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Ancient lovestory

So Leute, endlich gehts weiter. neue kapis sind on ^^
von

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Ein misslungenes Ritual

Sie besah sich prüfend im Spiegel. Lange blonde Locken, grüne Augen. Nein sie war nicht hübsch. Ganz im Gegenteil. Sie war eine atemberaubende Schönheit. Auch wenn sie das niemals von sich gesagt hätte.
 

Es war tiefste Nacht. Nur im Tempel war noch ein Licht. Seth, Hohepriester des Pharao. Wie jede Vollmondnacht war er in seine Arbeit vertieft. Diese Nacht würde es ihm gelingen. Es konnte nicht noch einmal fehlschlagen. Es durfte nicht fehlschlagen. Der Pharao war bereits auf ihn aufmerksam geworden. Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis man ihn ketzerischer Aktivitäten verdächtigen würde. Seth streute ein übel riechendes Pulver ins Feuer, das sich augenblicklich grün färbte. Er hob die Hände und begann die uralten Verse zu rezitieren. Ja, es würde gelingen. Er fühlte es. Endlich würde die Welt ihm gehören. Er wurde langsam in grünen Rauch gehüllt und die uralte Magie begann zu wirken. Er konnte es spüren wie sie durch seinen Körper floss, alle Dinge mit sich tränkte. Ein weiteres Mal streute er das Pulver ins Feuer und eine Explosion ungeheurer konzentrierter magischer Energie entlud sich. Er wurde von der Druckwelle von den Füßen gerissen und durch den Raum geschleudert. Endlich war es vollbracht. Mühsam richtete er sich auf und verharrte mitten in seiner Bewegung. Ungläubig starrte er das auf den Boden gezeichnete Pentagramm an. Das konnte unmöglich wahr sein. Es konnte nicht schon wieder schief gegangen sein. Aber die Zeichen sprachen eindeutig gegen ihn. Auf dem Boden lag ein Mädchen.
 

Seth rieb sich die Augen. Vielleicht hatte das Pulver ja geheime Nebenwirkungen und er halluzinierte? Vielleicht war sie ja Tod? Das würde alles erleichtern. Das Mädchen stöhnte. Anscheinend doch nicht. Hatte er wohl Pech gehabt. Bei seinem Glück heute Abend. "Wo bin ich?" Na ganz toll. Jetzt hatte er nicht nur ein Mädchen am Hals, nein sie hatte anscheinend auch noch ihr Gedächtnis verloren. "Im Tempel das Ptah im 5. Regierungsjahr des Pharaos Atemu. Ich bin Seth, Hohepriester des Pharao.", antwortete er kalt und besah sie sich näher. Sie war schön, sehr schön sogar. Aber sie war nicht von hier. Sie hatte weiße Harre und Haut. Er hatte davon gehört. "Ayumi Otaki.", sagte sie leise. "Glaube ich wenigstens." Seth rümpfte die Nase. Schlimmer konnte es gar nicht mehr werden. In dem Moment betrat der Pharao den Tempel. "Was ist hier los? Seth, eine Erklärung.", verlangte dieser. Was geht dich das an, dachte Seth. Laut sagte er jedoch "Das ist ..." Scheiße! Was sollte er sagen? "Meine ... Verlobte." "Ihr habt eine Verlobte?", fragte nun der Pharao erstaunt, allerdings mit einem gewissen Unterton. "Ja Herr." Wie er diese Anrede hasste. "Ich wollte sie euch morgen vorstellen." Als der Pharao eine Augenbraue hob fügte Seth noch hinzu "Nicht das ich euch hintergehen wollte Herr. Zuerst wollte ich lediglich den Göttern" "Schon gut.", unterbrach ihn der Pharao. "Ich erwarte euch morgen." Hocherhobenen Hauptes verlies er den Tempel. Diese Schwuchtel. Aber er würde sich noch um ihn kümmern. Zu gegebener Zeit. Momentan hatte er andere Probleme. "Verlobte?", erinnerte ihn auch schon eine schüchterne Stimme an diese. Verlobte. Ausgerechnet Verlobte. Warum war ihn nichts anderes eingefallen? "Der Pharao duldet niemand fremden in seinem Palast. Du weist nicht, von wo du kommst und zurück bringen kann ich dich nicht. Also wirst du hier bleiben müssen. Zumindest eine Zeit lang." Er betrachtete sie noch einmal genauer. Sie war jung. Wahrscheinlich 14 oder 15., trug ein einfaches weißes Gewand, allerdings von sehr hoher Qualität. Wäre ihr Aussehen nicht gewesen, hätte man sie für eine ganz normale Tochter eines höheren Beamten halten können. "Und du erinnerst dich an gar nichts?", kam auf einmal eine Frage. "Nein.", war die traurige Antwort. "Ach ja, und woher weißt du dann bitte deinen Namen?", fragte er sofort kalt und berechnend. "Na ja, das steht auf meinem Anhänger." Sie zeigte ihm einen kleinen silbernen Stern, auf dem hinten seltsame Zeichen eingraviert waren. Das konnte unmöglich eine Schrift ein. Soweit er wusste, waren die Ägypter das einzige Volk, das eine vollständige und funktionierende Schrift hatte. Sie kam wirklich von weit her. Andere Völker hatten es also geschafft, so etwas wie Schrift zu entwickeln. Wortlos gab er ihr den Anhänger zurück. "Es ist spät. Wir gehen.", sagte er und ging einfach. Ayumi stand auf und hatte mühe ihn wieder ein zu holen, doch Seth nahm davon keine Notiz. Er war beschäftigt. Alles war schief gelaufen. Jetzt hatte er auch noch dieses Mädchen am Hals. Sie war zwar ganz hübsch auf ihre fremde Art, aber sie war ein Problem. Er würde es auf seine Art lösen. Spätestens morgen Früh würden die Götter ein Opfer erhalten.

Die Begrüßungszeremonie

Verschlafen rieb sich Ayumi Otaki die Augen. Sie würde zu spät zur Schule kommen. Plötzlich erstarrte sie. Wo war sie nur und was hatte sie für Gedanken? Es war als ob ..., aber der Gedanke entglitt ihr wieder. Drängender war die Frage wo sie sich befand. Eine Dienerin erschien mit einer Schale warmen Wasser. Fragend sah Ayumi sie an. "Ich soll euch beim Ankleiden und mit den Haaren helfen, Herrin.", bekam sie etwas schüchtern zur Antwort. Aha, ganz praktisch. Unsicher lies Ayumi sich helfen. Danach wurden verschiedene Speisen gebracht, die ihr allesamt völlig fremd waren. Ob man sie vergiften wollte? Vorsichtig probierte sie einige und war überrascht, wie gut sie schmeckten. Gerade als es anfing Spaß zu machen ging die Tür auf und Seth erschien.
 

Er war schon früh am Morgen aufgestanden und hatte sich in den Tempel zurückgezogen. Er hatte alles vorbereitet. Seinen Drachen hatte er schon länger nicht mehr bedacht. Aber dann, als es so weit war, hatte er es einfach nicht gekonnt. Sie war so hübsch, auf ihre Art. Außerdem, was hätte er dem Pharao erzählen sollen? Er ärgerte sich immer noch über sich selbst. Was war nur mit ihm los? Er hatte Rücksicht auf eine Frau genommen. Das war noch nie vorgekommen. Wenn er etwas haben wollte, bekam er es meistens auch. Vielleicht war sie auf irgendeine Art ja nützlich. Wer weiß? Schließlich war sie das Ergebnis seines Rituals. War sie sein Weg zur Weltherrschaft? Während Seth noch grübelte ging langsam die Sonne auf. Es wurde Zeit sie dem Pharao vorzustellen.
 

"Warum bist du noch nicht fertig?" Er machte eine wegwerfende Handbewegung und die Dienerin verlies hastig den Raum. "Wir müssen los.", sagte er kalt. "Der Pharao wartet nicht gerne." Schnell stand Ayumi auf. "Tut mir leid.", begann sie und wurde rot. Seth blickte sie vernichtend an und drehte sich um. Sie wollte ihm folgen, stieß jedoch einen der Teller vom Tisch. Sofort wurde sie noch eine Spur roter und begann die Scherben auf zu sammeln. Als Seth das sah, zog er sie brutal nach oben. Ihm fehlten die Worte. "Was sollte das? Das ist Arbeit für einen Diener. Immerhin bist du jetzt meine Verlobte. Also benimm dich." Betreten blickte sie zu Boden. Er warf ihr noch einen eisigen Blick zu und zog sie hinaus auf den Gang. "Wenn ich dich gleich dem Pharao vorstelle sagst du gar nichts und verhältst dich ruhig. Atemu kann sehr gefährlich werden."
 

