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New Team - New Luck ??

*-: Tala x Max :-*
von

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Der Weg ins Ungewisse

Hi!

Ich weiß nicht, ob es viele Leute gibt, die das Pairing mögen... Naja,

abwarten...

Der Prolog ist ziemlich kurz geraten, aber das erste Kapitel folgt sofort!
 

Der Weg ins Ungewisse
 

Max blickte schweigend aus dem Zugfenster.

Die Landschaft raste mit hoher Geschwindigkeit an ihm vorbei, doch er achtete

sowieso nicht darauf. Eigentlich war es ihm ziemlich egal, welche Landschaft

da an ihm vorbeizog.

Schon seit fünf Tagen saß er in der Transsib, der längsten Zuglinie der Welt.

Er war in Wladiwostok gestartet und nun auf dem langen Weg nach Moskau.

Normalerweise wäre er sehr aufgeregt und guter Laune gewesen, doch irgendwie

wollten sich solche Gefühle momentan nicht bei ihm einstellen.

Er würde sein Team wahrscheinlich niemals wiedersehen. Und falls er seine

Freunde doch noch einmal sehen würde, würden sie Feinde sein. Mehr oder

weniger.

Denn Max war auf dem Weg zu seinem neuen Team.

Er wechselte eigentlich nicht freiwillig zu den Demolition Boys. Eigentlich

war es per Losverfahren entschieden worden, wer die Bladebreakers verlassen

musste. Und Max hatte eben Pech gehabt.

Mr Dickenson hatte gemeint, dass die Demolition Boys eigentlich gar nicht so

schlimm wären. Nachdem Voltaire und Boris verhaftet worden waren, waren die

Demolition Boys ein Team der BBA geworden, da Mr Dickenson sie für talentiert

genug hielt, um auch ohne unfaire Methoden zu gewinnen. Doch Spencer hatte aus

privaten Gründen das Team verlassen müssen und deswegen war Mr Dickenson, als

Leiter der BBA, zu den Bladebreakers gekommen. Die Demolition Boys hatten eine

Person zu wenig und da die Bladebreakers sowieso ein viel zu großes Team

waren, hatte Mr Dickenson gefragt, ob nicht einer von ihnen zu den Demolition

Boys wechseln wollte. Natürlich wollte niemand. Also hatte Mr Dickenson

anderswo nachgefragt. Selbstverständlich ohne Erfolg, weshalb er auf die

Bladebreakers zurückgekommen war. Noch immer hatten sich sämtliche Mitglieder

geweigert und Tyson hatte dann schließlich das Losverfahren vorgeschlagen.

Max hatte verloren und war nun auf dem Weg nach Moskau.

Etwa morgen um diese Uhrzeit würde er ankommen und seinem neuen Schicksal

entgegensehen.

Max besaß eigentlich recht gute Menschenkenntnisse, doch heute wünschte er

sich, er hätte sich im Fall der Demolition Boys geirrt. Wenn die wirklich so

schrecklich waren, wie er sie bei der Weltmeisterschaft vor eineinhalb Jahren

eingeschätzt hatte...

Erbarmen Herr, war das Einzige, was Max dazu einfiel. Erbarmen!

Hello again!

Zögernd verließ Max den Zug, der für die letzten Tage sein Transportmittel

gewesen war. Er versuchte krampfhaft, seinen Koffer die Treppen hinunter zu

hieven, doch dies wollte ihm nicht so recht gelingen. Dafür war der sperrige

Gegenstand viel zu schwer.

"Soll ich helfen?", bot plötzlich eine bekannte Stimme an und ehe sich Max

versah, hatte Bryan den Koffer aus dem Zug geholt.

"Danke", lächelte Max freundlich, bevor ihm einfiel, dass er Bryan ja noch

gar nicht begrüßt hatte. "Und hallo erstmal."

"Ja, hallo...", murmelte Bryan etwas abwesend und ließ seinen Blick kurz zum

Ausgang schweifen. "Wie war die Fahrt?"

Seinem Tonfall konnte Max entnehmen, dass nicht nur er diese Sache mit Unmut

bedachte.

"Gut, danke", antwortete er ein wenig steifer als beabsichtigt.

"Schön", erwiderte Bryan etwas kaltschäuzig.

"Tja..." Max machte eine kurze Pause. Er wusste einfach nicht, was er sagen

sollte.

Bryan schien es ähnlich zu gehen. Er ließ seinen Blick ein wenig durch die

Gegend schweifen, als suche er irgendjemanden. Dabei sah er auffallend oft zum

Ausgang, wie Max bemerkte.

"Und... wie geht es dir so?", fragte Max mit zugeschnürter Kehle.

Dankbar blickte Bryan ihn an, da auch er diese Stille wohl nicht als angenehm

empfunden hatte. "Gut und dir?", antwortete er schnell und zwang sich zu einem

Lächeln.

"Mir auch", erwiderte Max und beschloss, dass sie so auf keinen Fall

weitermachen konnten. "Du, Bryan?"

"Ja?"

"Könnten wir vielleicht so tun, als ob das alles nicht passiert wäre?", bat

Max. "Wir könnten das alles vergessen und nochmal von vorne anfangen, in

Ordnung?"

Bryan zuckte leicht mit den Schultern, grinste plötzlich und nahm Max' Hand,

welche er einmal kräftig schüttelte. "Hallo, ich heiße Bryan Summers und wer

bist du?", stellte er sich vor.

Max entriss ihm seine Hand und schüttelte sie erschrocken. "Au!", machte er,

ging dann jedoch auf Bryans Spielchen ein und erwiderte: "Ich heiße Max

Mizuhara. Freut mich, dich kennenzulernen!"

"Bist du neu in Moskau?", fragte Bryan mit einer überschwänglichen

Freundlichkeit.

"Ja", antwortete Max knapp. "Ich war aber schon mal hier. Vor eineinhalb

Jahren bei der Weltmeisterschaft im Beybladen."

Bryan tat so, als würde ihn dies erstaunen. "Bladest du auch selbst?", wollte

er neugierig wissen.

Max musste lachen . "Du bist bescheuert!", stellte er fest.

"Wieso? Es war deine Idee", rechtfertigte sich Bryan.

"Du weißt ganz genau, dass ich es nicht so gemeint habe!", gab Max zurück.

Bryan zuckte mit den Schultern. "War aber so zu verstehen", verteidigte er

sich.

Max seufzte resignierend.

Bryan steckte seine Hände in seine Jackentaschen und beschloss dann: "Wir

sollten allmählich nach Hause gehen. Tala und Ian warten bestimmt schon auf

uns."

Max zuckte mit den Schultern und setzte einen gleichgültigen Gesichtsausdruck

auf. Dabei war es ihm ganz und gar nicht egal. Er wollte am liebsten ewig hier

am Bahnsteig stehen bleiben. So hatte er es wenigstens nur mit einem Mitglied

der Demolition Boys zu tun. Tala und Ian konnten ihm, ehrlich gesagt,

gestohlen bleiben. Es kümmerte ihn recht wenig, dass sie bestimmt schon

warteten, was er übrigens stark bezweifelte!!

"Soll ich dir mit dem Koffer helfen?", bot Bryan an.

Max schüttelte den Kopf und stellte dann seinen Koffer auf die kleinen

Rollen, die das Tragen erleichterten. Er wollte sich nicht unnötig von Bryan

helfen lassen. Das ging gegen seine Ehre - sofern er überhaupt noch so etwas

wie Ehre besaß, was wohl eher zweifelhaft war, da er sich mehr oder weniger an

seine Feinde verkauft hatte. Super...

"Wohin?", fragte er.

"Erstmal zum Ausgang", gab Bryan zurück.

Max seufzte leicht. Er wusste schon jetzt, dass eine harte Zeit auf ihn

zukommen würde...
 

Schon nach etwa zehn Minuten betraten die Beiden ein etwas alt aussehendes

Gebäude, welches von innen noch schlimmer wirkte.

"Sei vorsichtig", warnte Bryan, als er Max' Blick über die gelbliche Tapete

wandern sah. "Hier gibt es Ratten..."

Max quietschte ängstlich. Wenn es eine Sache gab, die er absolut nicht leiden

knonte, dann waren es Ratten!! So ekelhafte Viecher mit langen, kahlen

Schwänzen und... Urgh!! Max drehte sich der Magen um. Wie grausam! Und hier

sollte er leben? Das konnte er nicht! Noch heute würde er sich eine

Rückfahrkarte holen und Zeo, der schließlich als Letzter ins Team der

Bladebreakers eingetreten war, hierher schicken. Max war doch viel länger im

Team als dieser blöde Roboter! Wieso hatten sie nicht Zeo nach Russland

schicken können?

"Das war ein Scherz", meinte Bryan kühl, als er den Ekel in Max' Gesicht

bemerkte. "Dir kann man echt alles erzählen, hm?"

Max verdrehte leicht die Augen und ärgerte sich über seine übertriebene

Reaktion. Mr Dickenson würde ihn doch nicht in einem Rattenkeller hausen

lassen... Er zog nun, genau wie Bryan, die Schuhe aus und stellte sie

ordentlich an die Wand. Dann holte er tief Luft und folgte Bryan durch die

Wohnungstür.

Anscheinend war es innerhalb der eigentlichen Wohnräume ganz okay. Eine

normale Küche, die sie gerade betreten hatten, mittlere Ordnung und mehrere

angrenzende Räume. Von außen sah es schlimmer aus. Eigentlich fand Max es hier

sogar recht bequem.

Bryan ging zum Küchentisch und schüttelte leicht resignierend den Kopf,

während er ein Zettelchen zusammenknüllte und in den Mülleimer warf.

"Ian?", rief er so laut, dass Max sich sicher war, dass es in der ganzen

Wohnung zu hören war. Doch Ian tauchte nicht auf.

"IAN!!", brüllte Bryan, doch von dem kleinen Giftzwerg, den Max überhaupt

nicht leiden konnte, war keine Spur zu sehen.

Bryan stieß nun eine Tür auf und Max konnte beinahe den Rauch über seinem

Kopf sehen. Bryan kochte vor Wut!

"IAN, DU VOLLIDIOT!", schrie er und zog die Decke über dem schlafenden Jungen

weg.

Überrascht blinzelte Ian, der schon komplett für den Tag eingekleidet war,

wie Max bemerkte, seinen Teamkollegen an. "Hallo, Bryan", sagte er etwas

schläfrig und entriss Bryan dann die Decke um sich wieder in das weiche Laken

zu kuscheln.

"Wie kannst du um diese Uhrzeit pennen?", fragte Bryan verständnislos.

"Hm...", machte Ian nur und drehte sich auf die andere Seite.

"Vor einer Stunde warst du noch putzmunter und hellwach", bemerkte der Ältere

bissig.

"Und jetzt bin ich müde", murmelte Ian mehr zu sich selbst.

Bryan packte ihn an der Seite, die der Wand am nächsten war, und schob ihn

unsanft zum Rand des Bettes. Bloß durch sein gutes Reaktionsvermögen konnte

Ian sein Gleichgewicht halten und fiel nicht der Länge nach auf den Boden.

"Tala ist schon ausgeflogen", schimpfte Bryan etwas ungehalten. "Und jetzt

spielst du den toten Mann! Glaubt ihr etwa, ich wäre der Einzige, der sich um

unser neues Mitglied kümmern muss?"

Ian blickte fragend auf und sein Blick schwenkte zur Tür, um dort an Max

hängen zu bleiben. "Oh", machte er.

Max seufzte innerlich. Wie nett von Bryan, dass er endlich klar ausdrückte,

dass Max in seinen Augen bloß eine Last war. Der junge Amerikaner hatte sich

schon gefragt, wann Bryan dies endlich zugab.

"Wo ist Tala denn hin?", fragte Ian und setzte sich nun auf.

"Weg", grummelte Bryan. "Glaubst du im Ernst, das er auf seine kleinen

Zettelchen schreibt, wo er hingeht?"

"Er hat ein Zettelchen geschrieben", freute sich Ian. "Wir machen schon

Fortschritte!"

Max runzelte leicht die Stirn. Wie war das denn gemeint?

"Er schreibt normalerweise keine Zettelchen, wenn er verschwindet",

erläuterte Ian, der Max' fragenden Ausdruck bemerkt hatte. "Gewöhn dich am

besten schnell daran, dass man sich andauernd Sorgen um Tala machen muss, weil

er nachts einfach nicht auftaucht und kein Schwein weiß, wo er ist!"

Max verzog leicht das Gesicht. Vielleicht lag es in der Tradition aller

Teamleader, dass sie ihre Teamkollegen stets darüber im Unklaren ließen, wohin

sie einfach so verschwanden?!

"Und du solltest dich zusätzlich daran gewöhnen", knurrte Bryan mit einem

tödlichen Blick, welcher glücklicherweise an Ian gerichtet war, wie Max

erleichtert feststellte, "dass Ian die schrecklichste Schlafmütze der Welt

ist!"

Ian streckte sich einmal leicht und lächelte Bryan dann friedvoll an. "Sei

doch nicht immer so gemein", kam es besänftigend von dem kleinwüchsigen

Jungen, der anscheinend noch zu unausgeschlafen war, um auf den offenen

Angriff seinen Teamkollegen einzugehen.

"Pfff", machte Bryan.

Max verdrehte leicht die Augen. Das war eine so typische Situation, in der er

sich hier befand. Das hätte genauso gut in seinem eigenen Team passieren

können. Wobei... Die Bladebreakers waren doch gar nicht mehr sein Team!? Er

war jetzt ein Demolition Boy. Max erschauderte leicht in Gedanken. Daran würde

er sich noch gewöhnen müssen! Wenn er überhaupt irgendwann damit zurechtkommen

würde... Schließlich hatte er beinahe sein gesamtes Können den Bladebreakers

zu verdanken, war mit ihnen durch viele Länder gereist, hatte mit ihnen

gewonnen und auch verloren und in ihnen echte Freunde gefunden. Und das konnte

er sich mit den Demolition Boys nicht vorstellen. Wenn er sich wirklich

anstrengte, würde er sie vielleicht mehr oder weniger als Teamkollegen

akzeptieren. Aber als Freunde würde er sie niemals sehen können!

Plötzlich spürte er, wie etwas leicht seine Beine strich. Er versteifte sich

leicht und wagte anfänglich gar nicht, an sich hinunterzublicken. Vielleicht

hatten die Demolition Boys ja doch Ratten in der Wohnung! Oder eine Schlage

oder so... Doch ein plötzliches Maunzen, welches von seinen Füßen ausging,

ließ die Starre langsam abfallen und Max wagte es, nach unten zu blicken. Eine

Katze! Ein etwas molliges, schwarzes Tier starrte ihn aus bernsteinfarbenen

Augen, die leicht gesprenkelt wirkten, an. Dann blickte es wieder nach unten,

maunzte abermals und lief ein paar Mal unruhig um Max' Beine, bevor sie eine

passende Stelle gefunden hatte und... es sich direkt auf Max' Füßen bequem

machte. Dort schloss sie die Augen und fing beharrlich an, zu schnurren.

Max blickte auf und konnte einen belustigte Blicke sehen, die Bryan und Ian

anscheinend austauschten.

"Ich... wusste nicht, dass ihr eine Katze habt", presste Max mühsam hervor.

Er mochte Katzen eigentlich nicht sonderlich gern, da sie ihm als Haustiere zu

launisch waren. Natürlich war ihm eine Katze lieber als eine Schlange oder so,

aber... Naja, er würde sich halt damit abfinden müssen.

"Zwei Katzen", verbesserte Bryan. "Pain und Panic. Die Schwarze ist Pain und

die Rote Panic."

Max hob zweifelnd eine Augenbraue. Was waren das denn für schlaue Namen?

"Ich habe sie nach zwei Zeichentrickfiguren benannt", rechtfertigte sich

Bryan.

"Seit Spencers blöder Hund nicht mehr hier ist, sind die Viecher

unausstehlich", stöhnte Ian. "Jetzt haben sie nämlich niemanden mehr, mit dem

sie sich streiten können..."

Plötzlich erhob sich Pain wieder und fing an, klagend zu maunzen, so als sei

Max ihr auf den Schwanz getreten. Doch er hatte eigentlich gar nichts gemacht,

weshalb er überrascht Bryan anblickte.

"Das macht sie öfter", erklärte er und nahm das jaulende Tier auf den Arm.

"Der fehlt nichts. Sie will nur Aufmerksamkeit..."

Max schüttelte resignierend den Kopf. Na super! Nun konnte er sich denken,

weshalb die Katze Pain hieß. Die schrie ja beinahe um ihr Leben! Vielleicht

trug Panic ihren Namen ebenfalls zurecht? Oh... Hoffentlich nicht!!

"Willst du jetzt dein Zimmer sehen?", fragte Ian, in den anscheinend das

Leben so langsam erwachte.

Max spürte, wie er einen Kloß im Hals bekam. Sein Zimmer! Er würde doch

tatsächlich hier wohnen müssen! Wie grausam! Warum musste das Leben bloß so

unfair sein?

Dennoch nickte er langsam.
 

---
 

Kommentare erwünscht!

Ich bin offen für Kritik... Wenn allerdings jemadn was gegen das Pairing

einzuwenden hat *Keule schwingt*

Also... ^^

*knuddl*

Bye

Gerbil

Complicated

Hallo!!
 

Danke für eure lieben Kommis ^^
 

Man vergleicht mich hier mit einer Wundertüte *smiled* Das muss ich mir

merken^^""" Thx, Lanvanja, du machst mir Mut xD
 

~*~*~*~
 

Complicated
 

Max starrte mit zusammengekniffenen Augen die Decke an. Er lag auf seinem

Bett, welches in der Ecke des eigentlich akzeptablen Zimmers stand. Nachdem er

seine Kleidung in dem Schrank verstaut hatte, hatte er das Bett neu bezogen

und sich hingelegt. Er trug seinen Jogging-Anzug. Schließlich wollte er nicht

in den benutzten Klamotten auf seinem Bett liegen! Außerdem hatte er

beschlossen, die Wohnung heute nicht mehr zu verlassen. Und im Jogging-Anzug

war es halt bequemer als in Jeans und Pullover.

Er war nun schon seit ungefähr drei Stunden in seinem neuen Zimmer, welches

Spencer ihm hinterlassen hatte. Das bedeutete, dass er von seinen beiden - er

wagte es kaum zu denken - Teamkollegen das letzte Mal vor etwa

einhundertachzig Minuten etwas gesehen hatte. Gut so. Er wollte sich jetzt

nicht mit diesen Vollidioten abgeben. Dazu würde ihm noch genug Zeit bleiben.

Schließlich wohnte er jetzt mit den Demolition Boys zusammen! "Mist", fluchte

er leicht. Er hatte schon wieder so an die Demolition Boys gedacht, dass sie

wie ein fremdes Team wirkten. Dabei waren sie jetzt SEIN Team. Das sollte er

dringend in seinen Kopf hinein kriegen! Sie waren nicht mehr seine Feinde

sondern seine Verbündeten! Seine Gegner waren nun die Bladebreakers!

"Das ist echt zu viel für mich", murmelte Max und drehte sich auf den Bauch,

um den Kopf in seinem weichen Kissen versinken zu lassen.

"Was ist echt zu viel für dich?", ertönte eine leicht belustigte Stimme.

Genau die Stimme, die Max jetzt noch gefehlt hatte. Tala hatte sich

anscheinend unbemerkt in den Raum geschlichen und... mischte sich jetzt in

Max' Selbstgespräche ein!!

Max drehte seinen Kopf auf die Seite, sodass er Tala nun in der Tür stehen

sehen konnte. "Nichts", winkte er ab.

"Führst du öfter Selbstgespräche?", wollte Tala wissen, wobei sein Gesicht

ein leichtes Grinsen andeutete.

"Ich rede mit meinen imaginären Freunden, also misch dich nicht ein!",

erwiderte Max beleidigt und vergrub den Kopf wieder in seinem Kissen. Bryan

und Ian versuchten ja wenigstens, ansatzweise nett zu sein! Wieso konnte Tala

das nicht auch tun? War das etwa zu viel verlangt? Wohin auch immer Tala heute

morgen verschwunden war - wieso hatte er nicht einfach da bleiben können?

"Kommt ihr dann zum Essen?", fragte Tala, aus dessen Stimme noch immer

leichte Belustigung herausschwang.

"Leck mich doch", murmelte Max verdrießlich, wobei er darauf achtete, das das

Kissen seine Worte so weit dämpfte, dass Tala sie nicht verstand. Dann hob er

den Kopf und lächelte Tala zuckersüß an. "Wir kommen", gab er er betont

freundlich zurück. Dann presste er seinen Kopf wieder deprimiert in das Kissen

und wartete das Knallen der Tür ab. Erst dann erhob er sich langsam und gähnte

einmal. Na super, jetzt würde er das gesamte Team am Hals hängen haben. Er

strich sich leicht durch die Haare, um seine Frisur etwas zurecht zu rupfen.

Schließlich war diese bei seinem ständigen Drehen im Bett ein wenig in

Mitleidenschaft gezogen worden...

"Dann mal los", murmelte er, womit er versuchte, sich ein wenig aufzumuntern.

Doch das wollte nicht unbedingt gelingen, da er sich nun noch deprimierter

fühlte. Es war doch bloß ein gemeinsames Mittagessen! Mehr nicht!

Normalerweise hatte er doch auch keine Angst davor, mit seinem Team an einem

Tisch zu sitzen und... Wieso machte er sich überhaupt Gedanken darüber??

Er verließ sein Zimmer und schloss behutsam die Tür hinter sich. Nun stand er

in der Küche, die an wirklich allen Räumen der Wohnung angrenzte. Die drei

jungen Russen saßen bereits am Tisch und hatten bereits Nudeln auf ihren

Tellern.

"Hi", sagte Max leise und ließ sich zwischen Ian und Tala sinken.

Ian blickte ein wenig neugierig von seinem Teller auf, sagte aber nichts.

Bryan, der Max gegenüber saß, trippelte ein wenig unruhig mit den Füßen. Doch

auch er schwieg. Und Tala... blickte überhaupt nicht von seinem Teller auf

sondern aß einfach.

Max häufte sich nun ebenfalls Nudeln auf den Teller und goss sich etwas

Apfelsaft in sein Glas.

"Gefällt es dir hier?", fragte Ian plötzlich.

Max, der nicht damit gerechnet hätte, dass ihn einer der drei plötzlich

ansprechen würde, erschrak leicht und verschüttete dadurch beinahe den Saft.

Doch glücklicherweise konnte er sich gerade noch abfangen und stellte die Tüte

dann wieder auf den Tisch. Er zuckte leicht mit den Schultern, um Ians Frage

zu beantworten.

"Du gewöhnst dich bestimmt daran", sagte Ian ganz zuversichtlich, bevor er

den Blick endlich von Max abwandte und sich nun ebenfalls seinem Essen

widmete.

"Und wenn nicht, hat er Pech gehabt", bestimmte Tala leise. Er sah, während

er diese Worte aussprach, nicht von seinem Essen auf. Er würdigte Max nicht

eines Blickes.

max fühlte sich mit einem Schlag noch unwohler in seiner Haut. Wollte Tala

ihn hier vergraulen? Warum war er nur so unfair? Hatte Max ihm vielleicht

irgendwas getan?

Bryan seufzte leicht und hob nun ebenfalls den Blick. "Glaub ja nicht, dass

du der Einzige bist, der will, dass Spenc zurückkommt", stellte er mit

gedämpfter Stimme fest. "Tala, wir sollten... du solltest Max wenigstens eine

Chance geben."

Tala zuckte bloß leicht mit den Schultern.

"Er meint das nicht persönlich", erklärte Ian mit bedauernder Stimme an Max

gewandt.

"Doch, ich meine es persönlich", fauchte Tala und stand auf. "Ich bin in

meinem Zimmer." Er nahm seinen Teller und verschwand aus dem Raum.

"Tala ... !", fing Bryan überrascht an, doch der Angesprochene hatte schon

eine Tür hinter sich zugeschmissen und dem Geräusch nach auch von innen

abgeschlossen.

Max traute sich kaum aufzusehen. Es war ihm ein wenig peinlich, dass Tala nur

seinetwegen in seinem Zimmer verschwunden war. Er hatte nicht vorgehabt,

Streit zu sähen! Er wollte sich doch einfach nur in sein neues Team

integrieren und nett und freundlich zu allen sein! Er hatte doch nichts falsch

gemacht! Oder? Er spürte, wie seine Augen anfingen, zu brennen. Sie wurden

leicht feucht, als sich Tränen bildeten.

"Du darfst dir das nicht so zu Herzen nehmen", meinte Ian, der Max'

kritischen Zustand wohl noch vor Bryan bemerkt hatte. "So ist er manchmal.

Auch zu uns."

"Das wird wieder", versuchte es auch Bryan. "Du hast bloß einen schlechten

Tag erwischt."

Max schüttelte leicht den Kopf, als ihm eine Träne die Wange hinunterlief.

"Ich will nach Hause", hörte er seine Stimme unter Anstrengung sagen. Hatte er

das tatsächlich gesagt? Wollte er wirklich zurück zu den Leuten, die ihn ohne

Einspruch oder Reue in die Fremde gegeben hatten? Okay, das war nicht ganz

fair. Seine Freunde waren doch auch nicht begeistert gewesen. Und jetzt...

jetzt waren sie so unendlich weit! Und hier gab es niemanden, den Max kannte!

Niemanden außer Bryan, Ian und Tala. Und mindestens einer von den dreien

machte kein Geheimnis daraus, dass er Max nicht leiden konnte. Und vielleicht

dachten Ian und Bryan dasselbe und heuchelten ihre Freundlichkeit bloß.

Zumindest Bryan hatte ihm ja schon klar gemacht, dass er nicht begeistert von

ihm war. Max wollte gar nicht wissen, welch abwertende und spöttische Gedanken

sich die Beiden nun machten. Er hatte doch tatsächlich begonnen, zu weinen! Er

würde niemals in dieses Team hier passen! Die Jungen hier waren so anders als

er! Wie sollte er sich hier jemals anpassen? Besonders weil ausgerechnet sein

Teamleader ihm dazu noch nicht einmal eine Chance geben wollte!

"Vielleicht solltest du dich ein wenig hinlegen", schlug Ian unsicher vor.

"Du kannst auch an nichts anderes denken", ärgerte sich Bryan.

Max schluckte einmal hart. Die Stimmen der Beiden schienen aus weiter Ferne

zu kommen. Er hörte nicht genau, was sie sagten, doch er merkte, wie sie

weiter auf ihn einredeten. Nein, so etwas hatte es hier im Team gewiss noch

nicht gegeben. Noch nie hatte einer der Demolition Boys einfach so angefangen,

zu heulen! Da war sich Max ziemlich sicher! Deswegen erschienen die beiden

Jungen auch so unsicher. Hatten sie noch nie einen Menschen trösten müssen?

Einfach nur erbärmlich! Doch... sie versuchten es wenigstens. Vielleicht war

er doch nicht ganz so unerwünscht?

"Ich glaube, ich gehe ins Bett", beschloss Max und stand auf. Er spürte, wie

seine Beine unter seinem Gewicht nachgeben wollte, weshalb er sich am Tisch

abstützte. Er konnte noch nicht einmal stehen, so weich waren seine Knie

geworden.

"Sollen wir dir vielleicht helfen?", bot Bryan an, als er sah, wie schwer Max

das Gehen fiel.

Doch Max schüttelte den Kopf. Er wollte keine Hilfe annehmen. Er hatte sich

schon so genug blamiert. Wenn Tyson oder Ray ihm angeboten hätte, ihn zu

stützen, hätte Max kein so schlechtes Gewissen gehabt. Aber irgendwie schämte

er sich, von Bryans Hilfsangeboten Gebrauch zu machen. Wieso auch immer.

Also ging er eher schlecht als recht zurück in sein Zimmer und schloss die

Tür hinter sich. Dann ließ er sich auf sein Bett sinken und schloss schon bald

darauf die Augen, um von seiner Heimreise zu träumen.
 

~*~*~*~
 

Kritik ist immer erwünscht, aber ich freue mich auch über Heiratsanträge und

Blumensträuße^^"""

*knuddl*

Bye

Gerbil

Nobody wants to be lonely

Hallo!!

Hier ist schon das nächste Kapitel. Ging das schnell?? *smiled* Nein? Mist -.-

Na, egal^^"""

Danke für eure Kommentare, ich habe wirklich lachen müssen!

Also, Vereinbarung? Ihr kriegt ein langweiliges Kapitel zu lesneu nd ich

bekommen lustige Kommentare? *grinz*

@Daga-chan: Tjajajaja... Bei yaoi.de hatte jemand eine bessere Idee^^""" Also,

weshalb Tala so gemein zu Maxi-chan ist *knuff* Und ja, du hast Recht *ernst

sagt* PVEH AN DIE MACHT!!!

@Scorpia: Naja, ich bin auch noch nicht 18^^""" Ich hoffe lediglich darauf,

dass sich irgendwer mit mir verlobt, damit ich nicht als alte Jungfer sterben

muss *heul* Ich bin ja so einsam!! *theatralisch sniff* Aber bei den perversen

FFs, die ich schreibe, ist es kein Wunder, dass mich kein Schwein haben will,

oder? *drop*

@Chibi_chan: Nein, du musst nicht mehr sagen xD Hab schon verstanden *wuschl*

@Lavanja: Ein Blumenstock! *freu* Du meinst also, dass Tala das "Leck mich"

gehört hat? Bei mir kannst du eigentlich immer davon ausgehen, dass gerade

Tala alles mitbekommt, was in seinem Team gesagt/gedacht wird ^.-

Danke nochmal an euch alle... Mein kleines, vollgemülltes Zimmer sieht mit den

BLumensträußen schon gleich viel besser aus ^.-

*knuddl*

Viel Spaß beim Lesen!
 

~*~*~*~*~
 

Nobody wants to be lonely
 

Zögerlich öffnete Max die Augen und blickte sich verwirrt um. Es war ziemlich

dunkel in dem Raum, in dem er lag. Bloß das Licht der Straßenlaternen erhellte

die Nacht ein wenig. Er brauchte einen Moment, um zu realisieren, wo er sich

befand. Er lag in seinem Bett in der Wohnung der Demolition Boys, seines neuen

Teams.

Schlagartig war er hellwach.

Es war schon Nacht? Aber... das hieß ja, dass er seit gestern Mittag

geschlafen hatte!?

Er setzte sich verwirrt auf und versuchte sich zu orientieren, was ihm erst

nach ein paar Minuten gelang. Er schlug seine Bettdecke zurück und stand dann

auf. Er versuchte, leise zu sein, als er sein Zimmer verließ und vorsichtig

die Tür hinter sich schloss.

In der Küche blieb er stehen und seufzte lautlos. Was tat er denn hier? Er

sollte zurück ins Bett gehen und dort auf den Morgen warten und dann...

"Ist da jemand?", erklang plötzlich eine leise Stimme.

Tala, schoss es Max durch den Kopf.

Er wollte lieber nicht mit Tala reden, weshalb er nicht antwortete.

Stattdessen folgte er der Stimme, die schon beinahe freundlich geklungen

hatte, bis er in der Tür zum Wohnzimmer stand. Der Raum wurde durch das

Deckenlicht erhellt, sodass Max Tala klar und deutlich erkennen konnte.

"Hm...", machte Tala gedehnt und streichelte vorsichtig über den Kopf der

roten Katze, die auf seinem Schoß saß. "Seltsam..."

Max musste leicht lächeln, während er sich weiterhin gegen den Türrahmen

presste. Gestern hatte er gar keine Zeit gehabt, das Tier kennenzulernen und

auch Tala überhaupt eingehender zu mustern. Im Grunde genommen hatte er keinen

seiner neuen Teamkollegen genauer angeschaut. Nach wenigen Sekunden hatte er

immer weggeschaut. Er hätte in diesem Moment nicht einmal sagen können, welche

Augenfarbe Ian hatte.

Also senkte Max seinen Blick dieses Mal nicht sondern ließ ihn von Talas

schlanken Händen, die sanft die schnurrende Katze kraulten, über seinen

nackten Oberkörper und schließlich das Gesicht wandern, in welches einige rote

Haarsträhnen fielen. So sah Tala also mit offenen Haaren aus... Die eisblauen

Augen hatte der junge Russe geschlossen. Er wippte leicht mit dem Oberkörper,

was wohl eher unbewusst geschah. Und die Katze mit dem rotgetigerten Fell

schnurrte so laut, dass Max sie bis zur Tür hören konnte.

"Max?", fragte Tala plötzlich.

Max spürte, wie sein Herz schneller zu klopfen begann, als er einen Schritt

zurückwich. Hatte Tala ihn bemerkt? Er hatte sich doch so ruhig und leise

verhalten! Vorsichtig versuchte er, zurück zu seiner Tür zu schleichen, doch

dann stolperte er plötzlich über ein ziemlich weiches und wolliges Hindernis,

welches daraufhin laut zu schreien begann. Max konnte förmlich fühlen, wie

sein Herz immer tiefer rutschte und letzten Endes in seinem rechten Fuß

liegenblieb, als das rote Tier aus dem Wohnzimmer plötzlich angeflitzt kam und

ebenfalls zu Maunzen begann.

"Pain, Panic", zischte Tala, der nachgekommen war und sich nun auf den Boden

hockte und Pain, die Max anscheinend umgerannt hatte, zu beruhigen versuchte.

"Sorry", murmelte Max schuldbewusst. Wegen ihm würden wahrscheinlich auch die

anderen beiden Jungen aufwachen... Schon am ersten Tag in Ungnade gefallen...

Tala schnaubte leicht. "Super", murmelte er und passte dadurch einen Moment

lang nicht auf. Diese Gelegenheit nutzte Panic, um sich in seinem Arm

festzukrallen und kräftig zuzubeißen. Tala hob genervt seinen Arm, wobei er

die Katze mit nach oben zog. Einige Sekunden lang krallte sie sich weiterhin

verbissen fest, doch dann verlor sie anscheinend die Kraft und fiel auf den

Boden. Sofort war Ruhe. Die beiden Katzen liefen ins Wohnzimmer, ein leiser

Laut war zu hören und dann setzte unangenehme Stille ein.

Tala erhob sich wieder und baute sich vor Max auf. Dieser schien in sich

zusammenzuschrumpfen, während er Talas nackten Arm anblickte, an welchem sich

eine Blutspur bildete.

"Tut mir echt Leid", wiederholte Max kleinlaut.

"Sollte es auch", stellte Tala mit bebender Stimme fest und wischte sich mit

der Hand einmal über die Wunde, die sich an seinem Arm gebildet hatte.

"Vielleicht solltest du es desinfizieren", schlug Max unsicher vor.

"Vielleicht solltest du mich einfach in Ruhe lassen", gab Tala zuckersüß

zurück. "Dann kann mir ja gar nichts mehr passieren!"

Im Halbdunkel konnte Max eine strenge Falte in Talas Stirn sehen, was ihn

zunehmend verunsicherte. Er hatte doch nicht vorgehabt, sich mit Tala

anzulegen!

Doch der tadelnde Gesichtsausdruck schwand schnell, als Tala plötzlich eine

Tür an den Hinterkopf geschmissen bekam.

"Verdammt", zischte Tala und ließ seine Hand an seinen Kopf schnellen.

"Was...?"

"Tala?", stellte Bryan, der seine Zimmertür aufgerissen und damit unbewusst

gegen Talas Kopf gehauen hatte, überrascht fest.

"Habt ihr vor, mich umzubringen?", zischte Tala wütend.

Plötzlich ging das Licht an.

Max blinzelte erschrocken der überraschenden Helligkeit entgegen, als er sah,

dass Bryan wohl der Auslöser war, da er als Einziger nahe beim Lichtschalter

stand.

"Du blutest", stellte der junge Russe fest und eilte zu Tala, um dessen Hand

herunter zu ziehen und den Hinterkopf zu begutachten. "Das sieht ja nicht gut

aus... Was ist passiert?"

Tala verengte die Augen zu Schlitzen und stieß Bryan unsanft beiseite. "Gute

Nacht!", fauchte er, bevor er in seinem eigenen Zimmer verschwand und die Tür

hinter sich zuknallte.

Max warf einen unsicheren Blick zu Bryan, welcher erst nach einigen Sekunden,

in denen der Junge ungläubig Tala hinterher gestarrt hatte, erwidert wurde.

"Was ist los?", wollte Bryan verdutzt wissen.

Max senkte schuldbewusst den Kopf. "Meine Schuld", murmelte er. "Ich bin über

dieses Vieh gestolpert und dann hat es Tala plötzlich gekratzt und gebissen

und dann... hast du ihm die Tür gegen den Kopf gehauen", erklärte er schnell.

Bryan hob fragend eine Augenbraue.

"Das war die Kurzfassung", fügte Max hinzu und schielte neugierig nach oben.

Wie würde Bryan reagieren?

"Also hast du Pain zum Schreien gebracht?", seufzte dieser. "Das hat mich

nämlich aufgeweckt."

"Tut mir Leid", murmelte Max. "Hatte ich echt nicht vor."

Bryan gähnte und schüttelte dann resignierend den Kopf. "Du solltest wieder

ins Bett gehen. Max", fand er.

"Ich konnte nicht schlafen", rechtfertigte sich der Blondschopf.

"Dann zähl Schäfchen", murmelte Bryan, bevor er wieder in seiner Zimmertür

verschwand. "Gute Nacht."

"Schäfchen zählen?", murmelte Max und schüttelte abwertend den Kopf. "Na

super..." Wenn er hier nichts besseres zu tun hatte, als Schäfchen zu zählen,

konnte er auch gleich zurück nach Japan gehen! Da hatte er wenigstens

sinnvolle Beschäftigungen! Also... Was sollte er hier machen? Ins Wohnzimmer

gehen? Nein, da waren Pain und Panic, diese beiden Bestien von Katzen. In der

Küche wollte er ebenfalls nicht bleiben, die Toilette hatte er noch nicht

entdeckt und ansonsten schien es nur die Zimmer von Tala, Bryan und Ian zu

geben. Und natürlich sein eigenes.

"Perfekt", flüsterte Max. "Wirklich perfekt."

Also machte er sich wieder auf den Weg in sein Zimmer. Im Vorbeigehen knipste

er das Licht in der Küche auf und schaltete das in seinem Zimmer an. Er

schloss die Tür und setzte sich auf sein Bett. Wie hatte Ian bei dem Lärm bloß

schlafen können? Der war ja noch schrecklicher als Tyson, welcher bestimmt

aufgewacht wäre! Max musste leicht grinsen, als er an seinen besten Freund

dachte. Ja, Tyson war wirklich etwas Besonderes.

Das gehört nun der Vergangenheit an, tadelte er sich innerlich selbst.

Er durfte nicht mehr so von Tyson und den Anderen denken! Sie gehörten nicht

mehr zu ihm!

So schwer es ihm auch fiel.

Würde er jemals denken können, dass Ian wirklich etwas Besonderes war? Würde

er an Bryan denken und lächeln können? Und würde er jemals ein einziges

freundliches Wort mit Tala wechseln können?

Die Zeit schien still zu stehen, während Max sich mit diesen Fragen

herumplagte.

Er war nun schon fast einen Tag hier. Doch die meiste Zeit hatte er sowieso

geschlafen. Ob er hier in Moskau wohl nette Leute kennenlernen würde?

Irgendjemanden, der nicht so gemein und abweisend zu ihm war und nicht bloß

Freundlichkeit heuchelte? Eigentlich musste es hier doch irgendjemanden geben,

an den Max sich klammern konnte. Doch wen? An wen sollte er sich wenden? Die

meisten Leute hier sprachen noch nicht einmal seine Sprache! Um Freunde zu

finden, musste er schon Russisch lernen. Und darauf war er nicht unbedingt

scharf... Er konnte sich schönere Zeitvertreibe vorstellen!

Ein Blick auf den Wecker verriet ihm, dass es erst zwei Uhr morgens war.

Hoffentlich war einer der Demolition Boys Frühaufsteher. Ian konnte Max schon

einmal ausschließen... Vielleicht aber Bryan? Hoffentlich!!

Max spürte, wie ihm leicht übel wurde. Hoffte er wirklich darauf, dass dieses

Arschloch früh aufwachen würde?

Woran denkt der Mensch nur, wenn er sich einsam fühlt?
 

--
 

Ich würde mich wie immer über Kommis freuen^ ^

*knuddl*

Bye

Gerbil

Get up!

Hi!

Danke für die Kommentare!

Habe mich mal wieder echt gefreut!
 

@Daga: *knuddl* Hab idch lieb ^___^ Auch wenn das jetzt nicht sonderlich viel

hiermit zu tun hat xD Wenn du mal genau hinschaust, ist es total einfallslos.

Das ist eigentlich (mehr oder weniger) so in etwa dasselbe Schema wie "Catch

me if you can"... Freut mich, wenn es dir trotzdem gefällt *lol*
 

@lavanja: Ich habe meistens nichts besseres zu tun, also schreibe ich halt

viel... Ich habe etwa 110-120 angefangene Geschichten, also... Nun ja xD Aber

die meisten sind die meiste Zeit (welch eine Formulierung) stillgelegt ~.~ Und

das mit den Katzen stimmt schon so... Ich habe eigentlich unsere drei Katzen

(Sandy, Leila und Missy *-*) in einen Mixer geworfen und dann zu zwei Viechern

gemacht, ihnen süße Namen gegeben und ihr Verhalten schön drauf übertragen.

Ich habe keine Ahnung, ob das eine bestimmte Eigenschaft von Sandy ist oder

Kameradschaft xD Ich bin noch nicht ganz hinter die Psyche dieser Katze

gestiegen *lol* Deshalb MUSSTE ich sie einbauen! Übrigens... wenn du ein Bild

von Sandy (die geilste von den dreien... und trotzdem die dümmste) sehen

willst, musst du mal bei Dranzer meets Catgirl bei den Charakterbeschreibungen

gucken *smiled* Und wenn du Bilder von den anderen willst, musst du mir

Bescheid sagen^^""" *prahlt gerne mit ihren Katzen herum*
 

@Tatze: *immer noch erstaunt ist* Du hast aber gute Ausreden... Du kennt die

blöden Viecher ja noch *nach oben deut* Und Ian wird noch viel süßer!! Ich

finde den ja wohl so knuffisch!! (dieses Wort wieder...) Und danke für den

Wäscheständer *überzeugt nickt* Genau DAS war es, wasm ir noch fehlte XD

*knuff*
 

@Chibi_Chan: Und wer bedauert mich? O_o bei Gerbil-FFs ist es doch klar, dass

die beiden sich mal vernünftig unterhalten... irgendwann *unschuldig pfiffelt*
 

Na, egal jetzt!

Ich stelle jetzt das neue Kapitel online und verziehe mich dann in meinen

Privatbunker, der mit Blumen und Wäscheständern zugestellt ist!

*knuddl*
 

Viel Spaß!
 

~*~*~*~
 

Get up!
 

Max blickte verdrießlich auf die Uhr. Na super. Es war noch nicht einmal sechs

Uhr morgens, er hatte kaum geschlafen, noch nichts gegessen und unglaubliche

Kopfschmerzen, weshalb auch immer. Zusätzlich war er sich absolut sicher, dass

Tala sich bloß an ihm rächen wollte und deswegen das gesamte Team um diese

Uhrzeit zum Sportplatz getrieben hatte. Denn selbst bei den Demolition Boys

schien dies nicht die Regel zu sein.

Bryan saß schweigend auf dem sandig-steinigen Boden des Platzes und malte

sinnlose Muster in den Boden, um sie dann mit schnellen Handbewegungen wieder

zu verwischen und neu mit dem Zeichnen zu beginnen. Ian saß neben ihm auf den

Boden und schien wieder eingeschlafen zu sein. Er saß im Schneidersitz und

hatte beide Hände auf seine Knie gelegt, der Rücken war kerzengerade. So als

wolle er meditieren. Doch sein Kinn lag bereits auf seine Brust und seine

Augen waren geschlossen.

Dadurch wusste Max, dass Tala ihn bloß reizen wollte. Denn wenn die

Demolition Boys tatsächlich jeden Tag so früh aufgestanden wären, hätte sich

Ian mit der Zeit gewiss daran gewöhnt und wäre jetzt nicht wieder

eingeschlafen.

Etwas neugierig schaute sich Max auf dem Platz um. Ein gewöhnlicher

Sportplatz, der wahrscheinlich auch für Fussballtraining oder Leichtathletik

genutzt wurde. Was wollte Tala überhaupt hier? Und noch viel wichtiger war die

Frage, wo er war. Schon vor einigen Minuten hatte Tala sie einfach hier sitzen

lassen und war verschwunden, wohin auch immer.

"Aufwachen, Ian!", rief plötzlich eine Stimme, nicht weit entfernt von ihnen.

Max drehte sich halb um und erkannte Tala, der nun die letzten Schritte zu

ihnen lief.

"Muss das sein, Mami?", murmelte Ian etwas schläfrig.

Tala verengte die Augen zu Schlitzen.

Bryan rüttelte Ian wach.

Max seufzte leise.

