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Joyride

Wir haben alle unsere kleinen Problemchen
von

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One Night Stand with Consequences

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Explanations

Endlich war es wieder so weit. Aus irgendeinem Grund liebten sie es, wenn sie einen Auftrag hatten. Man konnte sich mal austoben und staute nicht immer alles in sich auf, da bestand noch die Gefahr, dass man explodierte.

"Bist du so weit, Darling?" Der 19-jährige rückte seine Sonnenbrille zurück, ein schelmisches Grinsen auf dem Gesicht.

"I'm ready~...", bekam er als Antwort von der 18-jährigen Blondine, welche gerade um die Ecke bog und auf ihn zulief. Sie mochte diese Wohnung, die sie sich zusammen gemietet hatten, als er wieder zu ihr zurückgekommen war. Er war tot gewesen - scheintot.

"Hast du alles?" fragte sie. "Munition und den ganzen Käse?"

Er nickte, das war ihr Antwort genug. Auf ihren Partner konnte sie sich verlassen, das war so sicher, wie das Amen in der Kirche.

Sie zogen sich also ihre Schuhe an, Jacken brauchten sie keine, denn man schrieb den 10. Mai und es war angenehm warm draußen.

"Umschlag", forderte die Jüngere und ihr Begleiter reichte ihr das Objekt ihrer Begierde ohne zu zögern. Sie zog ein Dokument hervor, eindeutig an sie beide adressiert.

"An Bonnie und Clyde" stand darauf geschrieben. Der Boss hatte ja einen Humor, wirklich merkwürdig.

"Um was geht's?"

"Erpressung", antwortete sie, ohne ihren Blick von den gedruckten Zeilen abzuwenden.

"Der Typ schuldet der Organisation ´ne Menge Geld. Hier steht was von 80.000.000 Yen. Ein Notar, der Geld unterschlagen hat, anscheinend."

Der Dunkelhaarige pfiff kurz.

"Nicht schlecht..."

"Das kannst du laut sagen. Und dem sollen wir jetzt drohen. Druckmittel ist seine kleine Tochter, die ist 8. Wir tun ihr nichts, das versteht sich ja von selbst." Sie konnte auf noch so eiskalt tun. Das war ihre Rolle, doch in Wirklichkeit ging ihr dieser Auftrag verdammt nahe. Sie selbst hatte ihren Vater im Alter von 8 Jahren durch die Hand der Organisation verloren. Oft hatte sie sich gefragt, weshalb sie ihn ermordet hatten, sie hatte über den Namen Mayolet in den Kreisen, in welche sie verkehrte, nur Gutes zu hören bekommen.

Er warf einen Seitenblick zu seiner Freundin. Sie schien in Gedanken weit entfernt zu sein und er wusste, dachte er, wo das war. Wie gerne hätte er sie jetzt in den Arm genommen und getröstet, doch das passte nicht zu dem Image, das er in der Organisation nach seinem offiziellen Tod hatte. Wäre sicher ziemlich auffällig gewesen, wenn er, der schon vor 2 Jahren diesen Haufen kräftig aufgemischt hatte, plötzlich sanft wurde, nur weil es um "Bonnie" ging.

,Sie kommt schon klar, heute Abend, wenn ich wieder ich selbst sein kann, kann ich sie auch trösten', redete er sich ein, hoffend, dass sie ihn an sich heranlassen würde, sie konnte verdammt verschlossen sein, nachdem sie einen Auftrag ausgeführt hatten.

"Wo ist die Adresse?" durchbrach er das Schweigen, es konnte ja nicht ewig Stille zwischen ihnen herrschen.

"Nur noch 2 Blocks."

Er nickte. Es war ein wunderschöner Abend, die Sonne war gerade untergegangen. Unter anderen Umständen hätte er sie jetzt sicherlich zum Essen ausgeführt, doch sie hatten einen Job zu erledigen.
 

Als sie 5 Minuten später das kleine Einfamilienhaus erreichten, schlich sich ein Grinsen auf beide Gesichter. Der schien im wahrsten Sinne des Wortes im Geld zu schwimmen. Der Caddilac in der Einfahrt sprach schon für sich.

"Ladies first...", grinste der 19-jährige und öffnete seiner Begleitung die Gartentür.

Sie ergriff seine Hand und ging mit ihm die Einfahrt hinauf zum Eingang, der Kies knirschte unter ihren Füßen.

Das Klingeln war zu hören und kurz darauf Schritte eines Mannes, die sich der Tür näherten und ein Gesicht, welches zum Vorschein kam, nachdem man die Türe geöffnet hatte.

"Bitte?" Der Mann mittleren Alters Blicke zwischen seinen Besuchern hin und her.

"Herr Kazuiko? Verzeihen Sie die späte Störung, aber meine Verlobte und ich hatten eine Panne und da wollten wir Sie fragen, ob wir vielleicht Ihr Telefon benutzen können. Sie sind doch sicher kein Unmensch und gewähren uns diesen Wunsch, nicht wahr? Wir brauchen nicht einmal 5 Minuten."

"Bitte, Herr Kazuiko." Die Killerin hatte einen Dackelblick aufgesetzt und sah den Mann in der Tür schon fast flehend mit ihren strahlend blauen Augen an.

"Gut, wie Sie meinen, treten Sie ein..." Shiro Kazuiko konnte es normalerweise überhaupt nicht ab, wenn solche Leute angelaufen kamen und ihn störten.

"Sehr freundlich von Ihnen..."

Das Paar betrat das Haus und sah sich um. Schön eingerichtet war es, das musste man ihm lassen.

"Das Telefon steht im Wohnzimmer, hätten Sie vielleicht freundlicherweise die Güte, sich etwas zu beeilen? Ich muss meine Tochter von ihrer Freundin abholen."

"Müssen Sie nicht..." Der 19-jährige wandte dem Mann den Rücken zu.

"Was meinen Sie denn damit, natürlich muss ich sie abholen!"

Die Blondine schüttelte den Kopf, als hätte der Mann gerade ein Schimpfwort benutzt.

"Tze tze tze.."

"Was...?"

"Ihrer Tochter geht es gut, nur keine Sorge...."

Jetzt verstand er wirklich überhaupt nichts mehr, war komplett verwirrt.

"Wer zum Teufel seid ihr?!"

Beide schlossen gleichzeitig die Augen. Malbec legte einen Arm um Pitú, welche sich automatisch etwas an ihren Freund schmiegte.

"Nenn uns Bonnie und Clyde, wenn du willst...", grinste der Dunkelhaarige und griff in sein Sakko. Kazuiko konnte beobachten, wie die Blondine dasselbe bei sich tat. Ihn beschlich Angst, doch er sah noch einen letzen Ausweg.

Dieses Mädchen kam ihm bekannt vor. Er versuchte sich zu erinnern und gerade, als sie ihre Waffe hervorzog und ihm den Lauf gegen die Stirn drücken wollte, kam ihm der Gedanke wie ein Blitzschlag.

"Michael!" stieß er heiser aus, in den dunklen Lauf starrend, der sich nur noch wenige Zentimeter von ihm entfernt befand. Pitú hielt inne.

"Was?" Das wollte sie jetzt aber doch genauer wissen. Michael... Das klang so nach ihrem Vater - beängstigend.

"Du hast mich schon verstanden, ~Makoto~! Ich sagte ,Michael'! Michael Settings war doch dein Vater, nicht wahr?"

"Ich bin nicht Makoto!" zischte sie zurück, "woher willst du das überhaupt wissen, eh? Sag mir jetzt nicht, dass du meinen Vater kanntest."

Der Mann nickte. Ein fieses Grinsen hatte sich auf seinem Gesicht breitgemacht.

"Natürlich kannte ich ihn, wir Notare kennen einander. Und wenn man mit ~ihnen~ zutun hat, sowieso. Dich haben sie also auch in ihre Reihen aufgenommen, was für ein Jammer..."

"Ich bin schon sehr lange in der Organisation und du bist es auch, also halt am besten den Mund!"

"Soll ich dir was über deinen Vater verraten, mein Kind?"

"Halt den Mund!!" Sie kniff die Augen zusammen, wollte es nicht hören.

"Dein Vater war ein Betrüger, genau wie ich. Er hat auch Geld unterschlagen, das eigentlich an die Organisation gehen sollte, das passte denen aber nicht, da haben sie ihn umgelegt."

Malbec war sprachlos. Wie konnte dieser Kerl es wagen, seine Freundin so zu quälen?!

"Sie sagte halt den Mund, bist du taub?!" Er richtete seine Waffe auf den Kopf des Mannes.

"Hat dir deine Mami niemals beigebracht, dass man mit einer Dame nicht so redet?!" Der 19-jährige legte den Finger an den Abzug, doch Pitú hielt ihren Freund ab.

"Mach dich nicht unglücklich, Malbec, wir brauchen erst das Geld."

Ein Grummeln kam über seine Lippen und er ließ von dem bereits zitternden Mann ab.

"Du hast es gehört, du schuldest uns Geld!"

"Ich schulde euch gar nichts!"

Ein Schuss ertönte, der nicht, wie zu erwarten war, aus Malbecs Pistole, sondern aus der der Blondine kam. Sie hatte absichtlich vorbeigeschossen und doch zog sich an der Wange des Notaren eine kleine Wunde entlang, die von einem Streifschuss zeugte.

"Du schuldest uns Geld und jetzt rück's raus, oder ich werde verdammt böse und der nächste Schuss geht nicht mehr daneben!" Kazuiko schluckte.

"Nun gut... ihr bekommt das Geld, ich gebe euch einen Check..." Mit zitternden Händen griff der Mann in die Innenseite seines Sakkos und fummelte ein kleines Büchlein heraus.

"80.000.000 und keinen Yen weniger...", kam es von Pitú, deren Stimme eher einem Zischen glich, da sie diesen Mann verabscheute.

Sie bekamen den Check und Malbec überprüfte Echtheit und Gültigkeit, bis er seiner Freundin ein Nicken schenkte, die sich daraufhin wieder dem Mann zuwandte.

"Das war brav, warum nicht gleich so? Bye bye, ich hoffe, wir müssen nicht noch mal wiederkommen und dir Manieren beibringen, das wäre unschön..." Sie ging auf den Anzugträger zu und drückte ihm ihre Waffe gegen den Arm. Ein Schuss fiel und der Mann stieß einen Schmerzensschrei aus.

"Das war eine kleine Vorwarnung, Sunnyboy..." Die Blondine ließ ihre Pistole in ihrem Blazer verschwinden und lächelte Malbec vielsagend zu.

"Come on, Darling, we've got another job to do. "

"Einen Moment noch.." Sie drückte Shiro Kazuiko ihre Pistole in die Hand, natürlich ohne dass sie darauf Fingerabdrücke hinterlassen hatte.

"Wenn man dich fragt, hast du dir die Wunde selbst zugefügt, verstanden?" Der Mann nickte, war viel zu eingeschüchtert, um irgendetwas Widerlegendes zu erwidern.

"Und komm nicht auf dumme Gedanken, das Magazin ist leer..." Pitú tätschelte den Notaren den Kopf und lächelte.

"War doch ein angenehmer Aufenthalt hier, nicht wahr, Clyde?"

"Wirklich, das sollten wir wiederholen, Bonnie!"

Sie verließen Hand in Hand dach schicke, kleine Einfamilienhaus mit dem Caddilac in der Einfahrt und ließen einen blutenden und geschockten erpressten Mann zurück.
 

Den Weg, den sie mit dem Auto zurücklegten, sah Pitú aus dem Fenster. Die Worte dieses Mannes waren schockierend gewesen. Nun gut, ihr Vater hatte Schulden gehabt, das wusste sie schon, aber, dass er Geld unterschlagen und betrogen haben sollte...?

"Denk nicht mehr daran, das ist Vergangenheit", wurde sie von Malbec in die Gegenwart zurückgeholt.

"Schon klar. Konzentrieren wir uns auf das Wichtige. Wir müssen den Scheck zum Boss bringen, eh?"

"Bingo!"

Gerade, als sie um eine Kurve biegen wollten, sah Malbec etwas Silbernes im Mondlicht blitzen. Er trat auf die Bremse, als er erkannte, was es war.

"Spinnst du?!"

"Sorry, aber ich glaube, Baron vergreift sich da hinten gerade wieder an einem wehrlosen Mädchen."

"Damnit!" Beide schnallten sich ab und sprangen aus dem Wagen.
 

"Bitte nicht..." Die Stimme der 13-jährigen war mehr ein von Tränen ersticktes Wimmern.

"Es wird dir gefallen, jetzt hab dich nicht so. Stell dich nicht so an!" Man donnerte dem Mädchen die flache Hand ins Gesicht, woraufhin sie die Augen zusammenkniff und leise aufschrie. Baron machte sich daran, die Bluse des Mädchens zu öffnen, was mehr nach Zerstörung aller Knöpfe aussah.

"Schön..." Gerade, als er sich hinunterbeugen wollte, spürte der Killer etwas Kaltes an seiner Schläfe und vernahm ein Klicken.
 

"Lange nicht gesehen, Baron. Schade, dass wir uns unter solch ungünstigen Umständen über den Weg laufen müssen."

"Hey, Malbec, mein alter Kumpel. Und Pitú! Na, Süße?" Der Jüngere legte den Finger an den Abzug.

"Nenn meine Freundin gefälligst nicht Süße, oder zu hast Blei im Kopf, haben wir uns verstanden?! Und jetzt lass das arme Mädchen los, ich glaub, es hackt!"

Baron nahm die Hände hinter den Kopf und stand auf, während Pitú dem Mädchen half, wieder auf die Beine zu kommen.

"Vielen Dank, oh, Dankeschön!!"

"Das haben wir nicht für dich getan, wir ärgern unseren "Alten Kumpel" hier nur von Zeit zu Zeit gerne etwas. Jetzt kratz die Kurve! Sie zu, wie du nach Hause kommst und lass dir das hier eine Lehre sein!" Das Mädchen nickte und nahm die Beine in die Hand.

Pitú, welche der Brünetten nachsah, hatte den beiden männlichen Wesen kurz den Rücken zugewandt. Als sie jedoch einen Schmerzensschrei vernahm, welcher eindeutig von ihrem Freund kommen musste, wirbelte sie herum und Entsetzen machte sich auf ihrem Gesicht breit. Baron, dieser linke Möchtegernsamurai, hatte sein Katana gezogen und Malbec, welcher nicht schnell genug geschaltet hatte, eine Schnittwunde an der Seite verpasst, welche sich der Killer nun hielt.

"So viel dazu, meine Lieben." Kam es, gefolgt von einem spöttischen Lachen aus dem Mund des 27-jährigen.

"Malbec!" Pitú wollte zu ihrem Partner, doch man Schnitt ihr den Weg ab, indem man sie mit dem Schwert bedrohte.

"Ihr seid schuld daran, dass ich jetzt leer ausgegangen bin, doch das muss nicht so sein... Nein, das muss es nicht, nicht wahr, meine Süße?"

Baron ging auf die Blondine zu, kam immer näher und näher. Sie wich zurück, doch stieß irgendwann gegen eine Wand, konnte folglich nicht mehr weiter davonlaufen.

"Was ist denn los? Wo ist denn jetzt Bonnie abgeblieben, eh? Zieh doch deine süße kleine Walther, ich warte." Ein Knurren kam über Pitús Lippen. Verdammt, sie hatte ihre Waffe doch Kazuiko übergeben, welch missliche Situation.

"Tut mir leid, meine Walther kriegst du heute nicht zu sehen, aber mein Fuß macht gerne Bekanntschaft mit dir!" Mit diesen Worten schnellte das Bein der Killerin in die Höhe und traf ihr Ziel zwischen Barons Beinen. Der Schrei, aus dem Mund des Braunhaarigen ähnelte dem Klang eines Klaviers, das mal wieder hätte gestimmt werden müssen.

"Du Miststück!!" brüllte er, "das büßt du mir und nicht zu knapp!!" Er hob sein Schwert in die Höhe und ließ es auf Pitú heruntersausen. Das Geräusch, das es gab, wenn etwas die Luft zerschnitt, erfüllte die Nacht.

Das Mädchen hatte gerade noch rechtzeitig ausweichen können und doch war sie getroffen worden. Wie Baron sagte: nicht zu knapp. Eine tiefe Wunde fand sich an Pitús Bauch wieder. Für einen Moment war sie nicht fähig, irgendetwas um sich herum wahrzunehmen, doch, als der Schmerz einsetzte, krümmte sie sich.

"Und jetzt..." Baron warf sein Katana beiseite, das würde momentan nur bei seinem Vorhaben stören. "Jetzt haben wir unseren Spaß..."

Erneut wurde die Nacht von dem Geräusch, das erklingt, wenn etwas die Luft zerschneidet erfüllt. Diesmal waren es Kugeln, welche Barons Rücken durchlöcherten.

"Da hast du die Rechnung ohne den Wirt gemacht! Verdammt, Baron, hatte ich dir nicht schon mehrmals gesagt, dass du deine dreckigen Griffel von meiner Freundin lassen sollst, wenn du sie behalten willst?!" Der Schmerz, der Malbecs Körper bis eben noch gelähmt hatte, war vergessen. Es zählte einzig und allein, dass dieser Bastard es gewagt hatte, die Person, die er liebte so zuzurichten.

Wie ein Antwortspiel fielen erneute Schüsse, doch diese kamen nicht aus der Waffe, eines der Anwesenden, sondern aus dem Hinterhalt. Malbec schrie erneut auf, bevor er zusammenbrach.

"Schwesterchen und Schwägerlein in Spe, welch angenehme Überraschung." Lumassinas schrilles Lachen ertönte.

"Die Freude ist ganz meinerseits...", erwiderte Pitú mit einem Blick voller Verachtung.

Der bewusstlose Körper Barons lag nicht einen Meter weit entfernt und da sie wusste, dass dieser immer eine Schusswaffe zur Sicherheit bei sich trug, wich sie einem Schuss ihrer Halbschwester aus und nahm diese sogleich an sich.

Ein Schusswechsel entfachte zwischen den beiden Kiritanis. Zu dumm nur, dass Pitú besser schießen konnte, sie war immerhin schon seit sie 8 Jahre alt gewesen war, darin ausgebildet worden. Lumassina bekam einige Schüsse ab und war im Endeffekt nicht mehr in der Lage zu schießen, da man ihr auch noch die Waffe aus der Hand geschossen hatte, allerdings war dieser Schuss aus Malbecs Pistole gekommen. Ihr "Schwägerlein in Spe" war verdammt zäh, das musste man ihm lassen.

"Sucht lieber freiwillig das Weite, oder ich mach euch auf der Stelle beide kalt. Das entspricht zwar nicht unserem Ehrencodex, aber was soll's."

"Hörst du das, Baron? Einen Ehrencodex haben sie, dass ich nicht lache!"

Bevor sie wusste, wie ihr geschah, spürte die Schwarzhaarige den Lauf der Pistole ihres Freundes an der Stirn und blickte in die strahlend blauen Augen ihrer Halbschwester.

