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Beyblade

eigene Staffel
von

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Die Botschaft

Die Botschaft
 

Hi an alle, die meine erste FF von Beyblade lesen! Danke für euer Interesse und ich hoffe, dass euch meine nächsten Kapitel gefallen werden. Freue mich auch über Kommis, die hinterlassen werden J J J Die Kapitel sind sozusagen die einzelnen Folgen meiner Staffel (Charas sind natürlich nicht alle von mir) and now, have fun...
 

Die Meisterschaften sind vorbei. Tyson und die anderen haben endlich mal Ferien (wohlverdient *g*). Alle sind wieder in ihre Heimatorte zurückgekehrt und erholen sich noch vom Justice Five-Turnier. Eines Tages will es das Schicksal aber, dass die Freunde sich erneut vereinigen...(sonst wär's ja langweilig)
 

"Hey, Großvater, ich komme gleich essen, ich muss nur noch eben..." Tyson betritt gerade sein Zimmer, als er vor seinen Füßen einen merkwürdigen Umschlag auf dem Boden findet und fast darauf ausrutscht. "Was ist das?" Verwundert betrachtet er das saubere, weiße Papier, auf dem allerdings keine Adresse zu erkennen ist. Ohne etwas Lust darüber nachzudenken (das kennt man ja von Tyson) beschließt Tyson also, den Umschlag zu öffnen. "Tyson, kommst du endlich!", hört man seinen Opa aus dem Nebenzimmer rufen...

Die Sonne scheint auf das kleine Dorf und taucht die Dächer der Hütten in ein dämmriges Rot. Aus einem der Häuschen ist ein leises Klirren zu hören. "Los, Mariah, das kannst du noch besser!" "Na warte, Lee!" "Haha!" Die White Tiger X trainieren wie so oft sehr hart, aber ohne Ray. "Wo mag er nur so urplötzlich hingegangen sein?", fragt Mariah und hebt ihren aus der Arena geflogenen Blade auf. Lee schüttelt den Kopf. "Keine Ahnung." Mariah seufzt leicht besorgt. "Ray, wo bist du?" "Sein Verschwinden hat bestimmt etwas mit diesem mysteriösen Brief zutun, den er gestern bekommen hat.", denkt Lee sich...(man lese und staune: Lee kann denken!!! XD)

"Max! Max, wo bist du denn?", ruft Max' Mutter durch den Flur. Ihre Stimme ist leicht nervös, denn sie sucht ihren Sohn schon eine ganze Weile. "Maxi, das ist nicht mehr lustig!" Schließlich kommt sie an seinem Zimmer an und geht hinein. "Max?! Oh..." Sie findet auf seinem Bett einen Zettel mit einer Nachricht: "Hey Mum, Mach dir keine Sorgen. Musste ganz plötzlich zu einer ultimativen Trainingsreise mit Tyson und den anderen. Ich rufe dich später an, aber es geht mir wirklich sehr gut. Komme vielleicht so in einer Woche wieder, aber eventuell auch später. Bis dann, dein Max" "Wo mag das nur sein?", fragt sich Max' Mutter und legt den Zettel auf Max' aufgeräumten Schreibtisch. Daraufhin geht sie wieder aus dem Zimmer. "Ach, Max, du weißt schon, was du tust." ...

Russland, es ist Frühling. Eine helle, freundliche Straße züngelt sich durch die Stadt. An einer Hauswand lehnt Kai, in Gedanken versunken. Sein Schal fällt an seinem stattlichen Körper herunter wie ein Wasserfall aus Stoff. (sorry, aber ich kann nich anders, wenn ich an Kai denke *schwärm*) Seine Augen hat er wie so oft geschlossen und seine Haare hängen wie immer etwas in sein Gesicht. Neben ihm spielt eine kleine Katze. (In seiner Nähe sind irgendwie immer Katzen...) Nach einer Weile dreht er sich um und geht...

"Tyson, dein Essen wird kalt.", ruft Tysons Großvater nun etwas ungeduldig. "Ja, sofort, gleich, einen Moment!" Behutsam hebt Tyson den Brief auf und reißt ihn auf. Er zieht eine sauber geschriebene Botschaft heraus und fängt an zu lesen: "Krieger des Windes, die Beyblade-Welt wird von finsteren Mächten bedroht. Ihr müsst euch erneut mit den anderen drei Seelen verbünden, um den Geist des Beybladens zu retten. New York, Elmentstreet 4, so schnell wie möglich..." Staunend lässt Tyson den Brief erst einmal auf den Boden fallen. (wie immer nix check... XD) "Was ist denn hier los? Die anderen drei Seelen? Sind das etwa...?" Schnell schnappt er sich Dragoon und packt seine Tasche. "Sorry, Großvater, ich muss dringend nach New York, bis später!", ruft er, während er hastig an seinem Opa vorbeirennt und im Laufen einen Apfel vom Esstisch mitnimmt. Sobald die Haustür zuknallt seufzt Tysons Großvater und fängt an, Tysons Nudelsuppe wegzuräumen. "Tja, als Weltmeister ist man eben ständig gefragt." ...

Eine dunkle Gasse in New York, es regnet und der Wind pfeift durch die leer stehenden, bemitleidenswerten Bauten der Elmentstreet. Nur das dumpfe Licht des Mondes und der Straßenlaternen belichtet die gepflasterte Straße. Jeder Schritt hallt gespenstisch wieder, bis er in den Tiefen der Nacht verschwindet. Ray fröstelt leicht, während er nach dem Haus mit der Nummer 4 sucht. "Das kann hier doch nicht richtig sein.", sagt er zu sich und rutscht seinen Rucksack auf seiner Schulter zu Recht. Langsam holt er Driger aus der Tasche und sieht seinen Blade vom Regen durchnässt an. "Was sollen wir denn jetzt machen, mein Freund?" Ein dicker Regentropfen platscht auf Driger. Plötzlich fängt er an zu leuchten und deutet auf ein schäbig aussehendes, kleines Gebäude, das hinter einer Straßenlaterne liegt und dessen Fenster zerschlagen sind. "Danke.", lächelt Ray, obwohl er das Ergebnis seiner Suche eher abstoßend findet und bewegt sich vorsichtig auf das Haus zu. Bei jedem seiner Atemzüge steigt ein luftiger Kältedampf empor. Schließlich öffnet er misstrauisch die nicht verriegelte Tür des Hauses. Ein morsches Knarren ist zu hören. Im Inneren des Hauses wagt Ray es nicht zu sprechen. Die Räume sehen eher verlassen und unbewohnt aus. Zwar sind kleine Deckenleuchten an der Holzdecke angebracht, aber ihr Schein erhellt den Raum auch nicht gerade gut. Ray ringt sich zu einem unentschlossenen "Hallo???" durch. Seine Stimme krächzt etwas. Es ist, als wenn ihm ein dicker Angstkloß im Hals stecken würde. Trotzdem schießt ein lautes Echo durch jeden Winkel. Ray fürchtet sich ein bisschen. Plötzlich fällt die Tür mit einem lauten Knall in die Angeln. Ray erschrickt furchtbar und sieht sich nervös und angespannt in alle Richtungen um. "Ist hier jemand?", zittert seine Stimme. Genau in diesem Moment packt ihn jemand von hinten an der Schulter. Ray schreit leise auf und dreht sich blitzschnell um. Sein Herz pocht wie wild und sein Atem wird schneller und lauter. Er ist heilfroh und erleichtert, als er bemerkt, dass es nur Kai ist. "Mein Gott, mach das nie wieder! Oh man...", keucht er. Kai kann sich ein Grinsen nicht verkneifen. "Hey, du darfst mich "Kai" nennen, Kumpel. Tut mir Leid." "Wow, das kam jetzt aber echt von Herzen.", sagt Ray und legt seine Hand auf sein Herz, um seinen Schlag zu beruhigen, "Hast du auch so eine komische Nachricht bekommen?" Kai nickt. "Ich bin nur gekommen, weil ich wusste, dass ihr auch kommen würdet." Noch bevor Ray das Gespräch weiterführen kann, geht wie von Geisterhand die Haustür wieder auf. Ray macht fast automatisch einen Satz rückwärts, sodass er in Kais Schatten Schutz findet. (Ist er nicht ein süßer, kleiner Angsthase... *Raygaaaanzliebhat*) Kais Blick wird wachsam und der Lichtschein des Zimmers spiegelt sich in seinen Augen. Die Geisterhand entpuppt sich aber schließlich als Max und Ray kommt sofort hinter Kai hervor. Irgendwie ist es ihm schon etwas peinlich, dass er in seinem Schrecken vor Kai eine seiner Schwächen gezeigt hat. Schließlich geht er Max entgegen. "Hi, Max." Auch Max ist sichtbar froh, dass er ein bekanntes Gesicht in dieser unheimlichen, fremden Gegend trifft. Kai lehnt sich gegen die alte, graue Hauswand. "Es fehlt also nur noch Tyson.", meint Max. "Ja, ich habe bei dem Text des Briefes "drei Seelen" sofort an euch gedacht.", antwortet Ray. "Meint ihr, dass Tyson kommt?", fragt Max mit einem leicht verängstigten Blick in die Stille hinein. "Ich denke schon, wir haben ja wohl alle vier diese seltsame Nachricht bekommen. Was hat es wohl damit auf sich?", überlegt Ray und stellt seinen Rucksack auf den Boden. Kai schweigt und schließt die Augen, wie so oft. "Hey, was meinst du, Kai?", reißt Max ihn aus seinen Gedanken. "Hm." ist Kais einzige Antwort. (Das kennt man ja schon von ihm *g*) "Typisch Kai! Nachdenklich wie immer.", denkt sich Ray und setzt sich neben seine Tasche auf den Boden. "Cool und gelassen wie immer.", denkt Max und lächelt zu Kai hinüber. Die drei warten noch einige Minuten. Kein Ton schlägt an ihre Ohren und sie finden einfach keine Worte, die sie sagen könnten. Nach einer halben Ewigkeit öffnet sich die Haustür erneut. Kai öffnet gleichzeitig wieder seine Augen und wartet ab, was jetzt wohl passiert. Ray sieht ebenfalls zur Tür hin, die wieder leise knarrt. Unsicher kommt schließlich Tyson herein. "Hi, Tyson!", ruft Max und geht ihm entgegen. Auch Tyson ist froh, dass er diese gespenstische Gegend jetzt nicht mehr allein aushalten muss. Sichtlich erleichtert begrüßt er seine Freunde. "Freut mich echt, euch so schnell wieder zusehen." Sein Blick wandert durch die Runde und bleibt schließlich bei Kai hängen. (Welcher Blick würde das nicht??? *dahinschmelz*) Seine Gedanken schweifen nun zu seinem Kampf mit Kai, den er sofort nach dem Justice Five-Turnier mit ihm gekämpft hat. "Freut mich auch dich wieder zusehen, Kai.", denkt er sich. Als könnte Kai Gedanken lesen blickt er auf und trifft mit seinem Blick den von Tyson. Sie können einfach nicht anders und grinsen sich an. "Hast dich ja wieder gut erholt, nach unserem Match.", denkt Kai und wendet seinen Blick wieder den Innenseiten seiner Augenlider zu. "Und was machen wir jetzt?", fragt Ray in die tiefe Stille hinein und sieht fragend in die Gesichter seiner Kameraden. Max zuckt mit den Schultern. "Keine Ahnung." "Wir warten ab.", meldet sich Kai gelassen. Tyson nickt und lässt sich neben Ray nieder. Auch Max setzt sich nun auf den Boden. (Alle hören immer auf Kai...) Nur Kai, Kai steht immer noch gegen die Wand gelehnt. Und so warten sie. Endlose Minuten vergehen und sie reden und tauschen neue Erlebnisse aus. Nur Kai hüllt sich in Schweigen. Er erzählt nichts von seiner Heimat. Doch auch die Stimmen der anderen verstummen, als plötzlich ein heller Lichtschimmer durch den gegenüberliegenden Flur scheint und man deutlich Schritte näher kommen hört. Die Vier starren nur stumm und leicht angespannt in die Richtung des Flurs. Tack, tack... Die Schritte kommen immer näher und jeder von ihnen hält den Atem an. Sogar Kai, der blitzschnell wieder seine Augen öffnet und sich misstrauisch im Raum umsieht...
 

Was erwartet Tyson, Ray, Max und Kai?

Wer hat ihnen diese Botschaft geschrieben und was hat es damit auf sich?

Fortsetzung folgt in Kapitel 2 - Die Schattenblader

by Evelyn-chan
 

So, das war das erste von vielen. Ich hoffe, ihr seid neugierig geworden und lest die nachfolgenden Teile auch. *knuddel* HEL, eure Evelyn-chan *bussis@all*

Die Schattenblader

Die Schattenblader
 

So, hier ist endlich das zweite Kapitel J. Hoffe natürlich, dass ich schon viele treue Leser gefunden habe, die meine FFs lesen...(wer hofft das hier nicht *g*) viel Spaß beim Weiterlesen!!!
 

Der Lichtschimmer flackerte an den grauen Steinwänden des Hauses hin und her und tanzte über den Fußboden. Noch immer war die Stimmung angespannt. Nach einiger Zeit kam eine Person zum Vorschein, die alle durchaus kannten. (Na, wer ist es???) HIRO!!! (Ta-Da!!! J ) Tyson atmet auf und rennt sofort zu seinem großen Bruder. "Hey, Hiro, was machst du denn hier?" Kais Gesichtsausdruck verfinsterte sich ein bisschen. Hiro konnte er auf den Tod nicht ausstehen. Er musste aufpassen, dass sein cooler Schal heil blieb, denn er war kurz davor ihn vor innerer Wut zu zerfetzten. "Was will der denn hier?", fragte er sich. Plötzlich rammte Ray seinen Ellenbogen in Kais Seite. "Guck nicht so finster, sonst läuft er gleich wieder weg!", flüsterte er. Kai schwankte etwas zur Seite und knurrte: "Schön wär's." Hiro führte sie in einen kleinen Raum. (Kai: "Hey, Evelyn-chan, bitte, lass ihn uns nach Indien führen." *Dackelblick* Evelyn-chan: "Och, Kai, du weißt doch, dass ich deinen Augen nich widerstehen kann...Aber warum willst du nach Indien?" Kai: "Da wäre Hiro so heilig, wie er immer tut. XD" Tyson: *nix check* Evelyn-chan: -.- Ach, Kai... nur zur Info für alle, die Kais Humor nich verstanden haben: In Indien werden Kühe als heilig angesehen!!! XD ) Nein, Hiro führte sie in einen kleinen Raum. (Kai: "Schade..." *Dackelblicküb* ) Der Raum war im Gegensatz zu den anderen Zimmern des Hauses angenehm warm und das Licht war viel besser. Es standen genug Stühle für jeden von ihnen da und sie setzten sich. "Was weißt du über die ganze Sache, Hiro?", erkundigte sich Max. Hiro lehnte sich tief in seinen Stuhl. "Es gibt da jemanden, der einen ultimativen Blade entwerfen und mit ihm die Beyblade-Welt, vielleicht auch die allgemeine Welt beherrschen möchte." (sorry, was besseres is mir nich eingefallen... Ray: "Ruhe, Evelyn-chan, lass Hiro doch erstmal aussprechen..." Evelyn-chan: "Sorry..." T.T ) Die Freunde starrten sich gegenseitig an. Irgendwie kannten sie so eine Geschichte schon, nur dass der finstere Typ Boris hieß. Hiro fuhr fort: "Na ja, er hat ein starkes Team zusammengestellt. Sie nennen sich Schattenblader und sind ernstzunehmende Gegner. Irgendjemand, keine Ahnung wer, hat mir eine Nachricht geschickt, ich solle euch diese Briefe schicken und auch selbst herkommen." In diesem Moment erschien eine etwas kleinere, blonde Frau so um die 20 vielleicht in der Tür. Ray wäre vor Schreck mal wieder fast vom Stuhl gefallen. (Ray: "Hey, ich falle nicht vom Stuhl!!!" Evelyn-chan: "Sorry, aber das wäre doch total süß... *liebevollaugenklimper* ...Außerdem bin ich hier der Boss! *kaltfiesgrins* Ray: T.T *fast vom Stuhl fall* ) "Ihr seid schon hier...", bemerkte sie in ihrer höheren Mädchenstimme und setzte sich auf einen Stuhl neben Hiro. "Wer sind Sie?", fragte Tyson sofort und stand von seinem Stuhl auf. Die Frau schien eher wie ein Geist auszusehen, ihre Augen strahlten leicht und ein leichtes Licht umgab ihren Körper. Hiro rückte mit seinem Stuhl ein wenig von ihr weg. "Ich habe dir diese Nachricht geschrieben, Hiro. Ihr müsst die heiligen BitBeasts retten, der Geist des Beybladens und vielleicht die gesamte Welt stehen auf dem Spiel." Kais Interesse war nun von Indien abgeschweift und er ballte seine Faust um Dranzer. Max und Ray starrten sich an und verstanden gar nichts mehr. Die Frau fuhr nun fort: "Sam ist der Anführer der Schattenblader. Sie sind auf der Suche nach dem geweihten Ort, an dem der Geist der heiligen BitBeasts ruht. Die Seelen der Vier haben sich in eure Herzen, in eure Blades gerettet. Ihr seid die auserwählten Blader, denen Dragoon, Draciel, Driger und Dranzer ihr Schicksal in die Hand gelegt haben. Ihr müsst unbedingt vor den Schattenbladern an diesem Ort sein, und mithilfe eurer Blades, das Tor zu dem Geist versiegeln, damit Sam und seine Leute nicht in Besitz von seiner Macht kommen. Geht!" Bevor auch nur einer von ihnen überlegen konnte, was passierte, öffnete sich der Boden und wurde von dem gleichen Licht erfüllt, was die seltsame Frau umgab. Sie wurden regelrecht in den Abgrund hineingezogen. Die Stimme der Frau schwirrte noch durch die Luft und übertönte die leisen Schreie der Freunde. "Hütet euch vor Sam. Vor Sam und seinem Seelenspiegel..."
 

Wo sind Tyson, Hiro, Max, Ray und Kai nur hingeraten?

Werden sie diesem Sam begegnen?

Und werden sie es schaffen, den Geist des Beybladens zu retten?

Fortsetzung folgt in Kapitel 3 - Der Beginn einer neuen Reise
 

by Evelyn-chan
 

So, das war's fürs zweite. Aber eigentlich geht es ja jetzt erst richtig los! ;) Ist zwar ein bisschen kurz, aber ich hoffe es reicht euch für ein zweites Kapitel.

Freue mich wie immer über Leser, Weiterempfehlungen und Kommis. HEGDL *bussis@all* Evelyn-chan

PS: Ich liebe coole FFs zu Beyblade und Inuyasha. Wer mir ein cooles empfehlen kann, schreibt mir ein ENS

Gut, weil das 2. Kapitel so kurz ist mach ich jetzt noch mal eine Vorstellung der einzelnen Charas meiner Staffel. (man möge mir verzeihen, dass ich nicht alle Charas aus Beyblade in meine Serie mit einbezogen habe) :
 

In den Hauptrollen:
 

Name: Tyson

Alter: 15

Haarfarbe: dunkelblau

Augenfarbe: mahagonibraun

BitBeast: Dragoon (Element: Luft Gestalt: Drache Stärke: Angriff)

Beschreibung: Tyson ist dreifacher Weltmeister im Beybladen. Doch außer seinen außergewöhnlichen Beybladerfähigkeiten hat er noch einen gesunden Appetit und viele Freunde, die ihm beistehen. Manchmal kann er ein bisschen schusselig sein, aber eigentlich ist er ein netter Kerl. Er lebt bei seinem Großvater und ist immer offen und loyal gegenüber seinen Freunden. Wenn er ein Versprechen gibt, dann hält er es auch. Leider kann er manchmal nicht so gut mit Kritik umgehen. Er ist der kleine Bruder von Hiro.
 

Name: Max

Alter: 15

Haarfarbe: blond

Augenfarbe: meerblau

BitBeast: Draciel (Element: Wasser Gestalt: Schildkröte Stärke: Verteidigung)

Beschreibung: Max' Team sind, außer den Bladebreakers, natürlich die All Starz. Er grundsätzlich fast jede Speise mit seinem geliebten Senf. Oft ist er sehr freundlich und lebensfroh. Er nimmt alles eher locker und rastet nie unnötig aus. Max ist eher ein ruhiger Typ, der großen Respekt vor seinen Teamkollegen hat. Er lebt bei seiner Mutter und seinem Vater.
 

Name: Ray

Alter: 15

Haarfarbe: schwarz

Augenfarbe: bernsteinbraun

BitBeast: Driger (Element: Erde Gestalt: Tiger Stärke: Schnelligkeit)

Beschreibung: Rays Team sind die White Tigers, die er in seinem kleinen Heimatdorf anführt. Er ist der kleine Bruder von Evelyn und hängt sehr an seiner Schwester. Ray ist vom Charakter her eher konzentriert und beim Bladen vorsichtig. Er verlässt sich auf seine Stärken und geht unnötig nie ein Risiko ein. Für seine Freunde würde er alles tun. Vor allem Mariah, Lees kleine Schwester von den White Tigers hat sein Herz erobert. Allerdings gibt er das nicht öffentlich zu und deshalb sieht es meistens nur so aus, als wären sie gute Freunde.
 

Name: Kai

Alter: 16

Haarfarbe: graublau und schwarz

Augenfarbe: rotbraun

BitBeast: Dranzer (Element: Feuer Gestalt: Phönix Stärke: Ausdauer)

Beschreibung: Kai ist voller Geheimnisse. Selbst seinen Freunden gegenüber ist er oft distanziert und nahezu kalt. Kein Wunder, dass Teamgeist eher ein Fremdwort für ihn ist. Bladen ist seine große Leidenschaft und wenn er einen Kampf gewinnen will, dann hängt er sich richtig rein, egal, wie viel es ihn kostet. Einen festen Wohnsitz hat er nicht, aber seine Heimat ist Russland. Er spricht aber mit niemandem über seine Familie oder Probleme, denn er hat schließlich seinen Ruf zu verteidigen. Für sein Alter ist er sehr erwachsen. Seine Gefühle für Evelyn kann er manchmal selbst nicht genau einordnen.
 

Name: Hiro

Alter: ca. 18

Haarfarbe: hellblau

Augenfarbe: das gleiche braun wie das von Tyson

BitBeast: - (er ist ein professioneller Trainer)

Beschreibung: Hiro ist nach langzeitigem Verschwinden wieder aufgetaucht und versucht seitdem, Tyson dabei zu helfen, seine Fähigkeiten zu stärken. Dazu wechselt er auch gern mal die Seite, um seinen kleinen Bruder heraus zufordern. Er ist sehr erwachsen und ein sehr guter Couch.
 

Name: Evelyn

Alter: 15

Haarfarbe: feuer- bis dunkelrot

Augenfarbe: grünblau

BitBeast: Fea (Element: Feuer Gestalt: Einhorn Stärke: Strategie)

Beschreibung: Evelyns Team heißt Fireside B4. Teamgeist ist ihr sehr wichtig, so was lernt man eben, wenn man in den Straßen von New York aufgewachsen ist. Auch sie ist für ihr Alter erwachsener als andere Mädchen. Sie hat einen guten Draht zu Jungs, vor allem ihre Teamkollegen sind enge Freunde, denen sie voll und ganz vertraut. Tiefe Feindschaft hegt sie allerdings mit Tala, was wohl an ihrer gemeinsamen Vergangenheit liegt. Kai scheint für sie auch manchmal mehr zu sein, als nur ein guter Freund.

Der Beginn einer neuen Reise

Der Beginn einer neuen Reise
 

Es war jetzt wieder dunkler um sie, allerdings nicht so dunkel, dass man nichts sehen konnte. Sie wachten in einem seltsamen Korridor auf, der der Welt gar nicht ähnlich sah. "Hey, Leute.", sagte Tyson, "Alles klar bei euch?" Kai stand auf, er war sehr unsanft gelandet. Ray klopfte sich den Staub von der Kleidung. "Was machen wir jetzt?", fragte Max unsicher und hob seine Tasche auf. Hiro sah sich in dem Korridor um. "Eins ist doch wohl klar. Ihr müsst jetzt losgehen und diesen geweihten Ort finden. Und ich..." Hiro brach seinen Satz ab, denn plötzlich hörte man Schritte in dem Korridor. Sie schienen immer näher zu kommen. Kais Blick verfinsterte sich wieder. "Er wollte sagen: Und ich werde mir hier ein sicheres Plätzchen suchen, und auf euch warten.", dachte er. (Hiro: "Kai, was hast du eigentlich gegen mich???" Kai: *wegdreh* "Hm." Evelyn-chan: -.- Leute!!! Dürfte ich fortfahren?" Hiro: *unterwürfigguck* "Entschuldigung.") Die Schritte wurden langsamer, als wenn der Gehende die Freunde gehört hätte. Max und Tyson wechselten viel sagende Blicke: "Hab eine Spur von Angst, und du?" Kai zögerte nicht lange und ging den Schritten entgegen. (Ist er nicht mutig?! *träum*) Hiro beobachtete jeden von Kais Schritten, als ob er ihn kontrollieren wollte. Als Kai bei einer Abbiegung des Gangs ankam, wäre er fast mit einem rothaarigen, hübschen Mädchen zusammengestoßen. Sie machte einen Satz rückwärts, weil sie sich so erschreckte. Kai musterte sie. "Keine Angst.", flüsterte er. Jetzt waren auch Ray und die anderen bei Kai und dem fremden Mädchen angelangt. "Wer ist das? Was machst du hier?", fragte Hiro forsch. Rays wunderschöne, braune Augen weiteten sich. Er war nicht in der Lage, ein Wort zu sagen. Er wich ein paar Schritte zurück. Max bemerkte Rays seltsames Verhalten und fragte ihn: "Hey, Ray. Was ist los?" Das Mädchen atmete bei dem Wort "Ray" laut auf. Sie ging unbeachtend an Kai vorbei (Kai möge ihr verzeihen) und trat näher an Ray heran. "Ray?", flüsterte sie und ihre Augen schimmerten, weil sich leichte Tränen in ihnen gebildet hatten. Auch Ray war den Tränen nahe und sah dem Mädchen in ihre warmen blaugrünen Augen. "Evelyn?!", hauchte er und konnte es nicht fassen. Jetzt rannen ihm die Tränen über die Wange und er konnte sich nicht beherrschen und sie unterdrücken. Ohne nachzudenken sprang er dem Mädchen in die Arme. (übrigens: Evelyn bin sozusagen ich J Also im Klartext: Ich bin jetzt selbst auch ein Chara von Beyblade. *g* *freu* Hiro: "Oh nein, jetzt kann sie uns direkt nerven, HILFE! Womit haben wir das verdient?!" T.T ) Evelyn drückte ihren kleinen Bruder fest an sich und vergrub ihr Gesicht in seinen Haaren. Ray hatte seine Arme ganz fest um sie geschlungen und schmiegte sich an seine Schwester. Tyson sah Hiro an und dieser verstand sofort und lächelte. "Das kennen wir doch auch schon.", dachte Tyson. Kai konnte es nicht fassen. Irgendwie erinnerte Evelyn ihn an jemanden, aber er konnte sich nicht erklären, warum. Evelyn lockerte ihre Umarmung etwas und wischte Ray die Tränen von den Wangen. "Ray, mein Gott, wir haben uns ja eine halbe Ewigkeit nicht mehr gesehen." Ray schniefte leise und ließ den Rest seiner Tränen verschwinden. "Ich hab dich so vermisst, Evi." (das wird folgendermaßen ausgesprochen: "Iwi" Ist mein Spitzname) ... (Kai dürfte mich natürlich auch Evi-chan nennen *rotwerdundgrins* Kai: *auchgrinsweilerdasgehörthat* "Evi-chan..." Evelyn-chan: *reifetomatesei* ) Max lächelte bei dem Bild der beiden Geschwister. "Ich glaube, da hast du uns ne Kleinigkeit verschwiegen, Ray...", scherzte Tyson und klopfte Ray von hinten auf den Rücken. Dieser stolperte ein Stück vorwärts und meinte: "Wie wär's, wenn wir uns irgendwo hier ein kleines Lager aufbauen, es ist ja auch schon spät und dann erzähl ich euch alles?" Die anderen nickten. Kai grübelte immer noch, woher er Evelyn kannte. Als sie nach einem geeigneten Platz für ihr Lager suchten, trafen sich Kais und Evelyns Blicke immer wieder, was meistens darin endete, dass sie schnell wieder auf den Fußboden starrten und rot anliefen. Doch keiner von ihnen wusste genau, warum der andere ihm so bekannt vorkam. Als sie schließlich ihr Lager aufgebaut hatten saßen sie alle im Kreis und Ray begann zu erzählen. "Evi ist meine große Schwester. Wir lebten als kleine Kinder beide in dem kleinen Dorf, in dem ich auch heute noch die White Tigers anführe, aber irgendwann haben sich unsere Eltern getrennt." Ray sah auf den Boden und atmete tief durch. Die Erinnerungen daran, als er von seiner geliebten Schwester getrennt wurde, kamen wieder in ihm hoch. Also erzählte Evelyn langsam und etwas leiser als normal weiter: "Unser Vater war damals herzlos und kalt zu unserer Mutter. Er hat mich einfach mitgenommen und Ray dagelassen, bei unserer Mum. Ich kann mich noch gut an die Szene erinnern, ich habe Ray im Arm gehabt und er hat sich fest an mich gekrallt. Doch dann haben unsere Eltern und auseinander gerissen. Dad hat mich mit nach New York, seine alte Heimat, wie er immer sagte mitgenommen. Und Mum und Ray sind in dem Dorf geblieben. Ich habe noch lange mit Ray Briefe geschrieben, aber irgendwann war Dad pleite. Ich wollte immer zurück zu meiner Familie, aber..." Sie atmete ein paar Mal tief durch. Ray hörte ihr aufmerksam zu und erwiderte ab und zu die bemitleidenden Blicke seiner Freunde. Nur Kai saß stumm in de Ecke und sah auf den Boden. Seine Augen hatte er in der Dunkelheit versteckt, sodass man nicht sehen konnte, wie er dem Gespräch mit schimmernden Augen lauschte. Evelyn riss sich zusammen und sprach weiter: "Mein lieber Dad hat mich immer geschlagen, wenn ich versucht habe, zu Ray abzuhauen.", sagte sie sarkastisch. Ray lehnte sich gegen seine Schwester, er saß direkt neben ihr und legte seinen Kopf auf ihre Schulter. Evelyn legte ihren Arm um ihren kleinen Bruder. "Irgendwann ist er dann gestorben und ich habe auf der Straße gelebt. Dort habe ich dann Cevin, Nino und Benny kennen gelernt und wenig später mit ihnen Fireside B4 gegründet." Kai hob jetzt seinen Kopf und sah zu Evelyn hinüber. Jetzt wurde ihm klar, woher er sie kannte. Damals, als er noch amtierender Champion im Beybladen war, gab es ein Team, was ihm das Leben schwer gemacht hatte. Angeführt von einem hübschen, coolen Straßenmädchen, das eindeutig der größte Jungenschwarm schlechthin war. Fast jeder männliche Beyblade-Fan war in sie verschossen. Ihr Team war sehr stark, aber trotzdem konnte Kai Evelyn damals schlagen. Auch er war damals ziemlich in sie verknallt, aber das hatte er nie richtig zugeben wollen. Nicht mal vor sich selbst. Immer, wenn er ihr auf dem Flur begegnete lächelte sie ihn an und er wäre immer fast gegen die Wand gelaufen, wenn er ihr Lächeln erwiderte und ihrem Schritt mit seinem Blick folgte. Fireside B4 war auch bei Tyson und den anderen ein bekanntes Team, denn sie hatten früher viel Trainings-, aber auch freie Zeit miteinander verbracht und pflegten sehr gute Freundschaften. Damals hatte natürlich keiner gewusst, dass dieses Mädchen Rays Schwester war. Jeder von ihnen fand es schade, als sich die beiden Teams auseinander lebten. Kai konnte seinen Blick nicht mehr von Evelyn wenden. Sie war zwar jetzt ein paar Jahre älter, aber das wirkte sich eher positiv aus. (ich glaube Jungs wissen jetzt, was ich meine...*g*) Ihr damals schon wunderschönes Haar war ein weiteres Stück länger geworden. Ihre Augen waren immer noch so wunderschön blaugrün, und der Blick dieser Augen war angenehm warm. Kai rutschte jetzt in den Kreis, in dem die anderen schon die ganze Zeit saßen. Evelyn lächelte zu ihm hinüber. "Hallo Kai.", sagte sie lautlos, doch Kai hatte es von ihren Lippen abgelesen und erwiderte ihr bezauberndes Lächeln. (hey, an alle Mädels, die wegen der Flirterei neidisch werden: wenn ihr wollt, könnt ihr euch natürlich ausmalen, wie es wäre, wenn Evelyn euren Namen hätte, aber für mich gehört er MIR!!! ^^ ) Gleichzeitig war er einerseits überrascht, andererseits aber auch glücklich, dass Evelyn sich an ihn erinnern konnte. "Verdammt, sie ist immer noch genauso schön und gleichzeitig cool wie damals.", dachte er und sagte sich, dass er sich nicht noch einmal in sie verlieben wollte. Das konnte sein Stolz nicht zulassen, dass er für ein Mädchen schwärmt. Sein Herz pochte trotzdem ein klein wenig schneller, wenn er Evelyn ansah.

"Und jetzt bist du hier, warum?", fragte Ray ohne seine Augen zu öffnen und aufzuhören, seinen Kopf an Evelyns Schulter zu schmiegen. Evelyn holte einen Zettel aus ihrer Hosentasche und faltete das knittrige Stück Papier auseinander. Dann las sie vor: "Evelyn, wenn du deinen Bruder wieder sehen willst, dann geh sofort in die Elmentstreet 4." Hiro betrachtete die Nachricht. Es war dieselbe Schrift, wie die auf den anderen Botschaften an Max, Tyson und die anderen. "Das war bestimmt diese Frau von vorhin.", sagte Max und musterte den Brief, der inzwischen in der Runde herumgereicht wurde. Tyson nickte zustimmend. Evelyn gähnte hinter ihrer Hand, die sie schnell vor den Mund hielt. "Ich bin sofort hergekommen. Ich hab Cevin, Nino und Benny gesagt, ich komme vielleicht in ein paar Tagen wieder. Ich wollte unbedingt Ray sehen." Während sie den letzten Satz aussprach, durchwuschelte sie Rays schwarzes Haar. Kai verspürte den Drang, bei dem Anblick zu lächeln, aber er schaffte es, das zu unterdrücken. Wie gern hätte er jetzt mit Ray den Platz getauscht. Er schüttelte schnell den Kopf, als wolle er diesen Gedanken aus seinem Kopf vertreiben. (Kai: "Hey, Evi-chan, nich verraten!!!" *schmoll* Evelyn-chan: *rotwerd* "Sorry, Kai-chan." *lächelundkaieinbussiaufdiewangedrück* Kai: *rotanlaufaberdannmiteinem"hm"ganzcoolwegdreh*) Evelyn schob Ray nun ein kleines Stück von sich weg und stand auf. "Ich bin hundemüde. Ich gehe schon schlafen." Ray streckte sich, er war in Evelyns Nähe fast eingeschlafen. "Gute Idee, Evi.", meinte er dann und folgte ihr. Auch Tyson war sehr müde geworden und rollte sich auf seiner Decke zusammen. Sie hatten ihr Lager in einem Raum aufgebaut, der von dem Gang abging und darin waren für jeden ein paar Decken, ein Holztisch und ein weiches Bett. Auf diesem Bett lag ein Zettel, ganz eindeutig von der mysteriösen Frau geschrieben: "Dieses Zimmer kann euer Treffpunkt sein, falls ihr euch verliert. Ich habe für jeden von euch Decken hingelegt." Evelyns Schlafplatz hatte sie direkt neben Rays platziert. Tyson, Max und Hiro lagen am anderen Ende des Raumes und Kai hatte sich eine Ecke gelegt, um etwas von den anderen getrennt zu sein. Schließlich waren alle ziemlich müde und folgten Evelyns Beispiel. Nachdem sich die Jungs drinnen umgezogen hatten kam Evelyn, die dies auf dem Flur getan hatte, wieder ins Zimmer zurück. Ihr Blick fiel unabsichtlich auf Kai. Sein Oberkörper war jetzt ganz unbedeckt und Evelyn musste sich beherrschen, bei seinem Anblick nicht "Wow!" zu sagen. Schnell wendete sie ihren Blick von ihm und bemühte sich, ihre Bewunderung von Kais Oberarmmuskeln versteckt zu halten. Sie selbst hatte eine dunkelgrüne Hotpants und ein engeres, figurbetontes, schwarzes Shirt an. Ihre Haare fielen wie ein Wasserfall aus Feuer auf ihre Schultern herab. Danach legten sich alle schlafen. Heimlich bewunderten Tyson und Max Evelyns Haare, als sie sie vorm Schlafengehen kämmte. "So hübsches Haar hat noch nicht mal meine Mum.", flüsterte Max zu Tyson herüber. Tyson nickte, aber für ihn war Evelyn manchmal ein wenig zu cool und gelassen und selbstbeherrscht. Er kannte sie auch noch von früher, Fireside B4 war echt ein Spitzenteam. Für ihn war es echt kein Wunder, dass sie sich so gut mit Kai verstand. Hiro war schon eingeschlafen und bald darauf schliefen auch er und Max ein. (Evelyn-chan: "Tyson, hör auf zu schnarchen..." Tyson: *weiterschlaf* *weiterschnarch* Evelyn-chan: T.T ) Ray lag noch wach, und Kai? Das konnte man nicht erkennen, weil er Evelyn und Ray seinen stattlichen Rücken zugedreht hatte. Ray hatte genau wie die anderen Jungs nur noch seine Boxershorts an. Er deckte sich zu und hatte sich zu Evelyn gedreht. Sie lächelte und strich mit ihrer Hand über seine Wange. Ray lächelte jetzt auch und versuchte bei ihrer sanften Streicheleinheit einzuschlafen. "Du hast dich überhaupt nicht verändert.", flüsterte Evelyn. Ray atmete einmal laut durch. "Du dich auch nicht.", antwortete er und schlief auch bald darauf ein. Evelyn lag noch etwas länger wach. Sie musste immer wieder zu Kai hinüber sehen, der schon zu schlafen schien. Evelyn biss sich erst unentschlossen auf die Unterlippe, aber dann überwand sie sich und flüsterte zu Kai herüber: "Hey, Kai, schläfst du schon?" Kai drehte sich nicht um. "Nein.", sagte er. Evelyn machte ihre Augen zu. "Gute Nacht.", sagte sie. Kai antwortete ihr nicht. Irgendwie wurde ihm übel, wenn er über Evelyn nachdachte. Vielleicht waren dies aber auch die Schmetterlinge, die er im Bauch hatte, er wusste nicht, was er von dem Mädchen halten sollte, in das er vor Jahren mal verknallt gewesen war. Sie war immer noch hübsch, aber Kai musste seinen coolen Ruf verteidigen und das bedeutete: keine Mädchen! Jedenfalls keine, für die er schwärmte. Er hatte echt genug, die ihn für den coolsten, geilsten Typen der Welt hielten. Nein danke, eine Freundin passte nicht zu ihm. Nachdem Kai sicher war, dass Evelyn schlief drehte er sich in ihre Richtung. Noch lange beobachtete er ihren ruhigen Schlaf und lauschte ihren leisen Atemzügen. Doch bald konnte er sich nicht mehr wach halten und fiel in einen wohltuenden Schlaf. Und er träumte von... (Kai: *evelyn-chandiecomputertastaturwegnehmundböseguck* "Psst!!! Meine Träume gehen niemanden was an!" Evelyn-chan: *tastaturzurückhol* "Schon gut.") Jetzt schliefen alle seelenruhig und hatten zuvor beschlossen, morgen früh aufzustehen, um schnell aufbrechen zu können...
 

Was passiert wohl auf ihrer Reise durch diese seltsame Gegend?

Wer ist dieser geheimnisvolle Sam und wie gefährlich sind die Schattenblader?

Fortsetzung folgt in Kapitel 4 - Der unterirdische Tunnel
 

by Evelyn-chan
 

So 3. Kapitel fertig!!! *freu* J Ich hoffe natürlich das gleiche wie immer,

HEGDL *bussis@all* Evelyn-chan
 

PS: Ich hab mal ne Frage Leute: Soll ich am Ende der Staffel einen Chara sterben lassen? Natürlich verrate ich nicht, wen, aber ich will eure Meinung wissen. Schreibt eure Antwort einfach in eure Kommis, Kritiken oder was euch auch immer zu meiner FF einfällt. J

Der unterirdische Tunnel

Der unterirdische Tunnel
 

Kai war als erster wach, und als Max die Augen öffnete saß er schon reisefertig und wartend gegen die Wand gelehnt. Natürlich hatte er die Augen geschlossen, aber Max war sich trotzdem sicher, dass er wach war. Tyson schnarchte neben Max und Hiro schien noch zu dösen. Evelyn schlief noch völlig ruhig und Ray war langsam dabei aufzuwachen. "Man, Tyson, hast du ein Ferkel gefressen, so wie du schnarchst?!", dachte sich Max und stieß Tyson in die Seite, der dann auch zu schnarchen aufhörte. Evelyns Haare lagen gleichmäßig um ihren Kopf verteilt und waren kein bisschen durcheinander. Max setzte sich auf und Kai, als hätte er es gehört, machte die Augen auf und sah zu ihm hinüber. "Morgen.", flüsterte Max noch ziemlich verschlafen. Kai zeigte kaum Reaktion und machte seine Augen nur wieder zu. Irgendwann wachten dann auch Ray und Hiro vollkommen auf und reiben sich den Schlaf aus den Augen. Ray gähnte und ließ sich wieder auf seine Decke fallen. "So müde?", fragte Hiro. Ray nickte und vergrub dann sein Gesicht in seinem Kissen. Max grinste. "Ich dachte, wir wollten früh losgehen?!" Hiro weckte Tyson ziemlich unsanft, er rüttelte an seiner Schulter und ließ kein Nörgeln zu. Tyson zwang sich, sich aufzusetzen und strich seine Haare aus dem Gesicht. "Menno, noch fünf Minuten? Evelyn schläft doch auch noch..." (das passt zu mir J ) Ray hatte sich nun aufgerappelt und angezogen. "Mädchen schlafen immer so lange. Bei ihr ist das der Extremfall, das könnt ihr mir glauben.", sagte er aus eigener Erfahrung und blickte hinunter zu seiner Schwester. Kai hustete etwas und sah jetzt auch zu Evelyn hin. Wie ruhig sie doch schlief. So unbekümmert hatte Kai noch nie geschlafen. Tyson war wieder ein bisschen eingedöst. Ray und Max waren jetzt auch fertig zum aufbrechen. Hiro bändigte seine Haare. Als Ray in die Richtung der Tür ging stockte er plötzlich ruckartig. "Ray, was ist...?", begann Max, aber Ray forderte ihn auf ruhig zu sein. "Hört ihr das?", fragte Ray leise. Kais Blick hatte wieder etwas Geheimnisvolles und er lauschte. Da knackste etwas, draußen auf dem Flur. Jetzt hörten auch Max und Hiro dieses seltsame Geräusch. "Was ist das?", fragte Max skeptisch. Hiros Gesicht wurde ernst. "Wir müssen nachsehen!", meinte er. "Ich bleibe hier, bei Tyson und Evelyn.", sagte Kai und setzte sich wie ein Wachposten auf den Boden. Ray nickte. "Gut." Hiro und Kai tauschten Blicke, die töten könnten. "Hast du etwa Angst, Kai?!", dachte sich Hiro und startete grimmig seinen Weg nach draußen. Ray und Max folgten ihm. Kai interessierte es nicht, was Hiro über ihn dachte. Dieser Möchte-gern-Couch konnte von ihm aus denken was er will, wenn er das denn überhaupt könnte. Kai würde die Coolness in Person bleiben. Evelyn drehte sich auf ihrer Decke herum, sodass sie ihm jetzt den Rücken zeigte. Kai schlich sich auf allen Vieren zu ihr heran. Tyson döste seelenruhig und Kai war sich nach ein paar Sekunden der Wachsamkeit sicher, dass er nichts um ihn herum mitbekam. Als er bei ihr ankam pochte sein Herz wieder etwas wilder als normal. Evelyn knurrte etwas, weil sie noch keine Lust hatte aufzustehen. Kai stupste leicht an ihre warme Schulter und sagte leise: "Evi, aufwachen." Da Evelyn kaum ein Zeichen der Wachheit von sich gab, streichelte Kai vorsichtig über ihre Schulter. Als sie dann aber langsam ihre Augen öffnete, nahm er seine Hand schnell weg. Trotzdem saß er noch ziemlich nah bei ihr. Evelyn drehte sich auf den Rücken und verwischte ihre imaginäre Wimperntusche. Dann erkannte sie Kai neben sich und lächelte frech. "Du hast mir gestern gar nicht "Gute Nacht" gesagt.", sagte sie gespielt empört. Kai grinste leicht. "Tut mir Leid, dann sag ich dir als Wiedergutmachung einfach "Guten Morgen", okay?" Evelyn streckte sich, wobei sie unabsichtlich mit ihrem Arm gegen Kais Knie stieß. "Oh, sorry.", sagte sie leicht rot angelaufen und zog ihre Arme schnell wieder zu sich heran. Kai hätte gern gesagt "Macht nichts", aber in diesem Moment kamen Hiro und die anderen wieder zurück. (Evelyn-chan: "Menno, ihr macht die Stimmung kaputt." *schmoll* Hiro: *fiesgrins* "Haha!") Sie waren eindeutig gerannt, denn sie waren alle ziemlich aus der Puste. Evelyn setzte sich auf, während Kai schnell ein Stück von ihr wegrutschte. "Was hast du da gemacht?", fragte er sich, bevor es jemand anderes tat, "Du hast dir doch geschworen..." Kai konnte es sich einfach nicht verbieten, Evelyn zu mögen. Damals waren die Bladebreakers und Fireside B4 dicke Freunde. Doch im Moment störten ihn Ray anklagende Blicke, dass er sich zu nah an seine Schwester getraut hatte. Max keuchte immer noch: "Wir müssen hier weg, sofort!" Hiro schüttelte Tyson wieder wach. Evelyn packte verschlafen ihre Sachen zusammen. "Was ist denn los?", fragte sie müde und zog schnell ihre Strickjacke, ihre Jeans und ihre Schuhe über. "Da hinten, ganz hinten im Flur...", hechelte Ray und schnappte sich seine Tasche, "da fängt der Boden an, aufzubrechen und riesige Erdspalten tun sich da auf. Die kommen immer schneller hier her." Tyson sprang mit einem "Was?!?!" auf und war plötzlich die Wachheit in Person. Kai war eh schon seit langer zeit aufbruchsfertig. Hiro führte die Gruppe jetzt an und hielt Max, Ray und Tyson die Tür auf. Kai passte es gar nicht, dass Hiro sich so wichtig tat. (indischer Heiliger XD ) Evelyn legte im Sitzen ihren Rucksack auf ihre Schultern. Kai schien eine Zeit lang mit sich zu kämpfen, doch schließlich hielt er ihr seine Hand hin, um ihr beim Aufstehen zu helfen. Evelyn lächelte ihm freundlich entgegen und nahm seine Hilfe liebend gern an. Der Zug seines kräftigen Armes ließ sie ganz leicht vom Boden kommen. Schließlich war sie mit Kai ungefähr auf einer Augenhöhe, natürlich war er immer noch ein Stück größer als sie. Hiro hatte das Zimmer schon verlassen, was Kai sehr beruhigte. Am liebsten hätte er den Blickkontakt, den er mit Evelyn hatte, nie unterbrochen, doch sie hatten es eilig und die anderen hatten schon ein bisschen Vorsprung. Evelyn wollte etwas sagen, aber irgendwie versagte ihre Stimme und es kam nur ein leises "Ähm" heraus. Die Zeit schien stillzustehen. Vorsichtig versuchte sie, ihre Hand aus Kais festem Griff zu ziehen. Kai ließ ihre Hand dann auch sofort los und hustete wieder leicht. Dann ging er vor und hielt ihr die Tür auf, ohne ein weiteres Wort zu sagen. Evelyn hatte Kai gar nicht so schüchtern in Erinnerung, aber irgendwie fand sie das süß. Sie lief durch die Tür nach draußen und Kai folgte ihr, die anderen warteten schon. "Da seid ihr ja endlich.", flüsterte Ray unbemerkt und schickte Kai einen finsteren Blick. Dann rannten sie alle los, denn hinter ihnen hörte man wieder das Knacksen des Fußbodens. Ray lief mit Hiro vorne. Irgendwie schien er bei jeder Abzweigung zu wissen, in welche Richtung des unterirdischen Tunnels, in dem sie sich befanden, sie gehen mussten. Hiro wunderte sich etwas darüber. "Komisch, ich weiß genau, wo wir lang müssen, damit wir dieser Bodenspaltung entgehen können.", wunderte sich selbst Ray. Driger begann zu leuchten und Ray holte ihn heraus. "Driger zeigt uns den Weg.", sagte er leise. Kai bestaunte das geheimnisvolle Leuchten des Blades. Max konnte langsam, aber sicher nicht mehr so schnell laufen wie die anderen. Evelyn musterte Driger misstrauischer als die anderen, aber dann verstand sie. "Hey, Ray.", rief sie zu ihm nach vorne, "Driger ist ein Erde-BitBeast, es kann wahrscheinlich fühlen, wo der sicherste Weg lang führt." Ray lächelte stolz. "Ja, es ist echt ein seltsames Gefühl, ich kann das gar nicht richtig beschreiben. Tyson schrie auf einmal auf. "Leute, die Erdspalte ist ganz dicht hinter uns." Genau in diesem Moment brach der Boden unter ihren Füßen auf. Hiro wurde vom Rest abgetrennt und der Riss wurde immer weiter. "Hiro!", rief Tyson, aber das brachte natürlich nichts. (Evelyn-chan: "Hiro brauchen wir erstmal nicht." *fiesgrins* Hiro: "Nervensäge, nagut...") Max rutschte ein Stück in die riesige Spalte hinein und konnte sich gerade noch an einem Gesteinsbrocken festhalten. Ray hatte es im Gefühl, wo sich die Erde zunächst auftat und sprang deshalb immer schon etwas früher weg. Kai konnte sich auch auf den Beinen halten. "Hey, Leute. Ich kann mich nicht halten!", rief Max panisch. Evelyn legte sich an den Rand des Abgrunds und streckte ihren Arm zu ihm runter. "Ich helfe dir, Max.", sagte sie beruhigend und half ihm gekonnt, wieder hoch zu kommen. Max wunderte sich etwas, wie geschickt sie das tat, aber war gleichzeitig dankbar wie ein Obdachloser, dem man hundert Euro schenkt. Kais Gedanken waren voll von Staunen, Evelyn war noch ein bisschen cooler als damals. Und das musste er neidlos und unbeschämt zugeben. Tyson versuchte, Hiro einen Weg zu ihnen zurück zu suchen, aber der Boden zog sich immer weiter auseinander, sodass Hiro bald außer Sichtweite war. Evelyn war wieder aufgestanden. "Was machen wir jetzt?", fragte Tyson unruhig. "Beruhige dich, Tyson.", sagte Kai und hatte es irgendwie geschafft, dass die Gruppe zusammenblieb. Natürlich mithilfe von Ray, der ihnen immer sagte, wo sich als nächstes ein Abgrund bilden würde. "Evi, pass auf!", rief er plötzlich und unter Evelyns Füßen knackte es heftig. Es knackte sowieso fast überall, wo der Boden noch einigermaßen heil war, und in dem Tunnel herrschte ein ohrenbetäubendes Geräusch von zerspringendem Boden und herab fallenden Steinen. Kai reagierte blitzschnell und griff sich ohne zu zögern Evelyns Hand. Ruckartig zog er sie weg und sie stolperte vorwärts zu ihm hin. Hinter ihr bildete sich ein riesiger Riss. Fast wäre sie in Kais Arme gestolpert, aber sie konnte noch rechtzeitig anhalten. Sie hatte noch gar nicht realisiert, was gerade passiert war. "D...Danke.", flüsterte sie noch leicht geschockt. Kai ließ sie los. "Schon gut." Ray knurrte innerlich, ließ sich aber nichts anmerken. "Kai, pass bloß auf!", dachte er. "Ray, mach doch irgendwas, dass es aufhört!", bat Tyson und bemühte sich, bei dem erdbebenartigen Geruckel die Balance zu halten. Ray machte die Augen zu und konzentrierte sich. "Driger, was soll ich machen?", fragte er seinen Blade in Gedanken versunken. Plötzlich wusste er, was zu tun war. Er holte seinen Starter heraus und ließ Driger heraus. Der Blade drehte sich so rasend schnell durch den Tunnel, dass man ihn gar nicht mehr genau erkennen konnte. Schnelligkeit ist eben seine Stärke. Evelyn lächelte. "Du bist echt besser geworden, kleiner Bruder." Ray konzentrierte sich weiterhin und antwortete: "Das hab ich alles von dir gelernt, alles, was ich übers Beybladen weiß." Evelyn lachte leise und stolz. "Ja, das stimmt." Plötzlich hörte der Boden auf zu wackeln. Max konnte wegen dem plötzlichen Stillstand seine Balance nicht mehr halten und kippte um. Tyson fiel erschöpft auf die Knie. "Ist es vorbei?", fragte er hoffend. Evelyn warf ihr offenes Haar über ihre Schulter, damit es ihr nicht länger im Gesicht hing. Ray schwankte etwas und kippte langsam nach hinten weg, wo ein tiefer, schwarzer Abgrund hinunterführte. "Ray!", rief Kai, rannte schnell zu ihm und fing ihn auf, bevor er die Klippe hinunterstürzte. Ray hatte die Augen geschlossen und schien fast bewusstlos zu sein. Kai stützte ihn und setzte ihn vorsichtig auf den Boden, er selbst setzte sich daneben. "Ray! Ray, kannst du mich hören? Sag was, verdammt!", redete er auf ihn ein. Evelyn kam sofort zu ihnen gerannt und legte einen Arm um ihren Bruder. "Ray?! Hey, was ist los, Kleiner?", sagte sie leise und leicht besorgt zu Ray, der immer noch bewusstlos war. "Wir sollten zurück in unser Zimmer gehen, Hiro ist bestimmt auch hingegangen.", meinte Max. "Nein!", sagte Kai sofort und seine Stimme war dabei lauter, als er es eigentlich wollte. Sogar Tyson bekam ein wenig Angst vor ihm. Kai beruhigte sich etwas, als er die erschrockenen Gesichter seiner Freunde sah. "Wir werden nicht umkehren. Das wäre reine Zeitverschwendung. Wir brauchen Hiro nicht. Und er selbst kommt ja wohl auch sehr gut allein zurecht.", meinte er ruhig. Ray machte jetzt langsam die Augen wieder auf. Er erkannte sofort seine Schwester. "Evi... mir war so schwindelig. Ist es vorbei?", stammelte er. Evelyn nickte und half ihm lächelnd auf die Beine. "Ja, es ist vorbei.", sagte sie und fügte in Gedanken hinzu: "Und beinahe wäre es mit mir auch vorbei gewesen. Wenn Kai nicht gewesen wäre..." Sie blickte noch mal zu ihm. Allerdings verstand sie nicht, warum er Hiro nicht abkonnte. "Lass uns einfach weitergehen. Zurück können wir eh nicht, wegen den tiefen Rissen in der Erde.", begründete Kai seine Meinung. Ray nickte und hob seine zerbeulte Tasche auf. Max wusste nicht so recht, auf welche Seite er sich stellen sollte. "Hey, diese Frau hat gesagt, wenn wir uns verlieren, sollen wir in diesen Raum zurückgehen.", sagte Tyson, "Außerdem können wir Hiro doch nicht einfach so alleinlassen." Kai kümmerte es wenig, was Tyson meinte. "Du bist echt abhängig von deinem großen Bruder.", sagte er und wendete sich dann an Ray. "Wo müssen wir lang?" Ray sah ein bisschen unterwürfig aus. (Kai: "Haha, alle hören auf mich." *freu* Ray: "Evi, das ist unfair!" Evelyn-chan: "Tut mir leid, aber ich mag Hiro auch nicht." ^^ ) Ray deutete zaghaft in eine Richtung und Kai ging sofort drauf los. "Wer mitkommen will, soll das tun." Evelyn blickte Hilfe suchend zu Ray hinüber. Ray schüttelte den Kopf und schwieg. Tyson starrte Kai finster hinterher, aber eigentlich konnte er ihn verstehen. "Hiro war echt ungerecht zu ihm...", dachte er und ging Kai schließlich hinterher. Dieser lächelte triumphierend, er hatte gewusst, dass seine Freunde ihm vertrauen würden. Nach Tyson folgten dann auch die anderen. Sie setzten ihren Weg also in Richtung eines hellen Tunnelwegs fort. Dort konnte man viel besser sehen und er schien nach draußen zu führen. "Wo zum Teufel sind wir hier eigentlich?", fragte Max und sah automatisch zu Evelyn, die ja schließlich in dieser Gegend zu Hause war. Doch sie schüttelte den Kopf, sodass ihr Haar hin und her wehte. "Keine Ahnung, aber bestimmt nicht mehr in der Elmentstreet.", meinte sie. Kai ging voraus und bei jeder Abzweigung war er der erste, der um die Ecke sah, um zu sehen, ob dort eine neue Gefahr drohte. (ist er nicht mutig? *schwärm*) Und so gingen sie weiter, bis sie schließlich eine kleine Pause einlegten und zusammen etwas aßen und tranken. Evelyn setzte sich neben Kai und lehnte sich kurz zu ihm herüber. "Danke noch mal, wegen vorhin.", flüsterte sie ihm ins Ohr. Kai grinste ganz leicht und atmete dabei einmal laut aus. "Schon gut.", flüsterte er zurück und genoss es heimlich, wie nah Evelyn ihm dabei war. Doch plötzlich schreckte sie hoch und sah sich um. "Was ist?", fragte Kai. Evelyn entspannte sich wieder, blickte aber trotzdem noch einmal in die Richtung von gerade eben. "Nichts.", sagte sie ruhig, "Ich dachte, ich hätte was gehört..."
 