"Was ist?", fragte Tala gereizt.

"Wieso?" Max war ein wenig überrascht. Hatte Tala ihn gemeint?

"Was stöhnst du hier herum?", fragte der Rotschopf streng.

"Ich stöhne nicht herum", gab Max genervt zurück. "Das war ein Seufzen und

kein Stöhnen. Vielleicht solltest du mal an deiner Beobachtungsgabe arbeiten!"

Tala hob leicht eine Augenbraue, was Max vermuten ließ, genau das falsche

gesagt zu haben. Wenn Kai früher eine Augenbraue hochgezogen hatte, war er

danach förmlich ausgerastet. Doch Tala... Ein süffisantes Grinsen machte sich

auf seinem Gesicht breit. "Lass mir ein wenig Zeit und ich arbeite dran",

schlug er vor und blickte auf seine Stoppuhr. "Und ihr könnt derweil ein paar

Runden laufen."

Ian stöhnte und schüttelte resignierend den Kopf. "Was soll das?", fragte er.

"Ich will sehen, was unser neuer Spieler draufhat", erwiderte Tala kühl, den

Blick noch immer auf die Stoppuhr gerichtet. "Ihr hättet vor etwa fünfzehn

Sekunden loslaufen müssen. Siebzehn, achtzehn, neunzehn..."

"Tala, lass den Mist", meldete sich nun auch Bryan zu Wort. Er stand nun

wieder auf und klopfte sich die Spuren des Bodens von seiner Hose. "Wem willst

du hier eigentlich was beweisen?"

Tala schielte Bryan ernst an. "Niemandem", gab er trocken zurück. "Wir liegen

bei 26 Sekunden."

"Wir sind noch nie um sechs Uhr morgens zum Training gegangen", empörte sich

Bryan. "Es ist ja noch nicht mal richtig hell! Wir haben allesamt noch nicht

gefrühstückt und Ian schläft gleich bestimmt wieder ein." Er deutete leicht

auf Ian, der noch immer neben Max auf dem Boden saß. Sein Kinn war abermals

auf dem bedrohlichen Weg zur Brust und seine Augen schon wieder halb

geschlossen.

"Vielleicht sollten wir öfter so früh aufstehen", fauchte Tala gereizt. "Ihr

benehmt euch wie kleine Schulmädchen!"

Er war zwar ein wenig kleiner und auch schmächtiger als Bryan, doch irgendwie

wirkte er trotzdem imposanter, was wohl nicht zuletzt daran lag, dass Bryan

noch so müde aussah und plötzlich auch noch zu gähnen begann. Tala hingegen

schien topfit und ausgeschlafen zu sein. Max konnte sich schon denken, dass

Tala nach dieser Aktion mitten in der Nacht nicht mehr geschlafen hatte.

Wahrscheinlich hatte er fiese Pläne geschmiedet, wie er seinem neuen Spieler

eins auswischen konnte.

Resignierend richtete sich Max nun auch auf und stellte sich neben Bryan. Ian

hockte zwischen den Beiden und schien nun ebenfalls zu beschließen,

aufzustehen. Er griff nach Bryans Hand und versuchte sich hochzuziehen. Bryan

hob eine Augenbraue, bevor er die Hand des Kleineren umfasste und ihn mit

einem Ruck nach oben zog. Ian schüttelte empört seinen Arm aus und blickte

Bryan böse an.

"Eine Minute", las Tala vom Display seiner Stoppuhr ab. "Ob das wohl heute

noch was wird?"

"Nein, wird es nicht", beschloss Bryan. "Es ist doch nicht unsere Schuld,

dass du nachts nicht schlafen kannst! Lass deine schlechte Laune an irgendwem

anders aus!"

"Ich hab aber leider nur euch." Endlich blickte Tala auf. Seine eisblauen

Augen funkelten Bryan herausfordernd an. Anscheinend hatte Tala Spaß an dem

Streit, der sich hier anbahnte.

Kein Wunder, dachte Max. Schließlich saß er als Teamleader am längeren Hebel.

Ihm war garantiert, dass er ein Wortgefecht gewinnen würde.

Bryan schien dasselbe zu denken, weshalb er plötzlich den Augenkontakt zu

Tala abbrach und etwas verärgert seine Hände, an denen eigentlich gar kein

Sand mehr haftete, an der Hose abklopfte.

"Schön", stellte Tala fest und ließ die Stoppuhr in seiner Hand sinken und

lächelte seine Teamkollegen gewinnend an. "Noch irgendwelche Einwände?"

Bryan murrte leicht und auch Ian murmelte etwas unverständliches.

Max hätte ebenfalls gerne protestiert, doch er traute sich nicht. Denn er

wusste, dass Tala ihn nun tatsächlich im Griff hatte. Und auch wenn es

eigentlich nicht in Ordnung war, konnte er Max nun die absurdesten Befehle

geben. Und es gab bestimmt schlimmeres, als ein paar Runden laufen zu müssen!

Also beschloss Max, lieber still zu sein und diesen Mist über sich ergehen zu

lassen.

Tala hob die Stoppuhr nun wieder und klickte ein paar Mal darauf herum. "Ich

bin vorhin schon gelaufen", erzählte er. "Zehn Runden um den Platz hier. Das

schafft ihr doch auch, oder?"

Ian schüttelte leicht den Kopf und formte mit den Lippen das Wort "nö", doch

das überging Tala einfach.

Bryan seufzte leicht, "Wie viel Zeit gibst du uns?", fragte er genervt.

"25 Minuten", beschloss Tala nach kurzem Nachdenken.

"Bist du blöd?", rief Bryan entsetzt.

"Das sind vier Kilometer, du Idiot!", platzte es aus Ian, der nun endlich

wach zu werden schien, heraus.

"Dann beeilt ihr euch eben." Tala verschränkte die Arme vor der Brust.

"Eigentlich müsstet ihr das können." Er funkelte die Beiden böse an.

"Und was ist mit Max?", fragte Bryan und trat einen halben Schritt zurück, um

hinter dem Blondschopf stehen zu können. Max blickte Tala unsicher an. Bryan

hatte vollkommen Recht! Max konnte keine zehn Runden laufen! Wie Ian schon

gesagt hatte, waren das ganze vier Kilometer. Bestimmt hätte Max es geschafft,

ganz normal die Runden zu drehen, aber doch nicht laufend!

Tala lächelte kühl. "Wenn er das nicht kann, muss er es lernen", beschloss

er. "Viel Spaß." Er drückte auf seine Stoppuhr und verschränkte dann die Arme

vor der Brust.

Ian gähnte einmal langgezogen, während Bryan tatsächlich losjoggte. Ian

schüttelte leicht den Kopf und stieß Max dann leicht am Arm an, bevor er

hinter Bryan hereilte. Max warf einen letzten Blick auf Tala, welcher eiskalt

erwidert wurde. Tala blickte ihn beinahe schon herausfordernd an. Max hatte

das Gefühl, die hellblauen Augen seines Teamleaders wollten seinen Körper

durchdringen und ihn schmelzen lassen. Schnell beeilte er sich, loszulaufen,

wobei er unpraktischerweise über seine eigenen Füße stolperte. Gerade als er

sich aufgerappelt hatte, lief auch Tala los. Max blickte ihm verwundert nach.

Er hatte nicht damit gerechnet, dass Tala ebenfalls seine Runden ablief. Max

setzte nun ebenfalls einen Fuß vor den anderen und rannte los. Der Vorsprung

der anderen betrug eine knappe halbe Runde. Tala überholte gerade Bryan. Ohne

Schwierigkeiten.

Max legte einen Zahn zu und verringerte den Vorsprung der Anderen um etwa die

Hälfte. Doch er wusste genau, dass er dieses Tempo nicht durchhalten würde.

Plötzlich ließ sich Ian zurückfallen.

Max runzelte verwundert die Stirn. Bei einem solchen Trainingsprogramm sollte

Ian eigentlich bessere Kondition haben, beschloss er innerlich, als Ian

plötzlich neben ihm lief.

"Keine Sorge, die zehn Runden musst du nicht wirklich laufen", sagte Ian und

warf Max einen zuversichtlichen Blick zu. "Tala ist doppelt so schnell wie

wir. Und er ist sehr ungeduldig, also wird er uns frühzeitig erlauben,

aufzuhören." Er legte wieder an Tempo zu und holte sich somit einen leichten

Vorsprung auf Max. Schnell holte Max diesen Vorsprung wieder auf. Sie liefen

nun schneller als zu Anfang. Abermals sorgte Ian dafür, etwas vor Max zu

laufen. Und wieder holte Max ihn ein. Er wunderte sich leicht. Wollte Ian

nicht mit ihm sprechen, oder...? Nun erst merkte er, wie dicht sie nun an

Bryans Fersen hingen. Machte Ian das etwa mit Absicht? Um ihn besser dastehen

zu lassen?

Overload

Hi!!

Danke für eure lieben Kommentare! Ich freue mich immer total darüber ^.-
 

Zu dem Kapitel jetzt vorab: Der Bratnudel-Konflikt ist in meiner Familie ein

ziemlich ernstes Thema, also LACHT BITTE NICHT!! Ich denke mir so etwas nicht

freiwillig aus!!
 

@Scorpia: Joah, kann sein. Wahrscheinlich sogar. Aber ich habe jetzt sechs Uhr

genommen, weil es doch schon dämmern sollte. Und um vier Uhr morgens dämmert

es nicht^^"""
 

@Daga: Meine Sportlehrerin würde und dazu bringen, um sechs Uhr morgens

Früsport zu treiben *drop* Das wird noch lustig auf der Stufenfahrt...^^"""

Skifreizeit. In der Stufe etwa 50 Mädels. Und eine einzige Lehrerin #.# Und

vier Lehrer. Ist das nicht ein Witz?? Und... Eine WASCHMASCHINE!! Juhu!!

*knuffl* Bald habe ich eine ganze Wohnung beisammen! Endlich meine Ruhe <.<
 

@Rei_00: Ach... die Pralinen tun's auch ^.~ *Pralinen mampf* Thx^^
 

~*~*~*~
 

Overload
 

Max ließ sich müde auf sein Bett sinken. Noch nie hatte ihn das Training so

mitgenommen! Kai nahm nämlich Rücksicht auf Schwächere, was man von Tala nicht

gerade behaupten konnte. Doch Ian hatte Recht behalten. Nachdem sie sieben

Runden gelaufen waren, hatte Tala sie gestoppt, weil er selbst schon fertig

war. Bryan hatte acht Runden geschafft. Respekt! Ian war tatsächlich bei Max

geblieben. Doch Max war noch nicht dazu gekommen, sich zu bedanken. Denn nach

dem Lauftraining war er beinahe wegen Luftmangel umgekippt. Und Tala hatte

auch sofort weitergemacht!

Max schloss die Augen und hielt sich seinen hämmernden Kopf. Ihm tat wirklich

alles weh. Jeder einzelne Knochen, sämtliche Muskeln und besonders sein Kopf.

Aber noch mehr schmerzte etwas anderes. Etwas, was Max nicht definieren

konnte. Etwas in seiner Seele.

Egal, was er gemacht hatte, sofort hatte er sich Talas funkelnden Blick

eingefangen.

Warum wollte Tala ihm keine Chance geben? Was hatte er falsch gemacht?

Eigentlich gar nichts!

"Max?", fragte plötzlich eine unsichere Stimme.

Max blickte auf.

Bryan stand in der Tür und schien mit sich selbst zu kämpfen. Ein eher

gezwungenes Lächeln lag auf seinem Gesicht, als er nachdrücklich meinte: "Wir

wollen jetzt essen."

"Keinen Hunger", brummte Max und verschränkte die Arme vor der Brust. Er

legte sich auf den Rücken und blickte die Decke an.

"Keine Sorge, Tala ist nicht da", meinte Bryan etwas verunsichert.

Max horchte auf. Wieso brachte Bryan ausgerechnet dieses Argument? War es

etwa so offensichtlich, wie sehr Max unter seinem neuen Teamleader litt?

"Keinen Hunger", wiederholte er schnell und spürte, wie ihm die Röte ins

Gesicht schoss.

Bryan hatte seinen inneren Kampf anscheinend endlich beendet. Er schloss

nämlich nun die Tür und trat zu Max' Bett. Er setzte sich an den Rand und biss

sich nachdenklich auf die Unterlippe.

Max schielte ihn fragend an.

Plötzlich hob Bryan die Hand und fuhr einmal langsam durch Max' blonde Haare.

"Du hast gestern schon so wenig gegessen", sagte er vorsichtig. "Du bist doch

körperlich total am Ende, Max."

Max drehte seinen Kopf nun komplett zu Bryan. Unglauben breitete sich in ihm

aus. Machte sich Bryan Sorgen um ihn? Oder hatte er bloß Angst davor, dass

abermals ein Spieler aus dem Team wegfallen könnte?

Bryan wollte seine Hand wieder zurückziehen, doch Max hielt sie mit seiner

eigenen fest. Er zog sich leicht an Bryan hoch und nickte dann leicht. "Okay",

sagte er. Seine Beine waren ziemlich schwach, doch er schaffte es irgendwie,

sich aufzurichten. Bryan stand nun ebenfalls auf. Er löste seine Hand aus Max'

Griff und ging dann zur Tür.

Als Max die Küche betrat, war der Tisch tatsächlich nur für drei Leute

gedeckt. Ian war bereits mit Essen beschäftigt und schien sie anfangs gar

nicht zu bemerken. In der Mitte des Tisches stand auf einem Topflappen eine

Bratpfanne. Unsicher schielte Max hinein. Irgendwer hatte sich die Mühe

gemacht und die Nudeln, die am Vortag übrig geblieben waren, gebraten.

Zusätzlich waren ein paar Eier in die Pfanne geschlagen und mit gebraten

worden. Eine durchaus interessante Mischung, wie Max feststellen musste.

"Oh", machte Ian plötzlich, als er von seinem Teller aufgesehen und sie

bemerkt hatte.

Bryan grinste leicht und setzte sich neben seinen Teamkollegen. Max tat es

ihm gleich und setzte sich an denselben Platz, an dem er auch schon gestern

gesessen hatte. Etwas unsicher blickte er den Inhalt der Pfanne an. Ian schien

es sehr gut zu schmecken, aber ob das wohl auch etwas für den jungen

Amerikaner war? Bryan jedenfalls schien nicht sehr angetan darüber. Er nahm

sich nicht sehr viel von den Bratnudeln mit Ei und schielte dann etwas

unsicher zu Ian, der mit seinem ersten Teller fast fertig war.

Max nahm sich unsicher auch bloß ein kleines bisschen des Essens und schaute

dann fragend Bryan an, der seinen Blick schon nach kurzer Zeit kritisch

erwiderte. Er nickte leicht zu Ian. "Der Grund, weshalb Tala nicht hier ist.

Er regt sich immer unheimlich über den Gestank auf."

Ian seufzte lang gezogen und blickte nun endlich von seinem Mittagessen auf.

"Ich weiß gar nicht, was er hat! Es schmeckt doch total geil, nicht wahr,

Bryan?" Er spießte eine Nudel auf und hielt dann die Gabel in die Luft. "Mein

absolutes Lieblingsessen!"

Max konnte einen ungläubigen und zugleich fragenden Blick nicht vermeiden,

was den beiden Russen wohl nicht entging, weshalb Bryan schnell sagte: "Du

solltest dich daran gewöhnen. Hier gibt es fast nur Nudeln, Bratnudeln oder

gebratene Eier, weil Ian meistens kocht. Deshalb ist Tala beim Mittagessen

auch so selten anwesend."

Tala war bei Mittagessen selten anwesend? Max nickte leicht, um zu zeigen,

dass er die Information aufgenommen hatte. Er spießte nun ebenfalls ein Nudel

auf und schob sie sich in den Mund. Und tatsächlich... Es schmeckte wirklich

gut! Max nickte Ian zu. "Lecker", stellte er fest.

Ians junges Gesicht verwandelte sich in ein strahlendes Lächeln, welches Max

bei ihm noch nie zuvor gesehen hatte.

"Wenn Tala das erfährt", murmelte Bryan argwöhnisch.

"Habt ihr hier Senf?", fragte Max, dem Bryans kleines Einwurf durchaus nicht

entgangen war.

"Senf?", hinterfragte Ian.

Max nickte leicht. "Mit Senf schmeckt das bestimmt noch besser!"

"Echt?" Ians Augen weiteten sich leicht.

"Mit Senf schmeckt alles besser!", lachte Max, in dem seit Tagen endlich

wieder gute Laune aufkam.

Ian sprang auf und eilte zum Kühlschrank. Und tatsächlich zauberte er eine

Tube Senf hervor. Er reichte sich Max und setzte sich dann wieder auf seinen

Platz. Während Max seine Nudeln mit Senf versetzte, blickte Ian fasziniert zu.

Max probierte abermals eine der Nudeln und spürte, wie sich sein Gesicht

erhellte. "Total super!", fand er und gab Ian den Senf zurück.

"Okay", meinte Ian etwas ungläubig und schüttete ein wenig Senf auf seinen

Tellerrand. Er nahm eine der Nudeln und zog sie durch den Senf. Kritisch

probierte er diese Mischung und kaute nachdenklich auf der Nudel herum, bevor

er plötzlich lachte. "Das ist ja wirklich genial!" Er kippte nun quer über

seinen Teller Senf und drückte die Tube dann Bryan in die Hand. "Hier, probier

mal!"

"Demnächst könnt ihr auch auf mich verzichten", brummelte Bryan und schob den

Senf zurück an Ians Platz.

Ian lachte fröhlich und schüttete sich etwas Apfelsaft in sein Glas.

"Möchtest du auch?", fragte er an Max gerichtet.

"Ja, gerne", nickte Max und nahm den Saft entgegen. "Dankeschön."

"Wie bist du auf die Idee mit dem Senf gekommen?", fragte Ian interessiert

und schob sich abermals ein paar Nudeln in den Mund. Während er,

glücklicherweise mit geschlossenem Mund, kaute, blickte er Max fragend an.

"Ich esse alles mit Senf", erklärte Max etwas verlegen. "Blöde Angewohnheit,

ich weiß..." Schon oft hatten sich seine alten Teamkollegen über seine

Vorliebe für dieses gelbe Gewürz lustig gemacht. Und eigentlich hatte Max

nicht vorgehabt, den Demolition Boys sofort eine Sache zu zeigen, mit der sie

ihn ärgern konnten.

"Ich esse alles mit gebratenen Eiern", grinste Ian, der diese Sache

anscheinend überhaupt nicht komisch fand.

Bryan schüttelte resignierend den Kopf. "Ich bin von Freaks umgeben", stellte

er leise fest. Seinen Teller hatte er bereits von sich geschoben, die Arme vor

der Brust verschränkt.

Max konnte sich ein schelmisches Lächeln nicht verkneifen. Er hatte

tatsächlich nicht damit gerechnet, gleich schon am zweiten Tag so unbefangen

mit den Beiden reden zu können. Es war wie ein Wunder. Nicht er fühlte

sich von Bryan und Ian ausgestoßen sondern Bryan fühlte sich von

ihm und Ian ausgeschlossen. Das war ja beinahe schon lustig.

Schließlich konnte sich Max denken, dass Bryan das nicht allzu ernst meinte.

Hoffte er jedenfalls... Er wollte sich schließlich nicht noch mehr Feinde im

Team machen. Dass Tala ihn nicht ausstehen konnte, reichte für seinen

Geschmack zur Genüge.

Plötzlich ging die Tür zum Flur auf und Tala betrat den Raum. Er rümpfte die

Nase und blickte mit angeekeltem Gesichtsausdruck zur Herdplatte, an der noch

immer das rote Lämpchen glühte, was bedeutete, dass sie noch heiß war. Langsam

wanderte der Blick des Rotschopfs zum Tisch und sein zuerst angewidertes

Gesicht verlor jegliche Regung. Eiskalt blickte er Max' Teller an. "Senf",

stellte er ernst fest.

Max wäre am liebsten im Erdboden versunken, als Tala ihn daraufhin mit

starren, funkelnden Augen anvisierte. Sofort spürte der Blondschopf, wie ihm

das Blut ins Gesicht schoss. Das konnte doch nicht wahr sein! Er hatte sich

gerade eben beinahe wohl in seiner Haut gefühlt und jetzt... Jetzt musste Tala

kommen und ihm wieder dieses Gefühl geben, nicht willkommen zu sein.

"Das schmeckt total geil", rief Ian dazwischen. Er schien gar nicht bemerkt

zu haben, was für eine bedrückte Stimmung inzwischen herrschte.

"Du würdest sogar Müll fressen, Gnom", fauchte Tala, bevor er sich

abwandte und mit schnellen Schritten zu seiner Zimmertür ging. Er wollte sie

eigentlich mit Schwung aufreißen, um seinem Auftritt noch ein wenig Dramatik

zu verleihen, doch die Tür war... abgeschlossen.

Ian prustete los.

Tala drehte sich mit zornfunkelnden Augen zu seinen Teamkollegen um. "Wer war

das?", fragte er langsam, wobei er Max mit einem hasserfüllten Blick bedachte.

Es schien ihn nicht zu kümmern, dass Bryan sich ins Wohnzimmer verzogen hatte

und Ian sich vor Lachen nicht mehr einkriegte. Seine eisblauen Augen waren nur

auf Max gerichtet.

"Ich war das nicht", murmelte Max etwas unsicher. Jeden Moment würde Tala

herkommen, ihn gegen die Wand drücken und auf ihn einschlagen. Max spürte

schon die Schläge auf seiner Haut. Er spürte, wie ein leises Wimmern seiner

Kehle entwich.

Ian lachte noch immer.

"BRYAN!!", brüllte Tala plötzlich.

Bryan betrat die Küche abermals mit einem argwöhnischen Gesichtsausdruck.

"Ja?", fragte er etwas desinteressiert.

Tala streckte seine Hand aus.

"Was denn?", wollte Bryan unschuldig wissen.

"Ich schlag dich windelweich", warnte Tala mit zischender Stimme.

Bryan seufzte und murmelte etwas von "unter Druck setzen" und "tolle

Vorbildfunktion" und "Gewalt ist keine Lösung", während er in seiner

Hosentasche herumwühlte und Tala einen hellgelben Bindfaden, eine zerknickte

Kinokarte und einen silbernen Schlüssel in die geöffnete Hand legte. "Kein

Grund, gleich auszuflippen", murrte er etwas beleidigt. "Früher hast du mehr

Spaß verstanden!" Tala warf den Faden und die Karte zu Boden, schloss seine

Tür und auf und schmiss sie dann hinter sich zu.

Ian wischte sich eine Lachträne aus dem Gesicht. "Er regt sich immer wieder

auf. Herrlich", kicherte er und nippte an seinem Apfelsaft. "Herrlich.. Nicht

wahr, Bryan?" Er blickte grinsend zu Bryan, doch dieser erwiderte den Blick

nicht.

"Max?", fragte er verwundert. "Weinst du?"
 

---
 

Okay, wer gelacht hat... *böse funkelt* Wegen den Bratnudeln habe ich momentan

total Stress mit meiner großen Sis. Sie weigert sich, mit uns zusammen zu

essen, weil ihr von dem "Gestank" (ich nenne es angenehmen Geruch...)

regelmäßig schlecht wird. Natürlich, das glaube ich ihr auch -,- Die will mich

doch bloß ärgern ~,~ Aber keine Sorge, ich esse meine Bratnudeln mit Ei

ohne Senf xD

Und deshalb widme ich das Kapitel meiner großen Schwester Elena, die das hier

hoffentlich niemals lesen wird ^,-

*knuddl*

Bye

Gerbil

Standing

Hallo!!

*wink*

Frohe Weihnachten nachträglich! Einen guten Rutsch vorträglich!

Und mein Gelaber bitte ignorieren!

Thx ^.-
 

~*~*~*~

Standing
 

Bis auf den hellen Schein der Straßenlaternen war alles dunkel. Der Tag war so

schnell vergangen. Das Training lag schon weit zurück. Als habe er diese

sieben Runden vor etlichen Monaten laufen müssen. Max hatte nicht das Gefühl,

dass sein Tränenausbruch bloß wenige Stunden zurücklag. Irgendwie wirkte das

Geschehene auf ihn, als wäre es gar nicht ihm sondern einem Anderen passiert.

Als wäre er bloß Zuschauer gewesen, als Bryan und Ian sich abermals unsichere

Blicke zugeworfen hatten. Als sie ihn zurück ins Bett gebracht hatten. Als Ian

versucht hatte, ihn mit blöden Scherzen aufzumuntern und als Bryan Ian dafür

angemacht hatte. Max brauche jetzt keine doofen Witze, war seine Meinung

gewesen. Ian hatte es ganz anders gesehen und so hatten die Beiden einen

Streit begonnen. Und Max hatte sich sofort noch schlechter gefühlt.

Aber jetzt?

Jetzt fühlte er nichts.

Alles in ihm war leer.

Er weinte nicht mehr. Aber glücklich war er auch nicht. Wann war er zuletzt

glücklich gewesen? Auch das schien Jahre her zu sein. Schreckliche Jahre, die

eigentlich bloß wenige Tage beinhalteten.

Max stand von seinem Stuhl am Fenster auf und ging langsam zu seinem halb

ausgepackten Koffer. Seine Kleidung lag bereits in dem Schrank, doch zum

Auspacken der persönlichen Sachen war Max noch nicht gekommen. Ganz unten in

seinem Koffer lagen die Briefe. Tief versteckt, damit niemand sie finden

konnte.

Erst lesen, wenn du wirklich nicht mehr weiter weißt, hatten sie

gesagt.

Wusste er noch weiter?

Max wiegte die Umschläge, die von einem blauen Band zusammengehalten wurden,

nachdenklich in seiner Hand. War er schon jetzt am Ende seiner Kräfte?

Vielleicht würde es noch schlimmer kommen! Die Briefe seiner Freunde sollten

ein letzter Anker sein. Und den letzten Anker sollte man bis zum letzten

Moment einbehalten. Auch wenn Max ein wenig Trost gut hätte gebrauchen können.

Er seufzte leicht. Das war nun die zweite schlaflose Nacht für ihn in Moskau.

Wenn es so weiterging... Er schob die Briefe zurück unter seine Bücher, bevor

er den Koffer wieder verschloss und unter sein Bett schob. So schlimm war es

noch nicht. Er war noch nicht so verzweifelt, dass er auf Aufmunterungen

anderer Leute, mit denen er doch jetzt nichts mehr zu tun hatte, angewiesen

war.

Er wollte sie gerade auf sein Bett sinken lassen, als es plötzlich leise an

der Tür kratzte. Verwundert runzelte er die Stirn. "Wer ist da?", fragte er

unsicher, bekam jedoch keine Antwort. Abermals kratzte es. Gingen hier

vielleicht irgendwelche Monster um? Oder wollte Tala ihm mitten in der Nacht

einen Schrecken einjagen?

Max schüttelte verärgert den Kopf. Wie kam er bloß auf die blöde Idee, dass

Tala vor der Tür stehen und ihn erschrecken wollte? Vielleicht Bryan oder

Ian... Die hatten sich ja bereits köstlich darüber amüsiert, dass Tala am

Mittag nicht in sein Zimmer gekommen war. Das leise Kratzen ertönte erneut,

wobei es dieses Mal etwas aufdringlicher wirkte.

Nun hatte Max genug. Er stand auf und öffnete vorsichtig die Tür. "Ja?",

fragte er und steckte den Kopf hinaus. Nichts. "Hm", machte er nachdenklich

und schloss die Tür wieder. Er wollte sich gerade auf sein Bett setzen und

wundern, als er plötzlich ein dumpfes Geräusch hörte. Überrascht wirbelte er

herum. Seine Bettdecke war aus dem Bett gefallen und... bewegte sich.

Max' Augen weiteten sich. Vielleicht doch ein Monster?

Wenn er jetzt schreien würde, wie lange würden Bryan und Ian brauchen, um ihn

zu retten?

Ian würde ewig brauchen, überlegte er, als ihm einfiel, dass Ian eine

Schlafmütze war.

Und Bryan? In der letzten Nacht war er recht schnell aus den Federn

gekommen...

Mit Tala war ja wohl überhaupt nicht zu rechnen. Der würde sich doch freuen,

wenn Max von einem Monster verschlungen werden würde! Vielleicht war dieses

Monster ja eine Hexerei von ihm... Schon öfter hatte Max beschlossen, dass

Tala ein Hexer sein musste. Rote Haare, diese schrecklich durchdringlichen und

dennoch abweisenden Augen, die hagere und dennoch kräftige Gestalt. Aber dass

Tala Monster erschaffen konnte... Damit hatte Max nicht

gerechnet!

Das Monster schien sich in der Bettdecke verfangen zu haben und kämpfte

anscheinend um ihr Leben.

Max presste seinen Körper gegen die Tür hinter sich. So ein Schwachsinn. Tala

war vielleicht etwas merkwürdig, aber er konnte doch keine Monster

beschwören... Das war purer Unsinn!

Das Monster hatte den Kampf gewonnen. Eine weiße, haarige Pranke erschien

unter der Decke.

Max holte tief Luft, um nach Bryan zu schreien.

Dann steckte das Monster seinen rotgestreiften Kopf unter der Decke durch und

blickte Max anklagend an.

Max spürte, wie seine Knie weich wurden. Er sank zu Boden und atmete wieder

aus.

Sein Herz pochte, als befände er sich wieder auf dem Sportplatz.

"Panic", murmelte er, als die Katze auf ihn zutappste und an seiner Hand

schnupperte. "Du wärst beinahe für meinen Tod verantwortlich gewesen..."

Panic maunzte leise und biss in seinen kleinen Finger, bevor sie zurück zum

Bett stolziert und hochsprang. Sie wühlte ihren Kopf in das Kissen und blickte

dann vorwurfsvoll zu Max, wobei ihre gelben Augen aufblitzten. Sie wandte sich

nun dem Laken zu und vergrub ihre Nase darin, als suche sie nach etwas.

Max rappelte sich vorsichtig wieder auf. "Suchst du was?", fragte er und

kratzte sich etwas ungläubig am Kopf.

Panic hob wieder den Blick, bevor sie laut und klagend zu miauen begann.

"Psst", zischte Max und sprang zum Bett, um die Katze irgendwie ruhig zu

stellen. Was wollte dieses Biest hier? Er wohnte doch erst seit gestern hier!

Was könnte dieses blöde Tier hier suchen?

Panic maunzte abermals, dieses Mal jedoch etwas leiser.

Max stutzte leicht. Was hatte sich vorher in diesem Raum befunden?

Nein... Das durfte doch nicht wahr sein!

Nicht bloß Tala schien Spencer sehnlich zu vermissen sondern auch diese

beschissenen Viecher!

Max streckte vorsichtig eine Hand nach der Katze aus. Sie biss wütend hinein,

bevor sie wieder zur Tür spazierte und ihm maunzend deutete, sie wieder

rauszulassen.

Max öffnete ihr schnell die Tür, damit sie nicht schon wieder mit ihrem

Gejaule anfangen musste.

Dann ließ er sich auf das Bett sinken und vergrub seinen Kopf in dem Kissen.

Na prima!

Selbst die Tiere hier wollten ihm keine Chance geben! Diese blöde Katze war

schon in der letzten Nacht so unfreundlich gewesen.

Max schloss die Augen und verfiel unruhigen Träumen, in denen seltsamerweise

ziemlich viele jammernde Katzen vorkamen. Und ein rothaariger, schlanker Junge

mit eisigen, blauen Augen, die den Schlafenden wie helle Saphire trafen.
 

Vorsichtig klopfte Max an die Tür.

"Ja?", fragte eine genervte Stimme von innen.

Max wollte die Tür öffnen, als ihm bewusst wurde, dass sie abgeschlossen war.

"Ähm", machte er laut.

"Verpiss dich!", ertönte Talas Stimme.

Max biss sich unsicher auf die Unterlippe. Na super! Womit hatte er das

eigentlich verdient? Jetzt machte er sich schon die Mühe, auf Tala zuzugehen

und ihn ganz offen zu fragen, was los ist und dann... Eine verschlossene Tür

und eine mürrische Stimme, die ihm klarmachte, dass er nicht willkommen war.

Wie sollte sich jemals ein annehmbares Klima innerhalb des Teams entwickeln,

wenn der Teamleader eines der Mitglieder drangsalierte?

"Tala, bitte mach auf", bat Max und hoffte innerlich, dass Bryan und Ian nicht

frühzeitig von ihrem Spaziergang zurückkommen würden. "Ich möchte mich mit dir

unterhalten!"

"Dann sprich mit der Tür", schlug Tala etwas verärgert fest. "Ich bin zu

beschäftigt, um mir die Sorgen kleiner Mädchen anzuhören!"

"Warum sagst du so etwas?", wollte Max enttäuscht wissen und schob beleidigt

die Unterlippe vor. Was hatte er denn jetzt wieder verbrochen, dass Tala so

abweisend und fies reagierte?

Tala antwortete nicht. Er schien beschlossen zu haben, dass diese Konversation

bloß Zeit kostete und sowieso nichts brachte. Oder aber er wollte nicht

zugeben, dass es ihm einfach Spaß machte, Max zu schikanieren. Er gehörte

vielleicht zu dieser Art Mensch, die immer einen Sündenbock brauchte.

Stille trat ein.

Außer dem Ticken der Küchenuhr hörte Max überhaupt nichts. Nicht einmal seinen

eigenen Atem. Eine bedrückende Stimmung.

"Bitte!", setzte Max noch einmal an.

"Danke", seufzte Tala und öffnete die Tür einen Spalt breit. "Was willst du?",

fragte er relativ desinteressiert und warf einen Blick auf die Uhr, die noch

immer laut tickte und somit die Stille durchbrach.

"Ich will dich fragen, warum du..." Max spürte, wie er errötete. Jetzt, wo

Tala direkt vor ihm stand und ihn aus eindringlichen, eisblauen Augen

anblickte, fehlten ihm auf einmal die Worte. "Du... Also..." Er blickte

verlegen zur Seite.

"Wird's heute noch was?", stöhnte Tala. "Ich hab was zu tun. Nicht jeder ist

so eine Trantüte wie du und faulenzt den ganzen Tag lang nur 'rum."

Schon wieder. "Was... soll das?", fragte Max etwas verunsichert. Irgendwie war

es ihm ganz und gar nicht angenehm, so direkt vor Tala zu stehen. Immerhin war

Tala stärker als er. Und weder Bryan noch Ian waren hier, um ihm im Notfall

wieder aufzuhelfen und seine Tränen abzuwischen.

"Jetzt flenn nicht schon wieder", murrte Tala. "Du bist schon seit Tagen nur

am Heulen! Machst du das sonst auch immer?"

"Nur wenn mir jemand Grund dazu gibt", verteidigte sich der Blondschopf. "Hör

damit auf, ständig so einen Mist über mich zu reden! Du kennst mich doch gar

nicht!" Seine Augen begannen zu brennen. Er spürte schon, wie die ersten

Tränen in ihnen hochstiegen.

"Es stinkt mir bloß, dass wir auf einmal Mädchen ins Team aufnehmen." Tala

lächelte schnippisch. "Nichts gegen dich persönlich, Kleine... Du weißt ja

inzwischen, wo die Taschentücher liegen." Mit diesen Worten knallte er seine

Tür wieder zu und drehte den Schlüssel im Schloss herum.

Ein leises Schluchzen entwich Max' Kehle.

Er starrte betroffen die Tür an, als wartete er darauf, dass sie sich wieder

öffnete. Doch sie bewegte sich keinen Zentimeter.

From the inside

Träge blickte Max die Wand an. Wieso bloß war er so enttäuscht von der Situation, in der er sich befand? Eigentlich lief es doch besser, als er erwartet hatte. Zumindest mit Bryan und Ian verstand er sich. Zumindest hatte er am Vortag das Gefühl gehabt. Und auf heute morgen waren die beiden Russen eigentlich ganz nett zu ihm gewesen. Das einzige Problem, das ihn plagte, war Tala. Okay, er hatte schon vor seinem Teamwechsel gewusst, dass Tala ein tyrannisches Arschloch war, aber irgendwie hatte er nicht so direkt darüber nachgedacht. Es war ihm gleichgültig gewesen. Anfangs war er nur traurig gewesen, weil er dazu gezwungen worden war, sein Team zu verlassen. Aber jetzt, wo er tatsächlich hier in Russland war, merkte er erst, was es bedeutete, nun zum Team der Demolition Boys zu gehören. Er hatte sich in der Transsib so viele Gedanken darüber gemacht, wie er damit umgehen sollte, täglich mit den Demolition Boys zu tun zu haben. Er war von vornherein davon ausgegangen, dass sämtliche Teammitglieder ihn mobben würden. Aber das genaue Gegenteil war eingetreten. Zumindest bei zwei Dritteln des Teams. Und um ehrlich zu sein, war es kein richtiges Mobbing, was Tala tat. Nein, es war mehr Demütigung durch Nichtachtung. Und Tala demütigte ihn nicht vor seinen, vor ihren Teamkollegen. Nein, wirklich beleidigt hatte er Max nur, als sie allein gewesen waren.

Max seufzte leicht. Es nutzte ja niemandem, wenn er Tag für Tag in seinem Bett saß und heulte. Wenn er schon nicht mit Tala reden konnte, wollte er wenigstens Bryan und Ian näher kennenlernen. Er ging langsam zur Tür und öffnete sie. Er betrat die Küche und wollte gerade an Ians Zimmertür klopfen, als er Talas Stimme vernahm: "...in seinem Zimmer und flennt. Oder nein... eigentlich in Spencers Zimmer!"

Max erstarrte. Er bemerkte erst jetzt, dass die Tür zu Bryans Zimmer angelehnt war. Und anscheinend hatte Bryan es irgendwie geschafft, Tala in ein Gespräch zu verwickeln. Wow, wie schaffte er das bloß?

"Was soll er denn auch anderes tun, wenn du ihm nicht den Hauch einer Chance gibst?", antwortete Bryan etwas gereizt. "Du benimmst dich echt unmöglich, Tala!" Er hielt seine Stimme leicht gedämpft, so als würde er verhindern wollen, dass irgendwer außer Tala ihn hören konnte. Ob er wohl wusste, dass die Tür nicht komplett geschlossen war?

Max biss sich leicht auf die Unterlippe. Es interessierte ihn brennend, was Tala Bryan zu sagen hatte. Aber... war es nicht etwas unfair von ihm, geheimen Gesprächen zu lauschen? Aber Tala war auch nicht fair zu ihm...

Max!, ermahnte sich der Blondschopf in Gedanken, wenn er dir etwas du sagen hat, wird er es dir selbst sagen.

Max runzelte leicht die Stirn. Wollte er überhaupt so lange warten??

"Ist doch meine Sache", bestimmte Tala etwas trotzig.

"Ist es nicht", fand Bryan. "Zu Spencer wärst du nie so scheiße gewesen."

"Das ist was komplett anderes!" Allmählich schien Tala wütend zu werden.

"Und warum?", wollte Bryan wissen.

Die Tür sprang auf und Tala verließ den Raum. Er blieb in der Küche stehen, direkt vor Max.

"Tala, warte doch!" Bryan folgte seinem Teamleader und schien, als er sah, wer sich ebenfalls in der Küche befand, tief durchzuatmen. "Tala", begann er mahnend.

Tala verengte die Augen zu Schlitzen. "Und ihr meint, ich würde mich daneben benehmen? Ich weiß wenigstens die Privatsphäre meiner Teamkollegen zu schätzen!" Er stürmte zu seinem eigenen Zimmer, wobei er es nicht versäumte, Max im Vorbeigehen anzurempeln. Die Tür schmiss er hinter sich zu.

"Scheiße", sagte Bryan leise zu sich selbst.

Max blickte ihn schuldbewusst an. Er wagte es nicht, an seine Schulter, die langsam zu schmerzen begann, zu fassen. Hoffentlich hatte er es sich jetzt nicht auch mit Bryan versaut. "Tut mir Leid", murmelte er.

"Sag das ihm." Bryan blickte ihn ernst an. "Wenn er überhaupt noch mit dir redet."

Max schaute verlegen den Boden an. Er fühlte sich einfach nur mies. Wie hatte er so blöd sein können? Er kannte die Antwort auf diese Frage eigentlich: Er wollte wissen, weshalb Tala ihn nicht mochte. Und das aus einem guten Grund. Er wollte sich nicht nur mit seinen Teamkollegen gut verstehen. Nein, in einem richtig guten Team mussten die Mitglieder miteinander befreundet sein. Ohne Freundschaft würden sie doch niemals auf irgendeinem Turnier gewinnen können. Und ohne Kameradschaft und Spaß würde ihm das Beybladen bestimmt gleichgültig sein. Und eigentlich, fand Max, war der Sieg bloß ein süßer Beigeschmack der Turniere, die sie bestritten. Für ihn war das Bladen ein Sport, in dem es, wie in anderen Sportarten auch, ums Team ging.

Aber hier in Russland sah Max kein Team.

Er sah bloß einen herrischen Teamleader, zwei Mitglieder, die sich den Mund fusselig redeten und ein verängstigtes, kleines Kind, das unter den bösen Blicken des Chefs anfing zu heulen.

So wollte er auf keinen Fall weitermachen.

"Warum ist er so?", fragte Max. Schon oft hatte er sich diese Frage gestellt. Aber das war Schwachsinn gewesen. Wieso fragte er sich selbst? Er hatte doch keine Ahnung! Er kannte Tala doch noch nicht einmal! Vielleicht hätte er schon viel früher einen von Talas richtigen Kollegen fragen sollen.

"Ich weiß nicht", gab Bryan Max genau die Antwort, vor der er sich gefürchtet hatte. Bryan kannte Tala also auch nicht. Und das, obwohl sie schon so lange in einem Team Seite an Seite kämpften. Wenn Bryan selbst nach jahrelanger Kameradschaft das Benehmen seines Teamleaders nicht verstand, würde auch Max wahrscheinlich niemals lernen, es zu verstehen. Irgendwie machte ihn das traurig.

"Uns gegenüber war er nie so", fuhr Bryan fort. "Auch ganz am Anfang nicht." Er seufzte leicht. "Wollen wir uns nicht lieber in meinem Zimmer darüber unterhalten? Hier in der Küche..."

Max wusste, was er meinte. Wer garantierte ihnen, dass Tala nicht ebenfalls lauschte? Also folgte er der Aufforderung und betrat Bryans Zimmer.

"Setz dich ruhig", bot Bryan an und deutete auf sein Bett. Er setzte sich dann Max gegenüber und seufzte leise. Er blickte Max ernst an. "Was willst du wissen, Max?"

Max senkte leicht den Blick. Eine Sache wollte er wirklich gerne beantwortet haben: "Wo geht Tala ständig hin? Weißt du das?"

Bryan lächelte schwermütig. "Das ist eine gute Frage, Max. Genau das haben wir uns auch schon des Öfteren gefragt. Ich meine Ian und mich. Spencer wusste es, darauf kannst du wetten. Tala hat oft mit Spencer geredet. Mit uns nie." Er machte eine kurze Pause. "Naja, wir haben ihm mal nachspioniert. Aber Spenc hat es mitgekriegt und uns abgelenkt. Und dann war Tala plötzlich weg. Er muss es ihm hinterher gesteckt haben, jedenfalls war Tala noch wochenlang sauer auf uns. Riskier' das auf keinen Fall, Max. Es gibt nichts Blöderes, was du tun kannst, als in Talas Privatangelegenheiten herumzuschnüffeln."

Max nickte leicht. "Hab ich mir fast schon gedacht", gab er zu.

"Deshalb war er gerade auch so sauer." Bryan zuckte leicht mit den Schultern. "Man könnte fast meinen, er hätte was zu verbergen, hm?"

"Hat er bestimmt", erwiderte Max. "Ich kenne ihn zwar nicht sonderlich gut, aber... Ich glaube, er verheimlicht euch irgendwas."

"Nicht euch. Uns." Bryan reichte Max seine Hand. "Willkommen im Club der armen, neugierigen Jungs, die sich nichts sehnlicher wünschen, als endlich hinter Talas großes Geheimnis zu kommen."

Max lachte leicht auf. "Ihr habt einen Club?", fragte er.

"Naja, eigentlich sind es nur Ian und ich", antwortete Bryan und grinste leicht. "Spencer hat ja immer alles gewusst."

"Warum habt ihr ihn dann nicht gefragt?"

"Haben wir", meinte Bryan. "Aber Spencer kann Geheimnisse unheimlich gut für sich behalten. Eigentlich eine tolle Eigenschaft. Ich habe mit ihm auch schon öfters über irgendwelche Probleme gesprochen." Er blickte kurz auf die Bettdecke, bevor er leise sagte: "Ich glaube, uns ist gerade der falsche Teamkollege genommen worden. Spenc hat das Team zusammengehalten. Tala hat mir und Ian nie viel abgewonnen. Ohne Spencer hätte er wohl nie mit uns geredet."

