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Never surrender

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Viel Spaß beim lesen.
Ich probiere mich erstmalig an der Ich-Form, ich hoffe es fällt nicht zu sehr auf. Und gibt zu viele Stolperer.
Ansonsten würde ich mich über jeden Tipp und Rat freuen. Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Kleines Vorwort: ihr werdet auf ein paar X in diesem Text treffen, leider habe ich noch keinen Namen für den Ort gefunden. Daher war ich da sehr kreativ und ab es noch offengelassen. Für Ideen gerne schreiben. Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Jap, auch hier begegnet ihr der kreativen Beschreibung von X. Hab immer noch kein Namen für den Ort. Sorry. Komplett anzeigen

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Kapitel eins - Das Geheimnis des Email-Verteilers -

Wie jeden Morgen sitze ich an diesem Tisch mit einer warmen Tasse Tee in der Hand um in den Tag zu starten. Eine ganz gewöhnliche Morgen Routine wie sie ein jeder Besitzt. Etwas Selbstverständliches. Dinge die man tut ohne groß über diese Nachzudenken. Niemand fragt nachdem Warum oder Wieso. Die Antwort darauf wäre recht unbefriedigend. Denn es wäre ein: weil es schon immer so ist.
 

Weil es schon immer so ist. Ein Satz, einige Worte die ihre Bedeutung stark schmälern konnten. Das Normale war doch nichts Besonderes. Und obwohl ich es selbst als Routine ansehen, hier jeden Morgen auf diesem Stuhl zu sitzen mit meinem Tee, kann ich euch sagen, dass es etwas ganz Besonderes für mich ist. Dieses Privileg zu haben, macht mich glücklich.
 

Es ist genau kurz vor Neun als ich durch riesige Glastüren trat, die für die heutige Zeit ganz selbstverständlich sich von alleine öffneten. Es reichte auf sie zu zugehen und zack fuhren sie auseinander und gaben den Weg frei. Sicher eine enorme Erleichterung für alle Beteiligten, wenn sich der allgemeine Andrang ins Gebäude quetschte. Nun wobei, das war sicherlich die falsche Beschreibung, tatsächlich ging es hier höchst gesittet zu. Nichts anderes würde mein Vorgesetzter dulden. Immerhin ist dies ein öffentlicher Ort und dem entsprechend hatten die Angestellten sich zu präsentieren. Damals wie heute waren was andere über einen dachten wohl das Wichtigste. Heute war es nur bedeutend weniger gefährlich.
 

Meine Füße führten mich geradewegs zu einem Bereich, der ab jetzt ausschließlich für Mitarbeiter zu betreten war, ein kleiner Chip in dem Anhänger meiner Kette authentifizierte mich. Und gewährte mir Eintritt. Weiter zu den Fahrstühlen. Eigentlich versuchte ich die meisten meiner Wege dafür zu nutzen um etwas fit zu bleiben, als Schreibtischtäter hatten man wahrlich wenig Bewegung. Nun sei es drum bis in den 50ten Stock wollte ich jedoch morgens nicht laufen. Der Kaffee, den ich mir an einem naheliegenden Bäcker noch gönnte, wäre kalt bevor ich nur ansatzweise meinen Schreibtisch erreicht hätte. Und ganz unwahrscheinlich das ich jeden Morgen aus diesem Grund zu spät kommen würde, wäre eine Tatsache. Eine Kündigung konnte ich mir nicht leisten. Aus vielen Gründen, nicht nur dessen das auch ich für mein Lebensunterhalt sorgen musste. Für die meisten Menschen ist es ihre tägliche Herausforderung zur Arbeit zu gehen und allen anderen Pflichten nach zu kommen die eben am Tag so anstanden. Für mich hingegen… . Ist es ein Vergnügen, ein neues Abenteuer. Ein neues Ich.
 

Die Fahrt im Fahrstuhl würde nur wenige Sekunden dauern, ihr vermutetes es, Hochgeschwindigkeitsaufzüge. Natürlich. Zeit war ja schließlich Geld. Und wer besaß davon jemals genug. Mir fiel auf Anhieb mein Chef ein, allerdings würde er da wohl anderer Meinung sein. Nicht das ihn meine Meinung interessieren würde, nicht in diesem Fall, aber einem Freund durfte man ja gegenüber offen sein. Richtig? Apropos, dieser Freund würde mir gehörig die Meinung geigen, wenn ich nicht einen Zahn zu legte. Meine to-Do-Liste für heute war lang, ein unter vier Augen Gespräch welche Verpflichtungen jeder Angestellte zu tragen hatte, bekam nun heute wirklich nicht unter. Ah, ihr fragt euch von welcher Arbeit ich spreche. Gewiss, die wichtigsten Details übergehe ich gerne einmal. Verrückt und kaum zu glauben, aber ich sitze tatsächlich in der technischen Entwicklungsabteilung einer großen Firma. Und haltet euch fest, als Stellvertretender Abteilungsleiter. Naja genau genommen steht das nirgendwo, mein Vorarbeiter drückt die unschönen Aufgaben eben gerne mir zu. Dazu zählt sowas wie das wöchentliche Meeting am Ende der Woche. Oder das Vorstellen von Fortschritten oder Besprechungen aufgetretener Probleme. Nichts Wildes. Sicher Probleme die eine Lösung bedurften, aber ich hatte es eindeutig mit Schlimmeren zu tun. Natürlich konnte dies hier niemand erahnen und vermutlich kam daher die Bewunderung meiner Kollegen für den souveränen Umgang mit unserem gemeinsamen Chef. Er ist und blieb nur ein Mensch. Und ihr glaubt nicht wie erfrischend einfach es ist sich vor einem Menschen zu rechtfertigen, als vor einem ganzen Volk. Ein einziger Mann. Entstand hier ein Problem, machte ich es zu seinem. Versteht mich nicht falsch, ich bin keineswegs verantwortungslos oder Scheue mich diese zu tragen. Gewiss nicht. Nach ca. 5000 Jahren, xx Tagen, xx Minuten und … verflucht ich bin zu spät. Mehr dazu später, aber ihr kennt diese Geschichte ja längst.
 

Ich quetschte mich in Anbetracht des Zeitmangels, nach Ankunft des Fahrstuhls im 50ten Stock an den mitfahrenden vorbei. Erfolg durchkämpft eilte ich den langen Flur entlang. Der übrigens nicht weniger Imposant aussah wie die Eingangshalle. Seit meinem ersten Tag hatte ich mich gefragt, ob das tatsächlich Marmor war. Vermutlich ja. Zu meiner Zeit sicher ein Symbol für Erhabenheit und Macht, die ‚Häuser‘ eines Königs mussten eben angemessen sein. Aber das hier war doch schlicht weg nur protz. Ah~ ich habe keine Zeit für diese Theorien. Weiter eilte ich durch die Gänge und vernahm aus einem der Räume an den ich vorbei hetzte meinen Namen. „Guten Morgen Atemu~“, hallte mir entgegen und erhaschte den Blick auf eine grüßende Hand. Einer meiner Kollegen der vermutlich nur grüßen wollte und kurzen Tratsch, wie jeden Morgen, austauschen wollte. „Schreib mir ne Mail“, flötete ich laut und weiter eilend zurück. Ich vernahm drei Räume weiter das Lachen und musste selbst darüber schmunzeln. Wieso? Zur Hölle ich eilte hier vollkommen gestresst durch die Gänge und dabei kontrollierte nicht Mal jemand wann ich hier auftauchte. Ja, also tatsächlich würde es nicht einmal eine Standpauke geben käme ich wirklich zu spät und nicht, ein Blick auf die Uhr werfend, genau 10 Minuten und 45 Sekunden zu spät. Warum ich da so pingelig mich war, nun es gab keine Entschuldigung dafür. Ich sagte ja, dass ich mich vor Verantwortung nicht drücke, mag sie nun auch mit weniger Druck im Nacken sein. Pflichten blieben Pflichten. Außerdem denke ich, dass es normal sein sollte. Und im Grunde möchte ich es auch nicht riskieren diesen Job zu verlieren. Nicht weil ich grundlegend darauf angewiesen bin, nun ja doch es ermöglicht mir hier in dieser Zeit zu sein. Ein gewöhnliches Leben zu führen und es mit meinen Freunden zu teilen.
 

Stellt euch nur vor was sollte ich schon bei einem Vorstellungsgespräch sagen? Was qualifiziert mich besonders und sind meine Stärken. Vielleicht: ich habe eine Menge Erfahrung für mein junges Aussehen so plus/minus 5000 Jahre und ich weiß wie man ein Königreich regiert. Oh und das Wichtigste ich weiß wie man Katastrophen und selbstverständlich die Finsternis besiegt. Das wäre so das Wichtigste, also im Prinzip bin ich ein kleiner Allrounder… und zack wäre ich in der Geschlossenen. Ihr erkennt also das Problem. Ich habe mir diesen Traum erfüllen lassen und bin froh das man mich dabei unterstützt, natürlich tun sie das. Doch am meisten war ich darauf angewiesen, dass es Kaiba auch tat. Er ermöglich mir diese Arbeit, ganz ohne mir irgendwelche kreativen Geschichten ausdenken zu müssen. Woher ich komme? Wann mein Geburtstag ist? Wie meine Eltern heißen und wo ich gelernt habe? Und all so etwas. Ich müsste lügen, nichts was ich gerne täte. Meinen Kollegen gegenüber konnte solchen Fragen, wenn sie aufkamen, gut ausweichen. Ich glaube sie haben sich längst damit abgefunden, dass ich ihnen darauf Antworten eher schuldig bleibe. Zum Glück nahmen sie es mir nicht übel, weswegen ich behaupten darf, dass ein gutes Arbeitsklima herrschte. Nun es hatte ebenso seine Vorzüge, wenn man eben den CEO einer großen Firma kannte, dessen Fußvolk wusste wann es galt keine Fragen mehr zu stellen. Ich kleiner Emporkömmling hatte ja nicht mal ein Vorstellungsgespräch, also keines mit der Personalabteilung. Ja ich weiß das klingt wie ein totaler Glücksfall, aber glaubt mir die Blicke die einen treffen, wenn die Belegschaft erfährt das man höchstpersönlich von ganz Oben eingestellt wurde, sind nicht schön. Es fiel mir nicht schwer damit umzugehen, dennoch waren sie unangenehm. Es war nicht das erste Mal das mich Blicke mit Verachtung straften, nicht jeder sah einen König mit Bewunderung an. Ich erinnere mich da an einen recht rebellischen Grabräuber. Eine andere Geschichte.
 

Ich schaltete endlich den vor mir stehenden Computer an meinem Schreibtisch an und stellte sogleich eine Verbindung zu meinem Laptop her. Jeder Zeit auf alles Vorbereitet. Natürlich. Wie sollte es auch anders sein. In Gewissen Dingen werde ich mich nie ändern. Aber sicherlich bin ich kein Workaholic wie der liebe Kaiba. Fraglich ob dieser das Wort Freizeit überhaupt schreiben konnte. Nun ja, dass musste er ja selbst wissen. Kaum war alles hochgefahren, es dauerte nur ein Wimpernschlag, plöbte am unteren rechten Bildschirmrand eine Benachrichtig auf. Sie haben neue Mails. Sofort öffnete ich das entsprechende Programm und lachte kurz auf. Ja da war sie, die Mail meines Arbeitskollegen von eben. ‚Wenn du dann deinen morgendlichen unnötigen Stress verdaut hast, ich habe da super Neuigkeiten‘ lautete der Inhalt. Ich beantworte sie fix das ich für meinen nächsten Kaffee einen Umweg zu ihm machen würde. Natürlich hatte Rei Neuigkeiten, er hatte immer Neuigkeiten. Wollte man auf den laufenden bleiben, musste man ihn fragen. Gefühlt wusste dieser junge Mann alles was in dieser Firma ablief. Natürlich nur auf Basis von Gerüchten. Es war jedoch sehr spannend seinen Ausführungen zu folgen. Was also wohl heute seine berühmt berüchtigten Neuigkeiten waren?
 

Ich erinnere mich genau, nachdem ich mich hier eingelebt hatte und gute Kontakte geknüpft hatte, wie einer der anderen Kollegen mich auf einer diesen berühmten Neuigkeiten ansprach. Immerhin ging es dabei ja um mich. Der Fremde aus dem orient. der Frau und Kind zurückgelassen hatte, für eine Anstellung in der Kaiba Corp. Was?! Ich war gerade 20 Jahre alt und hatte Frau und Kind zurückgelassen? Ja, sehr kreativ, nett wie ich natürlich war klärte ich das Ganze auf. Verschwieg jedoch wie gut der Draht zu unserem gemeinsamen Chef war. Das war etwas Privates. Hier begegneten wir uns nicht als Freunde, sondern als Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Wobei ich sicher berühmt werden würde, wenn ich ihnen erzählen würde wie schlecht Seto Kaiba im Karaoke war. Es war auch für mich unfassbar, dass wirklich Dinge gab die er nicht konnte. Natürlich nicht zu vergessen, dass der ewigwährende Zweite in unseren Duellen. Ja, die gab es tatsächlich noch, wenn auch eher selten. Wie stand es im Systemprotokoll gleich noch: Software Testung - Testduell.
 

Mein Blick wanderte zum Postfach zurück…häh! 35 weitere ungelesen Emails. Bitte wie?! Gab es eine unangekündigte Nachtschicht in der vergangenen Nacht? Woher stammten den bitte diese ganzen Mails. Das sprengte doch meinen ganzen Zeitplan. Seufzend ließ ich mich kurz in den Bürostuhl zurücksinken, resignierend, denn ich käme nicht dran vorbei sie alle zu lesen. ALLE. Nun dann auf in den Kampf. Schnell trat Erleichterung ein, es waren nur Reaktionen auf mein ursprüngliches Schreiben für Freitag. Freitagsmorgen stand das wöchentliche Meeting an und es sie erwarteten hohen Besuch. Kaiba hatte sich angekündigt, wollte auf den neusten Stand sein. Als würde er nicht jeden Tag seine Nase in unsere Arbeit stecken. Also hatte ich die kurzen Themenpunkte in eine Mail für alles zusammengefasst und darum gebeten, dass sich alle vorbereiteten und/oder ggf. weitere wichtige Punkte benennen die wir an dem Tag besprechen sollten. Mit jeder weiteren Email die darauf zurückkam, stellte ich fest das sich das ganze offenbar in ein Abteilungschat verwandelt hatte. Das erklärte die vielen Nachrichten. Manch ein Inhalt hielt ich für umstritten, Rei hatte gleich diese Email als Verteiler genutzt um sein brandaktuelles Chef-Gerücht zu verkünden. Recht amüsant war es zu lesen, aber hatten sie alle nicht bemerkt das auch jener besagte Mann über den sie sich so fleißig den Mund zerrissen mit in der Empfänger-Liste war. Für eine Sekund hätte ich gerne Mäuschen gespielt und mir gewünscht welche Gedanken in dem Kopf des besagten Mannes auftauchten. Ob er schon eine Liste fürchte mit Kündigungen? Ich entschloss mich kurzer Hand in dieses Gespräch einzuklinken. ‚Liebe Kollegen einen Guten Morgen euch allen. Ihr seid euch hoffentlich im Klaren das euer berühmt berüchtigter Chef mit im Empfängerverteiler steht. Falls nicht, dankt mir später für diese Erleuchtung. Ich nehme auch Bezahlungen und Danksagungen in Form von Süßigkeiten entgegen.‘ tippte ich schmunzelnd meinen Text in das freie Fenster ein und drückte danach auf senden. Und wieder habe ich die Welt gerettet, zu mindestens für manch einen in der Firma. Sekunden später ertönte ein lautes verzweifeltes Fluchen aus dem Büro drei Türen weiter. Rei! Eilige Schritte ertönte darauf und verhalten bis sich eine Person in meiner Tür zeigte. Ich weiß nicht wieso, aber ich hatte dieses schelmische Grinsen auf den Lippen und hatte meine Ellenbogen auf dem Schreibtisch abgestützt und sah den Anderen erwartungsvoll an. „Nicht dein Ernst“, stieß er zu tiefst gestresst aus. Unschuldig zuckte ich nun mit den Schultern, ich wusste jedoch was er meinte. „Ich habe ihn doch auch direkt in der Anrede genannt, wie liest du denn meine Emails“, gab ich amüsiert und vorwurfsvoll zu gleich von mir. Ein leises Klatschen war zu vernehmen, es war die Hand Rei‘s die sein eigenes Gesicht traf. Das hieß wohl: nein, das habe ich völlig übersehen. Ein kleines, nicht zu lautes oder aufdringliches, klingen riss uns beide aus der Unterhaltung. Eine weitere Mail. Ich öffnete sie, denn sie war mit einer gewissen dringlichen Priorität gekennzeichnet. Das hatte mir der Ton verraten. Und ah siehe an, wer sich in das Gespräch einklinkte. Hoho, der Chef persönlich. „Ich glaube er schreibt gerade deine Kündigung“, sagte ich Rei der noch total gestresst im Türrahmen meines Büros stand. „Wie?!“, sauste es aus seinem Munde zurück. Und ich deutete auf meinem Bildschirm und wie Email von Kaiba prangte. „Er hat geantwortet?“, stieß Rei gar eine Oktave höher aus. Armer Kerl, der schien völlig aufgelöst. Rei eilte dann plötzlich zu mir herüber, um den Schreibtisch herum und beugte sich herunter um diese Email mit eigenen Augen zu lesen. Es war mir alles andere als neu, als panisch und ängstliche Gesichte zu sehen, aber Rei schien förmlich zu sterben. Und dass alles wegen eines anderen Menschen, der sich paar skurrile Gerüchte über sich durchlesen musste. Kaiba, legte offenbar sehr viel wert darauf das seine Angestellten ihn respektierten und gelegentlich fürchteten und das beste Beispiel stand gerade neben mir. Alles halb so wild, vermutlich hatte er selbst drüber geschmunzelt oder sich so etwas wie gesagt: haben die nichts Besseres zu tun? Nein, lieber Seto Kaiba, es ist das Highlight des Tages deiner Angestellten sich den Mund über dich fusselig zu reden. Wenn er wüsste wie kreativ seine Angestellten in Wahrheit waren.
 