Seth ärgerte sich. Im Thronsaal war der Pharao nicht gewesen. Hatte er ihre Audienz vergessen. Wahrscheinlich. Er war sicher noch am schlafen. Wütend stapfte er in Richtung pharaonische Gemächer, ein verwirrtes Mädchen hinter sich herziehend.

Dort angekommen öffnete er die Tür und erstarrte. Deswegen war er nicht im Thronsaal. Er schlief. In gewisser Weise. Beherrscht schloss Seth die Tür. Wer Pharao Atemu näher stand, der war an so etwas gewöhnt. Er war eben...

"Schwul? Der Pharao ist schwul?", erklang eine etwas geschockte Stimme.
 

Einige Zeit später im Thronsaal. Vielleicht war dieses Mädchen ja doch ganz nützlich, überlegte Seth. Als er mit der Begrüßung begonnen hatte, war der Pharao richtig enttäuscht gewesen. Endlich würde ihn diese Schwuchtel in Ruhe lassen.

Sie knieten jetzt schon eine Ewigkeit. Ihr schliefen langsam die Füße. Sie rutschte etwas, um ihre Füße zu entlasten, bekam einen eisigen Blick von Seth und lies es bleiben. Stattdessen starrte sie wieder den Boden vor ihren Füßen an. Sie wurde schon rot wenn sie nur daran dachte. Das der Pharao Schwul war, war ja nicht schlimm. Sie kannte einige Schwule, aber dass sie ihn bei so etwas gesehen hatte... sofort wurde sie wieder knallrot. Dass der Pharao sie auch noch die ganze Zeit feindselig anstarrte machte es nicht besser. Sie hatte doch nichts getan. Sie war doch bloß Seths Verlobte. Plötzlich fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. Hatten Seth und der Pharao etwas? Allein bei dem Gedanken wurde ihr schlecht. Das würde einiges erklären. Falls das überhaupt möglich war wurde Ayumi noch ein bisschen roter, in das sich jetzt allerdings ein leichtes grün mischte. Wo war sie nur gelandet?

Jono

Ayumi lies sich auf ihr Bett fallen. Endlich war die blöde Audienz vorbei. Seth hatte sich sofort in den Tempel zurückgezogen und ihr verboten seine Gemächer zu verlasen. Das schien ja interessant zu werden. Sie hatte schon ein paar Mal versucht an den Wachen vorbei zukommen, ohne Erfolg. Sie würde sich zu Tode langweilen. Zum millionsten Mal heute brachte sie ihre Haare in Ordnung. Das war schlimmer als im Gefängnis. Selbst dort bekamen die Insassen ab und zu Ausgang. Wachablösung. Sie konnte es ja noch einmal versuchen. Ayumi wollte gerade an die Tür klopfen, als sie ihrerseits eines vernahm. Ein erschrockenes "Ja" rutschte ihr raus. Darauf schien der Wächter nur gewartet zu haben denn neugierig fragte er "Du bist wirklich die Verlobte des Hohepriesters?" unsicher beantwortete sie diese Frage. "Aha, wollte nur mal wissen.", sagte die Stimme. Dann war Ruhe, bis auf einmal ein lautes knurren erklang. "Scheiße, mein Magen. Wie ich wache stehen hasse.", sagte der Wächter. Das war Ayumis Chance, weshalb sie sofort anbot "Hier steht lauter Essen. Du könntest die Tür einen Spalt öffnen und ich gebe dir was." Auf der anderen Seite war Stille. Sie konnte sich vorstellen wie der Wächter mit sich rang. Dann hörte sie ein leises "Na gut". Ayumi holte eine der fremden Früchte und die Tür wurde geöffnet. Darin stand ein junger Wächter mit blonden wuschel Haaren. Dankbar nahm er die Frucht und vertilgte sie auf der Stelle. Mampfend sagte er "Ich bin übrigens Jono. ich bin genauso neu hier wie du. Hab erst letzten Monat angefangen. Kann ich noch eine haben?" Ayumi nickte nur in Richtung der Schalen. Dieses Angebot nahm Jono dankbar an. "Ayumi, richtig? Soll ich dich ein bisschen herumführen?", fragte er. "Sagen wir als Gegenleistung?" das wiederum war ein Angebot das Ayumi nicht ablehnen konnte. Verschwörerisch blinzelte Jono und sie schlichen hinaus in den Garten.

Die Sonne schien warm und sie hatten eine Menge Spaß. Jono war richtig nett. Viel netter als dieser Seth und er kannte viele lustige Witze. Ayumi war traurig als sie wieder zurück mussten. Jono versuchte sie zu trösten "Wir sehen uns bestimmt wieder. Und wenn nicht läst du einfach nach mir schicken." Er ahmte sie jetzt nach "Ich verlange die gleichen Wächter wie neulich. Immer andere machen mir Angst. Bei den alten bin ich mir wenigsten sicher, dass sie mir nichts antun." Beide brachen in lachen aus. "Werde ich mir merken.", konnte sie noch heraus pressen, bevor sie sich nicht mehr halten konnte und aufs Bett fiel.

Da kam Seth und sah sie an. Wenn Blicke töten können. "Der Pharao will dich sehen.", sagte er kalt und fügte in Gedanken ein leider dazu. Erschrocken starrte sie ihn an. Der Pharao? Sie ganz alleine? Was sollte sie machen? Ob sie vielleicht... da erschienen aber auch schon zwei Wachen um sie zu den Gemächern des Pharao zu geleiten. Ängstlich schaute sie Seth an, doch der nickte nur kaum merklich mit dem Kopf. Unsicher folgte sie den Wachen. Wo war sie jetzt nur wieder hinein geraten. Seth hatte gesagt der Pharao sei gefährlich. Er hatte sie die ganze Zeit so komisch angestarrt. Ob er etwas von ihr wollte? Nein, zum Glück war er Schwul. Erleichtert atmete sie auf. Doch was wollte er dann? Ayumi hatte jedoch keine Zeit mehr sich Gedanken darüber zu machen, denn sie waren angekommen. Zitternd öffnete sie die Tür.

Atemu

Zitternd öffnete sie die Tür. Unsicher betrat sie den Raum und erstarrte. Auf seinem Bett lag der Pharao und hatte einen Heulkrampf. Ihr wurde schlecht. Sie hatte also Recht gehabt. Ihr rutschte die Tür aus der Hand. Ein lauter knall halte durch das Zimmer und der Pharao setzte sich, wie von einer Tarantel gestochen, auf. Sein ganzes Gesicht war total verschwollen. Er musste also schon länger weinen. So wie er aussah viel länger. Mit tränen erstickter Stimme begann er "Da siehst du was du angerichtet hast. Allein deswegen gehörst du hingerichtet." Ayumi blieb das Herz stehen. Meinte er das etwa ernst? In seinem jetzigen Zustand würde sie es ihm zutrauen. Sie wagte gar nicht zu atmen, als er weiter sprach "Aber das könnte ich meinem Sethilein niemals antun. Deswegen" der Rest seiner Worte ging im schluchzen unter. Glück gehabt Ayumi. Vielleicht war es an Zeit dieser Schwuchtel mal zu sagen wo der Hammer hängt. Erst etwas schüchtern, dann immer sicherer werdend las sie dem Pharao die Leviten. "Du bist traurig? Ach ja. Und was soll ich sagen? Werde einfach mit so einem Eisklotz verlobt und muss dann auch noch umziehen. Ob ich Seth vielleicht heiraten möchte, fragt keiner. Außerdem, du bist viel besser dran ohne diesen verdammten Eisklotz. Sei doch froh, jetzt kannst du dir jemanden suchen, der dich auch liebt und schätzt." Während sie dies sagte wurde Atemu immer leiser. Plötzlich begann nun Ayumi ihrerseits zu weinen. Schluchzend brach sie zusammen. Etwas nervös näherte sich Atemu ihr und nahm sie vorsichtig in den Arm. "Du hast Recht. Tut mir leid. Du kannst ja nichts dafür, dass du Seth heiraten musst.", sagte er leise und gab ihr ein Taschentuch. Ayumis Tränen versiegten langsam und sie hob wieder ihren Blick. Schlagartig wurde ihr bewusst, was sie gerade getan hatte. Sie wurde knallrot und stammelte " entschuldigt Hoheit... ich wollte nicht... dass war weil... ähm..." sie wurde noch eine Spur röter und beendete ihr peinliches Gestammel. Innerlich schalt sie sich, ganz toll gemacht. Mal wieder alles falsch gemacht, was man nur falsch machen kann. Gleich wird er dich wirklich hinrichten lassen. Atemu jedoch brach in schallendes Gelächter aus. "Ist schon Okay. Lass uns Freunde sein." Er reichte ihr seine Hand um ihr beim Aufstehen zu helfen. Ayumi zögerte noch kurz, ergriff diese dann aber. Ihr war ein Stein vom Herzen gefallen. Der Pharao war gar nicht so schlimm, wie sie gedacht hatte. Der 2. nette Mensch heute. Vielleicht würde ihr neues Leben doch nicht so schlimm werden.

