“ Zac kratzte sich am Kopf. Das, war er da gerade seinen Eltern erzählt hatte, nahm er gar nicht zur Kenntnis. Das falsche Outing war das, was er gewollt hatte... Ursprünglich um Grace zu ärgern.
 

„Natürlich wird er wieder gesund.“ Elliot schenkte ihm ein Lächeln. „Komm´ jetzt.“
 

„Warte, ich hole meiner Mom noch schnell etwas zu Trinken. Mir egal, was die Schwester sagt. Das wird man wohl dürfen.“
 

Nachdem Zac seine Eltern mit jeweils einem Becher Wasser versorgt hatte, wollte er mit Elli das Weite suchen. Doch der sah gerade konzentriert auf sein Handy.
 

*„Ob er wohl mit diesem affigen Aufreißer Armando schreibt?“*, fragte sich Zac und merkte, wie ein übles Gefühl in ihm hochkam.

Eifersucht?
 

„Hey, wir wollten doch gehen!“, drängelte er und musste sich zusammen reißen, Elli nicht vom Handy wegzuzerren.
 

Der blonde las Folgendes:

*„Jo Elli. Komm´ heute besser nicht mehr nach Hause. Enzo war da und hat nach seinem Geld gefragt. Er ist zwar weg, könnte sich aber noch in der Nähe aufhalten.“*
 

*„Scheiße!“*, dachte sich Elli. Die Nachricht war von seinem Mitbewohner Cody.
 

*„Danke. Bei dir alles okay?“*, schrieb er schnell zurück.
 

„Ist was passiert?“, unterbrach Zac und somit Ellis aufflammende Sorge um seinen Mitbewohner.
 

*„Alles gut. Denke nicht an mich. Pass´ auf dich auf“*, antwortete Cody.
 

„Sorry, Zac. Ähm... Unbewusst blickte Elli sich um. Lass´ uns jetzt besser verschwinden.“

Als sie nach ein paar Minuten endlich aus dem Krankenhaus traten, wandte sich Elli zu Zac. „Du... ist mir jetzt peinlich. Aber mein Mitbewohner...“, krampfhaft suchte er nach einer Ausrede. Doch seine Kreativität hatte ja schon ein bisschen eingebüßt. Fieberhaft überlegte er, als sein Blick auf ein weiter entferntes Pärchen fiel, das Händchen hielt.
 

„Mein Mitbewohner hat wen aufgerissen. Er will es so richtig knallen lassen. Du verstehst schon. Er fragt, ob ich heute wo anders pennen kann. Wir haben nämlich nicht gerade eine große Bude“, erklärte Elli und fand seine Aussage gar nicht so... dumm und unrealistisch. Er konnte Zac nicht die Wahrheit sagen. Dieser würde ihn doch für einen Kriminellen oder sonst etwas halten.
 

„Was mich zu meiner Frage bringt. Kann ich heute bei dir übernachten? Auf dem Sofa natürlich“, vollendete er seinen Satz und schaute Zac bittend in die Augen.
 

Zac hatte nur den für ihn dämlichen Armando im Kopf. Als er zu verstehen begann, dass dieser Elli unmöglich geschrieben haben konnte, hätte er gerne aufgeatmet.

*„Wieso bin ich eigentlich erleichtert?“*
 

„Klar, kannst du. Du warst eben für mich da. Also hast du was bei mir gut.“ Es machte ihn irgendwie... froh, dass Elli nicht einfach Latin Lover kontaktierte, um bei ihm - oder schlimmer - mit ihm zu schlafen. Und bei dem Hundeblick hätte er sowieso nie ablehnen können...
 

Elli lächelte leicht. „Danke. War doch selbstverständlich.“ An Armando hatte er schon gar nicht mehr gedacht. Außerdem hätte der dann vielleicht noch ein Danke erwartet.
 

„Alles klar. Aber wehe du kommst später heimlich in mein Bett.“ Er verschränkte die Arme vor der Brust.

Da musste Elliot herzlich lachen. „Oh, wie traurig. Ich hatte mich schon so auf... mehr gefreut.“ Er zwinkerte dem älteren kokett zu. Dieser konnte es leider nicht verhindern, dass er daraufhin leicht rot wurde.
 

„Hey, keine Sorge. Ich lasse dich und deinen Arsch in Ruhe. Erzähl´ mir lieber, was jetzt genau mit deinem Bruder ist und endlich zur Bahn gehen“, kam es munter von Elli. Er ignorierte das Problem Enzo. *„Dieser Bastard ist viel zu früh dran“*, geisterte es in dem Kopf des blonden.
 

Zac musste lächeln. Schließlich ahnte er nicht, wieso Elli tatsächlich bei ihm übernachten wollte oder eher gesagt, musste.
 

Gemeinsam kamen sie endlich zu Hause bei dem Dunkelhaarigen an. „Macht das dein Mitbewohner eigentlich oft?“
 

„Hm, was denn?“ Elli war gerade dabei, seine Jacke auszuziehen und hatte nur halb hingehört.
 

„Jemanden aufreißen und dich dann aus der Wohnung ausquartieren“, führte Zac seine Frage weiter aus.
 

„Nicht sonderlich oft, doch es kommt durchaus vor“, antwortete Elli nicht ganz der Wahrheit entsprechend. Cody hatte eine Freundin. Meistens trafen sie sich bei ihr. Von dem anderen Mitbewohner, Sean, blieben sie noch eine ganze Weile verschont, da er ein paar Monate in Europa studierte. Da er normal weiter zahlte, konnten sie sich nicht beklagen. Er hatte ausdrücklich untersagt, dass sein Zimmer in der Zeit weiter vermietet wurde.
 

„Ich hole dir mal Bettzeug“, murmelte Zac und strich sich, mittlerweile müde, übers Gesicht. „Sag´ mir wo es ist, dann hole ich es. Du scheinst echt fertig zu sein“, wollte Elli helfen. Es war kein Wunder. Mittlerweile hatte der 22-jährige alles, was Zac über Noahs Zustand wusste, erfahren.
 

„Mir würde auch nur eine gewöhnliche Decke reichen. Ich bin da nicht so anspruchsvoll“, sagte Elli.
 

„Ach Quatsch. Bin gleich wieder da.“ Und schon machte Zac sich auf den Weg.
 

Elli setzte sich in der Zeit auf die Couch, die ihm heute ein Bett sein würde. Er seufzte. Er brauchte Geld. Gut, dass Dwayne West ihn eingestellt hatte. Er musste sich in dem Verein echt anstrengen und durfte sich nichts zu Schulden kommen lassen. Nur im Worst Case konnte er seinen Vater um Geld bitten. Allerdings hatte er diesen sicher schon ein Jahr nicht mehr gesehen. Telefonieren taten sie auch kaum. *„Ob mein Alter überhaupt noch lebt?“*, fragte sich Elli in Gedanken.
 

„Hey, alles okay?“ Zac hatte das Bettzeug neben Elliot auf dem Sofa abgelegt. Dieser hatte ihn scheinbar nicht mal wahrgenommen.
 

„Ja, alles gut. Danke, Zac.“ Elli lächelte wieder sein typisches Lächeln und steckte den älteren sofort damit an.
 

„Man kann das Sofa auch aufklappen. Wenn du aufstehst, probiere ich es mal“, kam es tatkräftig von Zac.
 

Noch immer mit einem umwerfenden Lächeln im Gesicht, stand der 22-jährige auf. „Nicht nötig. Mir reicht das so. Vollkommen. Ich habe ja... das hässliche grüne Kissen.“ Er hob selbiges auf und lachte. Auch Zac musste lachen, als er an die Szene mit dem grünen Ding dachte.
 

„So, den Rest schaffe ich alleine. Jetzt hau´ dich mal hin, Großer. Und denke nicht mehr so viel nach. Noah wird es schon bald wieder besser gehen. Da bin ich mir sicher.“ Aufmunternd legte er ihm eine Hand auf die Schulter.
 

Bei Zac kribbelte er schon wieder.

Dieser Typ... machte ihn noch wahnsinnig. *„Was ist bloß mit mir los?“*, hämmerte es in Zacs Kopf.
 

„D-danke“, murmelte er. Elli spürte, dass Zac erneut nervös wurde. Langsam nahm er seine Hand weg. „Also dann, gute Nacht!“ Natürlich... Elli fand Zac unheimlich attraktiv und anziehend. Doch er wollte jetzt, in der momentanen Situation, sich ihm nicht in die starken Arme werfen. Zac war es, der jetzt starke Arme brauchte.
 

Für heute hatte es eindeutig genug Katastrophen gegeben.
 

Die nächste wartete sicher schon auf sie...
 

Obwohl Zac bald in sein gemütliches Bett entschwunden war, konnte er nicht schlafen. Er musste an den Beinahe-Kuss mit Elliot denken.

*„Ich habe ihn echt fast geküsst! Ich bin doch nicht mehr Klar im Kopf. Männer haben mich noch nie interessiert.“* Anstatt das seine Gedanken zumindest jetzt um seinen Bruder kreisten, schwebte Elliot in seinem Kopf herum. Es war für ihn zum Verrückt werden.
 

--
 

Am nächsten Morgen klingelte es an der Tür.

Zac, der bereits aufgewacht, jedoch noch nicht aufgestanden war, wunderte sich. „Oh nein, wehe das ist Grace!“ Beunruhigt schlich er, bloß in Boxershorts, zur Tür. Er spähte durch den Spion und erblickte... seine andere Ex.

Nicht Grace, sondern Darlene, die Mutter seines Kindes.
 

„Oh scheiße!“ Plötzlich fiel es Zac wie Schuppen von den Augen. Er musste heute auf Milo, seinen Sohn aufpassen. Er hatte es vergessen. *„Ich vergesse sonst nie etwas!“* Es klingelte erneut. Diesmal ungeduldiger.
 

Hektisch schloss Zac die Tür zum Wohnzimmer, in dem Elli schlief. Erst dann öffnete er.

Darlene trat herein. Sie hatte mittellanges, gewelltes blondes Haar. Sie trug eine dunkle Hose, eine weiße Bluse sowie einen dunklen Blazer. An der Hand hielt sie Milo. Ihren gemeinsamen, vierjährigen Sohn. Mit seinen großen braunen Augen sah er Zac an. Sein brauner Wuschelkopf war wohl länger geworden.
 

„Daddy!“ Freudig lief er zu seinem Vater, der ihn sofort hochhob. „Hallo ihr beiden. Mensch, Milo, du bist ja noch größer geworden. Und richtig schwer!“ Zac tat so, als könne er Milo kaum tragen. Darlene musste schmunzeln. „Hallo Zac. Bist du gerade erst wach geworden? Hättest dich ja wenigstens anziehen können“, tadelte sie ihn, musste aber im nächsten Moment grinsen. „Also, ich fahre jetzt zur Fortbildung und hole Milo abends ab. Alles klar?“ Zac nickte nur. „Natürlich.“ Er nahm Milos Tasche von seiner Ex entgegen. „Tut mir leid, Noah hatte gestern einen Unfall, deswegen bin ich etwas verpeilt.“
 

„Wie bitte? Einen Unfall? Oh nein! Wie geht es ihm?“, wollte Darlene wissen. „Ist Onkel Noah krank?“, mischte sich Milo ein.
 

Die illustre Runde, wurde noch durch Elliot erweitert, als dieser planlos in den Flur tapste. Auch er trug nur Boxershorts. Eine blaue, die ihm sehr gut stand. Wie Zacs verdrehtes Hirn feststellen musste. Sein Blick klebte wie automatisch an dem trainierten, schlanken Oberkörper. „Ähm... Hallo! Tut mir voll leid! Muss nur ins Bad!“, murmelte Elli und verschwand, als er die fremde Frau sowie das Kind bemerkte.
 

„Wer ist das, Daddy? Und wieso seid ihr beide fast nackt?“, wollte Milo wissen. Inzwischen hatte Zac ihn runter gelassen. Darlene musste wieder grinsen. „Das erklärt dir dein Daddy dann gleich. Hätte ja nicht gedacht, dass die Gerüchte wirklich stimmen!“
 

„Was für Gerüchte?“, fragte Zac verwirrt und vergaß, dass es wohl seine Schuld war, dass es über ihn überhaupt Gerüchte gab.
 

„Das du jetzt Schwul bist“, beantwortete Darlene. „Beruhigt mich ja etwas“, fügte sie noch hinzu. „Was ist ´Schwul´?“, wollte Milo wissen und blickte fragend zu seinen Eltern.

„Weißt du, es ist ganz anders als du denkst...“, wollte Zac erklären und ging nicht auf die Frage seines Sohnes ein. „Du, ich will das gar nicht wissen! Das ist deine Sache, Zac. Erkläre es nur vernünftig deinem Sohn“, wehrte die junge Frau ab.

Darlene, die nach der kurzen Unterhaltung auf ihre schwarze Uhr schaute, geriet leicht in Panik. „Verdammt, ich bin spät dran! Gib´ mir einen Kuss, mein Schatz.“ Sie beugte sich zu Milo und zog ihn in eine liebevolle Umarmung. Nach einem Küsschen, einem „Viel Spaß euch! Ruf´ an, wenn etwas ist!“ verschwand sie.
 

Zac seufzte. „Komm Milo, wir gehen frühstücken! Ich habe die tollen Aufbackbrötchen vom letzten Mal.“
 

„Was bedeutet denn Schwul, Daddy?“, blieb Milo hartnäckig und dachte weniger an die Brötchen.
 

„Du kannst wieder raus kommen, Elliot!“, rief Zac und klopfte an die Tür, als er mit seinem Sohn am Bad vorbeikam.
 

Elli gehorchte auch sofort. Seine Haare waren total verstrubbelt. „Ich hoffe, ich bin da nicht in irgendwas... rein geplatzt?“, fragte er vorsichtig.
 

„Süß!“, entkam es Zac beim Anblick seines Gastes. „Alles gut. Grace hat schon ganze Arbeit gel-“ Als Zac seinen Fauxpas bemerkte, wurde er erneut rot. „I-ich meinte meinen Sohn. Ist er nicht süß? Milo, das ist Elliot, ein Freund von mir. Elli, das ist mein Sohn Milo. Ich muss heute auf ihn aufpassen.“
 

Elli musste grinsen, als Zac sich mit einer wirklich dummen Ausrede versuchte, aus der Affäre zu ziehen. „Hallo Milo, ich bin Elli!“ Er kniete sich zu dem kleinen Mann und strich ihm übers Haar.
 

„Hallo Elli! Ich bin schon vier Jahre alt und kann gut Fußball spielen. Wieso hast du nur eine Unterhose an? Und was bedeutet ´Schwul´?“
 

„Wird wohl ein langer Tag für dich werden“, grinste Elli Zac an. „Ein langer Tag mit vielen Erklärungen...“
 

„Halt, du willst dich doch nicht jetzt schon aus dem Staub machen? Ich hatte geplant, mit Milo in den Zoo zu gehen. Willst du mit? Vorher will ich aber nochmal zu Noah.“
 

„Sorry, ich habe heute die Möglichkeit, in einem Café auszuhelfen. Da will ich jetzt gleich hin! Aber danke!“
 

-- Montag
 

Der erste Arbeitstag stand an. Elliot war schon nervös. Er hatte sich extra einen neueren, grauen Anzug von seinem Kumpel und Mitbewohner Cody geliehen, der glücklicherweise ähnlich gebaut war wie er.
 

Da es ihm oft schwerfiel, pünktlich zu sein, stand er diesmal sogar extra früh auf. Er musste es schließlich schaffen, an Geld zu kommen. Legal, versteht sich. Das mit dem Café hatte nicht sonderlich viel Geld gebracht. Er hatte nicht kassieren dürfen.
 

Also trat Elli kurz vor 08.00 Uhr an den Empfang der großen, schicken Autovermietung. Es wunderte ihn nicht, dass ihn Brooke Montgomery begrüßte. „Hey Elliot! Na, aufgeregt?“, fragte sie fröhlich und wirkte frisch wie der junge Morgen. „Schade, dass ihr Freitag so schnell weg musstest.“
 

Elliot lächelte die rothaarige Schönheit wie immer freundlich an. „Ja, ich bin tatsächlich aufgeregt. Tut mir echt leid wegen Freitag. Sicher wird es beim nächsten Mal besser. Falls du dich nochmal mit Zac und mir treffen willst.“ Er zwinkerte.
 

„Oh, du musst. Armando geht uns so auf die Nerven. Schreib´ ihm mal bitte. Du hast ihn schwer verzaubert. Und eigentlich darf ich dir das gar nicht verraten. Aber jetzt zur Arbeit. Du musst ins Personalbüro. Das ist da hinten links. Danach kommst du wieder zu mir, ja? Ich lerne dich heute an.“
 

„Sehr gerne. Und vielen Dank.“ Darauf, dass er Armando anscheinend ´verzaubert´ hatte, ging er nicht ein. Sie waren schließlich nicht zum Vergnügen hier und vielleicht würde er dem Latino noch schreiben. Doch jetzt hatte er erst mal andere Sorgen...
 

--
 

Nachdem Elliot sich ordnungsgemäß im Personalbüro gemeldet und den Vertrag unterzeichnet hatte, stand er bei Brooke salutierend auf der Matte. „Soll ich meiner neuen Lieblingskollegin einen Kaffee holen?“, fragte er charmant. „Ich müsste nur wissen, wo wir Mitarbeiter Kaffee holen dürfen.“ Brooke musste lachen. „Den hole ich schon selbst, du Charmeur. Ich zeige dir erst mal alles. Maria erscheint in zwei Minuten hier, daher kann ich schon mit dem Rundgang anfangen.“
 

Als gegen 09.30 Uhr Mr. West persönlich erschien, hatte Elliot bereits fleißig einen Kundenauftrag im System gebucht. Brooke hatte ihm alles gezeigt und bis jetzt kam er prima mit. Vanessa, die auch schon am Freitag abgesagt hatte, hatte sich heute krank gemeldet. Maria übernahm in der Zeit ihre Aufgaben, während Brooke versuchte, die von Maria mit aufzufangen.
 

„Guten Morgen, meine Hübschen. Morgen, Mr. Sparks“, begrüßte sie der Chef. Seine Erscheinung sowie seine Haltung, waren wie am Tag des Vorstellungsgesprächs, sehr imposant. Das Chef-Sein lag ihm im Blut.
 

„Guten Morgen, Sir“, antwortete Elliot höflich und stellte ihm, wie Brooke aufgetragen hatte, den frischen Kaffee bereit. Rachel, wohl Dwaynes persönlicher Groupie, wuselte um den Herren und nahm ihm zuvorkommend die Tasche ab. Schließlich musste Mr. West ja seine edle Kaffeetasse nach oben befördern...

Vorher genehmigte der Chef sich einen Schluck und machte damit einen auf George Clooney.
 

*„Lässt der sich auch noch von den Mädels die Tasche tragen?“*, dachte Elli und schüttelte, zum Glück nur innerlich, den Kopf.
 