Max schluckte leicht. Er hatte eigentlich immer das Gefühl gehabt, Bryan würde sich gut mit Tala verstehen. Spencer hatte er eher als schweigsam und, was solche Dinge betraf, unnütz empfunden. Irgendwie hatte er auf Max immer so gewirkt, als würde er nur existieren, um für sein Team zu gewinnen. Aber das hatte er in Zeiten gedacht, in denen er noch nicht einmal gewusst hatte, dass die Demolition Boys eigentlich ein zerbrochenes Team waren. Je länger er hier war, desto klarer wurde ihm dies. Er hatte keinen falschen Tag erwischt, wie Bryan ihm einmal gesagt hatte. So war es hier anscheinend immer.

"Hey!" Die Tür wurde abermals aufgerissen und Ian stürmte den Raum. "Was macht ihr da?"

Bryan verdrehte leicht die Augen. "Reden", gab er zurück.

"Oh", machte Ian erstaunt und plumpste dann ebenfalls auf Bryans Bett. "Cool! Lästert ihr über Tala?" Er grinste breit und zwinkerte Max fröhlich zu.

"Niemand lästert hier, du kleine Ratte!" Bryan verpasst Ian eine Kopfnuss, die zwar nicht sonderlich kräftig gewesen war, Ian aber trotzdem sauer zu machen schien.

"Sei nett zu mir, Bryan", forderte er. "Sonst sag ich's Tala." Er prustete los.

"Der schlägt höchstens nochmal zu", winkte Bryan ab.

"Macht ihr das öfter?", fragte Max.

"Was denn?" Ian lächelte lieb und unschuldig.

"Über Tala lästern." Max runzelte leicht die Stirn.

Ian schüttelte resignierend den Kopf. "Gewöhn dich dran, Kamerad."

Max seufzte innerlich. Also ging das nicht von Tala aus, sondern kam von beiden Seiten. "An solchen Sachen können Teams zerbrechen", gab er zu Bedenken. "Wollt ihr das etwa?"

Ian setzte sich nun endlich ordentlich hin und beäugte Max misstrauisch. "Dass gerade du auf Talas Seite stehst", wunderte er sich. "Ich an deiner Stelle würde ihn hassen."

"Nein, ich hasse ihn nicht", beschloss Max. "Ich darf ihn nicht hassen. Er ist schließlich in meinem Team. Und unter Teamkollegen darf es keinen Hass geben. Sonst sind wir kein richtiges Team."

Ian pfiff anerkennend. ""Wow, du versuchst tatsächlich, innere Werte in unser Team zu bringen. Respekt." Er seufzte leicht. "Aber so großmütig, wie du jetzt sein magst, gib lieber auf. Das klappt ja doch nicht."

Help xD

Hallo!

Und schon (schon?? Das ist ja wohl ein schlechter Witz!) geht es weiter!

Das Kapitel hier widme ich -bluewing- und -whitewing-, weil sie mich dazu gebracht haben, endlich mal weiterzuschreiben. Ihr beide seid echt cool^^
 

@Najina1: Die Demolition Boys hätten eigentlich schon in der ersten Staffel Weltmeister werden müssen *nod nod* Tyson hat gemogelt und deshalb gewonnen *überzeugt nickt* Wird Zeit, dass ich die Sachem al in die Hand nehme... NYAHAHAHAHA!! Wobei ich eignetlich noch gar nicht weiß, ob ich die WM noch schreibe. Mal sehen^^ Aber wenn ich sie schreibe, dass weiß ich schon den genauen Ablauf...
 

@Shania: Natürlich ist Tala extrem freundlich! Das ist sein Markenzeichen *lol*
 

@lavanja: Selbst wenn sie bei Spencer nachfragen würden, glaube ich nicht, dass er es ihnen sagen würde. Das ist schließlich ein Geheimnis und Geheimnisse darf man nicht weitererzählen ^.- Außerdem ist es für die momentan relativ schwer, mit Spencer Kontakt aufzunehmen.
 

@Daga: Ja, ne? Max ist sooooooo lieb! Den muss man eigentlich ausstellen unter dem Titel "der liebste Menshc der Welt". So schnuckelig *quietsch*
 

Danke für eure Kommentare^^ *freu*

Allerdings verfürchte ich, dass es euch allen viel zu langsam geht, oder? Also werde ich im nächsten Kapitel mal ein wenig mehr schreiben... Soll ich das nöchste Kapitel vielleicht aus Talas Sicht schreiben? Weil jetzt schreibe ich ja eher aus Max' Perspektive...

Mal sehen^^

Jedenfalls kommt nächstes Kapitel ein wneig Aufschluss über Tala^^ (natürlich nur für den Leser - nicht für Max, Bryan und Ian xD)
 

---------
 

Help
 

Max schielte leicht über den Rand seines Magazins hinweg. Er war heilfroh, dass er sich wenigstens einen Stapel Zeitschriften aus Japan mitgenommen hatte. Hier konnte er ja noch nicht einmal die Schrift lesen! Er hatte nur etwas erweiterte Grundkenntnisse in den japanischen Schriftzeichen und war Experte der Lateinischen Buchstaben. Kyrillische Buchstaben sagten ihm überhaupt nichts. Aber er würde sie aus Kommunikationsgründen wohl oder übel lernen müssen. Aber darüber wollte er sich jetzt noch keine Gedanken machen. Vorerst hatte er andere Probleme.

Tala schloss den Kühlschrank wieder und drehte sich in Richtung Raum.

Schnell blickte Max wieder das Bild an, das quer über die Seite gedruckt war. Tala sollte nicht merken, dass er beobachtet wurde... Während Max krampfhaft versuchte, Tala nicht anzublicken, spürte er, dass ihn der Ältere prüfend musterte. Er vertiefte sich weiter in der Leserbrief, den er inzwischen schon auswendig kannte.

Tala machte ein leises "pfff" und verließ dann die Küche wieder. Er trat hinaus in den Flur. Die Küchentür schloss er leise hinter sich. Vielleicht hatte er es inzwischen auch satt, ständig alle Türen zu knallen.

Max schlug das Heft zu und folgte ihm. "Hey", sagte er und lächelte ihn, so schwer es ihm auch fiel, freundlich an. "Wo gehst du hin?"

Tala knotete seinen rechten Schuh zu, während er mit bitterer Miene meinte: "Das geht dich einen Scheißdreck an, du dummes Kind!"

Max seufzte innerlich deprimiert, ließ sich jedoch nichts anmerken. "Was soll diese Heimlichtuerei? Du tust ja geradezu so, als würdest du dich mit dem Teufel treffen." Er machte eine kurze Pause. "Und ich bezweifle, dass du das tust, Tala."

Tala schaute ihn nicht einmal an, als er antwortete: "Ich bin der Teufel." Er verknotete nun auch seinen linken Schuh und stand dann vom Boden auf, um sich seine Jacke anzuziehen.

Max grinste leicht. "Kann ich vielleicht mitkommen?", wollte er wissen.

Tala warf ihm einen tödlichen Blick zu, sodass Max es sofort bereute, gefragt zu haben. "Nein", stellte er scharf klar. "Verpiss dich, Heulsuse!"

"Habe ich dir irgendwas getan?", wollte Max empört wissen und spürte, wie seine Augen wieder feucht wurden. Das durfte doch einfach nicht wahr sein! Er würde jetzt nicht weinen - Nicht vor Tala!!

Tala erwiderte darauf nichts mehr, sondern ging wortlos nach draußen. Er verließ die WG, wobei er dieses Mal doch wieder die Tür zuknallte.

Einen kurzen Moment lang war Max versucht, ihm einfach zu folgen. Doch dann fiel ihm ein, was Bryan ihm gesagt hatte: "Es gibt nichts Blöderes, was du tun kannst, als in Talas Privatangelegenheiten herumzuschnüffeln." Trotzdem wollte er es wissen. War es nicht Talas Pflicht als ihr Teamleader, sie darüber aufzuklären, wo er sich aufhielt? Sie wussten doch noch nicht einmal, wie sie ihn im Notfall erreichen sollten!

Trotz allem seufzte Max noch einmal und ging dann träge zurück. Er durchquerte die Küche, um sich dann in seinem Zimmer auf das Bett sinken zu lassen. Irgendwie war das echt deprimierend. Er legte sich auf den Bauch und ließ seinen rechten Arm aus dem Bett baumeln. Unter eben diesem Bett befand sich sein Koffer, an dessen Anhänger er nun herumspielte. Es war eine kleine Plüschschildkröte. Max mochte Schildkröten sehr gern. Er hatte früher einmal eine gehabt. Das war, als er noch in Amerika gelebt hatte. Noch bevor er die Bladebreakers kennengelernt hatte. Seine Mutter hatte ihm den Anhänger geschenkt, als er nach Japan zu seinem Dad gezogen war. Mit demselben Koffer. Er hatte den Weg in die Fremde doch schon einmal geschafft. Warum war es jetzt auf einmal so schwer? Wahrscheinlich wegen den Erwartungen, die in ihn gesetzt wurden. Als er nach Japan gegangen war, hatte er sich als Mensch auf seine neuen Freunde eingelassen. Aber mit den Demolition Boys war es etwas anderes. Er wurde wie eine Ware nach Russland geschickt und dann in dieses Team geschickt. In ein Team, das wahrscheinlich sowieso bald auseinander brechen würde. Viel Zeit gab er den Demolition Boys nicht mehr. Ob er wohl zurück zu den Bladebreakers gehen könnte, wenn alles aus war? Hoffentlich!

Max öffnete den Koffer und zog einen der Umschläge aus der untersten Ecke hervor. Es war der Brief von Hilary. Sollte er es wirklich tun? Einen der Briefe, der einzigen Medizin, die ihm hier in der Fremde blieb, öffnen? Sollte er sich die Briefe nicht lieber aufbewahren? Er wusste schließlich nicht, ob es nicht noch schlimmer werden würde. Momentan mochte er auf dem absoluten Tiefpunkt sein, weil er es schlimmer nicht kannte. Aber bestimmt konnte die Situation noch trostloser werden. Und dann würde er ohne rettenden Anker sein.

Max seufzte und fächerte sich nachdenklich mit dem Brief Luft zu. Sollte er ihn tatsächlich öffnen?

Nein.

Er legte den Umschlag zurück und schob seinen Koffer wieder unter das Bett.

Er stand auf und verließ sein Zimmer wieder. Er musste dringend an die frische Luft. Einfach um sich ein wenig zu erholen und zu entspannen. Hier in Moskau gab es doch viele schöne Parks, wieso also sollte er den ganzen Tag über hier im Haus sitzen und Trübsal blasen? Außerdem fand er vielleicht ein paar Blader, mit denen er trainieren konnte. Das Training, welches Tala durchführte, wollte ihm nämlich überhaupt nicht gefallen.

Der Blondschopf setzte sich im Flur auf den Boden und zog seine Schuhe an. Dann stand er wieder auf, steckte seinen Beyblade in seine Jackentasche und schloss diese vorsorglich. Die Handschuhe und den Schal ließ er lieber hier. Er hatte momentan einfach nicht den Nerv dazu, sich dick einzupacken.

Zum Glück hatte Bryan ihm bereits einen Schlüssel ausgehändigt. So konnte Max nun sorglos die Wohnung verlassen. Er fand sich auf der verschneiten Straße wieder und überlegte für einen kurzen Moment, in welche Richtung er gehen sollte. Dann schlug er den rechten Weg ein und ging langsam durch den weichen Schnee, der unter seinen Füßen einfach zu schmelzen schien. Es war genau die Art von Schnee, die Max gern mochte. Sanft und flockig. Er hasste es, wenn der Schnee unter seinen Füßen knirschte und ächzte.

Es dauerte nicht lange, da hatte er auch schon einen der Parks gefunden. Er durchschritt das geöffnete Tor und sah sich lächelnd um. Hier waren ziemlich viele Leute, die einfach einen kleinen Spaziergang genossen. Alte Damen mit ihren Hunden, junge Liebespaare, spielende Kinder... Genau das brauchte er jetzt.

Er schob den Schnee von einer der Banken weg und setzte sich dann darauf. Er lehnte sich nach hinten und ließ seinen Blick durch die Gegend schweifen. Hier war die Welt ganz anders als in der kleinen Wohnung, in der er jetzt leben musste.

"Natascha!", rief plötzlich ein Junge, etwa in Max' Alter. Er lief hinter einem lachenden Mädchen hinterher, dessen hellbraunen Haare im Wind flogen. Sie blickte nach hinten und merkte deshalb gar nicht, dass sich gegen einen etwas älteren Mann stieß, der sich suchend umsah. Verärgert drehte er sich zu ihr und schimpfte. Sie lachte verlegen und murmelte etwas, bevor sie sich umwandte und mit ihrem Freund hinter einer Biegung verschwand.

Max konnte sich ein belustigtes Grinsen nicht verkneifen. Am liebsten würde er einfach hier in diesem Park bleiben. Hier gab es keinen Streit, keine Demolition Boys, keinen Tala und...

"Max, hier bist du!" Keuchend kam Ian vor ihm zum Stehen und seufzte tief. "Ich habe dich überall gesucht!"

"Und anscheinend auch gefunden", stellte Max ernst fest.

"Japp", machte Ian. "Ich habe mir gedacht, dass du dich hier nicht sonderlich gut auskennst und deshalb in der Nähe der Wohnung bleiben würdest. Und tatsächlich bist du hier!" Er machte eine kurze Verschnaufpause, in der er versuchte, seine schnelle Atmung zu regulieren. Anscheinend war er gerannt. Dann, als er sich wieder beruhigt zu haben schien, baute er sich vor dem noch immer sitzenden Max auf. "Willst du jetzt genauso anfangen wie Tala und ständig ohne Vorwarnung verschwinden?", meckerte er plötzlich so laut, dass sich einige Passanten belustigt zu ihnen umdrehten. Es musste verdammt witzig sein, diesen kleinwüchsigen Jungen so herumkeifend hier stehen zu sehen. Aber Max fand es überhaupt nicht lustig. Ian hatte schließlich Recht - er hatte genau das getan, worüber er sich bei Tala ärgerte. "Du hättest ja was sagen können oder... Warum hast du nicht einfach einen Zettel geschrieben?" Ian fuhr sich durch seine sowieso schon wuscheligen Haare und brachte sie dadurch in eine noch größere Unordnung.

"Tut mir Leid", sagte Max schuldbewusst. "Ich habe nicht dran gedacht."

Ian starrte ihn mit einem Blick an, der Max' frühzeitigen Tod hätte ankündigen können.

"Ich wollte meine Ruhe haben", entschuldigte sich Max. "Das nächste Mal sage ich euch Bescheid, okay?" Er wollte Ian eigentlich freundlich anlächeln, als er bemerkte, dass der junge Russe seinen Blick abgewandt hatte und zur Seite schaute. Er schien mit sich selbst zu kämpfen. "Ist alles in Ordnung?", fragte Max vorsichtig. Was hatte Ian denn auf einmal? Erst kam er hierher und schnauzte Max offen im Park an und dann sowas? Dieses merkwürdige Verhalten verstand der Blondschopf irgendwie nicht.

"Ja", meinte Ian matt. "Tut mir Leid, dass ich gerade etwas... unfreundlich war."

"Ich hab's verdient", räumte Max beklommen ein.

"Ich habe mir einfach Sorgen gemacht, weil..." Ian biss sich auf die Unterlippe.

"Weshalb denn?", wollte Max verständnislos wissen und zog Ian neben sich auf die Bank. Er hasste es zu sitzen, während sein Gesprächspartner stand. Das mahcte ihn nervös.

Ian zuckte leicht mit den Schultern. "Ich wusste ja nicht, wo du hingegangen bist", meinte er. "Ich hatte Angst, dass du vielleicht... naja..."

"Dass ich...?", half Max nach.

Ian schaute ihm nun doch in die Augen. "Dass du dir etwas antust", sprach er es aus.

Max glaubte, seinen Ohren nicht trauen zu können. Traute ihm Ian etwa wirklich zu, dass er sich selbst verletzen oder sogar umbringen wollte?

"Ich will nicht noch einen Teamkollegen verlieren", flüsterte Ian.

Max schwieg einen Moment. Er überlegte, ob er Ian tröstend in den Arm nehmen sollte, doch dann entschied er sich dagegen, da er sich denken konnte, dass eine Umarmung Ian bestimmt unangenehm gewesen wäre. Es hatte ihn ja schon einiges an Überwindung gekostet, einzuräumen, weshalb er Max überhaupt gesucht hatte.

"Ian", sagte Max schließlich leise. "Du brauchst keine Angst um mich zu haben. Wie kommst du nur auf den Gedanken, dass ich das tun könnte?"

"Weil du immer geweint hast." Ian blickte beschämt zu Boden. "Du hast deine ganzen Freunde verlassen müssen und dann war Tala auch immer so fies zu dir."

"Trotzdem würde ich mir doch nichts antun", lächelte Max aufmunternd. "Ich kann doch kein Blut sehen..." Er lachte leise und knuffte Ian in die Seite.

Ian hob den Kopf wieder und lächelte ebenfalls leicht. Erleichterung war in seinen Augen zu lesen. "Danke, dass du in unser Team gekommen bist, Max."
 

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Ist Ian nicht total süß??

Ist das Kapitel nicht trotal scheiße??

*gekünstelt strahl*

Ich würde mich über Feedback freuen^^

Thinking of you

Hallo!!

Man, es tut mir echt Leid, dass es wieder so lange gedauert hat *heul*

Ich bin eine echte Trantüte!! >.<

Aber neulich hatte ich einen ungarischen Austauschschüler hier und die Schule hat wieder angefangen und... okay, das sind nur Ausreden *drop*
 

Danke für eure lieben Kommentare!
 

Wie angekündigt ist dieses Kapitel zu großen Teilen aus Talas Sicht geschrieben, teilweise aber auch wieder aus Max'...
 

Es ist schlecht -.-
 


 

Thinking of you
 

Tala drehte sich vorsichtig um. Nicht, dass ihm diese kleine Ratte noch gefolgt war... Das konnte er jetzt gar nicht gebrauchen! Aber Max war glücklicherweise nicht zu sehen.

Tala seufzte leise und bog dann in eine Seitenstraße ein. Er brauchte jetzt dringend seine Ruhe. Keine Menschen, keine Teamkollegen, einfach nur Ruhe.

Nach etwa einer halben Stunde war er in eine sehr ruhige und abgelegene Parkanlage angekommen. Es war hier nicht besonders schön. Wahrscheinlich hatte dieser kleine Fleck Erde das letzte Mal vor ein paar Jahren einen Gärtner gesehen. Und gerade deshalb war es genau der richtige Ort für Tala.

Der Schnee war an kaum einer Stelle runtergetrampelt, weshalb sich der Teamleader der Demolition Boys erst einmal nasse Füße holte, während er auf die einzige Bank zusteuerte. Er schob den Schnee beiseite und setzte sich. Schweigend lehnte er sich zurück und blickte in den grauen Himmel. Es sah ganz nach weiterem Schnee aus. So ein Mist. Der viele Schnee würde noch seinen Trainingsplan durcheinanderbringen und das gerade jetzt, wo sie sich an ihr neues Mitglied gewöhnen mussten.

Tala schloss erschöpft die Augen und genoss die Stille.

Bestimmt dachten Bryan und Ian jetzt schon wieder, dass er irgendwelche illegalen Dinger drehte. Die trauten ihm doch nicht das geringste zu. Wenn die wüssten, dass er jedesmal, wenn er kommentarlos ihre Wohnung verließ, ziellos durch die stillen Straßen Moskaus zog, würde sie ihn für komplett verrückt erklären. Schließlich machte kein normaler Mensch aus einfachen Spaziergängen ein solcher Geheimnis wie er.

Der Rotschopf ließ seinen Zeigefinger in den Schnee, der noch neben ihm auf der Bank lag, sinken und zog ein paar Striche in den Schnee.

Wieso erklärte er seinen Teamkollegen nicht einfach, dass sie sich keine Sorgen um ihn machen mussten?

Vielleicht... weil es ihm gefiel, dass sie ständig daran dachten, dass sie es eventuell mit einem Drogendealer, einem Zuhälter oder einem Mafia-Freak zu tun hatten? Es machte die Sache viel interessanter.

Solange die Idioten nicht wussten, wer er war, hatten sie wenigstens Respekt vor ihm. Und das kostete er voll aus.

Tala erhob sich wieder von der Bank. Seine Hose war hinten durchnässt, weshalb er sich jetzt lieber wieder auf den Weg machte. Wohin? Das würde er dann sehen, wenn er angekommen war.

Irgendwie machte ihn die Sache mit Max nachdenklich. Es war von vornherein klar gewesen, dass ihr Team zum Kotzen war, aber bisher hatte ihn das nicht wirklich gestört. Er war mit Spencer ganz gut klargekommen. Und Spencer hatte sich mit Bryan und Ian verstanden. Also hatte er Bryan und Ian auch zwangsweise akzeptiert. Aber jetzt... Jetzt gab es keinen Vermittler mehr zwischen ihm und seinem Team. Im Gegenteil. Max fing ständig an zu heulen. Es nervte einfach nur noch. Und das Schlimmste daran war, dass Bryan und Ian immer sofort an Max' Seite sprangen und ihm, Tala, die Schuld an allem gaben. Wenn das so weiter gehen würde... Tala sah sich schon bei einer Pressekonferenz sitzen und bekannt geben, dass sich sein Team aufgelöst hatte. Oder dass er die Führung an Bryan übergeben hatte. Oder dass Bryan sich die Leitung der Demolition Boys einfach unter den Nagel gerissen hatte. Eine Meuterei. Das hätte zur jetzigen Situation wirklich gut gepasst.

Und er hätte es auch verdient.

Denn Tala wusste genau, in welcher Gefahr sich sein Team befand. Und trotzdem verschwand er nach Belieben und beleidigte seine Teammitglieder, wenn er schlechte Laune hatte. Okay, Max beleidigte er auch bei guter Laune. Das trug wahrscheinlich nicht sonderlich zum guten Klima bei... Aber irgendwas hatte der Blondschopf an sich, was Tala jedesmal, wenn er ihn sah, aufregte. Vielleicht war es diese unschuldige und liebenswürdige Art des Amerikaners, die dafür sorgte, dass Tala ihn hasste. Und vielleicht war er nur so gemein zu Max, weil er insgeheim hoffte, dass der Blondschopf auch irgendwann die Geduld verlor und sich wehrte. Aber stattdessen zog er sich immer mehr zurück und weinte sich die Seele aus dem Leib.

Sollte Tala nicht eigentlich ein schlechtes Gewissen deshalb haben?

Er brach einen Ast von einem der kahlen Bäume, die seinen Weg säumten, ab und halbiert ihn. Die eine Hälfte ließ er zu Boden fallen, die andere zerstückelte er weiter.

Er sollte jetzt nach Hause gehen.
 

Max starrte aus dem Fenster. Es hatte zu schneien begonnen. Das war jetzt das erste Mal, seit er in Russland war, dass er Schnee fallen sah. Die letzten Male hatte es stets nachts geschneit, wenn er geschlafen hatte. Dicke Flocken sanken sanft zu Boden.

Und Tala war noch nicht wieder zurück.

Das wusste Max, weil er seit seiner Unterhaltung mit Ian in der Küche gesessen und gewartet hatte. Ian hatte sich auf sein Zimmer zurückgezogen, um ein wenig Schlaf nachzuholen. Wenn es da überhaupt etwas nachzuholen gab. Aber das hatte Max natürlich nicht gesagt.

Plötzlich hörte er einen Schlüssel in der Haustür. Das Schloss klickte und die Tür öffnete sich.

Max stützte seinen Kopf auf seinem Arm ab und blickte zur Wohnungstür, die sich wenige Sekunden danach öffnete.

Tala betrat die Küche. Er war... nass. Auf sein rotes Haar hatten sich weiße Flocken gelegt, die Max schmelzen sehen konnte. Und seine Hose war sowieso feucht. Wahrscheinlich hatte er sich unterwegs irgendwo hingesetzt.

"Glotz' nicht so!", meinte Tala verdrießlich. Es schien ihm nicht zu passen, dass Max ihn in einme solchen Zustand sah.

"Du solltest heiß duschen und dir dann was Trockenes anziehen", erwiderte Max, ohne auf Talas Gemeinheit einzugehen. "Sonst erkältest du dich noch."

Es schien Tala unheimlich zu ärgern, dass Max ihm Ratschläge erteilte, denn er presste seine Lippen aufeinander, wahrscheinlich, um vor Wut nicht zu platzen.

"Das ist nicht böse gemeint", setzte Max schnell hinzu. "Wirklich nicht!"

Tala verdrehte die Augen, sein angespannter Gesichtsausdruck lockerte sich jedoch. "Ich weiß", knurrte er.

"Dann freu' dich doch", schlug Max nüchtern vor.

"Das überlege ich mich noch", sagte Tala düster. "Erstmal gehe ich heiß duschen und ziehe mir was Trockenes an." Max konnte sich ein zufriedenes Lächeln nicht verkneifen, was sein Teamleader wohl nicht übersah, weshalb er noch schnell hinzusetzte: "Ich wohne übrigens schon ein paar Jahre länger hier in Russland als du. Ich wusste also schon vorher, dass man sich heiß duschen soll, wenn man zu lange im Schnee war." Mit diesen Worten verschwand er im Badezimmer. Natürlich nicht, ohne die Tür hinter sich zuzuknallen.

"Der war aber freundlich", meinte eine verdutzte Stimme von der Haustür. Bryan betrat die Küche und schüttelte verwundert den Kopf. "Das war ja richtig irre, Max. Hast du ihm Drogen gegeben?"

Max lächelte noch immer, als er Bryan begrüßte. Auf einmal fühlte er sich richtig erleichtert. Tala war zwar noch immer nicht wirklich nett zu ihm gewesen, aber er zeigte allmählich doch etwas Vernunft.

Und er beschimpfte Max auch gar nicht, als er wieder aus dem Badezimmer kam. Er hatte seine Haare in ein blaues Handtuch gewickelt. Anscheinend hatte er nicht nur geduscht, sondern auch seine Haare gewaschen. Um seine Hüften hatte er ein grünes Handtuch geschlungen. Auf seinen Armen und seinem Brustkorb glänzten noch vereinzelte Wassertropfen.

"Was ist?", fragte Tala und blieb stirnrunzelnd im Raum stehen, anstatt, wie er ursprünglich wohl vorgehabt hatte, in sein Zimmer zu gehen und sich anzuziehen.

Max spürte, wie ihm die Röte ins Gesicht schoss. "N...nichts", meinte er schnell. "Was sollte denn sein?" Insgeheim dankte er Bryan dafür, dass er nicht mehr hier in der Küche war. Es war schon schlimm genug, einem halbnackten Tala alleine gegenüber zu stehen. Dafür brauchte er keine Zeugen...

"Nichts", erwiderte Tala etwas gleichgültig. "Ich habe mich bloß ein bisschen beobachtet gefühlt."

"Oh", machte Max nur.

"Hm", war Tala Reaktion darauf. Er blickte etwas unschlüssig von Max zu seiner Tür. Anscheinend überlegte er, ob er sich jetzt anziehen sollten, weshalb Max ihn schnell noch einmal musterte, um diesen Anblick nicht so schnell wieder zu vergessen. Tala kniff die Augen zusammen, sagte jedoch nichts. Stattdessen löste er sein Handtuch aus dem roten, nassen Haar und begann, eben dieses trocken zu rubbeln.

Max schaute nun peinlich berührt zur Seite. Inzwischen benahm er sich ebenfalls schrecklich. Er konnte doch nicht einfach so irgendwelche Typen anstarren! Besonders nicht seinen Teamleader!

Erst als er eine Tür zufallen hörte, schaute er wieder auf. Und wie erwartet hatte Tala den Raum verlassen und ihn alleine gelassen.
 

Tala zog sich seinen dicksten Pullover an und zog sich dann in seinen Bett zurück. Er konnte sich sein Verhalten vorhin einfach nicht erklären. Dieses blöde Kind hatte ihn einfach so angestarrt!! Und das Schlimmste war, dass es ihm überhaupt nichts ausgemacht hatte. Er hätte Max am besten eine Ohrfeige verpasst, ihm ordentlich die Meinung gegeigt und ihn dann aus dem Team geschmissen!

Aber nein, was hatte er gemacht? Er hatte blöde dagestanden und nichts unternommen.

Und warum? Weil es ihm, so schwer es auch zuzugeben war, gefallen hatte. Unfassbar.

Das war genau diese Sache, über die er noch vor einem halben Jahr mit Spencer geredet hatte. Aber der hatte ihm doch tatsächlich eingeredet, dass er es sich wahrscheinlich nur einbildete, schwul zu sein. Wieso hatte Tala damals auf ihn gehört? Warum hatte er nicht darauf bestanden, dass Spencer er akzeptierte? Dann hätte wenigstens einer ahnen können, wie er sich jetzt fühlte.

Und dann ausgerechnet Max diesen Mist wieder in ihm weckte. Ausgerechnet dieser sommersprossige Hüpfkäfer!

Tala seufzte müde, bevor er wieder aufstand.

Das war Einbildung, nichts als Einbildung.

Er konnte Max nicht ausstehen. Dieses Kind nervte ihn!

Und zum Beweis dafür würde er jetzt in die Küche gehen und merken, dass er nichts spüren würde.

Er öffnete die Tür und blickte auf den Stuhl, auf dem Max vorhin noch gesessen hatte. Er war leer.

Tatsächlich spürte Tala nichts.

We will rock you ^.-

Den restlichen Tag über sah Max nichts mehr von seinem Teamleader. Anscheinend hatte sich Tala in sein Zimmer zurückgezogen und schmiedete wieder irgendwelche fiesen Pläne, den Trainingsplan betreffend. Er erschien auch nicht zum Abendessen, was allerdings niemanden besonders beunruhigte. Unheimlich wäre es eher gewesen, wenn er sich dazugesetzt hätte...

Es war schon später Abend und Max saß mit Ian zusammen im Wohnzimmer und schaute sich eine russische Quizshow an. Er verstand so gut wie gar kein Wort, weshalb ihm Ian eifrig die Fragen übersetzte. Je länger der Kandidat jedoch auf dem Stuhl saß, desto schwieriger fiel es Ian, den Dolmetscher zu spielen.

"Scheiße, das Wort kenne ich auf Japanisch nicht...", murmelte er und trank einen Schluck seiner Brause. "Aber die erste Antwortmöglichkeiten ist Liliengewächs."

"Aha", machte Max und kritzelte die kyrillischen Zeichen der ersten Antwort in seinen Block. Daneben schrieb er schnell: Liliengewächs! Auf diese Art und Weise hatten sie schon zweieinhalb Stunden verbracht. Natürlich hatten sich die Shows abgewechselt, aber hin und wieder konnte Max immer ein Wort aufschnappen, abschreiben und von Ian übersetzen lassen. "Wie spricht man das aus?", fragte er an Ian gewandt und hielt ihm den Block unter die Nase.

Just in diesem Moment klingelte das Telefon.

"Wer ruft denn um diese Uhrzeit noch an?", wunderte sich Max.

"Wer hat denn unsere Telefonnummer?", wollte Ian viel lieber wissen, bevor er abnahm. "Privjét?", fragte er in den Hörer und schaltete den Fernseher auf lautlos.

Max triumphierte innerlich. Privjét hieß so viel wie hallo, das wusste er schon!

"Mr Dickenson!", sagte Ian überrascht. "Ja, natürlich. Soll ich ihn Ihnen geben?"

Mr Dickenson? Max horchte auf. Wieso rief Mr Dickenson an?

Ian wandte sich nun an Max. "Kannst du bitte mal Tala holen?", bat er ihn freundlich.

"Klar", meinte Max, sprang auf. Was wollte Mr Dickenson von Tala? Er verließ das Wohnzimmer und klopfte dann an Talas Zimmertür. Keine Antwort. Also öffnete er die Tür einfach. "Tala?", fragte er vorsichtig, bevor er dann den Raum betrat.

Tala lag auf seinem Bett und las in einem ziemlich dicken Buch. Er blickte noch nicht einmal auf, als er unwillig brummelte: "Hm?"

"Telefon für dich", sagte Max und blickte sich unauffällig in Talas Zimmer um. Er war in den fünf Tagen, in denen er jetzt hier in Russland lebte, noch nicht ein einziges Mal in Talas Zimmer gewesen.

Tala rauschte an ihm vorbei, das Buch noch immer in der Hand.

Die Gelegenheit nutzte Max, der noch immer mehr oder weniger in der Tür stand, um sich ein wenig umzusehen. Talas Zimmer war genauso groß wie die seiner Teamkollegen. Es standen die gleichen Möbel an den gleichen Stellen und auch der hellbraune Teppich und die weiße Tapete waren gleich. Doch Talas Zimmer hatte, genau wie die der anderen, auch eine persönliche Marke. Die Bücher in den Regalen fielen Max als erstes auf. Anscheinend las Tala gern. Und anscheinend spielte er auch Geige, denn ein abgenutzter, leicht eingestaubter Geigenkasten lag neben dem Kleiderschrank in der Ecke. Max hatte ihn noch nie üben gehört, weshalb er vermutete, dass Tala nicht mehr sehr viel Spaß daran hatte. Schließlich war der Kasten verstaubt... Ansonsten war das Zimmer relativ ordentlich. Es gab eine Anlage, wie in den anderen Zimmern auch, und ein paar CDs, deren Interpreten Max natürlich nicht lesen konnte, weil er diese blöden Buchstaben immer noch nicht kannte! Er warf noch einen kurzen Blick auf das Bett. Die Bettwäsche war grau-blau und hatte eigentlich kein bestimmtes Muster.

Max bewegte sich nun rückwärts aus dem Raum und schloss die Tür hinter sich. Tala redete im Wohnzimmer noch mit ihrem Manager. Max folgte seiner Stimme und setzte sich dann neben Ian auf die Couch.

"Wo warst du so lange?", wollte Ian leise wissen und schaute dann von Tala zum Fernseher und wieder zurück.

"Auf dem Klo", meinte Max schnell.

"Dann bis morgen", sagte Tala in den Hörer. "Tschüss." Er legte auf und stöhnte dann leicht. "Dieser Idiot!"

"Was ist denn morgen?", fragte Ian, wofür Max ihm sehr dankbar war. Hätte er nämlich selbst gefragt, wäre Tala bestimmt wieder an die Decke gegangen.

Tala verdrehte entnervt die Augen. "Er will sich mit uns treffen", fauchte er. "Mal wieder!" Er verließ das Wohnzimmer. Ein paar Sekunden später konnten Max und Ian eine Tür knallen hören.

Max blickte seinen Teamkollegen etwas fragend an. Kai hatte nie so gereizt auf Mr Dickensons Anrufe reagiert...

Ian seufzte, genau wie Tala, auf. "Tala kann Mr Dickenson nicht ausstehen. Das hat man schon am ersten Tag gemerkt. Es passt ihm nicht, dass Boris nicht mehr unser Manager ist."

"Aber Boris ist doch..." Max spürte, wie sein Mund aufklappte. Von Kai hatte er alles über die unorthodoxen Methoden des ehemaligen Managers der Demolition Boys gehört. Trauerte Tala diesem miesen Schwein tatsächlich nach?

"Unglaublich, oder?", meinte Ian auch ein wenig empört. "Bryan und ich sind so froh, dass Boris hinter Gittern sitzt! Und Spencer auch! Aber Tala..." Er schüttelte resignierend den Kopf und senkte dann die Stimme ein wenig. "Du musst dazu wissen, dass Tala früher gar nichts zu sagen hatte. Boris hat wirklich alles bestimmt. Er hat das Training geleitet und uns für Turniere angemeldet. Tala war nur rein repräsentativ Teamleader."

"Dann sollte er doch jetzt zufrieden sein, oder?", fragte Max etwas ungläubig.

"Ist er aber nicht." Ian stand auf und schloss die Wohnzimmertür, damit auch ja niemand zuhörte. "Ich glaube, er kommt nicht so ganz damit zurecht, dass er jetzt für das Team verantwortlich ist. Und Mr Dickenson hat es tatsächlich gewagt..." Er legte eine dramatische Pause ein, "Tala anzubieten, ihm zu helfen."

"Ja, und?", machte Max. "Hat Boris doch auch... mehr oder weniger..."

"Entweder du bist Boss", erwiderte Ian daraufhin, "oder du bist es nicht! Boris hat Tala richtig unterdrückt. Und jetzt hat Tala endlich die Möglichkeit, sich zu beweisen und dann kommt Dickie an und gibt ihm blöde Tipps!" Er unterdrückte ein Kichern. "Weißt du, wie sauer er ausgesehen hat, als Bryan, Spencer und ich Mr Dickenson zugesagt haben?! Er war voll dagegen, deshalb haben wir abgestimmt. Er war als einziger dagegen, dass wir jetzt zur BBA gehören. Und er ist immer noch sauer deshalb."

Max musste auch grinsen. Das passte wirklich gut zu Tala...
 

Den nächsten Tag verbrachten sie hauptsächlich mit Training. Man merkte Tala sein Unlust an, denn er ließ mal wieder alles an seinen Teamkollegen aus.

Etwa eine halbe Stunde vor ihrem Treffen mit Mr Dickenson entließ Tala sie endlich. Es war mittlerweile halb sieben. Der Rotschopf hatte es tatsächlich geschafft, seine Teamkollegen elf Stunden beinahe ununterbrochen trainieren zu lassen! Um die Mittagszeit herum hatte Tala ihnen eine kleine Pause zum Essen eingeräumt und am Nachmittag hatten sie ebenfalls noch eine Viertelstunde nach Luft schnappen dürfen. Aber sonst...

Kaum waren sie wieder in der Wohnung angekommen, rief Bryan laut in den Raum, dass er als erster duschen würde. Ian meldete sich als zweiter an. Max hatte gar keine Lust mehr zu duschen. Er war so kaputt, dass er bezweifelte, es überhaupt in die Dusche zu schaffen... Er spürte seine Beine nicht mehr und seine Arme taten ihm mehr als nur weh. Am liebsten hätte er sich sofort in sein Bett sinken lassen. Aber Mr Dickenson erwartete sie in irgendeinem blöden Restaurant. Inzwischen wollte Max den Leiter der BBA auch nicht mehr sehen. Wenn der sich nicht mit ihnen verabredet hätte, hätte Max jetzt schlafen können!

Wahrscheinlich war das Talas Absicht gewesen...

Gestern noch hatte sich Max tierisch darauf gefreut, endlich jemanden außer seinen neuen Teamkollegen zu sehen, aber jetzt...

Frisch geduscht und neu angezogen kamen die Demolition Boys pünktlich im Restaurant an. Trotzdem wartete Mr Dickenson dort bereits auf sie.

"Guten Abend", begrüßte er sie freundlich und stand auf, um Tala seine Hand hinzuhalten. Tala nahm sie und sagte mit einem stark gekünstelten Lächeln: "Guten Abend, Mr Dickenson."

"Max", stellte Mr Dickenson erfreut fest und drückte auch Max' Hand. Nachdem er auch Bryan und Ian begrüßt hatte, setzten sie sich an einen runden Tisch.

"Wie geht es euch?", fragte Mr Dickenson, wobei sein Blick besonders auf Max ruhte.

"Sehr gut", meinte Tala kühl.

Der Manager der Demolition Boys schaute prüfend zu Max, der etwas unsicher nickte. Er traute sich gar nicht, anders darauf zu reagieren, da Tala etwas... angesäuert wirkte.

"Ich wollte mit euch über die bevorstehende Weltmeisterschaft reden", sagte Mr Dickenson ganz geschäftig. "Ich würde es natürlich verstehen, wenn ihr nicht daran teilnehmen wollt, da sich euer Team in einer etwas kritischen Phase befindet."

"Keine Sorge, wir verstehen uns alle wunderbar mit Max", lächelte Tala unecht und schielte Max aus den Augenwinkeln warnend an. "Er hat sich prima eingelebt!"

"Wirklich?" Überrascht schwenkte Mr Dickensons Aufmerksamkeit wieder zu Max. Abermals blieb diesem nichts anderes übrig, als schnell zu nicken.

"Ich denke, die Weltmeisterschaft wird kein Problem sein", fügte Tala hinzu. "Jetzt, wo wir den stärksten Blader der Bladebreakers im Team haben."

Max kratzte sich etwas nachdenklich am Kopf. Sagte Tala das jetzt, um ihn wieder einmal total blöd dastehen zu lassen und zu ärgern? Oder war das eine Beschwerde, weil Max nicht so gut wie Tyson war? Oder meinte er das ernst?

Wieder nickte er etwas dümmlich und verfluchte Mr Dickenson für seine Dummheit.

"Max scheint ja wirklich gut in euer Team zu passen", wunderte sich der Leiter der BBA.

Max' Augen weiteten sich. Hallo? Er sollte gut in dieses Team passen??!

"Ja", antwortete Tala gespielt begeistert. "Seit er da ist, haben wir beim Training jede Menge Spaß! Seine gute Laune ist richtig ansteckend!"

"Das habe ich schon öfter von Max' alten Teamkollegen gehört", freute sich Mr Dickenson. "Es freut mich, dass ihr Max so offen in euer Team aufgenommen habt! Eigentlich hatte ich eher damit gerechnet, dass ihr euch ihm gegenüber abweisend verhaltet." Er schenkte nun auch Ian und Bryan, die ein wenig desinteressiert das Tischtuch anschauten, ein munteres Lächeln. "Dann muss ich mir wegen der Weltmeisterschaft ja keine Sorgen machen. Ihr seid dabei!"

"Toll!", strahlte Tala und zum ersten Mal an diesem Abend hatte Max das Gefühl, dass er es ernst meinte.

"In genau drei Monaten beginnt sie. Ich hoffe, ihr seid dann mit dem Training so weit?!", fragte Mr Dickenson.

"Klar, Max passt sich total gut an", nickte Tala ernst und auch dieses Mal wirkte es nicht gespielt. Max spürte, wie er leicht errötete. Meinte Tala wirklich, dass er sich gut ins Team einfügte? Zumindest vom Training her?

"Dieses Mal besiegen wir die Bladebreakers", meinte Bryan, der sich bisher noch nicht sehr aktiv am Gespräch beteiligt hatte.

Mr Dickenson lächelte zufrieden. "Das ist die richtige Einstellung!", fand er.

Spectacular, spectacular

Hey!!

*alle knuddl*

Danke für eure lieben Kommentare!! Ich finde es immer noch spektakulär, dass es tatsächlich Leute gibt, die an dem Pairing Tala x Max interessiert sind! *freu*
 

@withewing: Du wüsstest nicht, wen du bei der WM anfeuern sollst? Aber... aber... *drop* Da habe ich schon den süßesten Bladebreaker zu den DBs gesteckt und du weißt es immer noch nicht?? *jammer* Es ist doch klar, dass die Demolition Boys gewinnen sollen!! (Öhm... Lasst euch nicht irritieren... Das war jetzt kein verratenes Ende!!)
 

@Najina1: Bei mit ist Mr Dickenson immer so der letzte Depp *lach* Die Rolle passt zu ihm xD Und jaaa... Ausnahmsweise weiß einer meiner Charaktere schon vorher, dass er schwul ist ^-^ Aber er war nicht in Spencer verliebt, keine Sorge. Er hat Spencer nur davon erzählt und der hat ihm das wieder ausreden wollen^^
 

Haaaach... Üseufz* Jetzt kommt auf jeden Fall das nächste Kapitel.
 

Viel Spaß beim Lesen!!
 

~*~*~*~
 

Spectacular, spectacular
 

Missmutig blickte Max auf den Kalender. Das momentan aufgeschlagene Kalenderblatt war das des Monats Juni. Er hatte die ersten sieben Tage, die der Weltmeisterschaft, mit einem dicken, grünen Filzstift markiert.

Um ehrlich zu sein, glaubte er nicht, dass sie bei der Meisterschaft eine Chance hatten. Außer natürlich, Tala würde ihn ununterbrochen auf der Reservebank sitzen lassen. Das konnte sein... Dann konnte sie es eventuell in das Finale schaffen. Wäre ja schön...

Plötzlich klopfte es an seine Zimmertür. Noch bevor Max irgendwie reagieren konnte, schwang diese auch schon auf und Bryan betrat den Raum. "Hi", sagte er.

Max schaute ihn kurz an, schaute dann aber wieder auf den Kalender.

"Hast du den ganzen Morgen damit verbracht, das Teil zu hypnotisieren?", fragte Bryan, der seinem Blick gefolgt war. "Was für eine Zeitverschwendung..."

"Quatsch!", meinte Max und stand von seinem Bett auf. "Ich bin eben erst aufgewacht." Es war Sonntag, der einzige Tag in der Woche, an dem Tala sie nicht trainieren ließ. Wahrscheinlich war der Teamleader der Demolition Boys mal wieder früh morgens irgendwohin verschwunden.

"Achso." Bryan nahm den Kalender von der Wand und schlug den richtigen Monat auf. "Mach dir nicht zu viele Gedanken, Max." Er lächelte Max kurz zu. "Ian und ich gehen einkaufen. Willst du mitkommen?"

"Nein, danke", antwortete Max und gähnte einmal langgezogen hinter vorgehaltener Hand. "Bin noch müde. Viel Spaß!"