War da wirklich etwas, oder hat sich Evelyn das nur eingebildet?

Was passiert mit Hiro und wann treffen die Freunde wohl auf die Schattenblader?

Fortsetzung folgt in Kapitel 5 - Stürmische Nacht
 

by Evelyn-chan
 

So, ich hoffe, es ist für euch noch spannend genug und ihr lest auch die nächste Folge. *bussis@all* Evelyn-chan ;)

Stürmische Nacht

Stürmische Nacht
 

Kai sah in die Richtung, in die Evelyn Ausschau gehalten hatte. Ray bemerkte es, wie seine Schwester Kai etwas ins Ohr flüsterte. "Was ist denn, Evi?", fragte er sofort, nachdem er etwas getrunken hatte. "Nichts.", log Evelyn. Doch plötzlich stürmte eine dunkle Gestalt, gefolgt von sechs anderen ebenso schwarzen Gestalten, um, die Ecke und direkt auf die Freunde zu. Kai stand sofort auf und Ray blickte misstrauisch diesen unheimlichen Jemanden entgegen und stellte sich neben Kai. (Kai: "Hey, ich spiele hier die Rolle des furchtlosen Anführers, klar?!" *rayanstups* Ray: "Nein nein, Evi möchte eben uns beide cool dastehen lassen." *g*) Kai blickte dem Führer dieser schwarzen Unbekannten so tief und gruselig in die Augen, dass dieser stehen blieb und seine Kapuze vor seinem Gesicht zurückzog. Seine Haare waren genauso pechschwarz wie seine Kutte und seine Augen waren eisblau. Tyson und Max tauschten fragende Blicke. "Ihr müsst wohl die Schattenblader sein...", sagte Kai auffällig gelassen. Selbst Ray machte der sichere Ton in Kais Stimme Mut. "Wenigstens einer, der keine Angst hat.", dachte er, während er selbst lieber Rückendeckung gab. Der Schwarzhaarige mit den Eisaugen grinste unheimlich und fies. "Gut erkannt. Wenn ich mich vorstellen darf, mein Name ist Sam..." Seine Stimme klang kalt und gespenstisch. Max rutschte ein Stück zurück. Kai blieb standhaft. "Es ist mir egal, wer du bist, Sam. Aber wenn du Ärger machst, dann kriegst du es mit mir zutun!", sagte er ohne auch nur ein Zeichen der Angst. Evelyns respektierender Blick zu Sam hinüber vermischte sich jetzt mit ein wenig Sorge. "Kai, pass lieber auf, dieser Typ ist komisch. Irgendwie sieht er gefährlich aus.", dachte sie. Sam wich einen Schritt vor Kai zurück. "Hoho.", sagte er gespielt erschreckt, "Wenn ihr uns nicht in die Quere kommt, dann werden wir euch auch keinen Ärger machen, Kai." Kai knurrte jetzt etwas unruhiger. "Woher weißt du meinen Namen?" Sam drehte sich weg und gab seinem Gefolge ein Zeichen zum Gehen. "Mein Spiegel zeigt mir alles...", flüsterte er. Kai war doch etwas erleichtert, als Sam und die Schattenblader außer Sichtweite waren. "Man, die sind echt unheimlich.", sagte Max noch etwas ängstlich. Ray nahm seine Tasche. "Lasst uns schnell diesen Ort finden, und dann nichts wie weg hier.", sagte er. Evelyn nickte und ging zu Kai hin, der aufpasste, dass Sam und die anderen auch nicht zurückkamen und immer noch in die Richtung starrte, in die sie verschwunden waren. "Hey, Kai. Alles klar?", sagte sie leise. Kai drehte sich um, sein Blick blieb aber misstrauisch. "Hm.", war seine typische Antwort. (vielleicht sollte ich mir mal was Neues für ihn ausdenken J )
 

"Hey, Sam, das waren wohl die Wächter der vier heiligen BitBeasts. ... Sam?" Sam ging schweigend weiter. Seine Leute folgten ihm. Sam selbst war so ca. 16 und auch seine Kameraden waren um die 15 und 16 Jahre alt. "Wir müssen auf diesen Kai aufpassen...", sagte er nach einiger Zeit. Danach strich er fies grinsend über einen geheimnisvollen Spiegel in seiner rechten Hand. Der Spiegel blitze dabei einmal gespenstisch auf...
 

Die Freunde gingen weiter den Tunnel entlang. Kai schwieg die ganze Zeit über. Evelyn konnte diese schwere Stille nicht ertragen. "Ich halt das nicht aus! Können wir nicht über irgendwas reden?!" Kai lief stumm weiter, obwohl er ihr gerne zugestimmt hätte. Max nickte ohne ein Wort zu sagen und Tyson sagte ein zaghaftes "Gern.". Ray ging ganz hinten und drehte sich von Zeit zu Zeit um, wenn er sich verfolgt fühlte. Alle waren echt froh, als der Tunnel sein Ende fand und sie endlich mal wieder das Tageslicht sehen konnten. Der Gang hatte sie in eine Stadt geführt, die allerdings sehr alt und verlassen aussah. "Wo sind wir jetzt gelandet?", fragte Tyson verwirrt. "Keinen blassen Schimmer.", sagte Evelyn kopfschüttelnd. Die Häuser waren fast alle aus Holz und sahen genauso mitgenommen und bemitleidenswert aus, wie die Bauten der Elmentstreet. Kai sah sich zuerst um, bevor er sich ein Stück in die Stadt wagte. "Ich glaube, hier ist niemand.", verkündete Ray und folgte Kai. Max gähnte. "Es ist schon wieder Abend. Ich bin echt müde." Kai ließ es sich zwar nicht anmerken, aber Evelyn konnte sehr gut erkennen, wie müde er war. "Wir sollten in einem der Häuser unser Lager aufbauen.", schlug sie vor. Kai ging sofort in die Richtung eines Hauses. Seine Müdigkeit ließ sogar seine Wachsamkeit verschwinden. Ray war auch noch ziemlich erschöpft, Driger und er mussten vorhin all ihre Konzentration hingeben. Er ließ sich sofort auf seine Decken fallen und versuchte zu schlafen. Max lag neben Ray und fiel auch bald schon in einen tiefen Schlaf. Es war sehr kalt in dieser Stadt, ein leichter Wind wehte, aber das kümmerte sie nicht. Tyson legte sich zwar auch hin, schlief aber nicht. Kais Augenlider waren schwer, wie Blei, aber er zwang sich, wach zu bleiben. Einer musste doch aufbleiben und den Wachposten geben. Trotzdem fiel es ihm sehr schwer. Evelyn schien das zu bemerken, aber sie traute sich nicht, seinen Ehrenkodex anzusprechen. "Ach, Kai, schlaf doch ein bisschen...", dachte sie. Doch irgendwann schlief sie ein. Sie war genauso müde wie die anderen. "Bitte, Tyson, schlaf auch ein bisschen.", sagte Kai, als Tyson nach ein paar endlosen Minuten immer noch wach lag. Seine Stimme klang dabei müder, als er geplant hatte. Tyson setzte sich auf. "Weißt du was, Kai. Ich kann eh nicht einschlafen. Ich werde aufpassen und du wirst dich ausruhen." Kai sah ihn staunend an, danach lächelte er dankbar. "Danke, Tyson. Du bist echt schwer in Ordnung, denn du bist genauso müde wie ich.", dachte er. Kai hatte genau bemerkt, dass Tyson sich dazu durchgerungen hatte, für seinen Freund wach zubleiben. Er legte sich auf seine Decke (natürlich war sein Schlafplatz etwas distanziert von den anderen) und schloss beruhigt seine Augen. Sein Atem wurde sicher und tief. Tyson hatte Kai noch nie so ruhig schlafen sehen. "Das zeigt mir, dass du mir genauso vertraust, wie ich dir, Alter.", dachte er sich und lehnte sich gegen die massive Holzwand des Hauses, in dem sie sich niedergelassen hatten. Der Wind draußen wurde immer stürmischer, Tyson wurde etwas unsicher und war kurz davor, Kai aufzuwecken. Er ließ es dann aber, denn Kai hatte seinen erholenden Schlaf wohl verdient. Evelyn wachte irgendwann von dem Heulen des Windes auf, das durch das Zimmer jaulte. "Hey, Tyson. Du bist noch wach? Der Wind ist ja echt furchtbar.", flüsterte sie, um die anderen nicht auch noch zu wecken. Ihr Blich fiel wieder auf Kai (man, dieser Typ hat einen Magneten verschluckt...), noch nie hatte sie ihn so entspannt und unwachsam schlafen sehen. Der Anblick ließ sie lächeln. Tyson bemerkte das. "Er hat es echt mal nötig sich auszuruhen.", meinte er. Evelyn sah schnell von Kai weg und fühlte sich etwas ertappt. "Ja, das hat er.", sagte sie. Der Sturm wurde immer stärker. Tyson war froh, dass Evelyn jetzt auch wach war. "Das wird jetzt aber echt heftig.", sagte sie und kuschelte sich in ihre Decke, weil es wirklich echt kalt war. Plötzlich blies der Wind ein klappriges Fenster des Hauses auf, das sofort wild hin und her schlug. Davon wachten Ray und Max auf. Kai schlief immer noch, er war so müde, dass selbst dieses ohrenbetäubende Geräusch ihn nicht wecken konnte. "Was ist hier los?", fragte Max, der sich sichtlich erschrocken hatte. "Dieser Wind ist echt heftig.", meinte Ray, "Hoffentlich bleibt das Haus stehen." Tyson hatte Dragoon in der Hand und sah seinen Blade an. "Vielleicht können wir das gleiche wie Ray.", dachte er, "Dragoon ist vom Element her Wind..." Von einem Moment auf den anderen flog das Dach des Hauses weg und der Wind zog mit seiner Kälte durch den Raum. "Haltet euch fest, Leute!", rief Ray und klammerte sich an einen feststehenden Nachtschrank aus Holz, der in dem Zimmer stand. Kai war jetzt auch aufgewacht und erkannte die Situation sofort. Max, Tyson und er fanden sofort etwas zum festhalten. Mittlerweile folgen auch die Wände des Hauses durch die Gegend. "Ray, runter!", brüllte Evelyn und ihr Bruder reagierte sofort. Einen Augenblick später schweifte eine Holzwand über seinen Kopf hinweg. "Puh, das war aber echt knapp.", sagte er. Inzwischen stand nur noch das Fundament des Hauses da, und unsere Freunde darauf. Max klammerte sich fest an eine Holzsäule. Die ganze Stadt schien in ihre Einzelteile auseinander zufallen. Ein kräftiger Windstoß ließ Evelyn ihr Gleichgewicht verlieren. Eine Zeit lang rutschte sie nur über den Boden aber dann hob sie ab. Mit einem lauten Schrei flog sie wie eine Feder durch die Luft. "Evi!", schrie Ray, konnte aber nichts machen. Dragoon leuchtete auf. Kai biss die Zähne zusammen. "Wenn ich nicht einfach so geschlafen hätte, wäre das nicht passiert. Das ist alles meine Schuld, das hab ich jetzt davon.", dachte er. Evelyns Flug nahm ein schmerzhaftes Ende. Sie prallte durch ein Fenster einer noch standhaften Hauswand. Das Glas klirrte und mit einem Knall landete sie ohne ein Lebenszeichen von sich zu geben schlug sie auf dem harten Boden auf. Rays Augen waren voller Schrecken und ein paar Tränen glänzten in ihnen. "Evi!", rief er zu ihr hinüber, aber sie rührte sich nicht. Kai atmete etwas lauter als normal und machte sich Vorwürfe und Sorgen. (Kai: "Evi..., bitte..." *ihrehandnehm* "Bring dich nicht um..." *dackelblick* Evelyn-chan: "Haha, machst du dir Sorgen? Wie süß..." *lächel* Kai. *fühltsichinseinemegoangekratzt*) "Tyson!", sagte Max, "Jetzt mach doch was, dein Element ist doch Wind!" Tyson bemühte sich, dem Druck standzuhalten. Seine Freunde brauchten ihn jetzt, aber wie sollte er ihnen helfen? Kai ließ sein schützendes Geländer los und schlich auf allen Vieren Richtung Evelyn, die ein ganzes Stück weiter entfernt war. "Kai, sei vorsichtig!", rief Ray, dem es jetzt egal war, dass Kai wieder den Lebensretter spielen musste. Kai nickte ihm zu und kippte gelegentlich in die ein oder andere Richtung, wenn er dem Wind nicht mehr richtig standhalten konnte. Als er bei Evelyn ankam, lag sie immer noch wie tot da. Der Wind pfiff durch die Stadt, während Tyson verzweifelt versuchte herauszufinden, wie er mit Dragoon diesen Wind stoppen konnte. "Du musst dich konzentrieren, Tyson!", rief Ray, der es ja selbst schon einmal geschafft hatte, mit seinem BitBeast Schlimmeres zu verhindern. "Ich konnte mich noch nie richtig konzentrieren!", meinte Tyson panisch. "Ganz ruhig!", meinte Max. "Sogar Hiro sagt das immer!", sagte Tyson und Dragoons Leuchten wurde schwächer. "Denk jetzt nicht an so was!", sagte Ray, "Konzentrier dich einfach so gut du kannst!"

Kai hatte Evelyn bereits gefunden. Sie lag da, wie tot, irgendwie machte ihm das Angst. Er kroch auf dem Bauch liegend weiter zu ihr, bis er neben ihr lag und sie anstupste. Sein Haar wehte dabei wild in alle Richtungen. "Evi...", sagte er und rüttelte vorsichtig an ihrer Schulter. Ray blickte besorgt, aber auch erleichtert zu ihnen hinüber. Evelyn zeigte keine Reaktion. Der Wind wehte sehr heftig, sodass Kai Probleme hatte, sich überhaupt auf dem Boden zu halten. Er nahm Evelyn vorsichtig hoch, ganz langsam, bis er sie halb im Arm hatte. (man, wie soll man das beschreiben...) Fast so, wie ein Rettungsschwimmer. Der Sturm ließ Evelyns Haare wie eine Fackel im Wind flackern. Kai zog sie behutsam hinter sich her. Er suchte Schutz hinter der noch stehende Holzwand, durch die Evelyn vorhin gebrettert war. Er lehnte sich dagegen und nahm Evelyn vor sich, immer noch hatte er sie fest im Arm, was ihm zwar leicht unangenehm war, aber er genoss es heimlich trotzdem.

Tyson versuchte immer noch, sich zu konzentrieren. Dragoon leuchtete jetzt wieder stärker, und der Wind wurde ein wenig leichter. "Ja, du schaffst es!", sagte Max und hatte alle Mühe damit, nicht auch irgendwohin zu fliegen. Ihre Decken waren eh schon sehr früh davon geweht. In die tiefsten Tiefen der Stadt, oder sonst wohin. Wenn Sam sie jetzt sehen könnte, müsste er sich wirklich keine Sorgen mehr machen. (Ray: "Hey, Evi! Gibst du uns etwa schon auf?" Evelyn-chan: "Nein, aber die Vorstellung, ihr in dieser Stadt. Das ist echt zum schieflachen!" XD Ray: "Na toll..." -.-)

Evelyn machte jetzt langsam die Augen auf und merkte sofort, dass Kai in ihrer Nähe war. Ihr Kopf lag schwer auf seinem Herzen und sie lauschte seinen beruhigenden Schlägen. "Kai.", flüsterte sie, aber in dem Sturm hörte man das kaum. Erst als sie sich ein wenig aufrichtete und sich aus Kais Umarmung löste, bemerkte er, dass sie wach war. "Alles klar bei dir?", fragte er so laut, dass sie es problemlos hören konnte. Evelyn nickte, aber Kai wusste, dass das nicht stimmte. Jetzt bemerkte er den großen, leicht blutenden Kratzer auf ihrer Stirn. Wahrscheinlich hatte sie sich bei ihrem Rendez-vous mit der Fensterscheibe verletzt. "Hey, du bist verletzt. Hältst du es aus?", fragte er. Er hatte nicht aufgehört, ihren Arm festzuhalten, obwohl sie jetzt ein Stück auseinander saßen. Evelyn nickte und fühlte vorsichtig mit zwei Fingern über ihre Stirn. Ein bisschen Blut blieb dabei an ihren Fingern hängen. Danach machte sie ein leicht schmerzverzerrtes Gesicht. Ein starker Windstoß pfiff jetzt wieder durch die Stadt, doch Evelyn blieb einfach ruhig sitzen. "Hat sie keine Angst? Die meisten Mädchen, die ich kenne würden sich jetzt wahrscheinlich kreischend um meinen Hals werfen. Wahrscheinlich weiß sie, wie nervig so was ist...", dachte Kai und hielt trotzdem weiter ihren Unterarm fest. "Kai, du kannst mich ruhig loslassen.", sagte Evelyn etwas grinsend. Damit hatte sie Kai völlig aus seinen Gedanken gerissen und er nahm seine Hand sofort ruckartig weg. "Oh, entschuldige.", meinte er nur. "Sie scheint wirklich kein bisschen Angst zu haben. Und das, nachdem sie einmal quer durch die Stadt gefegt wurde. Wahrscheinlich bin ich für sie wirklich nur ein guter Freund. Irgendwie schade...", fügte er in seinen Gedanken hinzu. Evelyn und er tauschten ein liebevolles Lächeln, der Wind schien dabei wie weggeblasen und alles stand still. Dies lag dann aber doch daran, dass Tyson Dragoon endlich losgelassen hatte und der Blade den Wind in sich hineinzuziehen schien. Irgendwann wehte kein einziges Lüftchen mehr, außer dem erschöpft klingenden Atem der Freunde. "Ist der Sturm vorbei?", fragte Evelyn unsicher und starrte in misstrauisch in den Himmel. Kai entspannte sich und lehnte sich jetzt noch etwas mehr gegen die Holzwand, als er es schon tat. Doch diese hatte die Strapazen des Sturms nicht gut überstanden und fiel langsam um, als Kai sich dagegen lehnte. Evelyn lehnte auch noch dagegen und fiel gleich mit um, und Kai tat es ihr gleich. Eine Menge Staub wirbelte auf, als das Holz auf den Boden schlug und Evelyn hustete. "Hey, das hast du doch mit Absicht gemacht!", hustete sie gespielt ärgerlich. Kai musste lachen. "Ey, tut mir echt Leid!", sagte er und half ihr aufzustehen. "Evi!" Ray rannte sofort zu seiner Schwester, Max und Tyson im Schlepptau. "Wie geht's dir? Du blutest ja!" Seine Stimme klang etwas verzweifelt. Max legte ihm die Hand auf die Schulter. "Hey, Ray, ist doch alles noch mal gut gegangen.", beruhigte er ihn. Ray atmete ein paar Mal tief durch und sah dann zu Kai. Man konnte Rays Blick nicht genau deuten, aber ich würde sagen: Eine Mischung aus Wut und Dankbarkeit. Tyson war richtig stolz auf sich, weil er es geschafft hatte, seinen Freunden in der Not zu helfen. Er strich liebevoll über Dragoon und steckte ihn dann weg. "Gut gemacht, Tyson!", lobte ihn Kai. Tyson nickte ihm zu.

Sie sammelten für etwa fünf Minuten ihre Sachen, die aus den Taschen gefallen waren, die Taschen selbst und ihre noch anwesenden Decken auf. Jetzt hatten sie nur noch vier Wolldecken. Einerseits gut, weil sie dann nicht mehr so viel schleppen mussten, andererseits hieß das, dass einer von ihnen frieren musste. "Ich verzichte.", meinte Kai und machte sich schon mal daran, nach einem geeigneten Weg aus dieser Stadt heraus zu suchen. Ray schüttelte den Kopf. "Das kommt gar nicht in Frage! Du bekommst meine. Ich kann mir ja mit Evi eine teilen." Evelyn sah ihren Bruder an. "Wie süß, genau wie damals, als du bei Gewittern immer völlig verstört bei mir geschlafen hast.", sagte sie grinsend. Ray kickte ihr leicht in die Seite. "Psst!" Aber dann musste er auch grinsen. "Ich war höchstens fünf!" Kai ging trotzdem nur weiter. "Nein, lasst gut sein. Ich kann Kälte gut ab, ich komme aus Russland..." Tyson blickte nun etwas verblüfft drein. "Er hat seine Heimat noch nie gern erwähnt, warum jetzt?", dachte er.

Sie gingen schließlich aus der Stadt hinaus, doch schon bald machten sie an einem kleinen Waldrand halt, der gar nicht weit von der Stadt von eben war. "Ich brauche eine Pause.", keuchte Max. "Erst der Sturm und jetzt laufen..." Also legten sie erneut eine Pause ein. Evelyn strich ein weiteres Mal mit den Fingerspitzen über ihre Stirn und ihre Wunde blutete immer noch ein wenig. Kai rutschte zu ihr. "Hey, lass mich das mal ansehen.", sagte er ruhig. Ray döste leicht in dem Schatten eines alten Baumes und Max war in Gedanken versunken. (Ja, nicht nur Kai kann das, Maxi auch ^^ ) Evelyn nahm nach ein bisschen Zögern ihre Hand weg und drehte Kai ihre Stirn zu. Dieser sah sich den Kratzer kurz an und holte dann ein Taschentuch aus seinem Rucksack. Dann tröpfelte er ein bisschen Wasser aus seiner Trinkflasche darauf und tupfte sanft über Evelyns Stirn. Sie atmete schmerzhaft durch die Zähne hindurch ein und zuckte etwas von ihm weg. Kai sah sie an. "Wenn es so schlimm ist hör ich auf." Evelyn schüttelte den Kopf und kam wieder zu ihm heran. "Ist schon gut, ich reiß mich zusammen." Kai säuberte ihre Wunde jetzt noch vorsichtiger als zuvor. "Es tut mir Leid, das vorhin war meine Schuld.", sagte er und blickte kurz zu Tyson, der die beiden anlächelte und sich dann wieder Dragoon widmete. Evelyn sah zu ihm auf, der Kratzer hatte aufgehört zu bluten. "Was? Das war doch nicht deine Schuld, Kai.", sagte sie aufmunternd. Kai gefiel es, wenn sie seinen Namen sagte. "Wenn ich nicht geschlafen hätte, dann wäre das nicht passiert. Ich hätte es verhindern können." Er sah dabei auf den Boden. Evelyn stieß ihm leicht gegen die kräftige Schulter. "Wenn du nicht geschlafen hättest, hättest du keine Kraft gehabt, um zu mir zu kommen, um mir zu helfen." Das gab Kai zu denken. Irgendwie hatte sie Recht. (Kai: "Man, warum haben Mädchen immer Recht?" Evelyn-chan: "Tja, Tatsache!" *g*) Evelyn entfernte sich wieder etwas von ihm, als Ray die Augen öffnete und sich langsam wieder reisefertig machte. "Lasst uns mal weitergehen.", meinte er. Kai stand auf. "Okay." Tyson und Evelyn erhoben sich jetzt auch und schulterten ihre Taschen. "Max, wir wollen los.", sagte Tyson. Max wurde allmählich wieder geistesanwesend. "Oh, ja, natürlich." "Worüber denkst du nach?", fragte Evelyn. "Ach nichts.", sagte Max, "Ich hab nur nachgedacht: Erst Ray mit der Erde, dann Tyson mit dem Wind. Da ist es doch irgendwie nur logisch, wenn jetzt..." Weiter redete er nicht, denn jeder konnte sich es selbst denken. "Nein. Bitte nicht. Nicht noch so was!", sagte Evelyn fast flüsternd. "Wir müssen wohl noch zwei Prüfungen bestehen.", meinte Ray und blickte schon mal misstrauisch in die Richtung in die sie gehen wollten...
 

Haben die Freunde wirklich noch eine Naturkatastrophe vor sich?

Was ist mit Sam und den Schattenbladern und werden sie es schaffen, das, was ihnen bevorsteht zu überleben?

Fortsetzung folgt in Kapitel 6 - Der Keller der Fluten
 

by Evelyn-chan
 

Gut, ich hoffe, euch gefällt mein Schreibstil immer noch und ihr langweilt euch nicht. Bedanke mich schon mal für Kommis, Kritiken oder was auch immer. J J J

HEGDL *bussis@allmyfansandnotfans* Evelyn-chan

Der Keller der Fluten

Der Keller der Fluten
 

Als sie nun da standen, am frühen Morgen und der Schrecken der Befürchtungen in ihnen hochfuhr, knackte es plötzlich wieder unter ihren Füßen. Ehe sie sich versahen fielen sie alle durch eine hölzerne Falltür in die Tiefe und landeten unsanft auf einem steinernen Fußboden. "Was ist jetzt schon wieder?", fragte Tyson und massierte seinen Rücken, auf den er gefallen war. "Wir sind in einem Keller.", bemerkte Max und stand auf. Evelyn kam jetzt auch wieder auf die Beine und Kai sprang gerade von einer Art Gerüst, das von der Decke des Kellers hing und auf dem er gelandet war. "Das gefällt mir nicht.", sagte Ray mit zitternder Stimme, wie eine Quietscheente im Stimmbruch. Max wurde unruhig. "Ich spüre Wasser, ganz nah hier!", sagte er leise, denn seine Stimme gab nicht mehr her. Evelyn drehte sich zu einer Tür hin, die zwar aus Stein war, aber trotzdem eine seltsame Ausstrahlung hatte. Jetzt starrten sie alle zu dieser Tür und wurden ganz still. Jeder von ihnen lauschte und die Totenstille war noch gruseliger als dieser Sam. Man konnte auf einmal ein leises Plätschern hören und Rays Ohren zuckten dabei kurz. Von einem Augenblick auf den anderen sprang die Tür auf, die dem Druck des Wassers nicht mehr standhalten konnte. Das Wasser lief wie eine riesige Flutwelle in den Keller und stand ihnen schnell bis zu den Knien. "So ein Mist! Was jetzt?", bibberte Tyson. "Ruhe bewahren.", sagte Kai und suchte nach einem Ausweg. Das Wasser stieg und stieg. Es stand ihnen jetzt bis zum Bauch. "Da oben, Kai!", rief Max, der kurz die Augen zu hatte und durch dieses seltsame Gefühl genau wusste, wie er seinen Freunden helfen konnte. "Jetzt weiß ich, wie sich Ray und Tyson gefühlt haben müssen.", dachte er. Kai sah auf die Stelle, auf die Max gezeigt hatte. Da war eine Holztür, aber verschlossen. Kai sprang aus dem Wasser auf das Deckengerüst, was ihm sehr schwer fiel wegen dem Druck des Wassers. Er hangelte sich sofort zu der Luke hoch und stemmte sich dagegen. Das Wasser stand Evelyn und den anderen jetzt fast bis zu den Schultern. "Kai, mach doch was!", bat Tyson, aber er wusste selbst nicht, was Kai hätte tun können. "Max, versuch das Wasser ein bisschen im Zaum zu halten!", rief Kai, der unglaublich gelassen zu sein schien. (Und das in so einer Situation!) Evelyn sah zu Kai hoch und biss sich auf die Unterlippe. Kai hämmerte mit seinem Ellenbogen gegen das Holz, auch wenn es sehr schmerzhaft war. Irgendwann hatte er es geschafft und ein Loch in das Holz geschlagen, dass jeder von ihnen problemlos hindurchpasste. Er unterdrückte aber einen gequälten Schmerzschrei wegen seines Armes. Das Wasser wurde immer mehr und stand jetzt so hoch, dass sie schon schwimmen mussten. Es war furchtbar kalt und als Kai sich in die Fluten gleiten ließ, durchfuhr ihn eine schmerzende Kältewelle, nur für seinen angeschwollenen Ellenbogen war es angenehm. "Na los, Evi, gib mir deine Hand!", sagte er, das Rauschen des Wassers übertönend und hielt ihr seine linke Hand hin. Mit der rechten hatte er noch fest das Geländer im Griff. Max hatte Draciel herausgeholt und der Blade leuchtete sogar. "Wie soll ich das machen?!", fragte er hilflos. Evelyn ließ sich von Kai aus dem Wasser ziehen und er half ihr dabei, durch die Luke nach draußen zu gelangen. "Gut, hier ist eine Art Flur eines Hauses. Es scheint wieder unbewohnt zu sein, hier wären wir erstmal sicher." Kai nickte. "Also schön. Tyson, du bist der nächste!", rief Kai. Ray war bei Max und versuchte ihm zu erklären, was er tun musste, um mit Draciels Hilfe das Wasser im Zaum zu halten. Tyson schwamm zu Kai und war bald auch in dem Flur. Das Wasser stand nun so hoch, dass Ray und Max Probleme hatten Luft zu bekommen. "Verdammt, kommt schon her!", rief Kai, mit einem winzigen Ton Nervosität in der Stimme. Ray schaffte es, zu Kai hinzutauchen, doch Max blieb verschwunden. "Mist, wo ist er? Ich seh ihn nicht!", sagte Ray zu Kai. "Du gehst hoch zu Evi und Tyson!", sagte Kai. Seine Stimme klang leise und zitternd vor Kälte und seine nassen Haare hatten winzige Eisstücke darin. Er war etwas blasser als sonst, aber die blauen Streifen auf seinen Wangen schienen wasserfest zu sein. (Kai: "Natürlich!!" *smile*) "Und ich hol Max da raus!", sagte er, aber seine Worte klangen etwas unverständlich, weil er so fror. Ray nickte zähneklappernd und zog sich mit letzter Kraft aus dem Keller. Evelyn half ihrem kleinen Bruder und gab ihm sofort eine der Decken, obwohl auch diese durchnässt waren. "Wo ist Kai?", fragte Tyson verzweifelt. Das ganze nahm ihn so mit, immer waren sie in Gefahr. "Er sucht Max!", zitterte Ray und seine Lippen nahmen langsam wieder ihre ursprüngliche Farbe an.

Kai tauchte unter, jetzt war er froh, dass er geschlafen hatte, denn er brauchte jetzt alle Kraft, die er aufbringen konnte. Das eiskalte Wasser brannte etwas in seinen Augen, aber er musste Max finden. Das tat er dann auch, zwar schien Max nicht mehr sehr lebendig, aber das war egal. Hauptsache, Kai brachte ihn jetzt schnell an die Luft. Er tauchte zu ihm hin, seine Luft wurde knapper und knapper. Er zog ihn mit letzter Kraft an die Oberfläche und Max hustete sofort drauf los. Kai fühlte seine Beine nicht mehr, so schnell und anstrengend war er geschwommen. "Das war es aber wert... Wenn ich Max damit gerettet habe war es das wirklich wert.", dachte er. Ray und Tyson zogen Max hinauf. Er war jetzt wieder völlig bei Bewusstsein. "Kai!", rief Ray, aber dieser konnte ihn nicht mehr hören. Die Kälte hatte ihn aufgefressen und leblos und schwach ging er unter. Das Wasser rauschte und ein paar kleine Luftblasen stiegen von der Stelle empor, an der Kai hinab sank. "Kai!", rief Ray in die Tiefe, doch das brachte nichts. Max kniete sich neben die Luke. "Nein, das ist nur meine Schuld! Kai, ich mach das wieder gut!", sagte er mit ein paar Tränen in den Augen. Dann leuchtete Draciel plötzlich ganz hell auf und das Wasser schien sich langsam zu teilen. "Schneller, Max, schneller!", sagte Evelyn und sah dem Wasser zu, wie es vor Max davon wich. Irgendwann war alles Wasser verschwunden und hatte sich an den Wänden des Kellers gestaut. Und da lag Kai. War er tot? "Bitte nicht!", rief Tyson und sprang die Luke hinunter zu seinem Kumpel hin. "Na los! Wir ziehen ihn rauf!", sagte Ray und streckte die Arme aus. Tyson stütze Kai vorsichtig und gemeinsam mit Ray und Evelyn schaffte er es, Kai aus dem Keller zu ziehen. Max atmete erschöpft aus, es war sehr anstrengend, das Wasser so lange zu bändigen. Sofort schoss es wieder durch den Raum, aber sie waren alle da raus. Wenn auch nicht gerade lebendig. "Kai!", schluchzte Tyson und rüttelte an ihm, aber er rührte sich kein Stück. Sein Körper lag eiskalt und leblos auf dem Boden und seine Arme und Beine sahen schwer und kraftlos aus. "Dieser verfluchte Keller! Warum habe ich diesen Brief nur gelesen und bin hergekommen. Was macht das für einen Sinn?" Max hatte immer noch Tränen in den Augen, aber das fiel nicht so auf, da sie alle so nass waren. "Hey, Tyson. Kai packt das schon.", versuchte Ray ihn aufzumuntern, aber er glaubte selbst nicht daran und das spiegelte sich in seinem Ton deutlich wieder. Max beugte sich zu Kai hinunter. "Er atmet nicht mehr!" Evelyn legte ihren Kopf auf Kais Oberkörper. "Sein Herz schlägt noch...", flüsterte sie und überlegte einen Moment lang. "Jungs, weg da!", meinte sie dann. Ray wich ein kleines Stück vor seiner Schwester zurück. "Was zum Teufel hat sie vor?", fragte er sich. Evelyn senkte ihren Kopf zu Kai hinab und schluckte einmal. "Sie wird doch nicht!", dachte Ray, aber Tyson hielt ihn davon ab, aufzuspringen. Wahrscheinlich war das eh die einzige Möglichkeit, Kai nicht dem Tod zu überlassen. Langsam kam Evelyn ihm näher und als ihre Lippen die von Kai berührten sah Ray nur weg. Das konnte er sich nicht ansehen. Evelyn drückte vorsichtig Luft in Kais Lunge, ein paar mal. Plötzlich drehte sich Kai auf die Seite und begann zu husten und Wasser zu spucken. Evelyn nahm ihn leicht auf ihren Schoß, sodass er bequem lag und fühlte unter ihren Händen, wie Kais Schultern zitterten. "Gut so.", sagte sie ruhig und strich durch sein Haar, "Lass alles raus." Max und Tyson waren überglücklich, dass sie ein Mädchen dabei hatten. (...) Ray musste auch zugeben, dass seine Eifersucht eigentlich kindisch war. Als Kai sich ein wenig beruhigt hatte und wieder atmen konnte, zwar etwas schneller als normal, weil er noch ein wenig in Panik war, aber zumindest konnte er es wieder, legte er sich wieder auf den Rücken und blieb mit dem Kopf auf Evelyns Schoß. Er öffnete seine Augen einen Spalt breit und machte den Mund etwas auf, um etwas zu sagen. Doch Evelyn streichelte nur liebevoll über seinen Kopf. "Ganz ruhig, Kai. Du musst jetzt nichts sagen. Du kannst ruhig auf meinem Schoß liegen bleiben." Kai gefiel es zwar gar nicht, dass er so leicht zu durchschauen war, aber gleichzeitig war er auch glücklich. Er schmiegte sich in Evelyns Arme und genoss den wohltuenden Geruch, der sie umgab. Ray kümmerte das nicht weiter, sie waren alle nur heilfroh, dass sie das überlebt hatten. Bei Evelyn konnte sich Kai zum ersten Mal in seinem Leben richtig sicher fühlen. Es war für ihn fast normal, dass sie ihn so im Arm hielt und er machte entspannt die Augen wieder zu. Die Wärme ihres Körpers ließ ihn fast vergessen, dass ihm so kalt war und seinen Ellenbogen fühlte er auch nicht mehr. Evelyns rechte Hand wanderte jetzt beruhigend über seinen Oberarm. Sie wollte ihn am liebsten nie wieder loslassen. Noch nie zuvor in ihrem Leben hatte sie solche Angst gehabt, wie gerade eben. Wenn Kai gestorben wäre,... sie wollte gar nicht daran denken, obwohl er doch eigentlich nur ein guter Freund war. In diesem Moment wusste sie selbst nicht, was sie für Kai empfand. "Ich mag ihn...", redete sie sich ein, denn sie wollte sich nicht eingestehen, dass da eventuell auch mehr sein konnte. "Ich schlage vor, wir bleiben erstmal hier und wärmen uns auf.", schlug Max vor. Die anderen stimmten zu. Kai war fast eingeschlafen und sein Atem war ungewohnt ruhig und entspannt. Ray kuschelte sich in die Decke, die jetzt schon zum Teil wieder trocken war. Und so machten sie erneut eine wohl verdiente, notwendige Pause und erholten sich von dem fürchterlichen Schrecken des Kellers.
 

Was wird jetzt noch auf die Freunde zukommen?

Werden sie den geweihten Ort vor den Schattenbladern finden und wann wird das sein?

Fortsetzung folgt in Kapitel 7 - Das Haus des Feuers
 

by Evelyn-chan
 

So, ein bisschen kurz, ja, aber ich hoffe doch, es gefällt euch. Das nächste Kapitel lässt hoffentlich nicht so lang auf sich warten, aber ihr kennt ja den Schulstress und so... Okay, ich hoffe dann natürlich ihr wartet ein bisschen, wenn's länger dauern sollte.

HEGDL *bussis@all* Evelyn-chan J

Das Haus des Feuers

Hi Leute! Bevor es weitergeht muss ich noch kurz eine Anmerkung machen:
 

Dieses Kapitel widme ich meinen ersten beiden Lesern, die mich auch schon mit super netten Kommis beglückt haben! Danke an cat_ayakami09 und hangi!!!
 


 

Als Kai aufwachte hatte Evelyn ihn immer noch im Arm, jedoch war auch sie eingeschlafen. Ray schlief definitiv nicht mehr, denn er hatte die Augen auf und wühlte ihn seinem inzwischen trockenen Rucksack herum. Max und Tyson dösten noch vor sich hin. Kai wäre am liebsten bei Evelyn geblieben, aber Rays Blicke und sein Ego ließen das nicht länger zu. (typisch, Jungs... -.-) Also befreite er sich vorsichtig aus ihren Armen und passte auf, dass er sie nicht aufweckte. Ray sah ihn trotzdem noch ziemlich finster an. Kai war das egal, er hatte es nicht nötig, jetzt einen Streit anzufangen. (Kai: "Sag mal, Ray, bist du mir eigentlich ein kleines bisschen dankbar, dass ich euch das Leben gerettet hab?" Ray: *g* "Bist du denn auch dankbar, dass Evi dir das Leben gerettet hat?" Kai: *tomate*) Evelyn wurde nach einiger Zeit auch wach und bemerkte die innere Anspannung ihres Bruders. Sie setzte sich zu ihm hinüber und wechselte einen Blick mit Kai. Dieser verstand sofort und entfernte sich ein Stück von ihnen. "Hey, Ray-chan. Was ist los?", flüsterte sie fast. Ray sah sie nicht an. "Du hast... du hast einen meiner besten Freunde... ich meine...", stotterte er, "Du hast ihn geküsst!" Evelyn kippte fast zur Seite hin weg. (*augenverdreh*) "Ich hab ihn nicht... Ray, das war lebensnotwendig! Du benimmst dich wie ein kleines Kind!" Während sie das sagte kickte sie ihm in die Seite. Ray sagte nichts und begann die Staubkörner auf dem Teppich des Flures zu zählen. Evelyn nahm ihren kleinen Bruder in den Arm. "Hey, Ray-chan. Du bist doch viel süßer als Kai!", meinte sie und gab ihm einen Bussi auf die Stirn. Ray sah sie mit einem unterwürfigen, einfach knuddeligen Blick an. "Wirklich?!", fragte er mit der niedlichsten Stimme, die er haben konnte. Evelyn lächelte. "Na klar, Süßer!" Jetzt musste auch Ray lächeln. Er hatte seine Schwester zurück gewonnen. Das tat ihm sehr gut. Tyson und Max waren nun auch wach. Kai hatte ein bisschen von dem Gespräch von Ray und Evelyn mitgehört, nämlich den Teil, in dem sein Name auftauchte. Irgendwie gefiel ihm das nicht. Gleichzeitig machte er sich Sorgen, was ihnen wohl als nächstes bevorstand. Er holte Dranzer heraus und betrachtete seinen Blade. "Feuer.", dachte er. Tyson war aufgestanden und zu Kai hinübergegangen. "Du schaffst das auch!", meinte er und Max nickte. "Wenn wir das auch konnten, dann schaffst du das doch mit links." "Oh ja.", dachte Kai, "Mit links, mit rechts geht das auch schlecht. Verdammt diese dumme Holztür." Er krallte seine linke Hand um seinen rechten Ellenbogen. Erst jetzt war der Schmerz zurückgekommen. Hoffentlich war er nicht gebrochen. "Hey, alles in Ordnung?", fragte Evelyn, die Kais leicht schmerzverzerrtes Gesicht bemerkt hatte. Kai nickte, wenn es auch nicht sehr glaubwürdig aussah. In dem Moment zischte plötzlich etwas blitzschnell an der Gruppe vorbei und als plötzlich ein merkwürdiges Etwas rasendschnell an Kais Hand vorbeikratzte, ließ er Dranzer fallen. "Was war das?", fragte Ray und sah sich um. Auf einmal hörte man ein kaltes Lachen aus einer dunklen Ecke des Flures. "Wenn das nicht Sam ist!", knurrte Kai und ließ seinen Ellenbogen los. Sam kam mit zwei seiner Leute ins Licht einer etwas zerschlagenen Lampe. "Tja, wer sollte hier sonst sein?", sagte Sam kalt und warf triumphierend Dranzer in die Höhe und fing den Blade wieder auf. "Verdammt!", dachte Kai und Max sprach es aus. "Was soll das? Ich dachte echt, du wärst wenigstens so mutig, und würdest mich zu einem Kampf herausfordern, wenn du mir Dranzer abjagen willst...", sagte Kai provozierend und wieder stellte sich Ray hinter ihn. Irgendwie war es Rays Masche geworden, Kai Rückendeckung zu geben. (Das lässt ihn außerdem noch tausendmal cooler wirken, als er es eh schon ist! J ) "Dazu habe ich keine Zeit.", sagte Sam und übergab Dranzer einem seiner Gefährten. Kai knurrte und versuchte seine Nervosität zu verstecken. "Wir wollen doch mal sehen, ob ihr das Feuer auch ohne Dranzer durchsteht." Evelyn sah Sam verachtend an und er traf ihren Blick. Evelyn atmete erschrocken ein und ging ein paar Schritte vor seinen eisigen Augen zurück. Tyson und Max waren sichtlich angespannt, weil sie Dranzer doch brauchten. Sam schnipste, als er Evelyn lange genug gemustert hatte und wie aus dem Nichts kamen plötzlich zwei dunkle Gestalten aus den Tiefen des Flurs und packten sie völlig unerwartet. Ray drehte sich um. "Was soll das?!", knurrte er. Evelyn wehrte sich gegen die beiden Fremden und rammte dem einen sofort ihr Knie in den Magen. Dieser musste sich erstmal ein Stück von Evelyn entfernen, die sich nicht so einfach von jemandem mitnehmen ließ. Sogar Kais Augen wurden für den Bruchteil einer Sekunde staunend größer, dieses Mädel hatte echt was drauf. (Tja, New Yorker Straßen...) Ray lief zu Evelyn und den beiden Schattenbladern. "Lasst sie in Ruhe!", fauchte er und stieß den zweiten der beiden von seiner Schwester weg. Darauf verschwanden sie wieder in den Schatten des Flures. Als Tyson, Max und Kai wieder der Richtung Aufmerksamkeit schenkten, in der Sam bis vor kurzem noch stand, mussten sie zu ihrem Entsetzen feststellen, dass dieser verschwunden war. "So ein Mist!", rief Kai und rannte den Flur entlang. "Hey, Kai. Ich komm mit!", rief Tyson und folgte ihm. Auch Max schloss sich an und Ray und Evelyn blieben zurück.
 

"Wo ist der Typ hin?", fluchte Kai. "Ganz ruhig, Kai! Weit kann er doch nicht sein!", sagte Max. Kai konnte sich einfach nicht beruhigen. So ein dummer Amateurblader hatte ihm Dranzer gezockt. Das konnte er sich nicht gefallen lassen. Tyson rannte weiter, bis er nicht mehr konnte und ein Stück zurückblieb. "Ich kann nicht mehr!", keuchte er. "Was machen wir jetzt? Wir haben Dranzer verloren und bald kommt das Feuer! Und wir brauchen Dranzer doch auch, wenn wir den Geist des Beybladens retten wollen!", sagte Max verzweifelt. Kai rannte mit Max noch ein Stück weiter. "Ich lass den nicht entkommen!", dachte er sich, aber Sam schien wie vom Erdboden verschluckt. Nach einiger Zeit, Tyson war schon weit zurückgeblieben und wahrscheinlich schon wieder zu Ray und Evelyn gegangen, gab selbst Kai auf. Er ließ sich auf den knarrenden Holzboden fallen und sank auf die Knie. Er hämmerte mit seinen Fäusten auf den Boden. Dabei sagte er ein paar Worte auf russisch, die Max nicht verstand, aber er hätte schwören können, dass es soviel wie "Verdammt!" bedeutete. (Jetzt fragt mich nicht, was genau Kai da gesagt hat. Ich kann kein russisch.)
 

Tyson kam plötzlich zu ihnen gerannt. Er war völlig außer Atem. "Ray... ich weiß nicht was... und Evi ist...", er konnte sich nicht entscheiden, ob er erst atmen oder reden sollte. Kai stand auf und sah ihn an. "Was ist, Tyson?!", drängte er. Tyson drehte sich um. "Kommt mit!", sagte er und ging den Flur zurück. Kai und Max folgten ihm. Was sie dann sahen, ließ ihren Atem stocken. "Was ist denn hier passiert?", fragte Max fast im Flüsterton. Kai rannte sofort zu Ray, der am Boden lag. Evelyn war nirgends zu sehen. "Ray?! Was ist passiert?", fragte er und half seinem Freund dabei, sich aufzusetzen. Ray hustete und presste seine Hände in seinen Bauch. "Ah...", sagte er und kniff dabei die Augen zusammen, "Da waren diese Typen, Kai. Als ihr gerade weg wart. Zwei haben mich festgehalten und einer hat mir mit voller Wucht in den Magen getreten..." Ray musste kurz eine Pause machen. Er war noch nie so froh, dass Kai jetzt da war. Irgendwie war er wohl der einzige von ihnen, vor dem die Schattenblader ein wenig Respekt hatten. "Was ist mit Evi?", fragte Kai und legte Ray seine Hand auf die Schulter. Ray war sichtlich den Tränen nah, aber er konnte das doch vor Kai nicht zeigen! (typisch Jungs eben...) "Evi... da waren noch drei andere Schattenblader. Sie haben sie mitgenommen und Sam hat gesagt, er wolle doch nicht, dass Fea uns noch aus dem Feuer rettet." "Fea, das ist doch Evelyns BitBeast.", sagte Tyson, der sich mit Max neben Kai und Ray gesetzt hatte. Ray nickte. Ihnen war es allen bekannt, dass Fea, genau wie alle anderen BitBeasts von Fireside B4, das Element Feuer hatte. "Das kann doch nicht wahr sein!", dachte Kai und glühte innerlich vor Wut, "Da passt man mal einen Moment nicht auf..." "Und wie geht's dir, Ray?", fragte Max. Ray war etwas blasser geworden und hielt immer noch seine Hände auf seinen Bauch. "Mir ist total schlecht...", sagte er und hustete schmerzhaft. Plötzlich durchzuckte es Kai wie ein Blitz. Er fühlte deutlich etwas, ganz in der Nähe. Tyson und Max sahen ihn an. "Kai, was ist los? Du guckst so komisch...", fragte Tyson unruhig. Kai stand auf und ging langsam den Flur entlang. Seine Schritte ließen den Holzboden knarren. Ray bemühte sich, ohne Kais Stütze sitzen zubleiben. Das Knarren des Fußbodens erinnerte ihn an die Haustür in der Elmentstreet. (*grusel*) Kai ging um die Ecke, Tyson und Max hielten den Atem an. Von einem Moment auf den anderen sprang Kai einen Satz zurück, sodass seine Freunde ihn wieder sehen konnten. Er hielt seine Arme vor sein Gesicht und vor ihm schossen riesige Flammen in die Luft. Tyson sprang auf und roch jetzt deutlich den Rauch eines Feuers. Kai rannte zu ihnen zurück. "Der ganze Flur steht in Flammen!", sagte er, "Wir müssen hier weg!" Max nickte, sie alle nahmen ihre Taschen, Tyson trug zusätzlich die von Ray. Kai kniete sich wieder zu Ray hinunter und bot ihm seine kräftige Schulter als Gehhilfe an. Ray zögerte, aber das bedrohliche Knistern des Feuers ließ ihn sich überwinden. Kai zog ihn auf die Beine und sie gingen ein Stück. "Kai... du bist zu langsam, wenn du mich mitschleppst...", flüsterte Ray, aber Kai tat so, als hätte er das nicht gehört. "Lauft schon mal vor und sucht einen Weg aus diesem Haus raus!", rief er zu Tyson und Max, die schon ein kleines Stück Vorsprung hatten. Tyson nickte und suchte sich mit Max einen sicheren Weg durch das Feuer, das sie mittlerweile schon eingeholt hatte. Das ganze Haus stand schon in Flammen. (Kai: "Sag mal, Evi, willst du uns umbringen???" Evelyn-chan: "Hey, hey, würde ich das tun?" *niedlichenblickaufleg* Kai: *beleidigtsei* "Ja...") Ray hustete, der Rauch machte ihm schwer zu schaffen und sein Magen pochte, als ob sein Herz hineingerutscht wäre. Er wollte Kai sagen, er solle ihn zurücklassen, aber er bekam keinen Ton heraus. Außerdem hätte Kai das eh niemals getan. "Hey, da hinten ist ein kleines Stück, das noch nicht in Flammen steht!", rief Max und zeigte Kai den Weg. Ray wurde für ihn immer schwerer. Sein Ellenbogen machte sich wieder bemerkbar, aber Kai zwang sich dazu, weiterzugehen. "Ray, du hast Recht. So sind wir echt zu langsam.", sagte er. Ray sah ihn von unten her an. "Was hast du jetzt vor?" Kai kniete sich vor ihn, Ray sank dabei ein Stück mit hinab. Der Boden war verdammt heiß. Ray verstand zwar, was Kai vorhatte, aber er zögerte wieder, sein Angebot anzunehmen. "Jetzt komm schon, bevor ich es mir anders überlege...", sagte Kai leicht ungeduldig. Ray schlug seine Arme um Kais Schultern und Kai nahm ihn auf den Rücken. Rays Füße baumelten schwer wie Blei in der Luft herum, während Kai so schnell er konnte zu Max lief. Als er endlich bei der Stelle ankam, die noch nicht vom Feuer besessen war, musste er Ray erstmal wieder absetzen und tief durchatmen. Im Hintergrund hörte man immer dieses näher kommende Knistern der Flammen. Das Holz schrie (also knarrte) in dem Feuer. Ein paar Dachbalken krachten herunter. "Wir müssen weiter...", sagte Kai, obwohl er gern noch etwas Pause gehabt hätte. Aber er war daran schuld, dass sie jetzt in so einer Situation waren. Wenn er besser auf Dranzer aufgepasst hätte, dann hätte er das Feuer schon längst unter Kontrolle, und wüsste, wie sie aus diesem Haus herauskämen. "Was sie jetzt wohl mit Evi machen?", fragte er sich. Er gab sich einfach an allem die Schuld, obwohl er eigentlich wusste, dass es nicht seine war. Tyson ging ein Stück voraus, aber nach einiger Zeit kam er zurück. "Ich glaube, mit Gehen kommen wir nicht weit.", sagte er hustend, "Der Weg ist voller Rauch." Kai kniete sich wieder zu Ray. "Halt dich gut fest.", flüsterte er zu ihm. Ray fühlte sich gar nicht gut. Er war noch nie in seinem Leben so abhängig von seinen Freunden gewesen, aber dieser Moment zeigte ihm, wie wichtig ihre Freundschaft für sie war. Und er merkte, wie sehr er Kai vertrauen konnte. Kai nahm ihn vorsichtig hoch. Tyson und Max gingen auf allen Vieren vor, und Kai folgte ihnen auf die gleiche Weise, mit Ray auf dem Rücken. Sein Ellenbogen schmerzte noch mehr, als je zuvor.
 

