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Einsamkeit, ist es das...

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Prolog

Einsamkeit, ist es das...

Kapitel I
 

Es hat lang gedauert, doch nun stand den fünf Gundam- Piloten ihre letzte Mission bevor. Heero und Duo, welche gerade eine Mission in Siebiren erfolgreich beendet hatten, gönnten sich die nächsten sieben Tage Erholung in Rom. Trowa und Quatre haben seit einer Woche Urlaub und hatten damals vor diese Tage vor der Mission in Quatres Heimat, das heißt auf dem arabischen Landsitz der Familie Winner, der sollte alles gut laufen nur den beiden gehörte, zu verbringen. *^-^* Und Wufei ist zu seiner Kolonie zurückgegangen, vor einem Monat, hat aber versprochen bei ihrer letzten Mission wieder zurück zusein. *was hat` n er bloß? *
 

Müde kamen Heero und Duo in ihrer Unterkunft an. Es war hart in Siebiren, Heero hatte aber nicht nur Probleme mit der Kälte oder mit dem Kämpfen, sein Hauptproblem lag eher darin Duo vor sich selbst zu schützen. Denn der wollte Siebiren so schnell es ging wieder hinter sich lassen und riskierte in Kamikazeaktionen öfter mehr als er hatte.

Duo genoß zwar die Zweisamkeit mit Heero in Sibirien, aber ihm war zu kalt und er war zu müde von den vielen Kämpfen, vom ewigen Gejagt werden und vom immer stark sein. Duo wollte wieder einmal richtig ausschlafen. Heero und er hatten in der Vergangenheit gleich sieben Missionen hintereinander erfolgreich beendet. Doch nun waren beide schier am Ende ihrer Kräfte.

Da sie nun die Gewißheit hatten das die Gundams sicher versteckt waren ließen sie sich beide in jeweils eins der zwei Betten fallen und wurden sehr bald, von der Ruhe, in den wohlverdienten Schlaf getragen.
 

Heero wachte als erster früh am Morgen auf und begann das Frühstück für sich und Duo zu breiten. Ein ganz leichtes Lächeln umspielte seine Mundwinkel dabei, ohne es zu merken ist Duo ihm immer näher gekommen und hat an seiner Maske vom Perfekt- Soldier gerüttelt. Hat in Heero den Menschen mit Gefühlen wiedergefunden und ließ diesen nicht los. In solchen Momenten wurde Heero immer bewusster wie sehr er sich schon geändert hatte, und er gestand sich allmählich ein das er Duo liebte, aber nicht nur für seine Quirrlichkeit, Lebhaftigkeit oder die gute Laune die er so gekonnt an den Tag legte, sondern auch für sein ruhiges und in Gedanken versunkenes Wesen, wovon er genau wusste, das er der einzige war der diese Züge an Duo sehen durfte.

Duo wachte erst sehr spät an diesem Vormittag auf und fand das für ihn gewohnte Bild vor: Heero an seinem Laptop sitzend und er merkte wie er ruhiger wurde, denn auch diese Nacht war nicht wirklich erholsam verlaufen, er hatte wieder einen Alptraum. Das war für Duo schon zur Gewohnheit geworden doch er war froh, dass er mit Heero alleine war und sich deswegen keine Sorgen machen musste, dass ihn jemand darauf ansprach oder gar um ihn Angst hatte. Duo war Heero dafür schrecklich dankbar. Er wusste, dass Heero erkannt hatte das seine gute Laune meistens nur gespielt war. Zu oft hat er mit seinen Alpträumen auch Heero aus dem Schlaf gerissen, zu oft haben sich beide zur Wand gedreht und auf den Schlaf gewartet, der sich bei Duo nicht immer sofort wieder einstellte und meistens erst durch die ruhigen Atemzüge von Heero gekommen war. Er liebte Heero schon seit langem, und Heero wußte es, genau so wie er weiß das Heero ihn liebt.

Doch es ist eine stumme Liebe, die beide zwar antreibt sich gegenseitig zu schützen, doch Heero war zu sehr Soldat und Duo zu sehr Shinigami um sich darauf einzulassen. Außerdem konnte keiner der beiden mit ihren Gefühlen füreinander wirklich umgehen, noch vertrauten sie auf die Echtheit jener Gefühle. Man kann ja nie wissen vielleicht hatten sich die Gefühle des anderen schon geändert?

Heero ließ Duo nicht aus seinen Augen, er war auch diese Nacht des öfteren von Duos Hilfescheien geweckt worden, und er hatte festgestellt das sich Duos Alpträume immer mehr häuften und langsam aber sicher begann er sich zu sorgen. Außerdem wollte ihm der finstere Ausdruck in Duos indiogofärbigen Augen gar nicht gefallen, denn er war sich sicher, dass dieses nicht nur das Resultat von Duos üblichem Morgenmuffel- Daseins war, nein es steckte auch Angst in Duos Augen. Er war froh das sie noch einen Woche Pause hatten vielleicht würde es Duo danach besser gehen- er hoffte es.
 

Nach dem Frühstück hatte Duo eigentlich vor sich seine Haare zu waschen, doch da gab es ein Problem und dieses saß in ihrem Wohn- und Schlaf- Raum dieser Unterkunft und arbeitete mit seinem Laptop. Denn noch nie hat jemand Shinigami mit offenem Haar gesehen und er war nicht in der Verfassung sich dem Gelächter, dem Hohn oder sonst eine Reaktion von seinem Heero anzuhören. Also ging er, nachdem er den Rest des leckeren Frühstücks gegessen und den Abwasch erledigt hatte zu Heero stellte sich neben ihn und atmete ein letztes Mal tief ein.

Heero hatte Mühe seinen Blick auf den Bildschirm zu fixieren. Zu gerne wäre er einfach aufgestanden und hätte Duo in den Arm genommen und... Doch er konnte sich nicht dazu durchringen, außerdem war er sehr gespannt was Duo schon in aller Früh von ihm wollte.

"Guten Morgen, Heero- chan", begann Duo ganz zaghaft.

"Hn" bekam er dafür als Antwort.

"Ich müsste mir Mal wieder die Haare waschen..."

Heero drehte sich zu Duo, blickte ihm tief in die Augen und verstand gar nichts mehr, seine Reaktion war deswegen ein sehr erstauntes: "Hn?"

Duo nahm seinen Zopf in die Hand und meinte: "Naja, vielleicht könntest du für die nächsten zwei,... drei Stunden spazieren gehen, ähm... oder so?"

Heero blickte kurz zum Zopfende in Duos Hand. Er musste feststellen das Duos Haare wirklich ungepflegt wirkten, und vertiefte sich später wieder in diesem schönem Indigo. Er überlegte eine Weile, und er stellte fest, dass er Duo noch nie mit offenem Haar gesehen hatte. Duo hat es immer geschafft die anderen drei und ihn aus der Wohnung zu treiben, man konnte nur nachher die Veränderung am frisch geflochtenen Zopf feststellen. Klar kam es vor das der Zopf sich manchmal auflöste, doch dann sah man nur noch wie Duo im Bad oder in ihr gemeinsames Zimmer verschwand.

Duo schaute Heero in die Augen und fing an nervös mit seinem Zopf zu spielen, er wußte nicht wie Heero reagieren würde und bereitete sich innerlich schon auf tosendes Gelächter vor, obwohl er keine Ahnung hatte wie er darauf reagieren sollte.

Heero stand ganz langsam auf, er wollte Duo nicht erschrecken und fragte diesen leise: "Duo würdest du mir eine Bitte erfüllen...?"

Duo konnte sich nicht bewegen, er war wie vom Blitz getroffen, in seinem Kopf arbeitete alles auf Hochtouren.

Ganz langsam verringerte Heero den Abstand zwischen sich und ihm: "Darf ich dir die Haare waschen, Duo?"

Duo war nicht in der Lage zu antworten oder zu verstehen was vorging deswegen, sprach Heero leise weiter: "Ich würde deine Haare zu gerne einmal offen sehen, aber erst wenn du wieder stolz auf sie bist, denn man kann dir förmlich ansehen das du den jetzigen Zustand deiner Haare nicht leiden kannst."

Duo schaute in die kobaltblauen Augen, von denen er einen leeren Blick erwartet hatte, oder auch mit Spott hatte er gerechnet. Doch was er in diesen Augen fand war Wärme, Zärtlichkeit und auch ein wenig Amüsement über seinen verblüfften Blick. Ganz langsam, kaum merkbar nickte er zustimmend.

Heero musste lächeln, dieser Anblick war einfach zu köstlich: zum erstenmal seit er Duo kannte schien dieser sprachlos, und das war sein Verdienst.

Beide gingen sie ins Bad und stellten sich so wie sie waren unter die Dusche.
 

Duo war dabei seinen Zopf aufzumachen, doch Heero schob seine Hand beiseite und als Duo zu ihm aufschaute schüttelte Heero ganz leicht den Kopf und Duo konnte die Bitte in Heeros Augen lesen und verstand. Er vertraute Heero und so kam es, dass Duos Haare zum ersten Mal von einer anderen Person, abgesehen von seiner Mutter, gewaschen wurden.

Heero drehte zuerst das Wasser auf und stellte es auf eine angenehme Wärme, was er sich auch von Duo durch ein Nicken bestätigen ließ. Danach begann er ganz vorsichtig Duos Zopf zu öffnen ohne jedoch den Blick von Duos Augen zu nehmen. Als der Zopf offen war drehte er Duo ganz langsam um und hielt dessen Haare unter das angenehme Wasser: "So weich, deine Haare sind so weich..." Heero konnte nicht fassen was er da sagte, und er hatte Angst das Duo ihn nun für völlig verrückt hält.

"Bist du dir sicher, Heero? Die von OZ meinten damals es sei struppig und unnütz und hätten es mir abgeschnitten, wärest du nicht gekommen und hättest mich da raus geholt. Ach ja, ähm ... Danke!", gab ihm Duo zaghaft als Antwort und war heilfroh das Heero nicht sein Gesicht sehen konnte, denn er war sich sicher, dass es neben einer Tomate nicht aufgefallen wäre.

"Die von OZ haben ja keine Ahnung". war alles was Heero darauf zurückgab und zärtlich küßte er Duos Hinterkopf. Er nahm ein wenig von dem Shampoo das Duo ihm gerichtet hatte und erkundigte sich bei demselben ob das reiche. Dieser drehte sich um und lächelte Heero an: "Es würde sicherlich für dich reichen doch mein Haar verlangt nach wesentlich mehr Shampoo, vorausgesetzt du willst nicht ewig hier stehen und meine Haare waschen, ansonsten natürlich wünsche ich dir viel Vergnügen." Und genauso abrupt wie Duo sich zu ihm gedreht hatte, wandte dieser sich wieder ab. Heero musste schmunzeln, denn im Grunde hatte Duo ihm nun die Entscheidung überlassen wie lange sie hier noch stehen werden, doch er war schon zu gespannt wie Duo mit offenem Haar aussah. Deswegen entschloß er sich dazu die Menge an Shampoo zu verdoppeln und begann ganz behutsam damit eben dieses in das lange braune Haar einzumassieren.

Duo war so erstaunt wie gut es sich doch anfühlte von jemandem die Haare gewaschen zu bekommen und er versuchte sich zu erinnern wie es sich bei seiner Mutter anfühlte. Doch vergeblich. Sie war zu früh gegangen und ohne etwas davon zu bemerken hatte sie ihm kaum Erinnerungen zurückgelassen. Das einzige was er noch heute klar vor sich sah war ihr lächelndes Gesicht und der lange Zopf, welcher sich bis zu den Kniekehlen erstreckte. Aber auch die Worte die ihm in allen Lebenslagen Mut zugesprochen haben und ihn in der Zeit während der Gefangenschaft am Leben hielten, hat er noch gut in Erinnerung: "Duo, kennst du die Geschichte von Rapunzel. Natürlich kennst du sie, aber weißt du auch, dass dieses Märchen wahr werden kann. Du selbst hast es für mich wahr gemacht. Als sie dich fanden, auf den Stufen zum Hochaltar in eben dieser Kirche, hast du geweint und nicht einmal die Grimassen des Herrn Pater wollten dich zum Lachen bringen. Doch als du meinen Zopf in die Hände genommen hast und du mit meinem Zopfband gespielt hast, da zeigtest du ein Lächeln das dem eines Engels glich. Seit damals habe ich sie mir wachsen lassen und nur für dich geflochten, denn mit dir kam auch Licht, Freude, Hoffnung und Liebe in mein Leben. Und so wurde mein Zopf zu einer Leiter für die Liebe, und für dich mein Sohn. Duo. Märchen können war werden. Leitern bestehen nicht immer aus Sprossen, manchmal haben sie ganz ungewöhnliche Formen. Finde eine Form die dir gefällt und dich mit der Außenwelt verbindet, dann wirst du glücklich...Finde eine Form und werde glücklich...Duo!..."

"Duo, träumst du?", lächelte ihn Heero an, "Ich bin mit dem Waschen fertig du solltest dich nun umziehen bevor du dich erkältest, ich warte draußen auf dich." Heero ging aus dem Bad schloß sorgfältig die Tür, zog sich um, nahm Duos Bürste von dessen Ablage, hängte die nassen Sachen über ein Trockengestell, setzte sich auf sein Bett und wartete, geduldig doch mit einer gewissen Anspannung.

/Hat es ihm gefallen...? Was ist wenn ich etwas falsch gemacht habe...? Was hat ihn bloß so verstört...? .../
 

Die Tür ging auf und Duo kam aus dem Bad. Sein Blick fiel sofort auf Heero da dieser lachte, leise ja, aber er lachte, wieso? Und als ob Heero Gedanken lesen könnte antwortete er auf Duos Frage: "Du siehst aus wie ein Normade mit diesem Turban, ich bin mir sicher Quatre währe hellauf begeistert." Und auch Duo musste bei der Vorstellung von Quatres Begeisterung lachen. Dann setzte sich Duo neben Heero, da dieser ihn dazu aufgefordert hatte.

Heero begann, das durch das Waschen zerzauste Haar, vom Kopf weg zu bürsten. Worauf sich Duo nur eine andere Frage aufdrängte hat er mich irgendwann mal beobachtet? Denn Duo pflegte immer mit dem Bürsten beim Kopf anzufangen. Doch auch diesen Gedanken musste er verwerfen als ihn Heero darauf ansprach: "Mache ich es richtig so, Duo? Wenn ich dir weh tue sagst du` s doch oder?" Duo antwortete mit einem Nicken.

Heero wollte das Gespräch aber noch nicht enden lassen, selten war Duos Stimme so angenehm und ohne jede aufgesetzte Heiterkeit. Er wollte mehr von dieser Stimme hören, und vielleicht auch mehr von Duo verstehen. "Darf ich dich fragen warum du Gundam- Pilot wurdest, Duo? Ich weiß es ist sonst nicht meine Art, aber möchtest du..."

Weiter kam Heero nicht denn Duo unterbrach ihn: "Ich weiß es nicht mehr, irgendwann hatte ich angefangen zu glauben ich mache es für die Gerechtigkeit und für den Frieden. Aber nach einer Unterhaltung mit Wufei und Quatre musste ich mir eingestehen, dass dies nicht der Grund sein konnte. Dem tiefen Empfinden das Wufei für die Gerechtigkeit hegt, und der Liebe zu den Menschen und der Hoffnung auf Frieden von Qatre, habe ich nichts entgegenzusetzen. Vielleicht tat ich es wegen dem Ruhm? Aber dann bin ich ein schlechter Mensch, meinst du nicht? Nein, du musst nicht antworten ich habe nie an den Ruhm gedacht. Ich sehe es als meine Pflicht, mich als Shinigami an diesen Kampf zu beteiligen damit andere nicht kämpfen müssen, doch auch da habe ich versagt. Die Kolonien rüsteten auf und selbst Quatres reine Seele konnte ich nicht beschützen. Naja, ich glaube auch ich hoffte eine Familie in euch zu finden, denn als der Doktor meinte es gäbe insgesamt fünf Auserwählte, war ich Feuer und Flamme für die ganze Aktion. Ich kann dir aber sagen das ich es nicht für die Kolonien getan habe, nicht das ich keine schönen Erinnerungen mit L2 verbinde, aber als Todesengel ist es nicht immer einfach sich nicht von Rachegefühlen leiten zu lassen..."

"Warum gabst du dir den Spitznamen Shinigami, jeder den ich kannte hätte es vermieden so genannt zu werden. Weshalb also frage ich dich?", Heero wußte das er mit dieser Frage wahrscheinlich zu weit ging, aber er hoffte Duo würde ihm antworten, sich ihm öffnen.

"Diese Frage ist ganz einfach zu beantworten, alle die mir etwas bedeuteten starben früher oder später und so war ich immer allein umweht vom Hauch des Todes. Meine Eltern, nachdem sie mich in der Maxwell- Kirche ausgesetzt hatten, starben in einem Autounfall, man könnte meinen ich hätte mich gerächt, hm? Naja und meine Mutter und viele andere, die ich lieb gewonnen hatte starben als die Kirche in die Luft flog. Zwei Diebe der Nachbarskolonie, die sich auch schon als Mörder betätigt hatten, ärgerten sich über den Armut und die Einfachheit der Kirche und sprengten sie. Ich habe wie ein Wunder überlebt, die einzige Person die ich noch kannte, eine Ordensschwester meiner Mutter, wurde bei meinem Anblick wahnsinnig und schrie: "Der Tod ich habe den Tod gesehen, er kam zu uns Menschen in Gestalt eines Kindes. Tja, und heute flößt dieser Name allen Angst ein..." Duo musste aufhören, denn es viel ihm schwer die Tränen zu unterdrücken, langsam und durch das ständige Gebürstet werden beruhigte er sich. Er war Heero so dankbar, dass er nicht weiter fragte, und er genoss das Gefühl von Geborgenheit das Heero ihm mit jedem Bürstenstrich schenkte.

Heero konnte Duo nicht weiterfragen er hatte den von Trauer geplagten Tonfall erkannt, und deswegen bemühte er sich auch so leise wie möglich zu sein. Als sich dann Duo an ihn anlehnte versuchte er auch sich so wenig wie möglich zu bewegen.

Nachdem er das Haar trocken gebürstet hatte, legte er beide Arme um Duo: "Möchtest du mir jetzt dein Haar zeigen es ist trocken und gebürstet, außerdem glänzt es ..."

Duo blickte in Heeros Augen: "Darf ich noch ein wenig hier bleiben?"

Heero drehte Duo langsam zu sich: "Nein." Und so zärtlich er konnte flüsterte er in Duos Ohr: "Aber du kannst jederzeit zurückkommen."

Duo löste sich vorsichtig aus der Umarmung und stellte sich vor Heero. Dieser konnte seinen Blick nicht von Duo wenden. Er hat damit gerechnet, dass Duos Haar lang ist, er hat auch damit gerechnet, dass es ein schöner Anblick sein muss. Doch der Anblick der sich ihm darbot war unfaßbar. Duo stand bloßfüßig auf dem hellen Boden. Seine schwarze Hose die das Licht, das durch das Fenster auf Duo fiel absorbierte, hatte nur einen Zweck: den Goldschimmer seiner Haare hervor zu heben. Und auch sein schwarzes Tankshirt scheint nur diesen Zweck erfüllen zu wollen. Dann fiel Heeros Blick in Duos Gesicht und er stellte unweigerlich fest, dass er noch nie einen schöneren Ausdruck auf dessen Gesicht gesehen hatte. Sein verlegenes Lächeln war ohne jede Art von aufgesetzter Heiterkeit und in seinen Augen konnte man den Stolz, welchen Duo für sein scheinbar unendliches Haar fühlte, lesen.

Duo wandte sich plötzlich ab, ging zu seinem Bett, kramte in der Tasche, die vor seinem Bett stand, und begann sein Haar in drei Strähnen zu teilen. Er hielt jedoch inne als er sich Heeros kobaltblauen Augen gegenüber sah. Er konnte den leisen Fluch in diesen Augen förmlich hören, sofort lies er sein Haar los und gab Heero das Haarband.

Heero nickte zufrieden und freute sich innerlich, dass er noch in der Lage war solche Blicke seinem Duo zuzuwerfen. Nachdem er den Zopf fertig hatte, küßte er Duo ganz sacht auf die Wange, drehte sich um, nahm sein Buch im vorbeigehen vom Tisch, setzte sich in sein Bett und fing an zu lesen.

Währenddessen stand Duo total verwirrt genau dort wo Heero in zurückgelassen hatte. In seinem Kopf begann sich alles zu drehen. Immer wieder war die Frage ob Heero das ernst gemeint hat, als er sagte er dürfe jederzeit zurückkehren? Er wollte nicht in sein Bett gehen. Es stimmt zwar das er müde war, doch er hatte Angst. Angst vor den Träumen und Angst vor der Zukunft. Er drehte sich um stellte sich vor Heeros Bett und überlegte was er sagen oder tun wollte um wieder in Heeros Armen zu liegen und für kurze Zeit vergessen zu können das er vielleicht nur noch diese Woche Freunde hatte.

Heero blickte von seinem Buch auf und versenkte seinen Blick in dem fragenden Indigo. Er legte das Buch zur Seite, nickte leicht und öffnete die Arme, in die sich Duo voller Erleichterung fallen ließ. Heero umschloß Duo mit seinen Armen und lächelte: Normalerweise hätte Duo nun seine Geduld auf die Probe gestellt, indem er sicher von Essen und Hunger geredet hätte. Ein Blick auf die Uhr genügte um seine Vermutung zu bestätigen. 12:55 warf jene in Heeros Augen zurück, und ein zufriedener Seufzer entkam seinen Lippen.

Duo war bereits beruhigt eingeschlafen, denn die letzten Nächte hatten ihm nicht die wohltuende Erholung, die er so dringend brauchte, gegönnt.
 

Duo erwachte, vom Hunger getrieben, plötzlich. Sein Blick wanderte umher und blieb bei der Uhr hängen: /Kein Wunder das ich Hunger habe es ist ja schon halb Sieben./ Langsam um Heero nicht zu wecken drehte er sein Gesicht diesem zu. Duo musste lächeln. Er wusste das er verdreht schlafen konnte, aber so wie Heero da lag schien es ihm unmöglich zu sein. Heero lehnte mit dem Rücken an der Wand hatte einen Arm um Duo geschlungen und hielt mit dem anderen das Buch, welches er auf seine Brust gelegt hatte *oder ist er eingeschlafen und das Buch hinunter gerutscht XD *.Sein Kopf lag schief auf Duos Kopf auf. Das beruhigende Atmen von Heero löste in Duo das Gefühl von Geborgenheit aus, doch egal wie sehr Duo sich wünschte ewig hier zu liegen und endlich einmal Heero beim Schlafen zu beobachten, hatte er Hunger. Ganz sanft strich Duo eine Haarsträhne aus Heeros Gesicht, worauf dieser die Augen aufschlug und lächelnd in Duos Gesicht blickte. "Es tut mir Leid dich wecken zu müssen aber ich habe schrecklich großen Hunger.", gab Duo schuldbewußt von sich.

Worauf sich Heeros Lächeln noch vertiefte: "Ich auch. Ich auch..." Sie lösten sich aus ihrer Umarmung und standen auf. Heero erkundigte sich bei Duo: "Was soll ich kochen, ich meine koche ich oder du, ich meine...?" "Wie wäre es wenn wir Essen gehen?", entgegnete Duo ihm ganz einfach. Als Heero den bittenden Blick in Duos Augen sah war es diesem nicht mehr möglich auf Perfekt- Soldier- Art zu reagieren, also stimmte er nickend zu und hoffte, dass Duo nicht bemerkte das er gerade einen Sieg über den perfekten Soldaten davon getragen hat. Vergeblich! Duo hat den inneren Kampf von Heero sehr wohl bemerkt, und er freute sich sehr über Heeros Entscheidung.
 

Und bald drauf machten sie sich auf den Weg ins Stadtinnere. Doch Duo wollte nicht zu lange und zu weit laufen, immerhin kam er fast um vor Hunger. Also schleifte er Heero in das nächst beste Restaurant, geführt von seinem Hunger und seiner Nase: "Hier riecht es am besten! Ähm... naja ich glaube das ich hier aber mit meinem Englisch ziemlich aufgeschmissen bin." Dies musste Duo feststellen als er sich genauer umsah, und die Karte studieren wollte.

"Was willst du Duo? Hier gibt es Muscheln auf fünf verschiedene Arten, auch Pizzen bieten sie reichlich an und mit Spaghetti war wohl zu rechnen..." las Heero Duo vor. "Du kannst das lesen?", entgegnete ihm Duo darauf verblüfft. "Umfassende Ausbildung in sechs Sprachen.", gab dieser trocken zurück. "Entschuldigung, ich wollte nicht...", stammelte Duo weil er das Gefühl hatte einen Fehler gemacht zu haben. Heero legte ihm einen Finger auf seinen Mund: "Hai. Schon OK, immerhin verhungerst du dadurch nicht."

Duo konnte sich an dem Schmunzeln, das auf Heeros Gesicht lag, nicht satt sehen: "Ich weiß nicht was ich essen will, was nimmst du?" Heero konnte die Herausforderung in Duo Augen lesen. /Diese Spiel kann man auch zu zweit spielen mein Lieber/ "Ich weiß nicht diese Fischplatte für zwei klingt schon gut, aber ich alleine esse das ganze sicherlich nicht auf..." meinte er belustigt und wendete seinen Blick nicht von Duo. Heero war sich seines Vorteils sehr wohl bewußt, da Duo nämlich weder wusste wo die Fischplatte stand, dadurch nicht wusste das man jene auch für eine Person bestellen konnte, konnte er auch nicht wirklich etwas Vernünftiges entgegnen.

Duo fühlte wie er rot wurde und war dankbar für die spärliche Beleuchtung: "Fischplatte also... Naja ein Versuch wäre es wert, ich glaube ich habe noch nie Fisch aus dem Meer gegessen."

Heero nickte, rief den Wirt und bestellte auf Italienisch, Duo staunte nicht schlecht, lesen und verstehen waren eine Sache eine Sprache fließend und ohne Akzent sprechen eine andere. Und eine Traurigkeit legte sich in Duos Augen.

Als Heero dies bemerkte bat er den Wirt einen Moment zu warten: "Duo was hast du, stimmt was nicht?", und er konnte nicht verhindern das ein wenig Besorgnis in seiner Stimme mitschwang. Duo machte keine Anstalten irgendetwas zu sagen so beendetet Heero noch das Gespräch, wartete bis der Wirt außer Hörweite war und widmete sich wieder Duo: "Was ist los, sag doch was du hast? Warum bist du so traurig, warum nur?"

Duo schaute sich Heeros Gesicht gut an und begann mit seinen Fingern das Gesicht abzutasten.

Heero blieb ganz still sitzen. Er wußte zwar nicht was vor sich ging, aber er genoß die sanfte Berührung von Duo.

"Ohne Akzent", es brach nur aus Duo so raus: "Du sprichst ohne Akzent, egal ob Englisch, Japanisch oder sogar Italienisch, jeder der dir zuhört würde sofort behaupten du kommst aus den besten Kreisen des jeweiligen Landes."

Heero erschrak, schon wieder, schon wieder erkannte Duo die Maske und hat sie ihm heruntergezogen. Eine Träne entkam Heeros Auge und machte sich auf den Weg über dessen Wange bis sie Duo mit seinen Fingern aufhielt.

Duo wollte Heero nicht wehtun und bereute bereits seine Reaktion. "Naja hat auch seine Vorteile, wir könnten uns zum Beispiel diese Woche auf ein Bankett schmuggeln und sehen was die italienischen "oberen Zehntausend" vom Party machen verstehen?", flüsterte er leise und gab Heero einen zärtlichen Kuß auf die Wange.

"Baka.", entgegnete ihm Heero lächelnd. Heero gab sich geschlagen, wenigstens die nächsten sechs Tage wollte er den Perfekt- Soldier schlafen lassen und einfach nur Heero Yuy sein. Das Essen kam und beide stürzten sich wie ausgehungerte Wölfe darauf. Natürlich verlief das Essen nicht ohne gegenseitiges füttern und lachen, immerhin saß neben ihm Duo und der hatte die meisten Fische noch nicht mal lebend gesehen und konnte sich kaum vorstellen das die alle eßbar sind.

Als die Tochter des Wirten herunterkam und sah wie Heero Duo mit einem Bissen von einer Makrele fütterte, von welcher er vorher selbst einen Biß nahm, meinte sie in den hinteren Teil des Hauses: "Antonio, schwing sofort deinen Allerwertesten hierher, dann siehst du genau wie ich von dir behandelt werden will!" *deutsche Übersetzung, kann Latein aber mit italienisch hab i nix am Hut, wer will kann sich` s ja auf Italienisch vorstellen ^^*

Bei dieser Bemerkung musste Heero unweigerlich Lächeln worauf ihn Duo ganz entsetzt anstarrte: "Du hast mich wohl nicht gerade vergiftet, oder? Ich mein so wie bei Schneewittschen, eine Hälfte gut die andere tödlich?"

Bei dieser Anmerkung konnte sich Heero kaum mehr halten. "Sowas denkst du von mir, glaubst wirklich das ich in der Lage wäre dir etwas anzutun, bevor ich das täte sterbe ich lieber. Nein du kleiner Baka, du wurdest von der Tochter des Hauses gerade beneidet, und der Typ neben ihr, ein gewisser Antonio, solle sich ein Beispiel an mir nehmen und sie mehr wie dich behandeln", brachte Heero mit aller Mühe hervor, und hätte im nächsten Moment am liebsten alles wieder zurück genommen. Wie konnte er Duo nur so mit seinen Gefühlen überfallen, wie nur?

Doch er kam nicht mehr dazu irgendwas zu sagen, denn Duo drehte seinen Kopf vorsichtig mit einer Hand zu sich, blickte tief in die kobaltblauen Augen und senkte vorsichtig seine Lippen auf Heeros. Heero leistete gar keinen Widerstand er versank nur in diesen indigofärbigen Augen, bis er seine schloß und all seine Emotionen in den Kuß legte. Auch Duo schloß langsam seine Augen und tat es ihm gleich.

Erst ein wütend fluchender Mann holte die beiden in die Realität zurück: "Wenn ich dich so behandeln soll wie der Kurzhaarige, solltest du anfangen zu sein wie der Langhaarige! Der scheint nämlich nicht die ganze Zeit zu befehlen und zu schreien mach das und dies und jenes!"

Vorsichtig löste sich Heero von Duo und musst wieder lächeln. Duo hingegen begann zu schmollen weil er zu gerne wissen möchte was dieser Mann gesagt hatte

Doch Heero hatte kein Problem damit seinen Partner zu quälen: "Was bekomme ich von dir, wenn ich dir das übersetze?"

"Meine Liebe, einen Kuß und das Versprechen dir nach dem Krieg die ganze Welt zu zeigen!" Doch im nächsten Moment versteinerten sich Duos Gesichtszüge, er konnte es nicht verstehen wie konnte er Heero nur so schockieren. Er wollte weg von hier. Wohin war ihm egal, doch als er es schaffte sich endlich zu bewegen und aufzustehen spürte er einen Druck um seine Handgelenk.

Heero dachte nicht im Traum daran Duo jetzt gehen zu lassen. Er zog Duo in seine Arme: "Versprochen?" Duo konnte nicht glauben was er hörte, und meinte seine Ohren würden ihn betrügen, also schaute er tief in Heeros Augen, doch auch dort konnte er diese Frage erkennen, mit dem gleichen Hauch an Liebe aber auch mit Angst. "Versprichst du es mir Duo, versprichst du mir, auch nach Kriegsende an meiner Seite zu sein?", sagte Heero und hob Duos Kopf um ihn in die Augen sehen zu können, da dieser seinen Blick wieder auf den Boden gerichtet hatte.

"Bist du dir sicher, dass du nach dem Krieg überhaupt noch Kontakt mit mir haben willst? Ich meine wenn ich mich jetzt darauf einlasse und nachher...allein dastehe... ich meine weil du irgendwann genug von mir hättest... ich meine niemand würde es dir verübeln doch... was, was mach ich dann?", war alles was Duo unter leisem Schluchzen hervorbrachte. Heero musst lächeln: "Meinst du wirklich du könntest mir lästig werden, ich frage mich manchmal ob es nicht eher umgekehrt der Fall ist? Bin ich dir nicht lästig? Es tut mir leid wenn ich dich mit meiner Kälte verletzt habe..."

"Heero..."war alles was Duo sagen konnte doch er sagte es mit soviel Gefühl, das es Heero einen sanften Schauer über den Rücken laufen ließ.

"Ai shiteru Duo Maxwell", gab Heero ihm in seinem besten amerikanischen Akzent als Antwort.

Und wurde von Duo dafür mit einem: "I luv ya too, Koi!", belohnt. Beide blickten sich gegenseitig tief in die Augen, und der eine schien in den Augen des anderen zu versinken. Ganz behutsam näherte sich Duo Heeros Lippen, doch bevor er seinen Koibito küssen konnte fragte jener mit einem Schmunzeln auf den Lippen: "Willst du nun wissen was Antonio ihr entgegnet hat?"

Duo sah Heero verständnislos an.

"Na die Abmachung: ich sage dir was er sagte und dafür bekomme ich deine Liebe, einen Kuß, ja und das Versprechen das du mir nach Kriegsende die Welt zeigst. Ich glaube genau in dieser Reihenfolge, korrigiere mich sollte ich mich irren. Also deiner Liebe bin ich mir sicher und ich glaube ein Kuß liegt auch schon in der Luft, was sagst du also wenn ich es dir jetzt sage?"

Duo grinste: "Na dann schieß mal los, denn ich würde diesen Kuß zu gerne aus der Luft schaffen!"

Heero hatte mit fast allem gerechnet, aber auf so eine ehrliche Antwort von Duo war er nicht gefaßt. "Ich glaube wenn ich mich nicht verhört habe sagte Antonio so etwas wie: Damit er sie so behandle, müßte sie ihn erstmal so behandeln wie du mich..." übersetzte er schließlich allzu bereitwillig und mit einer gewissen Freiheit in der Wahl der Wörter.

"Oh", sagte Duo darauf ganz zärtlich und berührte Heeros Lippen ganz sacht mit seinen Fingern, "Ich wünsche den beiden dann mal viel Glück, hm?" Duo lächelte verlegen und doch voller Zufriedenheit. Heero nahm Duos Finger von seinen Lippen, verkreuzte sei mit seinen und zog mit der linken Hand Duos Mund auf seinen. Zärtlich erbat dieser mit seiner Zuge Einlaß in Heeros Mund, welcher ihm sofort gewährt wurde. Und der eine begann den Mund des anderen vorsichtig, doch leidenschaftlich zu erforschen.

Ein leiser Seufzer entkam Duo, er wurde rot und hatte Angst, dass ihn auch die anderen Gäste gehört hatten. Er öffnete die Augen, ohne sich dabei von Heero zu lösen, welcher nun ebenfalls die Augen öffnete und Duo mit seinem Blick anlächelte. Er hatte den leisen Seufzer sehr wohl bemerkt, und in tief in sich verschlossen.

Das konnte Duo auch in seinem Blick erkennen, und in seinen Wagen vertiefte sich der Rotton. Langsam lösten sie sich von einander.

Heero musste wieder lächeln: "Ganz ruhig mein Koibito, die sind alle mit sich selbst beschäftigt."

Doch diese Aussage erwirkte das Gegenteil, das Rot auf seinen Wangen vertiefte sich *sollte es möglich sein * noch mehr.

Heero berührte ganz langsam die Wangen und wunderte sich über ihre Wärme, und sein Lächeln verbreiterte sich: "Was hältst du von einem Spaziergang in der frischer Luft?"

Duo nickte verlegen, brachte jedoch ein erleichterndes Lächeln hervor. Er wollte sich von Heero losmachen um sich seinen Ledermantel von der Bank, auf der er gesessen hatte, zu nehmen und draußen warten, er wollte!

Heero zog ihn noch einmal zu sich in die Arme hauchte einen Kuß auf seine Lippen: "Ai shiteru, vergiß das nie." Dann ließ er ihn los und schaute ihm voller Liebe in die indiogofarbigen Augen.

Duo nickte zurück, er konnte nichts erwidern. Er war so glücklich, alles was er schaffte war ein Lächeln und Heero verstand dessen Inhalt.

Er nahm seine Jeansjacke vom Stuhl und ging zum Wirt zahlen. Als er die Tochter erblickte rief er ihr zu das Duo und er ihr Glück wünschten. Worauf diese meinte: "Glück ist ein verräterischer Freund, das einzige was zählt ist die Liebe:" Heero nickte ihr verstehend zu drehte sich um ging zu Duo vor die Tür und schlang seine Arme von hinten um diesen.

"Ich liebe dich auch Heero.", gab dieser von sich und ließ sich in die Umarmung fallen.

Er war nicht alleine, und auch nach dem Krieg will Heero noch bei ihm sein. /Heero liebt mich, und er bleibt bei mir. Ich bin nicht mehr alleine./ Langsam öffnete Duo wieder seine Augen: "Wollen wir uns noch ein wenig Rom bei Nacht ansehen?"

Heero nickte in Duos Rücken als Antwort und öffnete die Umarmung, und wollte seine Hände zurücknehmen, da griff Duo nach dessen Linken und hielt sie mit seiner Rechten fest: "Danke, Heero, danke!"

"Wofür denn?", sagte der Angesprochenen als dieser Duo zu sich drehte um ihm in die Augen zu sehen. "Wofür?", flüsterte er nochmals.

"Für alles, für mein Leben, für die Sache in Sibirien, für deine Anwesenheit wenn ich aufwache, für deine Freundschaft, für dein Feingefühl heute Vormittag, danke das du nicht weiter gefragt hast...", Duo war schon wieder den Tränen nah, und er fühlte das er nicht die Kraft hatte sie aufzuhalten.

"Hai. Du bedeutest mir mehr als jede Mission und bis jetzt haben wir beide doch noch alles geschafft. Und das heute Vormittag... erzähle mir was du für richtig hältst wann auch immer du es für richtig hältst und so werde es auch ich machen und vielleicht finden wir beide so einen Weg ohne unsere Masken zu Leben...", nun kamen auch Heero die Tränen doch er versuchte nicht einmal sie zu unterdrücken.

Da standen sie nun, Heer Yuy der Perfekt- Soldier ohne Gefühle und Duo Maxwell die personifizierte Frohnatur den kein Wässerchen trüben konnte, irgendwo in irgendeiner Seitenstraße von Rom und weinten. Sie fielen in eine Umarmung und genossen das Gefühl der Geborgenheit, sie wußten nicht wie spät es war, denn ihr Zeitgefühl wollte heute einfach nicht mit der Uhr übereinstimmen.

Als sie sich beruhigt hatten, löste sich Duo langsam aus der Umarmung: "Heero laß uns zurückgehen."

Heero stimmte zu und sie gingen schweigend in ihre Unterkunft zurück. Irgendwann auf ihrem Weg hat Duo vorsichtig Heeros Hand in seine genommen und Heero hatte nicht vor sich von dieser Hand zu trennen.

Vor der Eingangstür brach Duo plötzlich zusammen, doch Heero war darauf gefaßt. Er konnte das Zittern Duos Hand schon lange spüren und auch die stätige Abnahme seines Pulses ist ihm nicht entgangen. Er fing ihn sicher auf sperrte und öffnete sich die Tür trug Duo hinein und legte ihn auf sein Bett, zog ihm Schuhe, Mantel, Hose und Hemd aus und deckte ihn zu.

Danach ging er in die Küche füllte eine Schüssel mit kalten Wasser, zog sich währenddessen seine Jacke aus und warf sie über einen Stuhl. Er ging mit der Schüssel zu Duo, stellte sie am Boden ab, holte aus dem Badezimmer einen Waschlappen und legte Duo eine kalte Kompresse auf die Stirn. Er setzte sich dann so an den Tisch, in der Mitte des Raumes, dass er erstens Duo beobachten konnte und zweites er so schnell wie möglich bei ihm war, und versuchte zu lesen und seine Anspannung abzubauen. Immerwieder wechselte er die Kompressen, nahm den Puls und maß das Fieber. Als das schlimmste überstanden schien atmete er erleichtert auf.

"Du solltest besser auf dich aufpassen, das hätte auch schiefgehen können. Wieso kümmerst du dich um andere mehr als um dich selbst.", während er sprach streichelte er ganz sacht über Duos bleiche Wange. "Da sagte man mir ich sei der perfekte Soldat, aber mit dir kann ich nicht mithalten. Ein Anführer sollte nicht nur Befehlen, so wie ich das tat. Nein, ein Anführer sollte sich für seine Kameraden aufopfern und sie motivieren, aber er sollte auch vernünftig genug sein und auf sich aufpassen. Ja, es stimmt ich bin weit davon entfernt perfekt zu sein, seine Gefühle ausschalten und langsam vergessen wie es ist zu fühlen ist nicht perfekt. Aber Duo, es ist auch nicht gut den anderen deine wahren Gefühle, unter einer Maske aus Heiterkeit, vorzuenthalten. Sei traurig, habe Mitleid und weine wenn dir dein Herz zerspringt. Shinigami, ein Name der Angst und Schrecken verbreitet. Aber hast du nicht genauso wie jeder von uns mal Angst... Einsamkeit, ist es das, was du mit diesem Namen aus deinem Herzen vertreiben willst?... Ich werde wohl besser auf dich Acht geben müssen, mein kleiner Baka. Gute Nacht, bis morgen früh..." Er beugte sich zu Duo hinunter und küßte ihn sacht auf die Wange. Danach legte er sich in sein Bett und schlief auch bald darauf ein.
 

"Neiiiiin, Kleiner bleib hier...Nicht, das Haus, es...Hiilffeee, wieso hilft uns den keiner..."

"Duo! Duo wach auf! Duo hörst du mich wach auf. Duo!", Heero saß auf Duos Bett und versuchte verzweifelt diesen aufzuwecken. Heero kannte zwar Duos Alpträume nicht aber dieser ließ ihm einen kalten Schauer über den Rücken laufen. Er war daran gewöhnt Duo aufschreien zu hören, auch das Weinen kannte er, aber heute schien Duo regelrecht Höllenqualen zu erleiden und er konnte nichts weiter tun als hier sitzen und hoffen, dass er bald aufwache.

"Nicht... wo bin ich?" Duo öffnete abrupt die Augen und sah in Heeros Gesicht. "Heero..."

"Du hattest einen Alptraum..." Heero wußte nicht was er sagen oder tun sollte. Es stimmt das auch er schlimme Träume kannte, aber er litt darunter nicht so wie Duo.

Duo setzte sich auf, am liebsten hätte er geweint, doch er konnte nicht weinen. Etwas in ihm hatte Angst, dass wenn er damit anfing es ihm nicht mehr gelingt damit aufzuhören. Er wollte vergessen was er in seinem Traum gesehen hatte, wollte nicht mehr daran denken müssen...Sein Blick glitt über Heero der noch voller Anspannung auf der Seite seines Bettes saß. Er wollte vergessen und er würde dafür auch ein Opfer bringen, egal wie sehr er es morgen bereuen würde, für heute Nacht wollte er vergessen...

Er beugte sich vor und küßte Heero, nur für einen Moment, löste seine Lippen wieder von Heeros und genoß das angenehme Kribbeln das seinen Körper darauf erfaßte. Er küßte Heero wieder und wieder, immer länger und immer fordernder. Als sich Duo an Heeros Shirt zu schaffen machte durchschnitt ein scharfes: "Was wird das?" den Raum. Duo hörte sofort auf. Er wußte nicht was er denken sollte und eigentlich wollte er jetzt gar nicht denken. Er wollte Sex mit Heero, genau hier und jetzt. "Das mein Lieber ist ein Verführungsversuch...", versuchte er so zärtlich wie ihm irgend möglich und küßte Heero noch einmal. Diesmal entzog sich Heero Duo. Duo wußte das er jetzt besser aufhören sollte. Doch dann müsste er vielleicht über seinen Traum reden, oder noch schlimmer wieder schlafen gehen und das wollte er jetzt unter keinen Umständen.

Heero hatte Mühe sich zurückzuhalten, doch nicht so. Er liebte Duo doch er wollte sich nicht so benützen lassen. Außerdem hatte er Angst vor dem Morgen danach. Mag sein das Duo schon One- Nigth- Stands hinter sich hatte, doch Heero wollte verhindern das aus ihrer Beziehung das Gleiche wird. Erschwerend kam noch hinzu das er in Duos Augen nicht Liebe, Leidenschaft oder Zärtlichkeit fand, in dessen Indigo stand die pure Furcht, und Heero wußte das Duo diesen Schritt morgen schon wieder bereuen würde.

Duo rückte näher zu Heero und küßte ihn noch einmal und als er merkte das Heero sich ihm schon wieder entziehen wollte, hielt er diesen davon ab indem er ihn mit seiner linken Hand näher an seinen Kopf drückte.

Heero liebte Duo doch das ließ er sich auch nicht von ihm gefallen. Er reagierte sofort nahm Duos linken Arm und drehte ihn auf dessen Rücken. In dieser Position zog er Duo hoch schaltete das Licht an und schleifte diesen vor den großen Spiegel der an der Wand hing: "Sieh hinein und sag mir genau was du siehst." Heero sprach so ruhig er konnte.

"Was ich sehe? Ich sehe zwei Lügner die statt das sie sich im Bett vergnügen sinnlos vor einem Spiegel stehen". Duo setzte ein hohnvolles, kaltes Lächeln auf, bei dessen Anblick er selbst Angst bekam.

"Versuch es noch einmal." Heeros Stimme hat sich entspannt und war ruhiger geworden, er verstand nun, dass Duo da ganz alleine raus mußte. Er konnte ihm den Weg zeigen gehen mußte er ihn selbst und wenn Duo es verlangte würde Heero ihm dabei helfen, doch so konnte er Duo nicht mehr ertragen.

"Ich sehe einen Lügner und ich sehe jemanden der belogen wurde. Der Lügner versprach Hilfe, doch als seine Hilfe gebraucht wurde verwehrte er sie."

"Nochmal." Heero ließ sich nicht anmerken wie sehr es schmerzte, denn das war nicht sein Duo, das war das was Furcht, Angst, Hilflosigkeit und Selbsthaß aus Duo gemacht hatten, und wenn es nötig wäre, würde er bis morgen hier stehen und ihn mit der gleichen ruhigen Stimme antreiben.

"Ich sehe jemanden der für den Tod arbeitet und jemanden der den Tod betrogen hatte. Doch der Tod läßt sich nicht betrügen er wird auch dich holen und mir wieder meine Einsamkeit geben." Duo quälte sich, doch er mußte diese Spiel nicht mitspielen, oder?

"Nochmal"

"Ich sehe hellen Boden."

Heero hob seinen Kopf wieder. "Schau hinein und sag mir was du siehst."

"Wieso? Sag mir doch mal lieber was du da siehst", langsam wurde Duo wütend.

"Ich sehe einen wunderschönen jungen Mann der vergeblich versucht vor der Verzweiflung wegzulaufen. Ich sehe seine wunderschönen Augen mit einem Farbton aus reinem Indigo und ich sehe wie sehr er davor Angst hat allein zurückgelassen zu werden. Ich sehe jemanden der sich für Quatre Reberba Winner, Trowa Barton, und Wufei Chang eingesetzt hat und sie beschützen wollte, doch die selbe Person ist nicht in der Lage zu glauben, dass sich diese Menschen auch um ihn kümmern würden, wenn er sie nur ließe. Ich sehe jemanden der in Heero Yuy den Menschen erkannt und zu tage gefördert hat doch nun hat er selbst vor diesem Angst und glaubt nicht das dieser ihn liebt. Ich sehe jemanden der seine ganze Furcht vor der Einsamkeit in den Namen Shinigami gelegt hat und gleichzeitig sich selbst damit belastet hat. Ich sehe jemanden der soviel Angst vor dem Alleine sein hatte das er sich entschloß alle auf Abstand zu halten und in einen Teufelskreis geriet. Und nun Duo Maxwell, was siehst du?" Heero hat seine Stimme nicht verändert, er sprach noch immer im selben ruhigen Ton und aus seinen Augen sprach Wärme und Liebe für den anderen.

"Ich?...Ich sehe jemanden der mich so sehr liebt, dass er meine Lage nicht ausnützte und mir beistand in allen erdenklichen Situationen. Und ich sehe jemanden der Angst hat das er einsam zurück bleibt. Jemanden der in seinen Träumen von Tod und Einsamkeit gequält wird. Jemanden der sich schwor nie Angst zu zeigen und nun fast darunter zerbricht. Jemanden der soviel bereut und am liebsten weinen würde doch nicht mehr weinen kann. Ich sehe jemanden der seine Mutter haßt, weil sie ihn allein gelassen hat. Ich sehe jemanden der den Tod unzähligen Menschen gebracht hat und nicht einmal in der Lage war, sich bei einem einzigen zu entschuldigen. Ich sehe jemanden der Angst hat die Augen zu schließen und diese unzähligen, meistens auch sinnlosen Tode noch einmal mitzuerleben. Ich sehe jemanden der dem einzigen Menschen der ihm wirklich wichtig ist nicht sagen kann, dass er jedes Mal wenn diese sich entfernt am liebsten zusammenbrechen würde. Ich sehe jemanden der nichts mit wahrer Freundschaft und wahrer Liebe anfangen kann, doch dieser jemand hat trotzdem immer gelächelt. Ich sehe jemanden der heute zum ersten Mal wieder erlebt hat, wie schön es doch ist zu vertrauen. Ich sehe jemanden der müde ist doch nicht schlafen kann... Heero ich habe Angst. Angst vor meinen Träumen, Angst davor aufzuwachen und eine leere Wohnung vorzufinden...Halt mich fest und laß mich heute Nacht bitte nicht allein..." Bei den letzten Worten bahnten sich Tränen ihren Weg über Duos Wange und Heero tat nichts um sie aufzuhalten.

Heero lächelte sanft in den Spiegel, ließ Duos Arm los, schloss seine Arme um ihn.

Duo tat nichts er weinte und endlich fühlte er sich befreit, er erinnerte sich an das Gefühl von heute abend, da weinte er aus dem Gefühl der Dankbarkeit. Doch jetzt weinte er weil er trauerte, weil er Angst hatte, weil er allein gelassen wurde, weil er ein Mörder wurde um zu helfen, und er fühlte tiefe Befreiung. Er hatte seinen Blick noch immer auf den Spiegel gerichtet, sah wie er weinte und sah Heeros sanftes aufmunterndes Lächeln, sah Hoffnung und Liebe in diesen schönen kobaltblauen Augen. /Er verzeiht mir, er ist mir nicht böse und er sieht keinen Schwächling in mir, obwohl ich doch hier stehe und weine.../

"Heero, darf ich heute Nacht in deinen Armen schlafen..."

"Jederzeit, du darfst jederzeit den Weg zurück in meine Arme finden, und du darfst dich darauf verlassen, dass sie sich für dich öffnen werden und dich aufnehmen und festhalten werden."

Duo nickte, zu mehr war er heute nicht mehr in der Lage.

Heero zog in sanft mit sich, vom Spiegel weg, zu seinem Bett. Er warf die Deck zurück legte Duo hin schaltete das Licht aus, legte sich zu Duo und zog in zärtlich in seine Arme, und zog die Decke bis an Duos Kinn. Dieser schlief mit einem "Danke Heero- chan" ein
 

Der nächste Morgen musste lange auf die zwei Gundam- Piloten warten. Heero war zwar schon um sechs Uhr morgens aufgewacht, doch nur der Soldat war auch wirklich ausgeruht, der Mensch brauchte noch ne ganze Mütze Schlaf.

Heero und Duo wurden gegen Mittag aus ihren Träumen gerissen. Heeros Laptop begann zu piepsen. Beide schlugen sofort die Augen auf und Heero ärgerte sich darüber das er seinen Laptop auf "Standby" gelassen hatte.
 

*******

sodale das war meine erste story - und wie wars??? soll ich weiterschreiben so müsst ihr mir nur fleißig kommis schicken- vielleicht habt ihr ja auch ein paar nette ideen für mich (^^) weil nämlich überhaupt nicht wies weiter gehn soll

hoffe auf reichlich kritik von euch- will ja besser werden und hoffe ihr hattet spaß beim lesen

have a nice day

urlieb -

urlieb *angestrengt überleg*: brauch ich nen spitznamen ? *grübel*

Duo: Schaden kanns nit weil mit dem namen wirkst armselig *fg*

urlieb: sei vorsichtig sonnst hol ich reelena und die kriegt dann von mir Heero-chan

Heero: eh halt lasst mich da raus *hinta Duo versteck* sei ja lieb zu ihr *pistole in den rücken halt und zärtlich wange streichle*

Duo: bin ja schon ganz brav, und geh deswegen schlafen *heero am arm pack und verschwindet*

urlieb *verdutzt*: und wer sagt mir jetzt wie ich mich nennen soll? tja rache kommt bestimmt *händereib*

Kapitel II- wer hätte das gedacht

Widmung (die erste die ich jemals schrieb): natürlich dir littlecat da isas nun wie versprochen dat zweite wahnsinns - ob gut oda schlecht bleibt dir überlassen- kapitel ^^ - also viel vergnügenXD
 

Kapitel II
 

Ein leises Grummeln verließ Duos Kehle als sich Heero aus dem Bett erhob um nachzusehen was in dieser, für sie beide absolut überflüssigen und störenden E- Mail stand. Jeder der beiden befürchtete, dass diese Mail einen neuen Auftrag beinhalte und somit ihr Urlaub, welchen beide schon so dringend benötigten, vorbei wäre.

Heero setzte sich scheinbar gelassen auf den Boden und öffnete den Laptop, welcher auf dem Couchtisch stand und rief die Nachricht auf. Die ganze Zeit konnte er Duos bangenden Blick auf sich spüren und er musste zugeben, dass es ihm wie Duo erging, er wollte den Urlaub noch nicht abbrechen, aber noch hatte er den Inhalt ja nicht gelesen.

Die Nachricht erschien und Duo konnte einfach nichts mehr im Bett halten, so stand auch er auf, ging zu Heero, kniete sich hinter diesen und um das zurückkehrende Gefühl der Einsamkeit zu unterdrücken, schlang er beide Arme um den haltspendenden Körper vor ihm.

Ein tiefes, erleichtertes Ausatmen war zu hören als sie sahen, dass die Nachricht von Trowa stammt, doch beiden kam der Gedanke, dass die Doktoren über Quatre und Trowa zu ihnen Kontakt aufnehmen würden, da sie zu nah am nächsten Einsatzort wären.

Duos Griff verstärkte sich und Heero hatte kurz das Gefühl sich in einem Schraubstock zu befinden, doch er ließ sich nichts anmerken, wusste er doch dass sein Geliebter glaubte nach dem letzten Einsatz seine Familie zu verlieren.

Beide lasen die Nachricht deren Inhalt lautete:

"An Duo und Heero!

Die Doktoren haben die letzte Mission abgebrochen und für unbestimmte Zeit verschoben. Wir fünf sollen uns alle ein sicheres Versteck suchen und uns in nächster Zeit ruhig verhalten. Quatre hat uns schon auf einer Schule hier in der Nähe angemeldet. Eine Schule für die Töchter und Söhne von Botschaftern, also brauchen wir kein arabisch lernen.

Wufei trifft am Mittwoch ein. Die Schule startet nächste Woche Montag, Quatre hofft aber, dass ihr es einrichten könnt so schnell wie möglich zu kommen.

Unten stehen die Koordinaten und die sicherste Route zum Landsitz der Familie Winner.

Sichere Reise!.

