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If I can turn back time...

von

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Dies ist meine erste CCS Fanfic!

Natürlich ist sie eine Yaoi Fanfic! ^_____^

Ich habe sie eigentlich nur für meinen "Yuki" (Miaka) geschrieben! ^_-

(Weil sie von einem gewissen Paaring nie genug bekommen kann! Und mich damit angesteckt hat!)

Wie auch immer! Ich hoffe auf Kommentare! (Egal ob schlecht oder gut!)

Die Fortsetzung ist schon in Arbeit! (Für die, die sie auch interessiert!)

Die Story ist etwas konfus, aber auf die kommte es mir eigentlich auch nicht so an! Und manches wird wohl offen bleiben! (Das nur mal vorweg! ^_^)
 

Bis bald, hoffe ich!

Yui / IzzysMatt
 


 

"If I can turn back time..."(Teil 1)

© by Yui / IzzysMatt
 

Erst war nur diese Stimme zu hören, die tief aber doch irgendwie so vertraut für ihn war. So, als würde sich nur jemand verstellen. Sie sagte irgendetwas, was er anfangs nicht verstand. Und dann fand er sich in dieser Dunkelheit wieder. Irritiert sah er sich um. Doch um ihn war es nur schwarz. Und dann dieser Schein. Wie ein Mondstrahl!...

Wieder diese Stimme.

"Gib ihm deine Kraft!" Diesmal hatte er es verstanden und nicht nur gehört. Er hatte verstanden, was die Stimme gesagt hatte und was die Stimme war. Doch an ihrer Stelle, bekam er dieses blasse, jedoch, bezaubernde Gesicht zu sehen. Dieses Lächeln war unverkennbar und er versank wie immer darin. Bis sich auch sein Mund öffnete und erneut diesen Satz hervorbrachte: "Gib ihm deine Kraft!"

"To-ya!" Der Angesprochene schrak aus seinen Gedanken und sah nach rechts. "Daijoubu?"

"A...ah!" Kaum hatte er geantwortet, als auch schon wieder ein Lächeln auf dem eben noch besorgten Gesicht seines Freundes erschien und es sich nach vorne wandte. Touya hingegen konnte seinen Blick nicht so schnell von Yukito nehmen. War er es doch gewesen, der sich in seinem Traum so merkwürdig verhalten hatte. Warum ging ihm dieser auch nicht aus dem Kopf?! Ständig verfolgte dieser Traum ihn. Seit einer Woche, ließ er ihn nicht mehr in Ruhe schlafen und beschäftigte ihn auch sonst den ganzen Tag. Wenn er nur wüsste, was er zu bedeuten hatte! Gut, es war kein Geheimnis mehr, dass Yukito kein Mensch war und dass er hin und wieder zu Yue wurde. Und das die Stimme, die er anfangs in seinem Traum nur wie ein weit entferntes Rauschen vernommen hatte, eindeutig Yue gewesen war, war ihm mittlerweile auch klar. Aber trotzdem... Er verstand diesen Traum nicht! Yue und Yukito schienen zu wollen, dass er jemandem seine Kraft gab. Aber warum? Und vor allem, wem?! Ob Yuki von dem Traum wusste?

Yukito war es schon lange aufgefallen, dass Touya sich seit einer Woche anders als sonst verhielt. Nicht, dass er ihn anders behandelte, oder so, aber irgendetwas schien seinen Freund zu beunruhigen. Oder anders ausgedrückt, er schien etwas nicht zu verstehen. Nun, aber er würde ihn nicht drängen. Wenn er nicht mehr weiter wusste, würde er schon zu ihm kommen, da war sich Yukito sicher. Er würde also weiterhin einfach versuchen ihn aufzuheitern und etwas abzulenken!

"Lass uns nach der Schule bei der neuen Eisdiele vorbeischauen, ne?!" Mit diesem Satz stellte Yukito sein Fahrrad ab und trat neben Touya. Dieser sah ihn an und nickte.

"Uhm..." Äußerlich verzog Touya mal wieder keine Miene, doch innerlich konnte er sich ein Lächeln nicht verkneifen. Er liebte die Verfressenheit seines Freundes.
 

"Tadaima!" Yukito trat gefolgt von Touya in den Eingang. Dieser horchte kurz auf, bevor er seine Schuhe auszog. Warum rief Yukito so etwas? Er wusste doch genau, dass niemand antworten würde!

"Reine Gewohnheit! Es macht alles etwas wohnlicher!" Yuki schien seinen verwirrten Gesichtausdruck, der nicht länger als eine Sekunden gedauert haben konnte, bemerkt zu haben. Ihm entging auch nicht die kleinste Kleinigkeit von Touya. Nun, bis auf eines... Oder war das nur gespielt?

"Setz dich! Ich mache uns einen Tee! Bin gleich zurück!" Während Yukito in der Küche verschwand ließ sich Touya vor dem niedrigen Tisch nieder und starrte aus dem Fenster. Er war schon lange nicht mehr bei Yuki zu Hause gewesen. Seit, er sich das erste Mal in Yue verwandelt hatte... Das musste jetzt fast einen Monat her sein. Touya kam es wie eine Ewigkeit vor. So allein, mit ihm... Allein... Touyas Herz begann zu klopfen. Ohne eine störende Akizuki oder Sakura. Völlig allein... Schließlich gab es auch keine Großeltern, die nach Hause kommen konnten. Irgendwie machte das Touyas Herz schwer. Er versuchte stets Yuki um sich zu haben. Nicht nur, weil er es wollte, sondern auch, damit er nicht so alleine war. Auch, wenn er sich nie beklagte. Er war schon ein genügsamer Mensch. Vielleicht würde er es endlich schaffen, es ihm zu sagen!

"Da bin ich wieder!" Yukito trat mit einem großen Tablett, auf dem Kuchen und Tee stand, neben seinen Freund. Kaum dass er in die Knie gegangen war, begann er aufzutragen. Das war die Gelegenheit!

"Yuki, omai ga..."

"Ja?!" Diese unschuldigen Augen! Ahnte er wirklich nicht das Geringste? "Oh! Ich habe die Servietten vergessen!" Da Touya nicht weiter gesprochen hatte erhob sich Yukito und trat an den Schrank. Jetzt aber! Der Schwarzhaarige folgte ihm. Direkt hinter ihm blieb er stehen und sammelte seine Gedanken.

"Yuki, weißt Du..."

"Hai?" Yukito hatte sich umgewandt und sah seinem Freund in die Augen. Touya spürte, wie sein Herz höher zu schlagen begann. Er musste ruhig bleiben! Locker lehnte er sich mit der rechten Hand an den Wandschrank, ohne jedoch die Augen des Anderen freizugeben.

"Ich will Dir schon so lange sagen, dass..."

"Ah..." Touya brach ab, als Yukito seine Augen urplötzlich schloss und dann seine Brille abnahm. "Gomen, To-ya! Aber ich glaube, mir ist was ins Augen geflogen." Ohne auf eine Reaktion zu warten nahm er seine Brille ab und rieb sich das Auge. Wenn Yukito nur gewusst hätte, was er damit anstellte! Denn kaum hatte er seine Aktion beendet, sah er Touya wieder direkt an ohne seine Brille aufzusetzen. Der schwarzhaarige junge Mann ballte die Faust. Yuki sah einfach zu gut aus. Und so nah waren sie sich selten. Zumindest ungestört. Er spürte richtig, wie Yuki atmete... die Wärme seiner Nähe...