im Kerker

Die Sonnenstrahlen streckten ihre Finger aus und kitzelten Ayumi aus dem Schlaf. Ein neuer toller Tag begann. Etwas später langweilte sie sich jedoch wieder. Seth war mal wieder ... keine Ahnung wo. Eben verschwunden und Atemu musste arbeiten. Also, quälte sie weiter die Langweile. Auf einmal kam ihr die Idee Jono zu besuchen. Er war sicher irgendwo im Palast zu finden und sie kannte sich dank seiner Hilfe ja einigermaßen aus. Leise schlich sie an den Wachen vorbei und machte sich auf Richtung Kaserne.

Einige Zeit später. Sie hatte sich doch tatsächlich verirrt. Das konnte doch nicht war sein. Wie war sie bitte schön in die Gänge zum Kerker gelangt? Ängstlich blickte sie um sich. Sie konnte sich gar nicht erinnern. Hoffentlich würde sie bald eine Wache treffen, denn allmählich wurde es unheimlich.

Endlich, da hinten war Licht. Nervös ging sie auf die Männer zu. Vertrauens erweckend sahen sie jedenfalls nicht aus. Gerade als sie etwas sagen wollte, kam ihr einer der Männer zu vor. "Hey. Ist das nicht die Verlobte von diesem komischen Hohepriester? Da hat sich jemand wohl verlaufen." Ein anderer ergänzte "Du hast Recht. Und hübsch ist sie auch noch." Er fuhr ihr durch die Harre. "Wie Gold. Wieder typisch. Die schönen bekommen die hohen Herren und für uns blieben nur so welche wie Bäuerinnen und Mägde übrig. Obwohl..." ein schmieriges Grinsen stahl ich auf seine Züge. Ayumi bekam es langsam mit der Angst zu tun. was hatten diese Kerle vor? Helfen würden sie ihr nicht. Soviel stand fest. "Keiner würde etwas erfahren.", fuhr er fort und alle lachten dreckig. Sie kamen auf sie zu. Ayumi wich zurück, stieß aber schon nach kurzer Zeit gegen die Wand. Panik stieg in ihr auf. Die Kerle hatten Recht. Keiner würde sie schreien hören. Sie begann vor Angst zu zittern. Aber hatte sie nicht mal etwas für solche Fälle gelernt? Dunkel erinnerte sie sich. Da kam auch schon der erste und begann sie zu betatschen. Wie aus Reflex, packte sie seinen Arm und brach diesen mit einer schnellen Bewegung. Der Typ brach vor Schmerz zusammen. Da kamen aber auch schon die anderen. Sie wurde von zweien festgehalten, während ein dritter brutal auf sie einschlug. "Du wagst es. Wir werden dir schon noch Manieren beibringen." Sie krümmte sich und schrie jetzt aus Leibeskräften. "Haha, dich kann keiner hören, also gibs auf." Er hatte aufgehört sie zu schlagen, sondern war stattdessen mit seiner Hose beschäftigt. Ayumi wehrte sich verzweifelt. Das konnte nicht wahr sein. Es durfte nicht so enden. Sie trat jetzt nach dem Typ, der sich ihr langsam näherte. "Noch nicht genug gehabt?", fragte er und zog einen Dolch hervor. "Dann eben anders" tränen rannen Ayumi wie Sturzbäche übers Gesicht. Sie spürte, wie ihre Kraft langsam nach lies, was wiederum ihre Panik verstärkte. Schließlich wurde sie von dieser überwältigt und viel langsam in Ohnmacht. Alles war vorbei. Sie hatte nicht gedacht, dass es so Enden würde.
 

Seth ärgerte sich. Mal wieder. Hatte der Pharao diesen Typ doch wirklich freigesprochen. Wenn sollte er den jetzt bitte schön opfern? Genervt ging er weiter. Hoffentlich würde er bald einen geeigneten finden. Bildete er sich das nur ein, oder waren es seit Atemus neuem Programm wirklich weniger Mörder und Diebe geworden. Das konnte doch gar nicht sein. Auf einmal hörte er schreie. Er lächelte leicht. Der Henker verstand sein Handwerk wirklich. Armes Schein. Er konnte einem fast Leid tun. doch halt, was war das? Das hörte sich an wie... wie Ayumi. Ayumi? Was hatte die den hier verloren und warum schrie sie so. Seth begann zu laufen. Es nervte ihn zwar, aber er war immerhin für sie Verantwortlich.

Er stürmte um eine Ecke und prallte zurück. Das konnte nicht war sein. Wütend packte er seinen Milleniumsstab fester.

Eine ungeheure Energiewelle traf die Typen und riss sie von den Füßen. Sofort war Seth da und fesselte sie mit seinem Stab an die Wand. Er würde also doch noch ein Opfer bekommen, aber zuerst musste er sich um Ayumi kümmern. Er steckte den Stab in seine Gewänder und kniete sich nieder. Sie sah schlimm aus und blutete stark. Ihr Atem ging unregelmäßig. Verdammt, es sah schlecht für sie aus. Sehr schlecht. Vorsichtig nahm er sie auf den Arm. Um die Kerle würde er sich später kümmern. Ayumi brauchte zuerst einen Arzt. Hoffentlich würde er es rechtzeitig bis zum Tempel schaffen, vorher konnte er nichts für sie tun. Seth hoffte das er sie retten konnte.

Ein Date

Erschöpft lehnte Seth sich zurück. Unter Aufbietung all seiner medizinischen Kenntnisse und seiner magischen Energie hatte er es Geschafft. Er hatte Ayumi gerettet. Er wischte sich den Schweiß von der Stirn und brachte seine Gewänder in Ordnung. Es war knapp gewesen, aber er war nicht umsonst Hohepriester. Unbewusst fuhr er mit der Hand durch ihre Haare. Ob es ihm passte oder nicht, sie war seine Verlobte und er für sie verantwortlich. Er nahm sie auf den Arm und trug sie vorsichtig ins Bett. Er würde sich jetzt um diese Kerle kümmern. Sein Weißer hatte wirklich lange genug gewartet.
 

Mühsam öffnete Ayumi ihre Augen und blickte in das erleichterte Gesicht des Pharao. „Na, endlich wieder wach?“, fragte dieser und man sah ihm an, wie schwer es ihm viel sie nicht vor Erleichterung durch zu knuddeln. Plötzlich kehrte ihre Erinnerung brutal zurück. Sie begann zu zittern. Als Atemu das sah, nahm er sie in den Arm und beeilte sich, ihr alles zu erzählen. Nach und nach wurde sie ruhiger, kuschelte sich an ihn und schlief schließlich wieder ein.
 

Summend ging Ayumi den Gang entlang. Endlich hatte Seth ihr erlaubt, das Bett wieder zu verlassen. Sie hätte es auch keinen Tag länger aushalten können. Vielleicht würde sie ja diesmal Jono finden. Er war auch bei ihr gewesen und hatte ihr den Weg genauestens beschrieben.