Da erhielt Mr. West ein Telefonat. „John. Guten Morgen! Danke für den Rückruf. Ich nehme 20 von dem E-Modell. Mit Werbung natürlich. Wann kannst du liefern? Ja, Leasing ein Jahr. Keine Sorge, ich würde nicht bei deinem Stiefsohn kaufen.“
 

Mr. West wollte gerade die Treppen zu seinem Büro hochgehen, als er nochmal umdrehte. Sein Telefon hielt er nach unten.
 

„Sparks, draußen vor dem Eingang liegt ein toter Vogel. Entfernen Sie diesen. Bitte heute noch.“

Kapitel 5

„N-natürlich!“ Elli sprang blitzschnell auf und wollte bereits nach draußen eilen. Da hielt Brooke ihn an der Schulter zurück. „Du brauchst doch einen Kehrbesen oder irgendetwas... Komm´, ich zeig dir schnell wo“, flüsterte sie. Als Mr. West verschwunden war, lief sie mit Elli zu dem besagten Utensil.
 

„Tut mir leid, dass du das schon am ersten Tag machen musst“, sagte die rothaarige kleinlaut.
 

„Hey, alles gut. Um den Vogel tut es mir leid.“ Elliot zwinkerte seiner Kollegin zu und machte sich an die Arbeit.
 

Plötzlich fiel ihm auf, dass er Mr. West Junior noch gar nicht gesehen hatte. „Wo ist denn eigentlich mein Kumpel Zac?“, wollte der blonde wissen, als er das mit dem armen Vogel... erledigt hatte.
 

„Der sitzt schon lange in seinem Büro und arbeitet“, antwortete Brooke verwundert und bekam wohl einen Anruf durch ihr Headset. Sie tippte darauf und begrüßte den Anrufer freundlich mit ihrem Standardsatz „Herzlich Willkommen bei West Autovermietungen. Mein Name ist Brooke. Wie kann ich Ihnen helfen?“
 

Elli hatte Zac beim Rundgang gar nicht gesehen. Gerne wäre er zu ihm, doch er vermutete, er würde sich bei ihm fest quatschen und dadurch Ärger oder gar seine Kündigung provozieren. Und das am ersten Tag!

*„Das wäre ein neuer Rekord in Jobs verlieren.“*
 

Das Problem erledigte sich jedoch ganz von selbst. Denn Brooke drückte Elli nach ihrem Telefonat eine schwere Postmappe in die Hand. „Wo wir gerade bei Zac sind, kannst du ihm die bitte bringen? Er schaut die Post vorher immer durch, bearbeitet das, was er kann und der Rest geht an den Chef.“
 

„Klar, mache ich doch gerne!“ Elliot strahlte förmlich.
 

Schneller als Brooke gucken konnte, war Elli auf dem Weg nach oben. Diese sah ihm grinsend hinterher. „Armando, du musst dich echt ins Zeug legen...“, murmelte sie leise. *„Gut, dass Zac nicht auf Typen steht...“*, dachte sie beruhigt. Schließlich hatte auch sie Interesse an dem schnuckeligen 25-jährigen.
 

Diesmal klopfte Elli, bevor er eintrat.
 

Zac saß an seinem Schreibtisch. Er sah müde und abgeschlagen aus. Besorgt trat Elli näher. Vorher schloss er jedoch die Tür. Leise legte er die Postmappe auf den Tisch.
 

„Hey, geht es dir gut?“, fragte er und setzte sich auf den freien Stuhl vor Zac.
 

Dieser hatte gerade versucht, jemanden am Telefon zu erreichen. Diesmal ohne Headset. Er legte erfolglos auf und schaute dann zu seinem Gegenüber.
 

„Ja, ich bin nur kaputt. Hatte Milo länger als geplant da und bei Noah war ich ja auch. Das Essen bei meinen Eltern findet dann diese Woche statt. Jetzt müssen wir erst recht da aufkreuzen.“
 

„Zac, das mit deinen Eltern interessiert mich gerade kein Stück. Hast du überhaupt geschlafen? Wie geht es Noah?“

Angesichts der echten... Sorge in Elliots Blick musste Zachary lächeln. *„Wie merkwürdig. Ich bin total fertig und muss trotzdem lächeln, wenn er mich so ansieht“*, dachte der ältere.
 

„Es geht ihm schon besser. Er war gestern ein bisschen wach. Und nein, ich habe nicht viel geschlafen. Musste Milo ja auch noch einiges... erklären“, antwortete der Dunkelhaarige und kratzte sich, verlegen der Fragen seines Sohnes, am Kopf.
 

„Und weiß er jetzt, was ´Schwul´ bedeutet?“, wollte Elli grinsend wissen. Er hätte es Milo auch gerne vorgeführt - mit Zac als seinen persönlichen Assistenten.
 

Ehe der 25-jährige ihm die Frage beantworten konnte, ob er denn jetzt seinen vierjährigen Sohn darüber aufgeklärt hatte, wurden sie... wie üblich... unterbrochen.
 

„Sparks. Natürlich treffe ich Sie plaudernd bei meinem Neffen“, erklang die kühle, tiefe Stimme von Dwayne West. Wie ertappt stand Elli sofort vom Stuhl auf und drehte sich zu seinem Boss. „Ich habe ihm nur die Post gebracht, Sir.“
 

„Ja ja. Ist das mit dem Vogel erledigt?“, fragte er mahnend.
 

„Selbstverständlich, Sir.“
 

„Gut, dann machen Sie sich bitte wieder an die Arbeit!“ Mr. West sah geschäftsmäßig auf seine teure, silberne Uhr und schenkte ihnen keinen weiteren Blick. Er verschwand stolzen Schrittes in sein Büro.
 

„Ein netter Mann!“, flüsterte Elli und grinste Zac an. „Also, vielleicht sehen wir uns ja in der Pause oder so. Bis dann!“ Der blonde musste das Bedürfnis unterdrücken, sich Zachy als Verabschiedung an den Hals zu werfen. Wieso ihn der dunkelhaarige so anzog, konnte er einfach nicht sagen... Dabei war Zac ein Hetero. *„Sicher ist es deswegen. Weil ich eigentlich weiß, er ist unerreichbar für mich. Obwohl, da ist das Wort ´eigentlich´...“*
 

--
 

Allerdings wusste Elli nicht, dass in Zacs Wortschatz „Pause“ nicht existierte. Gerne wäre er einfach zu ihm gegangen, doch er konnte sich prima denken, dass Mr. West ihn dann wieder ankeifen würde.
 

„Jetzt schreib´ doch mal Armando!“, nervte ihn derweil Brooke, die mit Elliot zusammen in der großen Mitarbeiterküche saß. Es ging schon seit Anfang der Pause nur um Armando. Armando. Armando.
 

„Ich habe seine Nummer jetzt nicht mit“, kam es von Elli, der noch immer hoffnungsvoll, Zac zu entdecken, wieder zur Tür blickte.
 

„Kein Problem, ich gebe sie dir. Und meine auch gleich dazu!“, sagte sie euphorisch und grinste. Sie schob ihren halbvollen Salat schwungvoll zur Seite und kramte sogleich ihr Smartphone, dass ziemlich funkelte, heraus.
 

„Na gut. Du hast gewonnen.“ Elli schüttelte, nun ebenfalls grinsend, den Kopf. Immerhin war auch Armando ein äußerst gutaussehender Mann. Wenn Zac und die anderen nicht dabei gewesen wären, wären sie sicher auch mal eben verschwunden...
 

--
 

Als Elli nach der Arbeit nach Hause kam, war er fix und fertig. Zac hatte sicher viel Ahnung von seinem Job - jedoch besaß er keinerlei Wissen darüber, was die Mädels unten am Empfang wirklich leisteten. Telefonate annehmen, Aufträge buchen, Kunden zu ihren verdammten Fahrzeugen begleiten. Vorher noch die Verträge ausfüllen. Dies war nur ein kleiner Teil. Wie Zac darauf kam, dass man nur ein „bisschen tippen“ musste, war Elli schleierhaft. Gut, dass die Mädels nicht ahnten, wie der Assistent ihre Aufgaben einschätzte.
 

Cody, der gerade als Elli hereinkam im Flur war und sich seine Jacke überwarf, musterte seinen Mitbewohner mitfühlend. „Anstrengenden Tag gehabt?“, wollte er von ihm wissen.
 

„Und wie! Also, ich habe keine Ahnung, wie die das da durchhalten. Bei mir war es gerade mal der erste Tag.“
 

Gerade als Elli sich seine Jacke abstreifen wollte - oder eher Codys, da er sich diese ja geliehen hatte, piepte sein Handy. Er hatte es dummerweise auf dem Nachhauseweg wieder auf Laut gestellt. Er fischte es hervor und sah, dass Armando ihm geschrieben hatte.
 

Lieber hätte er eine Nachricht von Zac gelesen. Er überflog dennoch schnell das „Hey Süßer. Schön, dass du mir schreibst. Freue mich sehr. Wie war dein Tag? ;)
 

Cody, der sich neben Elli gestellt hatte und die Nachricht so wunderbar mitlesen konnte, grinste. „Na, hast du einen neuen Verehrer?“, wollte der Braunhaarige wissen. Seine Haare waren recht lockig. Elli fand, dass er einfach knuffig aussah.
 

„Sehr witzig“, antwortete der blonde. „Mann, ich bin echt gefickt. Ich hau´ mich hin.“
 

Mir scheint es eher, als würde dieser ´Armando´ dir das mit dem Ficken abnehmen wollen“, neckte Cody ihn.
 

Daraufhin musste Elli lachen. „Der war echt schlecht.“
 

„Mein Witz oder der Typ?“
 

„Na, dein Witz!“
 

„Hast aber trotzdem gelacht!“ Ein triumphierendes Grinsen stahl sich auf Codys Gesicht.

„Oh, ich habe auch eine gute Neuigkeit für dich! Hab´ gehört, dass Enzo kurzfristig für ein paar Tage das Land verlassen hat.“ Cody zwinkerte ihm aufmunternd zu.
 

„Sehr gut. Hoffe, der kommt nicht wieder.“
 

Da musste Cody lachen. „Das bezweifle ich. Okay, ich bin bei meiner Süßen. Wir haben heute die Villa ihrer Alten für uns.“ Er wackelte verheißungsvoll mit den Augenbrauen.
 

„Viel Spaß, Mann!“ Elli schlug mit ihm ein. „Und lass´ Sally ganz.“
 

„Mach´ ich! Und sage diesem Armando, er soll dich ganz lassen! Musst mir deinen Mietanteil schließlich noch überweisen.“
 

Als Antwort wurde Cody mit einem Kissen abgeworfen.

Lachend lief der junge Mann zur Tür. Bevor er verschwand, blieb er noch einmal stehen. „Elli? Im Kühlschrank sind Reste vom Asiaten. Iss´ mal was. Bye, Kumpel!“
 

„Ja, danke, Mama!“, rief Elliot seinem Mitbewohner nach und musste lächeln. Cody war wirklich ein guter Freund. Viele wahre Freunde hatte er nicht. Nur Bekannte.
 

Nachdenklich griff der 22-jährige erneut zu seinem Handy und ging seine Kontakte durch. Er blieb bei dem von Zac stehen. „Mal sehen, was mein Zachy gerade so treibt...“ Er schielte auf seinen altmodischen, blauen Wecker, der auf dem Nachttisch stand. Bevor er es sich anders überlegen würde, tippte er schnell auf „Anruf“. Es dauerte eine Weile, bis der heiße Neffe des Chefs das Gespräch mit einem knurrigen „Hallo?“, annahm.
 

„Zac! Was machst du Schönes? Ich dachte, du wolltest mal so hören, wie mein erster Tag war...“, plapperte Elli einfach drauflos und ignorierte das Flattern, dass Zacs tiefe Stimme in ihm auslöste.

„Elliot? Es ist gerade schlecht. Ich muss hier noch arbeiten“, kam es müde von Zac. Der blonde konnte sich praktisch vorstellen, wie Zachary sich, abgekämpft vom Tag, durchs hinreißende braune Haar fuhr. „Du bist immer noch arbeiten?! Zac, du hast früher angefangen als ich. Du bist echt ein Workaholic“, sagte Elli und musste schockiert feststellen, dass diese dämliche Zicke Grace wohl gar nicht so Unrecht gehabt hatte...
 

„Es ist eben viel zu tun“, war Zacs lahme Rechtfertigung. „Du bist auch bloß ein Mensch und musst mal Feierabend machen. Dein herrischer Onkel ist doch bestimmt auch schon zu Hause oder?“ Zac musste hörbar grinsen. „Mein herrischer Onkel sitzt noch genauso in seinem Büro wie ich.“ „Ach wirklich?“ Elli konnte das gar nicht glauben. „So ist es. Er ist noch da und arbeitet.“ Da fiel Elliot etwas ein.

„Quatsch! Der vögelt sicher mit... ähm... wie heißt sein Groupie noch gleich... Rachel? Ja, genau. Rachel.“

Zac musste lachen. Seine Müdigkeit war zwar nicht verflogen, doch er war um einiges munterer.

„Die ist bereits zu Hause. Außerdem hat mein Onkel eine Partnerin.“
 

„Und wieso bist du nicht bereits zu Hause?“
 

„Das hatten wir schon. Ich habe viel zu tun. Außerdem wartet keiner auf mich.“
 

*„Ich würde auf dich warten...“*, dachte Elli verschmitzt. Sagen tat er es nicht.
 

„Du bist ein hoffnungsloser Fall! Na gut... Dann frag´ mich jetzt wenigstens nach meinem Tag“, verlangte Elli und stand von seinem Bett auf. Er ging, mit dem Telefon am Ohr, zum Kühlschrank und fischte sich die vielsagenden Reste heraus. Cody kümmerte sich wirklich gut um ihn...
 

„Gut. Du hast gewonnen.“ Zac seufzte.
 

„Sehr schön. Ich gewinne gerne“, grinste Elli und nahm einen Bissen von seinem Essen.
 

„Also, wie war dein erster Tag?“, stellte Zac amüsiert die gewünschte Frage.
 

„Ziemlich anstrengend!“, erzählte er kauend. „Du hast wirklich die Wahrheit gesagt, was den Boss betrifft. Ich musste 100 bescheuerte Sachen machen. Banner aufhängen, totes Federvieh entfernen, 5000 Kunden zu ihren gemieteten Autos bringen. Ich brauche echt keinen Sport mehr.“
 

„Ich habe dich gewarnt, dass er etwas... anstrengend ist.“
 

„Du hast aber auch gesagt, dass der Job einfach ist.“
 

„Und du hast gesagt, dass du mit den Mädels nicht flirten wirst. Wir lügen wohl alle mal.“
 

„Wow, so eine schlagfertige Antwort hätte ich nicht von dir erwartet.“ Elli grinste. „Wie oft soll ich noch sagen, dass ich nicht geflirtet habe? Ich stehe auf Männer, Zac. Soll ich es dir beweisen?“
 

Zac musste bei der Frage... oder eher dem Angebot, husten.

„A-also Maria hat mich eben, bevor sie gegangen ist, die ganze Zeit genervt. Wie nett du bist und hilfsbereit“, lenkte er ungeschickt ab.
 

„Ja, ich bin eben sehr hilfsbereit.“ Elli grinste und bekam dreckige Gedanken bei dem Wort. Das dämliche Grindr-Date war echt schon zu lange her. Er brauchte wieder guten Sex.
 

Während Elli mit Zac telefonierte, hatte er sich weiter mit dem Essen beschäftigt. Nachdem er eine Packung im Nu verputzt hatte, wollte er wieder zum Sprechen ansetzen.

Da erhielt er jedoch einen Anruf. „Zac, warte mal. Ich bin gleich wieder da. Es ruft gerade jemand an.“
 

Ehe Zac antworten konnte, hörte er schon die „Anruf-wird-gehalten“-Melodie.
 

Etwas enttäuscht legte Zac sein Telefon zur Seite. Eine Sekunde später steckte Dwayne West seinen Kopf ins Büro. „Zac, ich bin für heute weg. Gehe mit Cynthia Essen. Mach´ auch nicht mehr so lange“, riet ihm sein Onkel und schenkte ihm, für heute zum ersten Mal, eine Art väterliches Lächeln.
 

Nach zwei Sekunden war es wieder verschwunden.

„Vergiss´ nicht, die Alarmanlage anzuschalten“, erinnerte er noch und wollte gehen.

Allerdings schien er etwas vergessen zu haben, denn er kehrte zurück. „Und such´ dir mal wieder eine Frau! Ein junger Mann wie du sollte nicht alleine sein.“
 

Zac konnte nur müde nicken und „Viel Spaß“ wünschen. Momentan wollte er einfach nur seine Ruhe haben.

Da schlichen sich unheimlich blaue Augen und ein blonder Schopf in seine Gedanken.

Elliot.
 

Eine ganze Weile, so schien es, musste er an ihn und ihre erste Begegnung denken. Er ging in Gedanken durch, was sie damals gesprochen hatten. Er kam nicht umhin, einen roten Kopf zu kriegen. Sie hatten sich so was von missverstanden.
 

„Ich bin nicht mehr ganz dicht. Das ist es“, murmelte Zac entschieden und griff dabei automatisch nach seinem Telefon, dass noch immer mit Elli verbunden war.
 

„Du bist nicht mehr ganz dicht?“, antwortete dieser plötzlich. Das „Anruf-wird-gehalten“-Geräusch war weg.

„D-da bist du ja wieder.“ Zac erschrak. Ohne darüber nachzudenken fragte er „Mit wem hast du eben gesprochen?“
 

„Du bist aber neugierig.“ Elliot musste wieder grinsen und Zac konnte sich dieses unverschämte Grinsen bildlich vorstellen.

Leider.
 

Zac sagte nichts und wartete noch immer geduldig auf Elli.
 

„Okay, ich verrate es dir. Mit deinem besten Kumpel Armando. Er hat mich am Wochenende zu einer Party eingeladen.“
 

Zacs Hände verkrampften sich bei dem Namen „Armando“ ganz automatisch. Ehe er sich versah, hatte er das Papier, auf dem seine Hände gelegen hatte, verknickt. „Verdammt! Moment!“, fluchte er. Er legte sein Handy zur Seite und versuchte die Dokumente seines Onkels wieder zu glätten.
 

„Alles gut bei dir?“ Elliot machte sich wie üblich Sorgen.
 

„Ja, alles okay. Und... gehst du zu der Party?“, wollte Zac weiter wissen, als er das Schriftstück halbwegs gerettet hatte. „Klar, wieso nicht?“

Zacs Laune sank noch tiefer. Falls das überhaupt möglich war.
 

„Und du wirst mitkommen. Er hat gesagt, du bist auch eingeladen“, lockerte Elli das Gespräch.

Eigentlich hatte das Telefonat etwas anders ausgesehen. Doch das musste Zac ja nicht erfahren...
 

-- Ellis Telefonat mit Armando --
 

„Hey Armando! Sorry, kann nicht lange reden, habe Zac noch in der Leitung.“

„Zac? Ist das dieser Spießer von Freitag?“, wollte der ältere wissen und klang not amused.
 

„Ja, und er ist kein Spießer“, verteidigte Elli ihn sofort. Armando musste lachen.

„Na gut, vielleicht ein bisschen“, lenkte der blonde ein.
 

„Ich habe nicht angerufen, um über diesen Zac zu sprechen...“, fing der ältere verschwörerisch an.