"Ihr benehmt euch echt schlimmer als mein kleiner Bruder!", fluchte Evelyn und riss sich angeekelt von den zwei Schattenbladern los, die sie festhielten. (Evelyn-chan: "Ich lass mich eben nicht so einfach anpacken!" Kai: "Schade..." *gespieltgrins* Evelyn-chan: *kaidiezungerausstreck*) Sam hatte sie mit in seinen Hauptsitz genommen. "So schlecht wie er ist, sieht er eigentlich gar nicht aus...", dachte Evelyn, aber vertrieb den Gedanken gleich wieder. "Deine Freunde scheinen echt Probleme zu haben...", sagte er zu ihr und drehte ihr einen mysteriösen Spiegel zu. Er hatte einen silbernen, verzierten Rahmen und einen ebenso schimmernden Griff. Er hatte so etwa zwanzig Zentimeter Durchmesser. Evelyn gefiel er gar nicht. Irgendwie strahlte er etwas Gefährliches aus. Wenn sie ihn auch nur ansah, hatte sie das Gefühl, dass sie in diesen Spiegel hineingezogen wurde. Und was sie in diesem Spiegel sah, machte ihr Herz schwer. Sie konnte Kai und Ray sehen, und auch Tyson und Max, wie sie sich einen Weg durch das Feuer bahnten. Sam grinste bei ihrem Gesicht. "Wir hatten nicht solche Probleme...", sagte er zu ihr und ließ seinen Spiegel wieder unter seinem Umhang verschwinden. Evelyn sah sich um, überall waren diese schwarzen Gestalten und man konnte nie richtig ihre Gesichter erkennen. Außer das von Sam. "Genau wie ihr mussten wir uns diesen Aufgaben stellen. Man kann den geweihten Ort nur erreichen, wenn man diese Prüfungen besteht..." Evelyn wurde jetzt einiges klar. Hoffentlich würden Kai und die anderen es schaffen. "Und wir haben drei von den Vieren bestanden...", meinte Sam und ging langsam auf Evelyn zu. Sie wich immer einen Schritt zurück, wenn Sam ihr einen näher kam. Irgendwie hatte sie ein klein wenig Angst vor ihm. Inzwischen war sie von den Schattenbladern eingekreist worden und irgendwann stand Sam genau vor ihr. Er war ein ganzes Stück größer als sie, ungefähr so groß wie Kai. Aus der Nähe sah er wirklich total geil aus. Seine eisblauen Augen und sein schwarzes, vorne etwas hochgegeltes Haar, einfach... ähm... unbeschreiblich. (Ist das denn die Möglichkeit, mein PC kennt das Wort "hochgegelt" nicht. Soll ich dann lieber schreiben: Er sah aus, als wäre er mit dem Finger in der Steckdose gelandet?! XD) "Wir haben das Feuer auch noch nicht bestanden. Und jetzt kommst du ins Spiel." Evelyn schluckte und tastete nach Fea. "Ich helfe euch mit Sicherheit nicht!", sagte sie. Sam lächelte, man hatte der Typ ein knuffiges Lächeln. "Du hast keine Wahl, Schätzchen...", sagte er. "Schätzchen???", dachte Evelyn. Am liebsten hätte sie ihm eine geknallt, aber das überlegte sie sich bei dem Anblick der vielen Schattenblader lieber noch einmal. Stattdessen machte sie nur ein angenervtes Gesicht und sagte: "Glaubst du das wirklich, Süßer?!" Ein paar von Sams Bladern sahen ziemlich erschrocken aus, als hätte Evelyn gerade etwas Verbotenes getan. "Das wird er sich nicht gefallen lassen." oder "Dieses Mädel schlägt aber zurück." hörte sie einige sagen. Sam drehte sich um. "Na schön, eins zu null für dich..." Jetzt musste Evelyn triumphierend lächeln, obwohl sie eigentlich in Sorge um ihre Freunde war. "Hey, Sam!", sagte sie schnell, bevor er verschwand, "Ich fordere dich trotzdem zu einem Match heraus, da gibt es nämlich noch etwas, das uns gehört, und was du uns gestohlen hast!" Sam drehte sich zu ihr zurück und seine Gefährten wichen ein Stück weg und weiteten den Kreis. Ein gespanntes und zugleich staunendes Flüstern ging durch die Runde. Jetzt wurde Evelyn doch leicht mulmig in der Magengegend und sie bereute ihre Herausforderung ein wenig. "Mist, das hast du jetzt von deiner großen Klappe!", dachte sie und wich auch ein kleines Stück vor Sam zurück. Dieser grinste. "Hey, Kleine, ich glaube, du überschätzt dich ein bisschen... Ich brauche dich noch, warum sollte ich dich fertig machen." Evelyn sicherte den Stand ihrer Beine. "Wenn du nicht gegen mich antrittst, dann werde ich euch auch nicht durchs Feuer führen.", sagte sie. Jetzt hatte sie Sam da, wo sie ihn haben wollte. Er zückte seinen Blade. Er war natürlich... (Na?) schwarz. "Na gut. Wie du willst.", sagte er gelangweilt und machte sich startbereit. Evelyn band sich ihr langes Haar zu einem Zopf zusammen, damit es ihr während des Kampfes nicht im Gesicht herumwehte. Dann holte sie Fea heraus, die dunkelrote Farbe ihres Blades schimmerte in der dunklen Gegend. "Ich hoffe, du brauchst keine Arena.", sagte Sam. Evelyn schüttelte den Kopf. "In meiner Heimat brauchen wir so was nicht. Wir haben eigene Regeln." Sie ging einmal im Kreis und zog mit ihrem Fuß eine Kreislinie in den sandigen Boden. Die dadurch entstandene Arena hatte ungefähr einen Durchmesser von zwei Metern. "Wer über die Linie fliegt, hat sofort verloren.", erklärte sie. Sam nickte. "Von mir aus..." Evelyn machte Fea startbereit. Jetzt stand sie Sam gegenüber, seine Augen machten sie ganz verrückt. Immer wieder musste sie in seine Augen sehen. Sam fing an leise zu zählen. "Drei... zwei... eins..."
 

"Kai, hier geht es nicht weiter.", rief Max und versuchte, das Knistern der Flammen zu übertönen. Kai quälte sich mit Ray durch einen Gang. Er versuchte sich zu konzentrieren und auch ohne Dranzer den richtigen Weg zu finden, und es schien zu funktionieren. "Wir müssen links.", sagte er. Tyson schlug den linken Weg ein und tatsächlich, am Ende des Zimmers sah er eine Wiese. Es war zwar schon etwas dunkler draußen, aber es ging wirklich raus. "Gut gemacht Kai! Es ist nicht mehr weit!", rief er und konnte mit Max aufstehen, da der Rauch hier nicht mehr so stark war. Sie gingen ein Stück vor, doch irgendwann bemerkten sie, dass Kai ihnen nicht mehr folgte. "Kai?", rief Tyson. In dem Moment krachte gerade ein Dachbalken herunter und versperrte Tyson und Max den Weg zurück. "Max, was machen wir jetzt?", fragte Tyson. "Lass uns versuchen, zurückzugehen." Tyson nahm all seinen Mut zusammen und sprang über den brennenden Holzbalken, der quer über den Flur lag. Er musste seinen Ärmel vor Mund und Nase halten, damit er den Rauch nicht einatmete. Max folgte ihm danach und ging dann vor. Und dann fanden sie Kai. Er hatte einfach keine Kraft mehr und war unter der Last von Ray zusammengebrochen. "Kai!", rief Max, rannte zu ihm und kniete sich hin. Kai hustete in dem stickigen Rauch der Flammen. Ray war anscheinend bewusstlos geworden. Max versuchte, Kai aufzuhelfen. Kai bemühte sich, sich aufrecht zu halten. Seine Augen sahen alles verschwommen, oder doppelt, oder beides. Er bekam kaum noch Luft. "Max...", sagte er und konzentrierte sich auf seinen Atem. "Was ist?", sagte Max und legte Kai seine Hand auf die Schulter. Kai hatte die Augen nun geschlossen. "Ray muss hier raus! Ich komm schon allein klar...", flüsterte er. Max schüttelte den Kopf und Tyson hievte Ray auf seinen Rücken. "Ich kann dich doch nicht hier lassen!", sagte Max verzweifelt. Im Hintergrund knallte es, weil das Haus dem Feuer nicht mehr lange standhalten konnte und dem Einsturz nahe war. "Jetzt geh, verdammt! Hilf Tyson und Ray!", drängte Kai und hustete danach noch einmal unruhig. Max fiel es zwar schwer, aber er konnte Kai vertrauen, dass er sein Wort hielt, und es irgendwie allein hinkriegen würde. Also half er Tyson und Ray über den brennenden Balken zurückzuspringen und durch den Flur zu rennen. Hinter ihnen fackelte alles ab. "Was ist mit Kai?", fragte Tyson. "Er hat gesagt, er kommt nach!", rief Max. "Jedenfalls glaube ich das.", fügte er in Gedanken hinzu.
 

Fea kreiselte mit Dacil (Ich weiß, das klingt wie "Draciel", aber Dacil bedeutet nun mal "Sieger". Obwohl..., hoffentlich sagt der Name nicht das Ende unseres Matches voraus...), Sams BitBeast, in dem Sandkreis umher. Evelyn griff noch nicht an, sie wollte erst sehen, wie Sams Strategie war. Die zwei Blades wirbelten eine Menge Staub auf. Sam (bzw. Dacil) kurvte durch den Sand und Evelyn konzentrierte sich lieber auf ihren Standpunkt, um keine Energie unnötig zu verbrauchen. "Was ist los, Evelyn? Sonst bist du doch auch nicht so zurückhaltend...", wollte Sam sie provozieren. Aber Evelyn blieb locker und schloss ihre Augen. "Tze...", machte sie und hörte Sams Blade zu, bis sie irgendwann den gleich klingenden Ton im Gedächtnis hatte, den Dacil bei einer Runde ihm Sand machte. "Sie kann ja echt eine Zicke sein...", dachte Sam und grinste, "Klüger, als ich dachte." Sam sah auf die Arena hinunter. "Dann wollen wir doch mal ihre Offensive ausprobieren." Evelyn hatte die Augen immer noch geschlossen. Sie lauschte den Klängen von Dacil. Plötzlich wurde der Ton anders, nicht mehr dieses gleichmäßige Geräusch. Sie hörte ganz genau, dass Dacil langsam näher an Fea herankam. Evelyn war sich sicher, dass Sam so gerissen war, und einen plötzlichen Angriff plante. "Nicht mit mir!", dachte sie und machte die Augen von einem Moment auf den anderen auf. Dabei rief sie. "Fea! Flame Horn Attack, jetzt!" Fea begann zu leuchten, in einem Rot, wie bei einem Sonnenuntergang. Sam sah so aus, als wäre er wirklich von Evelyns Angriff überrascht gewesen und rief dann zu Dacil hinunter: "Sehr schön! Dacil, Golden Vacancy Attack!" Evelyn lächelte, obwohl Sam nicht so ganz verstand warum. Sofort erschien Dacil aus dem schwarzen Blade, Fea jedoch kam nicht heraus. "Seltsam, ich dachte sie greift mich an...", dachte Sam. Dacil erkannte seinen Gegner und das strahlende BitBeast in der Gestalt eines Adlers, raste mit seiner Golden Vacancy Attack auf Fea zu. Doch anstatt seine Flame Horn Attack gegen Dacil zu richten, wich Fea ihm einfach aus und gab ihm sogar noch ein wenig Schwung von hinten, sodass Dacil mit Highspeed aus dem Sandkreis bretterte. Die Schattenblader waren fassungslos, dass ihr Anführer geschlagen wurde, und dann auch noch von einem Mädchen! (*smile*) Dacil hatte zwar noch jede Menge Power, aber er war aus der Arena geflogen. "Tja, sieht so aus, als hättest du gewonnen.", gab Sam zu und wollte Dacil schon aufheben, aber Evelyn schickte Fea auch aus dem Sandkreis und ließ Sam seinen Blade nicht aufheben. "Oh, du willst, dass ich dir erst Dranzer gebe, nicht wahr?!", sagte Sam, der seine Niederlage wohl nicht so ernst zu nehmen schien. "Nein!", sagte Evelyn, "Das waren nur unsere Regeln, nach denen du verloren hast. Es gibt da aber noch andere..." Sam zog eine Augenbraue hoch. "Und?" Mein Gott hatte der Typ eine geile Stimme!!! (Kai: *schmoll* "Ich hab sie verloren..." Evelyn-chan: *kaitröst* "Ach quatsch, Kai-chan... Du bist doch der süßeste von allen!" Ray: *zukaiflüster* "Hey, Kumpel, das hat sie mir auch schon gesagt." Evelyn-chan: "Manno, haben sich hier alle gegen mich verschworen???") Evelyn mochte keine Kämpfe, die wegen einer Begrenzung der Arena entschieden wurden, außerdem wollte sie herausfinden, wie stark Sam wirklich war. "Na los, wir kämpfen bis zum Ende!", rief sie, sodass alle es hören konnten, "Natürlich nur, wenn du dich traust..." Sie grinste so selbstsicher und provozierend, dass Sam ihren Vorschlag einfach annehmen musste. Wie würde er sonst vor seinen Leuten dastehen?! "Warum nicht?!", sagte er kalt und machte sich bereit, um den Kampf fortzusetzen.
 

Tyson, Max und Ray waren jetzt draußen angelangt. Tyson ließ sich auf den angenehm kalten Rasen der Wiese fallen, auf die sie der Gang geführt hatte. Max sah nervös zu dem Haus hinüber, es stand lichterloh in Flammen. "Kai, jetzt komm schon!", dachte Max und kaute vor Aufregung auf seinem Handschuh herum. Das Haus knackte verdächtig und Tyson war sich sicher, dass da gleich irgendwas, was auch immer, explodieren würde. Das Feuer schoss immer höher in den Himmel und verdeckte die Abendsonne. Plötzlich sprang wie aus dem Nichts jemand direkt durch eine morsche Hauswand (die Wände sind aus Holz). So spektakulär wie das aussah, war Max sofort sicher, dass dieser Jemand niemand anderes als Kai sein musste. Genau eine Sekunde später ging das Haus zum Teil in die Luft. Das Geräusch war noch grässlicher als Tysons Schrei, den er ausstieß, weil er sich so erschreckte. Überall flogen Holzbretter durch die Gegend und Tyson passte auf, das Ray nicht von einem erschlagen wurde.
 

Dacil und Fea lieferten sich einen exzellenten Kampf, doch plötzlich wurde er durch ein ohrenbetäubendes Poltern gestört, sodass Sams und Evelyns Aufmerksamkeit vom Match abschweifte. "Sam, da hinten brennt es! Unsere letzte Prüfung hat angefangen!", rief einer. Sam schien darauf nicht so ganz vorbereitet. "Verdammt...", dachte er. Das Feuer breitete sich schnell aus, bald hatte es den ganzen Raum erfüllt. Sam schickte seine Leute weg, er selbst wollte jetzt sein Match fortsetzen. Er traute seinen Schattenbladern durchaus zu, allein fertig zu werden, und Evelyn hatte auch keine richtigen Zweifel daran, dass Sams Gefährten auch ganz gut ohne ihn klarkamen. "Du hast doch keine Angst vor Feuer oder?", fragte Sam. Evelyn schüttelte den Kopf, sodass ihr Zopf hin und herwehte. "Du etwa?", fragte sie. "Nö...", sagte Sam gelassen. (Er ist fast so cool wie Kai! Kai: "Hihi, sie hat "fast" gesagt!") Also setzten Evelyn und Sam ihren Kampf fort. Das Feuer schien dank Evelyn oder besser gesagt Fea, einen Bogen um sie zu machen. Das Match ging weiter seinen Lauf. "Für ein Mädchen ist sie echt nicht schlecht.", musste Sam zugeben, sprach es aber nicht aus. Auch Evelyn musste sich eingestehen, dass Sam ein ernstzunehmender, schwer zu knackender Gegner war, und dass er seinen gefährlichen Ruf durchaus verteidigte.
 


 

Wie geht das Match zwischen Sam und Evelyn aus?
 

Wie geht es Tyson, Max, Ray und Kai und wo ist eigentlich Hiro geblieben?
 

Fortsetzung folgt in Kapitel 8 - Eifersucht²

Eifersucht²

Kapitel 8
 


 

Eifersucht²
 


 

Das Knistern des Feuers war nur noch ganz leise zu hören. Alles lag voller Schutt und Asche und herunter gekrachten Holzstücken. Max hustete seine Lunge frei und Tyson schaufelte sich und Ray aus einem heruntergefallenen Haufen Bretter. "Tyson, alles klar?", hustete Max und schüttelte die Asche aus seinen Haaren. Tyson nickte und hustete ebenfalls. "Und bei dir?" Max stand auf und sah sich um. "Wo ist Kai?" Ray wachte jetzt auch wieder auf. "Ist das Feuer vorbei?", fragte er noch völlig benommen und öffnete seine Augen ganz leicht. Tyson nickte ihm zu. "Ja, geht's dir besser?" Ray setzte sich auf. "Was ist mit Kai?" Irgendwie fühlte Ray sich für Kai verpflichtet, schließlich hatte er alles dafür riskiert, dass er aus dem Feuer kam. Und er hatte ihn den ganzen Weg über getragen. "Er ist immer noch ein wahrer Freund...", dachte Ray, während er zu Max hinüberging, bzw. versuchte zu gehen. "Verdammt, wo ist Kai?" Max suchte und suchte, bis plötzlich ein von der Explosion auf die Wiese geschleuderter Bretterhaufen knarrte, und ein Stück in sich zusammenfiel. "Ich bin hier, Max.", hustete Kai und warf ein paar Holzstücke, die auf ihn gefallen waren auf. Max ging zu ihm und befreite ihn von den sperrigen Balken, die ihn zugeschüttet hatten. Ray war sichtlich erleichtert, dass Kai noch so fit war. Jedenfalls wenn er so fit war, wie er aussah. Kai hörte überhaupt nicht mehr auf zu husten und es klang wirklich nicht gut. Er blieb auch lieber kniend sitzen, denn er befürchtete gleich wieder umzukippen, sobald er aufstehen würde. Max bückte sich zu Kai runter. "Alles klar?" Seine Stimme klang sehr unsicher. Kai versuchte unter seinem Husten heraus ein deutliches Wort zu sagen. "Ja, ich bin okay..." "Das hört sich aber ganz anders an!", sagte Ray und kniete sich neben ihn. "Bestimmt eine Rauchvergiftung.", meinte Tyson und er schüttelte seine Käppi aus. Kai drückte seine Hand auf seine Lunge und versuchte ruhig weiterzuatmen, aber irgendwie funktionierte das noch nicht so richtig. "Das wird schon wieder...", hoffte Max und sammelte seinen Rucksack auf. Ray machte sich trotzdem noch ziemlich Sorgen, denn eigentlich war das ja alles seine Schuld. "Ich bin echt froh, dass dieses Feuer jetzt vorbei ist.", sagte Tyson und hob seine Tasche jetzt auch auf. Als er das ausgesprochen hatte bekam Kai einen derartigen Hustanfall, dass Ray dachte, er würde ersticken. "Kai, um Himmels Willen." "Hab ich vielleicht was Falsches gesagt?!", fragte Tyson und in dem Moment wurde ihm wieder komisch zumute, "Ist es etwa noch nicht vorbei?!" Max schluckte. Und wirklich, das Feuer brannte immer noch, zwar nicht mehr so groß, aber es existierte noch. Und genau aufs Stichwort fraß es sich über den Rasen der Wiese. Es wurde wieder größer und größer. Kai zwang sich aufzustehen und Tyson aus seiner Schreckstarre zu reißen. "Jetzt lauf schon!", hustete er. Ray und Max liefen ihnen hinterher. "Irgendwie erinnert mich das Feuer jetzt echt an Kai...", dachte sich Ray während sie rannten, "Wenn er sich in ein Match hineinsteigert, dann wird seine Stärke immer größer, wie das Feuer, das sich ausbreitet..."
 

Evelyns und Sams Match war immer noch voll im Gang. Das Feuer hatte schon fast die gesamte Gegend in seinen Besitz genommen und auch die Decke des Raumes, in dem Sam und Evelyn waren knarrte verdächtig. Irgendwann musste es also kommen, dass einer der Dachbalken hinabstürzte. Sam war gerade mitten in einem Angriff, doch als er bemerkte, dass das riesige Stück Holz über ihnen in einer Mordsgeschwindigkeit auf sie zu raste, rannte er ohne sich weiter um das Match zu kümmern zu Evelyn und sprang sie sozusagen um. Evelyn wusste gar nicht so schnell, wie ihr geschah. Zusammen rutschten sie ca. einen Meter weiter über den Sandboden und Sam hatte unabsichtlich seinen Arm um Evelyn geschlungen. Fea und Dacil kreiselten hinter ihnen her. Der brennende Dachbalken krachte ungefähr einen Zentimeter vor ihren Füßen auf die Erde und wirbelte eine Menge Staub auf. Schnell zog Sam seinen Umhang (also seinen langen Schlagärmel) vor ihre Gesichter, damit sie keinen Staub in die Augen bekamen. Evelyn kniff die Augen dabei zusammen, vermied es aber, sich zu sehr hinter Sam zu verstecken. Sie konnte es einfach nicht fassen, dass Sam ihr gerade das Leben gerettet hatte! "Was soll das?", fragte sie energisch und riss sich von Sam los. Dieser stand jetzt auch auf und klopfte den Dreck von seinem Umhang. Ein Holzsplitter hatte sich in seine Stirn gebohrt und blutete ein wenig. "Ich würde sagen eins zu eins!", sagte er lächelnd. Irgendwie fand Evelyn darauf keine richtige Antwort und war nur von seinem Lächeln verzaubert. "So schlecht ist er doch gar nicht..." (Man, jetzt hab ich mir da ja einen tollen Bösewicht ausgedacht...^^) "Glaub jetzt nicht, dass ich mich bei dir dafür bedanke!", sagte sie und steckte Fea ein. Ihr Blade war gleichzeitig mit Dacil stehen geblieben. Sam nahm jetzt auch Dacil hoch. "Hoffentlich ist sein seltsamer Spiegel bei seinem Sprung zerbrochen!", dachte Evelyn. Doch sie wusste nicht, dass der Spiegel sicher bei Sam war und nicht so leicht zerbrechen konnte. "Wollen wir nicht lieber meinen Leuten folgen?", fragte er und ging langsam durchs Feuer los. Evelyn zögerte, aber sie hatte wirklich keine Wahl. Und irgendwie fand sie Sam richtig nett. Oh, man, wenn Kai sie jetzt sehen oder denken hören würde... Es dauerte nicht lange, bis sie die Schattenblader eingeholt hatten. "Ab hier geht's nicht weiter, Sam!", berichtete einer. Bei dem Anblick von Sams leicht blutender Stirn verstummte er und einige seiner Gefährten stutzen. "Er hat doch wohl nicht verloren?", fragte einer so leise, dass Sam es nicht hören konnte. Sofort machte jeder vor Sam Platz und Evelyn ging hinter ihm. Die Schattenblader sahen in dem Feuer noch gruseliger aus als normal und ihre Schatten waren genauso dunkel, wie sie selbst. Sie fühlte sich schon etwas seltsam und es war ihr, als würde sie durch einen Gang voller schwarzer Säulen gehen. Sie beschleunigte etwas, bis sie ein Stück näher bei Sam war. Irgendwie war es ihr lieber ein bisschen näher bei Sam, als fast allein zwischen dieses unheimlichen Kapuzengestalten zu sein. Sie erinnerten sie plötzlich an Tala, als er noch für Boris arbeitete. Der Gedanke an ihn ließ sie innerlich knurren. Sam bemerkte es, wie Evelyn ihm mehr vertraute als seinen Leuten und grinste unbemerkt. Irgendwann blieb er stehen und drehte sich zu Evelyn um. Evelyn blieb sofort stehen, um nicht in ihn hineinzulaufen. "Ab jetzt gehst du vor, Schätzchen!", sagte Sam und lächelte, weil er wusste, dass Evelyn es nicht mochte, wenn er sie so nannte. (Sam hat aber echt Selbstbewusstsein, warum kann Kai nicht mal so sein...) Evelyn lächelte ironisch und streckte ihm ein kleines Stück ihrer Zunge entgegen. Sam lächelte deswegen noch ein bisschen mehr. Evelyn ging jetzt vor Sam. Das Feuer wich vor ihr zurück und irgendwie schaffte sie es, dass das es keinem der Schattenblader zu nahe kam. (Eigentlich will ich denen doch gar nicht helfen *schmoll* Ray: "Hey, Evi, du bist doch der Boss hier, lass sie einfach verbrennen. Ich musste ja schließlich auch fast vom Stuhl kippen!") Sam legte vorsichtig seine Hände auf ihre Schultern und schob sie immer leicht ein Stück weiter. Evelyn ließ das zu und führte sie immer weiter durch die Flammen. Bis sie an einer Stelle ankamen, an der das Feuer noch nicht so stark war. Hier legten sie eine Pause ein. Sam setzte sich auf den Boden und verschnaufte. Mit seinen Fingerspitzen fuhr er über seine Stirn und der Splitter darin schmerzte. Evelyn saß ein Stück weiter weg neben ihm. Sie gab sich einen Ruck und rutschte an ihn heran. "Soll ich den Splitter rausholen?", fragte sie. Die Aufmerksamkeit von ein paar Schattenbladern schweifte nun zu ihrem Anführer. Sam wusste nicht so recht, was er jetzt sagen sollte. Er ließ sie näher kommen und machte die Augen zu. Vorsichtig versuchte Evelyn, den Holzsplitter aus Sams Stirn zu bekommen. (Zum Glück haben Mädchen lange Fingernägel J ) Ein paar Schattenblader hatten ihre Kapuzen jetzt ein bisschen aus ihren Gesichtern gezogen und Evelyn konnte erkennen, dass es größtenteils Jungs waren. Sam runzelte für einen kleinen Moment die Stirn, aber er unterdrückte es, seinen Schmerz zu zeigen. (So ein kleiner Splitter kann echt höllisch wehtun T.T Kai: "Weichei." Evelyn-chan: "Lass das Kai...") Evelyn machte vorsichtig weiter. "Tut mir Leid.", sagte sie leise, "Das ist meine Schuld." Sam lächelte. "Nein, ich hätte dir ja nicht helfen müssen." Evelyn kickte ihm in die Seite. "Hey, dann hätte ich euch nicht mehr durchs Feuer führen können." Jetzt war der Splitter draußen. Mit einem Taschentuch stoppte sie das Bluten. Sam schwieg und nachdem Evelyn wieder ein Stück von ihm weggerutscht war, bedankte er sich flüsternd bei ihr, damit seine Kollegen es nicht hörten. Ein blonder Junge hatte sich mit ein paar seiner Freunde intensiv unterhalten. So hatten sie ihren Führer noch nie erlebt. Das Feuer war inzwischen wieder fast bei ihnen angelangt. Also brachen sie bald darauf auch schon wieder auf.
 

Währenddessen: Rennen Kai und die anderen... Das Feuer holte auch sie immer mehr ein.
 

Evelyn führte die Schattenblader weiter durch die Flammen. "Mist, er hat Dranzer immer noch...", dachte Evelyn und überlegte. Schließlich schaffte sie es, die Schattenblader bei der Bestehung ihrer letzten Prüfung zu unterstützen. (eigentlich wollte ich das doch gar nicht... T.T) Das Feuer hinter ihnen legte sich und sie waren auf einer Wiese gelandet. Inzwischen war es schon sehr später Abend. Sam und seine Leute wollten eigentlich sofort nach den bestandenen Prüfungen nach dem geweihten Ort suchen, aber Evelyn hielt Sam auf. Sie wusste eigentlich selbst keinen Grund dafür, aber sie musste noch etwas erledigen. (Kai: "Evi, was hast du jetzt vor?") Sam sah fragend zu ihr hinunter, denn sie stand genau vor ihm und hinderte ihn daran weiterzugehen. "Ich... ähm...", stammelte sie. Verdammt, was sollte sie jetzt sagen??? Ehe ihr etwas anderes einfiel umarmte sie Sam einfach. Dieser wusste gar nicht, was in sie gefahren war. Ein paar von Sams Leuten kippte der Unterkiefer herunter so wie Evelyn sich da an Sam heran schmiss. Nach einer Weile ließ sie ihn aber wieder los und sie war unnormal locker. "So, das musste jetzt einfach mal getan werden!", sagte sie lächelnd und Sam war sich sicher, dass der Rauch des Feuers ihr zu Kopf gestiegen war. Im Hintergrund brannte es immer noch. Plötzlich kam eine Gruppe aus dem Feuer gerannt. Evelyn sah ihnen sofort entgegen. Das mussten einfach Kai und die anderen sein. Sofort entfernte sie sich von Sam, doch zu spät, Kai und Ray glaubten nicht, was sie da gesehen hatten. Evelyn holte Fea heraus. Um etwas abzulenken ließ sie ihren Blade los, der die restlichen Flammen sofort einsog. Tyson keuchte erschöpft von dem vielen Rennen und Max setzte sich erstmal. Ray kam sofort auf Evelyn zu gerannt. "Evi! Was?", rief er und Kai fühlte sich verraten. "Sie hat ihn umarmt!?!", dachte er und redete sich seine Eifersucht aus. "Hi, Kleiner! Alles klar bei euch?", fragte Evelyn. Ray nickte. "Und bei dir?" Sein Blick fiel auf Sam, der sich allerdings keine großen Gedanken über ihr plötzliches Auftauchen machte. "Ihr schon wieder...", sagte er unbeeindruckt. Kai ging auf Evelyn und Ray zu. Sein Husten hatte er mittlerweile unter Kontrolle. "Wenn du ihr auch nur ein Haar gekrümmt hast...", dachte er ohne Sam aus den Augen zu lassen. "Warum siehst du mich denn so böse an, Kai? Ich hab mir eure Kleine doch nur...", er überlegte, "ausgeliehen." Kai knurrte und Evelyn ging schnell zu ihm. "Lass gut sein, Kai. Mir ist doch nichts passiert." Sie versuchte ihn aufzuhalten und schließlich blieb Kai neben ihr stehen. Ray hielt sich im Hintergrund. Kai drehte sich zu Evelyn. "Evi, warum nimmst du diesen Typen in Schutz?!", fragte er sie. Eigentlich hätte er lieber gefragt: "Warum hast du ihn umarmt???" (Kai: "Evi, bin ich dir nicht mehr cool genug?" *traurigguck* Evelyn-chan: "..., ach Kai, sag doch so was nicht...") Evelyn sah auf den Boden. Sollte sie versuchen, Kai zu erklären, dass Sam eigentlich ganz nett war? Dabei würde sie kläglich versagen... (Kai: "Ganz genau!" *smile*) "Kai, bitte...", sagte sie und legte ihre Hand auf seine Schulter. Gleichzeitig stellte sie sich ein Stück hinter ihn, weil die Schattenblader sich bedrohlich aufgerichtet hatten. Sam grinste kalt. "Evi nimmt mich in Schutz, weil sie mir vertraut! Außerdem...", er lächelte nett und gleichzeitig eiskalt zu ihr hinüber, "Außerdem scheint sie mich richtig gern zu haben, nach ihren letzten Aktionen..." Evelyn hätte sich köpfen können und Sam gleich mit. (Gibt es eine Guillotine für zwei Personen???) Kai stutzte jetzt etwas. Warum sollte Evelyn Sam vertrauen? "Was meint er mit "vertrauen", Evi?", flüsterte er. Rays Aufmerksamkeit war jetzt auch voll und ganz bei seiner Schwester. "Na? Sag's ihnen ruhig.", sagte Sam. "Hör auf damit!", rief Kai und legte vorsichtig einen Arm um Evelyn, die auf den Boden starrte und auf ihrer Unterlippe kaute. Evelyn war froh, dass Kai ihr jetzt keine Vorwürfe machte. Aber wie konnte er sie jetzt noch beschützen? Sie hatte Sam, ihren größten Feind umarmt! Sie fühlte sich schlecht dabei, wie Kai sie in Schutz nahm. Doch eigentlich hatte sie es auch vermisst, ihn um sich zu haben. Sam wollte weitergehen, doch Kai hielt ihn auf. "Warte!", rief er zu Sam hinüber. Seine Schattenblader hatten sich in einer Gruppe hinter Sam eingefunden. "Was willst du noch? Ich hab euch eure Kleine doch zurückgegeben.", sagte er, ohne sich umzudrehen. Kai konnte es sich nicht gefallen lassen, dass dieser Typ ihm noch mal ungestraft davonkam. "Zu feige für ein Match?", fragte er provozierend, nachdem Evelyn ihm grinsend etwas ins Ohr geflüstert hatte. Kai lächelte siegessicher. Tyson und Max wunderten sich, Dranzer war doch weg. Sam lachte spöttisch und drehte sich jetzt halb zu ihnen zurück. "Was für ein Match willst du haben, ohne deinen Blade?", fragte er. Kai hatte ihn da, wo er ihn haben wollte. "Bist du dir überhaupt sicher, dass ich Dranzer nicht mehr habe?", fragte er und lachte sich innerlich tot. (Kai: "Evi, du bist ein Schatz..." Evelyn-chan: *lächelundrotwerd*) Sams triumphierender Gesichtsausdruck verwandelte sich plötzlich, als er merkte, dass er Dranzer nicht mehr hatte. Evelyn lächelte ihn leicht hochnäsig an und warf Dranzer einmal hoch und fing ihn wieder auf. "Tja, nicht aufgepasst, Schätzchen...", sagte sie. Manche Schattenblader mussten jetzt kichern. "Diese verlogene, kleine...", dachte Sam und blickte sie vernichtend an. "Zwei zu eins für mich!", sagte sie leise, dass es nur Sam hören konnte. Dann gab sie Kai seinen Blade zurück und ging ein Stück weg. "Ich hab ihn nur deswegen umarmt, bitte glaub mir.", flüsterte sie ihm unterwürfig ins Ohr. Kai sah sie so bezaubernd an und sagte: "Natürlich glaube ich dir.", dass sie stundenlang in seine wunderschönen Augen hätte blicken können. Nachdem sie ihm noch ein paar Tipps aus ihrem Kampf mit Sam gegeben hatte, ging sie ein Stück in den Hintergrund. "Mach ihn fertig!", sagte sie noch zu Kai. Jetzt fühlte Sam sich richtig verraten. Kais und Rays Eifersucht Sam gegenüber war jetzt vollkommen verflogen. Sie hatte ihn nur umarmt, um an Dranzer ranzukommen. "Gut gemacht!", lobte Ray sie und Max und Tyson waren jetzt auch wieder aufgestanden und verfolgten das Geschehen. Kai machte sich bereit. "Das wird nicht lange dauern, Leute. Ich erteile ihm eine Lektion, und dann können wir diesen Ort suchen.", sagte er. Dranzer blitze im Mondschein, der inzwischen auf die Wiese schien und das Gras in einen leichten Silberton hüllte. "Was hältst du von einem Teammatch?", fragte Sam, bevor er Dacil zückte. Kai drehte sich zu Ray und den anderen um. Tyson und Max waren noch ziemlich erschöpft vom Laufen. Irgendwie schien Sam zu wissen, dass Teamwork nicht so ganz Kais Stärke war. "Ich weiß fast alles über dich, Kai!", dachte Sam und strich über seinen Spiegel. Kai lehnte ab. "Nein, ich mach das allein!", sagte er. Sam winkte zwei seiner Teamkollegen zu sich. "Du hast doch nichts dagegen, wenn wir dann in einem Team spielen, oder?" Wollte dieser Typ Kais Stolz zunichte machen oder hatte er wirklich vor, mit drei Leuten gegen ihn zu kämpfen? Ray konnte sich jetzt nicht mehr beherrschen. "Kai, ich misch mit, wenn du nichts dagegen hast." Kai sah ihn nicht an. "Mach, was du willst, aber glaub ja nicht, dass ich dir helfe, wenn du in Schwierigkeiten bist." Das hatte Ray auch nicht erwartet. "Er ist immer noch derselbe...", flüsterte Tyson zu Max hinüber. "Da wärt ihr schon zu zweit. Evelyn, was ist mit dir?" Evelyn war in der letzten Zeit ungewohnt still geworden. Sie schüttelte nur den Kopf. "Lass sie endlich in Ruhe!", rief Kai. Sam blieb gelassen. "Na gut, na gut. Dann eben zwei gegen zwei." Kai und Ray waren bereit und Sam und einer seiner Gefährten auch. Es war plötzlich unheimlich still. "Dieser Typ ist gefährlicher, als er aussieht.", dachte Kai. Ray war jetzt schon etwas angespannt, aber mit Kai an seiner Seite fühlte er sich stark. "Enttäusch mich nicht.", hörte er Kai sagen und konnte es nicht fassen, das aus seinem Munde zu hören. Hatte Sam es geschafft, dass Kai ein bisschen Teamgeist entwickelt hatte? Heimlich sah Kai ein, dass er nur gewinnen konnte, wenn er mit Ray zusammenarbeitete. (Ray: "Hey, Sam, wie hast du das denn gemacht?" Sam: "Einfach versuchen, cooler zu sein als Kai, und schon hast du ihn." *g* Kai: "Hm.") Evelyn ging noch einmal, bevor das Match anfing zu ihrem Bruder und Kai hinüber. "Passt auf, er ist stark in der Offensive, vor allem Überraschungsangriffe. Aber seine Schwäche ist eindeutig Deckung.", flüsterte sie ihnen ins Ohr. Kai nickte und Ray und er beredeten einen sinnvollen Plan. Sam und sein Teamkollege mussten das nicht, denn sie waren bereits ein eingespieltes Team. "Also los.", sagte Kai. Und Sam zählte. "Drei, zwei eins..."
 


 

Wer wird wohl gewinnen?
 

Wird der Sieger des Kampfes auch zuerst den geweihten Ort erreichen und was hat es mit diesem seltsamen Spiegel von Sam auf sich?
 

Fortsetzung folgt in Kapitel 9 - Getrennt

Getrennt

Kapitel 9
 


 

Getrennt
 


 

Evelyn hielt den Atem an. Dann ging es los. Jeder von ihnen hatte einen guten Start und eine leicht sandige Stelle der Wiese, an der kein Gras wuchs, gab eine perfekte Arena her. Die schwarzen Blades von Sam und seinem Kollegen blitzten in dem Schein des Vollmondes. Kai sah zu Ray hinüber. Ray wusste sofort, was er meinte: "Ray, ich warne dich, wenn du's verhaust, dann..." Ray wusste, dass er ganz klar der schwächere war, aber das hieß für ihn noch lange nicht, dass er keine Chance hatte. Dacil und der andere schwarze Blade kreisten wieder durch den Sand um Driger und Dranzer herum. Ab und zu startete Kai einen kleinen Angriff auf Sam, aber dieser wich ihm stets um haaresbreite aus. "Du bist echt langsam...", sagte er provozierend. Kai ließ sich davon nicht beeindrucken. "Nein, Schnelligkeit ist nicht meine Stärke...", er betonte das "meine" und grinste zu Ray hinüber. Dieser gab Driger einen Geschwindigkeitsschub und führte nun Kais Vorgabe aus. Und Driger war so schnell, dass Sam nicht ausweichen konnte und mit voller Wucht gegen seinen Teamkollegen knallte. Kai flüsterte: "Gut gemacht." und Ray fühlte sich dabei richtig gut. Obwohl Kai und er eigentlich schon lange nicht mehr im Team gebladet hatten, waren sie eingespielt wie Sam und sein Partner. Tyson verfolgte jeden ihrer Moves und Max drückte alle Daumen, die er hatte. Kai konzentrierte sich und griff ein, wenn es für Ray mit seinen Moves gefährlich wurde. "Irgendwie gefällt es mir, wenn er mal mir Rückendeckung gibt...", dachte Ray. Nach einiger Zeit hielten die zwei Teams kurz inne. Dranzer und Driger kreiselten auf der einen Seite und Dacil und der andere schwarze Blade auf der anderen. So standen sie sich gegenüber und verschnauften für einen Moment. Kai und Ray waren genau wie Sam und der andere Typ ziemlich außer Atem, wobei Kai und Sam noch am fitesten aussahen. Sam wechselte einen Blick mit dem Schattenblader. "Ich kümmere mich um Kai. Mit Ray wirst du allein fertig...", flüsterte er so leise, dass die anderen es nicht hören konnten. Der Schattenblader nickte. Ray fühlte sich nicht mehr so gut in seiner Haut, als er merkte, dass Sam Kai daran hinderte, ihm zu Hilfe zu eilen, wenn der Schattenblader einen Angriff startete. Kai kämpfte gegen Sam an und schaffte es ab und zu, ihm einen kräftigen Stoß zu verpassen. Evelyn konnte zum ersten Mal in ihrem Leben nicht mehr bei einem Beybladematch zusehen, obwohl sie Kai und Ray schon oft in Aktion gesehen hatte. Plötzlich änderten Sam und sein Teamkollege die Taktik und sie fingen wie aus dem Nichts an, Dranzer anzugreifen. Mit diesem plötzlichen Angriff hatte Kai nicht gerechnet und hatte ernsthafte Probleme, sich gegen die zwei schwarzen Blades zur Wehr zu setzen. Ray zischte in rasender Geschwindigkeit an dem Geschehen vorbei und stieß Sam ein ganzes Stück weit von Dranzer weg. "Zwei gegen einen ist unfair.", sagte er und Kai rammte gegen den anderen schwarzen Blade. Man konnte erkennen, dass er Ray im tiefsten Innern dankbar war, aber gleichzeitig tat er so, als hätte er seine Hilfe nicht gebraucht. Ray grinste. "Typisch.", dachte er. Max und Tyson konnten kaum noch still sitzen. Am liebsten hätten sie sofort mitgemischt. "Nun, wenn wir den Stärksten nicht zuerst drannehmen können...", sagte Sam kalt und sofort bekam Driger einen gewaltigen Stoß. Ray wurde einen ganzen Meter weit zurück gestoßen und hatte Mühe, sich auf den Beinen zu halten. Kai wurde richtig sauer, er konnte diese Technik nicht ausstehen, immer zu zweit auf einen zu gehen. Beim nächsten Mal wollte er ihnen eine Lektion erteilen. "Ray!", rief Evelyn und ging einen Schritt auf ihn zu. "Keinen Schritt weiter!", brüllte Kai auf einmal und Evelyn blieb sofort stehen. So hatte sie Kai noch nie erlebt. Kai beruhigte seinen Tonfall wieder etwas. "Wenn du jetzt zu ihm gehst, ist das Match gelaufen." Ray stapfte wieder zurück neben Kai. "Alles klar bei dir?", fragte Kai. Ray nickte, richtete sich wieder auf und Driger eierte etwas, war aber noch im Spiel. Sam grinste fies und kalt. "Na warte.", dachte Kai und tat so, als wären sie hilflos aufgeschmissen. "Ray, egal, was du jetzt denkst, vertrau mir einfach...", flüsterte er zu Ray hinüber und Dranzer entfernte sich von Driger. "Was hast du vor?", fragte Ray leicht nervös, weil er jetzt schutzlos vor Dacil und dem anderen Blade kreiselte. "Kai?!", dachte er, aber gleichzeitig verfluchte er sich, weil er sich so abhängig von Kai fühlte. Seit dem Feuer wusste er aber, dass Kai ein zuverlässiger Freund war, auch wenn Loyalität nicht ganz seine Stärke ist. (Da kann er doch nichts für! J ) Sam wusste nicht so ganz, was er davon halten sollte. Kai sah ziemlich abwesend aus. Er hatte seine Arme verschränkt und die Augen geschlossen. Seine Gedanken schweiften zu Brooklyn, und zu Russland. Er konzentrierte sich darauf, Energie aufzubauen, indem er noch einmal das Finale zwischen ihm und Tyson durchlebte. Ray war sichtlich angespannt. Evelyn konnte es nicht fassen. "Kai, was machst du da? Ray braucht dich!", sagte sie, aber Kai zeigte keine Reaktion. Sam und der Schattenblader bewegten sich mit enormer Geschwindigkeit auf Ray zu. (also ich mein immer die Blades von ihnen, falls das nicht klar sein sollte) "Kai! Jetzt lass mich nicht hängen!", sagte Ray nervös und Dacil und der andere schwarze Blade kamen immer näher. Dranzer begann ganz unbemerkt zu leuchten. "Kai lässt ihn nicht im Stich, das passt nicht zu ihm.", sagte Max und Tyson nickte. "Er hat bestimmt einen Plan.", hoffte er. Evelyn wollte am liebsten zu ihrem Bruder gehen, aber sie zwang sich, stehen zubleiben. Driger würde diesen Angriff nicht überstehen. Ray stand mit dem Rücken zur Wand. Er sah zu Kai hinüber und schrie einen stummen Hilferuf. Dranzer glühte, Sam und der Schattenblader merkten nichts davon, weil er sich so abgekapselt hatte. Dacil raste ein Stück vor dem anderen Blade und als sie Driger schon fast erreicht hatten kniff Ray nur die Augen zusammen und wartete auf seinen Gnadenstoß. In dem Moment blitze Dranzer auf und der wunderschön leuchtende Phönix stieg aus dem Blade empor und zischte sofort zwischen Ray und die zwei Angreifer. Kais Move war so unglaublich stark, dass der Boden unter ihnen wieder aufriss. Dacil flog im hohen Bogen weg und auch der andere schwarze Blade prallte von der gewaltigen Macht von Dranzer ab. Ray machte seine Augen wieder auf und staunte nicht schlecht. Evelyn ließ sich auf die Knie fallen. War Kai wirklich so unglaublich stark? "Er ist echt noch tausendmal cooler, als ich dachte.", schwärmte sie lächelnd. Doch die Freude ihres Sieges hielt nicht lange an. Wieder dieses bekannte Knacken unter ihren Füßen und wieder riss der Boden auf. Diesmal ohne, dass Ray hätte etwas tun können. Fast automatisch sprang Kai zu Evelyn. Es staubte mächtig und wieder riss es die Freunde in die Tiefe. Auch Sam und sein Gefolge schienen in eine Erdspalte zu rutschen.
 

Als Tyson aufwachte war er in einem unterirdischen Gang, wie auch schon der, in dem sie ganz am Anfang waren. Etwas abseits war Max und stand auf, weil er etwas unsanft auf dem Boden gelandet war. Ray ging zu Tyson hinüber. "Wo sind die anderen?" Tyson drehte sich zu ihm um. "Keine Ahnung. Wo sind wir hier nur wieder gelandet?" Max sah sich um und schulterte seine Tasche. "Wir haben uns verloren. Vielleicht sollten wir wirklich in diesen Raum zurückkehren.", überlegte er laut und Ray nickte. "Vielleicht ist Hiro auch dort.", meinte Tyson und hoffte es heimlich. "Ob Kai und Evelyn wohl auch zu dem Raum finden?", überlegte Ray. Es gefiel ihm gar nicht, dass seine Schwester und Kai vielleicht zu zweit allein irgendwo in diesen Tunneln waren. (*hihi*) Schließlich machten sie sich auf den Weg.
 

"Evi, wach auf." Kai rüttelte vorsichtig an ihr, bis sie langsam die Augen öffnete und sich aufsetzte. "Kai.", sagte sie, "Wo sind wir?" Kai half ihr aufzustehen. "Wir müssen in diesen Raum zurückgehen.", sagte Kai, ohne sie anzusehen, doch Evelyn wusste, dass es ihm überhaupt nicht gefiel, vielleicht Hiro wieder zutreffen. Sie lachte ein kleines bisschen. "Das scheint dir ja wirklich sehr wichtig zu sein." Kai konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Wie konnte dieses Mädchen ihn nur immer so leicht durchschauen? "Ja, es ist mit wirklich sehr wichtig, dich wieder sicher zu den anderen zu bringen.", sagte er, stellte sich in stattlicher Größe auf und hielt ihr gespielt höflich seinen Arm entgegen. Evelyn schüttelte den Kopf und spielte mit. Sie hakte sich bei ihm ein und zusammen gingen sie ein Stück weiter. Es war schon ziemlich dunkel in den Gängen, aber man konnte trotzdem noch relativ gut sehen. Evelyn genoss es richtig, so ganz allein mit Kai herumzulaufen. Bei ihm eingehakt und ungestört. Kai war ihr gegenüber viel offener, wirkte aber die ganze Zeit über trotzdem geheimnisvoll. Irgendwann musste Evelyn kurz gähnen. Sie war total müde und ihre Augenlider fielen immer mehr zu. Kai merkte es, wie sie immer langsamer wurde und ihr Arm immer schwerer auf seinem lag. "Du bist müde, hm?", fragte er und blieb stehen. Evelyn nickte und wäre am liebsten sofort eingeschlafen. Allerdings kam ihr dieser dunkle Tunnel jetzt doch ein bisschen unheimlich vor. Sie war so froh, dass wenigstens Kai jetzt bei ihr war. Kai führte sie zu einer kleinen Ecke des Tunnels, dort war der Sand trocken und die Wände, die sich sonst wie ein Labyrinth durch die Erde zogen, waren massiv und stabil. (Evelyn-chan: "Wir wollen ja nicht noch mal umkippen." *lächel* Kai: *grins*) Evelyn ließ ihn jetzt los. Irgendwie war es ihr schon etwas unangenehm. Kai sollte nichts Falsches von ihr denken und sie wollte auch nicht aufdringlich wirken. Etwas entfernt von ihm ließ sie sich auf den Boden sinken und kuschelte sich fest in ihre Strickjacke. Ihre Decke samt Rucksack war mit Ray und den anderen in die Tiefe gestürzt. Kai legte sich ebenfalls auf den Boden. Er brauchte keine Decke. Er war ungefähr, vielleicht einen Meter von Evelyn entfernt. Evelyn drehte sich zu ihm und warf ihr Haar aus ihrem Gesicht. Kai sah sie an. Es gab da eine Frage, auf die er immer schon eine Antwort gesucht hatte. Sollte er sie jetzt stellen? "Evi...", begann er. Evelyn legte ihren Kopf auf ihre Hände. "Was ist?", fragte sie leise. Kai rutschte ein Stück zu ihr hin. (J wisst ihr, was jetzt kommt??? J) "Gibt es etwas, wovor du Angst hast?", (:P) fragte er und sah ihr direkt in die blaugrünen Augen. Erst jetzt bemerkte er den wunderschönen dunklen Ring, der sich um ihre Pupille zog und ihren Augen einen bezaubernden Ausdruck verlieh. Evelyn grinste. "Warum interessiert dich das?", fragte sie. Kai zuckte mit den Schultern, ohne den Blick von ihren Augen zu wenden. Evelyn wollte auch noch ein Stück zu ihm hinrutschen, aber sie ließ es. "Na ja...", sie überlegte und trennte ihren Blickkontakt, "Eigentlich ist das ein Geheimnis." Kai lächelte zuckersüß. "Gibt es denn etwas, wovor du Angst hast?", fragte Evelyn. Kai drehte sich auf den Rücken. "Wer weiß...", sagte er. "Na klar, jetzt ist er wieder der geheimnisvolle Schweigsame. Irgendwie ist das richtig süß...", dachte Evelyn. "Ich hab ganz furchtbare Angst vor der Elmentstreet.", sagte sie nach einiger Zeit, ohne Kai anzusehen. Sie drehte sich jetzt auch auf den Rücken und starrte zusammen mit Kai die Decke des Tunnels an. Kai schielte zu ihr hinüber. "Warum das?" Evelyn machte die Augen zu, damit Kai nicht sehen konnte, wie sich langsam Tränen in ihren Augen bildeten. Es hatte sie große Überwindung gekostet, nach diesem Brief, den sie bekommen hatte, in die Elmentstreet zu gehen. Aber für Ray hatte sie ihre Angst unterdrückt. Als Kai aus ihrem Schweigen interpretierte, dass sie darüber lieber nicht reden wollte ließ er die Nachfragen. Er konnte sie sehr gut verstehen. Auch er zog es vor, sich in Schweigen zu hüllen. Vor allem, wenn es um Vergangenheit und Ängste ging. Er seufzte. "Dann haben wir wohl beide ein schweres Geheimnis...", sagte er. Das brachte Evelyn zum Lächeln und Kai freute sich, dass er sie wenigstens ein bisschen aufmuntern konnte. Und er freute sich, weil Evelyn ihm ihr Vertrauen ihm gegenüber gezeigt hatte. Wahrscheinlich war er der erste, dem sie ihr Geheimnis anvertraute. "Nicht nur ein Geheimnis...", flüsterte Evelyn mit der Absicht, dass Kai sie nicht hören sollte. Doch er hatte es gehört und flüsterte genauso leise. "Ganz genau..." Evelyn war richtig müde geworden, aber sie wollte lieber noch ein bisschen mit Kai reden. Plötzlich hörte sie etwas in dem Gang und setzte sich auf. Dieser Tunnel erinnerte sie plötzlich richtig an die Elmentstreet. Kai stützte sich auf seine Unterarme. "Was ist los?" Evelyn war nervös geworden. "Da war doch was!", sagte sie angespannt und sah sich hektisch um. Kai versuchte sie zu beruhigen. "Nein, da war nichts. Leg dich wieder hin." Evelyn tat, was Kai ihr gesagt hatte. "Hast du jetzt auch Angst?", fragte er gefühlvoll und sah sie an. Immer noch hatte er sich auf seine Arme gestützt und blickte so von oben auf Evelyn herab, die sich wieder auf die Seite gelegt hatte. Sie hatte das Gesicht in seine Richtung gedreht und nickte ganz leicht. Kai rutschte ein Stück weiter zu der Wand hin, sodass er nun ein wenig dagegen lehnte und sein Oberkörper etwas aufrechter stand, als wenn er liegen würde. Trotzdem war es noch gemütlich. (Mein Gott dauert das lange, wenn man eine Situation beschreiben will *tastaturglühenlass*) Evelyn fror ein wenig und Kai merkte das. Aber heimlich freute er sich, dass Evelyn mal ihre harte Schale ablegte. Sie gefiel ihm immer mehr, denn sie konnte richtig cool sein, aber auch verletzlich und hilflos. "Evi...", begann er, aber irgendwie wusste er nicht so recht, wie er es sagen sollte, was er sagen wollte. Evelyn schien ihn aber auch so zu verstehen und kam ganz nah an ihn heran. Etwas unsicher, aber dann doch wie selbstverständlich kuschelte sie sich an ihn und legte ihren Kopf auf sein Herz. Sie konnte es ganz deutlich schlagen hören. Ganz ruhig und entspannend. Sie vergaß fast, dass ihr so kalt war, denn Kai war angenehm warm und als er auch noch vorsichtig und mit viel Achtsamkeit, dass sie sich nicht von ihm entfernen musste, seine Jacke auszog und sie über ihre Schultern legte, fühlte sie sich so beschützt und sicher wie noch nie. Seine Jacke roch genauso schön wie Kai selbst. Und sein Haar duftete total angenehm. Sie schmiegte sich an ihn und konnte durch sein dünnes, ärmelloses Shirt die Geborgenheit seiner Wärme fühlen. Sie legte vorsichtig ihre Hand auf seine Schultern. Sie konnte seine Muskeln unter ihren Fingerspitzen fühlen und bei jedem seiner Atemzüge verspürte sie den warmen Luftstoß seiner Atemluft auf ihrer Stirn. Kai machte die Augen zu, legte seine Arme um sie und drückte sie ganz leicht an sich. Wie sehr hatte er sich diesen Moment immer gewünscht. Er fühlte ganz deutlich, wie Evelyns Kopf schwer auf seinem Oberkörper lag und sie langsam einschlief. "Schlaf schön.", flüsterte er ihr ins Ohr und streichelte sanft durch ihr weiches Haar. Evelyn atmete schon ganz ruhig. Kai fühlte sich großartig. Endlich konnte er für Evelyn da sein, die doch sonst immer vor nichts Angst hatte und fast immer genauso cool und distanziert war wie er. Er legte seinen Kopf auf ihrem ab und hätte am liebsten auch geschlafen. Doch Evelyn vertraute ihm und er hatte jetzt Verantwortung zu tragen. Vorhin hatte auch er etwas gehört, in dem Tunnel, aber hätte er Evelyn beunruhigen sollen? "Hoffentlich war da wirklich nichts.", dachte er und blieb wach.
 


 

Was haben Kai und Evelyn gehört?
 

Werden Tyson und die anderen Hiro wieder sehen und wann treffen sie sich alle in ihrem Raum wieder?
 

Fortsetzung folgt in Kapitel 10 - Jagd nach dem geweihten Ort
 


 

by Evelyn-chan
 


 

Gut, da hätten wir's. Hoffe natürlich es gefällt euch immer noch. Ich denke das nächste Kapitel lässt nicht so lange auf sich warten, denn schreiben macht super viel FUN! J Bis dann, *bussis@all* Evelyn-chan

Jagd nach dem geweihten Ort

Kapitel 10
 


 

Jagd nach dem geweihten Ort
 


 

"Wo wart ihr die ganze Zeit, ich hab mir schon richtig Sorgen gemacht!" Hiro war total gereizt, als Tyson und die anderen in dem Raum ankamen. Zu ihrer Überraschung war der Weg gar nicht weit gewesen. "Tut uns Leid, Hiro, aber wir dachten...", sagte Tyson und sah auf den Boden. Ray und Max sahen sich, sich schuldig fühlend, an und standen hinter Tyson. "Wo sind Kai und Evelyn?", fragte Hiro und legte seinem Bruder die Hand auf die Schulter. "Hey, ist doch nichts passiert, dann ist es auch gut.", sagte er. Tyson war erleichtert, dass Hiro ihm nicht noch länger eine Standpauke hielt. "Wir wurden getrennt.", erzählte Ray und zusammen mit Max legte er seine Tasche auf den Boden. "Wir müssen wohl warten, bis die anderen auch hier ankommen.", sagte Max und Hiro nickte. "Genau, denn wir brauchen Kai um zu diesem geweihten Ort zu gelangen. Zu dritt könnt ihr das vergessen." Ray überlegte. "Wie sollten eigentlich Sam und die anderen den Ort finden? So weit wie ich das verstanden habe, sind doch Driger, Dranzer, Dragoon und Draciel die einzigen BitBeasts, die die Macht des Geistes des Beybladens (was für ein Wort) freisetzen können." Tyson stieg das zu hoch. "Also ich hab schon länger aufgehört, mir darüber Gedanken zu machen.", sagte er, "Hauptsache, wir sind eher da als Sam und seine Schattenblader!" Max grinste. "So könnte man es auch sagen." Hiro setzte sich auf einen Holzstuhl. "Ich weiß es auch nicht, vielleicht haben sie etwas, was ihnen helfen könnte..."
 