Einige Zeit später legte sie den gleichen Weg wieder zurück. Diesmal deprimiert und in die andere Richtung. Jono war nicht da gewesen. Enttäuscht öffnete sie die Tür und erstarrte. Da stand eine Frau und kämmte sich die Haare. Errötend entschuldigte Ayumi sich „´Tuschldigung. Hab mich in der Tür geirrt.“, und schloss diese wieder. Nur um sie sofort wieder aufzureisen. „Momentmahl, das ist mein Zimmer. Was machen…“ sie sah sich die Frau etwas genauer an. Geschockt schrie sie auf. „JONO! Was zum Teufel machst du da?“ ertappt drehte der sich um. Er trug eins von ihren Kleidern, hatte sich geschminkt und war gerade dabei sich die Haare hoch zu stecken. Verlegen lies er die Bürste sinken. „Ähm, … also … das ist so…“ er wurde jetzt knall rot. „Ich bin schwul“, gestand er kleinlaut und wurde noch eine Spur röter, falls das überhaupt noch ging. Ayumi schnappte nach Luft. Wo war sie nur gelandet? Waren eigentlich alle im Palast schwul? Irgendwie hatte sie da besonders viel Glück. Alle die nett zu ihr waren, waren auch schwul. „Na ja, würde es dir vielleicht etwas ausmachen mein Kleid wieder auszuziehen?“ Jono kam dieser Bitte hastig nach. Nervös legte er es aufs Bett und stand einfach nur verlegen herum. Plötzlich hatte Ayumi einen Geistes Blitz. Der Pharao war schwul. Jono war schwul. Der Pharao war allein. Jono war allein. Ein grinsen stahl sich auf ihr Gesicht. Würde sie etwas Schicksal spielen. „Duu Jono, ich hab da so eine Idee.“, sagte sie und kam auf ihn zu.

„Nein!“ der Pharao wehrte sich entschieden. „Och komm schon Atemu.“, erklang Ayumis bittende Stimme. „Nein! Nein! Und nochmals nein!“ erwiderte Atemu fest. „Und schon gar nicht in diesem Aufzug.“ Er trug ein schwarzes Gewand, allerdings etwas gewagt unterhalb der Hüftknochen. [1] Ayumi verlor nun endgültig die Geduld. „Du siehst gut aus und damit basta!“ genervt schob sie ihn hinaus. Er war immerhin schon der zweite heute der so ein Theater machte.
 

Zufrieden versteckte Ayumi sich hinter einem Busch. Von hier aus hatte sie eine perfekte Sicht und konnte Notfalls eingreifen. Da kam auch schon Atemu mit einer Rose in der Hand, der sich suchend umsah. In einiger Entfernung sah sie bereits Jono, der ebenfalls etwas oder jemand zu suchen schien. Keiner der Beiden wusste immerhin wen genau er treffen sollte. Die Show konnte beginnen.
 

[1] wusste einfach nicht, was man im alten Ägypten getragen hat,

wenn man sexy aussehen wollte. Ich meine Miniröcke und eng

anliegende Hüfthosen oder so was gab’s ja noch nicht. Also, bitte

nicht zu streng sein.

Verschwunden

Ayumi ärgerte sich. War sie doch tatsächlich eingeschlafen. Wie war es jetzt ausgegangen? Zum Glück hatte dieser dumme Busch sie geweckt. Es wurde langsam doch recht kalt. Nervös stand sie auf. Der Garten war bei Nacht schon unheimlich. Diese ganzen gruseligen Geräusche. Sie sollte besser machen das sie wieder in den Palast kam. Außerdem, auf eine ähnliche Erfahrung wie im Kerker war sie nun wirklich nicht scharf. Suchend sah sie sich um. Ganz toll Ayumi, du hast es wieder geschafft. Wieder verlaufen.
 

Ein etwas verwirrt aussehender Pharao betrat genervt den Thronsaal und bezog Posten auf seinem Thron. Gefolgt von einem Wächter. [1] „Seth.“, sagte Atemu streng. „Ich war beschäftigt.“ Der angesprochene antwortete eisig „Und, was interessiert mich das?“ Ein empörtes Luft schnappen seitens des Pharaos. „Also…“ Der wurde jedoch von einem Seth unterbrochen, der mehr und mehr dabei war, endgültig seine Fassung zu verlieren. „Ayumi ist verschwunden. Ich fordere Suchtrupps. Wir müssen den ganzen Palast durchkämmen.“ Das endlich zeigte die gewünschte Wirkung. Der Pharao wäre vor Schreck beinahe vom Thron gefallen, hätte ihn nicht der Wächter fest gehalten. [2] Es dauerte einige Sekunden bis Atemu sich wieder gefasst hatte, in denen Seth fast verrückt geworden wäre. Immer noch geschockt befahl er „Weckt alle. Immer dreier Gruppen. Wir durchkämmen den ganzen Palast. Und Beeilung!“

Gut. Seth schnappte sich eine Fackel. Er würde sie alleine suchen gehen.
 

Wütend stapfte Seth durch den Garten. Was tat er hier eigentlich? Er versuchte sich ein zu reden, dass er sie schließlich noch brauchte, aber Tatsache war, er war für sie verantwortlich und er hatte sich nach der Sache im Kerker geschworen, dass so etwas nie wieder passieren würde. Aber wie sollte er sie beschützen, wenn sie immer einfach so verschwand? Sie war wirklich nervig. Aber gerade das machte sie so besonders.
 

Zur selben Zeit war Ayumi nahe dran zu verzweifeln. Tränen standen in ihren Augen. Scheiße! Warum passierten ihr ständig solche dummen Sachen? Warum immer sie? Wenn sie nicht bald hier rauskämme würde sie noch den Verstand verlieren. Gerade als sie aufgeben wollte, sah sie in einiger Entfernung eine Fackel. Erleichtert lief sie darauf zu. An die Sache im Kerker dachte sie gar nicht mehr. Sie rannte als ob es um ihr leben ginge. Ihr Kleid verfing sich in einem Ast, sie strauchelte, rannte aber trotzdem weiter. Ihr viel ein Fels [3] vom Herzen, als sie endlich die Geschalt erkannte. „Seth!“ Sie flog ihm um den Hals. Tränen fanden ihren Weg ins freie. Es war klar, dass sie ihn heute nicht mehr loslassen würde, egal wie unfreundlich er war. Er hatte sie gefunden und nur das zählte.

Ayumi kam auf ihn zu gerannt und klammerte sich weinend an ihn. Unter normalen umständen hätte er so etwas niemals zugelassen, aber irgendwie tat sie ihm leid. Sie war total aufgelöst. Am liebsten hätte er sich dafür getreten, aber stattdessen nahm er sie vorsichtig auf den Arm und trug sie zum Palast zurück.
 


 


 


 


 

[1] dreimal dürft ihr raten, wer der Wächter ist. Na, kommt ihr drauf?

Natürlich, unser lieber Jono

[2] muss sich schließlich noch bedanken. Ein Pharao nimmt so was

sehr ernst. Außerdem, glaube ich, sieht er in Ayumi so etwas wie

eine kleine Schwester, die er nie hatte (ist Einzelkind)

[3] mindestens. Wenn nicht sogar der Mount Everest. (weiß nämlich

aus eigener Erfahrung wie dumm so was ist.)

Erinnern

Leicht nervös betrat Ayumi den Tempel. Hier war sie noch nicht gewesen. Er war so dunkel und unheimlich. Seth hatte sie her bestellt. Sicher wegen gestern Nacht. Sie erblickte Seth, vor einer Steintafel kniend. Er winkte ihr näher zu kommen, was sie auch umgehend tat. Neugierig hob sie ihren Blick und besah sich die Tafel.

Es war als ob ein Wirbelsturm in ihrem Kopf wütete. Ihr wurde schwindelig und alles begann sich zudrehen. Seltsam verzerrte Bilder erschienen in ihrem Kopf. Duell Monsters. Der blauäugige weiße Drache. Wächterin Eatis. [1]Ihre Freunde. Gerade als es drohte zu viel zu werden hörte es so plötzlich auf wie es gekommen war. Erschöpft lehnte sie sich gegen die Wand. Was war passiert? Schon war Seth bei ihr. Er wollte alles genauestens wissen, aber sie verstand es ja selber nicht.

Sie hatte eine Vision gehabt. Eindeutig. Sein Weißer hatte sie an irgendetwas erinnert. Sie kannte also das Spiel der Schatten. Sie wurde langsam nützlich. Sollte sein Ritual doch noch von Erfolg gekrönt werden?
 