Trowa."

Heero las noch die technischen Angaben, während Duo sich dafür gar nicht begeistern konnte und sich einfach an Heero anlehnte, ihm die Entscheidung überlassen.

Doch Heero wollte nicht über Duo hinweg entscheiden und meinte deswegen: "Wir könnten heute Nacht noch dort ankommen..."

Duo hörte sofort den versteckten Zweifel aus Heeros Stimme und erwiderte: "Aber? Was spricht deiner Meinung nach dagegen?"

Heero drehte den Kopf zur Seite und suchte sofort Blickkontakt mit Duo: "Wir?!"

Duo erwiderte den Blick Heeros, doch man konnte ihm deutlich ansehen, dass er Heero nicht ganz folgen konnte.

Heero versuchte sich an einer Erklärung: "Was wird aus uns? Aus unseren Masken von denen die anderen nichts wissen sondern nur erahnen? Wie soll es weitergehen... mit uns beiden... Ich glaube ich kann das nicht..."

Duo begriff zwar worauf Heero hinauswollte, aber so einfach wollte er es dem Wing- Piloten auch nicht machen. Jetzt wo sie beiden im anderen einen Grund gefunden haben, diesen gottverdammten Krieg zu überleben, wollte Heero alles hinschmeißen. Oh nein, das würde Duo zu verhindern wissen: "Was glaubst du das du nicht kannst?"

Heero fühlte sich nun wirklich in die Enge getrieben, also tat er das was er in solchen Momenten immer getan hat, er trat die Flucht nach vorne an.

"Ich kann mit dir keine Beziehung führen, von der alle wüssten, das geht einfach nicht", schrie er Duo entgegen.

Duo blieb ganz ruhig, da er erstens mit dieser Reaktion fast gerechnet hatte und sie zweitens selbst herausgefordert hat. Und genauso wie Heero ihm gestern Abend beigestanden ist, wollte er Heero nun beistehen. Denn er was sich sicher das es nicht wirklich um die Beziehung zu ihm geht, da Heero sich selbst zu Quatres und Trowas Beziehung mit keinem Wort äußerte. Duo hat Quatre damals gratuliert, weil er schon lange wusste, dass sein `kleiner Bruder´ heimlich in Trowa verliebt war und Wufei fragte damals nur warum deswegen so ein Aufstand gemacht wurde. Er fand dieses Meeting im Wohnzimmer völlig überflüssig und sinnlos und meinte es hätte gereicht, wenn sie ihre Beziehung beim Abendessen bekannt gegeben hätten. Und als Quatre erwiderte, das sie sich gedacht haben, dass sie die Zustimmung der anderen sichern wollten platzte Wufei der Kragen: "Wir sind Krieger, Gefährten und Freunde, doch jeder sollte in unserer Gemeinschaft das Recht haben zu lieben wen er liebt. Und außerdem bin ich davon überzeugt, dass ihr sonst eure Beziehung im geheimen gelebt hättet und DAS wäre nun wirklich nicht fair! Oder was meinst du, Heero Yuy?"

Alle fragten sich damals wieso Wufei so austickte, aber Duo hegte schon zu diesem Zeitpunkt einen Verdacht, welchen er bis heute weder bestätigt noch verneint sah.

"So lange ihr eure Leistungen im Kampf bringt, eure persönlichen Gefühle nicht über die Mission stellt, jemanden gefährdet oder das Vertrauen unter uns fünf nicht darunter leidet, könnt ihr tun was immer ihr für richtig hält", war Heeros einziger Kommentar ehe er den Raum verließ.

Doch Heero nahm sehr wohl Rücksicht auf die beiden. Zum Beispiel als Trowa krank war und Quatre und Wufei zu einer Mission eingeteilt wurden da es um ein offizielles Bankett der chinesischen Botschaft ging, und Quatre gerade zu perfekt für diesen Job schien, da er sein Leben lang mit den Reichsten der Reichen zu tun hatte, nahm Quatre nie an diesem Bankett teil. Denn Heero übernahm die Mission mit Wufei, obwohl jeder wusste wie sehr er Bankette hasste.

Also musste mehr dahinterstecken und diesem "Mehr" wollte Duo auf den Grund gehen: "Abgesehen davon das ich nie von dir verlangt habe unsere Beziehung offen zulegen, frage ich mich doch warum du nicht zu einer Beziehung mit mir stehen kannst. Sag mir warum, Heero?"

"Respekt", kam es gefühllos und monoton von Heero zurück.

"Respekt?"

"Respekt!"

"Würdest du mir das bitte genauer erklären?"

Heero seufzte verzweifelt, ehe er antwortete: "Wenn die anderen sehen würden wie einsam und verloren ich ohne dich wirklich wäre und wie leicht du mich beeinflussen kannst, dann bin ich doch überflüssig und sie könnten gleich dich nach den nächsten Schritten fragen, denn wer folgt schon einem Schwächling!"

Heero wurde mit jedem Wort immer lauter und als er fertig gesprochen hatte, schlug er mit seiner Hand so fest in den Boden, dass sie an den Knöcheln zu bluten begann

Duo versuchte sich in Heero hineinzuversetzen, und begriff, dass er Heeros einziger Schwachpunkt war und dass Heero damit überfordert war. Heero Yuy der perfekte Soldat hatte einen Schwachpunkt und somit war es nicht mehr zu leugnen, dass eben dieser perfekte Krieger ein Mensch mit Gefühlen, Ängsten und Schwächen war. Ganz langsam ließ Duo seine Hand vom Bauch über die Brust, den linken Arm entlang zur blutenden linken Hand sinken und schloss jene in seine Hand.

"Hast du wirklich ein so schlechtes Bild von mir? Denkst du wirklich ich will dich kontrollieren? Oh Heero, dazu wäre ich nicht in der Lage denn dazu achte, respektiere und liebe ich dich viel zu sehr und du bist nicht schwach genug als das man dich kontrollieren könnte. Und außerdem sind wir alle froh darüber, dass du uns anführst und die Missionen einteilst, da du genau zu wissen scheinst wem du wie viel zumuten kannst und davon abgesehen bist du der einzige von uns der einen so kühlen Kopf bewahren kann bis eine Mission vorbei ist."

Duo blickte Heero während er sprach mit einem liebevollen und zärtlichen Blick an und er konnte beobachten wie das Eis wich und nur noch den kühlen und doch liebevollen Ausdruck zurückließ.

"Ich will es ihnen aber noch nicht sagen", bat Heero.

"Und ich will mich nicht zurückhalten müssen", stellte Duo entschieden fest.

"Zurückhalten", skeptisch hob Heero eine Augenbraue "wovon den bitte zurückhalten?"

"Na wenn es mich einfach so überkommt und ich dich küssen möchte. Oder wenn sich die Einsamkeit wieder ausbreitet und ich mich gerne in deine Arme zurückziehen würde um zu spüren das du bei mir bist, mich auffängst, mich liebst, auch in diesen Momenten."

Heero schien zu überlegen. Ihm war klar, dass Duo das wirklich brauchte um nicht zusammenzubrechen, aber konnte er das geben?

"Machen wir einen Deal", nahm Heero das Gespräch nach einiger Zeit wieder auf.

Duo nickte zustimmend. Er wusste, dass Heero nun über seinen Schatten sprang.

"Du kannst mich küssen und umarmen oder in meine Arme flüchten wann immer du willst. Aber vor unseren Freunden werden wir kein Wort in diesen Momenten verlieren oder über unsere Liebe sprechen."

"Du bist dir aber schon bewusst, dass die anderen Fragen stellen werden, oder?"

"Natürlich, und wir werden ihnen die Wahrheit sagen, ich weiß doch, dass du nicht lügen kannst", und ein zärtliches Lächeln legte sich auf seine Lippen.

Duo war verwirrt, und genau das brachte er auch zum Ausdruck: "Und was soll das ganze dann? Und wie sieht es mit Fremden aus?"

"Das alles soll bezwecken, dass ich dir nichts Liebevolles erwidern muss außer Küssen und Umarmungen, die ich dir nur zu gerne zukommen lassen. Und Fremde bedeuten mir nichts, ob sie mich respektieren oder nicht ist mir völlig gleichgültig, also wirst du das selbst entscheiden müssen. Ich bitte dich nur um eins: erwarte nicht zu viel von mir. Das alles ist noch absolut neu für mich und ich bin mir sicher ich werde dir noch sehr oft wehtun, auch wenn es das Letzte ist was ich will", gab Heero mit gesenktem Kopf zur Erklärung.

"Ich glaube ich verstehe dich und bin damit absolut einverstanden. Und Fremde bedeuten mir nicht das geringste, und solange du ehrlich zu mir bist, mich auch respektierst, liebst, versuchst mich zu verstehen und das was du tust von Herzen kommt, komme ich auch mit deiner für mich absolut niedlichen Unbeholfenheit zurecht", gab Duo glücklich lächelnd zurück.

"Das ist nicht niedlich", meckerte Heero zurück.

"Du wirst ja sehr viel Zeit haben mich vom Gegenteil zu überzeugen", neckte Duo ihn weiter.

Heero aber ging nicht darauf ein sondern wechselte ganz einfach das Thema: "Nachdem wir das entschieden hätten, sind wir wieder am Anfang: Wann brechen wir auf?"

"Es ist nicht so das ich die Zweisamkeit mit dir nicht genieße, aber ich würde gerne so schnell wie möglich zu den anderen aufbrechen."

"Darf ich auch nach dem Grund fragen?"

"Dort sind wir in Sicherheit und können endlich die angestaute Anspannung der letzten Missionen aber auch den Druck von dieser nun geplatzten Mission ablegen und uns wirklich ausruhen. Denn auch so sehr du es versuchst zu verstecken, du kannst hier genauso wenig ausspannen wie ich, dieser Ort liegt zu nah an unserem Einsatzort und auch wenn die Mission geplatzt ist, die Soldaten sind noch da."

"Was soll ich da noch sagen außer Aufbruch in 30 Minuten?"

"Nichts", und Duo zog Heero in einen zärtlichen Kuß. Vorsichtig löste er denselben um seine Stimme wieder zu erheben: "Kümmerst du die um die Gundems und ich ums Gepäck, oder willst du lieber packen?"

Zärtlich knuffte Heero Duo in die Seite: "Stell keine Fragen, deren Antwort du schon kennst!"

"Hätte ja sein können das du doch lieber packst wegen Ordnung und so. Ich mein du schlichtest dein Zeug immer so in die Tasche, also ich mach das bestimmt nicht, nur das du informiert bist."

Heero seufzte ergeben: "Damit hab ich schon fast gerechnet, ich kenne ja dein Verständnis von Ordnung, aber ich bin dir trotzdem dankbar wenn du packst."

"Und was bekomme ich dafür", wollte Duo herausfordernd wissen.

"Was willst du denn"; fragte Heero skeptisch aber mit einem versteckten Schmunzeln.

"Hmm... so viele Möglichkeiten, so wenig Zeit und nur einen Wunsch frei...Hmm... Ich weiß Fast Food!"

"Fast Food", Heero traute seinen Ohren nicht.

"Ja, richtig schönes amerikanisches Fast Food, weil dich bekomm ich sowieso früher oder später", lächelte Duo anzüglich und ließ seine Finger von Heeros Bauch zu dessen Nase tanzen.

Heero tat einfach so als hätte er das nicht gehört und meinte: "Reicht auch europäisches Fast Food, weil Amerika liegt nicht unbedingt auf unserem Weg."

"Ach", seufzte Duo theatralisch, "zur Not muss ich wohl damit Leben."

"Dann solltest du dich mal lieber beeilen, nur noch 25 Minuten bis zum Aufbruch."

Dieser Kommentar brachte wieder Leben in Duo. Er küsste Heero ehe er denselben aus seiner eisernen Umarmung entließ und durch das Apartment zu wuseln: "Heero hast du meine schwarze Lederhose gesehen?"

"Hast du die überhaupt ausgepackt", fragte Heero als er sich in geschmeidigen Bewegungen erhebte, den Laptop zuklappte, zum Schrank ging und sich frische Kleidung richtete. Das alles nahm nicht mehr als 30 Sekunden in Anspruch.

Duo suchte noch immer dieses und jenes und war dabei sich anzuziehen und nervte so nebenbei auch noch Heero indem er ihn mit er ihn mit Fragen löcherte, als er ein lautes "Wumm" hörte: "Naja, die Tür ist dann wohl zu, ne?". Er konnte sich ein sehr breites Grinsen nicht verkneifen. Er liebte es nun mal Heero in Rage zu bringen und wenn er dieses gottgegebene Talent schon hatte. Sollte er es nicht verschwenden, Beziehung hin oder her. Das nächste was er war nahm war das Rauschen der Dusche. /Oh, er ist gar nicht gegangen? Er duscht sich? Zuerst hetzt er mich so und nun geht er in aller Ruhe duschen? Manchmal- eigentlich immer- ist er ein einziges Rätsel. Er könnte sich ja auch bei Quatre duschen./ Duo zuckte mit den Achseln und begann seine fast volle Tasche mit den sich außerhalb befindlichen Kleidungsstücken voll zu stopfen. "Ne Shinigami, das bekommst du so nicht rein. Verdammt."

Da ging die Tür auf und Heero trat aus dem Badezimmer: "Noch 20 Minuten. Was willst du überhaupt essen?"

"Irgendetwas ungesundes, wirst schon was passendes organisieren," gab Duo in Gedanken versunken zurück.

Heero nickte, was Duo natürlich nicht mitbekam und ging mit seinem Laptop unterm Arm aus der Wohnung Richtung Via de´ l Corso zum Mc Donald´s. *da is wirkli einer hab nämli eine rom reise gemacht und mir dat angeschaut- hab aba nixi gegessen also fragts wen anderen nach dem geschmack und den preisen- XD* Nachdem er seine Bestellung erhalten hatte und die Rechnung beglichen war, machte er sich auf den Weg zu ihren Gundams.

Zeit bis zum Aufbruch: 15 Minuten und 35 Sekunden.

Duo hat in der Zwischenzeit eine Lösung für sein Problem gefunden: Heeros Ordnung! Er schlichtete zuerst Heeros Gewand fein säuberlich in dessen Tasche und legte in einem Wäschesack einen Teil seiner Unordnung obendrauf. Ein siegessicheres Lächeln zierte sein Gesicht. Nun musste er nur noch dafür sorgen, dass er seine Wäsche daraus bekam ehe Heero etwas bemerkte. Dann ging er zum Hauptwasserhahn jener Wohnung und drehte das Wasser ab. Danach nahm er die zwei Taschen und ging zur Tür. Er öffnete diese und stellte die Taschen ab und ging noch mal ins Apartment zurück, lehnte die Tür an und drehte sich zur Wand hinter der Tür. Er blickte den Elektrokasten an und musste sich immer wieder klar machen, dass er nicht zu einer Mission aufbrach, um nicht das Gefühl zu bekommen von innen heraus zerstört zu werden. Er öffnete den Kasten und legte den FI- Schalter um. Das Licht ging augenblicklich aus. Duo zog die Tür wieder auf, trat hinaus und sperrte sie zu. Außer Mineralwasser und Dosengerichten hatte er alles eingepackt. Er seufzte erleichtert und machte sich auf den weg zu Heero.

Zeit zum Aufbruch: sieben Minuten.

Heero hat inzwischen die Gundams von ihrer Tarnung befreit und auch die wichtigsten Funktionen getestet. Anerkennend stand er nun vor den beiden Maschinen. Er musste zugeben Duo hat ihn überrascht. Ohne irgendeinen Einwand hat Duo ihm seinen Deathseize Hell *hat wer ne ahnung stimmt dat so?* überlassen. Für jeden anderen Soldaten nichts besonderes, aber für einen Gundampiloten bedeutet der Gundam sein Leben und Duo hat ihm einfach so vertraut. Wenn Heero so darüber nachdachte hatte ihm Duo immer wieder sein Vertrauen bewiesen. In der Anfangszeit, in der Heero seinen Partner nicht akzeptieren wollte, da gab ihm Duo einfach nur Rückendeckung. Und bei den Besprechungen von Missionen fragt er zwar nach, sollte etwas unklar sein, zweifelte aber nie daran das Heero den sichersten Plan erarbeitet hatte. Und der gestrige Tag war ein einziger Vertrauensbeweis. Heero spürte wie sich ein schönes Gefühl in ihm ausbreitete. Dieses Vertrauen ehrte Heero und zauberte ein Lächeln auf seine Lippen. Und abermals wanderte sein Blick über die Gundams vor ihm. Plötzlich konnte er zwei Arme an seinem Bauch fühlen und eine ruhige Stimme wahrnehmen: "Woran denkst du gerade?"

Duo konnte nicht anders, als er Heero so stehen sah hatte er schon Angst, dass es Heero wie ihm selbst erginge und wollte ihm mit dieser Geste seine Anwesenheit verdeutlichen. Umso erstaunter war er als sich der ein wenig größere Körper von Heero an ihm anlehnte und ein zufriedenes Seufzen von sich gab. Als Heero dann sein Gesicht noch drehte und Duo dieses warmherzige Lächeln sah, wurde ihm bewusst, dass er die Situation wohl wirklich falsch gedeutet hat und ein erleichtertes und beruhigtes Lächeln erschien auf seinen Lippen.

"Woran ich gedacht habe? Hm... eigentlich an nichts aber ich hatte ein paar Momente zuvor eine sehr angenehme und erfreuliche Erkenntnis."

"Und was hast du erkannt", flüsterte Duo ihm wieder ins Ohr.

"Ich habe erkannt, dass du mir vertraust und festgestellt, dass sich das sehr gut anfühlt", antwortete Heero wahrheitsgemäß. Duo dankte es ihm, indem er ihn noch näher heranzog: Es freut mich, dass sich mein Vertrauen in dich so schön anfühlt."

"Stört es dich nicht?"

"Was? Das du mein Vertrauen genießt und es sich für dich gut anfühlt? Nein, wieso sollte mich das stören?"

"Vielleicht weil ich dir nicht so sehr vertraue?"

"Da irrst du dich aber mein Geliebter. Du schenkst mir sehr viel Vertrauen. Alleine dadurch, dass ich für dich kochen darf. Dass du mich zu solchen Missionen mitnimmst, dass ich dir etwas berechnen darf, dass du mir dein Notebook leihst- ich könnte ewig so weitermachen, anscheinend vertraust du mir mehr als dir bewusst ist."

"Na wenn du meinst", gab Heero erleichtert zurück, musste aber in Gedanken zugeben, dass gegen Duo kein Kraut gewachsen ist.

"Duo?"

"Hm?"

"Wir haben schon einen Rückstand von zwei Minuten."

Duo musste kichern und seufzte resignierend ehe er, nachdem er noch einmal den Geruch von Heero tief in sich aufsog, sich von ihm löste.

"Na dann sollten wir loslegen!"

"Nicht ehe ich einen Kuss von dir habe", meinte Heero und zog Duo zurück und küsste ihn zärtlich.

Als sie sich trennten, betrug ihre Verspätung bereits fünf Minuten.

Heero stieg in den Wing Zero und ärgerte sich über seine eigene Nachlässigkeit. Da er nämlich seinen Burger und die Pommes einfach in die dafür vorgesehene Schublade gelegt hat, ohne dieselbe zu schließen, roch das gesamte Cockpit nach Fast Food.

"Duo und seine Wünsche! Also echt... grummel, ärger...", meckerte er vor sich hin und schloss das Cockpit. Dies jedoch verhinderte nicht, dass er die erfreute Reaktion von Duo mitbekam.

"Gefunden", dachte er sich als er den Freudenschrei wahrnahm. Und schon wenige Augenblicke später sah er einen vergnügt kauenden Duo, der gerade hastig schluckte: "Danke, Hee- chan! Ich hab schon gedacht du hast es vergessen, aber da sollte ich dich besser kennen, ne?"

"Schon gut. Lass es dir schmecken. Außerdem sollten wir schauen, dass wir endlich hier wegkommen. Du brauchst nur noch den Autopiloten starten, die Route ist eingegeben."

"Arigato, Hee- chan."

Heero lächelte sanft ehe er den Kontakt unterbrach.

Und so machten sich beide auf den Weg zu Quatre und Trowa.
 

Als sie nach drei Stunden schon das Gebäude sehen konnten, wollte Heero Duo bitten den Autopiloten abzuschalten und selbst zu fliegen. Deswegen begann er eine Unterhaltung- oder besser wollte beginnen, denn Duo ist anscheinend während dem Flug eingeschlafen. Das Bild, welches sich Heero bot, fand sogar der Perfekt Soldier entzückend. Duo hatte sich in eine Decke eingemümmelt und schien total entspannt. So hatte er Duo erst ein Mal gesehen und das war als er in seinen Armen lag. Und die Erinnerung daran ließ in ein wenig Erröten und leicht Lächeln. Aber das änderte alles nichts an der Tatsache, dass sie gleich da waren. Also musste er Duo wecken.

"Duo. He Duo, aufstehen. Komm schon du Langschläfer wir sind gleich da."

" ... "

"Duo, wach auf. Du willst die beiden doch überraschen."

" ...nuschel ... überraschen? ... nuschel"

"Ja, du willst Quatre und Trowa überraschen, also musst du jetzt selber fliegen."

" ... Hee- chan, bin aba sooo müde ..."

"Naja, du kannst auch mit Autopilot weiterfliegen und mitten im Garten von Quatre landen- das ist sicherlich auch eine Überraschung.

" ...Du bischt fies ...", schmunzelnd und öffnete langsam die Augen.

"Guten Abend, du Morgenmuffel", lächelte Heero.

"Hee- chan du bist unmöglich!", sagte Duo ernst und fügte zärtlich hinzu: "Guten Abend, du hast bestimmt nicht geschlafen, oder?"

"Nein, ich habe noch einiges erledigt. Na komm wir bringen die Gundams gleich in den unterirdischen Hangar und gehen dann rauf was hältst du davon?"

"Ausgezeichnete Idee", zwinkerte Duo Heero zu, beendete die Unterhaltung und schaltete den Autopiloten ab. Er flog hinter Heero zum versteckten Eingang vom Hangar.

Heero öffnete das Tor und ging hinein, dicht gefolgt von Duo.

Plötzlich ging das Licht aus. Wing Zero zeigte 15 Objekte in Bewegung auf.

"Das gute alte Magnar- Neck- Chor! Wie geht's euch Jungs", begrüßte Duo die Piloten der Mobile- Suite freundlich. Das Licht sprang an und aus allen Richtungen konnte man Begrüßungen, Jubel und Freude hören.

Dann ergriff Rashid das Wort und der Rest verstummte: "Master Heero und Master Duo, herzlich Willkommen. Um ehrlich zu sein haben wir heute nicht mir ihrer Ankunft gerechnet."

"Das war auch so beabsichtigt, schließlich wollen wir Quatre ja überraschen, oder Heero?"

"Hn. Die Gundams- am alten Platz?"

"Ja, aber ich werde euch begleiten."

Und so gingen sie hinter Rashid her zum hinteren Teil des Hangars. Dort stiegen sie in einen Lift und fuhren in die unterste Ebene.

"Master Quatre wird sich sehr freuen seine Freunde wieder zusehen. Wir selbst sind erst gestern angekommen. Haben sie irgendwelche Wünsche bezüglich der Reparatur?"

"Deathseize gehört eigentlich nur getankt und neu lackiert. Die neuen Flügel sind äußerst praktisch."

"Verstehe, und sie Master Heero, irgendwelche Anweisungen?"

"Einfach nur tanken und Ersatzteile bereitlegen, den Rest mache ich selbst."

"Oh ja, ich will auch mal wieder selbst an meinem Gundam herumfummeln, nachdem ihn die Doks solange in der Mangel hatten. Also einfach nur zweimal tanken und Ersatzteile richten, geht das Rashid?"

"Natürlich, wie die Herren wünschen."

Sie waren an den Boxen angekommen und stiegen aus. Sie nahmen ihr Gepäck und wünschten den anderen eine erholsame Nacht. Danach machten sie sich auf den Weg in das Wohnhaus über dem Hangar.

Wobei man Wohnhaus über die Winner- Ansprüche definieren muss, Normalsterbliche würden die Worte Villa oder Schloss eher in den Sinn kommen.

Als sie in der großen Eingangshalle ankamen wurden sie von angenehmen leisen Tönen empfangen.

"Das eine ist eine Geige, also Quatre, aber das andere ist eine Querflöte- spielt Trowa?"

"Muss wohl so sein."

"Lass sie uns überraschen. Ich würde gerne duschen und dann ins Bett gehen. Ich bin ganz schon geschafft, fragt sich bloß von was?"

"Wahrscheinlich von den Anstrengungen der letzten Zeit", stellte Heero trocken fest.

"So etwas sollte ich aber gewöhnt sein, du brichst schließlich auch nicht nieder und ich bin genauso Gundam- Pilot wie du. Außerdem hatte ich wesentlich mehr Schlaf als du. Und dann die ganzen Zusatzmissionen, welche du erfüllt hast und davon überzeugt warst ich bekomme nicht mit wie du mich schonst. Es ist so erniedrigend zu sehen wie man seinem Partner im Weg steht. Ohne mich hättest du bestimmt nicht mehr als zwei Monate gebraucht aber leider musst du deine Missionen mit einem billigen Abklatsch deiner Selbst erfüllen, dass das Ganze nun eben vier Monate und zwei Wochen dauert ist auch zu äußerst ärgerlich, nicht", redete Duo sich in Rage: "Weißt du was? Vergiss es einfach! Es tut mir wirklich Leid soviel deiner wertvollen Zeit in Anspruch genommen zu haben. Gute Nacht Pilot 01." Duo drehte sich nach rechts und ging die Stiege hinauf. Er hoffte das Quatre ihre Gemächer wie das letzte Mal aufteilte. Das würde zwar bedeuten, dass er sich ein Zimmer mit Heero teilen müsste aber wenigstens wusste er dann wo er hin musste.

Heero stand noch immer genau so da wie ihn Duo verlassen hatte als hinter ihm die Tür aufging und Trowa darin stehen blieb: "Was ist denn in Duo gefahren?"

Heero seufzte, das ist dann wohl eine andere Art zu überraschen. "Wenn ich das wüsste...", gab tonlos zu.

"Hat er recht?"

"Womit?"

"Hast du nebenbei noch Zusatzmissionen erledigt?"

"Ja."

"Wie viele?"

Heero schien einen Augenblick zu überlegen: "Insgesamt 24 Vor- Ort- Missionen und acht über das Computernetzwerk."

"Also hast du in den vergangenen vier Monaten 39 Missionen erledigt." *die sieben mit duo dazu gezählt*

"Und wie viele hat Duo erledigt?"

"Sieben mit Scheinidentität und Gundam- Einsatz."

Trowa atmete laut aus und Heero wandte sich ihm nun endlich vollständig zu. Trowa wusste nicht was er dem skeptischen Blick Heeros erwidern sollte, deswegen trat er einen Schritt beiseite und machte eine einladende Geste mit der Hand: "Ich möchte dich begrüßen und dir sagen, dass es gut tut euch beide lebend wieder zusehen."

Heero schaute ihn finster an: "Sag mir erst was du in Bezug auf Duo weißt."

"Lass uns das drinnen besprechen. Außerdem wird Quatre Duo schon wieder beruhigen."

"Du verstehst das vielleicht aber ich weiß nicht was ich falsch gemacht habe", meinte Heero und blieb direkt vor Trowa stehen.

Trowa ging auf die Couch zu, setzte sich und sagte: "Du musst irgendetwas gesagt oder getan haben das ihm zeigte wie abgebrannt er tatsächlich schon ist, während du wie es scheint noch Reserven hast."

Heero schleppte sich hinter Trowa her und ließ sich in seinen angestammten Sessel fallen: "Ich glaube das verstehe ich immer noch nicht. Ich wollte ihn bloß schonen, zu Kräften kommen lassen und ihn nicht belasten- doch genau das ist passiert. Und was meine Reserven dabei für eine Rolle spielen ist sollen ist mir völlig unklar."

"Die Piloten 01- 04 sind nach ihren Fähigkeiten eingeteilt." *zumindest in dieser story und meinem kranken gehirn*

"Wie meinst du das?"

"Na ja, du als 01 giltst als absolut gefestigt im psychischen Sinne und körperlich mehr als fit. 02 dagegen gilt als körperlich geschickt und fit, und mal im ernst so eine Grazie wie er in seinen Bewegungen hat- das macht ihm keiner so schnell nach. Aber er ist ein labil. Und Quatre und ich haben auch so unsere Probleme. War dir das nie bewusst?"

"Nein, woher auch."

"Hast du dich nie gefragt wofür die Nummern stehen?"

"Nein. Das hat mich weder als Soldat noch als Mensch interessiert."

"Aber für Duo ist es ein Problem."

"Warum?"

"Heero er ist die 02- derjenige der nicht gut genug für die 01 war. Und dann setzt du auch noch das Zero- System nach deinem Belieben ein, wohingegen er damals fast ausgerastet ist und bestimmt hast du ihn auch öfters alleingelassen."

"War wohl kaum zu vermeiden. Außerdem hatte ich mit dem Zero- System ich am Anfang auch einiges zu kämpfen. Und wenn er so scharf auf die 01 ist, soll er sie doch haben."

"Das mit den Pilotennummern lässt dich wirklich eiskalt, hm? Aber ich sage dir das eine, wenn du Duo wirklich auf die Beine helfen willst, dann bleib für die nächste Zeit in seiner Nähe, denn als ich mit ihm auf einer Mission war hat er dich den ganzen Morgen über gesucht bis er weinend in seinem Bett zusammenbrach. Er braucht dich einfach. Und auch wenn es dir schwer fällt, das wirst du akzeptieren müssen."

Trowa war aufgestanden, zum Sekretär gegangen, um diesen nach einigem Suchen einen Ordner zu entnehmen. Diesen ließ er nun über den gesamten Couchtisch rutschen und der Ordner landete genauso das Heero den Namen des darin geführten Objekts lesen konnte: "Pilot 02".

"Weißt was mich nun aber doch interessiert?"

"Was?"

"Was ist mit Wufei und seiner Nummer?"

"Nichts bekannt, Wufeis Mentor verlor darüber kein Wort. Gute Nacht, Heero. Wo dein Zimmer ist weißt du?"

"Die alte Verteilung?"

"Ja."

"Ich weiß Bescheid... Und Trowa?"

"Ja?."

"Danke."

"Wozu hat man Freunde."

"Das bin ich gerade dabei herauszufinden", gab Heero ehrlich zu und zog seine Mundwinkel kaum merkbar ein wenig nach oben.

"Ich auch", meinte Trowa und ließ Heero allein.
 

Quatre hatte mit Duo nicht soviel Glück. Als Quatre merkte das Duo in sein und Heeros Schlafzimmer ging, machte er sich ebenfalls auf den Weg dorthin. Doch als er ankam war die Tür bereits verschlossen und so steht er noch immer davor: "Duo! ... Duo, ich weiß doch, dass du da bist. Lass dich wenigstens anschauen und begrüßen. Duo. ... Ach, Duo was ist nur geschehen ..."

Plötzlich spürte er eine leichte Berührung auf seiner Schulter und drehte sich um: "Heero, ich ... Er lässt mich nicht ... Ach Heero ..."

"Ganz ruhig Quatre."

"Herzlich Willkommen, es ist schön das ihr endlich da seid. Wir haben euch seit über vier Monaten nicht mehr gesehen. Wie geht's dir?", und schon heftete Quatre sich an Heero.

Heero erwiderte die Umarmung sehr zaghaft und löste sich von Quatre: "Abgesehen davon das ich ein wenig müde bin, geht es mir gut."

"Dann solltest du für heute in Wufeis Zimmer oder einem Gästezimmer schlafen."

"Wozu? Ich habe doch ein eigenes Zimmer."

"Ich glaube nicht, dass sich diese Tür heute noch öffnet ..."

"Das lass mal meine Sorge sein. Gute Nacht Quatre."

"Erholsame Nacht Heero", und mit einem betrübten Blick auf die versperrte Tür verließ er den Korridor Richtung Wohnzimmer, wo er Trowa vermutete.
 

Heero seufzte tief, dann klopfte er der Mal und mit einer beruhigenden Stimme bat er: "Duo, lass mich rein."

Dann wartete er.

Duo kämpfte mit sich selbst. Er war ausgetickt und das tat ihm schrecklich Leid. Er wusste ja das Heero dazu trainiert worden ist perfekt zu sein. Die Wut und der Zorn mussten dem schlechten Gewissen weichen.

Nach über einer viertel Stunde, welche Heero ruhig am Gang blieb hörte er ein leise Klick von der Tür. Er wartete noch ein paar Sekunden und trat dann ein.

Das Zimmer, welches die beiden teilten, war äußerst geräumig. Es gab eine kleine Sitzecke links von der Tür. Dahinter standen zwei Schreibtische, welche an der Front zusammen geschoben waren- Duos Idee. Einige Meter davon entfernt stand ein großes Bücherregal und diente als Raumteiler. Rechts von der Tür fand man ein gleiches Regal, bloß das jenes mit Pflanzen ausgestattet war- Quatres Idee. In dem so abgeteilten Raum standen die Betten der Piloten, welches beides Doppelbetten waren und von jeweils zwei Decken und etlichen Polstern geziert waren- Trows Idee. Wie er darauf kam, weiß niemand so genau aber alle Gundampiloten hatten in den Winner- Anwesen Doppelbetten. Die Kleiderkästen befanden sich an der linken Wand. Fünf Fenster gegenüber der Tür spendeten genügend Licht. Alles in allem wirkte das Zimmer sehr einladend und gemütlich.

Heero hielt nach Duo Ausschau und konnte ihn schließlich auf seinem Bett erahnen. Er ging auf Duo zu und ließ neben ihm zwei Ordner auf das Bett fallen. Duo zuckte zusammen und Heero ließ sich auf seinem eigenen Bett gegenüber Duos nieder: "Duo ich verstehe diese Situation nicht. Trowa versuchte es zwar mir zu erklären aber ich verstehe es noch immer nicht. Vielleicht erklärst du mir das Ganze.

Duo hörte Heero zu und betrachtete sich die Akten. Die eine war seine eigene, die andere gehörte Heero. Vorsichtig fragte er: "Hast du das gelesen?"

"Nein, darin steht nichts was mich interessieren würde", gab Heero entschieden zurück.

"Warum zeigst du sie mir dann?"

"Weil es dich beschäftigt und unsere Beziehung belastet, etwas was ich nicht begreife."

"Was ist daran so schwer zu verstehen. Ich behindere dich."

"Wie kommst du darauf? Habe ich etwas Derartiges jemals behauptet?"

" ... "

"Antworte mir!", verlangte Heero im ernsten Ton.

"Eine Tatsache muss man nicht behaupten. Außerdem hast du sehr deutlich gezeigt, dass du mich nicht brauchst. Und die Sache mit Sibirien, ich meine ich hab echt Scheiße gebaut ..."

"Wir haben gesagt, dass wir über Sibirien kein Wort verlieren und außerdem ist die Sache gut ausgegangen. Und dass ich dich nicht brauche ist eine glatte Lüge und das weißt du auch. Wieso sagst du so etwas? Willst du mich erniedrigen?", Heero war ratlos. Er fühlte sich angreifbar und verletzt.

"Ich will, dass du bei mir bleibst und mir vertraust", stellte Duo zitternd fest.

"Dazu gehört aber auch, dass du mir vertraust. Aber vor allem gehört dazu, dass du mir meinen Beruf nicht vorwirfst. Es mag zwar sein das ich erst achtzehn Jahre alt bin, und ab Montag wieder die Hochschule besuche, aber ich arbeite nun mal als Gundam- Pilot und ja, ich bin gut darin, aber das lasse ich mir von dir nicht vorwerfen. Vor allem unter dem Gesichtspunkt, dass du nicht weißt was ich durchmachen musste um so gut zu werden. Ich bleibe gerne bei dir, ich fühle mich wohl in deiner Gegenwart, sehr wohl, aber wenn es eine Mission verlangt werde ich dich auch weiterhin alleine lassen bis dieser Unheilbringende Krieg endlich entschieden ist."

"Ist dir der Krieg wichtiger als ich?"

"Nein, aber nur wenn der Krieg vorbei ist sind wir endlich frei."

"Wieso lässt di mich dann nicht an deiner Seite kämpfen?"

"Weil es dich quält, weil es dir wehtut und ich nicht weiß wie ich dir helfen soll."

Duo versteinerte, Heero durchschaute ihn einfach immer wieder: "Seit wann ...?"

"Neuseeland."

"Oh... Wieso geht es aber nur mir so und dir und den anderen nicht?"

"Du liegst falsch, den anderen geht es genauso. Aber Quatre betet sehr viel und redet mit Trowa. Trowa erzählt das Meiste Quatre, redet aber auch mit Cat und findet seine Ruhe beim Schwimmen oder Musizieren mit Quatre und Wufei meditiert und soweit ich das beobachtet habe vertraut er sich dir an."

"Und was ist mit dir?"

"Ich wurde für diesen Krieg geschult und du weißt wohl am besten, dass ich kein Mensch der Emotionen bin, ohne nicht wüsste ich nicht wie es ist etwas zu fühlen."

Soviel Ehrlichkeit ehrte Duo, und der wusste das er jetzt vielleicht zuviel verlangte aber er musste es probieren: "Darf ich deine Akte lesen?"

"Wenn du willst... Ich geh etwas zum Essen organisieren."

"Heero, du kommst doch wieder, oder?"

"Auf eines kannst du dich verlassen, Duo", sagte Heero zärtlich und ging vor Duo in die Hocke: "Ich komme immer wieder zurück. Ich brauche dich nämlich um mich nicht wieder zu verlieren." Und liebevoll streichelte er Duos Wange.

Duo beugte sich zu Heero herab und küsste ihn zärtlich aber verlangend.

"Ich werde auf dich warten, kann ich ohne deine Nähe doch nicht mehr einschlafen."

Heero erhebte sich und ging in die Küche und Duo widmete sich Heeros Akte.

Doch alles was darin stand waren Beschreibungen der Körperfunktionen in den verschieden Situationen und Aufzeichnungen vom Beginn der Ausbildung als Gundam- Pilot bis zum Zeitpunkt vor ihren sieben Partnermissionen. Kein Wort über seine Vergangenheit. Er schlug die Akte zu, stand auf und legte sie am Schreibtisch ab. Er hoffte, dass Heero ihm irgendwann von seiner Vergangenheit erzählen würde. Doch jetzt stellte sich für ihn ein anderes Problem: In welches Bett sollte er sich nun legen und würde Heero sich überhaupt dazu legen? Duo konnte keine Lösung finden, er lehnte sich an das Bücherregal, den Blick auf die Betten gerichtet und geriet ins Grübeln.

Als Heero mit zwei Käsebroten das Zimmer betrat stachen ihm die Akten auf dem Schreibtisch sofort ins Auge. Er bemerkte, dass Duo seine durchgesehen haben musste. Irgendwie war er sich nicht sicher was er davon halten sollte. Er schüttelte den Kopf um die wirren Gedanken loszuwerden und widmete sich wieder Duo: "Hast du noch Hunger oder willst du gleich ins Bett?"

Duo schreckte aus seinen Gedanken auf und meinte: "Was soll den diese Frage? Du weißt doch das ich immer Hunger hab."

Heero lächelte wissend und ließ sich erschöpft auf das Sofa fallen.

Duo setzte sich zögernd und mit schuldbewusster Miene dazu: "Da hab ich mal wieder echt Mist gebaut. Quatre und Trowa hab ich vor den Kopf gestoßen und ihren Abend ruiniert und dich habe ich auch noch verletzt und gekränkt. Tolle Ankunft!"; ließ Duo mit gesenktem Kopf verlauten.

Heero erwiderte nichts. Was sollte er auch sagen, Duo hatte schließlich Recht. Also reichte er ihm ein Käsebrot und nahm sich selbst das Zweite.

"Du willst nichts dazu sagen?", verzweifelte Duo.

"Was willst du hören, Duo", begehrte Heero zu wissen: "Was du gesagt hast ist nun mal die Wahrheit."

Duo seufzte.

"Aber ich bin mir sicher, dass Quatre freut wenn du wieder mit ihm sprichst. Und Trowa hat dich besser verstanden als ich, also ich glaube nicht das er sauer ist."

"Und du, bist du sauer auf mich?"

"Sauer trifft es nicht. Ich bin verletzt und ratlos. Ich verstehe nicht warum du mir nicht vertraust."

"Und wie kann ich das wieder gut machen? Ich wollte dich doch nicht verletzen. Ich weiß nicht einmal selbst warum ich so abgedreht bin."

"Gut machen, hm? Es ist nichts zum gut machen. Wir müssen einfach lernen einander zu vertrauen und besser auf den anderen achten. Du standest unter Druck und hast diesem Druck Luft gemacht und deinen Gefühlen Ausdruck verliehen und dass habe ich zu respektieren, auch wenn es mich verletzt."

"Vertrauen, eine sehr eigenartige und komplizierte Sache. Wir fünf vertrauen blind auf die Fähigkeiten des anderen. Quatre und ich vertrauen Trowa und dir in jeder Teammission Aber Quatre und Trowa vertrauen sich auch privat als Paar- etwas, das bei uns noch nicht funktioniert. Sie können sich gegenseitig viel besser einschätzen. Ob das bedeutet, dass wir nicht zusammen sein sollten?"

"Und was willst du mir damit sagen", gab Heero tonlos von sich. Er fühlte sich auf den Arm genommen.

"Ich wollte damit gar nichts sagen. Ich weiß doch selbst nicht weiter. Ich habe nur das Gefühl das alles schief läuft und das ich aufwache und allein bin."

Heero atmete erleichtert aus. Sie kamen der Sache ja schon näher und vielleicht Schritt für Schritt würden sie lernen einander blind zu vertrauen- alles zu seiner Zeit.

Und Zeit sollte keine Rolle spielen oder doch- immerhin leben sie als Attentäter in einem ungerechten Krieg, wer vermag zu sagen wie die nächsten Opfer heißen?

Doch Heeros Gedanken kreisten um etwas ganz anderes, deshalb erkundigte er sich vorsichtig bei Duo: "Darf ich dich etwas fragen?"

"Natürlich, frag ruhig", meinte Duo offen.

"Wieso suchst du dir immer nur Gründe dafür, dass ich gehe und nie welche dafür, dass ich bleibe? Warum redest du dir ein, dass die anderen und ich so schnell wie möglich wieder ohne dich seine wollen?"

Duo blickte tief in Heeros Augen, suchte in ihnen etwas woran er sich festhalten konnte um nicht immer tiefer ui fallen. Er brauchte einen Beweis dafür, dass Heero ihn auffangen würde. Und die Liebe, welche dieser Blick ihm entgegen brachte war Beweis genug.

Natürlich konnte keiner der beiden sagen was die Zukunft bringen würde, *wie auch, wenn ich das selbst noch nicht so genau weiß ^^* aber das ist das Risiko welches man eingehen muss, das Risiko namens Vertrauen.

"So ist es einfacher. Wenn ich schon vorher weiß, dass ich bald wieder alleine bin ist es nachher einfacher, wenn ich die Gründe schon kenne."

"Aber deine Gründe sind keine wahren Gründe."

"Wie meinst du das?"

"Ich würde dich nie verlassen, weil du..."

"Und warum lässt du mich dann so oft allein? Warum gehst du fort für vier, fünf Tage ohne ein Wort von dir hören zu lassen"; unterbrach Duo Heero.

"Duo, das haben wir dich schon geklärt. Es ist nun mal meine Pflicht."

Duo atmete laut aus. Er wusste ja schließlich selbst, dass sie sich im Kreis drehten. Aber Heero würde sich ohne zu zögern in die nächste Mission stürzten- ihn allein zurücklassen. Er hob entschlossen seinen Kopf und wandte sich Heero zu. Sollte Heero doch seine Tränen sehen. Ihm viel es nun mal schwer mit Einsamkeit umzugehen.

Heero erwiderte Duos Blick. Er fand das Duo trotz der Tränen sehr stolz aussah.

Doch das änderte nichts an der allgemeinen Situation.

Langsam hob Heero seine Hand und berührte zärtlich Duos Wange, wischte die Tränen fort: "Vor was hast du eigentlich Angst? Es kann nicht daran liegen das ich Missionen durchführe, denn das machst du doch auch und das seit knapp fünf Jahren."

"Vor was ich Angst habe? Eine gute Frage. Ich weiß es nicht, vor allem und vor nichts. Am meisten Angst habe ich vor der Angst an sich, glaube ich zumindest... weißt du wenn mich die Angst verschlingt stehe ich ihr ausgeliefert gegenüber, ohne Chance auf Flucht und ich handele so wie man es mir beigebracht hat... ich unterwerfe mich... Ich habe gelernt, dass man wenn man tut was von einem verlangt wird der Schmerz nicht so groß ist und das man dann schneller seine Ruhe hat..."

"Angst ist eine schlimme Sache..."

"Du hast ja keine Ahnung! Nicht die Angst ist das Schlimme sondern das was sie aus dir machen kann und wie andere durch sie dich beeinflussen können..."

"Beurteile nicht was du nicht kennst", mahne Heero mit ernster Stimme, "Also beurteile mich nicht."

Duo schaute Heero ernst an. Er hatte gerade das Gefühl das Heero ihm etwas sehr wichtiges gesagt hat, aber gleichzeitig spürte er, das er dessen Inhalt noch nicht wirklich verstanden hatte: "Was meinst du damit?"

"Nicht heute Abend, Duo, bitte nicht Heute und auch nicht Morgen oder Übermorgen... Irgendwann nur nicht jetzt, Duo bitte"; bat Heero und schaute aus dem Fenster und kämpfte mit seinen Erinnerungen. Nein, noch war er nicht bereit Duo seine Vergangenheit zu offenbaren, sich sein Vertrauen beweisen zu lassen, seine Liebe auf die Probe zu stellen. Noch nicht, aber vielleicht irgendwann...

Duo überbrückte die letzten fünfzig Zentimeter Abstand zwischen ihnen und küsste Heero zärtlich, um ihn aus seiner Gedankenwelt zurückzuholen. Als er Heeros Erwiderung spürte trennte er sich nach einigen Augenblicken des Genusses ein paar Millimeter von ihm, legte seine Stirn an Heeros und flüsterte leise: "Nicht Heute und nicht Morgen oder Übermorgen, lass dir Zeit- nimm dir soviel du willst, aber dann musst du mich das Selbe machen lassen."

"Natürlich, ich möchte dich zu nichts drängen. Ich möchte nur das du meine Gegenwart genießt..."

"Das tu ich sowieso, mein Koibito. Darüber brauchst du dir nun wirklich nicht den Kopf zu zerbrechen", lächelte Duo, ehe er ihn verlangend küsste.

"Was hältst du von Schlafengehen?", meinte Heero unvermittelt.

Und wie auf Kommando begann Duo zu gähnen. Heero lächelte sanft und ließ eine Hand über Duos Rücken wandern: "Ich sehe schon, du hältst von dieser Idee genauso viel wie ich."

Und ohne eine Antwort abzuwarten stand Heero auf und zog mit sanfter Gewalt Duo hinter sich her. Im Gegensatz zu Duo machte Heero sich aber nicht die Mühe zu überlegen in welches Bett sie sich nun legen sollten, sondern ging auf sein eigenes zu und ließ Duo sanft darauf nieder. Heero schaute ihn abwartend an und Duo verstand. Heero wollte nicht innen schlafen, er bekam dann immer das Gefühl die Kontrolle zu verlieren. Duo hingegen wollte nicht außen schlafen weil er dann immer damit rechnen musste aus dem Bett gestoßen zu werden. Und ein verlegenes Lächeln breitete sich auf ihren Lippen aus, als Duo sich an die Wand kuschelte und Heero sich dazu legte. Sie haben beide in den letzten fünf Jahren genug Zeit gehabt gewisse Angewohnheiten des anderen kennen zu lernen und zu studieren.

Tja, manchmal machen unterschiedliche Vergangenheiten aus zwei Menschen ein Ganzes und jene beiden profitieren von jeweils anderen, da jener das hat was einem selbst fehlt. Und manchmal prägen ähnliche Vergangenheiten so stark das sich Ähnlichkeiten in den Unterschieden bemerkbar machen.

Nach einiger Zeit erhob Duo schüchtern seine Stimme: "Heero?"

"...Hm?"

"Darf ich mich bei dir einkuscheln?"

"Natürlich", sage Heero sanft und hob seine Decke, worauf sich Duo ganz beherzt bei ihm einkuschelte, seinen Kopf auf Heeros Brust bettete und den ruhigen Herzschlägen lauschte ehe er in einen ruhigen Schlaf driftete.
 

dat wars mal lieber - für di die durchgehalten haben danke ^^ und wenn ihr noch zeit und lust hättet und mir sagen würded wie kank dat nun wirklich is oder ob es gut oder schlecht is oder für evantuelle pulizerpreise und beschwerden - könntet ihr mir ja ein kommi dalassen - würde mi freuen XD

have a nice day

so far so good

und aus XDD

Kapitel III

Kapitel III
 

Ein liebevolles Lächeln schlich sich auf Quatres Gesicht als er auf die beiden Schlafenden blickte. Eine zärtliche Umarmung umfing ihn, in welche er sich gerne fallen ließ: "Habe ich es dir nicht gesagt, Little One, (also dat hab ich irgendwo in irgendeiner story gelesen und finde es passt so schön - sollte der autor was dagegen haben einfach melden, dann nehm ich's raus, bis dahin bleibts einfach so ^^) sie haben es unter sich selbst ausgemacht."

"Sei ehrlich, du wusstest, dass das so enden würde, oder?"

"Naja, sagen wir so, ich hatte da so eine Ahnung."

"Du und deine Ahnungen. Dann erahne jetzt mal was ich will!", neckte Quatre seinen Trowa, und schenkte ihm ein "Ich- Bin- Absolut- Unschuldig- Brav- Und- Ganz- Lieb- Lächeln", wobei Trowa sofort den Schalk erkannte, welcher sich in Quatres Augen widerspiegelte.

"Hm... wenn ich dich nicht besser kennen würde, würde ich sagen das du gerne einen Kräutertee hättest, aber da ich dich besser kenne, mein Wüstenprinz...", ließ Trowa seinen Satz unvollendet und widmete sich lieber direkt Quatres Lippen.

Glücklich lächelnd löste sich Quatre nach einem sehr langen und intensiven Kuss von Trowa: "Ich glaube wir sollten uns lieber zurückziehen, ehe der Wolf und der Panther wieder zum Leben erwachen."

"Das hast du aber schön formuliert", zog Trowa Quatre auf.

"Spotte nicht, ich habe doch recht!"

"So?"

"Ja! Heero war und ist ein einsamer Wolf und je näher wir ihm kommen wollen umso weiter zieht er sich zurück, und Duo ist ein gefährlicher Panther. Du bemerkst ihn manchmal gar nicht und er kommt aus dem Hinterhalt auf dich zu oder er ist so laut und wiegt dich in Sicherheit und greift überraschend an. Und besonders gefährlich ist er, wenn er etwas verteidigt und sein katzenhaftes Benehmen offen auslebt und nur so auf deinen Fehler wartet, ja dir regelrecht auflauert, dann macht er mir schon auch mal ab und zu Angst."

"Wenn du schon Angst vor ihm hast, brauch ich mir nicht schwach vorkommen dir zu sagen das Duo mir unheimlich ist", gestand Trowa und ging aus dem Zimmer.

Quatre wand ein letztes Mal seinen Blick auf die beiden. Dann drehte auch er sich um, folgte Trowa in die Küche und nahm das Gespräch wieder auf: "Ich glaube ich weiß was du meinst, du kannst Duo nicht durchschauen und deswegen verunsichert er dich, weil du seine Absichten nicht einschätzen kannst. Und ich möchte dich nicht angreifen oder verletzten aber mir ist schon öfter aufgefallen das du mit Katzen nicht so gut umgehen kannst, wie zum Beispiel mit Hunden."

"Ich weiß, dass du Recht hast und wie ich das mit dem Löwen im Zirkus geregelt bekommen habe, ist mir noch immer ein Rätsel, ich glaube ich konnte seine Absichten spüren. Er wollte seinen Frieden und die Freiheit, aber Duo, er sagt nicht was er will und..."

"... und du weißt dann nicht wie du ihm begegnen sollst, während Heero es dir einfach macht, er genießt deine Gesellschaft und sagt dir wenn etwas schief läuft."

"Ja genau, er ist einfacher.", bestätigte Trowa und stellte Quatre eine Tasse Tee auf den Tisch, während er sich selbst mit Kaffe versorgte.

"Danke... Weißt du was ich dann doch höchst interessant finde?"

"Lass mich raten: Die Tatsache, dass Heero und ich sozusagen beste Freunde sind und ich mit Duo nicht wirklich dicke bin, wohingegen unser Drache und unser Panther ein Dreamteam bilden, in welches der Wolf sich nicht gesellen will, weil ihm der Drache nicht ganz geheuer ist. Stimmts?"

"Ja, und diesmal hast du das aber schön gesagt!"

"Wenn es der Wahrheit entspricht", tat Trowa die Sache ab.

"Ich freue mich darauf wieder komplett zu sein, glaubst du ich kann sie dazu überreden?"

"Du wirst es wissen sobald du sie fragst."

"Noch habe ich ja Zeit."

"Du solltest dir nicht zuviel Zeit damit lassen, wenn sie nämlich ihre eigenen Pläne anfangen zu spinnen, wird dein Wunsch schwer zu erfüllen sein."

"Da muss ich dir zustimmen. Ich werde sie heute Abend fragen, wenn wir vollzählig sind."

"Mach das mal. Was hältst du von einer kleinen Lauftour?

"Ich bin nicht abgeneigt, wenn du das wissen willst", scherzte Quatre wieder ein wenig heiterer als noch ein paar Augenblicke zuvor.

"Na gut dann komm", nahm ihn Trowa bei der Hand und zog ihn Richtung Schlafzimmer, in den begehbaren Schrank.

Als sie diesen wenig später in Sportbekleidung verließen begegnete ihnen ein mehr oder weniger morgenfrischer Heero im Flur.

Quatre begrüßte Heero erfreut: "Guten Morgen, Heero. Gut geschlafen und hat dich Duo rein gelassen? Und wie lange wart ihr wach? Außerdem musst du noch erzählen wo ihr überall wart und was ihr erlebt habt, und ich habe noch so viele Fragen. Was willst du eigentlich frühstücken?"

Heero verzog bei Quatres Gerede kaum merklich, schmerzhaft das Gesicht. Das war zu viel für ihn, in aller Früh nach mehr als vier Monaten Ruhe am morgen, konnten Quatres Worte sogar einen Eisbären umhauen, und am Morgen nach einer Nacht mit Duo, in welcher er seine Masken fallen lassen hat, war das definitiv zu laut, zu freundlich, zu viel! Hilfe suchend wandte er seinen Blick an Trowa, welcher diesen sofort verstand und liebevoll zu Quatre meinte: "Little One, wolltest du nicht mit mir Laufen gehen?"

Quatre verstand sofort und lächelte Heero entschuldigend an, ehe er sich an Trowa wandte: "Sicher wollte ich das. Außerdem muss ich ja noch an meiner Kondition arbeiten, damit ich mit dir mithalten kann", meinte er verführerisch und warf Trowa ein anzügliches Lächeln zu.

"Tja, dann solltest du schon mal anfangen, denn bis du soweit bist, wird das noch dauern und im Gegenteil zu mir fehlt dir die Routine."

"Routine? Welche Routine", fragte Quatre, leicht geschockt und völlig aus dem Konzept gebracht.