„Nicht? Ich dachte, ich soll bei ihm ein gutes Wort für dich einlegen“, scherzte Elliot.
 

„Du hast Humor, gefällt mir!“, lachte Armando.

„Nein, ich wollte deine Stimme hören... Und Fragen, wie dein erster Tag war.“
 

„Oh, recht anstrengend. Danke. Wie war dein Tag?“, antwortete Elli aus Höflichkeit.
 

Nachdem Armando ihm kurz von seinem Tag im Büro erzählt hatte, kam er auch gleich zum Punkt.

„Am Samstagabend ist eine Party von einem guten Freund. Hast du Lust mit mir mitzukommen?“
 

„Party? Klar, da bin ich dabei.“
 

Plötzlich mischte sich eine weibliche Stimme ein. Wenn Elli richtig vermutete - und das lag sehr nahe - musste es sich um die von Maria handeln. Klar, Armando war ja ihr Halbbruder.
 

„Ähm... wenn du willst, kannst du den Spießer-Typen mitnehmen. Brooke und meine nervige Schwester hätten ihn gerne dabei. Mir ist es, gelinde gesagt, scheiß egal. Hauptsache du bist da!“ Man konnte praktisch heraushören, wie Armando bei dem Satz charmant grinste.

Bevor der ältere jedoch vollends in den Flirt-Modus wechseln konnte, beendete Elli das Gespräch, da Zac ja auf ihn wartete...
 

--
 

Auch der zweite, dritte und vierte Tag waren äußerst anstrengend für Elliot. Mr. West war nicht schüchtern damit, ihm interessante Arbeiten aufzutragen. Einmal sollte er versuchen ein Rohr in der Küche zu reparieren. Ein andermal auf dem Gelände vor dem Eingang das Unkraut jäten. Elli beschwerte sich kein einziges Mal. Durch die viele Arbeit die sie hatten, kam er kaum dazu, Zac einen Besuch in seinem Büro abzustatten.
 

Die Postmappe hatte er dem Neffen des Chefs auch nicht mehr bringen dürfen. Das erledigte jetzt Brooke. *„Sie macht sich an ihn ran...“*, grummelte Elli in Gedanken, als er sie mal wieder bei ihm sitzen sah. Wieso machte der elende Dwayne da mal nicht die Klappe auf?

Und wieso interessierte ihn das überhaupt?
 

„Du warst gestern nach der Arbeit noch trainieren? Das sieht man richtig!“, kicherte Brooke und berührte Zacs starke Arme. Dieser zwang sich zu einem nervösen Lächeln.
 

*„Finger weg von seinen Armen. Die gehören mir!“* Elli war gereizt.

Gerade als er dazwischen gehen wollte, um die beiden Turteltauben mit irgend einem dämlichen Spruch zu unterbrechen, kam Dwayne aus seinem Raum stolziert.
 

„Auf ein Wort, Sparks.“
 

Automatisch und leicht hilfesuchend schaute Elli zu Zac, der noch immer mit Brookes unverschämten Berührungen beschäftigt war. Doch eine Sekunde später sah er auf, als ob er Ellis... Not gespürt hätte. Ihre Augen trafen sich.
 

„Dwayne, Elliot wollte nur etwas bei mir abholen!“, versuchte es Zac und stand sogar von seinem Platz auf. Brooke sah Zac verwundert an. Dieser dachte anscheinend genau wie Elliot, dass es Ärger geben würde, weil er gerade in sein Büro wollte, obwohl die attraktive rothaarige schon dort war um Botengänge zu erledigen.
 

„Bist du seine Mutter, Zachary? In. Mein. Büro!“, bellte der Chef ungeduldig mit dem Blick auf Elliot. Brooke blickte derweil ebenfalls mitleidig zu dem 22-jährigen.
 

*„Das war ja wohl mal ein Reinfall... Sicher feuert er mich... oder schlimmer... Er hat wieder eine abgefuckte Azubi-Arbeit für mich!“*, Ellis sonst so vorhandenes Selbstbewusstsein war wie weggeputzt. Unruhig folgte er seinem Chef. Zac schenkte er noch einen Blick und formte lautlos ein „Danke“.
 

--
 

„Setzen!“, befahl Dwayne im Büro angekommen, und tat es seinen Worten gleich - allerdings auf dem Chefsessel. Vorher hatte er die Tür geschlossen. Ohne das Elli es abstellen konnte, kroch die Nervosität nur so in ihm hoch. Er war vorher noch nie so ein Nervenbündel gewesen! Was war nur los?
 

Dwayne verzog leicht spöttisch den Mund, als er die Unruhe seines neuesten Angestellten bemerkte.
 

„Ich werde Sie nicht feuern, falls Sie das gerade denken, Blondie“, ließ er endlich verlauten.

*„Da ist es wieder. Das Blondie“*, dachte Elli genervt.
 

Doch er musste zugegeben, dass ihm ungefähr 1000 Steine vom Herzen fielen. Er hatte sich schon vor Enzo, dem er noch einiges an Geld schuldete, winseln sehen.

Doch dafür gab es sicher eine anstrengende Arbeit...
 

„Ich habe eine besondere Aufgabe für Sie. Und zwar...“ Mr. West sah prüfend auf seinen Computer. „Heute Nachmittag. Ich verlasse mich auf Sie, Sparks.“
 

„Das ehrt mich sehr, Mr. West. Doch um was handelt es sich genau? Verraten Sie mir das?“
 

Mr. West stand von seinem Platz auf und schritt mit den Händen hinter dem Rücken um seinen Tisch herum. Er schien Elliot für eine Sekunde eingehend zu mustern. Dann jedoch sah er zur Seite, zu Zacs Büro, um sich wohl zu vergewissern, dass dieser nichts von der Unterhaltung hören konnte.
 

Elli wurde sogar noch mulmiger. Was sollte er jetzt schon wieder tun? Alle Autos per Hand waschen? Nur mit einer Zahnbürste ausgestattet?
 

Ehe sich Elliot den Kopf zerbrechen konnte, sprach Dwayne endlich weiter.
 

„Wissen Sie, ich habe heute kurzfristig ein Meeting arrangieren können. Mit Mr. Villa. CEO eines großen Unternehmens. Wir haben in der Vergangenheit schon einige Male zusammen gearbeitet. Ein netter Kerl. Wir hätten die Chance einen Bomben-Vertrag abzuschließen.“
 

Elliot verstand nicht, worauf Dwayne hinauswollte. „Das hört sich... doch gut an, Sir“, antwortete er und drehte sich zu seinem Boss um.
 

„Allerdings ist er...“

*„Genauso schwierig wie Sie?“*, hätte Elli am liebsten West´ Satz beendet.
 

„Schwul.“
 

„Ist das ein Problem?“, fragte Elli. „Was spielt das denn für eine Rolle?“ Sicher hatte einer der Mädels ihn beim Chef geoutet - und jetzt musste er sich homophobe Beleidigungen oder Sonstiges anhören. Weil er und der CEO homosexuell waren.
 

„Ich denke, dass es jetzt kein Problem mehr ist. Denn ich habe ja Sie, Blondie.“

Dwayne grinste.
 

Elli wusste nicht wieso, doch bei diesem Grinsen lief es ihm eiskalt den Rücken herunter.
 

--
 

Zac hatte es endlich geschafft, Brooke loszuwerden. Sie war eine hübsche und sympathische Frau. Allerdings verstand er nicht so recht, was plötzlich mit ihr los war. Seit ein paar Tagen kam sie ständig in sein Büro. Elli hatte er dafür kaum gesehen. Und er musste zugeben, dass er sich Sorgen um den Jüngeren machte. Was wollte Dwayne von ihm? Auch noch um diese Zeit? Zac wusste, dass sein Onkel ziemlich wütend auf ihn wäre, wenn er jetzt an das Büro klopfen würde. Doch... ehe er sich aufhalten konnte, war er schon vor den Raum gelaufen und...
 

Dwayne öffnete ihm nach seinem Klopfen entnervt die Tür. „Zac, was soll das? Ich muss in Ruhe mit Mr. Sparks sprechen.“

„Ich... muss dringend mit dir über die letzte Aufgabe reden. Es kann nicht warten.“ In Ausreden erfinden war Elliot eindeutig der bessere von ihnen.
 

„In zehn Minuten bin ich bei dir. So lange wird sich das wohl aufschieben lassen“, brummte Dwayne und schloss ohne einen weiteren Kommentar wieder die Bürotür.
 

„So, Sparks...“, begann Dwayne.
 

„Wo waren wir stehen geblieben?“ Mr. West schien angestrengt zu überlegen.
 

„Ahja.“
 

--
 

Dwayne hatte Elli erklärt, dass er glaubte, nein hoffte, er würde diesem Mr. Villa gefallen. Und natürlich müsse er sich das zunutze machen.
 

„Ich weiß nicht, wie Schwule so ticken. Ich will es auch nicht wissen. Aber machen Sie mal zur Sicherheit ein paar Knöpfe an Ihrem Hemd auf“, hatte Dwayne lapidar gefordert.
 

Elli beschloss, der Anweisung seines Chefs nachzukommen um sich damit Diskussionen zu ersparen. Bevor Dwayne noch auf die Idee kam, Zac in das Haifischbecken zu werfen. Schließlich war er hier mit ihm der einzig jüngere, attraktivere Mann. Die wenigen, die sonst hier arbeiten, waren bereits älter.
 

Trotzdem hatte Elli es sich nicht nehmen lassen zu fragen, was denn passierte, wenn er gar nicht der Typ von diesem CEO war. Klar, er sah fabelhaft aus. Doch deswegen stand nicht die gesamte Gayszene auf ihn.

„Ich hätte Ihnen ja mehr Selbstbewusstsein zugetraut. Sie machen das schon. Ein bisschen nett sein, das kriegen Sie doch wohl hin? Die Mädels schaffen das bei meinen anderen Kunden auch. Ich verlange ja nichts Unmögliches.“
 

--
 

Als Elli gerade den Konferenzraum für das Meeting mit Villa vorbereitete, ging Zac an dem Raum ebenfalls vorbei. „Blondie“ wollte eine Tasse auf den Tisch stellen, als plötzlich Zac neben ihm stand. „Alles okay? Mein Onkel hat dich nicht abgemahnt oder?“, fragte er sogleich.
 

„Nein, nein. Alles paletti. Wie immer“, log Elli und lächelte sein schönstes Lächeln.

Zac musste es wie immer automatisch erwidern. „Das ist gut.“ Er sah sich um. „Soll ich dir helfen? Du musst noch den Beamer aufbauen.“ „Zac, du hast doch sicher andere Aufgaben“, wehrte Elli ab.

*„Ja, ich habe in der Tat andere Aufgaben. Aber...“*
 

„Aber süß, dass du dir Sorgen um mich gemacht hast...“ Wie so oft zwinkerte Elli charmant.
 

Die Gedanken des Assistenten spielten verrückt. Außerdem war ihm stets außerordentlich warm in Elliots Nähe.
 

*„Was stimmt bloß nicht mit mir?“*, fragte Zac sich.
 

Da fiel sein Blick auf Ellis blütenweißes Hemd. Die ersten Knöpfe waren geöffnet. Untypisch.

„Du solltest die schließen.“ Ehe Zac groß nachdenken konnte, hatte er auch schon seine Hände an die Knöpfe gelegt. Bei der Berührung bekam Zac nur noch mehr... elektrisierende Gefühle.
 

Elli musste grinsen. Auch er spürte es. Er vergaß für einen Moment, wo sie sich befanden. „Ich würde es ja um einiges besser finden, wenn du mir die Knöpfe aufmachst“, flüsterte er dicht an Zacs Ohr.

Dieser... wurde schlagartig rot.
 

„Oh, ich weiß... Ich soll dich ja nicht anbaggern“, fügte Elli leise hinzu und streichelte hauchzart Zacs leicht kratzige Wange.

Kapitel 6

Zachary konnte nichts antworten. Sein Blick war gefangen von Elliots atemberaubenden, blauen Augen. Sein Hirn war wie... leergefegt. Momentan bezweifelte Zac, dass er überhaupt so etwas wie Verstand besaß.

„Ich... bin eben unwiderstehlich“, murmelte er leise und wie immer unbeholfen. „Du... kannst wohl deine Finger nicht von mir lassen.“ Ehe er groß nachdenken konnte, hatte er seine Hand auf die von Elli gelegt, die an seiner Wange war. Und es kam noch schlimmer... Er begann die Hand des jüngeren zu streicheln, anstatt sie von sich abzuschütteln.
 

Elliot, der nicht damit gerechnet hatte, dass Zac das tat, lächelte nur verführerisch.
 

*„Das Lächeln des Teufels“*, dachte der dunkelhaarige.
 

„Du kannst froh sein, dass wir hier auf der Arbeit sind“, raunte Elliot leise.

Daraufhin wurde Zac heiß und kalt zugleich. *„Wieso macht mich das an?!“* In Zacs Kopf schwirrten Fragen über Fragen.
 

„Was wäre, wenn es nicht so wäre?“, wollte er mit belegter Stimme wissen. Woher sein plötzlicher Wagemut kam, das konnte er sich beim besten Willen nicht erklären. Vielleicht war es auch schlichtweg Dummheit.
 

Elliot, der sein Glück nicht fassen konnte, dass Zac ihm noch immer so nah war, ließ seine Hand an Zacs Körper langsam herunter gleiten. Bis sie schließlich an seinem Schritt angekommen war. Er spürte eindeutig, dass der braunhaarige erregt war. Und das, gefiel ihm unheimlich.
 

*„Yes!“* Elliot gratulierte sich in Gedanken.
 

Auf einmal schien Zac bewusst zu werden, in welcher prekären Situation er gerade war: Elliot hatte die Hand an seinem Schritt und er war erregt. Erregt! Von der Berührung eines Mannes! In seinem Inneren hallte nur ein Wort: Flucht. Schnellstmögliche. Flucht.
 

Er räusperte sich und entfernte sich ruckartig ein großes Stück von seinem Gegenüber. „Ich muss dann mal weiter machen!“, nuschelte er und floh aus dem Raum.
 

Grinsend sah Elli ihm hinterher. *„Ich schätze, der Punkt geht an mich, Straight-Boy!“*
 

Zac hingegen lief draußen beinahe Brooke über den Haufen. „Entschuldige, bin in Eile!“, ratterte der Assistent herunter. Dann hob er schnell ihre Unterlagen vom Boden auf. Ehe sie sich bedanken konnte, war er auch schon auf dem Weg in Richtung WCs.

„Alles okay bei dir?“, rief sie ihm noch besorgt hinterher. „Jaja, alles gut!“
 

Auch Elli fiel es schwer, sich wieder auf die Arbeit zu konzentrieren. Zac machte ihn unglaublich scharf. Und jedes noch so kleine Signal, dass der Assistent ihm unbewusst sendete, beflügelte ihn nur weiter.

In seiner... Freude und Aufregung, ließ er eine der teuren Tassen fallen.
 

„Scheiße!“, murmelte er und schlug sich mit der Hand gegen die Stirn. Da stand auch schon Brooke neben ihm. „Oh Mist!“, rief sie. „Hole du schnell den Kehrbesen, ich decke weiter hier ein. Mr. West ist schon losgefahren, seinen wichtigen Termin holen.“

Erst jetzt realisierte Elli die junge Frau neben sich. „Danke, Lieblingskollegin!“ Er eilte los.
 

--
 

Bei Zac hingegen, der wieder an seinem überfüllten Schreibtisch saß, klingelte das private Handy. Er nahm den Anruf an. Immerhin war ihm jede Ablenkung von diesem blonden Teufel recht!

*„Langsam fange ich an, komplett durchzudrehen“*, dachte der 25-jährige.
 

„Zac, Kumpel!“ - Es war sein alter Schulfreund Tyson Meyers.
 

„Tyson?“
 

„Ja, Mann, hast du schon meine Nummer gelöscht und deswegen nicht gewusst, wer anruft?“ Sein Kumpel hatte noch das selbe fröhliche Lachen wie früher in der Schule.
 

„Quatsch. Habe nicht drauf geachtet. Ich war... im Stress.“ Böse Lüge.
 

„Du bist immer im Stress!“, kam es vorwurfsvoll vom anderen Ende der Leitung.
 

„Ist irgendetwas passiert?“, wollte Zac ablenken. Sein Freund rief sonst nie um diese Uhrzeit an.
 

„Nein, es ist nichts passiert. Bei mir zumindest nicht...“, er machte eine kunstvolle Pause, ehe er weitersprach. „Alter, ich habe gehört, dass du jetzt... Schwul bist? Wieso erzählst du mir das nicht?“
 

Zac musste verzweifelt aufseufzen. „Lass´ mich raten... Grace, die alte Schreckschraube, hat dich angerufen?“
 

„Ja, genau. Also bist du jetzt echt mit einem Kerl zusammen?!“
 

„Nein!“, rief Zac viel zu laut. Leicht panisch blickte er sich in seinem Büro um. Doch es war niemand zu sehen und selbst wenn, wie sollte die Person das gehört haben, was der Anrufer gesagt hatte? *„Ich sehe schon Gespenster!“*, dachte der dunkelhaarige nervös.
 

„Also habt ihr auch nicht mitten im Flur gebumst?! Vor ihren Augen?“ Tyson musste mittlerweile lachen.
 

„Sowas erzählt Grace?!“ Zac war geschockt und ein wenig... oder eher äußerst viel... peinlich berührt. Beängstigender war jedoch, dass ihm das bescherte Kopfkino gefiel, anstatt dass es ihn abstieß. Elliot und er...? Zachary strich sich mit der freien Hand kopfschüttelnd übers Gesicht.
 

„Ja, Mann. Das erzählt sie. Schade, ich hätte dich echt voll gefeiert!“
 

„Sehr freundlich von dir. Du bist ein Spinner. Ich bin nicht schwul! Ich habe ein Kind!“
 

„Was ist mit Bisexuell? Denkst du echt, Schwule können keine Kinder zeugen?“
 

„Tyson!“, kam es mahnend.
 

„Schon gut, schon gut. Ich hätte gleich wissen müssen, dass du dafür zu spießig und zu langweilig bist. Und jetzt erzähle deinem alten Kumpel Ty, wie sie auf den ganzen Schwachsinn kommt!“
 

„Ich. Bin. Nicht. Spießig!“
 

„Aber Langweilig bist du!“ Zac verdrehte bei den reizenden Worten seines Kumpels die Augen.
 

„Wenigstens musste ich nicht in ein Bordell um meine Jungfräulichkeit zu verlieren!“, konterte der 25-jährige und hob eine Augenbraue.
 

„Ach, nicht schon wieder diese alte Leier...“, lenkte Ty geschickt von sich ab. „Jetzt erzähl´ schon, wieso Grace so etwas behauptet!“
 

--
 

Nachdem Zac Tyson alles erklärt hatte und dieser sich lachend zu ihm für den Abend eingeladen hatte, legten sie auf.
 

Noch immer fassungslos über das, was seine Ex Grace über ihn und Elliot zusammen spann, wiederholte er „Mitten im Flur gebumst...“ Er stellte leider zu spät fest, dass er es laut gesagt hatte.
 

