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Scream ´cause you´re mine

Seth x Jono, vorerst abgebrochen~
von

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Prolog

Prolog
 

~ Dann, wenn Tag und Nacht im Einklang sind,

wenn Sonne und Mond sich vereinen,

Finsternis und Licht die Verdammnis bilden,

vermag ein einziger Blick des mächtigsten Gottes

auf die vollkommende Einheit das Unheil vertreiben...~
 

Einst, als die Götter Ägyphtens noch auf dem Planeten weilten, erhob sich der mächtigste von ihnen. Verfluchte seine Diener auf immerwährende Wiedergeburt.

Der Hass, der durch Eifersucht entstand, durchbohrte sein Herz, die Liebe ließ ihn erblinden und sündigen.

Er verdammte die Götter zum ewigen Leben, welches nun fortan die Menschen schufen.

Trieb einen Keil zwischen die beiden Boten des Todes, einer von ihnen war seine Sünde, er ließ sie hassen, blind wurden sie durch ihre eigene Liebe.

Er schwor jedem den grausamsten Tod, der es wagte seine Begierde zu lieben und zu besitzen, formte die Welt neu, um dies ewig werden zu lassen...

...ohne Reue...

...ohne Gewissen...

Slave

Sklavenmarkt
 

Kapitel 1
 

Es war heiß... zu heiß. Immer wieder, Tag für Tag machte ihn die Hitze zu schaffen, Er brauchte einen neuen Sklaven und da er diese lieber selbst auswählte, blieb ihm auch der Weg auf den wöchentlichen Sklavenmarkt nicht erspart.

Stolz und erhaben ging er auf der für ihn mit Abschaum beschmutzten Straße entlang; hier wurde bei Ra wirklich alles verkauft.

Egal ob niederes Wesen , oder ansehlicher Schönling, wobei er eben einen Solchen suchte.

Mit einigen seiner Diener ging er an sämtlichen Schauplätzen und großen Käfigen vorbei, kein Sklave schien für ihn gut genug, bis er auf einmal stockte und plötzlich sah, was seine Begierde stillen könnte.

Etwas weiter abgelegen vom eigentlichen Trubel, hatte sich ein Sklavenhändler niedergelassen, dessen Bestand recht klein war und doch beherbergte er in Seths Augen eine Perle. Direkt vor dem relativ großen Käfig blieb Seth stehen, musterte den Jungen der goldenes Haar trug... temperamentvolle braune Augen trafen auf kalte blaue Saphire. Ihm viel auf, dass der Sklave seine Haare wohl verstecken oder tarnen wollte, waren doch noch Reste von Asche darin. Alles in allem wirkte dieses Geschöpf mehr als nur erbärmlich, was bei dieser Abmagerung und der Verletzungen, die dessen Körper zierten auch kein Wunder war...

So wandte Seth sich dem Händler zu, der anscheinend schon das große Gold witterte...

"Wie viel?"

"30 Goldmünzen mein Herr... der Knabe ist von besonderem Wert... unangerührt und hat vorher nur auf Feldern gedient."

Der Händler rieb sich insgeheim die dreckigen Hände. Natürlich wusste er, wer vor ihm stand, aber das war ja der Reiz mehr Gold zu bekommen als sonst.

Jonouchi hingegen starrte den Hohepriester nur mit einem finsteren Blick an und hielt sich eisern an den Stangen fest, die seinen Käfig darstellten.

Was solls... solle er ihn doch kaufen... er würde eh wieder weglaufen, wieder gefangen genommen..., wieder weglaufen... es war ein verdammter Teufelskreis, den er irgendwann brechen wollte.

"Nun?" fragte der Händler und besah sich den Hohepriester.

"30 also... hm..."

Seth trat näher an den Käfig heran, nur noch die Gitterstäbe trennten ihn von seiner Begierde.

"Sag mir Sklave, bist du das wert?"

Natürlich würde er den Blonden kaufen, jedoch nicht für diesen in seinen Augen übertriebenen Preis.

"Ein Mensch besitzt keinen Wert, den man in Gold auszahlen kann! Er sollte unverkäuflich sein, aber Leute wie Ihr es seid, seid euch ja zu fein die Drecksarbeit zu machen. Wir müssen sie übernehmen, nur damit eure arroganten Hände nicht schmutzig werden!"