"Malbec hat ganz Recht, Schwesterchen. Ich hätte nicht übel Lust, jetzt abzudrücken, doch wir haben feste Regeln, die besagen, dass wir keine Wehrlosen töten, also hast du noch mal Schwein gehabt. Schnapp dir deinen feigen Vergewaltigersamurai und mach dich vom Acker, aber ´n bisschen plötzlich!"

"Wir sehen uns wieder, ~Koto-chan~!" Mit diesen Worten schnappte sich Lumassina ihren Partner und stütze ihn, während sie so schnell wie möglich aus dem Blickfeld der anderen beiden verschwanden.

Sogleich stürzte Pitú zu Malbec, er war wirklich schwer verletzt worden.

"Alles klar? Kannst du aufstehen?"

"Natürlich... Die paar kleinen Kratzer steck ich doch locker weg..."
 

"Hör sich doch einmal jemand diesen Baka an..." Das Pärchen fuhr herum und erblickte ein ihnen nur allzu bekanntes Gesicht, was beide aufatmen ließ.

"Vermouth, musst du uns so erschrecken?"

"I'm sorry, Macht der Gewohnheit. Du siehst nicht gut aus, Koto-chan."

"Vielen Dank für die Blumen. Hilf mir lieber, sonst verblutet er hier noch..."

"Wie viele Schüsse hast du abgekriegt?" wandte sich die 29-jährige an den 19-jährigen.

"3 oder 4.. Ich hab doch nicht mitgezählt..."

"I see..." Die Frau betrachtete die Verletzungen des Jungen und begann gleich darauf mit der Behandlung.
 

"Ihr seid verdammt unvorsichtig gewesen, es lag doch auf der Hand, dass Lumassina vorbeispaziert. Diese Irre überwacht ihren Freund schließlich mit einem Peilsender." Vermouth hielt ihren beiden Schützlingen eine gehörige Standpauke.

"Hab ich euch nicht 1000mal gesagt, wie gefährlich es ist, sich alleine mit Baron anzulegen?"

"Doch, das hast du, ist ja gut jetzt, wir haben's kapiert! Ist ja auch nichts weiter passiert."

"Nichts weiter passiert, Koichi?! Und wie nennst du deine Verletzungen? Und Koto-chans? Also ich finde, da ist gewaltig was passiert!"

"Du spielst dich auf, als wärst du unsree Mutter, komm wieder runter!" erwiderte ein verärgerter Koichi, der sich anscheinend ziemlich im Ton vergriffen hatte, denn Vermouth strafte ihn mit einem eisigen Blick.

"Koichi?", mischte sich nun Makoto in das Gespräch ein.

"Ja, Darling?"

"Halt die Klappe!"

Vermouth begann schadenfroh zu lachen und Koichi zog einen Schmollmund.

"Jetzt hab dich doch nicht schon wieder so, alter Schmollie", stichelte das Mädchen und grinste fies, bevor sie ihn auf die Wange küsste und ihren Kopf auf seiner Schulter ablegte.

"Wir sind da, ihr beiden Turteltauben, ihr bleibt heute Nacht am besten bei mir, wo ich euch im Auge behalten kann."

Koichi, Makoto und Chris stiegen aus dem Wagen und betraten das Haus der älteren Blondine.

Man entledigte sich seiner überflüssigen Bekleidung, welche aus den Schuhen bestand und ging ins Wohnzimmer. Die drei blieben stehen und sahen leicht verloren aus, als sie die beiden jungen Männer auf der Couch erblickten, die sich anscheinend selbst eingeladen hatten.

"Wird das jetzt zur Selbstverständlichkeit, dass hier jeder ein- und ausgeht? Ich frag ja nur, eigentlich ist das ja mein Haus, dachte ich..."

"Sêiichî fragt doch auch nicht, hab dich nicht so", kam es frech wie eh und je von dem 19-jährigen, bevor er sich zu den anderen beiden gesellte.

"Was macht ihr hier, eh?"

"Wir haben das vorhin mitgekriegt", antwortete Ryuji.

"Das mit meinem Bruder und Lumassina", ergänzte Zen.

Ein Seufzen kam über Makotos Lippen. Hatte sie es doch geahnt.

"Und da seid ihr beiden Süßen doch glatt vorbeigeschneit um euch zu entschuldigen, stimmt's, oder hab ich Recht?" Der 17- und der 23-jährige nickten, sahen aus, als wären sie schwer getroffen. Die Blondine schüttelte den Kopf.

"Ihr macht euch echt zu viele Gedanken..."

"Zu viele Gedanken?!" kam es von Zen. "Man, Makoto schau dich doch an, das Blut ist noch nicht mal getrocknet, du musst doch riesige Schmerzen haben und dann Koichi... Wie oft wurdest du getroffen?"

"Wieso glaubt eigentlich jeder, dass ich mitgezählt hätte?"

Chris und Makoto überkam ein Lachen, das die männlichen Wesen nicht ganz zu deuten wussten.

"Also...", Ryuji und Zen erhoben sich. "Wir wollten ja auch nicht lange stören und einfach nur Entschuldigung sagen."

"Gomen, dass mein Bruder solche Macken hat.." Der 17-jährige verbeugte sich.

"Und Gomen, dass ich nicht da war um euch zu helfen..." Der 23-jährige senkte ebenfalls den Kopf zu einer kleinen Verbeugung.

"Nun haltet aber mal die Luft an...", warf Chris ein, welche sich das Spektakel nun schon lange genug angesehen hatte, wie sie fand.

"Ihr könnt doch nichts dafür, dass Baron Probleme hat, wäre ja noch schöner, dann könnte ich ja was dafür, dass Koichi hier so verzogen und frech ist."

"Hey!" Man stopfte dem Jungen Killer den Mund mit einem Kuss. Musste ja nicht sein, dass er jetzt hier den Beleidigten spielte, wie Makoto fand.

"Doch, ich kann sehr wohl etwas dafür...", lenkte Zen die Aufmerksamkeit der Beteiligten von neuem auf sich.

"Daisuke ist nur so geworden, weil ich so ein Schwächling bin. Er wollte niemals etwas von mir wissen, doch als vor 7 Jahren unsere Eltern starben, brach er jeglichen Kontakt zu mir ab. Versteht ihr? Wäre ich nur zu halb so viel zu gebrauchen, wie Ryuji, dann sehe die Sache auch ganz anders aus..."

"Wofür bin ich denn bitte zu gebrauchen?"

"Du beschützt die Menschen, die du liebst und deine Freunde. Oder willst du mir erzählen, dass zwischen dir und Aiyako noch nichts gelaufen ist?" Auf Koichis Gesicht spiegelte sich ein fieses Grinsen wieder. Der 19-jährige spürte nicht einmal den Bruchteil einer Sekunde später den Ellenbogen seiner Freundin zwischen seinen Rippen, wo er eigentlich offensichtlich nicht hingehörte.

"Zügle deine Zunge, oder ich beiß sie dir ab!"

Ryujis Gesichtszüge nahmen leicht melancholische Züge an.

"Nein, zwischen Aiyako und mir ist noch nichts gelaufen.. Wie denn auch, wenn sie mich noch immer dafür hasst, dass ich ~damals~ nicht da war um sie zu beschützen?" Autsch! Das setzte ihm also wirklich immer noch so zu, armer Kerl.
 

"Ryuji, du nimmst das viel zu ernst...", mischte sich nun eine 6. Person in das Gespräch ein. Man hatte den Mann nicht hereinkommen hören, war wohl vie zu vertieft in das Gespräch gewesen.

"Ahoi, Sêiichî!" begrüßte Koichi den Schwarzhaarigen und hob die Hand zum Gruße.

Er bekam ein Nicken als Antwort und Sêiichî trat weiter in den Raum hinein.

"Ich hab mich nett mit Aiyako unterhalten. Sie hasst dich nicht, Ryuji, keineswegs..."

"Wann hast du dich mit ihr unterhalten...?" Aus der Stimme des 23-jährigen war Misstrauen zu vernehmen, schließlich war sein Gegenüber ja berüchtigt. Sêiichî schluckte schwer.

"Jetzt sag nicht, du warst mit ihr im Bett...", erklang Makotos mahnende Stimme.

Keine Antwort.

"Das hätte ich wissen müssen..." Ryujis Stimme klang verzweifelt, verletzt und zornig in einem. "War's denn wenigstens schön? Hattest du deinen Spaß, ja?"

"Es ist nicht so, wie du denkst..."

"Ach, nein?! Wie ist es denn dann?? Immer auf Ryuji, der kann sich ja nicht wehren..."

"Ryu..." Zen legte einen Arm auf die Schulter seines Freundes.

"Interessiert es hier irgendwen, was ich zu meiner Verteidigung zu sagen habe?!" Das konnte doch nicht wahr sein! Jetzt ignorierten ihn alle und stempelten ihn als schlechten Menschen ab, oder wie war dieses Verhalten zu deuten?

"Ich wusste nicht, dass sie das ist, ich hab sie doch vorher nie getroffen. Es hieß nur, sie sei in der Organisation und ihr Codename wäre Neretta, von mehr hat sie mich nicht in Kenntnis gesetzt, das kam erst, als es schon zu spät war, ehrlich. Ich wollte dir damit keineswegs absichtlich eins auswischen, Ryu..."

"Und das soll ich dir jetzt glauben, nachdem du mich so hintergangen hast? Es kam dir doch gerade recht, lüg doch nicht! Da kommt so eine wunderschöne 22-jährige Frau, in die der arme Schlucker Ryuji schon seit der 7. Klasse verliebt ist und du witterst deine Chance, jetzt weiß ich wenigstens, woran ich bin, das war sehr ernüchternd, ich danke dir!" Mit einer schnellen Bewegung war der 23-jährige an dem Gleichaltrigen vorbeigerauscht und aus dem Haus gelaufen, nicht ohne die Tür hinter sich zuzudonnern.

"Entschuldigt bitte, ich weiß nicht, was in ihn gefahren ist...", wollte Zen die Lage retten.

"Das ist nicht deine Schuld, sondern ja wohl eher meine..." Sêiichî fuhr sich mit der Hand durch die Haare. "Dieser Idiot hat mich ja nicht mal ausreden lassen, sonst wüsste er, dass sie mich selbst darum gebeten hat."

Die Augen aller Anwesenden waren auf ihn gerichtet und eine drückende Spannung herrschte im Raum, was ihn zu der Annahme kommen ließ, dass sie wissen wollten, was er damit meinte.

"Sie hat mir erzählt, was damals passiert ist. Das mit Baron, ihr wisst das sicher alle."

"Ich weiß es nicht, werd ich eingeweiht?" Koichi musste einfach wieder den Baka markieren, er schien ohne nicht mehr klarzukommen.

"Wenn wir später alleine sind, erzähl ich's dir", erwiderte Makoto.

"Echt?"

"Nein, ich hatte eigentlich vor dir gehörig den Kopf zu waschen, weil du einfach reinplärrst."

Erneut kam ein schadenfrohes lachen über Chris' Lippen und der Dunkelhaarige verschränkte die Arme vor der Brust, begann zu schmollen.

"Sie hat's dir erzählt und dich gebeten, ihr zu helfen?" Das wollte Zen jetzt doch genauer wissen.

"Wenigstens einer versteht mich! Ryu will das ja nicht hören, der ist bestimmt gerade auf dem Weg zu ihr..."

Firewalker

Wie Recht Sêiichî doch mit seiner Vermutung hatte. Ryuji bog gerade in die Straße ein, in der das Haus stand, welches er sich bereits seit 2 Jahren mit Aiyako teilte, da sie damals in die Organisation eingestiegen waren. Sie hatten die Idee gehabt, sich Decknamen zuzulegen und sich als Ehepaar auszugeben, schließlich waren beide Detektive und mussten auf der Hut sein.

Er parkte das Auto in der Garage und betrat das Haus, alles war still.

"Aiyako?" Er rief ins Dunkle, bekam aber keine Antwort.

"Hey, Aiyako?!" Wo steckte sie, war sie am Ende etwa noch nicht zu Hause?

"Was brüllst du hier so rum? Ich bin doch nicht taub...", meinte eine verschlafene rothaarige Frau, die oben an der Treppe stand. Sie hatte bis eben geschlafen und sich nur schnell einen Morgenmantel angezogen. Nachdem Sêiichî ihrer "Bitte" nachgekommen war, war sie erschöpft eingeschlafen und hatte eben beim Aufwachen bemerkt, dass er sie zugedeckt und ihr ihren Morgenmantel rausgelegt hatte. Der Kerl schien gewusst zu haben, dass sie diese Nacht noch einmal aufstehen würde.

Ryuji hastete die Treppen hinauf, nahm immer 2 Stufen auf einmal und als er oben angekommen war, drückte er der 22-hährigen ohne Vorwarnung die Lippen auf und schlang die Arme um ihre Hüfte. Aiyako war vollkommen überrumpelt. Er küsste sie?! Was war denn in den gefahren?! Doch, bevor sie sich darüber weitere Gedanken machen konnte, hatte Ryuji sich schon wieder von ihr gelöst. Er konnte in ein Gesicht sehen, das nun mindestens genauso rot geworden war, wie die Haare der dazugehörigen Person. Dem jungen Mann mit den helllilanen Augen, welche sich mit Tränen gefüllt hatten, die seinen Schmerz ausdrückten, sah seiner Freundin direkt ins Gesicht.

"Wieso, Kokosnuss... Warum hast du das getan...?" Er versuchte seine Stimme fest klingen zu lassen, doch das war nicht so einfach, wenn man doch ein sensibler Mensch war.

"W-was?" Sie verstand ihn nicht. Wenn er die Sache mit Cognac meinte, verstand sie ihn noch weniger. Durfte sie keinem Mann zu nahe kommen, oder was?

"Tu doch nicht so... Er hat's mir erzählt. Sag mir wenigstens warum. Warum? Willst du, dass ich leide, dann sag es.. Oder willst du, dass ich dich zufrieden lasse? Nur ein Wort von dir und ich gehe dir nie wieder auf die Nerven." Was bildete der sich eigentlich ein?

"Hast du eigentlich jemals im Leben an etwas anderes gedacht, als an dich, Ryuji Toyotomi? Hast du mal daran gedacht, dass ich das vielleicht getan hab, ohne dabei auch nur ~irgendeinen~ Gedanken an dich zu verschwenden? Sicher nicht, denn für dich zählst immer nur du! Das war schon immer so. Du, du, du und nochmals du!" Der Zorn, der in ihrer Stimme mitschwang, ließ den 23-jährigen keinesfalls kalt. So hatte er das noch gar nicht gesehen.

"Aber deswegen hast du doch...oder nicht?" Jetzt war der junge Mann wirklich restlos verwirrt.

"Wenn du das wirklich glaubst, bin ich arg von dir enttäuscht." Ryuji packte ihre Schultern und fixierte ihre Augen mit den seinen. "Dann sag es mir... Wieso?"

"Weil ich darüber hinweg kommen wollte, deshalb."

"Und da fragst du ihn? Einen völlig Fremden? Aiyako, ich bin doch auch da..."

"Du könntest das nicht." Wieder dieser verletzte Ausdruck.

"Aber wieso denn nicht? Aiyako... Ich... Ich liebe dich doch und das schon seit der 7. Klasse, daran hat sich niemals etwas geändert..."

Die junge Frau sah ihn mit großen Augen an, schüttelte dann den Kopf, als wolle sie den Gedanken aus ihm vertreiben. "Nein, das sagst du jetzt bloß so."

Der Detektiv legte seine Lippen auf ihre und drückte ihren Körper dicht an seinen. Er liebkoste ihre Lippen zärtlich, bevor er sich wieder löste und sie bei ihrem Hals ansetzte. "Nein, wirklich", hauchte er dagegen, "ich liebe dich, das ist so, seit ich 15 war. Ich habe damals mit Wataru über dich geredet, da wurde es mir klar, ganz einfach."

Die 22-jährige hob die Augenbrauen. "Du? Geredet? Über mich? Mit Wataru? Willst du mich auf den Arm nehmen?" Er schüttelte den Kopf.

"Nein, will ich nicht... Aber du glaubst mir ja eh nicht, stimmt's? Du hasst mich doch, weil ich dir damals nicht geholfen habe, nicht wahr?"

"Ich hasse dich doch nicht, Ryu..." "Doch, tust du!" Der junge Mann raufte sich verzweifelt die Haare. Er ließ sie stehen und verschwand hastig im Bad, sodass sie ihm so schnell wie möglich folgte, doch leider war es schon zu spät. Ryuji hatte ein kleines Schränkchen im gemeinsamen Bad der beiden geöffnet und kramte darin herum, bis er eine kleine Packung hervorzog.

"Ryu, tu das nicht, ich bitte dich!" Er schien sie nicht zu hören, das machte ihr Angst. Er öffnete die Packung und entleerte sie, bevor er sich die Tabletten in den Mund steckte. Der Detektiv drehte sich zu seiner "Ehefrau" herum und grinste, die Tabletten begannen eindeutig schon zu wirken.

"Was ist denn, Ai-chan? Jetzt geht's mir viel besser..." Die Rothaarige konnte spüren, wir Tränen in ihren Augen aufstiegen, also blinzelte sie, um diese zu unterdrücken, doch das wollte einfach nicht gelingen, weshalb sie ihr über die Wangen rannen. "Du hast mir versprochen, dass du damit aufhörst", sagte sie in einem flüsternden, fast anklagenden Ton.

Er tat ein paar Schritte auf sie zu und nahm sie in den Arm. "Keine Angst, nur noch dieses eine Mal, dann brauche ich sie eh nicht mehr."

"Was meinst du?" Sie drückte ihn etwas von sich, um in sein Gesicht sehen zu können, das irgendwie wahnsinnig wirkte. Er küsste sie kurz sanft und lächelte dann gekünstelt, sah aus, wie eine Puppe. "Ich gehe zu Tokugawa." Sofort machte sich Angst in ihr breit - richtige Angst nicht nur ein wenig Furcht.

"Nein, das kannst du doch nicht ernst meinen!"

"Doch doch, wieso denn nicht? Du hängst nicht mehr an mir, das merkt man, jetzt hängst du an ihm, von dem ich dachte, er wäre mein Freund..."

"Wir wussten doch beide nicht, wer der andere war, Gott, reiß dich doch mal zusammen, das hat keiner getan, um dir wehzutun! Du bist ein Baka, wach doch endlich auf und sieh, dass ich immer nur an dir hing und das tue ich noch immer..."

Er strich ihr mit der Hand sanft die Tränen aus dem Gesicht. "Weine nicht um mich, nicht eine einzelne Träne", flüsterte er ihr zu und nahm ihre Hand, die er leicht drückte und legte seine Stirn an ihre. "Ich bin dir nur ein Klotz am Bein, so ist das eben, also verschwinde ich... ich tue das für dich."

