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Leben im hier und jetzt

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Leben im hier und jetzt eine Geschichte von Runagina
 

Es war nicht recht einfach für die 17-jährige Teenagerin. Sie lebte alleine in einer kleinen Wohnung die ihre Eltern gerade so für sie zahlen konnten. Gina wusste nicht recht ob sie sich darüber nun freuen sollte oder nicht. Denn sie hatte ihre Eltern seit deren Scheidung vor 10 Jahren nicht mehr gesehen. Sie wohnte schon mit sieben Jahren in einem Altbau, alleine ohne Eltern. In der Schule wurde sie immer ausgestoßen und als Waisenkind beschimpft. Ging sie zu den Lehrern und erzählte ihnen was die Mitschüler mit ihr machten, lachten diese sie aus und nannten es "Spaß". Gina wurde zu einer Einzelgängerin, die nichts mehr als die Einsamkeit hasste. Die Zeit verging und nun ist sie 17 Jahre alt, schon seit einiger Zeit haben die anderen vor ihr Respekt, weil sie vieles besser kann als ihre Mitschüler. Außerdem ist sie bei den Jungs beliebt, alle bewundern sie und machen sich ihre Gedanken, wie es doch währe mit ihr zusammen zu sein. Aber auf die Anmachen reagiert sie nicht, sie hat sich damit zurecht gefunden ihr leben alleine auf die Reihe zu stellen. Die Einsamkeit hat sie inzwischen eingenommen und zu einer egoistischen Person gemacht, die sich von niemanden was sagen lässt.
 

Es ist Freitag früh, Gina macht sich auf dem Weg in die Schule. Sie nimmt nicht den Bus, nein sie läuft den 7km langen Weg zur Schule. Ihre Gedanken drehen sich um den Tag, was sie wohl heute wieder aushalten muss? "Jeden morgen das gleiche, kann sich da nicht mal was ändern? Ich will nicht mehr zur Schule, ich hab das alles so was von satt." Der Weg führt immer durch ein Waldgebiet. Dort hindurch zu gehen ist immer was besonderes, denn Gina weiß nie welches Tier sie heute entdeckt, oder welche der Blüten aufgegangen ist. Sie nennt diesen Wald "Wald der Verzauberung", denn sie findet ihn wirklich verzaubernd. Heute aber ist ein besonderer Tag, es hatte über nacht geschneit, und die ganze Gegend war mit weißem Schnee bedeckt. Doch für Gina gab es auch im Winter keine Gnade, sie musste zur Schule. Darum ging sie auch weiter, und ließ alles was um sie herum passierte links liegen. Wie gerne würde sie doch einen Schneehasen beobachten, wie er durch die weiße Landschaft hüpfte. Wie gerne würde sie, die Vögel und die Eichhörnchen füttern. Wie gerne würde sie, all das tun. Aber sie konnte nicht. Auf jeden Fall nicht, wenn es noch früh am Morgen war und die Schule gleich beginnen würde.
 

Nach einigen km, kam sie endlich an der Schule an. Ihre Klasse hatte sich schon im Hof versammelt, um noch einige wichtigen Informationen aus zu tauschen, wie z.B. Hausaufgaben, oder Spickzettel. Je nachdem was sie für Unterricht hatten, Freitag aber waren es nur Praktische Fächer, Musik, Kunst und Sport. Gina liebte diesen Tag, weil sie in all diesen Fächern die beste in der Klasse war. Mathe und Deutsch lagen ihr nicht so. Die Schultore öffneten sich und die Klassen gingen in ihre Räume. Gina war meistens die Letzte die hinein ging, sie mochte das gedrängel nicht und wartete immer ab bis alle drinnen waren. So auch heute, wie jeden Tag wartete mal wieder niemand auf sie. Als sie im Musikunterricht saß, erzählte die Lehrerin der Klasse das der Sportunterricht heute ausfallen würde und die Klasse heute nur zwei Fächer hätte. Gina sollte es nur recht sein, sie hatte heute sowieso keine Lust in der Kälte zu rennen. Dieser Schultag ging so schnell zu Ende, dass Gina es fast nicht mitbekam. Sie war so in Gedanken versunken, sie dachte wie es wohl währe wenn sie heute Nachmittag im Wald die Tiere beobachtet. Die Klasse verabschiedete sich von der Lehrerin und ging dann Richtung Bushaltestelle. Nur Gina machte sich auf den Weg. Auf den Weg, alleine durch den Wald zu gehen.
 

Sie war noch ein ganzes Stück vom Wald entfernt, als es wieder zu schneien begann. Der Wind war kalt und Gina fror, doch sie musste ja durch diesen Wald und sie wollte. Ein harmloser Schneefall hieß es heute Morgen im Radio, doch aus diesem harmlosen Schneefall wurde ein nicht ganz so harmloser Schneesturm. In diesem Schneesturm konnte Gina sich kaum noch orientieren, sie kannte die Gegend zwar sehr gut, aber wusste im Moment nicht wo sie sich befand. Schutzsuchend rannte sie in den Wald, wo sie eine Höhle kannte. Doch wo die sich jetzt befand, wusste Gina nicht. Ihr war so kalt und sie konnte vor lauter Schnee schon nichts mehr sehen. Hilflos tastete sie sich durch den Wald. Flog einige male in den Schnee und ihre Kleidung war ziemlich durchnäßt. Nach langem suchen Fand sie die Höhle endlich, doch bevor sie diese erreichen konnte flog sie hin und blieb bewusstlos liegen. Sie war zu erschöpft um sich aufzurappeln. So lag sie im Schnee, der ihren Körper, langsam bedeckte.
 

Nach einer Weile legte sich der Sturm wieder und es hörte auf zu schneien. Gina wachte auf, und wunderte sich das sie noch am Leben sei. Sie sah sich um. Ein Lagerfeuer erwärmte die Höhle, in der Gina sich jetzt befand. Eine Decke, in der sie eingewickelt war, hielt sie zusätzlich warm. Was war geschehen? Hatte sie sich retten können? Aber wo kam dann die Decke und das Feuer her? Gina wusste nicht was los war, sie hätte schwören können das sie im Schnee lag und die Höhle nicht erreicht hatte. Aber sie lag in der Höhle, in einer Decke eingehüllt und an einem warmen Lagerfeuer. Gina dachte, dass sie Träumen würde oder war sie schon tot und hat im Tode noch Halluzinationen. Nein sie muss noch am Leben sein, es war doch alles so echt. Sie hörte draußen den Wind zwischen den Bäumen heulen und das ein oder andere Tier wie es durch den Schnee stapfte. Oder war das ein Mensch? Gina konnte es nicht heraus hören. Ihr war nicht wohl bei der Sache, hatte sie vielleicht einer gerettet? Nein niemand, aber auch niemand hätte das getan. So wie sie sich gegenüber den anderen Menschen benahm, hätte das keiner gemacht. Gina erholte sich langsam wieder und stand auf. Ihre Kleidung war wieder einigermaßen trocken und sie konnte sich auf den Weg nach Hause machen. Bevor Gina aber die Höhle verließ, sah sie sich um. Es hätte ja sein können das jemand in der Nähe war. Da aber niemand zu sehen war, ging sie den Weg suchen, auf dem sie immer von der Schule nach Hause ging.
 