Jonouchi hasste das Sklavendasein wie nichts anderes. Er ließ sich nichts sagen... wieso auch? Er war ein Mensch und wollte die selben Rechte haben wie es alle anderen auch hatten.

Das er das Pech hatte in einer armen Familie aufzuwachsen hieß doch nicht, dass er etwas Schlechteres war.

"Sei still!"

knurrte der Händler und verpasste dem Blonden durch die Gitter einen harten Schlag auf den Hinterkopf. Jonouchi quittierte dies mit einem Tritt und Seth packte wie mit dem Reflex einer Schlange das Handgelenk des Händlers, warf ihn einfach zurück, denn auch wenn Jono noch nicht sein Eigentum war, sollte es niemand wagen Hand daran zu legen, was er sich als das Seine auserkoren hatte.

"Ich gebe dir 20! Nicht mehr! Und wage es nicht noch einmal mich anzulügen!"

Durch eine einzige Handbewegung wank er einen Diener herbei, welcher sein Gold trug, nahm den edlen Beutel an sich und warf dem Händler sein Gold regelrecht vor die Füße.

Selbst ein Blinder konnte erkennen, dass die Verletzungen , welche den Körper des Blonden zierten, von einer Peitsche stammten, gezielte Hiebe, solche, die auf Ungehorsamkeit beruhten.

"Wenn es nicht reicht, werden sie meinen Zorn zu spüren bekommen und selbst Ra kann sie dann nicht mehr retten! Und jetzt... schließen sie den Käfig auf! Sofort!"

Jonouchi hingegen stand einfach nur geschockt und mit geweiteten Augen im Käfig, nicht glaubend, was sich da gerade vor seinen Augen abspielte.

"Nehmt ihn euch doch, diesen dreckigen Sklaven! Ihr werdet ihn eh wieder laufen lassen, oder töten!"

Der Händler warf einen Blick gen Jono, der diesen nur finster erwiderte, jedoch, als der Käfig geöffnet wurde, wagte er es nicht sich auch nur ein Stück zu bewegen. Seth war ihm unheimlich und lieber wäre er von jemand anderem gekauft worden, als von ihm. Er wusste, dass Seth unter den Sklaven einen schrecklichen Ruf hatte...

Seine Hände krallten sich in die Stäbe, ließen freiwillig sicherlich nicht los.

Er starrte regelrecht auf die zu ihm gerichteten kalten blauen Augen, seine hingegen strotzten nur so von Temperament und Feuer, was Seth mehr als nur neugierig machte. Noch nie hatte es jemand gewagt, ihn so anzusehen, das war es, was ihn faszinierte.

Seth war sich sicher, er musste erst das Vertrauen des Blonden gewinnen, um besser und vor allem so, wie er es wollte an ihn heran zu kommen. Er blieb direkt vor Jono stehen, streckte eine Hand nach ihm aus, zwar ziemte es sich eigentlich nicht, sich als Priester und auch gleichzeitig als Adliger, sich von einem niedren Wesen berühren zu lassen, doch hier sah er keine andere Möglichkeit Jono sonst ohne Gewalt aus dem Käfig zu bekommen.

"Komm mit, oder willst du hier bei diesem Abschaum bleiben und verrotten?!"

Misstrauisch hob Jono eine Augenbraue, so leicht würde er sich nicht hereinlegen lassen.

"Glaubt nicht, dass ihr Euch in mein Vertrauen schleichen könnt! Dafür habt Ihr schon Euer wahres Gesicht gezeigt, außer dem sind Eure Augen die eines Monsters!"

Er vertraute Seth einfach nicht und ob er es jemals tat, lag allein in dessen Händen.

Seth ließ von seinen Diener Fesseln aus Seil um die Handgelenke des Blonden binden, er hatte eindeutig genug von diesem Getue. Notfalls würde er ihn aus dem Käfig schleifen lassen.

"Ich hab nicht ewig Zeit, also beeilt euch!"

Jono wurde auf eines der Pferde gehievt, jeder Wiederstand seinesgleichen wurde mit Schlägen quittiert, so stieg auch Seth auf sein Pferd. Positionierte aber noch 2 Wachen neben Jono, damit dieser nicht auf dumme Gedanken kam.

"Habt Ihr Angst, dass ich weglaufe?"