Vergnügt betrat Ayumi das Schiff. Seth hatte nach ihrer Vision einen kleinen Ausflug vorgeschlagen. Momentan waren sie auf dem Weg nach Abu Simbel. Sie freute sich schon. Endlich mal aus diesem dummen Palast raus. Aufgeregt lief sie zum Bug. Wie wunderschön der Fluss war. Sie stand dort, Arme ausgebreitet, Augen geschlossen und lies den Wind durch ihre Haare wehen.

Wie sie sich freute. Wie ein kleines Kind. Wirklich nervig. Gelangweilt trat er hinter sie. Plötzlich bat sie „Seheth.“ „Ja?“ „Komm doch einen Schritt näher. Und dann nimm mich bitte in den Arm.“ Hatte er gerade richtig gehört? Dieses unschuldige naive Mädchen wagte einen Annäherungsversuch? Den Gefallen konnte er ihr ja tun. Mal sehen wie weit sie ging.

Hatte sie das gerade wirklich gefragt? Aber war das nicht schon länger ihr Traum gewesen? Am Bug eines Schiffes stehen, von einem gut aussehenden Mann im Fahrtwind umarmt werden? Sie hatte keine Ahnung, aber sie hatte es irgendwie fragen müssen. Schon wieder so ein dummer Gedanke. Seth hielt sie jetzt wahrscheinlich für total gestört. Sie schreckte zusammen, als ihr jemand von hinten einen Arm um die Taille legte. Er kam ihrer Bitte tatsächlich nach. Überrascht tauchte vor ihr das Bild eines riesigen Schiffes auf.

Sie hatte komische Ideen, aber diese war … ganz lustig. Wie sie da stand. Wahrscheinlich lächelnd. Ihre goldenen Haare flogen im Wind. Seth! Rief er sich selbst zur Ordnung. In dem Moment fiel sie ihm direkt in die Arme. Sie war eingeschlafen. Sanft trug er sie zurück.
 

Als am nächsten Morgen die Sonne aufging und die Reisenden weckte, wäre Ayumi vor Scham am liebsten im Boden versunken. Stammelnd hatte sie sich bei ihm entschuldigt und versucht alles zu erklären. Danach hatte sie sich schnell ans andere Ende des Schiffes verzogen. Nach einiger Zeit jedoch dachte sie gar nicht mehr daran. Viel mehr quälte sie die Frage, was aus dem Pharao und Jono geworden war. Waren sie jetzt zusammen gekommen? Fanden sie sich wenigstens nett? Der einzige der darauf eine Antwort gewusst hätte, war die Person die sie momentan am wenigsten Fragen wollte. Das es ausgerechnet Seth sein musste wurmte sie wirklich. Hoffentlich würden sie bald wieder zurück sein. Sie starb fast vor Neugier.

Er, Seth, Hohepriester des Pharao, musste so etwas ertragen? Was tat er hier überhaupt? Jetzt wo Atemu ein neues Spielzeug hatte, dürfte es viel leichter werden neue Intrigen gegen ihn zu spinnen. Er dachte kurz nach, lies dann aber das Boot wenden und wieder Kurs auf Theben nehmen.

Sie hatte sich dazu durchgerungen, ihn doch zu fragen. Sie starb sonst noch. Nervös betrat sie Seths Raum. [2] in dem Augenblick drehte der Kapitän das Schiff, das dadurch leicht erschüttert wurde. Dies jedoch brachte Ayumi aus dem Gleichgewicht. Sie strauchelte und versuchte sich an Seth fest zu halten. Mit dem Ergebnis, dass sie beide hin fielen. Der Sturz schlug Seth den Stab aus der Hand. Ganz toll. Schon wieder eine peinliche Situation mehr. Heute war einfach nicht ihr Tag. Entschuldigend erhob sie sich. Wie erwatet kam sogleich eine Schimpftirade von Seth. Der würde sich auch nie ändern. Da sah sie vor ihren Füßen Seths komischen Stab liegen und hob ihn auf. Doch kaum hatte sie ihn berührt, tobte in ihrem Kopf wieder ein Wirbelsturm. Bunte Bilder erschienen vor ihren Augen. Diesmal aber ergaben sie einen Sinn. Ihr ganzes Leben rauschte binnen weniger Sekunden an ihr vorbei.

Gerade als er sich so richtig hinein steigerte, hob sie plötzlich seinen Milleniumsstab auf und erstarrte wie vom Blitz getroffen. Hatte sie wieder eine Vision? Keuchend brach sie zusammen. Nicht schon wieder.
 

Die letzten Strahlen der Untergehenden Sonne trafen ihr Gesicht und kitzelten sie wach. Was war geschehen? Die Erinnerung traf sie wie ein Schlag in die Magengrube. Sie brach in Tränen aus. Seth würde ihr niemals glauben. Sie würde nie wieder nach Hause zurück kehren. Sie war für immer hier gefangen. Früher oder später würde sie Seth heiraten müssen. Wie lange war sie schon weg? Länger als einen Monat bestimmt. Ob man noch nach ihr suchte? Oder hatte man sie schon längst für Tod erklärt? Sie konnte kaum noch denken vor Trauer. Sollte ihr Leben so enden? Sie hatte doch noch so viel machen wollen. Fliegen lernen, eine Weltreise, Bundeskanzlerin werden, Schule abschaffen. Wie schrecklich sie ihre Freunde vermisste. All das rückte in weite Ferne. 5000 Jahre um genau zu sein. Vor schluchzen konnte sie kaum noch denken. Sie musste sich eben mit ihrem neuen Leben so gut es ging anfreunden. Denk positiv Ayumi. Das kannst du doch sonst auch immer so gut. Langsam beruhigte sie sich. Positiv war ja schon mal das Seth sie gefunden hatte und nicht irgendein Sklave oder jemand ähnliches. Wenigstens würde es ihr gut gehen. Auch zur Schule musste sie nicht mehr. So gut diese Gründe waren, die Trauer behielt dennoch die Oberhand. Irgendwie würde sie es schon schaffen. Sie durfte nicht aufgeben. Sie musste stark sein. Kopf hoch und lächeln. Seth durfte nichts bemerken. Es würde schwierig werden, aber versuchen konnte man es ja mal. Trotzdem rührte sie das Abendessen nicht an.

Endlich war sie aufgewacht. Wenigstens etwas. Den ganzen Nachmittag schon brannte er darauf alles zu erfahren. Vielleicht hatten die Götter ein einsehen gehabt und es war diesmal eine brauchbare Vision. Mit der letzten hatte er absolut nicht anfangen können. Wenn sie nicht bald nützlich wurde, dann. Jedoch konnte er den Gedanken nicht zu Ende denken. Er hatte damals schon die Möglichkeit gehabt sie aus dem Weg zu räumen. Die Sache mit dem Pharao war im Grunde nur eine Ausrede gewesen. Sie hatte etwas an sich, das einen ganz und gar ein nahm. Es ärgerte ihn, aber er musste sich eingestehen, dass er mit jedem weiteren Tag in ihrer Gesellschaft mehr und mehr für sie empfand. Er hätte sich am liebsten umgehend in den Nil gestürzt, aber es war so. Angeekelt von sich selbst schlug er sich mit voller Wucht seinen Stab gegen den Kopf. Schluss damit. Um so etwas konnte er sich auch noch später kümmern. Vorrangig war seine Weltherrschaft. Als oberster Hohepriester hatte er viel zu verlieren.
 


 


 


 

[1] keine Ahnung wie mans schreibt. Jedenfalls das Lieblingsmonster

von Raphael. hier ist es einfach das von Ayumi. (ich finds nämlich

sooo süß ^^)

[2] hab keine Ahnung wie altägyptische Schiffe aussehen, nehme aber

einfach mal an, dass sie ungefähr so waren wie heutige Fischer-

boote oder ähnliches.

Wüste, Mond und Sterne

Seth war wieder genervt. Dadurch, dass er das Schiff hatte wenden lassen waren sie meilenweit von der nächsten Siedlung entfernt und es wurde bereits dunkel. Sie würden mitten in der Wüste vor Anker gehen müssen. Der Nil war Nachts einfach zu gefährlich. Dabei war so etwas eigentlich unter seinem Niveau. Zu allem Überfluss hatte Ayumi es den ganzen Tag irgendwie geschafft ihm aus dem Weg zu gehen. Missmutig ging er von Bord und betrat das kleine Lager, das in aller Eile errichtet worden war.