"Tschau", machte Bryan noch und verließ dann das Zimmer, wobei er die Tür hinter sich zuzog.

Max legte sich wieder auf sein Bett und starrte die Decke an.

Noch knapp zwei Monate... Insgesamt waren es 58 Tage.

Wäre er noch bei den Bladebreakers gewesen, hätte ihm das keinerlei Sorgen bereitet, aber mit den Demolition Boys... Wollte er da überhaupt noch an der Weltmeisterschaft teilnehmen?

Plötzlich, mitten in seinem schönsten Gedankenstrom, schrie etwas neben ihm laut auf. Er brauchte einen Moment, um den Laut einer Katze zuzuordnen.

"Panic!", meinte er verdutzt. Anscheinend hatte Bryan das Tier mit in sein Zimmer genommen. Oder es war einfach an ihm vorbei durch die Tür geschlüpft...

Schnell öffnete er die Tür, woraufhin die Katze wie ein Pfeil aus dem Zimmer schoss und... "VERDAMMTES SCHEIßVIEH!!"

Max biss sich peinlich berührt auf die Unterlippe und zählte kurz in Gedanken bis zehn (um Tala Gelegenheit zu geben, seinen Zorn verrauchen zu lassen), bevor er Panic langsam hinterher schlich.

Er musste nur seinen Raum verlassen, um Tala zu sehen. Er stand mit dem Rücken zu Max in der Küche und fluchte leise vor sich hin. Er trug bloß Boxershorts, denn seine Hose lag am Boden. Und an seinem linken Bein waren deutliche, blutende und sehr frische Kratzer zu sehen... Anscheinend hatte Panic Tala in ihrer Panik nicht gesehen und hatte deshalb versucht, ihn zu überrennen. Und dabei war sie wohl gescheitert, hatte sich an Talas Bein festgekrallt, um nicht zu fallen und war dann (mitsamt der Hose) hinuntergeschlittert.

Autsch!

"Töten...", murmelte Tala mit einer leicht wahnsinnigen Stimme. "Ich muss... irgendjemanden... töten!"

Max wich einen Schritt zurück.

In just diesem Moment drehte sich Tala zu ihm um. "Hallo, Max", sagte er düster.

"Hi", lächelte Max verlegen und ging abermals einen Schritt rückwärts.

Doch Tala schien nicht darauf versessen, ihn umzubringen. Im Moment jedenfalls nicht. Er fragte nur unglücklich: "Macht dir das eigentlich Spaß?" Dann humpelte er in den Flur, wo sich ein Erste-Hilfe-Kasten befand.

"Soll ich dir helfen?", bot ihm Max an, obwohl er die Antwort schon kannte.

"Hau bloß ab!", brüllte ihm sein Teamleader aus dem Flur zu.

"Okay", murmelte Max und schaute zu Boden, wo nun Panic saß und an Talas Hose schnüffelte. Die Katze kratzte ein wenig fragend an dem ohnehin schon zerrissenen Hosenbein herum und zerfledderte es dabei noch mehr. Max sah ihr dabei ein paar Sekunden lang zu, bevor er den Rückzug antreten wollte.

Doch Tala war schneller wieder in der Küche, als Max sie hatte verlassen können.

Bitterböse starrte der Rotschopf den Jüngeren an. "Wolltest du nicht gehen?"

"Ich kann dir auch helfen", sagte Max nüchtern und versuchte, Tala ein Lächeln zu schenken.

Tala lachte trocken. "Das einzige, wobei du mir helfen kannst", meinte er abwertend, "ist schneller zu sterben." Er nahm ein Spray, Desinfektionsmittel, wie Max mutmaßte, aus dem Köfferchen, setzte sich auf einen Stuhl und legte sein Bein auf einem anderen Stuhl - Max erkannte, dass es seiner war... - ab, um sich das Mittel dann einfach auf das Bein zu sprühen. Er verzog noch nicht einmal eine Miene, obwohl in seinen Augen ein kurzer Moment des Schocks zu erkennen war.

"Ganz schön tapfer", meinte Max anerkennend.

Talas Blick wurde daraufhin mehr als nur kühl. "Du hast ja keine Ahnung", zischte er und stand wieder auf, um sich nach seiner Hose zu bücken. Er zog sie wieder an, obwohl das linke Hosenbein nicht mehr wie ein solches aussah. Vielleicht hätte er keine Stoffhose tragen sollen, beschloss Max.

"Hast du jetzt genug geglotzt?", wollte Tala gereizt wissen.

Max lächelte verlegen. "Ich glotze doch nicht", widersprach er um des Friedens Willen.

"Nein, überhaupt nicht!" Tala rümpfte die Nase. "Du bist echt pervers, Kurzer!"

"Hey", freute sich Max. "Endlich hast du gemerkt, dass ich männlich bin!" Er strahlte Tala mit seinem niedlichsten Lächeln an, woraufhin dieser ihn mit einem Was-will-der-denn-von-mir-Blick anstarrte und dann, ohne ein weiteres Wort zu sagen, umdrehte und in seinem Zimmer verschwand.

Verdutzt schaute ihm Max hinterher.

"Tala?", fragte er und legte den Kopf schief.
 

Nachdem sich Tala einfach so aus dem Gespräch ausgeklinkt hatte, war Max in den Park, in dem er sich noch vor wenigen Tagen mit Ian unterhalten hatte, gegangen, um ein wenig zu joggen. Er war noch nicht lange unterwegs, als er auf eine kleine Ansammlung von Menschen aufmerksam wurde. Zum Großteil waren es Jungen in seinem Alter, die sich anscheinend um einen Baum scharrten und aufgeregt miteinander sprachen.

Neugierig kam Max etwas näher heran, um zu schauen, was denn los war. Anscheinend hing an dem Baum ein Plakat. Ziemlich unvorsichtig, fand der junge Amerikaner, schließlich schneite es hier gelegentlich. Das Plakat würde dort mit Sicherheit nicht lange hängen.

Auf einmal drehte sich einer der Jugendlichen um und blickte ihn einen Moment lang verblüfft an. Dann wandte er sich an einen seiner Freunde und die beiden begannen aufgeregt zu tuscheln, wobei sie Max hin und wieder neugierige Blicke zuwarfen. Verärgert drehte sich Max um. Das war ja wohl unverschämt! Und natürlich sprachen die beiden jungen auf Russisch, was er nicht verstehen konnte! So etwas musste er sich nicht gefallen lassen.

"Hallo, Max", sagte plötzlich einer der beiden Jungen vorsichtig und die beiden trabten auf ihn zu.

Überrascht drehte sich Max nun doch wieder zu ihnen. Woher kannten die beiden seinen Namen?

"Ich finde es", der Junge überlegte einen Moment, "toll, dass du bei den Demolition Boys bist." Er sprach in sehr brüchigem Englisch und warf seinem Freund einen hilfesuchenden Blick zu.

Max, der in der letzten Jahren beinahe nur Japanisch gesprochen hatte, war etwas perplex, seine Landessprache zu hören, weshalb er einen Moment brauchte, um zu verstehen, was der Junge sagte. "Danke", meinte er dann leise.

"Ihr macht bei der Weltmeisterschaft mit", sagte der andere Junge in etwas besserem Englisch. "Und ich weiß, ihr werdet gegen die Bladebreakers gewinnen."

"Ist es dir nicht schlimm, wenn du gegen dein altes Team bladen musst?", fragte der brünette Junge, der ihn angesprochen hatte.

"Ich... weiß nicht", antwortete Max. "Eigentlich schon." Er seufzte leicht. "Aber jetzt ist es ja nicht mehr mein Team."

Der blonde Jugendliche schaute Max prüfend an, dann erhellte sich sein blasses Gesicht plötzlich. "Du hast dein Beyblade hier!", strahlte er, als er Draciel entdeckt hatte. "Dein BitBeast ist echt cool!"

Max strahlte glücklich. Das war ja total lieb von den beiden!!

"Ich bin Alexei", stellte sich der brünette Junge vor. "Und das Sergej."

"Wir finden die Bladebreakers echt toll", sagte Sergej. "Aber die Demolition Boys sind auch toll! Wir mögen beide Teams!"

"Besonders dich und Ray mag ich", schwärmte Alexei.

"Ich finde Ian lustig", meinte Sergej. "Und Tala ist sowieso der Coolste!"

Max hob etwas zweifelnd die Augenbraue. Ian mochte vielleicht lustig sein, aber Tala... Wobei Sergej eigentlich Recht hatte. Tala war tatsächlich irgendwie cool. Auf seine Art und Weise.

"Es ist doch bestimmt irre spannend, beide Teams so richtig gut zu kennen", vermutete Alexei. "Oder?"

"Ja, eigentlich schon", gab Max zu und lächelte die beiden Jungen munter an. "Aber es sind trotzdem alles nur Menschen."

Alexei und Sergej strahlten sich gegenseitig an, dann zog Alexei plötzlich ein Heft und einen Stift aus seinem Rucksack heraus. "Gibst du mir ein Autogramm?", fragte er. "Bitte!!"

"Ist das dein Englisch-Arbeitsheft?", wollte Sergej etwas verdutzt wissen.

Alexei zuckte mit den Schultern. "Macht doch nichts...", murmelte er und hielt Max die beidne Sachen hin.

Geschmeichelt nahm Max den Stift in die Hand und unterschrieb auf einer freien Seite.

"Danke!!", quietschte Alexei vergnügt.

"Ich will auch", quengelte Sergej und riss eine Seite aus Alexeis Heft.

"He, das ist mein Englisch-Arbeitsheft!", empörte sich der brünette Junge.

"Macht nichts", lächelte Segej verzückt.
 

"Also, wenn Tala erfährt, dass du im Park herumläufst und Autogramme verteilst..." Ian unterdrückte ein Kichern und stopfte sich stattdessen eine Bratnudel in den Mund. Es gab schon wieder Bratnudeln mit Ei - Bryan hatte wohl nicht übertrieben, als er Max davor gewarnt hatte. Allerdings störte es den Blondschopf überhaupt nicht - immerhin schmeckte das Essen vorzüglich!

"Ist das denn schlimm?", wollte Max etwas schnippisch wissen und trank einen Schluck Orangensaft.

Ian wechselte einen kurzen verschwörerischen Blick mit Bryan, bevor er grinsend "Nöööö" sagte.

"Und weshalb...?" Max runzelte die Stirn.

"Wir geben eigentlich keine Autogramme", erklärte Bryan. "Und unser Team ist auch seit Jahren dafür bekannt, dass wir noch nie ein Autogramm gegeben haben. Du hast heute Nachmittag unseren Ruf zerstört, Max." Er sagte das ziemlich locker, um Max zu verdeutlichen, dass es ihm eigentlich überhaupt nichts ausmachte. Doch in etwas schärferem Ton fuhr er fort: "Tala lag immer sehr viel an unserem Ruf!"

"Und ihm liegt immer noch viel an unserem Ruf", meinte plötzlich eine zuckersüße Stimme. Tala stand in der Tür. Da er noch seine Schuhe und die Jacke trug, gingen die Jungen davon aus, dass er gerade eben erst nach Hause gekommen war. Und da er kein angeekeltes Gesicht wegen dem Essen seiner Teamkollegen machte, war auch davon auszugehen, dass er mit etwas anderem beschäftigt war...

"Hallo", sagte Max und hoffte, dass Tala nur den letzten Satz mitgehört hatte.

"Hi, Tala!", meinte Bryan ganz geschäftig. "Wir haben dir sogar Nudeln übriggelassen - nicht gebraten und ohne Ei." Er stand auf und klopfte Tala aufmunternd auf die Schulter. "Aber nicht mit den Schuhen in die Küche gehen. Die sind ja noch ganz nass." Er schob Tala sanft in den Flur und schloss dann die Küchentür. Er drehte sich zu Max und Ian um. "Leute, wir haben ein Problem", sagte er leise.

"Achja?", murmelte Ian panisch. "Wie kommst du denn darauf, Bryan?"

"Max, du hast niemandem ein Autogramm gegeben!", meinte Bryan überzeugt. "Das waren vorhin nur Scherze, ja? Ich habe dir diese Keine-Autogramme-Regel gerade eben erklärt und deshalb haben wir ein bisschen... herumgealbert. Verstanden?"

Max nickte schnell. "Natürlich!", antwortete er wie aus der Pistole geschossen.

"Ian, du bist Zeuge", beschloss Bryan, als sich auch schon die Tür öffnete. "Hey!", machte Bryan überrascht.

"Tala!", rief auch Ian freudig überrascht auf. "Wir haben noch gar nicht mit dir gerechnet!"

"Ich war vorhin schon hier drin", bemerkte Tala spitz. "Bevor ich wieder rausgeschmissen wurde." Bitterböse funkelte er Bryan an.

"Setz dich doch zu uns", schlug Bryan vor. "Wir essen gerade."

"Das rieche ich", murmelte Tala verdrießlich, setzte sich aber tatsächlich zu ihnen an den Tisch. Allerdings sah es nicht so aus, als wollte er essen... Er ließ ein bisschen Zeit verstreichen, bevor er mit einem beiläufigen Ton anfing: "Ich habe da was von Autogrammen gehört..."

"Ah!", machte Ian. "Wir haben Max gerade erklärt, dass er keine Autogramme geben soll."

"Genau", meinte Max.

Tala sah Max ernst an.

"Was ist?", wollte Max vorsichtig wissen.

"Ich habe es nicht von euch gehört", kam kühl zurück.

"Oh", fiel Max bloß dazu ein.

"Die beiden Trottel, mit denen du dich augenscheinlich angefreundet hast, haben ihren gesamten Freundeskreis versammelt und prahlen damit, dass sie ein Autogramm aus unserem Team haben", erklärte Tala. "Das war ein Fehler von dir, Max." Er sagte das ganz sachlich und überhaupt nicht so vorwurfsvoll, wie er es eigentlich hätte sagen können.

"Tala", fing Bryan an, "Max konnte das doch nicht wissen."

Tala stand wieder auf. "Ich weiß", meinte er bloß dazu. "Denn wenn er es gewusst hätte, würde ich ihn wahrscheinlich umbringen..."

"Danke schön", sagte Max, wobei er den kühlen Ton Talas imitierte, und verschränkte die Arme vor der Brust.

"Ich esse nachher", beschloss Tala. "Wenn sich der Gestank verzogen hat!" Dieses Mal gehörte sein letzter böser Blick Ian. Dann verschwand Tala in seinem Zimmer.

"Hätte schlechter laufen können", fand Bryan.

"Ja, hätte es wirklich." Max konnte sich ein leises Lächeln nicht verkneifen, als er sich wieder über seinen Teller beugte, um weiter zu essen.
 

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Ich freue mich - wie immer - über konstruktive Kritik, Heiratsanträge, und ähm... naja, die Briefbomben gehen mal wieder an meinen lieben Assistenten, der sich jetzt in fiyero umgenannt hat ^.-
 

*knuffl*

Bye

Nath

You win ... again?

"IAAAAAAAAAAAAAUUUUUUUUUUUUUUUUUUUU!", kreischte etwas in Max' Ohr und kratzte einmal quer durch sein Gesicht, bevor es aufsprang und zur leider geschlossenen Tür eilte, mit voller Wucht dagegen knallte, zurücktaumelte und laut jammernd begann, seinen eigenen, buschigen Schwanz zu jagen.

"IAAAAAAAAAAAAAUUUUUUUUUUUUUUUUUUUU!", machte auch der Blondschopf und sprang aus seinem Bett auf. "PANIC!!" Er schlug seine Hand gegen die schmerzende und auch blutende Wunde. "Verdammter Mist!"

Panic wurde auf ihn aufmerksam, ließ ihren Schwanz in Ruhe und stürmte wieder auf ihn zu.

"Nein!!", wimmerte Max, sprang zurück auf sein Bett und warf geistesgegenwärtig sein Kissen nach der Katze, die das als Aufforderung sah, es zu zerfetzen.

Max starrte sie angsterfüllt an.

"Dir auch einen wunderschönen guten Morgen, Max", sagte plötzlich eine kühle Stimme. Tala bückte sich, um das Kissen aufzuheben und warf es Max gegen den Kopf. "Ich habe dir Desinfektionsmittel und Pflaster auf den Nachttisch gelegt. Und jetzt steh endlich auf, du elender Versager!" Er drehte sich um und öffnete die Tür. Panic flitzte sofort hinaus in die Küche und Tala folgte ihr.

Max blickte ihm ungläubig hinterher. Heute sollte das Training doch ausfallen! Bryan und Ian hatten einen Termin vor Gericht - sie mussten gegen Boris aussagen. Der Prozess zog sich nun schon seit ein paar Wochen hin, wie Max erfahren hatte. Und heute waren zwei seiner Teamkollegen dran. Was also wollte Tala jetzt von ihm?

Max nahm sich das Desinfektionsmittel in die Hand und blickte es schmerzerfüllt an. Fieser hätte Tala ihn gar nicht wecken können! Trotzdem kniff Max die Augen zusammen und verarztete die Wunde.

Als er etwa eine Viertelstunde später noch immer müde wankend in die Küche trat, saß Tala mit einer Schüssel Cornflakes und einem dicken, irgendwie sehr alt wirkenden Buch am Küchentisch und tat so, als würde er ihn nicht bemerken.

Max setzte sich mit einem tiefen Seufzer auf seinen Platz und blickte Tala etwas unschlüssig an.

"Ich an deiner Stelle würde mich mit dem Frühstück beeilen", meinte Tala nach einer Weile, blickte dabei jedoch nicht von seinem Buch auf.

"Warum?", wollte Max prüfend wissen und stand auf, um sich ebenfalls eine Schüssel aus dem Schrank zu holen.

"Weil wir in zehn Minuten mit dem Training anfangen", kam es zurück. Der Rotschopf trank einen Schluck Milch und widmete sich dann wieder seiner Lektüre.

"Ähm... Training?" Max kratzte sich verlegen am Kopf. "Bryan und Ian sind doch..." - "Wir können doch auch ohne die beiden trainieren", fiel ihm Tala ins Wort. Er klappte sein Buch mit einem lauten Schlag zu und wandte Max nun endlich sein schönes Gesicht zu. "Du bist anscheinend nicht nur untalentiert, sondern auch noch faul! Kein Wunder, dass Kai ausgerechnet dich aus dem Team gegeben hat..."

"Wir haben ausgelost", meinte Max zerknirscht.

Tala lächelte ihn breit an. "Wie nett", kommentierte er mit belustigte Stimme. "Ich wette, die Lose waren manipuliert, weil man dich loswerden wollte!"

Der Blondschopf antwortete darauf nicht, sondern schüttete sich Cornflakes in die Schüssel und kippte Milch darüber. Er holte sich einen Löffel aus der Schublade und setzte sich. Dass Talas Blick währenddessen ununterbrochen auf ihm lagen, versuchte er, zu ignorieren. Manchmal war es besser, dem Rothaarigen einfach auszuweichen.

"Naja, wenigstens bist du kein Verräter", fiel Tala nach einer Weile zufrieden ein. "Zumindest bis jetzt noch nicht."

"Ist das das einzig positive an mir?", fragte Max mit einer Laune, die dem Tiefpunkt immer näher kam.

Tala kaute nachdenklich auf seinen Cornflakes herum und starrte ihn weiterhin nachdenklich an. "Hm...", machte er schließlich, als er sein Essen hinuntergeschluckt hatte. "Nun ja..."

"Danke schön", murmelte Max deprimiert.

"Du bist ein Demolition Boy", grinste Tala plötzlich selbstzufrieden. "Darauf kannst du dir echt was einbilden!" Er deutete mit seinem Löffel auf Max und nickte überzeugt.

"Mir wird schlecht", bemerkte Max.

"Prima, dann isst du da wahrscheinlich nicht mehr", schloss Tala sofort daraus, obwohl er wusste, wie Max das meinte. "Wir können also endlich loslegen!" Er trank die letzten Schlucke Milch aus seiner Cornflakes-Schüssel und stellte sie dann ab. "Um das Geschirr kümmerst du dich später. Jetzt komm!"
 

"Wieso trainieren wir eigentlich nie hier?", fragte Max verärgert. Er hätte nicht gedacht, dass sich im Keller der WG ein großes Trainingstableau befand! Wofür rannten sie denn täglich quer durch Moskau zum Sportplatz? Unglaublich!!

"Keine Ahnung", gab Tala nur schulternzuckend zurück und befestigte Wolborg an seinem Starter.

Erst jetzt wurde Max bewusst, dass er noch nie gegen seinen neuen Teamleader gebladet hatte. Tala hielt sich beim Training meistens zurück und gab irgendwelche blöden Kommentare ab, um sie zu demütigen und fertigzumachen. Aber selbst bladen...

"Bist du noch wach?", fragte Tala hämisch. Er war sich darüber im Klaren, was Max gerade so beschäftigte. In den letzten Wochen hatte er Max nur beobachten wollen, um mehr über dessen Kampfstil zu erfahren. Der Blondschopf war ein sehr ausdauernder und vor allem defensiver Spieler - eine gefährliche Waffe, die nur zu oft unterschätzt wurde. Tala hatte nicht vor, den Fehler zu begehen, Max zu unterschätzen. Er wusste, dass er nicht den schlechtesten Spieler der Bladebreakers bekommen hatte. Dass er Max ständig vorwarf, untalentiert und schlecht zu sein, war nichts als eine schwache Taktik, um sich ein hartes erstes Spiel gegen ihn zu sichern. Tala wusste schon jetzt, dass Max ihn auf alle Fälle schlagen wollte, um seine Ehre zu verteidigen.

Max machte sich ebenfalls kampfbereit.

Die beiden Beyblader brauchten kein Startsignal, sie schossen ihre Blades zeitgleich in die Arena.

Wie erwartet, ging Max sogleich in die Verteidigung und versuchte noch nicht einmal, Wolborg anzugreifen.

Tala hatte das erwartet und er wunderte sich darüber, dass Max diese veraltete Taktik nutzte. Er musste sich doch vorstellen können, dass sein Teamleader genug über ihn wusste, um diesen ersten Schritt vorauszusehen. Entweder war Max verdammt blöd oder er unterschätzte Tala. Aber der Rotschopf konnte sich beides nicht so recht vorstellen! Trotzdem beschloss er, nichts zu sagen und seiner überlegten Taktik nachzugehen.

Er ging in die Verteidigung.

"Was soll das?", brüllte ihm Max verärgert zu.

"Zeig mir mal, was du drauf hast", grinste ihm Tala gut gelaunt zu. Selbst wenn Max nichts unternehmen würde, könnten sie so sehen, wer mehr Ausdauer hatte. Obwohl der junge Russe es Max eigentlich nicht zutraute, einen Kampf so entscheiden zu wollen.

"Draciel!", rief Max sein BitBeast hervor und das große Reptiel erschien. Das Licht, das es ausstrahlte, erhellte den gesamten Keller. "Greif an!"

"Wolborg!", befahl Tala nun ebenfalls und parierte Max' Angriff, um genau wie der Blondschopf sofort wieder in die Verteidigung zu gehen.

Der ehemalige Bladebreaker schien vor einem Rätsel zu stehen. Er hatte inzwischen gemerkt, dass Tala ihn mit dem Kopieren seiner Spielzüge aus der Reserve locken und nervös machen wollte. Er hatte nicht die geringste Ahnung, wie er reagieren sollte.

Tala blickte seinen Gegner zufrieden an. Er war wirklich gespannt darauf, was der junge Amerikaner ihm nun entgegensetzen würde. Interessiert schaute er in das sommersprossige Gesicht des Jüngeren. Der wurde langsam ein bisschen nervös und kaute auf seinem Daumennagel herum. Er bemerkte Talas forschende Musterung und schaute ihn ein bisschen hilflos an. Tala konnte sich ein leichtes Lächeln kaum verkneifen. Es war mehr als nur niedlich, wie Max dastand und krampfhaft eine Lösung suchte. Tala bedauerte es fast schon, dass die Arena und zwei BitBeasts zwischen ihnen lagen, sonst hätte er Max' Gesicht wahrscheinlich besser sehen können. Zum Beispiel die Sommersprossen konnte er nur erahnen und auch die nachdenklich gen Decke gerichteten, hellblauen Augen. Tala strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht und suchte Max' Blick. Er war sich ziemlich sicher, dass Max ihn erst anschauen würde, bevor er den nächsten Angriff startete.

"Draciel, JETZT!", schrie Max plötzlich und Wolborg wurde unsanft und ohne Gegenwehr aus dem Tableau gefegt. Es flog an Tala vorbei und bohrte sich in die Wand hinter ihm, wo es dann auch zum Stillstand kam.

Tala starrte Max ungläubig an. Er hatte gar nicht mitgekriegt, dass Max überhaupt etwas geplant hatte.

"Alles in Ordnung?", fragte Max, sammelte Draciel ein und hüpfte zu ihm. "Du wirkst ein bisschen... abwesend."

Tala blinzelte ihn überrascht an. "Du hast..." - "Dich besiegt", lachte Max fröhlich und klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter. "Warum hast du Draciel nicht abgewehrt? Das wäre doch leicht gewesen..."

"Du hast gemerkt, dass ich nicht konzentriert war", murmelte Tala. So etwas peinliches war ihm noch nie passiert! Er hatte einen Kampf verloren, weil er sich nicht auf die Beyblades, sondern auf seinen Gegner konzentriert hatte! Und das passierte einem Profi! Unfassbar!

"Du warst konzentriert", sagte Max etwas besorgt. "Und zwar auf mich, nicht auf den Kampf. Warum hast du mich so komisch angestarrt? Ist irgendwas nicht in Ordnung?"

"Ähm", machte Tala nur und versuchte, irgendeine plausible Erklärung für sein Verhalten zu finden. Aber es gab keine.

"Ist was mit meiner Frisur nicht in Ordnung?", vermutete Max und fuhr sich durch die Haare. "Ich hatte vorhin keine Zeit, meine Haare..." - "Ist schon gut, Max", unterbrach ihn Tala. "Herzlichen Glückwunsch."

"Das war kein richtiger Kampf", fand Max, "also musst du mir auch nicht gratulieren. Wir sollten noch einmal gegeneinander bladen."

Tala schüttelte den Kopf. "Nein, lieber nicht." Er drehte sich um und ging auf die Wand zu, um sein Beyblade herauszuholen. Er blickte etwas unschlüssig um und drehte sich dann wieder zu Max. "Deine Haare sehen übrigens gut aus", beruhigte er den Jüngeren, bevor er die Kellertreppe hochlief, um sich in seinem Zimmer einzuschließen.

It's a beautiful day

Hallo!!
 

Es geht endlich mal wieder weiter ^^""
 

Danke für eure Kommis^^ *knuffl*

@lavanja: Mir geht's auch ein bisschen zu schnell *dropps* Ich geb mir Mühe, es ein bisschen realistischer zu gestalten xD
 

Und... ähm... den Titel bitte nicht ernst nehmen, ne? *lol*

Zur Erinnerung: Bryan und Ian sind bei Gericht als Zeugen geladen, um gegen Boris auszusagen. Und Max hat Tala in einem sehr zweifelhaften Match geschlagen.
 

Viel Spaß beim Lesen^^
 

~*~*~
 

It's a beautiful day
 

Den restlichen Vormittag über war Tala nicht aus seinem Zimmer zu kriegen. Max versuchte es mit Klopfen, mit Rufen, mit gegen-die-Tür-treten, aber nichts tat sich. Tala reagierte einfach nicht.

Nach einer Weile machte sich Max echt Sorgen um seinen neuen Teamleader.

Er hatte das Geschirr vom Frühstück längst weggeräumt und sich mit seinen Kreuzworträtselheften, die er bei seiner Fahrt nach Russland gekauft hatte, in die Küche gesetzt. Hin und wieder versuchte er, Tala auf sich aufmerksam zu machen und zum Rauskommen zu bewegen.

Leider schien der dies absolut nicht zu realisieren.

Oder es interessierte ihn ganz einfach nicht.

"Ich hoffe mal, dass du dir nichts antust", meinte Max gegen Mittag. "Ich weiß nämlich nicht, was ich jetzt machen soll. Wenn ich in meinem alten Team wäre, würde ich vermutlich die Tür aufschlagen, aber ich glaube nicht, dass du mir dafür dankbar wärst. Oder?"

Wieder einmal keine Reaktion.

Max stand vom Tisch auf und ging zu Talas Zimmertür. "Bist du überhaupt da drin?", fragte er laut.

"Redest du mit Tala?"

Max zuckte erschrocken zusammen und drehte sich dann um.

Bryan stand in der Küchentür und blickte ihn etwas verunsichert an.

"Ähm..." Max machte eine hilflose Handbewegung. "Ja... Er ist da drin. Glaube ich. Schon seit vier Stunden."

"Ist doch normal", meinte Bryan etwas abwesend. "Macht er doch öfter."

"Er ist beleidigt", erklärte der Blondschopf. "Schätze ich mal."

Bryan setzte sich an den Küchentisch und stützte seinen Kopf auf dem Arm ab. "Warum?", fragte er müde.

"Weil ich ihn beim Bladen besiegt habe", murmelte Max.

Bryan schaute neugierig zu ihm auf. "Wirklich?"

Max nickte. "Ja, aber er hat sich nicht konzentriert. Normalerweise hätte er mich locker schlagen können. Er war nur irgendwie... komisch!?"

"Ist er ja sonst nie", brummelte Bryan und sein Interesse schien wieder abgeklungen zu sein. Er starrte fasziniert die karierte Tischdecke an, so als habe er noch nie in seinem Leben etwas so fesselndes gesehen.

"Ist alles okay, Bryan?", fragte Max. Er ließ nun von der Tür ab und setzte sich Bryan gegenüber an den Tisch. "Wo ist Ian?"

"Ian muss noch vor Gericht aussagen", antwortete Bryan. "Das dauert wahrscheinlich noch und ich wollte nicht auf ihn warten."

"Warum nicht?"

Bryan schaute ihm kühl ins Gesicht und starrte ihn eine Weile lang an. Schließlich schien er einen Entschluss gefasst zu haben. Er stand von seinem Platz auf und sagte in einem beiläufigen Tonfall: "Ich gehen spazieren."

"Darf ich mitkommen?", wollte Max wissen. Es war nicht so, dass er unheimlich scharf auf einen Spaziergang war, aber irgendwie hatte er bei Bryans momentaner Stimmung kein gutes Gefühl.

Bryan schüttelte den Kopf und ging zur Tür. "Tschau", sagte er leise, bevor er in den Flur entschwand.

Max schaute eine Weile lang die geschlossene Tür an, bis er hörte, wie die Haustür zugeworfen wurde.

Er stand wieder auf und ging zu Talas Tür. "Du hast das gerade mitgekriegt, oder?", rief er in der Hoffnung, Tala würde nun endlich antworten. Er war sich hundertprozentig sicher, dass Tala auf der anderen Seite der Tür gesessen und zugehört hatte. Doch er antwortete nicht. "Was ist eigentlich los mit euch allen?", fragte Max entrüstet. "Und warum sagt mir niemand, was hier eigentlich abgeht? Ich gehöre doch auch zu diesem Team! Das hast du mir heute morgen noch gesagt!"

Schweigen.

"Es ist mehr als nur unfair von euch, dass ihr mir nicht sagt, was das soll!", schimpfte Max.

Plötzlich öffnete sich Talas Tür und der Teamleader der Demolition Boys schaute ihn ernst an. "Du verstehst es nicht", stellte er ernst fest.

"Was denn?" In seinem Ärger kam Max gar nicht dazu, sich darüber zu freuen, dass Tala sich nichts angetan hatte.

Tala verschränkte die Arme vor der Brust und starrte ihn prüfend an.

Es war derselbe Sezierblick, den Bryan vorhin schon verwendet hatte.

Und wenn er schon bei Bryan keiner Prüfung standhielt, konnte er sich die Sache bei Tala gleich abschminken.

"Du kannst es nicht verstehen", sagte Tala schließlich.

"Wie denn auch, wenn ich nicht mal weiß, was ich verstehen soll?" Max verschränkte nun ebenfalls stur die Arme vor der Brust.

Tala verdrehte leicht die Augen und murmelte undeutlich: "Die Sache mit Boris macht den beiden stark zu schaffen."

Damit schien das Gespräch beendet zu sein. Er drehte sich um und wollte die Tür wieder von innen zumachen.

Doch Max stellte seinen Fuß dazwischen und schlüpfte durch die Türöffnung mit in Talas Zimmer. Er schloss die Tür, als sie beide drinnen waren und setzte sich dann davor. "Du hast ja vorhin gehört, dass es noch dauert, bis Ian kommt. Wir haben also viel Zeit, in der du mir alles erzählen kannst."

Tala setzte sich nicht auf sein Bett, wie Max es wahrscheinlich getan hätte. Er setzte sich auf den Boden, Max gegenüber, und lehnte sich gegen die Wand. "Es liegt nicht in meinem Interesse, dir alles zu erzählen."

"Aber in meinem."

Tala schüttelte ernst den Kopf. "Ich rede nicht mit dir darüber", bestimmte er.

"Redest du denn über etwas anderes mit mir?", bat Max. "Über irgendwas?"

"Nein." Tala sah ihm direkt in die Augen und Max erschauerte leicht. Eindrücklicher hätte ihm Tala gar nicht zu verstehen geben können, dass er nichts mit ihm zu tun haben wollte.

"Du warst ziemlich gut mit Spencer befreundet, oder?", versuchte Max es trotzdem.

"Wenn du rausgehst, kannst dann bitte die Tür hinter dir zumachen?", bat Tala mit übertriebener Freundlichkeit. Er griff neben sich auf seinen Nachtschrank und zog das große Buch zu sich, um es auf seine Knie zu legen und bei seinem Lesezeichen aufzuschlagen.

"Das Gespräch ist noch nicht beendet, Tala!", brauste Max auf.

"Doch, ist es." Tala sah nicht von seinem Buch auf, genau wie beim Frühstück.

Max blieb beharrlich sitzen. "Ist es wegen dem Match vorhin? Du kannst gern eine Revanche haben!"

"Wir werden noch oft genug gegeneinander kämpfen", murmelte Tala bloß und las weiter.

"Leg das Buch weg!", verlangte Max.

Tala reagierte nicht. Anscheinend hatte er seine Ohren wieder auf Durchzug gestellt. So wie in den letzten vier Stunden.

"Musst du bei dem Prozess nicht auch aussagen?", fiel dem jungen Amerikaner plötzlich ein.

Noch immer keine Reaktion.

Trotz dieser Nichtbeachtung blieb Max Tala gegenüber sitzen. Er gab die Versuche, ein weiteres Gespräch zustande zu bringen, auf und schaute Tala einfach nur geduldig an. Irgendwann würde der doch irritiert aufsehen müssen. Oder er würde Max aus dem Zimmer schmeißen.

Aber Tala war erwies sich als ein Mensch mit einer Engelsgeduld.

Er saß da und las, als wenn nichts wäre.

Er nach einer halben Ewigkeit fiel Max auf, dass der Rotschopf die Seiten nicht umblätterte.

"Wie lange brauchst du, um zwei Seiten zu lesen?", fragte er vorsichtig.

Tala blickte ihn kühl an und schlug das Buch zu. Er legte es neben sich und stützte seine Hände rechts und links von seinem Körper auf dem Boden ab. "Was willst du?", fragte er mit einem düsteren, unheilbringenden Ausdruck in den Augen.

"Mir dir reden", antwortete Max und lächelte freundlich.

"Du nervst - geh sterben", grummelte Tala sichtlich schlecht gelaunt.

"Ich gebe nicht nach", warnte ihn Max.

"Ich auch nicht", meinte Tala kühl. "Und glaub mir, ich bin ausdauernder als du."

"Woher willst du das wissen?", fragte Max schnippisch.

Tala antwortete darauf nicht.

Er starrte Max einfach nur mit einem unheilvollen Blick an.

But we don't know

Hi!
 

Jetzt kommt endlich das Kapitel, in dem Spnecer mal auftaucht ^-^ Ich wolltei hn ja immer schon mal auftreten lassen, nur hatte ich bisher keinen Zusammenhang...

Oah, ich liebe Spencer *-* Der ist so toll!! *strahl*
 

*quietsch*

Und danke für eure Kommentare!!

Boah, dass so viele Leute eine Tala x Max FF lesen!!

*begeistert*

Das Pairing ist doch hammersüß, ne??

*fuchtelt*
 

Zum Kapitel: Der erste Abschnitt gehört irgendwie mehr noch zum letzten Kapitel. Da hab ich irgendwie mist gebaut... Naja, egal ^-^
 

Viel Spaß beim Lesen!!
 

~*~*~*~
 

But we don't know
 

Ein Schmerz im Rücken ließ Max überrascht aufkeuchen. Jemand hatte anscheinend versucht, die Tür, vor der er saß, mit einem Ruck aufzureißen.

Überrascht blickte sich Max um. Er saß immer noch in Talas Zimmer und war anscheinend... eingeschlafen??

Fragend blinzelte er Tala an, der wieder in seinem Buch las – dieses Mal vermutlich wirklich.

Abermals wurde die Tür nach innen geschoben, dieses Mal allerdings vorsichtiger. Max flüchtete sich schnell ins Innere des Raums.

Ian trat in das Zimmer und schaute etwas unsicher auf dieses Spektakel.

Max war in Talas Zimmer und lebte noch!!!

"Du bist wieder da", stellte Tala mit einem Blick auf Ian unnötigerweise fest.

"Wahnsinnig scharfsinnig", murmelte Ian. "Ich wollte nur schauen, ob alles okay ist. Bryan ist nicht da und ich habe Max nirgendwo gefunden, aber... er scheint ja hier zu sein?!"

Max richtete sich auf und warf einen raschen Blick hinter sich, um festzustellen, dass Tala seine Nase wieder in das Buch gesteckt hatte. "Bryan ist Spazieren gegangen", erklärte er an Ian gewandt. "Wie war es denn?"

"Was?", fragte Ian etwas dümmlich.

"Vor Gericht", meinte Max eindringlich. "Wie war es?"

"Wie sollte es schon gewesen sein?", brummelte Ian etwas zu nebensächlich und marschierte rückwärts aus Talas Zimmer raus. Er schloss die Tür von außen wieder, sodass Max abermals mit Tala alleine war.

"Du bist ja richtig einfühlsam", bemerkte Tala lakonisch. Er legte sein Buch weg und stand auf. Anscheinend wollte er das Zimmer ebenfalls verlassen. Im Vorbeigehen fragte er mit einem hämischen Grinsen: "Gut geschlafen, Prinzesschen?" Die Tür wurde aufgerissen und Tala verschwand.

Max stöhnte genervt auf. Am liebsten würde er eine Axt nehmen und... nein, so etwas durfte er nicht einmal denken!
 

Nachmittags saß Max deprimiert vor dem Fernseher und zappte sich durch das russische Programm. Ätzend, echt ätzend. Und er hatte noch nicht einmal Ian hier, der ihm das Geplapper übersetzen konnte!

Nachdem Bryan schon nicht wieder zurückgekommen war, hatte ian beschlossen, ebenfalls spazieren zu gehen. Und zu allem Überfluss war Tala letzten Endes auch verschwunden (er allerdings, ohne sich abzumelden und Max auf die Frage, ob er mitkommen dürfe, blöd anzumachen).

Also saß Max alleine im Wohnzimmer und schielte zwischendurch misstrauisch zu den beiden Katzen, die auf dem Sessel lagen und anscheinend fest schliefen. Aber er traute ihnen irgendwie nicht...

Ein Klicken ließ ihn aufhorchen,

War das ein Schlüssel gewesen? Die Haustür wurde geöffnet, irgendwer kam also zurück!

Sofort sprang Max auf und eilte durch die Küche zum Hausflur.

Dort stand ein blonder, recht hochgeschossener junger Mann und schaute ihn erstaunt an.

"Spencer", stellte Max erschrocken fest. Was machte der denn hier?

"Max", sagte der im Gegenzug, da ihm anscheinend nicht besseres einfiel.

Etwas unbehaglich standen sich die beiden gegenüber, bis Spencer schließlich fragte: "Ist einer mei... also, einer der anderen da?" Er wirkte sichtlich verunsichert. Anscheinend hatte ihm Max' Auftreten den Wind aus den Segeln genommen.

Max schüttelte den Kopf. "Nein, die sind alle weg", gab er entschuldigend zurück.

"Oh", machte Spencer. "Naja... Ich hätte ihnen sagen sollen, dass ich in der Stadt bin." Er stand noch immer in der Tür und schaute sich verlegen im Hausflur um. Max vermutete, er tat dies, um festzustellen, ob sich viel verändert habe. Schließlich schloss er die Tür hinter und und lehnte sich dagegen.

Abermals entstand eine unangenehme Stille, die plötzlich durch ein lautes Jaulen durchbrochen wurde. Ein roter Blitz schoss an Max vorbei und krallte sich in Spencers Bein.

"Panic", sagte Spencer überrascht und bückte sich, um die Katze von sich abzupflücken. Er hob sie auf den Arm und kraulte sie am Kopf, anscheinend froh darüber, zu wissen, was er mit seinen Händen tun sollte.

"Pain ist auch da drin", sagte Max schnell.

"Ich habe sowieso schon Kopfschmerzen." Spencer lächelte leicht. "Ist vielleicht nicht ganz fair, aber ich mag Panic lieber als Pain." Panic schnurrte zur Antwort. In Spencers Armen wirkte sie wie ein freundliches, kleines Schmusekätzchen und nicht wie das kleine Monster, das besonders Tala und Max das Leben zur Hölle machte.

"Du kannst trotzdem reinkommen", meinte Max verlegen. Warum war es ihm so peinlich, Spencer gegenüber zu stehen? Und warum war der überhaupt hier?

Spencer nickte leicht und folgte Max dann durch die Küche und ins Wohnzimmer. Dort setzte er sich auf den mittlerweile leeren Sessel und schaute dankbar zum Fernseher. Max setzte sich zurück auf seinen alten Platz auf der Couch. Hatte sich Spencer absichtlich auf den Sessel gesetzt, um zu verhindern, dass Max sich neben ihn setzte? Oder war das reiner, unkalkulierter Zufall?

Die Situation war max mehr als nur unangenehm. Spencer war scheinbar glücklich darüber, durch den Fernseher abgelenkt zu werden, aber er selbst verstand ja kein einziges Wort von dem, was da geredet wurde.

"Warum bist du eigentlich hier?", fragte Max nach einer Weile, in der Hoffnung, nicht allzu unfreundlich zu klingen.

Spencer wandte seinen Blick vom Fernseher ab. "Ich musste vor Gericht aussagen", erklärte er. "Wegen Boris... Die anderen doch auch."

"Oh." Daran hatte Max gar nicht mehr gedacht. "Und... wie war es?"

Spencer schien einen Moment lang zu überlegen, ob er wirklich mit Max sprechen sollte. Dass zuckte er jedoch leicht mit den Schultern und meinte bloß: "Irgendwie deprimierend."

"Warum?", wollte der Jüngere wissen.

Panic maunzte klagend auf und sprang dann von Spencers Schoß. Irgendwie beruhigte es Max, zu sehen, dass Spencer anscheinend doch nicht so perfekt war, wie seine Teamkollegen es Max in Gesprächen in der vergangenen Zeit hatten weismachen wollen. Sonst wäre Panic bestimmt geblieben. Schließlich hatte sie Spencer lange nicht gesehen...

"Weil ich Boris eigentlich immer gemocht habe", sagte Spencer und lächelte etwas hilflos. "Klar, er ist ein Verbrecher, aber er hat mir eigentlich geholfen. Insgesamt gesehen." Das Thema schien ihm unangenehm zu sein, doch Max' verwirrtes Gesicht animierte ihn zum Weiterreden. "Boris hat jedem die Chance gegeben, ein guter Beyblade zu werden. In der Abtei war es zwar alles andere als ideal, aber ich hätte keine andere Möglichkeit gehabt." Er stockte abermals.

"Keine andere Möglichkeit?", wiederholte Max. "Wozu?"

Spencer sah ihn offen an. "Meinen Traum zu verwirklichen", sagte er und zuckte dann etwas hilflos mit den Schultern. "Ich komme nicht aus Moskau, Max, sondern aus einem kleinen, dämlichen Dörfchen, ca. 700km von hier entfernt. Wenn man bloß 300 Menschen um sich herum hat, ist es schwer, als Beyblader besonders aufzufallen. Da unten interessiert es halt niemanden. Die Abtei war meine große Chance, etwas anderes zu werden, als Schreiner oder Bauer." Er schien noch mehr sagen zu wollen, hörte dann jedoch auf, als ihm klar wurde, mit wem er gerade sprach.

"Wenn das dein Traum war", begann Max zögerlich. Tala, Bryan und Ian hatten ihm nie auf diese Frage geantwortet, wieso also sollte Spencer es tun? "Warum hast du dann aufgehört?"

Tatsächlich schien Spencer zu überlegen, ob er Max endlich eine Erklärung geben sollte. Schließlich sagte er mit leiser Stimme: "Weil mein Vater vor drei Monaten gestorben ist."