"To-ya? Daijoubu ka?" Vorsichtig legte Yukito seine Hand an die Wange seines Freundes. Es machte ihm Sorgen, dass er ihn nur anstarrte. Auch, wenn seine Augen ihn einfach verzauberten. Wie heiß sein Gesicht war. Er wurde doch nicht krank?

Seine Hand war einfach zu viel! Diese Zärtlichkeit... Er wollte ihn auch berühren, ihn anfassen... Touya wurde es heiß. Und Yukis Hand war so schön kühl! Er war kurz davor zu explodieren! Und dass NUR, weil Yuki ihn berührte und ihm so nah war. Nein! Er konnte sich nicht mehr zurückhalten! Und ohne, weiter darüber nachzudenken küsste Touya ihn.

Yuki wehrte sich nicht, trotz seiner Überraschung. Er behielt seine Hand an der Wange und schloss die Augen. Ein Schauer durchfloss ihn...

Und dann vernahm er noch diese Stimme... "Seine Energie ist auf dem Höhepunkt!... Yue!"... bevor er in tiefen Schlaf fiel.

Touya war wie weggetreten. Er kam erst wieder richtig zu sich, als er nach hinten geschleudert wurde. Wieder zu sich gekommen, sah er sofort auf. Vor ihm verschwanden gerade die weißen Flügel und der edle Engel zeigte sein Angesicht.

"Yue!" Diese Augen! Touya konnte nicht anders. Er konnte nicht wegsehen. Sie waren anders als die von Yuki, aber auch irgendwie genau so. Nein, das Gefühl in ihnen war anders. Undefinierbar. Und doch zogen sie ihn an.

"Du musst ihm deine Energie geben." Dieser ruhige Ton in seiner tieferen Stimme.

"Energie?" Hatte er das nicht schon mal gehört? Der Traum! Also wusste Yue Bescheid!

Touya richtet sich auf.

"Wem soll ich sie geben?" Wie immer hatte Yue seine Arme vor der Brust verschränkt. Doch als Touya ihm diese Frage stellte fielen seine Arme regelrecht herunter und er ballte die Fäuste. Ein seltsames Bild, wenn man den Engel sonst so ruhig und unbeweglich kannte.

"Clow!" Eine einfache Antwort und doch schien dieses Wort ihn unheimliche Überwindung zu kosten. Touya trat einen Schritt auf ihn zu. Seine Augen waren das erste Mal bewegt. Doch trotzdem verstand Touya nicht, was das Ganze sollte. Er wollte seine Energie nicht einfach hergeben. Und doch... für Yuki... würde er es tun!

"Warum soll ich das machen?"

"Weil er sie braucht!"

"Und wenn ich sie nicht hergebe?" Touya wollte alles wissen. Er wusste selbst nicht, warum er so... so... misstrauisch war. Schließlich kannte er Yue... und vor allem Yuki! Und hatte nicht auch Yuki ihm schon in seinem Traum gesagt, dass er seine Energie abgeben sollte? Aber... dann würde er Sakura und vor allem Yuki nicht mehr beschützen können!

"Du wirst sie ihm geben!" Yues Stimme klang plötzlich so entschlossen und überzeugt. So, als würde er auf jeden Fall seinen Willen bekommen. Das erschreckte Touya. Und irgendwie löste es etwas in ihm aus, das ihn in diese Abwehrhaltung brachte.

"Zuerst erklärst du es mir!" Er konnte auch stur sein, wenn er wollte. Doch auch wenn Yue normalerweise stets ruhig blieb, in dieser Situation schaffte der weiße Engel das nicht. Weil es um Clow ging? Oder vielleicht war es auch einfach der Meister selbst, der Yue dazu brachte... Auf jeden Fall konnte es später niemand mehr erklären. Denn kaum hatte Touya seinen Satz geäußert, als Yue auch schon ausholte und Touya mit einem gewaltigen Energieschlag nach hinten schleuderte. Die Überraschung war für Beide fast gleich groß. Doch der Schock war nur für Sekunden in Yues Augen geschrieben, dann überwiegte das Entsetzen. Touya hingegen konnte in diesem Moment nur den Schmerz fühlen, der von seinem Körper und auch seinem Herzen ausging. Dann landete er an der Wand. Einen Augenblick rührte sich niemand. Touya hatte keine Kraft und Yue war wie versteinert.

Es war fast, als hätte er nur darauf gewartet, dass diese Sekunde eintrat. Erst erschien diese Dunkelheit, in der man nur einen Umriss erkannte. Dann war ein heller Schatten zu sehen und gleich darauf...

"CLOW!" Während Yue ihn nur mit gemischten Gefühlen ansah, nahm Touya ihn nur wie durch eine dünne Nebelwand wahr.

"Ich wusste, dass du es nicht schaffen würdest!" Clows Stimme war ruhig und sein Gesicht hatte sein stetiges Lächeln nicht verloren. Doch diese Worte waren so kalt, als wären sie selbst aus Eis gewesen. Und für Yue war es, wie ein Dolch der direkt in sein Herz drang.

"ICH werde mich Seiner annehmen." Mit diesen Worten hob er seinen Arm und sofort wurde Touya in die Höhe gehoben und begann auf den schwarzen Schatten zuzusteuern. Er selbst bekam davon nicht viel mit. Clows Worten zu lauschen hatte ihn die letzte Energie gekostet.

Yue wusste im ersten Augenblick nicht wohin. Seine Augen schweiften zwischen Clow und Touya hin und her. Seine Gefühle spielten verrückt. Clow hatte ihn zu sehr verletzt und er verstand nicht, was eigentlich los war. Die Sache mit Touya... erst der Kuss... dann die Energie und seine eigene Reaktion... und schließlich Clows Worte... Das war einfach alles zu viel!

Yue rannte los. Er musste Touya erreichen, bevor Clow ihn bei sich hatte... ER MUSSTE!

Ein schwaches, fast unbedeutendes Licht erfüllte den Raum, als Yue mitten im Laufen verschwand und Yukito seinen Arm ausstreckte.

"TO-YA!"

Doch selbst seine Tränen kamen zu spät...
 

Es schien eine Ewigkeit vergangen, als er die Augen aufschlug. Irgendwie hatte Yuki nicht mehr daran geglaubt, auch wenn Touya die ganze Zeit ruhig atmend vor ihm gelegen hatte. Es war wie ein böser Traum gewesen. Ein Albtraum, der vierundzwanzig Stunden gedauert hatte. Endlich schien er vorbei zu sein!

"Yuki..." Er schaffte es kaum diese Worte hervorzubringen, doch er wollte es unbedingt. Sein ganzer Körper schmerzte und er fühlte sich, als wäre er nicht er selbst. Als hätte man seinen Körper gegen einen anderen ausgetauscht. Yukis warme Hand, die sanft auf der seinen ruhte, nahm er nur, wie eine warme Decke war.

"To-ya..." Dem jungen Mann traten die Tränen in die Augen, als ihn sein Freund endlich wieder ansah. Ruhig nahm er dessen Hand, zwischen die Seinen. Er wollte nicht fragen, was geschehen war. Nicht jetzt. Das würde alles zerstören und außerdem sollte er sich erst einmal ausruhen.

"Ore wa... daijoubu!" Die Nähe Yukis gab Touya Kraft. Das Sprechen fiel ihm gleich viel leichter. Vorsichtig richtete er sich auf. Jede Bewegung schmerzte, doch er konnte einfach nicht liegen bleiben. Je länger er lag, desto seltsamer fühlte er sich. Warum wusste er nicht. Er konnte sich ja nicht einmal erinnern, was eigentlich genau geschehen war... oder?