Die Sonne war mittlerweile untergegangen. Sie hatte sich heimlich aus dem Lager weggeschlichen. Wenn ihr jetzt Seth über den Weg lief. Nein, daran mochte sie gar nicht denken. Der war bestimmt total sauer und wollte alles genau erfahren, aber er durfte nichts wissen. Im Laufe des Tages war sie zu diesem Entschluss gekommen. Das könnte die Zukunft ganz entscheidend verändern. Und aus dem Film >Zurück in die Zukunft< wusste sie, dass so etwas fatale Folgen hatte. Sie würde mit niemandem darüber reden. Sie setzte sich in eine Sanddüne, hob ihren Blick und besah sich die Sterne. Die gleichen würden 5000 Jahre später auch ihre Freunde sehen. Vielleicht sogar in diesem Moment.

Hatte er sie endlich gefunden. Was fiel ihr ein, sich einfach so davon zu schleichen. Wie sollte er da ordentlich auf sie aufpassen? Wie sie da saß und die Sterne beobachtete. Irgendetwas schien sie sehr zu bedrücken.

Plötzlich saß Seth neben ihr. „Was immer es ist, du kannst jeder Zeit mit mir darüber reden.“ Was war mit dem den los? Etwas Nettes aus seinem Mund? So sehr Ayumi sich dagegen sträubte, es tat gut endlich wieder ein freundliches Wort zu hören. Sie brach zum wieder holten Male an diesem Tag in Tränen aus. Sie zögerte noch einen Moment, begann dann aber Seth alles zu erzählen. Scheiß auf die Zukunft. Sie hatte eh keine mehr. Sie erzählte und erzählte und Seth hörte ruhig zu, ohne zynische Zwischenbemerkungen oder Ähnlichem. Als sie geendet hatte, nahm er sie in den Arm. Die Sterne funkelten und verliehen seinem Gesicht einen silbernen Glanz. „Ich kann dich leider nicht wieder zurück bringen, aber ich kann versuchen dein neues Leben so schön wie möglich werden zu lassen.“, flüsterte er sanft und küsste sie.

Nein, er konnte es wirklich nicht, aber er würde ihr ein tausendmal besseres Leben schenken. Er würde ihr helfen zu vergessen. Er liebte sie und er konnte es nicht ertragen sie traurig zu sehen. Er würde alles daran setzten sie wieder lächeln zu sehen.

Es kam ihr vor, als würde der Mond sie an lächeln. Vielleicht konnte Seth ihr wirklich helfen. Zum ersten Mal seit sie hier war fühlte sie sich geborgen. Jetzt war er so anders als sonst immer. Er würde sie beschützen, dass wusste sie.

Ein neues Leben

Theben. Wie wundervoll der Palast in der Morgensonne glänzte. Ihr neues Zuhause. Endlich würde sie Jono und Atemu wieder sehen. Vielleicht würde es mit Seths Hilfe doch nicht ganz so schlimm.

„Ayumi!“ „Jono!“ aufgeregt liefen die beiden aufeinander zu und fielen sich um den Hals. Seth rümpfte die Nase, sagte jedoch nichts. Er wollte sich schließlich bessern. „Wie geht es dir? Ist irgendwas wichtiges/ interessantes passiert? Was ist mit dem Pharao? ...“, eine wahre Flut von Fragen ergoss sich über Jono. Der jedoch war genauso begeistert wie Ayumi und versuchte sie best Möglich zu beantworten. „Mir geht es super gut. Es ist soviel passiert, dass ich gar nicht alles erzählen kann. Dem Pharao geht es auch gut. Ähm… ja… danke noch mal.“ „Kein Grund rot zu werden. Also, ich höre.“ „zuerst einmal hat…“ so mit einander schwatzend begaben sie die beiden ins Innere des Tempels. Man könnte ja meinen, es wäre gar nichts gewesen, überlegte Seth. Er verstand die Frauen wirklich nicht. Egal, Hauptsache sie lächelte wieder, auch wenn das Vergessen nicht lange anhalten würde. Spätestens wenn sie sich alles erzählt hatten. Na ja, er seufzte, es gab noch soviel im Tempel zu tun.

Mittlerweile war es dunkel geworden. Zu Viert saßen sie im Garten und hielten ein Nachtmahl. Jono und Atemu waren immer noch mit erzählen beschäftigt. Letzterer hatte sich genauso über ihre frühzeitigere Rückkehr gefreut. Einzig Seth saß stumm da.

Nach einer Weile und mehreren Bechern stark gewürzten Weines hatten sich der Pharao und der Wächter zurückgezogen. Seth saß immer noch so stumm da. Langsam wurde es unheimlich. Warum redete er den nicht? Ayumi hätte das nicht überlebt. Reden war wie atmen für sie. Deswegen freute sie sich umso mehr, endlich jemandem zum reden gefunden zu haben. Verträumt lies sie sich ins Gras fallen.

Ayumi schloss die Augen und atmete den Duft des Grases. Als sie ihre Augen wieder öffnete, um in den klaren Sternenhimmel zu schauen zuckte sie überrascht zusammen, als Seth plötzlich neben ihr lag. Man konnte auch nie ahnen was er als nächstes tat. Das stellte er umgehend unter beweis. „Jetzt wo du für immer hier leben wirst, habe ich mir gedacht, solltest du vielleicht die Stadt kennen lernen. Morgen ist Markt, du könntest hingehen wenn du willst.“ Aufgeregt fragte Ayumi „Du meinst wirklich, ich darf den Palast verlasen?“ „Ja, allerdings mit Jono und unter der Bedingung das du nichts anstellst. „Juhu! Ich verspreche, ich werde ganz brav sein.“ Außer sich vor Freude viel sie Seth um den Hals. „Danke, danke, danke. Ich werde gleich gehen und mir das passende Kleid suchen.“, rief sie ihm noch zu und war dann verschwunden.

Wie leicht sie zu begeistern war. Kopfschüttelnd stand Seth auf. Es würde wenigstens nicht schwer werden sie abzulenken. Noch immer zweifelte er an sich selbst, aber wenn er einmal eine Entscheidung getroffen hatte, hielt er auch daran fest. Er erreichte seine festgesetzten Ziele stehts. Aufgeben gab es für ihn nicht. Er hatte noch einiges für Morgen vorzubereiten. Ayumi sollte schließlich nichts passieren. Er würde sie von jetzt an beschützen.

Markttag

Verschlafen blinzelte Ayumi in die Sonne. Was für ein wundervoller Tag. Heute würde sie endlich Theben kennen lernen, ihre neue Heimatstadt. Ob sie genauso schön war wie ihr Tokyo? Sie hatte jedoch keine Zeit darüber nach zu denken, denn sie musste noch so viel erledigen. Schließlich wollte sie gut aussehen, wenn sie endlich wieder unter Menschen kam. Zuerst wurde gebadet. Dann zog sie ihr neues Gewand an, das sie eigentlich für die Reise bekommen hatte. Danach kamen Dienerinnen um ihr die Haare zu frisieren, während andere Diener schon das Frühstück auftrugen.

Endlich war sie fertig und fühlte sich so gut wie schon lange nicht mehr. Gleich würde sie sich mit Jono im Hof treffen. Dieser Tag würde wunderbar werden. Gerade als sie gehen wollte, betrat Seth das Zimmer. „So willst du doch nicht wirklich gehen, oder?“ Ayumi sah verwundert an sich herab. Was war denn nicht in Ordnung? Schnell warf sie einen Blick in ihren Bronzespiegel. Das Kleid saß perfekt und auch die Haare waren ihrer Meinung nach makellos. „Hast du eigentlich daran gedacht, dass du als meine Verlobte eine gewisse Stellung hast?“, fragte Seth ärgerlich. Natürlich hatte sie das. Deswegen trug sie ja auch ihre besten Sachen. „Ich hatte mir so etwas schon gedacht. Deswegen…“ er winkte und ein Diener trug eine Schmuckschatulle herein. „Es ist nicht viel, nur dass was sich in der Schnelle auftreiben lies, aber für heute muss es reichen.“

Dass er das meiste einfach vom Pharao geborgt hatte musste sie ja nicht wissen. Es war auch sonst nicht seine Art, aber er war der Einzigste im Palast, der Frauenschmuck besaß.