"Sag doch nicht so was, das macht mir Angst. Ich will nicht, dass du verschwindest, du sollst bei mir bleiben. Bitte..." Ohne ein Wort zu erwidern drückte er ihren Körper erneut an seinen und ihr die Lippen auf. Sie fühlte sich zu schwach, um sich zu wehren, also ließ sie es einfach geschehen. Sie tat auch nichts dagegen, als er seine Zunge in ihren Mund mogelte und vorsichtig begann, ihre Zunge zu umspielen. Aiyako hatte sich das insgeheim immer gewünscht, doch unter diesen Umständen war es drückend. Er wurde fordernder und machte nun leidenschaftliche Bewegungen, während sie nur teilweise erwiderte. Dieser Kuss sollte sein Abschied sein, das hatte er für sich beschlossen. Ganz einfach gehen würde er und ihn würde niemals wieder jemand sehen. Schon ironisch, das er dachte, er würde allen nur das Leben schwer machen, wo seine Freunde ganz andere Sachen von ihm zu sagen pflegten. Wataru war er immer ein guter Freund gewesen, die beiden bauten sich ständig gegenseitig auf und für Zen war er mehr als nur ein Freund, sie waren sich so nah, wie Brüder, doch Ryuji verschloss sich vor alldem und machte es sich nun wirklich verdammt einfach. Als er sich löste, blickte er ihr noch einmal tief in die Augen und drückte seine Lippen gegen ihre Stirn.

"Du sollst wissen, dass ich das auch getan hätte... Ich hätte dich auch geheilt, ganz sicher und von mir wäre es wenigstens durch Liebe gewesen..." Sie wollte noch etwas erwidern, doch man schlug ihr ins Genick und das letzte, das sie sah, bevor sie bewusstlos war, war ein Ryuji mit Tränen in den Augen, der jedoch irgendwie glücklich aussah, wie jemand, der seinen Lebenszweck erfüllt hat.
 

Sie schien ihn mit ihrem Blick fast durchlöchern zu wollen, das war schon nicht mehr normal. Mit großer Mühe riss sie sich von seinem Anblick los und wandte sich an Makoto: "Ich halt's hier grad nicht mehr aus, gomen...." Sie machte auf dem Absatz kehrt und ging in den Garten. Es war schon spät und man hörte einige Grillen zirpen. Chris mochte diese Geräusche, es waren die Geräusche der Nacht und die Nacht war dunkel und in der Dunkelheit fühlte sie sich geborgen.

Sêiichî fand das nun auch nicht mehr normal, weswegen er ihr nachging und sich ihr von hinten näherte. "Hey, Darling, bedrückt dich etwas?" wollte er geflüstert von ihr wissen und legte die Arme um seine Schönheit.

"Schleich dich gefälligst nicht so von hinten an!" zischte sie, ihre Augen funkelten boshaft. "Du fragst noch? Ich stelle jetzt dieselben Fragen, wie Ryuji: War's denn schön? Hattest du wenigstens deinen Spaß, eh? Ich hoffe doch und jetzt lass mich allein..." Sie drehte sich etwas von ihm weg. "Ich ertrage dein Gesicht nicht mehr." Mit einem Ruck hatte sie sich aus der Umarmung befreit und funkelte ihn böse an.

Ein wenig hatten ihre Worte ihn nun doch verletzt. "Was soll das denn jetzt?" Er verstand die Welt nicht mehr, immerhin war sie sonst immer eiskalt, wenn er mal eine andere hatte. "Du erträgst mein Gesicht also nicht mehr, na, vielen Dank..." Er seufzte und zog ein trauriges Gesicht. "Es war bei Weitem nicht so schön, wie mit dir und ich musste andauernd dabei an dich denken... Aber das interessiert dich ja ohnehin nicht, das hat dich nie interessiert, Hauptsache, du hattest ein geiles Gefühl dabei." Er drehte sich weg und versuchte seine Stimme wieder zu beruhigen, das Verletzte kam dennoch zum Vorschein.

Ein gehässiges Lachen überkam die Blondine, bevor sie sich ihrem Freund von hinten näherte, ihn herumdrehte und ihm im nächsten Moment mit der flachen Hand ins Gesicht schlug.

"Ein geiles Gefühl dabei?! Wer war hier derjenige mit dem geilen Gefühl? Verwechselst du da zufälligerweise etwas?" Sie schnaubte verächtlich. "Und wieso überhaupt..? Wenn ich so toll bin, wozu brauchst du dann noch andere?"

Die Frage war ziemlich gut, er wusste nämlich die Antwort nicht. Die Ohrfeige hatte er sich verdient, fand er, also sagte er nichts dazu. "Nein, ich denke nicht, dass ich da was verwechsele, wieso sonst solltest du dich immer wieder auf mich einlassen, wenn nicht wegen eines geilen Gefühls?" Er klang deprimiert. "Ganz sicher nicht, weil du was für mich fühlst, oder so..." Er drehte den Kopf weg, war viel zu verletzt, um jetzt in ihre Augen zu sehen.

"Tut mir leid, dass ich nicht so primitiv denke, wie du...", gab sie zurück. "Du gibst dir keine sonderlich große Mühe, herauszufinden, ob da Gefühle im Spiel sind, oder nicht! Was wäre, wenn ich jetzt zum Beispiel in dich verliebt wäre? Und schwanger? Das Kind würdest du nicht wollen, nicht wahr?"

Sêiichî glaubte seinen Ohren nicht trauen zu können. Das konnte die doch unmöglich ernst meinen, oder doch?

"Bist du von allen guten Geistern verlassen?" Er nahm ihre Schultern und sah ihr hart in die Augen. "Hältst du mich etwa für einen so herzlosen Mistkerl?!" Es tat weh, so etwas herauszubekommen, jetzt wusste er wenigstens, für was sie ihn hielt.

"Ist das, was du tust nicht herzlos, Sêiichî?!" Sie erwiderte seinen Blick ebenso hart - hart und eiskalt. "Ist es nicht herzlos, wenn du's mit der Freundin einem deiner Freunde treibst?"

Sie schüttelte seine Hände ab und stieß ihn leicht von sich.

Ein Zischen kam über seinen Mund. "Ich wusste nicht, dass es Aiyako war, das erfuhr ich, als es zu spät war!" fuhr er sie an, ja, er war schon ein wenig verzweifelt und versuchte sich zu verteidigen. "Ich würde nie mutwillig jemandem wehtun, das solltest du wissen, aber vielleicht hast du dir auch nie Mühe gegeben und zwar, mich kennen zu lernen!" Er war so außer sich, obwohl es selten vorkam, dass er schrie, tat er es jetzt.

Ihre Miene veränderte sich von Ärgernis bis hin zu Zorn. "Schrei mich gefälligst nicht an!" drohte sie ihm. "Ich kauf dir nicht ab, dass du das nicht wusstest! So, wie DU gerade drauf bist, hast du es wahrscheinlich auch noch absichtlich getan!"

Du kennst mich wirklich nicht..." Man hörte ihm die gesamte Verletzbarkeit an, die er so oft versteckt hatte. "Ich sag ja, das einzige, was dich interessiert hat, war dein Orgasmus... tze." Wenn man verletzt wurde, gab man das oft dem anderen zurück, auch wenn er es nicht bezweckte. "Und zu deiner Frage, ob ich das Kind wollen würde... JA, würde ich, Thema beendet!" Es reichte ihm jetzt und er drehte sich einfach weg. 'Gleich fange ich noch an zu heulen...'

"Alles klar... Der große Frauenheld Sêiichî Iwamoto würde ein Kind akzeptieren, das von einer eiskalten Hexe kommt, die nur ihren Orgasmus im Kopf hat." Sie ging um ihn herum und sah ihm direkt ins Gesicht. "Hörst du dir noch selber zu?!"

"Ja, würde ich, stell dir vor. Du bist schließlich die einzige Frau, mit der ich jemals ohne Verhütung geschlafen habe..." Wie das klang, als wenn er es herausfordern wollte. "Und ja, ich höre mir noch selbst zu. Hörst du dir noch zu? Du redest schließlich mit mir, als würdest du mich verabscheuen, bring mich doch gleich um. So, wie du redest, bin ich wie Chardonnay." Ihm wurde schlecht, wenn er das so aussprach, aber so kam es bei ihm an.

"Nein, du bist nicht wie Chardonnay, aber weißt du was?" Sie kam mit ihrem Gesicht näher an das seine und blickte ihm geradeaus in die Augen. "Wenn du wie er behandelt werden willst, so hört sich das nämlich gerade für mich an, dann kannst du das gerne haben." Chris ging wieder etwas auf Distanz. "Wie das klingt... Als hättest zu es auf ein Kind mit mir abgesehen..."

"Du reißt mein Herz in Stücke, ohne es auch nur ansatzweise zu bemerken", meinte er bekümmert. "Nett zu wissen, dass du mich so wie ihn behandeln könntest, ich dachte zumindest, dass du mich ein bisschen magst, aber nicht mal das bin ich dir wert, du würdest mich skrupellos umbringen. Was glaubst du, wie weh dieses Wissen tut?"

"Oh, und wie ich es bemerkt habe, Darling. Ich tue mit deinem Herz jetzt einmal genau das, was du sonst mit meinem machst und du regst dich auf... Wie ironisch." Sie drehte sich etwas von ihm weg. "Wir sollten uns trennen... Das erscheint mir zwingend nötig zu sein."

Sêiichî senkte den Blick. Es fühlte sich an wie tausend Nadeln in seiner Brust.

"Wie meinst du das? Was ich mit deinem Herz mache? Ich versteh's nicht." Er ergriff völlig verzweifelt ihre Schultern und begann sie zu schütteln. "Nein, nein! Ich brauche dich, lass mich nicht alleine!" Er wurde aufdringlich und drückte sie an sich. "Ich will dich nicht verlieren, das meine ich, wie ich es sage! Es klingt idiotisch, ich weiß, und sicher glaubst du mir nicht, aber es ist so." Er war kurz davor in Tränen auszubrechen, warum benahm er sich eigentlich auf einmal so? Jetzt bereute er alles, was er in den letzten 5 Minuten zu ihr gesagt hatte. "Schmeiß mich nicht, wie ein benutztes Taschentuch weg! Wenn ich dich irgendwie verletzt habe, tut es mir Leid! Das war nicht meine Absicht!"

"Hättest du die Güte, mich wohl loszulassen? Ich mag es nicht, wenn mich meine ~Ex-Freunde~ dumm anmachen." Was war denn in den plötzlich gefahren. Er brauchte sie? Wozu? Um mit ihr zu schlafen? Der Kerl war ja mal wieder zum Schießen.

"Es tut mit leid, Sêiichî... aber so, wie du dich gerade aufführst verdienst du es nicht anders!"

Nein, er wollte sie nicht loslassen, jetzt erst recht nicht. "Ich verdiene es nicht anders? Wieso? Weil ich mich in dich verliebt habe und zu feige war, es dir zu sagen?" Es war ihm mehr unabsichtlich rausgerutscht, er bemerkte ja selbst nicht mehr, was er da redete. "Es tut dir Leid? Wenn es so ist, dann gib mir eine Chance, um alles wieder gutzumachen?" Wie peinlich war er überhaupt? Aber sie hatte Recht, er hatte das hier überhaupt nicht verdient. Er war nur ein kleiner, mieser Kerl, der sich nicht beherrschen konnte. Widerwillig löste er sich dann von ihr und ging ein paar Schritte rückwärts, seine Sicht wurde unklar, weswegen wusste er selbst nicht.

"Du liebst mich, natürlich. Erwartest du von mir, dass ich dir das glaube? Wenn ja, machst du dich gerade mächtig zum Dorfdeppen." Sie schüttelte den Kopf und strich mit den Händen über ihren Bauch. "Wenn du mich liebst, dann liebst du sie doch alle, oder nicht? Aiyako scheint's dir ja angetan zu haben, immerhin wart ihr ja bei ihr zu Hause, wie? Erzähl mir nicht, dass du die Adresse nicht kanntest, immerhin wohnt sie mit Ryuji zusammen und das nicht erst seit gestern!"

Obwohl er ziemlich verschwommen sah, konnte er sehen, was sie da tat. "Sag nicht, du bist tatsächlich schwanger?" meinte er, ihre Worte erst mal ignorierend, weil er das jetzt wichtiger fand und ging wieder auf sie zu. "Wenn dem so ist, solltest du dich weniger aufregen", sagte er ruhig. Wenn sie nicht von selbst merkte, wie verliebt er in sie war, hatte sie echt nicht mehr alle Tassen im Schrank. Er machte sich, wie sie so schön gesagt hatte, zum Deppen. 'Nee, ich bin einer.'

"Das sagt genau der Richtige, kram mal in deinem Gedächtnis nach, weshalb ich mich so aufrege." Sie blickte ihm in die Augen, man konnte sehen, dass sie momentan verletzbar wurde. Seine Frage umging sie erst einmal geschickt, wollte ja nicht gleich damit herausrücken, dass das Ganze hier quasi ein Test für ihn war. Doch es war nicht nur ein gewöhnlicher Test, nein, sie sah es auch als Rache für den Schmerz an, den er ihr und Ryuji zugefügt hatte. "Was ist jetzt? Bist du blind, oder wie kam es, dass du nicht einmal mitkriegst, wo du dich befindest?"

Der junge Mann seufzte. "Reg dich um Himmels Willen nicht schon wieder so auf, beruhig dich erst mal. Das ist nicht gut, wenn du schwanger bist." Er wagte es nicht, ihren Bauch anzufassen, auch wenn er es gerne getan hätte. "Ich wusste echt nicht, dass es seine Wohnung ist, bzw. ihre Wohnung. Du kannst ja Aiyako fragen, wie geschockt ich war, als sie mir ihren Namen sagte, außerdem... Die Frau war total fertig, sie hat mir erzählt, dass Baron sie früher vergewaltigt hat und dann... hat sie mich drum gebeten. Ich wollte was Gutes tun, ging wohl nach hinten los."

"Weiß ich selbst...", gab sie ihm schnippisch als Antwort. Ihre kleine Show sollte so echt, wie möglich wirken, weshalb sie kurz seufzte und begann, sich die Schläfen zu massieren.

"Du tust ihr also was Gutes, indem du sie verführst? Das ist doch arm. Es hätte sicher gereicht, wenn du für sie da gewesen wärst und sie meinetwegen etwas in den Arm genommen hättest, aber das..."

"Entschuldige, dass dein Freund so eine Memme ist!" gab er zurück. "Ich wollte die Wunden, die ihr dieser Mistkerl beigebracht hat, heilen, und ich glaube, ich hatte damit Erfolg... Sie hatte Spaß dran, während ich nur an dich dachte, glaub mir."

Seine Worte verfehlten ihre Wirkung nicht. In Chris' Innerem machte sich etwas bemerkbar. Es war ihr Herz, das angefangen hatte, etwas schneller zu schlagen, doch sie ließ es sich nicht ansehen. "Warum soll ich dir das glauben? Ich glaube dir ja nicht einmal, dass du mich liebst."

Natürlich bemerkte Sêiichî rein gar nichts, was auf Liebe schließen ließ. Ein Seufzen entfuhr ihm. "Dann bist du blind, du weißt doch, dass ich mich für dich hätte erschießen lassen und ich würde es immer wieder tun, also sag nicht, dass du mir nicht glaubst." Warum war er jetzt eigentlich so drauf aus, ihr einzutrichtern, dass er sie liebte? Vorher war es ihm nur Recht gewesen, wenn sie im Unklaren war.

"Das weiß ich, ja. Aber reicht das denn? Kann man aufgrund einer solchen Tatsache von Liebe sprechen? Du hast immer gesagt, du würdest keine Frau lieben, du musst Prioritäten setzen, Sêiichî. Entweder Liebe, oder eben keine Liebe."

Wie diese Frau klugscheißen konnte. "Ich wollte es eben nicht wahrhaben. Du hast ja auch nie gefragt, weshalb das so ist. Wäre ja möglich, dass einer wie ich auch mal Angst hat... Du musst mich ja echt erbärmlich finden, dass ich zugebe, Angst zu haben..." Er drehte sich etwas zur Seite, lehnte sich gegen einen Baum und schaute zum Himmel. Ein lauer Wind begann zu wehen und fuhr durch seine Haare.

"Angst ist nicht immer etwas Schlechtes..." Jetzt musste er sie doch wohl erbärmlich finden, oder nicht? "Wer niemals Angst hat, der ist tot. Das überrascht dich, das von mir zu hören, nicht wahr?" Sie stellte sich zu ihm und lehnte sich ebenfalls gegen den Baum. "Wir sind beide erbärmlich..."

Sêiichî wandte seinen Blick vom Himmel ab und sah in ihr Gesicht. Was sie da sagte, faszinierte ihn irgendwie. "Wie aufmunternd, ich lebe noch...", meinte er sarkastisch. "Wovor hast du denn Angst?" Das interessierte ihn nun doch, weil er immer das Gefühl hatte, dass sie nichts fürchtete.

Sie schloss für einen Moment de Augen. "Na zum Beispiel davor, dass ich irgendwann wirklich schwanger sein könnte und du so was bringst. Selbst, wenn es Mitleid war, du warst wirklich verletzend..." Sie meinte, ihm jetzt unmissverständlich klargemacht zu haben, dass sie nicht schwanger war.

Sêiichî senkte den Kopf. "Tut mir Leid, ich werde natürlich nicht verschwinden, ist doch klar. Irgendwie freu ich mich ja sogar über das Kind. Ich habe, wenn ich ehrlich bin, schon mal dran gedacht, wie es wäre, wenn..." Ein Lächeln kam in seinem Gesicht auf, er plauderte gerade ziemlich aus seinem Herzen heraus und dachte fast schon nicht mehr darüber nach, was er da sagte. Vorsichtig ließ er seine Hand rüber zu ihrer wandern und umfasste sie.

Gut, Versuch gescheitert, er hatte es nicht kapiert. Das kümmerte sie im Moment nicht weiter, sie war zu sehr damit beschäftigt, über ihn zu staunen. "Hast du das, ja?" Ihr war ein Lächeln gegeben und sie verhakte ihre Finger mit seinen, drückte seine Hand sanft, bevor sie ihn an dieser zu sich zog und ihre Lippen auf seine legte.

Damit hatte der Schwarzhaarige jetzt irgendwie nicht gerechnet, eher, dass sie sich ihm entzog, gerade deswegen beschlich ihn eine gewisse Erleichterung, als sie genau das Gegenteil tat, so dass er sie dicht an sich zog und ihren Körper so fest es eben ging an sich drückte. Er vergaß sofort, wie gemein sie zueinander gewesen waren und dass sie gestritten hatten. Die Versöhnung war bei einem Streit wohl auch das Beste.

Sie schmiegte sich dicht an ihn und legte die Arme um seinen Nacken. Als sie den Kuss wieder löste, sah sie ihm tief in die Augen. "Nur noch mal um sicherzugehen... Du liebst wirklich mich und nicht Aiyako oder einen deiner anderen Seitensprünge?" Sie musste einfach fragen, weil sie auf seine Antwort gespannt war. Von dieser hing so manches ab.