Zu dieser Zeit waren Sam und seine Schattenblader ebenfalls wieder auf dem Weg. "Weißt du, wo wir jetzt lang müssen, Sam?", fragte einer, "Du weißt, was der Boss gesagt hat. Wir müssen zuerst..." "Ich weiß, was er gesagt hat!", fauchte Sam dazwischen. Er war schlecht gelaunt. Einerseits, weil Kai ihn geschlagen hatte und andererseits, weil sein Boss, der ihm sein Team anvertraut hatte, Druck machte. Der Schattenblader wich ein Stück vor ihm zurück. "Lass deine schlechte Laune nicht an mir aus." Sam ging einfach weiter. "Natürlich weiß ich, was er gesagt hat.", dachte er, "Wir müssen den Plan ändern, ich habe die Information erhalten, dass wir mit unseren BitBeasts nicht stark genug sind, den Geist für uns zu beanspruchen. Jetzt kommt dein Spiegel ins Spiel, Sam. Enttäusch mich nicht, du weißt, was du zutun hast. Und pass auf diesen Kai auf... bla bla bla."
 

Evelyn wurde von Kais sanften Streicheleinheiten wach. Er strich mit seiner Hand durch ihre Haare und noch immer durfte sie es genießen, ihm ganz nah zu sein. Sie wollte noch nicht aufwachen, denn das hieß auch aufstehen. ( L ) Sie kraulte seine Schulter und Kai merkte, dass sie wach war. "Guten Morgen.", sagte er. Evelyn setzte sich auf. "Guten Morgen.", echote sie und streckte sich. "Wollen wir schon weitergehen?", fragte Kai und sah sich immer wieder in dem Tunnel um. Obwohl es Tag war, dass glaubten sie jedenfalls, war es im Tunnel genauso dunkel wie vorher. Evelyn nickte. "Die anderen machen sich bestimmt schon Sorgen." Kai zog seine Jacke wieder an und nach einiger Zeit brachen sie auf. Niemand redete ein Wort über den gestrigen Abend und Evelyn schien wieder die Alte zu sein. "Jetzt weiß ich, wovor sie Angst hat.", dachte Kai, während sie nebeneinander hergingen. Irgendwie traute sich niemand mehr, dem anderen auch nur ein kleines Stück näher zu kommen. Endlose Minuten vergingen, in denen sie nur ab und zu mal ein paar Worte wechselten und sich durch die Gänge einen Weg suchten. Doch als sie an einer dunkleren Stelle ankamen, blieb Evelyn stehen. Kai konnte sie gerade noch so sehen. Die Wände waren hier wie ein Hausflur und etwas enger als sonst. "Was ist, hast du Angst vor der Dunkelheit?", fragte Kai und ging ein paar Schritte zu ihr zurück, als er merkte, dass sie stehen geblieben war. "Nein, das nicht.", sagte Evelyn, "Aber alles hier erinnert mich so an die Elmentstreet." Kai nahm ihre Hand. "Du warst aber noch nie mit mir zusammen in der Elmentstreet oder?" Evelyn drückte seine Hand ganz fest, aber nicht zu doll, damit sie noch durchblutet werden konnte. Zusammen gingen sie also weiter. Doch nach einiger Zeit war da plötzlich wieder ein Geräusch. Man konnte fast nichts mehr sehen, weil es so dunkel wurde und Evelyn erschrak ein bisschen. Kai blieb sofort stehen und lauschte. Und wirklich, man konnte ganz deutlich Schritte hören. "Ganz ruhig.", sagte Kai leise und schlich sich um die Ecke. Evelyn hatte seine Hand nicht losgelassen und folgte ihm langsam. Auf einmal kam er aber aus der Ecke zurückgesprungen. "Da kommt jemand. Verstecken wir uns!", sagte er und zog Evelyn hinter sich her, während er den Gang entlang rannte. "Hier rein!", sagte er, als er eine kleine Sackgasse in der Tunnelwand entdeckte. Evelyn stolperte hinter ihm her. Die Schritte kamen näher. "Kai, was...?!", begann sie, aber er legte ihr seine andere Hand auf den Mund. "Psst.", flüsterte er und schob sie noch ein Stück weiter in die Sackgasse hinein. Die Schritte kamen näher und näher. Es waren viele Personen, das war klar. Kai bemerkte, dass Evelyn richtig verkrampft dastand und sich nicht traute, sich zu bewegen. Er legte wieder seine Arme um sie und Evelyn tat es ihm gleich und schlug ihre Arme um seine Hüfte. Sie konnte wieder jeden seiner Atemzüge fühlen und drückte sich ganz fest an ihn. "Ganz ruhig.", flüsterte Kai und streichelte über ihren Kopf. Evelyn konnte es nicht sehen, als mehrere schwarze Gestalten an ihnen vorbeiliefen und sie nicht bemerkten. Doch sie bemerkte, wie selbst Kai etwas angespannter wurde und für eine Weile die Luft anhielt. Als man endlich nichts mehr hören konnte ließ Evelyn ihn los. "Das war knapp.", sagte er und tat so, als wäre alles nur ein Spiel gewesen. Evelyn sagte erstmal nichts, aber nach einiger Zeit bat sie: "Lass uns weitergehen, ja?" Kai lächelte. "Schon gut. Gehen wir." Den weiteren Weg über fielen Kai keine Worte ein, die er hätte sagen können und deshalb schwieg er auch. Evelyn blickte immer wieder zu ihm rüber. "Hey, Kai.", sagte sie schließlich. Kai sah aus Gedanken gerissen zu ihr hin. "Hm?" Evelyn trennte ihren Blickkontakt wieder. "Das vorhin tut mir Leid. Ich wollte nicht..." Sie wollte sagen: "Ich wollte dir nicht zu nahe kommen, also falls du mich jetzt für eine ängstliche Heulsuse hältst, dann..." "Ja was eigentlich dann?", fragte sie sich, "Nichts dann. Dann war's das." "Ist schon in Ordnung.", sagte Kai grinsend, "Eigentlich hab ich ja angefangen." Bei seinem Grinsen wäre Evelyn fast dahin geschmolzen, wie Eis in der Sonne. Und es brachte sie zum lächeln. Kai gefiel es, wenn sie lächelte. Und sie gingen weiter. Als sie wieder ein Stück weit hinter sich gebracht hatten hörten sie erneut etwas. Aber dieses Mal ging Evelyn einfach weiter. Kai überraschte das nicht, denn genau wie er musste Evelyn einen Ruf verteidigen. Deswegen sagte er auch nichts. Aber als die Geräusche langsam immer lauter wurden und unheimlicher, hielt er Evelyn an. "Lass mich vorgehen und nachsehen, was da ist." Evelyn schüttelte den Kopf. "Nein, wenn du das machst, fühl ich mich so richtig...", sie suchte nach einem geeigneten Adjektiv. (Wir wollen ja nicht das böse Wort mit "s" "c" "h" sagen) "Schwach?!", sagte Kai und grinste. (Gut, das ist ein geeignetes Wort mit "s" "c" "h") "Genau.", antwortete Evelyn. "Ich gehe trotzdem erstmal vor und sehe nach, okay?", fragte er und sah sie bittend an, als wolle er ihre Erlaubnis haben, ihr seine Stärke zu demonstrieren. "Tu, was du nicht lassen kannst. Dann warte ich eben hier." Kai ging triumphierend los. "Wenn ich länger wegbleibe, kommst du nach." "Sei vorsichtig.", sagte sie.
 

Kai blieb eine ganze Zeit lang weg. Das Geräusch war inzwischen verstummt und Evelyn stand immer noch da und wartete. "Wenn ihm jetzt was passiert ist...", überlegte sie, aber sie glaubte nicht, dass Kai so einfach in Gefahr zu bringen war. Doch sie entschloss sich, ihm trotzdem nachzugehen, wie er es gesagt hatte. Sie hatte keine Angst mehr und ging den Gang weiter. Plötzlich hörte sie vor ihr jemanden gehen. "Kai, bis du das?", fragte sie, aber sie bekam keine Antwort. Also schaltete sie fast automatisch auf Verteidigung und rammte dem Jemand vor ihr ihren Ellenbogen in den Magen. Leider erkannte sie erst später, dass es wirklich nur Kai gewesen war. "Ah. Verdammt, ich bin's doch nur." Er klammerte seine Arme um seinen Bauch und taumelte ein Stück rückwärts. Evelyn grinste nur. "Ich hab dich extra gefragt, ob du es bist. Außerdem hab ich gar nicht so fest zugeschlagen." Kai hörte auf mit der Schauspielerei, denn so schlimm war es wirklich nicht gewesen. "Hast ja Recht. Jedenfalls war da nichts. Können wir weiter?" Evelyn nickte immer noch grinsend. "Und ich hab mir ernsthaft Sorgen um dich gemacht." Kai hakte sie wieder bei sich ein, was Evelyn ein bisschen überraschte. "Um mich muss man sich keine Sorgen machen.", meinte er. Also setzten sie ihren Weg wieder fort. Alles verlief ohne Zwischenfälle, jedenfalls bis ihnen plötzlich Sam gegenüberstand. Und nicht nur Sam, sondern auch eine Vielzahl seiner Blader. Kai blieb stehen und sein Blick verfinsterte sich. (Sam: "Mensch, Kai, du scheinst mich ja echt nicht zu mögen..." Kai: "Hm.") Evelyns nicht, denn eigentlich hatte sie nichts gegen Sam. Sie konnte allerdings auch verstehen, dass Kai ihn nicht ausstehen konnte. "Sieh an, sieh an. Wir haben dich schon gesucht, Kai.", sagte Sam kalt. Kai ließ das genauso kalt, wie Sams Stimme klang. Evelyn stellte sich ein bisschen zwischen Kai und Sam. "Jungs, wir gehen einfach weiter, ohne Streiten. Wir wollen ja nicht noch mal, dass jemand...", ab da sah sie hämisch zu Sam, "...wieder vom anderen fertig gemacht wird." Kai grinste. Natürlich, die Kleine unterstützte ihn, wo sie nur konnte und Sam auf seine Niederlage anzusprechen, gefiel ihm. Sam ließ sich aber nicht provozieren. "Schön. Leider hast du mal wieder keine Wahl, Schätzchen..." Danach blickte er fies zu ihr hinüber. "Zwei zu zwei, würde ich sagen." Evelyn hatte nicht gemerkt, wie sich von hinten drei Schattenblader an sie herangeschlichen hatten und jetzt hielten sie sie fest. Kai versuchte, sie zu befreien, aber die Schattenblader waren zu zahlreich. "Lasst sie in Ruhe!", rief er und Evelyn versuchte sich loszureißen, jedoch konnte sie kaum etwas gegen drei Gegner gleichzeitig machen. Sam packte Kai von hinten an der Schulter und drückte in unsanft gegen eine Wand. Kais Ellenbogen begann wieder wehzutun, weil die Wand ziemlich hart war. "Jetzt bist du dran.", sagte Sam. Sofort merkte Kai, wie zwei Leute ihn festhielten. Er konnte sich plötzlich fast nicht mehr bewegen und als Sam seinen mysteriösen Spiegel hervorzog, fühlte Kai ein unbeschreiblich unheimliches Gefühl. Sam stand direkt vor ihm, er war ein ganzes Stück größer als er. Der Spiegel blitze geheimnisvoll und Kai war es, als könnte er leise Stimmen hören, die jaulend durch die Luft irrten. Langsam begann der Spiegel zu leuchten und Sam hielt ihn in Kais Richtung. "Gib mir deine Seele, Kai...", flüsterte er. Kai wollte etwas sagen, aber er konnte es nicht. Dieser Spiegel schien an ihm zu zerren. Sein Körper wurde immer schwächer, es fiel ihm schwer zu atmen und er konnte nicht einmal mehr Evelyn hören, die immer wieder seinen Namen rief. Er versuchte sich dagegen zu wehren, dass dieser Spiegel langsam seine Seele einsaugte, aber jeder Widerstand machte ihn nur noch schwächer und müder als vorher. "Hör auf, Kai. Du kannst eh nichts dagegen tun. Du schadest dir nur...", sagte Sam hinterhältig. Kai wurde warm. Richtig warm. Es war ihm, als hätte er Fieber und sein Kopf pochte und alles schien sich zu drehen. Vor ihm spielten sich plötzlich Bilder ab. Sein Leben lief an ihm vorbei, alles, was er je erlebt hatte. War das das Gefühl, wenn man starb? Kai konnte seinen Körper nicht mehr fühlen und schließlich machte er die Augen zu und hörte mit einem letzten Atemzug auf zu atmen. Die Schattenblader ließen ihn los und er fiel leblos auf den Boden. Evelyn versuchte, zu ihm hinzurennen. "Kai! Was habt ihr mit ihm gemacht?!" Die Schattenblader ließen sie los und sie ließ sich sofort neben Kai fallen. "Kai! Was ist? Sag doch was..." Sam merkte, wie ihr Tränen in die Augen schossen und fand es schade, dass er ein so hübsches Mädchen so unglücklich machen musste. Kai war wie tot, zwar hatte er seine Augen ein kleines bisschen offen, aber er trotzdem gab er kein Lebenszeichen von sich und sein Blick war leer. "Du kannst ihm noch lange zureden. Er wacht nicht auf.", sagte Sam und sein Spiegel hörte allmählich auf zu leuchten. Evelyn stand auf und ging bedrohlich auf Sam zu. "Das wird dir noch Leid tun!" Als sie bei Sam angelangt war, musste sie wieder in seine eisigen Augen sehen. Sam erwiderte ihren Blick kalt und Evelyn konnte es einfach nichts fassen, dass sie sich so in ihm getäuscht hatte. "Gehen wir.", sagte Sam zu seinem Team und sie brachen auf. Evelyn sah ihnen hinterher, konnte sich aber nicht bewegen. Dazu war sie zu geschockt. "Evi!", kam es plötzlich von hinten und Ray lief ihr entgegen. Hiro, Tyson und Max folgten ihm wenig später. Ihr Treffraum war gar nicht weit vom Geschehen entfernt gewesen und sie hatten Evelyn schreien gehört. Ray ging sofort zu seiner Schwester. "Was ist mit dir? Haben sie dir was getan?" Er blickte Sam und den Schattenbladern hinterher, die schon ein ganzes Stück entfernt waren. Evelyn sackte zusammen und fiel auf die Knie. Sie begann zu etwas zu weinen. Ray hatte sie noch nie so zerstreut gesehen. "Kai!", schluchzte sie und erst jetzt bemerkte Ray, dass Kai ein Stück weiter am Boden lag. "Was ist passiert?", fragte Tyson und kniete sich neben Kai. Hiro verschränkte die Arme. "Ihr hättet nicht auf ihn hören sollen. Wenn ihr nicht ohne mich weitergegangen wärt, hätte ich das vielleicht verhindern können." Ray kümmerte sich um Evelyn und versuchte, sie zu trösten. Doch sie war jetzt sauer, als sie Hiros Worte hörte. Wütend sprang sie auf. "Willst du jetzt etwa sagen, dass Kai selbst schuld ist!" Hiro blieb ruhig. "Jedenfalls zum Teil." Ray hielt Evelyn davon ab, Hiro eine zu pfeffern, aber innerlich hätte er das am liebsten auch getan. (Hiro: "Warum machst du mich so unbeliebt, Evelyn-chan?" Evelyn-chan: *beleidigtsei*) Max hatte sich zu Tyson gesetzt. "Kai, hörst du mich?", fragte er. Evelyn ging zu Kai hin, ließ sich wieder auf den Boden fallen und legte ihre Hände auf seine. "Max, er kann dich nicht hören...", sagte sie und eine dicke Träne rollte ihre Wange hinunter. "Das ist alles meine Schuld...", sagte sie leise und Tyson sah sie an. "Nein, das ist doch nicht deine Schuld." "Doch.", meinte Evelyn, "Wenn ich Sam nicht so provoziert hätte, dann..." "Jetzt haben sie einen gewaltigen Vorsprung.", überlegte Hiro, sprach es aber nicht aus, weil er sich schon ausmalen konnte, was Evelyn ihm dann antun würde. Er hörte sie schon sagen: "Wie kannst du in so einer Situation nur an so was denken?!" Ray war sich fast sicher, dass Kai sich wegen Evelyn in Gefahr gebracht hatte, um sie zu beschützen. Er fragte aber nicht nach, weil er seine Schwester schonen wollte. "Na los, wir bringen ihn in das Zimmer, dort ist es wärmer als hier.", schlug Tyson vor. Ray nickte und zusammen mit Max hob er Kai vorsichtig hoch und sie trugen ihn gemeinsam durch den Tunnel. Kai war ganz blass geworden, aber er atmete noch ganz leicht und sein Herz schlug auch noch. Evelyn machte sich Vorwürfe und als sie in dem Zimmer ankamen, war es bereits wieder Abend geworden. Tyson und Max legten sich auf Hiros Rat hin schlafen. Ray redete noch ein wenig mit Hiro und Evelyn saß auf ihrer Decke und starrte zu Kai hinüber, den sie auf das Bett gelegt und zugedeckt hatten. "Er wacht schon wieder auf.", sagte Ray, als Evelyn spät in der Nacht noch wach lag, während alle anderen schon schliefen. Evelyn stand auf und packte ihre Decke zusammen. Ray setzte sich auf. "Was hast du vor?" Evelyn schwieg und setzte sich neben Kai auf das Bett. Sie sah auf ihn herab und streichelte über seinen Handrücken. Seine Hände waren eiskalt. Ray sagte jetzt auch nichts mehr und schlief auch bald darauf ein. Evelyn dachte an vorhin, als Kai ihr gesagt hatte: "Um mich muss man sich keine Sorgen machen."
 

"Gut gemacht, Junge." Sam stand mit seinem Spiegel vor einer dunklen, geheimnisvollen Gestalt und sah zu ihr hoch. "Jetzt fehlen uns nur noch die Seelen der anderen drei." Der mysteriöse Jemand nickte. "Schön. Aber pass ab jetzt noch besser auf den Spiegel auf. Wenn wir den Geist des Beybladens beherrschen wollen, darf Dranzers Seele nicht beschädigt werden." Sam hüllte den Spiegel in ein schwarzes Tuch. "Ich werde gut aufpassen, Meister." In dem Spiegel konnte man nichts erkennen, er war immer nur stets von einem seltsamen Licht umgeben. Kai wachte auf, doch er war ganz klar nicht bei seinen Freunden, wo sein körperlicher Rest schlief. Er konnte sich nicht bewegen, es war, als würde er nur noch aus Gedanken bestehen. Plötzlich erschien Sam vor ihm, aber er sah auch nur, wie ein Geist aus. "Na, bist du endlich wieder wach geworden? Das ging bei dir ja ganz schön schnell, die meisten sind nach einem Seelenraub so fertig, dass sie erst nach ein paar Tagen aufwachen." Kai wusste nicht, ob er sich das nur einbildete, oder ob es Wirklichkeit war. Er hoffte, dass das alles nur ein böser Traum war. "Ich hab dir deine Seele geraubt, Kai. Jetzt kann ich tief in dein Innerstes sehen. Und dann finde ich Dranzers Macht und kann sie für mich einsetzen." "Nein... Sam, lass mich in Ruhe...", sagte er ganz leise. Er machte die Augen zu, aber er konnte die Bilder trotzdem noch sehen. Die Bilder seiner Vergangenheit. "Nein... ich will das nicht sehen...", dachte er. Es tat ihm weh, sein Leben noch einmal durchleben zu müssen. Sams Gestalt war immer noch vor ihm. "Ich kenne deine größten Geheimnisse, Kai. Vor mir kannst du nichts verbergen. Mein Spiegel zeigt mir alles!" Kai war in diesem Spiegel gefangen. Jedenfalls seine Seele. Er fühlte sich tot, aber gleichzeitig lebendig. Er fühlte Schmerzen, aber keine körperlichen. Nur seelische. Sam war bald darauf wieder weg. "Und, Sam. Ist Dranzers Seele eingeschlossen?", fragte einer der Schattenblader. Sam nickte. "Ja, der Meister hat nicht zu viel versprochen." Sam grinste und strich über den Griff seines Seelenspiegels.
 


 

Was passiert mit Kais Seele?
 

Werden Tyson und die anderen es schaffen, ihn zu retten und was plant Sam als nächstes?
 

Fortsetzung folgt in Kapitel 11 - Der geweihte Ort der BitBeasts
 


 

by Evelyn-chan
 


 

Wow, und das hab ich alles an einem Tag geschrieben. J
 

Dann will ich doch auch gleich mal weiter schreiben, um euch nicht so lange warten zu lassen. Bis zum nächsten Kapitel, eure Evelyn-chan

Der geweihte Ort der BitBeasts

Kapitel 11
 


 

Der geweihte Ort der BitBeasts
 


 

Ray wachte schon früh auf. Evelyn war neben Kai eingeschlafen und saß halb auf dem Fußboden. Kai zeigte keine Veränderung. Hiro war schon länger wach und Tyson döste wie immer noch ein paar Minuten. "Guten Morgen.", sagte Hiro. Ray fuhr durch sein zerzaustes Haar. "Ja, guten Morgen." Max wachte wenig später auch auf und irgendwann auch Tyson. Die Stimmung war immer noch etwas angeschlagen. Evelyn hatte ganz klar geweint, aber da sie noch schlief, sah man das nicht so stark. Ray ging zu ihr und weckte sie liebevoll auf. Evelyn machte die Augen auf und setzte sich wieder aufs Bett neben Kai. "Was machen wir jetzt?", fragte Evelyn. Sie saßen alle im Zimmer und hatten keine Ahnung, was sie jetzt machen sollten. Sollten sie Sam aufsuchen und versuchen, Kais Seele zurückzuholen? Wie sie so dasaßen und überlegten, erschien plötzlich ein helles Licht in der Mitte des Zimmers. Tyson rutschte ein Stück weg und Max deckte mit seinen Händen seine Augen in den Schatten. Und dann erschien wieder diese seltsame blonde Frau. Wieder sah sie wie ein Gespenst aus, aber da die Freunde sie schon kannten, erschraken sie nicht mehr bei ihrem Anblick. "Ich habe gesehen, was furchtbares geschehen ist...", sagte sie. Ihre Stimme klang wie immer etwas höher und gequälter als normale Stimmen. Langsam schwebte sie zu Kai hinüber und Evelyn machte ihr Platz. "Können Sie etwas tun?", fragte sie und hoffte, dass diese merkwürdige Frau imstande war, ihnen zu helfen. Doch sie schüttelte den Kopf. "Nein, Mädchen, tut mir Leid.", sie seufzte, "Der arme Junge..." Sie strich ihm seine wilden Haarsträhnen aus dem Gesicht. "Er hat es nicht verdient, solche Qualen zu erleiden." Ray hörte ihren Worten zu. Ging es Kai wirklich so schlecht? "Was ist denn überhaupt mit ihm passiert?", fragte er und Tyson und Max schienen exakt dieselbe Frage zu haben. Die Frau sah zu Evelyn, doch sie blickte nur auf den Boden. Sie wollte es am liebsten gar nicht wissen, was genau mit Kai passiert war. "Sam ist im Besitz eines sehr bösartigen Spiegels.", begann sie zu erzählen, "Und in diesen hat er Kais Seele eingefangen. Ich will euch jetzt nicht das Gefühl beschreiben, wenn einem die Seele aus dem Körper gezogen wird.", dabei sah sie zu Evelyn hinüber, "Aber es reicht, wenn ihr wisst, dass es schlimmer ist als zu sterben. Meistens durchlebt man noch mal sein gesamtes Leben und glaubt mir, für Kai ist das nichts Schönes..." Tyson sah auf. Woher wusste sie, ob Kais Leben für ihn schön oder schlimm war? Konnte sie etwa in die Seelen von Lebewesen hineinsehen? Er traute sich nicht, nachzufragen. Die Frau erzählte also weiter: "Jetzt versucht Sam wahrscheinlich, auch noch eure Seelen zu bekommen. Das darf nicht passieren! Wenn das geschieht könnte er den Geist aller BitBeasts durch sie freisetzen und dann hätte er alles, was er für die Weltherrschaft braucht. Ihr müsst Kai zurückholen.", ihr Gesichtsausdruck füllte sich mit Sorge. (Moment mal, mir fällt grade was ein: Wer zum Teufel ist diese Frau überhaupt? Hm... *überleg*) Evelyn sah jetzt wieder normal aus und man konnte gar nicht mehr erkennen, dass sie geweint hatte. "Wie sollen wir das machen?", fragte sie. Die Frau stand wieder auf. "Ihr müsst diesen Spiegel bekommen und zu Kai bringen, aber Sam behütet den Spiegel wie seinen Augapfel, deswegen müsst ihr aufpassen. Und ihr müsst unbedingt aufpassen, dass der Spiegel nicht zerbricht. Wenn eine Seele in einem zerbrochenen Spiegel eingeschlossen ist oder war, selbst wenn es nur ein kleiner Riss ist, dann färbt das auf sie ab. Manchmal ist das nur eine kleine Veränderung, aber egal was passiert, es hat nie ein gutes Ende." Evelyn schnappte sich ihren Rucksack. "Was hast du jetzt schon wieder vor?", fragte Ray. "Ich suche diesen geweihten Ort! Wenn wir Sam finden wollen müssen wir einfach dahin gehen. "Das ist logisch, also, gehen wir los.", sagte Max und machte sich startbereit. "Wartet!", sagte die Frau, "Jetzt, wo ihr eure vier Prüfungen überstanden habt, kann ich euch auf direktem Wege zum geweihten Ort führen." Hiro und die anderen standen jetzt auf. "Gut. Also los!", sagte Ray. Hiro trat einen Schritt weg. "Ich werde hier bleiben.", sagte er. Evelyn konnte jetzt sehr gut verstehen, warum Hiro Kai so aufregte. "Hat er Angst, oder was?", fragte sie sich und wenn Blicke hätten töten können, wäre Hiro auf der Stelle umgekippt. "Gute Idee, einer bleibt dann also hier und passt auf Kai auf, solange wir seine Seele zurückholen.", meinte Max, der Evelyns innere Glut bemerkt hatte. "Nagut, also, können wir dann endlich los?", drängte sie. Die Frau hüllte Ray, Max, Tyson und Evelyn in dieses komische Licht, das sie immer umgab, und wie durch Zauberei waren sie plötzlich nicht mehr in dem Raum, sondern an einem seltsamen Ort. Geweiht sah er nicht gerade aus, aber die Atmosphäre war ruhig und überall schienen Lichter aus den steinigen Wänden. "Sind das alles BitBeasts?", fragte Tyson und sah sich staunend um. Max und Ray hatte es die Sprache verschlagen. Die Frau war spurlos verschwunden. "Wenn Kai das sehen könnte...", sagte Evelyn und betrachtete auch die wunderschön leuchtenden Lichter. Fea glühte in ihrer Tasche und sie holte ihren Blade heraus. Fea leuchtete auf und die Gestalt eines stolzen Einhorns kam aus ihm hervor und schwirrte durch den Raum. "Fea gefällt es hier auch.", sagte Evelyn. Auch Ray holte jetzt Driger heraus und der Blade begann richtig stark zu leuchten. "Er zieht mich irgendwo hin.", sagte Ray und Driger führte ihn zu einer Stelle, in der eine bladeförmige Form in den Fels gemeißelt wurde. "Ray, wahrscheinlich müssen wir alle unsere Blades an eine solche Stelle tun, und dann wird der Geist des Beybladens für immer in Sicherheit sein.", sagte Max und Tyson holte sofort Dragoon heraus. Der Blade führte Tyson zu einer fast ähnlichen Stelle etwas von Ray entfernt. Und auch Max fand auf diese Weise seinen Punkt. "Es gibt da nur ein Problem.", störte Evelyn die tolle Stimmung. "Dranzer ist bei Kai und wir können Kai wohl schlecht hierher bringen oder?" Ray war kurz davor gewesen, Driger in die Felsspalte einzupassen, dann hielt er aber inne. "Stimmt, und wir müssen unsere Blades alle zusammen in die Felsen legen, damit es funktioniert." "Woher willst du das wissen?", fragte Tyson. "Keine Ahnung. Ich weiß es irgendwie. Vielleicht hat Driger es mir gesagt." (Ray: "Ähm, das meinte ich jetzt ernst, nicht ironisch." Tyson: "Schon klar, Ray." Ray: "Hast du das jetzt ironisch gemeint?" Tyson: "Nein." Ray: "Gut." Evelyn-chan: "Leute..." -.-) Plötzlich hörten sie etwas. Es waren Schritte, die wieder auf sie zukamen. "Das sind bestimmt Sam und seine Leute.", flüsterte Max. Evelyn lauschte und ging um die Ecke, aus der die Geräusche kamen. "Sei vorsichtig.", sagte Ray. "Ray, ich bin hier nicht wichtig, was sollten sie mir antun?", meinte sie. Ray schluckte. "Hallo Sam!", rief Evelyn ihm entgegen. "Überrascht, dass wir schon hier sind?" Sam war zu ihrer Überraschung nur mit vier anderen Schattenbladern gekommen. Jetzt blieb er stehen. "Hallo, Evelyn.", sagte er wieder einmal kalt, "Wenn du hier bist, um Kai zu retten, dann vergiss es." Er holte seinen Spiegel heraus, doch Evelyn hatte keine Angst. "Wieso sollte ich es vergessen?" Inzwischen waren Ray und die anderen zu ihr gekommen. Und als Ray Sam wieder sah, mit seinen eisblauen Augen und seinem schwarzen Haar, stieg die Wut richtig in ihm hoch. "Wie schön, dass ihr alle schon hier seid. Ihr macht es uns ja richtig einfach." Kai hätte jetzt mit Sicherheit einen coolen Spruch auf Lager, aber Ray musste schweigen. Tyson und Max verspürten auch keine Furcht, nur tiefe Verachtung. Evelyns Blick wurde kalt, sonst waren ihre Augen immer so warm gewesen, aber jetzt. Endlos lange Sekunden standen sie sich gegenüber. Jeder wartete darauf, dass der andere einen Fehler machte. Irgendwann hielt Sam seinen Spiegel hoch und das war das Zeichen für Evelyn. Sie sprang mit einem gewaltigen Abstoß vom Boden und griff nach dem Spiegel. Alles schien in Zeitlupe abzulaufen. (Dann sieht es cooler aus *g*) Sam hatte nicht mit so was gerechnet und als Evelyn ihre Fingernägel in seinen Arm krallte konnte er nicht anders, als den Spiegel loszulassen. Jetzt hatte Evelyn den Spiegel in der Hand. "Jetzt lauf!", rief Ray. Evelyn drehte sich noch einmal kurz zu Sam um. "Drei zu zwei!", sagte sie fies grinsend. Dann rannte sie los. Zwei von den Schattenbladern hinterher. "Kai, ich bringe dir deine Seele zurück.", dachte sie im Rennen und drückte den Spiegel behutsam an ihr Herz, als hätte sie die ganze Welt in der Hand. Sie rannte und rannte, sie hatte ziemlich viel Ausdauer, doch leider bemerkte sie jetzt, dass der Gang im Kreis um den geweihten Ort herum führte. Also kam sie irgendwann wieder bei Sam und den anderen an und raste fast in sie hinein. "Verdammt!", rief sie und blieb stehen. Ray hielt Sam davon ab, zu Evelyn zu stürmen und Max half ihm dabei. (Also er half Ray dabei, Sam aufzuhalten. Nicht falsch verstehen. J ) Die zwei Schattenblader, die sie verfolgt hatten bemerkten es nicht, dass sie stehen geblieben war und der erste rannte in sie hinein. Evelyn war auf diesen kräftigen Ruck von hinten nicht vorbereitet und fiel nach vorne weg. Und wieder schien alles in Zeitlupe abzulaufen. Evelyn ließ durch den Zusammenstoß den Spiegel los und schrie einen stummen Schrei. Tyson rief: "Nein." Ray sah zu, wie der Spiegel langsam Richtung Boden fiel und Sam verfluchte die Anziehungskraft. Max erstarrte vor Schreck und Evelyn versuchte, an den Spiegel heranzukommen, aber ihre Arme waren nicht lang genug. Sam schubste Ray weg, aber auch er würde es nicht mehr schaffen, den Spiegel aufzufangen. Und das alles passierte in einer Sekunde. In der nächsten sprang Tyson auf den Spiegel zu und versuchte, ihn zu erwischen, aber als er den Griff gerade mit seinen Fingerspitzen berührte, prallte er auf den Boden und...
 


 

Was und...?
 

Wird Kais Seele für immer verloren sein und was geschieht mit dem Geist des Beybladens?
 

Fortsetzung folgt in Kapitel 12 - ?
 


 

by Evelyn-chan
 


 

Hihi, ich mag es, an der spannendsten Stelle aufzuhören. Dann dürft ihr euch jetzt schön Sorgen machen und grübeln, was passiert. *smile* Und ich weiß es schon :P. Das zwölfte Kapitel hat seinen Namen bekommen, weil ich keinen schönen wusste und außerdem verrate ich ja sonst schon ein bisschen. Dann bis dann *bussisandgrüße@all*

Evelyn-chan

?

Stille. Jeder lauschte dem Knacksen des Spiegels. Krrrk... Ein breiter Riss zog sich über die glatte Oberfläche des Seelenspiegels. Für kurze Zeit konnte man Kai in dem Spiegel sehen, aber dann verschwand er und man konnte ein gruseliges, gespenstisches Jaulen hören. Der Spiegel leuchtete wieder und der Riss zog sich weiter. "Kai...", rief Evelyn verzweifelt und hob den heruntergefallenen Spiegel auf. Ray lief zu ihr hin. "Ist er jetzt...", begann er. "Tot" wollte er sagen, aber er brachte es nicht fertig. Sam ging zu ihnen hin. "Das habt ihr jetzt davon. Kai ist verloren. Wir werden wohl beide den Geist der BitBeasts nicht erreichen." Evelyn warf alles Positive über den Haufen, was sie je über Sam gedacht hatte. "Willst du etwa sagen, dass dieser bescheuerte geweihte Ort dir wichtiger ist, als Kai?!", sagte sie fassungslos, mit Tränen in den Augen und sie ging einen Schritt auf Sam zu. Tyson ließ sich auf die Knie fallen. "Ich war fast dran..." Auch ihm und Max schossen ein paar Tränen in die Augen. Kai hatte es noch nicht verdient zu sterben! Ray ging zu Evelyn. "Beruhige dich.", sagte er, aber seine Stimme klang eher verzweifelt als aufmunternd. Plötzlich kam Hiro um die Ecke gestürmt. Er war völlig außer Atem und hielt sich mit einer Hand an der Wand fest. "Hiro! Der Spiegel! Was ist mit Kai?", sagte Tyson und lief seinem Bruder entgegen. Evelyn hatte den Spiegel immer noch in der Hand und streichelte sanft über den Riss in ihm. "Er hat plötzlich aufgehört zu atmen. Gebt mir den Spiegel, vielleicht ist es noch nicht zu spät." Hiro ging zu Evelyn und sie gab ihm den Spiegel ohne ein Wort zu sagen. Hiro rannte sofort wieder los. Sam versuchte ihn aufzuhalten, aber Ray stellte sich ihm in den Weg. "Beeil dich, Hiro!", rief Ray und Sam schubste ihn zur Seite, Hiro war aber schon zu weit weg. Evelyn hoffte, dass Hiro einen Weg zurück zu Kai finden würde, denn eigentlich ging der Gang doch nur im Kreis. Sie war nicht in der Lage ein Wort zu sagen. Max setzte sich zu ihr. "Hiro schafft das schon.", sagte er. Evelyn konnte Hiro nicht mehr vertrauen. Sie nahm es ihm immer noch schwer, dass er Kai immer so runter machte.

Hiro rannte und rannte. Die Frau hatte ihm einen Weg gezeigt, wie er vom geweihten Ort in ihr Zimmer gelangen konnte. "Hoffentlich komme ich nicht zu spät.", dachte er. Schließlich kam er an dem Zimmer an und stürmte durch die Tür. Kai lag da, auf dem Bett, er atmete nicht mehr und war leichenblass angelaufen. Hiro ging mit dem Spiegel auf ihn zu. Der Spiegel begann zu leuchten und gespenstische Stimmen flogen durch den Raum und ließen Hiro frösteln. Jetzt konnte man wieder leicht Kais Atem hören. Ganz leise. Irgendwann machte er die Augen ein kleines bisschen auf und atmete etwas schneller als normal durch den Mund. "Kai!", sagte Hiro und setzte sich neben ihn ans Bett. Kai setze sich auf und strich sich die Haarsträhnen aus dem Gesicht. Er schwitzte ein bisschen, war alles nur ein Traum gewesen? Er sagte nichts, er beachtete Hiro nicht. Er stand einfach auf und ging langsam Richtung Tür. "Kai, du solltest lieber noch nicht aufstehen. Der Spiegel hat einen Riss bekommen... Kai?" Hiro ging ihm langsam hinterher. Kai schien ihn überhaupt nicht zu sehen, er ging nur langsam weiter. Ob der Riss im Spiegel irgendwelche Schäden bei ihm hinterlassen hatte? Hiro beschloss, ihm lieber mit Abstand hinterher zugehen. Kai konnte wieder klar denken. Er war froh, dass seine Alpträume endlich ein Ende hatten. Er lief weiter, Hiro hinter ihm her. Schließlich erreichten sie den geweihten Ort, irgendwie wusste Kai einfach, wo er lang musste. Als Kai dann den Raum betrat starrte Sam ihn an, als würde er einen Geist sehen. Evelyn konnte es kaum glauben, dass Kai vor ihr stand. Sie rannte auf ihn zu und umarmte ihn so stürmisch, dass er fast das Gleichgewicht verlor und ein Stück rückwärts taumelte. Ray war genau wie Tyson und Max froh, dass Kai anscheinend wieder der Alte war. (Anscheinend?!) Kai legte seine Arme um Evelyn, die mit ein paar Tränen in den Augen ihr Gesicht an seiner Schulter vergrub. "Oh, Kai... Ich hatte solche Angst... dass du vielleicht sterben würdest.", flüsterte sie fast. Kais Blick war noch ein kleines bisschen leer. "Wir müssen schnell...", weiter kam er nicht, er wäre fast weggekippt. Tyson ging von hinten zu Kai hinüber. "Hol Dranzer heraus." Kai löste sich zögernd von Evelyn, die allerdings nicht aufhörte, einen Arm um seine Hüfte zu legen. Und Kai ließ seinen Arm auch auf ihrer Schulter liegen. Das musste er auch, sonst wäre er mit Sicherheit zusammengebrochen. Langsam holte er seinen Blade heraus. Dranzer leuchtete auf und gab seinem Herrn einen Ruck in eine Richtung. Sam und die Schattenblader sahen dem Schauspiel nur erstaunt zu. "Wie kann er noch so fit sein? Der Spiegel hat einen Riss?", dachte Sam ungläubig und irgendwann gab er seinem Team ein Zeichen. "Wir haben wohl verloren. Jetzt können wir nichts mehr machen...", sagte er und schluckte, denn er konnte sich schon ausmalen, was sein Meister mit ihm machen würde, wenn er von Sams Niederlage erfuhr. Max blickte ihnen hinterher. "Sie geben sich wohl endgültig geschlagen." Ray ging schnell zu seinem Platz, wo Driger genau in die Felsspalte passte. "Beeilen wir uns, solange Kai noch Power hat." (Evelyn-chan: "Das klingt jetzt irgendwie, als wenn Kai dir ganz egal wäre, Ray." Ray: "Ach quatsch, ich mach nur noch mal auf unsere Aufgabe aufmerksam.") Evelyn half Kai zu dem Punkt zu gehen, zu dem Dranzer ihn führte. Schließlich standen sie alle auf ihren Posten. "Auf drei!", rief Ray. Sie standen in einem Quadrat, jeder in einer Ecke. In der Mitte des geweihten Orts prangte ein leuchtender Felsbrocken in einer kreisrunden Form. Evelyn stand neben Kai und stützte ihn immer noch. "Eins!", zählte Max. "Zwei!", sagte Tyson. "Drei!", rief Ray. Alle zusammen legten sie ihre Blades in die Felsspalten und ein gleißendes Licht erhellte den Raum. Kai hielt sich den Arm, den er noch frei hatte vor die Augen und Tyson zog seine Käppi ein Stück tiefer in sein Gesicht. Driger und Draciel erschienen aus dem Licht und auch Dranzer und Dragoon folgten danach. Hiro wich einen Schritt zurück, als die BitBeasts in dem runden Felsen in der Mitte zusammentrafen und ein heller Schrei durch den Raum schallte. Ray musste sich bemühen, stehen zubleiben, denn plötzlich glühten die Wände und der Boden um ihn herum und die Erde bröckelte von den Wänden. Das Licht durchfuhr Ray wie ein Pfeil, sein Herz schmerzte etwas, aber dann ließ das Licht von ihm ab. Als nächstes leuchtete die Gegend um Tyson herum auf und um ihn pfiff ein leichter Wind. "Der Geist des Beybladens prüft eure Herzen. Aber ihr müsst euch keine Sorgen machen, die BitBeasts werden euch als ihre Herren (ich hätte fast "Herrchen" geschrieben *g*) erkennen." Die Stimme der Frau schwirrte wieder durch die Luft. Für alle hörbar. "Sei vorsichtig mit deiner Seele, Kai.", flüsterte sie nun und Kai war sich sicher, dass nur er sie jetzt hören konnte. Das Licht schweifte an Tyson und an Max vorbei, bei dem es bei Ankunft des Lichtes von der Decke tröpfelte. Dann kam es bei Kai an. Das Licht schmerzte, aber er riss sich zusammen. Außerdem hatte er Evelyn an seiner Seite, die bei seinem leicht schmerzverzerrten Gesicht vorsichtig über seinen Rücken streichelte. In der Wand brannte eine kleine Fackel in einer Vertiefung, die sich mit dem Licht gebildet hatte. Dann war es endlich vorbei. Die Mitte des geweihten Ortes leuchtete noch einmal hell auf, sodass die Freunde nichts um sie herum erkennen konnten. Hiro und alle anderen machten die Augen zu, damit das Licht sie nicht so blendete.

Als das Licht nachließ und Tyson seine Augen öffnete, sah er einen dreckigen, alten Raum. Der Boden war aus Holz, die Fenster in den grauen Wänden eingeschlagen. Das Licht war schlecht, aber es reichte, damit man alles gut erkennen konnte. Ray ließ sich auf die Knie fallen. "Es ist geschafft, Freunde!", sagte er, machte seine Augen zu und genoss es, dass sie nicht mehr in Gefahren schwebten oder sich Sorgen machen mussten. Doch dann fiel ihm Kai ein, war er wirklich okay? "Sind wir wieder in der Elmentstreet?", fragte Tyson. Evelyn schluckte. "Ja, sind wir." Max ging zu ihr und Kai hin. Sie konnte Kai kaum noch auf den Beinen halten und schließlich sank sie mit ihm auf den Boden. Kai atmete schwer und presste seine Hand auf seine Lunge. Ab und zu hustete er noch mal und sein Ellenbogen schmerzte so heftig, dass Kai gelegentliche Schmerzschreie nicht mehr unterdrücken konnte. Evelyn kniete neben ihm und hatte ihren Arm immer noch um ihn gelegt. "Kai, was ist mit dir?", fragte sie unsicher. "Er zittert richtig...", dachte sie und strich beruhigend über seine Schulter. Tyson und Ray gingen dann auch zu ihnen hin. "Es macht ihm wohl doch noch schwer zu schaffen, dass seine Seele so lange in diesem Spiegel war.", sagte Ray. "Am besten bringen wir ihn erstmal nach Hause." Kai begann unregelmäßig zu atmen und Hiros Blick verfinsterte sich ein wenig. "Nein, Tyson, ich glaube, wir können Kai auch allein gehen lassen.", meinte er. Kai hörte das und war Hiro zum ersten Mal in seinem Leben dankbar. Ray verstand auch, was Hiro damit sagen wollte. "Wo wohnt er eigentlich?", dachte er und stand auf. "Bald sind doch eh die nächsten Meisterschaften. Dann sehen wir uns schon wieder.", sagte er dann. Kai stand auf und Evelyns Hand rutschte seinen Arm entlang hinunter. "Kai, bitte...", fing sie an, aber Kai redete ihr dazwischen. "Es geht schon wieder. Es ist alles in Ordnung.", sagte er leise und ein bisschen kalt. Hiro ging langsam Richtung Tür. "Ich muss jetzt wieder gehen, bis zu den Meisterschaften habe ich noch viel zutun." Daraufhin verschwand er. "Ich muss auch bald nach Hause. Meine Mum macht sich bestimmt langsam Sorgen.", sagte Max, aber eigentlich wäre er lieber bei seinen Freunden geblieben. "Gut, wir sehn uns bei den Meisterschaften.", sagte Tyson und Max nickte ihm zu. "Ich glaube ich sollte auch langsam wieder zu meinem Großvater gehen.", sagte Tyson, "Aber ich werde noch etwas hier bleiben." Kai ging vorsichtig ein Stück vorwärts. "Mit mir ist alles in bester Ordnung. Ich werde auch gehen.", sagte er und sein Atem wurde wieder gleichmäßig. Evelyn sah ihn an, und sein leerer Blick machte sie traurig. "Er ist nicht mehr der Alte...", dachte sie, "Oh, Kai. Bitte sei doch noch der Alte. Ich würde es nicht ertragen, wenn du nicht mehr Kai wärst." Ray legte seine Hand auf ihrer Schulter ab, denn er hatte bemerkt, dass Evelyn nicht gerade glücklich war. Kai drehte sich weg, es kümmerte ihn jetzt nicht, dass sich seine Freunde Sorgen um ihn machten. Er ging langsam Richtung Ausgang. "Bis zu den Meisterschaften...", sagte er. Hatte Kai vergessen, was da zwischen ihm und Evelyn war? "Hat dieser Riss im Spiegel ihn dazu gebracht, mich zu vergessen?", dachte sie traurig. Wie sehr wünschte sie sich jetzt, dass Ray sie in den Arm nehmen würde, aber er wusste nichts davon, wie wichtig Kai für sie war. "Er braucht wohl jetzt erstmal seine Ruhe.", sagte Ray. Kai war weg. "Lasst uns auch gehen.", sagte Ray. Evelyn nickte und hörte nicht auf zur Tür zu starren, aus der Kai gegangen war, als würde sie hoffen, er würde zurückkommen. "Aber wohin denn? Wieder auf die Straße?" Ray schüttelte lächelnd den Kopf. "Willst du nicht mal deine alte Heimat wieder sehen?", fragte er. Evelyn sah an die Decke und ihr Blick wurde schon etwas glücklicher. "Unsere alte Heimat...", träumte sie und sofort kamen ihr wieder die kleinen Hütten in den Sinn. "Glaubst du, da ist auch Platz für Benny und die anderen?" Ray nickte. "Na klar." Sie verabschiedeten sich von Tyson, der dann auch nach Hause wollte und gingen dann los. "Bei den Meisterschaften werden wir uns alle spätestens wieder sehen.", sagte Ray nach einer Weile. "Oh ja, und Fireside B4 startet ein Comeback.", sagte Evelyn entschlossen. Wenn sie ans Beybladen dachte, verschwanden all ihre Sorgen. Auf dem Weg zum Flughafen lag eine kleine Gasse, deren Straßenschild so undeutlich war, dass man es gar nicht mehr lesen konnte. Ray betrachtete die Gegend misstrauisch. "Tja.", sagte Evelyn dann, nachdem sie Ray schon ein bisschen durch die einsame Gasse geführt hatte, "Das ist mein Zuhause." Sie musste etwas grinsen, weil sie wusste, dass Ray etwas Besseres gewohnt war. "Schön...", meinte Ray und Evelyn musste lachen. "Nein, glaub mir, manchmal ist es gar nicht schön." Schließlich kamen sie bei einem alten Hinterhof an und sofort erkannte Ray Nino. Er war der älteste des Teams, so um die 17 vielleicht. Er saß wie immer an eine Wand gelehnt und rauchte. Evelyn hasste es. Sie hatte schon oft seine Kippen versteckt, aber Nino hatte sie so lange durch die Straßen gejagt und sie gekitzelt bis Evelyn mit der Sprache herausrückte. Cevin war auch etwas älter als Evelyn. Vielleicht 16. Wie immer hatte er sein Skateboard neben sich und seinen Rucksack geschultert. Seine Käppi hatte er leicht schief aufgesetzt und sein etwas längeres Haar guckte darunter hervor. Alles war wie immer. Auch Benny, Evelyns kleiner Benny, der sie immer so an Ray erinnert hatte, war wie immer in der Nähe von Nino und Cevin und bastelte an seinem Blade herum. "Hey Leute!", rief Evelyn und Nino blickte zu ihr auf. "Hi Evi.", sagte er und pustete eine Rauchwolke aus. Cevin fuhr ihr mit seinem Skateboard entgegen. "Du lässt dich also auch mal wieder blicken." Gekonnt kurvte er ein paar Mal um Evelyn und Ray herum. Ray wurde schwindelig, weil er ihm zu lange dabei zuschaute. "Evi!" Benny rannte sofort zu ihr und Evelyn kniete sich hin, damit sie Benny mit einer Umarmung begrüßen konnte. Sie kippte fast nach hinten über, weil Benny ihr so stürmisch in die Arme lief. "Hallo mein Kleiner!", sagte Evelyn. (Ray: "Irgendwie erinnert mich die Szene an was...") Benny war vielleicht gerade mal 10 Jahre alt. Warum er auf der Straße lebte, wussten nur er, Nino, Cevin und Evelyn. "Wer ist das, Evi?", fragte Benny als er Ray sah. Evelyn lächelte und schob Ray, der sich lieber schüchtern zurückhielt, ein Stück vor. "Das", sagte sie stolz, "ist mein kleiner Bruder, von dem ich euch erzählt habe." Nino stand jetzt auf. "Das ist also Ray." Ray schluckte, Nino sah in seiner vollen Größe fast bedrohlich aus und er bekam etwas Respekt. Evelyn kickte ihm in die Seite. "Hey, meine Kumpels tun dir nichts, Kleiner.", sagte sie. Benny verzog das Gesicht. "Ich bin dein Kleiner!", sagte er. Evelyn lächelte. (Evelyn-chan: "Hey, Benny, nicht neidisch sein. Ray ist nun mal mein Bruder." Ray: *smile* Benny: *schmoll*) Ray lächelte auch. "Zeig mal deinen Blade, Benny.", sagte Evelyn und Benny holte ihn stolz hervor. "Ich hab einen neuen Beschleunigungsring eingebaut.", präsentierte Benny strahlend und zeigte ihn Evelyn. "Das hast du sehr gut gemacht, jetzt werden deine Moves noch ein bisschen schneller." Danach drehte sich Evelyn zu Ray und flüsterte: "Ganz so schnell wie du ist er noch nicht, aber ich arbeite dran." Ray lächelte. Seine Schwester hatte also nicht nur ihm beigebracht, wie man in hoher Geschwindigkeit bladet. Danach wendete sich Evelyn an Nino. "Wie oft hab ich dir schon gesagt, du sollst aufhören, deine Lunge kaputtzumachen. Ich brauch dich noch für die nächste Meisterschaft." Nino zog genüsslich an seiner Zigarette. "Sorry, Bunny." Evelyn lächelte sarkastisch. Sie hasste es, wenn Nino sie "Bunny" nannte. Aber das machte er oft. Sie stürmte auf ihn zu und versuchte, ihm seine Kippe wegzunehmen, aber Nino war ein ganzes Stück größer als sie und sie kam nicht an seinen hoch gestreckten Arm heran. "Cevin, wie viele hat er in meiner Abwesenheit gepafft?", fragte Evelyn. "Sie hat fast eine richtige Familie hier...", dachte Ray und nahm eine freundschaftliche Herausforderung von Benny an, der seine Schnelligkeit mit dem Meister messen wollte. Cevin lehnte sein Board an die Wand. "Er pafft nicht." Evelyn verdrehte die Augen. "Noch schlimmer." "Es waren nur zehn, höchstens.", schwor Nino und drückte den Rest seiner Zigarette aus. Evelyn grinste leicht triumphierend. "Braver Junge." Nino lächelte ein ganz kleines bisschen. "Du hast was von Meisterschaften gesagt." Evelyn nickte. "Ja, die nächsten Weltmeisterschaften. Die Vorrunden schaffen wir mit links." Benny hob Sigil, sein BitBeast, auf und hüpfte vor Freude hin und her. "Oh ja, oh ja, oh ja! Können wir dann wieder fliegen?" Ray hatte sich etwas zurückgehalten, aber trotzdem das kleine Match gewonnen. Cevin stellte sich jetzt zu ihnen. "Klingt ganz cool. Ein Comeback von Fireside B4..."

Danach packten sie ihre Sachen zusammen. Benny wollte unbedingt mehr Tipps von Ray, seinem neuen, großen Vorbild, haben. Zusammen kehrten sie dann in das kleine Dorf zurück, in dem Evelyn auch einmal gelebt hatte. Während des Fluges hatte Benny immer wieder vom Fliegen geschwärmt, das machte er unglaublich gern. Evelyn wurde meistens übel dabei. Sie hasste es, wenn sie über 500 Metern in der Luft war. Aber schließlich kamen sie doch alle gesund in dem kleinen Ort an. "Schickes Örtchen.", sagte Cevin und hob eine Augenbraue. "Nicht immer so misstrauisch, man." Nino boxte ihm leicht gegen die Schulter. "Hier seid ihr aufgewachsen?", fragte Benny und bestaunte die wunderschöne, ungewohnte Landschaft. Evelyn nickte und die Abendsonne ließ ihre Haare leuchten. Wie lange hatte sie das vermisst.
 

Wie geht es den anderen?

Werden sie sich alle bei der Weltmeisterschaft wieder sehen und wie wird diese verlaufen?

Fortsetzung folgt in Kapitel 13 - Trainingszeit!
 

by Evelyn-chan
 

Gut, jetzt kehrt wieder ein bisschen Ruhe ein. Aber das heißt noch lange nicht, dass die Spannung nachlässt. Denn die Staffel geht noch durch die Meisterschaft hindurch und auch die nächste Weltmeisterschaft wird sie noch beinhalten. J Da kommt noch einiges auf euch (und mich auch) zu. Bis dann, Evelyn-chan

Trainingszeit!

Kapitel 13
 

Trainingszeit!
 

"Großvater, ich bin wieder zurück!", rief Tyson und wirft seinen Rucksack in eine Ecke des Zimmers. "Hallo, mein Junge. Wie war's denn in New York?" Sein Großvater hatte den Raum betreten und war froh, seinen Enkel wieder gesund zu Hause zu haben. "Es war...", er überlegte, "aufregend." Sein Großvater nickte. "Im Fernsehen haben sie gesagt, dass bald wieder die Weltmeisterschaften anfangen." Tyson lächelte breit. "Ganz genau. Und ich werde zum vierten Mal in Folge gewinnen!" Plötzlich hörte man eine Stimme aus dem Nebenzimmer. Sie gehörte ganz klar einer gewissen Person, die Tyson durchaus kannte und seiner Meinung nach eigentlich nicht vermisst hatte. Daichi. "Hey, Tyson. Auch mal wieder da?! Ich hatte dich früher zum trainieren erwartet. Wir bilden doch wieder ein Team, oder?" Tyson ließ sich erstmal auf das Sofa fallen. "Klar, aber trainieren kommt später, Daichi, später." Daraufhin schlief er ein und Daichi trainierte ein bisschen allein im Garten.

Max' Mutter schloss ihren Sohn sofort in ihre Arme, als sie ihm die Haustür öffnete. "Maxi, wir haben uns schon Sorgen gemacht. Endlich bist du wieder da! Wie war das Training?" Max zog seine Schuhe aus und stellte seine Tasche ab. "Hi Mum. Tut mir Leid, wenn ihr euch Sorgen gemacht habt. Das Training war echt...", auch er überlegte (Tyson: "Nachmacher." Max: "Im Gegensatz zu dir ist das bei mir normal." *g*), "aufregend.", sagte er dann. Seine Mutter ließ ihn los. "Na ja, schön, dass du wieder da bist.", sagte sie und strich ihm ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht. "Rick hat angerufen. Wegen den Meisterschaften." Max ging in Richtung seines Zimmers. "Ist gut, Mum. Ich ruf ihn zurück."

Russland, es ist immer noch Frühling. Und immer noch züngelt sich die kleine, freundliche Straße durch die Stadt. An einer Hauswand spielt eine kleine Katze, aber ohne Kai. Im Hintergrund hört man ein leises Klirren. Ganz weit im Hintergrund, wo die Straße dunkel ist, sieht man Dranzer hin und her kreiseln. Und dort steht er, Kai. Er hat einen Verband um den rechten Ellenbogen. "Ich muss mich konzentrieren. Ich muss meine Seele wieder in den Griff kriegen."