"Na die Routine im Laufen, oder von was dachtest du, dass ich spreche", meinte Trowa fies grinsend. Er liebte es seinen Wüstenprinz zu reizen, aber auch ihn wieder zu beruhigen und ihm zu versichern, dass er ihm treu zur Seite stand, da er seinen Kleinen einfach brauchte um sich besser zu verstehen. Sein Problem lag nämlich darin das er zwar seine Umwelt verstand und schnell begriff wie der Hase lief, nur bei sich selbst kam er ohne Quatres Hilfe nie auf einen grünen Zweig und immerhin wusste er ja genau wie weit er dieses Spielchen treiben durfte, so das sein Liebster darunter nicht wirklich leiden musste.

"Natürlich vom Laufen", atmete Quatre erleichtert auf, "Dann wollen wir Mal sehen, vielleicht überrasche ich dich ja."

"Du überrascht mich immer, Little One."

"Heero, wir sehen uns sicher noch später, ich muss meinen Trowa ein wenig überraschen." Und schon schritt Quatre auf die Tür zu. Trowa nickte Heero zu und folgte Quatre.

Heero war erleichtert. Wie in Dreiteufelsnamen konnte man schon in aller Frühe so gut gelaunt sein, so was gehörte seiner Ansichten nach verboten.

Natürlich als Soldat war er auch um drei Uhr morgens Einsatzbereit, aber da spielte er einfach sein Programm herunter und musste sich nicht wirklich anstrengen, während menschliche Nähe eine riesige und kaum zu bewältigende Aufgabe darstellte. Außer natürlich es handelte sich um eine gewisse Person mit langen Haaren, welche in einem Zopf ihre Bestimmung fanden. Diese Person wurde in der Früh nie aufdringlich, brauchte sie doch selbst ihre Ruhe, diese Person genoss es einfach ihm gegenüber zu Sitzen und langsam in den Tag zu kommen. Wie sie das wohl regeln sollten, wenn sie wieder in die Schule mussten? Darüber konnte er sich auch später sorgen, jetzt hieß es erstmal Frühstück richten für sich und Duo.
 

Nachdem er sich selbst mit einer Tasse schwarz Tee und einer Schüssel Cornflakes an dem Tisch gesetzt hatte, hörte er tapsige Schritte im Gang. Kurz darauf schwang die Küchentür auf und ein verschlafener wenn auch liebenswerter junger Mann trat durch diese. Heero beobachtete seinen Freund mit Adlersaugen. Er war erleichtert der ängstliche Zug vom vorgestrigen Morgen schien aus seinem Gesicht verschwunden zu sein. Duo wirkte völlig gelassen, ein schöner Anblick wie er fand.

Duo nahm sich seinen Kakao von der Anrichte und nahm gegenüber Heero Platz: "Morgen."

"Morgen."

Es war wie ein Ritual, jedes weitere Wort wäre störend gewesen. Dieser allmorgendliche Gruß ließ nicht auf die Gefühle der beiden schließen, denen es doch so viel bedeutete das der andere da war, in ihrer Nähe.

Sie aßen schweigend ihr Frühstück und Heero stand als er fertig war einfach auf und verließ die Küche- aufräumen war Duos Arbeit, seit jeher. Und diesen störte es auch nicht wirklich, war es doch schon immer so. Danach schnappte sich Duo ein Buch und verzog sich ins Wohnzimmer.

Er war so vertieft in seinen Roman, welcher vom Tod handelte, der dazu verdammt war einsam zu sein, weil sich alle vor ihm fürchteten, dass er die festen, sicheren, erhabenen Schritte gar nicht bemerkte.

"Na endlich! Ich dachte schon ich sei der einzige hier."

Erschrocken blickte Duo auf, konnte sich noch nicht wirklich zu rech finden, war noch zwischen der Welt im Buch und der Realität gefangen: "Was? ... Wie... ähm wer? Wufei?"

Augenblicke vergingen.

"Wufei! Du bist da. Damit sind wir komplett."

"Von komplett kann keine Rede sein, du bist der erste den ich antreffe, Duo."

"Naja, Heero sitzt wahrscheinlich oben, vor seinem Notebook und Quatre und Trowa sind was weiß ich wo", meinte Duo und legte sein Buch zur Seite.

"Aha. Naja, bin wohl im falschen Moment aufgetaucht."

"Stimmt, Drache! Kein großer Auftritt", lächelte Duo hinterlistig, denn er wusste wie sehr es Wufei hasste im Rampenlicht zu stehen.

"Ach halt die Klappe, du Hauskätzchen! Du weißt genau was ich meine", blaffte Wufei ihn an. Dass Duo ihn "Drache" nannte nahm er nach fünf Jahren die er nun mit dieser Meute aus Chaoten, wie er fand, verbrachte und Duo es nicht beibringen konnte dies zu unterlassen, gar nicht mehr wahr, fand sich damit ab. Und hatte seine Methode sich postwendend bei diesem zu Rächen.

"Du sollst mich nicht Hauskatze nennen. Sonst wird es Zeit das ich du mal Bekanntschaft mit meinen Krallen machst."

Wufei grinste fies: "Ganz ruhig schwarze Dschungelkatze, oder sollte ich Panther sagen."

Wie sollten die beiden auch wissen, das die Namen mit denen sie sich gegenseitig aufzogen auch von ihren Freunden benutz wurden?

"Naja, so sind wir wenigstens quitt, ne Drache?", lächelte Duo schon wieder.

"Ja sind wir, Panther", gab Wufei von sich, und ein müder Zug breitete sich auf seinem Gesicht aus.

"Was ist los, Wufei?", schaute Duo ihn sorgenvoll an.

"Nichts, nichts. Bin nur müde", erwiderte er erschöpft und fügte in Gedanken dazu /und Einsam./

"Ich glaube dir zwar nicht und ich bin mir sicher das du das genau weißt, aber ich werde nicht nachfragen, ich hoffe das du es mir freiwillig erzählst, denn noch mehr Rätsel, als meine eigenen und jene die mir Heero aufgibt, kann ich wirklich nicht gebrauchen. Und nun komm gefälligst her und begrüße deinen Stubenkater, der hat dich nämlich vermisst, stolzer Drache."

Wufei lächelte dankbar, er wusste er konnte Duo nichts vormachen und zu lange wollte er es vor ihm nicht verheimlichen. Duo war sein bester Freund und er wusste mit Geheimnissen belastete er ihn mehr als mit der Wahrheit, aber zuerst musste er das selbst mit sich klar machen. Er ging auf Duo zu und schloss ihn fest in die Arme.

Duo lehnte sich vertrauensvoll an Wufei an: "Mein Drache, ich bin so froh das du wieder da bist."

Ein lautes Geräusch, ausgelöst von der heftig ins Schloss geschleuderten Tür, ließ die beiden erschrocken auseinander fahren. Sofort richteten sie ihre Blicke auf den vor der geschlossenen Tür Stehenden. Heero!

Duo ergriff als erster das Wort, da Wufei allein durch Heeros Blick das Gefühl bekam etwas falsch gemacht zu haben: " Heero gut das du kommst. Schau Wufei ist wieder da, wir sind komplett, was sagst du dazu?"

Ein eiskaltes "Hm" verließ Heeros Lippen, ehe er sich auf Duo zu bewegte, wie ein Wolf auf Beutezug.

Duo konnte sich Heeros Stimmung nicht erklären. Sie waren wieder alle zusammen, komplett, wollständig- eine Familie. Also konnte er mit dieser Stimmung nichts zu tun haben. Doch als er sah wie Heero auf ihn zukam war er sich dessen nicht mehr so sicher. Irgendwas stimmte doch nicht!

Wufei trat einige Schritte zurück. Es war eine Schande aber er musste es zugeben, er verspürte so etwas wie Furcht vor einem seiner Freunde, ja er hatte fast schon Angst vor Heero und er bewunderte Duo, welcher noch immer ruhig vor dem Sofa stand. Doch mit dem was dann geschah hatte er wirklich nicht gerechnet.
 

Heero blieb dicht vor Duo stehen und schaute ihm mit einem undefinierbaren Blick an. Bevor Duo auch nur zu einem Satz ansetzten konnte drückte Heero ihm schon Besitz ergreifend seine Lippen auf. Und als er merkte das Duo den Kuss erwidern wollte zog er sich zurück.

Doch auch diesmal sollte Duo nicht Gelegenheit haben sein Unverständnis in Worte zu fassen denn bevor er einen klaren Gedanken fassen konnte, spürte er Heeros Atem an seinem Ohr und vernahm dessen leisen, dennoch tiefen und ungleich bedrohlichen Bass: "Du solltest dich davor hüten meine Eifersucht zu reizen, denn sie ist ein Gegner, dem wir beide unterliegen werden. Und wage es nicht diese Warnung zu vergessen, sie ist die einzige welche du je erhalten wirst, denn ich gebe keine Garantie dafür, was das nächste Mal passieren kann. Also wage es nicht mich herauszufordern. Ich hoffe du hast das verstanden, Duo."

Aber auch jetzt wollte Heero Duos Stimme nicht hören, sondern bemächtigte sich abermals Duos Lippen und vertiefte den Kuss, ohne auf Duo Rücksicht zu nehmen. Jedoch beendete Heero diesen Kuss genauso plötzlich wie er ihn begonnen hatte, streichelte noch einmal Duos Wange und verließ das Wohnzimmer durch die Tür die hinter Duo lag und in die Küche führte.
 

Leichenblass ließ sich Duo auf die Couch fallen.

Vorsichtig trat Wufei zu ihm: "Was habe ich alles verpasst aber vor allem: Was war denn das gerade?"

Duo brauchte noch einige Momente um erstens Luft zu holen und zweitens seine Gedanken zu ordnen.

/Was sollte das? Eine Warnung... Seine Eifersucht? Wieso sollte er auf Wufei eifersüchtig sein? Wir haben doch gar nichts gemacht. Und wieso habe ich mich nicht gewehrt? Natürlich haben mir die Küsse gefallen, das muss ich zugeben. Sie waren so anders. Sie zeigten mir das mein Platz an seiner Seite ist aber auch das er die Mittel hat mich an seiner Seite zu halten. Beruhigt mach das jetzt?... Ich denke, ja. Er lässt mich nicht einfach gehen... aber auf der anderen Seite muss ich Acht geben. Ich darf mich nicht einsperren lassen. Das würde uns beide zerstören. Mich weil ich meine Freiheit brauche und Heero würde sich dafür bestimmt hassen war es das was er meinte?... Heero ich verstehe das nicht.../

"Duo? Duo, was ist los?"

Und leise antwortete ihm Duo: "Er hat mich gewarnt."

"Duo was ist überhaupt zwischen euch beiden passiert?"

"Ich... wir... in Rom... und naja..."

"Heißt das ihr beide habt endlich zu einander gefunden?"

"Ja. Vor zwei Tagen, es war... Moment, was heißt hier endlich?"

"Es war zum Schluss schon nicht mehr mit anzusehen, wie ihr versucht habt euch nahe zu sein, ohne das es auffiel, was das ganze nur offensichtlicher machte. Wir haben alle nur noch darauf gewartet wann es so weit sein würde", erklärte Wufei ihm tröstend.

"Wufei was sollte das Ganze? Ich versteh ihn nicht", gab Duo resigniert von sich.

Wufei lächelte zärtlich: "Dann solltest du das klären gehen. In einer Epoche des Krieges ist Zeit etwas so dermaßen kostbares, dass man sie nicht durch solche Kleinigkeiten vergeuden sollte. Also los, geh ihm nach."

Duo konnte sich nicht helfen, der traurige Ausdruck in Wufeis Augen sollte einfach nicht sein: "Willst du es mir nicht sagen. Ich habe eine Vermutung aber wenn ich sie ausspreche könnte es schief gehen und du könntest mir böse sein."

"Hast du davor Angst?"

"Ja, und deswegen weiß ich einfach nicht wie ich dir helfen soll. Wufei du bist mein Freund."

"Sag mir was du vermutest, ich werde dir bestimmt nicht böse sein, denn du bist nun mal mein bester Freund."

Doch Duo lächelte wissend. Wufei sagte dies nur weil er zu müde für alles andere war.

"Ich habe einen Vorschlag: Was hältst du von einem Mitternachtsimbiss?"

"Ich glaube ich kann dir nicht ganz folgen?"

"Wir treffen uns heute Abend um Mitternacht in der Küche, werden ein wenig essen und reden, denn jetzt bist du zu erschöpft."

Wufei nickte dankend: "Du kennst mich zu gut. Und nun schau das du zu Heero kommst."

"Mach ich, solange du mit versprichst, dass du dich bis zum Mittagessen von Quatre fernhältst, denn den würdest du zu Kleinholz machen, hab ich nicht Recht?"

"Ich weiß nicht was du meinst, Panther."

Herausforderung!

"Wer weiß das schon so genau, Drache. Und jetzt husch husch ins Körbchen. See you later."

Abgelehnt!

Und Duo machte sich auf die Suche nach Heero.
 

Heero war in den Hangar gegangen. Er wusste er hatte überreagiert und er hasste sich dafür. Er kannte Duo doch, wusste das Wufei dessen bester Freund war und trotzdem... Sämtliche Einwände welche die Vernunft ihm gebot waren vergessen als er aus Duos Mund jene Worte vernahm: "Mein Drache, ich bin so froh, dass du wieder da bist." Immer wieder kreisten diese Gedanken durch sein Bewusstsein. Tief seufzend machte er sich daran zum achten Mal sämtliche Systeme zu überprüfen, war seine Konzentration doch so gut wie nicht vorhanden. Er würde bald explodieren. Wenn er diesen Satz noch ein einziges Mal hören musste.

/Sein Drache... was bildet sich dieser verdammte Kerl eigentlich ein! Zuerst mir sagen das er es hasst wenn ich meine Aufträge erfülle und sich dann an diesen Chinesen ran machen... Was soll das? Am liebsten würde ich nun irgendwen platt machen... und am allerliebsten mich selbst. Ich empfinde Eifersucht, tiefe unbegründete Eifersucht. Ich hasse diesen Zustand... System- Check vollendet; Fehlermeldung A813/Code GH34... Na klasse wieder nicht aufgepasst. Ich gebs auf, das wird jetzt sowieso nichts mehr/ Er klappte den Laptop zu, sprang elegant von Wings linker Schulter und kam, wie es sich für einen perfekten Soldaten gehört, auf beiden Beinen am Boden auf. Dort legte er das Notebook auf einen Wagen voller Mikrochips für Wing und ging dann Richtung Trainigshalle. Er musste Dampf ablassen und das konnte er am besten bei einem schönen, unfairen und absolut belanglosen Kampf mit dem Sandsack.

Selbsthass! Er hasste sich dafür wie er reagiert hatte. Er verstand sich nicht und das hasste er ebenso. Und diese gesamte absurde und surrealistische Situation hasste er auch. Vielleicht hätte er doch Soldat bleiben sollen, sich seine Gefühle nicht anmerken lassen.

"Das war ja so verdammt dumm von dir Heero Yuy! Du bist dumm und naiv wenn du glaubst du könntest jemanden glücklich machen... Erinnere dich an das was sie dir gesagt haben, an den Platz den sie dir gelassen haben... Und ehe du es vergisst du hattest nie Platz, denn jemanden den man fürchtet, versucht man unter Kontrolle zu halten und deswegen sperrt man ihn ein, nimmt ihm die Luft zum Atmen und zeigt ihm sein ihm eigenes abscheuliches Wesen, führt ihm seine ekelhafte Persönlichkeit vor Augen, macht ihn klein." Und als ob er die Wahrheit jener Worte bekräftigen wollte, fing er an schwer zu atmen, ließ sich auf die Knie sinken und machte dein Eindruck als ob die Dämonen in seinem Inneren versuchten einen Weg nach Draußen zu erkämpfen. Kraftlos. Kalt. Gefangen in seiner Erinnerung.
 

Duo suchte schon in den unterschiedlichten Räumen nach Heero. Doch nichts, keine Spur, kein Anzeichen. Heero schien spurlos verschwunden zu sein. Doch dann kam ihm die Idee: die Gundams. Wieso hatte er nicht schon früher daran gedacht? Doch als er im Hangar ankam sah er niemanden. Er wollte schon umdrehen als er ein Piepen wahrnahm. Er drehte sich um und bemerkte, dass das Programm von Wing lief. Keiner würde es wagen ohne ausdrückliche Anweisung an Wing herumzuarbeiten, außer dem Besitzer selbst. Er ging zu Wing und entdeckte nun auch dessen Notebook. Eine Spur! Notebook hieß Heero war hier, wollte sich beruhigen, doch wo war er nun? Duo ärgerte sich. Es war doch wirklich zum verrückt werden. Was sollte das? Er war so auch schon genug verwirrt! Er überlegte, aus dem Hangar führten vier Türen, achtzehn Tore und etliche andere versteckte Öffnungen. Praktisch gesehen hieß das Heero konnte überall sein. In der Wüste angefangen, endend in der nächsten Stadt. Er müsse das alles einfach strategisch angehen, deswegen ging er zur zweiten Tür welche in die Turnhalle führte.

Als er jedoch dort ankam erschrak er sichtlich. Heero Yuy am Boden, ein Bild an das sich Duo lieber gar nicht erst gewöhnen wollte.

Er trat hinter Heero, kniete sich zu ihm auf dem Boden und umfing ihn mit seinen Armen, wollte ihm Trost spenden- wollte.

Heero fühlte nur wie ihm nun auch der letzte Raum, welchen er so hart verteidigt hatte, genommen wurde und reagierte auf die ihm einzig vertraute Art und Weise: Gewalt. Er schlug um sich und bemerkte wie er frei gegeben wurde, erschöpft kniete er am Boden, brauchte Luft, Platz, Wärme, da ihn dieser Schüttelfrost völlig unvorbereitet erfasst hatte.

Duo erschrak sichtlich. Was war hier los? Duo kniete sich vor Heero und versuchte... ja was sollte er denn versuchen? Er war mit dieser Situation völlig überfordert.

"Heero? Heero, was ist passiert?"

Es dauerte einen Moment, ehe Duo ein lautes Aus- und Einatmen von Heero vernahm. Anscheinend hatte dieser seine Luft angehalten. Zögernd sprach Duo ihn nochmals an: "Heero? Heero, was ist passiert und warum...?" /Nein ich sag lieber nichts über seinen Zustand, er sollte sich erstmal wieder beruhigen und sich fangen... Was ist bloß geschehen? Wer hat ihn nur dazu gebracht?.../

"D... u... o...", Heeros Stimme klang brüchig und verunsichert.

"Ja, mein Geliebter?"

"Mir ist kalt..."

"Und was soll ich jetzt machen, Heero?" Duo traute sich nicht Heero noch mal eine Berührung aufzuzwingen.

"Weiß nicht... es ist nur so kalt und... dunkel... Duo..."

"Sag mir was du möchtest... sag es mir, Heero, was willst du?" Duo verzweifelte fast, was sollte er nur tun. Wie konnte er helfen, wirklich helfen?"

"Wärme mich Duo, bitte..."

"Dazu musst aber auch du etwas tun."

"Was?", fragte Heero zögernd und ein wenig verunsichert.

"Zuerst mich bitte ansehen."

"Dich ansehen... wozu, damit du über mich lachen kannst oder mich verspottest. Ich habe genug davon...", wimmerte Heero schon fast.

"Heero sieh mich an, bitte."

Zaghaft hob Heero seinen Kopf, ging von seiner gebückten Igelhaltung *kann man sich das vorstellen, ich mein so am boden zusammengerollt- wenn wer einen besseren ausdruck hat büdde melden ^^* in eine kniende Sitzhaltung über. Langsam ließ er seinen Blick über Duos Körper wandern, ohne diesen jedoch wirklich wahrzunehmen. Doch dann traf sein Blick auf Duos Augen. Warme Amethysten, die voller Zuneigung leuchteten. Heero war verwirrt.

"Danke. So lässt es sich schon angenehmer miteinander reden, meinst du nicht auch, Heero."

"Hm...", fing Heero wieder an zu zittern. In dieser Position war ihm noch um einiges kälter.

"Ist dir noch immer kalt?", fragte Duo liebevoll.

Heero nickte ein wenig verunsichert.

Doch Duo lächelte nur und meinte liebevoll: "Na dann komm doch her zu mir." Und machte eine einladende Geste mit den Armen.

"Warum kommst du nicht zu mir, bin ich so abstoßend?"

"Heero, wenn ich dich wieder umarme, bekommst du nur wieder das Gefühl... ich weiß nicht was du empfunden hast aber meine Berührungen von vorhin waren dir doch unangenehm."

Heero zuckte zusammen, er wusste was Duo meinte. Er wusste es war an ihm seine Situation zu ändern. Duo würde ihn nicht einsperren, würde ihm Platz lassen sich selbst zu entfalten. Duo würde ihm die lang vermisste Wärme gerne geben, er musste sich nur trauen, den ersten Schritt machen, Duo zeigen das er seine Hilfe gerne annahm. Und langsam ließ er seine Hände nach vorne wandern, bis sie auf Duos Fingerspitzen trafen. Erleichtert seufzte Heero auf. Die Wärme welche von Duo ausging, war äußerst angenehm.

Nach einigen Momenten ließ er seine Hände weiterwandern, zog sich selbst an Duo heran.

Duo bemerkte wie sich Heeros Arme um seine Hüften legten und sich im Kreuz verhakten und er konnte beobachten wie Heero dessen Kopf in seinem Schoß bettete und einwenig von der Spannung fallen ließ. Duo blickte liebevoll auf den nun liegenden Heero herab und streichelte zärtlich dessen Haar.

"Du bist so warm", seufzte Heero entspannt.

Und auch von Duo fiel die Spannung ab: "Ich bin nur so warm, weil ich eine sehr starke Person an meiner Seite weiß, die mich Nacht für Nacht wärmt."

"Wie kann ich dich wärmen, wo ich doch selbst kurz vorm erfrieren stehe?"

"Wieso solltest du erfrieren? Du hast Freunde an deiner Seite, du hast mich und du bist überaus stark, du erfrierst nicht ohne dich dagegen zu wehren, und wenn du Hilfe brauchst dann schäme dich nicht darum zu bitten. Hee- chan, was ist passiert?", wagte Duo nun doch einen Vorstoß.

"Ich habe... ich war... eifersüchtig."

"Auf was? Ich habe mich nur darüber gefreut, dass mein bester Freund lebend wieder zurückgekommen ist, und das habe ich ihm gezeigt."

"Du hast gesagt... ich war so..."

"Was habe ich gesagt, das dich so tief getroffen hat?"

"Du... ich... es tut mir Leid, ich habe überreagiert...", gab Heero leise zu.

"Warum?"

"Ich hatte das Gefühl... dass Wufei dich mir wegnimmt... dass du lieber bei ihm wärst als bei mir... dass du erkannt hast wie grässlich ich in Wirklichkeit bin... ich bin nicht so wie andere...", gab Heero tonlos von sich, ehe er seine Stimme festigte, seine Arme fester zusammenzog und weiter sprach: "aber du gehörst mir, und ich teile meinen Besitz mit niemanden... du bist nur für mich, für niemanden sonst. Ich lasse dich mir nicht wegnehmen! Sie haben mir schon genug genommen, dich werden sie nicht auch noch bekommen. Sie haben mir meinen Stolz genommen, meine Träume zerstört, mein Selbstwertgefühl minimiert, meine Gefühle als etwas Schlechtes gezeichnet, mich systematisch ruiniert, ABER dich werden sie nicht bekommen, selbst wenn ich eines Tages mit meinem Leben dafür geradestehen muss, dich werde ich nicht mit IHNEN teilen. Du bist das einzig Schöne und Warme das mir noch geblieben ist und ich werde dich zu verteidigen wissen, ob auf ihre oder meine Methode spielt dabei überhaupt keine Rolle"

Zärtlich streichelte Duo weiter, er wusste nicht wer diese "Sies" waren und was sie ihm so Schreckliches angetan haben das er sich dermaßen in seinen Gedanken verlor, aber er würde zu ihm stehen, so wie Heero zu ihm stand. Sie würden gemeinsam einen Weg finden, sollte er auch in das größte Verderben oder in den Tod führen. Sie würden ihn GEMEINSAM und hoch erhoben Hauptes gehen und ihrem Schicksal glücklich entgegenlächeln, selbst nach all der Schande, welche die beiden schon erlebt hatten.

"So schnell wirst du mich nicht los, Hee- chan. Ich liebe dich, und auch wenn sich das jetzt nicht so gut anhört, aber ich bin froh darüber, dass du mich nicht einfach so gehen lassen willst, denn ich neige dazu manchmal einfach abzuhaun und es tut gut zu wissen, dass da jemand ist der dies zu verhindern weiß, mich festhält und mit mir einen Weg aus dieser Lage sucht. Ich bin mir sicher, dass sich für dich dies absolut dumm anhört, aber es beruhigt mich zu wissen dass ich nicht alleine kämpfen muss. Und doch muss auch ich dich warnen: Versuche nicht mich einzusperren oder zu fest an dich zu binden, denn dann werde ich mir einen Weg suchen zu fliehen, und das ist etwas das wir beide nicht wollen", sprach Duo leise und zärtlich.

"So haben wir wohl wieder einen Gleichstand, nicht?"

"Ja, sozusagen ein schön genormtes Gleichgewicht."

Heero ließ Duo los und drehte sich um, so dass zwar sein Kopf noch immer auf Duos Schoß ruhte, er ihm aber in die Augen sehen konnte und hauchte: "Das fühlt sich beruhigend an, wenn du mich fragst." Doch noch ehe Duo antworten konnte wurde er von Heero schon in einen ruhigen und zärtlichen Kuss gezogen, welchen keiner von beiden so schnell enden lassen wollte.

Als sie dann diesen Kuss doch irgendwann beendeten, nahm Heero sofort wieder das Wort an sich: "Ich sollte mich wohl bei Wufei entschuldigen, meinst du nicht?"

Und Duo lächelte ihn zufrieden an: "So kenn ich meinen Hee- chan, immer um das Wohl der Gruppe bemüht. Aber wenn du mich schon so fragst, ja ich finde durchaus das eine Entschuldigung mehr als angebracht wäre."

"Mhm, ich verstehe was du meinst. Und Duo ich muss dir noch ein Versprechen abringen..."

"Was soll ich dir versprechen?"

"Nicht nur du, sondern auch alle anderen", gestand Heero kleinlaut.

"Wieso musst du dich immer in solchen Rätseln ausdrücken. Gesetzt dem Fall das es dir noch nicht aufgefallen ist, möchte ich es nun einmal deutlich sagen: Ich neige dazu mit mir über alles reden zu lassen und gelte außerdem als durchaus Kompromissbereit, also sag endlich was du willst?", gab Duo mit einem leicht spitzbübischen Lächeln auf den Lippen Heero als Antwort.

"J darf niemals, hörst du, NIEMALS etwas von unserer Beziehung erfahren"; konterte Heero mit Nachdruck.

"Schade, ich hatte eigentlich vor ihm eine nette Karte zu schreiben und ihm mitzuteilen das sein perfekter Soldat nun eine ganz unperfekte und unschickliche Homobeziehung mit mir, seinem Partner hat. Und wie er das ganze aufnimmt wollte ich für die Nachwelt auf Video festhalten", zuckte dann jedoch, in einer abwertenden Geste, mit seinen Schultern, "Nun gut wird wohl nichts draus, damit kann ich leben."

Heero wurde allmählich wirklich wütend: "Dir scheint der Ernst der Lage zu entgehen. Glaubst du wirklich ein Wissenschaftler würde sein Objekt so einfach in die Freiheit entlassen, nur weil es gerade anfängt zu entdecken was die Welt noch bereithält. Nun ich sage dir die Antwort: Nein, er sperrt es endgültig weg, und nur noch zu den Versuchen darf es ein wenig am Leben teilhaben. Und das würde ich nicht noch einmal überstehen." Gepeinigt schloss Heero seine Augen. Nein, mehr konnte er im Moment nicht wirklich sagen, wollte sich nicht schon wieder mit diesen Erinnerungen auseinander setzten.

Duo überkam wieder das schlechte Gewissen. Konnte er nicht ein einziges Mal nicht derjenige sein, der in jedes, aber wirklich jedes Fettnäpfchen trat?

"Ich wollte damit nur sagen, dass ich nicht vorhatte den Doktoren irgendwas über uns zu erzählen. Wozu auch? Das hier, du und ich, dass ist unser PRIVAT Leben, das geht niemanden außer uns was an. Das ist nur deins und meins... Unseres ganz alleine." Und um seinen Worten Taten folgen zu lassen küsste er Heero.

Heero nickte: "Wir müssen es trotzdem auch den anderen sagen... bitte."

"Natürlich sagen wir es den anderen, und wo wir gerade bei den anderen sind, wolltest du nicht..."

Doch Heero stoppte den Redefluss indem er einen seiner Finger, auf Duos Lippen legte: "Darf ich vorher noch ein wenig deine Wärme genießen, Duo?"

"Ja, lass dir Zeit..."

Und so blieben die zwei einfach noch ein bisschen hier, in der Turnhalle sitzen und genossen die Ruhe und den Frieden, welche sich über sie legte.
 

Erschöpft und völlig ausgepowert ließ sich Quatre auf das Sofa fallen. Er brauchte Luft, fürs Erste und irgendetwas gegen die Muskelkater, welche er morgen bestimmt an Stellen haben würde von denen er vorher noch nichts ahnte, zum Zweiten.

Trowa blieb ganz ruhig vor dem Sofa stehen und beobachtete wie Quatre versuchte soviel Luft wie ihm nur irgend möglich in seine Lungen zu bekommen. Er hatte ihn zweieinhalb Stunden kreuz und quer durch das Gelände getrieben. Er verstand es nur zu gut, dass sein Wüstenprinz am Ende war, aber er rechnete ihm hoch an das er sich kein einziges Mal beschwert hat. Wobei sich ein hinterlistiges Lächeln auf seine Lippen schlich. Quatre hatte zum Schluss seine ganze Energie und Konzentration auf seine Atmung gerichtet, da konnte er sich nicht auch noch unterhalten, so wie am Anfang.

"Ich bin total platt... keuch... und du atmest nicht einmal schneller... keuch... Ich gebe mich geschlagen... keuch... mit deiner Kondition hallte ich einfach nicht mit... keuch... Du hast gewonnen."

Trowa lächelte, trat an Quatre heran und beugte sich zu ihm herunter: "Ich sagte doch das ich eine bessere Kondition habe, siehst du das nun ein, Wüstenprinz?"

"Ohne Zweifel", antwortete Quatre und beruhigte sich langsam. Er stellte peinlich berührt fest, dass ihm aber vor Erschöpfung immer wieder die Augen zu fielen. Plötzlich nahm er ein warmes Lachen wahr und versuchte die Quelle auszumachen, was sich als schwieriger herausstellte, als er gedacht hatte, da er das Lachen von allen Seiten wahrnahm.

"Trowa mir ist so..." Doch bevor Quatre diesen Satz beenden konnte, übermannte ihn seine Ohnmacht.

Sofort war Trowa bei ihm: "Little One? Little One... Verdammt..." Trowa setzte sich auf das Sofa und zog Quatre auf sich. Wenige Augenblicke später meldete sich eben dieser zu Wort: "Uff, ich glaube das nächste Mal schaue ich dir lieber beim Laufen zu..."

"Mein Wüstenprinz, versprich mir, dass du mir das nächste Mal sagst wenn ich die überfordere." Verzweiflung spiegelte sich in seiner Stimme wieder. Und Angst, er hatte Angst er könnte die einzige Person verlieren, welche ihm immer einen Ausweg aus seinem ganz persönlichen Chaos fand und ihm teilweise half sich nicht selbst zu verlieren. Und das schlimmste war die Gewissheit, dass es seine Schuld gewesen wäre, seine und sonst niemandes.

"Keine Sorge, mein Geliebter, aber ich glaube, ich brauche jetzt erstmal ein entspannendes Bad."

"Mhm", antwortete Trowa wie weggetreten und klammerte sich wie ein Ertrinkender an seinem Wüstenprinz fest.

"Na, was meinst du, ob in der Badewanne wohl genug Platz für uns beide wäre?"

"Sicher", ließ Trowa verlauten, ohne Anstallten zu machen, etwas an der derzeitigen Situation ändern zu wollen.

"Trowa, hörst du mir eigentlich zu?", erkundigte sich Quatre leicht irritiert.

"Immer, ich höre dir immer zu, Little One, kein Wort das deine Lippen je verlässt könnte ich überhören", bestätigte Trowa.

"Du bist ja so süß, wenn du so bist. Jetzt wird mir wieder klar warum ich meinen Tee, seit ich dich kenne stets ohne Zucker trinke", scherzte Quatre.

"Ich verstehe nicht was du meinst, wie soll ich den jetzt sein?", entgegnete Trowa ahnungslos.

"Na irgendwie weg und trotzdem ganz auf mich fixiert", stellte Quatre liebevoll fest.

"Auf dich fixiert? Magst du das, hm", erwiderte Trowa, nun endlich aus seiner Starre erwacht, ehe er zärtlich in Quatres Ohr biss.

"Aufhören du Vampir, das kitzelt... Du sollst aufhören, schau lieber mal das ich endlich in ein warmes Entspannungsbad komm", lachte Quatre, von der plötzlichen Aktivität seines Liebhabers überrascht.

"Wie Ihr wünscht, mein Prinz", lächelte nun auch Trowa und machte sich mit Quatre auf den Weg Richtung Bad.
 

Niedergeschmettert sank Wufei auf sein Bett, aber er würde sich nicht die Blöße geben auch nur eine einzelne Träne zu vergießen. Selbst wenn er das Gefühl und nun auch die Gewissheit hatte, nach diesem Krieg nirgendwo mehr eine Bleibe zu haben. /Wie konnte das geschehen? ... Wieso ist es so weit gekommen? Sie haben mich verstoßen... Ich bin die Schande der Familie, ich habe die Gesetzte der Ehre gebrochen... Wie konnte ich nur.../ Doch die Müdigkeit und die Verzweiflung ließen ihn schnell den Weg in Morpheus Arme finden.

Erschrocken fuhr er hoch. Hatte er schlecht geträumt? Des Lebens überdrüssig ließ er seine Hand durch sein Haar gleiten, stellte fest, das sein Zopf kurz vor der Auflösung stand, und da war es wieder: Ein entsetzlich lautes Pochen, welches sich so nicht real anhörte. Doch als es sich abermals wiederholte, konnte er die Tür als Ursprung dieses Lärms ausmachen.

"Herein", drang es gedämpft aus seinen Lungen.

Vorsichtig wurde die Tür geöffnet: "Wufei? Bist du dir sicher, dass du mich sehen willst?"

"Heero... ich weiß nicht... ja, bitte komm rein... und mach die Tür bitte hinter dir zu...", Wufeis Stimme klang eintönig, ohne Gefühle, ohne Leben. Schlicht und einfach kraftlos.

Heero tat wie ihm geheißen ehe er zu Wufei ans Bett herantrat. Um mit ihm auf gleicher Höhe zu sein ging er in die Knie: "Entschuldigung, für das was du miterleben musstest. Und verzeih mir auch dass ich dich geängstigt habe. Ich... ich habe überreagiert, und das bereue ich:" Heero sprach schnell hatte das Gefühl diese Worte so schnell wie möglich loswerden zu müssen, sonst würde er an ihnen ersticken. Er, Heero Yuy, ging vor ihm, Wufei Chang, einem Chinesen, noch dazu einen der einem Clan von Schwertkämpfern angehörte in die Knie und entschuldigte sich auch noch. Wie stellte sein bezopfter Baka das nur mit ihm an? Warum brachte Duo ihn dazu Dinge zu tun, welche er vorher niemals, und er meinte wirklich niemals, getan hätte.

"Heero, kannst du mir helfen?"

"Wenn du mir verzeihen kannst...", ließ er seinen Satz unbeendet.

"Du hast verteidigt was du in Gefahr sahst, ich brauche dir nichts vergeben. Und es ist schön zu wissen das du auf Duo achtest, das tut ihm gut", trieftete Wufei immer weiter in seine eigene Welt.

"Wufei, was ist passiert. Du bist doch zwei Monate nach uns, auf Mission gegangen und davor warst du im Haupthaus deines Clans, auf L5, oder? Was ist also in den vergangene vier einen halb Monaten geschehen?"

"Ich habe euch vermisst... und Duo... ich hatte keinen mehr zu reden... im Clan redet man nicht darüber was in einem vorgeht... man redet nur darüber wie man die Technik verbessern kann... und wenn man gegen die Regeln verstoßt fliegt man raus... vor dir sitzt der erste Chang seit zweihundertfünfzehn Generationen, der es je geschafft hat aus dem Clan zu fliegen...". Es musste raus, und auch wenn er das Gefühl hatte Duo zu hintergehen, musste er mit jemanden reden und auch wenn er sich in machen Situationen vor Heero fürchtete, er vertraute ihm voll und ganz.

"Willst du alleine sein", bemerkte Heero vorsichtig, als er sah das Wufei mit den Tränen kämpfte.

"Du meinst weil ich gleich in Tränen ausbreche?", verspottete Wufei sich selbst. "Könntest... würdest du bitte...", er konnte nicht mehr und die Tränen bahnten sich ihren Weg. Er fühlte sich mit der Erkenntnis alleingelassen, dass sein Herz schmerzte, sein Stolz gebrochen ist und seine Heimat sich für ihn nicht mehr öffnen würde. Verzweifelt legte er seine Hände über sein Gesicht, wollte sich der Realität entziehen. Wie konnte nur alles so aus dem Ruder laufen? Und in diesem unsagbaren Chaos das in seinem Kopf herrschte, drang ein Geräusch zu ihm durch. Ein ruhiges, gleichmäßiges Pochen. Er drehte sich um und sah in Heeros Gesicht, welcher seinen Blick erwiderte, jedoch durch keine unnötigen Worte diese Ruhe störte. Er ließ sich noch einen Moment von diesem wunderbaren ruhigen kobaltblauen Augen gefangen nehmen, ehe er sich mit einem ergebenen Seufzer an ihn anlehnte und weiter diesem angenehmen Herzschlag lauschte. Er konnte Duo schon verstehen, dieser kräftige Herzschlag und der leicht herbe Geruch, welchen Heero so an sich hatte, schenkten einem einfach Geborgenheit. Nicht das er sein Herz an Heero verlieren könnte, aber es war gut zu wissen so einen guten Freund zu haben. Außerdem gehörte sein Herz schon jemand anderem, auch wenn dieser wahrscheinlich noch nichts von seinem Glück- oder Pech, je nachdem wie diese Person das betrachten würde- wusste.

"Wieso lachst du nicht? Ich liege hier am Boden, kann mich selbst nicht mehr ertragen, doch du sitzt einfach nur da. Nein, du tust noch viel mehr, du hältst mich im Arm- wieso? Ich habe nichts mehr... ich kann nicht mehr...", er hatte doch schon alles verloren, weswegen half ihm Heero also noch.

"Du kannst noch immer kämpfen wie ein Mitglied deines Clans, oder?", und Heero wusste das er so eine Situation schon mit Duo erlebt hatte. Damals musste er Duo helfen sich einzugestehen, dass er das ständige Töten nicht so einfach wegsteckte wie er gerne wollte. Und nun musste er Wufei helfen seinen Stolz wieder zu finden. /Was Duo wohl sagen würde? Sicher etwas in die Richtung: "Ein Drache ohne Stolz ist wie ein Wolf ohne Wald, verstehst du was ich meine, Heero?"

"Natürlich", holte Wufei Heero aus seinen Gedanken zurück.

"Und du hast auch noch uns, oder sehe ich das falsch?"

"Nein, ich glaube auf euch kann ich mich verlassen?"

"Du glaubst es?"

"Nein, ich weiß es!", bekräftigte Wufei sofort.

"Und deine Einstellungen und deine Überzeugungen, deine Einschätzung von Gut und Böse, deine Wahrnehmung, das was du als Gerechtigkeit empfindest, hat man dir das auch genommen?"

"Nein, das gehört alles mir, denke ich?"

"Gehört es nun dir oder nicht?", fragte Heero nach, um eine klarere Antwort zu erhalten.

"Es sind meine Gedanken, Gefühle und Erkenntnisse, sie entstehen aus meinen Erfahrungen und bleiben mir als meine Erinnerungen erhalten, somit sind sie mein persönlicher Besitz."

"Und wenn deine Erinnerungen dich zu dem machen was du bist, und wenn deine Erfahrungen dich immer weiter verändern, wie kann es dann sein, dass man dir alles genommen hat? Einen Unterschlupf kannst du dir mieten, Freunde die dir treu zu Seite stehen hast du auch und der Rest wird sich bestimmt auch noch regeln lassen, meinst du nicht?"

"Darüber muss ich erst nachdenken", beteuerte Wufei.

"Lass dir Zeit", antwortete Heero, bewegte sich aber nicht und ließ Wufei auch nicht los.

Mit der Zeit wurde Wufei diese Nähe jedoch unangenehm: "Danke für deine Hilfe, aber nun wäre ich gerne ein wenig alleine."

"Verstehe. Erhol dich noch ein bisschen. Soll ich dich zum Essen holen?"

"Bitte. Oder lieber nicht. Nein, ich komme von allein."

Und mit einem Nicken verschwand Heero, schloss die Tür abermals hinter sich.
 

Der angebrochene Tag verlief für alle fünf Piloten unterschiedlich:

Quatre und Trowa gingen pünktlich Mittagessen, was für beide bedeutete sobald sie Hunger verspürten stellten sie sich gemeinsam in die Küche, kochten dort nach Herzenslust und Appetit nur um hinterher genüsslich sich gegenseitig zu "füttern" und zu schlemmen.

Duo und Heero machten es sich zu erst in der Bibliothek bequem, wo Duo sein Buch weiter las und Heero noch unterschiedliche Berichte schrieb und sich über ihre neue Schule informierte. Für ihn hörte sie sich in der Theorie ziemlich in Ordnung an, leider wusste er aus Erfahrung, dass das meist nicht auf die Realität übertragbar war. Verdammt. Es kam wie es kommen musste- Duo hatte Hunger und null Bock auf Kochen. Was nun tun? - Ganz klar Heero nerven und ihn dazu bringen sich eine Pizza kommen zu lassen. Gesagt getan- wenn es nur so einfach wäre! Heero stellte sich als hartnäckiger heraus als gedacht. Erst meinte er dass Duo wohl selbst kochen könnte, dann argumentierte er damit dass wohl kein Lieferservice in dieser Galaxie jemals bereit wäre, hierher, an einen der abgelegensten Orte der Erde- noch dazu in einer Wüste, zu liefern. Und dann war er davon überzeugt, dass das alles nur ihre Tarnung gefährden würde.

Als Duo dann doch plötzlich unerwartete Hilfe von Wufei bekam, welcher auch Hunger anmeldete, gab Heero schließlich auf und ließ Essen vom Japaner kommen - Natürlich!

Der Rest der Zeit verging schleichend und ruhig.

Bis Quatre irgendwann zum Abendessen rief.
 

tbc...
 

mal ein kommi abgeb *smeil*

also ich habe festgestellt ich hab da so meine angewohnheiten wirklich das könnte man ja fast schon quälerei nennen aber es wird ruhiger - ich verspreche es- aber da is jetzt von mir der ganze stress und seelische balst drin und das musste ich ja irgendwie verarbeiten...

außerdem enden meine kapis immer äußerst ungut...- mal so festgestellt habe irgendwie hunds gemien is aba so lange es euch nicht stört *schulterzuck*

so genug gequasel von mir

danke fürs lesen - *verbeug*

ein kommi würde mich freuen - wen nicht? ^^
 

have a nice day and a good time

Kapitel IV

Kapitel 4
 

Quatre hatte sich bei diesem Essen selbst übertroffen aber er wollte nun Mal das alles glatt lief, und da sollte es am Essen wirklich nicht scheitern. Quatre war sich noch immer nicht sicher ob er den anderen seinen Vorschlag wirklich schon jetzt unterbreiten sollte, in seinen Gedanken war er davon überzeugt, dass es sicher irgendwann einen besseren Moment geben würde. Wieso musste er heute Früh auch sagen, dass er am Abend fragen würde. Er war sicher müde und unausgeschlafen und überhaupt... Wem machte er sich hier was vor? Wohl nur sich selbst und das sollte er sein lassen. Wenn er sich nun auch noch den letzten Mut ausredete, würde das ganze noch mehr schief gehen. Also was soll's? Mit einem Schulterzucken ließ er auch diese Gedanken fallen.

"Trowa, was meinst du, hab ich da zu viel Curry drin", hielt er seinem Freund einen Löffel der Currysauce hin. Mit einem gütigem Lächeln ließ er sich von Quatre mit der Sauce füttern und meinte nach einigen Minuten des Genusses: "Also ich finde sie ist perfekt. Genau wie auch der Reis, der Fisch, das Zitronensorbe und auch die Schokoladetorte zum Kaffee ist herrlich. Und dass mein kleiner arabischer Wüstenprinz Kaffee kochen kann steht sowieso nicht zur Debatte, oder? Und du solltest dich beruhigen, wenn Duo dich so nervös sieht, hat auch er keine Ruhe mehr. Und was soll schon passieren?"

"Wenn ich das wüsste, vielleicht das sie mich auslachen?"

"Glaubst du das wirklich?", fragte Trowa mit einer skeptisch gehobenen Augenbraue.

"Im Moment würde ich sogar einem OZ- Soldaten glauben, wenn er behaupten würde, dass die Erde eine Scheibe ist. Ich weiß nicht, normal bin ich ja sonst auch so diplomatisch, aber ich glaube das bekomm ich nicht hin, mir liegt zuviel an der Sache..."

"An welcher Sache liegt dir zuviel Q?", kam Duo gelassen aber mit skeptischem Blick in die Küche.

Quatre und Trowa tauschten einen Blick der dem anderen sagte, dass sie das gleiche dachten: /Immer im falschen Moment... Wie schafft er das nur?/

Quatre erinnerte sich dann doch das er noch eine Antwort schuldig geblieben war und schaute zu dem um gut fünf Zentimeter größeren auf: "Duo, das erfährst du noch früh genug, glaube mir. Wo sind eigentlich die anderen beiden? Zumindest Heero hätte ich in deiner Begleitung erwartet."

"Ich habe die beiden seit unserem gemeinsamen Mittagessen nicht mehr gesehen, übrigens hättest du mich auch beinahe nicht mehr gesehen. Ich sag dir, als Salina so einfach mir nichts dir nichts auftauchte wäre ich fast aus dem Fenster gefallen, sag mal können die nicht anklopfen oder sich bemerkbar machen."

/Oh oh/ dachten sich Trowa und Quatre, als sie merkten wie mies Duo drauf war.

"Ach D- chan, sie hat bestimmt geklopft und sich auch bemerkbar gemacht, nur du wirst sie überhört haben. Du sagtest du saßest am Fenster? Bestimmt warst du in er Bibliothek und hast gelesen und bestimmt warst du auch so darin vertieft dass du deine Umwelt einfach ausgeblendet hast, oder?", erkundigte Quatre sich im Scherz, nahm aber auch seine Angestellte in Schutz. Die Bediensteten waren, das wusste Quatre einfach viel zu pflichtbewusst und stets um gute Manieren bemüht als das sie unhöflich wurden.

Duo schloss gepeinigt seine Augen, musste Quatre ausgerechnet das Buch ansprechen. Verletzt und irgendwie gedemütigt, so kam es zumindest Quatre vor, meinte Duo: "Wahrscheinlich hast du Recht Q, alles meine Schuld." Mit diesen Worten verließ Duo die Küche Richtung Esszimmer und setzte sich an seinen Platz.

"Manchmal finde ich ihn einfach nur ungehobelt. Ich meine, was sollte diese Szene jetzt? Erst wie eine Furie hier auftauchen und dann zieht er ab wie ein geprügelter Hund. Ich meine..."

"Wer prügelt seinen Hund?", kam es gleichgültig von Heero welcher frisch geduscht nun ebenfalls die Küche betrat.

Quatre lachte: "Ihr scheint beide ein Talent dafür zu haben im falschen Moment aufzutauchen. Wirklich, einfach zu komisch!"

"Wer wir? Und warum falscher Moment?", fragte Heero in seiner üblichen abweisenden Art nach. Er mochte es nun mal absolut nicht wenn man in seiner Anwesendheit über ihn lachte. Er war noch immer Heero Yuy und niemand und er meinte wirklich niemand, hatte das Recht ihn GRUNGLOS auszulachen.

Trowa entdeckte wie sich auf Quatres Reaktion hin, ein eisiger und nicht minder wütender Zug auf Heeros Gesicht legte. Er versuchte Quatre zu beruhigen, indem er ihre Finger miteinander verhakte und leicht seine Hand drückte. Quatre der dies bemerkte, bemühte sich darum sich zu beruhigen.

Doch ehe irgendjemand der Anwesenden, etwas an dieser angespannten Situation ändern konnte wurde ihre Stille schon von einem leicht schwitzenden, aber ungleich entspannten und, nun ja, fast heiteren Wufei unterbrochen: "Ah, hier seid ihr. Na dann gibt ´s bald Essen. Das duftet nämlich schon herrlich im ganzen Haus und ich habe einen Bärenhunger. Wer hat überhaupt gekocht? Und was habt ihr eigentlich mit Salina gemacht? Als sie nämlich zu mir kam hatte sie Tränen in den Augen und war kurz davor zusammenzubrechen."

Irgendwie hatte Heero das Gefühl, dass sich alle Augen auf ihn richteten. Also hob er den Kopf und sah von der Zeitung, welche er begonnen hatte zu lesen als Wufei zu sprechen begann, ohne jedoch dessen Worte zu überhören, auf. Und er Hatte Recht! Sie schauten alle zu ihm. Abwertend machte er mit den Händen eine Geste ehe er sprach. "Ich habe damit nichts zu tun, sie war schon so als sie zu mir kam. Und außerdem bin ich bestimmt nicht die Freundlichkeit in Person, aber ein gewisses Maß an Höfflichkeit könntet ihr mir schon zutrauen."

Den anderen entging der leicht enttäuschte Unterton in Heeros Stimmen nicht. Und Quatre meinte beruhigend lächelnd: "Wir wissen das du sehr höflich bist Heero, deine Manieren sind tadellos. Und ich bin mir sicher sagen zu können, wer Salina so aus der Fassung gebracht hat."

"Und warum habt ihr mich dann so angesehen?" Und als ob diese Frage die Antwort schon beinhaltete meinte Heero tonlos: "Duo."

Und ein bestätigendes Nicken von Quatre genügte.

/Kann nicht ein Mal alles glatt laufen? ... Die letzten drei Tage waren eine reine Achterbahnfahrt und ich habe davon genug. Verdammt! Bei den Problemen die wir haben gehören wir beide in die geschlossene Anstalt. Verdammt!.../

Und während diese und andere Gedanken ihn quälten, machte er sich auf den Weg ins Esszimmer, wo er Duo vermutete.
 

Als er durch die Tür trat schien für ihn alles wie immer. Duo saß am großen, runden, gedeckten Tisch, mit dem Profil zur Tür gewand. Heero ging auf ihn zu küsste ihn zärtlich auf die Wange und bemerkte nur am Rande wie die anderen sich setzten. Er ging um Duo herum und setzte sich ebenfalls, neben diesen.

Doch damit war die Sache noch längst nicht ausgestanden.

Duo schaute finster zu Heero während Quatre erklärte das er die Suppe zu früh ausgeschalten habe, weswegen sie zu kalt geworden ist. Nachdem Quatre fertig gesprochen hatte riss Duo das Wort an sich und richtete es direkt an Heero: "Was glaubst du eigentlich wer du bist, dass du dir alles erlauben kannst?"

"Wer sich hier alles erlaubt ist eine andere Frage. Und wage es nicht mich noch einmal grundlos anzuschreien, du weißt das ich es hasse angeschrieen zu werden", entgegnet Heero ruhig doch mit einem eisigen Unterton.

Die anderen drei schauten sich ratlos an. Sie verstanden erstens nicht was hier vorging und ob ihre Anwesenheit ein Problem werden könnte. Immerhin wussten sie offiziell noch nichts von den Veränderungen in der Beziehung der beiden Partner. Doch im Endeffekt entschieden sie sich dazu zu bleiben, denn war das nicht der beste Beweis dafür das sie nichts gegen diese Beziehung hatten?

"Der Herr mag es nicht wenn man ihn an anschreit! Was ist wenn mir aber gerade nach schreien zu mute ist?"

"Dann möchte ich wenigstens wissen warum du schreist", sagte Heero mit asiatischer Gelassenheit.

"Weil es nie so läuft wie ich es gerne hätte!"

"Das ist kein Grund, Duo, DAS ist die Realität."

"Und das ist kein Argument! Es muss doch auch EINMAL nach MEINEN Wünschen laufen können, oder?"

"Einmal wird es das sicher, aber glaubst du nicht dass es schon öfter nach deinen Wünschen gelaufen ist?", begehrte Heero zu wissen.

"Nun ja doch, sicher,... aber nicht in dieser Sache..." /Na toll.../ dachte sich Duo. /Und wenn ich mich noch präziser ausdrücke, könnte mich vielleicht mal jemand verstehen... Ach was soll's... vielleicht ist das nun der richtige Moment Q an die Suppe zu erinnern, muss ja nicht zu heiß werden... und wenn ich ehrlich bin will ich auch gar nicht darüber sprechen... oder?.../

"Darf ich dieser Aussage entnehmen das du dein Buch fertig gelesen hast?"

"Ja."

"Und das Ende hat dir nicht gefallen, nehme ich an?"

"Nein ganz und gar nicht... es... der Tod endet in der ewigen Einsamkeit... verliert alles was er jemals hatte... wollte... einfach alles, einfach so, einfach weil er ist was er ist... Heero ich möchte nicht so enden..."

"Ich habe dir gesagt, dass das Buch nichts für deinen Geschmack ist", meinte Heero ohne seine Stimmlage zu verändern oder Mitgefühl zu zeigen.

Schmerz zeigte sich in Duos Augen, mit so einer Aussage hatte er nicht gerechnet. Und auch die andern schauten eher vorwurfsvoll und entsetzt zu Heero. Er konnte doch nicht einfach sagen, dass das Buch nichts für Duo wäre und dass er das gewusst hatte. Duo hatte Angst. Das sah doch noch ein Blinder mit nem Krückstock. Was um aller Herrgottswillen sollte das also?

"Aber ich bin..."

"...nicht so wie er!"

"Doch genau das bin ich", kreischte Duo.

"Er ist ein Romanheld. Dazu geschaffen um zu sein wie tausende und abertausende. Du bist aber nicht er. Er hat keinen Gundam im Keller, keine Erfahrungen mit dem Krieg, keine Indigofarbenen Augen, keine Freunde die sich sorgen und, ich finde das Entscheidende das ihm dann auch noch fehlt ist, dass ER nicht die Person ist die ich liebe", äußerte Heero teilnahmslos.

Nun war es endgültig still im Raum. Das einzig wahrnehmbare Geräusch war das leise Köcheln der Suppe in der Küche.

Konnte eine Liebeserklärung so... ja wie... emotionslos, teilnahmslos... unberührt klingen?

Sie konnte! Und sie war auch noch ernst gemeint!

Duo sah Heero an. Er fragte sich was dieser nun von ihm erwartete. Sollte er ihn nun küssen, oder heulen, oder doch lieber weg rennen... Er wusste es nicht, und Heero... Heero sah in ja nicht einmal an! Ja, was hatte er denn erwartet? Er erwartete, nein er verlangte bei einer Liebeserklärung wenigstens angesehen zu werden! Das konnte nicht zu viel verlangt sein. Verdammt das war NICHT zu viel verlangt!