//das werde ich sowieso...// dachte der Blonde finster und sah Seht einfach von der Seite an. Es interessierte ihn wirklich nicht, ob er Respekt haben sollte oder nicht. So wie er die Adeligen kannte, war Seth einer von denen, wo jeder in dessen Hinterteil kroch, um etwas Macht abzubekommen. Das hatte er nun wirklich nicht nötig. Alles was Jonouchi wollte war Respekt vor ihm als Mensch und... Freiheit.

"Und selbst wenn, ich würde dich immer wieder holen!

Vorwärts!"

Seth trieb sein Pferd unwillkürlich an, ungebändigt galoppierten die Reiter quer durch die Wüste, die Sonne wurde allmählich von der Schwärze der Nacht abgelöst, mit dem aufgehenden Mond erreichten sie endlich den Tempel.

Scar

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Bloody Drinkin´

Bluttrunk
 

Bluttrunk
 

"Steh auf!"

bedrohlich hallte Seths kalte Stimme durch die Katakomden, er wusste, dass der Blonde wach sein musste, die Verließe ließen jeden an seinem Verstand zweifeln.

Jonouchi hob den Kopf und sah seinen Gegenüber mit trüben, aber dennoch entschlossenem Gesicht an. Hass... unsagbarer hass stieg in ihm auf, als er diese Stimme vernahm. Er würde nicht unter Seths Hand zerbrechen, dazu war er viel zu stark und er hatte schon zu viel durchgemacht.

Langsam stützte sich Jonouchi auf und erhob sich vom Boden, den Blick dabei fest in die Augen von Seth gerichtet. Er würde sich nicht beugen, nicht kuschen und schon gar nicht untergehen! Er stand schließlich, wenn auch ziemlich wackelig auf den Beinen, aber er stand.

"Ich weiß dein Temperament zu schätzen, auch das Feuer in deinen Augen will ich nicht löschen, doch sag mir, warum hat man dich versklavt?"

Seth wollte wirklich mehr über seinen neuen Besitz erfahren, trat näher zu ihm, den Blick nicht abgewandt.

Ein Mensch mit goldenem Haar wurde hier zu Lande entweder als eine göttliche Fügung gesehen, oder auch als eine Bedrohung, ein Dämon. Auf welches Spiel er sich mit Jono einließ, sollte er schon bald erfahren.

"Ich wüsste nicht, was es euch interessiert!"

gab der Blonde schorf zurück und starrte den Hohepriester einfach nur stur an. Sicher würde er ihm nicht sein Leben erzählen, was er sowieso nie besaß. Er hasste es..., seine Familie... außer seine Schwester, die irgendwo ebenfalls versklavt wurde. Bei dem Gedanken an sie, wurde Jonouchis Augen traurig und beherbergten mit einem Male einen seltsamen Glanz. Er hob seine Arme an, um sich selbst damit zu umarmen, noch nie wurde er jemals in die Arme genommen, kannte das Gefühl von Wärme nicht. Jono schwieg weiterhin und hatte auch nicht vor mehr von sich zu erzählen.
 

Natürlich blieb Seth die ganze Nacht über nicht untätig, seine Arbeit bestand darin, sich über die Vergangenheit seines neuen Eigentums zu erkundigen, es stellte sich etwas sehr überraschendes heraus. Mit kalten ausdrucklosen Augen ließ Seth seinen Blick zur Verließtür schweifen.

"Ich denke schon, dass es mich etwas angeht! Denn dein eigen Fleisch und Blut dient mir zweifach... Bringt sie rein!"

Zwei wachen führten eine mehr als nur zerbrechliche Gestalt eines Mädchens in das Verließ hinein; Jono müsste sie eigentlich kennen...

"Wir können auch, wenn du willst, ein anderes Spiel spielen..., gehorchst du mir nicht, werde ich dafür sorgen, dass immer mehr Narben ihren Körper zieren! Bist du fügsam, wird ihr nichts geschehen!"

Jonouchi zog misstrauisch die Augenbrauen zusammen, als sein Herr so dahersprach. Was meinte er nur? Er verstand jedoch sofort, als er das Antlitz seiner Schwester sah.

Shizuka hing fast leblos in den Armen der Wachen, nicht fähig etwas zu sagen, sich nicht trauend sich zu bewegen, geschweige denn ihrem eigenen Bruder in die Augen zu sehen, ihre Seele schien gebrochen.

"Shizuka!"

Keuchend rannte der Blonde auf sie zu und nahm sie fest in seine Arme, wiegte ihren schmalen Körper hin und her, er weinte. Er wollte es nicht, nicht weinen und schon gar nicht vor Seth, aber die Gestalt seiner Schwester tat ihm so weh, dass Jono selbst all seine Pein vergaß und nur mit Shizuka litt.