„Wer hat mitten im Flur gebumst?“ Elliot stand plötzlich grinsend vor ihm und strich sich eine widerspenstige blonde Strähne hinters Ohr.
 

„Grace.“
 

„Was, deine Ex?“
 

„Nein, also nicht sie. Sie erzählte einem Kumpel von mir, du und ich hätten im Flur gevögelt. Vor ihren... Augen.“ Zac kam nicht umhin, bei den Worten erneut Rot zu werden.
 

„Nette Idee! Schade, wir hätten das wirklich tun sollen. Vielleicht wären ihr dann die hübschen Äuglein mitsamt der Fake-Wimpern ausgefallen.“ Elliot schien sich prächtig zu amüsieren. „Tja, ich hatte mich dir ja praktisch wie auf dem Silbertablett präsentiert. Du wolltest ja nicht.“ Gespielt verzweifelt zuckte Elli mit den Achseln.
 

Zac starrte ihn nur perplex an.

„Naja, was nicht ist, kann ja noch werden.“ Der blonde zwinkerte ihm charmant zu.
 

Dieses Zwinkern... ging wortwörtlich direkt in Zacs Hose. *„Nicht schon wieder!“*
 

„Du machst mich wahnsinnig!“ Der dunkelhaarige schlug impulsiv mit den Händen auf den Tisch.

Ausnahmsweise war es Elli, der erschrak. „Alles okay bei dir? Was ist denn los?“ Elliot war einen Schritt näher getreten. In seiner Stimme konnte man die Besorgnis heraushören.
 

*„Bleib´ bloß wo du bist!“*, schrie Zac innerlich.
 

„Nein, nichts ist okay. Ich muss jetzt arbeiten. Was willst du eigentlich hier?!“, zischte er aggressiver als beabsichtigt.
 

Der blonde hob verwirrt eine Augenbraue. Er verriet Zac besser nicht, dass ihm sein... widersprüchliches Verhalten nur mehr antörnte.

„Dein Onkel hat jetzt gleich ein kurzfristiges, wichtiges Meeting mit einem noch wichtigerem CEO. Mr. Villa. Wenn es dem werten Herren in seinen Zeitplan passt, dann komme bitte in den ersten Konferenzraum. Wir hätten gerne deine Unterstützung.“
 

Ehe Zac sich für seinen Ausbruch entschuldigen konnte, war Elliot auch schon verschwunden. Allerdings nicht ohne nochmal unverschämt zu grinsen.
 

Es war eigentlich so gar nicht seine Art, Laut zu werden. *„Wie so vieles nicht meine Art ist...“* Schließlich hatte Zac vorhin eine Weile im Bad verbringen müssen, um sein größer gewordenes Problem loszuwerden. Ein Problem, an dem auch nur der verdammte Elliot schuld war.
 

Zac, dem der Name „Villa“ nur vage bekannt vorkam, gab aus einem ersten Impuls heraus den Namen von dem CEO in der beliebten Internet Suchmaschine ein. Gleich auf der ersten Seite fand er ein Bild von einem schlanken, groß gewachsenen Mann um die 54. Er hatte kurzes, graues Haar und eine modische, silberne Brille. Auf dem Bild unmittelbar daneben sah er Villa an der Seite eines jungen, gutaussehenden Mannes.
 

Er klickte auf das Foto und las den Titel „Erfolgreicher CEO Villa outet sich als Homosexuell“.
 

Der Dunkelhaarige erhob sich aus einem plötzlichen Instinkt heraus. Er griff zum Telefon und teilte Brooke mit, er würde auch an der Konferenz teilnehmen. Die Mädels brauchten ihm also keine Anrufe weiterleiten.
 

Dann eilte er, nachdem er ein paar Minuten seine Kleidung und vor allem seine Gedanken gerichtet hatte, gänzlich unvorbereitet... dafür mit gemischten Gefühlen zum Meeting.
 

--
 

Dwayne begrüßte ihn sogleich mit den sarkastischen Worten „Zachary. Wie nett das du uns auch mit deiner Anwesenheit beehrst!“ Zac kam sich beinahe vor wie in in die High-School versetzt. Sein Onkel war manchmal echt ein Arsch.
 

Alle Augenpaare waren auf ihn gerichtet. Neben Villa, der einen grauen, unübersehbar teuren Anzug trug, saß eine junge Frau im schicken Businesskostüm. Zac ignorierte gespielt selbstbewusst die Worte seines Chefs, und trat direkt auf den hohen Gast und seine... attraktive Begleitung zu.
 

Villa erhob sich. Zac musste genervt feststellen, dass der ein paar Zentimeter größer als er selbst war. „Bitte entschuldigen Sie meine Verspätung. Ich bin Zachary West. Freut mich sehr, Sie kennen zu lernen“, stellte er sich höflich vor. „Freut mich auch. Martin Villa.“ Sie schüttelten sich die Hände. Dann deutete der CEO neben sich. „Das ist meine persönliche Assistentin Nancy Hannigan.“
 

Die schwarzhaarige erhob sich ebenfalls. Zac reichte auch ihr freundlich die Hand. „Freut mich sehr, Ms Hannigan.“ Sie strahlte ihn an. Ihre rehbraunen Augen funkelten und ihr blumiges Parfum wehte zu ihm herüber. Zac wusste sofort, diese Frau wollte ihn. Doch dieses Wissen ließ ihn kalt.
 

„Mr. Villa, möchten Sie Kaffee oder lieber etwas Anderes?“, fragte derweil Elliot und schenkte dem CEO ein schönes, offenes Lächeln. Zac musterte den jüngeren und stellte schnell fest, dass die oberen Knöpfe von Elliots Hemd noch immer offen standen.
 

*„Macht er das extra?“*, fragte Zac sich. Am liebsten wäre er vor allen zu dem Blonden gelaufen und hätte sie... zugeknöpft.
 

Villa erwiderte das Lächeln sofort. „Ich nehme gerne einen Kaffee von dir, Elliot.“
 

*„Sind wir also schon beim Vornamen, ja?“*, dachte der Assistent griesgrämig. Ein widerliches Gefühl stieg in ihm hoch. Leider wusste Zac auch, dass dieser Villa Elliot wollte. Vielleicht wäre es ihm früher nicht aufgefallen, weil sie beide Männer waren und seine Welt vorher eindeutig heterosexuell geprägt war. Doch jetzt lag es für Zac klar auf der Hand.
 

*„Das wird sicher noch interessant!“*, glaubte der 25-jährige. Dann tat er endlich das, wofür er bezahlt wurde: Er nahm neben Mr. West auf der linken Seite Platz und verfolgte das Meeting.
 

--
 

Eine knappe Stunde später konnte Zac sich schon nicht mehr konzentrieren. Sein Onkel redete und redete, zeichnete sogar schwungvoll etwas auf einer Flipchart auf. Nur zweimal hatte Zac kurz etwas erläutern und auf dem Beamer zeigen sollen. Glücklicherweise war es etwas, für dass er keine extra Vorbereitung brauchte. Denn dieses Meeting war tatsächlich sehr kurzfristig entstanden, sonst hätte Dwayne ihn sicher vorher in Kenntnis gesetzt. Und auch im Mail-Kalender war kein Treffen eingetragen gewesen. Als Zac vorhin gesehen hatte, wie Elli den Tisch vorbereitete, hatte er eher an ein kleines, spontanes Mitarbeiter-Briefing gedacht.
 

Elliot hatte die ganze Zeit brav mit am Tisch gesessen und Getränke nach geschenkt oder kleine verpackte Pralinen gereicht. Villa hatte diese stets gern angenommen.
 

Jetzt war er schon wieder dabei, dem Gast etwas einzugießen. Diesmal erhob sich der CEO jedoch und stellte sich neben Dwayne. Doch anstatt auf die notierten Zahlen einzugehen, sah er bloß zu Elliot.

Viel mehr starrte er Elli an. Oder besser gesagt... seinen kleinen festen Hintern.
 

*„Tut er gerade ernsthaft das, was ich denke?!“* Zacs Gedanken fuhren Karussell.
 

„Danke!“ Mr. Villa trat nun neben den jüngeren und nahm ihm lächelnd die Tasse ab. Er schien ihm ganz beiläufig eine Hand auf die Schulter zu legen.
 

In Zac stieg ungeheure Wut auf.

*„Unerklärlich! Es kann mir doch egal sein!“* Schon wieder eine böse Lüge.
 

„Darf ich Ihnen noch Zucker reichen, Mr. Villa?“, säuselte derweil Elli und schien mit dem älteren Mann gekonnt zu flirten.

Bei Zac... brannten beinahe die Sicherungen durch.

*„Erst Armando und dann auch noch dieser alte Sack!“* Da war ihm sogar Armando lieber. Oder?
 

*„Nein, so weit ist es dann doch nicht!“* Zac musste an sich halten, seine Hände nicht zu Fäusten zu ballen und äußerlich gelassen zu wirken. Er konnte beide Männer absolut nicht ausstehen.

*„Was du kannst, das kann ich auch!“*, kampflustig schielte er kurz zu Elliot.
 

Kurzerhand zwang Zac sich, die hübsche Assistentin Nancy anzusehen und... mit ihr zu schäkern.

Er war eingerostet, doch zum Glück brauchte es nicht viel und schon hatte er ständigen Blickkontakt mit ihr. Sie spielte süß an einer ihrer langen, schwarzen Haarsträhnen und schenkte ihm ständig ein kleines Lächeln. Als die beiden Chefs mal wieder heiß am Diskutieren waren, schob sie Zac mit ihren manikürten rot lackierten Fingernägeln unauffällig einen Zettel zu. Auf diesem stand eine Handynummer.
 

Elli, der gerade nicht viel zu tun hatte, da die Getränke nicht sekündlich aufgefüllt werden konnten, bemerkte das Süßholzgeraspel von Zachy.

*„Sind wir hier im Kindergarten und verteilen Zettelchen? Du kleine Bitch!“*, dachte er sauer und schenkte Nancy einen giftigen Blick. *„Ich hoffe für dich, dass du das absichtlich machst, um mich zu ärgern...“* Er besah sich sein Objekt der Begierde.
 

Der 22-jährige musste zugeben, dass Mr. Villa nicht ganz so alt und unattraktiv war, wie gedacht. Trotzdem war er sicher mindestens 28 bis 30 Jahre älter als er. Eine ganze Menge! Er spürte oft die dunkelblauen Augen des Älteren auf sich. Doch eigentlich interessierte ihn nur Zac. Er wollte ihn und er würde ihn schon kriegen. Hetero hin oder her.
 

Mit Schrecken musste Elli feststellen, wie es dem „Straight-Boy“ langsam anscheinend Spaß machte, mit der reizenden Nancy zu flirten. Er musste sich einfach rächen!
 

Ehe er sich einen Plan zurecht legen konnte, spürte er eine große, forsche Hand an seinem Knie.

Villas Hand.

Gut, jetzt wusste Elli zumindest, wieso er sich unbedingt neben ihn hatte setzen sollen. *„Mehr kriegt der Alte aber nicht von mir.“*
 

Anscheinend hatte sich Elli getäuscht, denn als Dwayne mit einer dämlichen Entschuldigung den Raum verließ, war die Hand noch immer auf ihm. Sie rutschte sogar höher an seinen Schritt...
 

„Mr. Villa! Möchten Sie nicht noch ein Glas Wasser oder Kaffee?“, platzte es aus Elliot heraus. Er hatte keinen Bock, sich weiter begrabschen zu lassen.
 

„Nein. Ich will nichts trinken“, meinte dieser und grinste selbstzufrieden. Seine Hand wurde indes mutiger und packte sogar fester zu. Elli biss sich auf die Lippen, um ein Zischen zu unterdrücken.
 

Zac, der noch immer Nancy gegenübersaß, wollte sich zumindest ein paar Notizen zu dem geplanten Vertrag machen. Schließlich hatte er die meiste Zeit damit verbracht, mit ihr anzubändeln. Nur um... sich zu rächen. Sein Onkel würde ihn umbringen, wenn er bemerkte, dass er kein Stück aufgepasst hatte. Er griff also nach seinem Stift, doch leider fiel ihm dieser zu Boden. „Ich bin ein Tollpatsch.“ Er schenkte der Assistentin ein charismatisches Lächeln. Nancy kicherte bloß und murmelte „Ach, passiert doch jedem“.

Er wollte sich nach dem Kugelschreiber bücken. Da sah er, dass der CEO Elliot doch tatsächlich unter dem Tisch betatschte.
 

Die Wut, die eh bereits vorhanden war, wurde von Sekunde zu Sekunde größer. Was erlaubte dieser Villa sich? Und wo blieb sein Onkel wenn man ihn mal brauchte?
 

Er sah zu Elli und plötzlich spürte er, dass dieser es nicht toll fand, so dreist befummelt zu werden. Von einem viel älteren Kerl. Ihm musste dringend etwas einfallen, um den Blonden aus der misslichen Lage zu befreien.

*„Denk nach, Zac. Denk nach!“*
 

„Elliot... Holst du mir bitte ein Wasser aus der Küche? Ohne Kohlensäure.“ Zac war nichts Besseres in den Sinn gekommen. Zumindest nichts, was nicht allzu unhöflich gegenüber Villa war.
 

Der blonde sah ihn verwundert an. Zac deutete bestimmt mit dem Kopf zur Tür.
 

„Natürlich!“ Er schien glücklicherweise zu verstehen, sprang sofort hoch und verließ schnellen Schrittes den Raum.
 

Mr. Villa schenkte Zac nun einen Blick, der nicht so... freundlich war. Zac hielt den Blickkontakt aufrecht.

„Gibt es ein Problem, Mr. Villa? Möchten Sie auch ein Wasser ohne Kohlensäure?“, fragte er ruhig und beugte sich unbewusst ein Stück vor.
 

„Wie ich bereits sagte, ich will nichts zu Trinken. Danke“, antwortete der ältere. In seiner Stimme schwang ein gefährlicher Unterton.
 

Zac waren jegliche... Rachegedanken und der vermeintliche Spaß am Flirten mit Nancy sofort vergangen. In seinem Kopf war nur Elliot.
 

*„Niemand befummelt einfach Elli!“*

Er hielt absichtlich weiter Blickkontakt mit Villa. Nancy, die bei ihm völlig abgeschrieben war, hätte sich wohl auch nackt auf den Schreibtisch setzen können. Er hätte sie links liegen lassen...
 

„Sie haben einen netten neuen Mitarbeiter“, sagte Villa leise und meinte damit natürlich Elliot.
 

„Ja, das haben wir“, antwortete Zac ruhig. „Wir wollen ihn auch nicht mehr her geben“, fügte er hinzu.
 

Zum Glück tauchte Dwayne wieder auf.

Als auch Elliot mit dem georderten Wasser erschien, bedankte Zac sich mit einem warmen Lächeln. Dieser tat es ihm gleich und man merkte sofort: Das Lächeln war ehrlich und nicht aufgesetzt.
 

--
 

Nachdem die hohen Gäste fürs erste gefahren waren, eilte Zac zu Elliot. Das Meeting hatte, welch Überraschung, zu noch keinem erfolgreichen Abschluss geführt. Mr. Villa hatte bei Mr. West um Bedenkzeit gebeten.

Zac musste die Zeit nutzen, da sein Onkel wieder persönlich Chauffeur spielte. Sogar mit seinem privaten Lamborghini.
 

Bevor Villa gegangen war, hatte er es sich jedoch nicht nehmen lassen, Elli nochmals zu betatschen. Diesmal ganz unauffällig am Hintern. Zac hatte es natürlich bemerkt und die Hand des CEOs beim Abschied an der Tür etwas fester gedrückt, als nötig. Eine kleine Warnung schadete nicht oder?
 

Elli, der gerade am Abräumen des Geschirrs war, wurde diesmal von Zac überrascht.
 

„Geht es dir gut?“, fragte der 25-jährige und nahm ihm die gestapelten Kaffeetassen aus der Hand. Er stellte sie kurz auf den Tisch.
 

Elliot sah ihn bloß an und lächelte aufrichtig. „Ja, dank deiner Hilfe. Der ging mir echt auf den Sack. Wortwörtlich.“ Er zwinkerte.
 

In Zac rumorte es.

„Tue das nicht“, bat Zac leise und verzweifelt. Er legte eine Hand an Elliots Arm und spürte schon wieder 1000 Schmetterlinge.
 

„Was?“
 

„Mich so ansehen und anlächeln.“
 

„Du warst eifersüchtig oder?“, fragte Elli geradeheraus.
 

„Nein, war ich nicht! Er sollte dich nur nicht einfach befummeln!“ Mit jeder erneuten Lüge wurde es einfacher.
 

„Alles klar.“ Selbstverständlich... glaubte Elli Zac kein Wort.
 

„Du warst dafür eifersüchtig auf die Assistentin“, neckte Zac.
 

„Ja, die soll die Finger von dir lassen. Ich gebe es zumindest ehrlich zu.“ Elli grinste und verschränkte seine Arme vor der Brust.
 

„Du bist... unmöglich.“
 

„Und du stehst drauf! Komm´ mit!“ Elli zog Zac kurzerhand mit in den kleinen, neben anliegenden Serverraum. Er verschloss die Tür.

„Wieso sperrst du ab? Was soll das?“, fragte Zac verwundert.
 

„Damit du mir nicht mehr weglaufen kannst!“ Elliots blaue Augen blitzten.

Ehe Zac sich versehen konnte, drückte Elli ihn bestimmt gegen die nächstbeste Wand. Er zog ihn an der Krawatte ein wenig zu sich herunter und drückte ihm einen atemberaubenden Kuss auf. Seine freie Hand fuhr durch Zacs kurze Haare.
 

Dieser stand augenblicklich in Flammen. Alles war wie... elektrisiert und prickelte. Ohne nachzudenken legte er seine Hände an Elliots glatte Wangen und erwiderte den Kuss hungrig. „Oh Gott, was tue ich da?“
 

„Zac, du machst mich so wahnsinnig scharf“, offenbarte Elli zwischen einigen Küssen. Seine Zunge drängelte sich in Zacs Mund. Stupste die von dem älteren an.
 

Plötzlich hörten sie ein lautes Gebrüll.
 

„Zac! ZAC WO BIST DU VERDAMMT?!“
 

Es war Mr. West.
 

Der gerufene löste sich augenblicklich von Elliot. Doch seine Hände lagen noch immer auf dessen Wangen. „Bitte ignoriere ihn einfach!“, flüsterte Elli und presste sich wieder voller Verlangen an ihn. Zac konnte seine Erregung spüren. Seinen... Schwanz. Hilflos musste er für einen Moment die Augen schließen.
 

„Soll ich dir einen blasen? Als Dank für deine Rettungsaktion?“, hauchte Elli und hatte schon die Hände an Zacs Hose.
 

*„Ich bin nicht schwul!“*, hallten die Worte des Telefonats durch Zacs Kopf. Wie als wäre Eiswasser über ihn gekippt worden, schob er Elliot von sich.
 

„Das geht nicht! Ich bin nicht...“

Nachdem er tief Luft geholt hatte, drehte er sich zur Tür und entriegelte das Schloss. „Ich gehe vor. Komm´ bitte erst in ein paar Minuten raus.“ Ehe der 22-jährige ihm antworten konnte, verließ Zac den Serverraum wieder und lief direkt in die Arme seines nach ihm bellenden Onkels.
 