Es dauerte nicht lange da hatte sie ihn gefunden. "Was ist nur passiert? Was ist los? Wo bin ich?" Gina verstand die Welt nicht mehr. Den Weg, den sie doch immer nach Hause geht. Die Umgebung, die sie doch Tag täglich sieht. Alles sah anders aus. Doch vielleicht täuschte sie sich nur und es waren noch Nachwirkungen vom Sturz. Sie ging den Weg der ihr so vertraut ist und der ihr doch so fremd erschien entlang, bis sie von Weitem eine Stadt sah. Gina staunte, wo war sie gelandet? Die Stadt war nicht so Hightechmässig, wie die aus der sie kam. Nein diese Stadt gleicht einer aus dem Mittelalter. Ohne sich weitere Gedanken darüber zu machen ging sie weiter. Von weitem sah sie Pferde auf denen Reiter, oder besser gesagt Ritter saßen. Gina dachte langsam das sie verrückt sei und das in Wirklichkeit nur Autos waren. Aber die Reiter kamen immer näher. Der Boden vibrierte stark. Gina konnte jeden Schritt der Pferde spüren. "Ich fasse es nicht. Wo bin ich hier gelandet? Im Mittelalter?" Die Reiter rückten näher, und immer näher. Dann kamen sie bei ihr an. Sie sahen das Mädchen mit einem finsteren Blick an. Gina wusste nicht was sie machen sollte, sie hatte Geschichte nie besonders interessant gefunden. Aber nun war sie mitten drin, mitten im Mittelalter wie ihr schien. Sie wollte den Rittern gerne sagen, dass sie hier nicht hingehört, aber das würden die ihr eh nicht glauben. Wer weiß ob die meine Sprache sprechen?, dachte sie sich. Dann aber reichte einer dieser Reiter ihr seine Hand. "Komm gib mir deine Hand, wir bringen dich dann ins Schloß." Ins Schloß? Was sollte Gina denn dort? Aber weil ihr immer noch sehr kalt war, gab sie dem Mann ihre Hand. Dieser zog Gina auf sein Pferd und die gesamten Reiter ritten los. Der Ritter mit Gina auf dem Pferd voraus, der Rest hinter ihm her.
 

Es dauerte nicht lange und der Reitertrupp kam am Schloßhof an. Kaum kamen die Pferde zum Stillstand, schon kamen Knappen an und nahmen ihren Herren die Waffen ab. Nachdem die Ritter von ihren Pferden gestiegen waren, führte jeder Knappe das Pferd seines Herren in den Stall und versorgte es dort. Gina dachte sich, so was würde in meiner Zeit garantiert niemand für niemanden machen. Der Ritter nahm Gina an die Hand und ging mit ihr zum König ins Schloß. Der König war ein nicht ganz so alter Mann, wie sich Gina einen König immer vorgestellt hatte, aber dieser schien nicht so nett zu sein wie er aussah. "Tritt näher, Sir Konrad, was hast du mir mitgebracht?", der Ritter verbeugte sich vor dem König und dann erst antwortete er "Ich habe euch eine Jungfrau mitgebracht, mein König." Der König musterte Gina, dann lachte er laut auf. "Wo hast du sie denn gefunden?" Gina sah vom König zum Ritter und wieder zurück. Ihr war es unangenehm, dass der König sie auslachte, aber sie wollte nichts sagen. Sie hatte das Gefühl als könnte sie gar nicht mehr sprechen. Der Ritter sah den König an und sagte: "Ich habe sie auf dem Weg ins Schloß getroffen, mein König." Der König lachte wieder. Er hatte Ginas Meinung nach ein gräßliches Lachen. Aber dieser sah Gina an und fragte sie: "Woher kommst du? Wolltest du zu mir?" Gina sah ihn an, aber sie gab ihm keine Antwort. Der König wurde wütend und schrie sie an: "SAG MIR WO DU HERKOMMST SONST LASS ICH DICH IN DEN KERKER SPERREN!" Doch auch darauf sagte sie nichts. Der König hatte eine sehr laute Stimme und als er angefangen hatte zu schreien, zuckte Gina zusammen. Sie bekam eine Gänsehaut. Musste das sein?, Gina wollte doch nicht antworten und auf sein schreien erst recht nicht. Der König merkte schnell, dass er mit dem Mädchen reden konnte soviel er will, sie würde ihm doch nicht antworten. "WACHEN!" schrie er erneut und Gina zuckte wieder zusammen. Die Wachen rückten an und der König erteilte ihnen den Befehl, das stumme Mädchen einzusperren. Nicht nur in irgendeine Kerkerzelle nein, Gina wurde in einem Turm eingesperrt. Sie weigerte sich nicht und machte den Wachen keinen Ärger. Ihr saß der Schock noch so in den Knochen, dass sie es einfach nicht konnte.
 

In dem Turmzimmer war sie nun ganz alleine. Nicht mal eine Wache war vor der Tür. Gina fühlte sich einsam, dabei hatte sie sich doch mit der Einsamkeit abgefunden. Was war denn nun mit ihr los? Sie fing an zu weinen. Sollte sie nun für immer in diesem Kerker sein? "Das habe selbst ich nicht verdient", schluchzte sie. Dann ging sie zu einem kleinen Fenster, dem einzigen Fenster in diesem Raum. Doch sie konnte nicht durch sehen, denn dazu war sie zu klein. Das Fenster wurde zu hoch angebracht. Aber Gina wusste sich zu helfen. Sie nahm einen Stuhl, denn der Raum war ja mit vielen Dingen ausgestattet, und stellte ihn unter das Fenster. Nun konnte sie heraussehen. Mittelalter, der Ausdruck passte perfekt. Sie sah einen Ritterkampf. Konnte Männer, Frauen und Kinder in Trachten sehen, die Gina nicht mal im Traum angezogen hätte. Das muss ein Ritterturnier sein, dachte sie. "Wie die Menschen sich freuen, die wissen bestimmt nicht das es in ein paar Jahrhunderten Fußball oder sonstige Veranstaltungen geben wird, bei denen ihre Nachfahren jubeln." Das Turnier befand sich nun auf dem Höhepunkt, ein Ritter ganz in schwarz gekleidet gegen einen Ritter in blau. Gina fragte sich wer wohl gewinnen wird? Als sie sich plötzlich erschrak. Es hatte an ihrer Tür geklopft. Wer konnte das wohl sein?
 