Er lachte leise. "Nein, du Dummerchen, nur dich, sonst keine." Er drückte sie wieder an sich. "Sie tat mir nur schrecklich Leid mit ihrem Herzensleid, ich wollte ich wirklich bloß helfen. Wenn du unsere Beziehung davon abhängig machen willst, ob ich treu bin, werde ich es." Der junge Mann meinte das alles ernst, was man auch hören konnte. "Du bist mir wichtiger, als alle anderen Frauen, ich lass jede für dich fallen, wenn's sein muss, solange du dann bei mir bleibst."

Ihre Wangen nahmen den Farbton eines rosigen Rotes an. "Das war im Grunde wirklich nett von dir...", musste sie zugeben, "das würdest du wirklich? Kannst du das denn? Ich meine, du müsstest dich ja komplett verbiegen..."

"Ob ich das kann? Ja, ich kann es, wenn ich mir ständig vor Augen halte, dass du mich sonst verlässt, ich armer Irrer. Ich bin echt erbärmlich." Ein Seufzen entfuhr ihm. "Ich kann nichts dagegen machen, das ist beängstigend. Ich weiß nur, dass ich nicht will, dass du mich verlässt, also muss ich wohl, oder nicht?" Er schüttelte den Kopf. "Außerdem weiß ich ja jetzt, dass das Ganze nicht spurlos an dir vorbei ging..." Er hatte ein schlechtes Gewissen und fühlte sich beschissen. Zu wissen, dass er sie verletzt hatte, tat auch ihm weh.

Sie drückte sich an Sêiichî und legte den Kopf an seine Brust, wollte seinem Herz lauschen, wissen, ob es dieselbe Melodie sang. "Nenn dich nicht dauernd erbärmlich, das stimmt doch gar nicht. Ich weiß nur, dass ich es nicht weiter ertragen kann, so, wie es bis jetzt zwischen uns von Statten ging. Ich möchte glücklich sein, du nicht auch?"

Das schlechte Gewissen erdrückte ihn beinahe. "Natürlich will ich das, was für eine Frage. Obwohl ich's nicht wirklich verdient habe. Ich habe es eher verdient, dass man mir das Herz rausreißt, deswegen bin ich auch kein Stück sauer. Ich hab ja fast gehofft, dass du nicht doch was für mich fühlst, weil ich Angst hatte, dir wehzutun. Jetzt freut es mich aber und ich mach so was ganz sicher nie wieder. Ich will doch auch, dass du glücklich bist... Das wollte ich schon damals, als ich dich kennen gelernt habe."

Ein etwas fieses Grinsen breitete sich auf ihrem Gesicht aus. "Werd nicht übermütig, ich habe nicht einmal ansatzweise von Gefühlen meinerseits gesprochen, oder erinnerst du dich daran?" Sie konnte nicht anders, musste einfach etwas fies sein, weil sie sein Gesicht jetzt nur zu gerne sehen wollte.

Schockiert blickte er sie an. Was meinte sie denn damit jetzt? "So? Und wieso bist du dann mit mir zusammen?" Sie hatte ihn ja mal wieder brutal von seiner siebten Wolke heruntergebracht. 'Doch nur wegen eines geilen Gefühls?' Er wagte seinen Gedanken im Moment jedoch nicht auszusprechen.

"Baka...", hauchte sie, nachdem sie seinen Lippen sehr nah gekommen war. "Überleg doch mal... Jedenfalls nicht nur, wegen eines geilen Gefühls, sondern eher wegen eines anderen Gefühls..." Sie ließ keine Zeit verstreichen und versiegelte seinen Mund erneut mit ihrem. Sie liebkoste seine Lippen sanft.

Musste diese Frau denn ständig so in Rätseln sprechen? Er hatte wirklich keine Ahnung, was sie denn nun meinte, dafür war er nun viel zu verwirrt. Allerdings wagte er es auch nicht, den Kuss von sich aus zu unterbrechen. 'Welche Gefühle gibt es da noch? Sie sagte doch, sie hätte nicht gesagt, dass Gefühle im Spiel seien? Ich verstehe nichts mehr.'

Als sie sich löste, sah sie ihn mit einem Grinsen auf den Lippen an. "Wenn du nicht drauf kommst, solltest du noch mal genau überlegen." Sie rieb sich die Arme mit den Handflächen. "So langsam wird's hier draußen kalt, gehen wir wieder rein?"
 

Währenddessen war Aiyako angekommen und klopfte. Die Tränen liefen der jungen Frau noch immer über das Gesicht und verschleierten ihre Sicht. Makoto öffnete die Tür und sah sie an. "Aiyako?" Ohne ein Wort stürmte die 22-jährige an der Blondine vorbei ins Wohnzimmer, wo sie Zen erblickte, welchem sie sich sofort an die Brust warf. "Ryuji ist total ausgerastet", brachte sie unter tränenerstickter Stimme zum Vorschein. "Er ist rückfällig geworden und meinte, er geht jetzt und legt sich mit Baron an, ich hab solche Angst, Zen!"

Sêiichî fand auch, dass es recht abgekühlt war und nahm die Hand seiner Freundin, um sie wieder ins Haus zu ziehen. Als die beiden zu den anderen stießen, fiel ihm sofort auf, dass eine Person mehr anwesend war. Was war denn hier los? "Hey, kann mir mal einer sagen, was los ist?"

Die Anwesenden richteten ihre Blicke auf die beiden "Neuankömmlinge". "Ryuji..." Zen übernahm das Sprechen, da Aiyako ihre Stimme noch nicht wieder gefunden hatte.

Der junge Kommissar bemerkte natürlich, dass etwas nicht stimmte. "Oh, oh", meinte Sêiichî dann nur. "Was hat er getan? Er hat ihr doch nicht etwa Vorwürfe gemacht, oder derartiges?" Wenn ja, dann musste der Kerl doch bekloppt sein, oder verdammt naiv. Merkte der denn nicht, dass er die Hauptrolle spielte? 'Himmel, jetzt denke ich, wie Chris. Schauspieler stecken an.' Jetzt fasste sich die junge Frau langsam wieder und sah den Schwarzhaarigen mit vom Weinen nassem Gesicht an. "Das hätte ich ja noch verkraftet... So ein Mensch ist er nicht, er denkt immer, alles geht gegen ihn, der kleine Egoist..." Ein Schluchzen entfuhr ihr. "Ryu war mal tablettensüchtig. Ich dachte, er hätte nicht einmal mehr was von dem Zeug, aber er hatte welches und ist rückfällig geworden... Da ist er einfach losgerannt und lässt sich wahrscheinlich gerade von Baron totschlagen." Der letzte Satz war mehr ein abgehacktes Wimmern, zwischen fast jedem Wort befand sich ein Schluchzen. "Daran bin nur ich schuld, ich verdammter Tollpatsch!"

Sêiichî war geschockt. "Heilige Scheiße", meinte er bloß und hielt sich kurz die Hand vor den Mund. "Es weiß nicht zufällig einer, wo sich Baron derzeit aufhält?" fragte der junge Mann ganz unscheinbar, auch wenn er bereits einen Plan ins Auge gefasst hatte, schließlich war er mit schuld.

"Doch, ich!" meldete sich Zen, er war eben etwas naiv. "Ich weiß immer, wo mein Bruder gerade ist, wieso?"

"Weil er in den sicheren Tod rennen will, Zen..." Aiyako drückte sich leicht von dem Rotäugigen weg und sah Sêiichî flehend an. "Tu das nicht, das ist dumm..."

Seufzend senkte Sêiichî den Kopf, schließlich wollte er gerne, dass sie nicht dahinter stiegen, was er vorhatte. "Was denn? Ist es dir lieber, er bringt Ryuji um? Ich will da hin und das Schlimmste verhindern, das ist doch nicht gleich, wie, in den Tod rennen. Ich bin vorsichtig, ehrlich." Von wegen, er war immer derjenige gewesen, der am meisten in Gefahr rannte.

"Du und vorsichtig, das passt ja zusammen, wie Baron und Pitú", mischte sich Chris ein, welche einen ernsten Gesichtsausdruck aufgesetzt hatte. Sie würde ihr Spielchen wohl noch etwas weiterspielen und strich sich wieder über den Bauch - ihn vorwurfsvoll ansehend.

"Nein, er soll niemanden umbringen..." Sie war verzweifelt. "Dich nicht und Ryu schon gar nicht... eher mich, ich bin doch an allem schuld..."

Seine Freundin traf ja mal mitten ins Schwarze, die kannte ihn im Grunde doch zu gut. Sie wusste genau, dass er selten wirklich nachdachte. Ein Seufzen entkam ihm, als er ihre Handlung mitbekam. 'Das kann ich jetzt nicht mehr bringen, ich muss Verantwortung übernehmen, also auch keine absichtlichen Gefahren mehr.' Das ging ihm schwer gegen den Strich, aber er musste es dennoch einsehen.

"Spinn doch nicht, Aiyako, hier wird niemand umgebracht, von Baron schon gar nicht. Wir müssen uns was einfallen lassen. Nur was? Ihr kennt nicht zufällig jemanden, der Baron mal eben alle machen könnte...?" Er schielte unauffällig zu Pitú und Malbec. "Von den beiden abgesehen, die haben erst abbekommen..."

Chris grinste etwas in sich hinein. Sie hatte es also geschafft.

"Das wäre aber am Besten..." Die Rothaarige seufzte. "Es ist, wie gesagt, die einzigen, denen ich noch wichtig bin, sind Zen und Wataru und die kommen auch ohne mich klar. Ich bin ein Unglücksbringer ach, und Chris? Entschuldige vielmals, ich wusste nicht, dass ihr zusammen seid..." "Mach dir keinen Kopf", erwiderte die Angesprochene mit einem beschwichtigenden Ton in der Stimme.

"Jemanden, der Baron mal eben alle machen könnte, der war gut!" Pitú musste lachen. "Ich hatte vorhin eine 1A Gelegenheit, doch dummerweise war ich ja ausgerechnet dann unbewaffnet. Aber, Leute, glaubt mir... Viel wird Baron nicht ausrichten können, der war vorhin halb tot."

"Halb tot?" Cognac sah Pitú verwirrt an. "Hat euch richtigen Spaß gemacht, wie?" Den Kommentar konnte er sich jetzt wirklich nicht verkneifen.

Ein spöttisches Lachen war von Malbec zu hören. "Der Hund wollte sich doch tatsächlich wieder an einem Mädchen vergehen, glaubst du, da sehen wir zu? Außerdem hat er es gewagt, meine Freundin zu verletzen, da kriegt der Blei zwischen die Rippen, war doch klar."

Ein Seufzen entfuhr ihm. "Das machst du echt gut, kaum einer käme dahinter, dass du Detektiv bist." Sêiichî schüttelte nur den Kopf. "Das hätte ich zu gerne erlebt... War sicher ein netter Anblick bei dem." Cognac kam eindeutig durch, Sêiichî selbst hasste es andere leiden zu sehen.

"Die Welt ist voller böser Menschen, man muss aufpassen, dass sie einen nicht in Tötungsabsicht verfolgen", erwiderte der Grünäugige mit einem Zwinkern und grinste, weil er gerade ziemlich genau wiederholt hatte, was Vermouth ihm vor nun fast einem Jahr in der Bronx gesagt hatte. "Ein netter Anblick war es sowieso." Pitú grinste leicht. "Aber am besten war noch das Gesicht meiner Schwester... Wie gerne hätte ich abgedrückt." Unglaublich, sie erkannte sich selbst nicht wieder.

"Der Spruch kommt mir bekannt vor, Malbec", meinte Cognac und grinste wissend, wandte sich dann aber an Pitú. "Du würdest echt deine Schwester töten?" Er schüttelte den Kopf. Das war kein feiner Zug, das wusste sie doch hoffentlich. Er selbst vergriff sich ja auch nicht mehr als nötig an seinem Bruder.

"Wenn sie es wagt, dem den ich liebe feige in den Rücken zu schießen schon. Da heißt es kurzen Prozess, aber sie war unbewaffnet, ein bisschen Ehre hab ich dann doch noch." Sie ließ den Blick über ihren Freund schweifen, dessen Kleidung noch immer blutgetränkt war. Dass sie selbst einen riesigen Blutfleck am Bauch hatte, kümmerte sie nicht, Malbec war wichtiger. Sêiichî verzog ein wenig angewidert das Gesicht. "Ich würde ja sagen, ihr braucht neue Klamotten..."

"Ui, ein Blitzmerker", meinte Pitú darauf ironisch. "Wir waren nur bis jetzt noch nicht zu Hause, hab dich nicht so, ist doch nur ein bisschen Blut..."

Schmollend sah er die jüngere Blondine von beiden an. "Hey, nicht dass ich das nicht ertrage, aber es sieht... unappetitlich für eine Schwangere aus, also bitte, nimm etwas Rücksicht."

"Wo ist denn hier jemand schwanger?" Malbec blickte sich verwirrt im Raum um. "Du, Darling??" "Nein, ich nicht", antwortete sie genauso verpeilt. "Aiyako???" Sie schüttelte ebenfalls den Kopf.

Ein glückliches Lächeln erschien auf dem Gesicht des Kriminalisten und auch etwas Stolz spiegelte sich wieder. "Denk mal haarscharf nach, wer hier noch ist. Große Auswahl ist da nicht mehr", musste er ein wenig angeben und legte seinen Arm um Chris.

Stille trat ein. Diese hielt sich nicht lange, denn Pitú schaltete. "Vermouth?!" Die 18-jährige machte so große Augen, dass man befürchten könnte, sie würde sie im nächsten Moment verlieren. Die andere Blondine zwinkerte kurz und legte dann ebenfalls einen Arm um ihren Freund. Sie wollte ihm Schlimmeres ersparen und schüttelte deshalb den Kopf. "Nein, bin ich nicht." Sêiichî war seltsam ruhig, für einen Moment dachte er sich einfach nur verhört zu haben, dann jedoch nahm er ihren Arm von sich. "Ach ja, bist du nicht?" Etwas säuerlich sah er sie an und wartete auf eine Antwort. Sie biss sich leicht auf die Unterlippe. "Nein..." Sie unterdrückte kurz ein fieses, kleines Lachen und sah ihn entschuldigend an.

"Menno", meinte er nur und seufzte schließlich resignierend. "Du hättest mir sagen können, was Sache ist, als ich mir was abgefreut habe." Er schmollte demonstrativ, wie immer eben, wenn sie ihn hereingelegt und aufs Glatteis geführt hatte. Das Grinsen auf den Gesichtern breitete sich aus und etwas Gekicher war zu vernehmen. "Armer Sêiichî~...", sagte Malbec geschauspielert mitleidig und zog seine Freundin an sich. "Wenn sie wirklich schwanger sind, kriegst du das schon mit. Dann sind sie nur noch am nörgeln, kotzen jeden morgen und stopfen sich ständig mit Süßigkeiten voll." Wie interessant, er stellte sich das an Chris vor, irgendwie hatte er jetzt gar keine Lust mehr auf eine schwangere Freundin. "Die nörgelt doch so schon andauernd, ich stelle mir das gerade in noch höherem Maß vor." Ihm wurde angst und bange, was man ihm auch ansehen konnte. Das hätte Chris jetzt aber doch lieber überhört, weshalb sie ihm eine gehörige Kopfnuss verpasste. "Sei nicht so frech, Darling!" Ein allgemeines Lachen ging durch die Runde. "Ihr seid ja schon fast so schlimm, wie die beiden hier." Zen nickte mit dem Kopf in Richtung Malbec und Pitú.

"Au!" Malbec rieb sich den Kopf. Die jüngere Blondine hatte ihm ebenfalls eine Kopfnuss verpasst. "Die war dafür, dass du meintest, ich hätte nur genörgelt!"

Sêiichî hielt sich ebenfalls den Kopf. "Ist doch wahr, du könntest mich mal verwöhnen, oder so was, aber du meckerst meistens nur, außerdem wäre mir ein Küsschen gerade lieber gewesen, immerhin hast du ja ordentlich auf mir rumgehackt. Du wolltest mich verlassen und dann machst du mir auch noch vor, du seiest schwanger, ich bin echt gekränkt." Jetzt war es um sie geschehen und sie musste lachen. "Du armes, armes Bärchen", stichelte sie und legte ihre Hand an seine Wange. "Ein Küsschen willst du? Kannst du haben..." Sie legte ihre Lippen auf seine, ganz zärtlich, achtete nicht darauf, dass sie gerade Zuschauer hatten, schließlich waren das ja ihre Freunde, vor denen brauchten sie ihre Liebe ja nicht zu verstecken.

Aiyako beobachtete die zwei, wie sie da so glücklich waren und bekam wieder heftige Gewissensbisse. Sie hätten sich fast wegen ihr getrennt, das wurde ihr klar. Sie mochte doch beide, ihn jetzt natürlich besonders und dann so etwas...

Sêiichî schlang die Arme um sie und vergaß für einen Moment ihr Problem, bis er sich von ihr löste. "Wir müssen ja nicht übertreiben, mindestens eine Person im Raum würde das runterziehen", meinte er geflüstert und wandte sich dann wieder an Zen. "Also, spuck's schon aus, wo steckt dein Bruder jetzt? Ryuji soll so weit weg wie möglich von ihm sein, daher wüsste ich das doch jetzt gerne. Die sollen sich gar nicht erst über den Weg laufen, das hätte noch gefehlt." Ein Seufzen wurde hörbar. Die 22-jährige sah leicht zur Seite. Jetzt musste er sich auch noch wegen ihr zurückhalten, das wurde ja immer besser.

"Bei sich zu Hause, vermute ich mal... Aber du unterschätzt Ryuji. Nicht nur ich weiß immer, wo Daisuke gerade steckt..."

Aiyako drehte versammelter Mannschaft den Rücken zu. "Ich geh dann mal."

Sêiichî packte schnell Aiyakos Hand. "Du denkst doch wohl nicht, dass wir dich jetzt einfach gehen lassen? Ich weiß genau, dass du zu den beiden gehst und dann gerätst du zwischen die Fronten, das ist nichts für dich, überlass das anderen." Er machte sich Sorgen... um EINE Freundin. "Gibst du mir da nicht Recht, Schätzchen?" wollte er von seiner Freundin wissen, weil es ihn interessierte, ob sie eigentlich aus Eifersucht böses denken könnte.

"Du kennst mich eben doch nicht." Die junge Frau schüttelte seine Hand ab.

"Doch, ich geb dir Recht. Aiyako, das ist viel zu gefährlich für dich..."

"Nein, mir tut eh keiner von beiden was, dafür lege ich meine Hand ins Feuer. Baron hängt an mir, auch, wenn er's nicht zugibt und Ryuji..." Sie holte kurz Luft, bevor ein Lächeln sich auf ihrem Gesicht breitmachte. "Ryuji liebt mich, das hat er vorhin selbst gesagt!"