"Shizu... ka..." er drückte sie fest an sich, verzweifelt strich er ihr über das Haar und wisperte immer wieder verstört ihren Namen.

"Ihr seid abartig! Ein Monster!"

Der Blonde drehte sich so mit Shizuka in seinen Armen, dass er Seth einen mehr als tödlichen Blick zuwerfen konnte.

"Was hat sie euch getan, dass ihr sie benutzen müsst, nur damit ich gehorche? Ihr schafft es wohl nicht anders, mich unter Kontrolle zu halten, nicht?! Das hat noch nie jemand! Ihr seid genauso ein Versager wie alle anderen vor euch auch! Wie gesagt, ihr könnt meinen Körper kontrollieren, aber meinen Geist, meine Seele bekommt ihr nicht!"

Seth mochte ihm seinen Willen gebrochen haben, genau in dem Moment, als seine Schwester gebracht worden war, aber Jono würde nicht zu Kreuze kriechen und seine Seele dem andern schenken.

"Ich benötige ihre Seele nicht! Bringt sie weg..., und du mein kleiner Sklave... hüte deine Zunge!"

Mit einer Handbewegung machte er den Wachen deutlich, seinen Befehl auszuführen. Sie entrissen Shizuka aus Jonos Armen und führten sie ab.

"Nein... nein!!!"

er streckte eine Hand nach seiner Schwester aus und wollte sie zurückhalten, sie bei sich behalten, sie an sich drücken und ihr so vieles erzählen.

"Du kannst dich hier frei bewegen, nur.. komm mir auf keine dummen Gedanken!"

Somit verließ Seth die kleine Zelle, ließ die Tür hinter sich offen stehen, er hatte nun was er wollte, die vollkommende Kontrolle seiner Begierde. Er wandt sich nun selbst Shizuka zu und packte sie grob am Arm, ihre Augen weiteten sich panisch, als sie erkannte, dass sie den Hohepriester vor sich hatte.

"Geh und wasch dich, es ist gut für heute... deine Arbeit ist getan, ruh dich aus~"

Tatsächlich sprach Seth nicht in seinem gewohnt barschen Befehlston, verwundert stellte er dies fest. Jedoch schien dies auch zu zeigen, dass in diesem Körper nicht nur ein Gott, sondern auch ein Mensch lebte. Seine Maske wieder aufsetzend, verließ er nun die Bäder, in die er Shuizuka brachte, ging nun in die große Halle zu den Göttern, erwies insbesondere seinem Gott Seth durch ein Gebet seinen Respekt.
 

"Ich hasse euch!"

immer wieder sprach Jono diese Worte vor sich hin, als er die Zelle mit schweren Schritten verließ. Er war immer noch nicht ganz bei Kräften, dennoch sah er sich um und ging einige Gänge des Tempels entlang, nicht wissend wo er sich gerade aufhielt. Erschöpft ließ er sich an einer der kalten Steinmauern sinken, starrte mit leerem Blick die Wand vor sich an.

"Shizuka... Shizuka..." der blonde Sklave umklammerte seine Beine und gab sich ganz seinen Gefühlen hin, die er sonst immer versteckte. Nach einer Weile erhob er sich wieder und ging weiter, auf der Suche nach Essbarem, denn sein Magen knurrte so laut, dass er glaubte die Menschen weit unten im Dorf könnten ihn noch hören.

Als er schließlich die Küche fand, starrten ihn die Bediensteten nur geschockt an, Jono war immerhin ein Sklave, niederes Wesen, was man an seiner Kleidung erkannte und auch an dem Brandmal, welches nun seine Brust zierte. Dennoch durfte er hier frei herum laufen?

"Ich... möchte nur etwas Brot... bitte..."

er verneigte sich und zollte ihnen Respekt, wie er es auch von anderen verlangte, ihm gegenüber und zu seiner Freude bekam er, was er wollte. Der Blonde bedankte sich mit einem ehrlichen Lächeln und ging seinen Weg fort, während er das Brot zwischen seinen Zähnen zermahlte.

Bis er plötzlich stockte und Seth vor sich erblickte, dieser kam gerade aus der heiligen Halle zurück, um in sein Gemach zu gehen. Auch Seth erspähte Jono und blieb schließlich vor ihm stehen, kalt waren seine Augen, selbst sein Gesicht verzog keine Miene.