Ein lautes erleichtertes Seufzen entfloh dem jungen Mann neben mir. Es war ein typischer kurz und knackiger Einzeiler den Kaiba zurückgeschickt hatte. Und meine Erwartungen nicht enttäuschend. Und unheimlich persönlich und direkt. „Nie gönnst du mir etwas Spaß, Atemu“, waren die wenigen Worte die an alle geteilt hatte. Oh – sie waren jetzt also vor den restlichen Kollegen per Du? Na bravo, wenn er damit nicht mal das nächste Gerücht geschaffen hatte. Öffentlich Emails, wie diese waren eigentlich sachlicher und distanzierter. Mehr sowas wie Herr Kaiba oder Herr Muto, ja ich habe den Nachnamen von Yugi angenommen, oder Sie und andere Höflichkeitsfloskeln. Aber niemals ein Du. „Oder vielleicht deine“, korrigierte nun Rei meine Aussage. Ja, offensichtlich wurde ich gerade für das lüftend es geheimnissen angeprangert. Doch das amüsierte mich eher, als es mich beunruhigte. Als ob ihm das wirklich Spaß bereitet hätte, sein Emailfach quoll vermutlich mit tausenden Email über. „Womöglich“, erwiderte ich darauf.
 

Der Tag verlief bis zum Mittag ohne weitere besonderen Ereignisse und ich konnte mich endlich ein paar wichtigeren Dingen zu wenden. Und doch noch darauf hoffen mein vorgenommenes Pensum für heute zu schaffen. Pünktlich um halb eins meldete ich mich System als abwesend, ich würde nun in meine Mittagspause gehen. Und freute mich auf etwas Leckeres zu Essen, auch wenn ich tatsächlich etwas unentschlossen war, was es werden würde. Die Jacke von heute Morgen war schnell übergezogen, Handy und etwas Geld in den Taschen verstaut eher ich mein Büro verließ und die Tür hinter mir abschloss. So lange mein Laptop dort zurückließ, schloss ich jedes Mal ab. Sicher war sicher. Immerhin waren auf diesem auch Private Dateien und die Leute hier hatten nun wirklich genug Stoff zum tratschen. Es musste also nicht wirklich sein das es demnächst hieß: Atemu hat ja doch eine Ehefrau oder dergleichen. Nur weil in meinem Terminkalender ein Feld mit Tea aufgesprungen war. Das fehlte mir auch noch. Auch wenn es der Wahrheit entsprach das ich sie gleich treffen würde, aber das war auch schon das ganze Highlight. Eigentlich traf ich mich mit ihr jede Woche, jeden Mittwoch waren für ein gemeinsames Mittagessen verabredet. Gelegentlich wenn es passte stießen auch Yugi und der Rest dazu. Aber das war wirklich eher selten. Es war absolut in Ordnung. Tea und ich genossen diese kurze Zeit zu zweit, sie hatte immer unheimlich viel zu berichten. Es machte mich glücklich, dass sie ihren Traum offenbar lebte. Was hätte ich mir jemals anderes wünschen können, dass all jene die ich liebe glücklich sind. Natürlich nichts. Ich hatte in diesen Momenten stets das Gefühl alles richtig gemacht zu haben und das genau hier dieser Ort sein sollte an dem ich jetzt sein sollte. Als bedankten sich die Götter damit bei mir, mir diese Freude zu bereiten für alles was ich in einem anderen Leben geopfert hatte.
 

Tea hatte sich für ein vegetarisches Gericht entschieden, ihre Figur und so weiter, ich hingegen hatte mir eine Portion Reis wie gebratenen Lachs bestellt. „Ja ich sehe schon, dein Knöchel am Kleinen Finger ist kaum noch zu sehen“, betonte ich recht sarkastisch und warf ich indirekt vor, ob sie verrückt war. Gefühlt hatten wir dieses Thema alle zwei Wochen. Keine Ahnung wer ihr so etwas einredete. Und es war auch besser so, dass er das nicht wüsste. Tea. Tea war eine junge hübsche Frau. Ihr braunes Haar umspielte ihr Gesicht perfekt und brachte ihre Augen zum Leuchten. Sie war athletisch, bodenständig und wusste wie sie ihre Ziele erreichte. In vielen anderer Männer, würden Atemu da zustimmen, sie war perfekt wie sie war. „Mach dich nicht über mich lustig“, stieß sie mit einem Hauch von Beleidigter Leberwurst aus. „Du hast doch aber angefangen“, erwiderte ich recht stumpf darauf, bevor beide kurz Schmunzelten. Ach, seht ihr das hatte ich noch vergessen: sie besaß auch noch Humor. Also bitte, wo waren die Schlangen und Reihen voller Kerle? Beim besten Willen ich verstand es wirklich nicht wieso sie noch ‚alleine‘ war. Ja ja. Ich höre nun das Brüllen, dann nimm du sie. Nichts da. Ich empfinde nicht derartige romantische Gefühle für sie. Ich weiß auch das es des Öfteren ganz anderes wirkt. Aber ich liebe sie nicht mehr oder weniger wie ich es bei Yugi tue. Oder Joey. Duke. Tristan. Leider, weiß ich auch wie es dafür in ihrem Herzen aussieht. Bin jedoch nicht in der Lage ihr diesen Wunsch zu erfüllen. Ich habe lang genug für die Träume und Wünsche anderer gekämpft, keine Frage für die meiner Freunde tue ich es weiter, doch ich werde dafür nicht meine Eigenen aufgeben. Der Preis dafür war zu hoch.
 

Wie immer verging die Zeit viel zu schnell mit ihr. Heute offenbar etwas schneller als sonst. „Mist, ich bin schon wieder spät dran“, seufzte ich. Dafür erntete ich einen kritischen Blick von der hübschen Brünetten. „Wirklich, Atemu.“, rügte sie mich und ich verdrehte vielleicht ganz kurz die Augen. Es ging hier eigentlich um den Grundsatz des zu spät Kommens, sondern das mir weniger Zeit blieb für meine Aufgaben. Ich musste bis Freitag, also in zwei Tagen, die Präsentation zusammengetragen haben. Ihren Inhalt überprüft und gegeben falls überarbeitet haben. Und dazu noch meinen eigenen teil fertig haben. „Ich habe einen kritischen Chef und Arsch voller Arbeit“, verteidigte ich mich. „Und du machst es gerne“, zeterte sie zurück. Worauf ich nur ein nicken übrig hatte. Unsere Verabschiedung war kurz, aber keineswegs weniger lieblos oder weniger herzlicher als sonst.
 

Zurück in der Firma, ihr wisst 50ter Stock und so weiter, an Reis Büro vorbei. Dessen Stimme sich sofort erhob um mich aufzuhalten. Ich hatte den Umweg mit dem Kaffee noch nicht bei ihm eingelöst und das wollte er vermutlich jetzt einlösen. Junge, ich würde heute wohl die Nacht hier verbringen. Egal, nicht meine erste. „Ich bring nur schnell meine Jacke weg“, versprach ich ihm und bat um 1 Minute Geduld. „Ich bitte drum, Takato kommt gleich auch“, rief er mir nach und wollte mir damit deutlich machen, dass sie auf mich warten würden. Und notfalls auch beide in mein Büro wanderten. Bloß nicht. Bevor das passieren würde, ergab ich mich diesem Schicksal, sonst würde ich die beiden heute gar nicht mehr loswerden. Büro aufgeschlossen, Jacke aufgehangen und zurück. Es war nicht so als täte ich es nicht gerne mir, dass alles anzuhören. Es war recht amüsant. Doch änderte es nichts daran das ich doch unter Druck stand. Mein Anspruch war nicht weniger als Perfektion.
 

Hier saßen wir also zu dritt in dem Büro von Rei, das baugleich mit meinem und allen anderen war. Nur die persönlichen Details eines jeden ließen es Unterscheiden. Bei Rei sah es immer etwas chaotisch aus, wie gerne ich hier einmal aufräumen würde, kann sich wirklich keiner ausdenken. Nun egal, Takato hatte für die Kaffee versorgen für uns drei gesorgt. Dann könnte es ja los gehen, her mit den wilden neuen Gerüchten. Sie waren sogar so wild, dass ich mir direkt die Zunge am Kaffee verbrannte. Eigentlich war ein unauffälliger Zuhörer, weswegen vermutlich sich die beiden anderen Männer ebenfalls so erschreckten. Einen Moment lagen ihre überraschten Blicke auf mich. Und ich versuchte die Situation mit einer Ausrede zu überspielen: heißer Kaffee. Wie bei allen Götternamen und dem meinen, kam Rei nur immer auf so etwas. Das würde mich doch heute wieder den ganzen Tag beschäftigen, nicht weil ich es glaubte, sondern weil ich versuchte zu verstehen woher sowas kam. Und wieso. Der Tratsch hatte mich zwei Stunden gekostet.
 

Die Uhr verreit mir das der Feierabend vor der Tür stand. Für mich dann wohl nicht. Ich hatte zwar diese hässliche Aufgabe mit der Präsentation bis auf wenige Details erledigen können, aber der Rest war auf der Strecke geblieben. Eigentlich war ich hier um etwas zu entwickeln und nicht die Arbeit meines Vorarbeiters zu erledigen, der glaubte sich dafür den Ruhm einzukassieren. Aus meinem Augenwinkel bemerkte ich einen braunhaarigen Schopf der sich in den Türrahmen schob. Rei. „Ich mach Feierabend für heute, hab noch was vor“, sagte er und verabschiedete sich von mir. Ich tat es ihm gleich und hob zur Verabschiedung die Hand, bis ich seufzend in den Sitz zurücksank. Gefrustet stieß die Luft etwas stärker aus als ich es geplant hatte, das nervte mich. Ich griff nach meinem Smartphone um eine Nachricht zu verfassen, eigentlich hatte ich auch noch eine Verabredung, aber die würde ich dann wohl absagen müssen. Könnte man nachholen. „Müsst heute ohne mich auskommen“, war die simple Nachricht die ich nachdem verfassen direkt in den Chat sendete. Ich wartete einen Augenblick ab, nicht auf eine Antwort wartend, mehr die Bestätigung durch einen kleinen blauen hacken das die Nachricht gelesen wurde. Natürlich bekam ich darauf keine wörtliche Reaktion, es war nicht anders zu erwarten.
 

Ich suchte mir meine Kopfhörer hervor um sie mir direkt in die Ohren zustecken. Verbinden taten sie sich automatisch mit meinem Smartphone, ich startete die entsprechende App um mir etwas Musik auf die Ohren zu bringen. Wenn schon länger blieb dann sollte ich mir die Zeit ruhig etwas angenehmer machen. Schnell hatte ich einen Song aus meiner Lieblings Playliste ausgesucht. »In the dark with the music on…wishing i was somewhere else…taking all your anger out on me…« Das Handy schob ich nun wieder zur Seite und griff nach einem Stück Apfel. Nett nicht war, Misaki hatte ihm den gegeben. Als Entschuldigung, denn sie suchte Jemanden der ein paar Papiere bearbeitete. Eigentlich, aber nur eigentlich waren das die Aufgaben meines Abteilungsleiters. Aber der hatte einfach mal gegen Mittag Feierabend gemacht. Wichtige Familienangelegenheit. Ist ihm die seine Frau weggerannt?! Ich schüttelte schnell den Kopf bei diesem bösen Gedanken. So war ich doch gar nicht, aber ärgern tat mich das dennoch. Von irgendjemanden wurde ja erwartet das er es macht, tada und auf meiner Stirn stand wohl ich wäre es. Nein, hatte ich aber auch nicht sagen können. Verflucht, ich hatte mich auf heute Abend gefreut. Tja jetzt hatte ich wohl eine Woche Zeit mir eine sehr gute und nachvollziehbare Entschuldigung dafür zu überlegen. Das auch noch. Gedanklich schrieb ich mir also einen weiteren Punkt auf die to-Do-Liste und widmete mich wieder den Dingen die mich bewegten hier zu bleiben.
 

Es war sicher zehn Uhr abends als ich das Bürogebäude verließ und eilig zur U-Bahn lief. Eigentlich lag ich um diese Uhrzeit längst im Bett und schlief den Schlaf der Gerechten. Dreißig Minuten später, eine Kleinigkeit zum Essen und einer heißen Dusche später, lag ich dann auch tatsächlich in meinem weichen kuscheligen Bett. Und ließ die Welt, Welt sein.

Kapitel zwei - Von Sorgenkindern und adretten Schönheiten -

Donnerstag. Kurz vor neun Uhr und täglich grüßt das Murmeltier. Nein, tatsächlich war ich früher als sonst auf den Beinen. Auf dem gestrigen Rückweg hatte ich noch ein paar Nachrichten mit Yugi ausgetauscht, der offenbar ebenfalls noch so spät auf den Beinen war. Unvernünftig. Schlaf war etwas Wichtiges. Heute gab es also den wach-wird-Tee to go, darauf war ich bestens vorbereitet. Der Kleinere und Ich hatten uns nur knapp ausgetauscht, es war eigentlich auch nichts Weltbewegendes. Nur eine Rückfrage, ob er noch bei dem gemeinsamen Geschenk dabei wäre, was sie für Mokuba geplant hätten. Natürlich war er das. Die Idee war gut und ehrlich gesagt würde ihm kaum etwas Besseres einfallen. Also wieso auch nicht. Während dieses kurzen Austausches hatten wir bemerkt das wir uns gute 14 Tage nicht gesehen hatten und ganz spontan entschieden das morgen früh ein guter Zeitpunkt wäre das zu ändern. Ich hatte genug Zeit bis ich ins Büro müsste, also konnte ich den Anderen ruhig auf seinen Weg in die Universität begleiten. Gesagt, getan. Es tat mir unheimlich gut mich mit dem Anderen auszutauschen. Wir konnten einfach über alles reden und sei es auch nur ganz banale Dinge wie das Wetter oder auch das offensichtliche Fettnäpfchen was Joey wieder einmal mitgenommen hatte. Dieser hatte sich doch tatsächlich vor kurzem verlobt. Hätte ja wirklich nie gedacht das Joey der erste sein würde von ihnen allen, der einmal heiraten würde. Vielleicht aber lag es auch an Mai und nicht an Joey. Das könnte er sich eher vorstellen. Es war wirklich schön, dass die beiden sich gefunden hatten, Joey brauchte wirklich Jemand an seiner Seite der etwas Ordnung reinbrachte. Da war dieser Kindskopf wohl doch schneller erwachsen geworden als ich geglaubt habe. Apropos, hatten die beiden eigentlich schon einen konkreten Termin gesagt? Das sollte ich auf der Arbeit später mal meinen Kalender befragen, der würde es sicherlich wissen. Wenn nicht er, dann Niemand.
 

Der Tag verging wie im Fluge und tatsächlich war ich pünktlich zu Hause. Ein schnelles Abendessen aus einem der Läden um die Ecke würde es heute tun müssen. Denn in 20 Minuten würde die neue Folge meiner Lieblingsserie laufen, die wollte ich unter keinen Umständen verpassen. Genüsslich wurden also die Nudeln vernichtet, während meine vollkommene Aufmerksamkeit auf dem Fernseher vor mir lag.
 