Dass der Fernseher im Hintergrund noch lief, kam Max wie reiner Hohn vor. Doch wenn er jetzt ausschaltete, sah es für Spencer vielleicht aus, als hätte Max vorher nebenbei noch geguckt (er wusste vielleicht nicht, dass max kaum Russisch konnte) und interessierte sich erst jetzt für das Gespräch. "Das tut mir Leid", sagte Max nach einer halben Ewigkeit.

"Er hatte einen Herzinfakt", meinte Spencer plötzlich mit einem abwesenden Blick. "Und meine Mutter ist... gesundheitlich angeschlagen. Ich habe zwei kleine Schwestern."

Max spürte, wie ihm Tränen in die Augen stiegen. Er hatte nicht mit eo einem Grund gerechnet. Hieß das wirklich, dass Spencer alles aufgegeben hatte, um sich um seine Schwestern und die Mutter zu kümmern? Seinen Tram aufgegeben? "Das tut mir Leid", wiederholte er mitleidig.

Spencer schüttelte leicht den Kopf. "Mir geht es gut, Max. Ich bin für meine Familie da. Das ist nicht schlimm." Er stand nun auf und ging zum Fernseher, um ihn auszuschalten.

Max dankte ihm innerlich dafür.

Spencer setzte sich wieder auf den Sessel. "Du hast Probleme mit Tala, oder?" Er schien beschlossen zu haben, im Gegnezug für seine halbe Lebensgeschichte nun die von Max einzufordern.

"Hat er es dir gesagt?", fragte Max.

"Nein, aber..." Spencer zögerte kurz, anscheinend abwägend, ob er die Information an Max weitergeben sollte, "Tala hat, als ich ihm gesagt habe, dass ich gehen muss, behauptet, er würde niemand anderes in das Team lassen... Ihm traue ich es zu."

"Na toll", murmelte Max. "Also hatte ich von vornherein keine Chance... Dachte ich's mir doch."

"So schlimm?" Nun war es Spencer, der mitleidig guckte, allerdings auch ein wenig amüsiert.

"Ja!", fauchte Max. Das belustigte Funkeln in den grauen Augen seines Gegenübers wollte ihm ganz und gar nicht gefallen. "Entweder ignoriert oder beleidigt er mich! Ständig! Er gibt mir dämliche Namen wie Prinzessin oder Kleine oder so! Und es ist egal, wasi ch mache, es ist immer alles falsch! Und dann hetzt er mir diese blöden Viecher auf den Hals!!" Er musste dem Älteren nicht erklären, welche Viecher er meinte. Das war einfach zu offensichtlich...

"So ist Tala nun mal", meinte Spencer und schien zu versuche, ein Grinsen zu unterdrücken. "In dem Bezug ist er wie ein kleines Kind."

"Achja?" Max schnaubte verärgert. "Na, wenn DU das sagst!"

"Wenn du einem Kind sein Spielzeug wegnimmst, ist es beleidigt und sauer, auch wenn es weiß, dass das Spielzeug... alt und kaputt ist und es besser ist, nicht mehr damit zu spielen. Stattdessen bekommt es ein neues Spielzeug, das zwar ganz toll ist und viel besser funktioniert, aber... Das Kind akzeptiert das Spielzeug nicht. Es will sein altes Spielzeug wiederhaben. Verstehst du?"

"Spielzeug? Das hört sich irgendwie pervers an, Spencer."
 

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Mit den Spielzeugen ist das wirklich so *belehrend* Wenn du einen kleinen Kind das Spielzeug wegnimmst und ihm ein neues in die Hand drückst, dann ist es beleidigt und spielt erstmal nicht damit - zumindest wenn es ein stilvolles Kind ist XD
 

*knuddl*

Bye

Nath

First Time

Hallo!

Man, ich überrasche mich momentan immer wieder selbst, auch mit dieser FF. Ich habe nämlich ein wneig Alkohol in die FF gekippt, um mal ein wenig nachzuhelfen... *smiled*

Nää, die Idee kam mir gestern vor meinem grausigen Zahnarzttermin, bei dem mir übrigens ohne Betäubung vier Löcher aufgebohrt wurden (das ist der Augenblick, in dem ihr Mitleid heucheln müsst!). Heute Nacht habe ich es dann geschrieben:

DIN A 4, krariert, Zeile für Zeile beschriftet: Etwas über zweieinhalb Seiten. Mit meiner Schrift, die mir den Spitznamen Joey Bonsai eingebracht hat. War schon hart irgnedwie. Vor allem, weil ich noch vor Schmerz ein wenig komisch drauf war und gleichzeitig nachts auch von Stunde zu Stunde perverser werde (und der Höhepunkt wurde dann gegen halb zwei geschrieben).

Naja, heute Nacht war ich noch vollkommen zufrieden damit XD

Den ersten Abschnitt habe ich übrigens schon vor ein paar Tagen/Wochen/whatever geschrieben. Aber die Party nur gestern Nacht ~^-^~
 

Danke für eure vielen Kommentare *-* *staun* *überrascht ist*

ich schreibe jetzt nur zu den wichtigsten Bemerkungen eine kleine Erklärung, weil das Vorwort sonst viel zu lang werden würde:

@Lyos: Max läuft allein aus dem Grund nicht fröhlich durch das Haus und verbreitet Stimmung, weil er sich nicht traut. Vorher hatte er ja immer Tyson auf seiner Seite und es war ihm auch nicht sonderlich wichtig, ob Kai sich von ihm gestört fühlt oder nicht. Aber bei Talas abweisendem Verhalten ihm gegenüber traut er sich einfahc nicht - außerdem ist ihm auch nicht gerade danach, schließlich musste er alle seine Freunde hinter sich lassen, um in ein befeindetes Team zu wechseln. Kein Grund zur Freude!

@Amadare: Ja, du darfst die Stelle behalten *sfz*

Und allgemein: Man, das im letzten Kapitel war doch nicht ernst gemeint! Der Vergleich mit dem Spielzeug klang zwar pervers, war von Spencer aber nicht so gmeeint!! Er und Tala hatten nichts miteinander, wirklich nicht!! Das war nur der erstbeste Vergleich, der Spencer in der Situation eingefallen ist!
 

Naja, viel Spaß jetzt beim Lesen ^-^

*knuffl*
 

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First Time
 

Etwa eine halbe Stunde, nachdem Spencer in der WG der Demolition Boys eingetroffen war, kamen auch Ian und Bryan zurück. Da sie zu verschiedenen Zeiten losgegangen waren, vermutete Max, dass Ian gewusst haben musste, wo Bryan hingegangen war. Sonst wären sie nicht gemeinsam zurückgekommen. Die beiden unterhielten sich leise und wollten anscheinend direkt in ihre Zimmer gehen.

"Hallo?", fragte Spencer laut, als er eben diese Tatsache ebenfalls feststellte.

Nun betraten die beiden jungen Russen doch noch das Wohnzimmer...

"SPENCER!", kreischte Ian und flog dem Blondschopf förmlich in die Arme. Glücklicherweise hatte der keine Katze mehr auf dem Schoß sitzen – sonst wäre sie vermutlich Matsch gewesen.

Wenn Max daran dachte, wie schlecht gelaunt Ian vor wenigen Stunden noch gewesen war... Der freute sich scheinbar tierisch über Spencers Anwesenheit.

Bryan setzte sich neben Max auf die Couch und wartete geduldig ab, bis Ian den ehemaligen Teamkollegen wieder freigab. "Guten Tag, Spencer", sagte er dann freundlich und mit einem unterdrückten Grinsen.

"Guten Tag, Bryan", erwiderte Spencer in demselben Tonfall.

Der Blick, den die beiden austauschten, wirkte sehr vielsagend. Vermutlich war diese betont distanzierte Begrüßung ein alter Insider.

"Ich wusste gar nicht, dass du heute aussagst", unterbrach Ian den belustigten Blickkontakt seiner beiden Freunde.

"Tun wir doch alle", meinte Spencer und beugte sich nach vorne, um sich die vorbeilaufende rote Katze Panic auf den Schoß zu ziehen. Sie fauchte gereizt, schlug jedoch nicht nach ihm.

"Willst du das Mistvieh nicht mitnehmen?", bot ihm Bryan an und schob seinen Ärmel hoch, damit Spencer die unzähligen Kratzer sehen konnte.

"Aber Tala ist erst übermorgen dran", ereiferte sich Ian etwa zeitgleich.

Max horchte auf. Tala musste auch noch aussagen? Warum hatte er denn nichts gesagt? Naja, nicht dass er sehr offen Max gegenüber war...

"Und wo ist er?", wollte Spencer wissen.

Bryan zuckte mit den Schultern. "Ist doch egal. Er wird schon wiederkommen."

"Wie lange bleibst du?", fragte Ian, schon wieder komplett am Thema vorbei.

Spencer schien die Frage nicht ganz angenehm zu finden. "Ich muss übermorgen wieder arbeiten", meinte er. "Ich könnte entweder heute oder morgen fahren..."

"Morgen!", entschied Bryan sofort, obwohl eigentlich klar war, dass Spencer nichts anderes vorgehabt hatte. "Du kannst in meinem Zimmer schlafen, ich penn' auf der Couch!"

"Danke..." Der Blondschopf schien innerlich aufzuatmen.

"Soll ich Bratnudeln machen?", bot Ian aufopferungsvoll an, woraufhin Bryan genervt die Augen verdrehte und Max damit rechnete, dass die eigentlich gute Stimmung auf den Nullpunkt sinken würde.

Doch Spencer grinste und meinte dann tatsächlich: "Nach so langer Zeit... Gerne!"

"Och nööö...", maulte Bryan.

"Super!", lachte Ian. "Wann soll ich ich die Bratnudeln machen?"

"Gar nicht!", rief eine verärgerte Stimme aus der Küche. Anscheinend war Tala endlich gekommen... Er warf einen verächtlichen Blick ins Wohnzimmer, um gleich darauf in seinem Zimmer zu verschwinden, doch sein Blick blieb an Spencer hängen. Er schien ernsthaft überrascht. "Was machst du denn hier?", fragte er verdutzt.

"Sei nicht immer so unhöflich", moserte Ian.
 

Max saß etwas gelangweilt auf der Couch und starrte Löcher in die Luft. Er wusste nicht so recht, wie er sich verhalten sollte, denn die Demolition Boys hatten beschlossen, die Nacht nicht (wie ursprünglich geplant) wie eine normale Nacht vorbeiziehen zu lassen, sondern stattdessen ein wenig zu feiern und so lange aufzubleiben wie möglich.

Sie hatten es sich im Wohnzimmer bequem gemacht und unterhielten sich gut gelaunt über alltägliche Dinge wie gemeinsame Bekannte und deren Verbleib in den letzten Monaten, Politik (wobei sich alle vier Russen eindeutig negativ über Max' amerikanische Heimat aussprachen), Beyblade (hierbei fiel Max auf, dass Tala das Thema immer und immer wieder geschickt nach Japan lenkte, wo es ein Team gab, über das er herrlich herziehen konnte) und selbstverständlich die bevorstehende Weltmeisterschaft.

Max wusste sich selbst nicht richtig ins Gespräch einzubringen, da Tala penibel darauf achtete, alles, was Max irgendwas bedeutete, ins negative Licht zu stellen, was außer dem Blondschopf selbst natürlich niemandem weiter auffiel.

Was einen zusätzlichen Anteil an der Unterhaltung einnahm, war Alkohol.

Max hatte von vornherein abgelehnt, mit der Behauptung, er würde nicht trinken – schon aus Prinzip nicht, woraufhin Tala sehr offen gezeigt hatte, dass es ihn amüsierte. Eigentlich war Max Alkohol nicht wirklich abgeneigt. Zumindest deutsches Bier mochte er sogar richtig gern. Aber in diesem Punkt misstraute er den Demolition Boys ganz einfach, weil er natürlich sämtliche Gerüchte über die trinkfesten Russen, die sich stundenlang hartes Zeug reinkippen konnten, kannte und zudem auch nicht wusste, was genau alles in der Bowle war, die Spencer ihm angeboten hatte... Er hatte unauffällig daran gerochen, als sie noch in der Küche gestanden hatte, und der Geruch nach Alkohol war ihm zu penetrant gewesen.

Max schaute etwas gelangweilt zu Bryan und Spencer, die darüber diskutierten, ob zwischen Emily von den All Starz und Kenny aus Max' altem Team etwas liefe. Bryan bemerkte nach einiger Zeit Max' Blick, weshalb er strahlend feststellte, dass Max in den letzten Jahren doch immer hautnahe dabei und in den selben Hotelsuites wie Kenny gewesen sei und dass er doch sicherlich mitbekommen haben musste, ob zwischen den beiden was gewesen sei... so verdächtige Geräusche mitten in der Nacht...

"Verwirr' mir den Kurzen bloß nicht", unterbrach Tala Bryans Gedankengänge plötzlich. "Oder glaubst du ernsthaft, er wäre schon so aufgeklärt, dass er diese Geräusche von dem Geschnarche der anderen Spinner unterscheiden könnte?" Er zwinkerte Max anzüglich zu und trank dann seinen Becher mit Bowle leer.. Einerseits schien er zwar nur leicht angetrunken zu sein, andererseits redete er heute Abend viel freier als sonst, wobei er meistens gegen Max wetterte. Doch mit einer solchen Bemerkung hatte Max wirklich nicht gerechnet.

Tala fügte ein gute gelauntes "Jungfrau auf Lebenszeit" hinzu und widmete sich dann ein paar CDs, die vor ihm auf dem Boden lagen, um Bryan und Spencer, die mittlerweile ein komplett anderes Thema ausdiskutierten, in Ruhe zu lassen.

"Wirklich nichts trinken?", fragte Ian an Max gerichtet und ließ sich neben ihn auf die Couch plumpsen. Er reichte Tala eine CD und ignorierte max' eindeutige Antwort ("Nein."), indem er ihm einen vollen Becher hinhielt. "Schmeckt wirklich gut", meinte er munter und beugte sich zu Max, um verschwörerisch leise hinzuzufügen: "Sogar Tala kriegt davon gute Laune!" Er drückte Max das Getränk in die Hand und stand dann wieder auf, um neben Tala auf dem Boden Platz zu nehmen und über Musik zu reden. Schließlich legte Tala eine CD in den CD-Player und ließ bei voller Lautstärke einen harten Schlagzeugrhythmus durch das Zimmer schallen, worauf sich Bryan und Spencer gezwungen sahen, ihr Gespräch auf später zu vertagen.

Max dankte innerlich Gott dafür, dass er bislang von Talas Musik verschont worden war und heute zum ersten Max hörte, was Tala scheinbar mochte...

"Wettsaufen!", befahl Tala, stand auf, packte Max' Handgelenk und zog ihn unsanft zu Boden. "Auch Prinzesschen macht mit!" Er hatte es tatsächlich geschafft, aus einer gewöhnlichen, mit Alkohol verfeinerten Diskussionsrunde in innerhalb von einer halben Minute ein kleines Saufgelage zu machen, denn augenblicklich war jeder Funken Intelligenz und Niveau von den Demolition Boys, die schon genug getrunken hatten, um sich sofort einverstanden zu erklären, abgefallen, sodass sich Max sehnlichst wünschte, er wäre schon vor Stunden ins Bett gegangen, als er noch die Möglichkeit dazu gehabt hatte. Er fühlte sich in seiner Situation mehr als unwohl.

Sie vier Russen leerten ihre Becher auf Ex und während Bryan und Ian noch nach den Erdbeeren fischten, füllte Spencer schon nach.

"Komm' schon!", forderte Tala Max gut gelaunt auf.

"Nein, danke", schrie Max gegen die Musik an und stellte den Becher, der ihm aufgedrängt worden war, weg. "Ich trinke nicht!" Er fragte sich, wie Tala es scheinbar so mühelos schaffte, gegen die laute Musik anzureden.

Tala nahm den Becher hoch und hielt ihn grinsend vor Max' Gesicht. "Komm' schon!", wiederholte er belustigt.

Max schüttelte entschieden den Kopf und warf einen hilfesuchenden Blick zu den anderen dreien, die weitertranken und nicht zu bemerken schienen, dass Tala seine gesamte Aufmerksamkeit auf Max gerichtet hatte. Die laute Musik dröhnte schmerzhaft in Max' Kopf. Plötzlich packte Tala Max mit einer Hand an den Haaren und zog seinen Kopf nach hinten. Mit der anderen Hand presste er den Becher gegen seine Lippen und flößte ihm kurzerhand etwas von der Bowle ein. Max war so überrascht, dass er sich beinahe zeitgleich verschluckte und zu husten begann. Doch Tala machte nicht den Anschein, als würde ihn das stören, denn er kippte weiter. Max glaubte, ihn lachen zu hören. Schließlich schlug er Tala Hand weg und schluckte widerwillig etwas von der Bowle runter. Er stand auf und verließ mit schnellen Schritten das Wohnzimmer. Auch die Küche verließ er eilig, bis er im Flur in seine Schuhe stieg und das Haus verließ, wobei er die Haustür angelehnt ließ. Er ging ein paar Schritte von der Tür weg und blieb dann, an der Hauswand lehnend, in der Kälte stehen. Er wischte sich mit dem Zipfel des Ärmel seines Pullovers über die Augen, in die vor Schreck Tränen gestiegen waren. Dann atmete er tief ein und aus.

"Da ist noch was drin", bemerkte plötzlich eine belustigte Stimme. Max musste sich nicht erst zur Haustür drehen, um zu wissen, dass Tala ihm mit dem Becher in der Hand gefolgt war.

"Verpiss' dich!", zischte Max sauer. Er war noch nie härter im Tonfall oder in der Wortwahl Tala gegenüber gewesen. Bisher hatte er sich immer bemüht, trotz allem freundlich zu bleiben. Aber Talas Verhalten gerade eben hatte dem Fass die Krone aufgesetzt. Er hatte max doch tatsächlich dazu genötigt, von diesem Zeug zu trinken, obwohl er eindeutig "Nein" gesagt hatte! Ob er Max' Teamleader, das größte Arschloch der Welt oder sonst-was war – hatte definitiv nicht das Recht, Max zu etwas zu zwingen, was er nicht wollte!

Tala stand plötzlich neben ihm und hielt ihm nett lächelnd das Getränk hin. "Hat Prinzesschen Angst vor Alkohol?", fragte er mit süßlicher Stimme.

Max riss ihm den Becher aus der Hand und kippte den Inhalt kurzerhand in den Schnee. "Du solltest nicht so viel trinken!". riet er Tala kaltschnäuzig und stellte den Becher auf den Boden, um seine Arme ernst vor der Brust verschränken zu können. Er sah Tala streng an.

"Hab' nicht viel getrunken." Auf einmal war Tala Stimme wieder normal, das süße, amüsierte Zwitschern war verschwunden.

"Merkt man", murmelte Max.

"Nur weil ich gute Laune habe?"; wunderte sich der Rotschopf.

Max war klar, dass Tala ohne den Einfluss von Alkohol nicht bei ihm ihm geblieben wäre und sich erst recht nicht mit ihm unterhalten hätte.

"Was sollte das gerade da drin?", fragte Max aufgebracht. "Ich habe dir doch gesagt, dass ich nicht trinke!"

Tala zuckte bloß mit den Schultern.

"Du hast echt 'nen Vollschaden!" Max spürte, wie seine Stimme bebte. Er hatte Kopfschmerzen. Die laute Musik, das bisschen Alkohol ,das er schon jetzt bis in seine Fingerspitzen spürte, Tala...

Sein Teamleader machte ein desinteressierte "Hm".

"Ist das das einzige, was dir dazu einfällt?", ärgerte sich Max.

Tala sagte und tat einen Moment lang gar nichts. Doch plötzlich platzierte er sich Max direkt gegenüber. Er grinste breit. "Sorry, Maxi!" Dann legte er ohne Vorwarnung seine Hand in Max' Nacken und zog ihn zu sich, um ihm einen verlangenden Kuss aufzudrücken.

Max spürte, wie ihm schwindelig wurde. Talas Lippen waren weich, sein Atem schmeckte nach einer Mischung aus Alkohol und gesüßten Erdbeeren. Er nutzte Max' Fassungslosigkeit aus, um mit der Zunge gierig in Max' Mundhöhle einzudringen. Mit seiner freien Hand fuhr er hemmungslos unter Max' Pullover und streichelte erregt über seinen Brustkorb.

Max brauchte einen Moment, um zu realisieren, was hier geschah.

Tala, ausgerechnet Tala!

Er legte seine Hände auf Talas Brustkorb und versuchte, ihn wegzudrücken. Doch Tala störte sich nicht wirklich daran. Er presste max jetzt mit dem Rücken gegen die Hauswand und öffnete dann den oberen Knopf an Max' Hose. Der Blondschopf versuchte abermals schwach, sich zur Wehr zu setzen, indem er wieder gegen Talas Oberkörper drückte.

"Nicht", nuschelte Tala gegen seine Lippen. "Nicht aufhören:"

Einen Augenblick lang gab Max ihm nach und versuchte sogar etwas schüchtern, den leidenschaftlichen Kuss zu erwidern. Hätte Tala bloß nicht so penetrant nach Alkohol geschmeckt... Max gab sich alle Mühe, den Geschmack zu verdrängen und sich auf die Süße der Erdbeeren zu konzentrieren. Und auf Talas klare, blaue Augen...

Der junge Russe öffnete nun auch den Reißverschluss und schob Max' Hose ein Stück nach unten. Seine Hand fuhr hinten in Max' Boxershorts, begierig, die weiche Haut darunter zu berühren.

Max legte seine Hand auf Talas Wange und schob sein Gesicht nach hinten. "Hör auf", bat er verunsichert. "Bitte."

Tatsächlich zog Tala seine Hand zurück. Er ging einen Schritt nach hinten und sah Max mit verschleiertem Blick an. Dann drehte er sich plötzlich ohne ein weiteres Wort zu sagen zur Haustür und rannte fluchtartig zurück. Noch bevor Max etwas hätte sagen können, war Tala im Haus verschwunden.
 

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So, es ist recht lang geworden... Und die erste Szene kam zu kurz, hm?

Egal: Wie fandet ihr den ersten Kuss der beiden?

*smile*
 

*knuddl*

Bye

Nath

All you need is love...

Hallo!!

Danke für eure Kommentare

*sich verbeugt*

Hab mich sehr darüber gefreut^^
 

@Kathi: Immer diese üblen Spekulationen... Naja, vielleicht ist da ja sogar was dran... *verschwörerisch guckt* *Gerüchte streut*

@Kradi: Hm, kA, was Tala für Musik hört. Metal, denke ich mal. Aber ich kenne keine russischen Bands, sondern nur skandinavische, deutsche und englische, also... Obwohl, der könnte ja skandinavische Bands hören... *überlegt* Ach, ich weiß es selbst nicht.

@Najina: Du bist in Kanada? O.O Ich will auch *jammert*
 

Naja, egal jetzt ^^

Jetzt kommt erstmal das Kapitel...

Ein paar Leuten habe ich ja schon erzählt, wie's weitergeht und ihnen diverse Textstellen zugeschickt (so wie immer <.<) Ich bin ja so schlimm u.u

Aber das macht nichts.
 

Trotzdem viel Spaß beim Lesen!!
 


 

~*~*~*~
 

All you need is love...
 

Als Max am nächsten Morgen aufwachte, war das erste, was ihm einfiel, der Kuss, den ihm Tala am Abend zuvor förmlich aufgezwungen hatte. Er hatte seinen Teamleader danach nicht mehr gesehen. Im Wohnzimmer hatten nur noch Spencer, Bryan und Ian gesessen und als Max in Talas Zimmer gegangen war, hatte er feststellen müssen, dass das Licht bereits ausgeschaltet worden war, was wohl bedeutete, dass Tala schlief.

Und jetzt ... Max erinnerte sich an den Geschmack des Alkohols und an Talas Hand, die verlangend seine Hose aufgeknöpft hatte...

Es kam ihm auf einmal so unwirklich vor.

Er setzt sich in seinem Bett auf und stöhnte leise. Sein Kopf tat mehr als nur weh und auf auf einmal erschien es ihm beinahe ekelhaft, was Tala getan hatte. Wie er Max berührt hatte...

Max fuhr sich durch seine Haare und stand dann etwas unsicher auf. Er schlüpfte in seine Jogginghose und ging dann, sich ein T-Shirt überstreifend, in die Küche, wo Spencer, Tala und Bryan bereits am Tisch saßen und frühstückten. Max setzte sich zwischen Bryan und Spencer, direkt Tala gegenüber. Der versenkte seinen Blick, sobald er Max bemerkt hatte, in seinem Müsli.

"Guten Morgen", sagte Max etwas unsicher und blickte Tala fragend an.

"Hey", sagte Bryan. "Ich dachte schon, du pennst heute noch länger als Ian."

"Dachtest du nicht wirklich", grinste Spencer amüsiert und wandte sich dann an Max: "Guten Morgen. Siehst fertig aus."

"War die Bowle zu stark für dich?", wunderte sich Bryan, dem der Alkohol, den er unbestreitbar in geraumen Mengen in sich hineingekippt hatte, nicht sehr viel auszumachen schien.

Max schüttelte leicht den Kopf. "Ich habe eigentlich gar nichts getrunken", meinte er zaghaft. "Bin nicht so ein Alkohol-Fan..." Er stand auf und machte sich eine Schüssel Müsli.

Spencer und Bryan setzten ihre vorhin geführte Diskussion über die Todesstrafe fort, während Tala schwieg.

Als Max sich mit seinem Frühstück wieder setzte, bemerkte er, dass Tala noch immer nicht aufsah.

"Warum Todesstrafe?", unterbrach Max nach einer Weile. "Steht etwa zur Debatte, dass Boris...?"

"Nein, Quatsch", sagte Spencer schnell. "Der wird schon nicht hingerichtet. Aber in Amerika gab es heute wieder einen..." Er zuckte leicht mit den Schultern. "Texas."

"Oh", sagte Max und begann zu essen.

"Du kommst doch aus Amerika", stellte Bryan fest.

Max nickte zögerlich und schluckte schnell herunter. "Jaaa." Er wagte es nicht, einen weiteren Löffel Müsli zu essen, da Bryan ihn vermutlich nach seiner Meinung fragen würde. Und mit vollem Mund wollte er nicht unbedingt antworten.

"Bist du für die Todesstrafe?", wollte Bryan wissen.

"Naja." Max zögerte. "Ich denke nicht, dass es so sinnvoll ist, jemanden hinzurichten..."

"Siehst du?" Bryan nickte Spencer zu. "Selbst Amerikaner sind dagegen!"

"Müssen wir nur noch einen Chinesen befragen", bemerkte Spencer. "Hey, du hast doch 'nen chinesischen Freund!" Nun wandte er sich an Max. "Weißt du, ob..." Er schien in seinem Gedächtnis nach dem Namen zu suchen.

"Ich habe nie mit Ray darüber geredet", antwortete Max, der trotzdem wusste, wen Spencer meinte. "Aber ich glaube auch nicht, dass er für die Todesstrafe ist."

"Gut", fand Spencer. "Also haben wir aus den Ländern mit den jährlich meisten Hingerichteten zwei negative Meinungen! Ich hab's dir doch gesagt, Tala!"

Doch Tala schien sich nicht mehr für das Gespräch zu interessieren. Er trank nun die restliche Milch aus seiner Schüssel und stand auf. Die Schüssel stellte er auf die Spüle und dann wollte er in sein Zimmer gehen.

"Warte", bat ihn Max. "Ich wollte... wollte mit dir reden."

Man konnte Tala ansehen, dass er sich alles andere als wohl in seiner Haut fühlte. Er hielt einen Moment inne, ging dann jedoch schweigend in sein Zimmer.

Max seufzte leise. Das konnte ja ein interessantes Gespräch werden... Er hätte es Tala und sich selbst gerne erspart, aber er hatte sich schon gestern Abend vorgenommen, Tala auf die Sache anzusprechen. So etwas konnte man nicht totschweigen! Sie mussten früher oder später darüber reden! Besser früher als später!

Er beeilte sich, seine Schüssel ebenfalls zu leeren und als Ian schlaftrunken in die Küche torkelte und nach einer Aspirin verlangte, stand Max schon auf, stellte sein Geschirr ab und ging, ohne vorher anzuklopfen, in Talas Zimmer.

Sein Teamleader lag auf seinem Bett und starrte die Decke an.

"Hi, Tala", sagte Max unsicher und vergewisserte sich, dass die Tür geschlossen war.

"Was willst du?", fragte Tala in reichlich unfreundlichem Ton. Er sah Max nicht an.

Der Blondschopf ging auf ihn zu und blieb dann vor Talas Bett stehen. "Reden", sagte er und wünschte sich, dass es umgekehrt wäre. Dass Tala ihn darauf ansprechen würde. Es war schwer, ein Gespräch über ein Geschehnis wie das am Vorabend zu beginnen.

"Worüber?", wollte der Rotschopf kühl wissen und starrte noch immer nach oben.

"Ich denke, du weißt, worüber", sagte Max leise und setzte sich, ohne zu fragen, auf Talas Bett. Allerdings achtete er darauf, möglichst weit weg von seinem Teamleader zu sitzen – also am Fußende.

"Nein, weiß ich nicht", lautete die klare Antwort.

Max blickte ihn überrascht an. Er konnte es förmlich an Talas Nasenspitze ansehen, dass er log, doch er wagte nicht, es laut auszusprechen. Stattdessen schwieg er. Was sollte er auch schon sagen? Empfand Tala es etwa als normal, seinen Teamkollegen gegen die Hauswand zu drücken, innig zu küssen und ihn auf eine Art und Weise zu berühren, wie Max noch nie zuvor berührt worden war? Das konnte doch nicht sein Ernst sein!

Tala setzte sich auf und rückte von Max weg. Er lehnte sich gegen die Wand hinter seinem Bett und zog seine Knie an seinen Körper. "Was willst du?", fragte er ein weiteres Mal.

"Was du gestern gemacht hast...", begann Max verunsichert.

Talas Blick traf ihn. Drohend.

"Ich finde es nicht in Ordnung." Max senkte den Kopf. "Was ist denn in dich gefahren?"

Tala antwortete nicht.

Max starrte seine Hände an, in der Angst, Talas hellen Augen ein weiteres Mal zu begegnen. "Ich will wissen, warum du es gemacht hast."

Eine Weile schwiegen sie beide, bis Max schließlich doch noch fragend den Blick hob. Dieses Mal wich Tala aus. Er presste die Lippen aufeinander.

"Warum, Tala?", fragte Max.

"Warum was?", herrschte Tala ihn an.

"Das solltest du selbst wissen!", fauchte Max gereizt.

Tala stand auf. "Filmriss, Prinzesschen", sagte er, wobei er es vermied, Max ins Gesicht zu sehen, "Ich habe keine Ahnung, was du meinst."

Max stand auf. Es reichte. Er hatte genug. Er ballte seine Hände zu Fäusten. "Tala, du bist ein elender Lügner", fauchte er sauer. "Ich weiß ganz genau, dass du keinen Filmriss hast! Und ich weiß, dass du dich daran erinnerst, dass..."

Die Tür ging auf.

"Wir wollen zum Sportplatz gehen", sagte Ian friedfertig. Er schien die gespannte Stimmung nicht zu bemerken. "Und Bryan meinte, ich solle euch fragen, ob ihr mitkommen wollt."

"Klar", sagte Tala sofort und wollte gehen.

Max stellte sich ihm in den Weg. "Geht schon mal los", wies er Ian kühl an, ohne den Blick von Tala abzuwenden. Er hatte ernst die Arme vor der Brust verschränkt und bedachte Tala mit einem drohenden Blick. "Tala kommt gleich nach. Ihr müsst nicht auf ihn warten."

"Verpiss' dich." Tala wollte ihn zur Seite schieben, doch Max schlug seine Hand weg.

"Ian", sagte er ungeduldig.

"Na, meinetwegen..." Ian ließ sich seine Unsicherheit und die Überforderung deutlich anmerken. Er zog sich zurück.

Max schloss die Tür und stellte sich davor, damit Tala nicht einfach so gehen konnte.

"Alles lasse ich nicht mit mir machen", sagte er ernst.

Tala antwortete nicht darauf, sondern starrte ihn vernichtend an. Und Max erwiderte den Blick standhaft.

Ein unangenehmes Schweigen trat ein, das nach einigen Minuten von dem lauten Zuknallen der Haustür durchbrochen wurde.

Noch immer schien Tala nicht dazu bereit, mit Max zu reden.

"Tala, erzähl mir keinen Scheiß!", rief Max plötzlich laut. "Sag mir doch einfach, was mit dir los ist!"

"Ich habe keine Ahnung, wovon du redest", gab der Ältere gepresst zurück.

"Du hast mich gestern geküsst!" Die Fragen hatten nichts gebracht, also konfrontierte Max ihn direkt damit. "Und ich will jetzt wissen, warum! Was hast du dir dabei ged-" Er konnte nicht zu Ende sprechen, denn Tala hatte ausgeholt und ihm eine schallende Ohrfeige verpasst. Er sah Max mit einer Mischung aus Wut und Scham an. Max schossen die Tränen in die Augen, doch er hob nicht seine Hand, um sie gegen die schmerzende Wange zu pressen. Diese Genugtuung gönnte er Tala einfach nicht.

"Behaupte so etwas nie wieder!", fauchte Tala aggressiv. "Ich habe dich nicht..." Er sprach seinen Satz nicht zu Ende. Doch er sah Max schon wieder nicht in die Augen. Stattdessen wich er seinem Blick aus.

"Warum sollte ich es nicht behaupten?", fragte Max sauer und fühlte nun doch über seine Wange. Er schluckte schwer. "Du hast es doch schließlich wirklich getan, Tala."

"Habe ich nicht." Seine Stimme zitterte kaum merklich. Genau wie seine Hand, mit der er sich an seine Kommode klammerte.

"Ich sage es den Anderen nicht", bot Max an. "Aber bitte sag mir, warum!"

"Ich erinnere mich nicht daran", behauptete Tala und schlug demonstrativ die Augen nieder. "Ich weiß nicht, wovon du sprichst!"

"Was willst du eigentlich von mir?", fragte Max und nutzte Talas geschlossene Augen aus, um sich die Tränen aus den Augen zu wischen. "Warum bist du die ganze Zeit über so scheiße zu mir? Und was sollte das mit dem Kuss?"

Tala antwortete nicht.

"Tala, jetzt sag es mir", forderte Max langsam. Er ging einen Schritt auf den Rotschopf zu. Doch der rührte sich nicht. Max war kurz davor, seine Geduld zu verlieren, doch Talas Schweigen brachte ihm seine Beherrschung zurück. Er atmete tief ein und aus. Wie sollte er Tala nur dazu bringen, zu reden?

"Ich habe dich nicht geküsst", sagte Tala plötzlich ein weiteres Mal stur.

"Tala", begann Max leise. "Wenn du schwul bist, kannst du es mir gerne sagen. Ich habe nichts gegen Schwule und ich verspreche dir, dass die Anderen von mir nichts erfahren."

Mit einem Mal kam wieder Leben in Tala. Er schob Max nun doch beiseite. "Ich muss jetzt gehen", sagte er leise und verließ den Raum. Er knallte die Tür hinter sich zu und ließ Max alleine in seinem Zimmer stehen. Max starrte verdattert die Tür an, wagte es aber nicht, Tala zu folgen.
 

Als Tala die Küche verlassen hatte, lehnte er sich gegen die Wand und atmete tief durch. Er wischte mit seinem Ärmel die Tränen, die sich in seinen klaren, blauen Augen gesammelt hatten, aus seinem Gesicht und sagte leise zu sich selbst: "Außerdem hast du den Kuss erwidert, du kleiner Mistkerl."
 

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Ich freue mich wie immer über Kommentare - Kritik ist wie immer erwünscht ^.~

*knuddl*

Bye

Nath

Mamma Mia

Hallo!!

Es ist spätabends (hey, fast genau Mitternacht!) und ich habe endlich dieses Kapitel hier fertig *seufzt müde* Ich habe es, wie ich mir vorgenommen habe, noch heute geschafft! *freu* Das hier ist nämlich mein kleines Ferienprogramm, jeden Tag ein Kapitel schreiben. Und Kradi bestimmt, wo ich wann weiterschreibe - Beschwerden gehen also bitte an sie xD *knuffl*
 

Danke für eure Kommentare!!

Ich finde es toll, dass euch allen der letzte Absatz so gut gefallen hat ~^-^~ Den fand ich nämlich auch am besten. Ich liebe Tala in der FF einfach nur ^o^

Besonders habe ich mich über den Kommentar von coffeebean gefreut - Ich habe jemanden bekehrt *strahlt*
 

Naja, jetzt zum Kapitel... ^-^
 

Viel Spaß beim Lesen!
 

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Max saß den gesamten restlichen Vormittag in der Küche, in der Hoffnung, dass irgendwer nach Hause kam. Er hatte ein paar Blätter auf dem Küchentisch ausgebreitet und zeichnete, tief in Gedanken versunken, Stilleben vom Kücheninventar. Er war kein begnadeter Künstler (seine Servietten wirkten nicht nur lebendig, sondern auch extrem bedrohlich), aber irgendetwas musste er ja tun. Und momentan fehlte ihm einfach die nötige Konzentration, um zu trainieren. Nein, seine Gedanken waren komplett auf Tala gerichtet.

Nachdem er hatte feststellen müssen, dass es kein übler Traum gewesen war, wie Tala ihm ausgewichen war, hatte Max beschlossen, die Sache anders an zu gehen. Aktiver. Und konsequenter.

Er wollte, dass sich Tala entschuldigte. Ernsthaft. Erst einmal für den Kuss und dann vor allem für die dreiste Lüge, er könne sich nicht daran erinnern. Und für die Ohrfeige. Und für sein Verhalten generell.

Aber bevor Tala sich entschuldigte, musste wohl noch einiges geschehen.

Zum Beispiel musste Tala endlich ehrlich zu Max sein. Vielleicht war er tatsächlich in Max verliebt, ohne dass dieser bisher etwas davon gemerkt hatte. Oder er machte sich wieder nur über den Blondschopf lustig. Aber auch dafür musste er einen Grund haben – und den wollte Max wissen.

Obwohl er sich inzwischen fast sicher war, dass Tala schwul war. Wäre er es nicht, hätte er auf die Fragen anders reagiert. Aber er hatte nicht genug Gleichgültigkeit aufgebracht, um überzeugend auf Max zu wirken. Ein einfaches „Nein, ich bin nicht schwul.“ hätte doch als Antwort gereicht! Aber sein ausweichendes Verhalten machte ihn noch verdächtiger, als er ohnehin schon war.

Den Kuss stufte Max außerdem nicht als reine Alkoholgeschichte ein. Hatte Tala ihm nicht zwei Minuten zuvor noch versichert, kaum getrunken zu haben? Hatte er nicht einen Moment vorher noch klar und berechnend gewirkt?

Außerdem hatte Tala ihn nicht nur geküsst. Nein, er hatte seine Hand zuerst unter Max' Pullover wandern lassen und schließlich sogar Max' Hose aufgeknöpft und runtergezogen, um hinten in die Boxershorts zu fassen...

Max drückte so fest auf, dass die Spitze seines Bleistifts abbrach. Er wischte seine feuchten Hände an seiner Hose ab, bevor er den Anspitzer zur Hand nahm.

Tala war unbestreitbar erregt gewesen. Und er wäre gewiss noch weiter gegangen, hätte Max ihn nicht aufgehalten. Aber... wie weit?

Hätte er es dabei belassen, Max' nackte Haut zu streicheln oder hätte er schließlich auch seine eigene Hose abgestreift und...

Die Tür ging plötzlich auf.

Tala starrte ihn einen Moment lang an, dann jedoch senkte er den Blick und eilte an Max vorbei in sein Zimmer. Max blickte ihm fragend hinterher, als auch schon Ian in der Küche erschien und sich an den Tisch setzte.

„Hi, Max“, sagte er gut gelaunt und zog eine von Max' Zeichnungen zu sich. „Hey, das sieht gut aus.“ Er hob das Blatt an und schaute zur Decke, um die Zeichnung mit der Lampe zu vergleichen.

„Das ist eine normale Birne“, murmelte Max beschämt.

„Oh“, machte Ian und räusperte sich. „Das, ähm... hab ich mir gedacht...“ Er nickte, so als wäre er wirklich nicht davon ausgegangen, Max habe eine Glühbirne gezeichnet. Die Zeichnung legte er wieder auf den Tisch. „Du hast also die ganze Zeit über gemalt?“

Max nickte leicht. „Ja...“

„Schade, dass du nicht mit warst“, lächelte Ian versöhnlich.

Max lächelte ebenfalls schwach. Er war nicht mitgekommen, damit die alten Demolition Boys endlich etwas Zeit für sich hatten. Nach wie vor fühlte er sich wie ein fünftes Rad am Wagen – was er momentan, da Spencer da war, ja tatsächlich da war!

„Hi, Max.“ Auch Bryan und Spencer kamen nun in die Küche und setzten sich an den Tisch.

„Wo ist Tala hin?“, fragte sich Spencer.

„In seinem Zimmer“, murmelte Max.

„Schön“, fand Bryan und hob die Birnen-Zeichnung an, vermutlich um sie ebenfalls mit der Lampe abzugleichen. Ian trat ihn unter dem Tisch. Er zischte Bryan etwas auf Russisch zu. „Hübsche Birne“, sagte der daraufhin und nickte überzeugt. Er zeigte auf den Obstkorb. „Sehr schön, Max.“

„Und was ist das?“, fragte Spencer interessiert und nahm eines der Bilder in die Hand. Er stand auf und ging in der Küche umher, um das Motiv zu finden.

Max fühlte sich einfach nur miserabel. Er konnte halt nicht so gut malen! Und dass Spencer ausgerechnet das Bild hatte finden müssen, das eigentlich die rotgetigerte Katze Panic darstellen sollte... War ja klar, dass er das passende Motiv nicht fand, schließlich sah die Katze auf dem Bild nicht aus wie eine Katze, sondern wie ein Holunderbusch.

Plötzlich stand Tala wieder in der Küche und riss Spencer das Bild aus der Hand. Er musterte es stirnrunzelnd.

Max wäre am liebsten im Erdboden versunken.

„Die Katze“, sagte Tala plötzlich und drückte Spencer das Bild wieder in die Hand. Er ging ins Badezimmer.

Max starrte ihm verblüfft hinterher.

„Katze?“, fragte Spencer etwas verlegen und drehte das Bild.

Max starrte die Badezimmertür an. Er war einerseits gerührt, aber andererseits noch entschlossener, Tala zu entlarven.

Er wollte endlich wissen, was genau in dem Rotschopf eigentlich vorging.

Und dass Tala sich erinnerte, wusste Max. Das spürte er einfach in Talas Art. Er verhielt sich ihm gegenüber anders seit gestern Abend, ausweichender und vor allem passiver. Tala hatte immer Spaß daran gehabt, Max zu ärgern und ihn zu beleidigen. Aber heute... Er war ihm schlicht und einfach aus dem Weg gegangen.

Die drei Jugendlichen, die sich an Max' Bildern sattgesehen hatten, verzogen sich zusammen ins Wohnzimmer. Vermutlich um dort ungestört über die Gemälde lachen zu können.

Max stand von seinem Stuhl auf.

Er sah prüfend zur geschlossenen Tür, hinter der Spencer, Bryan und Ian verschwunden waren.

Er hatte noch keinen fest Plan fassen können, was er als nächstes tun würde, als Tala das Badezimmer verließ. Er sah Max ganz bewusst nicht an, sondern ging zielstrebig an ihm vorbei.

„Die Anderen haben es nicht erkannt“, sagte Max in der Hoffnung, dass Tala vielleicht stehen bleiben und mit ihm reden würde.

„Hm?“, machte Tala bloß, blieb aber tatsächlich in der Tür zu seinem Zimmer stehen.

„Die Katze.“ Max wurde ein wenig verlegen, Wieso war ihm auf die Schnelle kein besserer Aufhänger für ein Gespräch eingefallen? Ausgerechnet über die scheußlichen Zeichnungen zu sprechen, rückte ihn selbst ja nicht gerade in ein gutes Licht...

Tala hob kurz eine Augenbraue und schielte dann zum Tisch, um sich zu vergewissern, dass da wirklich eine Katzen-Zeichnung lag und sie über dasselbe sprachen. „Das war eigentlich nur ein Witz“, behauptete er abweisend.

„Oh“, machte Max.

Tala sah ihn noch einen Augenblick an, schaute dann jedoch weg und wandte sich zum Gehen.

„Naja, ich bin halt nicht so talentiert“, sagte Max schnell, um ihn am Gehen zu hindern.

„Ja, ich seh's“, brummelte Tala.

Max kam vorsichtig auf ihn zu. „Zeichnest du auch gerne?“, fragte er freundlich.

„Hm“, machte Tala bloß und ging nun tatsächlich in den Raum. Er wollte die Tür zuschmeißen, doch Max fing sie auf und folgte ihm. Er schloss die Tür hinter sich. Tala sah ihn nicht mehr an. Er setzte sich im Schneidersitz auf sein Bett und schloss die Augen. Sein Gesicht ließ darauf schließen, dass er sich einredete, er bilde sich das nur ein und Max sei gar nicht da.