Gina schaute in Richtung Tür, in der ein Junge und ein Mädchen standen. "Wir bringen dir ein Kleid" sagte der Junge. "Und ich soll dir beim anziehen helfen und dich zurecht machen" sagte das Mädchen mit einer zaghaften, zitternden Stimme. "So? gut dann gehst du aber raus" Gina sah den Jungen an und zeigte mit ihrer Hand in Richtung Tür. Der Junge tat wie ihm befohlen und er wartete vor der geschlossenen Tür, auf die beiden Mädchen. Das Mädchen legte ein wunderschönes rotes Kleid auf das Bett und stellte sich dann an die Tür. Gina sah sie skeptisch an und sagte: "Hast du Angst vor mir?" Das Mädchen nickte mit dem Kopf. Gina schätzte das Mädchen auf sechs Jahre und den Jungen auf acht. Sie lächelte das Mädchen an und sagte zu ihr: "Das brauchst du nicht, ich werde dir nichts tun", dann zog sie sich um. Das rote Kleid stand Gina richtig gut, denn sie hatte rotes Haar. Das kleine Mädchen sah Gina an und fragte: "Du siehst schön aus, darf ich dir deine Haare kämmen?" Gina nickte und setzte sich so hin, dass die kleine ihr ihre Haare gut durchkämmen konnte. "Hast du keine Angst?" fragte das Mädchen neugierig. "Warum sollte ich?" Gina wollte unbedingt wissen warum sie Angst haben sollte, was würde nun mit ihr geschehen? "Das Turnier draußen, der Gewinner bekommt dich als Preis." "WAS?" das kleine Mädchen zuckte zusammen. "Tut mir leid ich wollte nicht das du dich erschreckst, aber warum hat das mir niemand mitgeteilt? Die können doch nicht über mich bestimmen." Gina war entsetzt und gleichzeitig wütend. Wie konnte sich jemand über sie stellen und sie als Preis vergeben, sie ist doch ein Mensch und kein Pokal den man gewinnen kann.
 

Nachdem das Mädchen mit dem Kämmen fertig war, stand sie auf und sagte zu Gina: "Komm du wirst erwartet" Gina schüttelte nur ihren Kopf. Ging aber trotz ihrem Schicksal mit den beiden Kindern mit. Die vielen Treppen waren für Gina schon etwas zuviel, aber sie musste sie ja gehen, schließlich gab es in dieser Zeit keinen Fahrstuhl. Unten angekommen gingen die Kinder zur Seite. Zwei Wachen kamen und packten Gina an ihren Armen. Sie hielten sie so fest, dass die Arme schon rot wurden. Als ob ich weglaufen würde, dachte sich Gina, hätte ja eh keinen Sinn. Das Turnier war vorbei, der Schwarze Ritter hatte gewonnen. Der König gratulierte dem Schwarzen Ritter und ließ Gina heran bringen. "Hier ist dein Preis, du hast dich als bester Ritter bewiesen und dir soll die Hand dieser Jungfrau gehören." Der Ritter in schwarz verbeugte sich vor dem König und bedankte sich ohne Worte bei diesem. Dann ging er auf Gina zu. Ihr Herz klopfte vor Aufregung und sie wollte weg, so schnell wie möglich wollte sie von hier verschwinden. Aber sie konnte nicht. Nicht nur weil zwei Wachen sie festhielten, sonder auch weil ihre Beine sich wie Blei anfühlten. Der Schwarze Ritter machte vor ihr halt. Was wohl jetzt kommt, dachte Gina. Er nahm sie auf den Arm und das im wahrsten sinne des Wortes. Dann setzte er sie auf sein schwarzes Pferd und stieg dann selber auf dieses. Er ritt am König vorbei und machte eine verabschiedende Geste. Ohne weitere Worte ritt er mit Gina davon.
 

Nach einem langen Ritt, kamen sie an einem Schloß an. Der Ritter ritt, mit Gina auf dem Pferd, in den Schloßhof. Dort stieg er ab. Half Gina vom Pferd und lies dieses dann von seinem Knappen in den Stall bringen. Der Schwarze Ritter brachte Gina zu seinem König. Er verbeugte sich vor diesem und sprach: "Mein Herr, ich habe das Turnier gewonnen und als Preis diese Jungfrau erhalten." Der König sah Gina nicht einmal an, aber er sagte: "Bringe sie weg, sperre sie ein. Hauptsache sie kommt mir aus den Augen" Der Ritter tat wie ihm befohlen und nahm Gina mit.
 

Und täglich grüßt das Murmeltier, dachte Gina, im Mittelalter macht es den Königen wohl Spaß, die Mädchen oder wie die sagen Jungfrauen, immer einzusperren. Aber dieses Mal hatte Gina nicht soviel Glück, denn sie bekam kein eingerichtetes Turmzimmer mit Bett und tollen Ausblick. Nein dieses Mal wurde sie in den Kerker gesperrt. Damit nicht genug, wurde sie auch noch fest gebunden an Eisenketten, genauso wie ein Verräter oder Gefangener. Jetzt machte es bei Gina, Klick. Sie wusste jetzt das sie nicht als Preis hier war, sondern als eine Gefangene. Die Eisenketten taten ihr an ihren Hand- und Fußfesseln weh. Und nicht nur das, sie hatte einen Bären Hunger und war am verdursten.
 

Es wurde Nacht und Gina quälten immer noch Hunger, Durst und Schmerzen. So hatte sie sich den Tag nun nicht vorgestellt. Plötzlich kam ein Licht in den Dunklen Keller und eine unerkennbare Erscheinung erschien vor ihr. Gina erschrak und fragte: "Wer bist du? Was willst du von mir?", sie hätte sich am liebsten in eine Ecke gequetscht, doch die Eisenketten hielten sie davon ab. Die Gestalt war noch gesprächiger als Gina es ist. Gina sah wie diese Gestalt ihr was zum Essen und zum Trinken brachte. Dann die Ketten von ihr löste. Gina wollte gerade noch "Danke" sagen als die Erscheinung schon wieder verschwand. Gut dann eben nicht, dachte Gina und machte sich ans essen und trinken. Als sie alles verputzt hatte legte sie sich in einen kleinen Strohhaufen schlafen. "Vielleicht wache ich morgen auf und liege dann in meinem Bett, ach ja das währe schön..." mit diesen Worten schlief sie ein.
 