"Heero du bist ein Idiot", Duo war verletzt. Er hat geglaubt, er wüsste worauf er sich eingelassen hatte, doch diese Beziehung brachte doch nichts als Schmerz und Kummer. Er hatte genug! Das würde die kürzeste Beziehung von ihm werden. Es reichte! Zu viele Grenzen waren überschritten, zu viel hatte er eingesteckt, über sich ergehen lassen. Irgendwann musste Schluss sein... und dieses irgendwann scheint gekommen zu sein! Nein, dafür war er sich entschieden zu schade! Er hatte auch seinen Stolz, seine Grenzen, verdammt er hatte Gefühle und verdammt noch einmal Heero hatte ihn verletzt.

Er schaute zu Heero, er wusste er konnte seinen Schmerz nicht vor diesem verbergen aber er erwartete jetzt eine Reaktion, er hatte doch ein Recht darauf.

Heero wandte sich Duo zu und ein zärtliches Lächeln lag ihm auf den Lippen.

Hier muss gesagt werden, dass jeder, der nun ein großes, eindeutig erkennbares Lächeln erwartet, sich irrt. Normale Menschen hätten es nicht einmal als Lächeln erkannt, geschweige denn gesehen, dass es Zärtlichkeit ausdrücken sollte. Aber Duo war schon zu sehr darauf trainiert jede kleinste Veränderung, jede noch so kaum wahrnehmbare Emotion diesem Gesicht zu entnehmen und meistens auch zu verstehen. Jedoch konnte er mit dieser Reaktion rein gar nichts anfangen.

"Was... ich versteh´ nicht...", Duos Gesicht legte seine ganze Verwirrtheit offen.

"Was verstehst du nicht? Hast du begriffen was ich dir sagen und zeigen wollte oder habe ich den falschen Weg gewählt? Hm, Duo...sag es mir", erwiderte Heero liebevoll und streichelte Duo die Wange.

Duo schmiegte sich an die warme Berührung: "Heero... hilf mir ich bin verwirrt, bitte?"

Ein Nicken und ein liebevoller Ausdruck waren Antwort genug.

Alle Anwesenden hatten eine ziemlich genaue Vorstellung von dem was jetzt wohl folgen musste: Duo würde reden. Jeden einzelnen seiner verwirrenden Gedanken in Worte fassen und aussprechen. Und jeder hatte so eine Situation mit Duo schon erlebt. Mitten in einer Mission, meistens am Abend. Dieses Gespräch fing meist harmlos an, indem Duo einfach sagte oder feststellte: "Ich bin verwirrt... kann das alles überhaupt noch stimmen?" Und dann kamen die Gegenfragen, außer bei Heero. Bei Heero war es schon immer Duo der um Hilfe bat. In den darauf folgenden Minuten wurde man mit sämtlichen Gedanken Duos konfrontiert. Und außer Heero schien dem wirklich niemand folgen zu können. Nicht einmal Duo durchblickte dieses Chaos. Aber Heero konnte es, wie auch immer er das schaffte.
 

Duo redete wie es ihm einfiel, Psychologen und Außenstehende hätten einfach gesagt, dass er eine gespaltene Persönlichkeit hätte, aber das konnte man so nicht sagen.

Vielmehr ist er durch seine Erfahrungen geprägt, und jene sagte ihm dass er sich hüten sollte, dass er weglaufen sollte, dass er es über sich ergehen lassen sollte und dass er in Sicherheit ist, nicht einsam, nicht alleine, dass er betrogen wird, das alles eine Lüge ist, das er Freunde hat, das er liebt und wieder geliebt wird.

DAS ist dann doch ziemlich verwirrend und wenn man dann auch noch gelernt hat sich selbst zu misstrauen bedeutet dies das absolute Chaos aus welchem er nicht herausfinden konnte.
 

Heero hörte Duo aufmerksam zu, verzog keine Miene, gab kein Kommentar ab. Quatre hat nach den ersten fünf absolut nicht zusammen hängenden Gedankengängen aufgehört etwas verstehen zu wollen. Wufei wusste von Anfang an, dass dieses Chaos für ihn in seiner jetzigen Situation nicht besonders förderlich wäre und versenkte sich in seine Meditation, ohne irgendeine Regung zu zeigen. Und Trowa wollte versuchen Duo ein bisschen besser zu verstehen, deswegen war er auch bemüht den Worten des andern zu folgen. Er verlor zwar dazwischen immer wieder den Faden, aber er selbst fand sich gar nicht so schlecht.
 

Als Duo fertig war, sah er Heero mit Augen an die sämtliche Gefühle offen legen und fragte ganz leise: "Und was soll ich jetzt deiner Meinung tun?"

Heero schaute ihn ernst an: "Wenn du wegläufst, werde ich dir nicht folgen, dessen bist du dir bewusst?"

"Ja, aber was..."

"Was willst du wirklich, Duo? Was willst DU ganz alleine?"

"Ich? Ich möchte... es ist anmaßend wenn ich das sage..."

"Sag es Duo, ganz ehrlich und ohne Umschweife. Was möchtest du?"

"Ich möchte dass... dass du mich liebst... Nein so stimmt das nicht ganz... ich weiß dass du mich liebst, aber ich würde gerne... Bitte nimm mich in die Arme, zeige mir das ich nicht nur träume sondern du wirklich bei mir bist..."

Heero lächelte, zog Duo von seinem Sessel auf sein Schoß und meinte zärtlich lächelnd: "Siehst du, so kann ich arbeiten. Wenn du mir sagst was genau du willst, dann kann ich dir helfen! Wenn du Umschweife machst, redest ohne dich auszudrücken, Wünsche stellst die ich schon erfüllt habe oder nicht erfüllen kann, dann kann ich so NICHT arbeiten! Du hast doch gesagt das du Angst vor der Einsamkeit hast, du hast gesagt das du mich als Schutz dagegen brauchst, dann zeige mir das auch, benütz mich doch dazu! Du brauchst das was ich dir geben kann, dann nimm es dir doch!"

"Aber was ist wenn... ich dich dränge... dich einsperre..."

"Im Gegensatz zu dir habe ich gelernt, mir immer den Rücken frei zu halten, und solltest du mich einsperren würdest du es merken"; verlautbarte Heero. Er wusste zwar das es nicht ganz der Wahrheit entsprach, aber noch nicht... später, irgendwann...

Duo kuschelte sich an Heero: "Würdest du mich... könntest du mich... Heero, küsstdumich?" Duo sprach die Worte so schnell das Heero ihn kaum verstanden hätte. Als er aber den Sinn jener Worte erfasste, nahm er Duos Kinn, drehte es in seine Richtung und senkte liebevoll seine Lippen auf jene seines Geliebten.

Trowa grinste zu Quatre, ehe er ihn auch voller Inbrunst küsste. Als sie den Kuss beendeten, holte Quatre endlich die Suppe.

Wufei war in seine Meditation vertieft und bemerkte nicht was um ihn herum geschah, wenn er es bemerkt hätte, hätte er wahrscheinlich eh nur ein trauriges Lächeln gezeigt. Aber so spielte es für ihn keine Rolle.

Als Duo sich hingebungsvoll bei der fremden Besucherin in seinem Mund ausreichen bedankt hatte, setzte er sich wieder auf seinen Platz und schaute scheu umher. Er bemerkte das Wufei nichts mitbekam und atmete auf, als er jedoch das Grinsen von Trowa bemerkte, lief er prompt rot an. Er sollte in nächster Zeit mit seinen Wünschen vorsichtiger sein. - Vielleicht wurden sie ja überraschender Weise erfüllt.

Und auch das nette und glückliche Lächeln von Quatre half ihm nicht wirklich.

Fröhlich meinte jener: "Na, wollt ihr uns nicht endlich sagen, wie es dazu kam?"

Duo wurde noch eine Spur röter, als er an das Haare Waschen in Rom, den Nachmittag im Bett mit Heero, das Abendessen in diesem absolut schummrigen Lokal oder die Nacht dachte, und schaute Hilfe suchen zu Heero.

Der nickte verstehend und sagte dann lediglich: "Nein, haben wir nicht vor ABER... ich..." ein Blick zu Duo folgte, nun war es an diesem zustimmend zu Nicken, "Wir, würden euch gerne bitten, das ihr kein Wort über unsere Beziehung zu irgendjemanden verliert..."

"Hat das einen bestimmten Grund", erkundigte sich Quatre ziemlich aufgebracht.

Wufei schüttelte kaum merkbar den Kopf. Er dachte sich nur /Natürlich hat das einen Grund, umsonst bittet Heero um Nichts./

Und Trowa zog Quatre auf seinen Sitzplatz zurück, um ihm die Bedrohlichkeit zu nehmen, er kannte ja schließlich Heero und manchmal wagte sich sein Wüstenprinz einfach zu weit hinaus.

"Ja das hat einen Grund", antwortete Duo bestimmt für Heero. "Wir können die Konsequenzen von J nicht abschätzen und wir alle wollen kaum das Heero wieder direkt nach seiner Pfeife tanzen muss, oder?", warf er noch bedrohend hinterher.

Nun verstand Quatre und da Duo damit anscheinend kein Problem hatte meinte er nur: "Nachdem das nun geklärt ist,... die Suppe ist serviert. Guten Appetit."

Und als Heero die anderen beiden fixierte, nickten sie ihm bejahend und verstehend zu.
 

Pappsatt lehnten sich die fünf Piloten in ihren Stühlen zurück. Quatre hatte sich mehr als nur selbst übertroffen: Die Suppe war schmackhaft, der Fisch war zart, das Sorbe war süß und der Kuchen einfach unbeschreiblich.

"Also ich für meinen Teil könnte mir das öfter gefallen lassen. Falls du wieder mal das Bedürfnis hast, dich in der Küche auszutoben, lass dich bloß nicht davon abhalten!", kommentierte Wufei äußerst zufrieden.

"Eigentlich wollte Quatre ja nur eine entspannte Situation schaffen, um euch etwas zu fragen, hab ich recht, Little One?", erinnerte Trowa seinen Liebsten, wieder ein Mal, an das was jener sich vorgenommen hatte.

Quatres Blick war... tödlich, eiskalt, bitterböse? So genau war das nicht auszumachen, sicher war jedoch, dass er nicht sehr erfreut über diesen Kommentar war, da er mit einer bestimmten Reaktion rechnete und vom lauernden Panther auch nicht enttäuscht wurde: "Stimmt ja, darüber hat ihr ja in der Küche geredet, dass meinst du doch Trowa, oder? Es geht um das mit der `diplomatischen Sache` wenn ich mich richtig erinnere. Und worum ging's da jetzt genau, Quatre, erzähl doch endlich und lass dir nicht immer alles aus der Nase ziehn!"

Innerlich griff sich Quatre mit der Hand auf die Stirn, welche er in Falten gelegt hatte, äußerlich verzog er keine Miene und fixierte Trowa weiter. Er hat es doch kommen sehn, und nun gab es keinen Ausweg mehr.

"Mit Diplomatie hat die ganze Sache eher weniger zu tun", begann Quatre dann völlig gefasst und atmete tief aus, entspannte sich. Dann wendete er seinen Blick, zur Erleichterung Trowas endlich von diesem ab, und widmete sich den anderen: "Es ist etwas heikel und ich muss einwenig weiter ausholen."

"Quatre, wir warten", versuchte Heero Quatre endlich dazu zu bewegen auf den Punkt zu kommen.

"Ihr befindet euch hier im Winner- Hauptanwesen", begann Quatre zögernd.

"Und was heißt das genau", unterbrach Wufei ihn sofort.

"Es ist mein persönliches Anwesen, seit der Fertigstellung dieses Gebäudes gehört es mir, und da ich nun der Erbe und somit der offizielle Besitzer sämtlicher Winner- Fabriken, -Firmen, -Gebäude und was wir sonst noch so haben wie Satelliten, Laboratorien und alles weitere bin und dies nun mein Zuhause ist, ist dies nun das wichtigste Anwesen meiner Familie. Das bedeuten zum einen das ich zu den Reichsten der Reichen gehöre und zum anderen das wir hin und wieder Besuch von dem einen oder dem anderen Geschäftsmann bekommen", erklärte Quatre.

"Das ist doch wohl nicht alles?", frage Heero.

"Nein, ist es nicht... Ihr habt ja schon gesehen dass dieses Haus nun ja... ein wenig größer ist. Und auch wenn... Trowa hier bei mir einzieht... der Platz würde für viele mehr reichen, mit eigenen Stockwerken und nach Wunsch auch getrennten Eingängen, wobei die Stockwerke natürlich so angelegt sind das sie vom Haupteingang über die große Halle schön erreichbar sind ohne sich untereinander zu stören aber... das kann man je nach belieben ändern denke ich..."

"Quatre, geht das auch etwas prezieser, wenn ich bitten darf", meinte Heero desinteressiert.

"Es stellt sich die Frage... nun ja, wollt ihr vielleicht hier wohnen... nicht für immer, wenn ihr nicht wollt... ich meine natürlich dürft ihr für immer bleiben, ich wäre hoch erfreut... aber zumindest die Anfangszeit, nach dem Krieg... mir behagt der Gedanke nicht euch bald nicht mehr ständig um mich zu haben..."

"Der Krieg ist aber noch nicht vorbei", stellte Heero ernst fest. Er hatte sich noch keine Meinung zu dem Vorschlag gemacht oder über dessen genaue Konsequenzen nachgedacht und er ahnte schon das er diese Nacht wohl wenig Schlaf abbekommen würde- darüber wollte Duo sicherlich reden.

"Und was ist mit Beziehungen, egal ob eure auseinander gehen oder ob ich jemanden mitbringe...", fragte Wufei mit zweifelndem Unterton.

"Ich glaube wir haben alle genug zusammen durchgemacht um selbst nach einer Trennung noch Freunde zu bleiben, und wenn du jemanden vertraust wieso sollten wir ihn dann misstrauen", unterstützte Trowa Quatre.

"Bis wann willst du das eigentlich wissen Quatre?", erkundigte sich Duo, nicht auf Wufeis Kommentar eingehen, bei dem eben Angesprochenen.

"Damit könnt ihr euch ruhig Zeit lassen, nur das mit dem Umbau wird dann halt länger dauern", erklärte Quatre ruhig und irgendwie glücklich. /Sie haben nicht gelacht und sie denken ernsthaft darüber nach! Das ist doch schon ein halber Sieg... Wahrscheinlich hatte Trowa Recht und ich kann froh sein sie so früh gefragt zu haben, da sie sich noch nicht anderswo erkundigt haben oder schon Pläne haben... Da wird wohl eine Entschuldigung fällig.../

Und grinsend schaute er in die Runde. Natürlich wusste er das er derjenige war der am meisten Glück hatte, immerhin lebte noch seine Familie und seinen Schwestern ging es gut, sein Vater starb als Held, und Geldprobleme kannte er nur vom Hörensagen aber trotzdem fühlte er sich mit den anderen verbunden, sah auch in ihnen eine Familie.

"Nachdem wir heute Abend wohl kaum zu einem Ergebnis kommen sollten wir uns wichtigeren Dingen zuwenden. Morgen ist Donnerstag, in vier Tagen müssen wir in die Schule... Gibt es irgendwelche Informationen Quatre, die du uns anbieten könntest, natürlich außer dem üblichen nichts sagenden Geschwafel?", wechselte Heero entschlossen das Thema.

"Ja, ich habe bereits sämtliche Stundenpläne und Rauminformationen hier. Moment ich gehe sie holen", sprach er und war verschwunden.

"Na dann bleibt das Geschirr wohl an uns hängen", seufzte Duo genervt. Zum einen weil er sich jetzt mit dem Geschirr beschäftigen musste und zum anderen weil Schule für ihn kein wirklich verlockender Gedanke war. Er hatte auf der Straße und bei G alles und noch mehr gelernt, also warum sollte er eine Schule besuchen. Sie waren überqualifiziert und er war sich sicher dass auch die anderen ebenso genervt vom Gedanken erneut die Schulbank zu drücken waren.

Trowa schnappte sich in der Zwischenzeit sämtliche Teller und Gläser und brachte sie in die Küche. Wufei folgte ihm und nahm Töpfe und Salatschüsseln mit. Heero hingegen zog einfach das Tischtuch vom Tisch, trug es in die Küche und ließ es über den Wäscheschacht in die Waschküche gleiten. Irgendwann würde sich sicher irgendwer darum kümmern...

Duo schaute perplex zu den anderen, welche sich gerade an den frisch geputzten Tisch setzten. Das lief jetzt definitiv nicht so wie er sich das vorgestellt hatte!

"Hör auf darüber nachzudenken und nimm es als Gefallen hin. Wir alle wissen ja wie gerne du dich mit Hausarbeit aufhältst, nicht. Übrigens wenn du noch einmal deine Schmutzwäsche zu meinen frischen Sachen steckst überlass ich dir die ganze Wäsche haben wir uns verstanden", nahm er an sein Ohr gehaucht wahr.

"Ich... die hatte keinen Platz mehr... wusste nicht wohin", stammelte er. /Super Maxwell! Was Besseres konnte dir wirklich nicht einfallen und hör endlich auf die wie die erste Jungfrau zu benehmen! Er hat ganz normal mit dir geredet... kein Grund zu erröten geschweige denn deine Nackenhaare aufzustellen oder zu stottern ... auch wenn man zugeben muss, das seine Stimme einen einfach umhaut... Er umgarnt mich mit ihr, macht sich die Mühe mich für sich gewinnen zu wollen... Kein Vergleich zu den anderen... Nein, ich werde diesen Gedanken nicht weiter ausbauen. Man kann nichts miteinander vergleichen was so weit voneinander entfernt ist!.../ *irgendwas gefällt mir an diesem gedankengang nicht (T_T - ich weiß bloß nicht was*

Unterdessen betrat Quatre wieder das Esszimmer und setzte sich abermals hin.

"Wir sind alle im gleichen Jahrgang, aber ich musste eine Entscheidung treffen bezüglich der sprachlichen Stunden. Aber hier habt ihr erstmal die Raumpläne."

Er verteilte die Raumpläne an die anderen, welche sie gleich mehr oder weniger interessiert musterten.

"Und die Stundenpläne hast du noch nicht", meinte Duo äußerst gelangweilt.

"Doch. Also Wufei hier ist deiner. Ich habe dich bei Chinesisch als Muttersprache, Englisch als zweite lebende Fremdsprache und Japanisch als dritte Sprache..."

"Moment! Heißt das wir müssen uns vier Sprachen widmen. Quatre das ist nicht dein ernst."

"Doch Wufei das ist mein ernst. Es ist nun mal eine DEUTSCHE Diplomatenschule, außerdem was willst du noch neues in Deutsch lernen und die anderen Sprachen sind für dich auch kein wirkliches Problem, also was regst du dich so auf?" *damit ihr wisst welche sprache sie untereinander sprechen und damit das ganz im entferntesten einen sinn macht*

"Japanisch du drückst mir Japanisch auf. Ich bin CHINESE! Wir lernen kein Japanisch! Aus. Punkt. Ende der Durchsage."

"Dann mach es wie Heero und lerne Arabisch! Und lass mich aus euren Nationalitätenproblemen bitte raus", meinte Quatre leicht angesäuert und gab Wufei und Heero ihre Stundenpläne.

"Trowa und ich haben einen gleichen Stundenplan: Englisch, Französisch, und Arabisch. Duo ich habe dich für Englisch als Muttersprache, Japanisch und Französisch eingetragen da uns gesagt wurde du hattest schon Französisch", lächelte Quatre liebevoll zu Duo und reichte auch diesen seinen Stundenplan.

Gequält stöhnte dieser auf: "Französisch, nicht schon wieder... Ich war so eine Niete. Heero wurdest du mir bitte helfen ich kann gar nichts mehr... vielleicht könntest du mir... ein wenig Nachhilfe geben?" Jeden war es aufgefallen auch Heero. Duos Stimme wurde zum Ende dieses Satzes immer optimistischer. Doch Heero musste ihn, zu seinem eigenen Leidwesen enttäuschen: "Duo, ich spreche nicht gerne Französisch, mir gefällt diese Sprache nicht. Ich lernte sie weil ich sie lernen musste nicht weil es mir Spaß gemacht hat. Entschuldigung Trowa nichts gegen dich oder Frankreich, ich mag diese Sprach nicht besonders... sie löst irgendwie ein schlechtes Gefühl aus..."

"Heißt das du wirst mir nicht helfen?", frage Duo einwenig zaghaft. Ein knappes Nicken war Antwort genug. Nun steckte der Panther in einer Zwickmühle. Er musste sein Französisch auf Fordermann bringen und das ganz schnell und er brauchte Hilfe. Ein nicht einzuordnender Blick fiel auf Trowa, der sich gleich ein wenig verspannte. Doch Duo bemerkte das nicht er war mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt. Er wusste natürlich, dass es niemanden besser gelingen würde sein Französisch aufzufrischen als einem Franzosen. Aber mit Trowa alleine in einem Raum sich mit etwas beschäftigen, was er absolut nicht mag und worin er auch noch schwach ist... Diesem Adler mit seinem alles durchdringenden Blick seine Unzulänglichkeit offen zu legen wäre für eine unwichtige Schulnote ein zu großes Opfer, auf der anderen Seite würde er nicht mit seinen Kameraden versetzt werden und musste sich den ihm schon bekannten Stoff ein weiters Mal anhören. Wenn er jetzt wirklich ein Panther wäre würde er seinen Dschungel zusammenfauchen. So musste er sich damit zufrieden geben Trowa anzustarren.

Die anderen beobachteten die beiden gespannt. Sie alle wussten, dass es zwischen Trowa und Duo nicht besonders lief.

Quatre beobachtete Trowa genau. Er fühlte dessen Unbehagen, wusste jedoch dass er ihm nicht helfen konnte. Er kannte ihn gut genug um zu wissen was in Trowa vorging, jeodch nicht genug um seine Reaktion abschätzen zu können- aber es gab sowieso nur zwei mögliche Ausgänge dieser Situation: in Frieden oder in Streit...

Wufei betrachtete hingegen Duo genauer, wartete auf dessen Reaktion. Konnte die innere Anspannung die in Duo herrschte sehen und bis zu einem gewissen Grade verstehen. Trowa bemerkte die Schwäche eines anderen zu schnell und stürzt sich wie ein Adler in einem schwachen Moment auf einen. Ja, Trowas Auffassungsgabe war schon ein wenig einschüchternd.

Heero blieb gelassen. Er vertraute darauf, dass seine Freunde ihre Probleme geregelt bekommen würden, außerdem ist er doch nicht für die ganze Truppe verantwortlich- mal von den Missionen abgesehn- natürlich!.

Nach reiflicher Überlegung sah Duo ein dass er Trowas Hilfe brauchen würde. Besiegt gab er auf: "Trowa... wäre es möglich dass du mir vielleicht bitte hilfst. Ich meine nur wenn es dir keine Umstände macht oder gar unangenehm ist."

Das was niemand erwartet hätte ist geschehen- der Panther nahm sein Schicksal hin- nicht unbedingt glücklich oder gar stolz aber er fügte sich.

Stellte sich nur noch die Frage wie der Adler darauf reagieren würde...

Trowa hätte nicht erwartet, nicht gedacht dass Duo in wirklich fragen würde. Nun war er überrascht, verwirrt, unvorbereitet. Was sollte er nur machen? Zeit mit Duo zu verbringen war keine verlockende Vorstellung. Außerdem hatte er diesen nun endlich ein Mal in der Hand. Wieso sollte er also nachgeben? Andererseits war er sich der Tatsache bewusst dass es Duo einiges an Überwindung abverlangt hat ihn überhaupt zu fragen. Und wollte er Duo nicht besser kennen lernen, sich vielleicht sogar mit ihm anfreunden? Mist, er kam schon wieder auf keinen grünen Zweig. Plötzlich spürte er einen leichten Druck auf seiner rechten Hand, welche auf seinem Oberschenkel lag und erkannte Quatres Hand.

Er erinnerte sich noch gut daran wie Quatre auf ihn zugegangen ist und damals hat es sich doch auch ausgezahlt sein Angebot anzunehmen, vielleicht zahlt es sich ja wieder aus.

"Natürlich, ich helfe dir gerne. Ich würde vorschlagen du sagst mir nächstes Wochenende wann du Zeit hast. Geht das in Ordnung?", meinte Trowa einwenig zögerlich.

"Das wäre super. Danke Trowa, und mach dich schon mal auf harte Arbeit gefasst, ich war in Französisch eine absolute Niete", meinte Duo erleichtert und versuchte mit Scherz seine Niederlage ein wenig zu vertuschen.

Verhalten gähnte Quatre und meinte dass es wohl Zeit wäre ihren Betten einen Besuch abzustatten. Wufei stimmte breitwillig zu, ihm saßen sowohl die Missionen also auch die Meditationen noch in den Knochen und die anderen schlossen sich schweigsam an.

Doch in den einzelnen Zimmern wollte noch keine Ruhe einkehren.
 

abschlussworte- auch wen die story weiter geht:
 

ließt das jemand??? - wenn ja hat dieser jemand ideen dazu, ich verspreche nicht sie umzusetzten aber ich selbst haaaaab so viele vorschläge und weiß nicht was ich damit machen soll also wäre ich über jeden vorschlag mehr als hoch erfreut *smeil*

natürlich würde ich mich auch über kritik sehr freuen und über *hust* ein kleines lob *hust*

naja sonst hoffe ich einfach des es euch spaß gemacht hat *zwinker*

have a nice day

Kaitel V

*Wörter am beginn: diese kapi hat ewigkeiten gedauert und das nächste dauert noch länger- verflixte matura… trotzdem wünsche ich euch viel vergnügen damit, hoffentlich gefällt es euch- ein kommi wäre nett- und würde mich sehr freuen – ganz ehrlich *smeil* - fragen beantworte ich natürlich auch gerne- sollte was unklar sein, bei meim gescheibsel leicht möglich

widmung: allen die mir jemals ein kommi hinterlassen haben- ich schreibe nur für euch - weil geplant war davon nur kapi 1 *smeil* hoffe es gefällt euch

Aja: das kapi is nicht gebetat, das lass ich irgendwann mal nachholen wenn die story fertig is
 

Und nun viel vergnügen mit: einsamkeit, ist es das…- kapi V*
 


 


 

Kapitel V

Leise schloss Duo hinter sich die Tür und lehnte sich dagegen als ob er sicher gehen wollte dass sie wirklich zu ist. Er seufzte erleichtert. Er sparte sich selbst die Feststellung dass er zurzeit mehr als nur überreagierte. Es stellt sich nur die Frage warum?

„Was machst du nur mit mir?“

„Was macht wer mit dir?“

Duo erschrak im ersten Moment. Verdammt das hatte er jetzt nicht laut gesagt! Na ja wahrscheinlich schon. Also was nun? Tja er hatte zwei Möglichkeiten sagen er wollte nicht darüber reden oder… Gab es denn überhaupt ein oder? Er konnte Heero doch nicht sagen… konnte er nicht? Was hielt ihn eigentlich davon ab? War es so schlimm endlich mit offenen Karten zu spielen? Sie waren doch ein Team und als solches mussten sie sich vertrauen… Und er war es leid, er wollte endlich seine Ruhe haben… Aber vielleicht nicht heute… Heute hat er von Heero schon mehr als genug verlangt und die Einschulung am Montag ließ Heero auch nicht so kalt, wie dieser es gern hätte. Also gut und wie weiter? Naja Heero wartet noch immer auf eine Antwort also sollte er jene auch bekommen. Und welche? Er musste andeuten dass er Heero meinte aber nicht unbedingt weiter ausholen wollte. Toll und wie weiter? Und über den Abend sollten sie auch noch sprechen… Irgendwann sollte er antworten und wenn er diesen Gedanken weiterspann würde er wieder am Anfang sein. Ein leises Knurren entfuhr seinen Lippen. Er hatte sich selbst eingesperrt, er drehte sich im Kreis. Verdammt, wieso herrschte denn schon wieder so ein Chaos in seinem Kopf. Wie schaffte er es bloß innerhalb kürzester Zeit ein neues Chaos zu bewerkstelligen und dass obwohl er nur DACHTE. Wenn er wenigstens etwas tat würde er es verstehen aber er tat ja nichts, er dachte nur.

„Duo wie wäre es wenn du mir endlich antwortest“, unterbrach Heero Duo als er bemerkte das Duo drohte sich in seinen eigenen Gedanken zu verlieren.

„Ich habe tatsächlich Trowa um Hilfe gebeten. Ist das zu fassen…“; meinte Duo schließlich. Stolz auf sich, klopfte sich Duo innerlich auf die Schulter. Das waren drei Fliegen mit einer Klappe: Fliege Nummer eins- er machte eine eindeutige Aussage die sich auf Heero und sein vorhergesagtes bezog, Fliege Nummer zwei- er sprach nicht direkt über Heero und wie sehr er es ihn nervte Katz und Maus mit diesem zu spielen und schließlich und endlich Fliege Nummer drei- er brachte den heutigen Abend auf den Tisch, das war doch schlau eingefädelt. Und außerdem kam er so auch nicht in Bedrängnis lügen zu müssen, Shinigami hielt sich schließlich an seine Prinzipien.

Heero hob fragend eine seiner Augenbrauen, er kam nicht umhin festzustellen dass er Duos Antwort nur als Ablenkung empfand. Aber jeder wie er wollte!

„Es war das einzig vernünftige, immerhin ist er Franzose. Wer sollte dir unter uns fünf besser helfen können als Trowa?“

„Jaha, aber Trowa und ich sind nicht wirklich dicke, wenn du verstehst was ich meine?“

„Ach, wirklich dass ist mir dann wohl entgangen“, meinte Heero sarkastisch die Augen verdrehend.

„Wo kommt den der Sarkasmus her?“

„Hn.“

„Deine Art zu kommunizieren bietet immer wieder mal was Neues, da mir bei einer Interpretation keinerlei Grenzen gesetzt sind, wobei in letzter Zeit kam diese Silbe relativ selten vor…“

„Was willst du damit sagen?“ Manchmal wollte Heero Duo am liebsten an den Kragen springen, es fiel ihm wirklich schwer seine Hände ruhig zu halten.

„Das du in letzter Zeit fast eloquent bist und das es mir gefällt“, lächelte Duo sanft. Tja, er konnte es eben noch immer. Heero auf hundertachtzig, ein faszinierender Anblick.

„Hn.“

„Was hältst du davon uns schlafen zu legen?“, meinte Duo um Versöhnung bittend.

„Und über Quatres Vorschlag willst du nichts sagen?“

„Ich weiß nicht, ich würde gerne hier bleiben aber nur mit dir, bei dir… ich habe keine Ahnung. Auf der einen Seite wäre es schön wenn wir hier bei den anderen bleiben würden aber wenn ich ihnen auf die Nerven gehe dann müssen wir uns erst eine andere Bleibe suchen, da wäre es andererseits doch gleich besser wenn wir uns wo anders niederlassen würden. Ach, ich habe keine Ahnung, wozu auch. NOCH ist der Krieg nicht vorbei, also beschränken sich meine Pläne bis nach den Krieg eigentlich auf dich.“

„Dann haben wir ja ähnliche Vorstellungen. Und ich bin froh dass du den Krieg bedenkst…“

„Hast du Angst ich könnte so etwas vergessen? Ich bin Gundam- Pilot, ich vergesse meine Aufgaben nicht…“, wollte sich Duo abermals ereifern.

Jedoch stoppte Heero ihn sofort: „Du solltest dir angewöhnen mich aussprechen zu lassen.“ Sprachs und ging an Duo vorbei zum Kleiderschrank. Und mit einem „bin in Bad“ war er verschwunden.

„Verdammt!“, fluchte Duo. Er wusste, dass Heero recht hatte. Er sollte sich wirklich angewöhnen andere aussprechen zu lassen. Vor allem deswegen weil er sich dadurch nicht den Kopf zerbrechen würde müssen, was der andere sagen hätte wollen. Es war zum Haare raufen, zum aus der Haut fahren zum… ergeben seufzen und sich hinsetzen, nichts tun und abwarten. Manchmal fragte er sich ob Heero über seine sadistische Art Bescheid wusste oder ob er das ganz unbewusst drauf hatte. Doch eigentlich ärgerte er sich mehr über sich selbst. Und er musste zugeben dass er bald mit Heero sprechen wollte. Er wollte seine Vergangenheit zumindest zum Teil offen legen, damit Heero eine Vorstellung von ihm bekam, die mehr war als die vagen Ansätze mit denen Heero jetzt arbeitete. Auch wenn Heero sehr gut mit ihm umgehen konnte wie er ein bisschen stolz feststellte. Er musste grinsen, Heero brachte ihn immer wieder dazu in so abstrusen und abstrakten Gedanken zu überlegen, aber das verwunderlichste an dem Ganzen war, er kam dadurch meistens sogar noch auf ein Ergebnis. Ein Ergebnis, das ihm sonst verwehrt geblieben wäre. Heero dachte logisch und geradlinig und das schien auf ihn abzufärben, mit der Zeit. Natürlich er brauchte noch Dinge zum vergleichen, aber im Grunde ist sein Denken von Heeros Art beeinflusst. Ob er auch Heero beeinflusste? Wenn er so an die letzten Tage dachte wohl eher schon. Aber ob Heero darüber so glücklich war wie er? Wenn er das ganze weiterspann war Heero doch eigentlich zufrieden mit sich selbst. Naja mit zum Teil wenigstens, oder immerhin ein bisschen. Er glaubte zumindest dass Heero eher ein unterkühlter Typ sein wollte, vielleicht einfach war. Er hatte wahrscheinlich einfach eine wirklich coole Persönlichkeit und im Prinzip wollte Duo ihn auch nicht verändern. Er mochte, nein er liebte Heero genau so. Fragte sich nur warum er sich so anders benahm? War das seine Schuld? Nervte er Heero indem er ihn unbewusst zu diesem Verhalten zwang? Zwang er irgendwen zu irgendwas? Er wollte niemanden zwingen, er wusste doch zu genau wie sich das anfühlt. Und es ist einfach nur unangenehm, erniedrigend, entwürdigend.

Heero war unterdes ins Bad gegangen und stellte sich erschöpft unter die Dusche. Er war es so leid außerdem spürte er eine eigenartige Müdigkeit in seinem Körper. Er konnte sie nicht ausmachen geschweige den etwas dagegen unternehmen. Es war anstrengend mit Duo. Natürlich fühlte er sich in Duos Nähe wirklich wohl, das war schon immer so. Schon ganz am Anfang war Duo in der Lage ihn aus seiner Befangenheit zu befreien, selbst wenn er nicht viel sagte oder sich nicht aktiv beteiligte, gab Duo ihm doch das Gefühl dazu zu gehören. Aber seit Neuseeland, nein, eher seit Rom war Duos Nähe auch anstrengend. Er hatte Duo versprochen zu helfen, für ihn da zu sein. Aber er war nicht so gesprächig. Er hatte in den letzten Tagen immer öfter Halsschmerzen, vom vielen Reden. Was sollte er nur machen? Vielleicht war die ganze Sache doch von Anfang an zum scheitern verurteilt gewesen und wahrscheinlich hatten sie es beide gewusst. Trotzdem haben sie sich darauf eingelassen, also waren sie nun dafür verantwortlich dass es funktionierte. Punkt. Ende der Durchsage.

Das war also Ergebnis Nummer eins, welches das Problem aber in keinster Weise löste sondern eher eine Bestandsaufnahme der derzeitigen Situation darstellte. So wie es jetzt ist, ist es noch nicht richtig. Um es zu präzisieren: Er war so nicht richtig. Es fühlte sich auch nicht gut an. Weiters musste er aber festhalten das Duo keine Schuld traf. Wenn man das ganze nun auf einen gemeinsamen Nenner brachte so lautete der Grundgedanke: Er musste aufhören zu sein was er nicht ist, denn das konnte er nicht. Dazu gehörte eben auch dass er erstens nicht lächelnd durch die Gegend lief und zweitens das er nur sprach wenn ihm wichtig war, was er zu sagen hatte, wenn er gefragt wurde oder wenn er etwas richtig stellen musste. Das war also der Hintergrund nun musste er weiter bauen. Er hatte nichts dagegen Duo zu berühren oder gar zu küssen, nein es fühlte sich schön und gut an. Er mochte es auch, wenn Duo sich an ihm anlehnte, ihm vertraute.

Wenn man das ganze nun als Bruch in einer Gleichung zusammenfügte kam dabei heraus dass er nicht sprechen sollte wenn er es nicht wirklich wollte, dafür sollte er mehr seine Taten sprechen lassen und wenn er sich wohler fühlte musste dass automatisch auch dazu führen das Duo sich wohl fühlte, welches ja das erwünschte Ergebnis dieser Überlegungen war.

Er atmete tief ein und aus und genoss das warme Wasser auf seiner Haut. Er spürte wie sich tiefe Zufriedenheit in ihm breit machte, ja der Gedanke Duo glücklich zu machen, machte ihn einfach zufrieden. Und somit konnte er auch das Ergebnis seiner Überlegungen mit Zufriedenheit betrachten. Nun musste er nur noch eines beachten: Er durfte sich nicht von einen Moment auf den anderen wieder so benehmen wie vor ihrer Beziehung. Es musste ein gleitender Übergang werden, so das Duo nicht misstrauisch wurde und sich zudem noch geliebt fühlte. Ein schwieriges Unterfangen, bestimmt. Aber machbar. Und wenn er es nicht kann, könnte es niemand!

Mit diesem Ziel stieg er aus der Dusche, trocknete sich ab und begab sich wieder in sein und Duos Zimmer.

Als er eintrat saß Duo auf dem Hocker und starrte aus dem Fenster. Heero glaubte im ersten Moment Duo hätte ihn nicht wahrgenommen, wurde dann aber von demselben eines Besseren belehrt: „Heero wenn wir hier einziehen sollten, bin ich dafür dass diese Außenwand durch eine Fensterfront ersetzt wird.“

„Da bist du also dafür.“

„Ja, ich will von der Sonne geweckt werden und mit dem Mond schlafen gehen. Außerdem sollten wir mit Quatre bezüglich eines möglichen Umbaus reden. Ich bin dafür das wir ein eigenes Bad haben sollten.“

„Hm, vielleicht ist es möglich.“

„Es scheint dich nicht wirklich zu interessieren“, stellte Duo fest und drehte sich nun doch zu Heero um.

„Was interessiert mich nicht?“

„Wie du wohnst?“

„Wieso sollte mich das nicht interessieren? Ich höre dir doch zu.“

„Aber du hast noch nie ein Wunsch geäußert. Schau dich doch mal hier um. Dieser Raum wurde von mir gestaltet, von Quatre sogar Trowas Ideen wurden umgesetzt. Auch Wufei hat hier Einfluss indem er uns ein Windspiel besorgt hat und diesen Drachen zum Schutz und als Aufmerksamkeit dagelassen hat und was genau hast du in diesem Raum verändert?“

„Nichts.“

„Das ist genau das was ich meine, du wohnst doch hier.“

„Das steht noch nicht fest und war am Anfang auch nicht so geplant.“

Sei mal ehrlich würdest du deine Räume nicht gerne anders einrichten?“

„Nein wieso. So ist es doch funktionell und brauchbar und bis zu einem gewissen Grad sogar gemütlich. So soll es doch sein oder nicht?“

„Fehlt dir nicht etwas, hegst du keine Wünsche. Ich meine wenn wir doch hier einziehen sollten, müssen wir uns auch hier wohl fühlen und ich kann mir nicht vorstellen das dieses Zimmer so deinen Vorstellungen entspricht.“

„Und wenn es so wäre?“

„Hast du keine Meinung?“

„Nicht wenn es um so eine Lappalie wie die Einrichtung meiner Unterkunft geht“, gab Heero sehr gelangweilt und schläfrig zurück. Seine Zufriedenheit von vorhin war verschwunden. Duo reizte ihn! Das war einfach eine Feststellung sie sollte Duo nicht abwerten oder ihn beleidigen aber manchmal sollt er besser auf die Reaktionen anderer achten. Heero wurde darauf trainiert Geschmack und Persönlichkeit hinter die Funktionalität von Dingen zu stellen. Er hat es über fünfzehn Jahre so eingebläut bekommen das ändert sich nicht in vier Tagen! Also was genau wollte Duo damit bezwecken, ihm zeigen wie sehr er an alten Gewohnheiten fest hielt, wie sehr er unter J.s Fuchtel stand, wie wenig selbstständig er im Bezug auf sein Privatleben doch war. Na dann konnte er ihn beglückwünschen, das hatte er geschafft!

„Wie du wohnst ist also eine Lappalie? Heero ich glaubs nicht! Ich meine vielleicht leben wir hier mehr als fünf Jahre und du hast überhaupt keine Ahnung was du gerne hättest. Ich frage mich wie es in einem perfekten Raum für dich aussehen müsste. Wahrscheinlich wäre er weiß und außer einem Bett, einen Kasten und ein Schrank wäre er leer. Hab ich nicht recht?“

Duo war kurz vorm explodieren! Heero war es also egal wie er lebte. Schön aber Duo nicht! Und er wollte das auch Heero sich an der Raumgestaltung beteiligte, immerhin wollten sie gemeinsam leben also sollte sich auch der Geschmack von beiden in ihren Zimmern wieder spiegeln. Und deswegen konnte er das ganze Zimmer doch nicht allein einrichten!

„Ist dir schon mal in den Sinn gekommen, dass ich keine Ahnung habe was alles in einem Zimmer ist und was nicht. Das ich nicht weiß was man braucht um sich wohl zu fühlen. Ich habe über fünfzehn Jahre in einem Forschungsinstitut verbracht und zu deiner Information das ist nicht sehr Geschmacksbildend. Und alles was sich sonst so an Stilrichtungen und Einrichtungsgegenständen kenne, habe ich auf Missionen kennen gelernt.“

„Oh… das… das… das sollte man dann aber ändern“, Duo ging nicht näher auf Heeros Bemerkung ein, er wusste das Heero nicht freiwillig über diese Zeit redete sondern nur aus Ärgernis und Wut über seine vorhergehenden Anschuldigungen.

„Morgen gehen wir Möbelhaus shoppen. Und ich dulde keine Widerrede“, entschied Duo.

„Möbelhaus shoppen? Und was soll das sein?“, erkundigte sich Heero mehr als skeptisch.

„Das ist wie Schaufenster shoppen ohne Schaufenster dafür mit Dach und Möbeln. Und das Beste daran ist, dass man kein Geld braucht. Man geht in das Möbelhaus, schaut sich um stellt fest was einem gefällt und geht dann wieder“, erklärte Duo breit lächelnd.

„Und die Möbelhäuser haben da nichts dagegen?“ wollte Heero sichergehen.

„Naja, es ist weder verboten noch haben die Firmen was dagegen, da sie darauf spekulieren dass du wenn dir etwas gefällt wiederkommst. Was bei uns wohl nicht der Fall sein wird“, meinte Duo lässig.

„Und warum nicht?“

„Bist doch sonst immer so schlau, also stell mal deine Kombinationsgabe unter Beweis und sag dus mir“, fing Duo an Heero erneut zu reizen. Ein wenig Spaß konnte ihm doch keiner verwehren!

„Quatre will keine Massenware im Haus?“ fragte Heero ungläubig.

„Die Richtung stimmt, aber der Grund ist ein anderer“, lächelte Duo.

„Duo“, knurrte Heero.

„Wo befinden wir uns?“, wollte Duo nun Heero ganz lieb auf die Sprünge helfen.

„Was soll diese Frage, bei Quatre.“

„Und wo befindet sich Quatres Haus, oder sollte ich besser Anwesen sagen? Hm…ich finde Anwesen besser. Also wo befindet sich dieses Anwesen?“

„In Arabien“, stellte Heero trocken fest.

„Geht das auch genauer?“

„Wüste Nefud, 27,49° nördliche Breite und 44,76° östliche Länge. Genau genug!?!“

„Und jetzt kombiniere was du gesagt hast?“

Irritiert schaute Heero Duo an. Er hatte das Gefühl nicht zu wissen was Duo eigentlich von ihm wollte. Am Anfang war nur die Frage warum sie nicht mehr in ein Möbelhaus gehen würden nachdem sie dort auf Shoppingtour waren. Weil sie dort nichts mehr kaufen würden weil Quatre keine Stangenware haben wollte. Aber um was in aller Welt wollte Duo die Koordinaten von Quatres Anwesen wissen?

„Ich helf dir mal: Das mit der Lieferung frei Haus wird wohl nichts werden weil der nächste IKEA in Russland, Moskau ist. *dat hab ich überprüft und nachgeforscht und dat stimmt seit 2000 in moskau infos unter: www.ikea-group.ikea.com/about_ikea/ikea_group_stores.html* Dagegen hat Quatre einen eigenen Zimmermann und Tischler hier am Anwesen und Baumaterial gibt es hier auch genug.“

„Ich dachte immer der Spaß am Möbelkaufen sei das Chaos beim zusammenbauen. So jedenfalls habe ich es gehört.“

„Du willst deine Möbel tatsächlich selbst zusammenbauen, mit mir? Ähm… Ok, Vorschlag angenommen, aber das Bad und die Fenster und das Wände rausreißen sollten wir den Profis überlassen. Was meinst du?“

„Einverstanden, solange ich mich um die Elektronik kümmern darf.“

„Natürlich. Und jetzt bin ich dafür, dass ich der Dusche mal einen kurzen Besuch abstatte. Wartest du solange?“

„Hm“, stimmte Heero nicken zu.

Und Duo beeilte sich wirklich beim Duschen.
 

Auf dem Weg zurück ins Zimmer kam er abermals an Wufeis Tür vorbei. Er wusste, dass Wufei und er unbedingt noch über einige Dinge reden sollten, wollten, mussten. Aber dennoch hatte er jetzt nicht mehr den Elan, welchen er noch vor wenigen Stunden verspürt hatte. Andererseits wollte er Wufei auch nicht einfach so warten lassen, also musste er in den sauren Apfel beißen und Wufei bitten dieses Gespräch zu verschieben.

Er klopfte an und ließ sich selbst hinein.

Wufei, der es sich auf seinem Bett gemütlich gemacht hatte und einfach nichts tat, wendete seinen Kopf zur Tür und schaute Duo teilnahmslos an.

„Na Drache, auch schon müde?“, erkundigte sich Duo sanft.

„Naja war auch ein harter Tag... Duo, wird es irgendwann besser?“

„Was meinst du?“, fragte Duo und setzte sich zu Wufei aufs Bett.

„Du bist doch schon lange in Heero verliebt… hat es dich nie…“, erklärte Wufei äußerst leise.

„Ob es wehgetan hat? Oh ja! Ob ich in seiner Nähe sein wollte, trotz des Wissens das er meine Gefühle sehr wahrscheinlich nicht erwidern würde. Unbedingt. Ob ich einsam war. Ohne Zweifel. Ob es ein Heilmittel gibt? Tja, Wufei da fragst du definitiv den Falschen…“, und während er sprach sah er Wufei tief in die Augen, bemerkte dessen wachsende Verzweiflung.

„Und jetzt… wie ist es jetzt, nachdem…“

„Verwirrender… mal schauen, ob ich dass richtig erklären kann: Ich muss jetzt nicht nur auf mich aufpassen sondern auch auf die Gefühle eines anderen, und manchmal- eigentlich immer- ist es schwer zu sagen was Heero fühlt, und ich habe auch noch eigene Probleme… Man versucht sich zu helfen, im Prinzip ist es immer eine Gradwanderung zwischen verletzen und helfen und manchmal geht es wirklich schief, aber ich glaube das erkläret nicht ganz was ich meine“, räumte Duo ein.

„Ich versteh schon Duo… Duo, was soll ich nur machen?“

„Ich weiß nicht wirklich um was es geht, aber ich kenne dich Fei- chan. Du bist ein geradliniger Mensch, du stellst dich gerne deinen Problemen direkt, also solltest du auch genau das tun, dich deinen Problemen direkt stellen“, riet Duo Wufei liebevoll.

„Aber diesmal könnte ich ZU viel verlieren.“

„Man verliert nun wenn man nichts riskiert und davon bist du genauso überzeugt wie sonst würdest du kaum an diesem sinnlosen und nicht minder stümperhaften Krieg teilnehmen“, argumentierte Duo dagegen.

„Ich nehme an diesem Krieg teil um der Gerechtigkeit zu dienen und um ihn zu beenden weil er aus den falschen Gründen geführt wird, nicht unter gerechten Bedienungen und weil es meiner Überzeugung entspringt“, sagte Wufei trocken.

„Siehst du setzt für deine Überzeugung dein Leben auf Spiel- du riskierst alles was du hast, je hattest oder haben wirst für so etwas Lächerliches, wie deine Überzeugung.“

„Überzeugungen sind nichts Lächerliches, sie definieren das Handeln eines Menschen, weil nur wenn er aus Überzeugung handelt, hat sein Tun einen Grund. Alles andere wäre wie das Spiel einer Marionette, die Kunststücke eines dressierten Löwen…“

„Ist das die Antwort?“, schaute Duo ein wenig entsetzt.

„Antwort? Auf welche Frage…?“

„Warum du Heero…“

„Warum ich mit Heero nicht klar komme?“, unterbrach Wufei Duo, welcher daraufhin nickte.

„…Ja… er führ nur die Befehle Js aus. Ich glaube wenn er die Wahl gehabt hätte, hätte er nie an diesem Krieg teilgenommen, und doch tut er es.“ Wufei setzte sich auf.

„Das ist das Problem Wufei: Du, Trowa, Quatre und ich sind bis zu einem gewissen Grad alle freiwillig hier, wir hatten die Wahl und wir haben sich noch immer, wir können jederzeit aussteigen. Heero hatte sie nie und wird sie nie haben und das ist ihm sehr wohl bewusst. Denk mal darüber nach was das für Heero bedeutet, vielleicht verstehst du ihn dann“, meinte Duo und stand auf, ging zur Tür. Dort drehte er sich noch einmal um und seufzte: „Wobei ich bin mir dieser Sache bewusst und weiß trotzdem nicht was dieser Krieg Heero bedeutet, denn immerhin hängt seine räumliche Freiheit von diesem Krieg ab…“, drehte sich um und ging, er musste zu Heero, hatte das Gefühl ihn viel zu lange allein gelassen zu haben.
 

Nachdem er ihr Zimmer betreten hatte, und Heero nirgends erblickte, ging er in den abgetrennten Teil und fand den Gesuchten im Bett lesend vor.

„Hast du es dir bequem gemacht?“, lächelte Duo Heero entgegen und schritt auf das Bett zu.

„Na wenn du so lang brauchst?“, zuckte Heero mit den Schultern.

„Sorry, aber ich musst noch mein Date mit Wufei verschieben“, smilte Duo.

„Date? Mit Wufei? Du scherzt oder?“, fragte Heero mit kalter Stimme.

„Wieso? Wärst du dann eifersüchtig?“, reizte Duo ihn weiter.

„Ja“, antwortete Heero schlicht.

„Ich kann dich beruhigen, wir wollten nur einen Mitternachtsimbiss einlegen und uns über die letzten Monate unterhalten. Und er ist mein bester Freund, glaub mir da wird nie was laufen, da ich zum einen nicht sein Typ bin und er zum zweiten und nicht mein Typ ist. Außerdem bin ich davon überzeugt das Wufei sein Herz schon an jemanden verloren hat“, mit diesen Worten krabbelte Duo über Heero und schmiegte sich an seine Seite. Genüsslich zog er den Duft Heeros ein. Erst jetzt fiel ihm auf, dass er zum ersten Mal in Heeros Bett lag. Zumindest mit dessen Wissen.

Nach einer Weile des Schweigens fragte er zögernd: „Was liest du da.“

“Die Abhandlung über die Methode richtig zu denken und die Wahrheit in den Wissenschaften zu suchen, von Rene Descartes.“

„Kling ja sehr… interessant“, zweifelte Duo.

„Mhm.“

„Um was geht’s denn?“

„Ich habe erst den ersten Abschnitt und das Vorwort geschafft, aber willst du das wirklich wissen?“

„Ja.“

„Soll ich es dir vorlesen“, hob Heero belustigt eine Augenbraue.

“Würdest du das denn machen?“

Und ohne weiter darüber nachzudenken begann er laut zu lesen: „Zweiter Abschnitt

Ich war damals in Deutschland, wohin die Kriege, welche noch heute nicht beendet sind, mich gelockt hatten. Als ich von der Kaiserkrönung zum Heere zurückkehrte, hielt mich der einbrechendeWinter in einem Quartiere fest, wo ich keine Gesellschaft fand, die mich interessirte und wo glücklicherweise weder Sorgen noch Leidenschaften mich beunruhigten. So blieb ich den ganzen Tag in einem warmen Zimmer eingeschlossen und hatte volle Musse, mich in meine Gedanken zu vertiefen. Einer der ersten dieser Gedanken liess mich bemerken, dass die aus vielen Stücken zusammengesetzen und von der Hand verschiedener Meister gefertigten Werke oft nicht so vollkommen sind als die, welche nur Einer gefertigt hat. So sind die von einem Baumeister unternommenen und ausgeführten Bauten schöner und von besserer Anordnung als die, wo mehrere gebessert, und man alte Mauern, die zu anderem Zweck gedient, dabei benutzt hat…“ *das is original- daher die komischen ausdrücke und schreibweisen*

Während Heero las, streichelte er Duo. Und als er bemerkte, dass Duos Atem tiefer und langsamer wurde, ließ er seinen Blick vom Buch auf den in seinen Arm Liegenden schweifen und musste feststellen, dass dieser eingeschlafen war. Mit einem ergebenen Seufzer legte er das Buch auf seinen Nachtisch, löschte das Licht und kuschelte sich an Duo. Er beobachtete jenen noch ein wenig beim Schlafen, ehe ihm auch die Augen zufielen.
 

In der Zwischenzeit hatte Quatre einen genialen Einfall- er wollte sich schließlich noch bei Trowa entschuldigen, dass er erstens jenem misstraut und zweitens ihn mit einem Blick, seine Geringschätzung dessen Vorschlags ausgedrückt hatte. Doch da gab es ein Problem: Um sich bei Trowa zu entschuldigen und ihn mit seinem Einfall zu überraschen musste man erst einmal wissen wo Trowa war.

Quatre hatte in ihrem Schlafzimmer, im Büro, in der Bibliothek und bei den Gundams gesucht- doch gefunden hatte er ihn nicht.

So saß er nun im Schlafzimmer auf dem Bett und starrte auf die Badezimmertür. Natürlich hatte er auch schon im Bad nachgesehen- außerdem war seine Idee eng mit dem Bad verbunden, doch das einzige was er bis jetzt wusste ist, dass er nicht wusste wo Trowa ist und dass er sich seine Idee wohl in die Haare schmieren konnte. So was blödes aber auch!

Immer wieder wechselten seine Schuldgefühle mit Wut und Zorn, dann mit Traurigkeit und dann wieder zu Schuld. Immer wieder versuchte er sich vor Augen zu halten, dass er ganz alleine daran schuld war, dass er Trowa in die Flucht getrieben hatte und dass er heute wirklich nicht sehr viel Feingefühl bewiesen hatte. Doch zur gleichen Zeit drängten sich im die Fragen auf, ob er sich denn niemals einen Fehler erlauben dürfte, ob der denn nicht auch ein Recht darauf hatte wütend zu sein und manchmal wünschte er sich Trowa wäre jemand anderes- nein, nicht jemand anders nur, jemand mit einer Persönlichkeit und nicht jemand mit Tausenden von Masken mit unterschiedlichen Ausdrücken, die doch alle nichts auszudrücken vermögen.