Sêiichî musste lächeln. "Wir hatten beide Recht, weißt du? Er liebt dich, wie ich es dir gesagt habe, genauso wie... du weißt schon", tat er ein wenig geheimnisvoll. "Aber gut, ich bin trotzdem dafür, dass wir dich etwas im Auge behalten, falls Baron auf dumme Ideen kommt, der ist immerhin ein regelrechter Zerstörer..." Aiyako kicherte und zwinkerte darauf vielsagend. "Da hast du's! Von mir aus, könnt ihr das ruhig tun, damit hab ich kein Problem." Chris blickte fragend zwischen den beiden hin und her. "Was genau ist da abgelaufen, eh?"

"Was da ablief? Ich bin im Selbstmitleid versunken, weil ich dachte, dass du mich nicht liebst, das habe ich mir regelrecht eingeredet, genauso wie sie sich eingeredet hatte, dass Ryuji sie nicht liebt. Na ja, das war gemeint", antwortete Sêiichî ruhig. "Du klingst irgendwie anders, bist du etwa eifersüchtig?" Er musste aufpassen, dass er kein Lachen von sich gab, da ihn das belustigte.

"Ich bin doch nicht eifersüchtig, das bildest du dir bloß ein..." Sie drehte den Kopf zur Seite und ein Lachen war von Seiten der anderen Blondine zu vernehmen. "Chris, ich kenne dich schon lange genug, um zu wissen, dass du wohl eifersüchtig bist!" Das konnte sie wirklich behaupten, immerhin war sie schon seit 10 Jahren mit der Killerin befreundet.

"Interessant, interessant", sagte Sêiichî zu der Frau an seiner Seite. "Gefällt mir", er konnte sich die Worte nicht verkneifen. "Seit 6 Jahren hab ich gewartet, dass du mal eifersüchtig bist." Ein freches Lächeln war ihm gegeben. Diese Aussage brachte etwas in ihr zum Kochen, sodass sie ausholte und seinen Kopf noch einmal mit ihrer Faust Bekanntschaft machen ließ.

"Sei nicht so frech, my Dear", fauchte sie und Aiyako sah beide überrascht an.

Schmollend sah er Chris an. "Autsch, hey, nicht hauen, ich mein das ernst." Er sah sie lieb an und gab ihr einen Wangenkuss. "Ich dachte immer, weil du ja nie eifersüchtig warst, dass du mich unmöglich lieben kannst, also schlag mich nicht dafür." Der junge Mann war wirklich empört. Die 29-jährige verschränkte die Arme vor der Brust und musterte ihren Freund skeptisch, bevor sie sich an Aiyako wandte. Sêiichî sollte noch etwas geärgert werden. "War er zu dir auch so frech?" Die Rothaarige schüttelte lachend den Kopf. "Nein."

"Ich bin nicht frech", meinte er seufzend. "Das war nur die Wahrheit, das ist doch noch nicht frech. Frech wäre was anderes." Während er sich gemeine Gedanken machte, zwinkerte er ihr frech zu. "Ach komm, jetzt sei nicht so, ich bin doch so verrückt nach dir", versuchte er ihr klarzumachen.

"Verrückt nach mir ist er, oooch..." Das Grinsen auf dem Gesicht der Frau wurde fieser. "Koto-chan, hörst du? Verrückt nach mir."

"Ja, ich höre. Wie rührend", stichelte die Angesprochene weiter, sie ärgerte ihn eben genauso gerne, wie Chris.

"Ich bin verrückt nach dir, ist das auch rührend?" fragte Malbec seine Freundin.

"Nein...", erwiderte sie, "bei dir ist das eher putzig."

Man mussten die jetzt auch noch zu zweit gemein zu ihm sein?

"Könnt ihr mir mal sagen, was daran so witzig sein soll?" Er versuchte sich schließlich zu verteidigen. "Ich liebe dich eben, daraus mache ich jetzt keinen Hehl mehr."

Pitú streckte dem jungen Mann die Zunge heraus, während Chris vor sich hinlächelte und schwieg. Zen, der sich bis jetzt still gehalten hatte, zog leicht an Aiyakos Ärmel, welche ebenfalls in Richtung Sêiichî grinste. Sie wandte sich ihm zu. "Ja?"

"Wir sollten uns beeilen... Du merkst es doch sicher, wenn Ryuji was passiert, nicht wahr?" Der 17-jährige hatte da so eine Ahnung, immerhin stand Aiyako ihrem Freund unwahrscheinlich nahe, ihre Empfindungsbindung war fast, wie die von Zwillingen - der eine merkte, wenn der andere in Gefahr war und Schmerzen hatte.

"Ja, du hast Recht", sagte sie und ihr Gesichtsausdruck wurde ernster, als sie sich den anderen zuwandte und sich räusperte.

Sêiichî fühlte sich noch immer schuldig und blickte zu Boden, während ein Zischen über seine Lippen kam und er sich erst mal hinsetzte. Er hielt sich den Kopf und sah dadurch ziemlich fertig aus.

"Ich bin für einen Peilsender", meinte er völlig monoton, total ohne Gefühl, damit man ihm den Kummer nicht anhörte, der ihn innerlich fast auffraß. 'Ich geb mir die Kante, wenn jemandem was passiert, immerhin bin ich alleine schuld. Was mach ich auch so was?'

Die rothaarige Detektivin setzte einen besorgten Blick auf. Sie ging zu dem Schwarzhaarigen und ging vor ihm in die Hocke, sodass er ihr ins Gesicht sehen musste.

"Mach dir keine Vorwürfe, ich hab dir doch gesagt, es ist meine Schuld, ich hab dich schließlich umgerannt und darum gebeten." Kleine Tränen stiegen der 22-jährigen in die Augen, sodass sie ihren Kopf schnell etwas zur Seite drehte. "Und keine Sorge, ich nehme Zen mit, das geht schon..."

'Zen, als wenn der viel ausrichten kann, der ist ja noch hilfloser als Ryuji, hab ich zumindest den Eindruck.'

Er sah zur Seite, zu Aiyako und seufzte. "Chris und ich machen mal alles, damit wir ständig Verbindung zu euch haben. Unsere Peilsender reichen ja Kilometerweit. Wir müssen ihn nur unter deiner Kleidung verstecken, das geht schon."

"Das ist wirklich nicht nötig." Abwehrend hob sie die Hände. "Wirklich, ich kann auf mich aufpassen, außerdem möchte ich das alleine mit ihm klären..." Sie wischte sich schnell über die Augen.

Sêiichî schüttelte den Kopf. "Vergiss es, sicher ist sicher..." Er sah zu seiner Freundin. "Oder etwa nicht?" Chris erwiderte seinen Blick und nickte kurz. "Er hat Recht, Aiyako..."

"Nein!" Sie wurde etwas lauter, als geplant und sprang auf. Ihre Wangen waren nun nass von den Tränen, die aus ihren Augen ausgetreten waren und sich jetzt ihren Weg zum Boden bahnten. "Ich will nicht!" Sie wollte da niemanden mit hineinziehen. "Diese Sache geht nur mich und Ryu etwas an..."

"Sei gefälligst nicht so stur", fauchte Sêiichî wütend. "Wenn es sich nicht um Baron handeln würde, okay, aber so nicht! Ich will lieber zusammen mit Vermouth etwas die Kontrolle behalten... Vorhin sagtest du doch auch, wir können aufpassen, wieso jetzt nicht mehr? Dein Sturkopf bricht dir noch das Genick!"

"Weil ich niemanden mit reinziehen will, der mir wichtig ist", erwiderte sie leise. "Gerade weil es Baron ist, will ich ja alleine gehen. Der Kerl hat was für mich übrig, der tut mir nichts, der vergewaltigt mich höchstens noch mal, aber davon sterbe ich nicht..." Sie wischte sich mit dem Handrücken über das Gesicht. Wie sie doch gerade log. Sie hatte riesige Angst davor, dass sich alles wiederholen könnte und würde sicher dabei sterben, davon war sie fest überzeugt. "Und wenn ich draufgehe, dann hab ich wenigstens alles wieder gut gemacht, oder nicht?"

Sêiichî stand jetzt wütend auf und schlug der 22-jährigen seine flache Hand ins Gesicht. "Hast du dir eben zugehört? Hast du dich reden hören? Ich habe nicht mit dir geschlafen, dass alles von vorne anfängt, dafür habe ich meine Beziehung nicht riskiert! Der wird keinen vergewaltigen, verstanden? Glaubst du echt, dass ich das einfach so zulasse?" Er schüttelte mehrmals den Kopf. "Nein, da kennst du mich wenig! Mein Bruder ist ein genauso schlimmes Ekel und ich lasse sicher nicht zu, dass noch mehr Frauen vergewaltigt werden, dafür habe ich damals nicht angefangen, Frauen in Not zu helfen! Schließlich bringe ich gerne mal Vergewaltiger um, um anderen zu helfen! Was wäre ich für ein Kerl, wenn ich dabei zusehe?!"

Die junge Frau hielt sich ihre schmerzende Wange und sah ihn erstaunt an, viel zu erstaunt, als dass sie auch nur ein Wort hätte sagen können. Dann fasste sie jedoch wieder ihre Stimme.

"Ich hab dir gesagt, nimm mich nicht so ernst, ich spinne manchmal..." Sie drehte ihm den Rücken zu. "Und das tu ich jetzt wieder... Danke für alles und falls wir uns nicht mehr sehen sollten... Daisuki!" Mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen drehte sie sich noch einmal um. Chris schluckte, schluckte die Eifersucht herunter.

Sêiichî fragte sich, ob ihn das weichkochen sollte. "Ach und nachdem du mir so was sagst, denkst du, dass du gehen kannst?" Nicht mit ihm, er stellte sich ihr in den Weg und hielt sie vom Gehen ab. "Entweder, oder!" meinte er. Keiner von ihnen würde sie ohne Peilsender gehen lassen.

"Nein, das dachte ich eigentlich nicht, ich wollte es nur mal loswerden." Sie seufzte leicht resigniert. "Und jetzt mach Platz."

"Sei vernünftig, Aiyako", ertönte Malbecs Stimme. "Denk doch mal nach! Was, wenn du dabei wirklich stirbst, was ist mit den Leuten, die du zurücklässt?"

"Die Leute, die ich zurücklasse? Wer soll das denn bitte sein? Wataru und Zen kommen klar... Ryuji käme sicher auch darüber hinweg und ist da sonst noch jemand? Mir fällt keiner ein."

Am liebsten hätte Sêiichî ihr noch mal eine Ohrfeige verpasst, um sie runterzuholen, aber das hatte wohl keinen Zweck. Er ging mit einem fadenscheinigen Lächeln zu ihr hin und schlug ihr fest ins Genick, so dass sie ohnmächtig zu Boden ging. Ein Seufzen entfuhr ihm. "Ich gehe selber dahin", meinte er entschlossen.

"Spinnst du?!" fuhr ihn Zen an, der konnte doch nicht einfach seine beste Freundin k. o. schlagen. Der Junge kniete sich zu der 22-jährigen und hob sie etwas an.

"Nein, das tust du nicht!" Chris knirschte mit den Zähnen. "Selbst, wenn ich nicht schwanger bin, lass ich dich nicht gehen! Ich will noch ein Weilchen glücklich sein!"

Er seufzte ein wenig. "Willst du mitkommen?" Das wiederum konnte er nicht ernst meinen. "Doch wohl kaum... Außerdem bringt er mich schon so schnell nicht um." Wie geprahlt, der Gedanke an Baron erschreckte ihn manchmal genauso wie jener an Kalina. Eigentlich sollte man die beiden ja mal aufeinander hetzen... aber wie sollte das bitte von statten gehen? "Ich muss dahin, ich kann ja wohl schlecht "eine Frau" dahingehen lassen, das ist doch Irrsinn, da muss ein Mann ran."

Chris blieb stumm, wollte gerade etwas erwidern, als sie von Malbecs Stimme unterbrochen wurde.

"Du sagst es, da müssen Männer ran!"

"Männer und jemand, der ihnen den Rücken freihält", warf Pitú ein, welche sich mit ihrem Freund schief grinsend zu ihm durchgemogelt hatte.

"Wir kommen mit!"

"Dann gehen wir eben alle, gegen uns alle, kann er wohl nicht gleichzeitig mit seinem Katana vorgehen, oder wie seht ihr das, mhm?" Die Idee gefiel dem Kriminalist schon besser. Wahrscheinlich würde er sein Augenmerk größtenteils eh auf Chris richten, Malbec würde schon auf sein Schätzchen selbst aufpassen, und Aiyako hatte wenig zu befürchten, wenn doch, waren sie ja alle noch zur Stelle, um das schlimmste zu verhindern.

"Keine gute Idee..." Aiyako war langsam wieder zu sich gekommen. "Ich kenne Tokugawa, der gerät da in Panik, das gibt nur ein unnötiges Blutbad." Sie rappelte sich langsam wieder auf. "Ich meine das todernst, lasst mich bitte gehen..."

"Nein", warf Sêiichî ein, "wie oft denn noch? Du gehst da nicht alleine hin."

"Du führst dich auf, als wärst du mein Vater! So was kann ich nicht leiden, ich tu, was ich will!" Sie ging zur Tür und schob sich an dem Schwarzhaarigen vorbei, wohl wissend, dass sie ihn so einfach wahrscheinlich nicht überzeugt hatte.

Der Mann schnappte ihr Handgelenk und zog sie zurück. "Nein, tust du nicht, dabei ist es mir ziemlich egal, was du von mir hältst!" sagte er zornig und warf einen Blick in die Runde. "Sagt doch auch noch mal was dazu, oder bin ich der Einzige, der sie aufhalten will?"

Man gab ihm keine Antwort, bis Pitú den Mund öffnete. "Lass sie gehen, Sêiichî. Aber nicht allein!" Die ältere Blondine nickte. "Nicht allein. Aiyako, lass ihn dich begleiten, ich bitte dich, wenn du schon keinen Peilsender willst."

"Ich kann nicht...", antwortete die Detektivin leise.

Sêiichî konnte es einfach nicht glauben. "Du kannst nicht? Doch, du kannst wohl, du musst dich nur überwinden. Denk zur Abwechslung mal an dich und nicht bloß an andere. Ich wiederhole mich nur ungern, aber ich will nicht, dass alles umsonst war."

Sie schluckte schwer und sah noch einmal in die Runde, bevor sie schweren Herzens nickte. "Von mir aus..."

"Na also, wer fährt alles mit mir? Chris?" Er wollte sie gerne bei sich haben, irgendwie.

Die Angesprochene schloss die Augen und schüttelte leicht den Kopf, genauso, wie es alle anderen taten. "Da mischen wir uns am Besten nicht ein, das ist eine Sache, die ihr unter euch ausmachen müsst, obwohl ich gerne dabei wäre... Darling? Bist wenigstens du vernünftig und nimmst einen Peilsender mit? Bitte..."

"Ja, natürlich nehme ich einen mit, ich bin ja nicht so unvernünftig." Die Worte waren fast schon ein Sticheln an Aiyako. "Mir wäre trotzdem wohl, wenn du mir folgst und nicht zu weit weg bist."

"Dann bleiben wir in eurer Nähe und behalten euch im Auge, wäre das in Ordnung?"

Aiyako traute sich nicht, zu widersprechen, sonst hätte sie es getan. Zen fing ihren Blick auf und sah sie besorgt an. ,Ich werde auch mitgehen...'

Sêiichî nickte und verließ den Raum, um sich einen Peilsender zu holen. "Ist das wirklich in Ordnung? Ich meine, ihr bringt euch doch alle in Gefahr..."

"Gefahr ist unser 2. Vorname, was Darling?" Malbec stubbste Pitú etwas an und grinste frech.

"Na ja, meiner ist ja eigentlich Francis, aber das bleibt bitte unter uns, ja?" Die 18-jährige scherzte, das würde sicher die Atmosphäre etwas lockern.

Sêiichî war nur irgendwie nicht zu lockern, er machte sich immer noch Sorgen.
 

"Du fährst", kam es abwesend aus Aiyakos Mund, als sie die Tür öffnete und sich auf den Beifahrersitz setzte. Die anderen hatten sich vorsichtshalber auf die anderen Autos aufgeteilt, das war weniger auffällig. Sie schnallte sich an und sah aus dem Fenster.

Sêiichî schnallte sich ebenfalls an und gab Gas. Wenig später kamen sie bei Baron an.

Sie seufzte und schnallte sich wieder ab, stieg darauf aus dem Auto. Sie konnte es ja irgendwie verstehen, wenn er nicht viel mit ihr reden wollte, sie war schließlich an allem schuld. Etwas unsicher ging sie die ersten Schritte zur Tür und hob ihre zitternde Hand, die sich langsam der Klingel näherte. Gerade, als sie es schon fast geschafft hatte, zuckte sie zurück und kniff die Augen zusammen. Es war, wie sie es sich gedacht hatte: Selbst nach 7 Jahren war das, wovor sie am meisten Angst hatte, noch nicht überwunden.

Sêiichî blieb im Auto und parkte in einer versteckten Ecke. Von dort aus beobachtete er das Haus. 'Hoffentlich geht das gut...'

Jetzt war eindeutig nicht die Zeit des Zögerns und als die 22-jährige ein Scheppern aus dem Inneren des Hauses vernehmen konnte, schaltete sie schnell, riss die Tür auf und stürmte hinein.

"Ryuji!" rief sie, doch bekam keine Antwort. War ihm am Ende etwas passiert? Sie hatte Angst, Angst um ihren besten Freund und Angst um die Person, die sie liebte.

"Ryuji, du Blödmann, jetzt antworte doch..." Sie war verzweifelt. Erneuter Krach ertönte, war eindeutig aus dem 1. Obergeschoss zu vernehmen. Aiyako näherte sich der Treppe, blieb wie angewurzelt stehen, als sie etwas Rotes darauf ausmachte. Es war Blut. Blut schockte sie nicht, sie war immerhin Detektivin mit Leib und Seele, jedoch schockte sie die Tatsache, dass eben dieses Blut von Ryuji stammen konnte. Sie setzte ihren Weg fort und als sie oben angekommen war, bot sich ihr ein schrecklicher Anblick. Ryuji war mit dem Rücken gegen die Wand gelehnt, ein paar tiefe Schnittwunden zierten seinen Körper. Baron, noch angeschlagen von den Verletzungen, die Malbec ihm zuvor beigebracht hatte, stand, sich auf sein Katana stützend etwa in der Mitte des Raumes. Der Mann atmete schwer.

Aiyako brauchte einen Moment, bis sie wieder einen klaren Gedanken fassen konnte und ihr erster war: Wie geht es ihm? Sie lief also zu Ryuji und kam vor ihm zum Stehen.

"Ryu...", begann sie leise, sie wusste ja nicht, wie viel von den Drogen er noch intus hatte.

"Hey, Ai-chan. Schon genug von Sêiichî?"