Am nächsten Morgen wachte sie auf und merkte das sie immer noch im Kerker war. Ihr gegenüber war eine leere Zelle. Das erfreute sie ein wenig, denn so brauchte sie von gaffenden Blicken keine Angst zu haben. Spanner gibt es schon genug in meiner Zeit, dachte sie, da kann ich sie hier nicht gebrauchen. Doch kaum das sie richtig wach war, brachten die Wachen einen alten Mann, in genau diese Zelle gegenüber. Sie sperrten ihn ein und Fesselten ihn genauso wie Gina. Als die Wachen weg waren, wurde Gina neugierig und fragte: "Was haben sie denn verbrochen, dass sie hier eingesperrt werden?" Der Mann sah auf und erblickte eine Jungfrau in einem roten Kleid mit roten Haaren, Gina. "Ich konnte den Herrn nicht bezahlen, die Ernte war dieses Jahr nicht gut" hustete der Mann. "Darum werden sie eingesperrt? Das ist doch übertrieben." Gina war empört über das Verhalten in dieser Zeit. Der Mann hustete ein Lachen aus und sprach: "Wenn es nur das währe. Aber ich muss den Herren bezahlen und wer nichts zum Zahlen hat, bezahlt eben mit seinem Leben.." der alte Mann hustete stark und Gina war geschockt. Der Mann, der so alt und nett ist, wahrscheinlich auch noch krank. Der einzige Gesprächspartner hier unten im Kerker. Dieser sollte heute seinen letzten Tag erleben? Gina kamen zum ersten Mal in ihrem Leben Tränen. Tränen die sie nicht um sich weinte, sondern um einen anderen Menschen. Sie wünschte sich, dass sie diesem Mann helfen könnte, aber wie? Es hatte doch eh keinen Sinn. Der Mann war alt, schwach und krank, er hätte eh nicht mehr lange zu leben. Aber gerade dieser alte Mann tat Gina leid.
 

Einige Stunden später, kamen die Wachen und führten den alten Mann und auch Gina nach draußen. Was sollte das denn werden? Wollen die mich auch umbringen? Gina stockte fast der Atem. Nein sie wollte noch nicht sterben. Sie hatte Angst, große Angst. Sie hatte Angst sterben zu müssen. "Der alte Mann zuerst.", erklang eine Stimme. Gina wusste wer da sprach, es war der König höchstpersönlich. Sie führten den Mann zu einer Guillotine, dass war das letzte was Gina sah. Denn danach konnte sie nicht mehr hinschauen. Aber trotzdem spürte sie wie der Mann starb. Sie wollte noch nicht sterben, auf jeden Fall nicht so. Sie hörte lachende Männer. Sie lachen?, worüber?, doch nicht etwa über den toten Mann?, dachte Gina. Dann machte sie ihre Augen vorsichtig auf. Nein, die Männer lachten nicht über den Toten, sondern über einen jungen Mann. Der ist doch sicherlich auch nicht viel älter als ich, meinte Gina in Gedanken versunken.

Dieser Junge zog seine Waffe, es war ein schönes Schwert. Es glänzte in einem Schwarzton den Gina noch nie gesehen hatte. Wollte dieser Kerl etwa sich mit all diesen Wachen und Rittern anlegen? Gina sah dem treiben zu. Er schaffte es einige der Ritter K.O. zu schlagen, andere standen erneut wieder auf und kämpften weiter. Zum Schluss waren nur noch die Wachen übrig die Gina festhielten. Er rannte auf diese zu. Gina dachte jetzt hätte ihr letztes Stündlein geschlagen, doch der Typ wusste was er tat. Er erstach erst die eine Wache und dann die andere. Der König rief nach seinen Leuten, einige von ihnen hatten es geschafft sich zu erholen und greiften erneut an. Blitzartig drehte dieser Junge sich um und kämpfte weiter, bis keiner seiner Gegner wieder aufstehen konnte. Dann rannte er zu Gina, nahm ihre Hand und rannte mit ihr davon.
 

Gina wusste gar nicht recht wie ihr geschah. Nun war sie in der nächsten Gefangenschaft. Doch da täuschte sie sich gewaltig. Der Typ wollte ihr gar nichts anhaben, sondern im Gegenteil er wollte sie beschützen. Er hatte im Wald einen Geheimgang, durch diesen die beiden in sein Gebiet kamen. Er nahm Gina ohne sie zu fragen, mit auf sein Schloß. Überhaupt hatte er noch kein einziges Wort zu Gina gesagt. "Lass mich los!" langsam fing Gina sich an zu weigern, sie wollte nicht von einem Schloß zum anderen gebracht werden. Sie wollte wieder nach Hause. Doch der Junge hielt kurz an, sah Gina mit einem ausdruckslosen Gesicht an. "Ich will nicht mehr, von einem Schloß ins nächste gebracht werden!", Gina war richtig wütend als sie das sagte. Doch er grinste nur und nahm Gina dann auf den Arm, dann trug er sie in sein Schloß. "Lass mich sofort runter!" langsam nervte es Gina gewaltig, dass alle mit ihr machten was sie nicht wollte. Doch auch das machte ihm nichts aus.
 

In seinem Schloß angekommen, brachte er sie in ein großes Zimmer. In diesem war ein noch schöneres Bett als in dem Turmzimmer. Er legte sie genau auf dieses Bett und sagte zum ersten mal was zu ihr: "Schlaf dich erst mal aus, wenn du das getan hast, kannst du runter kommen." dann verschwand er wieder. Gina lag nun in diesem schönen Himmelbett und konnte es nicht fassen. Er sagte was, nicht viel, aber er sagte was. Jetzt viel es Gina wie ein Schleier von den Augen, er hatte sie gerettet und das mit Absicht. Sie wollte zwar nicht schlafen, war aber so erschöpft dass sie doch einschlief.
 