Er spürte wieder diese Antipathie in sich, welche sich immer wieder in ihm ausbreitete, wenn er das Gefühl hatte zu viel zu fühlen.

Er hatte es in letzter Zeit nicht mehr so oft erlebt, doch dafür spürte er sie nun umso mächtiger. Und dann stand wieder jene eine Frage drohend im Raum:

Wen liebe ich?

Und an diese Frage knüpften sich Weitere: Kann man jemanden lieben, den man nicht kennt, von dem man nichts weiß, der alles verschweigt? Kann man so jemanden wirklich lieben? Kann man Trowa lieben? Kann ich Trowa lieben? Kann ich dich wirklich aufrichtig lieben?

Quatre hat heute sehr aufmerksam und genau Heero und Duo beobachtet. Und ihm ist aufgefallen, dass die beiden einander einzuschätzen wissen. Sie kennen weder die Vergangenheit noch die Zukunft von einander und doch wusste der eine was der andere braucht. Und er spürte Eifersucht auf Duo. Und im selben Moment schämte er sich auch dafür. Er konnte doch nicht ehrlich auf Duo neidisch sein, nach allem was dieser hatte durchmachen müssen.

Und als er sich erneut seiner Wut hingeben wollte, da er sich im Recht fühlte hörte er plötzlich eine ihm wohlbekannte Stimme: „Ah, hier bist du. Ich hab dich schon gesucht.“

Verständnislos schaute er Trowa an: „Du hast mich gesucht? Wer ist den so plötzlich verschwunden und war unauffindbar?“

„Ich bin nicht verschwunden“, verteidigte sich Trowa, „hast du das Telefon nicht gehört? Cat hat angerufen, um mit zu sagen, dass sie heute die letzte Vorstellung auf L4 geben, und dann nach L1 aufbrechen.“

„Ach so… Entschuldigung… Ich… heute ist wohl nicht mein Tag“, genierte sich Quatre.

Trowa lächelte ihn an: „Na vielleicht lässt sich das ändern, was meint ihr mein Wüstenprinz.“

„Ich wüsste nicht wie…“

„Wie wäre es wenn du dich duschen gehst“, bestimmte Trowa und schob seinen Liebsten auch schon Richtung Bad.

Als Quatre eine halbe Stunde später wieder aus dem Bad trat, fand er sich in seinem Schlafzimmer wieder, trotzdem hatte er sich in der letzten halben Stunde sehr verändert: auf den Kommoden und Tischen brannten Kerzen, und auch auf dem Bord hinter dem Bett waren Kerzen verteilt. Von irgendwo vernahm er leise Musik. Auf der einen Seite wünschte er sich, jetzt selbst zu Musizieren- vorzugsweise mit Trowa, und auch der anderen Seite fragte er sich, was das sollte.

Er spürte wie sich Trowas Arme um in schlangen, und verspannte sich sofort. Er wusste nicht warum, aber er konnte es auch nicht verhindern.

Trowa, dem dies nicht entging, flüsterte zärtlich in Quatres Ohr: „He, Little One, was ist los?“

„Ich weiß nicht… Ich will jetzt nicht…“, wimmerte Quatre und fühlte sich erbärmlich.

Trowa verspürte einen leisen Stich in seinem Herzen. Zweieinhalb Jahre war er jetzt schon mit Quatre zusammen und noch immer gab es Momente wie diese, in denen Quatre ihm nicht traute. Doch er versuchte dies jetzt nicht zu beachten und schob diesen Gedanken so weit weg wie möglich. Vorsichtig fing er an Quatres Nacken zu Küssen. Er ließ seine Hände zum Gürtel des tiefroten Satinbademantel gleiten und öffnete diesen. Er bemerkte wie Quatre sich weiter verspannte und auch anfing zu zittern.

„Ganz ruhig, mein Wüstenprinz… Ich kenne deine Grenzen doch… vertrau mir.“

Und mit diesen Sätzen lies er Quatres Bademantel langsam zu Boden gleiten, und dirigierte Quatre langsam zum Bett, ließ ihn langsam darauf gleiten.

Quatre fühlte sich unwohl und er wusste, dass dieser Umstand Trowa sehr wohl bewusst war. Seine Gedanken ließen sich nicht mehr ordnen, er fühlte alles und nichts. Und dann ganz plötzlich schaltete sich dieses Chaos aus. Er spürte nur noch Trowas weiche Hände, welche seinen Rücken massierten. Und dann hörte er diesen ungleich zärtlich Bass nahe ein seinem Ohr: „Quatre, vor diesem Gespräch drücken wir uns schon sein Monaten. Sollten wir das nicht ändern.“

Quatre löste jede ihm bewusste Spannung und ließ sich in Trowas Hände fallen. Er fragte warum er sich vor Trowa gefürchtet hatte, wusste jedoch auch die Antwort darauf.

Abermals vernahm er Trowas Stimme: „Sag mir Quatre… vertraust du mir?“

Ohne nachzudenken antwortete der Gefragte: „Ja.“

„Und wovor fürchtest du dich?“

„Dich zu verlieren“, und als Quatre die sagte deutete er an das er sich gerne umdrehen würde. Auf dieses Zeichen reagierend nahm Trowa seine Hände von dessen Körper.

Langsam richtete Quatre sich auf. Es war ihm zwar nicht peinlich nackt vor Trowa zu sein, aber er wollte den Moment noch nützen um sich die richtigen Worte zu recht zu legen. Dann suchte er zuerst den Blick von Trowa, um sich ein paar Momente in diesen gefangen zu halten und um sich von diesem Blick streicheln zu lassen. Ein Blick der nur ihm galt, der ihm sagte das er schön ist, ein Blick unter dem er sich Wohl, sicher, geliebt fühlte. Ein Blick der ihm sagte dass er der schönste Mann auf der Welt sei, auf wenn viele sagte er sei zu weiblich, zu schwach zu empfindlich. Ein Blick der nicht bewertend sondern schmeichelnd und liebend war.

„Manchmal habe ich das Gefühl, dass ich dir nachlaufe. Du fliegst so hoch oben, wie ein Adler, und ich… ich versuche dir von der Erde aus nachzulaufen, doch du bist soweit weg. Und dann habe ich das Gefühl du siehst mich gar nicht. Und dann gibt es ganz selten Augenblicke in denen du mir näher kommst, da glaube ich dann, ich verstehe dich. Und dann ganz plötzlich ist wieder alles anders und du trägst wieder eine deiner Masken, steigst höher, bist noch unerreichbarer für mich. Ich kann nicht immer so schnell rennen, ich brauch auch mal eine Pause. Und wenn ich dann glaube, dass ich dir nicht mehr nachkommen kann, bekomme ich Zweifel ob ich dich wirklich kenne. Und dann frage ich mich ob du mich liebst, und noch mehr ob ich dich lieben kann…“

Trowa hatte Quatre genau zugehört, und ihm waren die Verzweiflung und die Müdigkeit in dessen Stimme nicht entgangen. Er ließ sich das eben gesagte noch einmal durch den Kopf gehen. Fragte sich ob er alles richtig verstanden hatte. Und ja, er kam zu dem Entschluss das er das Grundproblem richtig sah: Angst auf beiden Seiten. Doch dies musste er Quatre verständlich machen, und er hatte keine Ahnung wie. Er bemerkte Quatres Blick auf sich und auch das liebevolle Lächeln. Quatre hetzte ihn nicht, er fragte nicht nach, er lag da, schön wie Gott in schuf, und wartete. Wartete darauf das Trowa anfing zu erzählen was er empfand, was ihn plagte, was ihn beschäftigte. Und das war es, was Trowa half, ihm mut machte und ihm dazu brachte Quatre zu vertrauen, vor ihm verletzlich zu werden.

„Ich weiß, was du meinst“, begann er dann zögernd. Und fuhr nach einer kleinen Atempause fort: „ich fühle mich auch so. Du bist schön und stark wie ein wundervoller, weißer Hirsch *na meint ihr das passt, sollte es euch nicht passen is mir des herzlich egal weil für meine zwecke passt des schon- und was nicht passt wird passend gemacht*, aber du bist auch genauso schnell. Jedes Mal wenn ich versuche dir näher zu kommen, rennst du weg, flüchtest vor mir, und wenn man mich mit einem Adler vergleichen kann, so solltest du bedenken, dass ich in der Luft schön und majestätisch wirken, doch wenn du dich zutiefst in einen Wald hineinbewegst, bin ich gezwungen auf der Erde zu wandeln und das zu weil äußerst tollpatschig und ungelenk- Adler sind nicht für das Laufen gemacht. Und dann komm ich dir noch wenige hinterher, verliere deine Spur und fühle mich allein gelassen, hintergangen und abgelehnt…“

„Ich wusste nicht, dass du auch so empfindest, dass du das Gefühl hast ich würde vor dir fliehen, obwohl ich doch nur versuche in deiner Nähe zu bleiben. Aber glaubst du es wäre möglich das wir ein gemeinsames Tempo zu finden? Vielleicht so wie Duo und Heero? Der heutige Abend hat mir gezeigt, dass wir nicht so leicht und richtig miteinander umgehen wie es für andere den Anschein hat, und der Schein nutzt uns nicht…“

Als Trowa das Ende dieses Satzes hörte schnellte seine linke Augenbraue nach oben: „Du vergleichst uns mit ihnen? Ich glaube das ist nicht machbar, dazu sind wir vier zu unterschiedlich. Und du hast Heero heute gehört, er würde Duo niemals nachlaufen, doch wir tun nichts anderes als uns nachzulaufen. Ich bitte dich, uns nicht mit ihnen zu vergleichen.“

Quatre war erstaunt: „Warum willst du das nicht?“

„Es ist eine sehr banale Sache, aber ich möchte nicht mit Heero verglichen werden, weil ich gegen ihn nur verlieren kann…“

„Dann tut es mir Leid, doch du solltest wissen, dass es nur dich für mich gibt“, flüsterte Quatre liebevoll. „Aber ich habe diesen Vergleich bevorzugt, weil die beiden ein annähernd gleiches Tempo haben. Ich wüsste dich so gerne näher bei mir, und ich frage mich wie ich das erreichen kann.“

„Ich habe keine Ahnung, aber wir sollten aufhören uns auszuschweigen, bis wir beide unter der Situation leiden.“

„Du bist dafür, dass wir uns jede Kleinigkeit erzählen, ganz ehrlich Trowa, da bist du nicht der Typ dafür, und auch ich neige nicht dazu“, stellte Quatre bemüht sachlich fest.

„Aber vielleicht sollten wir versuchen so zu werden, uns mitzuteilen, doch ich kann das nicht alleine, ich brauche ein Zeichen, einen Wink von dir, um zu merken dass du mich trotz meiner Tollpatschigkeit und Unzulänglichkeit auf einigen Gebieten verstehst. Quatre ich will mich nicht mehr so alleine fühlen wie früher, aber ich kann mich dir nicht so schnell nähern, ich brauche meine Zeit…“

„Und ich brauche deine Nähe, ich muss spüren, dass du mir vertraust, damit auch ich dir vertrauen kann. Aber das wichtigste ist dass du dich mir nicht entziehst, denn dann weiß ich nicht wohin mit mir… Versprich mir nicht mehr davonzulaufen, nicht vor mir.“

„Ich will es versuchen, denn versprechen kann ich es nicht…“

„Das genügt mir, denn ich weiß du wirst dich bemühen…“, und mit diesen Worten setze sich Quatre auf, legte seine Hände auf Trowas Gesicht, schob den Haarschopf zur Seite, hinter das Ohr, um wieder einmal den Blick in beide Augen zu vertiefen. Er wusste kauf würde er seine Hand von dem Haar entfernen, würde dieses das Gesicht verdecken, doch ein paar Momente noch wollte er dieses angenehme, warme Grün genießen. Langsam senkte er seine Lippen auf Trowas und ließ seine Hand nun auf Wanderschaft gehen.

Er spürte wie sich der Schopf wieder in das Gesicht seines Liebsten schob, doch er schenkte dem keine Beachtung. Stattessen ließ er seine Hände zu Trowas Bademantelgürtel gleiten und öffnete diesen, um ihn sanft von den warmen Schultern zu schieben. Er brachte ein wenig Abstand zwischen sich und Trowa. Ließ seinen Blick anerkennend über dessen Oberkörper gleiten, ehe er anfing die muskulöse und sehnige Brust zu küssen. Langsam ließ er sich zur anderen Seite des Bettes gleiten und zog Trowa einfach hinterher.

Als sie beide bequem lagen flüsterte Trowa: „Ich bin froh, dass du nicht wie Duo ein Panther, sondern ein Hirsch bist. Denn so habe ich irgendwann einmal die Chance mich in deinem wunderbar starken Geweih auszuruhen.“

Quatre lächelte zufrieden und beugte sich abermals über seinen Geliebten: „Ein wunderschönes Bild, bitte lass es eines Tages war werden…“
 

Und dann herrschte Ruhe auf dem gesamten Anwesen und die Nacht konnte endlich kommen.
 


 


 

*Tja das wars- und wie hats gemundet? Is der gaumen jetzt zerstört oder verträgt er noch mehr???- lasst mich das wissen, außerdem bin ich für eure vorschläge, wünsche, anregungen stehts offen und nun:

have a nice time

danke fürs lesen*

Kapitel VI

vorwort kapi VI

bor das teil ist mir echt schwer gefallen- irgendwie wollte das absolut nicht so wie ich, aber nun da is es und viel vergnügen damit

widmung: allen die 1. hart darauf gewartet

2. mir mut gemacht haben
 


 

Kapitel VI
 

Schon eine Weile lag Duo wach im Bett und beobachtete Heero beim Schlafen. Normalerweise hätte er Heero nur nach einer Mission dabei zusehen können, und dass auch nur weil er nicht einschlafen konnte und deswegen Heero beobachtete. Duo liebte es in dieses ruhige Gesicht zu schauen.

Am Anfang, als sie noch alleine arbeiteten und in getrennten Zimmern wohnten, hat Duo sich oft vorgestellt, wie Heeros wohl im Schlaf aussehen würde: Er stellte sich vor, dass die sonst so hart wirkenden Gesichtszüge an Weichheit und Sanftheit gewinnen würden. Er malte sich aus, wie Heero seine Hände unter seinem Gesicht bettete und er glaubte zu wissen dass Heero sich sehr viel bewegen würde, schließlich musste er den Bewegungsdrang doch irgendwie ausleben, oder nicht?

Heute wusste Duo es natürlich besser: Heeros Gesicht entspannt sich nur um einen Hauch, aber es strahlt mehr Ruhe und Gelassenheit aus, die Hände des Perfekten Soldaten sind prinzipiell überall, nur nicht bei seinem Gesicht, seit Rom vorzugsweise um Duo gelegt, wogegen dieser nicht das Geringste einzuwenden hatte, und laut seinen Überlegungen musste sich Heeros Bewegungsdrang gegen Null belaufen.

Als er dies zum ersten Mal festgestellt hatte, war er leicht eingeschnappt auf Heero gewesen. Dieser hingegen hatte es als Laune abgetan und nicht weiter beachtet. Und Duo konnte sich nicht helfen er fand es unfair, dass nichts so war wie er es sich vorgestellt hatte. Irgendwann hat er sich damit abgefunden und nun genoss er den Blick in das stoisch ruhige Gesicht, lauschte den samtigen Atemzügen. Wieder einmal wurde ihm bewusst dass er Heero liebte, schon seit so langer Zeit, und er hatte es auch immer vermutet, geahnt, aber nun hatte er die Gewissheit: Heero liebte ihn auch und endlich wurde er auch mit Worten von dieser Liebe überzeugt und nicht nur mit stummen Gesten.

Seine Erinnerungen fingen an zu wandern und hielten am Tag ihres ersten Treffens. Damals konnte er nicht glauben was er sah. Da stand ein Traum von einem Mann und dieser wollte ein unschuldiges Mädchen töten. Das musste er verhindern!

Heute fragte er sich manchmal warum, aber damals war das so was von logisch. Aber Heero ließ sich auch nicht durch einen Schuss ins Bein aufhalten, und dieses Mädchen wollte ihn auch noch beschützen, er wäre fast gestorben vor lachen. Natürlich war er schockiert als er den Gundam gesehen hatte, und noch mehr war er überrascht als der andere zu wissen schien, wie man einen Gundam vernichtet. Gott sei dank konnte er dies verhindern. Und als er den verzweifelten und erschütterten Blick sah blieb sein Herz stehen. Das Gekreische von Relena rückte in den Hintergrund, und auch die Gundams verloren an Bedeutung. Nur noch diese wunderschönen Kobaltblauen Augen mit diesem einzigartigen Ausdruck schienen von Wichtigkeit. Leider war die Zeit darauf alles andere als ein Zuckerschlecken- er hatte ja einen mehr als einschlägigen- eher einschüssigen- Eindruck bei seinem Teamleader und Partner hinterlassen. Aber wie durfte er sich jetzt denken: Auch das ging vorbei, und schlussendlich teilte ER sich gerade das Bett mit Heero und nicht Relena!

Er wusste nicht woher diese brennende Eifersucht auf Relena herkam, aber es interessierte ihn auch nicht wirklich. Er konnte nicht sagen, dass er sie nicht mochte, das stimmte doch gar nicht! Er mochte sie wirklich- ein bisschen, und je weiter sie sich von Heero und ihm fernhielt umso mehr mochte er sie.

Er hob seinen Blick und suchte die Uhr. Mit Erstaunen stellte er fest, dass er bereits eine dreiviertel Stunde damit verbracht hatte seinen Liebsten zu beobachten. Doch nun fand er es an der Zeit diesen zu wecken, schließlich hatten sie heute noch einiges vor. Vorsichtig beugte er sich über Heero und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange. Und ebenso leise und sanft flüsterte er: „Guten Morgen… Aufstehen ein neuer Tag wartet…“

Duo setzte sich hin und beobachte genau und mit einer gewissen Zärtlichkeit, wie Heero langsam und mit einer kleinen Verzögerung die Augen öffnete und einen Moment lang paddelig und total verpeilt im Raum umblickte. Er konnte feststellen wie Heero vergeblich versuchte sich zu orientieren. Schließlich gab er es auf, spähte zu Duo hinauf und fragte leise: „Zeit?“

„Dreiviertel Sieben.“

Ein Nicken war die Antwort. Duo lächelte glückselig vor sich hin: „Du bist ja so süß wenn du so morgenmuffelig bist.“

„Ich bin nicht süß und ich bin auch NICHT morgenmuffelig.“

„Oh doch mein süßer Hee- chan du bist morgenmuffelig und auch ein wenig verpeilt“, stellte Duo lächelnd fest. Er wusste das er einen erheblichen Vorteil hatte, er war ja immerhin schon mehr als eine Dreiviertelstunde wach- sein Kreislauf war somit schon auf der Höhe und er konnte dem Geschehen schon voll und ganz folgen.

Murrend und knurrend stand Heero auf. Gutgelaunter Duo am Morgen- Bäh… murr… knurr…

„Hee- chan?“

„Hm?“

„Guten Morgen.“

„Guten Morgen.“ So vertrug Heero Duo schon eher, leise und ohne Lächeln. Trotzdem musste er jetzt unbedingt unter die Dusche.

Duo beobachtete wie Heero den abgetrennten Schlafbereich verließ und dann aus dem Zimmer verschwand. Er selbst machte sich auf den Weg Richtung Küche. Er hatte Hunger. Außerdem musste er noch ein Flugobjekt auftreiben, immerhin wollten sie nach Moskau und es käme wohl nicht so gut an, wenn sie dort mit ihren Gundams auftauchen würden. Er konnte sich vor Freude kaum halten. Heute gehörte Heero den ganzen langen Tag nur ihm, ihm ganz alleine und niemanden sonst.

Als Heero nach der Dusche wieder in sein Zimmer zurückging, fühlte er sich besser, gefestigt, bereit für einen neuen Tag. Einen neuen aufregenden Tag. Er hatte keine Ahnung was ihn genau erwarten wird und er musste sich eingestehen dass ihm dieser Umstand ein wenig Unbehangen bereitet. Möbelhaus shoppen. So was konnte auch nur Duo einfallen. Stilbildung? Es stimmte zwar, dass er keine Ahnung von Stilrichtungen hatte, aber ob sich das an einem Tag ändert? Er merkte wie seine Mundwinkel anfingen zu zucken: An einem Tag wohl nicht, aber heute war ein Tag mit Duo- ein ruhiger entspannender Tag mit Duo, ohne OZ, ohne Krieg, einfach als Jugendlicher, dass wird bestimmt spannend und eine ganz neue Erfahrung. Und mit einem versteckten Schmunzeln ging er in die Küche.
 

Dort angekommen erklebte er eine Begegnung der anderen Art: ein ruhiger, geradezu eingefrorener Duo und ein umso lauter, beinahe explodierender Trowa: „Meine Lieblingstasse- was ist dir da nur wieder eingefallen! Wenn du in der Früh deinen Körper nicht unter Kontrolle hast, bleib im Bett oder FASS NICHTS AN!!!“

Heero bemerkte wie sehr Trowa sich in Rage geredet hatte- er stellte auch fest, dass die Tasse nicht der einzige Grund für diese Aufregung sein konnte. Und um sich, die sich ankündigenden Kopfschmerzen, zu ersparen, fand er es besser einzuschreiten, außerdem hatte Duo sich noch nicht mal verteidigt- etwas was er bei einem „normalen“ Streit mit Trowa nie unterließ.

Mit einem scharfen „Guten Morgen“ stellte es sich vor Duo und fing sofort Trowas Blick ein. Doch was er darin fand beunruhigte ihn zunehmend. Pure Angriffslust und ja eine regelrechte Streitsucht- so war man den ruhigen Trowa nun wirklich nicht gewöhnt. Er erinnerte sich noch gut an die letzte Begegnung mit dieser Seite seines besten Freundes: Beide endeten schwer verletzt und brauchten Wochen um zu genesen.

Heero stellte sich breiter vor Duo hin und schaute ruhig zu Trowa: „Was ist geschehen, dass du so austickst. Sieh dich doch mal an, DU hast dich hier NICHT unter Kontrolle: deine Hände zittern und deine Augen sind uufokusiert. Also was ist passiert, und erzähl mir bloß nicht das deine Kaffeetasse kaputt gegangen ist- Das ist mehr als lächerlich!“

Als Duo die Wörter vernommen hat, beschloss er endgültig, dass Heero lebensmüde war. Sah er denn nicht das Trowa kochte! Er dachte eigentlich dass dieser Umstand nicht zu übersehen war- selbst ein Blinder, wie er fand, hätte die Ladung wandelndes Dynamit, welche Trowa nun so gut zur Schau stellte, war genommen. Aber bitte, bemerkte Duo für sich. Viel Vergnügen beim Sterben, man stellt sich doch nicht zwischen einen Lebensmüden und seinen Tod. Auf keinen Fall- natürlich wenn das hier ein Kampf gegen OZ oder einen Feind wäre, wäre dies kein Thema- aber gegen Trowa?

Allein?

Duo?

Niemals!

Sekundenlang herrschte eine Totenstille im Raum.

Eine fallende Stecknadel auszumachen, wäre kein Problem gewesen.

Plötzlich vernahm man wie Trowas Körper gierig Luft aufnahm und wieder ausatmete. Er ließ sämtliche Spannung fallen, lehnte seinen Kopf an Heeros Schulter und verlautbarte leise: „Sie haben Cat und den Direktor, wegen Nähe zu einem Rebell. Sie werden… sie foltern.“ Gegen Ende dieser Ausführungen war Trowas Stimme kaum mehr als ein Wispern.

Duo und Heero warfen sich einen schnellen Blick zu.

Duo verstand die stumme Bitte: „Wir können die Stilfrage auch ein anderes Mal klären. Kümmer´ dich um deinen Freund- ich bin im Bett.“ Und mit einem extra großen, langen Gähnen verließ er die Küche. Natürlich war ein wenig enttäuscht er hat sich so einen schönen Tag ausgemalt *ich auch (TT_TT- wie so passiert nie das was ich will *heul** aber er würde schon Beschäftigung finden. Vielleicht sollte er heute auch etwas mit seinem Freund unternehmen?

Trowa hob sofort den Blick: „Ihr hattet Pläne. Ich will nicht stören oder mich gar aufdrängen… Du solltest ihm nachgehen und ihm sagen es ist alles in Ordnung.“

Heero schaute skeptisch zu dem ein paar Zentimeter Größeren auf: „Gar nichts ist in Ordnung. Und du hast Duo doch gehört, wir klären das ein anderes Mal. Aber jetzt erzähl mit was passiert ist.“

„Als heute Morgen das Telefon geläutet hat und ich abgenommen habe hat mir Sammy, der Tierpfleger des Zirkus gesagt das sie gestern Nacht Cat und den Direktor abgeführt haben. Als man nach dem Grund fragte, sagte man ohne Umschweife, dass die Gefangenen in Verdacht stehen Kontakte zu den Rebellen zu pflegen, diesem Verdacht werden sie auf den Grund gehen. Was klar macht, dass sie sie foltern werden. Und ich kann ihnen nicht helfen. Was soll ich nur machen? Heero, was?“, Trowas leise Stimme war nicht in der Lage dessen Verzweiflung zu verbergen.

„Auf alle Fälle können sie nicht ewig der Folter standhalten, dass wiederum heißt wir müssen sie da rausholen, ohne Verdacht zu schöpfen“, analysierte Heero ihre derzeitige Situation.

Trowa stimmte nickend zu.

„Außerdem muss dir bewusst sein das du an dieser Aktion nicht teilnehmen kannst, zumindest nicht an der Befreiung.“

Trowa schaut Heero ungläubig an. Das konnte er doch nicht ernst meinen! Doch als er den entschlossenen und ernsten Blick Heeros sah, wusste er wie ernst es dem Wing- Piloten war. Ein weiters Mal nickte er ergeben.

„Hast du Anhaltspunkte, wo man sie hingebracht haben könnte?“

„Nein, ich weiß nur, dass sie in der Gewalt von OZ sind.“ Abermals spannten sich sämtliche Muskeln in Trowas Körper an und eine unglaublich Wut ergriff von ihm Besitz: „Wie konnten sie es sich nur erlauben, meine ganze Familie Und wer hat daran schuld? Nur dieser verdammte Bastard Colonel Treize Kushrenada. Wenn ich ihn jemals in die Finger bekomme, nur für fünf Minuten! Ich verabscheue ihn! Menschenverächter das ist er, ein rachsüchtiger, hochgeborener Menschenverächter, der alles nur schlimmer macht, als es vorher ohnehin schon war!“, wütete Trowa.

Heero zog voller Spott eine Augenbraue nach oben: „Und hat es geholfen, ist das Problem dadurch gelöst? Hat sich an der Situation im Ganzen was geändert? Du solltest endlich anfangen deine Wut zu kontrollieren!“

„Das sagst DU so einfach. Nicht jeder ist mit einem Herz aus Stein und einer Seele aus Eis geboren. Manche fühlen nun mal so was wie Schmerz, Wut, Verzweiflung! Und da bleibt einem nur die Flucht nach vorne, weil man sonst ganz einfach platzen würde.“

Trowa überlegte nicht was er genau sagte, er wollte seinem Gegenüber nur in die gleiche auswegslose Situation bringen wie er sie in seinem Inneren empfand. E sprach ohne an die Konsequenzen seiner Worte zu denken.

Man konnte Heero direkt ansehen, dass die Worte ihr Ziel nicht verfehlten: sie trafen in dort wo´s weh tat - mitten in seinem noch so unerfahrenem Herz. Am liebsten würde er jetzt aufstehen und in Duos Arme flüchten, sich dort ausruhen und von dessen Wärme umgeben lassen. Doch er würde sich dieser Blamage niemals unterziehen!

Auch wenn er bisher davon ausgegangen war das Trowa ihn verstehen müsste, wurde er nun eines besseren belehrt. Dennoch konnte er nicht verhindern das eine ungeahnte Traurigkeit von seinen Augen Besitz ergriff, aber weder seiner Stimme noch seinem Gesicht konnte man diesen Schmerz ansehen als er sprach: „Schön und gut: aber wenn du dadurch nicht ein mal mehr in der Lage bist geradeaus zu denken, solltest du dich lernen zu zügeln. Nicht immer wird ein kalter, nüchtener Mensch in deiner Nähe sein und verhindern, dass du andern wehtust! Du weißt das Duo sich vor dir fürchtet- nun stell dir mal vor wie er ab sofort auf dich reagieren wird. Mir kommen das so Worte wie Angst, Schrecken, Panik, in den Sinn Und was fällt dir so ein.“

Nachdem Heero dies gesagt hatte drehte er sich zu den Kästen, nahm seine Tasse und begann sich einen Tee zu machen- er brauchte etwas gegen die Kälte in und um ihn, einen Wachmacher und etwas für seine bis zum zerreißen gespannten Nerven.

Trowa war die Bestürzung über seine Aussage nicht entgangen. Und auch er selbst fragte sich welcher Teufel ihn nur geritten hatte seinen BESTEN Freund dermaßen zu beleidigen. Er wusste noch nicht einmal annähernd was jener alles durchgemacht haben musste.

„Heero es tut…“

“Lass es gut sein, Trowa…“, schwer atmete Heero ein und wieder aus. „Ich werde mich um die Daten kümmern. Die Zeit arbeitet gegen uns…“, sagte Heero noch bevor er die Küche verließ. Er wollte jetzt nur seine Ruhe… und vielleicht Duos Gesellschaft, aber nur vielleicht!

Trowa sah seinem Freund hinterher: „Es tut mir aufrichtig Leid, Heero.“

Er machte sich Vorwürfe. Heero hatte Recht, er war außer Kontrolle geraten und hat jemanden der ihm wichtig war sehr verletzt. Er musste lernen sich zu kontrollieren. Und an die Sache mit Duo hatte er gar nicht gedacht! Dabei war er gestern noch so erleichtert, dass sie sich nun endlich vielleicht doch zusammenraufen würden können, denn sie kamen nicht aneinander vorbei, also sollten sie lernen miteinander auszukommen! Aber, nein! Ausgerechnet heute musste seine Sicherung durchbrennen. Er hasste so was! Und Quatre war schon in aller Früh zu einem Geschäftsessen aufgebrochen und würde vor morgen Früh nicht wieder kommen. „Wenn es schief geht, dann aber richtig“, dachte er bei sich.

Und als er die Küche über das Wohnzimmer verließ, hörte er nicht die schnellen, hektischen und doch unterdrückten Schritte.
 

Wufei wusste es, er hätte heute wirklich im Bett bleiben sollen! Das hatte schon mit den Kopfschmerzen beim Aufwachen begonnen. Aber ein guter Tee würde das schon wieder einrenken! Davon war er auch noch ehrlich und wahrhaftig überzeugt gewesen!

Doch nach dem Gehörten fragte er sich ernsthaft was seine Misere wieder schlichten könnte, und er war sich sicher, Tee war es nicht!

Warum konnten seine Schritte auch nicht so laut sein wie die der andern.

Natürlich, auf Missionen waren ihre Schritte genauso wenig zu vernehmen wie die seinen, aber sonst im Alltag hörte man sie ganz normal.

Nur sein musste ungehört verschallen!

Verdammte Kampfausbildung!

Dabei würde er alles geben um dieses Gespräch nicht gehört zu haben, alles!

So wie er seine Möglichkeiten nun einschätzte hatte er zwei: zum einem konnte er trainieren gehen, sich beruhigen und dann ein wenig meditieren und zum anderen konnte er zu Duo gehen, mit ihm darüber reden und sich dessen Meinung anhören. Da es aber sehr wahrscheinlich war, dass sich Heero geraden bei Duo aufhielt, konnte er Möglichkeit Nummer Zwei von vornherein vergessen. Super Start in den Tag!

Trainieren- OHNE Frühstück, andererseits ist ihm der Hunger sowieso vergangen.

Wie konnte er nur glauben, dass sich eine Lösung finden würde. Eine Lösung, pha! Man brauchte schon mehr als eine Lösung um ihm zu helfen.

Vielleicht sollte er sich dem gleichen Training unterziehen, wie Mister Gefühle- Sind- Zwecklos- Ich- Lebe- Für- Den- Kampf. Wobei wenn man sich überlegt, dass sein Kampfstil von Gefühlen beeinflusst wird, und selbst der Perfekte Soldat eine Beziehung hat, scheint die Erfolgsquote und der Sinn dieser Sache mehr als nur ziemlich ungewiss.

Verdammte Gefühle!

Und wie hat Trowa das so schön formuliert: Alles nur die verdammte Schuld von diesem Bastard Colonel Treize Kushrenada!

Wieso hat er nicht zu gestochen als er die Chance dazu hatte?

Ach ja, er konnte nicht!

Wieso ausgerechnet er?

Wieso machte er sich wegen ihm zum Verräter?

Wieso?

Und als ob der Tag nicht schon schlecht genug begonnen hatte, wurde er erneut von seinen Erinnerungen erschlagen: Er war gerade damit beschäftigt gewesen, den jüngeren Mitgliedern des Ordens einige Grundschritt- Kombinationen beizubringen, als Master O seine Stimme erhob: „Chang Wufei, folge mir.“

Wufei dachte sich nichts weiter dabei, er war hier zuhause, fühlte sich sicher, auch wenn er in letzter Zeit immer mehr feststellen musste, dass er sich nach seinen Freunden und Mitstreitern sehnte. Aber andererseits machte ihm die Arbeit mit den Nachwuchsschülern sehr viel Spaß und er musste nicht die ganze Zeit daran denken, wie viel Blut, leider auch das Unschuldiger, an seinen Händen war. Und so sollte, dass folgende Wufeis eigener, wahr gewordener Alptraum sein.

Als er zu seinem Meister ins Freie trat, wurde er von hinten, von einem älteren Schüler angegriffen. Und obwohl er mit dem Angriff überhaupt nicht gerechnet hatte, konnte er wieder einmal beweisen, dass er aus dem Clan der Changs kam und der Beste in diesem Orden war. Mit schnellen, gezielten Bewegungen hatte er den anderen zu Boden gestreckt, und sah Master O zweifelnd und ungläubig an.

Dieser machte eine Handbewegung und sämtliche Schüler in ihrer unmittelbaren Nähe verschwanden. Dann erhob Master O abermals seine Stimme: „Du bist der Beste des Ordens des Flammenden Drachenherzes, ohne Zweifel. Wir haben dir alles beigebracht und deine Eltern haben dir das Wissen aus Zweihundertfünfzig Generationen Kampfkunst vermittelt. Du solltest stolz sein.“

„Ich bin stolz.“

„Du solltest nicht wanken.“

„Ich wanke nicht.“

„Doch das tust du, ich habe dich beobachtet. Du schämst dich für das Blut an deinen Händen und gleichzeitig predigst du meinen Schülern von Erhabenheit und Gerechtigkeit, welchen Kampf man ausweichen und welchen man führen sollte. Du bist weich geworden, Wufei. Kein Chang vor dir hatte jemals mit Mitleid zu kämpfen.“

„Ich habe kein Mitleid, ich töte weil sie es nicht anders verdient haben. Es wäre Injustitz jene am Leben zu lassen dich ich tötete.“

„Du empfindest Reue, für deine Taten. Ich kann es in deinen Augen sehen. Deine Augen so voller Stolz und doch schon so Niedergerungen. Ich frage mich wer schuld an diesen Veränderungen trägt.“

„Ich habe mich nicht verändert. Ich bin noch immer ein Chang!

Wir sind seit jeher Killer ohne Gewissen gewesen, weil wir im Namen der Gerechtigkeit morden. Unser Urteil ist unwiderruflich, aber es wird gesprochen im Glauben und im Namen der rechten Sache wegen, in der Hoffung auf eine bessere Welt.

Dies war, ist, und wird immer, mein Kodex und der Kodex meiner Nachfahren sein. Wir Changs tragen das Licht der Gerechtigkeit dorthin wo das Recht versagt!“, versuchte Wurfei seinem Meister klarzumachen.

„Schöne Worte Wufei, ja ich kenne deine Familie, ich kannte sogar deinen Urgroßvater und kein Chang hat jemals an diesem Kodex gezweifelt oder ihn mit einer solchen Reue ausgesprochen wie du eben.“

„Was wollt Ihr damit sagen, Meister.“

Wufei zweifelte. Er konnte fühlen wie er von den älteren Schülern umringt wurde. Dennoch versuchte er in seinem Herzen den Mut nicht zu verlieren.

„Ich will damit sagen, dass hier kein Platz mehr für dich ist. Du bist eine Schande für deine Familie, und wir können nur hoffen, dass deine Schwester ihr Kind richtig erziehen kann, denn du hast es nicht mehr verdient ein Chang zu sein“, begann er leise, ließ seine Stimme dann aber über den ganzen Park erklingen als er folgende Worte aussprach: „Hiermit sein verkündet in allen Winkeln der Wahrnehmung, dass du Wufei, den Orden des Flammenden Drachenherzes verlassen wirst, ohne Würde ohne Recht auf Rache und ohne Ehre.“ Dann winkte er einen Novizen heran. Dieser trug das Großschwert des Chang- Clans. Ein Schwert vor dem bisher alle Respekt und Ehrfurcht gezeigt haben, und womit Wufei selbst erst einmal gekämpft hat- damals am Ende seiner Ausbildung gegen seinen Meister, und er hatte gewonnen und war somit ein würdevolles Mitglied.

Master O nahm das Schwert, zog es aus der Scheide, hielt es in die Sonne und ließ es dann in die Erde preschen, bis das Schwert zu einem Drittel darin feststeckte. Danach ließ er die Scheide daneben achtlos fallen.

Wufeis Augen füllten sich mit Tränen, als er die Tragweite dieser Tat langsam wahrnahm, doch er würde nicht auch noch weinen. Nein, er würde mich hoch erhoben Haupt aus dieser Tür gehen.

Ein weiteres Mal erhob Master O seine Stimme: „Der Nachfahre eines großen Clans, nun so verdammt wie das Schwert, welches die Erde durchschnitt!“

Nun drehten sich alle um, zeigten ihm ihre Nichtachtung. Wufei ging zu dem Schwert, zog es aus der Erde, steckte es zurück in die Scheide, verbeugte sich vor dem Rücken seines Masters und ging dann zum Tor, begleitet von verachtendem Schweigen.

Und kaum als er den Beton der Straße unter seinen Füßen spüren konnte, viel das Tor mit einem endgültigem Laut hinter ihm zu.

Wufei wagte es nicht sich noch einmal umzureden.

Er ging einfach los. Er wusste nicht wohin, hatte keine Ahnung wie es weitergehen sollte. Er war nur froh darüber, dass er Shenlong vor zwei Monaten bei Quatre gelassen hatte. Er würde es nicht ertragen jetzt auch noch in seinem Gundam einsteigen zu müssen. Er fragte sich immer wieder was nur geschehen sei. Er entsinnte sich nur vor zwei Monaten zu einer Mission aufgebrochen zu sein. Die Mission war einfach und verlief ohne größere Zwischenfälle. Da war er hier her zurückgekehrt. Zu dem Ort den er, seit dem Tod seiner Eltern, als sein Zuhause ansah. Und nun durfte er nie mehr wiederkehren.

Seine Beine haben ihn zum Airport gebracht, aber er wollte, konnte noch nicht zu den anderen zurück. Deswegen setzte er sich auf eine Bank, in einer Gasse die zum Airport führte. Er achtete nicht auf seine Umwelt. Sie war im egal.

Er fühlte sich verraten.

Was war sein Fehler gewesen?

Er hat sich doch immer an das gehalten was man ihm gesagt hat. Hat gemordet, gerächt, gesühnt. Hat sich selbst nie unterkriegen lassen und er einen einzigen Kampf verloren.

War das sein Fehler?

Er wusste e nicht. Er wusste gar nichts mehr.

Und so saß er drei Tage und vier Nächte auf dieser Bank, strafte seine Umgebung mit Nichtachtung. Starrte nur auf das, nun verdammte, Schwert auf seinem Schoß.

Das nächste was er wirklich spürte war ein harter Schlag auf den Hinterkopf, und die Ohnmacht die von ihm Besitz ergriff.

Als er zu sich kam spürte er als erstes ein dumpfes Pochen am Hinterkopf.

Dann fühlte er ein leichtes Ziehen in an den Schultern und kaltes Eisen um seine Hand.

Umso unerwarteter traf ihn der Schlag ins Gesicht.

Er war in Gefangenschaft! Und gleich nach diesem Gedanken hätte er sich gleich selbst noch mal ins Gesicht schlagen können. Und das aus mehr als aus einem Grund: Erstens: er war unvorsichtig gewesen, dass konnte man sich als Rebell einfach nicht leisten! Selbst wenn man seine Heimat verloren hatte! Zweitens hätte er diese Feststellung schon mit den Fesseln machen können und drittens er hatte seine Aufgabe vergessen, er musste den anderen helfen, und sollte er nur für die Gerechtigkeit und seine Freunde kämpfen. Er mag zwar ohne Ehre und Würde sein aber er hatte Freunde die sich auf ihn verlassen! Er wollte doch noch mit Quatre die perfekte Teesorte zusammenstellen, Trowa versprach mit ihm seinen Gleichgewichtssinn zu verbessern, mit Heero wollte er auch Kontakt haben, ihn vielleicht kennen lernen und verstehen, was Duo so an ihm faszinierte. Ja, und Duo, er hat sich doch selbst geschworen nicht zu sterben, bevor er nicht einmal Duos wahres Lächeln gesehen hatte, und verdammt das war bis jetzt noch nicht passiert!

Und bevor er weiter nachdenken konnte traf ihn schon die nächste Faust, diesmal konnte er einen schmerzhaften Laut aber nicht unterdrücken.

„Kommander er ist jetzt wach“, ertönte dumpf eine Stimme neben ihn.

„Gut.“

„Soll ich nun Colonel Kushrenada Bescheid sagen“, kam es wieder von neben ihm.

„Nein, noch nicht. Zuerst werde ich mich an ihm rächen dafür das er die Station meines Bruders zerstört hat.“

„Aber Komander, wir haben den Befehl sobald wir einen Gundampiloten gefangen haben sofort dem Colonel diese Nachricht zu übermitteln, da sonst die Gefahr besteht das der Gefangene ausreißen könnte, dass“

„Halten Sie die Klappe, Soldat. Noch bin ich hier der Kommander und wenn ich mit ihm fertig bin wird er nicht mehr sehr viel laufen wollen, geschweige denn können. Es reicht wenn wir dem Colonel in zwei Tagen benachrichtigen, dann ist er in frühestens fünf hier und ich kann mich schön austoben“, hörte Wufei ehe er eine Hand bemerkte, welche sein Gesicht hob.

Die nächsten zwei Tage waren eine unendliche Aneinaderreihung von Schmerzen, Wutausbrüchen des Kommanders, da Wufei beharrlich schwieg und nicht ein Ton über seine Lippen kam. Am Morgen des dritten Tages haben Sie aufgehört Fragen zu stellen, sondern schlugen ihn nur noch mechanisch.

Wufei war es egal. Er hatte seit fünf Tagen weder gegessen und etwas getrunken, aber es war ihm egal. Er war in einer Art Trance die er sich selbst nicht erklären konnte. Auf der einen Seite versuchte er zu meditieren, sich auf seine Mitte zu konzentrieren und einfach auszuharren und auf der anderen Seite fragte er sich immer was sein Fehler gewesen war. Sah immer wieder die Szene im Garten, hörte immer wieder Master Os Worte. So wusste er nicht weder wer sein Peiniger, oder besser gesagt seine Peiniger waren, wer der Bruder war und welche Station er leitete noch welcher Tages-, oder Nachtzeit gerade herrschte. Er sah weder die Schläge kommen noch die Eisenfäuste, -stangen und andere Dinge die sie benützten. Er fragte sich nur warum. Und während er sich das fragte blieben seine Lippen stumm, außer er musste sie offnen um das Blut, welches in der Lunge war, und dort nun mal nicht zu sein hatte loszuwerden.

Erst eine ihm bekannte Stimme riss ihn aus dieser Trance. Oh ja er kannte diese Stimme gut, war sie doch eng mit seiner Kindheit verbunden. Er wusste aus dem Ton, dass dieser Mann alles andere als erfreut war. Er verstand zwar kein Wort aber der Ton verriet ihm mehr als er wissen wollte.

Er fragte sich ob die fünf Tage wohl schon um waren, obwohl wenn er das recht überdachte waren das äußerst kurze, wenn auch ungleich schmerzhafte, fünf Tage.

„Col… Colo… Colonel Treize, wir haben sie erst für übermorgen erwartet.“

„Wie lange ist er bereits hier?“, fragte Treize in einem gelassenen, ruhigen Ton, der gerade deswegen keine Widerrede duldete.

„Seit drei Tagen, Colonel.“

„Und wieso erfahre ich erst gestern davon? Waren die Befehle nicht klar genug formuliert? Ich frage mich was an sofort zu benachrichtigen so schwer zu verstehen ist?“, Treize schaute jeden im Raum anwesenden mit einem sehr eindeutigen Blick an.

„Wie habt ihr es überhaupt geschafft, einen Gundampiloten gefangen zu nehmen“, erkundigte er sich mit einem sehr zweifelnden Unterton.

Und ehe der Kommander antworten konnte, antwortete der Soldat der am Treize am liebsten gestern als heute benachrichtigt hätte: „Er saß einfach so da und schaute auf sein Schwert. Wir haben ihn über zwei Stunden beobachtet, er hat sich nicht bewegt und die Flugplatzwache hat erzählt, dass er schon seit drei Tagen dort saß. Und als dann die Verstärkung ankam haben wir uns angeschlichen und ihn eine auf die Rübe verpasst, und tada hier ist er.“

Der Soldat konnte nicht verhindern, dass sich seine Stimme immer mehr mit Stolz füllte.

Treize hob zweifelnd eine Augenbraue, wandte seinen Blick zu Wufei, und fragte sich, ob seine Soldaten wirklich sowenig Ehre am Leib hatten.

„Wo ist sein Schwert“, durchbrach er nach einigen Momenten abermals die Stille.

Ein anderer Soldat verließ den Raum und kam wenig später mit dem Schwert zurück. Treize Augen weiteten sich unweigerlich. Er kannte dieses Schwert. Die mit Jade und Robin besetzte Scheide, der einmalig gearbeitete Griff mit dem sonderbar anmutigen Drachen, dessen Herz in Flammen stand, das war das Großschwert des Chang- Clans. Er selbst hat es nur zwei Mal gesehen, und davon nur einmal in echt, damals war er Vierzehn. Und dann sah er noch die Auseinandersetzung zwischen Master O und Wufei, als es darum ging ihn zum Ersten und Besten zu ernennen, und dies war leider nur eine Aufzeichnung die er sich organisiert hatte. Es tat ihm weh dieses anmutige Schwert in den Händen solcher Versager zu sehen. Er nahm es dem Soldaten sofort ab.

Es war ein sonderbares Gefühl dieses Schwert zu halten, aber da Schwert selbst schien mit Wufei zu leiden.

Vorsichtig zog er es aus der Scheide und erstarrte abermals als er sah, dass das unter drittel mit Erde in Berührung gekommen ist.

„Nun macht es Sinn“, dachte er bitter.

Er drehte sich um und erblickte seine Leibgarde: „Macht ihn los und legt ihn ins Shuttle. Schaut das er so wenig wir möglich von seinem Schmerz fühlt, und bequem liegt. Dann organisiert ein Spezialisten- Team die uns in meiner Villa nahe Paris erwarten sollen, eine Rippe hat die Lunge durchbohrt und er hat inner Blutungen, hoffen wir dass er daran nicht verendet.“

„Wahrscheinlich werden wir ihm wegen dieser Unwürdigen Haltung laufen lassen müssen sobald er einigermaßen über den Berg ist, und das haben wir nur der Inkompetenz weniger von uns zu verdanken“, wendete Treize sich aus dem Raum.

Und ohne den Kommander oder die anderen Soldaten in irgendeiner Weise noch zu würdigen, verließ Treize das Gebäude, setzte sich in sein Shuttle und wartete bis alles erledigt war.

Immer wieder fiel sein Blick auf das Schwert in seiner Hand.

„Wer hat es bloß gewagt das Großschwert der Changs zu verdammen?“, fragte er leise in den Raum ohne eine Antwort zu erwaten, geschweige den zu erhalten. Vorsichtig glitten seine Finger und fuhren über die Schneid. Erde beschmutzte sie.

„Wer mit einem Schwer voller Absicht die Erde schneidet, und dies ohne Grund, tut Unrecht, verdammt dadurch das Schwert und dessen Besitzer. Die Erde ist unschuldig, und als Ordensmitglied des Ordens des Flammenden Drachenherzes geht man davon aus, dass die Schwerter mit der Erde verbunden sind und dass man das Unschuldige beschützen muss. Schneidet ein Schwert die Erde, verletzt es die Unschuld, so gilt es als verdammt und mit ihm sein Besitzer. Wen hast du dazu gebracht dein Schwert zu verdammen, Wufei? Du weißt, dass du somit mit Schande besudelt bist, was ist nur geschehen. Ich habe dich doch immer wieder im Auge behalten, deine Erfahrungen und Können selbst getestet, und du warst auf dem richtigen Weg. Was also ist geschehen?“, und während Treize diese und andere Gedanken verfolgte, bemerkte er nur am Rande, wie das Shuttle abhob und sich auf die Reise machte.

Die nächste Impression an die Wufei sich erinnern kann, ist das er in einem Bett lag. Er spürte einen harten Verband um seine Brust, Verbände an den Händen und ein taubes Gefühl im Gesicht. Was war geschehen? Er hörte den wütenden Ton von Treize. Er war in Gefangenschaft! Er wurde gefoltert, weiß Gott wie lange! Die anderen er musste zu ihnen durfte nicht zu lange weg sein. Duo würde sich sorgen, dadurch würde Heero wütend werden, er wollte nicht dass jemand mit ihm wütend war. Erschrocken stieß er die Luft aus, schlug die Augen auf und wollte sich aufrichten, doch da war ein Widerstand: „Du solltest dich nicht bewegen Fei- chan.“

Und mit einem Schlag kehrten alle seine Lebensgeister wieder. Wie lange hat er darauf gewartet seinen Namen auf so liebevolle Art aus diesem Mund zu hören. Doch nun war es zu spät!

„Wage es nicht mich so zu nennen, Kushrenada, wage es nicht du hast kein Recht dazu!“, protestierte der Stolz in Wufei. Es ist egal wie wenig Ehre er hatte oder nicht, diese Zeiten sind gestoben, mit der wichtigsten und besten Freundin, die er einmal hatte.

„Wer außer mir sollte dieses Recht sonst haben, Fei- chan. Deine Mitstreiter? Wo waren sie die letzten drei Tage, wo sind sie jetzt? Was wissen sie von der Vergangenheit? Kennen sie noch den Wufei der träumte?“

„Wage es nicht von damals zu reden, und nicht meine Träume mit deinen Worten zu zerstören. Du selbst hast diese Zeit beendet, den Wufei von damals vernichtet, also WAGE ES NICHT darüber zu reden.“

„Was ist mit dem Schwert passiert?“

„Du hast es gesehen“, würgte Wufei das Thema ab. Bis jetzt hat er noch nicht einmal den eindringlichen Blick von Treize erwidert, wich ihm geradezu gekonnt aus. Er hasste diese Augen! Und er konnte sie nur hassen, weil er sie einst so geliebt hat…

„Wer hat es getan?“

„Es geht dich nichts an, töte mich, quäle mich, lass mich gehen, tu was du willst, aber frage mich nicht über Dinge die dich nichts angehen aus!“

„Du widersprichst dir schon wieder selbst, Fei- chan. Anscheinend ändern sich gewisse Dinge doch nie, hm?“

„Auch wenn sich gewisse Dinge nicht ändern, andere ändern sich sehr wohl.“

„Was habe ich getan, dass du mich nicht einmal mehr eines Blickes würdigst. Früher einmal bedeutete ich dir die Welt…“

„Heute empfinde ich nichts mehr für mich und du wärst mir egal, müsste ich nicht kämpfen und sie rächen. Aber wenn wir schon dabei sind, eine Frage habe ich doch: Wieso hast du den Befehl gegen Na- chan zu töten? Sie hat dich gemocht sie war meine beste Freundin, verdammt warum nur.“ Wufei hielt tapfer die Tränen zurück. Er hat im Orden nicht geweint, er hat auf der Bank nicht geweint, er würde jetzt nicht damit anfangen!

„Ich wollte nicht, dass ihr angegriffen werdet, weder dir noch ihr sollte je etwas passieren, ich wollte euch doch beschützen. Ich habe damals den Befehl sämtliche Streitkraft der Kolonien lahmzulegen. Ich wusste nicht, dass auch der Schwertkampf für sie in diesen Bereich fiel, und als ich es bemerkte, sagte das der Schwertkampf heilig ist war es schon zu spät. Es tut mir Leid, Wufei, ehrlich Leid.“

Wufei spürte, wie sich das Bett senkte, Treize sich setzte. Er fühlte wie er am Kinn berühr wurde, und gezwungen wurde in diese Kornblumenblauen Augen zu schauen.

„Ich liebe dich. Dich zu verletzen ist das Letzte was ich je wollte noch will. Kannst du dich noch erinnern an den Sommer vor sechs Jahren?“

Wufei konnte sich den Augen nicht entziehen, noch immer hing sein Herz an diesem sanften Ausdruck, den dieser Blick zeigte, wenn er ihn betrachtet. Er konnte nicht anders, er wurde gezwungen mit einem Nicken zu Antworten. Wie hätte er auch diesen Sommer vergessen können?

„Kannst du dich noch daran erinnern, wie wir über die Wiese zu unserem Wald gelaufen sind. Na- chan ist uns nie dorthin gefolgt. Und dort hast du gesagt…“

„Ich weiß was ich gesagt habe, aber es ändert nichts an der Situation: DU BIST MEIN FEIND! So einfach ist die Welt heute gestrickt, nun liegt alles offen. Weißt du, dass ich mich eine Zeit lang gefragt habe ob du damals nur mit mir gespielt hast, um es jetzt leichter mit mir zu haben? Aber ich hoffe und bete inständig, dass nicht einmal du so durchtrieben bist.“

Treize überging das letzte und antwortete auf die Aussage, dass er der Feind ist mit einer Frage, mit der Wufei nicht gerechnet hatte: „Und was ist wenn ich dir eine Zeit anbiete in der wir keine Feinde sind, sondern uns so nahe stehen wie früher Fei- chan. Ich frage mich heute noch oft, ob dir meine Berührungen nicht fehlen, denn mir fehlt es ungemein dich zu berühren. Fünf Jahre ist es schon her, als ich dich das letzte Mal im Arm gehabt habe. Sag mir Fei- chan, wer nimmt dich heute in den Arm?“

„Meine Freunde“, er hasste sich für diese Antwort, doch das Streicheln in seinem Gesicht und der Blick aus diesen Augen zwangen ihn förmlich zu antworten.

„Und wieso haben sie dich nicht gerettet?“

„Weil sie nicht mit mir rechneten, weil ich laut meiner letzten E- Mail noch im Tempel bin.“ Und wieder hatte er mehr verraten als er sollt. Wieso konnte er sich diesen Augen nicht entziehen, konnte es noch nie.