"Ich hatte solche Angst!" Yukito setzte sich neben seinen Freund, ohne seine Hand freizugeben. Behutsam legte er seine Rechte an Touyas Wange und sah ihm mit einem Lächeln auf den Lippen in seine Augen. Noch nie war er so froh gewesen diese braunen Augen zu sehen.

Touya ging es nicht anders. Er liebte das schöne Gesicht seines Freundes und sein Lächeln... Das Lächeln...Was war nur mit diesem Lächeln? Touya spürte, wie in ihm dieses Gefühl aufstieg. Es schien ihn zu warnen. Genau, wie diese Brillengläser... Was war nur damit? Es war Yukito der hier vor ihm saß und dessen Lippen in diesem Augenblick die seinen berührten.

,Du brauchst nichts zu tun! Ich mach das schon! Du musst sie mir nur geben wollen!'

"NEIN!" Dieses Gefühl! Es hatte ihn nicht getäuscht! Wie hatte er es nur vergessen können? Es war doch unerträglich gewesen!

Erschrocken fuhr Yukito zurück, bevor ihn Touya endgültig wegstieß. Der Aufschrei seines Liebsten hatte ihm einen Stich ins Herz versetzt. Er war so verzweifelt gewesen!

"T...To-ya?" Nein, wie waren diese Augen, die eben noch so zärtlich und gefühlvoll dreingeblickt hatten, nun geweitet und erschrocken, als... als wären sie zerbrochen... Sie sahen ihn so verwirrt an, als hätte er das alles gar nicht gewollt.

"Was ist denn passiert?" Yukito versuchte so sanft, wie möglich zu klingen. Er wollte Touya auf keinen Fall noch mehr aufregen. Vorsichtig kroch er wieder auf ihn zu und hob seinen Arm.

"I...iie...onegai..." Seine Stimme klang so entsetzt. Nie hatte Yukito diesen Tonfall in ihr vernommen. Er war erschreckend. Verunsichert ließ der junge Mann von seinem Freund ab und erhob sich. Es fiel ihm schwer sich in diesem Augenblick von Touya zu trennen, doch er wusste, dass er ihn jetzt allein lassen musste. So verstört wie er war, würde er durch Nähe wohl nur noch, noch verängstigter werden.

Verängstigt! Als Yukito die Tür hinter sich schloss, glaubte er seinen Gedanken selbst nicht mehr. Noch nie hatte er Touya so erlebt. Er war immer stark gewesen, selbst in schwachen Momenten. Aber das Schlimmste daran war, dass er nichts machen konnte! Und, dass er ihn weggestoßen hatte... Nie hätte Yukito das für möglich gehalten! Wie lange hatten sie für ihre Nähe gekämpft und nun schien es, als wäre alles umsonst gewesen! Und... Nein! Er durfte nicht aufgeben! Dann musste eben er mal stark sein! Yukito wischte sich die aufkommenden Tränen aus den Augen. Er wollte herausfinden, was geschehen war! Auch... wenn es ihn verletzen sollte! Schließlich war sein Herz gerade schon gebrochen. Was könnte schlimmer sein?

Als Touya das Knacken der Tür vernahm, fühlte er einen eiskalten Schauer über seinen Rücken laufen. Genauso war es gewesen. Dieses Knacken, war das Ende gewesen...

Und diese kalten Lippen..., die spiegelnden Brillengläser..., das stetige Lächeln und die Hände..., die überallgewesen waren..., waren der Anfang gewesen...

,Fühlt sich das nicht gut an?'

"NEIN!... Nein!... Nein... Tut es nicht..." Vor dem lauten Ton seiner Stimme bekam Touya selbst Angst. Doch das Flüstern war nicht besser. Es war genau, wie die Stimme an seinem Ohr gewesen war, als ER sich zu ihm hinunterbeugte und ihm das Haar aus der Stirn strich. Nein! Nicht diese Gedanken! Plötzlich wusste er auch, warum er nicht mehr hatte liegen können. Er war zu lange gelegen. Touya sprang aus dem Bett und straffte seinen Körper. Allerdings nur für einige Sekunden. Dann fiel er auf die Knie. Er hatte einfach keine Kraft mehr.

"Doshite?... DOSHITE?!" Der verzweifelte Junge Mann vergrub sein Gesicht in seinen Armen und tat etwas, dass er noch nie in seinem Leben getan hatte... To-ya weinte...
 

Touya streifte sein Jackett über und nahm seine Schultasche in die Hand. Wie gewohnt trat er an die Tür seines Zimmers, um es zu verlassen und zur Schule zu gehen. Doch bevor er die Türklinke auch nur berührte hörte er draußen schnelle kurze Schritte und ein lautes "Hoeeee!", was ihn sofort inne halten ließ. Eigentlich hatte er sich heute fest vorgenommen gehabt seinen Plan in die Tat um zu setzen und zur Schule zu gehen. Doch eigentlich hatte er Sakura nicht unbedingt begegnen wollen. Jedes Mal, wenn er sie ansah, ihr trauriges Lächeln sah, mit dem sie ihn anblickte, dann begann sein Körper zu zittern und er hatte das Gefühl, als könnte er sich nicht mehr bewegen. Sie war einfach zu lieb, doch er schaffte es nicht, vor ihr seine Schwäche zu zeigen. Das wollte Touya seiner kleinen Schwester nicht antun.

Die Haustür fiel ins Schloss und Touya setzte seinen Fuß von der letzten Treppenstufe in den unteren Flur. Das Haus war leer und still. Irgendwie beruhigend und doch verlassen. Touya sank an der Wand hinab und zog seine Knie an. Ausdruckslos starrte er auf den Eingang. Er hatte es wieder nicht geschafft aus dieser Tür zu treten. Warum wusste er selbst nicht. Es waren drei Tage vergangen. Drei Tage, in denen er Yuki nicht wieder gesehen hatte. Die Gedanken an ihn, machten ihm das Herz schwer. Er wollte ihn ja sehen! Er wollte bei ihm sein... Er wollte... Ja, was wollte er eigentlich? Hatte er ihn das letzte Mal nicht einfach weggestoßen? Hatte ihn seine Anwesenheit nicht erschreckt? War er darüber hinweg? Über was? Darüber, an was ihn Yuki erinnert hatte oder über...

Das Läuten an der Tür beantwortet Touya seine Fragen nicht, aber es holte ihn aus der Welt, in der er immer versank, wenn er seine Gedanken nicht mehr unter Kontrolle hatte. Aus reiner Gewohnheit erhob er sich und öffnete die Tür. Als er einige Sekunden später den goldenen Augen begegnete, war zumindest eine Frage sofort geklärt...

"Ohayou, To-ya..." Kaum hörbar, doch mit einer Sanftheit, die dem Hauch einer Umarmung glich brachte Yukito diese Worte hervor... Rein aus der Angst heraus, sie könnten schon zu viel gewesen sein.

"Ohayou... Yuki."
 

Touya hatte ihn hereingebeten und schon diese Kleinigkeit ließ Yukitos Puls nicht zur Ruhe kommen. Diese drei langen Tage waren ihm wie eine Ewigkeit vorgekommen. Und doch hatte er es nicht geschafft seinen Freund aufzusuchen. Die Angst ein weiteres Mal abgewiesen zu werden hatte ihn jedes Mal wieder zurückgehalten und hatte sogar seinen tiefen Schmerz, den er für Touya empfand überdeckt. Doch anscheinend war das ganz gut gewesen. Touya hantierte wie immer in der Küche und... Ein leises Klirren erklang und Yukitos Blick fiel von der Gestalt seines Freundes auf die Tasse in seinen Händen. Wie hatte er nur so naiv sein können? Yukito schallte sich selbst für die, wenn auch nur kurze Annahme, dass mit Touya alles in Ordnung war, nur weil er ihn kurz angelächelt und hereingebeten hatte! Es konnte doch gar nicht alles in Ordnung sein! Doch anscheinend hatte er dazu erst die zitternden Hände seines Freundes sehen müssen, um das zu begreifen.