"Du bist ja noch vollkommen benebelt, warte, ich stütz dich." Sie wollte ihm helfen, doch der junge Mann stieß die Rothaarige von sich. "Nein, ich bin hier noch nicht fertig."

"Werde ich nicht begrüßt, Aiyakolein? Ich müsste gestützt werden", mischte sich Baron ein, sodass ihn die Angesprochene mit einem abfälligen Blick strafte. Unter normalen Umständen hätte sie Angst vor ihm gehabt, doch nun waren Ryu und sein Befinden wichtiger als ihre kleinen Wehwehchen.

"Dich stützt niemand und schon gar nicht sie, hab ich mich klar ausgedrückt?!" Der Detektiv wurde wütend, wenn es um Aiyako ging, da brannten ihm die Lichter durch. "Toyotomi, schau dich doch mal an, du fällst ja halb auseinander und ich glaube..." Der 27-jährige kam näher und schwang sein Schwert in der einen Hand. "Ich glaube, ich mach dich jetzt kalt und nehme mir dann noch einmal unsere kleine Kratzbürste hier."

"Ich sagte, du sollst deine dreckigen Finger von ihr lassen!" zischte Ryuji mit aufeinander gebissenen Zähnen. "Und wer will das verhindern? Du etwa, Bourbon? Pass auf mit deinen grandiosen Witzen, ich ersticke noch an meinem Lachen." Ryuji stieß sich mit einem Knurren von der Wand ab und bemühte sich, aufrecht zu stehen. "Lach doch, wenn du willst." Er griff zur Seite und nahm Aiyakos Hand in seine, drückte sie fast schon beschützerisch und schob die junge Frau etwas hinter sich. "Aber meiner Freundin tust du nichts mehr an, dafür sorge ich schon!"

,Ryu..' Sie wurde etwas rot, doch das störte sie nicht, als sie die Arme von hinten um ihn legte. "Was tust du?"

"Ich halt dich fest, damit du keine Dummheiten machst." Oh je, das war ja auch mal eine peinliche Aktion.

"Ich mache keine Dummheiten, Kokosnuss..." Die Stimme des 23-jährigen klang merkwürdig ruhig, fast schon etwas zu normal. "Wirklich, du kannst mich loslassen."

"Wirklich?"

"Wenn ich es doch sage." Sie lockerte ihren Griff. Ryuji drehte sich in einer Bewegung herum und schlang die Hände um ihre Hüfte. Er konnte nicht ohne sie sein und vergaß alles um sich herum, als er sie sanft küsste. Die Rothaarige war etwas überrascht, mit einer solchen Reaktion hatte sie nicht gerechnet gehabt, doch sie schloss die Augen. Wenigstens für diesen einen Moment konnte man doch das ganze Leid vergessen, was war schon dabei? Doch, als er sich mit einem Schmerzensschrei von ihr löste, weiteten sich ihre Augen. Baron war anscheinend ausgerastet und hatte seinem Erzfeind von hinten sein Katana in den Rücken gerammt, sodass Ryu erst einmal Blut spuckte und dann unsanft den Boden grüßte.

"Besser so, jetzt labert der keinen Mist mehr und befummelt mein Schätzchen nicht."

"DEIN Schätzchen, das ich nicht lache!" Eine allseits bekannte Frauenstimme mischte sich in die Geräuschkulisse ein. Pitú stand in der Tür und hatte ihre Waffe auf den 27-jährigen gerichtet. "Hey hey, Pitú-chan. Komm an mein Herz und drück mich, Süße!"

"Mund zu, es zieht, gleich kommt was ganz anderes an dein Herz, mein Süßer!"

"Hab ich jetzt einen Grund eifersüchtig zu sein?" Malbec war hinter seiner Freundin erschienen und hauchte ihr einen kleinen Kuss in den Nacken. "Natürlich, ich hab mich voll in unseren feigen Vergewaltigersamurai verschossen, was denkst du denn?" Ein kleines Lachen verließ seinen Mund und er biss der Blondine kurz in den Nacken.

"Hörst du wohl auf", zischte sie mit einem Grinsen, "nicht hier!"

"Ich tu doch gar nichts..." Ein Geräusch erklang und lenkte die Aufmerksamkeit der beiden wieder auf sich. Der 27-jährige hatte sein Katana aus Ryujis Rücken gezogen.

"Hey, hab ich gesagt, dass du dich bewegen darfst?"

"Du hast mir gar nichts zu sagen, blondes Gift! Ich stehe weit, weit über dir."

"Weit? Wie weit? Eine Stufe? Der war gut, Baronchen, Angst machst du mir damit nicht, der Boss mag mich, schon alleine das genügt. Und jetzt stell dir mal vor, wo du stehst, wenn er herausfindet, dass du ihn stürzen willst, mh? Ich wäre an deiner Stelle lieber etwas vorsichtiger, oder du bereust es."

"Hör auf mein Schätzchen, sie hat verdammt Recht."

"Dein Schätzchen hat doch immer Recht, was, Malbec? Kommst du dir nicht manchmal etwas unterdrückt vor, wenn sie sich wieder über dich lustig macht? Und dann stehst du in der Rangordnung auch noch unter ihr, armer Kerl." Malbec verzog verärgert das Gesicht und feuerte eine Kugel in Richtung Baron ab, welche ihr Ziel in seinem Fuß traf, sodass er zu Boden sank.

"Ich bin kein Schoßhündchen, falls du das denkst. Ich verfolge meine Ziele und erreiche, was ich will, stimmt doch, Darling?"

Ein Fluchen war von Baron zu hören. "Deine Ziele... Und was sind das für Ziele? Ein wenig Anerkennung?"

"Wer im Glashaus sitzt, soll nicht mit Steinen werfen", mahnte Pitú ihren Gegenüber. "Du willst doch auch Anerkennung, nicht wahr?" Sie trat in den Raum und beugte sich zu dem Blauäugigen nieder, bevor er den kalten Lauf an seiner Stirn spüren konnte. "Anerkennung meiner Schwester, die vom Boss, ja, du willst selbst Aiyakos Anerkennung und die von Ryuji."

"Toyotomis Anerkennung?!" Er wurde laut und seine Augen begannen bedrohlich zu funkeln, sodass Pitú sich für einen Moment dabei erwischte, wie sie den Mann mit Vermouth verglich, jedoch schüttelte sie schnell ihren Kopf, die würde sie für einen solchen Gedanken sicher lynchen.

"Brüll sie gefälligst nicht an, sei etwas höflicher!" In solchen Fällen wurde Malbec zornig. Wie konnte er es wagen? Baron lachte auf und griff sich blitzschnell sein Katana, schwang es und wollte so Pitú treffen, welche jedoch schnell genug reagieren konnte und sprang, um ihm so auszuweichen. Als ihre Füße wieder den Boden berührten, verpasste sie dem Pathologen Kugeln, was Malbec erstaunt blinzeln ließ. Normal handelte seine Freundin nicht so kopflos, das wurde mehr ihm nachgesagt.

"Ich hasse es, wenn man mir so feige kommt!" spie sie aus und blickte mit zornerfülltem Gesicht auf die sich nun krümmende Gestalt am Boden nieder.

"Aiyako, geht's dir gut?" fragte Malbec, weil er sah, dass die Detektivin unnatürlich blass geworden war. Sie kniete neben Ryuji, der noch immer bewusstlos war und versuchte vergeblich, ihn aufzuwecken.

"Er ist bewusstlos und verliert verdammt viel Blut, was mach ich, er stirbt, Koichi!"

"Nein, tut er nicht..." Baron hatte seine Stimme anscheinend wieder gefunden.

"Wir haben dieselben Blutgruppen. Ich könnte ihm etwas spenden, allerdings..." Er warf einen lüsternen Blick zu Aiyako, dann einen zu Pitú. "Will ich dafür eine Gegenleistung haben." Unmittelbar darauf spürte er Pitús Fuß, den sie kurz in seinen Bauch rammte. "Du kannst froh sein, wenn wir dich am Leben lassen, also spiel dich nicht so auf!"

"Ihr würdet gewaltigen Ärger am Hals haben, wenn ihr mir was antut."

"Ach ja? Inwiefern? Am Besten noch von meiner lieben Schwester, nicht wahr? Ich frag mich, wie sie es eigentlich mit dir aushält. Du vergewaltigst alles, was nicht bei 3 auf den Bäumen ist und denkst du dabei eigentlich an deine Verlobte?"

"Halt doch die Klappe, du hast ja keine Ahnung mit wie vielen Kerlen die mich betrügt, also!"

"Ach da liegt der Hase im Pfeffer, ja? Nur zu dumm, dass ich dir das nicht glaube, ich kenne doch meine Schwester."

Der 27-jährige schien gemerkt zu haben, dass er sich so nicht herausreden konnte und presste die Lippen aufeinander. "Was, wenn ich mich weigere, Blut zu spenden?"

"Also 1. hast du hier schon mal gar nichts zu sagen, 2. reicht das, was du hier blutest schon fast locker und 3. sei doch mal ehrlich. Was wäre ein Leben ohne Toyotomi für dich, mh? Du hättest doch keinen Erzfeind mehr, wäre doch langweilig."

"Auf diese Memme da kann ich gerne verzichten, danke."

"Wenn das so ist... Malbecschatzi hilfst du mir mal eben?"

"Wobei?" fragte er, obwohl er sich schon denken konnte, was sie jetzt vorhatte.

"Wir fesseln ihn und nehmen ihn mit. Blut abnehmen können wir ja gerade noch selbst aber Ryu bringen wir ganz schnell ins Krankenhaus, die machen dann die Transfusion, das ist mir lieber." Er nickte.

"Ich bring ihn dann ins Krankenhaus, ja?" Aiyako wollte bei ihm sein, wenn er erwachte, das war ihr wichtig.

"Gut, lass dich dann von Sêiichî fahren meinetwegen."

Baron zappelte, als sie begannen, seine Handgelenke zusammen zu binden. Ein weiterer Tritt Pitús in seine Magengegend war die Antwort.

"Ups, entschuldige, bin wohl ausgerutscht."

Der 19-jährige lachte kurz über den Kommentar seiner Freundin und zog den Pathologen dann unsanft auf die Beine. "Sei lieb und wir sind es auch."

"Das werdet ihr bereuen, ich schwör's euch, das werdet ihr bereuen!" Himmel, war ihm das peinlich! Er ließ sich doch tatsächlich von einer 18- und einem 19-jährigen dermaßen ins Boxhorn jagen.

Noch auf der Treppe kam ihnen Vermouth entgegen. "Na hallo, ihr habt mir ja gar nichts übrig gelassen, wie unfair", schmollte sie künstlich, sie war stolz auf das, was sie aus ihren Schützlingen gemacht hatte. Sie waren selbstständig und stark, genau so, wie es sein musste.

"Nein, wir haben ein hübsches Souvenir, findest du nicht auch?" Pitú lachte kurz.

"Doch, der macht sich überm Kamin sicher gut."

"Ich werde mich fürchterlich rächen!"

"Halt die Backen, du klingst ja, wie ein aus ´nem Horrorfilm entflohenes Monsterviech."

Sie zwängten sich an Vermouth vorbei und hinaus aus dem Haus.

"Das wird im Audi jetzt eng", seufzte Malbec. "Wo ist das Problem?" Pitú zwinkerte ihrem Freund kurz zu. "Ich setz mich einfach auf deinen Schoß, das haben wir doch schon öfter gemacht."

"Da waren wir aber auch alleine..." Ein leicht durchtriebenes Grinsen machte sich auf seinem Gesicht breit. Er dachte nicht, dass er es schaffen würde, seine Hände lange bei sich zu behalten...

Get mine get yours

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Meaningless Friendships

"Du willst mich verarzten? Wie gütig von dir, Pitú-chan." Die Blondine lachte kalt auf, bevor sie das Messer aus seinem Oberarm zog, was noch einmal schön schmerzhaft für den 27-jährigen war. "Keineswegs, ich nehme dir das versprochene Blut ab, Ryuji soll doch auch mal was Positives von dir haben."

"Wieso? Du hast mir noch keine Gegenleistung dafür gegeben, lass es!"

Sie holte aus und knallte ihm ein weiteres Mal die flache Hand ins Gesicht. "Ich hab dir schon mal gesagt, dass du froh sein kannst, dass du noch am Leben bleiben darfst, also halt die Schnauze!"

Ihm entkam ein Knurren und er drehte den Kopf zur Seite, nur, um in Malbecs schadenfroh grinsendes Gesicht sehen zu dürfen. "Ist sie nicht toll? Ich liebe dich, Pitúmäuschen."

"Nein, ich liebe dich, Malbecschatzi." Beide lachten, doch der Pathologe schien das alles gar nicht so witzig zu finden. Na und? Kümmerte sie doch nicht.

"Jetzt halt still und sei ein braver Junge, Baronileichen, dann tut's nicht mal weh." Sie drang mit der Spritze in seine Haut ein und zog sie langsam auf, beobachtend, wie sie sich mit seinem Blut füllte. "Das müsste reichen, damit die im Krankenhaus wissen, was sie brauchen", meinte Pitú, sie kannte sich ein wenig mit solchen Dingen aus. Man hatte ihr eben etwas Nachhilfeunterricht gegeben. Baron verzog nicht einmal das Gesicht, er beklagte sich nicht, sie hatte sich zumindest etwas gebückt und so hatte er nun Einblick in ihr Dekolleté, wieso sich also beschweren?

"Glotzt du ihr da gerade in den Ausschnitt, Baronklon?" wollte Malbec wissen, wenn ja, bekam der Typ gleich erst einmal eine geschmiert.

"Ja, denkst du, ich schau ihr in die Augen, wenn sie hier halbnackt herumrennt? Du Träumer, das schaffst du ja selbst nicht." Zack, hatte der Mann ein blaues Auge. "Begaff meine Freundin nicht, dass, was du vorhin gesehen hast, reichte schon!"

"Pitúleinchen, kannst du deinem Möchtegernmacho mal sagen, dass er das lassen soll? Das kitzelt so..."

Pitú seufzte. "Halt einfach den Mund, oder wir stopfen ihn dir wieder, so einfach ist das!"
 

"Keiner stopft ihm den Mund, kapiert?!" Die Augen der Anwesenden - einschließlich Michaels - waren nun auf die Tür gerichtet, in der eine Frau mit schwarzen Haaren und rotbraunen Augen stand, die eine Waffe auf die Blondine gerichtet hatte.

"Wurde ja auch mal Zeit, dass du auftauchst, du unnützes Weib!"

"Motz mich nicht so an, ich war doch nur schnell in der Apotheke, um dir was zu holen, wegen deinen Verletzungen!"

"Eben, das hättest du auch früher machen können!"

"Und ich dachte immer unsere Beziehung wäre harmonisch", ergriff Pitú kopfschüttelnd das Wort, bevor sie schnell handelte und zu ihrer Waffe hechtete, die sie sogleich auf die 20-jährige richtete.

"Raus aus meiner Wohnung!"

"Das ist auch meine Wohnung!" Malbec zog sich erst einmal hastig seine Shorts an und ergriff dann ebenfalls seine Waffe. "Also raus hier!"

"Oh, Malbec, du hättest dir nichts anziehen brauchen, so gefällst du mir viel besser..."

"Red keinen Stuss, du Waschweib, das Weichei hat dir nicht zu gefallen!"

"Hört ihr euch noch reden? Wie hältst du es bloß mit ihm aus, Ichigo?" Das wollte die Blondine jetzt aber wissen, war die denn völlig übergeschnappt?

"Ich bin nicht Ichigo. Ichigo schläft einen tiefen Schlaf, Süße... So, wie du gleich!" Mit diesen Worten hatte sie auch schon abgedrückt und eine Kugel in Richtung Pitú abgefeuert.

Ein weiterer Schuss ertönte, welcher aus Malbecs Pistole gekommen war. Ein Klirren war zu vernehmen und beide Kugeln schlugen in der Wand zu Pitús Rechten ein. Überrascht starrte Lumassina ihren Schwager in Spe an. Er hatte doch tatsächlich die Kugel aus der Bahn geschossen. "Schieß noch einmal auf sie und du bist tot!"

"Macht Daisuke los und hier schießt keiner mehr." Malbec warf einen fragenden Blick zu Pitú, welche den Kopf schüttelte. "Wir verhandeln nicht mit dir, das ist unsere Wohnung und du bist hier unerlaubterweise eingedrungen. So was nennt sich Einbruch und wird strafrechtlich verfolgt, Süße."

"Klar und jetzt wollt ihr mich anzeigen, ja?"

"Nicht nötig, ein Anruf reicht und du wirst hier gleich abgeholt... Mir fallen jetzt alleine spontan 2 Leute bei der Polizei ein, die sich sicher darüber freuen würden." Ja, ganz sicher wären Wataru und Sêiichî hocherfreut darüber, wenn diese Kriminelle endlich hinter Gitter käme.

"Soll ich jetzt Angst haben? Ich sag dir mal was: Ihr seid Mörder, genau wie wir, meine Lieben. Und Erpresser und so weiter... Schaut euch doch einfach nur mal an, was ihr mit ihm hier gemacht habt." Sie nickte in Richtung Baron. "Schon alleine dafür wandert ihr ein paar Jahre ins Kittchen und jetzt erzählt mir nicht, dass eure tollen Freunde bei der Polizei euch nicht eigentlich schon längst auf den Fersen sind." Pitú verzog verärgert das Gesicht.

"Stell uns nicht mit euch gleich, wir stehen weit über eurem Niveau!"

"Ja, vielleicht über meinem, aber wohl kaum über Daisukes, nicht wahr? Er steht über dir, Schwester, du hast einmal im Leben gegen jemanden verloren, sieh es ein! Du hast gegen etwas verloren, das mir gehört, wie fühlt sich das an? Jetzt weißt du, wie es ist, ständig im Schatten jemand anderes zu stehen..." Der Raum wurde von einem psychopathischen Lachen erfüllt, das ganze hier glich einem Horrorfilm doch gespenstisch.

Eben dieses Lachen wurde von einem Schuss zerschnitten, welchen Malbec abgegeben hatte. Er hatte sie an der Schulter gestreift, sodass sie in ihrem Lachen innehielt und perplex ihren Arm musterte, an dem nun das Blut hinunterlief.

"Du dumme Pute, sei gefälligst nicht so unvorsichtig!" fuhr Baron seine Verlobte an. "Du bist schwanger, kapier's endlich und mach nicht solchen Scheiß!"

"Du bist schon wieder schwanger?" wollte Pitú nun wissen. Wenn ja, war das jetzt ihr 2. Kind, das erste war ein Junge namens Shiro.

"Ja, bin ich", antwortete die 20-jährige bissig. "Im 5. Monat, wird wieder ein Junge..."

"Herzlichen Glückwunsch..." Gerade lächelte die Blondine fast schon sanft. Sie ertappte sich dabei, dass sie für einen Moment wieder zu Makoto mutierte, doch so was ließ sie nicht kalt. Sie selbst wäre ja vor nun fast einem Jahr beinahe Mutter geworden.