„Sag schon“, drängelte Max und setzte sich ihm gegenüber.

„Runter von meinem Bett!“, befahl Tala ein wenig gereizt.

„Sicher, dass du mich nicht in deinem Bett haben willst?“, hinterfragte Max, wobei er seiner Stimme einen ironisch-erotischen Unterton verlieh..

Tala blinzelte ihn verärgert an. Max nutzte diesen Moment, um ihm anzüglich zuzuzwinkern. Nur um zu sehen, wie Tala reagierte. Für einen Moment war Tala sprachlos. Er öffnete seine wunderbar blauen Augen nun ganz und starrte Max an, so als sei er nicht sicher, ob er das gerade wirklich gesehen hatte.

„Tala...?“, fragte Max freundlich und öffnete provokativ den obersten Knopf seines Hemd. Er strich dabei fast wie aus Versehen mit der anderen Hand leicht über Tals Knie, während er sich anders hinsetzte. Es war keine wirkliche Berührung, vielleicht hatte Tala es noch nicht einmal gemerkt.

Sein Gegenüber fing sich wieder. „Ich an deiner Stelle würde die Klappe nicht zu weit aufreißen“, zischte er Max an. „Hätte ich nämlich wirklich Interesse an dir, könnte ich jetzt problemlos über dich herfallen und du hättest keine Chance, dich zu wehren.“ Er stand auf. „Aber ich tue es nicht. Glaubst du mir jetzt endlich?“ Er eilte zur Tür, bedacht darauf, Max nicht mehr anzusehen. Er hatte Max den Rücken zugekehrt, sodass der Blondschopf sein Gesicht nicht sehen konnte.

„Wohin gehst du?“, fragte Max ein wenig enttäuscht. So hatte er sich das Gespräch nicht vorgestellt.

„Zum Klo“, murmelte Tala bloß.

„Da warst du doch gerade schon“, wunderte sich Max, als ihn ein Verdacht beschlich. Vielleicht wollte Tala, ihm nicht den Blick auf sein Gesicht verwehren, sondern...

Tala sagte noch irgendetwas, was Max nicht verstand. Vielleicht war es nur sinnloses Gebrabbel, um die Stille zu füllen, vielleicht hatte er etwas auf Russisch gesagt. Jedenfalls verschwand er danach eilig aus seinem Zimmer. Es schien ihn nicht mehr zu interessieren, dass Max noch hier war und alleine auf seinem, Talas, Bett saß. Ein Umstand für den er vor zwei Tagen noch geköpft worden wäre.

Aber Tala war einfach aus dem Zimmer geeilt, zurück ins Bad.

Max konnte sich ein breites Grinsen nicht verkneifen.

Scheinbar hatte Tala die Fast-Berührung doch gespürt – und scheinbar hatte sie ihn nicht so kalt gelassen, wie er es sich vielleicht gewünscht hätte...
 

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Ich hoffe, ihr versteht, worauf ich hinaus will...?? *smiled* Und ich hoffe, ihr seid mir nicht böse, dass Tala sowas passiert...
 

Ursprünglich hatte ich ja eine Fassung, in der Max Tala in der Küche ziemlich anmacht, aber das wäre einfach zu offensiv gewesen. Ganz so mutig war Max dann doch nicht ^-^
 

Ich freue mich wie immer über Kommentare, sowohl positive, als auch negative (alias Kritik^^)
 

*knuddl*

Nath

You've got a friend in me

Hallo ^-^
 

Vielleicht ist es ja schon einmal irgendwem aufgefallen, aber ich benenne die

Kapitel in der FF hier immer nach irgendwelchen Liedern, die ich gerade höre

(deshalb passen sie auch oft nicht^^"). Und jetzt kommt das hier... Dieser

Titel... u.u Total dämlich, oder? Aber ich mag das Lied. Das ist aus Toy

Story. Ich steh ja voll auf solche Kinderfilme <.<
 

Danke für die vielen vielen Kommentare!! *alle knuddelt*

Voll lieb von euch ~^-^~
 

Man, ich habe jetzt keine Lust mehr, alle immer warten zu lassen... Jetzt soll

zwischen Tala und Max endlich mal was passieren <.< *die FF irgendwie

langweilig find*
 

Viel Spaß beim Lesen ~^-^~
 

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You've got a friend in me
 

Als Max am nächsten Morgen aufwachte, war es schon hell im Zimmer. Er stöhnte

leise und drehte sich auf die Seite, um auf seinen Wecker gucken zu können. Es

war später Vormittag.

Ihm fiel wieder ein, dass sie heute kein Training hatten.

Spencer war gestern Nachmittag zurück nach Hause gefahren. Und Tala musste

heute vor Gericht gegen Boris aussagen. Deshalb hatten sie heute kein

Training.

Max richtete sich angestrengt auf.

Wenn er ausschlafen konnte, war er beim Aufstehen meist viel müder als wenn er

geweckt worden war. Komische Sache, aber es war nun einmal so.

Er streckte sich und gähnte laut. Dann stand er auf und ging zu seinem

Fenster. Er öffnete es, um frische Luft in den Raum zu lassen. Dann krabbelte

er zurück auf sein Bett und kuschelte sich wieder unter die Decke. Er atmete

tief die frische, kalte Luft ein und genoss die Wärme unter seiner Decke. Er

rollte sich zu einer Kugel zusammen und wartete ab. Er wusste nicht genau,

worauf er wartete. Vielleicht darauf, dass einer seiner Teamkollegen in sein

Zimmer kam, um ihn zu wecken. Vielleicht darauf, dass irgendein Einbrecher

durch sein Fenster in das Zimmer zu klettern versuchte. Vielleicht darauf,

dass ein Meteor in ihrer Straße landete und einen riesigen Krater in vor ihr

Haus schlug.

Aber nichts passierte.

Minute für Minute verstrich.

Und irgendwann wurde es Max zu kalt.

Als stand er wieder auf und ging zum Fenster zurück, um es zu schließen. In

dem Moment, in dem er hinaussah, hielt die S-Bahn an der Straßenecke. Er

wartete einen Moment. Und tatsächlich stieg Tala gerade aus. Er blickte recht

mürrisch drein und fixierte den Boden, während er sich auf den Weg zu ihrer

Wohnung machte.

Max schloss das Fenster und ging in die Küche. Er schüttete sich etwas Milch

in eine Tasse und setzte sich dann an Bryans Platz auf den Tisch, wo eine

Zeitung ausgebreitet lag. Als Tala in die Küche kam, trank Max gerade ein paar

Schlucke. Er setzte die Tasse ab und sah zu Tala auf.

Doch der Rotschopf beachtete ihn gar nicht. Er wünschte ihm keinen guten oder

schlechten Morgen, meckerte ihn nicht wegen irgendetwas an, beleidigte ihn

nicht und sagte erst recht nichts nettes. Noch nicht einmal einen bösen Blick

schenkte er Max. Nein, er ging mit verschlossenem Gesichtsausdruck an Max

vorbei.

„Guten Morgen“, sagte Max also.

Tala antwortete nicht.

„Guten Morgen!“, versuchte Max es noch einmal.

Doch Tala war schon in seinem Zimmer verschwunden.

Max runzelte die Stirn. Er mochte es nicht, ignoriert zu werden. Vor allem

machte es ihm etwas aus, wenn Tala ihn nicht beachtete. Und er mochte es auch

nicht, dass Tala so depressiv war. Mit gesenktem Kopf und angestrengtem

Gesicht... Tala war zwar noch nie eine Frohnatur gewesen, aber so

niedergeschlagen kannte Max ihn nicht. Auch wenn er nicht gerade freundlich

und lustig war, so schien Tala ja doch irgendwie mit seinem Leben zufrieden zu

sein. Und mit sich selbst.

Max trank seine Tasse leer und räumte sie dann in die Spülmaschine.

Er zögerte einen Moment lang.

War es vielleicht übertrieben, wenn er sich Sorgen um Tala machte? Tala war

schließlich nicht mit ihm befreundet. ja, er mochte Max noch nicht einmal. Und

Max ihn eigentlich auch nicht. Eigentlich...

Max seufzte und sah die verschlossene Tür an.

Warum kümmerte es ihn eigentlich so sehr, wie Tala sich verhielt und ob es ihm

gut oder schlecht ging? Tala würde sich doch auch nicht an Max' Bett setzen

und ihn trösten!

... Aber Tala war auch ein komplett anderer Mensch als er selbst.

Max hatte sich doch schon immer Sorgen um andere Leute gemacht. Als die

Bladebreakers gerade erst gegründet worden waren, hatte er sich schon Gedanken

wegen Kai und dessen Verhalten gemacht. Und das obwohl Kai nicht gerade nett

zu ihm gewesen war.

Es ging Max hierbei doch gar nicht um Tala als Person, sondern nur darum, dass

er ein Mensch war. Und zwar ein unglücklicher Mensch! Und Max wüsste nicht,

weshalb er einem unglücklichen Menschen Hilfe verwehren sollte, nur weil der

gemein zu ihm gewesen war. Und ihn geküsst hatte. Und einen Steifen gekriegt

hatte, nur weil Max ihn an der falschen Stelle berührt hatte. Und trotzdem

leugnete, schwul zu sein. Und vielleicht gerade deshalb so ein Arschloch war.

Max lächelte leicht.

Vielleicht ging es ihm ja doch um Tala als Person.

Er klopfte an die Tür. Als keine Reaktion kam, öffnete er sie. Zu seiner

Überraschung war sie nicht verschlossen.

Tala lag auf seinem Bett und starrte die Decke an. „Ich wusste, dass du

reinkommst, wenn ich nicht abschließe“, sagte er mit gedämpfter Stimme.

„Warum hast du dann nicht abgeschlossen?“, fragte Max und schloss die Tür

hinter sich. Er setzte sich auf den Schreibtischstuhl und sah Tala

interessiert an. Er hatte sich in seiner Straßenkleidung auf das Bett gelegt.

Die roten Haare hatte er in einem Zopf getragen, als er in die Küche gekommen

waren. Doch jetzt waren sie offen. Sie gingen ihm etwa bis zu den Schultern.

Ein paar Strähnen hingen ihm im Gesicht, aber er machte keinerlei Anstalten,

sie wegzuwischen.

„Zu müde“, gab er zurück, sah Max aber nicht an.

„Dann solltest du vielleicht schlafen“, schlug ihm Max freundlich vor.

„Lass mich doch in Ruhe“, murrte Tala und schloss die Augen.

Max sagte nichts dazu, sondern beobachtete Tala. Wenn der die Augen

geschlossen hatte, kriegte er das eh nicht mit. Er betrachtete lächelnd Talas

blasses Gesicht, die weichen Züge und die dunklen Wimpern. Sein Blick blieb

nach einer Weile an Talas Lippen hängen. Er schloss selbst kurz die Augen,

erinnerte sich an den Kuss, den ihm Tala vor zwei Tagen aufgezwungen hatte. Er

konnte sich den Geruch von Alkohol und Erdbeeren leicht zurück ins Gedächtnis

rufen. Und wie Talas schlanke Hände ihn angefasst hatten...

Als Max blinzelte, sah Tala ihn schon aufmerksam an.

„Du bist rot“, stellte er nüchtern fest.

Max sah etwas verlegen zur Seite. Er erwartete einen weiteren Kommentar

seitens Tala, doch der blieb auf.

Eine Weile lang herrschte ein etwas unangenehmes Schweigen zwischen ihnen.

Tala sah nun ebenfalls wieder weg.

„Wie geht es dir?“, fragte Max schließlich, um die Stille zu durchbrechen.

„Gut“, antwortete Tala etwas zu schnell.

„Du hast gerade...“ Max überlegte kurz nach einem passenden Begriff, „traurig

ausgesehen.“

„Ich bin müde“, behauptete Tala knapp.

„Wie war es vor Gericht“, wollte Max wissen.

„Das geht dich nichts an“, antwortete Tala.

Max seufzte leise. „Es ist nur... Ich mache mir Sorgen“, murmelte er und

senkte den Kopf noch mehr.

Tala sah ihn verblüfft an. „Warum?“, fragte er verständnislos und setzte sich

nun endlich auf.

Max zuckte leicht mit den Schultern. Er wusste, dass er sich hier gerade

vollkommen zum Affen machte. Aber irgendwie war es ihm wichtiger, Tala wieder

aufzubauen, als über seinen Ruf nachzudenken. Tala würde ihm das bestimmt ewig

nachtragen... „Ich habe vorgestern mit Spencer geredet“, antwortete Max

vorsichtig. „Und naja... Er hat gesagt, dass er Boris eigentlich dankbar war

und so.. Und ich weiß ja nicht, was für eine Rolle Boris für dich gespielt

hat.“

„Warum interessiert dich das?“, fragte Tala.

„Weil du mich interessierst“, erwiderte max.

Wieder entstand ein peinliches Schweigen.

Aber dieses Mal sahen sie beide nicht weg.

Max versuchte, vorsichtig zu lächeln, als Tala ihn so direkt ansah. Aber Tala

erwiderte es nicht.

„Jeder braucht doch jemanden, mit dem er reden kann“, erklärte Max

nachdrücklich. „Bryan und Ian haben ja sich. Die beiden hängen doch ständig

zusammen. Aber du... Du bist, wenn du nicht gerade beim Training bist,

entweder irgendwohin verschwunden oder ganz alleine hier in deinem Zimmer!“

„Ich brauche keinen Möchtegern-Psychiater“, sagte Tala ein wenig distanziert.

Nun sah er doch wieder weg. „Du musst dir keine Sorgen um mich machen.“

„Wenn du wirklich keine Probleme hast, wie du hier gerade behauptest“, meinte

Max spitz, „dann macht es dir doch bestimmt nichts aus, mit mitzuteilen,

weshalb du gerade so depressiv ausgesehen hast.“

„Ich habe aber keine Lust, mit dir zu reden“, seufzte Tala entnervt und legte

sich wieder hin. Er drehte sich auf die Seite, sodass Max nur noch seinen

Rücken sah.

„Wonach haben die dich gefragt?“, versuchte Max in Erfahrung zu bringen. Ihm

war bewusst, dass er es sich hier vielleicht endgültig mit Tala verdarb, aber

das war ihm in diesem Moment egal. Solange er Tala irgendwie damit helfen

konnte. Er musste doch irgendwann mit irgendwem darüber sprechen!

„Nach den Verbrechen, wegen denen Boris vor Gericht steht“, brummelte Tala.

„Wonach sonst?“

„Und was hast du ihnen gesagt?“, wollte Max wissen.

„Dass er sie begangen hat“, kam dumpf zurück.

„Und weshalb steht er genau vor Gericht?“ Max wusste wirklich nicht, womit man

Boris angeklagt hatte. Versuch die Weltherrschaft an sich zu reißen?

War das ein Verbrechen, für das man ins Gefängnis musste wie für Drogenhandel?

„Wegen so ziemlich allem“, murrte Tala.

„Soll heißen?“

Tala drehte sich nun wieder um. „Du nervst!“, fauchte er gereizt.

„Ich weiß es wirklich nicht“, sagte Max vorsichtig. „Ihr sagt mir ja nie was.“

Tala verdrehte die Augen. „Körperverletzung, Missbrauch Minderjähriger,

unerlaubter Waffenbesitz, Nötigung - unter anderem zum Drogenmissbrauch -,

Mord, Freiheitsberaubung...“, zählte er auf und funkelte Max dabei böse an.

„Reicht dir das, Prinzessin?“

Max schluckte schwer. Er hatte nicht wirklich damit gerechnet, eine Antwort zu

kriegen. Und dann auch noch eine so ausführliche... „Tut mir Leid“, murmelte

er verlegen.

„Mir auch.“ Tala verdrehte die Augen und setzte sich wieder aufrecht auf sein

Bett.

„Und wozu...“ Max zögerte. Sollte er diese Frage wirklich stellen? Vielleicht

ging er damit zu weit?

„Wozu ich alles aussagen konnte?“, half ihm Tala.

Max nickte leicht.

Tala presste die Lippen aufeinander und blickte sein Gegenüber prüfend an, so

als überlegte er, ob Max diese Auskunft wirklich wert war. Max versuchte,

seinen Blick zu erwidern, doch nach kurzer Zeit schon wurde ihm dieser zu

durchbohrend. Peinlich berührt senkte er den Kopf.

„Wie du siehst, hat er mich nicht ermordet“, formulierte Tala schließlich

vorsichtig.

Max schluckte abermals. Wollte Tala damit sagen, dass ihm die anderen Dinge

alle angetan worden waren?

Er wusste nicht, wie er reagieren sollte. Sollte er Tala sagen, dass er immer

für ihn da war? So etwas wollte der Rotschopf doch bestimmt nicht hören.

Sollte Max aufmunternd lächeln und ihm sagen, dass er mutig war, das zu

erzählen? Das hätte Tala bestimmt auch nicht gepasst. So etwas durfte man zu

einem kleinen Kind sagen, aber nicht zu Tala Ivanov.

„Sag irgendwas“, bat Tala nach einiger Zeit etwas unsicher.

Max lächelte schüchtern. „Und was?“, fragte er verlegen.

Tala zuckte leicht mit den Schultern. „Ich weiß es nicht.“

„Ich auch nicht.“ Max biss sich leicht auf die Unterlippe. „Es tut mir Leid?!“

„Das hast du schon gesagt.“ Tala stand von seinem Bett aud ging auf ihn zu.

„Fällt dir nichts anderes dazu ein? Irgendetwas, was mir nicht das dumme

Gefühl gibt, ein Opfer zu sein?“

Max musste den Kopf heben, um in Talas Gesicht sehen zu können, weshalb er

sich ebenfalls erhob. „Respekt, dass du das durchgehalten hast?“, schlug er

vor.

Tala lächelte leicht. „Hm... Besser als Tut mir Leid ist es“, beschloss

er schließlich.

Max erwiderte das Lächeln vorsichtig.

Dieses Mal fühlte er sich nicht, als wäre er in kaltes Wasser geschubst

worden, als Tala sich vorbeugte und etwas scheu seine Lippen auf Max'

drückte...
 

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Ich freue mich nach wie vor über Kommentare ~^-^~

*knuddel*

Bis dann,

Nathera

Misery

Hallo!

Hier kommt es: Das neue, wunderbare (...) Kapitel meiner FF Oo"
 

Danke für die ganzen Kommentare O.O Ich hatte, glaub ich, seit "Dranzer meets

*Catgirl*" (meiner ersten FF) nicht mehr 20 Kommentare in einem einzigen

Kapitel! Und das auch noch bei einem Rarepairing wie Tala x Max *staun* Das

ist total geiL!!

Danke an euch alle!!

Ich würde ja gerne zu jedem Kommentar einzeln was schreiben, aber ich hab

keine Zeit mehr. Eigentlich solte ich mich jetzt schon fertigmachen, aber ich

wollte das Kapitel noch vor dem Posaunenchor hochladen, weil ich danach keine

Zeit mehr haben werde. Sonst würde ich es erst morgen hochladen <.<

Danke aber für die ganzen Kommentare! Das ist superlieb von euch!!

Und auf die Frage, ob Tala von Boris vergewaltigt worden ist: Nein! Definitiv

nein!
 

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Misery
 

Im Nachhinein nahm sich Max vor, diesen Kuss als seinen ersten in Erinnerung

zu behalten. Er war schüchterner und nicht halb so intensiv. aber dennoch

schöner als der Kuss, den Tala ihm vor zwei Tagen aufgezwungen hatte. Dieses

Mal schmeckte Tala nicht nach Alkohol und auch nicht nach ekelhaft süßen

Erdbeeren, sondern nach einer Mischung aus Pfefferminz und etwas anderem, was

Max nicht weiter definieren konnte. Aber es war schön. Tala beschränkte sich

dieses Mal darauf, in auf die Lippen zu küssen. Sanft. Er streichelte nur

einen kurzen Moment lang zärtlich über Max' Wange. Dann zog er seine Hand

jedoch schon wieder zurück.

Max schloss glücklich die Augen. Es fühlte sich einfach toll an. Er war

dankbar dafür, dass Tala dieses Mal nicht sofort damit begann, seine Kleidung

wegzuschieben.

Nein, das hier war nur ein Kuss.

Ein langsamer, vorsichtiger Kuss.

Schließlich löste sich Tala von ihm. und ging einen Schritt zurück, vielleicht

um nicht erneut in die Versuchung zu kommen, ihn zu küssen.

Max blinzelte. Er musste den Kopf heben, um in Talas klare, helle Augen sehen

zu können. Der Rotschopf erwiderte den Blick etwas verlegen. „Ich denke“,

sagte er nach einer Weile etwas unsicher, „ich bin vielleicht doch schwul...

So ein bisschen zumindest.“

„Damit hätte ich nie gerechnet!“, stieß Max gespielt verblüfft hervor.

„Sehr witzig“, murmelte Tala ein wenig beleidigt.

Max versuchte, ihm ein niedliches Lächeln zu schenken, aber Tala hatte sich

schon wieder weg gedreht und war zu seinem Bett gegangen, um sich darauf

sinken zu lassen. „Bild' dir darauf aber bloß nichts ein“, wies er Max

zurecht.

„Worauf?“, fragte Max und konnte es sich nicht verkneifen zu raten: „Darauf

etwa, dass du dich in mich verliebt hast?“

Tala starrte seine Hände an. „Verliebt würde ich es nicht nennen“, meinte er

distanziert. „Vielleicht verknallt... Man muss ja nicht immer gleich verliebt

sein, wenn man jemanden...“ Er stockte.

„Mag?“, half ihm Max weiter und setzte sich wieder auf den Stuhl zurück. Er

war ein wenig enttäuscht. Jetzt hatte er schon seinen richtigen Kuss bekommen

und dann musste er sich so etwas anhören. Was sollte denn das?

„Naja“, erwiderte Tala, als würde dieses Wort sämtliche offene Fragen klären.

„Ich meine... Du bist ja ganz niedlich und so... Aber ich würde wirklich nicht

von verliebt-sein sprechen, nur weil ich dich... niedlich finde... und so.“ Er

sah Max noch immer nicht an.

„Du findest mich niedlich?“, fragte der Blondschopf geschmeichelt und konnte

sich ein zufriedenes Kichern nicht verkneifen. Vielleicht würde das ja doch

noch was...

Aber Tala schaffte es abermals, diese Seifenblase in Max' Gedanken zum Platzen

zu bringen: „Okay, ich bin schwul. Aber ich habe mir schon vor Jahren eins

vorgenommen: Ich werde mich nie – ich betone: NIE – in einen meiner

Teamkollegen verlieben!“

Verdutzt runzelte Max die Stirn. „Warum nicht?“, fragte er verständnislos.

„Weil ich mir als Teamleader nicht erlauben kann, einem Teamkollegen eine

Sonderstellung zu geben“, war die knappe, etwas einstudiert wirkende Antwort –

scheinbar hatte Tala sich diesen Satz beim sich-selbst-etwas-einreden

eingeprägt.

„Oh“, machte Max nur.

Eine Zeit lang herrschte zwischen ihnen, wie schon so oft, Schweigen.

„Tut mir Leid“, fing Tala schließlich wieder an. „Ich hätte dich nicht küssen

sollen. Das war dir gegenüber unfair.“

„Und du hättest mich gestern nicht ohrfeigen sollen“, ergänzte Max. „Das war

mir gegenüber auch unfair.“

„Fang jetzt bloß nicht damit an“, stöhnte Tala genervt.

„Und wenn du keinem Teamkollegen eine Sonderstellung zu geben, dass ist es

nicht richtig von dir, mich zu mobben“, fügte max dreist hinzu. Er war sauer

auf Tala. Er hatte noch nie eine so dämliche Begründung gehört! Vielleicht

wäre dieser Vorsatz ganz intelligent, wenn man Kai Hiwatari hieß und stets

alle seine Teamkollegen gleich mies behandelte. Aber Tala hatte ganz eindeutig

Lieblinge. Und er hatte versucht, Max aus dem Team zu mobben! Und so einer

sprach davon, dass er alle im Team gleich behandeln wollte?

„Ich mobbe dich nicht“, behauptete Tala.

„Natürlich mobbst du mich!“, empörte sich Max. „Du hetzt ständig diese

widerliche Katze auf mich, machst mich grundlos fertig, kommentierst alles,

was ich falsch mache, zwingst mich Dinge zu tun, die ich nicht tun will und

nennst mich ständig Prinzesschen oder Kleine!“ Er holte tief

Luft. „Reicht das?“

Tala verschränkte die Arme vor der Brust. „Stimmt alles nicht“, behauptete er.

„Klar“, murrte Max. „hab' ich mir alles bloß ausgedacht.“

„Ja“, sagte sein Gegenüber schnippisch.

„Außerdem hast du mich grundlos geschlagen!“, fiel Max noch ein.

Tala winkte ab. „Das war ein kleiner Klapps“, verteidigte er sich. „Mehr

nicht.“

„Das war eine Ohrfeige““, beschwerte sich Max. „Eine richtige Ohrfeige,die

noch eine Stunde später weh getan hat!“

„Was kann ich denn dafür, dass du so ein Weichei bist?“, fauchte Tala gereizt.

Er ging zur Tür.

„Haust du jetzt etwa ab?“, fragte max.

„Ich hab' keinen Bock auf dein Gejammer“, fuhr ihn Tala an. „ich habe mich

doch bei dir entschuldigt! Was willst du jetzt noch von mir?“

„Du hast dich nur dafür entschuldigt, dass du mich geküsst hast“, meinte der

Blondschopf. „Ich will aber eine Entschuldigung für dein Verhalten in den

letzten Wochen mir gegenüber.“ Er verschränkte stolz die Arme vor der Brust.

So leicht wollte er Tala nicht davon kommen lassen!

„Da kannst du lange warten, PRINZESSCHEN!“, raunte Tala sauer.

„Dann erzähle ich Bryan und Ian, dass du schwul bist“, drohte Max, ohne vorher

darüber nachzudenken, was er sagte.

Tala erstarrte. „Das tust du nicht“, sagte er mit leiser, nicht minder

drohender Stimme. Er funkelte Max feindselig an.

Max schluckte. Vielleicht hätte er ein anderes Druckmittel wählen sollen...

Nur leider war dies die einzige Schwachstelle, die er an Tala kannte.

Tala ging langsam auf ihn zu. „Du wirst deine verdammte Klappe halten“,

zischte er. Von dem Jungen, der noch vor zehn Minuten verunsichert auf dem

Bett gesessen hatte, war nun gar nichts mehr übrig.

„Da, wo ich herkomme, herrscht die so genannte Redefreiheit“, sagte Max

versucht kühl. Er durfte jetzt keine Schwäche vor Tala zeigen, sonst würde der

sich nur noch mehr über ihn lutig machen.

„Gut, dass du jetzt hier bist“, meinte Tala sarkastisch. „Hier gilt nämlich

das, was ICH sage!“ Er stand Max jetzt genau gegenüber. „Du hältst dein Maul,

kapiert?“

Max erwiderte standhaft Tala drohenden Blick. „Vielleicht“, sagte er

schließlich.

Tala schien mit dieser Antwort gerechnet zu haben, denn er zögerte keine

Sekunde, sondern holte aus und ohrfeigte Max. Und dieses Mal beließ er es

nicht bei einem Schlag, sondern hörte erst nach drei schallenden Ohrfeigen

auf. Die Hand hielt er drohend erhoben.

Max zuckte erschrocken zusammen und presste seine Hände auf die brennenden

Wangen. Er hatte nicht damit gerechnet, weshalb ihm nicht nur wegen der

Schmerzen, sondern auch wegen dem Schrecken Tränen in die Augen stiegen. Als

seiner Kehle ein schmerzvolles Schluchzen entwich, wusste er, dass er den

Streit verloren hatte. Jetzt würde Tala ihn gar nicht mehr ernst nehmen.

„Wag' es nicht, auch nur daran zu denken, den beiden etwas zu sagen!“, knurrte

Tala bedrohlich. „Oder ich bring' dich um!“

max schluchzte wieder auf. „Das würdest du nicht“, brachte er angestrengt

hervor, in der Hoffnung, wenigstens ein bisschen von seiner Würde wieder

aufzurichten. Er würde jetzt auf keinen Fall tun, was Tala wollte, weil es den

Rotschopf nur bestätigt hätte. Und Max hatte nicht vor, Tala auf die Idee zu

bringen, dass man seine Probleme mit dieser Methode lösen konnte.

Tala riss Max' linke Hand von seinem Gesicht herunter und schlug ihn abermals

fest auf die Wange. „Aber ich würde die immer und immer wieder verprügeln und

dich Tag für Tag fertig machen und in aller Öffentlichkeit demütigen“, drohte

er. „Und das will das kleine Mädchen bestimmt nicht.“ Er kniff fest in Max'

schmerzende Wange.

„Hör auf!“, schluchzte Max und schob Talas Hand weg.

„Wenn du mir schwörst, die Klappe zu halten!“, verlangte sein Teamleader.

Max schluckte schwer. „Das kann ich nicht“,m beschloss er dann und wischte

sich mit dem Ärmel die Tränen aus dem Gesicht.

Tala wolle einen weiteren Schlag ausführen, doch plötzlich ließ er die Hand

sinken. Nach einem kurzen Moment hörte auch Max, dass die Haustür geöffnet

wurde. Und dass Tala deshalb aufhörte, musste bedeuten, dass Max in

Anwesenheit anderer Leute sicher war.

„Ich bin noch nicht mit dir fertig“, flüsterte Tala, als die Haustür laut zu

fiel. Dann drückte er seine Hand in Max' Nacken und zog ihn zu sich. Der Kuss,

den er dem Jüngeren aufzwang, hatte gar nichts mehr mit dem Kuss von vorhin zu

tun. Tala presste brutal seine Lippen auf die des Jüngeren. Als Max versuchte,

ihn weg zu drücken, packte Tala ihn mit der zweiten Hand fest an der Schulter.

Schmerzerfüllt kniff Max die Augen zusammen.

„Jemand da?“, erklang Bryans Stimme aus der Küche.

Tala löste sich von ihm. „Ich bin noch nicht mit dir fertig“, wiederholte er

leise, bevor er Max einfach losließ und das Zimmer verließ. Die Tür knallte er

hinter sich zu.
 

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ich freue mich wie immer über Kommis ^-^

Das nächste Kapitel kommt wohl etwas früher, weil ich es schon geschrieben hab

xDDD
 

*knuff*

Nathera

This one thing

Hallo!
 

Danke für die Kommentare ^-^ Ich bin immer noch fassungslos, wie viele Leute TalaxMax lesen *strahl* Das ist so toll! Ein Rare-Pairing mit viele Anhängern! *freu*
 

Eigentlich wollte ich das Kapitel früher online stellen, weil ich es schon vorgeschrieben habe (genau wie das nächste Kapitel), aber ich habe den Block verlegt, in dem das stand. Jetzt hab ich aber ein bisschen in meinem Zimmer herumgekramt und ihn unter meinem Bett gefunden *stolz desu* Ich werde auch jetzt schon das nächste Kapitel abtippen – zur Sicherheit <.< Tut mir Leid, dass es wieder so lange gedauert hat. Ich strenge mich wirklich an, euch nicht zu lange warten zu lassen, aber das ist bei meiner Schusseligkeit schwierig.
 

Ich habe übrigens beschlossen, ab jetzt vor jedes Kapitel (auch in anderen FFs) einen kurzen Rückblick zu schreiben, damit ihr nicht erst überlegen müsst, was als letztes passiert ist. Das finde ich immer lästig, wenn ich FFs weiterlese, bei denen ich etwas länger hab warten müssen. Dann weiß man nicht mehr genau, wie weit die Geschichte war.
 

Rückblick:

Im letzten Kapitel haben sich Tala und Max geküsst und Tala hat endlich zugegeben, ein bisschen in Max verknallt zu sein (angeblich nicht mehr), wollte jedoch keine Beziehung oder ähnliches, weil er als Teamleader keinem Kollegen eine Sonderstellung geben wollte. Als Max ihn darauf hingewiesen hat, dass auch Mobbing eine Art der Sonderstellung sei, haben sich die beiden gestritten und schließlich hat Max Tala damit gedroht, den anderen zu erzählen, dass er schwul ist. Tala ist ausgerastet, hat Max mehrfach geohrfeigt und ihm schließlich, als Bryan gekommen ist, angekündigt, dass er noch nicht fertig mit ihm sei. Er hat den verheulten Max alleine in seinem Zimmer zurückgelassen und ist zu Bryan in die Küche raus gegangen.
 

-------
 

Max sank auf Talas Schreibtischstuhl zusammen. Er fühlte sich mehr als nur miserabel.

Aus der Küche hörte er, wie sich Tala und Bryan unterhielten.

Er presste erneut die Hände auf seine wie Feuer brennenden Wangen. Warum verdammt nochmal hatte er sich nicht einfach gewehrt? Max schluchzte leise und presste sich dann wie ertappt die Hand auf den Mund. Wenn er jetzt lautstark angefangen hätte, in Talas Zimmer zu heulen, dann hätte er sein eigenes Todesurteil unterschrieben. Bryan hätte ihn nämlich gehört und Tala wäre sauer geworden. Er hätte ihn wieder geschlagen. Und sich weiterhin über ihn lustig gemacht. Und nicht zuletzt stand noch dieser Kuss im Raum. Was hatte Tala damit bezwecken wollen? Gehörte das irgendwie zu seinem perversen Plan, Max fertig zu machen? Oder war der Kuss spontan gewesen, weil Tala plötzlich einfach den Drang verspürt hatte, ihn zu küssen? Aber dann hätte er doch etwas sanfter sein können!

Max seufzte leise. Er traute sich weder zu weinen, noch das Zimmer zu verlassen. Stattdessen stand er auf und ging zu dem Spiegel, der an Talas Schrank hing. Seine Augen waren gerötet, die Haare zerzaust und seine Wangen fühlten sich nicht nur an wie Feuer...Max seufzte und begann dann, seine Haare zurecht zu zupfen.

„... Max nicht hier?“, konnte er Bryan fragen hören.

„Nein“, antwortete Talas Stimme gedämpft. „Hockt wahrscheinlich in einem kleinen Busch und heult sich wegen irgendwas die Augen aus.“

Max schluckte schwer. Ein weiteres, dieses Mal sehr leises Schluchzen entwich seiner Kehle. Und neue Tränen rollten die schmerzenden Wangen hinunter. Er wischte mit seinem Ärmel erneut über sein Gesicht und sah sich dann in Talas Zimmer um. Auf dem Schreibtisch lag ein Brieföffner aus Metall, den er hoch hob. Schön kühl...

Er drückte den Brieföffner gegen eine seiner Wangen und setzte sich auf Talas Schreibtischstuhl. Dann öffnete er einen der Schreibblöcke, die auf dem Tisch standen. Ein paar der Seiten waren eng beschriftet, jedoch leider auf kyrillisch. Und Max machte keine großartigen Fortschritte beim Russisch-Lernen, weshalb er nur gelegentlich ein paar Buchstaben entschlüsseln konnte. Also schloss er den Block wieder und blätterte etwas lustlos in der Autozeitschrift, die halb darunter gelegen hatte. Dann fiel ihm etwas auf... Er verschob das Magazin und grinste leicht. Unter der Zeitschrift mit den Autos lag ein weiteres Magazin, auf dessen Titelseite ein ziemlich nackter Mann abgedruckt war. Irgendwie überraschte es Max nicht, sondern bestätigte vielmehr sein Denken über Tala.

Ein Heftchen mit nackten Kerlen, schön versteckt unter einem männlich-kernigen Automagazin. Das war typisch. Vermutlich versteckte Tala es normalerweise gründlicher (außerdem war sich Max ziemlich sicher, dass Tala mehr als nur ein solches Magazin besaß), hatte es aber nur notdürftig abgedeckt, damit Max es nicht auf den ersten Blick sehen konnte. Er hatte wohl nicht damit gerechnet, dass Max alleine in seinem Zimmer bleiben würde.

Max warf das Magazin zurück auf den Schreibtishc und sah sich weiter um. Neben dem Bett stand eine Wasserflasche aus Glas. Auch diese hob er hoch und presste sich gegen die andere Wange. Es half tatäsächlich ein wenig.

Von Bryans und Talas Gespräch hörte er nur noch leise Fetzen. Vermutlich waren die beiden ins Wohnzimmer gegangen.

Plötzlich hörte Max wieder Schritte und eine Tür fiel zu. Beinahe zeitgleich öffnete sich Talas Zimmertür und der Rotschopf trat wieder in den Raum. Max ging einen Schritt rückwärts, sodass er gegen den Spiegel stieß.

„Was machst du da?“, fragte Tala eiskalt und ging zum Fenster, um es zu öffnen.

Max stellte schnell die Flasche wieder auf den Boden und legte den Brieföffner zurück auf den Schreibtisch. „Zum Kühlen“, murmelte er.

„Aha“, sagte Tala und setzte sich auf sein Bett.

Eine Zeit lang schwiegen sich die beiden an.

Max vermied es, seinen Teamleader anzusehen. Der Schrecken über Talas plötzlich Wutausbruch saß noch zu tief in ihm. Und er wusste, dass er jetzt eine einfache Entschuldigung nicht mehr akzeptieren würde; das hatte sich Tala vorhin endgültig verbaut. Er war zu weit gegangen. Er hatte eindeutig nicht das Recht dazu, Max zu schlagen! Warum konnte er nicht, wie andere Menschen auch, einfach über seine Gefühle reden, statt sie an Max auszulassen?

„Du kannst dich jetzt verpissen“, meinte Tala plötzlich.

Nun beging Max doch den großen Fehler, Tala anzusehen. Er saß im Schneidersitz auf seinem Bett und starrte die Wand an. Ein paar lose Strähnen fielen ihm ins Gesicht und die Augen waren halb geschlossen. Max schluckte leicht. Er konnte Tala nicht hassen. Er konnte es zwar versuchen, aber es war hoffnungslos. Tala hatte etwas an sich, das es Max unmöglich machte, ihn komplett zu verabscheuen. Er konnte doch auch nett sein! Schließlich hatte er Max erst vor etwa einer halben Stunde erzählt, was in bedrückte. Vielleicht hatte er ja deshalb so schlechte Laune!

Trotzdem war sein Verhalten nicht richtig. Aber wie sollte Max ihm das klarmachen?

„Das war ein Rausschmiss“, erklärte Tala nach einer Weile, ohne Max anzusehen.

„Wenn du dich mir gegenüber so verhältst, solltest du dich nicht wundern, wenn mir mal aus Versehen herausrutscht, was du für Wichsvorlagen in deinem Zimmer einlagerst“, platzte aus Max heraus. Er wusste, dass es falsch war, so mit Tala zu reden, aber er konnte nicht anders. Und irgendetwas musste er doch sagen.

„Ich weiß nicht, was du meinst“, erwiderte Tala scharf.

Max zog das Heft mit dem nackten Mann auf der Titelseite aus dem Zeitschriftenstapel heraus. „DAS meine ich“, sagte er und fächerte sich lässig mit dem Magazin Luft zu.

Tala sah ihn nachdenklich an. Schließlich versuchte er es anders: „Wieso sollte dir jemand glauben?“

„Weil Heftchen mit nackten Typen in deinem Zimmer herumliegen?!“, schlug Max vor.

„Ich könnte behaupten, du hättest sie mir untergeschoben“, konterte Tala und stand wieder von seinem Bett auf. Er ging auf Max zu. Der Blondschopf drückte sich gegen den Spiegel. Tala blieb direkt vor ihm stehen und blickte von oben auf ihn herab. Als Max das kalte Funkeln in Talas klaren Augen sah, schluckte er leicht. Scheinbar hatte er wieder zu viel gewagt. „Bitte schlag' mich nicht“, flüsterte er, ohne es wirklich zu wollen.

Tala sagte nicht dazu, sondern starrte ihn weiterhin böse an. Schließlich meinte er kühl: „Das brauch' ich noch, Schätzchen.“ Er nahm Max das Magazin aus der Hand. „Vielen lieben Dank.“ Er warf das Heft auf das Bett. „Und da ich jetzt lieber mit meiner Wichsvorlage allein sein würde... Da ist die Tür.“ Er deutete hinter sich.

Max versuchte, an Tala vorbei zu gehen, doch der Rotschopf packte ihn plötzlich am Arm und hielt ihn fest.

„Lass' los“, sagte Max leise.

Tala erwiderte nichts, sondern musterte Max eingehend von oben bis unten. Dann legte er vorsichtig seine freie Hand auf Max' Brustkorb. Max erstarrte. Er wusste nicht, was er sagen sollte, als Tala langsam über seinen Oberkörper streichelte, aber das war nicht weiter schlimm, da seine Stimme sowieso versagt hatte. Er zuckte leicht zusammen, als Talas Hand tiefer wanderte und prüfend auf Max' Hintern liegen blieb. Er wollte sich losreißen und aus dem Zimmer verschwinden, doch sein Körper verweigerte ihm den Dienst. „Tala“, hauchte er, mehr bekam er nicht heraus. Allmählich bekam er es mit der Angst zu tun. Er blickte hoch in Talas Gesicht.

Der Rotschopf erwiderte seinen Blick und lächelte plötzlich leicht. Dann beugte er sich vor und hauchte Max einen sanften Kuss auf die Wange. „Ich will mir doch realistische Vorstellungen von dir machen können, Honey“, flüsterte er mit weicher Stimme in Max' Ohr und ließ seine Hand quälend langsam nach vorne wandern. Doch bevor er Max' Schritt erreicht hatte, stoppte er die Bewegung abrupt. „Obwohl... DAS würde mir den Spaß verderben, fürchte ich.“ Er leckte zärtlich über Max' Ohrläppchen und legte seine Hand wieder auf den Hintern des Jüngeren. Dann zwickte er ihn plötzlich und gab ihm einen leichten Klapps.

„Und jetzt verzieh' dich.“ Alles Sanfte war aus seiner Stimme gewichen und nur dieser hart gesprochene Befehl blieb im Raum schweben.

Max war unfähig, sich zu bewegen, weshalb Tala ihn aus dem Zimmer schob und dann die Tür hinter ihm zuknallte. Erst als der junge Amerikaner hörte, wie sich der Schlüssel im Schloss umgedreht hatte, spürte er seinen Körper wieder. Und erneut spürte er bittere Tränen über seine Wangen laufen.
 

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Tut mir Leid, dass das Kapitel so kurz ist, aber das nächste wird länger (da ich es schon geschriebne habe, kann ich das sogar mit Sicherheit sagen ^^)

Ich freue mich wie immer über Kommentare und - was haltet ihr von der Sache mit dem Rückblick? Falls es euch stört, kann ich es auch sein lassen!

Bye

Nathera

Fool again

Hallo!
 

Danke für eure Kommentare! Und hier ist es schon (?) - das neue Kapitel dieser wunderbaren (*hust*) Fanfiction!

Freut mich, dass der Rückblick gut ankommt. Ich habe das jetzt auch schon bei einigen anderen Fanfictions gemacht. Ist eigentlich eine ganz gut Sache, finde ich, deshalb werde ich es auch so beibehalten.

Und ich werde die Kritik annehmen und versuchen, Max ein bisschen weniger verweichlicht zu schreiben^^“ Es stimmt schon, dass Max hier ein bisschen zu weinerlich ist. Ich bemühe mich, ihn ein wenig männlicher zu schreiben^^

Falls euch sonst noch irgendetwas stört, dann sagt es mir ruhig, ich bin immer für Verbesserungsvorschläge offen!

Und ich vermute, dass das Kapitel hier arg aufstoßen wird... Ich war mir selbst lange nicht sicher, ob ich das Kapitel wirklich so übernehmen soll oder es doch ändern, aber... Nachdem ich zwei (oder sogar drei?) Leser der FF gefragt habe, ob das so in Ordnung ist, und sie beide „Ja“ gesagt haben, lasse ich es jetzt so. Irgnedwie ist es ja niedlich xD
 

Und mal wieder ein dickes "Sorry" für den Kapiteltitel -.- Ich kann sowas nicht. Warum sind meine Titel immer so dumm??
 

Rückblick:

Während eines Streits im vorletzten Kapitel hat Max Tala damit gedroht, den anderen zu erzählen, dass er schwul ist. Tala ist ausgerastet, hat Max mehrfach geohrfeigt und ihm schließlich angekündigt, dass er noch nicht fertig mit ihm sei. Als er Max in seinem Zimmer allein gelassen hat, hat dieser ein Magazin mit nackten Männern gefunden und Tala auch prompt darauf angesprochen. Daraufhin hat Tala ihn recht eindeutig angemacht und ihm ziemlich deutlich klargemacht, dass er nicht nur dieses Heftchen, sondern auch seine Fantasie als Vorlage benutze... Dann hat er Max mit der Ausrede, er wolle jetzt mit seinem Heftchen allein sein, aus seinem Zimmer geschoben.
 