"Soll ich dir helfen?" Yukito wollte nach der Tasse greifen, doch fast ruckartig zog Touya sie mitsamt seiner Hand weg. Der Kleinere zuckte zusammen.

"Nicht... nötig..." Touya zwang sich diese Worte ruhig von sich zu geben und dabei zu lächeln. Eigentlich hatte er das gar nicht gewollt. Es war eher, wie automatisch gewesen. Warum konnte er seine Reaktionen nicht mehr richtig kontrollieren?
 

Yukito spürte Touyas Nervosität, als wäre es seine eigene. Die Aktion seines so sehr geliebten Freundes hatte ihn erschreckt, so dass er zurückgetreten war. Doch als er nun die Unsicherheit in seiner ganzen Haltung sah, wurde sein Herz unendlich schwer. Yukito wünschte sich in diesem Augenblick nichts sehnlicher als seinen To-ya. Ohne weiter nachzudenken war er wieder an ihn herangetreten und hatte seine Arme um ihn geschlungen. Er spürte, wie Touyas Körper bebte, doch das veranlasste ihn nur dazu ihn noch fester zu halten. Er würde ihn nicht alleine lassen... Nicht noch einmal!

"Ich bitte dich... verzeih mir, To-ya!" Endlich konnte Yukito seinen Tränen, die er so lange nicht hervorgebracht hatte, freien Lauf lassen.

"Verzeih mir! Ich habe dich mit deinem Schmerz alleine gelassen, weil ich zu feige war und nur an mich dachte! Doch glaube mir... ich werde dich nie wieder alleine lassen! Du bist doch der wichtigste Mensch auf Erden für mich!"

Im ersten Moment war es wie ein Schock gewesen. Diese Berührung nach so langer Zeit, war wie ein Schlag gewesen. Sie hatte Touya erschreckt und ihn fast wieder in die Welt seines Albtraumes entführt. Die Welt, in der er die letzten Tage gelebt hatte und die immer wieder ein Wirrwarr von entsetzlichen Bildern gewesen war. Doch Yukis Wärme, seine Stimme und diese Worte, waren so... so voller Gefühle und Liebe, wie Touya es noch nie erlebt hatte. Es schmerzte ihn selbst zutiefst, dass er diese innige Zuneigung nicht gesehen hatte und Yukitos Wärme mit SEINER Kälte gleichgesetzt hatte. Wie konnte er das nur jemals wieder gut machen? Wenn das alles doch nur nicht so weh tun würde!

"Gomen... Yuki..." Nie wieder würde er ihn wegstoßen! Nie wieder!

Als Touya in die Knie sank nahm er seinen Geliebten mit. Sanft zog ihn Yukito in seine Arme, die ihn nicht wieder losgelassen hatten. Das Halten und Gehalten werden, war für die Beiden wie eine Sehnsucht, die sie zu lange entbehrt hatten.
 

Sanft landete der weiße Beschützer.

Kaum, dass er den Boden berührt hatte, faltete er seine Schwingen ein und strich sich das Haar aus der Stirn. Er verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte sich gegen die Wand, die ebenso weiß, wie er im hellen Mondlicht schimmerte, welches durch das Fenster drang und den Blick auf das Gesicht eines jungen Mannes freigab. Das Gesicht, welches früher so friedlich und schön gewesen war, schien voller Schmerz. Doch der Beschützer, der es ausdruckslos, so schien es, beobachtete, zeigte keine Reaktion deswegen. Aber wenn man genau hinsah, dann musste man einfach die verkrampften Hände sehen, die sich in die verschränkten Oberarme gruben und das leichte zittern der Schwingen wahrnehmen. Man hätte meinen können, dass dies einfach nur durch die Ungewissheit hervor brach, die den Beschützer nicht ruhen ließ, doch so war es nicht.

"Nein!" Der Ausruf und die plötzliche Unruhe ließen Yue aufschrecken. Es war gut, dass er gekommen war. Wie lange hatte er es schon vor gehabt. Die Ungewissheit hatte ihn geplagt. Denn seit seinem letzten Erscheinen, seit es passiert war, hatte Yukito nicht mehr bei Touya übernachtet und so hatte auch der weiße Engel nicht über Touyas Schlaf wachen können. Er hatte sich schon gedacht, dass diese Nächte nicht ruhig vorübergegangen waren. Doch diese Unruhe selbst zu sehen war etwas anderes und schmerzte.

Lautlos trat Yue an das Bett heran, in dem sich Touya noch immer unruhig von einer Seite auf die Andere warf. Er zögerte einige Sekunden, dann jedoch sank er auf die Knie. Eine Geste, die überhaupt nicht zu dem Beschützer passte und die ihn hart treffen musste. Doch in dieser Nacht tat Yue es fast unmerklich und außerdem ungesehen. Vorsichtig hob er seine rechte Hand. Wieder ein kurzes Zögern. Touya hatte sich im zugewandt und Yue spürte seinen Atem auf seinem eigenen Gesicht. Die Hitze, die Touyas Körper ausstrahlte ließ ihn für einen weiteren Augenblick inne halten, bevor er endlich sein Vorhaben beendete und seine Hand sanft auf Touyas Stirn nieder senkte. Sofort wurde der junge Mann ruhiger. Sein Atem schwankte noch kurz, doch dann wurde er gleichmäßig und entspannt.

Und als wäre ein Teil von Touyas ruhigem Gefühl auf Yue übergeströmt, führte der weiße Beschützer seine Hand tiefer... direkt zu seiner Wange. Behutsam strich er darüber, bevor er sich löste. Doch die Berührung hatte etwas ausgelöst, was Yues Herz in Aufruhr versetzte. Und ohne, dass er es selbst bemerkte, oder eine Miene verzog, lief eine Träne seine Wange hinunter. Yues Augen schienen ihre Stärke verloren zu haben, als sie den schlafenden jungen Mann mit so viel Gefühl ansahen.

"Es tut mir... leid!" Die tiefe Stimme war kaum zu vernehmen. Sie war wie ein Atem gewesen, der das Zimmer für einen kurzen Moment erfüllt hatte. Wer hätte je gedacht, solche Worte aus dem Mund des Richters zu hören, der sonst nur gehorchte.

Yue hob den Kopf und sah aus dem Fenster auf den weißen Mond, dessen Namen er trug. Er wusste, dass es allein seine Schuld gewesen war, was mit Touya passiert war. Clow hatte ihn benutzt! Und er hatte nicht eingegriffen! Er hatte sich nicht gewehrt! Er hatte alles mit sich machen lassen! Aber hätte er sich eigentlich wehren können? Wäre er überhaupt in der Lage gewesen es zu verhindern? Yue wusste es nicht. Doch auch diese Ungewissheit ließ ihn seine Schuld nicht leichter ertragen. Schon allein, weil er nicht verstand, was vor sich ging. Yukitos Gefühle, die ihn oft in diesen Abgrund rissen, schrieen regelrecht nach einer Antwort, die selbst er nicht geben konnte. Natürlich waren Vermutungen da und vor allem die Angst davor, sie bestätigt zu bekommen, doch...