Nach einem langen Schlaf wachte Gina wieder auf, doch jetzt befand sie sich nicht mehr in dem Himmelbett, sondern auf ihren Sitzplatz in der Schule. Ein Mitschüler kam zu ihr und fragte: "Na du Schlafmütze, wieder wach?" Gina sah sich um. Könnte es denn sein das sie das alles nur geträumt hat? Musste sie ja wohl, denn sie war in der Schule, aber hatte sie nicht Musik und Kunst, an dem Tag gehabt? Dieser Mitschüler war doch am Freitag nie in der Schule, oder war gar nicht Freitag? Gina schüttelte den Kopf, dann sagte sie zu ihm: "Wow, dass ist ja mal ein Wunder, dass du an einem Freitag zur Schule geht's." dann lachte sie. Außer diesem Mitschüler hatte diesen Satz die ganze Klasse mitbekommen und alle fingen an laut zu lachen. "Heute ist doch Donnerstag!", meinte eine Mitschülerin. Gina verstand die Welt nicht mehr. "Verarschen kann ich mich alleine," sagte sie "dazu brauche ich eure Hilfe nicht!" Sie war wütend, was war nur mit ihr los. Ich glaub ich habe Halluzinationen, dachte sie. Der Schultag ging schnell vorbei. Als sie zu Hause ankam legte sie sich gleich ins Bett und faste sich an ihren Kopf. "Fieber hab ich keines, aber was träume ich dann nur immer wieder?" Sie machte es sich im Bett gemütlich und deckte sich zu. Sie wälzte sich im Bett hin und her, solange bis sie auf einmal herausfiel.
 

"Aua!" sie lag auf dem Boden. Als sie sich aufrappelte ging auf einmal die Tür auf und der Junge stand im Zimmer. "Hast du dir was getan?" fragte er. Gina sah ihn mit großen Augen an, "Nein, aber...." ihr liefen die Tränen. Das konnte der Junge nicht mit ansehen und kniete sich zu ihr, "Hey, was ist los? Hattest du einen schlechten Traum?", er legte seinen Arm um sie und wischte ihr dann die Tränen aus dem Gesicht. Gina weinte sich in seinem Arm aus. Sie schluchzte "....warum?...." Darauf wusste er keine Antwort, aber er hielt sie fest in seinem Arm und ließ sie sich ausweinen. "Du brauchst nicht zu weinen, ich bin bei dir und werde dich vor allem beschützen.", flüsterte er ihr ins Ohr und nahm sie noch fester in den Arm, "Es wird alles gut, glaub mir." Gina wusste nicht, ob sie überhaupt noch etwas glauben konnte. Aber es tat ihr gut in seinen Armen zu liegen, sie fühlte sich wohl und geborgen. In ihr begann sich eine Wärme auszubreiten, die sie noch nie im leben gefühlt hatte. Nicht nur ihr ging es so, der Junge fühlte genau das gleiche, aber er spürte mehr. Er spürte ,dass die beiden zusammen gehören, und er wusste, dass er sie nie wieder hergeben würde.

Teil II von "Leben im hier und jetzt"

Teil II von "Leben im hier und jetzt" von Runagina
 

Einige Zeit ist vergangen, dass Gina in die andere Welt gelangt war. Manchmal hatte sie noch Heimweh, aber ihr Retter tröstete dann. Er hatte immer noch nicht ihr seinen Namen verraten, das hielt er nicht für so wichtig. Ihm war es egal, wie sie ihn anredete.

Doch eines Tages ging Gina auf ihn zu. "Hör mal ich will....", sie stockte kurz und redete dann weiter, " ... ich will endlich mal wissen wie du heißt, wie soll ich dich denn anreden?" Ihr war es ein bischen peinlich, dass sie ihn das fragte, aber sie wollte es nun mal unbedingt wissen. Er sagte: "Ist doch egal wie du mich nennst oder nicht?". Dann ging er von ihr weg. So was aber auch, dachte sich Gina, der macht keine Anstalten mir seinen Namen zusagen. So langsam regte sie sich darüber auf.
 

Zwei Tage vergangen, da kam auf einmal ein Junge angeritten. "Hey ist wer da?", fragte dieser. Gina ging auf ihn zu und begrüßte ihn mit einem freundlichen "Hallo, ja der Hausherr ist anwesend". Ihre Worte klangen so lustig, dass der Junge zum lachen anfing. "Das ist gut, nein ehrlich ist Marko da?", fragte er noch mal. Gina horchte auf. Also Marko heißt er, dachte sie sich. "Ich geh rein und hole ihn okay?", sagte sie und ging Marko suchen. Als sie ihn sah sagte sie: "Marko warte mal, ein Junge steht im Hof er wollte dich sprechen." Sie musste leicht grinsen als sie sein Gesicht sah, als sie seinen Namen aussprach. "Gut ich komme", er nahm Gina ohne weitere Worte an die Hand und zog sie mit nach draußen. "Hey Marko, na endlich find ich dich. Ich wollte dir doch noch was mitteilen.", sprach der Junge Marko an. "Hey Teck, was denn?", wollte Marko wissen. Gina stand einfach mal so mit dabei. Sie konnte ja schlecht weg, denn Marko hielt ihre Hand immer noch fest. Teck erzählte ihnen, dass er ein Mädchen gefunden hätte das ihn sehr gefällt, er sich aber nicht traut es ihr zu sagen. Nach kurzem Entschluß meinte Marko dann, dass wir gemeinsam alle zusammen zu diesem Mädchen hin reiten sollten. Kurz gesagt schon getan. Gina saß auf einem Pferd, dieses mal aber nicht auf dem von Marko, sondern ganz alleine. "Marko ich ... ich kann nicht reiten", Gina sah ihn hilflos an. Sie wollte noch nicht alleine reiten, sie konnte es noch nicht.

Doch Marko ging nicht auf ihre Worte ein. Er stieg ebenfalls auf sein Pferd und ritt Teck hinterher. Gina im Schlepptau.
 

Gina kam sich albern vor wie sie auf dem Pferd saß und sich an dessen Hals klammerte, um nicht herunter zu fallen. Doch da musste sie nun mal jetzt durch. Nach einer Weile kamen sie endlich an einem kleinen Dorf an. "Dort ist das Mädchen", Teck musste nur einen Blick auf Cassy werfen, schon wusste er das sie es ist. "Sie ist hübsch, da hast du dir wirklich eine süße ausgesucht", meinte Marko nur. Auf einmal ganz unverhofft, ging Ginas Pferd mit ihr durch. "NEIN HILFEEE!", schrie Gina und klammerte sich krampfhaft an dessen Hals. Marko und Teck sahen ihr nur nach. Als Teck ihr nach reiten wollte, sagte Marko zu ihm: "Lass sie, ich hab da schon so eine Ahnung was da jetzt passiert." "Echt?", Teck war ganz baff, aber er tat seinem Freund den Gefallen und ließ Gina auf dem Pferd in Richtung Dorf reiten. Gina hatte panische Angst, sie wollte nicht herunterfallen. Doch auf einmal stieg das Pferd in die Höhe und Gina konnte sich nicht mehr halten. Unsanft landete sie auf dem harten Boden. "Ahhhh! Au", mehr brachte sie nicht hervor. Cassy bemerkte was nicht allzu weit von ihr geschah und rannte zu Gina hin. Teck und Marko beobachteten alles von weitem aus.
 