 


 

Den restlichen Nachmittag verbrachte Max in seinem Zimmer. Anfangs hatte er sich ruhig verhalten und in die Stille gelauscht, um zu hören, ob Tala wirklich wie angekündigt... Aber leider war entweder die Akustik in ihrer Wohnung nicht gut genug oder Tala konnte sich unwahrscheinlich leise selbstbefriedigen.

Nach einer Weile hatte Max es aufgegeben und wieder begonnen, zu zeichnen. Leider brachte er nichts anderes zustande, als männliche Gesichter, denen lockere Strähnen ins Gesicht fielen und deren Augen Eis schmelzen lassen konnten. Zumindest in Max' Fantasie. In der Realität sahen die Gesichter natürlich alles andere als attraktiv aus. Eins der Augen war stets größer als das andere, die Nase war schief und krumm, die Augenbrauen glichen Büschen, der Mund sah aus wie der eines Welses und generell... Die Bilder hatten wenig (wenn nicht sogar gar nichts) mit Tala gemeinsam. Dennoch mochte Max sie. Für ihn waren es schließlich Bilder vom Rotschopf, egal ob er darauf zu erkennen war oder nicht. Es ging ja auch nicht um Talas Äußeres, sondern um seinen Charakter und den hatte Max seiner Meinung nach gut getroffen.

Abend betrat Ian das Zimmer. „Hi“, sagte er freundlich und setzte sich, ohne aufgefordert worden zu sein, zu Max auf dessen Bett. „Gibt es einen Grund dafür, dass du dich heute hier verschanzt hast?“, wollte er wissen und überflog die grässlichen Bilder, die in Max' Zimmer verteilt waren.

„Bin schlecht drauf“, murmelte Max.

„Genau wie die Heizung“, fand Ian und beugte sich vor, um die Heizung runter zu drehen. „Das ist ja 'ne Hitze hier drin...“ Er nahm eins der eigentlich-aber irgendwie-leider-doch-nicht-Tala-Bilder und fächerte sich damit Luft zu.

„Ich hab' heute meinen ganz persönlichen Tropentag“, scherzte Max.

„Und du hast wieder gemalt“, stellte Ian und kicherte fies. „Dieser fiese Mutant erinnert mich irgendwie an Tala...“

Max stockte. Ausgerechnet Ian, der bisher noch jedes seiner Bilder fehlgedeutet hatte, erkannte Tala? Irgendwie rührend. Dennoch lachte er gekünstelt. „Findest du?“ Wie hätte er Ian erklären sollen, weshalb er Tala malte? Oder es zumindest versuchte... Ian nahm einen roten Textmarker und kritzelte auf einem der Bilder in den Haaren herum. Dann malte er die Augen blau aus. Max sah fassungslos der Verschandelung zu, die erst stoppte, als Tala Teufelshörner hatte und Feuer spie. „Jetzt ist es perfekt“, bestimmte Ian.

„Jaah“, machte Max unwillig.

„Trotzdem ist es zu heiß hier drin“, murrte Ian und ging zum Fenster, um es zu öffnen. Nachdem er sich zurück auf das Bett gesetzt hatte, zog er sein T-Shirt über den Kopf und legte es neben sich auf das Bett. Dann zog er das nächste Bild zu sich. „Darf ich?“, bat er, wartete jedoch gar nicht erst auf eine Antwort, sondern malte drauf los.

Max lachte. Allmählich kam seine gute Laune wieder zurück. Während er das Blatt anstarrte, das Ian liebevoll colorierte, fielen ihm aus den Augenwinkeln rötliche Flecken auf Ians Oberarm auf. Interessiert wandte er den Blick nach oben und musterte Ians Oberkörper. Der Kleinwüchsige saß gebeugt, weshalb Max wenig von seinem Brustkorb erkennen konnte. Aber durch diese Haltung konnte er einen Blick auf Ians Schultern werfen. Er erstarrte.

Ian zog das nächste Bild zu sich heran und malte zufrieden kichernd weiter.

„Deprimiert es dich eigentlich, dass Boris jetzt wohl für ein paar Jahre hinter Gitter kommt?“, fragte Max vorsichtig ins Blaue hinein.

„Nö“, meinte Ian bloß.

„Warum nicht?“, wollte Max wissen.

„Hast wohl zu viel mit Tala und Spencer gesprochen“, scherzte Ian. „Und zu wenig mit ernst zu nehmenden Menschen.“

„Vielleicht“, gab Max zu. „Du findest es also gut?“

„Klar.“ Unbekümmerte malte Ian weiter. Er wollte scheinbar nicht darüber sprechen.

Max stand von seinem Bett auf und holte die restlichen Bilder von Schreibtisch. In seiner jetzigen Position hatte er einen unverdeckten Blick auf Ians Rücken. Fassungslos starrte er die Narben, die sich quer über den Rücken des Jungen verteilten, an.

Nach einer Weile blickte Ian irritiert zu ihm herüber. „Was...?“, setzte er an, beendete die Frage jedoch nicht, sondern sagte bloß leise: „Oh.“ Er hob sein T-Shirt wieder hoch, um es sich anzuziehen.

„Lass' ruhig“, sagte Max behutsam. Er senkte den Blick. „Ich, ähm... ich wollte dich nicht so anstarren. Tut mir Leid.“

Ian zog das T-Shirt nicht an, legte es jedoch auch nicht wieder weg. „Ich hab' vergessen, dass du...“ Er sah ebenfalls in eine andere Richtung. „Wenn es dich stört, kann ich es auch gern wieder anziehen“, bot er nüchtern an.

„Schon okay.“ Max ging wieder zu seinem Bett zurück und setzte sich erneut. Die Bilder legte er auf den Stapel, der vor Ian lag. Doch Ian schien den Spaß am Malen verloren zu haben. Max hätte ihn am liebsten nach den Flecken und Narben an seinem Körper gefragt, aber er traute sich nicht, Ian noch einmal darauf anzusprechen.

„Ja, ich BIN misshandelt worden“, sagte Ian plötzlich etwas genervt, als hätte er Max' stumme Frage gehört. „Aber das ist ja eigentlich klar. Anders kriegt man wohl nicht solche Narben.“ Er zog sich sein T-Shirt nun doch wieder an.

„Aber...“, machte Max vorsichtig. „Tala ist nicht so vernarbt.“ Er erinnerte sich nur zu gut an Talas Anblick, als er bloß mit einem Handtuch um den Hüften vor ihm gestanden hatte.

„Tala ist ja auch nicht ich“, erklärte Ian. „Und ich bin nicht Tala. Und du solltest aufhören, Tala zum Mittelpunkt des Universums zu machen!“

„Mach' ich nicht“, sagte Max schnell.

„Wenn er dir blöd kommt, musst du ihn einfach ignorieren“, schlug Ian vor. „Und daran denken, dass er nicht so vernarbt ist wie ich.“

„Hm? Wie meinst du das?“, wollte Max wissen.

„Ich meine doch nur... Ach, vergiss' es.“ Ian zuckte leicht mit den Schultern und fächerte sich wieder mit einem der Bilder Luft zu.

„Hat Tala dir weh getan?“, hakte Max nach.

Ian runzelte die Stirn. „Wie kommst du darauf?“

Max schluckte. „Naja... Die Wunden waren teilweise noch frisch.“

„Echt?“, fragte Ian ratlos und zog das T-Shirt nun doch wieder aus. „Welche denn?“, wunderte er sich.

„Die da.“ Max deutete auf die roten Flecken.

Ian stand auf und begutachtete sich im Spiegel. „Hier?“, fragte er und deutete auf einen der Flecken.

Max nickte. „Ja“, bestätigte er.

Ian zog sich wieder an und sah etwas hilflos drein. „Du bist Single, oder?“, fragte er vorsichtig.

„Ja, warum?“

„Weil du einen Knutschfleck selbst dann nicht erkennst, wenn er dir förmlich ins Gesicht springt.“ Ian errötete leicht und sah wieder an Max vorbei.

„Oh.“ Nun errötete auch Max. Er sah in die entgegengesetzte Richtung.

„Hm“, machte Ian verlegen.

„Du hast also eine Freundin?“, schlussfolgerte Max. Es war ihm etwas peinlich, aber er hatte sich nie Gedanken über Ians Sexuelleben gemacht, weil er automatisch davon ausgegangen war, dass dieses gar nicht existierte oder sich zumindest auf Selbstbefriedigung beschränkte. Ian wirkte nicht so, als würde er Sex haben oder zumindest mit irgendwem herumknutschen. Max hätte echt nicht gedacht, dass Ian mit jemandem zusammen sein könnte.

„Nein“, sagte Ian.

„Hat der Staubsauger nachgeholfen?“, scherzte Max.

Ian lachte. „Nee; Bryan.“ Er grinste Max schief an.

„Oh“, machte Max wieder etwas verlegen. „Macht er sowas öfter?“ Natürlich hatte Max gewusst, dass es Leute gab, die es für witzig hielten, ihren Freunden Knutschflecken zu verpassen, aber er hatte Bryan nicht für einen solchen Menschen gehalten.

„Nur wenn ich ans Bett gefesselt bin“, argwöhnte Ian.

„Bist du oft ans Bett gefesselt?“, grinste Max amüsiert. Vermutlich war das nach der kleinen Alkoholfeier passiert, als er schon geschlafen hatte.

„Naja...“ Ian grinste noch immer schief, dieses Mal jedoch etwas gequälter. „Bryan kriegt keinen hoch, wenn ich nicht wehrlos unter ihm liege.“ Er kratzte sich verlegen am Kopf.

Max starrte ihn fassungslos an. „Du... und ... und Bryan?“, hauchte er ungläubig. „Ihr seid schwul?“

„Nö“, sagte Ian.

„Aber... Ihr.. ihr habt doch Sex, oder?“, fragte Max, um sicher zu gehen. „Oder hab' ich das falsch verstanden?“ Er spürte, wie er errötete. Auch das noch.

„Nee, hast du schon richtig verstanden“, beruhigte ihn Ian. „Wir sind immerhin in einer Jungenabtei ohne Kontakt zu weiblichen Wesen aufgewachsen! Und blieb ja gar nichts anderes übrig!“

„Aber ihr seid doch jetzt gar nicht mehr in der Abtei“, wunderte sich Max.

„Hm, stimmt schon.“ Ian zuckte mit den Schultern. „Es ist trotzdem geil... Ich wüsste nicht, weshalb wir damit aufhören sollten.“

„Also seid ihr ein Paar?“, hakte der Blondschopf nach.

„Nein.“ Allmählich wurde Ian etwas ungeduldig. „Ich bin eigentlich nicht schwul. Und Bryan ist nur mein bester Freund.“

„Von dem dem du dich hin und wieder mal ficken lässt“, führte Max den Satz weiter.

Ian nickte kurz. „So ungefähr.“ Er grinste wieder schief. „Aber behalt das bitte für dich. Tala würde 'nen Anfall kriegen, wenn er wüsste, dass wir das immer noch machen. Er war schon in der Abtei immer total komisch, wenn irgendwelche Kerle was miteinander hatten.“

Max konnte ein Grinsen gerade noch unterdrücken. „Ich kann schweigen wie ein Grab“, versprach er. Er wollte schließlich nicht das einzige, was er gegen Tala in der Hand hatte, wegwerfen. Wenn Tala gewusst hätte, dass Bryan und Ian miteinander schliefen, dann hätte er es vielleicht nicht länger geheimhalten wollen, schwul zu sein.

„Danke“, lächelte Ian freundlich und begann wieder zu malen. „Und verwende Bryan gegenüber bitte niemals den Ausdruck, dass er mich hin und wieder mal fickt. Ich mag ja Humor haben, aber er mag es nicht, auf diese Art und Weise darüber zu reden. Eigentlich redet er überhaupt nicht gern darüber.“ Er kicherte. „Er beteuert auch jedes Mal danach, dass es das letzte Mal gewesen wäre – bis er dann wieder mitten in der Nacht in mein Bett krabbelt und mir ohne Vorwarnung die Hände fesselt, um...“

„Danke“, unterbrach ihn Max. „Bitte keine weiteren Details.“

Ian blickte überrascht zu ihm auf. „Plappere ich zu viel?“, fragte er vorsichtig.

Max nickte leicht. „Eindeutig.“

„Sorry, wusste nicht, dass dich das stört“, entschuldigte sich Ian. „Schließlich bist du ja wirklich schwul.“
 

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Ich hoffe, ich werde dafür jetzt nicht getötet *sich duckt* Aber ich finde das Pairing Bryan x Ian einfach nur goldig, zumal die ja eigentlich nicht wirklich zusammen sind... Süß *lol* Aber vermutlich sind hier einige Leute anderer Meinung?!

Ich freue mich wie immer über Kommentare und auch über Kritik (an Max' Weichei-Image arbeite ich schon *strahl*)

Bye,

Nathera

Under the ice

Hallo!
 

Und hier ist das neue Kapitel von dieser wunderbaren Fanfiction *lol*
 

Danke für eure Kommentare ^-^

Ich bin erleichtert, dass niemand etwas gegen dieses „Nebenpairing“ einzuwenden hat *seufzt*

@Daga: Ich weiß leider nicht, was die akustische Version von Voyeur ist. Tut mir wirklich Leid u.u
 

Hey! Die FF hat jetzt schon 201 Kommentare! Danke an euch alle *quietsch* *alle knuddelt*

Und Glückwunsch an Queen-of-Hearts, die Kommi 200 geschriebne hat ^-^
 

Viel Spaß beim Lesen!
 

Rückblick:

Im letzten Kapitel hat Max einen Blick auf Ians Oberkörper erhaschen können und war geschockt – denn Ian ist nicht nur ziemlich vernarbt, sondern weist auch einige verdächtige Flecken auf, die (wie er selber zugibt) Knutschflecken sind. Schließlich gesteht Ian, dass er sich manchmal mit Bryan vergnügt, obwohl sie eigentlich nur beste Freunde sind... Am Ende des Kapitels merkt Ian beiläufig an, dass er übrigens längst weiß, dass Max schwul ist.
 


 

Verblüfft blickte Max Ian an. Woher zum Teufel wusste der, dass Max schwul war?

„Man merkt dir an, dass du in Tala verknallt bist“, antwortete Ian auf seine ungestellte Frage. „Anfangs haben wir gedacht, du wärst einfach nur sensibel, aber mittlerweile sind wir uns ziemlich sicher, dass du auf ihn stehst.“

Wir?“, wiederholte Max ungläubig.

„Bryan und ich.“ Ian nickte leicht. „Und mit Spencer haben wir auch schon darüber geredet. Er glaubt auch, dass du in Tala verknallt bist.“ Und leicht grinsend fügte er noch hinzu: „Außerdem merkt man dir auch sonst an, dass du schwul bist. Irgendwie...“

„Na prima“, meinte Max verdrießlich und wollte gerade fragen, ob er etwa wie eine Schwuchtel aussah, als die Tür von außen geöffnet wurde und Bryan in den Raum kam. Als er Ian erblickte, seufzte er leicht auf. Anscheinend hatte er nach seinem Freund gesucht und war froh, ihn endlich gefunden zu haben. „Hey“, sagte er und schloss die Tür hinter sich.

„Hi, Bryan“, meinte Ian unbekümmert. Er saß noch immer mit Max auf dessen Bett und malte auf Max' Bildern herum.

Max blickte zu Bryan, der Max' Schreibtischstuhl heranzog und sich setzte. Irgendwie kam er Max ein wenig anders vor, jetzt da er wusste, dass Bryan und Ian miteinander schliefen. Er war nicht mehr der alte Bryan, der zwar nett zu Max war aber trotzdem irgendwie fremd, sondern es war plötzlich der Bryan, der mit Ian schlief und auf Handschellen stand. Es war anders.

Bryan erwiderte seinen Blick irritiert. „Was ist los?“, fragte er verwirrt.

„Nichts“, murmelte Max und spürte, wie er leicht errötete. Er konnte es nicht verhindern, sich bildlich vorzustellen, wie die beiden...

„Worüber habt ihr gerade geredet, Ian?“, fragte Bryan streng, ohne den Blick von Max abzuwenden, der ihn immer noch anstarrte.

„Naja“, machte Ian bloß, was an und für sich eigentlich eine sehr unbefriedigende Antwort war.

Bryan verschränkte die Arme vor der Brust. „Ian!“, fuhr er den Kleinwüchsigen unfreundlich an.

„Über Homosexualität“, antwortete Ian schließlich. „Ein sehr interessantes Thema.“

Eine Zeit lang sagte Bryan gar nichts. Er hatte den Blick jetzt gesenkt und schielte nur hin und wieder zu Max, um zu überprüfen, ob er noch immer so angesehen wurde. „Aha“, sagte er nach einer Weile.

„Jetzt hab' dich doch nicht so“, riet ihm Ian munter. „Wir wissen doch alle, dass du nicht schwul bist.“

Max wandte den Blick nun endlich von Bryan ab und sah zu Ian, der sich gegen die Wand gelehnt hatte und ihm fröhlich zuzwinkerte. „Ihr wisst dafür ja auch, dass ich in Tala verknallt bin“, versuchte Max, Bryan ein wenig entgegen zu kommen.

„Hmpf“, machte Bryan nur.

„Der kriegt sich wieder ein“, prophezeite Ian dem Blondschopf. „Was wolltest du eigentlich, Bryan?“

„Was?“, fragte Bryan.

„Du wolltest doch irgendwas, oder?“ Ian war vom Bett aufgestanden und legte nun die Bilder zusammen, um sie auf den Schreibtisch zu legen.

„Wollte fragen, ob wir gleich essen können“, meinte Bryan und starrte ihn immer noch böse an. Er warf einen kurzen Blick auf die Bilder, schien dann jedoch zu beschließen, dass sie es nicht wert waren, eines weiteren Blickes gewürdigt zu werden.

Max schaute unangenehm berührt zur Seite. Es war ja schön und gut, dass Ian ihm solche Dinge anvertraute – aber Bryan schien davon gar nicht angetan zu sein! Hoffentlich würde er sich jetzt nicht auch so verhalten wie Tala...

„Klar. Kommst du, Max?“ Ian lächelte ihm munter zu und knuffte dann Bryan, an dem er auf dem Weg zur Tür vorbeiging. Bryan verdrehte leicht die Augen und stand ebenfalls auf. Noch vor Max verließ er dessen Zimmer.

„Wo ist Tala eigentlich?“, fragte Max, während er sich Müsli machte.

„Im Wohnzimmer“, meinte Bryan. „Daran zu erkennen, dass die Tür geschlossen ist.“

„Er schaut nie fern, wenn die Tür dabei offen steht“, erklärte Ian Max. „Dumme Angewohnheit. Das macht er bestimmt nicht, um uns auszuschließen.“

„Doch“, widersprach ihm Bryan, riss aber trotzdem die Tür zum Wohnzimmer auf. „Willst du auch was essen?“, fragte er Tala.

Max ging zu Bryan an die Tür und schielte in den Raum. „Du guckst Star Wars?“, freute er sich.

Tala ließ den Film pausieren und blickte Max genervt an. „Und zwar am liebsten ohne Unterbrechungen“, sagte er unfreundlich.

„Ist ja prima!“, meinte Max. „Ich liebe Star Wars!“ Er holte seine Müsli-Schüssel vom Küchentisch. „Wir gucken mit!“, bestimmte er und setzte sich zu Tala auf die Couch.

„Oh Gott“, murmelte Ian.

„Wunderbare Idee“, fand Bryan und holte sowohl seine als auch Ians Schüssel ins Wohnzimmer und stellte sie auf dem Tisch ab.

„Episode I?“, fragte Max freundlich an Tala gewandt, weil ihm das Schweigen seines Teamleaders etwas unangenehm wurde. Eigentlich wusste er, dass es die erste Episode sein musste, schließlich starb Qui-Gon Jinn, der im Bild war, seit Tala die DVD gestoppt hatte, am Ende des ersten Teils. Dennoch wartete er artig Tala zerknirschtes Nicken ab, bevor er munter sagte: „Toll! Die hab' ich ewig nicht mehr gesehen!“

„Jetzt komm' schon, Ian!“, hörte er Bryan in der Küche sagen.

„Nein!“, meinte Ian empört.

„Er hasst Star Wars“, erklärte Tala träge, als er Max' überraschten Blick bemerkte.

„Oh“, sagte Max.

Bryan kam nun in den Raum, den verzweifelt um sich tretenden Ian fest im Arm. Er schloss die Tür hinter sich und setzte sich mit Ian auf das freie Sofa. „Hier geblieben“, drohte er und ließ Ian endlich runter. Ian sprang auf, doch Bryan war schneller. Er packte Ian am Handgelenk und zog ihn auf das Sofa zurück. „Du guckst dir das jetzt an!“, befahl er. „Das bist du mir schuldig!“ Er stand nochmal auf, um die Tür zu schließen, woraufhin Talas böser Blick ein wenig gnädiger wurde.

„Das muss ich mir doch nicht wirklich antun, oder?“, fragte Ian deprimiert.

„Doch.“ Bryan setzte sich wieder neben ihn. „Lasst uns doch 'ne Star Wars-Nacht machen!“, schlug er dann vor. „Alle sechs Episoden hintereinander! Und Ian muss die ganze Zeit über hier sitzenbleiben und mitgucken!“

„Bist du mir wirklich so böse?“, fragte Ian.

„Wir haben morgen Training“, meinte Tala steif.

„So ein Pech aber auch!“, sprang Ian darauf an. „Das heißt wohl, wir können nur diesen einen Film zu Ende gucken und müssen dann ins Bett.“

„Allerdings können wir das Training auch ein paar Stunden nach hinten verlegen“, überlegte Tala.

„So liebe ich dich, Tala!“, strahlte ihn Bryan an und tätschelte dann Ians Kopf. „Das ist eine gerechte Strafe, oder?“

„Wofür denn?“, fragte Tala.

„Für seine große Klappe“, antwortete Bryan. „Er hat sie mal wieder nicht halten können.“

Tala runzelte leicht die Stirn, schien aber zu beschließen, nicht nachzuhaken, um endlich den Film weitersehen zu können.

Schon zehn Minuten, nachdem er gegessen hatte (und folglich nichts mehr zu tun hatte), musste Ian zum ersten Mal von Bryan geweckt werden und begann nun anhand der DVD-Hüllen laut zusammen zu rechnen, wie viele Minuten er insgesamt aushalten musste, woraufhin Bryan ihn auf seinen Schoß zog und festhielt, um ihn bewegungsunfähig zu machen. Als Ian sich daraufhin beschwert hatte, hatte Tala kurzerhand ein Paar Socken aus Ians Zimmer geholt (seine eigenen wollte er nicht opfern) und sie seinem Teamkollegen in den Mund gestopft.

Obwohl Ian ihm irgendwie Leid tat, fühlte sich Max ein wenig erleichtert. Tala wurde auch seinen anderen Teamkollegen gegenüber handgreiflich. Vielleicht war er ja wirklich ein geborener Sadist und hatte es gar nicht so sehr auf Max abgesehen... Außerdem musste Ian nicht lange leiden, weil Bryan ihm die Socken schon nach zwei Minuten wieder aus dem Mund nahm, sie jedoch in Reichweite liegen ließ, um sie im Notfall wieder in Ians Mund zu stopfen.

Tala und Max zogen die DVD-Nacht tatsächlich komplett durch, während Bryan während der vierten Episode schon einschlief (und mit ihm auch Ian, der vorher schon mehrfach eingenickt, aber immer wieder von Bryan geweckt worden war). Es war schon früher Morgen, als Tala endlich den Fernseher ausschaltete und die DVDs zurück in den Schrank räumte.

Bryan und Ian lagen zusammengekuschelt auf dem Sofa und jetzt, da Max wusste, was die beiden nachts manchmal miteinander taten, kam ihm der spontane Gedanke, dass die beiden eigentlich ein niedliches Pärchen abgeben würden. Und dass er selbst ein Hornochse war, weil ihm nicht vorher aufgefallen war, wie nahe die beiden sich eigentlich standen.

„Können wir die beiden so liegen lassen?“, fragte er an Tala gewandt.

„Nee“, meinte der. „Die schmeißen sich nur gegenseitig vom Sofa runter. Ich hab keinen Bock auf gebrochene Knochen im Team.“ Er ging zum dem Sofa, auf dem die beiden schliefen und hob Ian hoch, um ihn zu der Couch zu tragen, auf der er selbst und Max gesessen und die Filme geguckt hatten.

Max stand in der Tür und wartete ab. Sollte er jetzt noch irgendwas sagen oder einfach ins Bett gehen? Er hatte jetzt keine Lust, sich wieder mit Tala zu streiten, aber wenn er nicht gerade über ihr Verhältnis zueinander redete, würde Tala eventuell auch freundlich antworten?! Manchmal war Tala ja auch nett zu ihm. Und er war auch den anderen Teamkollegen, besonders Ian, gegenüber oft gemein. „Um wie viel Uhr trainieren wir denn morgen?“, fragte Max also ganz unverfänglich.

„Du meinst heute“, verbesserte ihn Tala. „Und wir trainieren dann, wenn ich wach bin und Bock auf Training habe.“

„Ah“, machte Max. „Muss toll sein, Teamleader zu sein.“

„Wunderbar“, brummelte Tala und ging an ihm vorbei in die Küche.

Max eilte ihm hinterher. „Gehst du jetzt sofort ins Bett?“

„Hatte ich eigentlich vor.“ Tala hob fragend eine Augenbraue. „Warum?“

„Nur so.“ Max lächelte etwas verlegen. „Warum bist du jetzt eigentlich wieder nett zu mir?“ Die Frage hatte er sich nicht verkneifen können. Warum sagte er in Talas Gegenwart bloß so oft Dinge, die er nicht sagen wollte? Warum konnte er nicht einfach dankbar akzeptieren, dass Tala ihn nicht dumm anmachte?

„Weil ich zu müde bin, um gemein zu sein“, murmelte Tala und überlegte einen Moment. „Aber eine Gemeinheit würde mir einfallen.“

„Oh nein“, sagte Max gespielt ängstlich. Tala wirkte nicht so, als würde er ihm großartig etwas antun.

Tatsächlich kam Tala einen Schritt auf ihn zu und beugte sich zu ihm vor, um ihn kurz auf die Lippen zu küssen. „Gute Nacht, Schatzi“, hauchte er frech in Max' Ohr, bevor er sich umdrehte und zu seinem Zimmer ging.

„Ein Gute-Nacht-Kuss ist keine Gemeinheit“, meinte Max und lächelte leicht.

Tala drehte sich kurz zu ihm um. „Gute-Nacht-Kuss? Eigentlich wollte ich dir die Seele aussaugen, aber das hat leider nicht geklappt“, grinste er, bevor er die Tür hinter sich schloss.
 

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Ich freue mich wie immer über Kommentare u.u ^^ *knuff*

Nathera

Cool

Hallo!
 

Danke für eure Kommentare *knuddel* ich habe mich sehr darüber gefreut ^-^

Mehrere von euch haben ja beim letzten Kapitel (die Star Wars-Nacht) darüber gestaunt, dass die Jungs (zumindest Tala und Max...) alle sechs Filme hintereinander geschafft haben. Das habe ich zum Anlass genommen, mal auszurechnen, wie lang alle Filme hintereinander gehen...

776 Minuten, umgerechnet beinahe 13 Stunden.

Ich bin von der Uhrzeit her davon ausgegangen, dass sie um ca. sechs oder halb sieben abends angefangen haben zu gucken, denn Bryan ist ja vorher in Ians Zimmer gekommen, um ihn nach dem Abendessen zu fragen. Und da die Jungs Sportler sind, gehe ich davon aus, dass sie in der Regel recht gesund und vorsichtig essen. Und wie wir alle wissen, setzt Essen, dass man abends isst, schnell an, daher ist das eine recht realistische Uhrzeit zum Abendessen für die. Das bedeutet, sie wären etwa um sieben bis halb acht am nächsten Morgen fertig.

Warum haben alle schon mal eine Star Wars-nacht gemacht, nur ich nicht? ;___; Ich habe nur mehrere HdR-Nachte gemacht. Die Star Wars-Nacht war schon geplant, aber dann ist meiner Schwester was dazwischen gekomen und wir haben sie abgeblasen. Total blöd >.< Ich will das auch mal machen!

@Lux09: Lustig, dass du ausgerechnet die Stelle zitierst, in der Max feststellt, dass er Bryan niemals wieder so sehen wird wie früher – damit hatte ich nämlich auch sehr viel Spaß^^
 

Jaja, die FF wir immer merkwürdiger. Tala wird immer weicher, Maxi immer tapferer und frecher und ... Ian und Bryan sind eh komisch xD

Ich danke euch für eure Kommentare und dafür, dass ihr euch das hier trotzdem noch antut – obwohl es wohl noch nie einen so launischen Tala gegeben hat.

Ein Rückblick in diesem Kapitel ist eigetlich nicht nötig. Naja, Bryan ist immer noch ein wenig sauer, weil Ian Max erzählt hat, dass er und Bryan manchmal miteinander schlafen... Ansonsten baut das Kapitel nicht auf der Star Wars-Nacht auf.
 

Viel Spaß beim Weiterlesen ;-)
 


 

„Wir haben noch knapp zwei Monate bis zur Weltmeisterschaft“, kündigte Tala an, als sie auf dem Trainingsplatz angekommen waren. „Normalerweise sollte das kein Problem sein, nur leider...“ Max holte tief Luft und zählte in Gedanken bis zwölf, bis Tala endlich weiter sprach: „Nur leider befinden wir uns ein wenig im Trainingsrückstand, was nicht zuletzt daran liegt, dass eine gewisse Person...“, dieses Mal konnte Max bis sieben zählen, „ich möchte natürlich keine Namen nennen, zumal ihr vermutlich alle wisst, wen ich meine, nicht wahr, Maxi?“

„Was hat die Person, deren Namen du nicht nennen willst, denn so schlimmes gemacht?“, erkundigte sich Ian sichtlich interessiert.

„Nun ja...“ Wieder machte Tala eine bedeutungsvolle Pause.

„Hör mal, Tala“, seufzte Ian plötzlich. „Nichts gegen dich, aber das ist jetzt gerade echt blöd. Du sagst, dass wir im Trainingsrückstand sind, doch statt uns in Ruhe trainieren zu lassen, erzählt du uns irgendwelche Märchen mit fadenscheinigen Begründungen dafür, dass Max daran Schuld ist, dass in China ein Sack Reis umgefallen ist.“

„Das stimmt schon irgendwie“, brummte Bryan. Dann erst fiel ihm ein, dass er immer noch sauer auf Ian war, weil dieser sein dunkles Geheimnis ausgeplaudert hatte. „Allerdings“, fügte er daher hinzu, „hat Tala ja schon irgendwie Recht.“

„Was?“, fragte Max empört.

„Ähem.“ Tala räusperte sich, um die Aufmerksamkeit seiner Teamkollegen wieder zu erlangen. „Max... hat uns vom Training abgehalten.“ Er nickte selbstzufrieden, als wäre er stolz darauf, diese Beobachtung gemacht zu haben.

Ian und Max tauschten einen verwirrten Blick.

„Stimmt“, sagte Bryan, wobei seine Stimme allerdings nicht sehr überzeugt klang.

„Tut mir Leid“, stöhnte Max. Ihm war klar, dass Tala nicht eher Ruhe geben würde, bis er irgendwie auf diesen Vorwurf einging. Und da er keine Diskussion riskieren wollte (schließlich stand tatsächlich die Weltmeisterschaft bevor), stimmte er Tala einfach zu. „Ich hatte nicht vor, dich mit meiner bloßen Anwesenheit vom Training abzulenken.“ Er grinste leicht, als ihm bewusst wurde, dass man diese Äußerung auch zweideutig sehen konnte. „Demnächst trage ich nicht mehr so enge Hosen“, fügte er also noch mit einem zuckersüßen Lächeln hinzu.

Tala funkelte ihn bitterböse an. „Sehr witzig“, merkte er trocken an und hob spöttisch eine Augenbraue. „Mal im Ernst, Max: Du spielst in sowas von einer anderen Liga als ich, dass es nicht einmal mehr die gleiche Sportart ist.“

„Außerdem ist Tala hetero“, meinte Ian amüsiert. „Auch wenn ihm das gerade in seiner Argumentation entfallen ist...“

Tala warf ihm einen kühlen Blick zu. „Ich dachte, das wäre so glasklar, dass ich es nicht mehr erwähnen müsste“, meinte er drohend. „Außerdem sind wir zum Trainieren hier.“

Ian grinste leicht. „So glasklar ist das nicht“, zog er Tala auf.

Max spürte, wie sein Herzschlag schneller wurde. Er wollte nicht über Talas Sexualität sprechen. Denn dann musste er wieder an die vielen kleinen Bemerkungen, mit denen Tala ihn schon in Verlegenheit gebracht hatte, denken. Und ihm wurde mulmig zumute. Außerdem würde Tala ihm alles, was nun gesagt wurde (ob von ihm oder von Ian) später vorwerfen.

„Mal im Ernst“, strahlte Ian. „Du bist die geborene Schwuchtel, Tala! Allein der androgyne Körperbau... Dann deine weiblichen Gesichtszüge... Die langen Wimpern... Dein unnatürliches Interesse an deiner Frisur... Und dein Kleidungsstil; immer schön eng. Und auch sonst...“ Er duckte sich unter Talas Faust weg und versteckte sich hinter Bryan, der sich prompt zu ihm umdrehte und ihn festhielt, damit Tala zuschlagen konnte.

„Wollten wir nicht trainieren?“, versuchte Max vom Thema abzulenken.

„Erst will ich Klarheit über Talas geheimste Geheimnisse“, rief Ian, der sich aus Bryans Griff befreit hatte und nun lachend vor Tala weglief.

Bryan kratzte sich am Kopf. „Ich glaube nicht, dass wir heute noch trainieren“, mutmaßte er und beobachtete, wie Tala Ian einholte und packen wollte. Doch der Kleinwüchsige rollte sich unter dem Griff ab und sprang schnell wieder auf, um in die entgegengesetzte Richtung zu fliehen. „Hoffentlich bricht er dem kleinen Mistkäfer irgendwas“, murrte er.

„Bist du ihm immer noch böse?“, fragte Max – was aufgrund Bryans Verhalten eigentlich eine ziemlich blöde Frage war.

Bryan verschränkte die Arme vor der Brust und verengte die Augen zu Schlitzen. „Dir übrigens auch“, gab er dann kühl zurück.

„Ich habe dir aber gar nichts getan!“, empörte sich Max. „Überhaupt gar nichts!“

„Doch“, meinte Bryan entrüstet. „Hättest du dich nicht mit ihm über dieses Thema unterhalten, hätte er dir bestimmt nichts gesagt!“

Max verdrehte die Augen. „Das ist doch scheißegal“, fand er.

„Ist es nicht!“, widersprach Bryan.

„Ich weiß doch, dass du hetero bist“, versuchte Max, ihn zu beschwichtigen. „Und ihr seid schließlich nur unter Jungen aufgewachsen.. Ist doch klar, dass da mal etwas passieren muss.“

„Mach' dich nicht über mich lustig“, zischte Bryan.

„Mach' ich doch gar nicht“, sagte Max verwundert, doch das hörte Bryan schon gar nicht mehr, weil er ein paar Meter von Max weg gejoggt war, um Ian abzufangen, der ihm praktisch direkt in die Arme lief. Ian lachte immer noch, auch als Bryan ihn festhielt und Tala zurief, er solle kommen und Ian gefälligst wehtun.

Tala kam tatsächlich, verpasste Ian aber nicht viel mehr als eine Kopfnuss. „Meine Sexualität geht dich einen Scheißdreck an“, meinte er hoheitsvoll. „Also halt deine große Nase gefälligst da raus!“ Er warf einen Blick auf die Uhr. „Und jetzt fangen wir schon wieder viel zu spät mit dem Training an. Prima, Max!“ Er funkelte den Blondschopf vorwurfsvoll an.

„Wer von uns musste denn hinter Ian herjagen, um siene Ehre zu verteidigen?“, ärgerte sich Max.

„Keine Diskussionen“, befahl Tala. „Ich bin hier der Leader, deshalb habe ich Recht. Also entschuldige dich gefälligst, du Kröte.“

„Irgendwie pervers, wie viel Spaß dir das macht“, brummelte Max. „Du kannst Ian übrigens loslassen, Bryan.“

Bryan blickte ihn überrascht an, Ian kicherte und löste sich von dem Älteren. Er zwinkerte Max amüsiert zu, während Bryan wieder eine böse Miene aufsetzte.

„Du sollst dich entschuldigen“, verlangte Tala.

Max fragte sich, ob er absichtlich übersah, dass zwischen Bryan und Ian etwas lief. Offensichtlicher als heute hatten sich die beiden schließlich noch nie verhalten. Vielleicht war Tala aber auch einfach nur blind. Oder er wollte es nicht wahrhaben. „Tut mir unglaublich Leid, Boss“, flötete er mit sarkastischem Unterton.

„Sollte es auch“, fand Tala und atmete tief ein und wieder aus. Dann wieder ein. Und dann fing er offiziell (also: brüllend) sein Training an: „Worauf wartet ihr verdammten Arschlöcher eigentlich noch? Lauft euch gefälligst warm! Zehn Runden um den Sportplatz!“

Tala mochte auf einer Seite wirklich Recht haben: Ihr Training war oft ausgefallen und zeitlich gesehen befanden sie sich im Rückstand. Trotzdem hatte Max nicht das Gefühl, dass sie für die Weltmeisterschaft nicht gut genug vorbereitet waren. Denn obwohl sie nicht jeden Tag trainiert hatten, hatten sie bestimmt mehr getan als die Bladebreakers. Max erinnerte sich nur zu gut daran, wie Tyson zu jeder Trainingsstunde hatte überredet werden müssen. Und wie sie stundenlang hinter Kenny und seinem Laptop gesessen und über ihre Taktik geredet hatten. Und hatten sie trainiert, dann selten auch ihre Kondition – meistens war es bloß um Beyblade-Kämpfe gegangen.

Max wollte nicht schlecht über sein altes Team denken, aber insgesamt gesehen, hatte ihn seine Zeit in Russland wirklich weitergebracht. Sie trainierten schließlich praktisch jeden Tag – abgesehen von den Momenten, in denen das Training ausfiel. Und sie diskutierten nicht vormittags über ihre Taktik und mussten Ian, der (wie Max erst nach ein paar Tagen herausgefunden hatte) der Techniker des Teams war, beim Arbeiten nicht über die Schulter sehen – technische Dinge wurden beim Mittagessen besprochen und irgendwie wurde es automatisch vorausgesetzt, dass Ian sich abends um die Weiterentwicklung ihrer Beyblades kümmerte. Max hatte das am Anfang gar nicht direkt mitgekriegt, weil das kein großartiges Thema war. So sparten sie allerdings einiges an Zeit. Und seit er jeden Tag seine zehn Runden laufen musste, hatte er das Gefühl, auch beim Bladen mehr Ausdauer zu besitzen. Früher war er hin und wieder mit Ray gejoggt, aber das war kein Vergleich zu dem Dauerlauf, den Tala hier tagtäglich veranstaltete.

Vom Trainingaufwand her gesehen fand Max, dass sie eindeutig besser dastanden als die Bladebreakers. Aber er wusste ebenso gut, dass die Bladebreakers sich viel auf ihr Glück verließen – und damit meistens ganz gut waren.
 

Ihr heutiges Training verlief problemlos und ohne weitere Zwischenfälle.

Als sie mittags in ihrer Wohnung ankamen, war selbst Tala einigermaßen zufrieden (auch wenn er es nicht unbedingt zeigte). „Dieses Jahr findet die Weltmeisterschaft in Barcelona statt“, erzählte er ihnen schließlich. „Das Arschloch...“ - „Musst du Dickenson immer so nennen?“ - „Ja, muss ich.... hat uns eine Hotelsuite ein paar Kilometer von Barcelona entfernt gebucht, damit wir beim Training noch unsere Ruhe haben.“

„Südlich von Barcelona?“, hakte Ian nach.

„Ja, warum?“, stellte Tala eine Gegenfrage.

„Wie geil!“, rief Ian. „Dann können wir jeden Tag an den Strand gehen!“ Er knuffte Bryan.

„Und da trainieren“, murrte Tala.

„Sind die Bladebreakers im selben Hotel?“, fragte Max.

„Weiß ich doch nicht“, sagte Tala entnervt und fügte noch spitz hinzu: „Das hat uns sowieso nicht zu interessieren, da sie unsere Gegner sind.“

„Die unser Training bespitzeln könnten, wenn sie im selben Hotel wohnen wie wir“, schoss Max giftig zurück.

„Das ist wahr“, gab Bryan zu.

„Stimmt“, sagte Ian.

„Stimmt nicht“, widersprach sich Bryan selbst – schließlich war er immer noch sauer auf Ian.

„Ihr seid total süß“, zwitscherte Max fröhlich.

Bryan starrte ihn bitterböse an, einen Hauch von Rot im Gesicht. „Ich bin in meinem Zimmer“, grummelte er und verließ die Küche.

Tala runzelte die Stirn. „Was ist heute eigentlich mit ihm los?“, fragte er. Anscheinend war ihm wohl wenigstens aufgefallen, dass Bryan sich etwas merkwürdig aufführte.

„Max hat bloß herausgefunden, dass Bryan und ich eine heiße Affäre haben“, erwiderte Ian mit sarkastischem Unterton und biss in einen Apfel. „Und jetzt befürchtet Bryan, man könnte seine Männlichkeit anzweifeln.“ Während er breit grinsend kaute, nickte Tala langsam.

„Ahh jaa..“, sagte er mit zweifelnder Stimme. Offensichtlich nahm er Ian, was dieser wohl mit seinem Tonfall beabsichtigt hatte, nicht ernst.

„Er ist halt beleidigt“, fuhr Ian fort. „Zu viel Schamgefühl.“

Der Rotschopf verdrehte leicht die Augen. „Lieber zu viel als zu wenig“, meinte er dann.

„Findest du?“, grinste Max und setzte sich auf seinen Stuhl. Er nahm sich ebenfalls einen der Äpfel und biss geräuschvoll hinein. Er liebte das Geräusch von knackenden Äpfeln... Das war beinahe noch besser als der Geschmack.

„Ja, finde ich.“ Tala verzog das Gesicht, als Ian und Max hintereinander in ihre Äpfel bissen. „Müsst ihr so laut essen?“

„Ja, müffen wir“, sagte Ian mit vollem Mund.

„Schluck' erst mal runter“, meinte Tala angeekelt.

Max lachte glockenhell auf. „Du bist heute aber auch ganz schön zweideutig“, strahlte er.

„Ach, fick' dich doch“, murrte Tala und warf ihm einen bitterbösen Blick zu, bevor er die Küche verließ.
 

Soo, da ich euch mit meinem Vorwort schon halb tot gequatscht habe, belasse ich es jetzt mal dabei und entschuldige mich dafür, dass ich immer so einfallslose Titel habe. Im Grunde gneommen nehme ich bei dieser FF hier immer den erstbesten Songtitel, in der Regel von dem Song, den ich beim Hochladen gerade höre (außer natürlich, er passt ABSOLUT nicht). In diesem Falle war es Cool aus dem Musical Westside Story. Ein wunderbares Musical :3

Ich freue mich wie immer über Kommentare von euch, auch wenn sie etwas kritischer sind - ich bin ja nicht aus Zucker ;-)

*knuffl*

Nathera

Fragile

„Noch fünf Wochen bis zur Weltmeisterschaft“, waren die Worte, die Max aus dem Schlaf rissen. Erschrocken setzte er sich auf und blickte sich um. Es war noch dunkel in seinem Zimmer, weshalb er nur die Umrisse einer Gestalt ausmachen konnte, die zum Fenster ging und mit einem Ruck den Rollladen hochzog. Doch entgegen seiner Erwartungen wurde Max nicht von gleißendem Sonnenlicht geblendet. Es war noch dunkel draußen. Durch den Schein der Straßenlaternen konnte er Tala erkennen, der mit einem rotgetigerten Fellknäuel im Arm vor dem Fenster stand und ihn anblickte.

„Was is'n los?“, fragte Max müde und warf einen Blick auf den Wecker. „Es ist noch nicht mal vier Uhr, Tala! Ich bin noch keine fünf Stunden im Bett!“

Tala setzte sich mit der Katze auf Max' Schreibtischstuhl. „In fünf Wochen fängt die Weltmeisterschaft an“, erklärte er sein Dasein – zumindest klang es seinem Tonfall nach so, als wolle er es erklären. Seine Worte schienen nämlich nichts damit zu tun zu haben, dass die Weltmeisterschaft bald anfangen würde und sie trainieren müssten, sonst hätte er ihn unter bestialischem Gebrüll geweckt, sämtliche Lichter im Haus auf einmal angemacht (wie er das schaffte, wusste Max bis heute nicht) und ihm schließlich die Decke weggezogen – das machte er nämlich normalerweise, wenn seine Teamkollegen nicht vor ihm aufgestanden waren. Außerdem stürmte er danach immer gleich aus Max' Zimmer, um die anderen beiden zu wecken.