"Ich hoffe, Tsubakiro schläft durch, nicht so, wie Shiro. Ich sterbe, wenn ich nachts ständig aufstehen muss.." Was war denn jetzt kaputt? Sie redeten ganz normal? Ichigo kam wohl anscheinend langsam durch.

"Hast du eine Meise? Du bist nicht hier, um einen Kaffeeklatsch mit deiner lieben Schwester abzuhalten, du dumme Kuh!"

"Ist ja gut, ich hab's verstanden, brüll nicht so!" Gut, anscheinend kam Ichigo wohl doch nicht durch. Pitú schaltete und legte den Lauf ihrer Waffe an Barons Schläfe.

"Verschwinde, ich will keinem ungeborenen Kind wehtun."

"Ich gehe nicht ohne ihn!" Sie wollte also einen auf stur machen, das konnte die Zauberin auch. "Dein Dickschädel bricht dir noch irgendwann das Genick." Sie legte den Finger an den Abzug und blickte Lumassina selbstsicher in die Augen.

"Mach ihn eben los, Darling", kam es von Malbec, der sich hinter den Stuhl kniete und die Fesseln des Pathologen aufknotete.

"Was tust du denn da?"

"Wir brauchen ihn nicht mehr, lass ihn doch gehen."

"Aber-´´

"Denk an Shiro und Tsubakiro, deine Neffen. Die brauchen einen Vater und können schließlich nichts dafür, dass ihr Vater so ein Mistkerl ist."

Sie ließ ihre Waffe sinken und man sah ihr an, dass sie von sich selbst schockiert war. "Du hast natürlich Recht..."

Baron erhob sich rasch und kam mit einem dreckigen Grinsen etwas auf Pitú zu. "Bis bald, mein kleines Flittchen..." Er zog sie an sich und drückte ihr seine feuchten Lippen auf. Seine Hand wanderte unter ihr Nachthemd und zwischen ihre Beine, sodass sie empört die Augen aufriss und ihm ein weiteres Mal kräftig zwischen die Beine trat. Er zuckte kurz und ließ von ihr ab. Malbec war sofort an Pitús Seite und drückte sie beschützerisch an sich. "Fass sie nicht an, hab ich gesagt!" fauchte er, die Zornesröte in seinem Gesicht konnte nicht einmal von einem Farbenblinden übersehen werden. Baron lachte kurz auf und wandte sich dann ab.

"Warte noch", hielt Pitú ihn auf. Sie ging hinüber zum Nachttisch, hob etwas auf und warf es dem Blauäugigen zu. "Bring das Blut ins Krankenhaus."

"Warum sollte ich? Damit das Leben meines Erzfeindes in Sicherheit ist? Ich bin doch nicht bekloppt."

"Du willst genau so wenig, wie wir, dass er stirbt, ist doch so... Wen hättest du denn dann noch, wenn er tot ist, mh? Du brauchst jemanden, den du bekämpfen kannst, das ist nun mal so, also bring es ihm schon." Der Mann gab ihr keine Antwort, sie musste nicht wissen, dass er tatsächlich auf irgendeine kranke Art und Weise an seinem Erzfeind hing.

"Ich denk nicht dran." Trotzdem steckte er das Fläschchen in seine Hosentasche und drehte ihnen den Rücken zu. ,Ich werd's da anonym abliefern. Dieses kleine Flittchen hat verdammt Recht, ohne Toyotomi hätte ich keine Lebensaufgabe mehr...' Das war doch wirklich schockierend. Seit 23 Jahren bekämpfte er diesen Toyotomi nun schon und erst jetzt erkannte er, dass ihm das fehlen würde. Er kam sich gerade etwas verweichlicht vor, wie er da an Toyotomi hing, also holte er aus und verpasste seiner Verlobten erst einmal eine schallende Ohrfeige. "Du unnützes Miststück! Ich wette, du warst gar nicht in der Apotheke, sondern irgendwo bei einem Kerl!"

"Spinnst du?!" mischte Malbec sich ein. "Man schlägt keine Frauen und schon gar nicht, wenn sie schwanger sind, du Armleuchter!"

"Halt dich da raus, du Ich-lass-mein-Mädchen-oben-sein-wenn-sie-will-Faschingsclown!"

"Das sagt gerade der Richtige, mein liebes Barönchenklönchen!"

"Antikonflikt, Jungs!" wollte Pitú die beiden auseinander halten, doch es war schon zu spät.

Sie drückten sich gegenseitig die Waffen gegen die Stirn und blicken sich grimmig in die Augen.

"Ihr seid schlimmer, als ein Sack Flöhe, ehrlich wahr..." Die 18-jährige schüttelte den Kopf.

Lumassina packte ihren Verlobten einfach am Handgelenk und schleifte ihn hinter sich her aus der Wohnung, ohne irgendein Wort zusagen. Malbec und Pitú standen nun da wie bestellt und nicht abgeholt und blickten den beiden hinterher.

Eine peinliche Stille breitete sich aus, wie ein beklemmender Schleier. Diese wurde plötzlich von dem Klingeln des Telefons durchbrochen, was beide zusammenschrecken ließ. Die Blondine nahm den Hörer ab. "Kiritani?"

"Was um Himmels Willen treibt ihr denn so lange?!" erklang eine verärgerte Frauenstimme am anderen ende der Leitung. "Wir sind hier im Krankenhaus, die Ärzte sagen, Ryuji ist ins Koma gefallen und war macht ihr?! Ich wette, ihr macht's noch mal gemütlich, was?" Oha, war die aber sauer.

"Vermouth, beruhige dich bitte erst mal", startete Pitú einen kläglichen Versuch.

"Mich beruhigen?! Sag mal, sonst geht's dir noch gut, ja? Warte mal... Aiyako will dich sprechen." Sie gab den Hörer an die Rothaarige weiter.

"Hallo, hier ist Aiyako", begrüßte man sie, die junge Frau klang zu Tode betrübt.

"Hallo... Wie geht es ihm?"

"Er liegt im Koma, sie meinten, er ist nicht besonders stabil." Ein Schluchzen kam über ihre Lippen.

"Keine Angst, wir haben Baron geschickt, der bringt das Blut."

"Baron? Nein, der doch nicht. Der will ihn doch am Liebsten tot sehen, dieser Unmensch..."

"Glaub mir, der macht das. Vertrau mir, Aiyako... Ryuji wird wieder gesund, das verspreche ich dir."

"Woher willst du das denn wissen? Er kann dabei auch sterben, dann bin ich ganz alleine... Ich habe Angst um ihn, wenn er stirbt, ich weiß nicht, wie ich ohne ihn weiterleben soll."

"Gott bewahre, aber für den Fall, dass das passiert..." Sie nahm Malbecs Hand in ihre und verhakte seine Finger mit ihren. "...Selbst das ist zu überwinden, man kann alles schaffen."

"Sofern man stark ist und viel verkraften kann... So, wie du, Makoto. Aber ich bin nicht stark. Ich bin so schwach, dass er jetzt im Sterben liegt, bloß, weil ich ein bisschen Sex hatte..." Sie war so mit den Nerven am Ende, das konnte man ihr anhören. Die Tränen rannen der 22-jährigen über die Wangen und benetzten den Boden zu ihren Füßen. "Ich brauche ihn, wenn er geht, gehe auch ich..."

"Aiyako, denk an deine Freunde. Wie würden Wataru und Zen ohne dich dastehen? Ihr seid doch quasi eine Familie, die sich immer gegenseitig geholfen hat. Du hast doch noch die beiden und uns, deine Freunde."

"Meine Freunde? Wer soll das sein?"

"Na Koichi, Chris, Sêiichî und ich. Wir wollen nicht, dass dir was passiert, das musst du doch schon gemerkt haben, Dummerchen."

"Das war doch reines Mitleid. Ich bin an allem Schuld, verdammt, ich bin echt ein Unglücksbringer... Wozu hab ich mit ihm geschlafen, wenn es doch eh nichts bringt? Ich bin und bleibe eben nutzlos, ganz egal, was kommt..."

"Aiyako, du enttäuschst mich. Du klingst, wie Zen, das gefällt mir nicht. Ich hab dich nicht so kennen gelernt, sondern als offene, junge Frau, die immer erhobenen Hauptes ihren Weg gegangen ist. Was ist los mit dir, glaubst du, du bist unnütz, nur, weil du über dein Trauma hinwegkommen wolltest? Ich fand das, wenn ich ehrlich bin, ziemlich mutig von dir. Ich meine, du wolltest etwas tun, das zeigt, dass du dich noch nicht aufgegeben hast, wirf das nicht weg, denn dann war wirklich alles umsonst."

"Gibst du sie mir mal?" fragte Malbec mit ruhiger Stimme. Man gab den Hörer weiter.

"Hey, Aiyako, ich bin's, Koichi. Lass dich nicht so hängen. Wir machen alle Fehler, keiner ist perfekt. Ryuji wird schon wieder, der ist doch zäh, weißt du doch. Und ich meine schau mal... Du sagtest, er habe dir gesagt, dass er dich liebt?"

"Ja, hat er, aber ich denke, damit wollte er mich nur beruhigen, ganz einfach beruhigen." Das hatte sie sich eingeredet. Er hing an ihr und wollte ihr deswegen keine unnötigen Sorgen bereiten. "Er kann mich nicht lieben, das ist nun mal so."

"Nein, nein. Ich glaube eher, dass du ihn nicht lieben kannst. Hast du dich vielleicht in Sêiichî verschossen, oder was?" Das war wieder typisch für ihn, er war in manchen Momenten wirklich taktlos.

"Nein, hab ich nicht..." Sie seufzte. "Klar bedeutet er mir jetzt was, aber eben nur als Freund. Ryu ist mehr für mich. Ich will mit ihm zusammen sein und ihn einfach um mich haben. Ohne diese ganzen Probleme, ist das nicht verrückt? Ich würde ihn am liebsten wirklich heiraten, dann wären auch Ryuji und Aiyako verheiratet und nicht nur Seiji und Aya."

"Dann lohnt es sich doch, zu hoffen. Du kannst hoffen, dass er aufwacht und dann fragst du ihn, ich bin sicher, er lehnt nicht ab."

"Das sagst du so einfach... Was, wenn er nein sagt? Er hasst mich dafür, dass ich das getan habe, Koichi. Er hasst Sêiichî dafür, dass er das getan hat und es ist bloß meine Schuld."

"Das wirst du sehen, wenn er aufwacht. Er war auf Drogen, da sagt man Dinge, die man nicht so meint, das wird nicht so gemeint gewesen sein..." Im Hintergrund waren Schritte und eine Männerstimme zu vernehmen, Aiyako hielt für einen Moment den Hörer von sich.

"Koichi? Ich muss Schluss machen, der Arzt meint, ein Mann habe das Blut vorbeigebracht und sie beginnen jetzt mit der Transfusion!" Sie klang erleichtert, sogar ein wenig optimistisch, was ihm ein leichtes Lächeln auf die Lippen zauberte.

"Lass dich nicht aufhalten, alles Glück der Welt von mir und Makoto, bis dann!" Er legte auf und drehte sich grinsend zu seiner Freundin herum.

"Und?" wollte diese wissen, war schon ganz angespannt.

"Sie meinen, er ist nicht stabil, aber jetzt warte... Baron hat wirklich das Blut da hingebracht!"

"Was hab ich gesagt?! Was hab ich gesagt, mh?!" Sie war völlig aus den Häuschen und sprang ihn mit einem Satz an. Er drückte ihren Körper dicht an sich. "Ja, du bist die Beste!" Nicht nur sie war aus dem Häuschen, das konnte ja was werden.

"Jetzt können wir nur noch auf die Medizin vertrauen...", erwiderte sie.

"Hoffen wir, dass diese Quacksalber seit dem Tod meiner Mutter ein wenig hinzugelernt haben."
 

Unterdessen saß Aiyako im Warteraum vor dem OP. Es war bereits 4 Uhr morgens und sie war einige Male von Chris und Sêiichî zur Ordnung gerufen worden, sie solle doch nach Hause gehen. Aber nein, das wäre das Letzte, was sie jetzt tun würde. Ihr Gesicht sollte das Erste sein, das er mit seinen helllilanen Augen erblickte, wenn er endlich wieder erwachte. Die 22-jährige machte sich noch immer schreckliche Vorwürfe, da konnte selbst gutes Zureden nicht viel daran ändern, es war ihrer Meinung nach nun mal so.

Sie war vertieft in ihre Gedankenwelt, bis sich eine Tür öffnete und ein Arzt auf sie zugeschritten kam.

"Frau Aya Akibahara?" Beinahe hätte sie ihn korrigiert, doch das wäre nicht sehr ratsam gewesen, sie kannte den Mann. Er gehörte, genau wie die meisten Angestellten dieses Krankenhauses, ebenfalls zur Schwarzen Organisation.

"Ja, wie geht es ihm?"

"Außer Lebensgefahr und stabil, also vorerst kein Grund zur Sorge." Die Rothaarige atmete erleichtert auf, doch der Mann musterte sie prüfend. "Sie sehen mir auch etwas malträtiert aus, meine Gute."

"Nein, nein, Sie müssen sich irren."

"Na hören Sie mal, ich irre mich doch nicht! Das Blut auf Ihrer Kleidung... Woher stammt das?"

"Das ist seines", antwortete sie und drehte ihr Gesicht etwas weg, er musste ja nicht sehen, dass sie kurz davor stand, zu weinen. Der junge Arzt - verdammt jung für seinen Beruf, wie es schien - zog die Frau an sich und umarmte sie sanft.

"W-was tun Sie dann da?!"

"Pscht, Aiyako, ich bin's, Zen. Chris hat mich verkleidet, ich soll ein wenig auf dich achten." War sie denn jetzt von allen guten Geistern verlassen? Zen sollte auf sie aufpassen? Das war der Witz des Jahres.

"Geh nach Hause, Zen. Kleine Jungs sollten schon längst schlafen."

"Ich bin kein kleiner Junge, ich bin 17 Jahre alt." Sie seufzte.

"Du kannst aber nicht auf mich aufpassen. Schau doch mal, wenn er jetzt wirklich stabil ist, warum solltest du dann auf mich achten müssen?"

"Weil ich jemanden gesehen habe, dessen Anwesenheit dich nicht freuen wird..." Zen schluckte, man konnte ihm ansehen, dass er vor etwas ziemliche Angst zu haben schien.

"Und wer soll das sein? Baron? Lumassina?"

"Perricone."

Sie hielt für einen Moment im Atmen inne. "Was hast du gesagt?"

"Ich sagte, Perricone ist hier." Die 22-jährige schob den Jungen beiseite und ging zur Rezeption. "Wo bitte liegt Seiji Akibahara?"

"Wer will das wissen?" Hilfe, die Frau hinter dem Schreibtisch war ja die japanische Ausgabe einer Walküre.

"Seine Frau, Aya Akibahara."

"Ah, Neretta-chan. Zimmer 54 auf der Intensivstation, das findet man schnell." Sofort stürmte sie los, Zen, verkleidet als Eichi Fukoyama, war ihr dicht auf den Fersen.

Sie riss die Tür seines Krankenzimmers auf und fand ihn in einem Krankenbett vor. Er schlief. Aiyako trat näher und ließ sich auf einen Stuhl neben dem Bett sinken. Sie nahm die Hand Ryujis in ihre und legte den Handrücken gegen ihre Wange. ,Wach bitte wieder auf...'

Nicht den Bruchteil einer Sekunde später hörte sie ein Klicken und spürte, wie ein harter, metallischer Gegenstand gegen ihre Schläfe gedrückt wurde.

"Weg da, mach Platz", fauchte die schwarzhaarige Frau, und verlieh ihren Worten noch Ausdruck, als sie mit böse funkelnden Augen auf die Rothaarige herabsah.

"Ich denke nicht daran!" Sie würde doch nicht von seiner Seite weichen, nur weil sie es von dieser Person gesagt bekam.

"Ich sagte, du sollst da weggehen, Neretta!"

"Hast du was auf den Ohren? Ich sagte doch, ich denke nicht daran!"

"Hallo, Perricone", meldete sich Zen zu Wort. Er kannte diese Frau sehr gut und hatte immer Respekt vor ihr gehabt. Die 25-jährige wandte dem Jungen ihr Gesicht zu, ihr Gesichtsausdruck wechselte schlagartig in etwas Erfreutes.

"Cousinchen! Das ist ja eine Überraschung, dich hier anzutreffen." Eigentlich war Perricone keine herzlose Frau, sie hatte ihre Leute, die sie ins Herz geschlossen hatte und Zen gehörte eben dazu.

"Was machst du denn hier, Hana?"

"Ich wollte nur Ryuji besuchen, weil mir zu Ohren kam, dass er durch die dumme Aktion eines ziemlichen Miststücks schwer verletzt wurde. Tja, da er mir nicht ganz egal ist, hab ich mich eben auf den Weg gemacht."

"Meintest du mit ziemlichem Miststück gerade mich, meine Liebe? Hängst du seit Neuestem nicht mehr an Koichi und versuchst, den armen zu verführen, wo du weißt, dass er leidet und an Makoto denkt?" Sie konnte sich diese Frage einfach nicht verkneifen, sie war durchaus berechtigst, wie sie fand.

"Ich muss nicht dir antworten, die du dich von Cognac hast verführen lassen, also zügle deine Zunge!"

"Aber ist doch so. Und jetzt, wo du eine Abfuhr gekriegt hast und es nicht einmal schaffst, Makoto umzubringen, schmeißt du dich an Ryuji, das kann ich ja leiden. Bist du so billig, oder tust du nur so?" Perricone musste lachen, Neretta war aber auch wirklich gerade naiv.

"Süße, denkst du eigentlich, dass du die Einzige bist, die jemanden betrügen kann?" Wie meinte sie denn das wieder? Die Rothaarige war verwirrt, was sich in ihrem Blick widerspiegelte. "Jetzt hör endlich auf mit der Geschichte, ich bereue es ja schon zutiefst, aber betrogen hab ich ihn damit nicht, nein. Wie kann man jemanden betrügen, mit dem man nicht zusammen ist? Erklär mir das." Nun hielt sich das Model den Bauch vor lachen, das war zu viel für sie.

"Weil unser lieber Bourbon hier schon seit geraumer Zeit eine kleine Affäre mit mir hat und auch so macht es den Anschein, als wurde da Cognac Nummer 2 geboren!"

"Wenn das ein Scherz sein soll, ist er gar nicht witzig!" Die junge Frau wurde mit einem Mal weiß im Gesicht.

"Es ist kein Scherz, glaube mir. Deshalb machst du jetzt auch Platz, damit er nicht dein Gesicht zuerst sehen muss, sonst bekommt er ja ´nen Schock und fällt gleich wieder ins Koma."

"Sei doch still, ich bin immerhin nicht so billig, wie du!"