"Es ist hier immer noch wie früher.", schwärmte Evelyn und drehte sich mit ausgebreiteten Armen durch das Gras eines Hügels. "Hast du sie schon mal so gesehen, Cevin?!", fragte Nino und zog eine Augenbraue hoch. "Ray!", rief auf einmal jemand. Und von weitem sah man Mariah auf sie zu laufen. Evelyn grinste. "Deine Freundin?", fragte sie Ray und dessen Wangen schimmerten in einer blassen Röte. "Meine Teamkollegin.", sagte er und sah zu Mariah hinüber, "Hi!" Mariah hätte ihn am liebsten umarmt, aber unter Anwesenheit von Evelyn und ihren Freunden ließ sie das. Lee und die anderen von den White Tiger X kamen schließlich auch bei der Gruppe an. Und danach begann ein toller Abend. Sie gingen zusammen in eine kleine Hütte und redeten und lachten viel. Ray stellte seinen Freunden seine große Schwester vor, die ihm alles, was er über das Beybladen wusste, beigebracht hatte. Sie redeten über die Weltmeisterschaften und vieles mehr. "Dieses Jahr gibt es keine Vorrunden. Das haben sie jedenfalls im Fernsehen gesagt.", erklärte Lee. "Aber wie qualifiziert man sich denn dann?", fragte Ray. "Dieses Jahr gibt es ein neues Anmeldungssystem.", sagte Mariah. Und dann erklärte sie. (Euch erklär ich das später noch mal, bzw. ich lasse es einen Chara erklären. ;) ) "Morgen trainieren wir alle zusammen, okay?!", fragte Benny begeistert. Ray lächelte, weil der Kleine sich so freute. "Kein Wunder, dass es ihm hier gefällt. In New York hat er keine kleine Hütte oder grasige Hügellandschaften.", dachte er. Nino holte seine Zigarettenschachtel heraus und war kurz davor, sich eine anzuzünden. Aber Evelyn war schneller und schnappte sich die Kippe und die Schachtel auch. "Hier wird nicht geraucht, Nino!", sagte sie und rannte weg, bevor er aufstehen konnte. "Bunny, gib sie wieder her. Die Luft ist mir hier zu sauber." Evelyn ging nach draußen und warf die Packung in den anliegenden See. "Das soll sie auch bleiben.", sagte sie und streckte Nino die Zunge raus. Nino stand auf. "Cevin, dein Board.", sagte er mit einem hinterhältigen Blick. Cevin lieh ihm sein Skateboard, schließlich war es früher eh mal Ninos gewesen, bis dieser es ihm geschenkt hatte. Evelyns Lächeln verwandelte sich. "Nein, Nino, Gnade!", flehte sie, aber Nino schwang sich schon elegant auf das Board und jagte sie durch das halbe Dorf. "Wow, Nino ist ja echt ein Meister im Skaten.", sagte Mariah und Ray wurde bei ihrem schwärmenden Ton eifersüchtig. "Er ist echt der beste.", musste Cevin zugeben. Lee sah durch die Tür nach draußen. "Oh oh, Evelyn ist zu langsam.", lachte er und Ray stellte sich neben ihn, um das Schauspiel zu beobachten. Natürlich war Nino mit dem Skateboard schneller als Evelyn und mit einem kräftigen Sprung sprang er sie um und die beiden rollten einen Grashügel hinunter. Ray lachte und die anderen sahen nun auch zu Evelyn und Nino rüber. Die beiden stoppten langsam und Nino zog Evelyn ein Stück zu sich heran und begann sie durchzukitzeln. "Nein, Nino, bitte, ich mach das nie wieder! Hör auf! Nino! Vergib mir!", sagte Evelyn gelegentlich aus ihrem Lachen heraus. Cevin schüttelte den Kopf. "Er wird nicht aufhören, bis sie keine Luft mehr bekommt.", sagte er grinsend. Irgendwann bekam Evelyn wirklich kaum noch Luft und Nino ließ sie los. "Das hast du verdient!", sagte er triumphierend. Evelyn drehte sich einmal durch das Gras und hielt sich ihren Bauch, der vom vielen Lachen richtig wehtat. Nino stand auf und positionierte das Skateboard vor seinen Füßen. Evelyn stand dann auch auf, aber sie schwankte hin und her. "Ich kann nich mehr!", sagte sie und Nino gab sich einen Anstoß und fuhr zu ihr hin. Während er an ihr vorbeikurvte hob er sie hoch und hielt trotzdem noch das Gleichgewicht. Den einen Arm hatte er über ihren Rücken gelegt, und den anderen unter ihre Knie geschlungen. Mariah träumte vor sich hin und Ray wurde Nino jetzt zu sehr zum Konkurrenten, obwohl er für Mariah eigentlich zu alt war. (Mariah: "Ray, du bist doch immer noch der süßeste von allen!" Ray: "Das hat Evi mir auch schon mal gesagt." Kai: "Hey, mir auch.") Schließlich kamen Nino und Evelyn wieder bei den anderen an und Nino setzte sie ab. "Danke, Cevin.", sagte er und gab ihm das Board zurück. Cevin nickte ihm zu. Nino war für ihn immer wie ein großer Bruder gewesen, aber auch wie ein Vorbild. Von ihm hatte er Skaten gelernt, als er noch ganz klein war. Es war mittlerweile schon sehr spät geworden und sie gingen auch schon bald schlafen. Ray schlief bei Evelyn im Zimmer. Einerseits, um bei seiner Schwester zu sein, andererseits, um Mariah etwas eifersüchtig zu machen.

"Tyson, Mr. Dickinson (Mein Gott, wie schreibt man den? Ich hoffe ihr wisst, wen ich meine und man möge mir verzeihen, wenn das die falsche Schreibweise ist) hat angerufen und ich hab uns gleich bei der Meisterschaft als Team angemeldet." Daichi war total aufgedreht. (War er schon mal nicht aufgedreht?) Tyson wachte gerade auf und sofort kam ihm Daichi entgegen gesprungen. "Wieso angemeldet? Gibt es keine Vorrunden?", fragte Tyson noch völlig verschlafen. In einem halben Monat sollte die vierte Weltmeisterschaft im Beybladen starten. In diesem Moment schaltete Daichi den Fernseher an. "Hier, sieh dir das an." Der Nachrichtensprecher gab das Wort an Mr. Dickinson, der ein Mikrofon in der Hand hielt und verkündete: "In diesem Jahr will die BBA eine unbegrenzte Weltmeisterschaft veranstalten. Das bedeutet, dass auch Teams teilnehmen können, die bis jetzt nur eine einzige Meisterschaft, und das muss nicht mal eine internationale gewesen sein, gewonnen haben." "Was versprechen Sie sich durch dieses neue System?", fragte der Nachrichtensprecher. "Nun.", antwortete Mr. Dickinson, "Auf diese Weise werden vielleicht neue Talente entdeckt, und das steigert die Interesse der Blader, denn nun haben sie die Chance, ihre Idole live zu erleben oder sogar gegen sie anzutreten." "Gut, da habt ihr es gehört. Also meldet euer Team schnell an, wenn ihr die einzige Teilnahmebedingung erfüllt." Daichi schaltete aus. "Das ist ja...", sagte Tyson und stockte. Daichi sah ihn an. "Findet er es unverschämt oder schlecht?", fragte er sich. "genial!", sagte Tyson grinsend, "Los Daichi, gehen wir trainieren! Das wird dieses Jahr einfach super. Und wir werden den neuen Teams zeigen, was die Weltmeister drauf haben!" "Aber...", begann Daichi, aber Tyson packte ihn sich schon und schleifte ihn hinter sich her zur Tür. "Tyson, in drei Tagen beginnt die offizielle Trainingszeit.", sagte er. Tyson blieb stehen und ließ Daichis halb abgestorbenen Arm los. "Was?" Daichi schüttelte seinen Arm und erklärte: "In drei Tagen sollen wir in New York sein. Dort können sich alle Teams auf die Meisterschaft vorbereiten, die dann in einem halben Monat beginnt." Tyson nickte. "Ach so ist das. Na dann, gehen wir schon mal packen!" Und wieder schleifte er Daichi hinter sich her, der ab und zu ein gequältes "Aua!" hervorbrachte.

Ding... Dong... Die Haustür klingelte und Max machte sie auf. Und vor ihm stand Rick. "Hey, Kleiner. Alles fit bei dir? Übermorgen fliegen wir schon." Max hielt ihm die Tür weit auf und Rick kam herein. "Ja, ich hab mich jetzt genug ausgeruht. Dieses Jahr wird es richtig spannend mit dem neuen System. Weißt du, wie viele Teams schon angemeldet sind?" Rick stellte seine Sporttasche ab und zog seine Jacke aus. "Kein Plan, aber wir werden eh jedes Team platt machen.", sagte er grinsend. Max grinste auch. "Wenn du meinst. Zum Glück können wir in New York noch trainieren." Während er "New York" sagte kamen ihm wieder diese Erlebnisse in den Sinn. Und er musste an Kai denken. "Wie es ihm wohl geht...", fragte Max sich. "Hast du dir schon einen neuen Namen für die All Starz überlegt?", fragte Rick. Max schüttelte den Kopf. "Aber meine Mum hat gesagt, sie hätte einen für uns." In diesem Moment kam Max' Mutter aus der Küche. "Oh, hallo Rick, schön, dass du da bist." Rick begrüßte sie mit einem Handschütteln. "Max sagt, Sie hätten einen neuen Namen für uns." Max' Mutter strahlte heller als das Blond ihrer Haare. "Ja genau, ich habe euch als "Pk Starz" angemeldet." (englische Aussprache des "P" also "pi" ; daraus wir dann "Peak Starz" peak heißt: Spitze) Rick gefiel der Name. Und Max auch, was seine Mutter noch mehr strahlen ließ, als vorher.

Ein Flughafen in Russland. Gerade verlässt ein Flieger die Startbahn. Richtung New York.

"Aufwachen, Leute! Trainieren! Ihr habt es versprochen! Los, aufstehen!" Natürlich war Benny schon hellwach und stürmte von Zimmer zu Zimmer, klopfte an jede Tür und hüpfte aufgeregt durch den Flur. "Benny! Ich hab dir schon beigebracht, wie man eine Uhr liest. Es ist gerade mal fünf vor sechs!", rief Evelyn und blieb liegen. Auch die anderen waren sehr begeistert von der Reinkarnation des lautesten Weckers der Welt. "Benny!", rief Cevin und vergrub seinen Kopf unter seinem Kissen. Aber jetzt konnte niemand von ihnen mehr schlafen. Benny hatte seinen Plan erfolgreich ausgeführt und schließlich gingen sie nach einem kleinen Frühstück nach draußen und begannen mit einem Dauerlauf durch den Wald. Evelyn hatte Cevin verboten, sein Skateboard mitzunehmen, was dem lauffaulen Blader gar nicht gefiel. ( Pech gehabt, Cevin! ;P) "Und in drei Tagen fliegen wir. Dann können wir noch mal richtig trainieren!", freute sich Benny und Nino verdrehte die Augen. "Wir müssen auch noch unseren Teamnamen für dieses Jahr verändern.", sagte Lee. Ray nickte, während sie alle weiterliefen. "Muss man das machen?", fragte Evelyn. Mariah, die neben Evelyn lief und sich freute, dass sie endlich mal nicht das einzige Mädchen war, antwortete ihr: "Ja, jede Saison muss das Team seinen Namen verändern. Das ist einerseits schade, weil man sich immer einen neuen ausdenken muss, aber andererseits auch gut, weil man dann unabhängig vom Namen ein Team vertreten oder verlassen kann." Cevins Aufmerksamkeit war nun geweckt. "Wie meinst du das?" Mariah lachte. "Stell dir vor Evelyn würde bei den Blitzkreig Boys einsteigen." Cevin musste grinsen. Evelyn ließ der Name schaudern. "Tala! Bei ihm würde ich nie im Leben einsteigen!", dachte sie, aber gleichzeitig musste sie auch an Kai denken. Und das machte sie ein bisschen traurig. Am Ende ihres Laufs waren sie alle ziemlich kaputt. Vor allem Benny, der Kleine hatte seine Trainierfähigkeiten etwas überschätzt. "Wir haben schon einen neuen Namen für uns, Ray!", sagte Lee voller Stolz. Ray sah ihn erwartungsvoll an. "Yt Tiger 4s! Na, gefällt dir der Name?" Ray ließ sich die genaue Schreibweise erklären. (englische Aussprache des "Y" also "why" und der "4" also "four" ; daraus wird dann gesprochen: "White Tiger Force") "Das ist genial!", sagte Ray und Lee war sichtlich erleichtert, dass Ray seine Idee gefiel. Mariah strahlte. "Und was machen wir aus Fireside B4?", fragte Benny, der den alten Namen eigentlich ideal fand. (Mir ist gerade was eingefallen: Fireside B4 spricht man natürlich englisch aus, falls das nicht klar sein sollte. Hab ich in Kapitel 3 vergessen zu sagen.) Evelyn überlegte. "Hab keine Ahnung.", sagte sie dann. Jetzt überlegten auch die anderen. "Fire 2 C!", schlug Benny irgendwann vor, "Das ist dann auch wie Yt Tiger 4s ein Buchstabenspiel." (auch englische Aussprache der "2" also "two" und des "C" also "si" ; daraus wird dann Fire to see) "Coole Idee, Kleiner.", gab Evelyn zu und so nannten sie ihr Team in Fire 2 C um. "Jetzt haben wir aber echt erstmal ne Pause verdient. Lasst uns schon mal ein bisschen packen.", sagte Cevin, der die Nase vom Laufen gestrichen voll hatte. Also machten sie eine Pause. Und danach bastelten sie noch an ihren Blades herum, und gaben sich gegenseitig ein paar Tipps. In diesem Moment vergaßen sie völlig, dass sie eigentlich Gegner waren.
 

Wie wird wohl der Start der vierten Weltmeisterschaft im Beybladen verlaufen?

Wie sind die neuen Teams, die sich angemeldet haben und wird auch Kai teilnehmen, um Tyson erneut gegenüberzustehen?

Fortsetzung folgt in Kapitel 14 - Wiedersehen²
 

by Evelyn-chan
 

Jipiii! Endlich das nächste Kapitel fertig. Meine Güte, dieses Mal wird die Weltmeisterschaft aber ein Kürzelspiel in den Teamnamen. (Dankt meiner Phantasie dafür  ) Hoffe, ihr hinterlasst brav Kommis oder was auch immer und empfehlt mich vielleicht mal weiter, wenn euch meine FF noch gefällt. *smile* HEL, eure Evelyn-chan

Wiedersehen²

Wiedersehen²
 

"Na los! Na los! Wir verpassen unseren Flieger!" Benny rannte wie gewöhnlich durch den Flur und sammelte seine Sachen zusammen. Endlich war der große Tag gekommen, an dem sie endlich nach New York fliegen würden. Nino hatte seine Tasche schon bereit und stand mit Cevin, der ebenfalls alles beisammen hatte, draußen und rauchte. (Natürlich... Mal wieder hat er mehr als eine Packung dabei) Mariah stieß fast mit Benny zusammen, als sie völlig aufgedreht von einem Zimmer ins andere rannte, um ihr rosa Tuch zu suchen. "Lee! Weißt du, wo ich es gelassen habe?" Lee verdrehte die Augen und schleppte seine Tasche den Flur entlang auf dem Weg nach draußen. "Nein, ich hab keine Ahnung, Mariah." Evelyn und der Rest von den Yt Tiger 4s, bis auf Ray, gesellten sich jetzt zu Nino und Cevin. Evelyn warf Nino einen finsteren Blick zu. Dieser grinste und zog genüsslich an seiner Kippe. Daraufhin kickte Evelyn ihm ihre Hacke gegen sein Bein. Nino schwankte ein Stück rückwärts.

Mariah erschrak sehr intensiv, als plötzlich Ray vor ihr auftauchte und sie fast in ihn hineinlief. "Hier ist dein Tuch, Mariah.", sagte er gelassen und hielt ihr das rosa Stück Stoff entgegen. Mariah strahlte und nahm es aus seiner Hand. "Danke, Ray!" Dann hüpfte sie überglücklich mit ihrem Tuch in der Hand durch den Flur und ließ Ray ihre Tasche tragen.

Draußen angekommen waren endlich alle bereit zum Aufbruch nach New York, wo die Trainingszeit für die Weltmeisterschaft auf sie wartete.

Max' Mutter winkte ihnen hinterher, während er und Rick in den Bus stiegen, der sie zum Ort der Weltmeisterschaft bringen sollte. "Tschüß, Maxi! Auf Wiedersehen, Rick! Und kommt mir ja ins Finale!" "Mein Gott, ist die peinlich...", sagte Max und ähnelte einer reifen Tomate. Rick grinste und machte seine Mutter nach: "Tschüß, Maxi!" Er betonte das "Maxi", was Max noch roter anlaufen ließ. Rick lachte und auch Max musste grinsen. In dem Bus saßen zahlreiche andere Blader. Teilweise kamen sie Max bekannt vor, aber die meisten hatte er noch nie zuvor gesehen. "Dieses Jahr wird unser Team den Weltmeistern das Leben schwer machen!", hörte er einen dunkelhaarigen Blader sagen. Ein blondes Mädchen, das ganz offenbar zu einem anderen Team gehörte, meinte: "Ach komm, gegen Tyson kommst du doch gar nicht an!" Max grinste und wendete sich wieder Rick zu. "Ich freu mich schon richtig auf das Training." "Und ich erst! Aber am meisten natürlich auf die Meisterschaften selbst. Wir werden alle platt machen!", sagte Rick entschlossen. Plötzlich kam ein kleiner, braunhaariger Junge etwas schüchtern und zögernd zu ihnen hinüber. "Hey, ihr seid doch Max und Rick von den All Starz! Könnte ich ein Autogramm gekommen?" Natürlich verteilten Max und Rick ein paar Signaturen an ihre Fans, die im Bus saßen. Irgendwann hielt der Bus an einer riesigen Halle an. Sie stiegen aus und schulterten ihr Gepäck. "Was für ein Riesending!", staunte Max. "Na klar!", meinte Rick, "Dieses Jahr nehmen ja auch viele Teams teil."

"Hallo, Jungs!", begrüßte Mr. Dickinson Tyson und Daichi, die gerade vom Flughafen bei der Halle ankamen. Daichi war immer noch ein wenig schlecht vom Fliegen. (Daichi: "Na toll!" Evelyn-chan: "Sorry, aber du hast nun mal Flugangst, Kleiner!") "Hallo, Mr. Dickinson! Woher wissen wir denn, wo unser Zimmer ist?", fragte Tyson und stellte seine Tasche ab. Daichi setzte sich erstmal. Mr. Dickinson grinste. "Ihr findet den Namen eures Teams an der Tür angebracht. Geht einfach den Flur entlang. Wo ist denn Kenny? Daichi meinte am Telefon, er wäre auch in eurem Team." Tyson schulterte seine Tasche wieder. "Ja, er kommt nach. Er ist zurzeit noch beschäftigt, höchstwahrscheinlich mit seinem Laptop und seinem Blade." Mr. Dickinson nickte und Tyson wendete sich an Daichi. "Komm, Daichi! Wir suchen unser Zimmer und dann können wir gleich trainieren gehen!" Tysons Stimme klang fröhlich und voller Tatendrang, ganz im Gegensatz zu Daichis Gesichtsausdruck.

Auf der anderen Seite der Halle. Gerade steigt Tala mit seinem Team aus einem Auto. Aber nirgendwo ist eine Spur von Kai. "Ob er wohl noch kommt, wie er es gesagt hat?", fragt Brian. Tala sieht sich um. "Das wollen wir doch hoffen."

Wenig später waren bereits zahlreiche Teams von Beybladern eingetrudelt und hatten damit begonnen, sich hier oder da mal ein Autogramm zu besorgen, oder stolz ihre Blades und ihre Teams zu präsentieren. Ein Reporterteam interviewte gerade einen blonden Jungen, der zwei andere Jungs und ein schwarzhaariges Mädchen hinter sich hatte. "Mike, dein Team soll bei dieser Meisterschaft ein neues Talent sein, und ein Favorit für einen Platz unter den ersten drei. Was glaubt ihr denn, wie weit ihr mit "J Dimension" kommen werdet?" Der blonde Junge, der also Mike hieß, grinste siegessicher. "Nun, die Welt da draußen soll es ruhig wissen. Wir denken schon, dass wir die Weltmeister schlagen können. Wir haben hart an uns gearbeitet und unser Team ist bei den letzten Vorrunden nur knapp ausgeschieden." Nun hüpfte das schwarzhaarige Mädchen vor die Kamera. "Hey, Leute! Ich grüße alle unsere Fans und drückt uns trotz Mikes großen Sprüchen die Daumen, okay? Danke, wir lieben euch! Und ich grüße meine Mum und meine Großmutter!" Der Reporter ließ Mike stehen und wendete sich an das einzige Mädchen von J Dimension. "Hallo Grace. Du scheinst ja schon ziemlich aufgeregt zu sein. Gibt es hier zwischen diesen zahlreichen Teams vielleicht eines, das euch gefährlich werden könnte?" Grace fummelte schnell ihre Haare zu Recht, sodass sie in gleichmäßigen Locken von ihrem Kopf hingen und dann legte sie ein Lächeln auf. "Na ja, bis jetzt noch nicht, Mike sagt schon die Wahrheit..." Dann stockte sie und ihr Lächeln verschwand blitzartig. Soeben waren Evelyn und Ray mit ihren Teams eingetroffen. Sie bahnten sich ihren Weg durch die vielen Blader. Irgendwann verabschiedete sich Ray von seiner Schwester. Evelyn war kaum größer als er, deswegen sah die Umarmung leicht und wie tausendmal gemacht aus. Dann trennten sich ihre Wege. Grace deutete auf Evelyn, die sich mit Nino, Cevin und Benny langsam Richtung Halle vorkämpfte. Für solche alten Hasen im Beybladen wie sie es waren war es unnötig, sich vorher die ganze Zeit vor der Halle über Gott und die Welt zu unterhalten. (Das soll jetzt nicht böse gemeint sein. Aber Fire 2 C trainiert lieber, anstatt zu quatschen =) ) Grace fuchtelte mit ihrem Arm herum, weil sie kaum ein deutliches Wort herausbekam. "Fireside B4! Da hinten sind Fireside B4! Das gibt's doch gar nicht!" Der Kameramann schwenkte sofort um und auch der Reporter verabschiedete sich von Grace und J Dimension. "Oh Gott, lasst uns schnell hier weg, bevor wir noch erkannt werden.", meinte Nino, der so eine leichte, in ihm hoch kriechende Ahnung hatte. (Nino: "Nein, wirklich?" *Evelyn-changegendieschulterbox*) "Hey, Evelyn! Bleib doch mal stehen!" Die Stimme des Reporters klang wie tausend zerscheppernde Gläser in Evelyns Ohren. "Oh nein.", dachte sie, aber sie legte ein gequältes Lächeln auf, blieb stehen und drehte sich dem Reporter entgegen. "Guten Tag. Was kann ich für sie tun, mein Herr?", fragte sie freundlich wie eine Verkäuferin in einem Geschenkeladen. Danach nickte sie Nino und Cevin zu, dass sie schon mal weitergehen sollten. Nino machte eine dankende Geste zu ihr hinüber und ging stumm etwas sagend weiter. (Wir wollen hier nicht weiter erläutern, was er da geflüstert hat. *g* Nagut, es war wohl soviel wie: "Diese f**k Reporter. Können die einen nicht mal nach einem langen Flug in Ruhe lassen?") "Ich glaube meinen Augen nicht! Wird diese Weltmeisterschaft etwa ein Comeback von Fireside B4?", fragte der Reporter und wedelte wild mit seinem Mikrofon herum. Evelyn wollte brav alle Fragen beantworten. Mittlerweile hatten ein paar Blader aus der Umgebung mitgehört und ihre Aufmerksamkeit war nun auch bei Evelyn und dem Reporter. "Doch, man könnte es Comeback nennen, aber wir sind viel besser, als wir es damals waren. Außerdem haben wir das Team in Fire 2 C umbenannt." Der Reporter kriegte sich gar nicht mehr ein und ein unbemerktes, leises Getuschel machte sich in der Menge breit. "Das ist ja großartig!", explodierte der Reporter. Dann stellte er sich direkt ins Bild der Kamera, sodass man Evelyn zu ihrer Erleichterung nicht mehr sehen konnte. "Ihr habt es soeben gehört, Leute! Fireside B4 bringt dieses Jahr wieder Schwung in die Beybladebude! Und alle männlichen Fans des Teams haben wahrscheinlich immer noch dieselbe Frage wie damals schon immer. Evelyn, bist du in festen Händen? Das würde alle Fans wahrscheinlich sehr betroffen machen." Evelyn hatte jetzt langsam die Nase voll. Vor allem, weil jetzt auch ein paar Jungs auf einmal aufgehört hatten, sich zu unterhalten und auf ihre Antwort warteten. "Kein Kommentar!", sagte sie angenervt und zog weiter. Zum Glück war die Tür der Halle nicht weit. "Tja, Leute. Diese Frage wird wohl für immer ungeklärt bleiben, aber wir halten euch auf dem Laufenden und senden täglich neues von der vierten Weltmeisterschaft im Beybladen! Zurück ins Studio."

Bamm! Evelyn schlug nur die Tür von dem Zimmer ihres Teams zu und lehnte sich mit dem Rücken dagegen. Dann seufzte sie. Nino saß auf einem Bett und blickte zu ihr hinüber.

"Hey. Du lebst ja noch. Und dein Bauch ist noch ganz! Wir hatten schon Angst, der Typ hätte dir Löcher hineingefragt." Evelyn ging zu ihm hin und setzte sich neben ihn. "Man, das einzige was die interessiert ist: Was plant dein Team und bist du noch single? Wie mir das auf die Nerven geht." Nino zog eine Augenbraue hoch. "Dir geht so was auf die Nerven. Die meistens Mädchen wären gern so wie du." Evelyn kickte ihm in die Seite. "Man, und zwei Tage später würden sie das gleiche sagen. Jetzt lass und trainieren gehen!" Nino stand auf und holte Uroloss, seinen Blade hervor. "Ja, so gefällst du mir, Bunny! Benny und Cevin sind schon in unserer Trainingshalle." Evelyns Augen weiteten sich ein wenig. "Unsere Trainingshalle?" Nino lächelte. "Ja, jedes Team hat hier seine eigene Trainingshalle. Das ist doch mal ein Service." Evelyn stand auch auf, aber kurz vor der Tür blieb sie noch mal stehen. "Warte! Ich muss noch eben ganz dringend was Wichtiges erledigen! Bin gleich wieder da!" Bevor Nino auch nur Luft holen konnte, um etwas zu sagen, war Evelyn weg. Dann beschloss er, sie einfach gehen zu lassen und schon mal mit Cevin und Benny zu trainieren.

Evelyn rannte den Flur entlang. Sie sah an jede Tür und las sich jeden Teamnamen zweimal durch. Der Flur war totenstill und leer. Wer nicht schon am trainieren war, stand draußen auf dem Platz. Sie lief weiter und weiter und dann hatte sie gefunden, wonach sie gesucht hatte. Sie blieb stehen und ging langsam auf die Tür zu, als hätte sie Angst, sie könnte vor ihr davonlaufen. "Alliance of Power", flüsterte sie leise. Die Tür war grau und sah kalt und ausladend aus. Die Schrift auf dem weißen Papier war ordentlich und auf dem Computer geschrieben. Evelyn hoffte, dass Kai wie letztes Jahr wieder bei Tala im Team sein würde. Nun stand sie direkt vor der Tür. Aber sie traute sich nicht, anzuklopfen. Ein paar Mal hob sie ihre Hand hoch, aber sie schaffte es nicht, sich dazu durchzuringen anzuklopfen. "Man Kai! Kannst du nicht einfach hier vorbeikommen und sagen: "Hi Evi. Schön dich wieder zusehen, und entschuldige noch mal, dass ich dich damals einfach so sitzen gelassen habe."", sagte sie leise und sah auf den Boden vor der Tür. Plötzlich öffnete sie sich und Evelyns Blick wanderte sofort wieder aufwärts. Hatte sie jemand gehört? Und dann stand er vor ihr. Seine Haare hatte sie noch genau in Erinnerung und auch seine Augen kamen ihr bekannter als je zuvor vor. Sie wich erstmal ein paar Schritte zurück. "Hi Evi?! Was machst du denn hier?", fragte Tala und machte hinter sich die Tür wieder zu. (Haha, ihr dachtet wohl alle, dass Kai vor ihr stehen würde *g*) Evelyns Blick verfinsterte sich und sie hörte nicht auf, ihm direkt in die Augen zu sehen. "Ist Kai dieses Jahr wieder bei euch im Team?", fragte sie forsch und ihre Wiedersehensfreude hielt sich erstaunlich gut in Grenzen. Tala schien es gewohnt zu sein, dass Evelyn ihn nicht gerade sehr gut ausstehen konnte. "Ja, ist er. Falls du ihn suchst, solltest du aber nicht stundenlang vor unserer Tür rumstehen, sondern vielleicht lieber noch etwas warten. Du kennst ihn doch, er kommt immer erst, wenn alle schon längst da sind." Evelyn grinste kurz und bedeutungslos. "Danke. Mehr wollte ich gar nicht wissen." Daraufhin drehte sie sich wieder in die andere Richtung um und ging los, aber sie kam nicht weit. Tala lief ihr schnell hinterher und packte sie am Handgelenk. "Hey. Warte doch mal. Falls du immer noch sauer auf mich bist wegen..." "Lass mich in Ruhe!", rief Evelyn ihm dazwischen und riss sich los. Dann drehte sie sich kurz zu ihm um, sodass er sehen konnte, wie sich bei seinen Worten Tränen in ihren Augen gebildet hatten. "Es ist zu spät für Erklärungen, Tala! Spar dir deine Ausreden!" Daraufhin drehte sie sich wieder um und ging los, ohne ihm weiter Beachtung zu schenken. Tala sah ihr hinterher. "Ach, Evi. Wenn das nur damals nicht so schief gelaufen wäre..."

Bamm! Wieder schlug Evelyn die Tür des Zimmers zu. Nino lugte aus der Trainingshallentür. "Was ist dir denn passiert? Schon wieder ein Reporter?" Evelyns Laune war nicht gerade die beste und sie nahm Fea in die Hand. "Nein. Können wir jetzt anfangen?" Nino hob abwehrend die Hände. "Hey, von uns aus hätten wir schon vorhin anfangen können! Jetzt lass deine Laune nicht an uns aus." Benny ließ Sigil durch die Arena kreiseln. "Hey, Evi. Alles klar?", fragte er mit einem leicht vorsichtigen Ton in der Stimme, als befürchtete er, dass Evelyn ihm etwas an den Kopf donnern würde. "Ja, alles klar." Dann ließ sie Fea wieder sinken. "Leute, wärt ihr böse auf mich, wenn ich heute das Training sausen lasse? Ab morgen mache ich aber mit Sicherheit mit." Cevin schüttelte den Kopf und startete gerade Corw, sein BitBeast. "Ist okay. Bevor du uns hier noch die Arena in die Luft jagst." Nino verdrehte die Augen. "Okay, Bunny. Aber morgen hast du bessere Laune!" Evelyn lächelte und schwor auf den Segen aller BitBeasts, dass sie am nächsten Tag besser drauf sein würde. Danach verließ sie das Zimmer wieder und starrte ein paar Minuten lang auf den kahlen Flur. Dann ging sie los. Sie wolle Kai suchen, überall, zuerst auf dem Platz und wenn es sein musste in der gesamten Halle. Sie vermisste ihn einfach zu stark, um jetzt irgendetwas anderes zu machen.

"Hey! Tyson! Max!" Ray rannte einen anderen, kleinen Teil des Flures entlang, weil er Tyson und Max sah. Tyson drehte sich sofort um. "Hi, Ray! Wir haben gerade angefangen, dich zu suchen!", grinste er und begrüßte seinen Freund mit einem Handschlag. Danach begrüßte Max Ray, sie hatten sich seit der Geschichte in New York nicht mehr gesehen. "Wie geht's, alles klar bei euch?", fragte Ray und ging mit ihnen weiter durch den Flur. "Ja. Bei uns ist alles in bester Ordnung. Und auf die Meisterschaften freuen wir uns schon riesig!", erzählte Max und Ray war sich nicht ganz sicher, ob er mit "wir" Rick und ihn oder Tyson und ihn meinte. "Dieses Jahr werde ich dich bestimmt schlagen!", verkündete Ray voller Stolz und schubste Tyson, der sofort entgegnete: "Das werden wir ja sehen!" Max grinste. Alles schien wie immer zu sein. Wie bei jeder Meisterschaft forderte man sich heraus und schwor seine Revanche. Und trotz alledem waren sie immer Freunde gewesen und waren es immer noch. "Hey, wartet mal!", sagte Tyson nach einer Weile und blieb stehen. Sofort stoppten auch Ray und Max. "Was ist? Wir wollten doch raus gehen und die anderen Teams kennen lernen.", meinte Ray und ging ein Stück zurück zu Tyson. Der Schatten von Tysons Käppi verdeckte seine Augen und schließlich sprach er das aus, was jeder von ihnen wissen wollte, aber keiner aussprechen konnte: "Was glaubt ihr, wo Kai ist...?" Seine Stimme klang, als hätte er seit drei Monaten nichts gesagt und Max sah bei dem Schlagwort "Kai" augenblicklich auf den Boden. Nur Ray wurde langsam gereizt. "Immer nur Kai! Die ganze Zeit immer nur Kai! Von Evelyn Kai! Von euch Kai! Am laufenden Band macht ihr euch Sorgen um diesen... diesen, den ich hier nicht aussprechen will! Mein Gott, ihr kennt ihn doch. Und einen Tag vor dem Start der Meisterschaft kommt er durch die Tür und sagt: ,Hi Leute. Was geht denn so?' Und natürlich wird er perfekt auf die Meisterschaft vorbereitet sein. Und wenn ihr ihn fragt, wie es ihm geht, dann wird er sagen: ,Mir könnte es nicht besser gehen, wieso fragt ihr, brauchte "ich" etwa schon jemals Hilfe?'" Ray rammte seine Faust in die Betonwand. Max wich vor ihm zurück und Tyson hob seinen Blick und starrte seinen Freund leicht fassungslos an. "Ray!" Ray beruhigte sich wieder und sammelte sich. "Tut mir Leid, Leute. Aber es regt mich einfach auf!" "Ja, das hat man gemerkt.", sagte Max gespielt ehrfürchtig, "So bist du ja noch nie aus der Haut gefahren."

Plötzlich und unbemerkt kam jemand um die Ecke des Flures und näherte sich der Gruppe. Tyson versank so in Gedanken (hey, hab ich das gerade geschrieben? Juhu! Ich mache Wunder wahr!!!), dass er diesen Jemand gar nicht bemerkte. "Mir war nie so bewusst, dass Ray und Kai schon immer tiefe Konkurrenten untereinander waren. Aber jetzt ist es endgültig klar. So hat sich Ray noch nie benommen, aber vielleicht ist das gerade jetzt so extrem, wo Evelyn, seine große Schwester sich so gut mit Kai versteht. Vielleicht fühlt er sich wirklich ein bisschen in Kais Schatten gestellt, obwohl, irgendwie hab ich das Gefühl, das würde er manchmal extra machen." (mein Gott, Tyson interpretiert richtig in Ray hinein...)

"Es ist doch immer dasselbe. Sobald man mal etwas später als normal kommt, redet man schlecht über dich." Tyson sprang blitzschnell einen Satz rückwärts und drehte sich dann um. Ray knurrte leise, sein Blick traf den von Kai und lange starrten sie sich an. Max war sich sicher, einer von den beiden, würde gleich die Spannung in der Luft brechen und auf den anderen losgehen. "Kai!", rief Tyson schnell, der offenbar das gleiche dachte wie Max. Doch Kai schien ihn gar nicht wahrzunehmen. Das Feuer in seinen Augen brannte mit dem von Ray um die Wette. Tyson stellte sich jetzt direkt zwischen die beiden, sodass Kai ihn nicht mehr ignorieren konnte. "Wie geht's dir? Alles wieder fit bei dir? Und..." Eigentlich wollte Tyson noch mehr Fragen stellen, aber Kai ging einfach los. "Danke, mir geht es wirklich wieder besser. Wisst ihr, wo Evi ist?" Sogar Max' Unterkiefer klappte jetzt nach unten. Normalerweise wäre Kai jetzt wirklich wieder sehr distanziert gewesen und hätte nur gesagt: "Mir könnte es nicht besser gehen. Ich komm allein klar." Tyson sah ihm hinterher. Sein Schal flatterte hinter ihm her wie ein Hund seinem Herrn folgte. "Ich glaube, Evi ist...", begann Tyson, aber Ray unterbrach ihn, indem er Kai hinterher lief. Max machte lieber die Augen zu und selbst Tysons "Nicht Ray!" konnte nichts mehr ändern. Ray stellte sich direkt vor Kai und türmte sich in seine volle Größe auf, was allerdings nicht viel brachte, denn Kai war immer noch ein winzig kleines Stück größer als er. Kai blieb stehen und sah auf ihn herunter, obwohl Ray gar nicht so viel tiefer war, als seine Blickhöhe reichte. "Was willst du?", fragte er provozierend selbstbeherrscht. Rays Blick verfinsterte sich noch mehr. "Du wirst Evi in Ruhe lassen, verstanden?!" Er versuchte nicht mal, so bedrohlich wie möglich zu klingen, denn seine Stimme klang automatisch so. Sogar Kai bekam jetzt etwas mehr Respekt vor Ray, als er es ohnehin schon hatte. Tyson und Max trauten sich nicht, dazwischen zugehen. Kai schritt eine elegante Kurve um Ray herum und wollte gerade weitergehen, als Ray seinen Abgang verhinderte, ihn ziemlich grob am Kragen packte und gegen eine Wand drückte. Tyson machte einen Schritt vorwärts, Max jedoch wich lieber einen Schritt zurück. "Ob du mich verstanden hast?", fragte Ray knurrend und drückte Kai noch etwas härter gegen die Wand. Tyson ging noch einen Satz vorwärts um Ray aufzuhalten, aber Kai hob seinen Arm, sah kurz zu ihm herüber und stoppte ihn mit seiner offenen Handfläche. "Schon gut, Tyson. Der tollwütige Tiger beruhigt sich gleich wieder." Ray ließ ihn daraufhin los. "An deiner Stelle würde ich sehr vorsichtig sein, Alter." Kai ließen Rays Drohungen kalt. Er wusste, dass er bei einer Schlägerei ganz klar der Stärkere wäre, aber er war nicht besonders scharf darauf, seine Freundschaft mit Ray kaputtzumachen. Schweigend ging er an Ray vorbei und klopfte ihm im Vorbeigehen freundschaftlich auf die Schulter. Ray verwirrte das ein wenig, aber irgendwie war es ihm auch klar, dass Kai immer schwer in Ordnung war. Obwohl sie immer schon heimlich und unbewusst tief verfeindet waren, war jedem von ihnen die Freundschaft zwischen ihnen wichtig. "Tut mir Leid.", wollte Ray ihm noch sagen, aber Kai war schon außer Hörweite. Dann verließ auch Ray die Gruppe. "Hey, denkt jetzt nicht falsch über mich. Ich bin echt froh, dass es ihm besser geht." Er konnte seinen Freunden nicht in die Augen sehen und er hatte ihnen den Rücken zugekehrt. "Ist doch klar, Ray. Wir kennen euch doch.", sagte Max und wechselte einen Blick mit Tyson. Als Tyson und er allein waren redeten sie noch eine Weile. Sie hatten ihren Plan, die anderen Teams draußen kennen zulernen an den Nagel gehängt. "So sind die zwei nun mal.", sagte Max. Tyson seufzte. "So heftig war es aber noch nie. Wenn Kai nicht so cool geblieben wäre, wer weiß, was dann passiert wäre..." Max schüttelte den Kopf. "Ich glaube nicht, dass sie sich schlagen würden, jeder von ihnen weiß doch insgeheim, dass der andere es nicht so meint." "Das hoffe ich.", sagte Tyson. Danach gingen die beiden wieder zu ihren Teams, um noch ein wenig zu trainieren.
 

Werden sich Evelyn und Kai bald wieder sehen?

Wie wird wohl der Start der Weltmeisterschaft und kommt vielleicht noch etwas dazwischen?

Fortsetzung folgt in Kapitel 15 - Freude in der Not
 

by Evelyn-chan

Freude in der Not

"Oh man, was hab ich gemacht?! Ich bin doch echt ein Idiot.", sagte Ray zu sich selbst, während er weiter den Flur entlangging. Er war auf dem Weg zurück zu den Yt Tiger 4s, um sich mit Beybladen ein bisschen von dem ganzen Stress abzulenken. Der Flur war immer noch leer und still. Nur manchmal begegneten Ray ein paar Blader, auf dem Weg zu ihren Zimmern. Die meisten von ihnen hatte Ray noch nie gesehen. "Dieses Jahr nehmen total viele Teams an der Weltmeisterschaft teil.", dachte er, während eine Gruppe lachender Mädchen an ihm vorbeizog und ihn von oben bis unten musterte. "Hey, Leute. Der ist doch knuffig.", flüsterte ein braunhaariges Mädchen und folgte Rays Schritten mit ihrem strahlenden Blick. Ray verdrehte die Augen. Ein Schwarm voller hysterischer Nervensägen, die seine Handynummer haben wollten war jetzt echt das letzte, was er brauchte. Er war echt heilfroh, als der Flur wieder leerer wurde. Das Zimmer der Yt Tiger 4s war nicht mehr weit, doch irgendwie kam Ray der Weg unheimlich lang vor. Es war ihm, als würde der Boden wie eine Rolltreppe rückwärts laufen und ihn nicht vorankommen lassen. Auf irgendeine Weise kam Ray der Gang jetzt gruselig kalt und dunkel vor. Er hörte keinen einzigen Ton mehr. Nicht mal das Widerhallen seiner Schritte. Keine einzige Stimme konnte er hören, es war, als wenn die gesamte Halle leer stehen würde. Ray fürchtete sich schon ein wenig, denn der Gang war ziemlich groß und breit und auf der gegenüberliegenden Seite der vielen Zimmertüren, waren ab und zu kleine, dunkle Sackgassen in der Wand. Aus keinem der Zimmer hörte er etwas. Ray fröstelte. Es war so unangenehm und seltsam kalt. Plötzlich sah er etwas in einem der Gänge blitzen. (also aus einer der Sackgassen, die sind übrigens unbeleuchtet und haben immer ungefähr einen Abstand von 20 m zur nächsten) Ray durchzuckte ein seltsames Gefühl, das ihm zwar irgendwie bekannt vorkam, aber er konnte es nicht richtig unterordnen. Er beschloss, seinen Mut zusammenzunehmen und nachzusehen, was da in dem Gang lauerte. Langsam ging er los, und er merkte es immer deutlicher, dieses mysteriöse Gefühl, das sich mehr und mehr in ihm breit machte, je näher er diesem Blitzen kam.

"Verdammt. Er muss hier irgendwo sein. Er muss es einfach!" Seit knapp einer halben Stunde wühlte sich Evelyn jetzt schon durch die Mengen an Bladern, sagte gelegentlich mal "Hi." oder "Ja." und suchte und suchte. Irgendwo musste Kai doch sein! Sie musste ihn unbedingt wieder sehen und wenn sie bis heute Nacht suchen müsste. Ihre Sehnsucht konnte sie kaum erklären, aber Kai hatte etwas an sich, was sie stets in Bewunderung und Träume hüllte. In diesem Moment verfluchte sie die unglaubliche Größe der Halle, die sie vorhin noch bewundert hatte. Aber mit den Gedanken war sie nicht nur bei Kai. Nein, da war noch jemand, an den sie seit sie ihn wieder gesehen hatte, denken musste. "Tala... Er hat sich kaum verändert."

Klirr... Klirr... "Los, Tyson. Strata Dragoon ist in Topform!" Daichi zeigte seinem Teamkollegen gerade seine neuen Tricks und war mächtig stolz als er es schaffte, Dragoon gefährlich nah an den Arenarand zu befördern. "Waaahh!", brachte Tyson hervor und konnte kaum glauben, was der Kleine in seiner Abwesenheit alles gelernt hatte. Auf einmal öffnete sich die Tür der Trainingshalle und zum Vorschein kamen Kenny und Hilary. "Hi, Leute! Schon richtig am trainieren, was?!", begrüßte sie Kenny. Tyson achtete jetzt nicht mehr auf das Match, was er gerade mit Daichi ausfocht. "Hi Chef! Hallo Hilary! Endlich Verstärkung!" Hilary setzte ihre schwere Sporttasche ab. "Was hast du da alles drin? Du bladest doch gar nicht mit.", staunte Tyson. Kenny lachte. "Mensch, Tyson, das ist für Mädchen die Standardgröße." Hilary fühlte sich jetzt leicht beleidigt. "Hey! Ich sag doch auch nichts, wenn du die ganze Zeit deinen Laptop überall mit hinschleppst. Deine Tasche ist mindestens genauso groß." Die drei mussten lachen. Nichts hatte sich verändert, wie bei der letzten Meisterschaft waren sie ein hervorragendes Team. "Dieses Jahr werden wir uns den vierten Titel holen.", versprach Tyson und Kenny grinste. "Gib mal deinen Blade her, Tyson. Vielleicht kann ich ihn noch ein wenig verbessern, denk dran, dieses Jahr werden Ray, Max, Kai und die anderen noch gefährlicher sein, als letztes Jahr." Tyson nickte. "Okay, Chef!" Dann drehte er sich zur Arena zurück und musste erschrocken feststellen, dass Dragoon von Strata Dragoon im hohen Bogen aus der Arena gepfeffert wurde. Daichi lachte triumphierend. "Haha. Ich hab gewonnen! Wenn du bei den Meisterschaften auch so unkonzentriert bist, wechsel ich das Team!" Tysons Mund klappte auf. "Aber..." Doch dann musste auch er grinsen. "Man, Daichi, du bist echt besser geworden. Wenn du die anderen auch so gnadenlos drannimmst, seh ich uns schon auf dem Siegertreppchen!"

Max saß schon länger an dem Mittagstisch und starrte seine Nudeln an. Nicht mal sein heiß geliebter Senf konnte ihm Appetit machen. Irgendwie kam ihm diese Meisterschaft seltsamer als alles andere vor. Lustlos stocherte er mit seinen Stäbchen in den Nudeln herum. "Hey, Kleiner, keinen Hunger?", fragte Rick und riss Max aus seinen Gedanken. "Hm?", sagte Max noch leicht abwesend, "Ne, keinen Hunger."

Evelyn gab ihre Suche langsam auf. "Verdammt. Kai, was würde ich dafür geben, dich wieder zusehen...", dachte sie und starrte traurig auf den Boden. Doch plötzlich hörte sie eine Stimme. Sie kam aus dem Flur, durch den sie gerade ging und sofort erkannte sie, dass der Schrei von ihrem kleinen Bruder kam. "Ray?", sagte sie und ihre Gedanken schweiften um. Mit leicht besorgtem Gesicht ging sie nun etwas schneller vorwärts. Der Flur kam ihr gruselig leer vor, und ungewohnt still. Schließlich kam sie an einer dunklen Sackgasse an. Und der Anblick, der sich ihr auftat erschreckte sie. Da war Ray, ihr kleiner Bruder (my sweety-little brotherchen). Er saß, oder besser gesagt lag halb auf dem kalten Boden und krallte seine Hände in sein schwarzes Haar. "Ray-chan. Was ist passiert?", fragte Evelyn ruhig und setzte sich zu ihm hinunter. Ray zitterte richtig. "E-Er... ist hier!", stotterte er und Evelyn hatte ihren Bruder noch nie so eingeschüchtert und verängstigt gesehen. Beruhigend legte sie ihren Arm um ihn. "Hey, ganz ruhig. Wer ist hier?" Doch Ray schien jetzt keine beruhigenden Worte hören zu wollen. "D-Du musst Kai holen. Bitte... beeil dich." Evelyn streichelte ihm noch einmal sanft über die Schulter. Dann ging sie los. "Ist gut, Ray. Kann ich dich denn hier kurz allein lassen?" Ray nickte energisch. "Beeil dich!"

"Na toll. Ich hab ihn vorhin nicht gefunden, wie soll ich ihn jetzt finden? Oh, Ray-chan, was ist denn nur passiert?", fragte sie sich während sie ging. Der Anblick von Ray hatte ihr richtig Angst gemacht. Er war richtig blass und verstört. Sie rannte inzwischen den Flur entlang. Eine Gruppe von Bladern kam an ihr vorbei. Es war ihr egal, dass sie sie nicht kannte. "Habt ihr Kai irgendwo gesehen? Ihr wisst schon, den Kai von Alliance of Power." Die Blader starrten sie zunächst verblüfft an, sie hatten wohl noch nie eine so hastige Bladerin gesehen, die jemanden suchte. Dann schüttelten sie den Kopf. Evelyn rannte also hektisch weiter.

Irgendwann kam sie wieder bei einer dunklen, kleinen Gasse an, die vom Flur abging. Obwohl sie rannte, schaffte es eine unbekannte Hand, sie am Arm zu erwischen und in die Sackgasse hineinzuziehen. Evelyn schrie leise auf und holte mit ihrem Ellenbogen aus, um ihrem packenden Jemand eine zu verpassen. Doch noch bevor sie irgendetwas tun konnte, hielt eine kräftige Hand ihren Arm fest. "Bitte nicht schon wieder.", sagte eine bekannte Stimme, die Evelyn sehr vermisst hatte. "Kai?!", sagte sie leicht ungläubig und gleichzeitig zu Freudentränen gerührt. Jetzt erkannte sie ihn, weil das Licht des Flures etwas in die Gasse hinein schien. Er war immer noch genauso süß. Nie hatte sie seine wunderschönen Augen vergessen. In diesem Moment aber hatte sie Ray fast vergessen. Ohne zu zögern sprang sie Kai, dessen Haare geheimnisvoll in dem Licht des Flures glänzten, in die Arme. Dieser lächelte, weil er so was erwartet hatte. Mit einer leichten Selbstverständlichkeit legte er seine Arme um das rothaarige Mädchen, das sich an seine Schulter kuschelte. "Es... tut mir Leid, dass ich... also... ähm...", fing Kai an, aber Entschuldigungen waren alles andere als seine Stärke. Evelyn legte ihm ihre Fingerspitzen auf den Mund. "Ist schon gut. Du musst dich nicht entschuldigen." Kai war erleichtert und verlegen zugleich, weil Evelyn ihn davor bewahrt hatte, seinen Stolz zu brechen. Sie nahm ihre Hand, die sie auf Kais Lippen gelegt hatte, schnell wieder weg. Seine Lippen waren richtig weich. Sie wurde ein wenig rot. So lange hatte sie Kai noch nie umarmt (das kann man jetzt aus zwei Perspektiven sehn). Kai sah sie nur an. Sein Blick sagte mehr als tausend Worte und sein Lächeln war schöner als die aufgehende Sonne. Evelyn hatte ihre Arme jetzt auf seinen Schultern abgelegt und Kai legte seine Arme um ihre Hüfte. Irgendwie war es ihr schon ein bisschen unangenehm, ihm so nah zu sein. Kai drückte sie vorsichtig ein bisschen fester an sich heran. Irgendwann kamen sich ihre Nasenspitzen immer näher. Kai zog sie langsam immer näher zu sich. Die beiden machten die Augen zu. Nicht konnte einem lang ersehnten Kuss jetzt noch im Wege stehen... Evelyn fühlte Kais Atmen auf ihrer Haut und sein wohltuender Geruch verwöhnte ihre Nase. Kai fühlte schon fast ein blitzartiges Kribbeln auf seinen Lippen. Es ließ sogar seine Knie ein wenig zittern, aber gleichzeitig war das Gefühl einfach großartig. (wie romantisch... der erste Kuss?)

Doch als sich ihre Lippen fast schon berührten riss Evelyn blitzartig die Augen auf und schob den jungen Blader vorsichtig von sich weg. "Nein, Kai. Warum ich dich eigentlich gesucht habe... Du musst schnell mitkommen, Ray geht es gar nicht gut. Irgendwas ist ihm passiert. Er hat gesagt, ich soll dich schnell holen gehen." (Ray: "Hey, ich will euch nich die Stimmung kaputtmachen. Ich bin doch nur halb so wichtig." Evelyn-chan: "Nein, Ray-chan, du bist jetzt erstmal der Wichtigste!") Kai war schon leicht geknickt, weil Evelyn ihn abgeblockt hatte. Das Kribbeln auf seinen Lippen verwandelte sich fast in einen stechenden Schmerz, der sich langsam bis zu seinem Herzen vor fraß. Als er ihre Worte hörte verfinsterte sich sein Gesichtsausdruck. "Wo ist er?" Schweigend nahm Evelyn Kais Hand und zog ihn jetzt wieder mit den Gedanken bei Ray hinter sich her. Kai ließ sich mitziehen. "Ray, was ist dir passiert?", fragte er sich. "Evi, hat er was gesagt?", fragte er, während sie weiter durch den Flur liefen. "Naja, er sagte soviel wie: "Er ist hier."" Sie blickte Kai fragend ins Gesicht. Kai überlegte, ohne ihre Hand loszulassen. "Mein Gefühl sagt mir nichts gutes...", sagte er leise.

Nach ca. fünf Minuten Laufen kamen sie wieder bei Ray an. Er saß immer noch mit dem Rücken an die graue Wand gelehnt und er hatte seine Beine angewinkelt, als wollte er sich dahinter verstecken. Als Kai ihn sah musste er kurz anhalten. Evelyn ging weiter, bemerkte aber, dass Kai ihr nicht mehr folgte, als sie seine Hand verlor. "Was ist?", fragte sie. Kai rührte sich nicht. Ein stechender Schmerz in der Brust ließ ihn plötzlich schwer atmen. Doch er bemühte sich, das nicht zu zeigen. Also ging er näher an Ray heran, der kaum wieder zuerkennen war. Man konnte deutlich sehen, dass er geweint hatte, wenn auch nur ganz leicht. Sein Haar war zerzaust, er schien richtig Angst vor etwas zu haben und er sah sehr geistesabwesend aus. Evelyn wartete, bis Kai an ihr vorbeigegangen war und ging ihm dann hinterher. "Hoffentlich kann er ihm helfen.", dachte sie. Sie hoffte, dass Kai Ray irgendwie beruhigen könnte, doch irgendwie glaubte sie das nicht. Wenn noch nicht mal seine eigene Schwester ihm helfen konnte, wie sollte Kai das anstellen? Kai hockte sich vor Ray und versuchte, seinen Blick aufzufangen, aber Ray starrte nur auf den Boden. "Ray. Hörst du mich? Ich bin's, Kai.", sagte Kai leise und in einer beruhigenden Stimme, die Evelyn gar nicht von ihm kannte. Evelyn hielt sich lieber im Hintergrund, während Kai versuchte, herauszubekommen, was Ray passiert war. Und Kai schaffte es schließlich tatsächlich. Nach ein bisschen gutem Zureden hatte Ray seine Stimme wieder gefunden. "Kai... E-Er ist hier. E-Er ist wieder da...", zitterte Ray. Kais Gesichtsausdruck wurde ernst. "Wer ist wieder da, Ray?" Evelyn konnte es fast nicht mit ansehen, wie Kai ihren kleinen Bruder ausfragte. "S-Sam. Ich... ich hab seinen Spiegel gesehen." Ray verfiel für kurze Zeit in stilles Zittern. Kai setzte sich jetzt neben den verängstigten Blader und legte seinen Arm um ihn. Dann beugte er seinen Kopf leicht nach unten um besser mit Ray reden zu können. Evelyn stand am anderen Ende des Gangs und wartete angespannt. Kai warf ihr einen halb beunruhigten, halb angsterfüllten Blick zu. Dann atmete er einmal tief durch. "Ray, ich weiß, wie es sich anfühlt, in diesen Spiegel zu sehen." Er schluckte. "Aber ich glaube, deiner Seele ist nichts passiert.", flüsterte er ihm beruhigend zu. Evelyn hatte es natürlich auch gehört und ihr Blick verwandelte sich schlagartig. "Sam ist wirklich hier?!", dachte sie und schließlich stiefelte sie los. Wenn dieser großkotzige Seelenräuber wirklich hier war, würde sie ihn finden und ihm ordentlich die Meinung sagen. Kai schüttelte energisch den Kopf, als Evelyn schon fast die Gasse verlassen hatte. "Geh nicht, Evi. Er ist gefährlich, außerdem braucht Ray dich.", sagte er stumm, um Ray nicht unnötig zu beunruhigen. Er wollte aber auch Evelyn nicht diese schrecklichen Qualen dieses Spiegels erleiden lassen. Die beiden wechselten einen viel sagenden Blick. Evelyns Sturköpfigkeit hatte ihre Grenze noch lang nicht erreicht und wenn es um ihren Bruder ging, warf sie jeden Anflug von Verstand über den Haufen. Irgendwie konnte Evelyn Kais Worte wohl von seinen Lippen ablesen und sie antwortete auf die gleiche Weise: "Um mich muss man sich keine Sorgen machen." Dann verschwand sie. Kai wäre ihr am liebsten sofort hinterher gerannt, aber er musste jetzt bei Ray bleiben. Außerdem ging ihm nicht mehr aus dem Kopf, wie Evelyn ihn abgeblockt hatte. Irgendwie hatte ihn das schwer getroffen. Vielleicht sollte er vorerst lieber auf Abstand schalten. In diesem Moment war er sich richtig unsicher, ob Evelyn überhaupt mehr als nur Freundschaft für ihn empfand. Noch nie in seinem Leben hatte er sich so viele Gedanken um ein Mädchen gemacht und ausgerechnet er, Kai Hiwatari, war jetzt auch noch so richtig verknallt. Eigentlich hatte er sich doch geschworen, sich nie im Leben eine Freundin anzuschaffen oder geschweige denn, sich zu verlieben! Wenn das rauskommen würde, wäre sein cooler "einsamer Wolf"-Titel für immer verloren.