Aber jetzt saß er ziemlich ruhig da. Mittlerweile blickte er nicht mehr Max, sondern die Katze in seinem Arm an, die leise schnurrte. Offensichtlich war Panic auch noch nicht ganz wach, sonst hätte sie sich nicht verhalten wie ein Schmusekätzchen.

„Willst du jetzt trainieren?“, fragte Max verwirrt und schaltete die Lampe an seinem Bett an, um Tala besser sehen zu können.

„Nein“, sagte Tala. „Bin noch zu müde.“

„Und warum hast du mich jetzt geweckt?“, wollte der Blondschopf wissen und sank wieder auf sein Kissen zurück. Er wollte schlafen. Schlafen, schlafen, schlafen.

„Eigentlich wollte ich Bryan wecken, aber der ist nicht da“, sagte Tala. „Und bevor du mir vorschlägst, ihn bei Ian zu suchen: Der ist auch nicht da. Die beiden müssen irgendwann heute Nacht verschwunden sein.“

„Oh.“ Max runzelte die Stirn. „Willst du die beiden suchen?“

Tala winkte ab. „Bis zum Frühstück sind die beiden wieder da. Aber mir ist gerade langweilig“, sagte er und seufzte schwer. Dann schubste er die Katze von seinem Schoß, die ihn wild anfauchte. „Und damit ich mich nicht alleine langweilen muss, habe ich dich geweckt.“

Max seufzte schwer und schloss die Augen. „Danke“, brummelte er. „Hasst du mich so sehr?“

Tala lachte leise. „Siehst du es denn nicht als Ehre an, mir Gesellschaft leisten zu dürfen?“

So hatte Max es bisher nicht betrachtet. Natürlich war es schön, dass Tala zu ihm gekommen war. Zumindest wäre es schön gewesen, wenn Max nicht genau gewusst hätte, dass Tala sich nur wieder über ihn lustig machen wollte. Und soweit er sich erinnerte, war ihr Streit vor etwa zwei Wochen einfach so eingeschlafen, ohne je beendet worden zu sein. Rein theoretisch musste er also noch immer sauer auf Tala sein.

Er hörte, wie Tala aufstand und auf ihn zuging. Bloß ein paar Sekunden später saß der Ältere auf seinem Bett.

Max blinzelte ihn von unten her verdutzt an. „Und was willst du jetzt von mir?“, fragte er und versuchte, nicht zu erröten. Warum musste sich sein Teamleader auch ausgerechnet auf seine Bettkante setzen? So wie er Tala mittlerweile kannte, konnte das zwei Dinge bedeuten: Entweder hatte Tala in seiner Gedankenlosigkeit vor, sich ihm erneut zu nähern, um ihn danach wieder fertig zu machen oder er wollte sich einfach über Max' Hilflosigkeit in peinlichen Situationen lustig machen. Nur leider konnte Max gerade nicht erkennen, ob Tala in sehnsüchtiger oder in hämischer Stimmung war. Er wusste nur, dass Tala hier auf seinem Bett saß, mit nichts als schwarzen, schlichten Boxershorts bekleidet. Seine Haare waren ungekämmt und ließen ihn ein wenig verwirrt wirken. Max konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen.

„Machst du dich über mich lustig?“, fragte Tala, dem diese Regung in Max' Gesicht natürlich nicht entgangen war.

Max setzte sich wieder auf und errötete nun wirklich leicht, als er merkte, wie nahe er Tala war. „Quatsch“, sagte er und lächelte Tala aufmunternd zu. Es war keine belustigte Stimmung im Raum.

Talas rechte Hand regte sich leicht, so als wolle er sie heben, doch dann schien er es sich anders zu überlegen und ließ sie weiterhin auf seinem nackten Knie ruhen. Er erwiderte nichts mehr auf das einzelne Wort, das Max gesagt hatte. Das Gespräch war ihm offensichtlich zu banal, um weitergeführt werden zu müssen. Stattdessen schien er innerlich in einem kleinen Kampf gefangen zu sein.

Plötzlich war dieser Kampf entschieden: Mit einem Mal hob Tala, selbstsicher und entschlossen, seine Hand und legte sie auf Max' Wange. Dann beugte er sich vor und überbrückte die schmale Kluft, die ihn von dem Gesicht des Jüngeren trennte. Bestimmend trafen seine Lippen auf die des Blondschopfs, während seine Hand nach hinten in den Nacken glitt. Der Kuss dauerte nicht lange genug, um Max Zeit für die Entscheidung zu geben, ob er ihn erwidern oder Tala von sich stoßen sollte. Doch nachdem Talas Lippen sich von seinen gelöst hatten, war ihm das blasse Gesicht des Anderen noch immer sehr nahe. Die hellen, blauen Augen, die Max schon lange faszinierten, funkelten ihn verlangend an.

Max lächelte schwach und unterdrückte ein resignierendes Seufzen. „Und wie lange wird es dauern, bis du mich wieder beschimpfst und schlägst?“, fragte er dann offen in Talas Gesicht.

Sofort war das erotische Prickeln zwischen ihnen verschwunden und der Blick des Älteren verfinsterte sich augenblicklich. „Willst du mich absichtlich provozieren?“, fragte er aggressiv und zog seine Hand aus Max' Nacken zurück.

Max rutschte ein bisschen von ihm weg, bis er gegen die Wand lehnte, an der sein Bett stand. „Ich habe nur keine Lust darauf, wieder zu deinem Prügelknaben zu werden“, giftete er zurück. Ihm gefiel es nicht, dass Tala wieder diesen harten Tonfall verwendete. Vielleicht hätte er den Kuss einfach schweigend hinnehmen sollen und... Nein, es ging hier schließlich um seine Ehre. „Ich habe keine Lust darauf, dass du mir ständig Hoffnungen machst und sie sofort danach wieder zerstörst!“

Tala hob eine Augenbraue. „Hoffnungen?“, wiederholte er. „Worauf denn?“

„Auf...“ Max stockte. Ja, worauf eigentlich? Darauf, dass Tala ihn vielleicht wirklich mochte? Er hatte Max schließlich indirekt schon einmal gestanden, dass er ein bisschen in ihn verliebt war. Und Max war auch in ihn verliebt. Da lagen seine Hoffnungen doch eigentlich nahe, oder nicht? „Was soll das eigentlich?“, lenkte Max das Thema um. „Du hast mir doch schon erklärt, dass du dich nie in einen Teamkollegen verlieben willst.“

„Ich weiß“, antwortete Tala. „Und was hat das damit zu tun?“

„Wenn du dich nicht in einen Teamkollegen verlieben willst“, begann Max herausfordernd, „dann solltest du nachts in deinem Zimmer bleiben und dich nicht halbnackt in meinem Bett einquartieren!“

„Willst du mich eigentlich ärgern?“, fragte Tala gereizt.

„Verpiss' dich einfach!“ Max konnte es nicht glauben, dass er das gesagt hatte. Hatte er Tala etwa gerade wirklich aus seinem Zimmer geworfen?

Auch Tala schien fassungslos. „Ich komme gerne nochmal auf deine Frage zurück: Ich bin gerade kurz davor, dir wieder eine zu scheuern!“, meinte er und seinem Gesicht konnte Max entnehmen, dass er es durchaus ernst meinte.

Max verschränkte die Arme vor der Brust und blickte ihn finster an. „Ich sagte, du sollst verschwinden. Sofort!“

Doch Tala dachte offensichtlich nicht daran, das Zimmer zu verlassen. Stattdessen rutschte er wieder näher zu Max und streichelte über dessen Wange. Sein Gesicht wirkte ein wenig milder, doch Max wusste, dass das Berechnung war. Tala würde nicht einfach so gehen.

„Lass' das.“ Max schob Talas Hand aus seinem Gesicht. Diesen Moment nutzte Tala, um Max' Handgelenk zu fassen und festzuhalten. Er umschloss es fest mit einer Hand, als Max die Hand zurückziehen wollte. „Du tust mir weh“, sagte Max mit gepresster Stimme. „Aber warum sage ich dir das eigentlich? Interessiert dich ja eh nicht.“

„Ich nehme es aber zur Kenntnis“, sagte Tala betont freundlich. Einen Moment lang blickte er Max herausfordernd an, dann ließ er dessen Handgelenk plötzlich los. „Okay, ich werde dich nicht schlagen“, sagte er in einem derart arroganten Tonfall, dass es Max so vorkam, als verzichtete Tala gerade auf ein eigentlich selbstverständliches Recht. „Dafür bist du aber gefälligst ein bisschen netter zu mir.“

„Du hast es gar nicht verdient, dass irgendjemand nett zu dir ist“, meinte Max verständnislos.

„Ich will auch nicht, dass irgendjemand nett zu mir ist“, erwiderte Tala. „Es geht mir gerade nur um dich.“ Er legte seine Hand auf Max' Knie und lächelte ihn freundlich an. „Lass' uns doch nicht streiten“, bat er. „Ich werde dich auch nicht weiter belästigen. Ich will nur ein bisschen hier sein, okay?“

„Das empfinde ich aber als Belästigung.“ Max fixierte Talas schlanke Hand, die er durch den dünnen Stoff seines Schlafanzugs deutlich spürte. Und obwohl er sich darauf konzentrierte, sauer auf Tala zu sein, der ihm immerhin schon wieder gedroht hatte, spürte er, dass ihn diese Hand nicht kalt ließ. Er räusperte sich und wollte Talas Hand wegschieben, doch das wurde ihm nicht leicht gemacht.

Der Rotschopf grinste ihn kurz an, bevor er die Hand langsam Max' Oberschenkel hinauf wandern ließ. Er beugte sich wieder vor und küsste Max; dieses Mal jedoch nur auf die Wange. „Soll ich aufhören?“, fragte er leise.

Gegen seinen Willen schüttelte Max den Kopf. Er verfluchte sich selber dafür, aber er wollte Talas Hand weiterhin spüren. Und er wollte sich jetzt nicht streiten. Sie hatte sowieso noch so viele Konflikte abzuarbeiten – auf ein Problem mehr oder weniger kam es da doch auch nicht mehr an.
 

Als Max aufwachte, war es bereits hell draußen. Er drehte sich auf die Seite und erschrak für einen kurzen Moment. Doch schon nach einer knappen Sekunde verstand, dass das kein Traum war. Neben ihm lag Tala und schlief mit gleichmäßigem, leisen Atem. Im Schlaf wirkte er so harmlos...

Max zog die Decke wieder ein Stück höher und rutschte näher an seinen Teamleader heran. Dann schloss er die Augen und sank, begleitet von Talas sanftem Atmen, erneut in den Schlaf.

It just won't quit

Hi,
 

Es tut mir Leid, dass ich in letzter Zeit so lange brauche.
 

Danke für eure tollen Kommentare! Die bauen echt auf und wecken ungeahnte motivationen in mir *lach*

Man, ich sollte demnächst doch mehr Zeit auf meine Fanfictions richten *drop* Ich hab ja schon ein richtig schlechtes Gewissen!
 


 


 

„Hey! Aufwachen!“

Max war mit einem Schlag hellwach. Das war Ians Stimme gewesen! Ian war in seinem Zimmer! Und das, obwohl Max zusammen mit Tala in einem Bett lag... Scheiße, scheiße, scheiße!

Was sollte er sagen? Dass es nicht so war, wie es aussah?

„Komm' schon, Max. Es ist fast zwölf Uhr“, meinte Ian und setzte sich zu ihm auf das Bett. Er rüttelte an Max' Schulter. „Es ist ein wundervoller Tag – allein schon deshalb, weil in genau fünf Wochen die Weltmeisterschaft anfängt.“

Kein Wort zu Tala.

Max blinzelte vorsichtig, um festzustellen, dass er alleine in seinem Bett lag. „Hm?“, machte er verdutzt. Wo war Tala hin? „Wo ist...?“ Ihm wurde klar, dass er diese Frage nicht laut aussprechen konnte, also beendete er sie nicht, sondern ging auf das ein, was Ian zuletzt gesagt hatte: „Die Weltmeisterschaft, klar.“

„Tala hat heute schrecklich gute Laune“, erzählte Ian. „Kommt einem fast schon unheimlich vor.“

„Achja?“ Max setzte sich auf und spürte, wie ihm ein leises Lächeln auf die Lippen schlich. Warum Tala wohl gute Laune hatte? Vielleicht wegen der vergangenen Nacht? Nein, nicht vielleicht; ganz bestimmt. Vielleicht hatte sich jetzt endlich etwas an der Einstellung des Älteren geändert.

„Das Unheimliche war eigentlich nicht seine gute Laune an sich“, meinte Ian nachdenklich, „sondern vielmehr die Tatsache, dass er uns freudestrahlend verkündet hat, uns eine tägliche Zusatz-Stunde Training zu verhängen.“

„Was?“ Max sank in sich zusammen. „Noch eine Stunde?“

„Japp“, mischte sich Tala in das Gespräch ein. Er war im Türrahmen erschienen und nickte Max über seine Kaffee-Tasse hinweg zu. „Wir stehen künftig um halb fünf auf“, kündigte er, tatsächlich gut gelaunt, an. „Dann können wir um fünf Uhr mit dem Training anfangen. Wir wollen doch die Versager aus deinem alten Team besiegen.“ Er ließ sich auf dem Schreibtischstuhl nieder und nippte an seinem Kaffee. „Ich freue mich schon seit Jahren darauf, Kai endlich fertig zu machen. Das ist die Gelegenheit.“

„Lass' dich von seinen persönlichen Rachegelüsten nicht unter Druck setzen“, beruhigte Ian den Blondschopf. „Das sagt er jedes Jahr. Ich glaube, es würde ihn unglücklich machen, Kais Team tatsächlich zu besiegen, weil er dann kein höheres Ziel mehr in seinem Leben hätte.“ Er zuckte zusammen, als Tala ihm eine Packung Taschentücher an den Hinterkopf schmiss. Ian drehte sich um und fragte beinahe schon enttäuscht: „War dir dieser Kommentar nicht einmal eine richtige Kopfnuss wert?“

„Ignorier' diesen kleinen, widerlichen Masochisten am besten.“ Auftritt Bryan, ebenfalls mit Kaffee-Tasse. „Rutsch' mal.“ Er stieß Tala ein Stückchen beiseite, um sich zu ihm auf den Stuhl zu setzen. „Guten Mittag, Max.“ Talas gute Laune schien ansteckend auf ihn zu wirken, denn zum ersten Mal seit Tagen wirkte er wirklich freundlich und milde gestimmt.

„Was ist heute nur mit den beiden los?“, fragte Ian und schüttelte fassungslos den Kopf, als ginge das Verhalten seiner Teamkollegen über seinen Verstand. „Erst schlafen wir alle bis mittags durch, dann gibt es noch nicht einmal Zoff deswegen... Sind heute Nacht irgendwelche Aliens gekommen und haben eure Körper in Besitz genommen?“

„Wenn es so wäre, dann würdest du jetzt mit den Aliens sprechen“, warf Max ein, der allmählich wach wurde. „Also solltest du direkt fragen: Seid ihr beide Aliens, die Talas und Bryans Körper in Besitz genommen haben?“

„Mist, unser Plan wurde von diesen unwürdigen Erdlingen durchschaut“, sagte Bryan und blickte Tala fragend an. „Was tun wir denn jetzt, X20ur?“

Tala verdrehte leicht die Augen. „Darf man nicht einfach mal gut gelaunt sein?“, fragte er ein wenig patzig und stand auf. „In 'ner halben Stunde trainieren wir. Und sobald wir auf'm Sportplatz sind, gibt es keine dummen Kommentare mehr, klar? Völliger Ernst! Die WM steht vor der Tür!“ Er verließ das Zimmer und knallte die Tür hinter sich zu.

„Naja.“ Ian legte den Kopf schief und meinte bewundernd: „Seine gute Laune hat sich fast eine Stunde lang gehalten.“

„Sie hätte auch noch länger halten können“, gab Max zu bedenken, „wenn wir sie ihm nicht kaputt geredet hätten.“

Bryan winkte ab. „Ein Tala ohne schlechte Laune ist wie Weihnachten ohne Schnee – es ist zwar möglich, aber es wirkt unecht.“
 

Nach dem Training blieb ihnen nicht viel Zeit, sich zu duschen und frische Kleidung anzuziehen, da Mr Dickenson einen kurzfristigen Besuch angekündigt hatte. Er war offensichtlich ziemlich spontan nach Moskau geflogen, um irgendwelche BBA-Geschäfte klären zu können und hatte dann beschlossen, mal zu sehen, wie es dem russischen Team ging.

Während seine Teamkollegen sich noch umzogen, räumte Tala hastig ein paar persönliche Dinge aus dem Wohnzimmer. „Ich musste nicht ein einziges Pornoheft wegräumen“, erzählte er ein wenig überrascht, als das Team sich schließlich im Wohnzimmer versammelte. „Was ist eigentlich los mit euch? Hier wohnen vier Jungen in der Blüte ihrer Jugend und nirgendwo liegen versaute Hefte herum!“

„Du versteckst deine doch auch in deinem Zimmer“, meinte Max locker und erinnerte sich an das Magazin mit nackten Männern, das er bei Tala gefunden hatte.

„Du hast Pornohefte?“, fragte Bryan amüsiert. „Also, ich habe so etwas nicht nötig!“

„Hast du etwa genug Sex, um auf Selbstbefriedigung verzichten zu können?“, fragte Ian derart überrascht, dass Max hätte schwören können, Ian wüsste nichts von Bryans Sexleben.

Bryan blieb die Antwort erspart, da es in diesem Moment an der Tür klingelte.

„Max', mach' auf!“, befahl Tala und setzte sich auf die Couch. „Und biete dem Arschloch...“ - „Musst du Mr Dickenson immer so nennen?“ - „Ja, muss ich. Biete ihm etwas zu Trinken an. Ich selbst bringe es nicht über's Herz, diesem Fettsack etwas anzubieten...“

„Eigentlich ist er nett, Tala“, fand Ian und blickte Max hinterher, der durch die Tür verschwunden war.

Tala verdrehte die Augen. „Und Attila war nur ein missverstandener, etwas nervöser Menschenhasser“, gab er zurück.

Bloß zwei Minuten später saß Mr Dickenson neben Max auf dem Sofa und plauderte fröhlich vom Wetter, bis er schließlich wieder auf interessante Themen zu Sprechen kam: „Bereitet ihr euch gut für die WM vor?“

„Wir sind gerade erst vom Training gekommen“, erwiderte Tala mit einem derart gekünstelten Lächeln, dass Max sich an Mr Dickensons Stelle ziemlich verarscht vorgekommen wäre.

„Wunderbar.“ Mr Dickenson tätschelte Max' Schulter. „Ich finde es klasse, dass ihr Max so herzlich in eurem Team aufgenommen habt! Die Bladebreakers machen sich ständig Sorgen. Sie wollten mir nicht glauben, dass Max sich hier wohl fühlt.“ Er lachte fröhlich. „Ich würde ja vorschlagen, dass du ihnen einen Brief schreibst, um sie zu beruhigen, aber momentan sind sie schwer zu erreichen, weil sie quer durch Europa reisen, um zu trainieren.“ Er schien plötzlich einen Gedankenblitz zu haben. „Wollt ihr nicht auch mal eine Trainingsreise machen?“

„Nein“, sagte Tala sofort. „Wir verwenden unsere gesamte Zeit auf das Training. Eine Reise würde uns nur ablenken.“

„Achso.“ Mr Dickenson runzelte leicht die Stirn. „Aber ihr kommt doch zu den Showkämpfen vor der WM, oder? Die anderen Teams freuen sich alle schon auf ein Wiedersehen.“

„Nein“, sagte Tala wieder. „Wir bleiben, solange es möglich ist, hier.“

„Oh.“ Der Manager der BBA schien ein wenig enttäuscht zu sein. „Und wann wollt ihr anreisen?“

„Ein Tag vor dem offiziellen Beginn der WM reicht uns“, antwortete Tala sofort.

Max runzelte die Stirn. „Wirklich?“, fragte er. „Ich finde, es wäre...“

„Ein Tag vorher reicht aus“, unterbrach ihn Tala und warf ihm einen strengen Blick zu.

„Das ist schade“, fand Mr Dickenson. „Wir haben ein schönes Programm für die Teams geplant. Zum Fördern der Freundschaft, des Zusammenhalts und... Alles in Ordnung, Tala?“

„Wir trainieren vor der WM lieber“, meinte Tala, dessen Gesicht mittlerweile so steif wirkte, als sei es in Fels gemeißelt.

„Aber...“ Mr Dickenson räusperte sich. Er schien aufzugeben. „Dann möchte ich euch nicht länger stören“, meinte er etwas unglücklich.
 

„Wag' es ja nicht, mir in offiziellen Gesprächen zu widersprechen!“, fuhr Tala Max gereizt an, nachdem Mr Dickenson die Wohnung verlassen hatte. „Ich bin der Teamleader, also rede ich mit dem Dicken!“

Max seufzte schwer. „Gerade weil du unser Teamleader bist, musst du stellvertretend für uns alle sprechen. So wichtige Dinge sollten vom ganzen Team entschieden werden!“ Er blickte zu Bryan und Ian, die teilnahmslos auf der Couch saßen und sich ausschwiegen. „Wir hätten vielleicht vorher mal darüber reden sollen. Eine Abstimmung machen oder so.“

Tala verdrehte die Augen, antwortete jedoch nicht. „Idiot“, meinte er würdevoll und verließ das Wohnzimmer. Dem Knallen nach zu urteilen, war er in sein Zimmer gegangen und hatte seine Tür hinter sich zugeworfen.

„Ähm, Max?“, machte Bryan vorsichtig auf sich aufmerksam.

„Hm?“

„Glaub' mir, dass ich Tala ungerne in Schutz nehme“, meinte Bryan, „aber er hat stellvertretend für das Team gesprochen. Ian und ich legen auch keinen großen Wert auf die Gesellschaft der anderen Teams. Also bist du drei zu eins überstimmt.“

Max blickte ihn fassungslos an. „Habt ihr das ohne mich abgesprochen?“, fragte er. Irgendwie fühlte er sich gerade betrogen.

„Nein, haben wir nicht“, mischte sich auch Ian ein. „Müssen wir auch gar nicht, schließlich wissen wir längst, dass die anderen Teams allesamt bescheuert sind.“

„Das sind sie gar nicht“, widersprach Max. „Ihr kennt die anderen doch gar nicht!“

Bryan erhob sich. „Ich habe keine Lust, mich mit dir darüber zu streiten“, meinte er und ging in Richtung Tür. „Tut mir Leid, Max, aber ausnahmsweise sind wir mal auf Talas Seite.“ Er verließ das Wohnzimmer ebenfalls.

Ian stand nun auch auf und schaltete den Fernseher an. „Wollen wir zusammen eine DVD schauen?“, fragte er Max versöhnlich.

„Nein“, meinte Max bloß und ging durch die Küche in sein Zimmer.

Dort saß Tala auf seinem Schreibtischstuhl und starrte die Wand an.

„Das ist mein Zimmer“, merkte Max schlecht gelaunt an.

„Tut mir Leid, dass dir das wunderbare Programm entgeht, dass das Arschloch ausgearbeitet hat“, meinte Tala mit einem leichten Hauch von Sarkasmus in der Stimme. „Ist bestimmt echt super.“

„Das ist mein Zimmer“, wiederholte Max und setzte sich auf sein Bett.

Tala erhob sich und ging zur Tür. „Ich weiß“, sagte er. Doch statt den Raum wieder zu verlassen, drehte er den Schlüssel im Schloss um.

Max blickte überrascht auf. „Was ist los?“, fragte er.

Er bekam keine verbale Antwort. Tala kam auf sein Bett zu und setzte sich neben ihn.

„Ich bin sauer auf euch“, sagte Max. „Also wag' jetzt bloß nicht, mich zu...“ Tala ließ ihn nicht ausreden; er hatte Max' Gesicht zu sich gedreht und seine Lippen mit den eigenen versiegelt. Max legte die Hand auf Talas Brustkorb und schob ihn von sich. „Was soll das?“, fragte er.

Tala legte den Arm locker um Max' Schulter. „Ich versuche, mich mit dir zu versöhnen“, meinte er.

„Indem du mich anfällst?“, fragte Max ungläubig.

„Ach, halt's Maul“, murrte Tala und zog Max mit einem Ruck zu sich. Er schlang beide Arme um Max und drückte so den Oberkörper des Jüngeren gegen seinen Brustkorb. „Entspann' dich einfach, okay?“

„Du weißt hoffentlich, dass Bryan und Ian nebenan sind?“, fragte Max.

„Deshalb musst du dich anstrengen, leise zu sein“, hauchte Tala in sein Ohr und küsste ihn auf die Wange. „Oder soll ich lieber heute Nacht wiederkommen, wenn die beiden schlafen?“

Max drehte sich in der Umarmung entrüstet zu ihm um. „Wer sagt denn, dass ich überhaupt will, dass du mir in meinem Bett Gesellschaft leistest?“, fragte er fassungslos über die Dreistigkeit seines Teamleaders.

„Ich sage das“, bestimmte Tala mit fester Stimme. „Also – jetzt oder heute Nacht? Oder beides?“

Max verdrehte die Augen. „Du bist unmöglich“, murmelte er, rutschte aber dennoch auf Talas Schoß. „Aber wenn du es so nötig hast, Boss...“

„Oh ja, das habe ich...“

Someone like you

Hallo!
 

So, jetzt habe ich meine Prüfungen hinter mir und kann endlich zur Tat schreiten: Ich plane schon seit Wochen, endlich mal meine FFs wieder auf Vordermann zu bringen und das hier der erste Reich (weitere werden folgen :D)

Es tut mir wirklich Leid, dass ich so lange nicht weitergeschrieben habe ;___; Und ich hoffe, dass ihr überhaupt noch Interesse an der FF hier habt *seufzt*

Danke für eure lieben, aufbauenden Kommentare. Ich würde euch ja gern den Gefallen tun und einen Lemon schreiben, aber... ich glaube, das würdet ihr nicht mehr lesen wollen. Ich kann sowas einfach nicht, ok? ^^“ *verlegen* *rot werd* Tut mir Leid *sich verbeugt*
 

(Als Information zum Verständnis einer Bemerkung in diesem Kapitel: Ich habe diese FF angefangen, während ich die zweite Staffel geguckt habe und eine Zeit lang habe ich damals geglaubt, dass Zeo ins Team der Bladebreakers kommt. Deshalb ist er in dieser FF auch ein Teammitglied von denen ^^)
 

Viel Spaß mit dem neuen Kapitel :D
 


 

„Hey, wach endlich auf.“ Eine Hand rüttelte Max grob an der Schulter. „Komm' schon, Kurze!“

Max blinzelte verdutzt und erstarrte für einen Moment. Vor ihm stand Tala, der im Arm eine rote Katze hielt und zu überlegen schien, ob er diese auf Max loslassen sollte.

„Ich bin schon wach“, sagte Max hastig und setzte sich auf.

Tala grinste schief und setzte Panic wieder auf dem Boden ab. „Eigentlich schade“, fand er.

„Wirf' mir dieses Mistvieh bloß nie wieder ins Bett“, mahnte Max und warf einen Blick auf die Uhr. „Verdammt nochmal, Tala... Es ist halb Fünf! Draußen ist es noch dunkel!“

Tala nickte lächelnd. „Ja, ich weiß“, meinte er gut gelaunt. „Wir wollten doch eine Stunde früher mit dem Training anfangen.“

„DU wolltest“, verbesserte Max.

„Los, zieh' dir was an“, sagte Tala und ging zur Tür. „Ich wecke eben die anderen beiden.“ Er verließ den Raum und ließ Max allein zurück.

Grummelnd erhob sich Max und zog langsam seine Trainingskleidung an. Hatte er jetzt Lust auf Training? Nein!

Als er in die Küche kam, befanden sich all seine Teamkollegen noch in ihren Zimmern. Tala war der Erste, der wieder zu ihm stieß. Er verpasste Max einen kleinen Klapps auf den Hintern, als er an ihm vorbei zum Kühlschrank ging. Max sah ihm verwundert hinterher, sagte aber nichts dazu.

„Guten Morgen!“, machte Ian auf sich aufmerksam. „Gut geschlafen?“

„Kaum“, entgegnete Tala. „Ich habe gestern Nacht an der Taktik für die WM gearbeitet.“

Max runzelte die Stirn. Taktik? Tala hatte ganz bestimmt nicht an irgendeiner Taktik gearbeitet... Aber er war es ja schon gewohnt, dass Tala kein Wort über ihr Zusammensein verlor. Zusammensein? Nein, vielmehr... Was genau war das eigentlich?

„Alles okay, Max?“, fragte Ian. „Du siehst nachdenklich aus.“

„Ich bin nur müde“, winkte der Blondschopf ab und zwang sich, seine Gedanken auf etwas anderes zu richten.

„Ich überlege momentan, wie wir Max' Dasein zu unserem Vorteil nutzen können“, erläuterte Tala seine bisherige Aussage. „Er war doch früher mit den Bladebreakers und den All Starz gut... befreundet.“ Er verzog leicht das Gesicht, als sei es etwas Obszönes, mit dem japanischen und dem amerikanischen Team Freundschaft zu schließen. „Wenn wir ihn also gegen seine alten Freunde ins Feld schicken... Bei den Bladebreakers kann man ja immer davon ausgehen, dass Tyson früher oder später im Feld steht. Der ist von den Idioten noch am emotionalsten. Max wird also gegen Tyson kämpfen und ihn während des Matches mit seinem ganzen... Gefühlskram überschütten. Wir waren doch mal Freunde und Ich vermisse euch alle so sehr.“ Er grinste breit. „Das ist doch ein perfektes Ablenkungsmanöver!? Ich wette, der Fettsack springt voll darauf an.“

„Er hat im letzten Jahr ziemlich viel abgenommen“, sagte Max leise und setzte sich an den Küchentisch.

„Hm?“, machte Tala verdutzt, als habe er nicht damit gerechnet, dass einer seiner Teamkollegen etwas zu seinen Plänen sagen könne.

„Der Fettsack hat abgenommen“, konkretisierte Max und konnte es nicht verhindern, dabei ein wenig giftig zu klingen.

„Er ist trotzdem ein emotionales Wrack“, beschloss Tala.

„Ist er nicht“, widersprach Max. „Du bist vielleicht eins, aber Tyson nicht.“ Er zog die Obstschale zu sich und griff nach einem Apfel. Ohne sich Gedanken darüber zu machen, ob dieser schon gewaschen war, biss er hinein. Er musste sich irgendwie von Tala ablenken.

Tala presste kurz die Lippen aufeinander und schien sich zu sammeln. „Ich kenne Tyson gut genug, um zu wissen, dass er sich durch so ein Freundschaftsgehabe von einem Kampf ablenken lassen würde“, meinte er ernst.

„Das ist aber unfair“, fand Max. „Ich kann gerne gegen Ray oder Kai oder Zeo oder wen-auch-immer antreten, aber nicht gegen Tyson. Ich möchte nicht dadurch gewinnen, dass ich einen Freund vom Match ablenke.“

„Wieso soll das unfair sein?“, ärgerte sich Tala. „Es ist doch sein Problem, wenn er darauf anspringt! Kai und Ray würden das doch auch nicht machen!“

„Dann kann ich ja gegen einen der beiden kämpfen“, beharrte Max darauf. Er hatte sich schon vor Wochen geschworen, nur das Team zu wechseln und nicht seinen Charakter zu verändern. Er würde nicht mit unfairen Mitteln kämpfen, auf keinen Fall.

Tala stöhnte entnervt auf. „Bryan, sag' doch auch mal was!“, fuhr er den Jugendlichen an, der neben ihm stand und etwas fragend dreinschaute.

„Wirklich unfair ist das nicht“, stimmte er schließlich seinem Teamleader zu. „Ihr geht ja beide mit denselben Voraussetzungen in den Kampf hinein – Ihr ward früher mal Freunde und...“

„Wir sind immer noch Freunde“, unterbrach ihn Max kühl und biss wieder von seinem Apfel ab. „Aber red' nur weiter.“

Bryan verdrehte die Augen. „Okay, dann seid ihr immer noch Freunde, meinetwegen. Aber sieh' es mal von der anderen Seite: Dich könnte das doch auch fertig machen. Vielleicht planen die Bladebreakers sogar, dich abzulenken, damit du verlierst.“

„Die Bladebreakers haben es nicht nötig, solche Tricks anzuwenden“, entgegnete Max. „Und vielleicht hast du sogar Recht – Was, wenn ich mich emotional nicht dazu bereit sehe, gegen mein altes Team zu kämpfen?“

„Du bist jetzt in unserem Team, also tust du gefälligst, was ich dir sage!“, meinte Tala gereizt. „Und jetzt hör' schon auf, zu diskutieren!“ Er drehte sich um und stapfte in den Flur.

„Jetzt zieht er seine Schuhe an und beschließt, dass wir ohne Frühstück sofort zum Training müssen“, prophezeite Ian, der bislang schweigend am Toaster gestanden und die Diskussion verfolgt hatte. Er wickelte ein paar Sandwiches in Küchenpapier ein.

Tala trat wieder in den Raum. „Wir trainieren sofort“, verkündete er mit finsterer Miene. „Kommt!“

Max erhob sich und biss schnell nochmal von seinem Apfel ab.

„War ja klar“, murmelte Ian und drückte sowohl Bryan als auch Max jeweils ein Sandwich in die Hand. „Ihr solltet ihn mittlerweile eigentlich beide gut genug kennen“, fügte er mit einem etwas giftigen Blick hinzu, bevor er Tala in den Flur folgte.
 

„Wir gehen in die Pizzeria und essen da“, verkündete Ian, als Tala die tägliche Mittagspause eingeläutet hatte.

Tala verzog das Gesicht. „Ihr seid Sportler! Warum müsst ihr ständig diesen fettigen Kram fressen?“, mokierte er sich, ohne dabei jedoch allzu ernst zu wirken. Er jagte seine beiden Teamkollegen schließlich täglich lange genug um den Sportplatz, um sicher zu sein, dass sie niemals zunehmen würden.

„Wir müssen etwas feiern“, sagte Ian.

„Und was?“, fragte Tala grantig.

„Sag' ich nicht.“ Ian zwinkerte Max verschwörerisch zu.

„Wir feiern gar nichts“, mischte sich Bryan gereizt ein. „Ich will einfach nur Pizza essen, du kleine Pest!“

Ian verdrehte leicht die Augen. „Keine Sorge, wir sind rechtzeitig wieder beim Training“, beschwichtigte er Tala.

„Willst du nicht mitgehen?“, wandte sich der Rotschopf an Max. „Dann habe ich wenigstens mal meine Ruhe vor euch Kindern.“

„Nein“, sagte Max bloß. Offenbar war das irgendeine Sache zwischen Bryan und Ian – da wollte er sich nicht einmischen.

Bryan schulterte seine Tasche und ging einfach los.

„Du bist auch ein bisschen gereizt heute“, stellte Ian verdutzt fest, schnappte sich seine Sachen und rannte hinterher. Irgendwie tat er Max fast schon Leid. Aber auch nur solange, bis er merkte, dass Tala sich ebenfalls wortlos auf den Weg machte.

„Hey, warte gefälligst“, beschwerte er sich und eilte seinem Teamleader hinterher. „Was soll denn das?“

„Ich habe versucht, dich im Park auszusetzen“, erklärte Tala todernst. „Mit etwas Glück hättest du nicht allein zu unserer Wohnung zurück gefunden.“

„Das hättest du vor ein paar Wochen machen müssen“, entgegnete Max schnippisch. „Jetzt ist es zu spät und du wirst mich nie wieder los.“

„Zerstör' mir nicht meine letzten Hoffnungen“, beschwerte sich Tala.

Max lachte. „Warum tust du eigentlich immer so, als hättest du schlechte Laune?“, fragte er. „Lächle doch mal!“

Die Antwort darauf war ein düsterer Seitenblick des Älteren.

„Und warum tust du immer so, als seist du ein Arschloch?“, fragte Max. „Du kannst doch auch nett sein. Fändest du es nicht schöner, wenn dich die Leute mögen würden?“

„Nein“, sagte Tala knapp.

„Aber...“

„Halt' die Fresse“, unterband Tala weitere Ausführungen. „Erklär' mir lieber, warum du glaubst, dass ich nur so tue, als sei ich ein Arschloch.“

„Naja.. Manchmal bist du doch nett“, sagte Max wieder.

„Vielleicht tue ich ja dann nur so, als sei ich nett“, sagte Tala. „Das könnte zu meinem perfiden Plan gehören, dich zu Dingen zu bringen, die du nicht tun würdest, wenn du mich für das Arschloch halten würdest, das ich eigentlich bin.“

Max seufzte lautlos. Warum versuchte er eigentlich immer wieder, Tala zu verstehen? Es war doch sinnlos!

„Du solltest doch eigentlich am besten wissen, dass ich kein netter Mensch bin“, fuhr der Rotschopf fort. „Du flennst doch alle paar Tage los, weil ich dir wieder eins auf's Maul gegeben habe.“

Max verschränkte die Arme vor der Brust. „Ja. Natürlich“, sagte er kühl. „Bist du stolz darauf?“

„Kann sein“, kam es lässig zurück. „Sollte ich das denn sein?“

Max verdrehte die Augen und hielt Tala am Arm fest, als dieser bei Rot eine Ampel überqueren wollte. „Selbst für Arschlöcher gelten die Verkehrsregeln“, sagte er, ohne dabei auf Talas vorherige Frage einzugehen.

Tala riss seinen Arm los, blieb jedoch tatsächlich stehen, wobei er sich einen düsteren Seitenblick jedoch nicht verkneifen konnte.

Eigentlich war es sinnlos, sich mit Tala zu streiten. Trotzdem konnte Max nicht umhin, leicht zu grinsen, während er feststellte: „Also geht es in dieser Diskussion darum, ob du ein netter Kerl bist, der sich manchmal als Arschloch ausgibt, oder ein Arschloch, dass sich manchmal als netter Kerl ausgibt.“

„Netter Kerl“, schnaubte Tala verächtlich. „Na, klar...“

„Was ist denn so schlimm daran, nett zu sein?“, fragte Max und bemühte sich, mit Tala Schritt zu halten, als die Ampel grün wurde.

„Nichts“, meinte Tala arglos. „Aber es geht doch nicht darum, was ich sein sollte, sondern was ich tatsächlich bin. Und das ist eben das Arschloch.“

„Aber...“

„Find' dich damit ab!“

Sie hatten ihre Wohnung erreicht und Tala schloss mit einem eleganten Dreher des Handgelenks die Haustür auf. Max folgte ihm in den Flur und schlüpfte aus seinen Schuhen.

„Kochst du?“, fragte Tala, der gerade seine Jacke aufhängte.

„Ich schieb' gleich 'ne Fertigpizza in den Ofen“, meinte Max und folgte seinem Teamleader in die Küche.

Tala verdrehte die Augen. „Pizza. Immer müsst ihr Idioten Pizza essen! Allein der Klang dieses Wortes macht mich aggressiv!“

Max lachte und umarmte Tala von hinten. „Pizzaaa“, hauchte er ihm ins Ohr.

„Ich dreh' dir gleich den Hals um“, knurrte Tala.

Max beugte sich vor und küsste Tala kurz auf die Wange, bevor er den Älteren wieder losließ und sich vorsichtshalber einen Meter von ihm entfernte. Tala drehte sich etwas verdutzt zu ihm um und grinste dann schief. „Ach, mach' doch, was du willst“, murmelte er. „Ich geh' solange in mein Zimmer.“ Damit wandte er sich ab und ging auf seine Zimmertür zu.

„Weißt du was, Tala?“, fragte Max plötzlich und musste selbst darüber lächeln, dass ihm diese Worte in den Sinn kamen. „Ich glaube, du irrst dich.“

Verwunderte drehte sich Tala noch einmal zu ihm um. „Hm?“, machte er fragend.

„Würdest du dir ein bisschen Mühe geben, wärst du gar nicht das Arschloch“, fand Max. „Und du müsstest es auch nicht sein.“

Tala lachte leise, schüttelte ein wenig resignierend den Kopf und verschwand dann in seinem Zimmer. Die Tür schloss er ausnahmsweise mal nicht ab.
 


 

Hm... Ich glaube, allmählich kriegen die beiden die Kurve *grübel*
 

Ich würde mich wie immer über Kommentare freuen (ihr dürft auch gern über Fehler, die langen Wartezeiten und was euch sonst noch stört meckern, wenn ihr wollt)
 

LG,

Joey



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Von:  Mey-Yuki
2012-06-07T14:27:21+00:00 07.06.2012 16:27
hey du,
ich hatte vor ein paar jahrendiese fanficton endeckt sie abba leider wieder aus den Augen verloren. Dein Schreibstyl ist die gesamte fanfiction über sehr mitreisend un fesseln. Bevor ich diese ff gelesen habe kannt ich dieses Pairing auch so noch nicht. Ich würd mich sehr freuen wenn du diese ff fortsetzen könntest. Aber dies ist ganz allein deine Enscheidung. Würde mich abba sehr darüber freuen da diese story wie ich finde sehr viel potential hat.
lg Mey
Von: abgemeldet
2010-06-21T19:13:37+00:00 21.06.2010 21:13
hey
arme Max
obwohl ich Tala lieber mag
mal sehen ob die zwei zusammen kommen
musste manchmal echt schmunzeln als er ihn erst nett und dann fies behandelt hat war ja ein richtiger stimmungswechsel von tala.
Gefällt mir aber
Hoffe du schreibst weiter
lg
Von: abgemeldet
2009-09-11T19:43:45+00:00 11.09.2009 21:43
hey!
tolles cap;)
hoffe es geht bald weiter!
gdlg uk
bb
Von: abgemeldet
2009-08-13T16:26:17+00:00 13.08.2009 18:26
ich finde es total niedlich, wie Max und Tala sich anzicken
das ist immer so spannend *_*
wer wird wohl den Kürzeen ziehn?
wäre auch voll toll, wenn Tala mal den Kürzeren zieht ^^
ich liebe diese Gesichte
Maxie ist einfach niedlich
aber Max würde nie seine Freunde verraten
hoffentlich macht er das nicht auch bei dir XD
mach weiter so

Von:  YuriNicoloff
2009-08-06T20:38:34+00:00 06.08.2009 22:38
>.< uhh, ich freu mich so über das neue Kapitel.
*-* mach weiter so, ja? Die FF ist toll ^^
Freu mich schon auf das nächste Kapitel c:
Von:  Mondlichtfalter
2009-06-27T13:17:20+00:00 27.06.2009 15:17
hoi hoi
wies aussieht, hab ich es doch noch rechtzeitig geschafft ein Kommi zu fabrizieren, bevor du weitergeschrieben hast =)
das mit den langen Wartezeiten ist schon ok. Schließlich hast du auch noch ein anderes Leben - und nebenbei gibt es Leute, die sich mehr Zeit lassen als du, bis sie der gespannten Leserschaft das langersehnte nächste Kapitel präsentieren^.~
Aber wenn du mal länger brauchst wäre es schön, wenn du eine kurze Zusammenfassung geben könntest - das geschah bisher - oder so etwas ähnliches, dann muss ich nicht die letzten Kapitel im Schnellflug lesen und hoffen, nicht die falschen Passagen weggelassen zu haben. *fauldesu*
Was lässt sich zu deinem Kapitel sonst sagen? Ich fand, dass es sehr flüssig geschrieben war und du die Atmosphäre gut rübergebracht hast.
Und ich freu mich für Bryan und Jan :):):)
Die sind sooo knuffig :)
Schade, dass Tala in Zukunft wohl nicht mehr ganz so kratzbürstig sein wird. Aber ich glaube, Max braucht zumindest einen halbnetten Tala, damit die Beziehung hält... wenn es denn dann irgendwann so etwas gibt^^
so thanx for updating
liebe Grüße :)
Von:  Ciara-Cat
2009-06-12T06:19:37+00:00 12.06.2009 08:19
Oh
ich bin so glücklich, dass es weiter geht!!!
Besonders Maxi hast du gut hinbekommen!
Mach weiter so
*knuffel*
Von: abgemeldet
2009-06-06T20:18:02+00:00 06.06.2009 22:18
coole geschichte!
endlich schreibst du auch mal weiter, ich hatte echt gedacht du hättest abgebrochen, aber das ist zum glück nicht der fall ^w^
ich dag nur mal wieder: total süss die story! freu mich total auf den rest un dwie es denn so weiter gehen wird
lg
kam_frenshi

Von: abgemeldet
2009-06-02T11:38:15+00:00 02.06.2009 13:38
Wie süß das Ende wieder einmal war :)
Ich liebe Max und Tala wenn sie sich mal nicht wirklich streiten, sondern... "nett" zueinander sind (sofern das halt bei denen möglich ist xD).
Ich freu mich auf jeden Fall schon aufs nächste Kapitel <3
Von:  Erika6
2009-06-01T10:36:08+00:00 01.06.2009 12:36
hallo erstmal
ich habe dein ff erst vor kurzem also gestern endeckt und ich muss sagen dein ff gefählt mir richtig gut also
schreib schnell weiter ^^


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