"Soll ich es dir zeigen?"

Yue fuhr auf, als er die ihm so vertraute Stimme vernahm. Mit aufmerksamem Blick beobachtete er das Zimmer ohne Touya aus den Augen zu lassen.

Und dann spürte er plötzliche zwei Arme, die sich vorsichtig um seinen Hals legten. Yue wagte nicht sich zu rühren, als er Clows Stimme direkt an seinem Ohr vernahm.

"Soll ich es dir zeigen? Soll ich dir die Vergangenheit zeigen?"

Seine Nähe ließ Yues sonst so kalte Ausstrahlung schwinden. Es dauerte Minuten, bis der weiße Engel begriff, was sein früherer Meister ihm gerade angeboten hatte. Seine bloße Gegenwart und der Kontakt mit ihm, hatten den Beschützer aus der Fassung gebracht. Doch als er begriff, was er sehen könnte, wenn er nur darauf einging, begann sein Körper zu zittern. Allein der Gedanken, Gewissheit zu bekommen mit der er vielleicht nicht verstand umzugehen, ließ ihn erschaudern. Doch er selbst würde vielleicht endlich verstehen... und Yukito... er würde nichts mitbekommen...

"Ich möchte es sehen." Yues Worte waren so stark, wie eh und je. Kein Zittern oder gar Unsicherheit in der Stimme. Er hatte sich entschlossen. Und auch, wenn er wusste, dass Clow dies aus reinem Eigennutz tat und bestimmt etwas dafür verlangen würde, so willigte der weiße Engel doch ein. Er musste es wissen! Vielleicht weil er sich dann selbst besser fühlen würde... und damit einen kleinen Teil seiner Strafe, die er sich selbst auferlegt hatte, verbüßt hätte... Oder einfach nur, weil es so kommen musste und er sich mal wieder nicht widersetzen konnte... weil alles schon vorher bestimmt gewesen war.
 

Yue schlug die Augen auf. Er blinzelte ein paar Mal bevor er sich etwas unruhig umsah. Er hatte sofort erkannt, wo er gelandet war. Dieses Haus war ihm zu vertraut. Es weckte Erinnerungen und Schmerzen und machte ihn sofort unsicher. Und doch war es sein zu Hause gewesen. Clows Anwesen. Was würde er hier finden? Was würde ihm die Vergangenheit zeigen? Würde er damit umzugehen wissen?

Yue warf sein Haar zurück und ging los. Irgendwie fand er es gar nicht merkwürdig, dass er hier gelandet war. Wahrscheinlich, weil Yukitos Gedanken über das Geschehene ihn begleiteten. Oder einfach, weil Clow selbst noch vor einigen Minuten bei ihm gewesen war. Doch nun war er verschwunden.

Langsam schritt Yue den langen Korridor entlang bis er an das Ende kam. Unentschlossen blieb er vor der Tür stehen. Hier war Clows privates Zimmer gewesen. Oder war es immer noch... Vorsichtig öffnete der weiße Engel. Er wusste auch nicht warum, aber sein Gefühl sagte ihm, dass er hierher kommen musste, wenn er es wissen wollte.

Die Tür schwang auf und der Beschützer trat ein. Er hatte die Augen geschlossen. Doch als er den vertrauten Geruch des Zimmers wahrnahm öffnete er sie langsam. Als er aufsah war es, als würde etwas in ihm, wenn auch nur für den Hauch einer Sekunden, erstarren. Auf dem Bett, welches genau gegenüber der Tür stand, lag friedlich schlafend der Bruder seiner neuen Herrin... Touya. Und noch bevor Yue auch nur einen Schritt tun konnte spürte er diesen Wind, der seinen ganzen Körper erschaudern ließ. Einen Augenblick später war Clow direkt durch ihn hindurch geschritten und steuerte auf das Bett zu. Yue sank auf die Knie. Es war erschreckend gewesen. Als hätte ihn sein Herz für einen Augenblick einfach im Stich gelassen. Als wäre jedes Gefühl aus seinem Körper gezogen worden.

Der weiße Beschützer konnte nicht aufhören zu zittern. Er richtete seinen Blick erst wieder auf, als er diese säuselnde Stimme vernahm.

"Keine Sorge, ich werde dir nicht weh tun! Ich will nur deine Energie! Also sei nicht so bockig und gib sie mir einfach, ja?!" Clows Lächeln war zuckersüß und daher so furcht erregend, wie nie zu vor. Langsam kletterte er auf das Bett und beugte sich zu Touya hinunter.

"Du bekommst sie nicht!" Seine Augen waren entschlossener, als Yue sie jemals gesehen hatte. Er schien keine Angst zu haben. Aber wenn er sich nicht fürchtete, warum wehrte er sich dann nicht? Konnte er nicht? Yue wusste noch nicht, was er von dieser Szene halten sollte, doch er wusste, dass Clow nicht zu besiegen war. Oder doch?

Sein ehemaliger Meister beugte sich noch tiefer hinab und öffnete Touyas Hemd. Yues Augen trafen Touyas und die geweiteten Augen der Beiden schienen genau zu wissen, was geschehen würde. Doch nicht einer von ihnen wollte es wahrhaben. Der schwarzhaarige junge Mann begann sich zu regen, als Clows Hand seinen Körper entlang wanderte. Doch mehr als ein Zappeln schaffte er nicht... als würde ihn eine unsichtbare Macht halten.

"Du brauchst nichts zu tun! Ich mach das schon! Du musst sie mir nur geben wollen!"

"Nein!" Seine Stimme war hart und doch schwang ein Ton des Erschauderns mit. Und genau dieser Schauder berührte Yue. Sein Körper verkrampfte sich bei diesem Anblick. Doch er wollte ihn nicht wahrhaben. Clow würde doch nicht...

Yue wandte seinen Blick ab. Er sah nicht, wie Touya entkleidet wurde... oder sich seine Muskeln anspannten... Er sah nicht das immerwährende Lächeln seines ehemaligen Meisters und seine wandernden Hände... oder wie er sich selbst seiner Kleidung entledigte.

Doch seine Ohren konnte er nicht versperren. Touyas Stimme konnte er nicht so einfach vertreiben. Genauso wenig, wie die von Clow...

"Fühlt sich das nicht gut an?"

"Aufhören! NEIN!"

Touyas Aufschrei ließ Yue aufspringen. Er hielt es einfach nicht mehr aus! Das war doch alles nur ein schlechter Scherz! Nie würde Clow so etwas tun! Niemals... oder?!

Der weiße Beschützer rannte auf das Bett zu. Das war nicht wahr! Er würde es beenden! Niemand sollte sagen könne, dass es so gewesen war! Doch als Yue seine Hände ausstreckte, um seinen Meister an allem weiteren zu hindern, griff er ins Leere. Verdutzt hielt er einen Augenblick inne, nur um wieder SEINE Augen zu treffen. Sie waren immer noch vor Entsetzen geweitet und flehten um Hilfe... um irgendeine Macht, die all das beenden konnte, bevor es zu spät war! Doch es gab keine! Der weiße Engel war machtlos. Wie schon einmal... Damals hatte er auch in diesem Zimmer gestanden und hatte den Lauf der Dinge nicht ändern können... Wofür war dann diese Reise in die Vergangenheit gut? Sie half ihm nicht das Geringste! Schließlich sah er nur, wie Touya leiden musste, weil Clow...