Ray hatte sich unter der Last von Kais Arm zusammengekauert. Kais Gedanken schweiften wieder zu Ray. Er wusste, dass er jetzt etwas sagen sollte, aber er wusste leider nicht, was. (Tja, so was ist wohl auch nicht Kais Stärke.) "Ray, du musst keine Angst vor Sam haben. Er wird uns unsere Seelen nicht mehr rauben, wir haben diesen Krieg schon gewonnen.", sagte er dann leise, weil es so ziemlich das erst war, was ihm einfiel. (Zumindest etwas. =) )Ray schluchzte leise und nach einiger Zeit Stille drehte er sich zu seinem Freund hin und legte seine Stirn auf Kais kräftiger Schulter ab. "Ich hab Bilder gesehen, Kai. In diesem Spiegel! Er zeigte mir den Verlauf der Meisterschaft, Sam ist nicht hier, um sich unsere Seelen zu holen." Er machte kurz eine Pause und ließ seinen Tränen freien Lauf. Kai war noch nie ein guter Trostspender gewesen, aber in diesem Fall, musste er sich richtig ins Zeug legen. Er nahm Ray also zaghaft in den Arm und strich ihm mit seiner Hand durch die Haare. "Warum ist er dann hier, was hat dir dieser Spiegel noch gezeigt?" Ray war Gott und der Welt noch nie so dankbar gewesen, dass Kai jetzt sein Kumpel war (Außer vielleicht in dem brennenden Haus). Auch wenn sie sich vorhin hätten auseinander nehmen können, waren sie im Notfall immer Freunde. "Er ist hier, um sich die BitBeasts der teilnehmenden Blader zu holen.", sagte Ray nach einer Weile. Kai hörte einfach nur zu und fragte nur etwas, wenn es ihm wirklich wichtig erschien. Andererseits war er mit seinen Gedanken auch bei Evelyn. "Dieses Mädel ist doch echt zum verrückt werden.", dachte er, doch dann konzentrierte er sich wieder auf Ray. "Wie will er das anstellen?" Ray verkrampfte sich ein bisschen in Kais Arm. "Ich weiß nicht." Kai ließ das weitere Fragen. Er sprach jetzt einfach das aus, was er wollte, dass Ray es weiß. Das Gefühl, das sie beide teilten, sie hatten beide in diesem verfluchten Spiegel etwas gesehen. "Das alles ist aber nicht der Grund für deine Tränen, oder?", fragte er und senkte den Kopf. Ray hörte langsam auf zu weinen und ließ seine Tränen verschwinden. Dann sah er leicht fragend zu Kai hinüber, dessen Gesicht er allerdings nicht sehen konnte, denn Kai hatte seinen Kopf von ihm weggedreht. Schweigend wartete er darauf, dass Kai weiterredete. "Du hast mehr in diesem Spiegel gesehen. Viel mehr. Nicht nur die Zukunft oder die Gegenwart.", Kais Stimme klang total verändert. Überhaupt nicht mehr so cool und gelassen wie sonst, eher, na ja, wie soll man es beschreiben: den Tränen nah?! Ray merkte, wie Kais Arm leicht zitterte, den er immer noch um ihn gelegt hatte. "Du hast deine Vergangenheit gesehen. Alles, einfach alles noch einmal durchlebt. Alle Schmerzen, alle Trauer, einfach alles. Und du konntest es nicht aufhalten, du musstest dir alles noch einmal ansehen, auch das, was du für immer vergessen wolltest..." Kais Stimme hatte sich während der letzten Sätze in eine leicht ironische, aber auch ernste Stimmlage verwandelt. Ray hätte jetzt viel dafür gegeben, Kais Gesicht zu sehen. Er hätte schwören können, dass er jetzt zumindest eine kleine Träne weinte, denn Ray war sich sicher, gerade hatte Kai nicht nur seine (also Rays) Erlebnisse versucht zu beschreiben. "Kai, wenn du...", fing Ray an, aber Kais distanzierter Charakter war wieder zum Vorschein gekommen. Er stand auf und noch bevor Ray ihn am Weggehen hindern konnte ging er los. "Ende des Gesprächs.", sagte Kai kalt und sein Ton ließ keine Widerrede zu. Danach machte er sich auf den Weg, um Evelyn zu suchen. Sein Gefühl sagte ihm, dass die Kleine sich gerade gewaltig in Schwierigkeiten brachte.

Ray blieb auch nicht mehr lange in diesem Gang stehen. Kai hatte es zwar geschafft, dass der Schock nachgelassen hatte, aber jetzt machte er sich Gedanken. Kais Stimme, die so anders geklungen hatte schwirrte noch in seinem Kopf herum. "..., du musstest dir alles noch einmal ansehen, auch das, was du für immer vergessen wolltest..." Ray fragte sich, ob er Kai auf seine Vergangenheit ansprechen sollte, aber er ließ es lieber. "Ich sollte mich jetzt lieber auf die Meisterschaften konzentrieren.", sagte er zu sich und machte sich auf den Weg zu seinem Team zurück.
 

Ist Sam wirklich wieder da?

Versucht er wirklich die BitBeasts der Blader zu stehlen und ist Evelyn gerade in Gefahr?

Fortsetzung folgt in Kapitel 16 - Die Meisterschaften beginnen!
 

by Evelyn-chan
 

Hm, was soll ich euch noch sagen...

Das war's mal wieder. Und das übliche wie HEL, *bussis@all* und bitte schenkt mir ein Kommi...

Naja, ansonsten bis zum nächsten Kap.

Eure Evelyn-chan

Die Meisterschaften beginnen!

Kapitel 16
 

Die Meisterschaften beginnen!
 

Tyson rief sein Team zusammen. "Hey, Leute. In ca. einer Stunde beginnt der Start der vierten Weltmeisterschaft im Beybladen. Wir sollten noch mal alles durchgehen!" Kenny und Hilary folgten Daichi, der gerade durch die Tür der Trainingshalle ins Zimmer kam. "Was? In einer Stunde schon?" Der kleine Rothaarige zitterte leicht. Hilary klopfte ihm auf die Schulter. "Hey, keine Panik, ihr werdet euch ganz bestimmt den Titel holen." Hilarys Lächeln zeigte, dass sie es sogar ernst meinte. Daichi grinste (irgendwie nichts Ungewöhnliches). "Das ist schon klar, aber die ganzen Kameras, die vielen Zuschauer. Brrr... Da kribbeln meine Beine richtig." Kenny lachte. "Lampenfieber, was?!" Tyson munterte seinen Teamkollegen auf. "Man, Daichi. Die meisten Kameras haben doch eh nur den Superblader im Bild. Den wahren Meister des Sports. Den gut aussehenden, erfolgreichen Champion im Beybladen. Den einzigartigen, coolen..." Tyson prahlte voller Stolz, doch Daichi fiel ihm mitten im Satz ins Wort. "Kai?" Tyson kippte von den Socken. "Oh, Daichi!!!" Daichi machte eine verwirrte Geste. "Was hat er denn?" Hilary grinste. "Er hat glaube ich nicht von Kai geredet..."

Evelyn hatte mittlerweile die Tür gefunden, die sie gesucht hatte. Der Flur rings herum war leer, denn das Zimmer von "Nightmare Shadow" lag ganz am Ende des finsteren Ganges. Den Namen von Sams Team hatte Evelyn von Mr. Dickinson (ich glaube, er wird doch Mr. Dickenson geschrieben, aber ich hab jetzt keine Lust, das immer zu ändern) bekommen. Nun klopfte sie an die Tür. Innerlich kochte sie vor Wut auf Sam. Eigentlich war sie froh gewesen, ihn los zu sein, andererseits freute sie sich darauf, ihm eine Lektion zu erteilen. Schließlich hatte sie ihn schon einmal geschlagen. Ein dunkelhaariger Junge machte ihr die Tür auf und starrte sie fragend an. "Was willst du?", fragte er sehr unfreundlich. Evelyn schuldete ihm ihrer Meinung nach keine Antwort und ging einfach an ihm vorbei. Sofort sah sie Sam, der mit zwei anderen Typen trainierte. Zielsicher marschierte sie auf ihn zu. Sam unterbrach sein Training sofort, als er sie sah. "Evelyn! Was für eine Überraschung dich hier zu sehen." Der dunkelhaarige Junge, der Evelyn die Tür aufgemacht hatte, musterte sie skeptisch. "Woher kennt er die denn?", fragte er Tim, einen gut aussehenden Blader mit dunkelbraunen Haaren und blass grünen Augen. Tim zog die Schultern hoch. "Du wirst dafür bezahlen, was du Ray angetan hast. Ich warne dich, wenn du diesen Spiegel..." Evelyn ging regelrecht auf Sam los und sie sah wirklich ziemlich bedrohlich aus. "Hey, was hab ich bitte? Ich hab deinem kleinen Bruder nichts getan!", verteidigte sich Sam sofort und ließ Evelyn nicht mal ausreden, "Ich hab den Spiegel nicht mal mehr. Mein ehemaliger Meister hat ihn jetzt." Evelyn schüttelte den Kopf und zückte ihren Blade Fea. "Verschon mich mit deinen Lügen. Ich werde dir zeigen, was es heißt, sich mit einer Suhiko anzulegen!" (Nur zur Info: Suhiko ist Evelyns Nachname. Obwohl Ray und sie Geschwister sind, haben sie nicht denselben, weil sie jeweils den Namen des Elternteils angenommen haben, bei dem sie gelebt haben.) Sam schielte kurz zu seinen Teamkollegen hinüber. "Macht schon mal mit dem Training weiter. Das wird nicht lange dauern." Dann sah er wieder zu Evelyn hin. "Du magst Arenen doch nicht. Lass uns unser Match doch auf dem Flur austragen." Evelyn sah ihn furchtlos an. "Bitte, such dir aus, wo du zugrunde gehen willst!"

Währenddessen rannte Kai den Flur entlang, so schnell er konnte. Das Stechen in seinem Herzen zeigte ihm den Weg zu Sam. "Evi, verdammt, ich hab dir gesagt, du sollst dich nicht mit ihm anlegen.", dachte er, während der Schmerz langsam immer heftiger wurde. Irgendwann war es so weit, dass er eine Pause einlegen musste, denn das Stechen wurde so extrem, dass ihm das Atmen schwer fiel. Irgendwann konnte er sich kaum noch halten und kippte leicht zur Seite hin weg. Er rutschte die raue Wand hinunter und merkte, wie er zu Schwitzen begann. "Verdammt, ich krieg keine Luft mehr.", dachte Kai und kniff vor Schmerz seine Augen zusammen. Gleichzeitig presste er seine Hand auf seinen Brustkorb, während der Flur sich für ihn in ein gespenstisches Geisterhaus verwandelte. Er verspürte den Drang, einfach aufzugeben und sich dem Druck der Dunkelheit hinzugeben und zu unterwerfen. Er sah schon die erlösende Schwärze vor seinen Augen, gegen die er sich nur mit Mühe wehren konnte. "Nicht ohnmächtig werden...", sagte er sich und lange Zeit klappte es. Seine Kräfte ließen zwar nach, aber ein Gedanke ließ ihn stark bleiben, ein Gedanke konnte den Schmerz und die tiefe Dunkelheit verdrängen: "Evi..., ich muss sie finden!"
 

Er rannte weiter den Flur entlang. Er war schon ziemlich außer Atem und der Schmerz in seinem Herzen hielt ihn seiner Meinung nach viel zu lange auf. "Evi... hoffentlich ist dir nichts passiert.", sagte er zu sich und rannte weiter. Wenn er es nicht rechtzeitig schaffen würde, er wüsste nicht, was dann...

"Schneller, schneller. Du bist schon noch rechtzeitig!", trieb er sich an und schon bald kam er in den Flur, an dessen Ende das Zimmer von Nightmare Shadow lag. Doch schon im Flur ließ ihn etwas anhalten. Da lag etwas auf dem Boden vor ihm. Er blieb sofort stehen, als er es erkannte und bückte sich, um sich zu vergewissern, dass das die Realität war. Vor ihm schimmerte ein kleines Stück eines zerbrochenen Beyblades, dunkelrot. "Fea...", flüsterte er und hob das Trümmerstück vorsichtig auf, als wäre es aus Gold. Danach schloss er es in seine Faust ein, stand wieder auf und ging weiter. "Evi! Evi, wo bist du? Kannst du mich hören? Ich..." Plötzlich wurden seine Rufe gestört. Seine Augen weiteten sich bei dem Schrei, der durch den Flur hallte und die Stimme erkannte er sofort. Der Anblick, der sich ihm dann beim Weitergehen auftat, gab ihm fast den Rest und es war ihm fast so, als würden ihm Tränen in die Augen schießen. "Nein...", brachte er hervor und rannte danach so schnell seine Füße den Boden berührten zu Evelyn hin, die regungslos auf dem kalten Boden lag. Ihre Haare lagen in alle Richtungen und in der Hand hielt sie den Rest ihres Blades, der vollkommen zerstört war. Überall hatte sie Kratzer und als Kai bei ihr ankam und sich neben ihr auf den Boden warf, brachte sie ein gequältes "Kai..." hervor.

Kai nahm sie behutsam hoch, sodass Evelyn gemütlich in seinem Arm liegen konnte. "Keine Angst, Kleine. Jetzt ist alles gut. Ich bin hier. Sam wird dir nichts mehr antun.", sagte er und er wunderte sich selbst, wie beruhigend und gleichzeitig besorgt seine Stimme klingen konnte. Evelyn kuschelte sich an ihn. "Ja... Jetzt ist alles gut. Dieser Spiegel ist furchtbar, Kai. Du und Ray, ihr tut mir so Leid. Ich weiß jetzt, wie ihr euch fühlt..." Bei ihren Worten öffnete sie ihre Augen einen Spalt weit und ein paar Tränen liefen über ihre Wangen und verschmolzen mit dem Blut, das leicht aus ihren Verletzungen trief. Kai drückte sie sanft an sich und schmiegte seinen Kopf an sie. "Nein, Evi. Du tust mir Leid, weil ich nicht schnell genug da war, um dich zu beschützen...", sagte er leise und merkte, wie Evelyn leicht lächelte, bevor sie sagte: "Ich werde bald erlöst sein..."

"Wie meinst du das?", fragte Kai sie sofort und seine Erschrockenheit spiegelte sich in seinen schimmernden Augen. Evelyn strich sanft mit ihrer Hand über seine Wange. "Es tut mir Leid, dass ich dich nicht geküsst hab. Ich hätte dich wirklich gern einmal geküsst, bevor ich..."

Sie ließ einen leisen Schmerzschrei hören und Kai packte auf einmal eine unglaubliche Angst um das Mädchen in seinen Armen. "Was? Nein, Evi. Du wirst nicht sterben! Du darfst nicht sterben." Während er das sagte fühlte er, wie seine Hände leicht anfingen, zu zittern und er spürte, wie eine kleine Träne seine Wange hinab lief. Evelyn sah ihm noch einmal in die braunroten Augen, lächelte und bevor sie die Augen für immer schloss, hauchte sie:

"Kai... Ich liebe dich..."

Danach rührte sie sich nicht mehr und Kai hörte sie auch nicht mehr atmen. "Evi! Nein... nicht...", flehte er, aber es war zu spät. "Nein!", fluchte er noch einmal und mehr und mehr Tränen überfluteten seine Augen. "Es ist alles meine Schuld.", sagte er sich und drückte Evelyn fest an sich. "Das hat sie nicht verdient..."

Mit einem letzten, lauten Schrei, der in der Dunkelheit des Flures widerhallte, rief er ein weiteres Mal "Neeeeeeeiiiiiiiiiiiin!"
 

"Nein!" Kai fuhr hoch und merkte, wie sich die Tränen, die er gerade geweint hatte, in Schweiß verwandelt hatten. Er saß da, kerzengerade und spürte sofort wieder den Schmerz in seinem Brustkorb. Schnell und fast panisch atmend sah er sich um. Er befand sich immer noch in dem kalten, grauen Flur des Stadions. War etwa alles nur ein Traum gewesen? Das hoffte er jedenfalls. Vielleicht hatte der Schmerz ihn wirklich ohnmächtig werden lassen. Schnell stand er auf und dann hörte er etwas, was ihm doch etwas Hoffnung brachte.

Aus dem Hintergrund, ein leises Klirren. Ganz klar Beyblades. Dieses Geräusch würde er überall wieder erkennen. Sofort setzte er seinen Weg fort.

Fea und Dacil kreiselten wieder einmal nebeneinander her und versuchten sich gegenseitig aus der Bahn zu werfen. Evelyn war fest entschlossen, aber auch Sam wollte sich nicht noch einmal von einem Mädchen schlagen lassen. "Dieses Mal werde ich dir die wahre Macht meines Blades zeigen. Aber ich fürchte, das wird dir gar nicht gefallen." Sams Augen waren noch eisiger geworden. Aber irgendwie gefiel Evelyn dieses blasse hellblau, das sie an Eiswürfel in einem meerblauen Cocktail erinnerte. "Nur zu. Ich habe dir auch noch nicht die wahre Macht meines Blades gezeigt." Jetzt machten sich beide für einen Angriff bereit. Und dann griffen sie sich gegenseitig an. Gnadenlos, ohne Rücksicht auf Verluste. Immer und immer wieder rammten sich die Blades und ließen ein lautes Klirren hören.

Doch plötzlich kam etwas aus der Ecke eines kleinen Gangs am Ende des Flures geschossen. Es blitzte kurz leicht blau im schwachen Licht einer Lampe und schließlich landete es zwischen Fea und Dacil. Die beiden Blades hatten sofort keine Power mehr. Kai kam aus dem kleinen Gang geschritten und stellte sich sofort zwischen Evelyn und Sam. Dranzer hatte noch Power und kreiselte neben ihm. "Was soll das?", fragte Evelyn aufgebracht. Kai starrte finster zu Sam hinüber und drehte sich halb zu Evelyn um. Er wollte nicht, dass sein Traum von vorhin wahr wurde und war im tiefen Innersten froh, dass er es rechtzeitig geschafft hatte. "Wir gehen, Evi." (Kai: "Yeah! Endlich mal wieder ein cooler Auftritt!!!" Evelyn-chan: *lächel* "Für dich doch immer!") Sam zog respektlos einen Mundwinkel hoch, hob Dacil vom Boden auf und dann drehte er sich weg und ging langsam Richtung Zimmer zurück. Evelyn stürmte ihm wutentbrannt hinterher, aber Kai hielt sie schnell mit aller Kraft fest. Er schlug seine Arme um sie und lehnte sich mit aller Kraft gegen ihre. "Evi! Lass es, er ist gefährlich!" Evelyn versuchte, sich von ihm loszureißen, aber sie schaffte es nicht. "Lass mich los, Kai! Ich werd's Sam zeigen!" Sam grinste ein letztes Mal fies zu ihnen herüber, dann verschwand er im Zimmer und als er die Tür geschlossen hatte ließ Kai Evelyn los. Diese drehte sich sofort zu ihm hin. Sie war fassungslos. "Warum hast du mich nicht gelassen? Ich hätte ihn fertig gemacht! ..." Bevor sie weiterreden konnte ging Kai auf sie zu und gab ihr völlig überraschend einfach einen Kuss! "Was ist denn jetzt los? Was soll das denn?", ging es Evelyn durch den Kopf, während sie total unfähig, sich zu bewegen, stillhielt und darauf wartete, dass Kai sich wieder von ihr entfernen würde. Das tat er dann auch und grinste sie sehr seltsam an. Evelyn wusste jetzt gar nicht mehr, was sie denken sollte. "W...Was sollte das denn jetzt?", stotterte sie daraufhin und schob Kai ein Stück von sich weg. Aber er zuckte nur mit den Schultern und meinte: "Anders kriegt man dich ja nicht zum Schweigen." Nun, er musste sich eingestehen, dass sein Traum auch eine gewisse Rolle spielte. Wer wusste denn, ob er Evelyn noch einmal küssen könnte, da setzte er es lieber gleich in die Tat um. Nachdem er das alles getan und gesagt hatte wurde das Stechen in seinem Herzen plötzlich wieder stärker. Er sammelte Dranzer auf und lehnte sich erstmal gegen die Wand, denn das Atmen fiel ihm auch wieder schwerer. Evelyns anklagender Gesichtsausdruck verwandelte sich urplötzlich. "Hey, was ist los? Alles in Ordnung?", fragte sie und legte Kai ihre Hand auf den Arm. Kai nickte und atmete schwer. "Es geht schon wieder... Es ist dieser Spiegel...", keuchte er. Evelyn kniete sich hin und hob Fea auf. "Ich wollte nicht, dass er dir das gleiche antut, was er mit Ray und mir gemacht hat.", sagte Kai leise und machte seine Augen zu. Evelyn stand jetzt unterwürfig neben ihm und schwieg (hey, das sie nicht weiß, was sie sagen soll ist echt ein Weltwunder!). "Ist es wirklich so schrecklich, in diesen Spiegel zu sehen?", fragte sie sich, allerdings traute sie sich nicht, Kai danach zu fragen. Kai sammelte sich, obwohl es ihm schwer fiel. "Lass uns gehen, Evi." Er zwang sich zu einem Lächeln, aber es wirkte trotzdem überzeugend. Evelyn lächelte auch und zusammen gingen sie zu ihren Teams zurück. "Mal sehen, was Tala mir gleich zu sagen hat, weil ich so spät bin.", sagte Kai und er hatte einen gespielt nervösen Ton in der Stimme. Evelyn überhörte den Namen. (Sie kann so zickig sein. Naja, meine Wenigkeit als Mangafigur eben, ich kann auch ne richtige Zicke sein.) "Hast du dich denn noch gar nicht bei deinem Team gemeldet?", fragte sie ungläubig. Kai schüttelte grinsend den Kopf. "Nein. Ich gebe es zu. Oh man, Tala hat mit mir echt ein tolles Los gezogen." Evelyn blieb schließlich stehen, weil sie bei der Tür ihres Teams angekommen waren. "Bis zum Start.", sagte sie und drückte die Türklinke hinunter. Kai stoppte seinen Gang nicht und winkte ihr ohne sich umzudrehen zu.

Dann ging er ins Zimmer von Alliance of Power. Tala stand vor der Tür der Trainingshalle und beredete etwas mit dem Team. Als er die Tür hörte sah er Kai. "Ach was, beehrt uns der einzigartige Meister doch noch?" Kai ging zu ihm hin. "Tut mir Leid, Tala. Ich hatte noch ein paar Dinge zu erledigen." Spencer grinste. "Scheinen ja wichtige Dinge gewesen zu sein." Kai verschwendete keine Worte an ihm. "Du hast ja keine Ahnung.", dachte er sich. "Darf ich dir Kai vorstellen, Cliff? Das ist er, etwas spät wie immer, aber immerhin ist er jetzt da." Ein schwarzhaariger Junge saß neben Brian und Spencer auf einem Stuhl und musterte Kai. Sein überheblicher Blick gefiel Kai überhaupt nicht. "Wer ist das, Tala?", fragte er. Tala stellte sich neben Cliff und legte seine Hand auf seiner Schulter ab. "Das ist Cliff, ein neues Teammitglied. Ich hab ihn vorsichtshalber aufgenommen, falls du doch nicht gekommen wärst. Er ist ein exzellenter Blader. Vielleicht sogar besser als du." Kai knurrte leise. "Das wird man sehen, wenn unser kleiner Amateur in der Arena steht.", sagte er kalt. Cliffs dunkelbraune Augen schenkten Kai einen rivalischen Blick. Kai mochte ihn von der ersten Sekunde an nicht. Und er schien Kai auch nicht wirklich abzukönnen. "...Eine kurze Durchsage: Alle Teams der Weltmeisterschaft werden gebeten, sich unverzüglich auf den Start der Meisterschaft vorzubereiten und sich im Stadion einzufinden...", ertönte plötzlich eine Männerstimme aus einem Lautsprecher. Tala nickte Spencer und Brian zu, die sofort aufstanden. Auch Cliff erhob sich und ging cool wie ein Eisberg an Kai vorbei. Kai gefiel es zwar überhaupt nicht, dass er selbst ganz hinten lief, aber er musste es akzeptieren, wenn er keinen Ärger haben wollte.

"Yeah! Endlich geht es los!" Tyson konnte es kaum erwarten. Die vielen neuen Teams, dieses riesengroße Stadion und seine alten Freunde und Rivalen. Er freute sich auf die spannenden Spiele. Daichi folgte ihm. "Ich kann's kaum erwarten, in der Arena zu stehen und zu bladen!" Kenny tippte in seinem Laptop herum. "So weit ich herausbekommen habe nehmen dieses Jahr 30 Teams teil." Hilarys Augen weiteten sich. "Wow! Das ist ja heftig. So viele?" Tyson stolzierte geradewegs Richtung Stadion. Sein Team hinter ihm. "Es ist doch ganz egal wie viele Teams teilnehmen. Wir werden eh alle platt machen."

Das Licht des Stadions blendete richtig im Gegensatz zu den dunklen Fluren. Als die Teams das Stadion betraten ertönte jubelnder Beifall. Alle Zuschauer waren völlig aus dem Häuschen und die vielen Sitzreihen übertrafen echt alles, was die Blader je gesehen hatten. Und natürlich waren auch die Fernsehkameras zahlreich. Verrückt gewordene Reporter versuchten noch schnell ein bis zwei Fragen an einen der prominenteren Bladern zu stellen. "Herzlich willkommen zur vierten Weltmeisterschaft im Beybladen!!!" AJs Stimme hallte durch alle Lautsprecher im Stadion und das Getöse des Publikums wurde noch ohrenbetäubender. "Dieses Jahr wird alles noch interessanter, noch abwechslungsreicher. Viele bekannte, aber auch neu entdeckte Teams nehmen dieses Jahr teil und wollen ihre Power unter Beweis stellen! Und jetzt werde ich noch mal etwas zum ganzen Turnier sagen." (dass AJ nie heiser wird ist echt nicht zu fassen...) "Wer gegen wen antritt wird per Zufallsgenerator ausgelost. Damit aber wirklich faire Verhältnisse herrschen, fliegt man nicht gleich bei der ersten Niederlage heraus. Die Vorrunden sozusagen werden ab heute wohl 3 bis 4 Tage dauern. Danach wird's dann interessant denn unter den letzten 5 Teams wird ein Finale ausgetragen werden, das die Welt noch nie gesehen hat!" Und wieder tobender Applaus. Jetzt waren endgültig alle Teams im Stadion eingetroffen. "Wow, das ist ja Wahnsinn!", riefen manche Blader, die so was nicht gewohnt waren. Die alten Hasen im Beybladen ließ es so ziemlich kalt.

Die Eröffnung dauerte ein wenig, die einzelnen Teams wurden vorgestellt (ich erspare es mir und euch, dass ich das jetzt schriftlich auch tue. Ich hab echt kein Bock, mir soooooo viele Charas auszudenken) und es wurden schon die ersten Matches ausgelost. "In den ersten Runden treten an: Pk Starz gegen ... (<-- irgendein Team, das teilnimmt, ist nicht weiter wichtig)" Max musterte das Team, gegen das er und Rick antreten sollten, respektvoll. Rick würdigte es keines Blickes. "Wir gewinnen, Max.", meinte er und Max nickte. "Mal sehen, aber ich hatte auch nicht geplant, in der ersten Runde gleich eine Niederlage zu kassieren." "FH Dinasty (das sind F Dinasty in dieser Meisterschaft) gegen ... (<-- wieder irgendein Team, das teilnimmt)" Julia hüpfte vor Freude in die Luft. "Juhu! Sofort in der ersten Runde können wir loslegen, Raul, ist das nicht klasse?" Raul nickte lächelnd. "Klar, Julia. Aber jetzt sind unsere Moves auch noch ein bisschen besser."

Tyson kam auf sie zu gerannt. "Hey ihr zwei! Dieses Jahr auch hier? Wie geht's euch?" Julia grinste stolz. "Natürlich sind wir hier. Und dieses Jahr werden wir auf jeden Fall ins Finale kommen." Es wurde noch viel geredet und wieder gefunden. Alte Bekannte, aber auch neue Leute tummelten sich im Stadion. Evelyn sah zu Kai hinüber, der irgendwie nicht so richtig glücklich und motiviert aussah. Sie ließ ihr Team kurz stehen, das eh in ein Gespräch mit ein paar Bladern verwickelt war, und ging zu ihm hin. Tala schenkte sie einen hochnäsigen Blick. ("Typisch Mädchen!" werden die meisten jetzt denken.) Kai bemerkte sie erst gar nicht, weil er ein seltsames Gefühl verspürte. Er sah sich im Stadion um, als würde er etwas, oder jemanden suchen. "Hey Kai! Lächel doch wenigstens mal für die Kamera.", sagte sie, aber Kai schien sie gar nicht gehört zu haben. "Kai? Hallo, ich rede mit dir!", sagte sie leicht gereizt und stellte sich genau in sein Blickfeld. "Was? Oh, Evi. Was hast du gesagt? Ich hab grade nicht... Warte mal.", stammelte Kai und dann ließ er sie einfach stehen, weil er gefunden hatte, wonach er suchte, "Ray." Ray sah ihm entgegen und Evelyns zickige Ader war jetzt doch etwas ausgeprägter, weil Kai sie einfach so stehengelassen hatte. Sie drehte sich also um, um wieder zu ihrem Team zu gehen, aber sie musste feststellen, dass Tala hinter ihr stand. "Wa... Was willst du?" Sie hatte sich schon erschrocken, aber trotzdem hatte sie es geschafft, ihre Frage angenervt klingen zu lassen. "Reden. Ich will nur, dass du mir endlich mal zuhörst, damit ich dir die Wahrheit sagen kann." Tala konnte sehen, wie Evelyn vor ihm zurückwich. Die Kleine tat ihm richtig Leid. "Spar dir deine Ausreden. Ich will das nicht hören. Lass mich einfach in Ruhe!", sagte sie. Dann drehte sie sich um und rannte los, aber Tala hielt sie wieder fest. "Evi! Du kannst nicht immer davonlaufen. Ich kann es verstehen, warum du mich hasst, aber..." "Nichts aber!", rief Evelyn dazwischen, "Bis jetzt konnte ich immer davonlaufen, und es wird auch dieses Mal funktionieren." Doch es funktionierte nicht. Tala ließ sie nicht los, obwohl sie schon fast den Tränen nah war. "Ich will dir nicht wehtun, Evi. Hör mir doch einfach nur zu." (Hey, als ich mir die Stelle zum dritten Mal durchgelesen habe, hab ich irgendwie gedacht: Hey, er könnte sie ja vergewaltigt haben! ^^ fragt lieber nicht, wie ich drauf gekommen bin <-- mir fallen oft komische Sachen ein. Naja, ich geh nach Honolulu <-- Insiderwitz!!! und denk mir was anderes aus *g*)

Kai war inzwischen bei Ray angekommen. "Ray. Gut, dass ich dich gefunden habe. Fühlst du das auch?" Ray sah Kai fragend an. "Was sollte ich denn...", aber dann stockte er und drehte sich um. Sein Blick fiel auf ein seltsames Team. Die Blader waren alle in dunkle Umhänge verhüllt und ihr Couch war ein etwas größerer Mann, ebenfalls mit einem dunklen Umhang, der nicht mal sein Gesicht erkennen ließ. "Es kommt von diesem Team." Kai stellte sich neben Ray. "Dieser Spiegel ist hier, dort, bei diesem Team. Sam muss da drin sein, ganz sicher." Plötzlich ließ eine Stimme von hinten die beiden Jungs aus der Haut fahren. "Seid ihr euch da sicher?" Sam stand direkt hinter ihnen. Kai und Ray drehten sich blitzschnell um. "Sam? Aber...", stotterte Ray, der den Schrecken noch verarbeiten musste. Kai sah Sam finster an. Sam legte den beiden spöttisch die Hände auf die Schultern. "Ich gebe euch einen guten Rat, Freunde. Haltet euch von diesen Typen fern. Sie sind noch gefährlicher als ich, und ich weiß, wovon ich rede." Daraufhin verschwand er. "Was meint er damit?", flüsterte Ray zu Kai hinüber, als Sam ein Stück weg war. Kai sah zu dem finsteren Team hinüber. "Eins ist jetzt klar. Den Spiegel hat Sam wirklich nicht mehr.", sagte er dann, aber er wusste nicht, ob ihn das beruhigen oder beunruhigen sollte. Gerade kam ein Mitarbeiter der BBA an ihnen vorbei. Kai hielt ihn schnell auf. "Hey, entschuldigen Sie. Können Sie mir sagen, wie dieses Team da drüben heißt?", fragte er und deutete unbemerkt auf die schwarz gekleideten Blader. Der Mann schlug kurz in einem Notizblock nach. "Ja, sie nennen sich: Team X." Kai nickte und der Mann nahm seinen Weg wieder auf. Danach gab es einen Knall, was aber an dem Feuerwerk lag, das zum Start der Weltmeisterschaft losgelassen wurde. Die Zuschauer waren begeistert und auch die meisten Teams. Ray starrte mit leicht beunruhigtem Gesichtsausdruck zu Kai hinüber. Kai schien nachzudenken. "Team X..."
 

Endlich fängt die Meisterschaft an. Aber wie wird sie wohl verlaufen?

Was will Tala mit Evelyn bereden und woher kennen sie sich überhaupt?

Fortsetzung folgt in Kapitel 17 - Verdammt, er war mein Freund
 

by Evelyn-chan
 

So, endlich der Startschuss. Und weil in der letzten Zeit ein bisschen was passiert ist, mach ich noch mal ne neue Chara-Beschreibung:
 

Naja, also ich mach das jetzt nicht wie ich das schon mal gemacht hab, aber folgendes muss ich sagen:

Evelyn ist mittlerweile 16 geworden, aber sie feiert ihren Geburtstag nicht weiter. Und ich wusste auch nicht so genau, wie ich das in die FF einbringen sollte, deshalb sag ich das einfach. Ansonsten noch mal die wichtigsten Teams der Weltmeisterschaft:

4th chance = Tyson, Daichi, Kenny, Hilary

Pk Starz = Max, Rick

Yt Tiger 4s = Ray, Lee, Mariah, Kevin und ... (<-- der andere liegt mir auf der Zunge... man ich komm grad echt net drauf...)

Alliance of Power = Tala, Kai, Spencer, Brian, Cliff

Fire 2 C = Evelyn, Nino, Cevin, Benny

FH Dinasty = Julia, Raul

Team X = ?

Nightmare Shadow = Sam, Robert, Tim, Billie

J Dimension = Mike, Grace, Felix, Joshy
 

Okay, ich weiß, zu viele OC's sind echt dumm, aber ohne geht's manchmal eben auch nicht. Und ich hab mich noch in Grenzen gehalten. Die meisten bedürfen auch keiner genaueren Beschreibung, sodass es für euch einfacher ist, durchzublicken.

Gut, dann bis zum nächsten Kap, und da es ein "sehr bedeutendes" Kapitel wird, dürft ihr euch schon mal gaaaaaaaanz doll vorfreuen!

Verdammt, er war mein Freund

Kapitel 17
 

Verdammt, er war mein Freund
 

Evelyn konnte sich jetzt wirklich nicht mehr rühren. Sie wusste nicht mal, was sie jetzt sagen sollte. Es gab etwas, wovor sie manchmal noch mehr Angst hatte, als vor der Elmentstreet: die Wahrheit. Kai verabschiedete sich von Ray und sagte ihm noch, er solle sich wirklich lieber von diesen Typen fernhalten. Dann kam er langsam wieder Richtung Evelyn und Tala. Evelyns Herz pochte immer wilder, aber gleichzeitig war sie froh, dass Kai zurückkam. Dieser wunderte sich schon etwas, dass Evelyn und Tala sich zu kennen schienen. "Hey, Evi. Tut mir echt Leid, dass ich gerade einfach weggegangen bin.", sagte er und blieb neben ihr stehen. Tala ließ Evelyn los, bevor Kai sehen konnte, dass er sie festhielt. "Man Kai. Hättest du nicht ein bisschen länger wegbleiben können...", dachte er. Evelyn war richtig erleichtert, dass Kai sie vor Talas Ausreden bewahrt hatte. Und um Tala klar zu zeigen, wo er jetzt bei ihr stand hing sie sich bei Kai ein, wenn die Kameras gerade Tyson oder die anderen Teams erfassten. Kai sah sie schon etwas verwundert an, als sie dann auch noch ihren Kopf an ihn lehnte, aber er tat nichts dagegen. Als Evelyn Talas leicht angefinstertes Gesicht sah, musste sie kurz fies grinsen. "Wie ich sehe, kennt ihr euch ja bereits.", meinte Kai nach einer Weile. Tala grinste fies und beschloss, Evelyn mit ihren eigenen Waffen zu schlagen. "Allerdings.", sagte er, "Ich glaub Evi erzählt dir gern selbst, woher wir uns kennen." Evelyns fieses Grinsen verwandelte sich urplötzlich in verachtungsvolle Blicke. Sie hing sich bei Kai aus und lief von den beiden weg. Kai sah ihr hinterher. "Was hat sie auf einmal?", dachte er.

Evelyn rannte Richtung Ausgang aus dem Stadion. Als sie bei Nino vorbeikam, hielt er sie kurz auf. "Hey, Bunny. Alles klar?" Evelyn nickte, aber ihr Gesicht sprach eine deutlichere Sprache. Nino nahm sie in seinen Schutz, damit die vielen Kameras sie jetzt nicht filmen konnten. Er begleitete sie bis zum Ausgang. "Kleine, du solltest dir ne Auszeit nehmen und dich ausruhen." "Aber das Training und...", erwiderte Evelyn, aber Nino schüttelte gleich den Kopf. "Nein, nein, nein, nein, nein. Jetzt nicht an die Meisterschaft denken. Du bist auch ohne Training gut. Vielleicht nicht die beste, aber gut." Evelyn umarmte Nino kurz. "Danke, Nino." "Schon gut, Bunny.", meinte er darauf und dann ging er zurück ins Stadion. Evelyn machte sich auf den Weg in ihr Zimmer.

"Hey." Kai war sofort am Ausgang und fing den 17-jährigen Blader ab. "Was ist mit Evi? Wo ist sie hingegangen?" Nino ging einfach weiter. "Sie braucht ihre Ruhe. Wer bist du überhaupt?" Kai sah erst kurz in den Flur, dann wieder zu Nino. "Kai, ein Freund von ihr. Und du bist Nino, nicht wahr? Sie hat von dir erzählt." Nino grinste und er fand es richtig süß, dass Evelyn immer von ihm erzählte. "Hast du Ray irgendwo gesehen?", fragte er dann. Kai nickte. "Er ist da drüben." Nino erblickte Ray schließlich und ging auf ihn zu. Kai blieb noch einige Zeit am Ausgang stehen. Tala hatte sich wieder anderen Bladern gewidmet. Kais Ruhe hielt nicht lang an, sofort kam ein Reporter auf ihn zu, der ihn erkannt hatte. Widerwillig ließ er die Fragen des Fernsehens über sich ergehen. Er antwortete in seiner gewohnten Art. Kurz, unbedeutend oder gar nicht.

Nino war inzwischen bei Ray angekommen und flüsterte ihm etwas ins Ohr, worauf Ray sofort Richtung Ausgang stürmte.

Die Eröffnung war auch bald schon vorbei, und Kai wurde auch von dem Interview erlöst. Die Vorrunden begannen noch am gleichen Tag, aber Kai hatte das Glück, noch nicht gleich am ersten Tag der Meisterschaft mit seinem Team dran zu sein. Die Teams marschierten anschließend wieder aus dem Stadion heraus. Cliff und Kai schenkten sich immer wieder verachtende Blicke.

Evelyn lag auf ihrem Bett und hatte den Kopf in ihr Kissen vergruben. Plötzlich klopfte es an der Tür und sie setzte sich sofort auf. "Ich bin's, Ray. Darf ich reinkommen?", hörte sie die Stimme ihres Bruders von draußen. "Ja.", antwortete sie und wischte sich über die Augen. Ray öffnete die Tür und machte sie hinter sich wieder zu. Dann setzte er sich neben seine Schwester. "Nino hat mir gesagt, ich solle mal bei dir reinschauen." Evelyn lehnte sich an Ray an und dieser legte seinen Arm um sie. Evelyn weinte ein bisschen, man hätte bei dem Bild jetzt echt denken können, dass Ray der große Bruder wäre. In Evelyn kamen jetzt wieder die Bilder ihrer Vergangenheit hoch. Nicht mal ihr Bruder oder irgendjemand anderes wusste, woher sie Tala kannte. Es war Ray aber bekannt, dass Evelyn ihn nicht besonders mochte. Ray kraulte ihre Schulter und war einfach schweigend für sie da. Doch irgendwann stand Evelyn auf. "Es ist jetzt vorbei mit dem Weglaufen, Ray." Bevor er noch etwas sagen konnte rannte Evelyn schon los. Raus aus dem Zimmer und durch den Flur. Ray beschloss, ihr lieber zu folgen und machte sich auf den Weg. Die vielen Teams waren gerade noch dabei, durch den Gang in ihre Zimmer zurückzugehen und sich auf die ersten Kämpfe vorzubereiten. Evelyn drängelte sich durch die Massen (eine Schwarzläuferin XD).

Während sie rannte schossen ihr noch mal die Bilder durch den Kopf. Diese Typen, die sie verfolgten, in der Elmentstreet, an diesem einen Abend. Wieso war sie nur dort, in dieser unheimlichen Gegend? In ihren Gedanken rannte sie wieder wie damals, nur diesmal durch den Flur. Mit ihren Erinnerungen an diesen einen Abend. Wie sie auf ihrer Flucht mit Tala zusammenkrachte, mit vollem Karacho. Mit dem Jungen krachte sie in ihrer Eile zusammen, den sie zuvor öfter in der Stadt gesehen und gelegentlich einen Blick gewechselt hatte. Einen Moment diese überraschte Stille, gemischt mit den Schritten und den Rufen dieser Typen. Dann diese Angst davor, dass ihre Verfolger sie nicht in Ruhe lassen würden. Und ihr erster Gedanke, den sie auch gleich in die Tat umsetzte. Dieser Kuss... Damit diese Typen denken, sie sei in festen Händen. Und die schöne Zeit danach flog noch einmal durch ihren Kopf. Wie sie jeden Tag mit Tala zusammen herumgestreift war. Zum ersten Mal richtig verknallt. Doch dann der Tag, der dafür verantwortlich war, dass sie ihn so hasste. Er ließ sie draußen allein. Es regnete in Strömen, aber Tala kam nicht zu ihr und bot ihr an, mit zu sich nach Hause zu kommen. Und auch Tage später ließ er sich nicht blicken. Er kam nie wieder, und sie war wieder allein. Von da an hasste sie ihn. Sie hasste ihn abgrundtief, und nun hatte sie ihn wieder gesehen. Und jetzt sah sie ihn schon wieder. Kai stand neben ihm und unterhielt sich gerade mit ihm. Sie atmete noch einmal tief durch, aber ihr Entschluss stand fest. Ungebremst rannte sie auf die beiden zu.

Kai sah sie zuerst. Er dachte wahrscheinlich, dass Evelyn seinetwegen auf sie zu rannte, und deshalb war er auch ziemlich überrascht, als sie geradewegs an ihm vorbei lief und sich Tala um den Hals warf. Dieser blickte auf die Kleine hinunter und war genauso verwundert wie Kai. Allerdings legte er nach ein bisschen Zögern auch seine Arme um sie. "Ich freu mich so, dich wieder zusehen!", sagte Evelyn ohne ihren Griff zu lockern. Tala freute sich darüber, dass sie sich einen Ruck gegeben hatte, aber das war bei weitem nicht so sichtbar. "Ich hab dich auch vermisst." Kai verstand jetzt gar nichts mehr. Die Welt in seinem Kopf hatte sich in Sekunden um 360° gedreht. Und genauso schwindelig wurde ihm auf einmal, als er Evelyn in Talas und nicht in seinen Armen sah. "Kann mir mal bitte einer erklären, was hier los ist?" Nein, das fragte nicht Kai, obwohl er es getan hätte, wenn Ray, der inzwischen bei ihnen angekommen war, ihm nicht die Worte aus dem Mund genommen hätte. Evelyn wurde ein wenig rot und ließ Tala jetzt wieder los. "Das dürft ihr jetzt nicht falsch verstehen.", meinte sie leicht lächelnd. Ray zog eine Augenbraue hoch. "Na schön. Ich erzähl euch mal die Story, könnte aber ein bisschen länger dauern." Kai konnte es immer noch nicht so ganz fassen, er setzte sich erstmal auf den Boden und lehnte sich gegen die Wand. Ray tat es ihm gleich und auch Tala und Evelyn setzten sich daraufhin hin. Dann erzählte sie Kai und Ray die ganze Wahrheit, was da zwischen ihnen beiden gelaufen war, und warum sie Tala so hasste. Kai verdeckte sein Gesicht. Er war richtig enttäuscht von Evelyn und gab sie in diesem Moment auf. Evelyn sah zu ihm rüber, und während Ray sich mit Tala unterhielt stupste sie ihn an. "Hey, Kai. Was ist los?" Kai zeigte keine Reaktion. Er hatte Evelyn verloren. (Das klingt ja richtig dramatisch...) "Evi." Evelyn wendete sich wieder Tala zu, der sie gerade gerufen hatte. "Willst du nicht endlich den wahren Grund wissen, warum ich an dem Tag nicht zu dir gekommen bin?" Tala schien es richtig Leid zu tun, dass er sie so sitzengelassen hatte. Evelyn nickte und Kai stand auf. "Ich hab hier nichts mehr verloren.", dachte er sich und auch Ray ging los, als Kai an ihm vorbei war. Kai war total geknickt. Er hatte sich so in ihr getäuscht. Er war für sie wirklich nur wie ein guter Freund, die ganze Zeit.

"Meine Eltern hatten mitbekommen, dass ich mich mit dir getroffen habe.", erzählte Tala, als Ray und Kai außer Sichtweite waren, "Für meinen Vater war es etwas Verbotenes, sich mit einem Straßenmädchen zu treffen. Er wollte, dass ich einmal ein ganz toller Beyblader von ganz oben werde und seiner Meinung nach standen Gefühle da im Weg. Naja, man sieht ja, was daraus geworden ist." Talas Stimme war leiser als sonst, und der Flur war leer. Nur die beiden saßen jetzt noch da. "Mein Vater hat mir dann verboten, mich noch mal mit dir zu treffen und ich hab einen Monat lang Hausarrest gehabt. Zur Schule hat er mich immer persönlich gefahren und meinem Lehrer gesagt, er solle mich nicht aus den Augen lassen. Ich wäre zu dir gekommen, aber es war unmöglich für mich, aus diesem Haus zu kommen." Evelyn lächelte und sprang dann auf. "Das ist gut! Ich dachte ja schon, dass ich dir egal gewesen wäre!" Tala schüttelte grinsend den Kopf. "Niemals." Auf einmal herrschte Stille. Evelyns Lächeln verschwand und sie sah Tala mit ernster Miene an. Es hatte sie wie einen Blitz getroffen. "Und trotzdem..." ... "Es ist vorbei Tala. Das waren die guten, alten Zeiten, aber die sind jetzt vergangen." In diesem Moment waren all ihre Gedanken wieder bei Kai. Irgendwie fühlte sie da was, und in diesem Moment wurde ihr plötzlich klar, was. Der rothaarige Blader nickte. "Seh ich genauso." Jetzt lächelte Evelyn wieder. "Schön, weißt du, das würde nicht mehr funktionieren. Ich glaube, nein, ich ähm... man, ich sag's dir jetzt einfach: Tala, ich liebe dich nicht mehr." Tala stand jetzt auch auf. "Gut, ich dich auch nicht mehr." Jetzt mussten sie beide grinsen. "Aber, ich hasse dich auch nicht mehr.", meinte Evelyn nach einer Weile. Die beiden waren sich einig, dass sie Freunde bleiben wollten. Noch einmal umarmten sie sich kurz, doch das erwies sich als ein großer Fehler.

Kai schlug hinter sich die Tür zu. Er hatte mit dem Tag abgeschlossen, auch wenn dieser eh schon alt war. "Hey, da hat aber einer gute Laune.", sagte Cliff und grinste hämisch. Kai antwortete ihm auf russisch, und Cliffs verwirrter Gesichtsausdruck war einfach unbezahlbar. (Er sagt soviel wie: Halt doch die Klappe, Anfänger.) Danach verschwand Kai in seinem kleinen Raum, in dem sein Bett stand und ein kleiner Fernseher, damit sie immer die neusten News mitbekamen. Kai schaltete ein, um zu sehen, wie die ersten Matches gelaufen waren. Zum Glück musste sein Team noch nicht in die Arena, da hatte er jetzt keinen Nerv für. FH Dinasty hatten ihren Kampf mit Eleganz und Leichtigkeit gewonnen. Auch Max und Rick hatten ihren ersten Kampf mit Bravur gemeistert. Kai überraschte das aber nicht. Hiro war inzwischen auch endlich eingetrudelt und übernahm in diesem Jahr das Amt eines Turnierhelfers. Tyson und seine Leute waren dieses Jahr ihr eigener Couch.

Dann schaltete sich das Programm um. Ein Reporter lief durch den Flur, dann erhaschte die Kamera ein Bild von Evelyn und Tala. Kais Aufmerksamkeit schweifte nun völlig zu dem Programm über. Evelyn kaute auf ihrer Unterlippe herum, aber dann legte sie ihr Fernsehlächeln auf. "Hey Leute, was ist denn hier los? Evelyn, du hast gerade Tala von Alliance of Power umarmt. Läuft da etwa was?" Evelyn lächelte ironisch. "Nein. Das tut es nicht. Er ist lediglich ein guter Freund von mir. Mein Herz gehört jemand anderem..." Dann schlug sie sich, nicht mehr lächelnd, die Hand auf den Mund. Wie konnte ihr das passieren? Sie hatte sich total verplappert. Der Reporter machte große Augen und war für den Bruchteil eines Augenblicks sprachlos. Auch Tala war jetzt leicht verwundert. Evelyn nutzte diesen Augenblick aus und stahl sich heimlich aus der Kamera. "Entschuldigen Sie mich. Ciao..." Kai schaltete aus. Er wusste nicht, was er jetzt denken sollte.

Evelyn rannte sofort los. Zielsicher, nur eins im Kopf. Die ganze Welt hatte jetzt etwas gesehen. Die Welt wusste zwar nicht, wem ihr Herz denn nun gehörte, aber sie selbst wusste es jetzt genau. Sie rannte und rannte. Die Versöhnung mit Tala hatte ihr zwar sehr gut getan, aber sie hatte ihr auch ihre wahren Gefühle gezeigt. Vor der Tür blieb sie stehen und klopfte sofort an. Sie war leicht außer Atem und wartete. Dann machte Kai ihr auf...

Leicht verwirrt sah er sie an. "Evi, was...?" Weiter kam er nicht... Evelyn sprang ihn fast um, umarmte ihn richtig stürmisch und zog sich zu ihm heran. Dann drückte sie ihm einen liebevollen Kuss auf den Mund. Kai war total überrumpelt und hielt einfach nur wie versteinert still. Ein seltsames Kribbeln durchfuhr ihn, während er Evelyns Lippen auf seinen fühlte. "Was soll das?", fragte er sich, aber dann wusste er endlich, dass ihm allein ihr Herz gehörte und dass er sich doch nicht in ihr getäuscht hatte. Es freute ihn, dass das Mädchen seiner Träume jetzt in seinen Armen lag. Nach einiger starrer Zeit, die er total überrascht dagestanden hatte, erwiderte er den Kuss. Ihre Lippen waren richtig weich und schon bald entwickelte sich der Kuss in einen gefühlvollen Zungenkuss. Jetzt, wo Evelyn ihm ihr Herz ausgeschüttet hatte, wurde ihm wieder bewusst, wie sehr er doch an diesem Mädchen hing und wie sehr er sich immer ihre Nähe, ihre Liebe und ihre Berührungen gewünscht hatte. Er machte seine Augen zu, wie Evelyn es getan hatte und dann machte er die Tür zu, damit Spencer, Brian oder dieser Cliff nicht auf den Flur sehen konnten. Dabei hörte er aber nicht auf, Evelyn zu küssen. Diese kraulte jetzt durch seine Haare und Kai legte seine Arme um ihre Hüfte und streichelte gelegentlich über ihren Rücken. Dieser Moment dauerte für die beiden eine Ewigkeit, all ihre Gedanken waren jetzt auf nichts anderes gerichtet. Es zählte einfach nur das Hier und Jetzt, und das war einfach unbeschreiblich schön. Kai war ein echter King Of Kiss (auch eine FF von mir: My King Of Kiss <-- allerdings ein Shounen-ai) und seine Zunge fühlte sich einfach unglaublich an. Wie spielend leicht er sie in ihrem Mund bewegen konnte. Evelyn atmete ein klein wenig lauter als normalerweise und jeder ihrer Atemzüge züngelte sich gefühlvoll über Kais Gesicht. Nach einer Weile unterbrach sie den Kuss jedoch kurz, aber ohne sich allzu weit von ihm zu entfernen. "Ich liebe dich, Kai. Ich liebe dich...", flüsterte sie, fast zu Freudentränen gerührt und dann schlang sie ihre Arme fest um ihn und drückte ihn, als hätte sie Angst, jemand könnte ihn ihr wegnehmen. Ihre offenen, glatten Haare kitzelten ihn leicht am Hals. Kai drückte sie sanft an sich und lächelte. "Ich weiß, ich hab dich grade im Fernsehen gesehen.", dachte er sich, aber er fand nicht die richtigen Worte, die er hätte sagen können. Evelyn schmiegte sich an ihn und musste auch lächeln. Sie waren sich so nah, dass sie sein Herz schlagen hören konnte und ein richtiges Kribbeln, fast wie ein Stromschlag wühlte sich bei jedem von Kais Herzschlägen durch ihren Körper. Sie war einfach nur glücklich.

"...Eine kurze Durchsage: Nach dem ersten Tag der Vorrunden, stehen nun die nächsten Teams für morgen fest. Bitte seht auf den Listen nach, die im Flur aushängen, ob euer Team morgen endlich sein Können unter Beweis stellen kann..." Tyson hüpfte auf und ab. "Lass uns sofort nachsehen!" Daichi war hundemüde, weil er den ganzen Tag über die Matches angeguckt hatte. "Kannst du das nicht auch alleine?", maulte er. Tyson verzog das Gesicht. "Man Daichi. Du bist vielleicht faul geworden. Nagut, ich bin gleich wieder da." Daraufhin ging er durch die Tür in den Flur. Viele Blader waren jetzt dort und drängelten sich an die Listen, die ca. alle 20 Meter an den Wänden hingen. Tyson versuchte, einen Blick darauf zu erhaschen, aber das erwies sich doch als richtig problematisch. "Hey, wir müssen morgen gegen 4th chance antreten!", freute sich ein Junge und verkündete es einem seiner Teamkameraden. Dieser schien sich aber nicht so richtig darüber freuen zu können. "Und da freust du dich? Man, das ist das Team von Tyson. Die machen uns total platt, die sind doch Weltmeister!" Tyson hatte es mitgehört und ging zu dem Jungen hin. "Hey, ihr habt da was von meinem Team gesagt. Wann sehen wir uns denn morgen?" Der sich freuende Junge grinste Tyson an. "Um 14.45 Uhr. Und wir werden auf jeden Fall gewinnen!" Tyson stemmte die Arme in die Seite und grinste. "Oh, da unterschätzt du aber einen Weltmeister." Der andere Junge sah ausdruckslos zu seinem Freund, dann zu Tyson. "Nimm ihn nicht so ernst. Er hat ne große Klappe." Tyson nickte. "Ich freu mich dann auf morgen."