Gespannt öffnete Ayumi die Schatulle. Die herrlichsten Ketten, Ohrringe und Armreifen kamen zum Vorscheinen. Sie war perplex. Das sie das tragen durfte. Sie hatte dergleichen sonst nur im Museum gesehen. Ehrfürchtig legte sie den Schmuck an. Jetzt sah Seth deutlich zufriedener aus. „Denk daran was ich dir gesagt habe. Versuche nicht allzu viel aufzufallen. Und vor allem, beachte keine Fragen nach deiner Herkunft. Am Besten du beachtest überhaupt keine Fragen.“ „Ja, ja.“ Wie sie Seth kannte, hatte er Jono längst mit allen Möglichen Anweisungen gequält. Gut gelaunt lief sie in den Hof.

Ob das gut ging? Hätte er das erlauben dürfen? Jetzt war es eh zu spät. Mit einem unguten Gefühl begab sich Seth zum Tempel um sich durch Arbeit abzulenken.

Fröhlich stieg Ayumi aus der Sänfte. Eigentlich hätte man sie direkt bis um Markt bringen sollen, aber die Träger hatten sich großzügigerweise bereit erklärt, auch solange in einem Gasthaus zu warten und derweil etwas zu trinken. So konnten Jono und sie sich viel unbemerkter bewegen. Dennoch viel sie schon genug auf.

Endlich am Markt angekommen, war Ayumi überrascht. So bunt und fröhlich hatte sie es sich gar nicht vorgestellt. Sie war einfach viel zu lange im Palast gewesen. Sie sog die verschiedenen Gerüche ein und beobachtete das bunte Treiben. Immer wieder warfen ihr Leute verstohlene Blicke zu, aber keiner traute sich sie anzusprechen. Sie lies sich treiben, betrachtete alles und jeden genau. Nach einer Weile hatte sie das Verhalten der Frauen abgeguckt und versuchte es nach zu ahmen. Ihrer Meinung nach fiel sie gar nicht mehr so auf. Sie hatte sich aber auch wirklich Mühe gegeben. Trotz allem war es unglaublich schön. Sie hätte es nie für Möglich gehalten, aber es machte richtig Spaß. Auf einmal lief sie aufgeregt zu einem Stand, den sie vorher übersehen haben musste. „Jono, Jono, was ist das?“ Der Angesprochene trat hinter sie und lachte sich halb schlapp „Gerade du als Frau solltest das wissen. Eine Haarnadel.“ „Och ist die schön. Die muss ich haben.“ Ayumi wandte sich an den Verkäufer, der das Gespräch mit angehört hatte und das große Geschäft witterte. „Bitte, wie viel kostet diese Nadel?“ „Ein Goldstück.“ An dieser Stelle schaltete sich Jono ein. „Ayumi, das ist viel zu teuer. Für ein Goldstück könntest du den ganzen Stand kaufen. Außerdem wird Seth böse werden.“ Die jedoch antwortete gelassen. „Muss er ja nicht wissen. Bitte Jono, findest du sie nicht auch schön?“ Betreten blickte Jono zur Seite. „Also gut.“ „Danke, danke, danke.“, freute sich Ayumi und fiel ihrem Begleiter um den Hals. Begeistert kaufte sie die Haarnadel. „Auf wieder sehen die Dame.“, erklang die schleimige Stimme des Verkäufers. „Auf wieder sehen.“, verabschiedete sich auch Ayumi, allerdings mit einer kleinen Verbeugung. Sofort musste sie sich die neue Nadel in die Haare stecken und sich im Brunnen betrachten. Sie stand ihr wirklich ausgezeichnet. Mit Jono scherzend gingen sie weiter.

Schon war die Sonne am untergehen. Sie mussten sich beeilen noch rechtzeitig in den Palast zu kommen. Der Tag war wie im Flug vergangen und so wundervoll gewesen. Erschöpft aber glücklich lies sie sich in die Sänfte fallen und schlief friedlich ein.

Hamburger

Seth war einiges zu Ohren gekommen. Ayumi schien sich gestern mühe gegeben zu haben, hatte aber trotzdem viele grobe Fehler gemacht. Er würde sich darum kümmern müssen.
 

Auch diesen Morgen wurde Ayumi wieder von der aufgehenden Sonne geweckt. Als sie jedoch ihre Augen aufschlug, blieb ihr fast das Herz stehen. Mitten im Zimmer stand Seth und dirigierte einige Diener herum. Was tat er hier? Und vor allem um diese Uhrzeit? Etwas erstaunt setzte sie sich auf. Seth drehte sich zu ihr um. „Jetzt wo du für immer hier bleibst, werden sich ein Paar Dinge ändern. Zunächst einmal deine ganze Erscheinung. Schließlich soll dich jeder erkennen. Zweitens habe ich beschlossen, dass du Unterricht erhältst.“ Mit dem ersten Punkt war Ayumi voll und ganz zufrieden. Der zweite aber behagte ihr gar nicht. „Um ehrlich zu sein hatte ich gehofft, diese lästige Einrichtung endlich los zu sein.“ „Leider muss ich dich enttäuschen. Du kannst zwar lesen und schreiben, allerdings muss ich gestehen, dass selbst mir diese Schrift fremd ist. Du wirst also wohl oder übel unsere lernen müssen.“ Ayumi seufzte. Das hatte ihr gerade noch gefehlt. Endlich fing sie an sich mit ihrem neuen Leben ab zu finden, und jetzt das.

Einige Zeit später hatte sie diese neue Unannehmlichkeit jedoch wieder vergessen. Sie war viel zu sehr damit beschäftigt ihre neuen Kleider anzuprobieren, herauszufinden welches Schmuckstück wozu am Besten aussah und welches Make up dazu passte.

Am Nachmittag wurde dieses Spiel allerdings langweilig und Ayumi saß wieder, wie am Anfang, in ihrem Zimmer und langweilte sich. Schon waren auch wieder die traurigen Gedanken da. Was mochten ihre Freunde jetzt wohl tun? Sie hatten bestimmt Schulschluss und saßen jetzt irgendwo im Cafe oder noch besser, bei McDonalds. Was würde sie jetzt für einen Hamburger tun. Eine Cola würde schon reichen. Sehnsüchtig starrte sie aus dem Fenster. Plötzlich hatte sie einen Geistesblitz. Sie bräuchte doch bloß die Küche finden. Und dank Jono wusste sie ungefähr wo diese sein musste. Voller Tatendrang stand sie auf und machte sich auf den Weg. Hamburger ich komme!

Endlich, die Küche. Zaghaft klopfte Ayumi an und steckte ihren Kopf herein. Sofort drehten sich alle Gesichter zu ihr um. So groß hatte sie sich die Küche nicht vorgestellt. Etwas nervös trat sie ein. „Ähm, hallo. Lasst euch von mir gar nicht stören, arbeitet einfach weiter. Ich will nur…“ ein dicker, überaus verärgert drein sehender Mann kam auf sie zugewatschelt. „Wer seid ihr und was wollt ihr hier?“ Der war echt dick. Wirklich beängstigend. „Ich bin Ayumi, Seth Verlobte und ich…“ bei ihren Worten hatten sich alle in der Küche Anwesenden hastig hingekniet. Der dicke Mann, der offensichtlich der Küchenchef war, hatte sich flach auf den Boden geworfen und flehte sie jetzt um Vergebung an. „Verzeiht mir Herrin. Wenn ich gewusst hätte. Ich bin doch nur ein einfacher dummer Koch. Habt Gnade mit mir.“ Das wurde langsam peinlich. Aber sie dachte an das was Seth gesagt hatte und versuchte Haltung zu wahren. „Ist doch nicht so schlimm. Arbeitet einfach weiter und beachtet mich gar nicht.“ Allein der Chefkoch traute sich das Wort zu erheben. „Aber Herrin, wenn ihr einen Wunsch habt, braucht ihr es doch bloß den Dienern sagen und euch nicht selber hierher bemühen. Die Küche ist wahrlich kein Ort für eure Herrlichkeit.“ Kaum hatte er das ausgesprochen, bereute er es auch schon wieder. Das verwirrte Ayumi nun endgültig. Trotzdem fragte sie hoffnungsvoll „Ihr könnt also Hamburger machen?“ Und schon wieder war der Chefkoch in der ungemütlichen Lage Ayumi die Wahrheit darzulegen. „Um ehrlich zu sein Herrin, wissen weder ich noch ein anderer Koch in diesem Palast um welch fremdländische Köstlichkeit es sich handelt.“ Der arme Mann schwitzte Blut und Wasser, was Ayumi nicht verstand. Aber eine andere Antwort hatte sie auch nicht wirklich erwartet. „Macht doch nichts. Mach ich’s eben selber.“ Das brachte den Koch in noch größere Verlegenheit, aber was sollte er tun? Zielstrebig ging sie auf eine Arbeitsplatte zu und begann.
 