Freitag. Freitagmorgen. Da mir meine Serie gestern Abend wichtiger war als das duschen, hatte ich es auf jetzt verschoben. Eigentlich ganz passend, ich würde vermutlich etwas fitter sein und erholter aussehen. Praktisch gleich für dieses blöde Meeting. Nach der kleinen Ausnahme stieg ich in meine normale Routine wieder ein. Ein guten-morgen-Tee und ein kurzer letzter Blick in die Präsentation. Der Tee stammt übrigens aus Ägypten, Karkade Tee. Er wird aus Hibiskus gewonnen und man kann ihn wirklich zu jeder Jahreszeit genießen. Ishizu und Marik hatten ihn mir bei ihrem letzten Besuch hier her mitgebracht. Damit die ‚Heimweh‘ nicht zu groß werden würde. Heimweh. Ich wusste um die Bedeutung dieses Wortes, doch nicht um die, die es für mich hatte. Heimweh. Das Sehnen nach der Heimat. Seiner vertrauten Umgebung und den Menschen dort. Sicher waren mir einige wenige Menschen aus meiner längst verstrichenen Vergangenheit sehr wichtig – gewesen. Doch war dies über 5000 Jahre her. Ich würde nie einen von ihnen vergessen. Ich hatte mich aber ganz bewusst für diese Zukunft entschieden. Ein Toter begehrte niemals den Tod, nur das Leben. Aber hatte ich je zu den Toten gezählt? Ich versuchte diesen Gedanken abzuschütteln sie hatten hier nun wirklich gerade nichts verloren. Viel eher sollte ich auf dieses Meeting einstimmen.
 

Perfektes Timing. Ich hatte genug Zeit im kleineren Konferenzraum alles herzurichten. Der Laptop war mit dem Beamer verbunden, die Glasfassade hatten sich automatisch abgedunkelt. Vollautomatisch. Das Gebäude gehörte nun einmal Kaiba, dass es sich nicht auch noch selbst erbaut hatte und jeden Tag selbst reinigte war wirklich alles. Zurück zum Thema, meine Kollegen waren alle samt anwesend, zu mindestens Jene die gleich ihren Teil vorstellen und präsentieren würden. Ich selbst würde hauptsächlich sowas wie eine Moderation führen und kleine Bereiche ansprechen. Musste reichen, ich hatte sie immerhin erstellt und zusammengetragen, war ja nicht alleine in dieser Abteilung. Fehlte nur noch Kaiba – Entschuldigt ich meine natürlich Mr. Kaiba. Kaum war besagter Mann dort hatte sich die Stimmung um meine Kollegen geändert. Eben noch waren sie doch so gesprächig, jetzt schien ihn jedes Wort im Halse stecken geblieben zu sein. Tze tze. Rei schien es wohl besonders schlecht neben seinem Chef zu gehen, vermutlich lag das an der Aktion von Mittwoch. Köstlich. Es war wirklich köstlich gewesen. Schade das er immer noch nicht darum wusste, was Kaiba, äh Mr. Kaiba davon hielt. Hatte er diese super geheime Freundin? Ach Moment war es nicht sogar eine fünf-köpfige Familie? Es war wirklich erstaunlich was dieser Mann laut seinen Angestellten alles schon hatte. Von irgendwelchen super seltenen Krankheiten bis wirklich bizarre Liebesaffären. Himmel, manchmal könnte man fast neidisch werden. Was einem so alles den Tag versüßen konnte, schade nur das ich oft die Wahrheit kannte. Uff also ich meine natürlich nicht was die Liebesaffären angeht, wirklich so nahestanden, Kaiba und ich, uns nicht, auch wenn wir uns liebend gerne gegenseitig mal auf die Füße traten. Wow, aber alleine der Gedanken jagte mir einen Schauer ein. Unsere Gespräche und Unterhaltungen waren von jeher sehr distanziert, wenn gleich sie sicher mittlerweile aufgetauter wirkten. Er hatte ebenso viel an meiner Seite erlebt wie all meine anderen Freunde. Das schweißte zusammen und das Schöne daran war, er hatte auf gehört es als Hokus Pokus zu betiteln. Mhm, ich wurde ihm dann wohl doch etwas zu real.
 

Eine Stunde und dreißig Minuten später war alles gesagt, was gesagt werden musste. Für das heutige Meeting, inklusive der schönen spitzen Bemerkung von mr. Kaiba an Rei. Schön. Wie gewohnt spitz und kein bisschen schonend. Mein Lachen musste bis in ans anderes des Raumes gekommen sein, anders konnte ich mir nicht die folgenden Worte erklären. „Mr. Muto in zwanzig Minuten in meinem Büro, bis dahin haben sie ihre Belustigung sicher überwunden“, hallte es ruhig den kleinen Raum wider. Ach, hörte ich da aus irgendeinen unerklärlichen Grund Verärgerung? Ich klappte meinen Laptop zu und nahm ihn wie gewohnt an mich und klemmte ihn unter meinem Arm ein. „Schon erledigt. Für Sie haben ich doch immer Zeit. Ich folge ihnen also direkt“, sagte ich recht ungezwungen und stampfte sogleich zur Tür hinaus. „Gut, dass sie mich siezen, ich dachte schon ich hätte vergessen ihre Freundschaftsanfrage auf Instagram anzunehmen“, setzte ich den Spaß fort den ich mir frecher weise erlaubte. Nun ja es war Prävention, ich wusste das Rei dieses Thema sicher noch aufschnappen würde. Tada. Erledigt. Eiskalt ausgelöscht. Der Brünette schien von meinen Worten kurz irritiert gewesen zu sein und hatte mich mit einem recht fragwürdigen Blick gestraft. „Haben Sie zu wenig geschlafen oder woher kommt diese Bereitschaft diesen Unsinn zu erzählen“. War dann die Retoure auf meine Worte. Es kostet mich keine Mühe den großen Schritten meines Chefs zu folgen, bis wir auf der gegenüberliegenden Seite angekommen waren. Hier waren die Fahrstühle fünf an der Anzahl. Vier von ihnen benutzten wir Normalsterblichen die jeden Morgen fleißig das Geld erarbeitet um es dem Mann neben mir in die voll geprallten Taschen weiter hineinzustopfen. Alle vier hatten ihre Endstation im 70ten Stock. Die letzten 10 Stockwerke waren nur auf Einladung erreichbar und natürlich mit dem letzten verbliebenen Fahrstuhl direkt an der Glasfassade zu erreichen. Öffnen ließ sich dieser Fahrstuhl nur mit Zugangsberechtigung, die wenn natürlich auf den Mitarbeiterausweisen hinterlegt waren, ein paar Knöpfe zu drücken wäre viel zu einfach gewesen. Oder dem CEO zu mühsam, manchmal fragte ich mich, ob er Angst hatte geklaut zu werden. Wie Rapunzel im Turm, hoch oben eingeschlossen und vom edlen Ritter Roland bewacht, der sich zur Not sehr aufopfernd vor seinen geliebten Boss werfen würde, wenn Gefahr drohte. In Gedanken entfloh mir ein sachtes Lachen, ich sollte eventuell mal Kurzgeschichten schreiben, reichlich Fantasie habe ich wohl auch. Gewiss aber nicht ganz so wild wie die von meinem Kollegen. Gehorsam wie es sich für einen vorbildlichen Angestellten gehörte, folgte ich also auf Schritt und Tritt in den sich öffnen Fahrstuhl. Kaum waren die Türen geschlossen entfloh uns beiden ein amüsiertes Schmunzeln. „Du hast angefangen“, sagte ich nun jede Schuld von mir weisend. „Natürlich“, war die sachliche Antwort darauf die mit einem amüsierten Glucksen endete. „Kluge Antwort“, gab ich hingegen zurück. „Als würde ich einem König widersprechen“, ernte ich den spöttischen Konter, welche einer meiner Augenbrauen direkt kritisch auf hüpfen ließ. Auch wenn mir darauf sicher nicht die Worte ausgegangen waren, ließ mich dieses Wörtchen doch verstummen. Außerdem bot dieser Fahrstuhl einfach nicht genug Zeit auf die Reise nach oben, um darauf etwas zu erwidern. Ihr erinnert euch, ja genau. Hochgeschwindigkeit. Fehlte nur dass man die Schwerelosigkeit damit erleben konnte. Kaum öffnete sich die Türen, erblickte man das leicht geneigte Haupt einer jungen Dame. Adrett gekleidet, hochgewachsen, schlank und langes blondes Haar. Natürlich, musste die Chefsekretärin eine Augenweide sein. Eine klassische und respektvolle Begrüßung für ihren Chef und mich, dem angestellten Anhängsel. „Mr. Kaiba schön, dass sie wieder zurück sind und willkommen Mr. Muto“, erklang die zarte melodische Stimme der jungen Dame. „Hallo Miss Minamoto, wie war ihr Urlaub?“, ging ich auf die Begrüßung der Blondine ein. Sie war eine unheimlich nette Person, und wenn man sie so sah glaubte man zu nächst nicht das man sich recht tiefgründig mit ihr unterhalten konnte. Doch sie war eine wirklich intelligente Frau. Ich unterstellte Kaiba auch das er sie natürlich deswegen angestellt hatte und nicht wegen der 60/90/60 und den verflucht langen Beinen. Die man leider viel zu selten sah, wenn sie sich hinter ihren Empfangstresen und Schreibtisch versteckte. Ich verstehe gar nicht, wieso sich die anderen fürchteten hier hoch zu kommen, die Aussicht war doch in vieler Hinsicht sehr verblüffend. Meinen kurzen gedanklichen Ausflug unterbrach ein stechender Blick der auf meinem Haupt ruhte, der mich unterschwellig danach fragte: wieso weißt du wann meine Sekretärin Urlaub hat? Meine Hände eilten entschuldigend ein Stück nach oben, eben so weit wie es der Laptop den ich noch unterm Arm klemmen hatte es zu ließ. Die junge Frau musste sich wie ich selbst ein kleines Grinsen verkneifen, nahm aber sofort danach ihre professionelle Haltung wieder an. „Ein Kaffee, schwarz. Und ein Cappuccino und gesüßt“, gab der Brünette eine kleine Bestellung an die junge Frau auf, als er mit seiner Verurteilung über mich fertig war. So viel zu dem Thema: einem König widerspreche ich nicht. Richtig, hatte mich über diesen Ausdruck noch esschauffieren wollen. Der Andere wusste das ich das nicht gerne hörte, freundschaftliches triezen hin oder her, es war empfindliches Gefilde. Die Frage stellte sich natürlich, wieso mich das so ärgerte, es war ja nicht falsch. Ich war was ich war. Ein verflucht alter verstaubter und eigentlich toter König. Und doch stand ich quietsch lebendig neben dem reichen Sack. Und wenn der nicht aufpasste würde ich ihm seine teuren polierten Lederschuhe gleich ein paar Macken verpassen. Ich war niemand anderes als ich war und dennoch kein König. Kein Pharao. Auf dem Papier stand Atemu Muto nicht, göttlicher Pharao Atemu. Wäre dem so, hätte ich dem Anderen eine Nachhilfestunde im respektvollen Umgang gegeben. Höchstpersönlich. Wie dem auch sei folgte ich dem Größeren weiter in sein Büro. Die Tür ließen wir für die Blondine offen. „Oh“, stieß ich überrascht aus und hatte es nur bis zur Hälfte durch das riesige Büro geschafft. Meine Füße hatten sich kurz an Ort und Stelle festgewurzelt. Meine Augen hangen auf der Wand, wo ein großes Bild prangte. „Hattest du ein Gefühlsausbruch“, warf ich meinem Chef spitz und fragend entgegen. Immer noch klebte mein Blick auf diesem großen Bild. Es war so… bunt. So gar nicht wie der restliche Raum und der sonstigen Einrichtung. Es lockerte diesen gradlinigen sogleich auch eleganten aber auch kühlen auf. Wenn ich es weiter beschreiben müsste, fühlte es sich wie die ersten Briese am Meer an, die man nach langer Zeit auf dem Gesicht spüren konnte. Ich erntete ein verstimmtes Brummen. Was? War ihm meine Entdeckung angenehm, dann hätte er mich nicht herbestellen dürfen. „Ich ahnte nicht, dass meine Büroeinrichtung dich so sehr interessieren würde“, ergänzte er sein Brummen von eben und ich vernahm die unüberhörbaren Schritte seiner Sekretärin. Die natürlich die Kaffeebestellung liefert, erst dann setzte ich mich selbst wieder in Bewegung. „Danke“, entgegnete ich der Blondinen die schon wieder dabei war hinaus zu eilen und die Tür hinter sich schloss. Spätestens jetzt fühlten sich wohl die meisten, ob sie bei ihrer Verurteilung angekommen waren. Und der Richter eigentlich nur ein Urteil kannte. Ich hingegen sah es als bezahlte Pause. Es kam doch keine bessere Entschuldigung dafür das man seiner Arbeit nicht nachkam, wenn man sagte mein Chef war schuld.
 

Den Laptop hatte ich auf ein Sideboard direkt nachdem eintreten ins Büro abgelegt. Hier würde ich ihn kaum brauchen und auch niemand in die Versuchung bringen ihn mitzunehmen. Der Brünette saß längst in seinem Bürostuhl und schlürfte seinen Kaffee, von dem er gerne behauptete er sei so schwarz wie seine Seele. Ich setzte mich also auch und tat es ihm gleich. Minamoto machte wirklich den besten Cappuccino im ganzen Gebäude. Doch bevor ich davon voller Erwartung kostete, sprach ich noch die Frage aus die mich beschäftigte. „Von wem ist es?“, fragte ich mit aufrichtigem Interesse. „Einer eher unbekannteren Künstlerin. Kluges Köpfchen und sehr talentiert. Habe es zufällig gefunden.“, folgte die Erklärung auf meine Frage. Ich hatte mich samst Stuhl wieder dem Bild zu gewendet und studierte es erneut, weswegen ich nur ein Nicken als Zeichen zurückgab, das ich seine Worte vernommen hatte. Obwohl es in sich so ruhig war, löste es in dieser Umgebung Unruhe aus. In mir löste es etwas Vertrautes aus, es erinnerte mich an… Ägypten. Nun das mochte vermutlich daran liegen das auf der einen Seite dieses Gemäldes ein Papyrus dargestellt war mit angedeuteten Hieroglyphen oder ähnlichen. Auf die Idee zu versuchen sie zu lesen kam ich nicht, dafür ergründete ich es in diesem Moment zu oberflächig. Eigentlich war es recht simple eine Schreibfeder und eine Hand zusammen mit der Schrift im Vordergrund und im Hintergrund grün. Als würde man auf einen der atemberaubenden Gärten des früheren antiken Ägyptens blicken. Es war nur angedeutet, schemenhaft und dennoch wusste ich genau was man versucht hatte einzufangen. Ich überschlug nachdenklich das rechte Bein über das linke und nippte erneut an dem heißen Getränk. „Aha“, stieß ich kritisch und irgendwie erleuchtet aus. Was ich nicht sah, war wie daraufhin die Braunen des anderen kurz kritisch auf hüpften. „So. So. Ein Händefetischist, wie unerwartet“, setzte ich nach und hörte das verschluckte röcheln hinter mir, worauf ich mich selbst beinahe verschluckte. Ops, hatte ich das laut gesagt? Offensichtlich. „Andere hängen sich nackte Frauen und Männer auf, ich eben Hände“, erklang es eingeschnappt nach einem räuspern. Ich drehte mich in dem Stuhl wieder zurück und lächelte beschwichtigend, welch passender Vergleich den er bot. Und dennoch blieb es ungewöhnlich. „Außerdem bist du nicht hier um die Kunst die ich kaufe zu bewerten oder zu hinterfragen“, würde seine Ausführung erweitert und ich könnte mich täuschen aber er klang erneut verärgert. Uch~ er sollte das mal nicht so ernst nehmen, etwas Spaß musste sein. Dieser Mann änderte sich wirklich nie. Steif und aalglatt. Nun ja mit Ausnahme…. Ja nein das sagte ich ihm jetzt nicht. Nachher bekam ich doch noch meine Kündigung, ich würde ihn später daran erinnern. Heute Abend. In der Karaokebar. Vor den Anderen. Nach den ersten zwei Bier. Wenn er drüber lachen würde. „Entschuldige. Welches Anliegen verschafft mir dann die Ehre den besten Cappuccino der Firma trinken zu dürfen?“, gab ich beschwichtigend von mir und wartete ab. Ohne Ausnahme würde er gleich Licht ins Dunkle bringen. Und tat es auch. Es ging um den jüngeren Kaiba. Also wäre das ein rein privates Gespräch, gut, müsste er sich nicht fälschlich zusammen reizen. Mokuba hatte in zwei Wochen Geburtstag. Achtzehn. Bei den Göttern, wie die Zeit nur verflog. Der jüngere Bruder von Seto war doch so klein gewesen als er ihn das erste Mal sah. Und jetzt würden diese kleinen Kinder plötzlich alle erwachsen und Achtzehn. Achtzehn! Am liebsten hätte ich an meinen eigenen, nicht ausreichenden, Finger abgezählt was das für mich heißen würde. Mokuba war sieben Jahre jünger als sein älterer Bruder, das hieß also Seto war dann Fünfundzwanzig Jahre alt. Minus eins ist Vierundzwanzig. Plus 5000 macht dann ca. Fünftausendundvierundzwanzig Jahre. Vierundzwanzig. Ich würde dieses Jahr vierundzwanzig werden. Plötzlich fühlten sich diese vier Jahre wie Sekunden an, die einfach verflogen waren. Es war ein seltsames Gefühl sich in diesem Moment der Zeit so bewusst zu werden, die mir eine bestätigte Ewigkeit nichts anhaben konnte. Vollkommen unbeeindruckt blieb von meiner Anwesenheit, als übersehe sie mich schlichtweg. Es klang auf andere sicher verrückt und skurril, aber für mich war das ein kleiner Nervenkitzel.
 