"Das sagst du, nachdem du was mit dem hattest, oh je. Kindchen, der Mann geht schon fast als männliche Hure durch, aber bei dir wundert mich gar nichts mehr." Mit einem Satz war Neretta aufgesprungen und hatte der 25-jährigen die Waffe aus der Hand geschlagen.

"Rede nicht so über Cognac, oder du kriegst kräftig eins auf deine schöne Visage, Fräulein!"
 

Die Blondine hatte sich dazu entschieden, noch einmal zum Krankenhaus zurückzukehren, sie war sich nicht ganz sicher, ob es die beste Lösung des Problems war, wenn man Zen auf Aiyako achten ließ. Dieser spezielle Gang der Intensivstation war nun erfüllt von Schritten, die sich Ryujis Zimmer näherten. Schon von weitem konnte sie 2 ihr bekannte Frauenstimmen ausmachen, die sich heftig in den Haaren zu liegen schienen. Die 29-jährige lauschte für einen Moment, als es sie packte und sie wie von der Tarantel gestochen die Tür aufriss, um der Frau, die soeben diesen Kommentar über ihren Freund abgelassen hatte, von Angesicht zu Angesicht gegenüber zu stehen.

"Verzeihung, wenn ich die nette Konversation unterbreche, aber Perricone, my Darling, ich sollte dich für das, was du eben gesagt has, gewaltig durch den Fleischwolf drehen."

"Sieh mal einer an, Vermouth." Ein fieses Grinsen war ihr gegeben. "Jetzt versuch nicht, mich vom Gegenteil zu überzeugen. Wo ist denn dein toller Freund? Mal wieder seine Wanhsinnsfreundin mit irgendwelchen Schnepfen betrügen?"

"Er ist zu Hause und schläft, wenn du's genau wissen willst."

"Ja, schläft höchstwahrscheinlich mit irgendwelchen Aiyakos."

"Halt einfach deinen vorlauten Schnabel, du hast doch keine Ahnung, von was du hier sprichst!" Das war ja eine angenehme Situation, in der sich Zen befand. Er stand hier zwischen den Fronten, das mochte ihm irgendwie gar nicht gefallen. ,Wataru', rief er seinen Freund in Gedanken, ,wo steckst du?'

"Meide Informationen über ihn reichen aus, dass ich behaupten kann, dass ich sehr wohl Ahnung habe. Weißt du, ich habe da zuverlässige Quellen..."

"Na und? Dann hast du eben was gehört, das ist mir doch egal. Er hat sich geändert, das is, was zählt." Die Schwarzhaarige brach in erneutes Gelächter aus.

"Natürlich und Schweine können fliegen. Als nächstes willst du mir weismachen, dass er dich liebt, nicht wahr? Du bist so blind, der Kerl nutzt dich doch nur aus, dich und deine Berühmtheit, ganz klar." Kaum hatten diese Worte ihre Lippen verlassen, spürte sie auch schon Vermouths flache Hand auf ihrer Wange.

"Mach den Mund zu, oder überlege, bevor du sprichst! Ich glaube so langsam, dass du einfach nur eifersüchtig bist, meine Liebe. Schau dich an, du hast es nötig, hier aufzutauchen und alle zu nerven, ja? Dein Ego bedeckt anscheinend die halbe Welt und es stinkt zum Himmel."

"Schon mal in den Spiegel gesehen? Wessen Ego ist hier wohl das größte, mh? Du kannst mich nicht von meiner Meinung abbringen, er ist und bleibt einfach unter deinem Niveau, das enttäuscht mich ein wenig."

"Gerade du redest von Niveaulosigkeit, der war gut. Ich erinnere dich daran, was du mit Koichi abgezogen hast, you know? Das war ja wohl niveauloser, als meine Beziehung, die dich eigentlich wirklich überhaupt rein gar nichts angeht!"

Perricones Mundwinkel zuckte, was ein Anzeichen dafür war, dass sie wahrscheinlich gleich ausrasten würde. "Was zwischen Koichi und mir war, oder auch nicht wahr, spielt hier keine Rolle!"

"Also ich finde es schon witzig, dass du es nötig hast, dich an einem Jungen zu vergreifen, der sein Gedächtnis verloren hat, obwohl du wusstest, dass er litt und nur an Makoto dachte. Kannst du mir jetzt noch ins Gesicht sehen und behaupten, du bist besser, als ich?"

"Nein, du bist ja auch perfekt! Soll ich dir was sagen? Ja, ich bin eifersüchtig und das bin ich auf euch alle beide! Schau dich an, du bekommst doch alles, was du willst, du verwöhntes Miststück! Und Nerettaleinchen bekommt Ryuji, weil er sie ja so sehr liebt, wo ist das fair?!"

Die Blondine zog die Augenbrauen zusammen, mit so etwas hatte sie jetzt nicht gerechnet.

"Makoto darfst du nicht vergessen, auf die bist du ja wohl am eifersüchtigsten."

"Makoto... Pah! Dieses kleine blonde Engeslskindchen, bei der vergeht mir alles!"

"Hana, bist du Daisuke heute schon mal über den Weg gelaufen?" wollte Zen wissen, es interessierte ihn jetzt doch, ob seine Cousine den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sah.

"Nein, bin ich nicht, was hat der jetzt mit der ganzen Sache hier zu tun?"

"Meine Kleine hat ihn zusammen mit Malbec ein wenig alt aussehen lassen, that's it." Vermouth stieß einen leicht überheblichen Lacher aus. "Ich hab sie vorhin von zu Hause aus noch mal angerufen, dein Cousin ist halbtot."

"Das ist für den mal gar nicht so schlecht", kommentierte Perricone mit einem Kopfschütteln, "der hat so was doch mal wirklich nötig, dass man ihm den Kopf wäscht." Ein Grinsen wurde auf dem Gesicht der Schauspielerin sichtbar. Sie bekam gerade Lust darauf, diesem Vergewaltiger mal die Leviten zu lesen.

Ein Laut, der sehr nach einem Stöhnen klang, weckte die Aufmerksamkeit der 4 Personen auf sich. Ryu schien langsam aufzuwachen, sodass man für einen Moment seine Streitereien vergaß und schnell an sein Bett eilte. Er blinzelte und sah dann in 4 gespannte Gesichter.

"Wo bin ich...?" Aiyako stiegen die Tränen in die Augen und sie drückte instinktiv seinen Kopf an ihren Oberkörper und weinte.

"Ryu, du Baka! Du blöder, blöder Baka!" Der 23-jährige verstand nichts, wurde nur etwas rot, da sie ihn an ihre Brust drückte.

"Neretta, lass das, das ist ja fast schon peinlich", meinte Perricone und verdrehte genervt die Augen. Vermouth stieß der Jüngeren unsanft in die Rippen. "Lass sie!"

"Was findet denn hier für eine Versammlung statt?" wollte Ryuji wissen, der Aiyakos Umarmung nun sanft erwiderte. Er ließ den Blick über die Anwesenden schweifen, bis seine Augen auf Perricone ruhten. "Hallo." Sie nickte.

"Ich hab's ihr erzählt, Ryuji, du musst dich nicht verstellen." Der junge Mann schluckte und wandte sein Gesicht wieder der Detektivin zu, die niedergeschlagen wirkte. "Ich..."

"Schon gut, du musst vor mir keine Rechenschaft ablegen, du bist frei und kannst tun und lassen, was du willst..."

Der junge Mann senkte resigniert den Kopf. "Gomen... Ich bin doch echt bescheuert. Da mach ich solchen Mist, wenn du einmal... Und ich? Ich tu das schon seit einem halben Jahr. Bitte verzeih, ich wollte dich nicht verletzen..."

"Schon gut." Sie nahm seine Hand in ihre und sah ihm tief in die Augen. "Ich werde einfach gehen. Ausziehen oder so, du musst keine Rücksicht auf mich nehmen, das kann ich nicht von dir verlangen."

"Du willst ausziehen?!" Er sah sie geschockt an und zog sie blitzartig an sich, umarmte sie fest. "Bitte nicht, Aiyako, bitte nicht! Ich will dich bei mir haben, ich kann damit aufhören, wenn du willst, ehrlich!" Er strich ihr über die Wange, man konnte in seinem Blick erkennen, wie sehr er an ihr hing. "Ich liebe dich und ich will dich bei mir haben, bitte geh nicht..."

"Du liebst sie, das kann ja jeder sagen", meinte Perricone, sie war schließlich auch noch da, würde sich nicht ignorieren und obendrein schon gar nicht ersetzten lassen.

"Sweetheart, sei doch einfach mal still. Oder geh am besten, du bist schließlich nicht unschuldig an diesem Gefühlschaos." Wie Vermouth dieses Weibsbild doch verabscheute.

"Face it, Hana, you can't exceed either Aiyako, nor Makoto, nor me!"

"But I can always try!" Mit diesen Worten rauschte die Schwarzhaarige aus dem Krankenzimmer, das konnte sie sich einfach nicht mehr geben.

"Die lernt's nicht mehr", seufzte die Blondine und schloss die Augen.
 

Perricone bebte vor Wut, was bildete die sich eigentlich ein? Nur weil sie etwas erfolgreicher war, als sie, war sie noch lange nicht die allerbeste. Sie als Model hatte auch Karriere gemacht und befand sich mit ihren 25 Jahren im besten Alter, wogegen Chris Vineyard immer älter wurde und sicherlich bald abgeschrieben war.

Die Frau stieg in ihren Mercedes und schnallte sich an, bevor sie den Motor startete und wenige Augenblicke später losfuhr.
 

Toya saß mit Kari bei sich zu Hause und spielte mit ihren Haaren. Der 19-jährige war immer scheu gewesen und hatte weibliche Wesen gemieden, bis auf diese beiden, die er schon seit dem Kindergarten kannte. Makoto war immer für ihn da gewesen, sie war quasi wie eine Schwester für ihn, doch Kari, Kari hatte es ihm angetan. Er ließ sich alles von ihr gefallen, traurig, aber wahr. Der einzige Punkt, in dem er eigen war, war, dass er sie liebte und ein Abkommen mit ihr getroffen hatte, welches besagte, dass er bei ihr blieb, wenn sie mit ihm schlief. Die 19-jährige hatte sich über die Jahre von ihm abhängig gemacht, sie konnte praktisch ohne ihn nicht mehr überlegen, weswegen sie eingewilligt hatte.

Er strich mit der Nasenspitze über ihren Hals, bevor er begann, dort kleine Küsse zu verteilen. "Wie du heute wieder riechst..."

"Ich rieche doch immer so gut", erwiderte sie und verdrehte leicht die Augen. Sie war unglaublich eingebildet, ohne Zweifel.

"Stimmt..." Er drückte sie mit dem Rücken aufs Bett nieder und sah ihr von oben tief in die Augen. "Du bist insgesamt wunderschön, du riechst nicht nur gut..." Vielleicht war er ja auch einfach nur oberflächlich? Er kam nicht von diesem Mädchen los, wie sehr er es auch versuchte.

"Du musst mir das nicht dauernd sagen, hier hängen Spiegel, Toya."

"Gomen", hauchte er in ihr Ohr, bevor er diesem besondere Beachtung zukommen lies. Kari schloss die Augen. Er machte das inzwischen recht gut, das musste sie zugeben und doch blieb es für sie ohne Gefühl. Als sie die Augen wieder aufschlug, entkam ihr ein Schrei des Entsetzens, sodass Toya zusammenzuckte und sie ihn rasch wegstieß.

Perricone stand auf einmal mitten im Zimmer und sah nicht sehr glücklich aus.

"Hana, was tust du denn hier, verdammt? Schleich dich doch nicht so an, Toyas hübsches, kleines Haus hat doch ´ne Klingel!"

"Entschuldigt, wenn ich euch störe, aber ich komme gerade aus dem Krankenhaus."

"Wieso, was ist denn passiert?" fragte die Millionärstochter. "Hattest du eine Schönheits-OP?" Dem Model entfuhr ein leises Grummeln. "Nein, hatte ich nicht, stell dir vor..."

Kari besah sich die Frau vor ihr genauer. "Stimmt, du bist noch genau so faltig wie vorher."

"Zügle deine Zunge", zischte sie dem Mädchen zu, welche abwehrend die Hände hob.

"Schon okay, ich verstehe dich auch, ohne dass ich geduscht werde, wenn du sprichst, du spuckst."

Toya sah schon, dass sich da etwas anbahnte, also drückte er dem Mädchen die Lippen auf, um sie zum Schweigen zu bringen und blickte die 25-jährige dann fragend an. "Also, was war nun?"

"Neretta, dieses Flittchen war mit Cognac in der Kiste und Bourbon ist abgegangen, wie sonst was, noch Fragen?" Sie lachte kurz kalt auf. "Der Baka hat sich ´ne Dröhnung gegeben und ist so zu meinem Cousin gegangen... Er lag im Koma und da kam Neretta mit Nerolchen und wenig später auch noch Vermouth, echt schlimm..."

Kari begann demonstrativ zu würgen. "Neretta ist ja schon unter meiner Würde, aber Vermouth?" Das Mädchen schüttelte den Kopf.

"Aber Chris Vineyard ist doch dein Vorbild", mischte sich Toya ein, Kari hatte ihn von der Organisation in Kenntnis gesetzt, er steckte zum Glück nicht mit denen unter einer Decke. Sofort strafte man ihn mit einem bösen Blick und seine Frage blieb unbeantwortet.

Der 19-jährige zog die Augenbrauen zusammen. "Bekomme ich eine Antwort?"

"Nein!" Sie wandte ihren Kopf von ihm ab und blickte Perricone fragend an. "Was war dann?" Jetzt reichte es aber! Er ließ sich immer alles von ihr gefallen, sie brüllte ihn an, nutzte ihn aus und verletzte ihn, doch nun wollte er das überwinden. Makoto hatte ihm oft gesagt, dass sie nicht gut für ihn war, er solle sich von ihr trennen und von ihr loskommen, doch er hatte niemals die Courage dazu gehabt. Der Junge ergriff die Schulter seiner Freundin und drehte sie zu sich herum.

"Toya, würdest du mich bitte nicht stören, ich habe Hana etwas gefragt und nimm deine Hand weg, du bist ja richtig grob."

"Weißt du, das ist mir gerade ziemlich egal. Ich habe darauf keine Lust mehr, Kari, wie du mich behandelst, das schlägt echt dem Fass den Boden aus! Ich weiß, ich habe das schon einmal gesagt und dann gekuscht, aber diesmal meine ich es ernst... Ich verlasse dich, du kannst dir einen Neuen suchen, der dir aus der Hand frisst, ich werde es jedenfalls nicht sein!"

Karis Augen weiteten sich in Überraschung. Hatte sie sich soeben verhört?

"Entschuldige, ich glaube, ich habe dich nicht ganz verstanden."

"Doch, das hast du und ich meine das durchaus ernst! Ich brauche dich nicht, das ist mir klar geworden. Ich kann mich neu verlieben, in jemanden, der mich auch liebt und dann komme ich von dir los, ganz sicher!"

Das Mädchen mit den lilanen Augen lachte auf, sie schien das verdammt komisch zu finden, bevor sie ihn am Kragen packte und ihm direkt kalt in die Augen sah. "Wer will dich denn, kannst du mir das sagen? Deine Makoto hat einen Freund, die will dich ganz sicher nicht. Ich bin doch die Einzige, der du halbwegs wichtig bist, sonst niemandem. Sieh es ein, Toya, du bist nutzlos, nur dafür gut, dass du mir zur Seite stehst, so war es seit dem Kindergarten" Perricone sah die Jüngeren überrascht an.

"Kari, du behandelst ihn wirklich nicht gut, das muss man schon sagen und etwas wert ist er auch." Sie mochte Toya, manchmal fragte sie sich, ob sie nicht einmal mit ihm...

Die Angesprochene gab einen schnippischen Laut von sich. "Toya, du gehst doch eh wieder bloß zu Makoto und heulst dich bei der aus und dann kommst du zurück, so machst du es immer, wieso sollte das jetzt anders sein? Du liebst mich eben und hängst an mir, das hast du schon lange getan."

"Mag sein, Karilein, aber ich habe keine Lust mehr, mich herumschubsen zu lassen!" Er erhob sich und warf ihr noch einen letzten bösen Blick zu. "Du wirst dir ab jetzt wirklich deine Schuhe selber binden müssen, Schätzchen. Bis irgendwann mal und seid, wenn ihr mein Haus verlasst, bitte so nett und schließt die Tür richtig, ja? Du weiß doch, sie klemmt etwas, seit du das letzte Mal vor Wut dagegen getreten hast." Er ließ keiner der beiden auch nur eine Gelegenheit, Widerspruch einzulegen und verschwand auch schon aus der Tür, welche er hinter sich zuzog und kaum, dass er draußen war, eine ungeheuere Erleichterung spürte. Der 19-jährige begann wieder zu weinen, wie immer, wenn es um sie ging und er verletzt war, aber diesmal tat es nicht weh. Es tat nicht weh, nein, er war stolz auf sich.
 



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Von:  swansongs
2006-04-30T14:12:04+00:00 30.04.2006 16:12
so kommt endlich mal mein kommi XDDDDDDDDD also ich find das kap geil XDDDDD hassu gut gemacht *lob ausschüt* ut ich weiß ich bin ne scheiß kommi schreiberin aber was soll ich machen XDDDDD krieg isch des andere kap auch noch???
de Dracula-Chan
Von:  NeverEndingSong
2005-08-10T12:04:08+00:00 10.08.2005 14:04
Hallöchen!
Hey, supi! Irgendwie tuen mir hier alle leid... Aber Kari ist auch eine ... Ich spreche es nicht aus... Aber schön, dass sich jetzt alle (fast) den Gefühlen klarsind! Ich bin ja fast wahnsinnig geworden, als ich das gelesen habe! Das ist alles so furchbar süß! Erst zoffen sie sich an und dann... dann gestehen sie sich doch die liebe! SCHÖN!!
Baron ist so eine art von Mensch, die ich bewegungsunfähig machen würde und dem dann alles zurück zahlen würde, was er allen Leuten, aber vorallem Ayako, angetan hat!
Also dann... Ich hoffe du schreibst weiter, schließlich hat Hana doch Rache geschworen!
Ciao deine lilli
Von:  NeverEndingSong
2005-07-02T08:56:13+00:00 02.07.2005 10:56
Hallöchen!
Hey, ist ja super!
Mir gefallen die Sprüche von Makoto! *big-fett-smile* Die sind echt hammer!
Irgendwie tut mir aber der Koichi leid! *schmollmund zieht* Dabei scheind er doch so niedlich zu sein.
Aber die Arme Makoto tat mir bei Baron leid! So ein Arsch... Der soll endlich mal den Löffel abgeben!
Dann mal tschaui!
Von: abgemeldet
2005-05-31T04:30:46+00:00 31.05.2005 06:30
Ich würde ja gerne ein Kommi zu dieser FF abgeben, kann sie aber nicht lesen! xDDD


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