"Hoh. Ruhig ganz ruhig.", befahl Cassy dem Pferd, und als ob dieses sie verstehen könnte beruhigte es sich. Nun schnaubte es und Cassy band die Zügel um einen kleinen Pfahl. Gina saß noch ganz geschockt auf dem Boden und sah Cassy zu wie sie das Pferd beruhigte. Nach ein paar Minuten Erholung, rappelte sich Gina dann auf und ging zu Cassy hin. "Danke für deine Hilfe", sagte Gina. "Schon gut, das ist doch selbstverständlich das ich das gemacht hab", sagte Cassy mit einem Lächeln. Sie wollte aber noch wissen warum das Pferd durchgegangen war. "Ich hab keine Ahnung, es lief auf einmal los und wurde immer schneller", Gina wusste selbst nicht warum das Pferd das tat. "Aber vielleicht liegt es ja daran das ich nicht reiten kann", warf Gina noch ihrem Satz hinterher. "Du reitest ein Pferd und kannst das nicht mal?", Cassy war ganz von der Rolle. Sie kugelte sich schon vor Lachen, so etwas lustiges hatte sie noch nie gehört. Gina fand das auch ziemlich komisch und beide lachten um die Wette. Nach kurzer Zeit freundeten die beiden Mädchen sich dann an. Und Gina erzählte ihr, dass sie eigentlich einen Ausritt mit zwei Freunden gemacht hatte. Dann sah sie sich um. Weder von Marko noch von Teck war eine Spur zu sehen. Gina machte sich Sorgen um die beiden und auch über sich selbst, denn hier war sie ja noch nie gewesen und die Strecke bis zum Schloß von Marko hatte sie sich auch nicht gemerkt. "Die tauchen bestimmt wieder auf, da bin ich mir sicher. Komm erst mal mit zu mir. Sie werden dich bestimmt bald suchen kommen.", beruhigte sie Cassy, doch Gina glaubte nicht so recht an ihre Worte, aber sie ging trotzdem mit ihr mit.
 

Was Marko und Teck anging, die ritten gemütlich durch die Gegend und redeten viel mit einander. Marko erzählte Teck wie er zu Gina kam und was sie ihm erzählt hatte was ihr widerfahren ist wie sie in diese Welt gekommen ist. Teck glaubte Marko nicht so richtig, denn Zeitreisen oder parallele Welten daran glaubte er nicht. Er fand Gina habe eine irre Phantasie und war sehr nett. "Du solltest sie echt als deine Freundin nehmen", sagte er und grinste dabei Marko an. "Spinnst du! Nein danke was meinst du warum ich sie mit dem Pferd alleine gelassen hab, sie nervt tierisch und ich will sie nie wieder sehn", Markos Worte waren ernst als er sie sprach. Aber irgendwie kämpfte er innerlich mit sich, ob seine Entscheidung richtig war oder nicht. Doch er blieb dabei und beide ritten wieder zum Schloß zurück. "Ich hab's nicht so mit Mädchen und das weist du auch", mit diesen Worten verabschiedete er sich von Teck und ging in sein Schloß. Dort war es angenehm ruhig. Nein fast schon zu ruhig, dachte sich Marko. Aber er ging seiner Arbeit weiter, die er vorhin liegen gelassen hatte.
 

Gina und Cassy unterhielten sich und Gina erzählte ihr wie sie in diese Welt gekommen ist und es selbst kaum glauben kann wie so was möglich sein kann. Cassy fand ihre Lebensgeschichte, so nannte Cassy Geschichten über den Erzähler, sehr interessant. Sie wäre nur allzu gerne auch mal auf einem Schloß, doch als Tochter eines Bauers hatte sie da schlechte Chancen. "Wenn dein Freund dich wieder abholt, meinst du ob ich auch mal mit auf sein Schloß darf?", fragte sie Gina. "Vielleicht, das musst du schon Marko fragen", sagte Gina mit einem leichten Seufzer. Cassy war erstaunt. Zum ersten Mal erwähnte Gina den Namen ihres Freundes und Cassy sah sie erschrocken an. Sie erzählte Gina das Marko der Sohn des Bösen sei und sich für kein Mädchen auf dieser Welt interessierte. Gina kamen die Tränen als sie dies hörte. Nein das kann nicht wahr sein, dachte sie, er.. er hat mich doch gerettet und bei sich aufgenommen. Sie wollte es nicht glauben und sagte zu Cassy: "Ich werde jetzt wieder gehen, mach dir bitte keine Sorgen wenn ich nicht mehr zurück kommen sollte." Sie drückte ihr noch eine Kette in die Hand, die sie die ganze Zeit über um den Hals trug. "Ich werde auf mich aufpassen", dann rannte Gina zu dem Pferd, stieg auf und überwand so ihre Angst alleine auf einem Pferd zu reiten. Cassy schaute ihr nur noch mit Tränen in den Augen nach. Sie hatte das Gefühl ihre neue Freundin so schnell nicht mehr wieder zu sehn. Kurz nachdem Gina dann weggeritten war, stieg auch sie auf ihr Pferd und ritt Gina hinterher. Die Kette von band sie sich um den Hals und dachte sich nur eines, sie wollte Gina wiederfinden.
 

Es dauerte schon eine Weile bis auch Marko merkte, dass er Gina sehr vermisst. Es tat ihm sehr leid und er beschloß die Worte seines Freundes wahr zu machen, er wollte Gina als seine Freundin. Er schickte Teck eine Botschaft in der stand, dass er sich auf den Weg machte Gina zu suchen. Er kam nach einem langen Ritt am Dorf an. Er fragte jeden den er sah nach Gina, doch nur einer konnte ihm sagen das sie und Cassy weggeritten waren. Marko machte sich erneut auf die Suche. Als er das Dorf verlassen wollte, traf er auf Teck. Der sofort sich auf sein Pferd geschwungen hatte als er die Botschaft erhielt. Er wusste das er Marko hier als antreffen würde. Marko war sehr erleichtert als Teck ihn begleiten wollte. So ritten beide davon, auf der Suche nach Gina und Cassy. Marko machte sich Vorwürfe, er hätte sie nicht dort lassen dürfen, es ist alles seine Schuld wenn ihr was passieren würde. Er hasste seinen Ruf als Mädchen-Hasser, denn nur weil er bisher kein Mädchen geliebt hatte, setzten die Menschen gleich dieses Gerücht in die Welt. Wegen diesem Gerücht wollte er Gina auch nicht seinen Namen verraten. Er hatte schon geahnt, dass sie so darauf reagieren würde, wenn sie das herausfindet. Doch das hatte jetzt alles keine Bedeutung mehr, denn jetzt wollte er sie nur noch finden und sie in seine Arme schließen. Aber nicht nur er machte sich Sorgen, sondern auch Teck machte sich seine, und zwar um Cassy. Er liebte Cassy und das wusste er seit er sie zum ersten Mal sah. Doch er war viel zu schüchtern ihr seine Liebe zu gestehen. So ritten die beiden neben einander her und suchten verzweifelt nach den Mädchen.
 