Jetzt machte er sich wieder auf den Rückweg. "Hey, Tyson." Gerade kam Ray um die Ecke, mit Mariah im Schlepptau. "Wir wollen grade nachsehen, ob wir morgen schon dran sind. Wie sieht's denn bei euch aus?" Tyson nickte. "Ja. Wir dürfen morgen zum ersten Mal ein Match à la Weltmeister präsentieren. "Cool." Ray lächelte und Mariah zog an seinem Arm. "Komm, lass uns weitergehen. Ich will unbedingt wissen, ob wir auch dran sind!" Ray verdrehte die Augen. "Okay, Tyson. Ich muss dann weiter. Frauen..." Tyson grinste. "Viel Glück, Alter." Dann setzte er seinen Weg fort.

"Mensch, Mariah. Wenn wir morgen wirklich dran sind, brauch ich meinen Arm aber noch!"

Mariah hörte ihm gar nicht zu, ihre Aufmerksamkeit hatte sie voll und ganz der Liste an der Wand geschenkt. "Oh, wie schade...", schmollte die Bladerin nach einer Weile. "Heißt das, du kannst meinen Arm heute noch ein bisschen zerquetschen...", fragte Ray leicht genervt. Mariah drängelte sich mit ihm im Schlepptau aus dem Gedränge. "Nein. Aber wir sind erst um 17.15 Uhr dran." Ray war total begeistert. (Ist jetzt eher ironisch gemeint.) "Großartig, Mariah." Mariah hing sich richtig an Ray ran. "Ich weiß ja, dass du einfach der beste bist!"

In dem Moment kamen Evelyn und Kai den Flur entlang, um auch auf die Listen zu sehen. Ray bemerkte, wie sie Hand in Hand liefen, obwohl sie sich schnell voneinander lösten, als sie den vielen Leuten näher kamen. Es verwirrte ihn schon ein wenig, aber er hatte jetzt größere Sorgen. Seine kleine Teamkollegin, die immer noch wie ein Sandsack an seinem Arm hing, hatte bei der Eröffnungsfeier der Weltmeisterschaft etwas über den Durst getrunken. Die Kleine konnte nicht so viel vertragen, obwohl sie nur vier Gläser von dem Sekt-Orangensaft-Drink getrunken hatte. Und jetzt hatte Ray sie am Hals. (Besser gesagt, am Arm) Obwohl es ihm eigentlich gefiel, Lees kleine Schwester so eingehakt bei sich zu haben. Kai bahnte sich mühelos einen Weg durch die zahlreichen Blader und forschte durch die Liste. "Evi.", sagte er und winkte sie zu sich rüber. Ray ließ die beiden nicht aus den Augen, obwohl er mit Mariah schon etwas weiter weg stand. Kai duckte sich ein wenig und zeigte auf eine Tabelle der Liste. Evelyn legte ihren Kopf auf seiner Schulter und ihren Arm auf seinem Rücken ab, während sie las. "Fire 2 C um 16.00 Uhr. Ja, das Team schafft ihr locker und wir... Moment..." Kai suchte weiter und schnappte sich unauffällig Evelyns freie Hand mit seiner freien. "Wir sind erst um 17.45 Uhr an der Reihe. Naja, dann kann ich dir wenigstens in Ruhe beim Bladen zugucken." Kai lächelte und Evelyn fühlte sich ein wenig verarscht. "Danke. Ich werde das gleiche tun, du armer Vizeweltmeister." Jetzt war Kai gespielt gereizt. "Wie hast du mich genannt? Du wagst es!" Dann piekste er ihr in die Seite, denn er wusste, dass Evelyn gefährlich kitzelig war. (Nino: "Nur zur Info: Das hat er von mir!" *fiesgrins* Evelyn-chan: "Waaaas?") Evelyn zuckte reflexartig zurück. "Nein, werd nicht so wie Nino! Bitte..." Sie musste trotzdem lächeln. Kai zeigte daraufhin Erbarmen und zusammen, besser gesagt eingehakt, gingen sie wieder von der Liste weg.

Der Tag ging nun also zu Ende. Die meisten Teams trainierten den ganzen Abend noch. Auch Evelyn bereitete sich und ihre Freunde auf das Match am nächsten Tag vor. "Gut, Benny macht den Anfang und Cevin, du wirst den Rest erledigen.", erklärte Evelyn ihre Pläne, "Wir gewinnen auf jeden Fall, aber unterschätzt die Gegner trotzdem niemals. Unnötiges Risiko ist tabu und ganz gleich was passiert, immer Ruhe bewahren." Benny hüpfte fröhlich durch die Halle. "Juhu! Ich darf als aller, aller erster!" Evelyn lächelte, weil der Kleine sich so freute. "Gut, Cevin. Dann mal los.", meinte Nino und machte seinen Blade startbereit. Cevin holte Corw heraus und musterte die Arena. "Okay, mal sehen, ob ich für morgen fit bin."

Evelyn tat das gleiche wie Nino, nur mit Benny und nicht mit Cevin. Der Kleine hatte so viel Freude daran, dass Evelyn es ließ, ihm seine kleinen Fehler deutlich zu machen.

Auch Kai kehrte nach diesem Tag zu seinem Team zurück. Tala war schon da und unterhielt sich mal wieder mit den anderen. Cliff sah wieder sofort finster zu Kai hinüber. Man könnte das Feuer in seinen dunkelbraunen Augen richtig sehen. "Oh, der unangefochtene Champion ist also auch endlich mal hier.", sagte Cliff provozierend. Kai setzte sich ihn ignorierend auf einen Stuhl neben Brian. "Was gibt's neues wegen morgen?" Tala meinte, dass ihr Gegnerteam ein Zweiermatch gefordert hatte. "Und, was hast du gesagt?", fragte Spencer nach. "Ich habe zugestimmt und ich weiß auch schon genau, wen ich in die Arena schicken werde.", sagte Tala und blickte herrisch und befehlerisch zu Kai hinüber. "Kai. Du scheinst unser neues Teammitglied ja sehr gern zu haben. Und um diese Spannung in unserem Team aufzuheben, wirst du morgen mit Cliff wie ein Team bladen, verstanden?!" Cliff grinste unbeschreiblich fies. "Ich hab nichts dagegen, Kai und ich ergänzen uns bestimmt großartig." Aus seiner Stimme war schon ein wenig Ironie zu hören. Kai sah fassungslos zu Tala hoch. "Was? Das kannst du nicht machen! Was verlangst du da von mir? Willst du das erste Match gleich hinschmeißen? Das kann nicht dein Ernst sein!" Tala drehte sich weg. "Es ist mein voller Ernst, Kai. Und du ahnst ja gar nicht, was ich alles machen kann. Also, trainier ein bisschen mit Cliff, damit ihr morgen als Team eine Chance habt, oder verrate uns und schmeiß die Meisterschaft hin." Kai knurrte, aber er setzte nichts dagegen. Was Tala sagte, musste er einhalten, ob es ihm gefiel oder nicht. Cliff grinste hochnäsig und ging schon in die Trainingshalle. Kai folgte ihm widerwillig, nachdem er Tala einen finsteren Blick zugeworfen hatte.
 

Die Vorrunden haben angefangen. Der erste Tag ist nun vorüber, wie wird der zweite wohl verlaufen?

Welche Teams werden nach dem dritten Tag noch übrig sein und dann um einen Platz im Finale kämpfen?

Fortsetzung folgt in Kapitel 18 - Geheimnis im Schatten
 

by Evelyn-chan
 

Das war's mal wieder. Endlich kann hab ich das erste Pairing rein gebracht! *stolz sei* Jetzt macht das Schreiben doch gleich doppelt so viel Spaß!!! *g* Okay, bis dann, Evelyn-chan

Geheimnis im Schatten

Okay, ich glaube, es wird mal wieder Zeit, dass ich jemandem ein Kappi widme! =) Gut, wer ist es denn diesmal??? *trommelwirbel*

Mao_Anna ! <-- Dieses Kappi widme ich dir! ;) Danke für deine lieben Kommis und ich hoffe, dass dir meine FF auch weiterhin so gut gefällt! (So, wie mir deine gefallen ;) ) *bussi*

Gut, das nächste Kap ist dann für jemand anderen :D
 


 

Kapitel 18
 

Geheimnis im Schatten
 

"Guten Morgen, Blader und Bladerinnen! Es ist 8.00 Uhr am zweiten Tag der Weltmeisterschaft! Raus aus den Federn, in einer Stunde gibt es Frühstück im großen Esssaal (was für ein Wort...)." Die Durchsage weckte wirklich alle. Jeden Morgen gab es für alle Teams Frühstück in einem riesigen Raum, an einzelnen kleinen Tischen. "Ist es wirklich schon 8.00 Uhr?", nörgelte Tyson, der alte Langschläfer, und wälzte sich auf seiner Matratze hin und her. Daichi war schon hellwach und fertig. "Los, steh auf! Sonst bekommst du kein Essen!" Das ließ Tyson aufschrecken. "Was?! Ich bin schon wach, Daichi!"

"Hey, Rick. Wir haben jetzt schon mal einen Sieg in dieser Runde. Müssen wir noch ein Match für uns entscheiden?" Max und Rick machten sich gerade auf den Weg zum Esssaal (hey, das ist jetzt mein neues Lieblingswort *g*). Rick blickte im Vorübergehen noch einmal auf die Liste des Tages. "Nein, heute jedenfalls nicht. Ich denke morgen, hoffentlich."

Das Frühstück war prächtig. Ein reichhaltiges Buffet zog sich an einer Wand entlang, und die Tische standen in gemütlichen Grüppchen in einem angenehmen Licht. Kai war noch ziemlich verschlafen, als er den Raum betrat, weil er die gestrige Nacht mit Training verbracht hatte. Seit Sam wieder hier war, hatte er seine Seele nicht mehr so gut im Griff. Noch etwas wacklig auf den Beinen sah er sich mit einem Tablett in der Hand nach einem Sitzplatz um. Er hatte echt keine Lust dazu, mit seinem Team zu frühstücken, er suchte da nach jemand anderem. "Hi, Evi.", sagte er, als er seine Suche erfolgreich abgeschlossen hatte, "Ist neben dir noch ein Platz frei?" Sein Lächeln überdeckte seine Müdigkeit. Nino zog eine Augenbraue hoch. "Du schon wieder?" Evelyn trat Nino unterm Tisch, sodass es niemand sehen konnte und lächelte Kai an, der sich dann neben ihr niederließ. Benny beugte sich zu Cevin hinüber. "Wer ist das, Cevin? Evi schaut ihn so komisch an." Cevin grinste. "Das musst du noch nicht verstehen, Kleiner. Ich glaube, unser Couch ist richtig verknallt." Benny war sichtlich geschockt. "Was? Das soll wohl ein Witz sein!", sagte er laut, während Kai aus dem Augenwinkel zu ihnen hinüberblickte und versuchte, ihr Getuschel zu verstehen. Daraufhin sah er aber wieder zu Evelyn. Ganz unbemerkt fing sie sich Kais Hand und rutschte ein Stück näher an ihn heran. Nino sah zu Benny hinüber. "Was soll ein Witz sein?" Benny ließ sein Messer auf sein Brötchen fallen. "Cevin hat gemeint..." In diesem Moment nahm Cevin den Kleinen in die Mangel, jedoch ohne ihm weh zutun. "Ich meinte gar nichts." Benny hielt sofort den Atem an und wedelte mit seinen Armen herum, bis Cevin ihn endlich losließ. Nach dieser Aktion behielt er alles weitere dann doch lieber für sich. Die anderen Teams trudelten so langsam auch im Esssaal ein, während sie zusammen frühstückten. Kais Müdigkeit ließ langsam nach und ab und zu rutschte schon mal seine Hand "zufällig" auf Evelyns Bein rüber. Nach dem Frühstück gingen schon die ersten Matches los, weshalb viele schon früh wieder weggingen. Kai sah zwischendurch zu seinem Team herüber. Cliff war auch ziemlich müde vom Training. Kai freute sich kein bisschen auf sein bevorstehendes Zweiermatch.

Max und Rick saßen an einem Tisch neben ihnen und unterhielten sich mit anderen Teams. "Hey, Max.", rief Evelyn zu ihnen hinüber. Max drehte sich zu ihr um. "Oh, guten Morgen, Evi." "Ihr habt euer erstes Match gewonnen. Glückwunsch!", sagte Evelyn und Rick musterte sie skeptisch. "Wer ist das denn, Max?" Max wendete sich wieder Rick und dem anderen Team zu, und Evelyn widmete sich wieder ihrem Frühstück und ihrer Gesellschaft. (*g*) Ein Junge, der neben Max und Rick saß, sagte schließlich zu Rick: "Das ist Evelyn von Fireside B4. Aber woher kennst du sie, Max?" Max nahm einen Schluck von seinem Kakao. "Oh, lange Geschichte..."

Der Morgen des Tages verlief mit Training, letzten Vorbereitungen und zahlreichen Matches. Ganz allmählich lüftete sich das Feld. Manche Teams hatten schon drei Mal verloren und waren damit rausgeflogen. Andere kämpften gerade ums Weiterkommen oder nach Hause Fliegen. Diejenigen, die schon draußen waren, blieben trotzdem noch dort, um die anderen Kämpfe mitzuerleben. Gerade lief ein spannender Kampf zwischen zwei wirklich guten Teams. "J Dimension entscheidet dieses Match durch perfekte Teamarbeit, Leute! Jetzt haben sie schon drei Siege und noch keine Niederlage. Das bedeutet, sie kommen weiter! Übermorgen wird sich dann vielleicht entscheiden, ob sie auch unter die letzten fünf Teams des Finales kommen!" Das Publikum war begeistert von dem bis dahin noch völlig unbekannten Team. Mittlerweile war es schon 15.00 Uhr. Tyson und Daichi hatten ihre Runde selbstverständlich für sich entschieden. Das überraschte aber niemanden, denn alle rechneten fest damit, dass 4th chance ins Finale kommt. Jetzt saßen Daichi, Hilary, Kenny und Tyson im Publikum, um sich die nächsten Kämpfe anzusehen. Benny wurde immer aufgedrehter. "Nur noch eine Stunde...", hibbelte er und konnte keine Sekunde still sitzen. Evelyn versuchte ihn zu beruhigen. (Leute, ich glaube ich hab gerade nicht so wirklich Lust irgendwelche Matches zu beschreiben. Und ich glaube die meisten - mich eingeschlossen - finden sie eh etwas langweilig, oder? In der Serie ist das eigentlich fast immer genauso) Auch Cevin war leicht nervös, obwohl das eher nicht so typisch für ihn war. "Ihr werdet das schon schaukeln.", sagte Nino gelassen, "Schließlich seid ihr beide gut vorbereitet." Er war gerade wieder dabei, sich eine Kippe anzuzünden. Evelyn machte einen plötzlichen Satz vorwärts und schnappte wie ein Krokodil nach Ninos Hand. (Hihi, schni- schna- schnappi... ich hasse dieses Lied *kotz*) Aber Nino war schneller und hatte sie bereits zum Glühen gebracht. Schnell streckte er seinen Arm nach oben, um seine Zigarette zu retten. Evelyn seufzte. "Du hast gewonnen, aber das wird heute die einzige sein." Nino zog genüsslich an dem Glimmstängel und pustete Evelyn den Rauch ins Gesicht, worauf diese zurücksprang und beinahe über einen Stuhl gestolpert wäre. "Mach das ja nie wieder!", drohte sie gefährlich tuend. Nino grinste nur.

Schließlich war es soweit. Fire 2 C betrat mit einem gewaltigen Applaus des Publikums das Stadion. Evelyn genoss es richtig, mal wieder im Rampenlicht zu stehen. Benny tat das überhaupt nicht. Der Kleine fühlte sich gar nicht gut. Evelyn schubste ihn leicht von hinten. "Hey, Benny. Keine Panik. Das kriegst du locker auf die Reihe." Cevins Anspannung war verflogen, als das Gegnerteam in das Stadion trat. Sehr gefährlich sahen sie nicht gerade aus. Drei Mädchen, alle blond und vor allem die männliche Seite der Zuschauer schien eher auf ihrer Seite zu stehen. Auch bei ihnen gab es einen tosenden Beifall. Kai lehnte sich in dem oberen Ring um die Sitzplätze ans Geländer. Von hier aus hatte er eine perfekte Sicht. Er stützte sich mit den Unterarmen auf den kalten Stahl und verfolgte das Schauspiel. Bennys Angst war völlig umsonst gewesen. Das erste Mädchen hätte er auch im Schlaf besiegen können. Leicht enttäuscht ging er nach seinem einseitigen Sieg zu Evelyn und den anderen zurück. "Hey, freu dich doch, Benny. Du hast gewonnen!", versuchte Evelyn ihn aufzumuntern. "Hm.", sagte Benny, "Ich hab mir das ganze spannender vorgestellt." Nino schüttelte den Kopf und verdrehte die Augen. "Mensch, Kleiner. Das kommt noch, wenn wir etwas näher ans Finale kommen. Dann wirst du deinen spannenden Kampf schon bekommen." Cevin machte sich bereit für das nächste Match. "Ich schätze, wir werden sehr nah ans Finale kommen, wenn es so weitergeht wie bisher." Kai beobachtete jeden Move von Cevin sehr aufmerksam. Evelyn hatte ihr Team wirklich gut trainiert, Cevins Stärke lag ganz klar in seinem gekonnten Einsatz von hinterhältigen Überraschungsangriffen. Auch er gewann seinen Kampf mühelos. "Es war ein gutes Training für die nächsten Runden.", war das erste, was ihm zu seinem Sieg einfiel. Die drei Mädchen schien das aber nicht weiter zu kümmern. Das erste, was dem Mädchen zu ihrer Niederlage einfiel, das gerade gegen Cevin verloren hatte, war: "Wow, ich hab mit Cevin von Fireside B4 gebladet. Der ist soooo süß!" Die zwei anderen sahen ihre Freundin schmachtend an. "Du hast es gut, bei mir hat Evelyn nur Benny in die Arena geschickt." Nino konnte sich ein intensives Grinsen nicht verkneifen. "Du bist ja soooo süß, Cevin." Cevin warf ihm ein ironisches Lächeln zu. "Immerhin komm ich bei den Fans an." Nino grinste trotzdem weiter. "Ich kann darauf gern verzichten." Sogar Evelyn grinste jetzt. Benny verstand gar nichts mehr. "Warum grinst ihr alle so?", fragte er, aber Cevin legte ihm sofort die Hand auf die Schulter. "Das musst du noch nicht verstehen." Evelyn ging zu den drei Mädchen des Gegnerteams hinüber und gab ihnen die Hand. Dem letzten der drei schüttelte sie etwas länger die Hand, obwohl das nicht so auffiel. Dann ging sie wieder zu ihrem Team.

Das Mädchen fühlte plötzlich einen kleinen zusammen gefalteten Zettel in ihrer Hand, die Evelyn zuvor geschüttelt hatte. "Huch? Was ist das?", fragte sie sich verblüfft und begann das Papier aufzufalten. Dann sprang sie vor Freude in die Luft. Sofort zeigte sie aufgeregt ihren Freundinnen den Zettel, während die beiden Teams das Stadion wieder verließen. "Warum kichern die so?", fragte Cevin und sah kurz zu den Mädchen rüber. Evelyn grinste schweigend. "Das ist seine Handynummer!", kreischte eine der Blondinen. Evelyn schluckte, und anschließend klemmte sie ihre Unterlippe zwischen ihren Zähnen ein. Cevin blieb fassungslos stehen. Nino schwieg und grinste. Benny verstand nichts. "Das war ein Fehler!", sagte Cevin gespielt gefährlich. Evelyn wich vor ihm zurück und sah Hilfe suchend zu Nino. Dieser aber meinte nur: "Schade, dass wir das Board nicht hier haben." Daraufhin begann eine wilde Verfolgungsjagd durch die halbe Halle, zu Evelyns Erleichterung ohne das Skateboard. Sie flehte zwischendurch um Gnade, aber Cevin hatte gut von Nino gelernt. "Ich kriege dich, und bete, dass du noch Luft bekommst, wenn ich mit dir fertig bin.", sagte er grinsend. Evelyn rannte einfach weiter, ohne nach hinten zu sehen.

Kai verließ das Stadion wieder, die nächsten Matches interessierten ihn nicht besonders. Langsam machte er sich auf den Weg ins Zimmer von Alliance of Power zurück, um sein bevorstehendes Teammatch besser vorzubereiten. Es gefiel ihm absolut nicht, dass er mit einem zweitklassigen Neuling zusammen bladen sollte.

Nach etwa einer dreiviertel Stunde machten sich auch Ray und sein Team für ihr erstes Match bereit. Mariah war schon ganz aufgeregt, weil sie ihren großen Bruder und Ray endlich mal wieder in Aktion sehen konnte. "Ihr seid die besten, ihr schafft das ganz bestimmt." Ray sah zu Lee rüber. "Alles klar?" Lee betrachtete seinen Blade ein letztes Mal, bevor er in die Arena gehen sollte. Dieses Match hätte Kai sich zwar gerne angesehen, aber da ihr eigenes unmittelbar danach lag, konnte er es nicht. Im Gegensatz zu Evelyn, sie saß bereits mit Cevin, Nino und Benny in einer Sitzreihe. Sie war ziemlich aus der Puste, denn Cevin hatte sie letztendlich doch zu fassen gekriegt. Jetzt warteten sie auf die bevorstehenden Kämpfe. Endlich kamen Yt Tiger 4s ins Stadion. Evelyn und Ray wechselten einen Blick, als er sie in den Zuschauermassen erblickte. Mariah hüpfte hysterisch hin und her und freute sich. Lee war schon ein bisschen aufgeregt. Ray beruhigte ihn. "Hey, es wird schon alles glatt laufen." Lee nickte, aber es kam nicht richtig überzeugt rüber.

Aber seine Unruhe war völlig unnötig. Gekonnt schaffte er es, seinen Gegner zu besiegen. "Das ist mein Move!", rief Evelyn bei einem von Lees Angriffen. "Er hat eben von deinem kleinen Bruder gelernt.", meinte Cevin. Dann war Ray an der Reihe. Evelyns Aufmerksamkeit schweifte völlig zu dem Geschehen. "Los, Kleiner! Zeig, was du gelernt hast!" Ray nickte ihr zu, als hätte er sie durch das Geschrei des Publikums hindurch gehört. Obwohl Ray leichte Startprobleme hatte, reichte seine Leistung für einen Sieg. Das Feld lüftete sich also wieder ein bisschen. Die meisten kleinen Teams waren schon aussortiert. (Das klingt ja echt fies.) Danach verließen Ray und seine Freunde das Stadion wieder. Evelyn blieb aber sitzen. Jetzt betraten nämlich Tala, Kai und der Rest von Alliance of Power das Stadion. Als sich Kai und Ray auf dem Gang in die Arena begegneten trafen sich kurz ihre Blicke und jeder konnte in diesem Moment ihren Streit vergessen.

Das Teammatch war für Kai das aller Furchtbarste, was es in diesem Moment für ihn gab. Sein größter Nachteil war die Tatsache, dass er mit Cliff ein Team bilden sollte. Kai ging zur Arena und sein Teamkollege folgte ihm. "Kreisel mir bloß nicht im Weg rum, wenn ich die beiden gleich platt mache.", knurrte Kai ihn an, als sie sich zum Start bereit machten. Cliff giftete nur zurück. "Nicht so selbstsicher Kai. Gegen zwei auf einmal kommst du allein nicht an." Ihr Gegnerteam wechselte entschlossen einen Blick und brachte ihre Blades ebenfalls in Startposition. "3...2...1" Das Match ging los. Kai startete sofort eine gefährliche Offensive gegen die beiden feindlichen Beyblades. Cliff hielt sich wirklich etwas im Hintergrund. Tala beobachtete das gesamte Geschehen. "Er ist zu stürmisch. Na warte, Kai. Ich bring dir noch bei, richtig im Team zu bladen...", dachte er und warf Kai einen finsteren Blick zu. Kais Attacken schienen richtig wirksam zu sein, aber auf einmal wendete das Gegnerteam einen Überraschungsangriff an. Einer ihrer Blades versetzte Dranzer einen so heftigen Stoß, dass er weit in eine Ecke geschleudert wurde. Danach erschienen ihre BitBeasts und rasten direkt auf ihn zu. Kai biss sich unauffällig auf die Unterlippe. "Kommt doch...", sagte er leise und rüstete sich für eine Parade. Doch noch bevor die beiden Gegner ihn erreichten zischte plötzlich ein hellblauer Blitz zwischen Dranzer und den Angreifern vorbei und beförderte sie mit einer enormen Kraft aus der Arena. Cliff hatte die Augen zu und grinste triumphierend. Kai sah ihn mit einem gemischten Blick an.

"Ich hab's dir doch gesagt...", sagte Cliff und dann öffnete er die Augen und sah Kai direkt an. "...Kai." Kai fing Dranzer auf und drehte sich um, ohne ein Wort zu sagen. Cliff nahm seinen Blade ebenfalls und ging ihm hinterher.

"Tja, Leute. Wie erwartet hat Alliance of Power mal wieder ihre Macht unter Beweis gestellt...", verkündete AJ und gleich danach kündigte er auch schon das nächste Match an.

Der Rest des Tages verlief mit zahlreichen solcher Matches. Langsam entschieden sich schon die Favoriten fürs Finale. Es stand für alle Teams der ehemaligen Bladebreakers sehr gut. Alle hatten ihre Kämpfe bis hierhin gewonnen. Nach seinem "erfolgreichen" Spiel ging Kai noch einmal zu der Liste, die im Flur hing. Er suchte nach zwei bestimmten Namen und war etwas beunruhigt, als er sie jeweils mit zwei Siegen und keiner Niederlage ziemlich weit oben erblickte: Team X und Nightmare Shadow. Sein Gesichtsausdruck verfinsterte sich ein wenig.

Doch plötzlich verdeckte ihm jemand von hinten die Augen. Kai ließ den Spaß mit sich machen. "Hm. Evi?" Evelyn schenkte ihm sein Augenlicht zurück. "Man, woher weißt du das denn?" Kai nahm sich sofort wieder ihre Hand. "Wie fandest du unser Match, Evi-chan?" Evelyn lief ein bisschen rot an, als er sie "Evi-chan" nannte. "Du hättest es auch allein gegen die beiden geschafft.", sagte sie, um ihn nicht wieder daran zu erinnern, was Cliff für ihn getan hatte. Sie ging jetzt mit ihm den Flur Hand in Hand entlang, sodass es aussah, wie in einer Filmromanze.

An einem der kleinen Sackgassengänge hielt Kai plötzlich an. Nachdem er den fragenden Blick von Evelyn aufgefangen hatte lächelte er und zog sie ganz nah zu sich heran. "Was ist?", fragte sie schließlich, als sich danach ihre Nasenspitzen schon fast wieder berührten und sie in Kais verführerische Augen blickte. Wie gern hätte sie ihn jetzt geküsst, aber sie war sich noch nicht so ganz sicher, ob Kai das überhaupt gewollt hätte. Jeder Kuss wäre für sie immer wie der erste gewesen und es war ihr, als ob sie sich ihre Liebe noch nie gestanden hätten. Kai kraulte ihren Rücken leicht provozierend und lächelte weiter, während er langsam rückwärts in den Gang ging. Evelyn musste ihm aufgrund ihrer Umarmung folgen und legte ihre Arme auf seinen Schultern ab. In dem Dunkeln des Gangs konnte Evelyn Kai kaum noch richtig erkennen. "Was sollen wir hier...?", weiter kam sie nicht. Die Frage erledigte sich auch, als sie plötzlich ein seltsames Gefühl von etwas Weichem auf ihrem Mund fühlte. Noch etwas erschrocken, aber trotzdem verzaubert von der immer ersehnten Nähe begann sie, den intensiven, sehr gefühlvollen Zungenkuss zu erwidern. Sie konnte Kai zwar nicht genau sehen, aber sie fühlte seine Wärme durch seine Kleidung hindurch und seine Liebe durch seinen Kuss made in Heaven...

Plötzlich kam Hiro aber an der Sackgasse vorbei, ganz unbemerkt. Er war schon länger in Gedanken versunken den Flur entlang gegangen, aber was er jetzt sah, riss ihn aus allem heraus. Er hatte ja nicht erwartet, was er herausfinden würde. Er blieb sofort fast fassungslos stehen, als er die beiden sah, denn das Licht schien von außen her deutlicher und heller in die Gänge hinein. Kai bemerkte ihn jetzt und unterbrach den Kuss auf der Stelle. Sein Blick sagte alles, was er dachte: "Nein, er hat uns gesehen. So ein Mist." Sein Schock spiegelte sich auch in Hiros Augen. Kai fühlte sich total ertappt und bereute es fast, seinen Gefühlen freien Lauf gelassen zu haben. Evelyn drückte sich sanft an Kai, weil sie nicht so recht wusste, was jetzt passieren würde. Eine endlos lange Minute standen sie nur da und starrten sich an.
 

Kommt es jetzt raus, dass Kai und Evelyn zusammen sind?

Wer kommt ins Finale und wer ist das geheimnisvolle Team X?

Fortsetzung folgt in Kapitel 19 - Naja... wir... also... ähm...
 

by Evelyn-chan
 

Ups, *g* die Szene kann ich mir richtig gut vorstellen. Fragt mich nicht, wie ich auf den nächsten Kapitelnamen gekommen bin. Tja, was würde Kai jetzt wohl sagen?

Naja... wir... also... ähm...

Hi Leute! Sorry noch mal, dass ich euch bis jetzt nie ENS geschickt habe, wenn die FF weiterging. Das ändere ich ab heute, da ich mir etwas mehr Zeit für euch nehmen möchte! ^^

Okay, jetzt wird es wieder Zeit, jemandem ein Kap zu widmen!

Dieses Kappi ist für cat_ayakami09!!! *bussigeb* HDGDL

Danke für deine wunderbaren Kommis, die bringen mich immer richtig in Verlegenheit...

Naja, danke noch mal und viel Spaß @ all beim nächsten Kap.
 


 

Kapitel 19
 

Naja... wir... also... ähm...
 

Dann endlich brach Hiro endlich die Spannung in der Luft und lächelte. "Oh, ich... ähm, ich will euch echt nicht stören. Macht ruhig weiter..." Daraufhin ging er langsam weiter den Flur entlang. Man konnte richtig sehen, dass es ihm wirklich peinlich war. "Die beiden, das hätte ich echt nicht gedacht...", dachte er. Kai ließ Evelyn kurz stehen. "Warte mal eben.", flüsterte er ihr zu und rannte dann Hiro hinterher. "Hey, Hiro!" Dieser blieb stehen und drehte sich zu ihm um. "Was denn?" Kai sah auf den Boden und lief ein ganz kleines bisschen rot an. (Also nicht so richtig rot, aber schon ein winziges bisschen, sonst würde das nicht zu Kai passen.) "Naja... wir... also... ähm..." Hiros Lächeln veränderte sich leicht in ein Grinsen. "Keine Angst, ich werde es nicht verraten, aber ihr solltet das vielleicht tun, um so was wie gerade zu verhindern." Hiro setzte schließlich seinen Weg fort. "Danke.", meinte Kai, aber Hiro hatte sich schon von ihm weggedreht und war fast aus seinem Blickfeld verschwunden. Daraufhin ging er schweigend wieder zu Evelyn zurück. Sie sah ihm entgegen. Kai legte seine Arme wieder um sie. "Er hält dicht.", sagte er beruhigend und strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Evelyn lächelte. "Warum ist dir das peinlich?", fragte sie grinsend. Kai sah sie an. "Das ist mir nicht peinlich." Evelyn sah ihn ungläubig an, aber sie sagte nichts. "Nagut.", meinte Kai nach einer Weile, "Es müssen ja nicht gleich alle wissen."
 

(Die nächste Szene dürft ihr euch ungefähr eine halbe Stunde lang vorstellen und euch dazu "To Be With You" von "Mr. Big" anhören. Wow, mein erster Songtext in der FF, hätte ich eigentlich auch schon mal früher machen können. Naja, es kommen auf jeden Fall noch mehr.)
 

Kai hatte jetzt, genau wie Evelyn, nicht wirklich Lust, jetzt noch weiter zu diskutieren. Bevor auch nur irgendjemand etwas sagen konnte, verschmolzen sie wieder in einem unglaublichen Kuss. Kai kuschelte sich wieder ganz eng an Evelyn heran und vertiefte den Kuss immer mehr. Evelyn hatte die raue Wand im Rücken, aber sie lehnte sich eh viel lieber an Kai an. Sie kraulte durch sein Haar, während er seine Hände lieber auf ihrem Rücken herumwandern.
 

"Hold on little girl

Show me what he's done to you

Stand up little girl

A broken heart can't be that bad

When it's through, it's through

Fate will twist the both of you

So come on baby come on over

Let me be the one to show you
 

I'm the one who wants to be with you

Deep inside I hope you feel it too

Waited on a line of greens and blues

Just to be the next to be with you
 

Build up your confidence

So you can be on top for once

Wake up who cares about

Little boys that talk too much

I seen it all go down

Your game of love was all rained out

So come on baby, come on over

Let me be the one to hold you
 

I'm the one who wants to be with you

Deep inside I hope you feel it too

Waited on a line of greens and blues

Just to be the next to be with you
 

Why be alone when we can be together baby

You can make my life worthwhile

And I can make you start to smile
 

When it's through, it's through

Fate will twist the both of you

So come on baby come on over

Let me be the one to show you
 

I'm the one who wants to be with you

Deep inside I hope you feel it too

Waited on a line of greens and blues

Just to be the next to be with you
 

I'm the one who wants to be with you

Deep inside I hope you feel it too

Waited on a line of greens and blues

Just to be the next to be with you
 

Just to be the next to be with you"
 

Nachdem sie sich wieder von Kai verabschiedet hatte, ging Evelyn wieder zu ihrem Team zurück. Lächelnd kam sie die Tür hereingetanzt. Nino musterte sie skeptisch. "Bunny? Alles klar?" Evelyn schwebte förmlich. "Ja, alles klar, Nino!" Cevin und Nino tauschten verwirrte Blicke aus. "Verliebt?", fragte Cevin, obwohl er sich das nicht so richtig vorstellen konnte. Evelyn sah ihn an und grinste. "Vielleicht..." "Also ja.", flüsterte Cevin Nino zu. Dieser antwortete ihm: "10 Schachteln Kippen darauf, dass es dieser Kai ist." Benny war schon schlafen gegangen. Der Kleine war sehr müde, die ganze Meisterschaft war so aufregend für ihn. Auch Evelyn ging bald darauf schlafen, und selbstverständlich träumte sie nur von einer Person... Kai! (*träum* *g*)

"Hey, Daichi!" Tyson rannte aufgebracht durchs Zimmer, "Du hast schon wieder meine Portion vom Abendessen verdrückt!" Daichi sah ihn ahnungslos an. "Was? Ich doch nicht." Tysons Magen knurrte. "Oh doch, das hast du!" Hilary kam gerade ins Zimmer und hielt den Rest eines Sandwiches in der Hand, worauf Tysons Mund aufklappte. "Hey, das war meins!" Daichi grinste. "Siehst du, ich war's nicht!" Hilary meinte nur: "Stimmt, das "war" deins. Du hast dich heute wirklich nicht verausgaben müssen, also brauchst du auch nicht so viel Stärkung." Tyson sah sie schmollend an. "Na und? Ich bin im Wachstum." Kenny war wie jeden Abend an seinem Laptop und plante schon mal für das Finale vor.

Ray machte die Tür seines Zimmers zu. "Schon mal ein Sieg für uns!", hörte er Lee entschlossen sagen. Mariah hüpfte wieder einmal im Zimmer herum, bis sie ihn in der Tür stehen sah. "Hi, Ray! Ich hab uns was Leckeres zum Abendessen gemacht. Ich hoffe du hast Hunger." Ray nickte stumm und schien völlig in Gedanken versunken zu sein. "Hey, Ray! Wir kommen dieses Jahr mit Sicherheit ins Finale!", sagte Lee und sah seinen Führer an, "Ray? Alles in Ordnung?" Ray schreckte ein wenig hoch. "Was? Wie? Ja, alles klar..." Lee und Mariah sahen ihn ungläubig an. "Ich bin nur müde, Leute.", versicherte er und ging darauf in seinen Teil des Zimmers. "Tut mir Leid, Mariah, ich hätte gern mit euch gegessen." Lee und seine kleine Schwester sahen sich erneut verdutzt an. "Schon okay, Ray.", sagte Mariah dann leicht enttäuscht. Ray lag noch lange wach auf seinem Bett und starrte an die weiße Zimmerdecke. "Irgendwas läuft da...", sagte er zu sich selbst. Noch einmal erinnerte er sich an das Bild, wie seine Schwester mit Kai Hand in Hand durch den Flur ging.
 

Am nächsten Morgen gingen sie wieder alle zusammen zum Frühstück. Es war immer noch genauso voll, obwohl schon sehr viele Teams rausgeflogen waren. Kai war an diesem Morgen nicht so müde, wie sonst, aber umso mehr nervös. Vor allem, als er Hiro den Gang entlanggehen sah, krampfte sich schlagartig alles in ihm zusammen.

Auch während des Frühstücks traute er sich nicht, auch nur zu Evelyn hinüber zusehen. Es kam ihm immer vor, als ob jeder Blader im Esssaal ihn sofort dabei erwischen würde. Tala musterte ihn skeptisch. Eine leise Ahnung kroch in ihm empor, nachdem er von Evelyn die Worte: "Mein Herz gehört einem anderen." gehört hatte. Kai kaute lustlos auf seinem Brot herum und schien sich bei seinem Team sehr unwohl zu fühlen. Er traute sich nicht einmal, nur an Evelyn zu denken, weil er befürchtete, Tala oder dieser Cliff könnten seine Gedanken aus seinen Augen lesen.

Tala schwieg, er hatte aus der Vergangenheit gelernt, Kai lieber nicht auf Gefühlssachen anzusprechen. Selbst ein kleines "Fühlst du dich nicht gut?" konnte bei Kai gleich eine eisige Abgewandtheit und Kälte hervorrufen. Deswegen ließ er es lieber.

Auch Evelyn ging es ähnlich. Sie konnte es nicht aushalten, so in Geheimnissen zu leben. Klar, bei Kai konnte sie sich vorstellen, dass er sich öfter lieber in Schweigen hüllte, aber sie? Nein, irgendwann musste das ganze ein Ende haben.

Ein etwas kleinerer Junge kam schließlich am Tisch von Alliance of Power vorbei. Er hielt einen völlig zerstörten Beyblade in der Hand und seine Augen waren mit Tränen gefüllt. Sein Teamkollege hatte ihm einen Arm umgelegt und zusammen marschierten sie zu einem Tisch ganz in der Nähe von Kai. Sofort folgte Kai den beiden mit seinem Blick, da stimmte doch irgendwas nicht. Unbemerkt nippte er an seinem Kakao und sah aus dem Augenwinkel heraus Sam, der gar nicht weit von ihm saß.

"Schäm dich, du Fiesling! Du kannst doch nicht einfach anderen Bladern die BitBeasts klauen!", rief der Teamkollege des kleinen, traurigen Jungen. Sams Gleichgültigkeit war genauso eisig, wie seine Augen. "Verzieht euch endlich. Ihr habt verloren, seht das doch mal ein." Kai merkte, wie er innerlich am liebsten aufgesprungen wäre und plötzlich merkte er, wie er es wirklich tat. Tala sah ihn verwirrt an. "Was ist los, Kai?"

"Sei nicht traurig Sascha, du bekommst dein BitBeast wieder!", versuchte der Junge, den Kleinen unter seinem Arm zu trösten. Ohne Tala eine Antwort zu geben ging Kai los. Sam sah schon etwas überrascht zu ihm hoch, als er plötzlich vor ihm stand.

"Was willst du denn hier?", fragte er respektlos, während die beiden kleineren ehrfürchtig zu Kai aufsahen. Dieser knurrte. "Ich weiß nicht, wie du es machst oder warum du es machst, aber du solltest damit aufhören, wenn du es nicht mit mir zutun bekommen willst!" Seine Stimme klang richtig Furcht einflößend. Sam ließ das allerdings kalt. Kai wunderte sich, dass sein Herz gar nicht schmerzte, obwohl er Sam doch näher gekommen war. Dieser Spiegel! Irgendwo musste er sein, aber Sam schien ihn gerade nicht bei sich zu haben. "Kai, bitte. Ich möchte mit meinem alten Team noch ein letztes Mal in Ruhe frühstücken, bevor es nach Hause fährt.", sagte Sam und nahm einen Schluck von seinem Tee. Kai musste jetzt zugeben, dass er das nicht richtig verstand. (Wow, er versteht mal was nicht? <-- das hat er bestimmt von Tyson XD) "Was soll das heißen?", fragte er, obwohl es ihn eigentlich nicht besonders interessierte.

Tala sah gelegentlich zu Kai und Sam hinüber und auch Cliff musterte den schwarzhaarigen Blader misstrauisch. Evelyn hatte die Unruhe ebenfalls bemerkt und viele Tische in der Umgebung waren auch auf das Geschehen aufmerksam geworden. Nino, der gegenüber von Evelyn saß schielte zu ihr rüber. "Die Kleine hat irgendwas vor!", dachte er sich. Und genau in diesem Moment stand Evelyn auf und ging langsam in Kais Richtung.

"Ich habe das Team gewechselt.", fing Sam an zu erklären, "Nightmare Shadow ist leider rausgeflogen, aber ich hatte das große Glück, dass J Dimension mich aufgenommen hat." Ein kaltes Lächeln zierte Sams Gesicht und Kai war sich sicher, dass J Dimension ihn nicht freiwillig aufgenommen hatte. "Du bist doch echt ein mieser Verräter.", sagte Kai leise und merkte, wie die Wut in ihm hochstieg. Allerdings konnte er sich in diesem Moment genau vorstellen, wie Tyson auf seine letzten Worte "Das sagt ja der richtige!" geantwortet hätte. Und er war sich ganz sicher, wenn Evelyn ihn nicht plötzlich aufgehalten hätte, wäre er mit Sicherheit auf Sam losgegangen. Die rothaarige Bladerin stellte sich zwischen Kai und Sam, mit dem Rücken zu Sam und sie legte Kai ihre Hände auf die Schultern. "Nicht Kai. Lass ihn." Kai knurrte noch ein letztes Mal, aber der Druck von Evelyns Händen hielt ihn zurück. Und er beruhigte sich schließlich wieder.

"Wir werden ja sehn, wie weit du es noch bringst, mit deinen faulen Tricks.", verabschiedete er sich dann von Sam und ging wieder zu seinem Platz zurück. Auch Evelyn setzte sich wieder an den Tisch ihres Teams und frühstückte weiter. Aber die Spannung im Saal hielt trotzdem an.
 

Das Finale rückt näher. Wer wird es wohl schaffen, unter die letzten fünf Teams zu kommen?

Kommt noch etwas dazwischen, oder verläuft alles problemlos und ungefährlich?

Fortsetzung folgt in Kapitel 20 - Verdammt, er "war" mein Freund?
 

by Evelyn-chan
 

So, das war's mal wieder. Sorry, dass es diesesmal ein bisschen länger gedauert hat, aber auch ich muss ja mal ein paar Schreibpausen einbauen ^^.

Verdammt, er "war" mein Freund?

Kapitel 20
 

Verdammt, er "war" mein Freund?
 

"Yeah! Finale wir kommen!", rief Tyson durch den gesamten Flur, während er mit Hilary und Daichi zu einer der Listen an der Wand ging. "Reg dich ab, Tyson. Noch müsst ihr ja gar nicht kämpfen!", sagte Hilary und Daichi grinste. "Das schaffen wir locker.", sagte der kleine Rothaarige siegessicher. Sein Teamkollege nickte stolz und begutachtete die Liste.

"Hallo, Beyblader!" Eine Durchsage dröhnte durch die Lautsprecher. "Die ersten vier Teams des großen Fünferfinales stehen jetzt fest! Natürlich wart ihr alle super und wir hoffen natürlich, dass ihr das weitere Geschehen noch beobachten werdet. Also gut, folgende Teams sind weiter: 4th chance, Pk Starz, und Alliance of Power. Die anderen beiden Finalisten werden in den nächsten Stunden ausgefochten. Fire 2 C, J Dimension, Team X und Yt Tiger 4s. Bitte ins Stadion." Mit einem letzten Knacksen war die Durchsage beendet.

Kai ging gerade durch den Flur, als ihm der Teamname gefährlich in die Ohren schoss. "Team X!", dachte er und rannte sofort los. Andererseits war er aber auch mit den Gedanken bei Sam, auch J Dimension war weitergekommen. Und zwar mit ihm. Kai überlegte, wie viele BitBeasts Sam wohl schon von anderen Bladern geklaut haben musste und ob sich das auf seine Power auswirkte.

"Evi!" Kai kam wie ein Verrückter angerannt, als er sie endlich gefunden hatte und als er bei ihr ankam, war er völlig außer Atem. "Team X!", ging es ihm immer noch durch den Kopf und er befürchtete, dass Evelyn im Vorfinale gegen diese mysteriösen Gestalten antreten müsste. "Was ist denn los?", fragte sie verwirrt und hatte fast ein bisschen Angst, von ihm umgerannt zu werden. Kai stützte sich an die Wand. "Ihr... Ihr habt gleich ein Match!" Evelyn lächelte. "Ja, ich weiß." Man konnte aus ihrer Stimme ihre Entschlossenheit hören und ihren starken Willen, ins Finale zu kommen. Kai hatte sich wieder beruhigt. "Evi... Versteh mich jetzt nicht falsch, aber ich glaube, dass dieses Match, wenn ihr wirklich gegen Team X antreten müsst, das ist zu gefährlich!", sagte er und hoffte, Evelyn würde ihn verstehen. Doch ihr Lächeln verflog plötzlich und sie sah Kai direkt an. "Was soll das heißen? Traust du mir das etwa nicht zu?" (Yeah, die Zicke in ihr ist wieder erwacht!) Kai schüttelte energisch den Kopf. "Nein, nicht doch. Natürlich trau ich dir das zu, aber... Versteh das doch. Dieses Team ist anders, als normale Mannschaften. Diese Typen! Was ist, wenn Sam uns doch nicht angelogen hat und den Spiegel wirklich nicht mehr besitzt?" Evelyns Blick füllte sich mit einem kleinen Anflug von Enttäuschung. Ohne ein Wort zu sagen ging sie stolz und fast ein wenig hochnäsig an Kai vorbei. "Evi, bitte!", flehte der zurückgelassene Blader und am liebsten hätte er sie irgendwo eingesperrt, damit sie sich nicht in Gefahr bringen konnte.

"Da hast du's. Er ist nicht besser als alle anderen aufgeblasenen Idioten, die du schon kennst. Ein bisschen mehr Vertrauen wäre echt schön, aber so sind Jungs nun mal. Mädchen, die sind doch schwach, die schaffen doch gar nichts...", dachte Evelyn, während sie ziemlich sauer zu dem Zimmer von Fire 2 C ging, um Nino und die anderen auf das nächste Match vorzubereiten.

Und wieder schlug sie die Tür zu, als sie eingetreten war. "Was ist denn mit dir los, Bunny? Das ist mindestens das dritte Mal, dass du die Tür so zuschmeißt.", sagte Nino grinsend, doch als er Evelyns Gesichtsausdruck sah, verflog sein Scherzen. "Du hast Ärger nicht wahr?", fragte er und genau in diesem Moment klopfte es an der Tür.
 

"Du bist doch echt genauso wie die anderen Typen!"

"Mein Gott, ich mach mir doch nur Sorgen um dich, ist das etwa was Schlimmes?"

"Ach ja? Soll ich dir mal was sagen, Kai Hiwatari! Achtung, ein Zitat von dir: Um mich muss man sich keine Sorgen machen!"

Es ging jetzt schon minutenlang so. Nino und Cevin standen auf dem Flur, nachdem Evelyn sie rausgeschickt hatte, um mit Kai unter vier Augen "etwas zu klären". Das "etwas klären" hatte sich schnell in einen richtigen Gewittersturm verwandelt, sodass man jedes Wort, das sich die beiden an die Köpfe warfen, mithören konnte.

"Lass mich doch einfach in Ruhe! Ich werd dir schon zeigen, dass ich das auf die Reihe kriege!"

"Du weißt doch gar nicht, womit du es zutun hast! Glaub mir doch einfach mal, vertrau mir doch einfach mal, ich weiß, wovon ich rede!"

Ray kam gerade mit seinem Team den Flur entlang. "Was ist denn hier los?", fragte er und sah Nino verwundert an. "Stress...", war dessen Antwort. Ray hatte Kais Stimme noch nie so gehört. Wahrscheinlich lag das daran, dass Kai sich nicht so oft zoffte.

"Weißt du was, mir reicht's!" Mit einem plötzlichen "Bamm!" ging die Tür auf und Evelyn kam heraus gestürmt. Trotz der geflogenen Fetzen sah sie noch ziemlich selbstsicher aus. Nino war schon ganz schön verblüfft, dass seine Teamkollegin nicht einmal eine kleine Träne in den Augen hatte und ihn einfach mit einem "Komm, Nino." mitriss.

"Hallo Beybladefans, hallo Beyblader! Jetzt wird das erste der beiden Halbfinals gekämpft und wir begrüßen ganz herzlich das geheimnisvolle Team X, das sich mit seinen gefürchteten Angriffen bis fast ganz nach oben gespielt hat!" Ein tosender Beifall unterlegte den Eintritt der wie immer schwarz gekleideten Bladern, deren Gesicht man kaum erkennen konnte. Der Couch von ihnen war ganz eindeutig ein erwachsener Mann, allerdings trug auch er eine nachtschwarze Kutte und Evelyn, die jetzt mit ihrem Team ins Stadion trat, meinte, etwas für den Bruchteil einer Sekunde unter seinem Umhang blitzen zu sehen. Kai setzte sich unter die Zuschauer und als Evelyns Blick den seinen traf, sah sie sofort wieder weg und würdigte ihn weiterhin keines Blickes. "Dir werd ich's schon zeigen.", dachte sie, während sie ihr Gegnerteam misstrauisch musterte. "Was soll an denen denn bitteschön so gefährlich sein.", redete sie sich ein, aber sie musste zugeben, dass sie ein seltsames Gefühl in der Magengegend verspürte.

"Auf der anderen Seite begrüßen wir Fire 2 C, die ja bereits in der Vergangenheit ihre Stärke und Power demonstriert haben!" Wieder applaudierte das Publikum. Benny freute sich total auf sein nächstes Match, das Evelyn ihm versprochen hatte, obwohl er schon ein wenig Angst vor den schwarzen Gestalten ihm gegenüber hatte.

Evelyn drehte sich schließlich zu ihrem Team. "Nino, ich will doch, dass du rein gehst, und nicht Benny.", sagte sie vorsichtig und Bennys Gesichtsausdruck rutschte ihn die tiefste Tiefe auf der Skala der Freude. "Was? Evi, du hast mir versprochen, dass..." "Es geht aber nicht, Kleiner!", sagte Evelyn sofort, "Das... das ist zu gefährlich für dich Benny. Bitte..." Flehend sah sie zu Nino hoch und ein bisschen verzweifelt wirkte dieser Blick auch noch. So einen Blick kannte er gar nicht von seinem "Bunny", und ihm wurde auf einmal klar, dass es hier wirklich ernster zur Sache ging, als er bisher dachte. Ihr Blick sagte ihm soviel wie: "Bitte, Nino. Was soll ich denn jetzt machen? Hilf mir!" Schließlich nickte er. "Ist okay." Kai beobachtete alles von der Tribüne aus. Dass Evelyn jetzt doch ihren besten Spieler ins Rennen schickte, zeigte ihm nur, dass ihr seine Sorgen doch nicht so egal waren, wie sie immer tat.

"Wow, Fire 2 C schickt Nino in die Arena! Der Junge hat echt was drauf. Team X sollte sich lieber in Acht nehmen!" Benny war enttäuscht und redete kein Wort mehr mit Evelyn, obwohl sie sich tausendmal dafür entschuldigte, dass sie ihr Versprechen brechen musste. Cevin versuchte, den Kleinen zu trösten, aber er war innerlich der gleichen Meinung wie Evelyn. Nino war schließlich bei der Arena angekommen und sein Gegner, ein richtig unheimlicher Typ, stand auch schon bereit. Evelyn hielt den Atem an, heimlich machte sie sich jetzt richtig Sorgen um Nino, aber sie war immer noch zuversichtlich, dass er es schaffen konnte.

"Das hab ich jetzt wieder von meiner großen Klappe. Ich darf Kai diesen Triumph nicht gönnen. Wir müssen gewinnen!", dachte sie sich, während draußen in der Arena der Kampf startete...
 

Ist Team X wirklich so gefährlich?

Was hat Evelyn da vorhin bei dem Couch des Teams blitzen sehen und wie geht das Match aus?

Fortsetzung folgt in Kapitel 21 - Neue Feinde, alte Waffen
 

by Evelyn-chan
 

Meine Güte, endlich mal Zoff, Streit und Verzweiflungen! Ich dachte schon, ich würde ewig so langweilig weiter schreiben, aber jetzt kommt mal wieder ein bisschen Aktion in meine FF. *g* Sorry, dass dieses Kap nicht besonders lang ist. Okay, dann bis zum nächsten Mal. *bussis@all* Eure Evelyn-chan

Neue Feinde, alte Waffen

Kapitel 21
 

Neue Feinde, alte Waffen
 

Es war furchtbar... "Nino!", rief Evelyn völlig verzweifelt, als sie mit ansehen musste, wie ihr bester Blader schwer getroffen zusammensackte. Cevin hatte sich Benny geschnappt und ihn in den Arm genommen, damit der Kleine das schreckliche Schauspiel nicht mit ansehen musste. Nino hatte wirklich sehr gut gekämpft. Mit seiner letzten Kraft hatte er Uroloss, sein BitBeast, losgelassen und der kräftige Feuerdrache hatte sich mit höchstem Einsatz auf seinen Gegner gestürzt. Warum nur hatte es nichts genutzt?

Kai sah zu ihnen hinab und war inzwischen aufgestanden. Plötzlich, ganz plötzlich mitten im Match hatte er auf einmal wieder dieses seltsame Gefühl gehabt, was sein Herz schmerzen ließ. Er sah zu Ray hinüber, der mit seinem Team eine Tribüne weiter saß und merkte, wie auch er sich für eine kleine Weile verkrampfte und zusammenzuckte. "Nino!", rief Evelyn ein weiteres Mal und rannte zu ihm hin. Sein Blade war nicht mehr in der Lage, sich zu drehen, und das war bei Nino fast noch nie passiert! Schnell fing sie ihren Kumpel auf, der überhaupt keine Power mehr hatte. Evelyn kamen Tränen in die Augen, weil Nino kein Lebenszeichen mehr von sich gab. "Nino, Nino! Sag doch was! Was hab ich nur getan..." Sie drückte ihn an sich, während ihr unheimlicher Gegner der Arena zufrieden den Rücken kehrte.

Kai war kurz davor ins Stadion zu stürzen, aber er wusste, dass Evelyns Wille immer noch da war, und dass er nichts mehr daran ändern könnte, dass sie gleich versuchen würde, ihren Teamkameraden zu rächen.