Zusammengefasst bat der Andere mich also um seine Hilfe, den er wollte seinem Bruder eine kleine Feier herrichten. Eine Überraschungsparty. In Ordnung. Natürlich würde ich helfen. Der ältere Kaiba war schließlich nicht nur mein Chef, sondern nebenberuflich auch ein Freund. Ebenso wie Mokuba. Ich wüsste nicht ob ich ein guter Partyplaner war, aber ich würde mich da auf Teas Hilfe berufen. Sie wusste sicher was man da so tun könnte und hatte Ideen. Ich fühlte mich nach dieser Bitte beflügelt, denn es war einer dieser seltenen Momente in denen der Brünette sich darauf einließ auf seine Freunde zu vertrauen. Auch wenn seine Ausrede sicherlich wäre, dass er alles für seinen geliebten Bruder tat. Er wäre sich kaum darüber bewusst, dass er nicht nur seinem Bruder damit eine Freude machte, sondern auch mir. Auftrag erhalten. Auftrag angenommen. Die Mission konnte also starten. Ein Blick auf mein Handgelenk an der eine Uhr hing, ließ mich dann pflichtbewusst entschuldigen und den spitzen Worten das er mich ja nichts fürs Plaudern bezahlte. Natürlich konterte der Gute mit etwas wie: das ziehe ich dir vom Gehalt ab. Nun andere Freunde verabschiedeten sich mit: bis später. War nett. Oder bis demnächst. Müssen wir wiederholen. Nein, Kaiba und ich hatten da eben unsere ganz eigenen Ansprüche aneinander. Wie seit je her. Er war nicht Yugi. Auch nicht Joey. Oder sonst eienr der Anderen. Und das war gut so. Sehr gut.
 

Beim Verlassen des Büros hatte ich nicht nur meinen Laptop wieder an mich genommen, sondern auch die leere Tasse. Chef hin oder her, ein bisschen Smalltalk mit seiner Sekretärin wäre doch wohl drin. Gesagt. Getan. Ich stellte meine Tasse an dem vorgesehenen Ort für das gebrauchte Geschirr ab und erkundigte mich erneut nachdem Urlaub der Blondinen. Sie erzählte mir, dass sie zwar verreist war, aber nicht sehr weit. Ja, das wusste ich. Woher? Nun ja ich war ihr dort begegnet. Zufällig. Ich erinnerte die hübsche Lady kurz daran und sie nickte knapp. Kurz hatte ich überlegt ihr vorzuwerfen wie man mein hübsches Gesicht denn so ausblenden konnte, ihres hätte ich ja auch nicht vergessen. Aber lieber nicht, nachher kam sie noch auf den Trichter, zu fragen mit wem ich dort war. Nun ich hatte nie erwähnt das ich in Begleitung war, als ich sie dort traf, aber es war sehr naheliegend das man dort nicht allein hinreiste. Minamoto erläuterte mir mit gewissen Nachdruck das sie nur mit ein paar Freundinnen dort gewesen wäre. So. So. Ganz gleich so als wäre es ihr wichtig, dass es kein anderer Mann gewesen wäre. Ich schlug ihr vielleicht etwas zu direkt vor, dass sie das nächste Mal mich gefälligst einladen sollte, man konnte doch ein Haufen hübsche Ladys nicht einfach alleine verreisen lassen. Es ließ sie peinlich berührt glucksen. Eigentlich, entsprach mir das überhaupt nicht. Ich würde niemals auf die Idee kommen eine Gruppe fremde Ladys zu begleitet oder mich ernsthaft bei ihnen einzuladen. Es war aber ganz witzig diesen Eindruck zu vermitteln. Manchmal überkam mich dieser innere kleine Schelm einfach.
 

Der Tag verging ohne nennenswerte weitere Ereignisse, gedanklich durchwühlte ich sowie schon meinen Kleiderschrank. Irgendwie freute ich mich aus diesem Hemd und Hose herauszukommen und in etwas bequemeres zu schlüpfen. Ich fühlte mich in meinen Sachen nicht unwohl, sonst würde ich sie nicht tragen, aber nach fünf Tagen der Anständigkeit wünschte sich wohl ein jeder etwas Freiheit. Es war nicht so dass ich auch schon legere Looks auf der Arbeit vorgeführt hatte, aber es wäre sicher unpassend für heute gewesen.
 

Als endlich vor vorher besagten Mobilia stand, brach die Qual der Wahl über mich. Mein Lieblingsoutfit schmorte zwischen der anderen Dreckswäsche. Tja irgendwie hatte ich mir das einfacher vorgestellt, da ich sonst nicht so entschlossen war. Vielleicht sollte ich einfach das Shirt anziehen, was ich neulich gekauft hatte. Bei dem kleinen Ausflug, auf dem ich Minamoto getroffen hatte. Es wäre doch passend, es war warm draußen. Nein, heiß. Japan hatte wirklich warme Sommer. Man könnte behaupten ich solle solch Hitze gewöhnt sein, aber sie war wirklich nicht mit der afrikanischen Hitze zu vergleichen. Es gab so viele verschiedene Bedingungen die eine Hitze, erträglich oder eben unheimlich unangenehm machten. Ägypten stellte ganz andere Umstände dar. Früher zu mindestens. Wie das heute aussah, dafür müsste ich dort vielleicht einmal Urlaub machen. Lange Rede kurzer Sinn, es wurde eine schwarze Jeans und besagtes Shirt. Es war einfarbig gehalten in einem mint-grün und nur ein kleines zierliches Logo verriet woher es stammte. Ein bisschen wie ein klassisches Touristen Mitbringsel eben. Das störte mich jedoch nicht, ich fand es schön. Einen Snack auf dem Heimweg, einer kühlen Dusche und einer Krise am Kleiderschrank weiter, war ich dann auf den Weg zum Verabredeten Ort. Ich freute mich drauf, dass es auch diesen Monat wieder geklappt hatte, dass alle heute Zeit finden würden. Für das Sorgenkind unserer Runde fahren wir sogar extra wieder bis an die Stadtgrenzen, das bedeutete also für mich jetzt eine Stunde mit der Bahn. Was man nicht alles für Freunde tat, nicht wahr? Und da es nicht die größte Katastrophe war die ich erlebt hatte, würde ich diese Fahrt gewiss auch überlegen. Mit etwas Musik auf den Ohren ging sowie so vieles etwas einfacher. Wieder rief also die geeignete App auf und suchte meine favorisierte Playliste heraus. If you’re afraid of falling, then don’t look down… we‘ll take what comes…we couldn’t be higher up…feel the wind in your hair
 

An der richtigen Haltestation angekommen, ließ ich meine Kopfhörer wieder in meinen Hosentaschen verschwinden und stieg aus. Nun war es nur noch ein zwei minütiger Fußweg und dann müsste die Karaokebar mit ihren grellen Lichtern schon zu sehen sein. Ein Blick auf mein Smartphone verriet mir das ich gut in der Zeit war und etwas überpünktlich dran war. Hielt mich jedoch nicht davon ab den Laden direkt zu betreten und erfuhr sogleich das bereits Jemand die Reservierung eingelöst hatte. So. Der frühe Vogel und so. Ich bedankte mich bei dem Mitarbeiter und kannte den Weg und verzichtete daher auf eine Begleitung. Als ich den kleinen Raum betrat, ließ meine Schultern kurz enttäuscht sinken. Hatte ich mich in der Uhrzeit geirrt. Da saß die ganze Mannschaft schon aufgereiht dar. Duke, Tristan, Tea, Yugi, Joey und mein Chef. Joey deutete direkt ans Ende der kleinen Reihe. „Hat uns mitgenommen“, stieß er froh darüber aus. Was hieß hier uns?!! Mich hatten sie offensichtlich vergessen. „Sag bloß das ist die Retourkutsche wegen der Kritik an deiner Büroeinrichtung“, fuchste ich den Brünetten an. Ja natürlich vergiss den in der Runde, den du vor… zwei Stunden noch gesehen hast. Ich war nur ein bisschen darüber eingeschnappt. Dezent. „Vielleicht“, ernte ich auf meine Theorie. Vielleicht? Sicher nicht. Das war sowas von einem Treffer ins Schwarze. Egal. Nun widmete ich mich den anderen und begrüßte sie. „Ist das neu?“, fragte mich mein fast Ebenbild. Und ich sah kurz an mir herunter um mir sicher zu gehen auf was er deutete. Das Shirt. Ich nickte also um es zu bestätigen. „Hast du nen Ausflug gemacht?“, klinkte sich der Blonde in der Runde ein. „Ja“, antworte ich kurz unsicher. Nicht weil ich mir der Antwort nicht unsicher war, sondern sollte es eher meine Irritation über diese Frage transportieren. „Aber doch kaum alleine“, warf jetzt der Spieleladenbesitzer ein. Ah! Oh! Genau! „Wieso?“, wendete ich fragend und mit Vorsicht mein Blick zu dem Fragenden um. Frag nicht weiter. Frag einfach nicht weiter. „Soll ich Mai sagen, dass wir dir zwei Einladungen schicken müssen?“, stichelte der Blonde frisch verlobte. Hals Maul. Interessanterweise waren es nicht nur meine Brauen die einen Anflug von Schock empor sausten, nein Teas taten es auch. Mist. Darüber hatte ich nicht nachgedacht. War das wirklich so klar, dass man dort nicht alleine hinfuhr? Hmpf. Das war mir nicht so bewusst, wie es wohl hätte sein sollen. „Wahas? Nehein.“, antwortete ich etwas ins straucheln gekommen und fühlte mich etwas in der Ecke gedrängt. Während sich Tristan, Duke und Joey weiter daran aufzogen, bemerkte ich einen weiteren kritischen Blick. Meine Amethysten fanden die beinahe selbig schimmernden Augen. Yugi. Oh, nein. Komm schon. Bitte. „Hast du gar nicht erwähnt“, sagte er und wollte eher damit andeuten das sie doch sonst sehr offen miteinander sprachen. Sonst aber eben auch nur. Der Kleien würde ihn danach ausfragen, es war eine Frage der Zeit. „Lasst gut sein Jungs. Wenn er uns etwas erzählen will, wird er das sicher auch tun“, mischte sich Tea ein, das auf den ersten Blick vielleicht eine Rettung sein sollte. Aber…Au! Au! Da zielte eienr unerwartet gut, das war ich nur von dem Herrn ganz außen gewöhnt. Immerhin war auf den verlass, und hielt sich vollständig dazu geschlossen. Mein Blick ruhte kurz auf der jungen Frau der Runde, das war wirklich ungünstig gelaufen. Sie hatte es sehr deutlich gemacht, wenn gleich auch unscheinbar, dass hatte sie verletzt. Aber sahen sie vielleicht nicht gerade ein Gespenst, was durchaus real war, und steigerten sich da jetzt etwas rein. Ach, was hatte ich von den dreien da in der Ecke auch erwartet. Ich hätte es ihn gleichgetan. Oh~ und wie. „Also…“, lenkte ich mit einem Klatschen in meine Hände die Aufmerksamkeit auf etwas anderes. Sie waren doch hier im alle etwas schief ins Mikro zu singen, oder? Und endlich ein Game in dem Kaiba besser war als ich. Also besser im schief singen, selbst verständlich.
 

Ein toller Abend der wieder viel zu kurz war und zu schnell zu Ende ging, obwohl es weit über Mitternacht wach, als wir die Karaokebar verließen.

Kapitel drei - Das Spiel mit dem Glück -

Es war ein schrilles Klingeln welches meine viel zu kurze Nacht beendete und mich wie in Trance auf meine Beine riss. „Moment!“, riefe ich durch meine kleine Wohnung komplett schlaftrunken. Oh man, wer konnte den bitte jetzt etwas von mir wollen an einem Samstagmorgen. Korrektur. Mittag. Ich atmete kurz durch als ich zur Tür schlenderte sie knapp öffnete und direkt ein Paket in die Hand bekam. Oben drauf direkt ein Schriftstück an einem Klemmbett, worauf der Postbote mich bat zu unterschreiben. Bevor ich mich bedanken konnte oder einen schönen Tag wünschen konnte war er schon wieder verschwunden. Etwas überfordert mit dem Paket schloss ich die Tür hinter mir. Die große Wanduhr gegenüber an der Wand verriet mir, dass es schon recht spät war. Und es ein schöner Traum war sich noch einmal hinlegen zu können, aber das würde nur mein Schlafrhythmus völlig zerstören. Das Paket stellte ich auf den kleinen Küchentresen, der als Raumtrenner zum Wohnbereich diente. Ich studierte den Aufkleber auf dem braunen Karton und erkannte sofort, dass es eine Auslandssendung war. „Isihzu“, entfloh es mir erleuchtend. Aber was veranlasste sie mir ein Paket zu schicken, dass hatte sie vorher noch nie. Nun sie brachte mir zwar regelmäßig etwas mit, wenn sie aus Ägypten nach Japan kamen. Oder ich sie darum bat mir noch etwas von Tee zu schicken, aber einfach so. Nun der Inhalt würde mir sicher Erklärung verschaffen. Doch zu erst eine dringende Dusche, das Wetter war eine Katastrophe. Nicht einmal Nackt bekam irgendwo eine Abkühlung, so sei es keine kalte Dusche dabei. Uhm, und ich roch mich so ungerne selbst. Schweiß und den Alkohol der getrunken wurde. Mir konnte keiner sagen, dass das Jemand gerne roch.
 

Nach der Dusche und einem langen lockeren Shirt und kurzer Hose ging es auf das Sofa, bewaffnet mit meinem Handy und einem Kaffee. Da half kein Tee, es musste heute ein Kaffee sein. Pure. Und natürlich so schwarz wie die Seele meines Chefs. Soviel Milch konnte man gar nicht in einen Kaffee schütten wie seine Seele ‚schwarz‘ wäre. Ja, damit meinte ich sehr wohl das im Gegensatz zu manch anderen eine recht reine Weste hatte. Das sah bei mir vielleicht etwas anders aus. Nun ja ich checkte kurz die Nachrichten die gestern offenbar noch verpasst hatte. Tja, es waren wohl alle gut Zuhause angekommen. Sehr gut. Mit eienr kurzen Nachricht entschuldigte ich mich, dass man von mir nichts mehr gehört hatte und das auch bei mir alles gut war. Ich sprang in einen anderen Chat um wie erwartet auf bittere Stille zu treffen. Es war nicht so dass in diesem Chat wirklich viele aktiven Gespräche stattfanden, aber das war noch beruhigend ruhiger als sonst. Ja, ich ließ meine Zunge schnalzen. Das würde wohl auf eine kleine Auseinandersetzung hinauslaufen. Ich wusste aber auch schon etwas recht Effektives um den Ärger schnell zu schlichten. Zurück zu dem mysteriösen Paket von Ishizu. Ich holte mir ein Messer aus der Küchenschublade um das Klebeband zu durchtrennen. Es dauerte nicht lange bis es leicht aufsprang und gerade dazu einlud sein inneres zu betrachten. Na dann auf in das Abenteuer. Schnell war der in zwei geteilte Deckel beiseitegeschoben und ließen mich weiter stutzen. „Hey, noch mehr zum auspacken“, sagte ich mir selbst und wusste kurz selbst nicht ob es ironisch gemeint war. Zunächst Griff ich zu dem Zettel der einen förmlich nun in die Augen sprang, ich öffnete ihn und erkannte die vertraute Handschrift der ehemaligen Grabwächterin. Ishizu hatte eine filigrane und schwungvolle Handschrift. Einzelne Buchstaben sahen aus als entsprangen sie einer historischen Zeichnung, jene wo einige Anfangsbuchstaben besonders verziert waren. Oder an welche die man dachte, wenn in einem Film von einem Liebesbrief die rede war. Wenn ich dabei an meine Sauklaue dachte. Der erste Satz begann direkt mit einer Drohung, die mich noch irritierter zurückließ. Beim weiterlesen brachte sie dann jedoch Licht ins Dunkle. Ah, es wäre also mein Geburtstagsgeschenk. Ein Geschenk? Aber sie hatte mir doch noch nie etwas zum Geburtstag geschenkt. Ach~ jetzt war ich neugierig. Ich würde mich natürlich an ihre Bitte halten, einfach weil ich mich wirklich überraschen wollte. Aber kennt ihr dieses Gefühl, wenn direkt vor eurer Nase etwas ist was ihr unbedingt anfassen wollt. Berühren wollt. Das Kribbeln was einem dabei durch die Fingerspitzen schoss und eure Stimme euch zu ruft: mach schon. Nein? Schade. Mir passiert das öfter als mir lieb ist. Aber gut. Es waren ja nur noch…“Ah, Ishizu!“, stöhnte kurz beherrscht aus. Meine liebe Freundin aus Ägypten war doch viel zu früh dran. Jetzt sollte ich jeden Tag bis zu meinem Geburtstag auf dieses ‚Ding‘ starren ohne weiter rein zu schauen? Ich war niemand der seine Neugierde nicht kontrollieren konnte, aber das fühlte sich wirklich fies an. Also stellte ich es in irgendeiner Ecke meiner Wohnung wo ich es nicht jeden Tag sehen müsste. Apropos Geburtstag, ich hatte gestern vergessen Tea um ihre Hilfe zu bitten wegen Mokubas Geburtstagfeier. Schnell holte ich das nach in dem ich ihr direkt eine Nachricht schrieb, zwei Wochen klang nach viel Zeit aber die Tage würden rennen. Natürlich nur dann nicht, wenn man auf etwas wartete. Das typische Zeit Paradoxon.
 