Clow! Yue trat zurück. Das war nicht er! Das war nicht sein Schöpfer und Meister! Clow würde so was doch nicht tun, nicht wahr?! Er würde doch nicht einfach seinen Willen durchsetzen, nur weil er Touyas Kraft wollte! Selbst, wenn das bedeutet Touya zu verletzen!

Doch der Anblick änderte sich nicht. Die Szene blieb wie sie war. Sie zeigte dem weißen Engel etwas, dass ein Gefühl in ihm erschütterte. Man nennt es Vertrauen.

Selbst nach seinem Tod, selbst nach dem letzten Gericht, hatte Yue nie sein Vertrauen in Clow verloren gehabt. Doch dieses Bild prägte sich in das Herz des Beschützers und lehrte ihn, dass Vertrauen gebrochen werden kann. Und... wie schmerzhaft und riskant es ist an jemanden zu glauben.

Yue merkte erst an der Wand, dass er immer weiter zurückgewichen war. Als er dagegen stieß war es, als wäre er gefangen. Gefangen in der zerbrochenen Welt, die Clow für ihn geschaffen hatte und vor der Touya ihn immer beschützt hatte. Doch nun würde Touya ihn nicht mehr beschützen können. Wahrscheinlich wollte er es auch gar nicht mehr. Schließlich war er an allem schuld! Er hatte Touya nicht retten können.

Touya... Yue hatte nie gewusst, was er von ihm halten sollte. Und doch, das wurde Yue in diesem Moment klar, als er diese schrecklichen Dinge sah..., hatte Touya in seinem Herzen schon immer einen Platz gehabt, der versteckt und gut geschützt gewesen war. Doch er würde es wohl nicht schaffen, die aufkommende Leere, die seit heute den restlichen Platz in seinem Herzen einnahm, komplett zu füllen... Denn diese Leere war aus dem Leid eines anderen und zerbrochenem Vertrauen entstanden. Und so etwas konnte man nicht heilen!
 

Yue schloss die Augen. Er wollte weg von hier! Am Besten wieder schlafen! Für eine lange Zeit schlafen! So, wie es das letzte Mal auch gewesen war, als dieses Zimmer alles zerstörte.

Dieses Mal spürte der weiße Beschützer seine Tränen. Sie rannen lautlos. Genauso, wie es plötzlich um ihn herum leise wurde. Es schien keine Geräusche zu geben. Nur Yues zitternder Atem schien laut durch die Dunkelheit, die vor ihm auftauchte zu hallen. Aber atmet ein Engel, oder weißer Beschützer, wie man ihn auch immer nennen mag, überhaupt? Schließlich ist er doch nicht menschlich! Wie kann er dann weinen? Vielleicht weil Gefühle nicht menschlich sind? Oder weil Schmerz einen zum Menschen macht? Wie auch immer... Yue weinte. Aber kann man laufende Tränen überhaupt als Weinen bezeichnen? Gehört da nicht mehr dazu? Ein schneller Atem oder vielleicht Schluchzen? Wer weiß das schon. Schließlich ist weinen nur ein Wort, dass man für ein Gefühl verwendet, welches aus einem heraus bricht. Wann? Zu oft.

Und Yue? Er wäre wohl in der Dunkelheit versunken, wenn da nicht dieses kleine Licht in ihm gewesen wäre. Dieses weiße reine Licht, dass ihm trotz seiner Menschlichkeit Kraft gab. Zumindest in diesem Moment. Erst flackerte es nur, doch dann erhellte es langsam den Raum, bis statt der Dunkelheit nur noch gleißendes Licht zu sehen war.

Yue öffnete seine Augen. Er hatte Yukito ganz deutlich vor sich gesehen. Er hatte ihn angelächelt und seine Tränen fortgewischt. Er hatte etwas gesagt, doch Yue hatte es nicht verstanden. Würde er Yukito je verstehen? Nur einmal mit ihm von Angesicht zu Angesicht sprechen können...

"Zufrieden?"

Yue fuhr zusammen, als Clows Stimme, die Stille durchschnitt und einen Augenblick später sein ehemaliger Meister persönlich vor ihm erschien.

"Hat dir die kleine Reise gefallen?"

Wie konnte er nur so etwas fragen? Und dann auch noch in so einem hinterhältigen Ton! Yues Trauer verwandelte sich schlagartig in Zorn. Ohne nachzudenken holte er aus. Doch Clow schien seine Reaktion vorausgesehen zu haben. Er blockte Yues Arm ab und drückte ihn gegen die Wand. Wie Yue seine Unterlegenheit in diesem Augenblick verfluchte!

"Du scheinst nicht zum Plaudern aufgelegt zu sein! Dann wollen wir mal gleich zur Sache kommen! Du schuldest mir was."

Yues Augen ließen Clows Blick nicht frei. Er hatte es von Anfang an gewusst. Sollte er ruhig seine Forderung stellen. Schlimmer als es war konnte es nicht werden. Außerdem konnte er doch nichts ändern! Das war ihm nun oft genug gezeigt worden!

Clows Gesicht kam näher und Yue erschauderte. Früher hatte er die Nähe des Magiers gesucht, doch heute...

"Ich möchte... Yukito!"

Als hätte seine anders Ich die Worte Clows ebenfalls vernommen, zuckte der Körper des Beschützers zusammen. Seine Augen, die Clows Blick noch immer gefangen hielten weiteten sich. Sein Atem schien zu stehen und sein Herz zu erzittern. Doch es blieb keine Zeit etwas zu erwidern, etwas zu tun, Gefühl dafür zu entwickeln oder gar sich zu wehren... Denn Clow nutzte den Schock, der alles andere zu übertreffen schien, um Yue zu küssen. Der weiße Engel spürte, wie seine Kraft augenblicklich schwand und seine Gedanken immer durchsichtiger wurden. Clows Gesicht verschwamm vor seinen Augen, als seine Lider zu schwer wurden, um sie zu halten.

NEIN! Er durfte ihm Yukito nicht nehmen! Nicht Yukito! Er hatte doch vorgehabt Touya zu beschützen... ihm Nahe zu sein, um seine Schuld lindern zu können... Doch, wenn Clow ihm Yukito nahm, dann würde Touya ihm das nie verzeihen! NIE!

Was hatte er nur angerichtet?! Und all dass, um noch mehr Schmerz zu sehen! War das alles nicht genug Strafe gewesen?

Clow...

Seine Tat...

Touyas Leid...

Nie hätte Yue gedacht, dass er Touya noch tiefer verletzen könnte. Doch er hatte es geschafft. Mit seiner eigenen Kraft... Durch seinen eigenen Willen!

Als Clow von ihm abließ, knickte der weiße Engel, wie ein Halm im Wind. Er wusste, dass sein ehemaliger Meister ihm Yukitos Energie genommen hatte. Wie hatte er sich nur so täuschen können? Und dabei hatte er immer gedacht Täuschung wäre etwas Menschliches...

"Vergib mir,... To-ya..."
 

"Yue-san... Yue!" Diese sanfte Stimme, die ihn rief... sie war so warm und weich. Als könnte er sie gar nicht wirklich hören. Als wäre sie seine eigene Stimme. Und doch war sie so anders und schien das genaue Gegenteil der Seinigen zu sein. So kam es zumindest dem weißen Beschützer vor, der nun langsam die Augen öffnete.

Ein Engel!