„Wieso bist du nicht im Tempel gewesen?“

„Ich wurde ausgeschlossen, ohne Ehre und ohne Würde und ohne das Recht auf Rache. Ich wurde verdammt, wie das ehemalige Großschwert der Chang- Familie. Nun sind wir beide nichts mehr wert.“ Er gab es auf sich selbst zu verfluchen, er kannte die Wirkung die Treize auf ihn hatte schon, warum also noch unnötig aufregen.

„Warum?“

„Ich bin der Erste, seit zweihundertfünfzig Generation der Changs, der bereut. Und dich bereue wirklich. Ich wollte nie unschuldige töten. Als Chang ist es meine… war es Aufgabe Gerechtigkeit zu verbreiten. Doch nie Unschuldige zu töten. Ich habe ein Gewissen, doch keine Chang vor mir hat sein Gewissen mit Reue belastet, schon gar nicht weil er Menschen gemordet hat…“

Treize schwieg und blickte einfach nur in die leeren, feuerlosen Augen seines Drachens. Wufei konnte sich selbst belügen soviel er wollte, er war sein Drache. Keiner der noch lebenden konnte ihn glücklich machen. Und selbst Na- chan bat ihn sich um Wufei zu kümmern. Er war der einzige bei dem Wufei es geduldet hat Fei- chan genant zu werden. Selbst Na- chan welche er heiraten musste, durfte dies nicht. Nein, er war davon überzeugt, dass Wufei ihm gehört und er würde verhindern, dass es seinem Drachen schlecht geht!

„Du hast mir noch nicht geantwortet, Fei- chan. Was ist wenn ich dir eine Zeit ohne Schwarz und Weiß, ohne Kolonie und Erde anbiete?“

„Für wie lange, bis ich geheilt bin. Ich bin dieser Spielchen überdrüssig“; gab Wufei müde zurück.

„Solange es dir genehm ist, solange du es willst, und wenn du Zeit brauchst zum nachdenken, dieses Angebot werde ich nicht zurücknehmen, Fei- chan.“

Fest schlug Wufei mit der Faust gegen die Wand. Die Erinnerung an den Anfang der letzten zwei Monate hatte ihm gerade noch gefehlt.

Allgemein hatte diesem Morgen nur noch die Erinnerung an seine vergangen vier Monate gefehlt um ihn zu perfekten Horrormorgen zu ernennen. Na dann- gratuliere es ist vollbracht.

Wie in aller Götter Namen sollte er den anderen beibringen das er Treize Kushrenada kannte seit er vier war. Oder ihnen sagen dass er schon verheiratet war. Ganz zu schweigen das sich sein Herz danach sehnt wieder mit Treize Kontakt zu haben. Mutlos ging er in den Trainingssaal. Treizes Angebot galt noch immer aber seit diesem Gespräch machte er keine Andeutungen, oder stellte unangenehme Fragen. Sie haben sich meistens über belanglose Dinge unterhalten.

Aber konnte er Treize trauen oder nicht?

Nach all der Zeit hatte er noch immer keine Antwort darauf, und manchmal fragte er sich ob das wichtig ist.
 

Duo hatte sich am Gang dann doch dazu entschlossen, sich wieder ins Bett zu legen. Der Tag war noch jung und außerdem bestätigte ein Blick aus dem Fenster, dass es kein neues Wetter geben würde- Sonnenschein und Temperaturen um die vierzig Grad Celsius, wie die letzten zwei Tage auch, und die nächsten Monate wahrscheinlich ebenso. Ganz normales Wetter in einer Wüste- nichts Aufregendes. Also würde er nichts versäumen wenn er den heutigen Tag einfach im Bett verbringen würde! Zumal die bald herrschenden Temperaturen sowieso wenig zu körperlichen Aktivitäten verleiten. Hatte er schon erwähnt was für ein Fan er von Sibirien war! Nein? Musste ihm glatt entfallen sein.

Aber klar und sachlich betrachtet hatte Kälte gegenüber Hitze einen Vorteil: Man konnte sich immer noch etwas anziehen, hingegen wurde das ausziehen nach einigen Schichten wirklich problematisch- vor allem unter dem Gesichtspunkt das man nur noch seine Shorts trug!

Öde Hitze!

Er fragte sich zunehmend wie Quatre, Trowa, Heero und wahrscheinlich auch Wufei es in ihren Klamotten nur aushalten konnten. War dabei aber überzeugt, dass das etwas mit den Farben zu tun haben musste. Nur hatte er nichts anderes als schwarz. Vielleicht sollte er sich nachher etwas von Wufei abschnborren. Mal sehen. Und mit diesem Gedanken hatte er sich auf Heeros Bett fallen lassen und die Decke beobachten.

Immer wieder wanderten seine Gedanken zu Trowa und der Szene in der Küche. Er hatte panische Angst vor dem Größeren! Er wusste nicht wie er ihm ab sofort entgegen treten sollte. Dabei hatte der Tag so schön angefangen. Und dann hatte er den Fehler gemacht und war in die Küche gegangen. Wobei woher sollte er den wissen, dass sich ausgerechnet Trowa dort aufhalten würde? Aber gut, er hat tief durchgeatmet und Trowa einen „Guten Morgen“ gewünscht. Dieser hat sich do erschrocken, dass seine Tasse den Boden liebkost und den Kuss des Todes empfangen hat. Doch das schlimmste an der Sache war, dass Trowa ihm die Schuld in die Schuhe schob. Ihn als Tollpatsch beschimpfte. Dabei hatte er die Tasse noch nicht einmal berührt, und soweit er das wusste war Telekinetik nicht sein verstecktes Talent. Das peinlichste ist aber dass er nicht wusste wie er sich wehren sollte. Er hatte die Hosen einfach gestrichen voll. Nein, er hatte sogar mit den Tränen gekämpft. Er hielt es nun mal nicht aus wenn jemand mit ihm schrie, obwohl er unschuldig war. Wenn er Schuld hatte kein Problem aber er konnte doch wirklich nichts dafür.

So in Gedanken hatte er gar nicht gemerkt, dass sich erneut Tränen in seinen Augen sammelten. Er legte sich den rechten Arm unter den Kopf und den linken über die Augen und zwang sich dazu an etwas anderes zu denken.

So kam es dazu dass er erstens nicht merkte wie die Zeit verging, und zweitens nicht mit bekam wie Heero ihr Zimmer betrat.
 

Als Heero ins Zimmer kam, ließ er sich auf die Couch fallen und streckte alle viere von sich. Manchmal glaubte er jemand musste etwas gegen ihn haben. Oder aber er war in einem früheren Leben so böse das er es nicht anders verdient hatte. Andererseits hatte er das nicht schon mit dem aufgegolten was andere so Kindheit nennen? Nein, nicht auch noch daran denken! Er rief sie Duos Anblick mit offen Haaren in Erinnerung. Versuchte sich genau daran zu erinnern wie der Duft des Haarshampoos in der Luft lag. Ein leichtes Zucken ergriff seine Mundwinkel ausgelöst von dem Drag zu Lächeln. Es war leicht sich an diesen Augenblick zu erinnern, da dieses Bild direkt in seinem Herzen verwahr wurde. Er merkte wie seine sonst so kühle Haut wärmer wurde, und peinlich berührt musste er feststellen, dass er wahrscheinlich rote Wangen hatte.

Da vernahm er einen sonderbaren Laut.

Sofort erstarb sämtliches Gefühl und der Soldat nahm übernahm. Vorsichtig sondierte er seine Umgebung. Da, da war es doch schon wieder. Es hörte sich komisch an. Um genauer zu sein Klang es wie eine Mischung zwischen Schluchzen und Seufzen. Schluchzen? Moment… Wie konnte er nur so verpeilt sein- Duo!

Er erhob sich und machte sich auf den Weg in ihren Schlafbereich und da sah er ihn, auf SEINEM Bett. Nun musste er wirklich Schmunzeln. Vorsichtig schlich er sich an und legte kaum, als er bei Duo war, seine Lippen auf jene seines Schmusekätzchens. Zuerst konnte er die Verspannung spüren, welche sofort dessen Körper ergriff, aber dann merkte er auch wie Muskel für Muskel wieder entspannt wurde und sich zwei Arme in seinem Nacken legten und ihn näher an den dazugehörigen Körper zogen. Heero war froh mit küssen beschäftigt zu sein, er hätte sich sonst unter Garantie das Lächeln nicht mehr verkneifen können. Nach einigen Augenblicken trennten sie sich wenige Zentimeter voneinander und schauten sich einfach nur an. Sie unterhielten sich ohne Worte, erzählten dem anderen was an dieser Situation nicht stimmte und nahmen sich gegenseitig mit ihren Lippen immer wieder gefangen.

Duo war der Erste, der die Stille durchbrach: „Wir könnten noch los fliegen, es ist erst kurz vor Neun. Also noch genügen Zeit…“

Heero legte sich neben Duo und stützte seinen Kopf auf seiner Hand ab: „Du weißt gar nicht was für einer Verlockung du mir gerade antust. Ich würde zu gerne einfach einen Tag mit dir abhauen, aber ich kann nicht. Trowas Familie ist in Gefahr, lange halten sie eine Folter sicher nicht aus. Und die Zeit arbeitet auch gegen uns. Bis Sonntagabend muss die Sacher erledigt sein, und wenn wir nur Cat und den Direktor befreien, sehen OZ sich in ihrer Annahme bestätigt, dass heißt es muss wie ein Zufall aussehen. Sozusagen muss ich einen Zufall planen und ich habe nicht den geringsten Anhaltspunkt.“

Er ließ seinen Kopf in Duos Halsbeuge sinken, atmete tief den Duft ein, welcher Duo so eigen ist.

„Und ich wäre dir wahrscheinlich keine große Hilfe. Naja ich wollte sowieso mit Wufei reden ich brauche a) Gewand das nicht schwarz ist, weil ich hier förmlich zergeh´ und b) braucht er jemanden mit dem er reden kann und da bin ich als sein bester Freund nun mal Ansprechpartner Nummer Eins, meinst du nicht?“

„Mhm.“

„Ich finde aber auch es reicht, wenn wir uns dem Leben ab halb Zehn widmen und jetzt noch ein bisschen hier liegen bleiben, oder?“

„Ich stimme dir voll und ganz zu“, antwortete Heero leise legte einen Arm um Duo und schloss die Augen. Sie würden beide nicht schlafen, vielmehr würden sie dösen, die Nähe und die Ruhe genießen und die Gedanken auf unbestimmt verabschieden, kurz gesagt einfach die Seele baumeln lassen, bis sie der Alltag wieder einholt.
 


 

nachwort:

das mit treize und wufei tut mir leid aber ich konnte nicht anders- ic find die zwei passen so gut und die idee dass die sich schon länger kennen abe ich auch schon lange irgendwie im kopf *schulternzuck* nehmt er wie es is *hoffnungsvoll schaut*

die die auf die nachhilfeszene warten die kommt sicher irgendwann- aber zur zeit passt mir der gedanke an schule grad nicht- vielelicht weil ich nicht mehr dahin muss- ich wusste es schon am anfang ich hätte sie doch auf die uni schicken sollen! *verdammt* *sich ärgert*

naja bis zum nächsten teil- der schneller kommt *verspricht*
 

have a nice time

danke fürs lesen

ein kommi wäre nett aber ihr müsst nicht *smeil*

Kapitel VII

Kapitel VII
 

Und der Alltag holte sie schneller ein als ihnen lieb war. Um punkt halb Zehn stand Heero auf und setzte sich an seinen Schreibtisch, vor seinen Laptop- Recherche!

Duo stand fünf Minuten später ebenfalls, nur mit wesentlich mehr Widerwillen, auf. Er beobachtete Heero eine Weile schweigend. Doch nach einiger Zeit, was soll man machen, wurde ihm langweilig. Nicht das Heeros Anblick nicht absolut göttlich wäre, aber er war nun mal nicht, dass worauf sich Heero in nächster Zeit konzentrieren würde. Und leider wusste er, aus Erfahrung, dass sich dieser Umstand so schnell nicht ändern würde. Da hatten nicht mal seine blödesten Bemerkungen eine Chance. Heero würde sie alle eiskalt mit einem „Hn“ ignorieren. Und das wusste er so gut, weil er es in den letzten vier Monaten intensiv probiert hatte. Da war ja niemand sonst!

Aber nun waren da noch Quatre und Wufei. Und außerdem musste er sich von Wufei Kleidung leihen! Er fragte sich was der Chinese ihm wohl überlassen würde… Aber eigentlich versuchte er, sich nur davor zu drücken aus dieser Tür zu treten und womöglich noch Trowa gegenüber zu stehen. So gut sich die Idee alle in einem Stockwerk und einem Teil der Villa in der Theorie auch anhörte, in der Praxis hinkte sie gewaltig!

Duo atmete tief ein und aus. Es half nichts, wenn er noch länger hier bleiben würde, würde er nur anfangen Blödsinn zu machen. Das würde Heero verärgern und behindern, und er würde noch länger mit der Planung der Mission zu tun haben.

Also sollte er endlich seinen Allerwertesten in Bewegung setzen die verdammte Tür öffnen und Wufei suchen. Vielleicht konnte man diesen zum Training im Wasser überreden?

Nach weitern drei Minuten von innerem hin und her überlegen, schmiss er sämtliche Bedenken über Bord und öffnete die Tür mit einem Ruck.

„So weit, so gut“, lobte er sich selbst in Gedanken, ehe er zweifelnd in den Korridor schaute, ob nicht doch von irgendwo Trowa auftauchen könnte

Darauf lachte er sich selbst aus, meinte zu sich ob er jetzt nach all der Zeit auch noch paranoid werden würde, und trat frohen Mutes in den Gang.

Bei Wufeis Zimmer, zwei Türen, weiter angekommen, klopfte er kurz und trat ein. Sein Drache kennte ihn schon. Doch als er eintrat und kein: „Warte bis ich dir antworte, Maxwell“, hörte stutzte er.

War der Drache ausgeflogen?

Das würde heißen er müsste ihn suchen!

Er freute sich er war beschäftigt und Wufei suchen machte immer besonders Spaß, da man bei ihm nie sicher sein konnte. Wufei beherrschte nämlich die Gabe überall zu meditieren und trainieren zu können.

Erfreut über seine neue Beschäftigung ließ er sich auf Wufeis Sitzgelegenheit nieder.

Um es zu beschreiben damit man kein falsches Bild von der derzeitigen Szene erhält sei hier angemerkt, dass Wufei kein Sofa oder etwas dergleichen besitzt, er hat in der Mitte des Raumes einen kleinen Tisch aufgestellt und ihn im Umkreis von eineinhalb Meter mit verschieden Polstern in den Farben Weinrot, Grau, Dunkelgrün Weiß und Blau umgeben. Weiters fand man in Wufeis Raum ein Bett, einen Schreibtisch mit Stuhl, einen Schrank, ein Bücherregal, welches unter dem Gewicht der Bücher zusammen zu brechen droht, einen kleinen Schemel neben dem Schreibtisch, worauf Räucherstäbchen, Kerzen und ein chinesische Duftlampe ihren Platz fanden, und an der Wand hängend zwei Schwerter. Wufeis Zimmer war schlicht eingerichtet. Er hatte nicht mal eine Musikanlage oder eine Schreibtischlampe.

Wozu?

Er benützte den Schreibtisch nur als Ablage für die Bücher, und lesen tat er prinzipiell im Tageslicht.

Auf der einen Seite mochte Duo Wufeis Zimmer, es war ruhig und still und einfach zum entspannen.

Und auf der anderen Seite hasste er es, es war ruhig und still und man hatte keine Möglichkeit diese Ruhe zu bekämpfen. Und Duo wusste, Ruhe war etwas Gefährliches. Sie bringt einem zum Nachdenken und lässt einen lägst vergessene Situationen wieder erleben, oder die Gedanken in heimtückische Bahnen driften.

Aber damit musste er sich jetzt, Gott sei dank, nicht beschäftigen.

Nun zählte viel mehr die Frage: Wenn er Wufei wäre, wo wäre er dann?

Und um zu beweisen, dass er in den letzten vier Monaten mit Heero sehr wohl etwas gelernt hatte, ging er das ganze strategisch an.

Er wusste Wufei war nicht in dessen Zimmer. Auch war Wufei nicht in seinem Zimmer.

Sehr unwahrscheinlich war es, er in Quatres Büro ist, und diese Option wollte er sich für den Schluss aufheben, da er damit rechnen musste Trowa dort vorzufinden, aber das musste er ja keinem sagen, nicht?

Auch in der Bibliothek musste er nicht nachschauen. Wenn er dort gewesen wäre, hätte er sich ein Buch genommen und wäre damit auf Unbekannt verschwunden. Und daraus folgt somit sicherlich nicht mehr in der Bibliothek anzutreffen.

Somit blieben das Bad, die Küche, das Wohnzimmer, die Trainigshalle, die Gundams und der Park. Abgesehen davon das Wufei auch auf die Idee gekommen sein könnte, einen Ausflug zu machen. Aber das würde er sicher irgendwann merken.

Um nicht allzu viel Zeit daran zu verschwenden Wufei zu finden, er merkte wie er anfing zu schwitzen, würde er diese Suche genauso strategisch fortsetzen.

Zufrieden mit sich und seinen Überlegungen stand er auf, verließ den Raum und bewegte sich Richtung Bad. Dort angekommen klopfte er laut gegen die Tür: „Wufei bist du da drin?“ Nach einigen Momenten ohne Antwort ging er weiter Richtung Küche. Unbewusst zuckte er zusammen als er durch die Tür der Wohnküche trat. Nachdem er feststellte, dass sich Wufei auch hier nicht befand, verließ er den Raum durch das Wohnzimmer. Somit konnte er ein weiteres Zimmer auf seiner gedanklich erstellten Liste abhacken.

Er machte sich auf den Weg in die Trainigshalle und wurde dort auch fündig.
 

Wufei hatte sich gegen seine inneren Monster behauptet und seine imaginären Feinde besiegt. Aber nach dieser Kraftanstrengung fühlte er sich keines Wegs besser. Er war einfach nur erschöpft, einsam, verwirrt.

Eine Kombination die er noch nie ausstehen konnte. Das Gefühl bald einen Fehler zu machen wurde immer größer.

Als er sich wieder auf seine Übungen konzentrieren wollte, konnte er spüren wie Duo den Raum betrat.

Es war komisch, aber das konnte er schon immer: er wusste immer welcher seiner -Freunde?- hinter ihm stand oder gerade in den Raum kam.

Wenn Trowa den Raum betrat war er umgeben von einer ruhigen Ausstrahlung, welche sich innerhalb von ein paar Minuten auf alle Anwesenden, die nicht stark genug im Geist waren, übertrug und ihn dazu befähigte sie zu manipulieren. Er war wie Wasser, anschmiegsam, fließend, durchsichtig und nicht zu fassen. Er musste gedanklich grinsen.

Quatre war freundlich, nett, warm. Und genauso betrat er einen Raum. Meistens hatte er noch ein höffliches Lächeln auf den Lippen.

Heero dagegen war stark. Die Atmosphäre die ihn umgab war überwältigend und am meisten beeindruckend, da sie sich durch das Fehlen von jeglicher Furcht und Angst auszeichnet. Wobei er behaupten wollte, dass sich dieser Umstand in den letzten Monaten geändert hatte.

Und dann war noch Duo. Die erste Wahrnehmung ist das pure Leben. Man wird davon geradezu erschlagen. Freude, Glück, Lachen, diese Emotionen donnern auf einen nur so ein. Aber wenn man genau darauf achtet, sich voll auf diese Gefühle einlassen will, dann spürt man Shinigami. Kalte, erbahmungslose, unbarmherzige Emotionen im Hintergrund. Ganz leise. Am Anfang war er überzeugt, er würde paranoid. Doch als er mit Duo auf eine Mission geschickt wurde, bemerkte er wie der grausame Hintergrund an die Oberfläche drang und das Leben verschwand.

Er wusste diese Seite hatten alle Gundam- Piloten, selbst er!, aber bei keinem war sie so omnipräsent, wie bei Duo. Und vielleicht war genau das der Grund warum so viele Duo unterschätzen, da sie davon ausgehen seine Kraft zu kennen, weil er sie immer einen Teil davon spüren ließ, aber eben nur einen Teil.

Und vielleicht war das auch der Grund wieso sich Heero auf ihn verließ, er spürte, wahrscheinlich unbewusst diese Stärke, den unbändigenden Drang alles zu überleben, nur um zu sehen ob es nicht doch irgendwo so was wie Glück für ihn gab.

Geschmeidig beendete er seine Übung, drehte sich zu Duo um und sah ihn fragen an.

„He, morgen Wu- man…“

„WuFEI!“

„…ich habe dich gesucht“, begrüßte Duo seinen Freund und nicht auf die Verbesserung des Namens ein.

„Und warum?“

„Wu- chan…“

„WuFei, Maxwell, WuFEI!“, stellte Wufei Augen rollend fest, wurde aber von Duo meisterhaft ignoriert: „… du musst mir helfen.“

„Ach, muss ich dass? Ich möchte hier aber doch festhalten, dass ich glaube, dass bei dir jede Hilfe zu spät kommt. Aber immerhin, du suchst ja schon Hilfe. Besserung ist also in Sicht.“

„Sehr witzig Wu! Manchmal frage ich mich ob du dir deine Sprüche vorher zu recht legst, oder ob dir das spontan einfällt.“

„Ganz spontan, Maxwell. Außerdem darf ich dich beruhigen, du bist und bleibst der einzige Sprücheklopfer unter uns.“

„Oh, na das beruhigt mich ungemein“, und weil er sich nicht anders zu helfen wusste, streckte er Wufei die Zunge entgegen.

„Ich sagte Sprücheklopfer, Maxwell, nicht „Zugenzeiger“. Aber was soll man auch machen wenn einem die Sprüche ausgehen, nicht wahr?“

„Pass auf Drache, dass du dich nicht irgendwann an deiner Zuge schneidest, wobei die hat vielleicht mehr Schneid als du.“

„Das war tief Maxwell, sogar für deine Verhältnisse“, stellte Wufei einwenig getroffen fest.

Er hatte nichts gegen die Kabbeleien, welche sie zwei täglich austragen. Aber diese Aussage traf einen zurzeit sehr empfindlichen Punkt.

„Sorry, Wufei ich wollte dich nicht in deinem Stolz angreifen, denn ich kenne keinen Menschen der mehr Ehre im Leib hat als du… Deswegen habe ich auch nicht bedacht, dass dich diese Bemerkung berühren wurde… Aber Wufei… misstraust du dir?“, entschuldigte sich Duo ehrlich.

„Würdest du mir auf eine Frage ehrlich antworten, selbst wenn ich nicht in der Lage sein sollte dir die näheren Umstände zu erklären?“

„Wufei“, begann Duo sanft, „du kennst mich doch: I may run, I may hide, but I never tell a lie! Also schieß einfach mal los und ich schau wie weit ich das verstehe und werde dir danach antworten. Deal?“

Wufei antwortete eine Zeit lang nicht, sondern dachte darüber nach ob er Duo wirklich so nah an ihn heran lassen sollte? Und sollte er Duo wirklich mit seiner Vergangenheit belasten? Aber er wusste auch wenn er weiter seinen Stubentiger mit Schweigen strafte, würde er Duo nur noch unsicherer machen. Vielleicht sollte er, gleich wie Yuy, einfach auf die Stärke des lebensmutigen Amerikaners vertrauen… Er kam einfach auf keinen grünen Zweig, dabei war es so einfach: Erzählen oder nicht Erzählen, mehr Möglichkeiten gab es nicht!

Zaghaft begann Wufei zu erzählen: „Ich habe jemanden aus meiner Vergangenheit getroffen. Und diese Person bot mir an, wieder mehr Zeit mit mir zu verbringen. Du musst wissen früher, heute scheint es mir wie ein anderes Leben, da habe ich dieser Person mehr vertraut als irgendjemanden anderen, mehr sogar als mir selbst. Doch heute frage ich mich, ob dass nicht ein Fehler gewesen ist. Und dadurch muss ich mich auch fragen, ob ich denselben Fehler zwei Mal machen möchte. Und ich muss mir selbst noch skeptischer gegenüberstehen!

Duo, was würdest du an meiner Stelle tun?“

Duo beobachtete Wufei genau. Sah wie schwer sich sein Freund dabei tat ihm das zu erzählen. Er konnte nicht umhin sich von soviel Vertrauen geehrt zu fühlen. Aber trotzdem plagte ihn noch eine Frage: „Wie lange quälen dich diese Gedanken schon, Wufei?“

„Seit über zwei Monaten. Aber bitte ich möchte die Umstände nicht erklären müssen. Bitte, noch nicht…“

„Natürlich Fei- chan.“

Als Wufei diesen Namen hörte schaute er Duo ungläubig an: „Wie hast du mich genannt?“

„Fei- chan… Nicht gut?

Ach Drache, ich wollte nicht schon wieder einen wunden Punkt treffen“, sagte Duo betreten als er die Tränen in Wufeis Augen bemerkte. Was war bloß mit seinem Drachen los?

„Ich… nein schon… bitte, nenn mich nicht so… ich… das darf nur…“ Wufei war den Tränen nahe was sollte er jetzt sagen? Dass nur Treize das Recht hatte ihn so zu nennen?

Er hat sich, seit sein Vater, ihm im Alter von cirka drei Jahren erklärt hat, dass zuviel Intimität Schwäche ist, dagegen gewehrt Fei- chan genannt zu werden.

Davor riefen ihn seine Schwester, seine Mutter und einige andere nahe Verwandte so. Aber er hat es geschafft ihnen das abzugewöhnen.

Nur Treize hatte er es erlaubt, von Anfang an!

Er wusste nicht wieso.

Vielleicht weil Treize ihm irgendwie vermittelt, dass er trotz allem noch Respekt vor Wufei hatte. Vielleicht auch nur aus einer Laune heraus? Er wusste es nicht und er hatte auch keine große Lust jetzt darüber nachzudenken!

Als Duo Wufeis Ratlosigkeit, welche sich auf dem Gesicht seines Gegenübers legte, sah, versuchte er seinem Freund Mut zu machen: „Wufei, nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Außerdem vertraue ich deinem Instinkt. Ich weiß, dass du niemanden einfach so vertraust! Du bist nicht so leichtsinnig wie ich, oder so gutgläubig wie Quatre. Gerade dieser Umstand ist es, der Menschen, wie mich ehrt, denen du so sehr vertraust. Und ich bin mir sicher, dass auch diese Person sich, durch dein Vertrauen, sehr geehrt fühlt.

Und deswegen solltest du dir selbst auch vertrauen. Wufei du bist ein starker Kämpfer und keiner würde es je wagen dir gegenüber Skepsis auszusprechen.“

„Ich wurde aus meinem Clan vertrieben. Ich und das Großschwert der Chang- Familie wurden verdammt. Wie man sieht bin ich nicht der große Kämpfer, für den ich gehalten werde.“

Duo lächelte aufmunternd. Er wusste nicht wirklich was es bedeutet ein Schwert zu verdammen- das war doch nur ein Stück Metall, eine Waffe- aber er wusste dass es seinen Freund dazu brachte an sich zu Zweifeln. Und alleine deswegen mochte er diese Tatsache schon nicht!

„Wufei du bist ein größerer Kämpfer, als wir glauben. Dein Herz ist stark und leitet dich gut durch jedes Unheil. Deine Sicht ist klar und deine Wahrnehmung geradezu übermenschlich. Dein Verstand ist Messerscharf und deine Auffassungsgabe schneller als ein Taifun. Und ob nun vertrieben und verdammt oder nicht, dass wird dir niemand je nehmen können. Und darauf kommt es doch schließlich an.

Und soweit ich weiß, kannst du eh schon alles was sie in deinem Clan konnten, also was willst du von denen noch lernen?“

Wufei konnte nicht anders, er spürte regelrecht, dass er lächelte. Aber irgendwie haben Heero und Duo sehr wohl einige Gemeinsamkeiten. Und diese Feststellung ist doch wirklich zum Lachen. Alleine die Vorstellung der Perfekte Soldat und Das- Wandelnde- Chaos- Maxwell haben etwas gemeinsam ist einfach absurd. Entsprach aber der Wahrheit.

Er konnte sich noch an gestern Nachmittag erinnern als ihn Heero auf eine sehr direkte Weise zur selben Erkenntnis gebracht hat. Auch wenn Duo und Heero eine völlig unterschiedliche Art haben und ihre Wahrnehmungen ganz verschieden sind. Die Grundzüge ihrer Gedanken sind sich sehr ähnlich.

Er brach über seine Gedanken dann auch wirklich in Lachen aus und sah sich dann mit einem verdutzten Duo konfrontiert: „He, Wu- man so witzig war das nicht! Ich meine das war mein Ernst!“

„Ich weiß, und ich danke dir für diese Worte sie haben mir sehr geholfen. Aber ich bin dann ein wenig in meine Gedanken abgedriftet und… naja…“, beruhigte sich Wufei, wobei er ein kleines Lächeln nicht unterdrücken konnte.

„Und hast dir da selbst einen Witz erzählt, oder wie?“

„So was in der Art ja. Aber um zum Anfang zurückzukommen… Wobei wolltest du meine Hilfe noch mal?“

„Ach ja! Wu- man du musst mir unbedingt etwas zum anziehen leihen. Ich zergeh in meinen Klamotten“, und demonstrativ weitete er seinen Kragen.

„Was läufst du auch immer wie ein Pastor durch die Gegend“, forderte Wufei ihn heraus.

„Das hat PRIVATE Gründe… Und leihst du mir jetzt was zum anziehen“, stellte Duo fest.

„Naja sicher. Aber nur so aus Neugier, wieso fragst du nicht Heero?“, erkundigte sich Wufei einigermaßen freundlich, die Anschuldigung und den Rückzug in den Worten seines Freundes hinnehmend.

„Naja weil ich gerne eine Theorie bestätigen möchte. Ich habe nämlich eine Farbentheorie aufgestellt“, verkündete Duo stolz.

„Da kann ich dich beruhigen, die musst du nicht mehr beweisen. Dieser Beweis wurde schon vor langer Zeit erbracht.“

„Naja, dann muss ich eben schauen ob sie noch gültig ist.“

„Unverbesserlich“, meinte Wufei Augen rollend. Ging aber Richtung Ausgang. Als er bemerkte, dass Duo sich nicht bewegte rief er zurück: „Kommst du, oder bist du nun doch festgewachsen?“

Duo lächelte Wufei an und folgte diesem auf den Fuß.
 

Heero bekam mit, wie sich Duo davor drücken wollte aus dem Zimmer zu gehen. Natürlich, aber was sollte er an dieser Situation ändern. Das mussten seine Freunde allein klären! Er konnte nicht helfen, egal ob er wollte oder nicht, er konnte nicht. Somit musste er seine Zeit auch nicht daran verschwenden darüber überhaupt nachzudenken.

Außerdem hatte er sich mit anderem zu beschäftigen.

Als Heero das nächste Mal seinen Blick auf die Uhr warf, war es schon nach halb eins. Und er war fast zufrieden mit sich.

Er wusste wo sich Cat und der Direktor befanden, und er hatte die Mission schon fast zu ende geplant es fehlen nur noch ein paar Kleinigkeiten, welche er noch durchkalkulieren musste. Aber das hat Zeit, jetzt wollte er etwas essen und wo steckte überhaupt Duo schon wieder. Wobei es ist komisch, es stimmte dass er ohne die Nerverreien von Duo schneller war, seine Ergebnisse sprachen für sich, aber andererseits irgendwie fehlte etwas. Wobei er leider nicht umhin kam diese Ruhe auch zu begrüßen. Er würde es nur auch begrüßen zu wissen wo Duo war. Das war der wahre Hintergrund der ganzen Überlegung, es machte ihn fast nervös nicht zu wissen mit wem Duo wo war und was er tat. Er glaubte dass er wahrscheinlich ein sehr eifersüchtiger und Besitz ergreifender Charakter war. Doch das würde er früher oder später genauer erfahren und analysieren.

Zuerst musste er Trowa seine Ergebnisse mitteilen.

Er stand auf, streckte sich und machte sich auf die Suche nach Trowa, welchen er mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit im privaten Arbeitszimmer finden würde.
 

Trowa verbrachte den Vormittag damit die Abrechnung des vorigen Monats zu kontrollieren und einige wichtige Telefonate im Namen der Winner Corp. zu führen. Nebenbei brachte er es auch noch fertig sich selbst wegen seinem Ausraster in der Küche zu verteufeln.

Er wusste, dass er sich eigentlich bei Heero und Duo entschuldigen sollte, aber Heeros Reaktion als er zu einer Entschuldigung ansetzte hat ihm gezeigt, dass er nicht mit Worten gut machen konnte, was e mit Worten zerstört hatte.

Also musste er sich etwas anderes einfallen lassen. Nur was?

Wobei das mit Heero war ja noch irgendwie zum hinkriegen aber bei der Sache mit Duo glaubte er kaum noch an einen positiven Ausgang.

Immer wieder sah er dessen vor Panik geweiteten Augen vor sich. Immer wieder fragte er sich, warum er nicht aufgehört hatte.

Alle wussten es doch. Es war ein anderes ihrer offenen Geheimnisse. Es war wie eine goldene Regel für ihr Zusammenleben. Und von diesen Regeln gab es etliche, wie zum Beispiel jene die besagt nie ungefragt Heeros Laptop zu benutzen. Oder jene die lautet die Finger von Wufeis Schwertern zu lassen egal wo man sie fand- OZ Räume und Lagerhallen ausgenommen. Das verrückte an dieser Regel war das Wufei seine Schwerter selten aus seinem Zimmer nahm, außer er trainierte mit ihnen und danach brachte er sich direkt in sein Zimmer zurück- also wozu diese Regel?

Naja, einfach damit alle Bescheid wussten!

Eine anderer besagte sich niemals über Quatres Familie a) zu erkundigen oder b) zu wundern. Die Winner- Family ist einfach ein Kapitel für sich und Quatre plappert einfach zu ausführlich aus dem Nähkästchen, wenn man ihn danach fragt.

Es hat sich auch eingebürgert, dass sich keiner darüber beschwerte wenn er selbst Stundenlang mit seiner Schwester telefonierte. Das nahm man hin, auch wenn es gefährlich war, wie die derzeitige Situation nur zu gut bewies.

Aber die oberste Regeln unter ihnen lautete: Niemals, NIEMALS, niemals Duo anzuschreien.

Und er hatte einfach so bei der ersten sich bietenden Gelegenheit dagegen verstoßen.

Dabei war das nicht ohne Grund ihre oberste Regel. Nein. Sie alle waren dabei, haben es erlebt: Es war damals eine verrückte Situation, sie waren alle gereizt, da sich eine einfache Mission als äußerst schwierig und langwierig herausgestellt hat. Das schlimmste daran war, dass sie sich eine Schule eingeschleust hatten.

Er konnte sich nicht mehr erinnern welche Stunde, oder welches Fach sie damals hatten. Aber er konnte sich noch zu gut an das Gesicht des Professors erinnern. Dieser hatte von Anfang an „Troubels“ mit Duo. Das beruhte auf Gegenseitigkeit. Er wusste nicht wie oft Duo Zusatzarbeiten erledigen hatte müssen. Und damals ist er Duo aus heiterem Himmel einfach so angefahren. Er hatte ihn angeschrieen, beschimpft, bedroht.

Duo versteifte sich mit den ersten Worten, alle Piloten merkten es sofort. Damals war es anders als jemals zuvor. Duo hatte Panik sie stand ganz groß in seinem Augen aber auch in seiner Haltung, er machte sich immer kleiner. Er saß links, schräg hinter Duo und konnte so alles genau beobachten. Und als der Professor sich wieder beruhigt hatte, bewegte sich Duo immer noch nicht und das schlimmste war das sich sein Puls extrem erhöht hatte. Wufei der wie meisten neben ihm saß, stürzte zu seinem Freund. Als er den Puls fühlte sah man das Entsetzen in seinen Augen. Aber noch viel schlimmer war es zu sehen wie Duo nicht auf Wufei reagierte. Duo war wie paralysiert, selbst als Heero ihn ansprach. Er sah den Professor vor sich, wie er immer blasser wurde. Er sah seine Freunde die sich um Duo scharrten und er erinnerte sich noch wie sie vier Duo in sein Zimmer brachten. Und als die Tür hinter Duo zuviel schrie er einfach. Kein Wort, keine Vorwarnung, keine Erklärung, nur ein Schrei der von großem Leid berichtete. Er schrie solange bis er etwa eine Stunde später vor Erschöpfung einfach umfiel. Nicht das sie nicht versucht hatten ihn zu beruhigen, doch er nahm sie gar nicht wahr.

Als Duo wieder aufwachte fragte er nur warum er so heiser war, schien sich aber nicht weiter zu erinnern.

Dennoch war Trowa sich sicher, dass Duo sich an diesen Auszucker erinnern konnte und nur nichts sagte, um nicht gefragt zu werden. Er sah dieses Grauen welches im Schrei vom Nachmittag gelegen hatte noch in seinen Augen. Doch sie alle spielten, nachdem Heero ihnen einer seiner Deathglares gewidmet hatte, mit, ließen ihm seine Maske, auch wenn sie sich nun endlich in ihrer Annahme bestätigt sahen, dass Duo tatsächlich etwas sehr Schreckliches passiert sein musste.

Ihm war nicht entgangen, dass seit damals vor allem Wufei Duo mit größtem Respekt behandelte. Selbst wenn ihre Worte harsch und scharf, zynisch und sarkastisch waren, ihre Körpersprache zeugte von größtem Respekt dem jeweils anderen gegenüber.

Und seit damals wagte es niemand mehr mit Duo auf einer unsachlichen Ebene zu schreien. Auch wenn Heero manchmal schärfer im Ton wurde, so nur auf sachlicher Ebene und niemals gegen Duo persönlich.

Aber er konnte sich nicht daran halten! Wie der berühmte Elefant im Porzellanladen ist er gegen seinen Teamkameraden losgegangen.

Verflucht!

Ein Klopfen riss ihn aus seinen Überlegungen, und als er den Kopf hob sah er einen sehr zufrieden? Heero.

„Kannst du Quatre sagen, dass er bis heute Abend zurück sein muss?“, fragte Heero ruhig.

„Ist es wichtig? Er hat heute Abend nämlich ein sehr unangenehmes Meeting.“

„Kommt darauf an wie wichtig du es nimmst, und wie schnell du Cat und den Direktor in Sicherheit wissen willst“, gab Heero darauf zurück.

„Oh, das ändert natürlich alles. Ich gehe davon aus du weißt wo sie sind“, lächelte Trowa erleichtert.

„Ja, davon darfst du ausgehen“, stimmte Heero zu.

„Tatsächlich, darf ich das. Verdammt Heero, bist du gut!“

Heero nickte nur zustimmend. Was sollte er auch sagen?

„Riechst du das?“, fragte Trowa nach einigen Momenten des Schweigens.

„Hm, sieht so aus als würde Wufei die Küche belagern. Na, Hunger?“

„Wenn Wufei kocht habe ich immer Hunger. Wollen wir mal schauen, ob er an uns gedacht hat?“

Heero nickte zustimmend und wendete sich Richtung Küche, wartete allerdings bis Trowa zu ihm aufschloss.
 


 

Nachwort:

ich weiß, ich weiß es ist zu kurz- tut mir leid- wahrscheinlich wird der nächste teil das ende dieses kapis sein aber ich habe einfach nicht mehr geschafft und ihr wolltet ein schnelles update- und nun gleich die nächste schlechte nachricht ich habe für längere zeit kein net mehr – dafür aber das versprechen zu weihnachten euch anständig zu belohnen und ein riesiges update zu liefern bitte zu verzeihen aber ich bin umgezogen und habe zu studieren begonnen- eigentlich fange ich erst am 2. an *heute ist der 30 september* aber ich hoffe trotzdem auf euer verständnis und treue und der nächste teil kommt bestimmt

bis dahin danke für die treue und die kommis- immer her damit ich brauch so was- einfälle anregungen ect kann ich nie genug haben auch wenn sie nur teilweise oder kaum übernommen werden – tut ebenfalls leid

have a nice time everybody

macht es gut

*zwincker*

man liest sich hoffentlich wieder

urlieb

Kapitel VII- Teil 2

da is nun also auch teil 2 und somit das ende von kapi 7- wenn ihr mehr wollt meldet euch *ggg*

have a nice time
 

Das Nächste was beide wahrnahmen war ein angeregtes Stimmgemurmel.

Als Heero dann als Erster durch die Tür trat, sah er einen in chinesischen Kleidern verpackten, lässig dasitzenden, Duo und einen sehr entspannten, mit dem Rücken zu Duo stehenden Wufei.
 

„Ich ziehe die indische Küche der amerikanischen Küche trotzdem vor, Maxwell. Abgesehen davon glaube ich nicht das man sagen kann, das die Amerikaner so etwas wie Kochkultur hätten.“

„Da magst du vielleicht recht haben Wu- man, ABER ich wette mit dir keine andere Nation weiß so gut Fast Food zu essen wie wir in Amerika. Und über Kochkultur lässt sich streiten. Schon mal Schweizer Käsefondue gegessen? Das würde ich nämlich auch nicht gerade als Kultur bezeichnen und es schmeckt deswegen wahrscheinlich so gut!“, konterte Duo enthusiastisch.

Sie diskutierte nun schon seit mehr als einer halben Stunde über die verschieden Küchen. Nachdem sie nämlich Gewand für Duo gesucht und gefunden hatten, ließen sie einen Teil des Vormittags ruhig in der Bibliothek verstreichen. Danach haben sie gemeinsam ein wenig Basketball gespielt, sehr zu Duos Freude. Und dann kam, was zwingend kommen musste, der Hunger. Als schließlich nicht einmal mehr Wufei das Knurren von Duos Magen überhören konnte, fragte er, ob er vielleicht etwas kochen sollte. Und da er davon ausgehen konnte das Duo dieses Angebot kaum ausschlagen würde, warf er noch einen Korb und bewegte sich dann Richtung Umkleide, beziehungsweise Bad. Er konnte aber noch feststellen wie ihm ein begeisterter Duo hinterher kam.

Und so endeten sie schließlich in dieser entspannten und angenehmen Stimmung und dieser angeregten Debatte.

Gerade als Wufei zu einem Kontra ansetze wollte, ging die Tür auf. Er sah wie Heero gefolgt von Trowa die Küche betreten wollte und konnte ein Kommentar nicht mehr verhindern: „Ich sehe, die Meute hat Hunger.“

Gott sei Dank sah Duo, dass diese Spitzzüngigkeit nur ein Überbleibsel ihrer Unterhaltung war und schaltete sich sofort ein: „Das ist es, was ich dir sei über fünfundvierzig Minuten versuche zu erklären: Ich verhungere.“

Erleichtert antwortete Wufei: „Zwei Dinge Maxwell. Erstens: du verhungerst immer und Zweitens: ich koche erst seit fünfundvierzig Minuten, was erwatest du also? Und komm mir nicht wieder mit diesem ungesunden Zeug von Fast Food, denn so etwas kommt mir nicht auf den Tisch!“

„Das sagst du nur weil du es wahrscheinlich noch nicht probiert hast! Und selbst Heero mag Fast Food, also kann es gar nicht so schlecht sein.“

„Stimmt ich habe es noch nicht gegessen, schließlich habe ich Geschmack und dass Heero Fast Food isst, ist eine völlig andere Sache. Außerdem glaube ich den Grund dafür sehr wohl zu kennen.“ Und damit warf er einen sehr bedeutungsvollen Blick in Richtung Heero, welcher noch immer an der Tür lehnte.

„Kein Wort, Chang“, warnte Heero ehe er sich vom Türrahmen abstieß und auf Duo zuging.

Dieser lächelte ihn an: „Ach wieso denn Heero. Was könnte mir Wu wohl erzählen, was ich selbst noch nicht weiß.“

„Tja, ich würde sagen einiges… Anscheinend hast du deine Kleidungsfrage auch in den Griff bekommen und wurde deine Theorie bestätigt?“

„Du wechselst das Thema, interessant, und das mehr schlecht als recht, aber ok. Ja, Wu hat mir geholfen und was sagst du steht mir chinesische Seide?“

„Hm“, meinte Heero Kopf nickend.

„“Hm“ ja oder “Hm“ nein“, fragte Duo ein wenig ratlos.

„Hm“, erwiderte Heero, seine Mundwinkel kaum sehbar nach oben ziehend. Ihm kam gerade DIE Idee, um dieser für ihn sinnlosen Unterhaltung auszuweichen. Denn mal ehrlich, was steht Duo nicht? Also ließ er seine Hand unter das Kinn des anderen wandern und hob es an. Sacht küsste er Duo, welcher völlig perplex war.

Noch ehe Duo richtig genießen konnte, brach Heero die Berührung schon wieder: „Manchmal redest du einfach zu viel.“

Duo schaute völlig überrascht seinen Freund an. Irgendwas hatte er da nicht mitbekommen, er war sich sicher. Wo bitte bleibt nur das „versteckte Kamera- Team“?

Doch allzu lange konnte er nicht in seinen Gedanken schwelgen, denn plötzlich entdeckte er Trowa, welcher sich zu Wufei, an den Herd, begeben hatte, und sich nun mit diesem unterhielt. Duo merkte wie es ihm immer schwerer fiel zu atmen. Er spürte wie sich sämtliche Muskeln in seinem Körper anspannten, und er konnte nichts dagegen tun.

Durch ein Keuchen auf die Szene hinter ihnen Aufmerksam gemacht, drehten sich Wufei und Trowa um, und fanden einen völlig verspannten Duo und einen besorgt blickenden Heero vor.

Heero ging sofort von Duo in die Knie: „Duo, ganz ruhig. Hör mir zu, Duo: Du bist in Quatres Villa in der Wüste… Du bist in Sicherheit Duo…Duo, ich werde dich beschützen. Hörst du mich, ich lasse nicht zu das jemand dir jemals wieder etwas antut… Duo…“

Immer wieder streichelte er über Duos Kopf, versuchte diesen dazu zu bewegen ihn in die Augen zu sehen.

Duo kannte sich nicht helfen, er spürte nur Panik. Aber inmitten dieses Chaos hörte er eine ruhige Stimme. Wem gehörte diese Stimme? Solo? Nein, er war ja gestorben, vor seinen Augen. Aber wem dann? Dieser jemand schien besorgt, um ihn? Heero? Woher kam nur dieser Name? Woher kam nur diese Panik?

Trowa!

Stimmt er war furchtbar wütend, hatte ihn angeschrieen.

Trowa. Mit diesem Ausdruck von Wahnsinn und Mord in seinen Augen.

Furcht. Angst. Panik.

Aber diese Stimme- Heero- versprach diese nicht Sicherheit.

„Heero?“

„Duo?“

„Ich habe… ich bin Schuld… ich bekomme keine Luft… Hilfe… bitte…“, stotterte Duo.

„Komm, wir gehen ein wenig in den Garten. Rashid soll schon wieder eine neue Blumenart gezüchtet haben“, meinte Heero ruhig und hielt Duo seine Hand hin. Dieser ergriff sie zuerst zögernd, hielt sie aber dann beinahe schmerzhaft fest. Aber über Heeros Lippen drag kein Laut. Als sie beide gerade durch die Tür gehen wollten, drehte Heero sich um, und warf einen bedeutungsvollen Blick in Trowas Richtung.

Dieser konnte nicht anders, als daraufhin seinen Kopf schuldbewusst zu senken. Es war sein Fehler, dass Duo so in Panik geriet. Nur seiner.

„Ok, was ist zwischen dir und Duo vorgefallen, und sag nicht das es eine Bagatelle sei. Ich meine er brach in Panik aus, und dabei sah er dich nur an.“

„Ich habe unvorsichtig gehandelt, und er muss nun die Konsequenz meines Fehlers erleben.“

„Was hast du gemacht? Ich meine so wie er reagiert, schien es fast wie damals- Du hast doch nicht, ich meine wir alle wissen von damals, haben es hautnah miterlebt und können nur Vermutungen über die Qualen die er durchgemacht hat als er angeschrieen wurde aufstellen, also ich bitte dich inständig mir zu sagen, dass du ihn nicht angeschrieen hast, Trowa.“

„Das würde ich zu gerne, doch ich kann es nicht.“

„Nein, dass kann doch nicht wahr sein. Ich wollte doch… Duo nie wieder so sehen… Wieso?“, meinte Wufei beinahe lautlos.

„Ich… meine Familie wurde von OZ gefangen genommen und ich wusste nicht wohin mit mir…“, beteuerte Trowa.

Wufei drehte sich wieder zum Herd um und brach das Schweigen nach einiger Zeit: „Du solltest mit ihm reden, dich entschuldigen, auch wenn die Sache dadurch nicht besser oder gar wieder gut wird, es ist eine Sache der Ehre und des Stolzes. Man muss sich seine Fehler eingestehen, außerdem seid ihr Waffenbrüder, Verbündete, zwischen euch sollten keine Differenzen herrschen.

Aber ich möchte dir noch sagen, dass es Duo verdammt schwer gefallen ist dich um Hilfe in Französisch zu bitten, und ich glaube er fühlt sich jetzt einfach von dir hintergangen, und angegriffen. Und wir wissen nicht was genau diese Reaktion bei ihm auslöst, wir wissen nur, dass niemand so einfach mit seiner Vergangenheit klar kommt. Und wir wissen, dass Duos Vergangenheit eine sehr rätselhafte ist.“

„Es ist unnötig mir Schuldgefühle einreden zu wollen, die habe ich nämlich schon“, stellte Trowa leise aber hart fest.

„Du solltest mich besser kennen, Trowa. Ich will dir keine Schuld einreden, ich will dir helfen zu verstehen was passiert ist, denn Duo kann ich nicht helfen“, gab Wufei ein wenig traurig zurück.

Trowa war erstaunt: „Wie meinst du dass, Duo kannst du nicht helfen, du bist doch sein bester Freund.“

„Ja, aber er vertraut mir nicht so wie ich ihm. Er kennt Teile meine Vergangenheit, ich kenne nur die allgemein bekannten Tatsachen seiner Vergangenheit: sein bester Freund war Solo, er ist der einzige Überlebende des Maxwell- Church Anschlags und er wurde von Professor G unterrichtet und trainiert. Und die fünf bis sechs Jahre dazwischen hat er auf der Straße gelebt. Ich kann also sagen ich weiß, nicht viel mehr als du.“

„Er spricht auch nicht mir dir darüber?“

„Nein, wenn er mit jemanden darüber spricht, wird es Yuy sein. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass er noch kein Wort über seine Vergangenheit gegenüber Heero verloren hat. Aber vielleicht irgendwann…“

„Und wie soll ich es anstellen, ich meine mich zu entschuldigen… er kann ja nicht einmal meinen Anblick ertragen.“

„Gehe ihnen nach, rede mit ihm in Gegenwart von Heero darüber… versuch es einfach immer wieder.“
 

„Wufei hat leicht reden“, dachte Trowa sich. Dass er auch noch eine Meinungsverschiedenheit mir Heero hatte wollte er aber nicht auch noch erwähnen.

Es kam nicht oft vor, aber wenn er etwas in den Sand setzte, dann aber anständig!

Trotzdem machte er sich auf den Weg, den beiden zu folgen. Wie meinte Wufei das so schön: Versuch es einfach immer wieder. Also würde er das tun. Er wollte doch mit Duo gut stehen.

Bei dem Leben, das sie führen kann er es sich nicht leisten mit jemanden aus ihren Reihen auch noch Probleme zu haben- OZ ist ein zu großes und wichtiges Problem.
 

Heero war erleichtert, als Duo, nachdem sie ins Freie getreten waren, einmal tief Luft holte. Er machte sich Vorwürfe, aber dass Duo aus heiterem Himmel so in Panik geraten würde hatte er nicht ahnen können!

Mit Genugtuung stellte er fest, dass wieder Farbe in Duos Gesicht kam.

Nur hatte er nun das Problem, dass er nicht wusste was von ihm erwartet wurde. Es gab mehrere Möglichkeiten: Zum einen nichts sagen und einfach nur da sein. Zum anderen ihn darauf ansprechen und versuchen zu verstehen was gerade vorgefallen ist. Zum dritten konnte es auch sein, dass Duo vielleicht alleine sein wollte. Wobei er an diesem Ausgang der Situation arg zweifelte- er klammerte sich ja nicht an Duo!

Aber dass nutzte im Moment nichts und brachte ihn kein Stück weiter- und jetzt?

Wenn er Engländer wäre, würde er wahrscheinlich abwarten und Tee trinken. Nachdem er aber nun mal kein Engländer ist, spielt sich das einfach nicht!

Irgendwie verspürte er nun große Lust zu fluchen.
 

„Ich bin gerade ziemlich abgedreht was?“
 

Diese leise geflüsterten Worte rissen ihn aus seinen Gedanken. Duo war stehen geblieben. Heero drehte sich zu ihm um: „Naja…“ „Fein gemacht Yuy, und wie weiter?“, kritisierte er sich in Gedanken. Moment, seit wann führte er so was wie Zwiegespräche. Nein, Zwiegespräche passten nicht zu ihm, was auch immer er machte, er machte es ganz oder gar nicht.

„Ein wenig schon, aber vielleicht willst du auch nicht drüber reden.“

„Ich weiß nicht, ich war nicht auf eine Konfrontation gefasst und Trowa traf mich jetzt gerade im falschen Moment, wo ich zuvor doch dich geküsst habe, und die Kabbelei mit Wufei. Ich war nicht vorbereitet“, versuchte Duo zu erklären.

„Also hast du tatsächlich Angst vor Trowa?“, versuchte Heero sich zu vergewissern.

„Ich weiß nicht…“, wich Duo aus.

„Du musst doch wissen was du fühlst, wenn nicht du wer dann.“

„Ich weiß es aber nicht!“, schrie Duo.

Heero schaute ihn entsetzt an.

Schreie waren etwas, dass sie beide nicht vertrugen!

Also warum musste er sich schon wieder von Duo anschreien lassen, er schrie mit ihm doch auch nicht!

„Ich würde es vorziehen wenn wir wieder zu einer normalen Lautstärke zurückkehren“, meinte er ein wenig beleidigt.

„Ich hasse es wenn du dich so ausdrückst und das weißt du trotzdem machst du es immer wieder“, meinte Duo noch immer viel zu laut.

„Ich hasse es wenn du mich anschreist, und trotzdem tust du fast nichts anderes“, verteidigte sich Heero, sehr um seine Beherrschung bemüht.

Duo stutzte. Er schrie. Seine Augen weiteten sich, er schrie wirklich. Und wenn er es sich genauer überlegte hatte Heero auch noch Recht, er schrie ihn wirklich fast nur noch an. Und dabei wusste er, dass es Heero fast genauso hasste angeschrieen zu werden, wie er selbst. Aber die schlimmere Erkenntnis war, dass ihn die anderen seit Ewigkeiten nicht mehr angeschrieen haben, aber er… naja wenn etwas nicht so lief wie er wollte konnte er ziemlich laut fluchen.

„Ich schreie häufig“, stellte er in normaler Tonhöhe fest.

„Ja.“

„Ich hasse es aber wenn jemand schreit.“

„Hm.“

„Ich will nicht schreien, aber ich habe manchmal das Gefühl ich werde übersehen.“

„Erkläre.“

„Naja ich weiß nicht, aber ich bin ein Straßenkind und ich benütze manchmal Ausdrücke von der Straße, und dann habe ich immer das Gefühl alle schauen mich komisch an. Und wenn ich mit dir und Trowa in einem Raum bin, brauche ich eh gleich gar nichts sagen, denn ihr versteht euch mit so wenigen Worten, und ich habe meistens nicht einmal annähernd eine Ahnung von was ihr redet.