Schließlich war Nino wieder zu sich gekommen und sah auf seinen zersplitterten Blade, den er in seiner Hand hielt. "Tut mir Leid, Bunny.", sagte er leise und bemühte sich, sitzen zubleiben und nicht umzukippen. Evelyn umarmte ihn und Nino schaffte es trotz seines Zustandes leicht zu lächeln. "Dir muss es nicht Leid tun, Nino! Ich verspreche dir, dass ich dich rächen werde!", sagte sie entschlossen, doch als sie schon losgehen wollte, krallte Nino seine Hand in den Ärmel ihrer Jacke. "Nein, Evi. Gib auf. Es bringt doch nichts. Du hast doch gesehen, wie schlimm sie sind. Hör auf, ich seh doch, dass du tief in deinem Innersten Angst hast." Wie gut Nino sie doch immer verstehen konnte. Sie hatte wirklich auf einmal Angst, aber ihr Stolz und der gute Ruf ihres Teams. Das konnte sie doch nicht einfach so wegwerfen! Sie schüttelte den Kopf. "Nein, Nino. Ich werde kämpfen. Ich mach's. Bitte vertrau mir, ich weiß, dass wir ins Finale kommen!" Sie konnte ihre wachsenden Zweifel und ihre Angst nicht mehr so gut verstecken, aber trotzdem ging sie los. Plötzlich holte Nino noch einmal Luft, um ihr etwas zu sagen, aber irgendwas hielt ihn davon ab, sodass er nur noch sehr leise und gequält hinter ihr her rufen konnte: "Evi... Sie haben einen seltsamen Spie..." Evelyn konnte ihn nicht mehr hören. Die Arena kam ihr auf einmal sehr gruselig vor. Kai verfolgte jeden ihrer Schritte und ihr Gegner, der sich nur in der Größe von Ninos Rivalen unterschied, machte einen Respekt einflößenden Eindruck. Evelyn schluckte, aber sie fasste wieder Mut und holte Fea heraus. "Jetzt werde ich euch die wahre Macht des Feuers zeigen!", sagte sie, allerdings eher leise und zu sich selbst. Kai merkte, wie sein Herz immer wilder schlug. Warum machte er sich nur immer noch solche Sorgen um dieses Mädchen? Es war doch schließlich ihr eigener Dickkopf, der sie jetzt in solche Schwierigkeiten gebracht hatte. Sie hätte doch einfach nur auf ihn hören sollen, oder wenigstens auf Nino, aber sie tat eh immer nur das, was sie wollte. Und jetzt stand sie da. Sie tat Kai richtig Leid. Hinter ihrer entschlossenen Fassade brach ihr Mut langsam wie ein Kartenhaus zusammen. Cevin kaute auf seiner Lippe herum, während Nino erstmal verschnaufte, die Augen schloss und hoffte, dass Evelyn nicht das gleiche wie ihm passieren würde. Dann begann der Countdown. Mit jeder Zahl, die gezählt wurde, wurde Evelyn nervöser. "Komm schon, du schaffst es...", redete sie sich Mut zu, aber es half nicht viel. Sie war so verzweifelt. Nino wurde geschlagen, dann hatte sie sich auch noch mit Kai gezofft und jetzt das hier. "Oh Kai...", dachte sie traurig und merkte gar nicht, dass das Spiel bereits im Gang war. Fea kreiselte zwar Energie geladen durch die Arena, aber so richtig kämpfen konnte sie auf einmal nicht. "Konzentrier dich doch!", fluchte Cevin fast und Benny setzte sich neben Nino, der ihn sofort in Schutz nahm. "Keine Panik, wenn sie will, dann schafft sie das auch.", beruhigte er den Rest des Teams. "Ich hätte kämpfen sollen!", sagte Cevin, obwohl es Benny auch gerade durch den Kopf ging. Nino schüttelte den Kopf. "Nein, Kleiner. (<-- damit meint er jetz Cevin) Sie wollte dich nicht schicken, weil sie Angst hat, dir könnte was passieren. Deswegen geht sie lieber selbst." Benny ließ das nachdenken. Vielleicht war es wirklich das richtige gewesen, dass er nicht in den Kampf geschickt worden war, und dass er Evelyn Unrecht getan hatte. Auch Cevin sah wieder zu Evelyn. "Na los..."
 

"Das war's, Leute! Damit ist Fire 2 C leider raus aus dem Turnier. Team X ist weitergekommen, mit zwei spektakulären Siegen!" Der Schock stand immer noch allen in den Gliedern. "Nein...", dachte Nino und sah zu, wie Evelyn langsam nach hinten kippte. Sie hatte so hart gekämpft, manchmal hatte sie schon fast aufgegeben, aber sie hatte immer weitergemacht. Und jetzt..., jetzt hatte ihr Gegner ihr den letzten Gnadenstoß verpasst, Fea zerfiel in seine Einzelteile und Evelyn brach zusammen. Ray war aufgestanden und hatte es nicht geglaubt. Mit einem mit Sorge gefüllten Blick starrte er fassungslos ins Stadion hinunter. Auch das Publikum war total überrumpelt. Wie konnte ein damals so gutes Team so einfach von einem Neuling wie Team X platt gemacht werden? Evelyn kippte weiter, fast wie in Zeitlupe. Kai sprang sofort auf. "Evi!", rief er und mit einem gewaltigen Satz stürmte er in die Arena hinunter und fing die Kleine auf, die völlig kraftlos und leicht weinend in seinen Armen landete. Ray staunte schon nicht schlecht bei dem Anblick, der sich ihm auftat, aber er war glücklich, dass jetzt jemand bei seiner Schwester war, auf den er sich verlassen konnte. Er selbst musste gleich sein eigenes Match gegen J Dimension bestreiten und konnte jetzt nicht bei ihr sein. Trotzdem hatte er irgendwie ein seltsames Gefühl dabei, wie Kai seine Schwester so selbstverständlich in den Arm nahm und auch Tyson neigte sich zu Max hinüber und meinte: "Wow, so fürsorglich hat er sich ja noch nie benommen."

Evelyn fühlte sofort, dass Kai in ihrer Nähe war. "Kai...", schluchzte sie total ausgepowert und überfordert mit allem, "Ich hab versagt, ich hab verloren, ich bin schuld..." Kai drückte sie an sich und machte die Augen zu. "Nein, Evi. Du warst großartig.", sagte er ruhig und seine Stimme hatte eine wirkliche, aufrichtige Beruhigung an sich. Dann nahm er sie vorsichtig hoch. Den einen Arm hatte er immer noch auf ihrem Rücken liegen und mit dem anderen nahm er nun ihre Beine hoch. Evelyn hielt sich an ihm fest und krallte sich ganz fest in seine Jacke, während sie immer noch weinte. Nino sah wehleidig zu Kai und nickte. Kai nickte zurück und trug die Kleine langsam aus dem Stadion heraus. Cevin und Benny sahen ihm hinterher, wie er allmählich aus ihrem Blickfeld verschwand.

"Kai... Oh, Kai...", sagte Evelyn wieder leise und krallte sich noch fester in seine Jacke. Sie konnte zwar sein Herz schlagen hören, aber es konnte sie irgendwie nicht beruhigen. "Ist ja gut, Süße. Ich bin doch da...", sagte Kai ruhig und ging weiter. Das Bündel in seinen Armen stellte überhaupt keine Last für ihn dar. Er konnte sie sogar richtig leicht tragen. Schließlich kamen sie in bei dem Zimmer von Fire 2 C an. "Fea...", jammerte Evelyn und hielt ein kleines Trümmerstück ihres Blades in der Hand. "Kenny kann dir einen neuen bauen, mach dir da mal keine Gedanken.", beruhigte Kai sie und legte sie behutsam auf ihrem Bett ab, nachdem er mit viel Mühe die Tür mit seinem Ellbogen aufgemacht hatte. (Tja, der Ellenbogen... *g*) Anschließend nahm er sich ihre Hand und streichelte sanft über ihren Handrücken. Sie sollte sich jetzt erstmal beruhigen und wieder Kraft finden, aber was sie dann sagte, ließ ihn schaudern und seine schlimmsten Befürchtungen, die er noch nicht einmal für möglich gehalten hätte, bewahrheiteten sich in diesem Moment. "Dieser Spiegel, Kai...", sagte sie unter ihrem Weinen hervor und Kai erschreckte sich fast. "Was?" Evelyn setzte sich auf und rutschte zu ihm heran, damit er sie in den Arm nehmen konnte, was er dann auch tat. "Es war dieser fürchterliche Spiegel, Kai." Danach brach sie in ein verzweifeltes Schluchzen aus und Kai drückte sie ein wenig fester. Sie zitterte richtig und er fühlte, dass ihre Angst immer noch genauso stark war, wie vorhin. Und das, obwohl er doch jetzt bei ihr war. Er drückte sie ganz fest an sich. "Oh mein Gott...", sagte er leise. Ihm wurde jetzt bewusst, dass Evelyn dieses Gefühl nun auch noch kannte, in diesen verfluchten Spiegel zu sehen. Und Nino musste es dann auch kennen. Die Kleine zitterte immer heftiger und Kai versuchte, sie zu beruhigen. "Hab keine Angst...", sagte er ruhig und kraulte über ihren Rücken, "Ich pass ab jetzt besser auf dich auf." Evelyn beruhigte sich wirklich wieder etwas und atmete wieder normal. "Ich hätte auf dich hören sollen.", sagte sie und kuschelte sich an seine Schulter. Kai machte die Augen zu und legte seinen Kopf auf ihrem ab. "Und ich hätte besser auf dich aufpassen sollen. Ich wusste doch, dass so was passieren würde, warum hab ich nur nicht alles getan und versucht, um dich aufzuhalten?! Ich bin doch echt ein Idiot." Evelyn schüttelte den Kopf. "Jetzt geb noch dir die Schuld. Nein, es ist alles meine Schuld, das ist alles nur so, weil ich so ein dummer Dickkopf bin." Kai lächelte ein kleines bisschen. "Das mag ich doch so an dir.", dachte er, sagte es aber nicht. Stattdessen meinte er nur: "Es ist doch egal, was passiert ist, die Hauptsache ist doch, dass wir beide uns jetzt wiederhaben. Und ich bin jetzt für dich da, also, hab keine Angst mehr..." Gleichzeitig dachte er aber auch daran, dass jetzt dieses Team X den Seelenspiegel hatte. Warum zum Teufel hatte Sam diesen Typen den Spiegel gegeben?
 

Wird Ray mit den Yt Tiger 4s ins Finale kommen?

Wo ist der Seelenspiegel wirklich und warum würde Sam ihn weggeben?

Fortsetzung folgt in Kapitel 22 - Tiger & Dragon
 

*g* Das war wieder mal ein tolles Kapitel. Hat mir richtig Spaß gemacht, es zu schreiben, obwohl mein Chara ja doch ziemlich fertig gemacht wurde. Naja, man kann eben nicht alles können. Tja, ich hoffe dann mal, dass Evelyn nicht so als Mary-Sue ankommt... <-- kann ich nämlich nicht ausstehen. Gut, dann bis zum nächsten mal, eure Evelyn-chan

(PS: Tut mir Leid, wenn ich euch wieder so viele schöne Rechtschreibfehler präsentiert hab, wie ich es schon in den vorigen Kappis gemacht hab ^^. Das merk ich immer ein bisschen spät!)

Tiger & Dragon

Kapitel 22
 

Tiger & Dragon
 

Jetzt musste Ray seinen Mann stehen. „Oh Evi…“, dachte er noch, während er gefolgt von seinem Team das Stadion betrat. Der letzte Kampf hatte ihn sehr mitgenommen. Seine Nerven lagen fast blank, doch er musste jetzt Ruhe bewahren und für sein Team kämpfen. Und zwar gegen J Dimension, das stärkste Nachwuchstalent in der Beyblade-Welt.

„Hier sind unsere Teams für die zweite Runde! Auf der einen Seite Ray mit den Yt Tiger 4s! Wollen wir hoffen, dass er es besser als seine Schwester macht!“ Wieder gab es Beifall von Seiten des Publikums. Dieser war allerdings nicht einmal annähernd so laut wie der Applaus, der J Dimension gegeben wurde, als AJ in sein Mikrofon rief: „Und einen dicken Applaus für J Dimension, das Beyblader-Team von morgen!!!“ Ray runzelte die Stirn bei den Wörtern „von morgen“. Sollte das etwa heißen, dass er und sein Team „von gestern“ waren? Ray knurrte fast. „Von wegen von morgen. Wir werden sie in Grund und Boden rammen!“, dachte er und sah zu Lee hinüber, der ihm zunickte und so verdeutlichte, dass er bereit war.

J Dimension sah eigentlich gar nicht so gefährlich aus. Eigentlich, denn Sam trug einen gewaltigen Teil dazu bei, dass Ray auf einmal leicht übel wurde. Zwar hatte er nicht das Gefühl, dass der Seelenspiegel in seiner Nähe war, aber dennoch fühlte er sich in Sams Anwesenheit immer etwas mulmig. Mike, der Kopf des Teams, trat nun vor. „Als erstes schicke ich mein neustes Teammitglied in die Arena!“, sagte er voller Stolz und Sam stand von der Bank auf und ging los. Ray knurrte. „Was soll ich tun? Ich weiß, dass Sam gefährlich ist, aber Mike ist vielleicht noch gefährlicher. Soll ich Lee reinschicken oder lieber selbst gehen…“, dachte er, während der Rest des Stadions auf seine Antwort wartete. Ray merkte plötzlich, wie er zu schwitzen anfing. „Verdammt, was soll ich nur machen?“, überlegte er und schließlich stand sein Entschluss fest. Er drehte sich zu Lee um und zuckte leicht mit dem Kopf in Richtung Arena. Lee nickte schweigend und ging los. Sam schien das zu überraschen. Wahrscheinlich hatte er damit gerechnet, Ray gegenüber zustehen.

„Warum sagen sie denn nichts?“, fragte sich Mariah, „Dieser Kampf ist wohl entscheidender und gefährlicher als ich dachte.“ Sams kaltes Grinsen ließ es jedem der Yt Tiger 4s genauso kalt über den Rücken laufen. Am meisten aber immer noch Lee. Mit jedem Schritt, den er tat, fühlte er sich etwas unsicherer. „Du packst das schon, Kumpel.“, betete Ray und drückte alle Daumen, die er hatte. (Hm, lasst mich überlegen… 2??? XD) AJ stellte die Spieler vor und danach ging es los. „Drei… Zwei… Eins… Let it rip!“ Lee hatte einen schönen, konzentrierten Start, aber auch bei Sam lief alles glatt. Sofort gingen leichtere Attacken los. Ray hätte sich Kaugummi besorgen sollen, denn der Kampf war so spannend und nervtötend, dass er einfach irgendetwas kauen musste. In diesem Fall war das seine Unterlippe, die schon etwas rot angelaufen war. „Bitte, Lee. Du musst gewinnen.“, dachte Ray und war total angespannt. Doch dann stupste Mariah ihn an. „Hey, Ray. Lee macht ihn fertig. Warum hast du Zweifel an ihm?“ Ray wendete den Blick nicht von seinem Teamkollegen. „Sein Gegner ist Sam. Mit dem muss man vorsichtig sein…“ Seine Stimme klang bei dem, was er sagte, fast wie die eines Geistes.

Der Kampf dauerte. Ein paar Mal war es richtig knapp für Lee, aber mit einem professionellen Trick, den Ray sich mal von Max abgeguckt hatte, kickte er Dacil (falls ihr nicht mehr wisst: Dacil = Sams BitBeast) gekonnt aus der Arena. Ray atmete auf, während Sam Dacil aufhob und innerlich fluchte. „Verdammt, ich muss unbedingt ins Finale.“, dachte der J Dimension-Blader und sah sich anschließend um. Sein Blick blieb bei Team X hängen, das im untersten Ring der Zuschauerreihen saß und jeden seiner Schritte zu beobachten schien. „Ich zeig’s euch…“, dachte er dann.

„Wow, das erste Match ist vorbei, Beybladefans! Lee hat den ersten Sieg für die Yt Tiger 4s geholt. Kann J Dimension diesen Verlust ausgleichen?“ AJ kommentierte wirklich alles, was passierte und jetzt, als Ray einen Schritt vortrat, stellte er ihn als nächsten Spieler vor.

„Hey, Yt Tiger 4s schickt als nächstes Ray ins Rennen!!! Wie wird J Dimension kontern?“

Schließlich trat Mike, der Anführer von J Dimension, vor und nachdem er Sam einen finsteren Blick zugeworfen hatte, ging er Richtung Arena. „Ich werde es nicht versauen…“, sagte er sich während er Tagon, seinen Blade, herausholte. (Hihi, fällt euch was auf? Ich hab sein BitBeast extra „Tagon“ genannt. Seht euch mal den Titel des Kaps an. Rays BitBeast heißt DRiger und Mikes heißt Tagon! Naja, ich lass euch dann mal nachdenken… :P)

„Kai…“ Evelyn lag immer noch in seinen Armen und genoss die schützende Wärme seines Körpers. Kai kraulte noch immer über ihren Rücken. „Was denn?“, fragte er dann, mit einer so ruhigen Stimme, dass es verführerisch nah ans Flüstern herankam. „Nichts…“, meinte Evelyn, „Ich mag es nur, deinen Namen zu sagen.“ Kai lächelte leicht. Er freute sich so sehr, dass es Evelyn gab. Dieses Mädchen hatte ihm wieder gezeigt, wie man lächelte, wie man sich freute. Er hatte endlich das Gefühl kennen gelernt, geliebt zu werden und sie hatte ihm sogar beigebracht, selbst zu lieben. Wie sehr er sich immer so etwas ersehnt hatte, aber nie hatte ihm jemand so ein Gefühl gegeben. Dieser Spiegel hatte ihn daran erinnert…

Evelyn löste sich plötzlich wieder ein bisschen von ihm und er sah sie an und schwieg. Evelyn sah ihm zuerst in die Augen, dann kurz auf seinen Mund, dann wieder in die Augen.

„Ja, Beybladefans! Dieses Match ist wirklich spannender als alles, was ihr bisher gesehen habt!“, rief AJ ins Mikrofon. Ray stand konzentriert da und wagte kein Risiko. Auch Mike schien fest entschlossen und lange forderten sich die beiden nur heraus, um sich aus der Reserve zu locken.

„Ich werde gewinnen…“, sagte sich Ray, „Ich muss gewinnen. Driger, wir müssen das zusammen schaffen. Alle anderen von den Bladebreakers sind im Finale. Wir müssen das auch packen.“ Ray machte die Augen zu und in seinen Gedanken erschien das Bild eines kräftigen Tigers.

Auch Mike wollte unbedingt gewinnen. Sein Team musste doch als neues Nachwuchstalent ins Finale kommen! Während er sich einen Plan gegen Ray zusammenschmiedete, machte sich ein fast fanatisches Grinsen auf seinem Gesicht breit und in seinen Gedanken sah er sein BitBeast Tagon, den prachtvollen, mächtigen Drachen.

„Jetzt!“, dachte sich Ray und nun ging der Kampf erst richtig los. Mike und er lieferten sich spektakuläre Attacken und Paraden. Der entschlossene, wendige Tiger gegen den mächtigen, kraftvollen Drachen. Gelegentliche Schreie der BitBeasts ließen das Match noch spannender und nervtötender wirken…

Währenddessen waren Kai und Evelyn wieder kurz davor, sich immer näher zu kommen. Fast hätten sie sich ein weiteres Mal geküsst, aber irgendwie zögerte Kai plötzlich. Kurz bevor er Evelyns Lippen mit seinen berührte, hielt er inne und mit einem Abstand von nur wenigen Millimetern blieben sie stehen. „Was ist los?“, fragte Evelyn und ließ es vorsichtshalber lieber sein, ihn einfach zu küssen. Kai drehte seinen Kopf leicht und schmiegte sich mit seiner Wange an ihre. „Ich… Ich muss erst noch glauben und realisieren, dass ich jetzt sozusagen eine richtige Freundin habe. Weißt du, ich…“ Wieder rieb er sanft mit seiner Wange an ihrer entlang. „Ich habe es nicht oft erlebt, dass mich jemand geliebt hat und ich habe auch noch nie so geliebt, wie ich dich lieben kann…“ Evelyn war schon etwas überrascht, dass Kai auf einmal so mit ihr redete, aber irgendwie freute sie das auch. Er redete leise weiter, während Evelyn durch den sanften Kontakt ihrer Wangen, ein leichtes Kribbeln auf ihrer verspürte. Kai hatte sich bei ihrem ersten Kuss, einfach dem Gefühl eines Kusses hingegeben, aber nun kamen seine ernsthaften Zweifel an sich zurück. Da war wieder diese Angst, enttäuscht zu werden. Wer weit nach oben ins Glück kommt, kann in tiefe Verzweiflung fallen…

„Wer hätte gedacht, dass Kai Hiwatari einmal eine richtige, echte Freundin haben würde. Jetzt ist mein schöner Ruf als „einsamer Wolf“ wohl endgültig hin.“ Evelyn konnte aus seiner Stimme hören, dass er bei diesen Worten ein wenig lächelte. Für Kai war es eben einfach nicht so leicht, zu lieben. Er war kurz gesagt ein richtiger „Anfänger“ darin. Aber es fühlte sich wundervoll an, gebraucht zu werden, denn es gab ihm ein Gefühl von Notwendigkeit seines Lebens, das er bisher noch nie wahrgenommen hatte. Es gab eben Wunden in seiner Seele, die man nur mit Liebe heilen konnte, und diese Liebe hatte Evelyn ihm jetzt gegeben.

Evelyn war sich nun sicher, was sie tun sollte und sie nahm ihre Wange von seiner weg. Sie wunderte sich ein bisschen, dass die blaue Farbe auf seinen Wangen nicht abgefärbt hatte, aber es beschäftigte sie nicht sehr lange. Sie sah ihm noch einmal kurz in die bezaubernden, braunroten Augen, bevor sie ihm einen Kuss aufdrückte. Kai erwiderte ihn nach etwas Zögern und war froh, dass er den schlimmsten Teil seiner Ängste jetzt überwunden hatte. Er hatte wirklich gelernt, jemanden zu lieben…

„Ray, na los, das packst du schon!“ Lee und der Rest des Teams waren total aufgedreht. Mike hatte Ray in eine Ecke gedrängt und jetzt war es ein Spiel, in dem einzig und allein die Kraft zählte. Für Ray hieß das: Taktik-Änderung, denn er war eigentlich mehr auf Schnelligkeit eingespielt. Jetzt musste er die Zähne zusammenbeißen und alle Power einsetzen, die er aufbringen konnte. Tagon war wirklich ein mächtiges BitBeast, wenn es um die Offensive ging. Immer wieder dreschte der Blade auf Driger ein. Ray kniff bei jedem Hieb für den Bruchteil einer Sekunde die Augen zu. „Ich muss mir was einfallen lassen. Mike ist von der Stärke her um Längen besser als ich, das heißt, ich muss dieses Match schnell in ein Messen von Schnelligkeit verwandeln…“ Während er überlegte steckte Driger einen weiteren Haufen von Attacken weg. Jetzt kam Ray aus seinen Gedanken zurück und war entschlossen und sicher, wie nie. „Jetzt bin ich dran!“, rief er laut und mit einem plötzlichen Zischen, als Mike zur nächsten Attacke ausholte, fegte Driger an dem Blade vorbei und gab ihm einen fetten Stoß von hinten. Natürlich konnte Mike nicht ausweichen, Driger war Tagon in Punkto Schnelligkeit meilenweit überlegen. „Gleich noch mal!“, sagte Ray grinsend und in seinen Augen spiegelte sich seine Entschlossenheit und man konnte richtig Angst vor ihm bekommen. Jetzt hatte Ray wieder die Oberhand gewonnen und Mike hatte keine Chance, einen kräftigen Angriff auf ihn zu starten. Driger zischte durch die Arena, dass man nur an einer leicht grünlichen Linie erkennen konnte, wo der Blade sich befand.

Nach etlichen Stößen von hier und da, hatte Tagon keine Power mehr und Driger konnte ihn problemlos aus der Arena pfeffern.

„Das war’s mal wieder, Leute! Ray rettet sich mit einem professionellen Einsatz seiner Stärken und fegt J Dimension davon. Jetzt sind alle ehemaligen Bladebreakers im Finale der vierten Weltmeisterschaft im Beybladen!“ Das Publikum tobte lauter als Mariah, und das hieß schon etwas. Die Kleine war total aus dem Häuschen und sprang Ray an wie ein Hund, der sich über die Ankunft seines Herrchens freut. „Ich wusste doch, dass du der beste bist, Ray-chan!!!“ Bei dem liebevollen „-chan“, das Mariah da an seinen Namen hängte, wurde er leicht rot und lächelte ein bisschen. „Danke…“ Lee und die anderen konnten ihm fast nicht gratulieren, weil Mariah ihn belagerte, aber irgendwie schafften sie es doch. (Mariah: „Evelyn-chan, so wie du schreibst, könnte man ja denken, dass ich was von Ray will!“ *schmoll* Ray: *g* Evelyn-chan: „Was? Ehrlich?“ *smile* „Du ahnst ja gar nicht, was ich noch mit dir und Ray vorhab!“ *fiesgrins* Mariah: *großeaugen* Ray: *schluck*)

Währenddessen sah es bei J Dimension nicht so rosig aus. „Nein, wir waren so nah dran! Verdammt noch mal!“, fluchte Mike und nicht mal der aufmunternde Schulterklopfer, den er von seinem Kumpel Felix bekam, besserte seine Laune. Graces Lächeln konnte diese Niederlage aber nicht stören. „Hey, Leute. Es gibt auch noch ein nächstes Jahr. Vielleicht sind wir einfach noch nicht gut genug für die besten. Aber wir sind doch total weit gekommen.“ Joshy nickte und Sam krallte seine Hände in seine schwarzen Haare. „Nein… Das darf nicht sein. Ich muss ins Finale…“, dachte er und sah kurz zu Ray, der mit seinem Team bereits auf dem Rückweg in ihr Zimmer war. „Ich könnte Ray bitten, in sein Team zu kommen…“, überlegte Sam, aber gleich darauf schüttelte er den Kopf. „Nein, Ray ist nicht stark genug. Ich muss in das stärkste Team des Finales… Hm… Das ist unmöglich. Er würde sich nie freiwillig mit mir verbünden…“ Noch einmal sah Sam durch die Zuschauerreihen und tauschte einen tötenden Blick mit dem Anführer von Team X, das sich langsam aus den Sitzen erhob. Angewidert von dem, was er sah, knurrte Sam leise, bevor er selbst aufstand, und sich aufmachte, das Stadion zu verlassen.
 

Warum ist Sam das Finale so wichtig?

Wie wird es den letzten fünf Teams der Meisterschaft ergehen und wie gefährlich ist dieses Team X wirklich?

Fortsetzung folgt in Kapitel 23 – Naja… wir… also… ähm… 2
 

by Evelyn-chan
 

Juhu! Noch ein Kappi fertig!!! Hm… irgendwie, wenn ich mir so andere FFs ansehe, hat diese FF ziemlich wenig Kommis für die Kapitelanzahl ~.~ *heul*

Ich liebe euch, meine Leser! *bussisverteil* ihr macht mir immer Mut mit euren netten Kommis! Für euch schreibe ich jetzt gleich weiter!!! ^^

Naja… wir… also… ähm… 2

So, aufgrund meines neuen Lieblingslesers Vivien_Uchiha geht es endlich mal weiter mit meiner FF. Dieses Kap ist also Vivien_Uchiha gewidmet. ^^

Ich bin schon bei Kapitel 30 mit dem Schreiben und lade die jetzt mal bis dahin hoch. Wann ich weiter schreibe, ist eine andere Frage, da ich eigentlich schon länger aus dem Alter raus bin, aber mal sehen, ob ich mal wieder Zeit und Lust neben der Schule habe! ;) Danke fürs treue Lesen und viel Spaß mit der weiteren Story, eure Evelyn-chan
 

Kapitel 23
 

Naja… wir… also… ähm… 2
 

Noch immer war Ray etwas erschöpft vom Kampf, als er durch den Flur lief und eigentlich das Zimmer seines Teams im Auge hatte. Mariah und die anderen folgten ihm und unterhielten sich lautstark in seinem Rücken. Dennoch hörte es sich für ihn nur wie ein weit entferntes Flüstern an, weil er mit seinen Gedanken ganz woanders war. „Es war zu einfach… Sam hätte doch ohne mit der Wimper zu zucken Lees BitBeast stehlen können. Wieso hat er es nicht getan?“, überlegte er, während er weiter und weiter ging. Plötzlich fiel im die Zimmertür seiner Schwester auf, als er an ihr vorbeiging. Sofort blieb er stehen und drehte sich zu den Yt Tiger 4s um. „Hey, Leute. Ich seh noch mal kurz bei Evi rein, okay? Ihr könnt euch schon mal auf das Finale vorbereiten.“ Mariah nickte strahlend und Lee setzte seinen Weg ungestoppt fort. „In Ordnung, Ray. Und in einer Woche im Finale hauen wir so richtig rein.“ Ray nickte ausdruckslos und nahm die Klinke der Tür von Fire 2 C in die Hand.

„Ray ist irgendwie komisch…“, sagte Mariah zu ihrem großen Bruder, nachdem Ray aus dem Blickfeld verschwunden war. Lee zuckte mit den Schultern. „Er ist bestimmt nur aufgeregt wegen Evi und weil wir jetzt auch im Finale sind.“ Bei dem „Finale“ strahlten seine Augen. Mariah machte „Hm.“, sah auf den Boden und ging schweigend weiter. Allerdings merkte die Kleine, dass Ray sich nicht nur um das Finale Sorgen machte. Es war für sie, als könnte sie merken, wie ihr Teamführer immer angespannter und nervöser wurde. Mit jedem Tag, mit dem sie dem Finale näher kamen, wurde Ray nachdenklicher und stiller. Irgendwie machte Mariah das Angst.

Währenddessen drückte Ray die Klinke des Zimmers seiner Schwester herunter und ging nichts erwartend in den Raum hinein. Kai und Evelyn lagen nebeneinander gekuschelt in ihrem Bett und es schien, als ob die beiden tief schlafen würden. Ray erschreckte der Anblick ein wenig und er wusste nicht, was er davon halten sollte. Er stand nur stumm da, den Schock in seinen Augen und nicht in der Lage zu entscheiden, ob er gehen, oder bleiben sollte. „Was geht denn hier ab???“, fragte er sich und fühlte zum ersten Mal seit langem wieder dieses Gefühl der Eifersucht, das er eigentlich seit dem Weg zum geweihten Ort nicht mehr verspürt hatte. Immer war es Kai, der dieses Gefühl auslöste. Wieso konnte er sich denn nicht einfach für die beiden freuen? „Das geht nicht…“, machte er sich klar und meinte damit weniger, dass es nicht ging, dass er sich für die beiden freute, sondern eher, dass es nicht ging, dass die beiden überhaupt zusammen waren.

Während er dastand, und weiter in Gedanken versunken war und überlegte, machte Evelyn plötzlich die Augen auf. Erst einen kleinen Spalt, aber dann immer weiter. Ray merkte, wie das Gefühl in ihm hochstieg, sich schnell verstecken zu wollen, aber dieses Gefühl kam zu spät, denn Evelyn hatte ihn bereits gesehen. Sie war noch sehr verschlafen und knurrte nur ein unrealisierendes „Hi Ray…“, bevor sie die Augen wieder schloss. Ray wunderte sich schon ein wenig, dass es seine Schwester anscheinend nicht zu stören schien, dass er hier war. Aber seine Verwunderung war berechtigt, denn eine Sekunde später riss sie ihre Augen wieder auf und das „Ray“, das sie ausrief, klang jetzt doch erschrocken und überrascht. „W… Was machst du hier?“, fragte Evelyn, setzte sich sofort auf und rutschte ein Stück von Kai weg. Ray blieb einfach ganz ruhig stehen und antwortete das, was ihm in diesem Moment in den Kopf kam. „Das könnte ich dich jetzt auch fragen.“, sagte er und er konnte sich ein kleines Grinsen nicht verkneifen. Evelyn wurde ein wenig rot, sah kurz zu Kai herunter und krallte sich dann in der Bettdecke fest. Rays fragender, aber gleichzeitig amüsierter Blick machte sie nervös und schließlich bekam sie wieder einen Ton heraus. Der Schock gerade hatte ihr richtig die Sprache verschlagen. „Ähm… Es ist nicht so, wie es aussieht!“, sagte sie und hoffte, dass das wenigstens ein wenig überzeugend rüberkommen würde. Aber Ray zog nur eine Augenbraue hoch, grinste weiter und Evelyn wurde jetzt klar, dass ihr schon etwas Besseres einfallen musste. „Mensch, Mädel. Was redest du da, natürlich ist es so, wie es aussieht…“, dachte sie und nach einigem Überlegen meinte sie dann: „Es ist nicht so, wie du jetzt denkst!“ Ray schüttelte nur kurz den Kopf, drehte sich dann um und verließ den Raum. Evelyn konnte sein Verhalten nicht so richtig deuten. War er jetzt enttäuscht? Oder einfach nur überrumpelt? Egal, was es war, sie hoffte nur, dass ihr kleiner Bruder es nicht gleich der halben Welt weitererzählen würde. Aber das war nicht Rays Art, also hielten sich ihre Sorgen in Grenzen. Noch etwas erschrocken, aber auch wieder leicht beruhigt kuschelte sie sich wieder an Kai, der neben ihr immer noch ruhig schlief und nichts mitbekommen zu haben schien. Sofort fühlte sie wieder diese angenehme, traumhafte Wärme um ihn.

„Es ist doch echt seltsam, dass einen so coolen, distanzierten Typen eine solche Wärme umgeben kann…“, dachte Evelyn lächelnd und genoss es richtig, sich so an ihn anschmiegen zu dürfen. Sie konnte sich sehr gut vorstellen, dass Kai viele Mädchen bei so viel Nähe am liebsten von sich wegstoßen würde.

Währenddessen ging Ray weiter durch den Flur. Er musste erstmal realisieren, was er da grade gesehen hatte. „Ich hätte nie gedacht… Ich meine… Evi und Kai. Das gibt’s doch gar nicht. Naja, vielleicht war das ja auch nur Zufall. Er hat sich um sie gekümmert, nach dem Kampf und dann… man!“ Ray konnte sich selbst nicht erklären, warum er sich so viele Gedanken darüber machte, ob Kai sich jetzt doch zu nah an seine Schwester gewagt hatte. Plötzlich, als er noch in Gedanken versunken war, kam Evelyn hinter ihm her gerannt.

„Ray-chan! Warte!“ Völlig außer Atem kam sie neben ihm zum Stehen, nachdem auch er stehen geblieben war. „Was denn?“, fragte er, aber in seiner Stimme machte sich ein fieser Ton des Desinteresses breit. Evelyn musste erstmal Luft holen, weil sie, nachdem sie den Entschluss gefasst hatte, Ray doch lieber zu folgen, ihr Zimmer so schnell verlassen hatte, dass sie sogar nicht mal Kai aufgeweckt hatte. Ray stand da und kam sich irgendwie verraten vor. Wieso war dieses Gefühl, nicht mehr der einzige Junge in Evelyns Leben zu sein, mit dem sie eine ganz besondere Beziehung hatte, nur so schlimm für ihn? Vielleicht lag es ja auch daran, dass es Kai war, dem seine Schwester offenbar ihr Herz geschenkt hatte. Naja, er wollte erstmal noch daran festhalten, dass alles nur ein riesiges Missverständnis war und Evelyn und Kai gar nichts voneinander wissen wollten.

Jetzt hatte Evelyn sich von ihrem kleinen Sprint durch den Flur erholt und Ray nutzte die Gelegenheit für eine Frage, die ein bisschen von der Situation ablenken sollte. Leider war seine Stimme aufgrund der Geschehnisse noch ein wenig defekt und leider bemerkte er die Zweideutigkeit seiner Frage erst, nachdem er sie gestellt hatte.

„Habt ihr… Ich meine, hast du mit Kai…?“ Evelyn machte daraufhin empört große Augen und ihr Mund öffnete sich für einen Seufzer der Enttäuschung. „Ray! Wofür hältst du mich eigentlich?! Glaubst du etwa, dass ich…“ Während Evelyn so redete musste Ray grinsen, aber schließlich beschloss er, ihr doch ins Wort zu fallen. „Ich meine geredet!“

Evelyns Gesichtsausdruck veränderte sich schlagartig. Am liebsten hätte sie Ray den Hals umgedreht. (Evelyn-chan: „Ray… Könntest du deine Fragen in Zukunft etwas präziser stellen?“ Ray: *grins*) Aber nach ihrem kleinen Fettnäpfchen legte sie ein selbstbewusstes Grinsen auf und gut auf das aufpassend, was sie sagte, meinte sie: „Ja. Ich hab mit ihm geredet. Der Streit ist vergessen…“

Ray nickte und konnte sich innerlich fast nicht mehr einkriegen. „Achso. Na dann.“ Daraufhin ging er langsam weiter.

Währenddessen war Kai aufgewacht. Da war doch was!

„Wer ist da?“, fragte er und sah sich überall im Zimmer um. Ein seltsames Geräusch hatte ihn aus dem Schlaf gerissen und dass Evelyn nicht da war, beunruhigte ihn auch ein bisschen. Plötzlich kam wie aus dem Nichts eine Person vor Kai getreten. Kais Augen weiteten sich und sein Mund klappte auf. Es war eine große, finstere Gestalt. Sie trug einen schwarzen Umhang und sah auf ihn herab. Kai wusste, dass es der Couch von Team X war, dieser große, unheimliche Mann, aber dass er ihn plötzlich erkannte, jagte ihm einen derartigen Schock durch seine Knochen, dass er sich nicht bewegen konnte.

„D…Du? W…w…was willst du?“, stotterte Kai und bemühte sich, seine Angst zu verstecken, aber er konnte es nicht verbergen, dass er leicht zitterte und vor der bekannten Gestalt zurückwich. Der Meister von Team X lachte kalt.

„Schön dich wieder zusehen, Kai…“ Kai vermied es, seinem Gegenüber in die Augen zu sehen.

„Was willst du von mir?“, fragte seine angsterfüllte Stimme und sie war für Kais Verhältnisse ungewöhnlich hoch und schwächlich. Der Mann grinste ihn mit funkelnden Augen an und trat einen Schritt auf ihn zu, bei dem Kai noch ein Stück zurückwich und sich anscheinend nach einem Weg aus dem Zimmer umsah.

„Du weißt ganz genau, was ich von dir will, Kai!“ Der Mann streckte ihm seine alte Hand entgegen und wartete auf Kais Reaktion, aber dieser starrte die Hand erstmal nur an, als wüsste er nicht, was er damit anfangen sollte.

„Nein…“, ging es Kai durch den Kopf, „das werde ich nicht noch einmal tun…“

„Na los…“, drängte ihn sein Gegenüber, „Werde ein Mitglied meines Teams. Komm zu deinem alten Lehrer zurück…“

Evelyn fühlte sich immer noch seltsam. Jetzt stand sie da und plötzlich, als hätte sie nicht schon genug Ärger am Hals fiel ihr etwas ein. „So ein Mist, Kai ist ja immer noch bei uns im Zimmer! …Noch dazu in meinem Bett. Wenn Nino und die anderen jetzt ins Zimmer kommen!“ Sofort rannte sie los. Sie bezweifelte, dass Nino, Cevin oder Benny ihr eine ihrer Ausreden abkaufen würden. Als sie bei dem Zimmer ankam, riss sie auf der Stelle die Tür auf und stellte zu ihrer Erleichterung fest, dass Kai wach geworden war. Er stand mitten im Zimmer. Er wirkte zwar etwas abwesend, wie nach einem Schockzustand, aber immerhin hatte ihn noch niemand entdeckt.

„Kai, was ist los?“, fragte Evelyn, als Kai gar nicht reagierte und einfach mit leeren Augen dastand und ins Nichts starrte. Jetzt schüttelte er den Kopf.

„Nichts, ist schon gut…“, sagte er langsam. Er sah sie an und lächelte, wenn auch nur leicht und etwas gezwungen. „Es ist alles in Ordnung.“, sagte er und sein bezauberndes Lächeln wurde ein wenig breiter und überzeugender. Evelyn vergaß bei seinem Anblick sofort alles, was ihr je Sorgen bereitet hatte und musste das Lächeln erwidern. Doch dann verschwand es langsam wieder, denn sie wollte nun ein Thema ansprechen, das ihr schon länger das Leben etwas schwerer machte. „Wir müssen es den anderen endlich sagen!“, meinte sie mit einem einerseits flehenden, andererseits ernsten Ton. Jetzt verschwand auch Kais unbeschwertes Lächeln und er starrte auf den Boden, nicht in der Lage, sich zu rühren. Für solche Dinge hatte er gerade überhaupt keinen Nerv. Gerade war er nur knapp einem großen Unheil entkommen, das ihm allerdings Angst für die Zukunft bereitete.

„Team X… Die sind gefährlicher, als wir alle bis jetzt geahnt haben…“, dachte er und versuchte, sich ein wenig von dem Geschehnis eben abzulenken. Natürlich mussten die beiden den anderen irgendwann sagen, dass sie ein Paar waren. Dass Hiro sie schon erwischt hatte, reichte Kai jetzt schon. Er wollte so was nicht noch mal erleben. Doch die Vorstellung, vor den anderen etwas sagen zu sollen wie „Hi, Leute. Ich wollt nur mal eben anmerken, dass ich mich total verknallt hab und mittlerweile auch schon mit Evelyn zusammen bin“ bereitete ihm irgendwie eine Art von Angst. „Ich… kann das nicht.“, wollte er sagen, aber es kam nur ein leises Krächzen heraus. Evelyn lächelte wieder, aber eigentlich war ihr nicht danach zumute. Kai schwieg weiter. Er stellte sich vor, wie er zu Ray sagte „Hey, Ray. Falls du’s noch nicht gemerkt hast, ich bin jetzt mit deiner Schwester zusammen“. Er war sich sicher, sein Kumpel würde einen Auftragskiller auf ihn ansetzen, wenn er das erfahren würde. „Wie wollen wir das machen, Kai?“, fragte Evelyn ihn schließlich, obwohl sie eigentlich wusste, dass Kai keine Antwort darauf geben könnte.

Inzwischen war es Mittagessenzeit geworden, was besonders Tyson und Daichi sehr freute. Wie immer war ihr Team das erste, was an einem Tisch saß und begeistert das abwechslungsreiche Angebot an Essbarem verdrückte. Kai und Evelyn kamen zusammen zum Esssaal (<-- Lieblingswort!!! XD). Sie sprachen fast kein Wort mehr miteinander, seit Evelyn angesprochen hatte, dass sie ihre Liebe outen müssten. Wortlos schweigend setzten sie sich an einen großen Tisch, an dem auch alle anderen schon saßen. Hiros Blick huschte für einen kurzen Moment zu Kai und versuchte, zu erkennen, wie Kai drauf war. Aber er konnte nicht so richtig deuten, was sein Gegenüber wohl durchmachte. Evelyn sah zu Ray, der zu ihrer Erleichterung richtig normal wirkte. Kurz, nachdem sich Evelyn und Kai gesetzt hatten, herrschte plötzlich tief hängendes Schweigen. Ray verstummte als erster, Hiro hatte sowieso nicht ganz so viel geredet und die anderen wurden auch plötzlich still. Ob wohl schon mehrere bescheid wussten? Evelyn fühlte sich gar nicht gut. Sie konnte dieser kühlen Stille nicht mehr standhalten und sah etwas flehend zu Hiro. Dieser sah sie mit einem Blick an, der so viel sagte wie „Das müsst ihr jetzt schon selber machen“. Kai verhielt sich natürlich wieder distanziert und unschuldig. „Man Kai! Jetzt hilf doch wenigstens du mir!“, dachte sie sich, und stupste ihn unterm Tisch mit ihrem Fuß an. Er sah daraufhin zu ihr herüber, aber seine Augen sprachen Bände. „Ich kann das nicht, Evi…“, dachte er und genau das schien Evelyn auch aus seinen Augen lesen zu können. Wirklich alle saßen jetzt schweigend beim Essen, man konnte nur ab und zu das Klirren einer Gabel oder ein paar Gesprächsfetzen von Nachbartischen hören. Tala wechselte ein paar seltsame Blicke mit Nino, Cevin, Brian und Spencer. Cliff stielte verstohlen zu Kai herüber. Benny blickte ab und zu nur fragend in die Runde, da der Kleine die Situation nicht so richtig unterbringen konnte. Tyson und Daichi waren eh genug mit ihrem Essen beschäftigt und Hilary und Kenny schwiegen einfach mit, da sowieso niemand etwas sagte. Auch die anderen vom Yt Tiger 4s Team saßen mit am Tisch und auch Rick war da. Es waren kurz gesagt einfach alle da, mit denen Kai und Evelyn befreundet waren. Evelyn sah noch einmal zu Ray. Seine Augen strahlten vor allem eins aus: Enttäuschung. Evelyn starb in diesem Moment tausend Tode. „Ich muss irgendwas tun!“, sagte sie sich und irgendwann räusperte sie sich vorsichtig. Kai verkrampfte sich sofort. „Jetzt kommt alles raus…“, dachte er und bewunderte Evelyns Mut. Er hätte stundenlang weiter geschwiegen oder wäre schon längst aufgestanden und geflüchtet.

Evelyn biss jetzt verlegen auf ihrer Unterlippe herum. Warum saßen sie nur alle zusammen an einem Tisch und waren in so eine Situation geraten? Machte es dem Schicksal Spaß, Kai und sie so unter Druck zu setzen? Alle Welt wartete darauf, dass die beiden endlich etwas sagten. „Kai, ich kann’s auch nicht.“, flüsterte sie fast verzweifelt zu ihm herüber. Kai schüttelte den Kopf und packte sie am Handgelenk. „Hey, was hast du vor?“ Ehe sie sich versah hatte Kai seinen Kopf gehoben und automatisch schwenkten alle Blicke auf ihn. Er drückte Evelyns Hand plötzlich ein wenig fester, aber dann ließ er sie los.

„Na endlich sagt mal jemand was.“, hoffte Tyson ungeduldig.

Kai atmete einmal schwer durch, dann ließ er sich ganz auf seinen Stuhl fallen. Evelyn war noch total angespannt und brachte es nicht fertig, ihren Freunden, geschweige denn ihrem Bruder noch mal in die Augen zu sehen. Scheu wie ein Reh saß sie auf ihrem Stuhl neben Kai und rückte noch ein Stück zu ihm heran. Alle sahen Kai gespannt an und warteten darauf, dass er etwas sagte. Evelyn sah nur auf den Boden.

„Naja… wir… also… ähm…“, stotterte Kai und suchte hilflos wieder nach Evelyns Hand. Er starrte auf den Boden und als er ihre Hand endlich wieder mit seiner festhielt, konnte Evelyn seine innere Unruhe und beinahe Angst richtig fühlen. Hiro konnte sich das langsam nicht mehr mit ansehen. Er ließ sein Messer auf seinen Teller fallen.

„Mein Gott, Leute. Die beiden sind bis über beide Ohren ineinander verschossen und, fragt mich nicht seit wann, zusammen.“, warf er es in die Runde hinein. Man merkte fast, wie sofort jeder Atem stockte. Ray sah noch enttäuschter und geschockter aus. Es war also doch wahr, seine schlimmsten Befürchtungen waren Tatsachen. Immer noch sagte niemand etwas. Hiros Worte schwirrten noch im Raum herum.

Evelyn ertrug diese bedrängende Stille nicht mehr und lehnte sich schutzsuchend an Kai, der einen Arm um seine Freundin legte und über ihre Schulter kraulte.

Schließlich war es Ray, der das Schweigen plötzlich brach. Er stand mit einem Ruck von seinem Stuhl auf, dass dieser rückwärts umfiel und laut auf den Boden schepperte. Sein Gesichtsausdruck war voller Schock, Enttäuschung und heimlicher Wut, dass er nicht mehr der einzige und wichtigste Junge in Evelyns Leben zu sein schien.

Evelyn sah Ray hinterher, wie er ohne ein Wort zu sagen den Saal verließ. „Ray…“, sagte sie, aber es klang so leise und verzweifelt, dass nur Kai es hören konnte und sie tröstend an sich drückte. „Er muss das erstmal verdauen.“, munterte Tyson sie auf, der Evelyns mitleidigen, besorgten Gesichtsausdruck bemerkt hatte und nicht länger schweigen konnte.

„Ich kann’s auch kaum glauben, aber… na ja, es ist ja wohl nun mal so.“, sagte Max und stand lächelnd und langsam auf, weil er noch ein wenig mit Rick bladen wollte.

„Das gibt’s nicht. Das gibt’s einfach nicht! Wie kann sie nur?! Und er auch?! Dieser Gauner, dieser falsche, verräterische Bastard!“ Ray ging wutentbrannt in seinem Zimmer hin und her. Er war wirklich ein bisschen eifersüchtig, aber eigentlich wusste er selbst auch nicht so recht, warum. „Man, Junge. Freu dich doch. Deine große Schwester und dein Kumpel. Besser kann’s doch nich mehr werden!“ Die Ironie besiegte seine Ernsthaftigkeit.

Plötzlich ging die Tür auf und Evelyn stand im Rahmen. „Hey, Ray-chan. Ist es denn wirklich so schlimm?“, fragte sie mit einer Engelstimme. Sie hatte nicht mehr lange am Tisch sitzen können, also war sie ihrem kleinen Bruder sofort nachgelaufen. Ray setzte sich auf sein Bett und vergrub sein Gesicht in seinen Handflächen. Evelyn setzte sich neben ihn und kraulte fürsorglich über seinen Rücken. „Ich muss ja wohl damit klarkommen…“, sagte Ray und krallte seine Hände schließlich in seine schwarzen Haare. Evelyn lächelte leicht. „Ich liebe Kai. Und ich will dir jetz nicht sagen „Es tut mir Leid“. Es tut mir nämlich nicht Leid.“ Ray sah sie an, er weinte nicht, eigentlich war er auch nicht traurig wegen den beiden, sondern eher enttäuscht. „Schon gut. Es muss dir auch nicht Leid tun.“

Kai ging zurück ins Zimmer von Alliance of Power. Seit raus war, dass er und Evelyn ein Paar waren war er ständig Talas Blicken ausgeliefert, der ihn anstarrte, als hätte Kai ihm die Freundin ausgespannt. „Sieh mich nicht so an, du bist ihr Ex.“, dachte er jedes Mal und hätte es jedes Mal gern gesagt. Talas Blick zog noch einmal wie ein entfesselter Sturm durch den Raum und dann verließ er das Zimmer ohne ein Wort zu sagen.

„Ich bin nicht eifersüchtig. Warum denn auch? Ich liebe sie ja nicht mehr…“, sagte sich der Rothaarige und versuchte, sich zu beruhigen. Er ging den Flur entlang, aber er wusste selbst nicht, wo er überhaupt hin wollte.

Was er nicht wusste war, dass Evelyn zur gleichen Zeit auch wieder auf dem Weg von Ray zurück zu ihrem Team war. „Der Kleine ist richtig süß, wenn er eifersüchtig ist. Naja, ich kann ihn auch verstehen. Er ist so gut mit Kai befreundet und ich bin seine Schwester, das muss man sich mal vorstellen…“

Es passierte mitten auf dem Flur, als die Bladerin um die Ecke lief. Anscheinend hatte sie es eilig. Jedenfalls stürmte sie in den nächsten, verborgenen Gang und rannte geradewegs in Tala hinein. Fast reflexartig sprang sie sofort ein Stück zurück. „Was? Äh. Tala! Oh, entschuldige, ich hab dich gar nicht gesehen.“, stammelte sie und lächelte ein wenig. Auch Tala musste bei ihrem Anblick lächeln. So verlegen und niedlich hatte er sie seit ihrem Zusammenstoß vor langer Zeit nicht mehr gesehen. „Ist schon gut.“, sagte er und Evelyn machte sich daran, weiterzugehen. Die Erinnerungen stiegen wieder in ihr auf. Tala hatte sich kaum verändert. Um genau zu sein: Eigentlich gar nicht. Und jetzt hielt er sie plötzlich auf. Er schnappte sich ihre Hand und hielt sie fest. „Evi, warte mal…“

Sie drehte sich automatisch zu ihm zurück und traf seinen tiefen Blick, der sie fast anflehend um etwas bat. Aber um was?

„Was ist denn noch?“, fragte sie leicht verwirrt, während Tala sie vorsichtig ein Stück zu sich zurückzog. „Ich… Ich… Ach nichts.“, sagte er schnell, als er realisierte, was er da eigentlich gerade machte und sagte. „Was zum Teufel willst du ihr jetzt sagen? Lass sie gehen, sie gehört jetzt zu Kai!“, sagte er sich und ließ sie sofort wieder los. Evelyn lächelte ihn ein letztes Mal an, bevor sie um die Ecke ging, und aus seinem Blickfeld verschwand.
 

Jetzt ist es raus, wie geht es mit der Meisterschaft weiter?

Was erwartet die Freunde im Finale und kommt noch etwas dazwischen?

Fortsetzung folgt in Kapitel 24 – So kurz davor
 

by Evelyn-chan
 

So, wieder mal ein bisschen von der Handlung abgewichen, aber jetzt geht’s wieder mit der Meisterschaft weiter. Also, bis zum nächsten Kap. *bussis@all*



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Kommentare zu dieser Fanfic (55)
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Von:  Ren-san
2007-11-20T11:45:11+00:00 20.11.2007 12:45
Find die storry echt klasse hoffe du schreibst bald weiter, würd gern wissen wie es weiter geht.
Von:  Nando
2007-05-28T14:46:50+00:00 28.05.2007 16:46
huiiii das Pittel is voll geilooo
freu mich schon auf die nächsten
finds voll toll das du weiter gemacht hast ^^
*freu freu*
Von:  _Kyuubi_
2007-05-27T22:20:28+00:00 28.05.2007 00:20
juhu
suppi kapie
hat mir wieder sehr gefallen
und freu mich schon aufs nächste kapie ^^
Von:  _Kyuubi_
2006-09-15T21:45:34+00:00 15.09.2006 23:45
voll cooles kapie
freu mich schon aufs nächste kapie
mach ganz schnell weiter
Von: abgemeldet
2006-06-01T17:04:16+00:00 01.06.2006 19:04
Ist wieder mal spannend. Will wissen warum der Sam unbedingt ins Finale will... Schnell weiterschreiben sage ich da nur. Oder eher schreibe ich da nur ^-^ Irgendwie ham dier Bitbeasts von denen fast die selben Namen wie... Nya. Ich sollte das nicht scvhreiben, die anderen sollen sich schließlich auch Gedanken machen XD Nur die Beschreibung von dem Kampf zwischen Lee und Sam fand ich nicht ganz so gut beschrieben, aber die mit Ray war echt gut. Nya. War wieder ein gutes Kapi, musst schnell weitermachen. Ciao,

Ivy.
Von:  kikotoshiyama
2006-05-27T21:45:16+00:00 27.05.2006 23:45
Huhu!
Spitzen Kappi^^
Ich freu mich so für Kai,
dass er entlich einen Teil seiner Ängste überwunden hat.
Bin mal gespannt wie es weiter geht und was alles noch so passiert;)
Cu kiko
Von:  _Kyuubi_
2006-05-25T09:30:56+00:00 25.05.2006 11:30
suppi kapie
hab nicht gesehen das ein neues da ist sorry
freu mich schon aufs andere
Von:  Icy-Chan
2006-04-23T10:50:26+00:00 23.04.2006 12:50
coooooooooooooooooooooool!!!!!!!!!!!!!!!!!
die ff ist echt die Schärfe!
mach 100% weiter jaah?
und zwar schnell, sonst werd ich wahnsinnig^^
ich würd gern Evi sein -.-
bin ich aber eldier nicht! V.V *heul* ;--;
naja...
schreibste mir ne ENS wenns weitergeht?
dank dir
hdl
Mana
Von: abgemeldet
2006-04-01T20:08:13+00:00 01.04.2006 22:08
Hi!
Die FF ist echt gut.
Schade das Evelyn verloren hat, ich hoffe Kai macht Team X dafür platt. Schreib schnell weiter und geb mir nitte bescheid, wenn das neue Kapi da ist.
Deine

Niala.
Von:  kikotoshiyama
2006-01-31T21:39:56+00:00 31.01.2006 22:39
Hey!
Das Kappi ist super geworden.
Finde es nur schade das Evelyn verloren hat und es ihr jetzt so schlecht geht.Hoffe Nino ist bald wieder Fit.
Und was hat es mit dem Seelenspiegel auf sich???
Aber ich freu mich auch für Kai und Evelyn,das sie sich jetzt wieder vertragen haben^.^
Schreib schnell weiter,ja???
Ciu kiko


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