Cassy hatte inzwischen Gina eingeholt und hatte ihr erklärt, warum sie ihr nach geritten war. Gina war ein wenig erleichtert das Cassy mitkam, denn wer weiß was ihr hätte zustoßen können und sie wäre hilflos alleine gewesen. Aber dieser Gedanke ging schnell wieder vorbei, denn nun waren sie ja zu zweit unterwegs. Die Mädchen wussten ja nichts davon das sie bereits gesucht wurden. Also ritten sie weiter und weiter und kamen irgendwann ins Gebirge. Die Pferde scheuten. Sie wollten nicht weiter, denn sie waren zurecht erschöpft von den langen und beschwerlichen Weg. Die Mädchen setzten sich von ihren Pferden ab und führten sie zu einem in der Nähe liegenden Fluß. Dort tranken die Pferde und erholten sich rasch von dem anstrengenden Tag. "Wir werden hier rasten, oder was meinst du?", fragte Cassy. Gina nickte und setzte sich in den Schatten eines Baumes. Es dauerte nicht lange da waren beide Mädchen eingeschlafen. Die Nacht verlief sehr ruhig und die Mädchen konnten sich ebenfalls erholen und neue Energie auftanken.
 

Bei den Jungs sah das ganz anders aus. Sie suchten weiter in der Hoffnung die Mädchen bald zu finden. Marko sprach kein Wort mehr, Teck wusste wie sehr sein Freund sich Sorgen machte. "Hey nur Mut", sagte er, "wir werden sie schon noch finden da bin ich mir sicher!" Teck wusste das seine Worte Marko nur noch mehr Sorgen machten, aber ihm gleichzeitig auch mehr Mut machten. So kamen sie in einen Wald. Marko fluchte leise vor sich hin, "Verdammt, warum hab ich sie nur alleine gelassen?" Da bemerkte Teck plötzlich einen abgebrochenen Ast. "Marko sieh nur sie müssen vor nicht allzu langer Zeit hier vorbei geritten sein", er zeigte auf den Ast, der frische Bruchspuren aufwies. "Hufabdrücke!", schrie Marko. Er hatte recht der Boden war überseht von Hufabdrücken. Doch Marko wusste nicht, ob er sich darüber nun freuen sollte oder nicht, denn es waren viele Abdrücke und Spuren. Also waren nicht nur die Mädchen diesen Weg entlang gekommen, sondern noch andere Menschen auf ihren Pferden. "Das heißt nichts gutes", sagte Marko, "die Mädchen sind in Gefahr!" Teck wusste das Marko recht hatte, auch er hatte dieses Gefühl. "Weiter geht's.", sagte Teck und ritt los. Marko ihm hinterher. So weit können sie noch nicht sein, sie dürfen nicht weit sein, dachte Marko. Er machte sich von beiden die größten Sorgen, denn seiner Meinung nach war es ja seine Schuld, dass die Mädchen weg geritten sind.
 

Gina und Cassy schliefen die Nacht hindurch gut und wachten am Morgen recht früh auf. "Sieh mal Gina unsere Pferde sind weg!", stellte Cassy entsetzt fest. "Was? Aber wo könnten die sein? Pferde haben echt ihren eigenen Dickschädel.", Gina machte es nicht sehr viel aus das die Pferde weg waren. Cassy hingegen hatte ihr Pferd schon sehr lange und verstand gar nicht warum es abhauen sollte, so was hatte es noch nie gemacht warum ausgerechnet heute? Sie war traurig. Sehr traurig. Ohne ihr Pferd würde sie nicht mehr weiter gehen. "Ich geh nicht weiter, Schattenfell wird wieder kommen ich weis es!", sagte Cassy traurig. "Schattenfell hin oder her, wir werden weiter gehen!", Gina konnte die Gefühle von Cassy nicht verstehen. Ihr war es redlich egal was aus den Pferden wurde, sie wollte nur weg. Den Gedanken daran das Marko sie nicht liebt ertrug sie nicht. "Wir könnten euch ein Stück mitnehmen", erklang eine Männerstimme. Cassy und Gina blickten schnell auf. Beide hatten sich getäuscht es war nicht Marko, es war ein erwachsener Mann. "Nein Danke, wir kommen schon alleine weiter.", Gina betonte ihren Satz eindeutig ernst. Doch die Mädchen hatten keine Wahl. Sie wurden von weiteren Männern überrumpelt und gefesselt. So ritten sie aus dem Gebirge in den Wald zurück.
 

Im Wald ritten auch Marko und Teck, doch leider verpaßten sie die Männer mit den Mädchen. Die Jungs ritten ins Gebirge. Dort sahen sie zwei Pferde, Schattenfell und Silverstar. "Das ist Silverstar das Pferd habe ich Gina gegeben.", sagte Marko. "Das heißt sie müssen noch irgendwo hier sein.", Teck war erleichtert, denn das andere Pferd kannte er nur wusste er nicht wie Cassy es genannt hatte. "GINA! GINA MELDE DICH!", schrie Marko, doch niemand meldete sich. Marko ritt mit seinem Hengst Blackshine zu Silverstar hin und nahm ihre Zügel. Treck tat das gleiche auf seinem Pferd Moonlight, er nahm Cassys Stute mit den Zügeln. Jetzt hatten sie schon mal die Pferde der Mädchen, nur wo könnten die Mädchen sein? "Sie sind bestimmt auf den Berg geklettert, darum haben sie die Pferde hier angebunden.", Teck war sich irgendwie sicher das sie es so gemacht haben, doch Marko nicht. "Sie wurden entführt, siehst du nicht die vielen Hufabdrücke und die Fußspuren." Teck bemerkte was Marko sah, die Hufabdrücke waren erst schwach und wurden dann tiefer, also musste sich das Gewicht auf den Pferden sich verändert haben. Die beiden zögerten nicht lange und folgten der Spur. Marko war sich hundertprozentig sicher, dass diese Spur sie zu den Mädchen führt. "Ich hoffe wir kommen nicht zu spät", dann ritt er mit Silverstar und Blackshine los. Teck mit Moonlight und Schattenfell hinterher.
 