Tea hatte schnell geantwortet und mich danach gefragt, ob wir das nicht später am Abend besprechen wollten. Ich stimmte dem zu, das wäre sicher das einfachste als sich ewig viele Nachrichten zu schreiben. Außerdem war ich mir sicher, dass mich nicht nur wegen der Einfachheit danach gefragt hatte. Darüber machte ich mir Gedanken, wenn der Fall wirklich eintreten sollte. Es blieb also noch Zeit für eine kleine Sporteinheit. Ich hatte in letzter Zeit wirklich wenig für meinen Körper getan. Es würde mir sicher neue Energie verschaffen, also schlüpfte ich in meine Sportsachen. Und fragte mich kaum, dass die Haustür hinter mir zu gefallen war, welche Göttergötze ich mir zu heftig auf den Kopf gehauen hatte. „Bin ich auf dem falschen Planeten gelandet“, seufzte ich kurz und schwitzte eigentlich nur schon vom stillstehen und atmen. Als ich auf meinem Smartphone die Temperatur kontrollierte, war mir klar, dass ich irgendwo zwischen meiner Geburt und heute ein paar viele Synapsen verloren haben musste. Zweiunddreißig Grad und ich kam auf die glorreiche Idee joggen zu gehen. Genug gejammert, ich müsste es ja nicht übertreiben. Es ging ja nicht darum das ich mich verausgabte, sondern einfach um etwas mehr Bewegung als die letzten Tage.
 

Trotz des Wetters fühlte es sich dennoch gut an, den Kreislauf etwas in Wallungen zu bringen. Auf meinem Rückweg unterbrach mich nur eine Melodie die sich auf meinen Kopfhörer wiedergab, die kurz nach meinem Start in die Ohren gestopft hatte. Kennt ihr diese komischen Freaks, die manchen Leuten einen gesonderten Klingelton oder Nachrichtenton zu teilten? Ich war so Jemand. Reine Vorsichtmaßnahme. So meine offizielle Ausrede dafür. Da ich alleine unterwegs war, war es kein Problem für mich das Handy hervor zu holen und besagte Nachricht abzurufen. Von wem sie war, wusste ich längst. Wie gesagt ich bin dieser Freak.
 

»Bist du alleine?«
 

Für einen Moment lag mir eine flapsige Antwort darauf auf den Lippen, allerdings kannte ich die Stimmung der anderen Seite nicht. Also lieber etwas Neutrales.
 

»So alleine wie man auf den Strassen von Domino um halb drei sein kann.«
 

Ein Häkchen erschien direkt nachdem versenden und sagte mir: Nachricht gelesen. Gespannt starrte ich, mittlerweile stehen geblieben, auf das Display des kleinen Gerätes. Obwohl es meine vollständige Aufmerksamkeit besaß, erschrak ich als es plötzlich erneut vibrierte und eine längere Melodie abspielte. Unterstrichen wurde das ganze mir einer eindringlichen Schrift: eingehender Anruf. Jetzt?! Okay? Nun gut. Ich nahm das Gespräch an und ließ eine überraschte Begrüßung durch das Gerät sausen. Die Reaktionen am anderen Ende waren dank der Kopfhörer nur für mich zu hören. „Sehnsucht?“, fragte ich dann belustigt. Die Antwort ließ mich kurz Lachen. „Spaß. Spaaß“, tönte ich dann etwas lauter zurück. „Etwas Spaß im Leben ist wichtig, weißt du?“, ergänzte ich meinen Versuch der folgenden Antwort darauf einzugrenzen. „Mittwoch?“, hackte ich nach. Ein Augenblick verstrich. „Jaha. Und ich sag nicht wieder ab. War aber wichtig“, erklärte ich knapp. „Mhm, wichtiger als du“, flötete ich amüsiert zurück. „Oh, das sagst du meinem Chef“, schmunzelte ich und vernahm gleiches auf der anderen Seite. Nach kurzen weiteren Worten, folgte eine Verabschiedung. Sie war knapp. Wie immer. Und manchmal fragte ich mich, ob nur ich in dem Moment etwas Wehmut empfand. Es war kurz aber auch selten. Es blieb nie die Zeit für ein längeres. Zu mindestens in letzter Zeit nicht. Entweder passte es eben gerade bei mir nicht, weil ich eben nicht alleine war oder es war eben etwas anderes. Ich würde wohl irgendwann ein Kidnapping inszenieren müssen. Würde sicher paar Schlagzeilen machen. Ich schmunzelte über meinen albernen Plan, den ich vielleicht nochmal überdenken sollte. Aber nur mal so in der Theorie, nach wem wollte die Polizei suchen? Ich wäre der optimale Kidnapper, es gab nicht mal einen Fingerabdruck von mir den man mit einem anderen Vergleichen könnte. Außer es würde Jemand noch überraschend einen in einer Ruine in Ägypten ausgraben. Ich glaubte jedoch, dass dieses Stück Stein oder verhärtete Erde augenblicklich hinter Hochsicherheitsglas in einem Museum verschwinden würde. Meinen Weg hatte letztlich fortgesetzt, ich wollte schließlich nicht zu der Verabredung mit Tea zu spät kommen.
 

Punkt Sechzehn Uhr stand ich an dem verabredeten Lokal. Ich hatte nicht lange warten müssen als sie vor meinen Augen auftauchte und mich wie sonst auch freudig begrüßte. Wir suchten uns ein Plätzchen und würden es uns gut gehen lassen. „Ich war lange kein Sushi mehr essen“, sagte die Brünette hinter ihrer Karte aufblicken. Ich stimmte dem mit einem Brummen zu. Es war auch für mich eine Weile her gewesen. „Dafür das du mir hilfst, lade ich dich ein“, erklärte ich dann und hielt ein überraschtes Danke zurück. Moment. Da war noch ein Unterton raus zu hören oder irrte ich mich. Meine verengten Amethyste blinzelten über die Karte hinweg und trafen auf die blauen Augen der jungen Frau, die gerade zu so wirkten als hätten sie darauf gewartet, dass ich sie ansehe. „Was?“, fragte ich sofort schuldbewusst. Oho. Eins zu Null für meinen guten Riecher und Theorien. „Ich war nur überrascht, dass ist alles“, log sie eiskalt hinter ihrer Speisekarte. Ach ja? Überrascht. „Du meinst, weil ich dich noch nie eingeladen habe?“, erklang es meinerseits nun vorwurfsvoll. Tea schwieg. Sie wusste, dass ich ihre Lüge erkannt hatte. Wurde das jetzt so ein Gespräch, ich hatte tatsächlich mehr die Erwartung das sie mir mit Mokuba helfen würde. Tja auch die Träume eines Königs zerplatzen wohl gelegentlich. Zu nächst beließ ich es einfach so stehen und gab nach unserer Auswahl die Bestellung auf. Keine Möglichkeit mehr sich hinter der Speisekarte zu verstecken. Die Frage war nur, wollte ich mich lieber verstecken oder die Brünette. Ich glaube es war noch nie so still zwischen ihr und mir bei einem Treffen. Naja doch, einmal zuvor schon. Das war jedoch meiner Überforderung zu verdanken und der Suche nach den richtigen Worten. Es war als Tea mir ihre Gefühle gestand, von denen ich schon so lange etwas ahnte. Heute waren sie offenbar wieder der Grund unseres Schweigens. Obwohl es im Lokal eine sittliche Lautstärke war, fühlte sich diese Stille unangenehm an. Ich erinnere mich nicht, dass die Stille, die damals entstanden war als ich dir meine Gefühle offenbarte, auch so erdrückend gewesen war. Das hatte hier nun eh nichts verloren. „Du warst in XXX?“, fragte sie nun und klang bedacht mit ihrer Frage. So als wolle sie damit auch sagen, dass sie wusste das sie das nichts anging. „Ja“, antwortete ich ruhig. Sie wusste es doch seit gestern und meinem tollen Shirt sowie so schon. Dumm gelaufen. Ich weiß die Frage im Raum war, was war den so schlimm dort gewesen zu sein. Es scheint doch nur ein Ort zu sein. Ein Ort an der Küste Japans. Mit Sandstrand. Recht kitschig möchte man behaupten. Und ja ein ziemlich beliebtes Ort für Dates. Und urlaubmachende Chefsekretärinnen. Keine Ahnung wieso ich kurz ausgerechnet an die hübsche adrette Dame dachten musste. Nun dem unser essen wurde gebracht und vereinnahmte kurz meine Aufmerksamkeit. Das sah richtig gut aus. Ach so, und falls die Frage noch offen war, ob ich dort ein Date hatte… ja. Na und. War es verboten? Joey war verlobt mit Mai. Tristan sogar mit Serenity zusammen. Und Yugi…ah hatte Yugi eine Freundin? Ich wusste es nicht. Spielt auch keine Rolle. Suchten sie nicht alle nach Jemanden an ihrer Seite. Tea tat es doch auch, auch wenn sie ihre Hoffnung da auf den falschen gesetzt hatte. Überraschte sie das etwa? „Alleine?“, fragte sie nun und schob sich schnell eins der Makiröllchen in den Mund. „Nein“, antwortete ich erneut ruhig. Widmete mich kurz dem essen auf dem Tisch, wir hatten eine kleine gemeinsame Auswahl bestellt. Das lohnte sich immer am meisten. Ich atmete laut aus und seufzte, wie sollte man den da in Ruhe essen. Ich blickte erneut auf zu der schönen Tänzerin. „Ich werde dir nicht mehr sagen“, versicherte ihr mit einem viel sagendem Blick. Für einen Moment war ich irritiert als ich glaubte ein kurzes Lächeln auf ihren Lippen gesehen zu haben. War meine Annahme doch falsch gewesen? „Hat Yugi dich darauf angesetzt?“, fragte ich sie nun und neigte meinen Kopf leicht zur Seite. „Ne~ein“, sagte sie und hatte das Wort künstlich in die Länge gezogen. Lüge! Mir fiel jedoch ein Stein vom Herzen und ich musste leise auflachen. „Du bist so eine schlechte Lügnerin, weißt du das Tea“, entgegnete ich ihr amüsiert. Puh, zum Glück. Ich hatte wirklich Angst, dass dies in eine andere Richtung gehen würde. Nun hörte ich auch Teas Schmunzeln, die ihren Mund hinter ihrer Hand versteckte. „Du kannst doch nicht glauben, wenn wir herauskriegen das du eine Freundin hast, wir nicht wissen wollen wer es ist“, gab sie unschuldig von sich. „Ich habe keine Freundin“, korrigierte ich sie, vielleicht etwas zu schnell. Die Tänzerin grinste mich nur viel sagend an. Aber es stimmte. „Wirklich“, sagte ich nachdrücklich. Die plötzlich amüsierte Stimmung verhallte jedoch, als sie ganz Selbstbewusst meinte: „Auch wenn ich mir sicher bin, dass sie kaum die richtige sein wird“. Rums. Konnte sie meine kurze Entgeisterung ansehen. Naja ganz so falsch lag ich dann wohl doch nicht. Meine Hand glitt über den Tisch herüber und ergriff ihre. Ich drückte sie kurz mit meiner. „Aber keine Sorge, ich werde natürlich beim Tanzen nur Augen für meine einzig wahre Lieblingstänzerin haben“, versuchte ich zu witzeln. Vermutlich ging die Andere mir zu liebe darauf auch ein und lächelte mich dann an. „Ich nehme dich beim Wort“, antwortete sie mir.
 

„Lass uns morgen einen Ausflug machen, in Ordnung?“, schlug ich vor und wusste das mich schon bald Reue darüber befangen nehmen würde. Reue und Schuld. Um das Wissen das es nicht richtig war, musste ich mir nicht erst klar werden. So viel Witz auch eben in dieser kleinen Unterhaltung gesteckt hatten, erkannte ich auch den Ernst. Fragt mich nicht wieso, aber ich hatte das dringende Bedürfnis die Brünette von dem Gedanken zu befreien, dass ich eine Freundin hätte. Und sei es darum, dass das aufrichtige Leuchten in ihre Augen zurückkehrte und sie mich nicht mit diesem Bedauern ansah. „Du meinst nach XXX?“, fragte sie kurz irritiert nach. Ja, bitte er ahne diesen kläglichen und verantwortungslosen Versuch und frage nach, ob ich spinnen würde. Doch Teas Haltung deutete an, dass sie nicht ablehnen würde. Und anstatt meiner winzigen Chance zu nutzen zu korrigieren das ich das natürlich nicht meinen konnte, nickte ich. Verdeutlichte es mit einem Ja. „Ich glaube es würde dir dort gefallen“, fügte ich hinzu. Und musste mich umgehend danach fragen was ich hier tat. Meine Absicht war es ihr eine Freude zu machen, rühmlicher Gedanke. Umsetzung: sechs setzen. Nichts war daran rühmlich, wenn man um die Gefühle eines anderen wusste, diese Gefühle, und so leichtfertig damit hantierte wie es gerade tat. Ich selbst würde es nicht wollen, dass man es mit mir tat. Und die erste Lektion die unsere Eltern uns schon als Kleinkind lehrten war doch: tue niemanden etwas an, was du auch nicht angetan bekommen willst. Ehrlich, ich könnte niemanden versprechen, dass ich ihn verschönen würde, würde man es mit mir tun. Mein Äußeres sagte: ich bin einer von euch. Seht, ich gehe, stehe und rede wie ihr und doch stimmte das nie gänzlich. Und auch nicht, dass mich meine ganz persönlichen Gefühle zu Untaten hinreißen lassen würde, aber darüber nachdenken würde ich ganz sicher. Zählte es außerdem als Ausrede das man mir andere Lektionen als Kind gab, als den heutigen? Vermutlich nicht. Ein sehr schlechter Fluchtversuch, mir das drohende schlechte Gewissen zu ersparen.
 

Eine Uhrzeit war schnell für uns beide gefunden, an der es losgehen sollte. Der verabredete Treffpunkt wäre der Bahnhof. Und kurz überlegte ich, wie übel die junge Frau es mir nehmen würde, wenn ich nicht alleine morgen dort auftauchen würde. Mit Yugi zum Beispiel? Hmpf. Besser nicht. Ich sollte viel lieber die Gelegenheit nutzen. Nutzen dieses sensible Thema aus dem Weg zu räumen. Endgültig. Immerhin wollte ich mich nicht ewig mit Schuld belastet sehen, wenn ich die Tänzerin ansah und mit ihr so gerne meine Gefühle teilen wollte. Denn ich glaubte sie würde sie am ehesten verstehen. Mir Mut und Kraft geben. Und vor allem Geduld. Natürlich auch Freude. Aber wie sollte das funktionieren, wenn ich wusste, dass was mein Herz blühen ließ, ihres verletzte. Doch mit Joey einem anderen konnte ich darüber nicht reden. Sicher, Yugi würde es auch verstehen und ich glaubte, nein war mir sicher, er würde ähnlich wie Tea reagieren. Natürlich auf das positiv gesehene. Es war natürlich naheliegend das ich sowas eher mit Yugi besprechen würde, wir hatten am meisten Zeit mit einander verbracht. Vermutlich war es genau das was mich daran hinter diesem davon zu erzählen. Letztlich verlief der Abend ruhig und wir fanden doch noch auf das ursprüngliche Thema zurück. Nachdem ich ihr erklärte das ich mich dem Thema angenommen hatte auf die Bitte unseres gemeinsamen Freundes. Es war richtig gewesen sie um Hilfe zu bitten, denn die Ideen sprudelt nur aus ihr heraus.
 