„Wieso zum Teufel warst du so unfreundlich zu Villa?!“, wollte dieser erbost wissen. Sein Gesicht war leicht rot vor Wut.
 

„Ich habe ihn nur gefragt, ob er auch ein Wasser ohne Kohlensäure möchte. Was ist daran unfreundlich?!“ Zac war verwirrt. „Außerdem... dieser Mistk- er hat einfach Elliot betatscht. Sowas können wir uns doch nicht gefallen lassen! Wir haben den Mitarbeitern gegenüber eine Fürsorgepflicht!“
 

„Du bist so dumm, Zac. Ich hätte dich für klüger gehalten.“
 

„Was soll das wieder bedeuten, Dwayne?“
 

„Was denkst du, wieso ich diesen blonden Idioten mit ins Meeting genommen habe? Um Kaffee einzuschenken? Natürlich sollte er Villa unterhalten und in eine gute Stimmung versetzen. Villa ist Schwul und ich ahnte, dass ihm Blondie gefällt.“
 

„Du kannst doch nicht unsere Angestellte dafür benutzen, Kunden für lukrative Verträge zu gewinnen, indem sie sich begrabschen lassen.“
 

„Unsere Angestellte?! Die Firma gehört mir. Und wenn du das irgendwann ändern willst, hör´ auf so ein verdammtes Weichei zu sein! Wir sind keine Märtyrer sondern Geschäftsmänner! Dieser Sparks ist keine Jungfrau. Dem macht ein bisschen einfaches Gefummel von einem Mann nichts aus. Ich hatte ihn ja sogar vorgewarnt.“
 

Zac war geschockt über die Worte seines Onkels. Auch der letzte Satz machte es nicht unbedingt besser für ihn.
 

„Wenn du es wieder gut machen willst, schleim´ dich bei seiner Assistentin ein. Vögle sie oder was weiß ich. Und mit etwas Glück kriege ich Villa dazu, sich erneut mit uns zu treffen. Wehe du vergeigst das wieder! Ich habe wirklich gedacht, dass du aus einem anderen Holz geschnitzt bist, als dein armseliger, buckelnder Vater!“, zischte der Boss.
 

„Lass´ ihn da raus, Dwayne. Er kann nichts dafür, dass Villa nicht erfreut ist.“
 

„So ist es. Du bist schuld!“
 

Und schon rauschte Dwayne davon in sein Büro. Wütend ließ er die Tür zuknallen.
 

--
 

*„Dein Chef und Onkel hasst dich und du bist... von einem Mann ziemlich angetörnt. Kann es eigentlich noch schlimmer kommen?“*, fragte er sich. An Dwaynes äußerst seriöse Geschäftspraktiken wollte er gar nicht denken.
 

Doch wie so oft bewies ihm das Leben, dass es, in der Tat, schlimmer kommen konnte...

Kapitel 7

Zacs Handy vibrierte penetrant. Er nahm es genervt aus seiner Hosentasche und sah, dass es seine Mutter war. „Oh ne! Was will die denn jetzt?“, murmelte er seufzend. Er nahm den Anruf nur widerwillig an.
 

„Mom! Ist etwas mit Noah?“, legte er gleich los.

„Hallo Zachary. Nein, nein. Ich möchte nur darum bitten, dass ihr euch am Sonntag ordentlich anzieht. Du und dein...“ Anscheinend konnte Zacs Mom Gloria die Worte Freund nicht aussprechen, denn sie stockte. „Ich... ich habe Father McAndrew mit zum Essen eingeladen.“

„Wieso zum Teufel lädst du bitte den Priester ein?!“, wollte Zac sauer wissen. Schon wieder wurde ihm bewiesen, dass seinen Eltern mehr als eindeutig die Tassen im Schrank fehlten.
 

„Vielleicht kann er euch... auf den richtigen Pfad bringen. Und sprich´ nicht über den Teufel!“ Zac verdrehte die Augen. *„Oh, Bruder...“*, dachte er hilflos. „Wenn du glaubst, dass ein Gespräch mit Father McAndrew Homosexualität... heilen kann, dann lebst du wirklich im Mittelalter, Mom.“
 

„Das... meine ich doch gar nicht! Er soll nur mit euch reden!“, flehte Gloria eindringlich.

Zac kaufte ihr kein Wort ab. Allerdings war er froh über die Warnung.

„Ich muss jetzt auflegen, Mom. Bin auf der Arbeit. Bis dann.“
 

Ehe Gloria West etwas erwidern oder sich verabschieden konnte, hatte Zac den Anruf beendet. „Es war mutig, was du zu deiner Mutter gesagt hast“, ertönte plötzlich eine ihm wohl bekannte Stimme.
 

Elliot.
 

Er lehnte mit verschränkten Armen gegen eine der Türen und musterte Zac.
 

Dieser kam sich sogleich vor wie ein mieser Verräter. Er war aus dem Raum getürmt, nur weil Elliot ihn so verdammt angemacht hatte. Zu allem Übel schaffte er es nicht, irgendetwas zu... antworten. Der 25-jährige blieb stumm.
 

Elliot schenkte ihm einen leicht enttäuschten Blick und verschwand dann wieder im Konferenzraum, um endlich seiner Arbeit nachzugehen. Allerdings war er schnell wieder draußen. In seiner Hand hielt er einen Zettel. Er schritt auf Zac zu und hielt ihm auffordernd die Notiz mit Nancys Handynummer hin.
 

„Hier. Hast du vergessen!“

Elli schenkte ihm ein falsches Lächeln.

Noch immer wortlos nahm Zac das Stück Papier an sich.
 

„Hör´ mal...“, begann Zac. „Es tut mir leid“, sagte er leise und drehte sich zur verschlossenen Tür seines Onkels um. Es beruhigte ihn, dass sie niemand belauschen konnte.
 

„Ich will nichts hören.“ Elli seufzte. „Keine Sorge, ich mache dir keine Szene.“ Er verkniff sich ein spöttisches Grinsen.
 

„Dwayne... Ich meine Mr. West... er ist echt sauer, wie ich mich bei diesem... Villa verhalten habe“, begann Zac zu erklären. „Falls er irgendwas versucht und will, dass ihr euch nochmal mit dem alten Sack trefft... Sag´ mir bitte Bescheid, okay?“
 

„Und was willst du dann machen?“, fragte Elli herausfordernd. „Etwa mitkommen? Dann verlieren wir beide unseren Job“, fügte er hinzu.
 

„Ich weiß, ich bin nur ein einfacher Assistent, aber solange ich hier arbeite, lasse ich nicht zu, dass hier irgendeiner sexuell belästigt wird.“ Zac schaute ihn eindringlich an. Er meinte es vollkommen ernst.
 

Ellis Gesichtszüge wurden weicher. Schließlich lächelte er sogar. *„Ich bin dem Straight Boy echt verfallen...“*
 

„Zac, pass´ du auch auf dich auf. In Ordnung? Ich räume jetzt zu Ende ab und dann mache ich die Biege ins Wochenende. Denk dran´, dass Morgen die Party ist. Und keine Sorge, du bist Brookes Begleitung.“ Elli war beinahe in seiner alten Form, denn er zwinkerte wieder charmant.
 

„Ach und... ich verrate niemandem etwas wegen dem kleinen Ausrutscher von vorhin“, versprach der blonde noch.

Zac konnte nichts mehr antworten, denn der 22-jährige war schon fleißig bei der Arbeit.
 

Missmutig starrte der dunkelhaarige auf den Zettel in seiner Hand. Er wollte diese Nancy nicht anrufen. Und er wollte auch nicht mit Brooke zu der Party. Wenn er an das dachte, was im Serverraum passiert war, wurde ihm nur wieder heiß. Verdammt heiß. Sein Schwanz, der Verräter, erinnerte sich noch gut daran.
 

*„Und das alles nur wegen dieser verflixten PlayStation!“*, dachte er grimmig und verkrümelte sich in sein Büro. Wäre er nicht auf die glorreiche Idee gekommen, den ollen Staubfänger zu verkaufen, dann hätte es die zufällige Begegnung mit Elli niemals gegeben. Zumindest wäre es nicht dazu gekommen, dass er ihn in die Wohnung mit genommen hätte. Ergo: Er hätte ein großes, blondhaariges Problem weniger!
 

--
 

Kurz vor Schluss klopfte Brooke an Zacs Tür. Er bedeutete ihr, hereinzukommen.
 

Lächelnd stand sie vor ihm. Hübsch wie immer. „Morgen ist die Party. Ich wollte dich nur daran erinnern. Weil du doch immer so beschäftigt bist.“
 

Der Assistent winkte ab. „Ja, ich weiß. Elli hat mich bereits auf die Feier aufmerksam gemacht.“ Er zwang sich, die schöne Rothaarige überzeugend anzulächeln.
 

Diese errötete sogar ein wenig. „Ich freu´ mich echt, dass du mitkommst.“ Sie schritt mutig neben ihn und gab ihm ein Küsschen auf die Wange. Er konnte ihr süßliches Parfum riechen. *„Wieso kann dir nicht einfach Brooke gefallen?“*, fragte er sich in Gedanken, oder eher gesagt seinen verdammten Penis.
 

Er wollte irgendetwas Nettes zu ihr sagen, doch... er hatte nur diese blauen Teufelsaugen von Elli im Kopf.

*„Ich hasse ihn dafür!“* Anstatt dass ihm ein Kompliment oder Ähnliches für die jüngere über die Lippen kam, sagte er nur „Angenehmen Feierabend, Brooke. Komm´ gut nach Hause. Wir sehen uns Morgen. Wir schreiben ja sicher nochmal wegen dem Treffpunkt.“
 

- Samstag -
 

Elli hatte den Tag damit verbracht, wieder im Café auszuhelfen. Das Glück schien ihm hold zu sein, denn eine Bedienung war ausgefallen. Somit durfte er endlich kassieren! *„Also heute, habe ich mich echt richtig prostituiert!“*, musste er sich leider eingestehen. Er hatte beinahe mit allen Kundinnen und Kunden charmant geplaudert sowie geflirtet, nur um mehr Trinkgeld rauszuschlagen. Doch wenn er an diesen dreisten Mr. Villa dachte, konnte Elli nur innerlich den Kopf schütteln. Dieser Mistkerl bildete sich viel zu viel auf seinen Rang als CEO ein. Im Café hatte ihn schließlich niemand einfach befummelt.
 

Als er endlich am frühen Abend nach Hause kam, ließ er sich sogleich auf sein Bett fallen. Nach kurzer Zeit raffte er sich jedoch wieder auf. Er zählte das Geld und war glücklich, zumindest für heute, einen Erfolg verbuchen zu können.
 

„Na, hast du im Café gut was eingenommen?“, fragte sein Mitbewohner Cody neugierig. Er ließ sich neben ihm auf dem Bett nieder. Es quietschte und knarzte ziemlich. „Wow, was hast du gegessen?“, fragte Elli lachend, wurde im nächsten Moment aber wieder ernst.
 

„Ich weiß, ich schulde dir noch die Miete für diesen Monat... Aber ich brauche das Geld unbedingt für Enzo“, gab er seufzend zu.
 

„Schon gut. Ich kann noch zwei Wochen warten. Zum Glück ist Sean immer pünktlich mit Überweisen.“ Sein Kumpel schenkte ihm ein aufmunterndes Lächeln.“ „Schmeiße dich schon nicht raus.“
 

„Danke! Vielleicht sollten wir sein Zimmer einfach doch weiter vermieten. Das kriegt der niemals mit“, überlegte Elli.
 

„Nein. Das machen wir nicht. Wenn das rauskommt... Außerdem ist sein Vater Polizist oder so. Nicht, dass der uns in den Knast steckt. Ich stehe ja nicht so auf Seife aufheben“, gab Cody grinsend von sich. „Die ausgehungerten Insassen würden da drin über mich herfallen. Ich bin zu gutaussehend.“
 

Elli musste nicht nur über den alten und ausgelutschten Spruch lachen. „Oh Cody! Du weißt schon, dass das nicht sein Vater ist oder?“
 

„Häh?“ Cody war perplex.
 

Elli klopfte ihm auf die Schulter. „Schon gut. Ich darf Morgen Nachmittag auch wieder abkassieren. Dann habe ich dein Geld in zwei Wochen.“

„Aber...“, Cody war noch immer bei ihrem Mitbewohner. Er schien langsam zu verstehen. „Sean hat nicht gesagt, dass er...“
 

„Tja, nicht jeder kann sich das eingestehen oder muss es an die große Glocke hängen. Geht uns ja auch nichts an.“ Elli zuckte mit den Achseln, lächelte ein wenig gequält und musste wieder an Zac denken. *„Gib´ ihm Zeit. Du wirst ihn schon noch für dich gewinnen!“*, redete er sich innerlich selbst gut zu.
 

--
 

Nachdem Elli sich ein bisschen von seiner Schicht erholt und geduscht hatte, stand er vorm Spiegel und zupfte kritisch an seinen Haaren. Er hatte sie ein wenig gestylt. Bei den Klamotten hatte er sich für eine enge, schwarze Jeans und ein ebenso enges, dunkelrotes Oberteil entschieden. Die meisten „schicken“ Sachen waren in der Wäsche, da er sie auf der Arbeit getragen hatte. Als er sein Aussehen dennoch für O.K. befand, klingelte sein Handy. Es war Armando.
 

„Hey, du sagst jetzt nicht ab oder?“, nahm Elliot das Gespräch grinsend an. Denn sie wollten sich alle in einer halben Stunde treffen. Und natürlich wollte er nicht als einziger alleine dastehen...
 

„Nein nein!“, beruhigte ihn Armando sogleich und wirkte abgehetzt. „Bei mir auf der Arbeit wurde ein Alarm ausgelöst und da mein Vorgesetzter im Urlaub ist, bin ich beim Sicherheitspersonal als nächste Kontaktperson hinterlegt. Wahrscheinlich nur wieder ein Fehlalarm, doch bin trotzdem auf dem Weg dorthin. Ich werde mich also verspäten. Es tut mir total leid, Elli.“
 

„Hey, alles gut. Das hast du dir ja nicht ausgesucht...“ Elli strich sich müde durch die Haare.
 

„Ich rufe auch gleich Brooke an. Geh´ du mit den anderen. Ich komme dann direkt nach.“
 

„Okay. Melde dich, wenn du mehr weißt. Und... sei´ trotzdem vorsichtig.“
 

„Mache ich.“ Armando lachte. „Bis später, Süßer. Ich beeile mich.“
 

Missmutig steckte Elliot sein Handy wieder weg. Armando war schon ein Netter. *„Doch er ist nicht Zac... Zac ist genau das... was ich will.“* Es war absolut dämlich, Zac zu wollen. Armando wusste sicher genau, wie der Hase lief und stand zu sich und seiner Sexualität. Aber nein, lieber lief Elli den Heten nach... Wenn er an ihren gemeinsamen Kuss im Serverraum dachte, wurde auch ihm ganz heiß.
 

--
 

Am Treffpunkt angekommen wurde Zachary gleich stürmisch von seiner Begleitung und gleichzeitig Kollegin begrüßt. Sie umarmte ihn glücklich. Elli, der etwas Abseits stand, tat so als spiele er hoch konzentriert an seinem Telefon.
 

„Du siehst echt... hübsch aus, Brooke“, schmeichelte Zac lächelnd der jungen Frau. Die rothaarige trug ein enges, schwarzes Kleid mit umwerfenden Dekolleté. Darüber kleidete sie eine weiße Lederjacke. Elli musste bei dem Kompliment innerlich die Augen verdrehen. *„Sie ist die schönste Frau der gesamten Welt!“*, dachte er spöttisch und kam sich zurecht vor wie ein trotziges Kleinkind.
 

„Zac, was ist denn mit mir?“, fragte Maria lachend. „Jesse, du kannst auch mal was Nettes zu mir sagen!“ „Maria, du siehst immer umwerfend aus. Ich dachte, ich muss das nicht extra erwähnen“, kam es grinsend von Armandos Mitbewohner und musterte nochmal genüsslich Marias Erscheinung in dem engen Kleid. „Außerdem darfst du Armando nicht verraten, dass ich dich angebaggert habe“, fügte Jesse noch schelmisch hinzu.
 

Zac, der gelinde gesagt, erfreut war, noch nicht auf den für ihn affigen Armando stoßen zu müssen, schielte unauffällig zu Elli. Der entfernte sich gerade ein weiteres Stück, da er wohl einen Anruf erhielt.
 

--
 

Die Party fand in einer schicken, kleinen Villa statt. Mit der Dekoration hatte sich wohl jemand besonders Mühe gegeben. Überall hingen bunte Ballons und weitere Deko. Auf den Ballons prangte stets eine „19“. Ein beeindruckendes Buffet war aufgestellt. Es wimmelte bereits nur so von Gästen. Die Musik tönte durch eine große Anlage. Trotzdem konnte man sich unterhalten.
 

„Herzlich Willkommen auf meiner Party! Ihr seht ja alle toll aus!“, wurden sie ausschweifend von einem schlanken Mann mit lila gefärbten und aufwendig gestylten Haaren begrüßt. Er trug einen Mantel mit Leopardenmuster und sah ansonsten auch sehr... extravagant aus. Seine Augen waren stark geschminkt. Er funkelte - genauso wie seine gemietete Partylocation.
 

*„Oh Gott, wo bin ich hier gelandet?“*, dachte Zac, als er den ihm unbekannten, auffälligen Mann registrierte.
 

*„Mega geil hier!“*, dachte hingegen Elli.
 

„Jewel! Danke, für deine Einladung“, machte Brooke den Anfang und umarmte den Mann. „Alles Gute zum Geburtstag! Hier, ein kleines Geschenk für dich.“ Der Mann mit dem Namen „Jewel“ bedankte sich herzlich. Nachdem Brooke alle vorgestellt hatte, wurden sie mit Küsschen links und rechts von „Jewel“ begrüßt. Weitere Glückwünsche und Geschenke wurden getauscht.
 

Bei Elli blieb Jewel jedoch länger stehen. „Du bist Armandos Begleitung oder? Er schrieb, dass er sich verspätet. Aber keine Sorge, es wird dir hier gefallen, Kleiner!“
 

Elli konnte den größeren Mann bloß angrinsen. „Danke. Sorry, ist mir total peinlich. Aber ich habe kein Geschenk für dich.“
 

„Dein gutes Aussehen reicht vollkommen!“, kam es überschwänglich von Jewel und drückte ihm sogleich einen Becher Alkohol in die Hand.
 

„Danke. Du... bist heute also 19 geworden?“, fragte Elli und hob amüsiert eine Augenbraue. Natürlich war es für alle offensichtlich, dass der Mann ´geringfügig´ älter als 19 war.

„Das sieht man mir nicht an. Ich weiß“, redete sich der ´Jüngling´ heraus und legte sich, als ob er erröten würde, eine Hand an die Wange.
 