Cassy war bewusstlos, und bekam so von allem nichts mit. Gina hingegen musste sich ziemlich oft rechtfertigen. Sie kriegte ihre Klappe nicht zu, sie schrie die Männer einem nach dem anderen an. Wenn auch nur einer ihr oder Cassy zu nahe kam, wehrte sie sich mit allem was sie hatte. Sie spuckte einem ins Gesicht als er Cassy zu nahe kam und bis dem andern in die Nase. "Von euch lass ich mich sicher nicht unterkriegen!", Gina war außer sich vor Wut. Sie wusste nicht warum die Männer sie nicht in Ruhe ließen, und immer wieder kamen. Cassy wachte allmählich auf und war von Ginas Worten ganz baff. Sie sah sie nur perplex an als Gina sagte: "Wir sind keine Sexobjekte! Und für euch haben wir eh nichts übrig!" Gina war echt geschockt als der eine sie ausziehen wollte, kein wunder warum sie so reagierte. Die Männer ließen von den Mädchen vor erst ab. "Später Jungs später", grinste einer der Männer vor sich her und sah seine Kumpels an. "Ja später", meinte dann einer der anderen.
 

Marko und Teck folgten der Spur eine ganze Zeit lang, als sie dann auf einmal die Stimmen der rastenden Männertruppe hörten. "Da sind sie endlich", betonte Marko mit einem finsteren Grinsen. Sie warteten eine Weile, bis alle Männer eingeschlafen waren, dann gingen sie ins Lager. Gina hatte kaum noch kraft ihre Augen auf zu halten. Cassy hatte es schon aufgegeben und schlief. Teck rannte als erster zu Cassy und Gina hin. Marko hinterher. "Wie kann man nur zwei so hübsche Mädchen an Bäumen fesseln?", fragte sich Teck und befreite Cassy aus ihrer Gefangenschaft. Marko ging auf Gina zu, "Gina", hauchte er ihr ins Ohr und küsste sie. Gina war ganz verwundert. Sie glaubte nicht was Marko da mit ihr machte. Sie freute sich nur das er sie wieder einmal retten kam, und dieses Mal wusste sie, dass er sie liebt. Egal was die anderen Menschen auch sagen, er liebt sie und das war das einzige was für sie zählte. Schnell befreite auch er Gina von den Fesseln und nahm sie in den Arm. "Ich liebe dich", flüsterte er ihr ins Ohr. Gina war zu müde um auch nur zu antworten. Als er sie ansah, sah er das sie in seinen Armen eingeschlafen war. Teck nahm Cassy vorsichtig auf sein Pferd und ritt langsam vor. Marko nahm Gina. Die Pferde der Mädchen ritten freiwillig hinterher.
 

Der Weg zu Markos Schloß war weit und deshalb beschlossen die Jungs zu rasten. Teck wusste eine geeignete Stelle wo es ruhig war und weit und breit keine Menschenseele. Dort ritten sie hin. So langsam merkten auch die Jungs, dass sie müde wurden. Darum beeilten sie sich um so mehr, an die besagte Stelle zu gelangen. Es war ein See, indem sich der Mond widerspiegelte. Die beiden stiegen von ihren Pferden und jeder nahm sein Mädchen vom Pferd. Marko legte einige Blätter auf einen Haufen und legte dort Gina ab. Teck legte Cassy neben sie. Dann machten er noch ein Lagerfeuer. Sie banden noch die Pferde fest und legten sich dann auch schlafen. Der Tag verging so schnell, aber trotzdem sehr anstrengend. Teck brauchte nicht lange, dann war er auch schon am schlafen. Nur Marko blieb noch eine weile wach, bis auch er einschlief.
 

Am nächsten Morgen wachte Gina als erste auf. Sie sah sich um und konnte sich an gestern nicht mehr erinnern. Nachdem sie sich gestreckt und gereckt hatte, ging sie zum Seeufer und setzte sich hin. Es ist wunderschön hier, dachte sie und warf einen kurzen Blick auf die anderen. Der See war ruhig, kaum eine kleine Welle vom Wind war zu sehn. Langsam wachte einer nach dem andern auf. Erst Marko, dann Teck und zum Schluss Cassy. Marko warf einen Blick zu Ginas Schlafplatz und schreckte dann hoch. Sie ist nicht mehr da?!, waren seine ersten Gedanken, als er sie nicht vorfand. Marko stand auf und sah sich um. Er erblickte Gina am Ufer des Sees und rannte schnell zu ihr. "Guten Morgen meine Süße", sagte er lächelnd zu ihr. Gina stand auf und umarmte ihn. "Dir auch einen guten Morgen", sagte Gina. Marko gab ihr noch einen Kuss, bevor sie zu den anderen zwei gingen. Teck und Cassy unterhielten sich zum ersten Mal und verstanden sich auf anhieb. Vielmehr sogar sie hatten sich ineinander verliebt. Nachdem alle aufgestanden waren und die Pferde getränkt hatten, ritten sie weiter. Jeder auf seinem Pferd. Marko hatte die Idee, dass Teck und Cassy auch auf sein Schloß ziehen sollten. Damit war natürlich jeder einverstanden. Cassy hatte ihren Wunsch, einmal in einem Schloß zu sein, erfüllt bekommen. Teck hatte nun seine Freundin immer in seiner Nähe. Und Marko und Gina waren auch glücklich.
 

Im Sommer nächsten Jahres gab es dann eine große Doppelhochzeit. Gina und Marko, sowie Cassy und Teck heirateten. Und wurden glücklich bis an ihr Lebensende. Sie wurden sogar stolze Eltern. Gina und Marko bekamen ein Sohn und Cassy und Teck eine Tochter. Aber das ist eine andere Geschichte.
 

~Ende~



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Kommentare zu dieser Fanfic (3)

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Von: abgemeldet
2004-10-21T18:33:30+00:00 21.10.2004 20:33
Hey, ich an deiner Stelle würde jetzt ganz schnell weiter schreiben. Sonst sterb ich noch vor Spannung
Von:  Mamoru
2004-10-15T19:01:19+00:00 15.10.2004 21:01
Dieses Fanfic ist ein sehr gutes. Es bannt seinen leser an den Bildschirm und entführt ihn in eine andere Welt. Ich bin schon sehr gespannt wie diese Geschichte weitergeht.

Endymion2
Von:  Mamoru
2004-10-15T18:59:05+00:00 15.10.2004 20:59
Dieses Fanfic ist ein sehr gutes. Es bannt seinen leser an den Bildschirm und entführt ihn in eine andere Welt. Ich bin schon sehr gespannt wie diese Geschichte weitergeht.

Endymion2


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