Schnell war also ein grober Plan für diese Überraschungsparty entworfen. Huh. Schneller als ich damit gerechnet hatte. Doch bevor eine Umsetzung in angriff genommen werden konnte, mussten essenzielle Fragen dazu beantwortet werden. Unter anderem solche wie: wo sollte das ganze stattfinden. War es naiv von mir zu glauben, dass für mich diese Frage eigentlich von beginn an erübrigt hatte. Natürlich dachte ich an Mokubas Zuhause. Ja, ganz recht und damit auch das Heim meines Chefs. Die Gegenfrage dazu lautete aber auch: woher sollten sie so schnell eine andere Lokation organisieren. Nichts anderes machte für mich Sinn. Weswegen ich Tea auch ganz unverblümt meine Annahme mitteilte. Nach kurzer Bedenkzeit ihrerseits, stimmte sie mir zu. Puh. In Ordnung. Es sollte nicht so wirken als wäre ich unbedingt darauf aus, diese Villa zu betreten, denn sie wäre ganz gewiss wie seine Firma. Protzig. Gradlinig. Modern. Aber auch irgendwie kühl. Oh Himmel! Eigentlich wäre das die wahre Herausforderung oder? Wie sollte man daraus etwas machen was, Spaß und Freude vermittelte. Ich war mich sicher, dass es ebenso befremdlich wäre es so zu gestalten, wie meinen Chef mit einem Partyhütchen auf den Kopf zusehen. Höchstbefremdlich. Absurd. Und gleichzeitig höchst amüsant. Die Vorstellung reichte für mich aus, dass meine Mundwinkel kurz amüsiert zuckten. Es kostete mich etwas Mühe das zu überspielen. Ich versagte. Was die Tänzerin natürlich stutzen ließ. „Was hältst du eigentlich von dieses Fotoboxen?“, fragte ich sie und bemühte mich nicht dieses Lächeln unter Kontrolle zu bringen. Es dauerte nur einen Wimpernschlag und die Brünette nickte verstehend und ich konnte ebenfalls dieses schelmische Lächeln auf ihren Lippen entdecken. Oh ja! Wir verstanden uns. „Darum kümmere ich mich höchstpersönlich“, versicherte ich ihr. Und ja, vermutlich auch um meine Kündigung. Vielleicht sollte ich sie auch direkt verfassen. Nun ja aber es wäre doch auch ein witziges Andenken, nicht nur für Mokuba, sondern für sie alle. Es gab viele Bilder von den Freunden, doch nur wenige mit den beiden Kaiba Brüdern. Tea führte den Gedanken weiter und schlug vor das wir ja auch so ein Art Album machen könnten. Immerhin würden diese Fotos in ausgedruckter Sofortvariante zur Verfügung stehen. Perfekt. Fotoalbumen waren doch eine schöne Sache. Wenn man sich Momente aus der Erinnerung so prägnant wieder in den Sinn rufen wollte und nutze für einen Augenblick der Realität zu entfliehen. Außerdem würde es kaum auffallen, wenn ich mich einem Bild bemächtigen würde. Oder? Ein Joker in der Tasche zu haben war immer gut, aber zwei, hoho da konnte selbst ich nicht nein zu sagen. Und ich würde sicher von diesem gebrauch machen, sooft wie der größere Kaiba mir versuchte auf die Füße zu treten. Und sei es nur darum, dass er ihn dafür verwendete, bei einem der nächsten Spieleabende, den anderen aus seinem Konzept der Konzentration zu reißen. Unfair. Natürlich. Aber ein König sollte stets bereit sein ALLES für Land und Volk zugeben. Und das wäre ich. Auch wenn wir hier nur über eine Partie ‚die Siedler von Catan‘ sprachen. Egal. Ich mochte es eben nicht zu verlieren.
 

Zurück zum Thema, sagte ich Tea das ich das mit der Lokation kurz klären würde. Mein Smartphone war griff bereit in eienr meiner Hostentasche verstaut. Geschwind waren meine Finger über das Gerät geflogen, hatten den entsprechenden Chat geöffnet und eine Nachricht in dem freien Textfeld hinterlassen. Nachdem meine Nachricht fertig war, reichte ich der Tänzerin das Smartphone. Sozusagen sollte sie diese Nachricht gegenlesen. Der Chat war ansonsten leer, daher würde sie auch ohne Worte verstehen um was ich sie bat. Sie nickte kurz und ich nickte kurz zurück, sie sollte ruhig auf senden drücken. Gesagt. Getan. Ich ließ das Gerät einen Moment bei Tea verweilen und es hatte auch gar nicht lange gedauert, gegen aller meiner Erwartung, als es einen Laut von sich gab. Eindeutig der Hinweis das eine Nachricht eingegangen war. Obwohl es mein Handy war, sah ich erwartungsvoll zu Tea. Und? „Das scheint geklärt zu sein“, sagte sie mir, nachdem sie das Display kurz studiert hatte und reichte mir das Gerät zurück. „Gut“, erwiderte ich knapp. Das technische Gerät verschwand wieder in meine Tasche und wir widmete uns weiter den Köstlichkeiten auf dem Tisch. Auch wenn das vorherige unangenehme gänzlich verschwunden schien, so war es für noch recht präsent. Zu Recht.
 

Es war unsere gewöhnliche Art und zu verabschieden als der Abend endete und wir gleich in verschiedenen Richtungen den Heimweg antreten würden. Ein Großteil würde mir jetzt sagen: Was? Sei ein Gentleman, Ladys ließ man doch im Dunklen nicht alleine nach Hause gehen. Darauf hätte ich nur eine Antwort, oder auch zwei. Erstens: Tea wusste sich selbst sehr gut zu verteidigen. Zweitens: habe ich meinen Bogen schon viel zu weit überspannt. Ende. Und dass ich kein Gentleman war, bewies meine morgige Einladung. Denn ein Gentleman nahm doch auch auf Ladys Rücksicht, richtig? Ein Gentleman würde niemals, sowie ein Freund, jemanden zu nahetreten. Ich war also kategorisch ausgeschieden um den Titel eines Gentlemans. Für den Rückweg hatte ich mein Smartphone gezückt und verfasste erneut eine Nachricht. Ich wollte Yugi um die Ideen einweihen die Tea und ich eben geschmiedete hatten. Die Operation benötigte mehr Operator. Und Yugi war meiner Meinung ebenso gut dafür geeignet wie die Tänzerin. Ich bat allerdings auch darum, dass er es nicht an die anderen weitertrug. Wir wussten schließlich alle, welch Chaos es geben würde, wenn Joey vorher davon erfuhr. Man könnte meinen Mai würde ihn vernünftiger werden lassen. Ah, Kindskopf. Außerdem befürchtete ich, dass die Verantwortung dafür auf meinen Schultern lastete. Also. Sachte. Ich wollte für keinen Quatsch meinen Kopf hinhalten. Nur für jenen, den ich auch selbst anstellte. Auch Yugi war schnell mit seinen Antworten. Und schien begeistert von den Ideen zu sein, von denen ich berichtete. Und brachte mich zu lachen, oh verflucht, wir waren uns in manchen so ähnlich. Natürlich pickte er sich diese eine Idee eben so gesondert heraus, wie ich sie sah. Fotobox. Witzigerweise schlug er ebenso vor, dass sicher tolle Beweise entstanden mit denen man das eine oder andere Spiel beeinflussen konnte. Tze. Von wem hatte sich der Junge das nur abgeschaut. Sicher nicht von mir. Oder etwa doch? Niemals. Ich zog dieses niemals in eine künstlich ironische Länge in meinen Kopf. Schön das Yugi und ich weiterhin gelegentlich auf derselben Welle schwammen. Da meine Bahn gleichkommen würde, auf die gerade wartete, steckte das Telefon wieder weg. Kaum hatte ich es in die Tasche gleiten lassen, bettelte es um erneute Aufmerksamkeit. Es war etwas völlig Normales. Und doch hielt ich kurz inne, der kleine Unterschied den es für mich zur Normalität gab, war der Ton. „Was? Zweimal an einem Tag?“, gab ich verblüfft von mir, natürlich an mich selbst gerichtet. Und doch ergriff mich das Gefühl von Euphorie. „Zeit für Glücksspiele“, murmelte ich mir zu. Nichts anderes könnte es sein, als Glück. Wohl kaum Sehnsucht. Vielleicht Zufall? Dennoch widerstand ich dem Drang mich sofort an das technische Gerät zu wenden, zu nächst wollte ich in die Bahn steigen, die direkt vor meinen Füßen zu halten begann.
 

Sofort suchte ich mir einen Platz. Das Handy blieb an Ort und Stelle. Nur einen Moment. Noch einen kleinen Augenblick. Nur für das eigene Gefühl, ich hätte darüber Kontrolle. Ach, was solls. Doch hatte ich vor danach zu greifen, setzte sich Jemand neben mich. Ah. Zu spät. Ich blickte an der Person hoch, von der ich offensichtlich breit angelächelte wurde. Meine Augen wanderten empor, fanden wahrlich ein breites Grinsen und damit verbunden leicht verengte braune Augen. Rei! „Na. Warst auf nem Date?“, fragte der bekannte Arbeitskollege und sein Grinsen schien nicht abzuklingen. „Nein“, antwortete ich souverän darauf, doch ich wusste bereits, dass der andere mir nicht glaubte. „Dabei schien es so als hättet ihr viel Spaß gehabt“, stieß der Gerüchtekoch Nummer eins aus. WAS? Es war nicht oft so, wirklich nicht, aber meine Fassung hatte kurz mein Gesicht verlassen. „Wovon sprichst du?“, sagte ich als ich mich gefangen hatte. Wirklich? Er hatte mich mit Tea gesehen. Strahlend zog der Andere nun eine Quittung hervor, auf dem derselbe Name des Lokals stand in dem ich selbst vor wenigen Minuten gewesen bin. Ich nickte dann verstehend. Rei nickte mich wissend an, als wäre es der ultimative Beweis für seine neue wilde Theorie. Tja, das hieß dann wohl das die nächste Pool Email dann über ihn ging. Schön. Nein!! Ich wartete vergebens darauf, dass mein Kollege auf eine andere Alternative käme. „Du meinst Tea?“, hackte ich nun nach. Und die Brauen des jungen Mannes flogen empor. „Oh~. Tea also. Schöner Name für ne hübsche Frau“, flötete der andere und verlor sich in irgendeiner Fantasie. Hallo? Atemu an Rei. Hallo? Ich betrachtete sein Nicken, als würden seine kreativen Gedanken plötzlich einen Sinn ergeben. „Wie passend. Ihr Name endet auf einem A und deiner beginnt mit einem“, sprach er dann aus und ließ mich in gänzlicher Irritation zurück. HUH! Darauf war ich ja noch nie im Leben gekommen. „Sie ist eine gute und langjährige Freundin“, sagte ich fast etwas eschauffiert darüber. „Jaha. Verstehe“, entgegnete der Andere. Ich ahnte das er gar nichts verstand. „Sie ist wirklich hübsch. Ich verstehe wieso du für sie nach Domino kamst“, setzte er fort und nickte sich selbst wieder wissend zu. Klopfte mir dann vertraut auf die Schulter. Oh nein. Bitte nicht. Nicht wieder diese Geschichte. „Das muss wahre schicksalhafte Liebe sein. Ich wünschte ich fände sie auch bald“, flötete Rei verträumt. Wenn er nicht gleich seinen Mund halten würde, würde ich ihm zeigen was für andere Dinge er finden könnte.
 

Dieses Gerede war mir mehr als nur angenehm. Ich schob meinen Kollegen etwas beiseite, damit er mit diesem Klopfen aufhörte. „Du spinnst“, gab ich darauf zurück und verdrehte die Augen. Der war verrückt geworden. Ich wollte mir gar nicht vorstellen, was in diesem Kopf abging, wenn dieser nur wüsste das… oh ich malte lieber nicht den Teufel an die Wand. Mein Glück hatte mich schlagartig verlassen, ich dürfte es also nicht provozieren. „Wir stehen und doch nah Atemu. Man könnte doch sagen, wir sind Freunde und somit über alles reden“, begann der Andere wieder zu reden, betonte das Wörtchen ‚alles‘ extra. Ach ja. Wage Vermutung. Ich sah das völlig anders, aber worauf wollte er hinaus? Es würde ein kläglicher Versuch meinerseits werden, mich auf die nächste völlig verrückte Aussage vorzubereiten. Na los. Möge es nur halb so schlimm sein, als es bereits war. „Ich weiß sehr persönlich aber… diese langen Beine… sie muss Ultra weiche Haut haben und diese Lippen sicher erst…“, sinnierte sein Arbeitskollege voller Hingabe. Vor meinem inneren Auge studierte ich tatsächlich kurz die, verführerischen, langen Beine. Weiche Haut? Vermutlich. Sicher. Und eine Überprüfung wert. Mein Kopf nickte kurz auf die angedeutete Beschreibung des Anderen, als wüsste ich genau wissen wovon er sprach. Mein innerer Blick rutschte höher. Sicher. Eine äußerst hübsche Gestalt und Lippen die so manche Fantasien beflügeln konnten. Ein hübsches Gesicht dazu, um spielt von langen blonden…HALT! Während ich in Gedanken die Gestalt der adretten Chefsekretärin abfuhr, redete der andere von seiner Freundin. Besten Freundin. Sofort schüttelte ich meinen Kopf, fort mit diesen Bildern und fort mit der aufregenden Röte im Gesicht. „Rei. Du sprichst hier von meiner besten Freundin. Wenn du nicht am eigenen Leib erfahren willst, wie sich eine gebrochene Nase anfühlt, hörst du jetzt auf von solchen Dingen zu reden“, verkündete ich meine bitter ernste Drohung. Die Wirkung darauf trat sogleich ein, ein erschrockener Blick traf mich. Botschaft angekommen? Doch dieses bübische fremde Grinsen kehrte zurück. Nein, war sie nicht. „Ja. Ja. Entschuldige. Dein Mädchen. Ach wirklich, ich werde neidisch. Wahre Liebe und die beste Freundin in einem. Du Glückspilz“, säuselte der Andere und verstummte. Mir entfloh ein großes und hilflos Seufzen. Hoffnungslos. Entkräftet als hätte ich einen Marathon hinter mir, ließ ich mich zurück in den Sitz sinken. Wie gerne ich jetzt klarstellen würde, dass er sich so vollkommen irrte. Es wäre prinzipielle so einfach für mich. Es würde mich ein Bild Aufruf am Handy kosten und die Aussage: hier sie. Das ist die Person von der ich erzählen könnte wie sich die Haut unter meinen Fingern anfühlte und wie wahrhaftig weich und zart die Lippen wären. ABER. Wozu Öl ins Feuer gießen. Wozu dem jungen Mann die Möglichkeit geben, nachher noch eine verrücktere Idee zu erschaffen. Ich ignorierte Rei für einen Augenblick und gab mich meinem wahren Sinnieren hin. Das meine Fingerspitzen unwillkürlich zum prickeln brachte und mein Blut in Wallung. Oh, Himmel, es gab da so viel zu entdecken und gefühlt würde meine Neugierde daran nie verebben. „Naja also dann bis Montag. Ich muss hier raus“, waren Rei’s Worte die mich aus meiner Fantasie rissen. Zum Abschied hatte er sich kurz verbeugt und verließ die haltende Bahn. Ich konnte nur eine knappe Geste darauf erwidern und hätte ihm gerne gesagt, dass er sich zusammenreißen soll und bis Montag zur Vernunft gekommen sein. Ach, würde ja auch nichts bringen. Sollte er doch glauben was er wollte. Ich wusste es ja besser. Oh~ ja. Jetzt ist aber gut! Ermahnte ich mich direkt selbst. Und sah erst einmal nach an welcher Station wir überhaupt waren. Bei meinem heutigen Blick verpasste ich noch den richtigen Halt. Ein Blick auf die Anzeige sagte mir jedoch, dass ich noch zwei Stationen Zeit hatte. Zeit zu Träumen. Fantasieren. Und mich selbst zu ermahnen. Nur einen Moment könnte ich ruhig der vernarrte und verliebte Idiot sein, oder?
 

Der Aufruf meiner Haltestation, rief mich wieder zur Besinnung und machte mich bereit auszusteigen. Ab jetzt war es nur noch ein kurzer Fußweg bis ich zu Hause wäre. Kaum hatte ich die Bahnstation verlassen, riss mein Smartphone wieder die Aufmerksamkeit an sich. Ah! Da war ja noch was gewesen. Ich schnaubte kurz als sei ich völlig übergeschnappt und zog das vorher erwähnte Gerät hervor. Studierte die Nachrichten, die es freigab nachdem ich es entsperrt hatte.
 

»Bist du Zuhause?«
 

»Hast du vergessen wie dieses Gerät funktioniert?«
 

Belustigt kicherte ich als ich die Worte betrachtete. Erneut kribbelte es in meinen Fingern.
 

»Nein. Ich war mit dem Sinnieren über deine Lippen beschäftigt. Entschuldige. Also, was kann ich für dich tun?«
 

Plöp. Der blaue Haken zeigte sich sofort.
 

»Du müsstest nicht sinnieren, wenn du dich an Verabredungen halten würdest.«
 

Aua! Gezielt. Geschossen. Getroffen. Wow. Brutal. Aber wahr. „Recht hast du“, sagte ich mir selbst und änderte nichts daran das ich darüber ein Stück beleidigt war. Aber selbst schuld. Den Ball hatte ich ja selbst gespielt. Das er jedoch so eiskalt auf mich zurück kam, damit hatte ich nicht gerechnet. „Pff“, entfloh es mir als ich die Tür zu meiner Wohnung aufschloss. Wie frech. Von wegen zarter weicher Lippen. Dieses Mundwerk gehörte gestopft. Ich blieb jede weitere Reaktion darauf schuldig. Öl und Feuer, ihr erinnert euch. Es passte so unglaublich schlecht zusammen. Also stellte ich dieses technische Wunderwerk auf stumm. Eiskalt. Darüber könnte ich Mittwoch eine ausgiebige Diskussion beginnen.