Wo blieb Ayumi? Sie hatten doch zusammen zu Abend essen wollen. Egal, er würde nicht auf sie warten. Der erste Gang wurde aufgetragen. Seth führte die Gabel zum Mund, nur um sofort wieder alles auszuspucken. Das war ja ungenießbar. Das man es wagte ihm so etwas vorzusetzen. Eisig befahl der den Chefkoch zu sich.

Dieser war auch gleich schon zur Stelle und hörte sich Seths Vorwürfe nervös an. Als dieser endlich geendet hatte, wagte er eine Erklärung. „Verzeiht Herr. Unglücklicherweise gab es einen Zwischenfall, der das zubereiten eures Mahles beinahe unmöglich gemacht hätte. Ich bitte euch Herr, habt Erbarmen. Aber vielleicht wollt ihr euch selbst überzeugen?“ Das war zwar etwas gewagt von diesem Wurm, aber es interessierte ihn doch. Seth stand auf und begab sich, mit der nötigen Portion Herablassung auf dem Gesicht, in Richtung Küche.

Genervt öffnete Seth die Tür und erstarrte. Die Küche sah aus wie ein Schlachtfeld. Und mittendrin stand … Ayumi. Er hätte es wissen müssen. „Was zum…“

Oh, Seth. Was machte der den hier? Er sah einigermaßen genervt aus. Aus diesem Grund wagte sie das Risiko und sah sich um. Sah gar nicht gut aus, als ob eine Bombe eingeschlagen hätte. War sie das gewesen? Egal, sie hatte es wirklich geschafft. Hamburger! Stolz hielt sie Seth einen hin. „Sieh mal, hab ich für uns gemacht. Hamburger! Hier.“ Seth bekam einen Hamburger in die Hand gedrückt, den er verwundert ansah. Offensichtlich war das hier nicht so in Mode.

Wenn man bedachte, dass Amerika erst in 4 ½ tausend Jahren entdeckt wurde, nicht sehr erstaunlich.

Was hatte sie jetzt schon wieder angestellt? Das sie versucht, wohl bemerkt versucht, hatte zu kochen war ja ganz nett, aber irgendwie wurde er das Gefühl nicht los, dass etwas hier schief ging und zwar ganz gewaltig. Er atmete tief durch. Nicht umsonst hatte er den Ruf gefühllos zu sein. Er gab seinen was auch immer dem Koch und befahl „Sorgen sie dafür, dass dieses …ähm… Gericht auf den Plan gesetzt wird. Ayumi komm, wir gehen. Man wird dir dein Gericht in den Garten bringen.“ Ohne ein weiteres Wort verlies er die Küche. Ayumi zuckte noch mit den Schultern und lief dann, um ihn wieder einzuholen.

Wenn das so weiter ging, würde er seinen Ruf verlieren. Außerdem sollte er sich langsam mal wieder seiner Arbeit widmen und seinem Plan von der Weltherrschaft. Zum Glück bekam sie ab Morgen Unterricht.

Hoffentlich schmeckte der Hamburger so gut wie er aussah. Eigentlich hatte sie sich vorgenommen, mit niemanden ihr wissen zu teilen, aber was konnten Hamburger schon ausrichten? Heute war jedenfalls ein schöner Tag gewesen. Wenn das weiter so blieb, war ihr neues Leben doch nicht so schlimm.

Good Bye

Ayumi konnte nicht schlafen. Die ganze Zeit hatte sie sich von einer Seite auf die andere gedreht. Das hatte keinen Sinn. Sie konnte ja doch nicht mehr schlafen und stand auf. Ein Spaziergang würde ihr gut tun.
 

Seth streute grünes Pulver in die Flammen und rezitierte die Verse.

Die uralte schwarze Magie begann zu wirken. Er spürte wie sie von ihm und allem im Umkreis besitz ergriff. Gleich war es so weit. Diesmal würde es gelingen. In dem Moment platzte Ayumi herein. Eine Explosion ungeheurer magischer Energie entlud sich und schleuderte sie durch den Raum. Kaum hatte sich der grüne Nebel ein wenig gelichtet, rannte Seth, seinen eigenen Schmerz vergessend, auf sie zu. „Ayumi! Ist dir etwas passiert?“ „Nein schon ok. Nur mein Anhänger ist zerbrochen.“ Er fiel auf die Knie und drückte sie an sich. Zum Glück war ihr nichts passiert. „Hier, für dich.“ Sie hielt ihm einen Teil ihres Sterns hin, der genau in der Mitte zu zwei Anhängern zerbrochen war. Verwirrt nahm er ihn. Das war doch jetzt nicht wichtig. Er half ihr hoch und erstarrte. Sie wurde langsam durchscheinend. Auch Ayumi hatte es jetzt bemerkt. Ängstlich klammerte sich an ihm fest. „Seth, nein!“ Das Ritual, das sie ihm geschenkt hatte, nahm sie ihm jetzt auch wieder. Er schloss sie fester in seine Arme. „Ich werde dich ewig lieben.“ „Ich werde warten.“, flüsterte sie und hauchte ihm einen letzten Kuss auf die Lippen, bevor sie für immer verschwand.



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Kommentare zu dieser Fanfic (7)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  klein_luma
2007-09-28T20:39:20+00:00 28.09.2007 22:39
Ich hab alles gelesen ^-^.....die story ist immernoch toll *______*

Ich bin ganz begeistert, vor allem weil dein stil noch sehr viel besser geworden ist. Ich finde seth ist wirklich schnukkelig geworden XD

Wer hätte gedacht, dass man ihn so nett machen kann, wenn man weiß, das er die weltherschaft haben will-
Von:  klein_luma
2007-01-03T03:26:53+00:00 03.01.2007 04:26
du has mist gebaut >.<! Das letzte Kapi hast du immer und immer wieder hinkopiert *______*
Aber die Story is gut ^^! Hattest du nicht auch mal charabeschreibungen drin?
Geht es bald weiter?
Von: abgemeldet
2006-12-14T17:09:35+00:00 14.12.2006 18:09
vielen lieben dank für die süßen kommis. leider hat es einige probleme mit meinem account gegeben, aber ich werde in den nächsten Tagen weitere kapis hochladen.
haltet mir trotzdem weiter die treue.
*ganz lieb knuddl*
ich bin so froh, das überhaupt jemand meine ff liest.
heaggggggggsmudl
(^-^)/
Ayumi
Von: abgemeldet
2006-05-14T17:21:03+00:00 14.05.2006 19:21
Warum musstest du an ner spannenden Stelle aufhören
zu Schreiben? T-T
Bitte Schreib doch weiter *hundeblick*
würde mich sehr darüber freuen^^
silvergirl

Ps.:Würde auch al die anderen Kappis lesen wenn noch welche kommen^^
Von:  Chikakiima
2005-12-10T20:04:12+00:00 10.12.2005 21:04
sry wegen den Rechtschreibfehlern, XD
aba mach weiter ja,
Von:  Chikakiima
2005-12-10T20:03:33+00:00 10.12.2005 21:03
Hey also ich finds schon mal col, und varallem witzig (wegen dem Pharao, der "schwul" ist) haha
naja schreib bitte weiter ich bin gespannt.

HDL Chika-chan ^-^v
Von:  Yamipeach
2005-05-26T05:43:13+00:00 26.05.2005 07:43
Hi, also ich find die ff wirklich voll col!!! *g* Bitte schreib so schnell wie möglich weiter! Ich schreib dann auch tausende komis, versprochen! Der Hintergedanke der Story ist wirklich interessant und spannend. Also, mach weiter so!
Von:  Grinsolt
2005-05-23T00:51:27+00:00 23.05.2005 02:51
Sei gegrüst^^

Mir gefelt deine Geschichte gut und hoffe das du schnell weiterschreist

Ps: ich finde auch das yugi/atemu eine Schwuchtel ist^^

Hochachtungsfoll
Grinsolt


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