So, sein erster Gedanke! Denn auch, wenn die Menschen ihn vielleicht als solchen bezeichneten so war er doch keiner. Und im ersten Moment, glaubte er ein Engel hätte ihn besucht. Schon allein, weil er Yukito ja noch nie persönlich gesehen hatte. Doch sein Lächeln, welches er schon so oft im Spiegel gesehen hatte, war noch wärmer und sanfter, als je zuvor. So musste es sein, wenn Yukito jemand anderen anlächelte und nicht einfach nur in den Spiegel sah, wo er nur sich selbst erkannte. Doch nun... nun würde er nie wieder jemand anlächeln können! Nie wieder! Und das war seine Schuld!

"Ich danke dir!" Yukitos Worte hallten in Yues Ohren wider. Doch er verstand sie nicht.

"Du hast mir die Wahrheit gezeigt." Das meinte sein anderes Ich doch nicht ernst!

"Doch, ich meine es so!" Ob er je sein Lächeln verlieren würde?

"Aber du wirst verschwinden! Wie kannst du mir da danken?!" Yues aufgebrachte Stimme schien von dieser unwirklichen Welt, in der er sich befand, verschluckt zu werden.

"Es ist nicht deine Schuld! Und... nun, eigentlich war ich doch nur der Schein, hinter dem du dich verbargst! Wahrscheinlich sollte es so sein." Yukitos Augen waren voller Liebe für seinen Gegenüber und doch irgendwie traurig. Und ob er den Abschied bedauerte! Der brauchte doch gar nicht so tun!

"Nein!" Yue begriff das alles nicht! War Yukito denn nicht einmal ein bisschen sauer auf ihn?

"Du bist viel mehr! Und Touya..." Das war wohl das erste Mal, dass er diesen Namen vor einer anderen Person ausgesprochen hatte. Es war so seltsam und doch schön ihn aus dem eigenen Mund zu vernehmen.

"Ich darf ihn noch einmal sehen." Diese Sicherheit schien Yukito zu beruhigen. Akzeptierte er deshalb das alles so einfach? Er wusste doch gar nicht, wie lange er ihn noch sehen durfte. Denn Yue wusste, er würde als Yukito zurückkehren. Doch, wenn er sich das nächste Mal in Yue verwandeln würde, dann würde das Yukitos Ende bedeuten. Das nächste Mal... Genau! Er musste doch einfach nur...

"Nein! Bitte tu das nicht!" Yue sah auf. Diese braunen Augen, waren so voll Gefühl und Frieden und doch konnten sie ihre Trauer nicht verbergen.

"Wenn wir uns nicht mehr verwandeln, dann kannst du Sakura-chan nicht mehr beschützen... und... To-ya... auch nicht! Und... sie brauchen dich! Versprich mir, dass du ihnen hilfst!?" Seine Augen waren so verständnisvoll. Sie wollten es wirklich! Sie wollten, dass er dieses Versprechen gab. Yukito hatte nicht an sich gedacht. Er schien den Schmerz, den ihm diese Trennung zufügte zu verdrängen. Und das nur, weil er an ihn dachte. Und was hatte er, Yue, die ganze Zeit getan? Sich gefragt, was Touya mit ihm machen würde, wenn er die Wahrheit erfuhr. Er hatte sich aus Angst vor dem Schmerz, den ihm Touya zufügen konnte, verkrochen! Er war so anders als Yukito! So verdammt anders und egoistisch! Und doch...

"Ich verspreche es." Er wollte die Strafe ohne zu Jammern ertragen und sich ihr stellen.

"Domo arigatou... Yue!" Yukito trat näher an den weißen Beschützer heran. Sanft berührte er seine Wange, bevor er so plötzlich verschwand, wie er gekommen war. Wie ein Wind, der einfach vorüberzieht. Doch wenn er wahrgenommen wird, dann bringt er einen dazu in den Himmel zu sehen. Und egal, ob der Himmel strahlend blau, bewölkt oder gar dunkel ist... er gibt einem Kraft. Denn er ist unendlich...
 

Fortsetzung folgt...

"If I can turn back time..."(Teil 2)

© by Yui / IzzysMatt
 

Als Touya die Augen aufschlug traute er ihnen zunächst nicht. Daher schloss er sie ein weiteres Mal, bevor er sich erneut langsam öffnete. Doch das von ihm so geliebte Gesicht war geblieben. Wie schön.

Langsam hob Touya seine Hand und strich eine silberne Strähne aus dem friedlichen Gesicht. Man sagt, dass Gold am wertvollsten ist. Doch hier und jetzt schien dieses Silber wertvoller, als alles Gold der Welt. Nicht, weil es so strahlend oder gar teuer war... Nein, es ist so wertvoll, weil es so sehr geliebt wird, dass es fast schmerzt. Und egal, wie wertvoll irgendein Metall ist... so sehr kann es nicht geliebt werden! Niemals!

Er wusste nicht, wie Yuki zu ihm gekommen war... er ahnte es... trotzdem, war es ihm egal. Er war hier und Touya konnte sich kaum etwas Schöneres vorstellen, als aufzuwachen und ihn in seiner Nähe zu haben. Yukis Nähe schien seinen ganzen Frieden auszumachen.

"Yuki... Ore wa..."

"Hai?" Auch, wenn seine Stimme nur ein Flüstern gewesen war... Yukito hätte sie nie überhört. Doch die großen unschuldigen Augen ließen den jungen Mann inne halten. Warum schaffte er es nicht diese Worte zu sagen? Sie waren so einfach und doch schwerer als jedes Wort, das er kannte.

"Ich hatte einen Traum." Touya setzte sich auf. Sein Herz schlug wie wild. Er wollte es beruhigen, doch das war einfacher gesagt, als getan, wenn Yuki so nah war. Schon allein, weil dieser sich nun ebenfalls erhob und Touya unverwandt ansah. Er würde keines seiner Worte verpassen.

"Ich habe geträumt, dass du mich verlässt und nicht mehr zurückkehrst."

Wie er diesen Gedanken verdrängt hatte! Wie er kaum, dass er Touya gesehen hatte, nur versucht hatte ihn zu sehen und nicht über all das nachzudenken. Doch dieser Satz, der wie immer unverwandt, direkt und ohne zu zögern ausgesprochen worden war, war wie ein Messer, das tief in eine Wunde schnitt, die durch die braunen Augen einfach vergessen gewesen war.

"Aber es war nur ein Traum und... Bitte Yuki! Verlass mich niemals!"

Kaum, dass Touyas starke Arme ihn umschlossen hatten, hatte Yukito das Gefühl, als würde er zerbrechen. Einerseits aus Freude, weil er sich früher nichts sehnlicher gewünscht hatte, als diese Worte zu hören und andererseits... Warum konnte er nicht einfach in ihm versinken und nicht mehr auftauchen?! Nur ihn spüren, nichts anderes! SEIN sein... ihm gehören...

Yukito versuchte krampfhaft die Tränen zurückzuhalten. Alles er zu Yue gesprochen hatte, war er sich sicher gewesen. Er war stark gewesen und davon überzeugt, dass alles so kommen musste. Er hatte nicht gefragt und keine Antwort erwartet. Aber jetzt...

"Versprich es mir..."

Touya vergrub sein Gesicht in dem schimmernden Silber. Es war nur ein Traum gewesen und doch... Warum hatte er solche Angst? Warum schien es ihm, als würde er Yuki das letzte Mal in den Armen halten? Nach all dem was geschehen war, war ihm so vieles klar geworden. So viele Gefühle durchfluteten ihn. Gefühle, die er nie für möglich gehalten hätte. Gefühle, die ihn unsicher machten, aber ihm auch seine Angst nahmen. Und wenn er Yukis Herzschlag, so wie jetzt spürte, dann schien es ihm, als gäbe es keine Verzweiflung, keine bösen Gedanken und Worte. Als wäre alles in Ordnung. Und daran wollte er festhalten.