Kapitel vier - Fünfhundertundsiebenundvierzig -

Sonntag. Ein guter Tag. Ausnahmsweise hatte ich mich nicht wie gewohnt von einem Wecker klingeln wecken lassen. Sondern hatte das der Sonne überlassen, die früher oder später durch das Fenster ihren Weg bahnen würde. Und das tat sie, mit aller Macht. Ich hatte alle viere von mir gestreckt, so gut das eben möglich war, bis der eine Arm eben die Wand erreichte und der andere sich aus dem Bett verlor. Klein aber fein, das Bett reichte für mich alleine völlig aus und es wäre unnötig über ein größeres nachzudenken. Davon abgesehen hätte ich nicht einmal Platz dafür. Ich versteckte das Gesicht in meinem weichen Kissen und gähnte einmal, war es wirklich schon Zeit aufzustehen? Es war gerade so bequem hier. Kuschelig konnte man es kaum nennen, denn die Temperaturen waren dafür einfach morgens schon zu hoch. Außer man stand natürlich total darauf morgens schweiß gebadet aufzustehen. Vorsichtig tastete ich nach meinem Handy: wie viel Uhr war es eigentlich? Blind hatte ich nach dem Objekt gefischt und es auch gefunden. Wehmütig darüber das die Nacht mir zu kurz erschien, warf ich durch ein offenes Auge ein Blick auf das Display. Acht Uhr und siebenunddreißig Minuten. Von wegen kurzer Nacht. Ein weiteres Mal vergrub ich mein Gesicht in dem Kissen unter mir. Kurz rechnete ich durch wie viel Zeit mir noch blieb, bis ich fertig sein müsste. Über Nacht hatte ich nicht diese dumme Einladung, die gestern aussprach, vergessen. Tja, das Süppchen müsste ich jetzt auch eigenständig auslöffeln. Um mich einen Augenblick länger davon abzulenken, studierte ich die neuen Nachrichten auf meinem Smartphone. Ebenso einen Wetterbericht der nichts neues zu verkünden hatte. Hitze. Hitze. Und nochmal Hitze. Da war ein Ausflug ans Meer doch eigentlich nicht verkehrt. Das ließ sich einfach nicht gut reden.
 

Eine Stunde später betrachtete ich mich und mein Outfit in einem langen bis auf den Boden reichenden Spiegel. Der Eitelkeit halber, hatte ich mir immerhin ein großer Spiegel gegönnt. Quatsch. Man sah sich einfach besser als in so einem kleinen Ding. Und ich überprüfte nun einmal gerne mein Aussehen, vielleicht war es etwas Eitelkeit aber die sollte jeder besitzen. Daran könnte ich nichts Falsches erkennen. Ein leichtes zustimmendes Nicken segnete also die Auswahl ab. Prüfender Blick zur Uhr. Check. Sachen packen und los. Die wenigen Dinge die ich benötigte waren schnell zusammengesucht und auch entsprechend verstaut und fand mich daher recht schnell auch auf den Weg zum Bahnhof wieder. Der Ort an dem ich mich mit Tea für heute verabredet hatte. Nicht das ich mich schon ein bisschen unwohl dabei fühlte, erinnerte ich mich auch noch an das was Rei gestern fantasiert hatte. Super. Vielleicht sollte ich die beiden einander vorstellen. Wobei… nein. Das könnte ich kaum akzeptieren. Es würde nur etwas Anständiges an Teas Seite geduldet und der müsste durch meine Prüfung, ganz klar. Hmpf. Bevor ich sowas verlangen könnte, sollte ich vielleicht meinen Freunden erst einmal die Person vorstellen, die mein Interesse innehatte. Auf keinen Fall – ganz dumme Idee. Das war viel zu früh. Das war genau Fünfhundertundsiebenundvierzig Tage zu früh. Absolut. Viel zu früh. Außerdem galt es das einfach nicht zu riskieren. Nicht nur das, ich musste dann ehrlich sein, richtig? Ehrlich, wie lange das schon so war. Nein. Einfach nur nein. Soweit waren wir noch nicht. Davon abgesehen, verlieh diese Geheimniskrämerei dem Ganzen noch etwas ganz eigenes Unwiderstehlichem. Jeder sollte ein gut gepflegtes Geheimnis haben.
 

Aus der Ferne entdeckte ich bereits die brünette Tänzerin und winkte ihr kurz zu. Ich lief also zu ihr herüber um sie richtig zu begrüßen und hoppla. Das waren wirklich unheimlich lange Beine und sie könnten vielleicht etwas mehr Stoff vertragen, aber das war ja nur meine Meinung. Reiß dich zusammen Atemu, das wird kein einfacher Tag heute. „Hast noch was vor, von dem ich nichts weiß“, gab es neben einer freundschaftlichen Umarmung auch noch ein stichelnder Kommentar. „Entschuldige“, folgte sofort aus meinem Mund, der Blick sprach Bände. „Angenommen“, gab sie dann mit einem kurzen Schmunzeln zurück. „Wir müssen dort lang“, änderte ich dann das Thema und deutete in den Bahnhof. Es wäre keine besonders lange Fahrt aber auch keine kurze, im Angesicht das ich das erste Fettnäpfchen für heute erfolgreich von meiner Liste streichen könnte. Woah und gewiss würde das noch unangenehmer werden. Ich lotste Tea und mich also durch den Bahnhof zum richtigen Zug, den Weg kannte ich ja bereits. „Ich hoffe du hast ne Kamera dabei“, sagte ich und deutete nachdem Kauf von den Fahrkarten auf ihre Tasche. Denn die Aussicht wäre atemberaubend. Und gleich das ich sie bereits kannte, würde ich sicher erneut ins Staunen geraten. Tea verneinte meine Frage, aber versicherte das man ja auch mit einem Handy gute Fotos machen konnte. Das Stimmte sicherlich, doch wäre eine richtige Fotokamera etwas anderes. Aber nun ja, so sei es eben. Im Zug suchten wir uns einen Platz und setzten uns. Die Fahrt dürfte ungefähr Sechzig Minuten dauern, und ich hatte das Gefühl das sie länger werden würden als auf meiner ersten Fahrt. Ich war ja selbst schuld, daher sollte ich aufhören mich zu beschweren. Und doch verließ mein Mund dieses genervte Zungen schnalzen. „Alles in Ordnung?“, fragte die Brünette, selbstverständlich nach. Natürlich war es das. Alles ist in bester Ordnung, wenn ich es genau betrachtete, könnte es für mich sicher kaum besser laufen. Was diese Situation betraf sicher schon. „Ja, aber sicher“, erwiderte ich auf ihre Worte. Es würde reichen, wenn sich einer von uns dabei unwohl fühlte. „Die Fahrt dauert nur immer so schrecklich lange“, setzte ich auf meine Worte nach um es nicht gänzlich wie eine Lüge wirken zu lassen. Sicher kannte meine Freunde meine Ausdauer und damit zusammenhängende Geduld, aber sie waren nicht immer so groß wie es die anderen glaubten. Nun gut in diesem Fall waren ja auch diese sechzig Minuten gar nicht das Problem, denn jede Minute der Geduld würden sich auszahlen. Aber manchmal fiel es eben auch mir schwer mich zu beherrschen. Vor allem wenn ich mir dabei so im Klaren war, dass ich einem Freund damit keinen Gefallen tat. In dem Fall war es eben Tea. Anders aber wollte ich diesen Umstand auch abschütteln, sonst machten wir ja auch allerlei Unternehmungen. Etwas völlig Normales eben. Nach der Bemerkung allerdings von neulich, fühlte sich das jedoch alles etwas anders an. Komplizierter.
 

„Ich habe uns noch etwas mitgebracht“, sagte dann die Brünette und hatte für die kleine Reise sogar Proviant besorgt. Auf Tea war eben wie immer verlass. Sie dachte wirklich an alles. „Verhungern kann man mit dir sicher niemals“, gab ich darauf amüsiert zurück. Aber eventuell könnte man unabsichtlich ein paar Kilos zunehmen. Die Tänzerin beherrschte nicht nur ihren Körper ziemlich gut, sondern auch den Kochlöffel. Zu mindestens hatte sich den anderen und mir das so gezeigt. Nach einer kleinen Stärkung entpuppte sich die Brünette auch als gut vorbereitet. Tea hatte ein Kartenspiel dabei, ganz so als hätte sie geahnt das ich nicht so redselig wie gewöhnlich sein würde. Es ging doch wirklich nichts über ein gutes Spiel. „Soll ich dich gewinnen lassen?“, gab ich mit einem breiten Lächeln von mir und sah meine Begleitung an. Es war ein übliches Kartenspiel, was jedoch nicht bedeutete das ich es deswegen nicht ernst nehmen würde. Auch wenn es längst nicht mehr die Gewichtung von einst hatten, Herausforderung blieb Herausforderung. Und es hatte mit Respekt zu tun so etwas ernst zu nehmen. Den einzigen Menschen den ich bei seinen Herausforderungen nicht mehr ernst nehmen konnte, war mein Chef, aber das war wieder etwas völlig anderes. Ein ganz anderes Kaliber als die liebe Freundin vor mir. „Höre ich da etwas Arroganz?“, pfefferte die sonst eher ruhigere Brünette zurück und lächelte dann selbst verschmitzt herüber. „Niemals“, gab ich darauf belustigt zurück. Vielleicht war es nur ein bisschen so. Nein, wirklich…ich könnte, wenn ich wollte, aber ich wusste auch dass es mir nicht stand. Und nötig hatte ich es auch nicht. Für ein bisschen Spaß könnte ich es aber mimen.
 

Tatsächlich waren die sechzig Minuten damit ziemlich zügig herum gegangen. Unerwartet, aber es war gut. Sehr gut. Es erleichterte mein Gemüt ungemein. Und irgendwie konnte ich mich nun mit etwas mehr Aufrichtigkeit darauf freuen. Darauf, wieder hier zu sein. Wenn gleich es dieses Mal nicht die Person war, die mein Herz so tief begehrte. Die Erinnerung aber daran reichte erst einmal für mich aus. Schnell hatten Tea und ich den Zug verlassen und machte ihr verschiedene Vorschläge wohin wir nun gehen könnten, sollten und mussten. An diesen Ort zurück zu kehren fühlte sich etwas wie Freiheit an. Nicht dass ich es sonst nicht so wäre, aber es fühlte sich einfach anders an, wenn man wusste das die Chance ein weiteres bekanntes Gesicht zu treffen höchst gering war. Und man sich damit einfach etwas gehen lassen konnte. Und ich mich in meiner Überzeugungskraft nicht ganz so bedeckt halten muss, wie gewöhnlich. Das hatte nichts mit verstecken oder verstellen zu tun, wenn ihr nun daran dachtet für mich war die Rücksicht. Immerhin hatten wir uns gemeinsam darauf geeinigt. Und Rücksicht und ein Kompromiss funktionierte nur wenn alle beteiligten dafür etwas gaben. Und mir musste man wirklich nicht erklären was es bedeutete etwas zu Geben oder zu opfern für etwas. Gutes. Ja, so dürfte man es irgendwie schon verstehen. Auch wenn ich der Meinung war das ich genug Geheimnisse gehabt hatte, vor mir selbst und meinen Freunden. Ich erinnerte mich genau an dem Wort laut: auf eines mehr oder weniger käme es jetzt auch nicht mehr an. Und soll ich euch was sagen, diese Worte hatten mich zu keiner Sekunde überrascht. Es gab eben Dinge, die auch ich niemals verändern könnte. Was gut so war und ist. Zurück zu meiner aktuellen Begleitung, sie hatte es nicht verdient das ich in meinen Gedanken herumturnte. Tea äußerte mir Gegenüber welchen Vorschlag sie zuerst nachgehen wollen würde. Der Strand und das Meer – hervorragende Wahl.
 

Ich konnte nicht leugnen, dass ich ziemlich glücklich mit dem Ablauf des Tages war. Es hatte sich als ein hoch dargestellt und nicht wie zu nächst befürchtet als Dilemma. Zu mindestens konnte ich es für mich so einordnen. Sicher gab es zwischen Tea und mir diesen kleinen Momenten in denen es komisch wurde. In Erinnerung würde mir wohl dieser Souvenir Shop bleiben. Und vor allem die Worte der Brünetten: hier hast du es also gekauft. Ja, ihr erinnert euch and en Karaoke Abend, ja genau sie meinte das Shirt. Es wäre albern gewesen zu sagen nein, aber es war ebenso albern mich danach nach derartig zu fragen. Das hatte sie offenbar anhand meines Blickes erkannt und er dürfte sie auch daran erinnert haben, dass ich mit ihr nicht weiter darüber reden würde. Mit keinen von ihnen. Freunde, nein, Familie hin oder her. Diese eine Angelegenheit würde ich nicht mit ihnen teilen. Nicht jetzt. Aber vielleicht irgendwann. Eben wenn die Zeit dafür gekommen war. Fünfhundertundsiebenundvierzig Tage – da war zu meinem Leidwesen noch Luft nach oben. Zum Leidwesen meiner schwindenden Geduld. Sicher könnte man meinen ich müsste sowas schon früh gelernt haben. War es den in der Antike nicht auch stets etwas, was man andere nun glauben lassen wollte. Ich konnte mit Sicherheit sagen, dass man mir das beigebracht hatte, was aber niemals hieß das es deswegen leichter sei. Auch eine goldene Krone die man stolz, aufrichtig und erhaben trug…auch diese konnte verrutschen und beim Aufprall auf den Boden einen der wertvollen Juwelen verlieren. Die Kunst lag darin meine Freunde und allen anderen nicht sehen zu lassen, wenn ich diese Bruchstücke aufsammelte und wieder artig zusammensetzte. Doch mein Gewissen war darüber längst zur Ruhe bekommen, denn es war viel Zeit vergangen. Es war längst in Ordnung die Kontrolle auch mal anderen zu überlassen und diese nicht zurück gewinnen zu müssen. Ach, das klang ein bisschen so als sei ich ein totaler Kontrollfreak. Das war ich nicht. Sich überraschen zu lassen, konnte etwas Schönes sein. Ich war mir jedoch sicher, dass es der Macht der Gewohnheit zuschulden war, dass bei einer Überraschung immer erst sowas wie ein Alarmglöckchen los ging. In Anbetracht der Zeit die ich mit meinen Freunden erlebt hatte, schien es nicht verkehrt zu sein mehr zu wissen als andere. Den die Seite die nicht so viel weiß hatte mir nicht so gefallen. Sicher konnte man es mit einem Rätzel gleichsetzen und das feuerte mein Spieltrieb irgendwie auch an. Doch es hatte dabei mehr als etwas Spaß auf dem Spiel gestanden. Und es war vermutlich das, was mich manchmal noch zur Hut rief.
 

Zusammen mit Tea hatte ich ebenfalls noch etwas im Souvenir Shop gekauft. Ich würde es wohl verschenken, mit dem Wissen das ich es nicht oft sehen würde. Aber wenn würde ich mir sicher Zeit nehmen es zu betrachten. „Für dich?“, sprach die Brünette die mich aus meinem kleinen gedanklichen Ausflug riss. Meine Irden mussten der Brünetten sofort verraten haben, dass ich mich ertappt fühlte, als ich sie ansah. Die Tänzerin schmunzelte kurz. Erwischt. Etwas mehr Contenance. „Seit wann bist du unter die Rhetoriker gegangen?“, fragte ich sie darauf nur. Uns beiden war klar, dass ich es nicht für mich gekauft hatte. Und für einen Moment ärgerte ich mich diesem Drang nachgegeben zu haben. Es war doch meine eigene Schuld, an ihrer Stelle hätte ich ja auch gefragt. „Man wird doch noch fragen dürfen“, gab sie leise glucksen zurück. Natürlich dürfte sie das. Tea dürfte mich alles Fragen was sie wollte. Das dürften Sie alle. Bedeutete aber nicht, dass ich ihnen darauf Antworten würde. „Immer“, gestand ich ihr dann. Hob dann jedoch kritisch meine Augenbrauen an. „Allerdings war das keine ernsthafte Frage“, fügte ich meinem vorherigen Wort hinzu. Die Tänzerin sah mich nur an und sagte darauf nichts. Auch wenn wir beide gerade ein Lächeln auf den Lippen trugen, wussten wir beide das es gerade nicht witzig gemeint war. Ich kannte die junge Frau anders, deswegen fiel es mir schwer den Gedanken zu festigen wie ich mich gerade dabei fühlte. Bedrängt. Es war für mich nicht neu Grenzen zu überschreiten und ganz bewusst zu übertreten. Und ich hatte die Leute um mich herum oft gezwungen mir auf diesen Weg zu folgen. Jetzt werden viele sagen: wie kommst du darauf. Der Fehler daran lag im Detail. Aber das wollte ich hier jetzt nicht weiter erläutern. Jedenfalls hatte ich nach meiner Rückkehr darauf geachtet welche Grenzen überschritten werden wollte und welche nicht. Und ich hielt mich an diesen ungeschrieben Gesetzt, was wir alle selbst definierten und anderen vorgaben. Es gab ja auch kein Grund sich ständig über diese Abgründe zu beugen.
 