Und Quatre hat keine Ahnung von dem was ich erlebt oder gesehen habe. Der einzige mir wirklich das Gefühl gibt, wir sprechen die gleiche Sprache und meinen die gleichen Dinge, ist Wufei.“

Heero zog eine Augenbraue skeptisch nach oben.

„Siehst du schon wieder. Ich sage das Wufei mich versteht und ich ihn auch, und schon schaust du mich an, als ob ich dich vielleicht doch mit ihm betrügen würde. Damn it. ich liebe dich. Und das ändert sich auch nicht, aber ich habe das Gefühl das wir einfach nicht dieselbe Sprache sprechen. Und ich wette, selbst das wirst du jetzt falsch verstehen“, schüttelte Duo resignierend den Kopf, nachdem er die letzen Worte kaum hörbar gesprochen hatte.

Heero konnte sich nicht helfen aber er müsste plötzlich an den Turmbau zu Babel denken. Er brauchte sich nicht einmal besonders anstrengen um sich daran zu erinnern: Es ist eine Überlieferung aus dem alten Testament. Die Menschen damals in Babylon waren äußerst hochmutig und um ihre Überlegenheit zu demonstrieren wollten sie einen Turm bauen, der bis in den Himmel, zu Gott reichen sollte. Als Gott das sah, bestrafte er die Menschen für ihren Übermut. Er schickte ihnen den Fluch der Grenzen und veränderte die damals universelle in ganz unterschiedliche Sprachen. Nun da sich die Menschen nicht mehr verständigen konnten, konnten sich auch nicht mehr an dem Turm weiterbauen.

Ob ihrer Beziehung wegen Kommunikationsschwierigkeiten ein ähnliches Ende blühte, und das nachdem es kaum einen Anfang gab?

Nein, dass wollte er nicht glauben. Noch nicht!

„Ich zweifle nicht an deiner Liebe, und auch nicht an deiner Treue zu mir. Außerdem bin ich davon überzeugt, dass Wufei nicht der Typ Mensch ist der sich in eine Beziehung drängt.

Und wenn du das Gefühl hast, dass wir eine andere Sprache sprechen, dann lass uns doch versuchen eine Sprache zu wählen, die wir beide verstehen. Aber da müssen wir auch gemeinsam daran arbeiten.“

Duo war einen Moment lag versucht zu fragen, warum sie sich diesen ganzen Aufwand überhaupt antun sollten. Beschloss aber dann es doch lieber sein zu lassen. Er wollte Heero nicht kränken und irgendwie fühlte er sich geehrt von der Tatsache, dass Heero diese Beziehung wirklich wollte.

„Dann sollten wir vielleicht auch endlich aufhören über Kleinigkeiten zu streiten und die WIRKLICH wichtigen und großen Dinge ansprechen.“

Als Heero darauf etwas erwidern wollte, bemerkte er wie Trowa aus der Tür in den Garten trat. Er signalisierte Duo sich umzudrehen, und dieser tat wie ihm geheißen.

Auch wenn Duo insgeheim davon überzeugt war, dass Heero nur wieder vom Thema ablenken wollten, denn soweit waren sie in letzter Zeit ja schon einige Male gekommen, aber immer wieder hat einer von ihnen einen Rückzug gemacht. Umso erstaunter war er, als er feststellen musste dass Trowa auf sie zukam. Aus reinem Reflex ging er einige Schritte zurück, stellte sich direkt hinter Heero, so dass sie Wange an Wange standen.
 

Trowa überlegte angestrengt, wie er ein Gespräch mit Duo anfangen sollte, aber er verstand es auch nicht, am Morgen schien doch noch alles in Ordnung. Duo war es doch der Heero dazu brachte Zeit mit zu verbringen, ihre Pläne aufzugeben. Das ist es was er an Duo nicht mochte, diese plötzlichen Stimmungsschwankungen und am wenigsten, wenn sie so unvorhergesehen über ihn hereinstürzen. Er fragte sich wie Heero das aushielt. Eine Beziehung auf dem Drahtseil. Na gut, er war ein ausgezeichneter Akrobat, aber ständig auf einem Drahtseil balancieren, nein, dass möchte er nicht. War es für ihn manchmal schon schwierig mit Quatre, schien es nun UNMÖGLICH mit Duo auch nur annähernd klarzukommen.

Aber er hatte seine Entscheidung getroffen und er würde sich daran halten, er würde versuchen mit Duo auszukommen.

Doch kurz nachdem er die Reaktion auf sein Auftauchen sah, sah er sich schon wieder heftigen Zweifeln gegenüber. Und außerdem hatte er gerade das Gefühl DEN falschen Moment erwischt zu haben. Er konnte nicht sagen was es war, aber er spürte definitiv eine unterschwellige Spannung zwischen den beiden. Es war ihm egal, wie sehr sie sich nun im Einklang präsentierten, etwas stimmte nicht.

Leider kam für ihn das Umkehren jetzt nicht mehr in Frage. Also Augen zu und durch.

„Ich wollte mich persönlich bei dir entschuldigen, Duo. Auch wenn mir sehr wohl bewusst ist das Wörter niemals gut machen können, was Wörter zerstört haben“, sprach er die Angelegenheit direkt an, nachdem er die beiden erreicht hatte. „Und auch dir, Heero, schulde ich eine Entschuldigung.“

Heero nickte Trowa zu, er war noch nie ein Mann der vielen Worte, und er wusste diese Geste Trowas sehr zu schätzen. Außerdem hat ihm Trowa nicht mal annähernd soviel zugesetzt wie Duo. Und was auch noch erwähnt werden musste, sie waren Freunde, verstanden sich ohne viele Worte und kannten meistens die Grenzen des anderen. Innerlich zuckte Heero mit den Schultern, heute Morgen war Trowa einfach neben der Spur, und damit war die Sache für ihn abgehackt.

Duo sah die Sache ähnlich wenn auch aus anderen Gründen. Er hatte selbst gerade einsehen müssen, dass er schrie wenn etwas nicht so war, wie er es erwartete. Also konnte er auch nicht wirklich böse mit Trowa sein. Allerdings löste, diese Einsicht nicht das Problem mit seiner Angst. Selbst jetzt spürte er sie noch. Doch er würde eher an seiner Angst scheitern, als Trowa zu sagen dass er sich allein vor seinem Anblick fürchtete!

„Du hattest deine Gründe, auch wenn deine Reaktion mich völlig überrascht hat… Naja, also ich würde sagen: Schwamm drüber?“

Trowa merkte zwar die noch immer bestehende Anspannung in seinem Freud, würde sich aber hüten, etwas Falsches zu sagen: „Ich danke dir.“

Duo versuchte ein Lächeln, welches ihm halbwegs auch gelang.

Trowa ließ seinen Blick zu Heero schweifen: „Ich weiß, es gehört jetzt zwar nicht zum Thema, aber du meintest du weißt wo Cat und Direktor sind?“

„Ja. Ich schlage aber vor, dass wir zuerst essen. Welch uns Chang sonst wahrscheinlich killen wird.“

Trowa nickte und verstand auch die Aufforderung dahinter, nun zu gehen.
 

Duo und Heero standen einige Zeit schweigend da. Irgendwann meinte Heero dann: „Wir sollten auch hineingehen, die anderen warten sich schon auf uns, mit dem Essen.“

„Also reden wir wieder nicht?“

„Ich lasse dir gerne den Vortritt.“

„Im Klartext meinst du, ich soll reden und du erzählst mir irgendwann einmal vielleicht was dir so geschehen ist? Nein, danke darauf, kann ich verzichten!“

„Unterstellst du mir Ungerechtigkeit? Ich möchte dich daran erinnern, dass du der jenige warst, der nicht mich sich und seinen Emotionen klar kam.“

Duo traute seinen Ohren kaum: „Es gibt Momente, Yuy, da zweifle sogar ich daran, dass du ein Herz hast.“

Und mit dieser Aussage ließe er Heero stehen und marschierte Richtung Küche. Er war geladen!

Und wer hatte daran Schuld?

Im Allgemeinen: Jeder der den Fehler machen würde, ihm jetzt über den Weg laufen.

Im Spezielen: Heero Yuy.

Aber der Auslöser ist: Trowa Barton.

Jedoch die eigentliche Ursache sind: Die famaledeiten Soldaten von OZ!

Am liebsten hätte er sich jetzt in seinen Gundam gesetzt und einem nach dem anderen platt gemacht.

Damn them.

*ok gestehen muss ich bin mir nicht sicher ob ihr das wort famaledeit: a) wieder erkennt b)überhaupt kennt oder c) es so geschrieben wird- aber wie gesagt- oftmals sogar- ich bin für tipps, ratschläge ect. Immer offen- also her damit *smeil**
 

Heero war sich nicht sicher, was er mit der Aussage von Duo anfangen sollte. Er beschloss der Einfachheit sie zu ignorieren, sonst müsste er noch zugeben dass es schwer war mit Duo. Und das nicht nur Zwischendurch.

Er hat eher das Gefühl er steht mitten in einem Labyrinth. Und für jeden Falschen Weg den er wählte, wurde die Sache schwieriger. Das Problem war nur, dass er sich nicht sicher war ob es überhaupt einen Ausgang gab.

Doch das musste warten.

Nach dem Essen kam die Mission und dann schaut man weiter.

Und mit diesem Beschluss ging auch er wieder zurück in die Küche.
 


 

***

und was sagt ihr nun- da is der zweite teil von kapi sieben- gefällt es euch soll ich aufhören oder wollt ihr mehr?

Habt ihr ideen ratschläge kritieken- immer her damit, weil ich schrieb das nur für euch- laut mir wäre es nämlich nie zu einem kapi 2 gekommen- und nun schaut euch an wo wir schon sind *smeil*

*ein wenig stolz ist*

have a nice time

urlieb

Kapitel VIII

lange lange ließ ich euch warten doch es ging nicht schneller- tut mir leid- deswegen hier mal kapi 8- ich hoffe es gefällt euch und wenn nicht, tja dann habt ihr leider eure zeit verschwendet und ich festgestellt das ich zum schreiben nicht geboren bin *smeil* have fun
 

Kapitel VIII
 

Das Essen verlief Schweigend, doch mit einer selbst sprechenden Spannung in der Luft. Doch keiner der vier wollte sich etwas anmerken lassen.

Heero hatte keine Lust jetzt darüber zu reden- Missionen gingen vor! Punkt.

Trowa wusste nicht was er noch sagen sollte.

Duo wusste egal was er jetzt sagen würde, es würde nur zur Eskalation der Situation kommen, da er mehr als geladen war.

Und Wufei hatte nichts zu sagen.

An und für sich war er hier das wirkliche Opfer. Man würde sicherlich nicht mit ihm tauschen wollen.

Nachdem das Essen also mehr oder weniger ruhig zu Ende gegangen war, machte sich Wufei daran den Tisch abzuräumen, um der eben erwähnten Spannung zu entgehen. Leider hatte diese Tat nur minder Erfolg, da Duo ebenfalls in die Küche ging. Er brauchte unbedingt noch eine große Portion Schokoladeneis.

Trowa begnügte sich in der Zwischenzeit damit Heero anzustarren. Heero wusste, was er wissen wollte, und er wusste, dass Heero das Wort erst wieder aufnehmen würde, wenn alle anwesend waren.

Das hieß für beide warten.

Kurze Zeit später kam Duo mit einer riesigen Portion Schokoladeneis in das Esszimmer zurück. Mit einem gierigen Blick auf eben jenes ließ er sich auf seinen Stuhl fallen, und verschwendete keine Zeit damit irgendetwas zu sagen oder anzudeuten, sondern stürzte sich gleich darauf.

Auch Wufei konnte sich nicht für immer in der Küche verschanzen, und nachdem er sämtliches Geschirr gespült und abgetrocknet hatte, musste auch er sich wieder in das Esszimmer begeben.

Als Heero bemerkte das sich auch Wufei endlich zu ihnen gesellte, fixierte er noch einmal Trowa: „Hast du schon mit Quatre gesprochen?“

„Nein noch nicht, ich wollte ihm gleich nähere Informationen mitteilen, damit er sich besser vorbereiten kann. Er weiß noch überhaupt nicht, was geschehen ist“, gab Trowa leise zu.

Duo hob den Kopf: „Genau, wo steckt Q- man eigentlich?“

„Singapur, eine wichtige Konferenz, der Winner- Corp. Subunternehmen, der Spalte Fortbewegungstechnologie findet dort statt, und Quatre hat Anwesenheitspflicht, ist ja schließlich auch sein Unternehmen“, erklärte Trowa nüchtern.

„Tja Quat muss eben doch auch etwas für sein Geld tun“, meinte Duo nur und zuckte mit seinen Schultern.

Trowa warf Duo einen mehr als bösen Blick zu, welchen Duo aber entweder einfach nicht sah, weil er seine gesamte abermals Aufmerksamkeit dem Eis von seiner Nase widmete, oder er ignorierte ihn einfach meisterhaft.

Heero räusperte sich und meinte dann: „Diese Mission ist in zwei Bereiche gegliedert- der erste ist eine gezielte Zerstörung einiger OZ- Basen. Und der zweite ist die damit zufällig herbeigeführte Befreiung einiger Gefangener in eben einer dieser Basen- wodurch wir auch Trowas Familie retten.“

„Und wie genau stellst du dir das vor?“, erkundigte sich Trowa, ein wenig angespannt.

Heero ignorierte seinen Zwischenkommentar und blickte zu Duo.

Als dieser nach einigen Sekunden merkte, das er die ungeteilte Aufmerksamkeit aller genoss knurrte er ein: „Was?“

„Wie schnell kannst du die punktgenaue Zerstörung einer Basis an bestimmten Punkten errechnen?“, fragte Heero ruhig.

„Kommt auf die Menge der Infos, die Größe der Basis und die Anzahl der Stellen an, die du demolieren willst, aber normal bin ich gut darin.“

„Du wirst Trowas Familie befreien. Ich habe dir sämtliche Blaupausen hingelegt, und einige günstige Punkte markiert, wobei du dir natürlich auch andere Stellen aussuchen kannst.“

„Das ist jetzt ein Scherz, oder?“ meinte Duo patzig. Und auch Trowa schien nicht wirklich begeistert: „Ich will dich ja nicht kritisieren, weil ich dir wirklich sehr dankbar bin, dass du diesen Aufwand wegen mir gemacht hast, aber…“

„Nein, kein anderer ist dafür so gut geeignet wie Duo, ich bin sämtliche Szenarien durchgegangen. Niemand von uns ist in der Lage so schnell eine so genaue und präzise Kalkulation im Bezug auf die Dauer der Mission, die Menge des benötigten Sprengstoffes und der effektivsten Bruchstellen aufzustellen, in so kurzer Zeit. Außerdem ist er auch der beste Schlossknacker unter uns, was bei der Basis ein erheblicher Vorteil ist. Der einzige der sonst noch in Frage käme wäre ich selbst, aber wir brauchen Wing in Norwegen, und an zwei Orten gleichzeitig kann nicht einmal ich operieren.“

„Heißt das wir trennen uns in zwei Teams?“, schaltete sich nun auch Wufei in die Unterhaltung ein.

„Nein wir bilden fünf Ein- Mann- Teams“, meinte Heero noch während er aufstand und mit „Einen Moment, bitte“ den Raum verließ.

Kurz darauf kam er mit einem Stoß an Papieren wieder zurück. Er breitete eine Landkarten auf, auf welchen mit roten Kreisen Markierungen gesetzt wurden, wahrscheinliche Ziele. Dann verteilte er einige Blätter an Trowa und Wufei und begann zu erklären: „Wie gesagt werde ich Norwegen angreifen, und zwar hier, hier und auch noch hier und hier. Diese vier Ziele werden mich für cirka vier Stunden und sechsundzwanzig Minuten beanspruchen. Danach möchte ich versuchen das Waffenlager hier an der Küste zu zerstören, wobei das Ziel hier ein großer Schaden und Verlust, nicht aber die unbedingte Zerstörung dieses Lagers ist. Insgesamt werde ich für Hinflug, Mission und untertauchen in der Nähe nicht länger als sieben Stunden und vierzehn Minuten brauchen.“

Nun verstanden auch die anderen, warum Heero die Befreiung nicht selbst übernehmen konnte, diese Mission war der Wahnsinn und ohne die Wendigkeit und Schnelligkeit von Wing von vornherein zum Scheitern verurteilt. Jedes Ziel lag ganz woanders und allein die Tatsache, dass man davon ausgehen musste, dass man das Waffenlager nicht zu hundert Prozent zerstören konnte sprach sehr für die Sicherheitseinrichtung. Aber wenn einer dazu in der Lage war, dann wahrscheinlich wirklich nur Heero.

Heero ließ sich nicht ablenken, breitet eine andere Landkarte aus und begann von vorne: „Trowa du wirst dich um die Stützpunkte in Kanada kümmern. Insgesamt sind es drei Ziele, hier und hier und auch noch hier“, zeigte Heero und Trowa nickte verstehend. „Das ganze sollte wenn möglich nicht länger als12 Stunden mit Hin- und Rückflug dauern. Ich erwarte eine positive Nachricht bis spätestens zwanzig Uhr dreißig.“

„Heißt das wir kommen zurück und nur du tauchst in Norwegen unter“, erkundigte sich Trowa.

„Nein, du und Quatre kommen zurück, Wufei, Duo und ich werden uns danach ruhig verhalten und im Laufe des Sonntags zurückkehren, denn wir müssen mit Radarverfolgung rechnen“, erklärte Heero während er Trowa die Kanadakarte in die Hand drückte und die nächste ausrollte.

„Wufei du wirst dich um Frankreich kümmern und zwar fünf Ziele aber sie liegen nahe beieinander, wie du siehst. Geschätzte Dauer sind acht Stunden und siebenunddreißig Minuten ohne Hinflug und ohne Ankunft im Quartier. Dabei hast du übrigens eine Auswahl, mir ist es gleich in welche Unterkunft du dich zurückziehst, solange du dich ruhig verhältst.“ Und auch Wufei bekam die Karte ausgehändigt.

„Deine Blaupausen sind in unserem Zimmer, deine Ziele sind in Russland. Es sind drei, wobei dich die Befreiung am längsten in Anspruch nehmen dürfte, aber dass wirst du dann sehen“, erklärte Heero Duo, welcher nur ein Nicken als Antwort andeutete.

„Quatres Ziele liegen in China, es sind ebenfalls vier, aber nicht schwer bewacht. Er müsste laut meinen Berechnungen der schnellste sein und für die gesamte Mission mit Hin und Rückflug nicht mehr als sieben Stunden brauchen. Noch Fragen?“

„Wann ist Missionsbeginn?“, wollte Wufei noch wissen.

„Morgen früh halb acht.“

Alle Anwesenden nickten sich zu, und verließen dann das Esszimmer um sich auf die Missionen vorzubereiten.
 

In ihrem Zimmer angekommen machten sich Heero und Duo sofort an weitere Berechnungen. Duo staunte nicht schlecht, als er die Fülle an Informationen sah, welche Heero ihm schon bereitgelegt hatte. Er brauchte sich wirklich nur noch um die Kalkulation von Sprengstoff und der Zeit kümmern, ein Kinderspiel, wie er fand. Es hatte durchaus seine Vorteile mathematisch Begabt zu sein, ohne Zweifel. Vor allem in ihrer derzeitigen Situation.

Heero im Gegenzug versuchte für sich selbst die beste Route auszurechnen. Was sich als äußerst schwierig herausstellte, da seine Ziele einfach zu weit auseinander lagen. Entweder würde er zuerst an der Küste angreifen und danach ins Landesinnere einfallen, oder er würde die ganze Zeit kreuz und quer ziehen, so oder so er verlor alleine durch diese Entfernungen wertvolle Zeit und Treibstoff. Doch wie es aussah konnte er darauf keine Rücksicht nehmen.

So banal diese Situation auch scheint, es war klar spürbar, dass etwas nicht stimmte. Normalerweise halfen sich Duo und Heero. Indem Duo immer wieder Scherze riss, die zwar unkommentiert aber nicht ungehört verschallten, oder sie wechselten Blicke die dem anderen sagen sollten wie es läuft, jetzt allerdings herrschte eine geradezu bombastische Stimmung, und beide Kontrahenten waren bemüht ihre Blicke auf die Unterlagen vor ihnen und ihre Gedanken auf die kommende Mission zu richten. Man vermeidete krampfhaft den anderen überhaupt wahrzunehmen.

Nach einiger Zeit stellte Duo entsetzt fest, dass Heero keinerlei Anweisungen für die genaue Rettung aufgeschrieben hatte. Das war also ein indirekter Auftrag sich auch darum zu kümmern. Er hasste so was. Er wusste nicht wie schnell Trowas Familie wirklich war, woher auch? Also wie sollte er sie einschätzen? Aber nun gut, Heero überließ nichts jemand anderen, wenn er nicht auch zu hundert Prozent davon überzeugt war, dass der andere dies hinbekommen würde.

Für Duo beinhaltete dieser Fakt zwei Informationen: Erstens: Heero war sich sicher, dass er diese zwei Personen ohne weiteres daraus bekommen würde, und kreativ genug war er ja auf alle Fälle. Zweitens und die viel bedeutendere Mitteilung war, dass Heero ihm trotz allem vertraute. Ja, dies war ein Vertrauensbeweis á la Heero Yuy. Und er wusste ihn zu schätzen!

Mit frischem Elan machte er sich daran einen Plan zu schmieden und Kalkulationen aufzustellen. Aber weiterhin vermied er es Heero jetzt anzuschauen. Dafür brauchten sie mehr Zeit. Und eine entspanntere Atmosphäre. Also später.
 

Trowa hatte sich wieder in das Hausbüro begeben und über einen sicheren Terminal, den nur Quatre und er kannten, versucht jenen zu erreichen. Er wusste das Quatre sich entschuldigt haben würde und bereits auf den Weg zu einem Flugzeug war, wenn er denn endlich den Call beantwortete. Aber noch hatte er Zeit. Quatre war nun mal ein überaus höflicher aber auch engagierter Mensch, und über das Unternehmen seines Vaters ließ er nun mal nichts kommen! Trowa musste zugeben, dass er Quatre auch bewunderte, immerhin war er in ihrer Gruppe der Einzige der wirklich viel verlieren konnte. Quatre durfte nicht einmal seiner ganzen Familie mitteilen, dass er auch en Gundam- Pilot war, da einige seiner Schwestern meinten das sie nur brutale Killer seien, auch wenn sie gegen OZ waren, so waren sie doch für einen friedlichen Widerstand. Und auch wenn Quatre kein Wort darüber verlor, so wusste Trowa doch, dass diese Sache an seinem Geliebten nagte. Er wusste das Quatre seine Familie brauchte, wahrscheinlich weil er der einzige war und noch ist, der schon immer eine Familie hatte.

Er selbst hat sich nur sehr langsam an seine Schwester gewöhnen können, und er bereute diesen Fakt fast schon wieder, weil er sie dadurch in Gefahr gebracht hatte. Andererseits wusste er auch, dass seine Schwester stolz auf ihn war und sie diesen Kontakt mit ihm mehr als nur wünschte. Und irgendwie gefiel es ihm auch außerhalb dieser Gruppe noch Kontakte zu haben.

Er wusste, dass Quatre und er in damit mehr als gesegnet waren. Jedoch schien es Heero nicht sonderlich viel auszumachen wenn sich seine Kontakte auf die Piloten beschränkten und über Wufei konnte er nicht urteilen, er wusste kaum etwas über den chinesischen Krieger. Sie sprachen eher wenig miteinander, aber sie mochten sich und konnten einander vertrauen. Er hatte Wufei einmal versprochen, mit ihm an seinen Gleichgewichtssinn zu arbeiten, er fragte sich wann sie dafür wohl Zeit haben würden? Aber er wusste bei Wufei musste man auf alles gefasst sein, fast so wie bei Duo. Wobei Duo sicherlich schlimmer war.

Bei Wufei musste man sich nur an gewisse Grundregeln halten: Verstoße nicht gegen die Gerechtigkeit, vergreife dich nicht an seinem Schwert und verletze niemals die Ehre seiner Familie, denn sonst würde er dich zu einem Duell herausfordern. Eigentlich war er ziemlich einfach gestrickt, natürlich gab es noch andere Dinge zu beachten, aber die würden nur zu einer Diskussion führen und nicht unbedingt zu einer Auseinadersetzung bis aufs Messer, beziehungsweise Schwert. Trowa war davon Überzeugt, dass wenn es für Wufei keine privaten Gründe gäbe an diesem Krieg teilzunehmen, jener ein Pazifist wäre. Leider musste er sich auch hier Vorbehalte anmerken, denn er wusste an Wufeis Händen war mehr Blut, als das welches der Krieg, und das Leben als Rebell in jenem, mit sich brachte. Dennoch Wufeis Grundhaltung war: Zuerst denken, dann handeln. Was man allerdings von Duo nicht behaupten konnte.

Er war dabei gewesen als Duo zum ersten Mal, seit Beginn ihrer Mission Meteor, einen Menschen mit einer normalen Handfeuerwaffe erschießen musste. Er sah, wie sich die sonst so hellen Amethyste in tiefes Purpur verwandelten, als ob sie das Blut ihrer Opfer aufsogen. Mehr erschüttert hatte ihn allerdings der Umstand, dass Duo darüber kein Wort verlor, als ob es das normalste der Welt gewesen wäre. Er hingegen saß Stunden mit Quatre auf ihrem Balkon und musste diese Szene teils schweigend, aber auch mit Gesprächen verarbeiten. Vor zwei Jahren hatte noch niemand damit gerechnet einem Menschen Aug in Aug gegenüber zu stehen und ihm das Leben zu nehmen.

Nachdem sich die Missionen mit solchen Aufträgen mehrten waren sie entsetzt. Nach einiger Zeit meinte Heero jedoch, dass sie tun müssen, was getan werden muss. Und das lieber sie die Missionen erledigen als Unschuldigen diese Bürde aufzuerlegen.

Duo war ganz ruhig sitzen geblieben und hat mit einer Ruhe, die allen unbegreiflich war, jene folgenschweren Worte gesagt, welche sogar Quatre bis aufs Mark erschütterten: „Es ist ja nicht so, dass OZ nicht morden würde und deswegen gar ein schlechtes Gewissen hat. Also warum sollten wir das nicht auch tun. Außerdem was meint ihr wie viele, Schuldige und auch Unschuldige bereits durch unsere Taten gestorben sind. Und das wir nun auch Einsätze ohne Gundam haben wird an diesem Fakt nichts ändern, oder gar einen Unterschied für die Opfer darstellen. Tot ist tot, das wie ist nur eine Frage, die den Mörder bekümmert, das Opfer ist davon völlig befreit und unberührt, obwohl es doch die Folgen der Tat an sich trägt. Die Realität ist eine Welt voller Paradoxe, deshalb wird dieses eine Paradoxon auch keinen Unterschied mehr machen.“ Und mit diesen Worten verließ er den Raum.

Ein unangenehmes Schweigen blieb zurück.

Duo war skrupellos, und nun hatten sie den letzten Beweis dafür.

Wufei war der erste der das Schweigen durchbrach: „Es ist traurig, aber er hat die Wahrheit gesagt. Und nur die Hinterbliebenen werden versuchen jene Paradoxe zu entschlüsseln.“ Und auch er verließ den Raum,

Dieses Thema kam nie mehr auf den Tisch, doch die meisten Missionen mit persönlichem Feindkontakt übernahmen von Anfang an Wufei und Duo.

Das war etwas womit er die meisten Probleme hatte. Mit der Skrupellosigkeit die Duo an den Tag legen konnte. Man wusste nie genau woran man war, und wann Duo doch angreifen würde. Wufei hatte ja noch einige Regeln, und er meinte nur, dass es deinen Gegner ehren würde wenn du ihn zumindest ins Gesicht schauen würdest. Außerdem hatte er nach einiger Recherche tatsächlich herausgefunden wofür der Chang- Clan seit Jahrhunderten berühmt war. Auch wenn er dafür unzählige Systeme hat hacken müssen. Und dabei war er auch auf eben jenen Fakt gestoßen das Wufeis Hände schon vor dem Krieg in Blut getaucht wurden, doch jener verlor nie auch nur ein Wort darüber, also hielt er es ebenfalls für angemessen zu schweigen. Des Weiteren konnte man davon ausgehen das Wufei dies nicht unbedingt freiwillig getan hat, sondern der Tradition folgen musste.

Duo hingegen tat was ihm in den Kram passte. Und so etwas konnte Trowa wahnsinnig machen!

Dennoch gab es Momente wo man merkte, dass auch Duo Angst haben konnte, sogar vor sich selbst. Natürlich man redet hier von einem Zeitraum der sich auf Sekunden beläuft und man musste zudem noch wissen, worauf man achten musste, so wie Heero und er. Fest stand allerdings, dass es solche Momente gab.

Hinzu kam noch die sonderbare Angewohnheit, mit Menschen die er nie gesehen hatte, und die er vielleicht beim einkaufen traf, zu reden als wären es lang vergessene und vermisste Freunde.

Er verstand Duo einfach nicht: Wie konnte jemand der die Menschen so liebte, sie gleichzeitig so ohne Reue ermorden?

Duo war einfach voller Widersprüche.

Außerdem fragte er sich wieso Heero ihn nicht mehr in seine Schranken wies. Er war davon überzeugt, dass sie eines Tages einen Fehler von diesem Chaoten ausbaden durften. Er wusste, dass dieser Umstand sicherlich nichts mit der Beziehung zwischen den Beiden zu tu haben konnte, denn Heero hatte Duo schon immer sonderliche Freiheiten durchgehen lassen. Nein, er wollte sich nicht beschweren. Gott bewahre! Heero ist ein guter Anführer und definitiv am besten für diesen Posten geeignet, da er es schaffte alle gleich zu behandeln, trotz seinen Problemen mit Wufei, aber Duo durfte nun mal bis an seine eigenen Grenzen gehen und jene lagen- meist- sehr viel weiter draußen, als die Grenzen der Gruppe.

Durch ein plötzliches Summen wurde er in seinen Gedankengängen unterbrochen. Quatre meldete sich aus dem Flugzeug.

„Du weißt hoffentlich dass diese Sitzung wirklich wichtig war.“

„Ich weiß, tut mir Leid, mein Wüstenprinz, aber ich ganz alleine trage daran die Verantwortung.“

„Trowa, manchmal besitzt du die Gabe dich noch verworrener als ein griechisches Orakel auszudrücken, ist dir das bewusst?“, lächelte Quatre vergebend in die Kamera des Videotelefons.

„Tut mir Leid, naja… wir haben morgen um halb acht eine Mission da wir Cat und den Direktor aus der Gefangenschaft von OZ befreien müssen“, gab Trowa leise zurück.

Quatre schaute einen Moment völlig ratlos in die Kamera: „Trowa, würdest du dir bitte einmal die Mühe machen und mich in die GESAMTE Situation einweihen, weil kaum bin ich mal für einen Tag, einen einzigen Tag nicht da, verstehe ich die Zusammenhänge nicht mehr. Verrückt!“

Und Trowa erklärte ihm die gesamte Lage und auch was für eine Aufgabe auf den Kleineren wartete. Zwischendurch tat er sich schwer das Geschehene in Worte zu kleiden, aber der ruhige Blick von Quatre schaffte es, ihn immer wieder anzutreiben und weiter zu reden.

Quatre hörte ruhig zu. Er musste zugeben er hatte bedenken, wegen dem derzeitigen Sachverhalt zwischen Duo und seinem Liebsten, aber er würde sich hüten irgendetwas dazu zu sagen. Er sah wie schwer es Trowa fiel darüber zu reden, und er wusste, dass Vorwürde keinen weiterbringen.

„Also nach China… Und die Mission ist soweit durchgeplant?“

„Ja, Heero hat ausgezeichnete Vorarbeit geleistet.“

„Ja, er ist wirklich gut. Manchmal glaube ich er ist ein Übermensch und vergesse völlig, dass dieses Verhalten nur anerzogen ist.“

„Ich glaube es gibt nur eine einzige Person, die diesen Umstand nie vergisst, und das dürfte Duo sein… Es ist schwerer geworden…“

„Was meinst du?“

„Naja, obwohl wir nun schon so lange zusammenarbeiten fällt es uns schwer hinter die Masken des anderen zu blicken. Ich meine… Quatre… manchmal verstehe ich einfach nicht was in den beiden vorgeht, ich verstehe die Situation in der sie sich befinden aber nicht wie sie dahin gekommen sind, merde, manchmal versteh ich ja nicht einmal dich. Wie soll ich dann mit jemanden wie Duo umgehen können…“

Quatre konnte sich keinen Reim darauf machen, warum es jetzt so wichtig war, das Trowa Duo verstand, das hatte den Großen doch früher auch nie gestört.

„Wieso möchtest du ihn verstehen? Es war schon früher schwer für dich Duo zu durchschauen, woher also dieses plötzlich Interessen an den wirren Gedanken unseres Freundes?“, versuchte Quatre sich vorsichtig heranzutasten, denn irgendetwas hat er versäumt. Leider etwas durchaus wichtiges, so schien es.

„Du meintest doch wir müssen versuchen einander zu verstehen, oder irre ich mich da? Ich glaube nicht.“

„So war das auch nicht gemeint“, Quatre seufze. Er konnte sich ja vorstellen das Trowa etwas gereizt war, aber so überzureagieren? Irgendetwas läuft gerade schief. Gewaltig schief!

„Ich… tut mir Leid… ich habe heute mehr als einen Drahtseilakt hinter mir und ich glaube das hat nun seine Folgen. Ich sollte das nur nicht an dir auslassen, verzeih…“

„He, mein Schöner kein Grund dich so runter zu ziehen, aber sag mir wenigstens was genau du mit Drahtseilakt meinst“, versuchte Quatre seinen Geliebten aufzumuntern.

„Ich habe auch mit Heero eine…, nun sagen wir ein Missverständnis steht auch zwischen mir und Heero. Und als ich mich bei Duo für die Szene heute Morgen entschuldigen wollte, nun… Ich glaube, dass irgendetwas zwischen Heero und Duo nicht in Ordnung ist, und ich habe DEN falschen Moment erwischt um mich zu entschuldigen.

Ich habe nachgedacht… Quatre ich halte die Beziehung der beiden für gefährlich… wenn sie nicht funktionier dann habe wir ein wirkliches… Problem.“

„Wir alles wissen, dass Duo pures Nitroglyzerin ist und wir wissen auch das Heero vergleichbar mit einem Vulkan ist, gib einen von den beiden einen Grund und du wirst dein Leben lang etwas zu bereuen haben. Wobei Heeros Aktionen immer eine Vorwarnung haben… Aber ich weiß trotzdem nicht worauf genau du hinaus willst. Auch unsere Beziehung birgt gewisse Risiken in sich oder etwa nicht?“

„Ja und nein. Wir würden es schaffen uns freundschaftlich zu Trennen, auch wenn sich das nun sehr klischeehaft anhört, aber wir wären einfach der Typ dazu. Aber bei den beiden…“

Trowa musste den Satz nicht beenden, er sah in Quatres Gesichtsausdruck, dass dieser erstens verstand und zweitens gerade am überlegen war.

„Du magst Recht haben, ein gewisses Risiko ist gerade in ihrer Beziehung für uns alle dabei. Dennoch ich weiß, dass sie sich lieben, man sieht es ihnen doch wirklich schon sein Monaten an, vielleicht sollten wir ihnen einfach mehr vertrauen und hoffen, dass das ganze gut ausgeht.“

„Du warst nicht dabei… Ich dachte sie fallen sich jeden Moment an. Es war erstickend, die Blicke waren tödlich. Und wenn man sonst sagen kann das Heero eine eher kühle Persönlichkeit ist so kann ich dir sagen, dass die Luft brannte.“

„Trowa, ich glaube du hast einfach den falschen Moment erwischt, und auch bei uns ist nicht immer alles eitle Wonne, Sonnenschein, auch wenn sehr viele davon überzeugt sind. Und so werden auch diese beiden ihre Probleme haben. Das wichtigste ist doch, dass sie trotzdem zueinander finden, darüber reden. Aber ich frage mich trotzdem was einen so tiefen Eindruck auf dich gemacht hat, das du so sehr das Bedürfnis hast dich darüber zu unterhalten.“

„Das was nach oder während meines Auftauchens geschehen ist. Obwohl dies offensichtliche Feindseeligkeit in der Luft lag, hat sich Duo doch hinter Heero Schutz gesucht. Ach ich weiß nicht… Wie lange wird der Flug noch dauern. Missionsbeginn ist um halb acht.“

„Ich werde so gegen halb zehn zuhause ankommen. Wirst du noch auf sein…“ Quatre ließ es zu das Trowa das Thema so nonchalant wechselte. Er kannte das doch schon, wusste das Trowa kein Mann großer Worte war und eher Taten sprechen ließ. Es war trotzdem schön zu sehen, dass wenn etwas nicht stimmte, sie sich darüber unterhalten konnten.

„Ja, ich werde auf dich warten, bis später und noch einen guten Heimflug.“

Und noch bevor Quatre etwas erwidern konnte, hatte Trowa das Gespräch schon beendet.

Für Trowa stand fest, das er ein Problem mit irgendetwas hatte, er wusste nur noch nicht mit was, und leider konnte ihm dabei anscheinend auch Quatre nicht helfen.

Und Quatre war von dieser Aktion auch nicht beleidigt, er nahm einfach mal an das Trowa alleine nachdenken wollte. „Wahrscheinlich“, so dachte sich Quatre, „Wird er sich in den Pool werfen, etliche Bahnen schwimmen und dann entspannt auf mich warten. Vielleicht im Hintergrund etwas Musik laufen haben und seine Gedanken schweifen lassen.“ Und er musste zugeben diese Vorstellung gefiel ihm sehr gut. Es war schön nach diesen ganzen Sitzungen zu jemandem nach hause zu kommen, vor dem man sich nicht beweisen, rechtfertigen oder verteidigen musste. Er hasste solche Sitzungen, wenn sein Erscheinen nicht so wichtig wäre, würde er nie daran Teilnehmen. Aber er musste die Firmenprinzipien aufrechterhalten. Er seufzte einmal, rief sich dann aber zur Ordnung auf. Ließ dann die Gedanken über die Firma fallen und konzentrierte sich auf die kommende Mission.
 

Wufei machte sich ebenfalls an die letzten Vorbereitungen, und auch er musste Heero neidlos anerkennen, dass jener wirklich gute Vorarbeit geleistet hatte. Allerdings als er feststellte wohin genau in sein letztes Ziel führte, wich ihm sämtliche Farbe aus dem Gesicht. Es war ein kleiner Militärstützpunkt am Rande von Paris, mit dem Gundam nicht ganz zwei Stunden entfernt von Treize´ Residenz.

Wieder einmal hatte er zwei Möglichkeiten: Entweder er versteckte sich bei Treize, wo ihn sicherlich keiner suchen würde. Dort allerdings musste er sich Treize persönlich stellen, oder er überging diese Tatsache einfach, und suchte sich ein vernünftiges Versteck.

Was war die richtige Entscheidung was die falsche. Und warum hatte er das Gefühl, dass nur seine Welt immer aus Schwarz und Weiß, Richtig und Falsch besteht.

Jede Entscheidung war eine Gefahr, jeder Fehler unverzeihlich.

Wann war es für ihn so schwer geworden normal zu leben?

Er wusste es nicht, oder er wollte es jetzt nicht wissen. Er hatte eine Mission auf die es sich vorzubereiten galt, und alles andere musste warten. Außerdem wo er sich verstecken würde konnte er nach seinem Auftrag auch noch entscheiden. Es ist ja nicht so, dass er irgendwem Rechenschaft schulde.

Wobei er diese Feststellung in Kürze ändern müssen wird, doch noch ahnt er nicht wie viel Bedeutung er diesem winzigen Satz beigemessen hat.

Nach den letzen Vorbereitungen legte Wufei sich ins Bett und zwang sich dazu zu schlafen. Er wusste er brauchte diese Ruhe unbedingt, denn einfach würde es trotz allem nicht werden und leider war OZ vor allem in letzter Zeit immer für eine Überraschung gut gewesen.
 

Duo lehnte sich entspannte in seinem Schreibtischstuhl zurück. Er hatte es geschafft. Natürlich etwas Unvorhergesehenes konnte noch immer passieren. Und den Zufall konnte man auch nur minder berücksichtigen, aber er war fertig und der Plan mitsamt der Rettung war soweit durchkalkuliert wie möglich. Jedoch musste er laut seiner Berechnung schon vor den anderen los. Um alles vorzubereiten und um auch noch ein wenig Zeit inpetto zu haben, würde er bereits um sieben Uhr aufbrechen müssen, aber das sollte zu machen sein.

Doch eines musste er vorher noch erledigen und es fiel ihm ganz und gar nicht leicht, aber wie üblich gab es keinen anderen Weg. Außerdem ging es hier nicht um ihn, sondern um eine Mission. Und Shinigami erfüllt seine Missionen so gut er kann, auch wenn es um unangenehme Dinge geht. Deswegen erhob er sich aus dem Sessel nahm das frisch bedruckte Blatt Papier aus der Druckerablage und machte sich auf den Weg zum Hausbüro.

Dort angekommen, klopfte er, wie es sich nun einmal gehört an, und wartete auf eine Antwort. Nachdem er auch ein zweites und drittes Mal geklopft hatte, und abermals keine Reaktion erhalten hatte, öffnete er die Tür und sah sich mit einem verlassenen Raum konfrontiert. Er schloss die Tür und machte sich auf den Weg in die Küche. In Gedanken fragte er sich wo er nun nach Trowa suchen sollte, er kannte den anderen nicht besonders gut, konnte dementsprechend wenig über dessen Gewohnheiten sagen. Als er in der Küche war, nahm er sich ein Glas Orangensaft und aus alter Gewohnheit hat er auch gleich eins für Heero gerichtet. Als er dies bemerkte seufzte er. Das war wieder so eine Sache. Er wollte ja mit Heero reden, irgendwie… vielleicht… später…

Andererseits wusste er zu gut, dass es so wie es jetzt war nun mal nicht weitergehen konnte. Sie taten sich gegenseitig weh, und das war definitiv keine gute Grundlage für eine Beziehung. Aber er wollte nicht erzählen müssen. Wieso sah Heero auch nicht ein, dass er eben manchmal schrie, es aber hasste angeschrieen zu werden. Ok, ok, er gab zu dieser Gedanke war sehr selbstgefällig, aber warum sollte er sich anpassen? Ja, ja, auch das war wieder eine unmögliche Art zu denken, denn er wusste nicht mal annähernd was die anderen erlebt haben, aber sie eben auch nicht. „Aber sie kennen die Folgen“, erinnerte ihn seine ach so geliebte innerer Stimme, und zeigte ihm die Szene von seiner Panikattacke in der Schule. „Das war genau, dass was ich jetzt noch brauche, eine innerer Stimme die gegen mich arbeitet“, dachte er sich sarkastisch. „Ich arbeite nicht gegen mich, ich zeige mir nur die Dinge wie sie wirklich sind, außerdem bin ich noch nicht schizophren. Ich bin viel aber nicht schizophren!“

Selbstgespräche! Er dachte diese äußerst schlechte und unangenehme Angewohnheit hätte er vor Jahren hinter sich gelassen. Augenscheinlich, und zu seinem Leidwesen, nicht. Resignierend drank er auch das zweite Glas, Heero konnte ihm gestohlen beleiben. Was sollte das? Ihm sagen, dass er es war, der nicht mit seinen Emotionen klarkam. Verdammt das wusste er vorher auch schon. Aber zurzeit viel es ihm schwer seine Maske des unbedarften, charming Maxwell auszugraben. Er ließ seinen Blick zu dem Kalender an der Wand schweifen. Noch drei Tage. Ergeben schloss er die Augen, holte tief Luft und fokussierte seine Gedanken darauf, Trowa zu finden. Der Rest musste warten.

Er verließ die Küche und ging in die Trainingshalle, Richtung Pool, vielleicht ist Trowa schwimmen gegangen. Er hoffte es, denn seit Trowa und Quatre zusammen waren, hielt er sich so gut er konnte von ihrem Raum fern. Natürlich hatte dies auch einen Hintergrund, aber er würde jetzt den Teufel tun und darüber nachdenken. Wobei eigentlich war es keine große Sache. Es ist ja nicht so, dass er die beiden beim Sex oder anderen Aktivitäten erwischt hatte. Nein, darüber könnten sie dann ja noch wenigstens Lachen. Er musste natürlich reinplatzen als die beiden gerade… hatte er nicht beschlossen, eben NICHT an diese Situation zu denken? Doch hatte er, und er würde von diesem Beschluss auch nicht abweichen! Punkt.

Als er die Tunhalle durchschritten hatte, und schon einen Teil des Pools sehen konnte, hörte er auch das Plätschern des Wassers, welches entstand wenn sich ein Körper darin fortbewegte.

Also hatte er Gott sei Dank doch einmal Recht behalten.

Nachdem er weiter in den Raum getreten war, machte er den anderen auf sich aufmerksam.
 

Trowa musste schwimmen. Nur im Wasser hatte er das gleiche Gefühl, wie in der Luft, am Trapez. Nur im Wasser fühlte er dieselbe Schwerelosigkeit und Leichtigkeit, aber auch dieselbe Gefahr, den gleichen Adrenalinkick. Er könnte jeden Moment untergehen, er könnte einen Krampf bekommen, er könnte… wie in der Luft seinen Einsatz versäumen und fallen. Er war Artist, er brauchte eine Herausforderung, doch die würde es hier nicht geben.

Natürlich, Quatre hatte ihm mehr als einmal angeboten, ihm ein Trapez bauen zu lassen. Doch das war nicht dasselbe!

Ein Trapez gehört in den Zirkus wo dich jemand jederzeit bei deinem Aufstieg oder Fall bewundern kann- ein Artist ohne Zuschauer wäre lächerlicher, als ein Clown ohne Maske es jemals sein könnte.

Doch das war etwas das würde nicht einmal Quatre verstehen.

Er gab es auf mit ihm darüber diskutieren zu wollen, dass zu einem Trapez eine gewisse Ausstrahlung gehört, und auch Quatre hat es aufgegeben mit ihm darüber zu reden. Trowa dankte dafür, wem auch immer er seinen Dank schuldete und war einfach froh, dass dieses leidige Thema beendet war.

Außerdem hatte er so auch einen Grund bei Cathy vorbeizuschauen, sich von ihr mit Messern bewerfen zu lassen, und dann selbst Teil der Vorstellung werden. Wahrscheinlich war auch genau, dass der Grund warum es Quatre so wichtig war, ihm ein Trapez bauen zu lassen- Er hätte dann keinen Grund mehr zu gehen, außer natürlich er wollte, und dann musste er den Grund angeben.

Nein, so war es doch wesentlich einfacher.

Durch einen lauten Auftritt und ein nicht minder leiseres Räuspern wurde er aus seinen Gedanken gerissen. Er richtete seinen Blick in Richtung Geräuschquelle und war nicht minder erstaunt Duo als jene auszumachen.

Im einvernehmlichen Schweigen setzte Duo sich an den einzigen Tisch in der Schwimmhalle und Trowa verließ den Pool, um sich zu ihm zu setzen. Einige Minuten verstrichen ehe einer der Beiden die Stimme hob: „Nun, was möchtest du?“

Trowa war sich nicht sicher gewesen, entweder weiter schweigen und bis weiß Gott wann hier sitzen, oder den Vorstoß wagen. Wobei wagen hier ein nur allzu treffendes Wort war. Man wusste nie, wirklich niemals, woran man bei Duo war. Aber damit sollte er sich langsam abfinden, genau wie sich Wufei damit abgefunden hat so gut wie nie „Wufei“ von Duo genannt zu werden.

Duo wusste nicht genau wie er reagieren sollte, war Trowa sauer darüber, dass er sein Schwimmtraining unterbrach oder nicht?

„Ich wollte dich nicht stören oder so… du musst nur…“, damit kramte Duo nach einem Zettel in seiner Hosentasche, „Hier lies das durch, schreib eine kurze Nachricht dazu und merk dir die Nummer am Ende.“

Trowa war einen Moment zu erstaunt. Dann warf er einen Blick auf den besagten Zettel. Er konnte kaum glauben was er dort zu lesen vermochte: „Anweisungen zum schnellen Verlassen des Gebäudes: 1. mit der Masse immer Richtung Nordausgang laufen. 2. Die unten angegebene Adresse aufsuchen. 3. Dort auf weitere Anweisungen warten.

Shinigami.“

Darunter fand er eine einfache Russische Adresse.

„Wo ist das?“, fragte Trowa nachdem er die wenigen Zeilen dieser kurzen Nachricht geradezu studiert hatte.

„Das ist eine kleine Siedlung in der Nähe, der Stadion, in welcher sie gefangen gehalten werden. Sie sollten dort nur nicht zulange bleiben, sondern sich schnellst möglich zum Zirkus zurückbegeben, dadurch wird auch die Verbindung mit uns geschwächt, da sie wieder dort sind wo sie hingehören, wenn du verstehst was ich meine“, antwortete Duo.

Trowa nickte verstehend.

„Und was sind die weiteren Anweisungen?“, fragte er nach einer Weile.

„Tja, das musst du entscheiden ich habe dir meine Idee gesagt, was du ihnen wie mitteilst ist mir eigentlich egal. Das Bargeld für zwei Tickets zu den Kolonien wird hinterlegt sein. Was mit dem Geld dann aber wirklich geschieht geht mich nichts an.“

„Ich werde dir das Geld natürlich zurückerstatten. Und du kannst dir sicher sein dass sie nicht länger als unbedingt nötig auf der Erde sein werden. Wenn es nötig sein sollte werde ich sie auch aus Havy Arms anrufen und ihnen die notwenigen Informationen zukommen lassen.“

„Wenn du das Geld jemandem zurückerstatten willst, dann melde dich bei OZ. Wobei ich glaube das dies eher hinderlich für unsere Missionen wäre.“

Trowa lächelte verstehend.

Sorgfällig trennte er danach, den Teil des Zettels, auf welchen die Telefonnummer stand, von dem Rest ab und händigte in ohne ein Wort darauf hinterlassen zu haben diesem wieder aus.

Fragend schaute Duo sein Gegenüber an.

„Ich muss nichts Schriftliches hinterlassen, nachdem ich sie sowieso anrufen werde, zahlt sich das gar nicht aus. Und am besten ist immer noch, dass wir sowenig Spuren wie möglich hinterlassen“, beantwortete er schließlich auf die unausgesprochene Frage.

Duo zuckte mit den Schultern, stand auf und wollte gehen, doch wurde er aufgehalten. Entsetzt blickte er zuerst auf die Hand, welche auf seiner Schulter ruhte und dann in Trowas Gesicht. Als Trowa sich mit diesem erschreckten Blick konfrontiert sah, zuckte er zusammen und lies seine Hand von Duos Schulter herunterfallen: „Ich wollte mich bedanken, für das was du für mich und meine Familie tust. Ich weiß nicht wie schwer du es haben wirst aber ich vertraue dir, und ich weiß dass nur du und Heero in der Lage wären meine Familie da sicher herauszuholen und deswegen… Danke.“

Duo schaute Trowa lang an nickte ihm zu und ging.
 

Er brauchte Ruhe. Außerdem begann seine Mission in weniger als acht Stunden und er musste vorher noch einen Check bei seinem Gundam durchführen.

Nachdem er die Zimmertür hinter sich geschlossen hatte, sah er Heero auf den Sofa sitzen. Er bemerkte wie dieser immer wieder mit den Augen zuckte, oder die Hände anspannte- er ging seine Missionen noch einmal im Kopf durch, versuchte sich auf jede Eventualität einzustellen. Das war es was Heero perfekt machte- ständiges Training und hervorragende Vorbereitung. Außerdem arbeitete Heero nicht nur mit einem Plan oder einem Reserveplan- Heero hatte einen perfekten Plan A, einen Ausweichplan B und einen zweiten Ausweichplan C.

Er war auf alles vorbereitet!

Er war perfekt.

Doch leider sah niemand wie viel Arbeit hinter dieser Perfektion steckte.

Duo setzte sich auf den Stuhl und beobachtete Heero, er wartete. Nach einiger Zeit merkte er wie er eindöste, doch er konnte nichts dagegen unternehmen, und Heero steckte noch immer irgendwo in seiner Planung fest.
 

Nach einiger Zeit schlug Heero seine Augen wieder auf. Er fühlte sich müde und ein wenig erschlagen, konnte aber mit sich zufrieden sein. Soweit er das planen konnte müssten alles umgangsprachig gesehen „glatt laufen“. Und auch wenn etwas schief gehen sollte war er darauf vorbereitet. Es musste funktionieren.

Heero war aber trotzdem nicht wirklich beruhigt. Er war unsicher, und das war es was ihn am meisten verunsicherte. Er hatte schon sehr oft weitaus schwierigere Missionen bestanden, auch wenn er nicht abstreiten konnte, dass er sich selbst sehr viel Arbeit gemacht hatte, er war doch kein Anfänger. Dennoch hatte er ein ungutes Gefühl, so als ob er jetzt schon weiß, dass später etwas schief geht.

Und das war es was er einfach nicht gewohnt war- Selbstzweifel.

Sein Blick fiel auf Duo, welcher auf der Couch schlief. Selbstzweifel. Egal worum es sich Zurzeit handelte- etwas schien daneben zu gehen. Und er konnte auch nicht leugnen, dass seine Selbstzweifel seit Rom sehr gestiegen sind.

Warum fand er noch mal schlecht einfach nur Soldat zu sein?

Momentan könnte er auf so eine Frage nicht einmal antworten. Und man brauchte kein Therapeut zu sein, um zu wissen dass dieser Umstand nicht von Vorteil war.

Den Kopf schüttelnd, erhob er sich. Solche Gedanken hatte jetzt einfach keine Zeit.

Er ging zu Duo, hob ihn vorsichtig an und trug ihn ins Schlafzimmer. Er legte ihn auf dessen Seite im Bett und entkleidete ihn sorgsam. Danach zog er auch sich selbst aus und legte sich zu Duo. Er deckte sie beide zu und schaute Duo einfach an.

Es dauerte einige Augenblicke bis er wahrnahm, dass auch er angeschaut wurde.

„Habe ich dich geweckt“, fragte er flüsternd.

Duo lächelte ein wenig: „Ich wäre ja ein ganz schön mieser Gundam- Pilot wenn ich nicht bemerken würde, dass mich jemand auszieht, findest du nicht?“

„So habe ich das nicht gemeint.“

„Ich weiß, ich bin nur ein wenig nervös und naja meine Schuld eben, tut mir Leid… Irgendwie ist das lustig, ich meine ich bin fast andauernd am Entschuldigen und Wufei entschuldigt sich nie. Ich meine das ist doch so als ob ich sein Pensum an Entschuldigungen mit aufbrauchen würde.“

Heero zog eine Augenbraue in die Höhe: „Oder es heißt einfach das Wufei hinter seinen getroffenen Entscheidungen steht und auch die Konsequenzen davon trägt. Außerdem glaube ich, dass Wufeis Ego sowieso so schnell nichts etwas anhaben kann.“

„Können wir diese Unterhaltung verschieben, ich bitte darum. Und außerdem kann der Schein auch trügen.“

„Tun wir das nicht immer? … Wann musst du morgen aufstehen?“

„Sechs Uhr. Ich werde um sieben Aufbrechen, so habe ich im Notfall noch etwas Zeit übrig man weiß ja nie.“

Heero nickte, küsste ihn auf die Stirn und wünschte ihm eine gute Nacht. Er war einfach nur müde. Er selbst würde um Viertel nach Sechs aufstehen und noch die letzten Vorbereitungen treffen.
 