„Du musst ihn entschuldigen. Jewel ist in seiner geistigen Entwicklung stehen geblieben. Und er kann nur bis 19 zählen. Das geht schon ein paar Jahre so. Traurige Sache“, ertönte es plötzlich von einem schwarzhaarigen, gut gebauten Typ. Er hatte sich zu ihnen gesellt und seine Hände auf Jewels Schultern gelegt. „Daniel, erzähl´ keinen Mist!“, giftete der Gastgeber. „Und du mach dich nicht an die Begleitung eines anderen ran, Jeremias“, antwortete ´Daniel´ gekonnt und schüttelte Elli zur Begrüßung die Hand.
 

„Ich sehe schon... mir wird es hier wirklich gefallen!“, lachte Elliot.
 

Glücklicherweise kamen weitere Gäste und „Jewel“ oder auch Jeremias, musste sich diesen zuwenden. Elli ließ sich kurzerhand auf ein Sofa fallen und nahm sein Getränk zu sich. Zac, der von Brooke mitgeschleift wurde, erschien in seinem Blickfeld. *„Ich wünschte, ich könnte mit ihm einfach in einer Nebenkammer verschwinden... Oder einfach an Brookes Stelle sein.“*
 

--
 

Nach einer Stunde war noch immer nichts von Armando zu sehen. Elli, der bisher jeglichen Blickkontakt zu anderen Gästen gemieden hatte, schaute nur tiefer ins Glas. Denn mittlerweile schmiegte sich Brooke an Zac. Dieser schien das ganze sichtlich zu genießen. Elli, der sich inzwischen einen Fressteller geholt hatte, gefiel die Party immer weniger. Es waren so viele Menschen anwesend - und trotzdem fühlte er sich alleine. *„Ich sollte mich für Brooke freuen, dass sie jetzt bei Zac landen kann. Schließlich ist sie nett und keine doofe Zicke“*, dachte Elli.
 

*„Ach, wem mache ich was vor? Ich will ihn! Und ´nett´, ist eh die kleine Schwester von Scheiße“*, entschied sich Ellis Hirn sogleich wieder um.
 

Genervt griff er wieder nach seinem Handy.

„Es tut mir so leid. Ich bin gleich da. Die Polizei ist noch mit aufgetaucht und hat mich aufgehalten. Bin jetzt aber auf dem Weg.“ Betrübt las er die Nachricht von Armando.
 

Maria und Jesse hatten ihn ein paarmal versucht, mitzuziehen. Doch Elli war nicht lange bei ihnen geblieben. *„Witzig, jetzt bin ich der Spielverderber hier.“* So schnell konnten die Rollen wechseln...
 

Elli war sowieso geschafft vom Tag. Für einen kurzen Moment schloss er müde die Augen. „Hey, kann ich mich zu dir setzen? Mein Freund hat sich fest gequatscht“, ertönte neben ihm eine männliche Stimme mit leichtem, spanischen? Akzent. „Klar, wieso nicht“, antwortete der 22-jährige. Der blonde warf einen Blick auf den jungen Mann. Er hatte eine schlanke Statur und war nicht sonderlich groß. Seine dunklen Haare hatten den selben Farbton wie seine Augen.
 

„Hattest du einen harten Tag?“, fragte der junge Kerl neben ihm. „Genau, ich war arbeiten. Und wie war´s bei dir?“ „Ich hatte, zum Glück, frei. Oh, ich heiße übrigens Feliciano, aber nenn´ mich Feli.“ „Freut mich, Feli. Ich bin Elliot, aber kannst mich gern Elli nennen.“ Der blonde zwinkerte.
 

„Bist du alleine hier, Elli? Kann ich mir ja bei deinem Aussehen nicht vorstellen“, wollte Feli von ihm wissen und grinste. „Meine... Begleitung kommt gleich.“ „Achso. Wer ist denn deine Begleitung?“
 

Sie plauderten ein wenig.

„Und dein Freund?“, fragte Elli im Gegenzug. „Quatscht der immer noch?“ Elli sah zu Zac und musste feststellen, dass auch dieser schon eine ganze Weile mit einem gutaussehenden Mann sprach. Brooke stand bloß daneben und lächelte elfengleich. Gelegentlich schien sie nickend dem Gesprächsthema zuzustimmen.
 

„Zu wem guckst du? Gefällt dir einer hier? Sag´ das nicht deiner Begleitung.“
 

„Nein, ich habe eh keine Chance bei dem... den ich mag.“
 

„Wieso nicht? Ist er vergeben?“
 

„Schlimmer. Hetero.“
 

„Ach, das heißt nichts. Mein Freund hat sich vor mir auch nicht für Männer interessiert. Und jetzt sind wir schon eine ganze Weile zusammen.“ Feli zeigte stolz seine Hand, an der ein schlichter, dafür edler, silberner Ring glänzte. „Wir sind sogar verlobt!“
 

„Glückwunsch! Toller Ring!“ Elli lächelte. Feliciano war nett und mittlerweile, war es ihm egal, ob Armando jetzt gleich auftauchte oder nicht.
 

„Wer ist eigentlich dein Freund?“
 

„Mein Schatz redet mit dem großen Typ da.“ Feli deutete auf Zac. „Den, den du die ganze Zeit so anstarrst.“ Er grinste wissend.
 

„Du bist ein guter Beobachter“, stellte Elli seufzend fest und trank wieder einen großzügigen Schluck von seinem Drink. „Dein Freund oder besser gesagt Verlobter, ist echt heiß. Respekt.“
 

„Danke, ich weiß.“ Feli lachte heiter.

„Du weißt aber, dass dein Schwarm auch ein paarmal zu dir geguckt hat oder?“
 

„Vielleicht... Sag´ mal, Feli. Über was reden die überhaupt die ganze Zeit?“
 

„So wie ich meinen nervigen Freund kenne...“, begann Feli und musterte den dunkelhaarigen Mann, der wie ein Männermodel wirkte. „Über Business.“
 

„Business? Langweilig“, flötete Elli. „Sind wir hier auf der Arbeit oder was?!“
 

--
 

Nach einigen Minuten, Elliot war mittlerweile wieder allein, erschien endlich Armando. Elli beobachtete, wie der ältere seinen Kumpel Jewel herzlich begrüßte, ihm ein Geschenk überreichte, und dann die Menge nach Elli absuchte. Als er ihn sah, musste er sofort lächeln.
 

Elli stand auf und ging auf ihn zu. „Es tut mir so leid! Die Polizei hat mich ewig vollgesülzt. Vor allem die... sehr eifrige Polizistin.“ Er zog Elliot nach einem tiefen Seufzen zur Begrüßung in seine muskulösen Arme.
 

„Vielleicht wollte sie ein Date mit dir? Hast ihr sicher gefallen“, sagte der blonde lachend. „Aber schön, dass du jetzt da bist.“
 

„Mir gefällt sie aber nicht“, verriet der 26-jährige grinsend und zwinkerte Elli zu. „Du gefällst mir um einiges besser“, raunte er dem jüngeren ins Ohr.
 

„Armando! Endlich bist du da!“, wurden sie von Brooke unterbrochen. Sie umarmte ihren Kumpel kurz. „Hey!“, begrüßte sie auch der ältere. „Hast du dich ein wenig um Elli gekümmert?“ Brooke wollte gerade antworten. Da trat Zac neben sie. Er rang sich nur zu einem kurzen Nicken durch.

Armando warf ihm einen irritierten Blick zu.
 

„Ich will mich heute gar nicht mehr aufregen!“, lenkte der dunkelhaarige ein und ignorierte Zac. Er fixierte bloß seine Freundin Brooke. „Viel Spaß euch. Elli und ich haben ja einiges nachzuholen.“ Die rothaarige lächelte nur und schien nichts bemerkt zu haben. „Da drüben ist was zu Essen. Ist echt lecker! Jewel hat sich selbst übertroffen. Euch auch viel Spaß.“ Sie zog Zac mit sich. Dieser warf Elli noch einen letzten, fast schon traurig wirkenden, Blick zu.
 

*„Du hast dich amüsiert. Jetzt bin ich dran!“*, hätte Elli ihm am liebsten noch trotzig nachgerufen.
 

--
 

„Zac, hast du mir überhaupt zugehört?“, wollte Brooke von selbigem wissen. „Ähm...“ Der Assistent fühlte sich ertappt. Er hatte nur wieder fast die gesamte Zeit zu Elliot und seiner reizenden... Begleitung gestarrt. *„Verdammt, ich bin so was von auffällig!“*
 

„Entschuldige Brooke, irgendwie ist mir nicht gut“, log er. Mittlerweile hatte er ja durch Elliot bereits genügend Erfahrung im... Lügen.
 

„Sollen wir etwas raus an die frische Luft?“ Brooke legte Zac ihre schmale Hand an den Arm und musterte ihn besorgt. „Eine gute Idee. Komm.“ Er legte ihr seine Hand auf den Rücken und führte sie hinaus. Sie schlängelten sich an den vielen Leuten vorbei auf die große Terrasse.
 

*„Diese Party ist echt schräg!“*, stellte Zac immer wieder fest. Es gab viele homosexuelle Paare. So viele hatte er noch nie auf einen Haufen gesehen. *„Schade, dass Grace nicht hier ist. Sie würde durchdrehen“*, grinste er in Gedanken. *„Und ich könnte... vielleicht wieder Elliot küssen. Scheiße, vielleicht ist die Atmosphäre hier ansteckend!“*
 

Durch seine völlig abgedrehten Fantasien, wurde ihm schon beinahe tatsächlich schwindlig. Brooke, der er schon wieder nicht zugehört hatte, entging dies nicht. „Zac, was ist denn los? Sollen wir lieber zu dir nach Hause? Ich könnte dir... Tee kochen und du gehst ins Bett.“ Sie legte ihm vorsichtig eine Hand auf die trainierte Brust und strich zart darüber.
 

„Vielleicht... sollten wir echt verschwinden“, murmelte er und senkte seinen Blick, um ihr in die Augen zu sehen. Es waren wirklich schöne Augen. Doch es waren nicht die von...
 

„Soll ich dir vorher ein Glas Wasser holen?“, bot Brooke hilfsbereit an und stoppte so seine dämlichen Gedanken an einen verschmitzten, blonden Kerl mit traumhaften blauen Iriden.
 

„Warte, ich bin gleich wieder da!“ Sie schien Zacs Antwort gar nicht abwarten zu wollen. Schnell huschte sie wieder rein. Zac musste tief aufseufzen. Er fühlte sich schuldig.
 

Da fiel sein Blick wie von Zauberhand auf ein sehr vertraut wirkendes Paar.

*„Oh scheiße! Das sind... Elli und dieser Dreckskerl!“* Ganz automatisch verzog er wütend sein Gesicht.
 

Elli stand bei Armando und sie lachten ausgelassen. Dann nahm Armando Elli das Glas aus der Hand, nur um es irgendwo abzustellen. Anschließend legte er seine Arme um den blonden, beugte sich zu ihm und küsste ihn leidenschaftlich.
 

Zac blieb der Mund offen stehen. Er spürte es schon wieder.

Rasende Eifersucht. Sie schnellte unhaltbar in ihm hoch. *„Beherrsche dich! Beherrsche dich!“*, mahnte er sich. Es kostete ihn Unmengen an Disziplin und Kraft, nicht zu den beiden zu laufen, und Elli wie beim letzten Mal aus Armandos Armen zu reißen. Doch er hatte... kein Recht dazu. Er war nicht schwul. Und auch nicht bisexuell. Was auch immer. Oder?
 

Als neben Zac eine junge Frau mit einem Tablett, auf dem sie viele volle Gläser balancierte, vorbeilief, nahm er sich wortlos gleich zwei. Sie schenkte ihm bloß ein Grinsen und ging wieder kopfschüttelnd weiter. Er leerte erst das eine in einem Zug, dann das andere. *„Jetzt betrinke ich mich auch schon wegen ihm. So viel zum Thema, ich trinke selten.“*
 

Im nächsten Augenblick stand auch schon Brooke vor ihm - mit dem versprochenen Wasser. „Mir geht es schon viel besser!“, verkündete er und lächelte selbstbewusst. Oder eher scheinheilig.
 

Nachdem er ihr, wie zuvor Armando bei Elli, den Becher abgenommen hatte, schnappte er sich seine Kollegin. „Darf ich dich küssen?“, fragte er leise. Brooke schien ein wenig überrumpelt, aufgrund der raschen „Besserung“. „N-natürlich, Zac!“, antwortete sie dennoch und lächelte ihn verträumt an. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und legte ihm ihre Arme um den Hals. Zac zog sie noch näher zu sich heran und legte dann seine Lippen auf ihre.
 

Brooke erwiderte seinen Kuss glücklich und schmolz in Zacs Armen geradezu dahin.
 

Zac wartete auf... Schmetterlinge. Oder zumindest ein paar kleine Raupen.

Doch es tat sich nichts.

Der Kuss war nicht schlecht, es fühlte sich für Zac bloß einfach nicht richtig an... Er wollte das nicht. Er wollte Brooke nicht.
 

*„Was soll ich nur tun?“*

Kapitel 8

Stattdessen öffnete Zac die Augen und beobachtete weiter, wie Elli und Armando wild herumknutschten. Sie wirkten bei weitem motivierter als er gerade. Seine Wut darüber wurde immer größer. Er musste sich innerlich mehrmals sagen, dass es doch etwas ganz Anderes sei, als die Sache mit Mr. Villa.
 

*„Villa hat sich schamlos an Elli herangemacht und die Situation ausgenutzt. Mit diesem blöden Armando... will... er hier sein. Mir kann das ganz egal sein!“*
 

Er konnte sich noch weitere 100 Sachen einreden. Es brachte nichts. Zac reagierte, beendete den Kuss und löste sich sanft von Brooke.
 

„Das... geht nicht. Mein Onkel. Er...“
 

„Ich weiß, er verbietet Beziehungen untereinander. Aber er muss doch nichts erfahren!“, plapperte Brooke und hatte noch immer ein Funkeln in den Augen. „Ich mag dich schon länger, Zac...“, verriet sie und klammerte sich weiter an ihn. „Bitte, gib´ uns eine Chance...“
 

Zac tat es leid, Brooke etwas vorzumachen. „Ich wusste nicht, dass du schon läng...-“
 

„SO! Wir bringen hier jetzt mal ein bisschen Schwung in die Bude!“, sprach plötzlich jemand in ein Mikrofon. Der Assistent war mehr als nur froh, für die Ablenkung. Er schielte wieder in die Richtung von Elliot und seinem... Date - doch sie waren plötzlich verschwunden.
 

„Verdammt, dabei habe ich nur eine Sekunde nicht hingesehen!“, murmelte Zachary und erhielt von Brooke dafür einen verständnislosen Blick.
 

„Was meinst du?“, fragte sie verwirrt.
 

Weiter vorne wurde wohl gerade irgendetwas vorbereitet. Vielleicht ein Partyspiel. Zac hasste solche Aktivitäten. Doch er nutzte seine Chance und zog die junge Frau mit sich nach vorn. Brooke, die sich von Zacs Verhalten ein wenig veralbert vorkam, weigerte sich zunächst.
 

„Zac, ich will da nicht hin!“
 

„Komm´ schon, das wird sicher lustig!“
 

--
 

Elli und Armando hingegen hatten sich aus dem Staub gemacht. Sie stolperten ins nächste freie Badezimmer. Der jüngere konnte bzw. wollte seine Finger nicht mehr von Armando lassen. Die perfekte Ablenkung...

„Du machst mich ganz verrückt!“, flüsterte ihm der dunkelhaarige ins Ohr. Er musste sich zusammen reißen, Elli nicht ebenfalls von den Klamotten zu befreien.
 

Elli grinste nur. „Du redest eindeutig zu viel.“ Er nestelte an Armandos Gürtel und Hose.
 

„Warte...“, Armando stoppte ihn.

„Ich will dich. Aber, ich will auch, das du weißt, dass ich nicht nur so ein Fuckboy bin. Ich will dich wirklich richtig kennenlernen. Ich will nicht nur Sex mit dir. Ich habe diese Spielchen satt“, erklärte der ältere.
 

„Ja, ich will dich auch ´richtig kennenlernen´.“ Elli wollte zunächst nicht auf das eingehen, was der dunkelhaarige ihm zu sagen versuchte.
 

Armando grinste. „Du weißt, wie ich das meine, Elli“, hauchte er und sah tief in seine blauen Augen.
 

Auf einmal kam es Elli so vor, als habe man ihm eiskaltes Wasser über den Körper geschüttet. Schuldgefühle überkamen ihn. Seine Lust nach Sex war vergangen. Außerdem wollte er Armando nicht für seine... Zwecke missbrauchen. Armando war kein einfaches Grindr-Date.

Schlussendlich seufzte der blonde und löste sich von dem älteren.
 

„Du hast recht. Wir sollten es langsamer angehen.“
 

Elli wollte momentan nur einen. Und dieser trieb es wahrscheinlich gerade irgendwo mit Brooke. Es jetzt mit Armando zu tun, brachte ihn auch nicht mehr zu Zac.
 

Als Elli einen Anruf erhielt, war er zunächst froh. Doch als er sah, wer der Unterbrecher war, lief es ihm eiskalt den Rücken herunter.
 

Telefongespräch:

„Hey kleine Schwuchtel, hast du mich vermisst? Ich will mein Geld. Und zwar heute! Ich dulde keine Ausreden! In 40 Minuten vor dem Restaurant.“
 

„I-ich werde da sein.“ Elli beendete hastig das Telefonat. Er musste ein Zittern unterdrücken. Panik schnellte in ihm hoch.
 

*„Ruhig. Du musst ruhig bleiben. Du hast dich damals auf den Deal eingelassen. Jetzt musst du es auch ausbaden. Du schaffst das schon“*, redete er sich selbst gut zu.
 

„Armando, ich muss weg.“
 

„Was? Alles in Ordnung? Ist etwas passiert? Du bist auf einmal blass!“, stellte Armando besorgt fest. „Wer hat denn angerufen?“
 

„Ja, es ist... Ich muss nur noch was Dringendes erledigen. Sorry. Nichts Schlimmes.“
 

Wie mechanisch schritt Elli zum Spiegel und richtete sich davor seine Klamotten sowie seine gestylten Haare.
 

„Soll ich dich fahren?“, fragte Armando hilfsbereit, trat auf ihn zu und strich ihm sanft über den Rücken.
 

Elli war auf einmal alles zu viel. „Ja, sch...-schon okay.“ Er wich der Berührung des 26-jährigen aus.
 

„Tut mir echt leid!“, nuschelte er nur wieder. Er drehte sich zu Armando um und gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Viel Spaß noch auf der Party. Wir sehen uns. Sag´ öhm... Jewel? Von mir auf Wiedersehen und Danke.“
 

Er wollte zur Tür, doch Armando hielt ihn am Arm zurück.
 

„Elli, ich kann dich nach Hause fahren. Das ist überhaupt kein Problem. Ich habe ja nichts getrunken und mein Auto steht hier.“
 

„Das ist nicht nötig. Aber danke. Ich habe es nicht weit.“ Elli lächelte.
 

„Meld´ dich bitte kurz, wenn du zu Hause bist.“
 

„Klar, das mache ich, Mama“, versicherte Elli zwinkernd. Sein innerer Zuspruch hatte ihm etwas geholfen.