Tja so schnell wurde etwas Angenehmes dann halt doch unangenehm. Ein reiner Drahtseilakt. „Tut mir leid“, gestand ich dann an die Brünette als wir ein paar Schritte gegangen waren. Diese hatte ihren Blick voller Neugierde auf mich gerichtet. Zu Recht. Ich hatte meine Worte nicht böse gemeint. Wirklich nicht. Das bedeutete nicht, dass sie ihren Nachdruck verlieren sollten, dass es einfach langsam reichte. Egal, wie zufällig die Fragen darin versteckt sein mochten. Und ich nur zu gut die Neugierde dahinter verstand. Aber war es verkehrt gerade von denen, den ich zu tiefst Vertraute, etwas Vertrauen und Zeit einforderte. Mir war ja klar das man mit mir immer viel Geduld und Vertrauen brauchte und das ich es anderen nicht unbedingt leicht machte. Doch ich würde gerne selbst und nicht gänzlich alleine entscheiden, was ich wann und wie preisgab. Das würde doch Tea doch sicher verstehen. Wenn nicht sie, wer dann? „Lass uns nicht weiter darüber reden“, erklärte ich dann noch und hoffte das es einfach so ausreichen würde. „Lass uns noch ein Foto machen“, gab mir die Andere darauf zurück im Sinne von: längst vergessen. Ich forderte sie mit einer Geste auf, dass sie mir ihr Smartphone geben sollte. Natürlich würden wir noch ein Foto machen, auch wenn er glaubte sie hätte heute genug gemacht. Aber wie war das noch mit den Kompromissen. Ein vergleichbar geringer Preis. Meiner Meinung nach.
 

Gefühlt zwanzig Selfies später saßen wir dann auch wieder im Zug, bereit für den Rückweg. Es war genau: sieben Minuten vor Sieben Uhr. Himmel! Waren sie wirklich so lange hier gewesen? Ach herrje, eigentlich hatte ich mich noch auf Morgen vorbereiten wollen. Immerhin wäre es Wochenstart gewesen und alles was ich heute vielleicht noch irgendwie erledigen könnte, müsste ich morgen nicht tun. Und damit wäre ein entspannter Wochenstart möglich gewesen. Apropos entspannt, da fiel mir doch direkt Rei ein. Wäre ich nun alleine gewesen, wäre mir wohl das absolut verzweifelte Seufzen der Welt aus dem Mund gerollt. So gut wie ich Rei mittlerweile kannte würde er morgen doch die zweite Runde einläuten. Dabei hatte mir die erste schon gereicht. Ja genau und die Frage war dein Wochenende. ‚Ja also ich war mit dieser langjährigen guten Freundin genau da, wo sich die ganzen verliebten tummeln‘. Genau. So positionierte man sich selbst nahezu perfekt vor dem Läster-Geschoss des anderen. So perfekt das man fast eine Gänsehaut vor Überwältigung kriegen könnte. Ekelhaft. Zur Not würde ich einfach flüchten. Ja richtig. Ich würde mich einfach auf diese lange Freundschaft berufen die selbst Kaiba nicht leugnen könnte und ich deswegen noch einen Gefallen bei ihm frei hätte. Ursprünglich hatte ich dazu andere Vorstellungen, aber besondere Umstände erfordern besondere Maßnahmen. Und mir wäre es das wert. Auch wenn ich wusste das mein Chef sicher mit einer gewissen Freude und Genugtuung nachtreten würde. Sei es ihm gegönnt. Ich hatte auch nicht mit Hilfe gerechnet, ich würde mich nur bis zum Feierabend verstecken wollen. Und vielleicht auch den Rest des Jahres. Ob ich um ein neues Büro betteln sollte? So ganz für mich alleine. Vermutlich wäre mir das zu langweilig. Irgendwie waren Reis Geschichten ja witzig, aber eben nur so lange ich nicht drin vorkam.
 

Die Gedanken daran ließen mich jetzt schon erschöpft in den Sitz sinken. Die Tänzerin sah fragend herüber. „Wieso hat das Wochenende eigentlich nur zwei Tage?“, fragte ich sie dann mit einer gewissen Ernüchterung. Nun niemand hatte gesagt das ich Rei davon erzählen müsste wo ich mit wem war. Tat ich ja sonst auch nicht. Richtig?

Richtig.
 

„Ich glaube, dass fragen wir uns alle des Öfteren“, gab sie nun darauf zurück. Oh ja. Das taten wohl viele an einem Sonntag. Ich sollte es einfach wie immer halten. Im richtigen Moment eben gewisse Dinge überhören. Je genau so würde das schon gut gehen. Die Rückfahrt verlief ruhig, Tea tippe eine Weile auf ihrem Handy herum während ich mein Blick nach draußen gerichtet hatte. Die Sonne versprach das die Dämmerung nahte und damit unheimlich schönen Anblick bieten würde. Die Dämmerung war irgendwie ein mystisches Versprechen, findet ihr nicht auch? Sie lässt so viele Dinge anders wirken und aussehen. Als offenbarte sie Dinge die sonst in den verborgenen Lagen, ungesehen und nun bereit entdeckt zu werden. Wenn man sich beeilte könnte man kleine Wunder entdecken. Vielleicht war das aber auch einfach nur eine Träumerei meines Verstandes. Ich sollte es vielleicht doch mal als Autor probieren, hm? Vermutlich aber würde ich die Menschen mit meinen Vorstellungen langweilen.
 

Meine Begleitung sah von ihrem Smartphone erst wieder auf, als eine Stimme im Zug verkündete das sie gleich in Domino ankommen würden. Eine ganze Weile hatte ich Tea beobachtet und daran gedacht es ihr gleich zu tun. Aber vermutlich hätte ich eh keine Reaktion auf mein Tun bekommen. Mit einer sehr großen Sicherheit hätte ich erst Mittwoch eine Reaktion darauf erhalten. Wie immer musste ich mich also in Geduld üben. War ja nicht das erste Mal. Außerdem hätte ich mich dann kaum noch konzentrieren können und wäre vielleicht etwas übermütig geworden. In letzter Zeit ließ ich mich etwas sehr oft dazu verleiten. Es brachte eben halt ein kleiner Nervenkitzel mit sich, dem selbst ich nicht lange widerstehen konnte. Ich deutete der Brünetten das wir schon aufstehen sollten, was wir letztlich auch taten kurz nachdem der Zug gehalten hatte. Die Uhr verriet das es gleich acht Uhr war und damit neigte sich der Sonntag dem Ende und es wäre Zeit sich nun zu verabschieden. Spätestens Mittwoch würde ich sie zum Mittagessen wiedersehen. Die Verabschiedung fiel wie üblich aus und ich machte mich mit einem kurzen Zwischenstopp auch direkt auf den Heimweg. Der Hunger hatte sich gemeldet, also hatte ich mir noch eine Kleinigkeit besorgt. Wirklich, und ich wunderte mich warum meine Waage schon nach Hilfe schrie, wenn sie mich sah. Mich sollte doch bald nichts mehr wundern. Den Abend ließ ich in aller Ruhe ausklingen, den Laptop hatte ich auch ausgelassen. Ich würde wohl ab morgen wieder mehr als genug Zeit damit verbringen. Oder eben damit das Rei meine Ohren zum Glühen brachte. Jaja ich kleiner Glückspilz – not. Viele würden jetzt sagen: wieso stellst du dich so an? Mich beschäftigte es halt ungemein. Gerade wenn die Behauptung so schwer wogen und mein Verlangen danach es mit aller Macht zu korrigieren sowie so schon immer schwerer zu beherrschen war. Bei meinem Pech würde Rei mich noch knacken bevor es meine Freunde taten.
 

Der längst vergessene und verschlossene König in mir hatte nerven aus Stahl bewiesen, doch in Wahrheit war ich weit von diesem Zustand entfernt. Der Fehltritt würde mich mein Mittwochabend gekosten. Und vielleicht auch mein mehr. Nicht auszuhalten. Beherrschung war alles. Etwas mehr Würde stand mir sonst auch sehr gut. Fast etwas aufgebracht über meine Gedanken schnaubte ich und schaltete den Fernseher aus. Es wäre wohl besser jetzt ins Bett zu gehen und alle Gedanken ruhen zu lassen.

Gesagt, getan.



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Kommentare zu dieser Fanfic (6)

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Von:  Polarstern
2024-02-26T13:28:56+00:00 26.02.2024 14:28
Hi Sylva,

wie schön, dass deine Story weiter geht. Ich bin ja weiterhin neugierig, wer diese geheimnisvolle Person wohl sein wird!
In Fünfhundertundsiebenundvierzig Tagen? Welch seltsame Zahl! Ca 1.5 Jahre?
Hoffentlich müssen wir solange nicht warten XD'

Mir sind es immer noch zu wenig Absätze, der Lesefluss wird angenehmer, wenn du mehr Absätze einbauen würdest.
Ansonsten lasse ich mich mal überraschen. Vielleicht hilft uns es uns schon weiter, wenn es in dieser FF wieder Mittwoch wird und das nächste Treffen ansteht....

Viele Grüße
Polarstern

Antwort von:  Sylvanas_Windrunner
26.02.2024 19:33
Huhu
Schön das du weiter Teil der Geschichte bleibst.
Bei mir wsr ne Menge los und leider auch ein Krankenhaus Aufenthalt der mich ausgebremst hat. Aber es geht endlich weiter. Langsam aber besser als nichts.
XDD ja ich fand es irgendwie mal was anderes die Tage zu benennen als es so simple wie 1,5 Jahre zu betiteln. Ist doch irgendwie amüsant oder?

Danke für deine Anmerkung. Tatsächlich ist das Kapitel noch ein älteres Werk. Bei dem neuen achte ich noch besser darauf. Manchmal bemerke ich gar nicht wie lang der Absatz schon ist. Das ärgert mich dann immer.

Liebe Grüße zurück
Antwort von:  Polarstern
01.03.2024 21:48
Huhu,
ohje, Krankenhausaufenthalt! Ich hoffe, dir geht es inzwischen wieder gut!
Ja, die Tage so einzeln abzuzählen hat schon was, das stimmt. Das ist originell.^^ Bin gespannt, was geplant ist, wenn die Zeit um ist und ob es überhaupt soweit kommt! XD

Viele Grüße, Polarstern
Von:  Polarstern
2023-10-04T17:42:58+00:00 04.10.2023 19:42
Huhu,

zurück aus dem langen WE. Ja, ich bin noch an der Story dran. ^^
Du machst es ja echt spannend, wer es denn nun ist! o.ô
Scheinbar jemand, der noch nicht genannt wurde. Können ja viele sein, männlich oder weiblich. Hmm...
Und was wohl in dem Päckchen von Ishizu ist? Fragen über Fragen!
Ich bin ja Puzzle-Shipperin - aber das ist ja eh schon seit dem ersten Chappie klar, dass es das nicht wird X'D.

Lustig war auch die Szene als Ati in der Bahn seinen Kollegen trifft. Ich glaube ich hätts auch nicht geglaubt, wenn mir ein Kollege versichert "Nur eine normale Freundin". Ja klar X'D

Bis zum nächsten Chappie!
Polarstern
Antwort von:  Sylvanas_Windrunner
07.10.2023 20:29
Hallo Polarstern, wieder habe ich dir für deine tollen Worte zu danken. Danke.
Ich freue mich das ich einen aktiven Leser an der Story habe, auch wenn ich gerade nicht zum weiter schreiben komme. Aber Kapitel vier steht in den Startlöchern, mal sehen vielleicht schaffe ich es nächste Woche es zu vollenden.

Freut mich, wenn es nun doch spannend wird um die Möglichkeit: wer ist es denn nun?
Ich hoffe ich kann diese Spannung noch etwas erhalten.
Ah, verstehe Puzzleshipping das kann ich dir leider hier nicht bieten. Hoffe dennoch das es weiterhin Spaß macht zu lesen.

Es klingt komisch, aber ich musste beim schreiben dieser Szene selbst doch recht viel Lachen. Geplant war sie nicht, aber es überkam mich beim Schreiben einfach.

Bis ganz Bald zum nächsten Kapi.
Vielen Dank dir.
Von:  Polarstern
2023-09-30T18:56:17+00:00 30.09.2023 20:56
So, da bin ich wieder. Vielen Dank, dass du so schnell das zweite Kapitel hochgeladen hast.
Mir haben wieder deine Dialoge und Ideen sehr gut gefallen! Weiter so! Allein dafür würde ich schon weiter lesen.
Ich bin ja mal sehr gespannt mit wem Atemu da im Urlaub war. Das Seto da mit in der Runde sitzt und das überhaupt nicht kommentiert ist schon recht auffällig. Sonst drückt er Ati ja immer einen Spruch. Überhaupt war die Kommunikation zwischen den beiden dieses Kapitel recht auffällig und bestätigt mich doch noch mehr bezüglich. meines Verdachts ^^; Und kein Wunder dass Ati es gerne verschweigen möchte, wenn er mit Seto dort war. Das würde den Klatsch und Tratsch in der Firma, den es eh schon gibt, um Längen schlagen.
Ich lass mich mal überraschen was du noch so geplant hast.

So als kleiner Tipp, das Lesen wäre einfacher, wenn du mehr Absätze und Zeilenbrüche einbauen würdest. Es gibt viele lange Passagen ohne Absätze, die machen das Lesen und halten der Zeile schwieriger.

Viele Grüße
Polarstern
Antwort von:  Sylvanas_Windrunner
30.09.2023 21:01
Du Engel! =) Vielen Dank für dein erneutes Feedback. Ich setzte es direkt auf meiner Liste zu den Korrekturen.
Antwort von:  Polarstern
30.09.2023 21:04
Noch was vergessen:
Ich wundere mich wieso das Chapter eine "adult" Kennzeichnung trägt. Ich sehe weder Lemon noch Gewalt Szenen O.o
Und auf Atis Lappi scheint ja was mega Wichtiges zu sein - oder mega Privates - so wie er drauf aufpasst und nie unbeaufsichtigt lässt. O.ô
Antwort von:  Sylvanas_Windrunner
30.09.2023 21:05
Ja, das ist mir aus versehen passiert XD ich hab es noch nicht korrigiert
Von:  Polarstern
2023-09-27T12:48:53+00:00 27.09.2023 14:48
Hi du,

ich bin über meine Startseite zufällig auf deine FF gestoßen. Dein Stil gefällt mir gut - und ich habe das Gefühl, etwas kritisch zu sein. Ich mag die Erzählung aus der Ich-Perspektive. Hier von Atemu.
Laut der Veröffentlichung deiner anderen FFs scheinst du ja auch schon ziemlich lange Schreiberfahrung zu haben. Das merkt man.

Mir gefällt auch die Idee und die Umsetzung wie du ihn auf der Arbeit beschreibst. Da kann man sicher schön einige Anekdoten aus dem eigenen Arbeitsleben bringen *lachz* *Das mit den Mailverteilern auch kennt*

Naja, das Pairing auf das es wohl hinausläuft ist eigentlich gar nicht meins. ^^; Trotzdem hats mir gefallen und ich habs mir auf die Favo Liste gepackt und werde die Story weiter verfolgen.

Den ein oder anderen Tippfehler, fehlendes Wort oder falschen Pronomen habe ich gefunden - was man findet darf man behalten, oder? XD Ich kenne das selbst gut, wenn man Sätze oder ganze Absätze mehrfach überarbeitet und plötzlich passen Kleinigkeiten nicht mehr.

Viele Grüße
Polarstern

Antwort von:  Sylvanas_Windrunner
27.09.2023 14:57
Hallo, uh ich freue mich über das kommi
Ich hatte nicht erwartet das Jemand so schnell darauf stößt.

Danke für die schöne Rückmeldung.
Nun ja was die Sache mit dem Pairing angeht, wäre ich vielleicht nicht so vor eilig. Ich habe eventuell ganz bewusst auf das eine oder andere gezielt. Aber nicht unbedingt mit der Absicht da etwas anzukündigen.
Würde mich aber wirklich freuen, wenn du das ganze weiter verfolgst.

Ach, ich habs geahnt. Ich hab jetzt so oft alles durchgelesen und irgendwie... je öfter man es ließ, habe ich das Gefühl, je weniger Fehler finde ich, obwohl sie da sind.
Wenn du nichts dagegen hast, wäre ich dankbar wenn du mir vielleicht per ENS diese Stellen nennst. Damit ich diese einfach wahrnehmen kann und ggf. auch ausbessern kann.


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