Duo war schlicht weg erstaunt. Anders konnte man es nicht ausdrücken. Die ganze Szene gerade eben erschien ihm surreal. Er lag hier, ausgezogen bis auf die Shorts, in Heeros Bett, mit dem er gerade mehr also nur eine kleine Meinungsverschiedenheit hatte, und dieser hatte ihn auch noch geküsst. Na gut es war ein Kuss auf die Stirn- ABER es war definitiv liebevoll gemeint.

Und das nach diesem Tag- der doch so anders hätte verlaufen sollen. Er hatte so schöne Pläne gehabt. Ein Tag nur für ihn und Heero bevor das mit der Schule endgültig anfangen sollte, aber naja was soll’s so war das Leben eben.

Er war einfach nur beruhigt noch hatte er die Dinge nicht völlig ruiniert, noch bestand Hoffnung. Und die Hand, welche Heero um ihn gelegt hatte versprach noch mehr davon.

Sie werden das hinbekommen, wenn nicht sie wer dann?

Mit diesem beruhigenden Gedanken kuschelte er sich noch näher an Heero und schlief ein.
 

worte zum abschluss:

ich habe eine gute und eine schlechte neuigkeit für euch: die gute ist kapitel 9 ist auch schon fertig- jep ich war in den weihnachtsferien wirklich brav- die schlechte es ist zuhause auf meinem CPU gespeichert und ich komm erst gegen mitte- ende feber heim *heul* ich bin ja soooooooooo - ich erübrige wohl sämtliche wörter *smeil* *kopf gegen wand hau*

na jedenfalls ham ich mir gedacht ich frag euch ob ihr

1. so lange warten wollt

oder ob ich

2. einfach ein neues schreiben sollte

also sagt was ihr wollt und ihr bekommt es *smeil* ihr meister ich nix *grins*

und es tut mir wirklich leid aber ich bin einfach zu confus und unogranisiert und ja auch ein wenig schlampig- ich hoffe ihr seit mir nicht allzu böse

have a nice time

danke für die aufmerksamkeit

eure urlieb- noch immer ohne schreiername *grins* - i sehs scho des wird nix mehr *breiter grins*

Kapitel IX

so da bin ich wieder und hab euch auch schon kapi neun mitgebracht- gsd festplatte von daheim wieder gesehen habe deswegen da bin mit neuem alten kapi - mein deutsch war auch schon definitiv besser aber ihr versteht hoffentlich was ich meine *smeil* kapi 10 ist noch ein wenig in arbeit kommt aber gut vorann, man wird sehen so gegen mitte märz wenn nicht schon früher weil meine muse mich zurzeit liebt *^_______^*

enjoy und über kommis würd ich mich freuen
 

Kapitel IX
 

Fünf Minuten vor sechs schlug Duo die Augen auf. Woher er wusste wie spät es war? Seine innere Uhr sagte es ihm. Weder Heero noch er brauchten einen Wecker, wenn sie zu Missionen aufbrachen. Ihr Körper war darauf trainiert- sie waren darauf trainiert.

Er fertigte sich gedanklich noch eine ‚to do’ – Liste an und wartete darauf das sein Kreislauf in die Gänge kam. Aufspringen und den Tag starten war nun mal nicht drin.

Just in dem Moment, in welchen seine innere Uhr ihm sagte dass es sechs ist und er sich unter Heeros Hand herauswinden wollte, wurde jene auch schon weggenommen. Skeptisch beobachtete er Heero für einen Augenblick.

„Ruhiger, gleichmäßig tiefer Atem, geschlossene Augen, und soweit ich das sehen und beurteilen kann einen normalen Ruhepuls- verdammt wie macht der Kerl das. Er kann doch nicht schlafen und gleichzeitig wissen das ich jetzt aufstehe und er erst in fünfzehn Minuten… Ok, bedenkt man von wem ich hier denke wäre es möglich aber trotzdem…“, überlegte Duo während er das Bett über das Fußende verließ. Nachdem er sich angezogen hatte, ging er noch einmal zu Heero ans Bett. Vorsichtig ließ er seine Hand über die ihm zugewandte Wange streicheln. Er achtete auf die kleinste Regung in dem schlafenden Gesicht. Als er keine wahrnahm ließ er seine Hand Richtung Hals wandern. Dort ließ er sie abermals einige Sekunden liegen, ehe er sie mit einem Ruck wegnahm und in seiner Hosentasche verschwinden ließ. Er lächelte ein wenig: „Ich weiß, dafür werde ich noch bezahlen müssen, aber mein Gefühl… Heero… ich kann nun mal nicht aus meiner Haut.“

Dann machte er sich auf den Weg in die Küche. Dort stellte er sich ein Häferl Milch in die Mikrowelle und schaltete für die anderen die Kaffeemaschine an. Dann machte er aus seiner Milch mit Hilfe des Kakaopulvers seinen morgendlichen Wachmacher und begann sich einen kleinen Imbiss zu richten. Zehn Minuten bis halb sieben, Heero war vor fünf Minuten aufgestanden. Was dieser wohl noch alles zum Vorbereiten hatte? Duo hatte ein komisches Gefühl in der Magengegend, es kam nicht oft vor, dass er nicht genau über Heeros Pläne informiert war. Aber diese Situation hatte er ja wohl eindeutig sich selbst zuzuschreiben.

Kontrollierend sah er sich noch einmal um: seine Tasse hatte er abgewaschen und auf das Trockengestell gehängt, den Teller und das Messer hatte er zwar von den Bröseln befreit, aber für die anderen stehen lassen, seine Jause hatte er in der Hand. Eigentlich hatte er alles. Er wusste wenn er um sieben aufbrechen würde, würden die anderen noch einmal schnell mit Heero ihre Pläne durchgehen, da und dort einiges nachfragen und einiges korrigieren und dann ebenfalls aufbrechen. Er hatte nichts vergessen, war gut vorbereiten und trotzdem hatte er dieses unangenehme Gefühl. Etwas würde schief gehen! Er wusste nur nicht bei wem, und das machte ihn nervös.

Er versuchte das Gefühl zu unterdrücken, drehte sich zur Tür und sah sich mit Wufei konfrontiert. Einem sehr müden, unausgeschlafenen Wufei. Sofort schlugen all seine Alarmglocken aus.

„Mein Gott, Wufei…“
 

Wufei hob den Kopf als er seinen Namen hörte.

„Sehr schön Maxwell, es hat nur fünf Jahre gedauert bis du dir auch endlich meinen Namen gemerkt hast“, meinte er dann halbherzig. Er musste wirklich schrecklich ausschauen wenn Duo in mit seinem richtigen Vornamen ansprach. Wahrscheinlich trotzdem nur halb so schrecklich wie er sich fühlte.

„Hast du nicht geschlafen? Dir ist schon bewusst was du heute leisten musst, ich meine du vergisst deine Pflicht-?“

„Nein Maxwell, ich weiß dass ich heute für den großen Meister ein Ablenkungsmanöver veranstalten darf, und genau dass werde ich auch machen, beruhigt?“

„Nein nicht wirklich, Wu- chan.“

„Bitte Maxwell, nicht in aller Früh, an diesem Morgen. Ich habe ganz andere Sorgen als mich über deine Unfähigkeit dir meinen Namen zu merken aufzuregen. Außerdem solltest du schauen, dass du nicht zu spät kommst, es ist bereits fünf nach halb sieben.“

„Ich bin schon so gut wie weg, ABER Wufei, bitte gib auf dich Acht. Wir brauchen dich, und du bist unser Freund. Wenn du dich nicht innerhalb von zwölf Stunden bei Heero meldest, gehe ich dich suchen, und ich werde dich finden, dass kannst du von mir schriftlich haben.“

„Zwölf Stunden, verstanden“, war alles was Wufei noch antwortete ehe er sich einen Tee aufstellte. Nach Kaffe war ihm im Moment nicht zumute. Jedoch wenn er es genauer betrachtete war ihm nach gar nichts zumute. Er hatte schlecht geschlafen. Immer wieder sah er Ereignisse aus seiner Kindheit, welche er schon vergessen glaubte. Es war ein Alptraum gewesen.

Und Heero würde von seinem momentanen Zustand doch weniger begeistert sein als Duo. Nur dass sich dies nicht in Sorge sondern in Missfallen äußeren würde. Das konnte noch heiter werden.
 

Quatre und Trowa lagen schon eine Zeit lang wach im Bett, schauten aus dem Fenster und hingen ihren Gedanken nach. Unter der Decke war es angenehm warm, außerdem hatte Quatre sich bei Trowa eingekuschelt. So lagen sie hintereinander, genossen die letzten ruhigen Minuten.

Nach einiger Zeit meinte Trowa dann doch ein wenig drängend: „Wir sollten aufstehen, es ist halb sieben und ich wollte vielleicht noch Duo abfangen und…“

„Natürlich du hast Recht, zudem Heero nicht begeistert sein wird, wenn wir nach ihm in der Küche sind“, antwortete Quatre leise, entspannt. Es war ihm bewusst, dass es Trowa unheimlich schwer fiel Duo seine Familie anzuvertrauen, aber keiner konnte so leicht in ein Gebäude eindringen und unbemerkt bleiben wie Duo. Natürlich, ging es um eine Undercover- Mission wäre Trowa die erste Wahl gewesen. Niemand übertrifft Trowa in diesem Gebiet. So hatten sie alle Stärken und Schwächen und das wussten sie alle. Dennoch schaffte es Heero die Missionen immer so zu planen, dass ihre Stärken zur vollen Entfaltung kamen und ihre Schwächen dadurch ausgeglichen wurden. Quatre spürte wie sich Trowa umdrehte und dann dass Bett verließ, nun es war wohl Zeit aufzustehen und sich vorzubereiten.
 

Heero war pünktlich aufgestanden. Seine Sinne sagten ihm, dass ihm irgendwas fehlte, aber er konnte sich darauf keinen Reim machen und beschloss deswegen dieses Gefühl zu ignorieren. Als er frisch geduscht und angezogen um zehn vor sieben die Küche betrat waren alle bis auf Duo versammelt. Letzte Besprechung vor dem Hit.

Er nahm sich eine Tasse Kaffee, lehnte sich gegen die Anrichte und nickte den anderen auffordernd zu, Quatre erhob als erstes das Wort: „Laut meinen genauen Berechnungen dürften die vier Ziele nicht mehr als sechs Stunden in Anspruch nehmen, ich würde danach noch gerne an einer Sitzung der Wirtschaftsvereinigung teilnehmen?“

„Wann und wo?“, fragte er hart zurück, irgendwie gefiel ihm diese Idee nicht wirklich. Es war zu gefährlich, zu viele Ziele zu wenig Zeit. Wenn Quatre ins straucheln kam, passierten ihm zu viele Fehler, da er dann dazu neigt zu emotional zu handeln. Und Heero wusste, dass Quatre das genauso wusste, wie er.

„Sie startet um fünfzehn Uhr, in der nächsten Stadt von hier. Also eineinhalb Stunden nach meiner Rücker.“

„Ich bin dafür, dass du die sieben Stunden voll ausnützt und dich eben nur eine halbe Stunde vorbereitest, wir beide wissen was passiert wenn du unter Stress stehst, und du solltest nicht den Fehler machen OZ zu unterschätzen. Wenn alles glatt geht spricht nichts dagegen, dass du daran Teil nimmst.“

Quatre nickte. Was sollte er dazu auch sagen? Er wusste leider zu gut worauf Heero hinwies und er wusste auch zu gut dass dieser Recht hatte.

Trowa hatte nichts zu beklagen. Heero hatte alles gut durchgeplant, ihm sogar etwas Zeit im petto verschafft, die Anweisungen waren klar formuliert und er wusste dass er mehr Munition als normalerweise braucht mitnehmen musste, da ihre Kontakte in Kanada äußerst beschränkt waren. Wufei hingen hatte einiges zu sagen. Von ‚du weißt gar nicht was du mir damit angetan hast’ bis ‚du bist absolut gedankenlos in diese Pläne gelaufen’ war alles dabei. Schade nur dass dies nicht sehr viel mit der Mission zu tun hatte und somit nicht nur verschwendete Liebesmüh wäre sondern auch etwas was Heero absolut unberührt lassen würde. Manche Leute hatten eben einfach Pech.

Nachdem keiner mehr etwas sagte, sah Heero somit alle Fragen beantwortete, drehte er sich um, wusch seine Tasse aus, und machte sich daran den Raum zu verlassen. Hinter Wufei jedoch blieb er stehen und beugte sich zu eben diesen hinab: „Wenn du weiter so wenig schläfst, werde ich dich nicht mehr einsetzen können. Wir brauchen jeder unsere volle Kraft, jetzt vor dem Ende des Krieges und du fängst an abzubauen. Wie kannst du nur so gedankenlos handeln.“

In dem Moment wo Heero hinter ihm stehen blieb, wusste Wufei schon, dass er nichts Gutes zu erwarten hatte. Doch das Gesagte schockierte ihn nun doch zutiefst. Er war einmal nicht ganz auf der Höhe und schon wurde ihm gedroht! Frechheit!

„Keine Sorge Mister Perfekt Soldier, ich wurde um Krieger erzogen. Mir wurden Geheimnise und Wissen über das Kämpfen und Töten zuteil, von denen du noch nicht einmal zu träumen wagen kannst, denn du lerntest nur weil du keine andere Wahl hattest. Ich lernte so manches, weil ich es wollte, weil es in meiner Natur liegt und weil mein Clan es mich lehren konnte. Zugegeben auf manches hätte ich gerne verzichtet, dennoch bin ich ein wahrer Krieger und du nur Soldat. Noch kannst du mir nicht das Wasser reichen. Also bitte ich dich, sei so gut, und lass mich meine Aufgabe erfüllen!“, er flüsterte diese Worte zwar nur, aber dafür mit einer Erhabenheit und einem Respekt einflössenden Unterton, dass es einem die Nackenhaare aufstellt.

Danach stand er auf und verließ ohne ein Wort den Raum. Noch war er Wufei Chang! Auch wenn der Orden des flammenden Drachenherzens ihm den Rücken zugedreht hatte, floss noch immer das Blut der „Chang, welche im Schatten leben, um das Licht zu schützen“ in ihm. Er wusste was er tat.

So ein bisschen Müdigkeit konnte ihn doch nicht aufhalten.

Auch wenn Changs Worte hart und verletzlich klangen und auch waren, Heero hatte ein ungutes Gefühl. Als er sich zu den anderen beiden drehte, sah er dort die gleiche Sorge die ihn plagte: Irgendwas würde schief gehen! Man konnte nicht erklären woher man es wusste, man fand keinen Unterschied zu anderen Auftragen. Alles war gleich durchdacht und geplant wie immer. Dennoch lag es in der Luft. Die Vorahnung, dass etwas Schlimmes passieren würde, man nahm es schon fast körperlich war. Und keiner konnte so genau sagen, wann, wo oder wem?
 

Duo saß in seinem Suit, die Startfrequenz lief und er hatte seine ganze Ausrüstung mehr als einmal kontrolliert. Ein letzter Check und er machte sich auf den Weg.

Nachdem er über der Wüste den Autopiloten aktiviert hatte, lehnte er sich zurück wartete. Bis er in Russland war würde noch einiges an Zeit vergehen. Also ging er noch einmal seinen Plan durch: Zuerst würde er die Basis in der Nähe von Moskau angreifen. Das würde seh schnell gehen: Hinfliege, tarnen zerstören. Erscheinen und Richtung Süden wegfliegen. Nach einiger Zeit würde er sich wieder tarnen und Richtung Sankt Petersburg fliegen. Nördlich der Stadt liegt die Basis, wo er Trowas Familie finden würde. Die ganze Angelegenheit würde sehr heikel werden aber wenn er Glück hatte würde alles gut gehen. Das hieß ankommen sprengen, retten, Zeit verschaffen, zerstören. An und für sich nichts besonders. Andererseits handelte es sich um Trowas Familie, deswegen war das ganz ungleich komplizierter und wenn es schief gehen würde wäre es seine Schuld. Und das wusste er so genau, wie er den Radius eine Streugranate kannte. Und zum Schluss hatte er dann noch ein kleines Intermezzo irgendwo in der Nähe von Pakistan. Er wusste es gab nichts in der Nähe der Basis und er wusste, dass dort neue Mobile Dolls hergestellt wurden, Grund genug für ihn als Gundam- Pilot diesen Stützpunkt dem Erdboden gleich zu machen.

Alles in allem hatte er einiges zu tun, wobei nichts davon wirklich unmöglich war.

Nun da er sich selbst zum wiederholten male davon überzeugt hatte, dass er die schaffen konnte schloss er seine Augen und ruhte sich aus- schlafen hätte jetzt keinen Sinn.
 

Heero schaute den anderen beim Start zu. Es war jedes Mal ein faszinierender Anblick, wenn sich seine Kameraden in ihren Gundams in die Windrichtungen zerstreuten.

Nachdem auch er sich in seinem Cockpit eingefunden hat und die Luke schließen wollte, sah er etwas vor seinen Augen hin und her schwingen. Beinahe war er davon überzeugt dass es nur seine Einbildung gewesen ist, bis er am oberen Rand der Luke eine Nachricht und besagten schwingenden Gegenstand fand. Bei genauer Betrachtung stellte es sich als Kette heraus. Bei noch genauerer Betrachtung war es Duos Kette. Er hob die Hand um den Zettel und die Kette, welche mit Klebeband kurz über der Luke befestigt waren, herunterzunehmen und die Nachricht zu lesen, die Duo ihm hinterlassen hat.

Also faltete er den Zettel auf begann mit immer weiter wachsendem Erstaunen, die wenigen Wörter, welche Duo ihm sandte zu studieren: „Dies ist nur eine Leihgabe, welche ich mir persönlich wieder zurückholen werde, wobei der Ausdruck zurücktauschen wohl besser gewählt wäre, meinst du nicht? Pass auf dich auf. Bitte. Duo.“

Noch bevor er den Sinn wirklich verarbeite hatte fasste er sich an den Hals und spürte- nichts. Nein, das konnte nicht sein. Duo hat es nicht gewagt. Nein! Immer wieder ließ er seine Finger um seinen nackten Hals tanzen, bis sich die traurige Wahrheit in seinem Bewusstsein festsetzte: Duo hatte etwas getan, was er versprochen hatte nie zu tun. Er hat einen Kameraden, einen Freund bestohlen! Noch dazu hatte er keine Ahnung WAS genau er gestohlen hatte. Und neben endloser Enttäuschung, machte sich nun auch rasende Wut bemerkbar.

Das würde noch ein Nachspiel geben!

Er knüllte den Zettel zusammen und ließ die Kette in eine von Wings Schubladen verschwinden. Es war im egal, ob Duo das als fairen Tausch betrachtete, für ihn war es Diebstahl. Denn damit es ein Tausch gewesen wäre hätte er zustimmen müssen, aber er wurde doch nicht einmal gefragt! Und diesem unangenehmen Gedanke, folgte ein weiterer, den er so zwar nicht denken wollte, der sich aber einfach bemerkbar machte, denn wenn er nicht einmal gemerkt hat, dass ihm seine Kette gestohlen wurde, hieß das, dass er geschlafen hatte. Und somit war die Folge daraus, dass er nicht wusste was Duo nicht noch alles während er schlief getan hatte!

Ein bitterer Gedanke, wenn man bedachte, was für einen Aufwand es Heero gekostet hatte, ruhig und einigermaßen tief zu schlafen. Und dann wurde er bestohlen. Von der Person der er am meisten vertraut hatte. Von jener Person, die selbst behauptet nie zu lügen und großartig in die Welt hinaus posaunt, dass sie niemals, niemals Freunde, Waffenbrüder bestehlen würde.

Enttäuschung.

Doch leider, oder zum Glück, hatte er keine Zeit mehr darüber genauer nachzudenken, denn wenn er sich nicht endlich auf den Weg machte, würde er seinen Plänen hinterher hinken, und es ist nicht so dass er endlos viel Zeit hatte.

Also verdrängte er sämtliche Gedanken, welche nicht Missions bezogen waren und startete Richtung Norwegen.
 

Trowa hatte den Weitesten Flug vor sich, und er freute sich darüber. Auch wenn er gerne an Duos Seite, am liebsten noch an Duos Stelle wäre. Er liebte das Fliegen in Havy Arms, das Gefühl absoluter Freiheit und uneingeschränkter Macht überkam in dabei jedes Mal. Er musste sich nicht verstecken oder Ängste ausstehen, er war die Angst! Und Heero wusste, dass das Fliegen seinen Kopf frei machen würde, alles andere verdrängen, und ihn in die Richtige Stimmung für die Mission versetzen würde- in eine freie ohne Nachzudenken, ohne Richtig und Falsch, einfach nur handeln.

Er war es gewohnt zu Kämpfen, zu Stehlen, zu Lügen. Aber zu morden mit vollem Bewusstsein davor hatte er manchmal noch Skrupel, selbst nach all diesen Jahren. Das war nun mal das oberste Gebot bei den Söldnern, bei denen er aufgewachsen ist: Tote nur im Notfall und bei Notwehr. Und nun tötete er um so viele wie möglich aus dem Verkehr zu ziehen.

Aber er hatte einen guten Grund gegen OZ zu kämpfen, und der Vorfall mit seiner Familie bestätigte ihn nur noch mehr. OZ war Unrecht, Grauen, Tod. Und er würde im Namen der Kolonien dagegen kämpfen, sie aufhalten und stoppen.

Das war er sich, den Kolonien, aber auch Trowa Barton schuldig.

Bei diesem Gedanken wurde ihm, dann doch leicht mulmig. Er erinnerte sich nicht gerne an Trowa Barton und noch weniger mochte er die Idee alle seine Freunde, seinen Geliebten aber auch seine Familie anzulügen. Also wurde dieser Gedanke wie so viele andere einfach ignoriert.

Er versuchte sich voll und ganz auf das Gefühl der unendlichen Freiheit einzulassen. Wenn er wollte könnte er sogar wieder ins All zurückkehren. Havy Arms war, wie Wing und Shenlong, voll dafür ausgerüstet. Duo musste an Deathscythe noch einiges nachrüsten und Sandrock war soweit er Bescheid wusste auch noch nicht ganz fertig. Er wusste warum Quatre es solange hinauszog. Sie haben abgemacht, dass sie alle zusammen in die letzte große Schlacht ziehen wollten. Und noch war Quatre nicht bereit sich einzugestehen, dass es höchste Zeit wurde. Er selbst wollte es auch nicht wahrhaben, aber lange würde diese Ruhe nicht mehr halten. Die Kolonien rüsteten immer mehr auf und Millardo Peacecraft ist zu Militärischen Anführer ernannt worden. Die Zeichen stehen auf Sturm, die Aktionen haben bereits begonnen und es wird nicht mehr lange dauern bis die Erde, unter der Führung von Treize Kushrenada, die Reaktionen einleiten wird. Trowa musste grinsen, denn genau drauf baute der Krieg auf: Aktion und Reaktion. Nichts anderes. Und doch soviel mehr. Chang hatte ihm einmal eine Definition von Krieg gegeben die er so noch nie gehört hatte und wahrscheinlich gerade deswegen so treffend war. Er meinte: „Im Krieg treffen zwei Parteien, da zwei Seiten eine zwingende Notwendigkeit für einen Krieg sind, mit unterschiedlicher Meinung aufeinander. Es gibt für diese beiden Parteinen keine Kompromisse, keine Übereinkünfte. Beide Parteien WOLLEN etwas und sind bereit für dieses Etwas die Kosten zu tragen. Die Summe der Kosten besteht aus den aufgewendeten Ressourcen. Die Ressourcen sind Geld, Waffen und Menschenleben, nicht nur Soldaten sondern auch Zivilisten, welche einfach zur falschen Zeit am falschen Ort waren. Aber das sind nun mal die Verluste in einem Krieg. Und der Hintergrund ist jener, dass man versucht die Ressourcen des anderen zu dezimieren und seine eigenen zu erhalten. Und eines Tages wird nur noch eine Seite Ressourcen haben und über den weiteren Werdegang der anderen Seite entscheiden. Und auch die Geschichte wird vom Sieger beeinflusst werden: Weil Geschichte immer von Siegern geschrieben wird!

Alles andere, wenn es zum Beispiel nur eine Seite gibt, die wirklich etwas zu erreichen versucht, oder wenn man nicht mit vollem Risiko und mit voller Ausschöpfung der taktischen Ressourcen kämpft, wenn die Gründe des Wollens halbherzig gewählt, oder als Alibi missbraucht werden, ist kein Krieg, dann ist es ein Massaker gegen die Justiz und gegen die Menschlichkeit.

Krieg ist brutal, erniedrigend, erschreckend, ungerecht und manchmal ein Glücksspiel. Dennoch Krieg wird immer von zwei Seiten ausgetragen und niemand hat das Recht, dies zu verneinen!“ Er konnte sich noch gut an diese Gespräch erinnern, weil vor allem die Antwort auf die von ihm gestellte Frage, warum Wufei in diesem Krieg kämpfe, Trowa wirklich erstaunt hat. Wufei antwortete: „Kraft trennt Stark von Schwach für einige Zeit. Wahrheit trennt Richtung von Falsch für alle Zeit.“

Trowa lief heute noch ein kalter Schauer den Rücken hinunter, wenn er an den ernsten Tonfall des andern dachte und sich dessen Blick in Erinnerung rief. Manchmal sah man Wufei einfach an, dass er, genauso wie Heero, auf diesen Krieg hin erzogen wurde, wenn auch mit einem ganz anderen familiären Hintergrund.

Aber es war ja nicht nur das, auch die Doktoren warteten noch ab, zwangen sie in diesen Stillstand mit dem sie so gar nicht umgehen konnten. Je länger sie warteten umso schwieriger wurde es. Manchmal hatte er das Gefühl, dass sie alle am Ende ihrer Nerven waren. Man sah es nicht wirklich, aber dennoch im Untergrund konnte man es fühlen. Und er wusste auch, dass vor allem Quatre daran leidete. Ihm belastete nicht nur seine eigenen Spannung sondern, die seines Teams auch. Quatre hat sie schon oft bei ihm verkrochen, wenn man es so sagen konnte. Eigentlich konnte man es gar nicht beschreiben, denn er selbst hat es noch nicht wirklich begriffen, nur gespürt.

Trowa bemerkte wie er langsam eindöste. Er versuchte sich gar nicht dagegen zu wehren, sein Flug dauerte noch über vier Stunden, er hatte also Zeit sich ein wenig zu entspannen. Und es gab nur noch einen anderen Ort, wo er sich so sicher fühlte und sich entspannen konnte, wie in Havy Arms, und das war bei Quatre.

Er bemerkte nicht wie die Zeit verging. Versuchte einfach sich zu entspannen ohne in eine emotionale Starre zu geraten. Ließ sich treiben. War einfach nur, ohne nach dem Grund zu fragen und bereitete sich im Unterbewusstsein bereits auf die Mission vor.

Nach vier Stunden und dreiundzwanzig Minuten, von seinem letzten bewusst wahrgenommenen Gedanken meldete ihm Havy Arms das erreichen der ersten Basis. Nun ging es also auch für ihn los. Er wusste, dass zumindest Duo und Wufei schon ein Ziel zerstört hatten, Heero würde sein erstes Ziel in siebzehn Minuten zerstören und Quatre würde noch mehr als eine Stunde unterwegs sein. Und die Basis vor ihm hatte genau noch neun Minuten bis zu ihrem Untergang.

Wenige Minuten später landete er, in der Basis, neben den Tankbehältern. Dies war der Grund warum Heero diese Basis als erste gewählt hatte: er würde hier nicht viel Munition verschleudern.

Er riss einen der Behälter aus seiner Verankerung und begann die darin enthaltene Flüssigkeit über der Basis zu verstreuen. Diesen Vorgang wiederholte er auch mit den restlichen vier Behältern, während er langsam von immer mehr Leos umzingelt wurde. Er konnte die Einfalt der Soldaten kaum verstehen, wenn jene nämlich so weitermachen würden, bräuchte er gar keine Munition zu verwanden. Dann sprengten sie von alleine ihre Basis nur um einen Gundam zu eliminieren. Vielleicht sollte er sich mit dem Kommander dieser Basis über Kosten und Ressourcen unterhalten?

Und Trowa sollte Recht behalten. Havy Arms war nur leicht beschädigt, aber die Basis fing Feuer und brannte nach wenigen Augenblicken schon lichterloh.

Als er sich sicher war, dass die Basis einen enormen bis irreparablen Schaden genommen hatte, machte er sich auf den Weg zu seinem zweiten Ziel.
 

Quatre war froh, dass er sich von Heero doch dazu überreden lassen hat, die sieben Stunden auszunützen, da sich schon der Hinflug schwieriger als gedacht herausstellte. Monsunzeit in China, und kein Mensch hatte ihn gewarnt! Grandios. Wenn er nicht so gut erzogen wäre, würden ihm nun sehr viele Flüche durch den Kopf gehen, wahlweise auch seine Lippen verlassen. So riss er sich am Riemen und nahm es hin, jetzt konnte er es ohnehin nicht mehr ändern. Er hatte nur Glück, dass seine vier Ziele nicht mehr als fünfzig Kilometer von einander entfernt lagen. Er musste ein Labor, eine Basis mittlerer Größe, einen Flugplatz und eine Leo- Aufbewahrungshalle zerstören. Und das ganze bei leichtem Widerstand. Er wusste nicht wie Heero an diese Information kam. Aber entweder OZ unterschätzte sie bei weitem oder Heero irrte sich wie noch nie, seit er ihn kannte. Leichter Widerstand! Vier Ziele und er musste mit leichtem Widerstand rechnen, unglaublich. Wo bitteschön waren die Strategen dieser Welt geblieben. Ha! Wenn er ihr Glück bedachte, wahrscheinlich im All unter dem Kommando von Millardo Peacecraft und der White Fang. Allah, was war noch einmal das Ziel von der Operation Meteor gewesen?

Quatre schüttelte widerwillig den Kopf. Es hatte keinen Sinn, jetzt just in diesem Moment darüber nachzudenken. Was geschehen ist, ist geschehen, nun galt es Schadensbegrenzung zu betreiben.

Keine fünfundvierzig Minuten später, wusste er dass Heero Recht hatte. Das Gebiet rings um ihn war sein Zeuge. Der Widerstand, wenn man es denn so nennen konnte, bestand aus drei schlecht Trainierten Piloten in ganz normalen Leos. Er hat sie verschont. Besser gesagt sie sind davongelaufen, nachdem er ihre Suites zerstört hatte. Wenigstens hatte er vorher noch erfahren können, dass er diesen Umstand dem Monsun zu verdanken hatte. Wieder einmal hatte er den Beweis, dass alles etwas Positives an sich hatte. Er schaute sich noch mal um, entschuldigte sich in einem stummen Gebet für die Vernichtung, die er verursacht hatte und machte sich auf den Heimweg. Er hatte noch etwas weniger als drei Stunden von den sieben am Anfang übrig. Heero war genial!
 

Duo hatte es fast geschafft. Der Sprengsatz war an den richtigen Stellen angebracht, nun musste er nur noch zu Deathscythe zurück und die Zündung betätigen. Die Anweisungen für die Flucht hatte er Trowas Familie auch zukommen lassen. An und für sich könne er es sich erlauben kurz aufzuatmen, aber irgendetwas hinderte in daran. Stattdessen hatte er sich in diesem Luftschacht verkrochen und versuchte so leise wie möglich aus dieser Basis zu fliehen. Er musste grinsen, normalerweise würde er einfach durch den Eingang gehen, aber heute… Naja bald würde, dass auch vorüber sein, und das letztes Ziel, war dann wieder Standartoperation.

Geräuschlos verließ er den Schacht an der nördlichen Außenseite, keine neunzig Schritte von seinem Gundam entfernt. Er hatte es geschafft: Als er dann auch wirklich die Luke schließen konnte und die Detonation starten ließ, legte sich ein großer Teil seiner Anspannung. Das schwierigste hatte er hinter sich, der Rest war kein Problem mehr. Shinigami hatte eben doch Glück. Vielleicht kam das ungute Gefühl auch einfach nur daher, dass zwischen ihm und Heero diese unangenehme Spannung herrschte an der er auch noch selbst Schuld war. Mehr oder weniger bewusst ließ er seine Hand über seine Hosentasche gleiten, spürte die Unebenheit, konnte eine Spur verfolgen ehe er auf ein größeres Hindernis stieß. Er wusste nicht wer Heero diese Kette gegeben hatte, oder was sie ihm bedeutet. Er wusste nur sie war ihm wichtig, also war sie in seiner Überlegung ein guter Garant dafür, dass Heero zurückkehren würde. Trotzdem traute er sich nicht wirklich die Kette aus seiner Hosentasche zu nehmen, sie genauer zu betrachten. Er wusste es war ein Fehler sie einfach genommen zu haben. Aber er hatte ja getauscht und somit war es kein Diebstahl! Er hoffte es… Nachdem er die Kette noch einmal nachgespürt hatte, verdrängte er die Gedanken und widmete sich wieder seiner Mission und dem was vor ihm passierte.

Mit einem Todbringenden Grinsen beobachtete Shinigami wie der Stützpunkt von den Explosionen erschüttert wurde. Jede erfolgte in einem Abstand von drei bis zwölf Minuten, insgesamt hatte er dreihundertzwölf Sprengsätze verteilt. Es war ein Spektakel. Natürlich hatte er auch eine kleine Überraschung für Une hinterlassen, er würde sie doch nie vergessen.

Er konnte über einen der Bildschirme in Deathscythe sehen wie die Gefangenen flohen, mit ihnen Trowas Familie.

Selbst von Duo unbemerkt, ließ eben jener ein erleichtertes Seufzen hören und wandte sich wieder dem Schauspiel vor ihm zu.

Zweieinhalb Stunden später war alles vorbei, und eine unnatürliche Ruhe legte sich über den ehemaligen Stützpunkt. Es war nicht mehr viel davon übrig. Dadurch dass Duo die Sprengsätze an den tragenden Elementen des Gebäudes montiert hatte, war dieses nun nur noch zu erahnen und nicht mehr als eine lodernde Ruine. Zufrieden nickend machte er sich auf den Weg zu seinem nächsten Ziel. Nun musste Trowas Familie es alleine schaffen. Und er hoffte, dass sie es schaffen würden. Wirklich.
 

Wufei stand neben einem Fenster eines alten französischen Herrenhauses. Er konnte durch eben jenes Fenster, welches weit offen stand um die Nachmittagssonne in das Zimmer zu lassen, hören wie die darin anwesende Person an ihrem Schreibtisch arbeiten. Leises Gemurmel wenn sie auf einen Anruf antwortete, Geraschel wenn Blätter bewegt wurden, hin und wieder das öffnen der Tür.

Seine Mission hatte er von einer Stunde beendet, Shenlong gut in einer nahen Hölle versteckt und mit Bewegungsmeldern in der Nähe auch gut gesichert.

Und nun stand er hier. Seit mehr als einer halben Stunde. Langsam hatte sich der Sturm in seinem Inneren gelegt. Auch wenn er das Adrenalin noch immer durch seinen Körper rasen fühlen konnte. Es beruhigte ihn irgendwie ungemein hier zu stehen und einfach zu beobachten wie die Sonne langsam dabei war ihre Reise zu beenden. Es entspannte. Nicht reden, nicht denken nur sehen und hören.

Er merkte gar nicht, wie er in einen leicht meditativen Zustand verfiel, es war schon immer eine Angewohnheit gewesen, Ruhe musste man nützen.

„Willst du weiterhin dort stehen bleiben oder kommst du auch herein?“, hörte er nach einiger Zeit eine angenehme Stimme.

„Ich weiß es nicht.“

„Warum nicht?“

„Du weißt was heute vorgefallen ist… Es ist nicht richtig, wenn ich nun zu dir komme.“

„Ein Großangriff auf die unterschiedlichsten Stützpunkte von Oz, geplant und ausgeführt in perfekter Form. Also ja ich weiß was heute passiert ist, aber dass ist Teil des Krieges… Deine Anwesenheit führe ich aber eher auf mein Angebot zurück und deswegen werde ich dir deine Taten auch nicht vorwerfen. Du hast getan was du tun musstest.“

„Ich stehe hier, an meinen Händen das Blut deiner Soldaten, die für dich in diesen sinnlosen Krieg ziehen, und alles was du zu sagen hast ist: ‚Ich werde dir deine Taten nicht vorwerfen.’ Wie pathetisch du doch sein kannst.“

„Du vergisst, dass dieser Krieg für meine Soldaten und für mich nicht sinnlos ist. Wir kämpfen um ein Ziel zu erreichen und aus Überzeugung, dass es sich lohnt für dieses Ziel zu sterben. Außerdem weiß ich, dass meine Soldaten in ihren letzten Minuten lieber einem Gundam gegenüberstehen als so einer sinnlosen Erfindung wie einem Mobile Doll.“

„Du sprichst immer nur von einem ‚Ziel’. Hat dieses Ziel auch einen Namen?“, erkundigte Wufei sich barsch.

„Natürlich, es ist jenes Ziel, welches jeder Mensch anstrebt, aber bevor er es erreicht muss er seinen Inneren Krieg gewinnen. Und ich habe diesen Krieg jetzt nach außen gelegt um den wahren Frieden zu finden. Ein letzter Krieg um nie mehr kämpfen zu müssen.“

Wufei musste lachen. Es war kein erfreutes Lachen. Es war ein Lachen voller Verzweiflung, Unglaube, Schmerz, Zorn. Und so plötzlich wie angefangen hatte, hörte er auch wieder auf, wandte nun seinen Blick zum ersten Mal direkt an Treize. Und was Treize in diesem Blick sah, hatte er noch nie in Bezug auf seine Person in diesen dunklen Augen wahrgenommen: Abneigung. Eiskalte berechnete Abneigung.

„Für den Frieden? Ich kann es nicht glauben. Weißt du Treize, ich hatte dir mehr Verstand zugetraut. Damit die Menschen in Frieden leben können müssen sie in sich verdienen. Und dass können sie nun einmal nur wenn sie gegen sich selbst im Kampf besiegen. Ich hatte gedacht soviel hättest du von meinem Vater gelernt. Man kann den Menschen nicht Frieden geben, weil sie dann den Wert jenes Geschenkes nicht kennen. Frieden muss man zuerst in sich selbst finden. Aber anscheinend habe ich dich überschätzt, und du hast in deiner Zeit im Chang- Clan weniger gelernt, als alle glauben.“

„Damit dass, was du als Frieden bezeichnest, eintritt Wufei, müssten alle Menschen sterben. Du hast einen zu hohen Maßstab. Du schaffst es vielleicht dich immer wieder gegen dich selbst zu stellen, aber Fei bedenke, die meisten Menschen denken nicht einmal soweit, dieser Krieg soll ihnen zeigen, wie grausam Menschen zu Menschen sein können. Aber noch habe ich die Hoffnung nicht aufgegeben, dass sie es verstehen werden. Ist es dir nicht aufgefallen, Fei“, meinte Treize ruhig, ehe er im ernsteren Tonfall und noch bevor Wufei etwas sagen konnte anfügte: „Und was ich beim Chang- Clan aber vor allem bei deinem Vater gelernt habe ist meine Sache. Und du bist, weder in der Lage noch in der Position mich zu kritisieren. Ich brauche dich nicht darauf hinzuweisen, dass man im Clan nicht gerade mit Freudenfesten auf deinen Ausschluss vom Orden reagiert hat.“

Wufei wusste nicht worauf er zuerst reagieren sollte, auf Treizes Frage, ob er denn etwas bemerkt hätte oder auf die Anschuldigung seinem Clan Schande gebracht zu haben. Wufei wendete sein Gesicht wieder dem Horizont zu, sah die letzten Strahlen der untergehenden Sonne. Traurig und schwerfällig klang seine Stimme, als er diese erneut erhob: „Du weißt, dass ich zu meinem Clan kein sehr enges Verhältnis habe, deswegen ist mir ihre Reaktion nicht wichtig. Meine Familie war der Orden, denn alles was der Clan mir beibrachte war: ‚Folge der Pflicht, welche deine Geburt dir aufgetragen hat.’ Dem Clan ging es nie um die Person Chang Wufei sondern einzig und allein um den Sohn Chang WuWei. Und auch mein Vater hielt es nicht anders. Ich sah ihn so selten, ich kann mich nicht einmal an seine Haarfarbe erinnern. Und alles was ich sonst über meinen engsten Familienkreis weiß, zum Beispiel, die Tatsache das ich noch sieben Geschwister habe, oder dass meine Mutter eine Woche nach der Geburt ihres letzten Kindes gestorben ist, habe ich vom Orden erfahren. Ich habe nie so etwas wie Trauer für meine Mutter gespürt, ich kannte diese Frau nicht. Seit ich denken kann war ich im Orden. Und die einzigen Mensche die ich kennen lernte, welche nicht zum Orden gehörten warst du, Na- chan, und Mister Winner und seinen Sohn Quatre und natürlich meinen Vater, wobei im Bezug auf ihn dass Wort kennen lernen falsch benützt wird. Ich kannte und kenne ihn nicht, ich weiß nicht einmal wann er gestorben ist.“

Treize sah wie gekrängt Wufei war. Seine leibliche Familie hat ihn verlassen, deswegen hat er sich den Orden zu seiner Familie gemacht. Und dieser hat ihn nun verstoßen. Er wusste, dass sein Überleben der ausschlaggebende Anstoß dafür war. Aber Wufei hätte ihn niemals töten können. Er, Treize Kushrenada, stand unter dem Schutz der Chang, und Wufei durfte sich nicht darüber hinwegsetzen. Leider gehört es aber zu den Fakten, dass der Orden nicht über alles was im Clan vor sich geht, unterrichtet wird. Und er musste sich eingestehen Wufei bis zu einem gewissen Grad seinen Zorn nachsehen zu können. Wufei wusste nicht wie sehr sein Vater schon gegen die Bestimmungen das Clans verstieß, wenn er ihn besuchte. Wufei wusste nicht wie sehr seine Familie ihn wieder zurückhaben wollte. Konnte sich mit Sicherheit nicht an seine älter Schwester und seinen älteren Bruder erinnern. Treize wusste noch wie of sich sein Bruder WuXiao wünschte, dass er derjenige gewesen wäre, der nach seinem Vater schlug, aber er sah seiner Mutter zum verwechseln ähnlich. Treize fragte sich auch wie viel Wufei seinen Freunden von sich erzählt hatte.

Durch die plötzliche Aussage, dass dieser nun gehen würde, wurde er aus seinen Überlegungen gerissen. „Du willst nicht bleiben“, fragte er mit einem traurigen Unterton.

„Ich weiß es nicht… Doch ich würde gerne bleiben, sonst wäre ich wohl nicht hier, aber andererseits… Ich weiß nicht was du von mir erwartest…“, gab Wufei verzweifelt von sich.

„Ich erwarte gar nichts von dir, Fei. Du kannst dich hier auch ausruhen und dich zurückziehen, ich werde dir meine Gesellschaft nicht aufzwingen. Auch wenn ich zugeben muss, dass ich mir erhoffe, dass du gerne deine Zeit mit mir verbringen würdest. Ich hatte schon lange keinen würdigen Gegner mehr ihm Go- Spiel“, ließ Treize sein Angebot ruhig ausklingen. Nach einigen Minuten des Schweigens meinte er jedoch: „Alles was du tun müsstest, währe mein Haus zu betreten und mir zu sagen was du willst.“
 

Heero war zufrieden, dass er sich so gut vorbereitet hatte und dass er seine Feinde niemals überschätzte. Er hatte einige Probleme gehabt. Dennoch seine Ausbildung und sein Drang Missionen best möglich zu erfüllen hatten ihn immer weiter zu Höchstleistungen angetrieben. Und natürlich das Zero System. Auch wenn er dieses nur bedingt nutzen konnte, weil er sonst immer wieder zu dem Verrat von Duo abgedriftet wäre. Nun war er auf den Weg in eine abgelegene Hütte, welche ihm ihre Untergrundkontakte empfohlen hatten, da diese seit über drei Jahren leer stand. Mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit ist der frühere Besitzer in diesem Krieg schon umgekommen. Ihm war das egal, er brauchte einen Unterschlupf bis Sonntagmorgen. Auch von den anderen hatte er schon eine Nachricht erhalten: Duo hatte sich zuerst gemeldet, und geschrieben, dass alles ‚glatt’ gelaufen währe und er sich nun in Indien eine ‚schöne Zeit’ machen wollte. Man sähe sich ja am Sonntag wieder.

Quatre hat geschrieben, dass er wieder bei sich zuhause sei, und sich nun für diese Konferenz vorbereiten würde. Dazu kam noch ein Kommentar, dass er, Heero, einfach genial sei und er sich für die zutreffende Planung bedankt, wobei er anmerkte dass man ihm ruhig vor dem Monsun warnen hätte können. Dennoch haben die sieben Stunden laut seiner Nachricht vollkommen gereicht und er würde sich nun zu diesem Wirtschaftstreffen aufmachen.

Auf eine gewisse Art und Weise konnte er ja verstehen warum es Quatre so wichtig war an dieser Konferenz teilzunehmen. Es ging um seine Identität. Man hörte es auch schon im Untergrund rumoren, dass angeblich der einzige Erbe der Winner Corp. ein Gundam- Pilot sei. Natürlich unternahmen die vier von ihnen alles um dieses Gerücht zu zerstreuen, und er hat Quatre aufgetragen sich vom Untergrund fernzuhalten. Wobei er davon überzeugt war, dass Quatre dies sowieso getan hätte, dazu war er dann doch ein zu großer Taktiker. Dennoch es wird in Zukunft für Quatre nicht einfach, er muss die Pflichten als der Alleinerbe des Imperiums seines Vaters übernehmen und seine Präsenz in der Wirtschaft und in den Medien verstärken. Und dass heißt für die Gruppe, dass sie bis zum letzten Gefecht auf die Schlagkraft Sandrocks verzichten werden müssen. Jedoch glaubte er dass man diesen Verlust verschmerzen konnte, und Quatre war ja nicht von der Welt, er gehörte noch immer zu ihnen und würde ihnen auch weiterhin mit seinen taktischen Überlegungen zur Seite stehen. Außerdem durfte Pilot 04 und Sandrock nicht mit Quatres Auftauchen verschwinden, dass würde seinen Kritikern nur in die Hände spielen. Doch alles zu seiner Zeit, es macht wenig Sinn sich jetzt schön darüber Gedanken zu machen, was passieren muss wird auch passieren, und sie werden dann zu den nötigen Gegenmaßnahmen greifen.

Trowa war auch schon auf dem Heimweg und seine Familie war auf den Weg zu L1, wo sie auf den Zirkus treffen würden. Und Wufei hat sich auch schon gemeldet und sich auf den Weg zu einem Unterschlupf gemacht. Er musste zugeben er hatte Wufei unterschätzt, denn dieser konnte über eine Stunde vor seiner Planung seine Mission als ausgeführt melden. Andererseits er wusste von Wufeis Familie. Es gibt wohl kaum noch einen lebenden Asiaten, der nicht den Chang Clan kennt. Auch wusste er das J. Kontakte zu diesem hat. Jedoch war er Recht erstaunt zu erfahren, dass Wufei auf der Erde geboren wurde, und nicht so wie der Rest von ihnen ‚Kolonienabschaum’, wie sie schon so oft bezeichnet wurde, war. Und dennoch kämpfte er im Namen L5 und behauptete auch von dort zu kommen. Manchmal fragte er sich ob dieser gar nicht wusste, dass er von der Erde kam. Aber meistens fühlte er sich unwohl in der Nähe des Chinesen, er war. Er dachte auch nicht gerne über ihn nach und warum sich ausgerechnet Duo und Wufei so gut verstanden, wird ihm wohl ewig ein Rätsel bleiben. Ein Rätsel welches er zugegebenermaßen auch nicht unbedingt lösen musste, oder gar wollte.

Duo, schon wieder musste er an dessen Verrat denken. Er konnte es nicht verstehen, und es war schwer gewesen die Gefühle zu unterdrücken um nicht im Kampf davon abgelenkt zu werden. Doch es war notwendig. Denn dieser Vorfall gehörte zu seinem privat Leben, durfte also auf keinen Fall seine Performanz während einer Mission in irgendeiner Hinsicht beeinflussen. Alleine die Tatsache, dass er das Zero- System nicht zu hundert Prozent nützen konnte, war schon ein Verstoß gegen dieses Prinzip. Aber andererseits, er war dazu verpflichtet seinem Partner zu vertrauen, und er wusste nicht ob er dass nun können würde. Vielleicht war es doch ein Fehler gewesen, zu glauben Duo und er würden sich gegenseitig unterstützen können. Wahrscheinlich hätte er die Grenze zwischen Freundschaft und Liebe nie überschreiten dürfen. Doch er hatte bemerkt wie Duo sich in seiner Gegenwart immer mehr darum bemüht hatte, Aufmerksamkeit von ihm zu bekommen. Hatte dessen verzweifelte Blicke gesehen, wenn er ihn mit harten Worten zur Tür hinaus verwies. Er hatte bemerkt, dass es Duo nicht mehr reichte ‚nur Freunde und Partner’ zu sein. Dass war etwas, was er an Duo bewunderte: Duo machte niemals halbe Sachen. Alles oder Nichts. Und momentan fragte er sich ob er dazu in der Lage war. Ob er mit Duo mithalten konnte.

Während dieser Gedanken war er bei jener Hütte angekommen. Er sicherte sein Umfeld und seinen Gundam. Danach gönnte er sich eine kurze Dusche und eine heiße Instand Suppe. Nun forderten auch die Aktionen dieses Tages ihren Tribut und er beschloss die Gedanken an Duo und ihre Probleme, wie so oft in letzter Zeit, zu verschieben. Er machte es sich so weit es möglich war auf dem Bett bequem und versuchte zu rasten. Schlafen war in dieser Ungesicherten Gegend ganz allein, ohne jemand der ihm den Rücken frei hielt, nicht möglich.

Dieses Wochenende würde ein langes werden, dass wusste er jetzt schon.
 

***

und wie hats euch gefallen – ich sags euch dass war das schlimmste kapi bis jetzt- von der szene mit wufei und treize habe ich noch zwei andere varianten- ich habe ein ganzes doc mit den unterschiedlichsten varianten zu den unterschiedlichsten kapis und szenen *kopf gegen wand hau* weil mittendrin is die idee nicht mehr so gut wie zu anfang, aber vielleicht stell ich das was bis jetzt da drin steht als osterspezial on- damit ihr seht wo ich überall am verzweifeln war *grins* wahrscheinlich eher nicht, weil das ziemlich frustrierend für euch wäre weil ich da meistens mitten im satz irgendwo abgebrochen hab *tja so isas leben*-

außerdem glaube ich dass man ganz gut merkt das mir die einsätze nicht wirklich liegen- vielleicht wage ich mich über erinnerungen noch einmal da ran aber für dieses kapi is das leider schlecht gelungen *tut ganz groß leid* - aber immerhin meine erste ff- über gw ist und kapi 1 war mein erster versuch überhaupt, deswegen hoffe ich auf euer verständnis *zuversichtlich schau*

so bis dahin liebe grüße wie gesagt kapi 10 kommt- und danke fürs lesen

have a nice time

urlieb



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Kommentare zu dieser Fanfic (10)

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Von:  TyKa
2009-03-13T16:26:51+00:00 13.03.2009 17:26
geile FF!
mit meinem abosluten lieblingspairing aus GW!

die story ist hammer
und Duo ist so toll dargestellt
heero auch, genau so sollen beide sein
*freu*

hab mir die FF in die favo-liste gesteckt damit
ich sie noch ganz oft lesen kann

lg
TyKa
Von:  Kura_Sama
2008-02-05T21:41:03+00:00 05.02.2008 22:41
sehr schön geschreiben1
am besten gefällt mir der anfang der ff ^^
ich mag deinen steiel!
Von:  Destiny-Child
2007-04-25T19:42:54+00:00 25.04.2007 21:42
Dein FF ist mega klasse ^^
bitte schreib schnell weiter ich bin schon gans heis auf die fortsetzung
*dich bewunder * dich lieb ankuck *
schreib mir eine ENS wens weiter geht ok ^^
byyyyyyyyy ^^
Von:  MissKai
2006-10-21T18:24:09+00:00 21.10.2006 20:24
Deine ff gefällt mir echt gut.

Die Beziehung von Duo und Heero ist ja nicht grad einfach. Manchmal hatte ich echt das Gefühl sie reden aneinander vorbei und Trowa's Wutausbruch war ja auch nicht von schlechten Eltern. Das er sich aber auch ausgerechnet Duo als Blitzableiter ausgesucht hat. *Kopf schüttel* Hoffentlich bekommt er seine Panik in Trowa's Gegenwart in den Griff.

Naja, bin jedemfalls neugierig wie sich das zwischen Duo und Heero weiterentwickelt und ob sie eine eigene Sprache hinbekommen. Aber erst kommt ja die Mission 'Rettung von Trowa's Familie'.

Würde mich sehr freuen, wenn du weiterschreibst. Würd nämlich gern weiter lesen. *smile*
Von: abgemeldet
2006-09-06T15:14:34+00:00 06.09.2006 17:14
Hey das was ich bis jetzt gelesen hab was
1: super geschrieben und
2: schöner inhalt für ein FF
das heißt das es mir bis hier her sehr sehr gut gefällt.

schreiben noch mal ein Kommentare wen ich das FF ganz gelesen hab.

Lieben gruß
Shini
Von:  JounouchiKatsuya
2006-06-16T14:08:18+00:00 16.06.2006 16:08
Wow
Wieder spitzen klasse dein Kapi ^_^
Von: abgemeldet
2006-06-12T09:07:38+00:00 12.06.2006 11:07
Also... Hm...
*ultradollywelpenblickaufsetz* Wann und wie gehts weiter? Sorry, aber du kennst mich doch.

Das 5. Kapitel war auch wieder...*stenenaugenbekom*

Sorry, wegen der Leerstelle aber mir fällt kein Wort ein das dem getru wird was ich denke.

Herrauragend...kommt dem wohl am nächsten.
Das meine ich natürlich nur im positiven Sinne.
Herje, doch ganz schön zweideutig.
Von: abgemeldet
2006-06-04T13:20:47+00:00 04.06.2006 15:20
hey die story ist doch echt klass ich würd echt gern wissen wie es weiter ghet und auch was mit wufei los ist und natürlich ob die sache mit der nachhilfe in einer totalen katastrophe endet bitte schreib bald weiter
Von:  JounouchiKatsuya
2006-05-30T23:20:21+00:00 31.05.2006 01:20
Deine Story ist genial muss ich sagen und sehr spannend
ich weiss jetzt nicht ob die FF hier fortgeführt oder in einer eigenen wird. Würde mich über eine Rückmeldung diesbezüglich freuen, denn diese FF hat mich sehr gefesselt und hab sie zu ende gelesen (Also bis hierhin) und das obwohl ich *Jetzt isses Heute* in die Schule muss ^^' Also kannst du davon ausgehen, das deine FF sehr gut ist, denn im Moment bin ich äusserst wählerisch ôo
Von: abgemeldet
2006-05-16T13:02:20+00:00 16.05.2006 15:02
Hi, ich find die FF super schön und hoffe auf eine baldige Fortsetzung. Schließlich will ich wissen wie die Nachhilfe mit Trowa abläuft. Auserdem sind da noch ne Menge ungeklärter Fragen die ich unbedingt erklärt haben will. Bis dann.


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