"Yuki..."

Touya löste seine Umarmung und nahm Yukitos Gesicht sanft in beide Hände. Vorsichtig zwang er ihn aufzuschauen.

"To-ya... Ich..."

Was sollte er antworten? Er konnte doch kein Versprechen geben, von dem er genau wusste, dass er es nicht halten konnte! Es war nur eine Frage der Zeit und er würde...

Nein, er wollte daran nicht denken! Nicht jetzt! Nicht hier! Nicht in seinen Armen... nicht bei dieser Wärme... nicht bei diesen Augen voller Liebe und Hoffnung... nicht bei diesen sanften Lippen und dieser Leidenschaft, die in ihnen steckte... alles nur nicht denken...
 

Yukito schloß die Augen, als Touyas Lippen die seinen sanft berührten...

,Ich liebe Dich... To-ya! Und ich weiß nicht, wie es Dir gehen wird, wenn ich nicht mehr bei Dir sein kann... Ich kann nur wagen zu hoffen, dass Du mich genauso wenig vergessen wirst, wie ich Dich! Es tut mir leid, wenn ich Dir Kummer bereitet habe! Es ist nicht Deine Schuld und auch nicht die von Yue-san! Wahrscheinlich war es von Anfang an nicht richtig, dass es mich gab! Doch ich bin trotzdem sehr dankbar, dass dieser Fehler gemacht wurde und ich Dich und die Liebe kennen lernen durfte! Denn ohne dich wäre ich nichts gewesen! Doch ich bin sicher wir werden uns wieder sehen! Das hoffe ich zumindest mehr als alles andere...

Sayonara To-ya... mein starker Engel mit den unsichtbaren Flügeln... mein sanfter Wind, der mich empor hob und in so viele schöne Welten trug... Sayonara!'
 


 

Er war einfach losgerannt. Erst hatte ich nicht gewusst, was ich davon halten sollte, doch dann war es mir sofort klar... Nicht nur, dass etwas mit Sakura passiert sein musste, sondern auch, dass ich ihm folgen musste! Nur... seit wann verwandelte sich Yuki nicht in Yue? Es war ja nicht das erste Mal, dass ich so etwas erlebte. Das verunsicherte mich. Neben Yuki herzuhasten war etwas völlig anderes, als an Yues Seite. Und dann dieser Blick. Als warte er auf etwas. So hatte ich Yuki noch nie erlebt. Er sprach kein Wort. Und... er lächelte nicht...
 

Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis wir am Tsukimine Tempel ankamen. Doch dort war das Chaos perfekt! Der Boden rund um den Tempel war aufgewühlt und schien fast völlig verwüstet. In der Mitte des großen Vorhofes hing eine riesige düstere Wolke, die uns keinen Durchblick gewährte und mein Herz nur noch mehr zu rasen brachte. Sakura war doch nichts passiert? Yue war bis jetzt immer rechtzeitig gekommen. Nur... dass er dieses Mal gar nicht hier war! Was war nur los?

Erst als die Rauchwolke sich langsam lichtet, sahen wir die beiden verzweifelten Kinder. Der junge Chinese lag reglos auf dem Boden. Sakura kniete neben ihm und rief ständig seinen Namen. Bemerkte sie denn nicht, dass die Gefahr noch nicht gebannt war?

"SAKURA!"

Ich hatte meinen Fuß gerade nach vorne gesetzt, als ich zurückgezogen wurde. Es kam mir wie in Zeitlupe vor, als ich zurücktaumelte und Yuki an mir vorbei stürmte. Er hatte seine Augen geschlossen, als würde er zu etwas... nein, jemandem... beten. Ich konnte meine Füße nicht mehr kontrollieren und fiel. Im gleichen Moment, so schien es, erreichte Yuki sein Ziel. Die Augen starr geradeaus gerichtet stellte er sich der Gefahr, die doch eigentlich hätte mich treffen sollen! Warum hatte er das getan?

"YUKI!"

Zu spät! Die Energie traf ihn. Ein lauter Knall erklang und der Staub vernebelte meinen Blick. Meine Augen schienen eine Ewigkeit zu brauchen, bis sie durch den Nebel drangen.

Doch ich hörte diese sanfte Stimme...

"Yukito-san!"... die vor Entsetzen wie gelähmt schien.

Und dann sah ich ihn und wie seine Knie langsam auf den Boden sanken. Ich wollte auf ihn zulaufen, ihn anfassen, um zu sehen, ob er verletzt war, ihn in die Arme nehmen und ihm sagen, wie dumm er doch gewesen war und was er mir für einen Schrecken eingejagt hatte... Doch als Yukito seine Stimme erhob, war es, als dürfte ich nicht weitergehen, als wäre mir etwas klar geworden...

"Ich bitte dich, Yue! Worauf wartest du noch? Bitte halte dein Versprechen! Ich will nicht, dass sie noch mehr Leid erfahren! Onegai..."

Ich hörte seine Worte kaum, da der Angriff von neuem zu beginnen schien, doch ich wusste, dass mein Herz es verstanden hatte, was mein Verstand nicht begreifen wollte. Er schaffte es meinen Körper zu bewegen. Doch nach einem weiteren Schritt, als sich Yukis Kopf umwandte und mich mit diesem Lächeln ansah, da war mir, als würde erst mein Körper und dann meine Seele brechen. Ich wusste genau, dass es das letzte Mal sein sollte, dass ich in diese Augen sah... dass ich diesen Mund verfolgte... und dieses Haar vor mir flatterte... Doch auch, wenn es nur Sekunden waren, in denen ich begriff, so dauerte es für mich doch eine kleine Ewigkeit. Wohl genau so lange, wie das Licht brauchte, um Yuki einzuhüllen und ihn mir fortzunehmen...

Die weitere Explosion ließ mich meine Augen automatisch schließen. Ich öffnete sie erst wieder, als es still geworden war.

Das erste was ich sah, waren weiße Flügel...

Das zweite... sein Blick... und ich spürte, wie sich mein Herz zusammen zog. Denn diese Augen, in die ich sah, waren zu klar, um Leuchten zu können...

Und das dritte... ein verbogenes Drahtgestell mit zerbrochenen Gläsern, dass ungebraucht zu meinen Füßen lag...

Ich konnte nichts weiter tun, als es anzusehen. Es hatte ihm geholfen..., ihn vielleicht noch liebenswerter gemacht..., ihn schöne Dinge sehen lassen... Und nun war es nutzlos, genauso, wie ich...

Doch das Schlimmste an der ganzen Sache, das mein Herz so unglaublich schwer machte, war... das ich ihm zum Abschied nicht mal ein Lächeln hatte schenken können!
 

Fortsetzung folgt...
 


 

Kommentar:

Ich weiß, ich hab zwischenzeitlich mal den Blick gewechselt. Fragt mich nicht warum! Ist einfach so passiert! Und ich finde, aus Touyas Sicht ist der letzte Abschnitt einfach einfühlsamer! ^_^ Ich hoffe, es hat euch nicht zu sehr aus dem Konzept gebracht! Konzept? Stimmt, ihr habt recht! Die Geschichte gibt teils keinen Sinn! Aber es geht halt einfach um Touya-Yuki-Yue!^_-

Liebe Grüße

Yui



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Kommentare zu dieser Fanfic (1)

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Von: abgemeldet
2002-09-17T13:42:03+00:00 17.09.2002 15:42
Schreibst du noch weiter? Büdde! *liebschau*
Deine Story ist cool!


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