Fragte sich nur, wie lange...
 

„Kriege ich denn noch einen richtigen... Abschiedskuss?“, wollte Armando mit schief gelegtem Kopf wissen.
 

„Einen schnellen!“ Elli ging auf den größeren zu, zog ihn zu sich herunter und gab ihm einen Kuss auf die Lippen.
 

„Das üben wir beim nächsten Mal. Das geht noch besser.“
 

„Spinner! Bis dann!“ Grinsend verabschiedete sich Elli.

Innerlich hätte er am liebsten geheult wie ein kleines Mädchen.
 

--
 

Es war eine dumme Idee gewesen, sich nicht von Armando fahren zu lassen. Wie dumm, das stellte Elli fest, als hinter einer dunklen Ecke Enzo und seine zwei Gefolgsleute hervortraten. Das Restaurant, vor dem sie sich immer trafen, hatte aufgrund von Renovierungsarbeiten geschlossen.
 

*„Natürlich. Wie immer hat Enzo Bodyguards dabei. Dieser Mistkerl.“*
 

Gut, er hätte Armando hier natürlich nicht mit reinziehen können. Glücklicherweise war auch sein Mitbewohner Cody nicht zu Hause gewesen, als er in Windeseile das hart erarbeitete Geld geholt hatte.
 

*„Zumindest bin ich pünktlich.“*
 

„Sparks! Wie schön, dass wir uns endlich begegnen. Hast du mein Geld?“, wollte Enzo sogleich wissen und breitete wie ein Pfarrer seine Hände aus. Er tat beinahe so, als seien sie alte Freunde.
 

Enzo selbst wirkte nicht besonders furchteinflößend: Er war kaum größer als Elli. Eher waren es seine großen, breitschultrigen Schlägertypen, die dem blonden Angst einjagten.
 

„Enzo. Schon wieder im Lande?“, fragte Elli und zwang sich, selbstsicher zu wirken. Er versteckte seine Hände tief in den Jackentaschen.
 

*„Was fragst du so blöd ob er zurück ist. Er steht genau vor dir!“* Elli schalt sich selbst einen Idioten.
 

Enzo, der selbst bei der Dunkelheit eine teure Sonnenbrille trug, grinste schmierig. „Du hast dich ja letztes Mal schön gedrückt, Sparks. Hast deinen kleinen Mitbewohner vorgeschickt. Was soll das? Also, kommen wir gleich zur Sache... Was ist mit meinem Geld?“, wiederholte der Italiener und ging näher an Elli heran.
 

Unbewusst trat der einen Schritt zurück. „Ich war schnell zu Hause und habe das geholt, was ich schon zusammen habe. Ich hab´ aber noch nicht alles. Du hast mir viel mehr Zeit gegeben, wenn ich dich erinnern darf.“
 

„Darfst du nicht. Wen kümmert das. Die Umstände ändern sich. Mein Geld, meine Regeln.“
 

Selbstverständlich hatte Elli mit so einer Antwort gerechnet. Wieso sollte Enzo auch plötzlich ein Herz haben? Elli sah sich nervös um, doch natürlich waren keine weiteren Menschen zu sehen. Er fummelte an seiner Hosentasche und legte in seiner Hand den Umschlag zurecht.
 

„Hier ist keiner. Die Bullen kreuzen hier vor vier nicht auf. Kein Grund zur Nervosität.“ Enzo lachte, grapschte unverblümt in Ellis Tasche und hatte sogleich den Umschlag in der Hand. Er machte sich kaum die Mühe, hineinzusehen. Stattdessen händigte er das Geld sofort an den Bodyguard zu seiner rechten aus. „Zähl nach, Gianni“, forderte er, ohne seinen Blick von Elli zu nehmen.
 

Gianni grunzte bloß als Antwort. Enzo rührte sich in der Zeit kein Stück. Er blieb genau vor Elliot stehen. Gerne hätte dieser spöttisch gefragt, ob er denn nicht selbst zählen könnte. Doch er verkniff sich jegliche Bemerkung darüber. Mit Enzo war bekanntlich nicht gut Kirschen essen.
 

„Es fehlen genau 3000 Dollar. Du kriegst sie natürlich noch. Ich bin dran. Ich habe zwei gute Jobs“, stellte Elli klar.
 

Gianni ging näher zu seinem Boss und flüsterte diesem etwas auf Italienisch ins Ohr.
 

„3000? Es fehlen 3500 Dollar“, sagte Enzo leise, nachdem ihm sein Lakai brav Bericht erstattet hatte. Seine Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen.
 

„Verarsch´ mich nicht. Ich kann sehr wohl zählen. Im Gegensatz zu Gianni anscheinend!“, zischte Elli.
 

„Beleidigst du etwa einen Mann von mir, kleine Schwuchtel? Und behauptest damit auch noch, dass wir lügen? Oder hast du die... Zinsen vergessen?“
 

„Was für Zinsen, Mann?“
 

„Dai.*“ Enzo nickte und der andere Schrank neben ihm löste sich und stapfte sofort auf Elli zu. Er packte diesen und drängte ihn bäuchlings gegen ein altes, parkendes Auto am Straßenrand.
 

„Die Pose gefällt dir sicher!“, spottete Enzo amüsiert und zündete sich seelenruhig eine Zigarette an. Die Bodyguards stimmten in das höhnische Lachen ihres Chefs mit ein.
 

„Also, Sparks. Wann kriege ich mein Geld? Wenn du nicht weißt, wie du es verdienen sollst: Ich kenne da ein paar reiche, kranke Bastarde. Die zahlen mir viel Schotter für deinen bleichen Arsch“, schlug der Italiener überaus großmütig vor. Nebenbei spielte er an seiner auffälligen goldenen Kreuzkette.
 

„Ich bin kein Stricher, verdammt!“, rief Elli sauer und versuchte sich zu befreien. Zwecklos.
 

„Und ich nicht die Wohlfahrt. Also?“
 

„Ich bin dran, das sagte ich doch! Du kriegst dein Geld schon noch!“
 

Da Enzo diese Antwort nicht gefiel, pfiff er auch den anderen wandelnden Schrank näher zu sich.
 

„So Ragazzi**, ihr dürft ein bisschen spielen. Aber nur ein bisschen. Der finocchio*** muss ja noch... arbeiten können.“ Enzos boshaftes Lachen würde Elli wohl nie im Leben vergessen.
 

Genauso wenig wie die Prügel die er kassierte...
 

--
 

„Zac, ich fühle mich echt von dir verarscht. Erst geht es dir angeblich nicht gut und du willst nach Hause. Dann geht es dir urplötzlich besser und du küsst mich. Und jetzt, wo ich dir gesagt habe, dass ich dich schon länger mag, redest du dich heraus, angeblich wegen deinem Onkel. Ich fahre nach Hause. Ich bin nicht mehr im Kindergarten. Schönen Abend noch!“
 

Brooke hatte noch eine Weile gute Miene zum bösen Spiel gemacht. Doch jetzt reichte es ihr. Zacs Verhalten war total verwirrend und nicht schlüssig. Bei jedem anderen hätte sie sofort die Reißleine gezogen. Doch da sie ihn so toll fand, hatte sie einiges erduldet.
 

„Brooke, bitte warte doch!“, rief der 25-jährige ihr schuldbewusst hinterher.
 

Zac wollte ihr nachlaufen. Allerdings war sie bereits in der Menge untergetaucht. Seufzend gab er auf.

Überrascht war er, als Armando ihm wenige Minuten später - allein - entgegenkam.
 

„Was hast du mit Brooke gemacht?“, wurde er sogleich von dem älteren angepöbelt. Sie ist total wütend abgehauen!“
 

„Ich habe gar nichts gemacht. Und was geht dich das bitte an?! Hast du nicht... zu tun?“, fragte Zac und hatte erneut Elli und Armando knutschend vor Augen. Das kleine gelbe Monster, auch Eifersucht genannt, war wieder da.
 

„Es geht mich sehr wohl was an! Brooke ist eine gute Freundin von mir!“
 

„Du bist ja mit jedem gut Freund!“, spottete Zachary. Seine Eifersucht war bissiger den je. *„Scheiße, wieso sage ich ihm nicht gleich, dass ich ihn hasse, weil er mein- ELLI geküsst hat!“*
 

Ehe Armando ihm antworten konnte, war Zac hastig nach draußen verschwunden. Unhöflich, wie er gerade drauf war, ohne sich von dem seltsamen und schrägen Gastgeber Jewel zu verabschieden.
 

Er wollte sich gerade daran machen, Brooke eine Nachricht zu schreiben, in der er um Entschuldigung bat. Da erhielt Zac plötzlich einen Anruf. Eher aus Versehen, da er gedanklich noch bei der Mitteilung an Brooke war, tippte er sofort auf Annehmen.
 

„Arm...ando, k-kannst du mir helfen? Ich.. wurde gerade überfallen“, brachte Elliot heiser hervor.
 

Sofort war Brooke vergessen.
 

--
 

Knapp 20 Minuten später traf Zac bei Elli ein. Der jüngere hatte sich vornüber gebeugt auf eine Stufe vor einem Gebäude gesetzt.
 

„Oh nein, Elli!“ Zac vergaß beinahe, den Taxifahrer zu bitten, kurz auf sie zu warten. Er stürzte zu seinem... Arbeitskollegen.
 

„Was haben sie dir angetan?“ Zac schmerzte es unglaublich, Elli so zu sehen. Zusammengekrümmt. Mit einer kleinen offenen Wunde über dem rechten Auge und einem leicht geschwollenen Gesicht.
 

„Zac? Was machst du hier?“ Verwirrt sah Elli vorsichtig hoch. Er hatte schließlich jemand anderen angerufen.
 

„Du hast mich angerufen. Tut mir leid, dass ich nicht dein toller Armando bin.“ Angesichts der Lage, war es keine gute Idee, Elli Vorwürfe zu machen oder den eifersüchtigen zu mimen. Doch es war ihm einfach so herausgerutscht.
 

Elli lächelte, trotz seiner Schmerzen. „Danke, dass du trotzdem zu mir gefahren bist. Ich bin froh, dass du hier bist.“
 

*„Natürlich, da ich die ganze Zeit an Zac gedacht habe, habe ich ihn angerufen.“*
 

„Rede nicht so viel. Du musst ins Krankenhaus. Kannst du laufen?“

Zac wollte ihm hoch helfen. Beinahe wäre Elli ihm weg geknickt, hätte er ihn nicht mit seinen starken Armen festgehalten.
 

„Bitte nicht ins Krankenhaus! Ich habe gar keine Versicherung. Es geht schon. Kannst du mich nach Hause bringen?“
 

„Keine Widerrede. Wir fahren erst ins Krankenhaus. Ich bezahle. Und dann zur Polizei.“
 

„Nein. Zac, das geht nicht. Bitte... Ich habe die sowieso nicht erkannt. Eine Anzeige bringt rein gar nichts. Außerdem sieht es schlimmer aus, als es ist. Bei mir ist nichts gebrochen. Ich bin nur äußerlich leicht ramponiert.“
 

„Ramponiert trifft es ganz gut. Wie du willst, dann kommst du erst mal mit zu mir!“
 

„Hey, wehe der blutet mir meinen Wagen voll!“, rüde wurden sie von dem Taxifahrer unterbrochen.
 

„Sehen Sie nicht, dass er Hilfe braucht? Ich bezahle sie, falls er etwas schmutzig macht.“ Zac war unheimlich wütend. Am liebsten hätte er den egoistischen Fahrer stehen gelassen. Doch sie brauchten das Taxi.
 

„Stütz´ dich auf mich, okay?“ Zac half Elli behutsam ins Auto. Im Wagen angekommen, lehnte sich Elli dankbar an ihn.
 

„Du bist mein Retter, Zac. Danke.“
 

„Schon gut. Erzähl´ mir lieber was passiert ist.“
 

„Nicht hier...“, flüsterte Elliot.
 

„Sollte das nicht besser genäht werden?“, fragte Zac und deutete auf die Wunde über dem Auge.
 

„Blödsinn, die ist nicht groß. Das geht schon.“
 

Zac war mit der Antwort sichtlich unzufrieden. Dennoch wandte er sich an den unfreundlichen Taxifahrer.
 

„Hey, haben Sie Taschentücher?“
 

Der Taxifahrer antwortete zunächst nicht.
 

„Ich habe Sie was gefragt!“
 

Der Mann im mittleren Alter schien sich doch zu erbarmen. Kommentarlos reichte er eine Taschentuchpackung nach hinten.
 

„Vielen Dank. War doch gar nicht so schwer!“ Genervt schüttelte Zac den Kopf. Er nahm ein Taschentuch heraus und wischte Elli sanft etwas Blut und Schmutz aus dem Gesicht.
 

Elli lächelte bloß.
 

Zac hingegen... fühlte Zuneigung. Obwohl Elliot in solch einer Verfassung war, kribbelte alles in Zac.
 

Als sie endlich bei ihm zu Hause ankamen, fischte der seine Geldbörse aus der Tasche und gab dem Fahrer zehn Dollar mehr. Mit den Worten „Für Ihre maßlose Freundlichkeit!“
 

Er half Elli wieder aus dem Wagen und dann rauf in die Wohnung. Er trug beinahe das gesamte Gewicht von dem jüngeren.

In der Wohnung hievte er Elli auf sein Bett. Dann streifte er ihm die Schuhe ab.
 

„Zieh´ dich vorsichtig aus!“, verlangte Zac. „Ich hole sofort meinen Erste-Hilfe-Kasten.“
 

Elli schaffte es, zu grinsen.
 

„Oh, ich habe mir schon immer gewünscht, dass du willst, dass ich mich ausziehe.“
 

„Stimmt. So schlecht kann es dir nicht gehen, wenn du noch Witze reißen kannst!“
 

„Sage ich dir ja. Es geht schon wieder.“ Elli machte tatsächlich Anstalten, aufzustehen.
 

„Hey! Du bleibst auf dem Bett. Kapiert?! Oder soll ich dich fesseln? Bin gleich wieder da.“
 

„Alles klar, du bist der Boss.“ Auf das mit dem „Fesseln“ ging Elli lieber nicht ein.
 

Als Zac erneut vor Elli stand, hatte sich der jüngere seines Oberteils entledigt. Er konnte einige Blutergüsse erkennen. Sie sahen schmerzhaft aus.
 

„Ich... ich bin kein Arzt. Aber lass´ mich dich doch ins Krankenhaus bringen. Bitte! Ich bezahle erst mal.“
 

„Quatsch. Das geht schon. Hast du irgendeine kühlende Salbe da?“
 

Zac hielt eine Sportsalbe hoch. „Na, das wird auch gehen“, kam es zufrieden von Elli.
 

Nachdem Zac sich kurz die Hände gewaschen hatte, setzte er sich neben den Verletzten ans Bett, und trug Salbe auf die Blessuren auf. Elli stöhnte auf vor Schmerzen. „Tut mir leid“, entschuldigte sich der 25-jährige. Anschließend desinfizierte er die kleine Wunde über dem Auge und klebte sanft ein schmales braunes Pflaster auf. Nebenbei reichte er Elli noch ein in ein Handtuch gewickelten Kühlakku.
 

„Du bist eine gute Krankenschwester, Zac.“
 

„Halt den Mund!“

Gerade als Zac fertig war, klingelte Ellis Telefon.
 

Vorsichtig zog der Verletzte es aus der Hose und sah, dass es Armando war. Zac bemerkte es ebenfalls. „Was will der Penner?“, fragte er geradeheraus und schien schon vergessen zu haben, dass Elli ja anscheinend Armando hatte anrufen wollen und nicht ihn.
 

„Er will sicher nur fragen, ob ich gut angekommen bin.“
 

„Dem Wichser werde ich was erzählen!“ Zac nahm kurzerhand das Handy. Elli war zu überrumpelt, um ihn aufzuhalten.
 

„Was willst du?!“, bellte er dem Anrufer aggressiv entgegen.
 

„Äh, wer ist da bitte? Ich will mit Elli sprechen.“
 

„Elli geht es scheiße. Hättest du ihn mal nach Hause gefahren!“, donnerte Zac ins Telefon und beendete anschließend einfach den Anruf.
 

Perplex und mit großen Augen wurde er von Elli angesehen.
 

„Zac, was sollte das?! Er wollte mich nach Hause fahren. Ich habe mehrmals abgelehnt. Außerdem bin ich ein Kerl. Ich kann selbst nach Hause gehen.“ Der blonde schüttelte belustigt den Kopf.
 

„Ja, man sieht gerade bestens, dass du selbst nach Hause gehen kannst.“
 

„Okay, heute war einfach ein scheiß´ Tag. Jetzt gib´ mir das Handy!“, forderte Elli.
 

Zac überließ ihm murrend das Mobilteil. Armando rief erneut an. Elli drückte den Anruf diesmal weg und entschied sich für eine kurze, entschuldigende Sprachnachricht. Er erzählte etwas von einem kleinen Sturz, dass Armando eben seinen dramatischen Mitbewohner am Telefon gehabt hatte und sonst alles in Ordnung war.
 

„Du hast ihn angelogen“, stellte Zac, ohne mit der Wimper zu zucken, fest.
 

„Stimmt, du bist mehr als nur dramatisch“, lachte Elli. Seine blauen Augen hatten wieder dieses Funkeln.

„Wo ist eigentlich Brooke? Ich hoffe, du hast sie zumindest anständig nach Hause begleitet“, lenkte der blonde geschickt ab. Neugierig schaute er Zac an.
 

Der seufzte und trug weiter sanft die Salbe auf. „Ich habe sie... etwas verärgert. Sie ist nach Hause gefahren.“
 

„Was hast du gemacht?“
 

„Ist das wichtig? Wir sollten uns besser darauf konzentrieren, dich hier zu versorgen. Wenn du schon nicht ins Krankenhaus willst.“
 

„Ich wüsste da was, das mir hilft“, sagte Elli leise, verheißungsvoll.
 

„Was denn?“, wollte Zac wissen. Er schien nicht zu verstehen.
 

Elli legte Zac eine Hand in den Nacken und zog ihn zu sich für einen zärtlichen Kuss.
 

Zac war zunächst wie erstarrt. Allerdings stieß er Elli nicht von sich.
 

„Komm schon, Straight Boy...“, hauchte Elli gegen seine Lippen. „Ich weiß, dass du eifersüchtig auf Armando warst. „Und du ein kleines kleines bisschen auf mich stehst...“
 

„Du bildest dir wirklich viel ein...“, murmelte Zac und lächelte. Elliot hatte ja recht!
 

„Einbildung ist auch eine Bild-“
 

Noch ehe Elli seinen Satz beenden konnte, wurde er diesmal von Zac geküsst.
 

Von seinen Gefühlen überrollt, war Elli in dieser Sekunde alles egal.

Einfach egal.
 

Egal, dass er weiterhin hohe Schulden bei Enzo hatte.

Egal, dass er ziemlich angeknackst war.

Egal, dass Zac ihn sicher gleich wieder fallen lassen würde.
 

Ellis Zunge strich über Zacs Unterlippe und bat um Einlass.

Zac gewährte diesen.

Er legte die Salbe zur Seite und zog Elli näher zu sich. Es interessierte ihn überhaupt nicht, dass sein T-Shirt nun mit der Sportsalbe verschmiert war.
 

Elli zog Zac mit sich nach unten aufs Bett. Doch als der Assistent versehentlich an einen großen Bluterguss von ihm kam, zischte dieser vor Schmerz auf. Sofort löste sich der ältere von ihm.
 

„Tut mir leid“, entschuldigte sich Zac und rang nach Luft.
 

„Also mir tut es nicht leid“, kam es zwinkernd von Elli
 

„Du bist echt unmöglich.“ Zac lächelte und war sogar ein wenig rot.
 

„So!“, Zac war gerade dabei, sich zu sammeln. Er richtete sich auf und wischte sich über den Mund. „Du wirst mir jetzt erzählen, was passiert ist.“
 

Elli seufzte. „Ich finde es besser, wenn wir noch ein bisschen herummachen...“
 

„Jetzt erzähl´ schon! Du wurdest schließlich Opfer einer Straftat. Wir sollten das anzeigen. Was haben sie dir eigentlich gestohlen? Dein Handy hast du ja noch.“
 

Für eine kurze Millisekunde wünschte sich Zac, sie hätten das Smartphone mitgenommen. So hätte Elli nicht mehr Armandos Nummer.

*„Okay, das hätte jetzt echt von einer 12-jährigen sein können“*, dachte Zac belustigt. Geduldig wartete er auf Ellis Antwort.
 

„Ich… war zur falschen Zeit am falschen Ort. Sie haben mir meine Kohle abgenommen.“

*„Das ist zumindest so halb die Wahrheit...“*, rechtfertigte sich der blonde in Gedanken.
 

„Netterweise haben sie dir dein Handy da gelassen“, murmelte Zac und verlor sich in Ellis wunderschönen, blauen Augen.
 

„Ja, das war sehr... nett“, wisperte Elli und versank auch in den dunklen Augen seines Retters. Ehe sie sich versahen, lagen ihre Lippen erneut aufeinander. Er griff in Zacs kurzes Haar und vertiefte den Kuss.
 

„Warte...“ Dieser schob ihn sanft von sich und bewahrte sich so vermutlich vor einen Herzkollaps. Das aufkommende Kribbeln war überwältigend.
 

„Hast du... ich meine...“
 

„Was habe ich?“, wiederholte Elli und sah den älteren fragend an.
 

„Naja, warst du mit diesem... Vollidioten Armando in der Kiste?“
 

Elli musste erheitert auflachen.
 

„Das wüsstest du wohl gerne, was?“
 

„Verrätst du es mir?“
 

„Was kriege ich denn dafür?“
 

Übersetzungen Italienisch - Deutsch

*dai = „Los!“

**ragazzi = Jungs

***finocchio = Fenchel oder auch Schwuchtel, Schwuler


Nachwort zu diesem Kapitel:
Über ehrliche Kommentare jeglicher Art freue ich mich riesig! Ganz ehrlich! Traut euch. :S Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (11)

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Von:  Luiako
2022-08-16T10:36:45+00:00 16.08.2022 12:36
So Ehe ich es vergesse und nicht mehr dazu komme.
Ich fand es gut dein Kapitel, und am meisten gefällt mir das Ende.
Denn Zac hilft Elli.

Aber was ihm passiert ist ist nicht Fair aber was soll's
Ich bin gespannt wie es weiter geht und ich bin gern deine Beta wenn es dir hilft 😘

LG deine Lu 😘

PS: Mach so weiter wie du bist und höre nicht auf zu schreiben 🤗
Antwort von:  NicoRomeo
17.08.2022 00:24
Hallo liebe Lu :)

Es freut mich sehr, dass dir das Kapitel gefallen hat.

Ich glaube jedoch nicht, dass ich noch weiter schreiben werde. Ich denke, die Story ist nicht mehr zu retten. Egal was ich mache.

Auf jeden Fall vielen Dank fürs Lesen, deinen Kommi & deine Hilfe :*

LG <3
Von:  Luiako
2022-06-08T10:29:11+00:00 08.06.2022 12:29
Armer Zac. Er sollte sich Mal seine Gefühle sicher werden.
Das hat auch der Kuss bewiesen am Ende.
Aber ich freue mich das du endlich wieder ein neues Kapitel fertig gemacht hast. 🥰
Ich freue mich einfach. Auch wenn das Kapitel ein wenig 😅 wir soll ich sagen creepy war 😅
So freue mich mich.

Aber wie gesagt ich bin gespannt wie es weiter geht und ob Zac wir gesagt keinen Fehler macht und mach doch nicht immer den Verlauf so spannend.

Aber ich freue mich auch das du Mal Jewel und Feli eingebaut hattest. Hihi...

So ich warte dann gespannt wie es weiter geht und es tut mir leid wegen deines Jobs. Ich habe nur schlicht weg keine Zeit gehabt zu antworten.
Ich hoffe du schaffst das und mir und meiner Familie geht es gut 🥰🥰

Bis nächstes Mal dann.

Deine Lu 🥰🥰🤗
Antwort von:  NicoRomeo
09.06.2022 08:12
Guten Morgen, liebe Lu :)

Ja, der arme Zac ist wirklich sehr verwirrt.
Kannst du mir sagen, was creepy war, damit ich es verbessern kann? Das wäre total lieb, da mir im anderen Portal auch Leser abgesprungen sind. (Und ich dadurch sowieso sehr demotiviert, da ich mir immer so viel Mühe gebe). :) ♥

Ich bin auch gespannt was Zac und Elli so anstellen. XD

Freut mich sehr, dass du die beiden wieder erkannt hast und dich über ihren Gastauftritt gefreut hast. :)

Alles gut, irgendwie wird es hoffentlich weitergehen.
Freut mich, dass es dir und deiner Family gut geht. :)

Ich danke dir recht herzlich fürs Lesen & deinen Review!! :)
Ohne dich und die andere Leserin im anderen Portal, hätte ich vermutlich bereits längst aufgehört zu schreiben. =)

Hab noch einen schönen Tag

GLG
NicoR
Antwort von:  NicoRomeo
09.06.2022 08:26
Nachtrag:
Achja, und ein Großes Danke, dass du überhaupt weiterlesen würdest. xD :) ♥
Voll doof, dass man seine vorherige Antwort nicht bearbeiten kann.
Antwort von:  Luiako
31.07.2022 22:12
Verstehe ich. Und entschuldige für die späte Antwort. Nur ich Frage mich wann veröffentlichst du denn ein neues Kapitel. Ich sterbe schon vor Neugier
Antwort von:  NicoRomeo
31.07.2022 23:52
Hey meine Liebe Lu,

ich bin dran. Lese gerade sogar schon etwas wegen Korrekturen. Ich hoffe, es klappt spätestens am Wochenende.

Danke für deine Nachfrage <3

Herzlichst
NicoR
Antwort von:  Luiako
01.08.2022 10:00
Hey du,
Falls du noch Hilfe benötigst oder so. Ich kann dir gern helfen mit korrigieren und beta lesen.
Ich habe damit kein Problem.
Musst du wissen und entscheiden aber ich warte gespannt auf deine Antwort, 😁
Von:  Luiako
2022-05-27T14:12:39+00:00 27.05.2022 16:12
Hallöchen ^^

Den Kuss fand ich atemberaubend und ich konnte gar nicht genug bekommen. Aber ich freue mich auch das nun ein wenig Dynamik mit in der Geschichte ist.
Auch wenn ich Dwayne nicht leiden und ausstehen kann, Mister Villa bei dem sieht es nicht besser aus, genauso wie bei Armando. Aber mal ehrlich, den mag ich dann ein klein wenig mehr.

Natürlich kann ich auch die Zweifel und Bedenken von Zac verstehen, denn wenn man denkt sein Ganzen Leben lang Hetero zu sein und Plötzlich feststellen muss, dann man dann doch sehr wahrscheinlich Bisexuell ist, dann ist das dann auch ein herber Schlag das kann ich dann auch verstehen. ^^"

Ich bin gespannt wie es nun weiter geht und freue mich dann natürlich auf dein nächstes Kapitel und ich hoffe das bei dir alles in Ordnung ist? Bei deiner letzten Antwort warst du scheinbar nicht gut drauf und da wollte ich nicht nachbohren, denn das mache ich nicht, vorausgesetzt, man möchte es mir erzählen ;)

So damit endet für heute mein Kommentar ^^"

Werde mich selbst mal an meine Fanfiction Gefährliches Begehren setzen, da ich da schon so lange dran arbeite *hehe*

Wünsche dir noch ein schönes Wochenende und bis zum nächsten Mal

deine Lu ♥
Antwort von:  NicoRomeo
27.05.2022 19:55
Hallöchen meine liebste Lu =)

Du hast ja super schnell gelesen. Habe mich sehr gefreut! ^-^
Freut mich auch sehr, dass dir der Kuss von Zac & Elli gefallen hat. <3
Dwayne ist wirklich.. nun ja. Eben ein knallharter Geschäftsmann... Und kein Märtyrer, wie er selbst sagt. XD
Armando freut sich sicher, dass du ihn nun ein kleeeein wenig mehr magst (als Mr. Villa).

So ist es. Das erschreckt einen sicher ganz schön, wenn man plötzlich... Gefühle oder was auch immer für das eigene Geschlecht hat. Und vorher die ganze Zeit dachte, man ist Hetero.

Als ich deinen letzten Kommi beantwortet hatte, habe ich leider erfahren, dass ich so gut wie keinen Job mehr habe, spätestens ab nächstem Jahr. :(
Es hat mich und meine KollegInnen natürlich sehr geschockt.
Als Dank für diese... fabelhafte Nachricht, diente ein Chef als kleine Inspiration für Mr. Villa.
XD Sicher fühlt er sich geehrt.

Ich werde bei dir auch mal rein schauen... :)
Und hoffe, dass bei dir & deiner Family alles gut ist!

Ganz lieben Dank für deinen, wie immer, total fabulösen Kommi <3
Und natürlich fürs Lesen.

Ich wünsche dir auch ein schönes Weekend. :*

GLG
NicoR
Von:  Luiako
2022-05-09T10:25:53+00:00 09.05.2022 12:25
Moin

Du bist ein Arsch das weißt du schon 😱😱😱
Wie kannst du nur an so einer Stelle aufhören. Der Cliffhänger ist gemein 😭😭

So heute klein und fein mein Kommentar. Ich habe mich wie immer riesig gefreut und kann es nicht erwarten wenn die beiden sich näher kommen.
Also Armando kannst du gern wieder einpacken und das der Onkel von Zac nun Elli zu einem schwulen eoc schickt ist schon gemein. Das weißt du schon 😱😱

Aber ich freu mich auch wie immer um die Erwähnung und auch nehme ich die muttertags Grüße gern an. Da ich Mama bin😘 hab ich mich auch darüber gefreut.

So bin schon gespannt wie lange ich dieses Mal warten muss und du mich auf die Folter spannst 😅😅😅

Bis dahin

Deine Lu 😘🥰😍
Antwort von:  NicoRomeo
09.05.2022 20:54
Hallo liebe Lu! =)

Haha, ja :D Ich bin gemein, ich weiß :3 *schäm*
Ich sitze schon in der Ecke und schäme mich da :(

Und ich freue mich riesig, über dein kleines & feines Kommentar <3
Ich habe Armando bereits gesagt, dass du sein größter Fan bist. XD Er schickt dir ein Autogramm. :D
Ja, Onkel Dwayne ist gemein :S bzw. dem geht es nur um Money, Money, Money

Oh wie schön, dass du eine Mama bist <3 Du bist sicher eine total coole & junge Mutter.
Dein Kind/Kinder darf/dürfen sich glücklich schätzen :)
Und wenn meine Mama Slash Geschichten lesen würde, hui, das würde ich total feiern.

Ich bin auch gespannt XDD

Ganz lieben Dank für deinen tollen Kommi. Habe heute eine schlechte Nachricht auf Arbeit erhalten und dein Review lenkte mich etwas ab.. ^-^

GLG :*
NicoR
Von:  Luiako
2022-04-22T16:18:21+00:00 22.04.2022 18:18
Halli hallo und guten tag 😁😁

Gern hinterlasse ich dir Kommentare und freue mich immer wenn du mich erwähnst als Treue Leserin.

So 😘 aber nun mal zu meinem Kommentar.

Oh... Oh... Was plant denn Mr. West nach dem Anruf den er bekommen hat? 😱
Da bin ich gespannt, was er plant. So dann warum zum Teufel hast du nicht verraten das Zac Vater ist 😍😍😍 das ist ja der Hammer 😁😁 mich stört es nicht zumal der Kleine echt Zucker ist... Freu mich schon wenn ich mehr von ihm lesen kann.

Zudem, das Zacs scheiß ex natürlich seiner Mama steckte, das er mit Elli zusammen ist war ja so klar. Das der beinahe Kuss der beiden Zac nicht loslässt, gefällt mir gut. Davon will ich mehr lesen. Auch das süß wie er das sagte, brachte mich zum lachen.

Was mich stört ist der aufkommende nebenbuhler Armando 😱😱😱😵
Hab ich schon gesagt das ich ihn nicht mag? Wenn nein, dann weißt du es jetzt.

Ach... Ehe ich es vergesse, mich stört es nicht wenn du mal lange Kapitel schreibst, dann hab ich mehr zu lesen. Denn das liebe ich. 😍😘🤪 Da bin ich ein klein wenig verrückt danach.

So und last but not least, ich Freue mich schon wenn ein neues Kapitel von den beiden kommt. Zudem mag ich auch die anderen Geschichten von dir und fand es schade das du bei der einen nie weiter gemacht hattest 🙄😩


So ich wünsche dir damit ein schönes Wochenende und bleib ja gesund. Bis bald und liebe Grüße 😘❤️

Deine Lu ❤️😘
Antwort von:  NicoRomeo
23.04.2022 08:14
Guten Morgen, liebe Lu! =)

Vorab: Ich habe mich wieder MEGA über dein tolles&langes Review gefreut! ^-^ Jedes Mal wie ein kleines Kind.

Hehe, es wurde nur kurz in Kapitel 1 erwähnt, dass Zac ein Kind hat. Danach gar nicht mehr, stimmt. =)
Ja, der Milo ist echt süß - und kann toll Fußball spielen. XD ^-^

Die liebe Grace... Durch sie wird es nicht langweilig. Muss natürlich gleich der ganzen Welt erzählen, dass Zac "Schwul" ist. Wahrscheinlich hat sie schon Interviews gegeben. *g*

Der arme Armando. So ganz ohne Fan. :( XD Ich werde ihn also nicht von dir grüßen. =) Dafür Zac&Elli. *g*

Ich hoffe sehr, dass Kapi 5 bald fertig ist, damit es schnell weiter geht.

Freut mich übrigens total, dass du meine andere Story auch gelesen hast!
Ich hoffe ja immer noch, dass ich irgendwann noch bei "Aushilfe gesucht!" weiterschreiben kann. Auch wenn sich dann vermutlich keiner mehr erinnern wird. XD =)

Ich danke dir fürs Lesen & das liebe Kommi!!
Hab auch ein ganz tolles Wochenende und bleib du auch schön Gesund. =)
Gesundheit ist das wichtigste.
Wobei ich glaube, dass es mich dieses Weekend erwischt hat. XD

GLG
NicoRomeo

PS: Ich werde dich übrigens immer in meinem Vorwort erwähnen. Denn du bist die einzige die mir hier so lieb schreibt. =) Vermutlich würde ich ohne deine Kommis hier auch gar nicht mehr posten vor Verzweiflung. XD <3
Von:  Luiako
2022-03-28T11:01:17+00:00 28.03.2022 13:01
Erst mal vielen Dank für das Vorwort.
Und dann mal zu meinem Kommentar, wie kannst du nur den Kuss der beinahe zwischen beiden passiert ist, so rapide unterbrechen? @.@
Aber das es noch zwischen amando und Zac knallen wird da besteht kein Zweifel.

Freue mich schon auf mehr und ich hoffe du machst weiter, mir gefällt deine FF und würde sie ungern nicht zu ende lesen können.

Lass dir noch liebe grüße da und bis zum nächsten mal

Deine Lu 😋
Antwort von:  NicoRomeo
28.03.2022 19:54
Guten Abend liebe Lu ^-^

Ich muss vorab sagen: Es ist so schön, wenn man ein liebes Kommi erhält. Und sehr motivierend. =) Macht viel mehr Spaß. Und ich habe dich sehr gerne erwähnt im Vorwort.
Zu der Unterbrechung:
Ja, ich bin böse, dass auch dieses verdammte Telefon geklingelt hat. :( XD
Ich schätze auch, dass Zac und Armando jetzt nicht DIE besten Freunde werden. :D
Ich werde auf jeden Fall mein Bestes geben, um weiter zu posten.
Diese Woche wird es jedoch sicher nichts, da ich eine Woche wegfliege.

Ich danke dir nochmal ganz herzlich fürs Lesen & dein tolles Review! Habe ich schön heimlich auf der Arbeit gelesen. :) x3

Hab einen ganz tollen Abend!

GLG
NicoR
Antwort von:  Luiako
30.03.2022 22:22
Gern doch ^^
Aber ich bin auch bereit noch eine Woche länger zu warten, ich arbeite in der Zeit nur brav, und wenn ich frei habe, dann schreibe ich selbst bei meinen FF´s weiter ^.^
Also mach dir da keinen Kopf. Ich werde ganz geduldig warten und mich dann wie immer freuen.

Glg
Lu ^,~
Von:  Luiako
2022-03-23T12:10:35+00:00 23.03.2022 13:10
Also nun schreibe ich auch mal einen Kommentar.
Ich mag deine FF bisher sehr, und ich bin gespannt wie es weiter geht. Denn das Zac Elliot mag, sieht man schon ein wenig.
Aber ich bin ein wenig skeptisch zwecks dem Onkel von Zac.
Da lass ich mich gern mal überraschen. Und mal sehen wie das Treffen und gemütliche Trinken ausgehen wird.

Bin schon sehr gespannt und habe deine FF auf meine Favoriten gesetzt und bin gespannt wie es weiter geht.

Ganz liebe Grüße

Lu ^, ~
Antwort von:  NicoRomeo
23.03.2022 21:21
Guten Abend Lu, ^-^

ganz lieben Dank für deinen Kommi und den Favo! Ich hätte nicht gedacht, dass sich hier doch noch jemand traut, mir etwas zu schreiben. :3 Du darfst auf jeden Fall gespannt sein, wie es mit Zac & Elliot weiter geht. Ich plane, noch diese Woche das 3. Kapi hochzuladen. Ja du hast recht, so abgeneigt ist Zac Elliot gegenüber nicht.
Habe mich auf jeden Fall sehr gefreut von dir zu Lesen. :-) Hoffe du bleibst dabei.
Hab´ noch einen schönen Abend.

GLG
NicoRomeo
Antwort von:  Luiako
25.03.2022 18:55
Dann freue ich mich schon wenn das neue Kapitel kommt. Warte schon darauf.

Und sicher werde ich am Ball bleiben, auch wenn ich nicht immer weiß ob ich zum kommentieren kommen werde. Aber ich bleibe dein Fan 😁

Bis dahin liebe Grüße
Lu


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