"Komm mit!"

Jono sah zu seinem neuen Herrn auf, schluckte den letzten Bissen Brot hinunter und nickte kaum merklich. Was würde jetzt kommen? Normalerweise würde er bis zum Umfallen draußen auf den Feldern arbeiten, aber hier schien es, auch in der Nähe, keines zu geben... zumindest hatte er keines gesehen. So folgte er Seth, sein Gang war jedoch aufrecht und sein Blick huschte neugierig in jede Ecke, an der sie vorbeikamen. Seth führte Jonouchi in sein Gemach, deutete seinem Sklaven mit einer Handbewegung an sich zu setzen, Jono folgte dieser Anweisung und setzte sich auf einen der Stühle, faltete seine Hände im Schoß.

Seth schloss währendessen die Tür zu seinem Gemach, nahm seinen Hut ab, der mit der Zeit mehr als nur schwer werden konnte. Legte ihn auf einer Kommode ab, auch vom Umhang und Oberbekleidung löste er sich, warf die Kleidung einfach ungeachtet aufs Bett. Auch auf Seths Brust war nun ein Brandmal zu erkennen, das gleiche welches Jono trug. Er bekam es von seinem Vater, als dieser noch das Amt des Hohepriesters ausübte. Jono bemerkte dies nicht und selbst wenn, würde es wahrscheinlich an seiner Situation nichts ändern.

"Iss etwas..."

Seth zeigte dabei, auf eine Vielzahl frischer Früchte in einem Korb, der Blonde verneinte durch ein Kofpschütteln. Seth selbst schenkte sich roten Wein ein, den edelsten des Landes natürlich und setzte sich auf einen der Sessel. Trank einen kräftigen Schluck, wobei seine Augen gefährlich den jungen Sklaven anfunkelten, ein Grinsen schlich sich auf seine Lippen.

"Weißt du eigentlich wie dieser Wein schmeckt? Fast so gut wie... Blut~"

Der Blonde drehte den kopf zu Seth herum, diese Frage war äußerst dumm. Da er als Sklave noch nie Wein zu sich genommen hatte, jedoch..., dass es nicht besser als Blut schmecken sollte...

Insgeheim ahnte er, dass Seth irgendetwas vorhaben musste, die frage war nur... was.

"Ich habe weder Wein noch... Blut jemals probiert."

Gab Jono tonlos von sich und blickte weg, weil er nicht vorhatte, nun ein Pläuschen mit seinem Herrn zu halten.
 

Erhaben und stolz erhob sich Seth aus seinem Sessel, immer noch zierte ein finsteres Grinsen seine Gesichtszüge.

"Dann solltet du es Versuchen."

Seth hatte wahrlich noch viel mit diesem Sklaven vor, sehr viel sogar. Setzte den Kelch mit der roten Flüssigkeit an Jonos Mund.

"Trink!"

"Ich will es aber nicht!" zischte Jono und schlug den Kelch beiseite. Er würde sich zu nichts zwingen lassen, niemals!

Seth war in Rage, niemand verweigerte ihm etwas, und das würde dieser vermadeleite Sklave auch noch lernen! Grob packte er Jono am Halsreif und zog ihn zu sich rauf. Die blauen Saphire blitzten gefährlich auf den Blonden nieder, drückte ihn an die Wand und befestigte ihn erneut an der Vorrichtung mittels Ketten, doch diesmal enger, luftabschnürender.

"Dann schmecke Blut!"

Jono weitete die Augen , als er plötzlich an der Wand hing, sich kein Stück rühren konnte.

Die Worte Seths mussten wohl ein Zeichen für die außenstehenden Wachen gewesen sein, wieder brachten sie Jonos Schwester, Seth hatte wirklich an alles gedacht.

Ohne Befehl und direkt vor Jonos Augen zückte eine der Wachen einen Dolch, schnitt den Oberarm der nun Schreienden entlang, das verwundete Fleisch blutete unaufhörlich.

Jonos Verstand setzte einen Moment aus, das konnte nicht wahr sein, wieso tat er ihm das an?

"Shizuka... bitte..., bitte lasst sie in Ruhe! Nein... tut das nicht, ich... ich flehe euch an!"

Er konnte seine erneuten Tränen nicht zurückhalten, sie schnitten dort seine Schwester auf!

"Shizuka!"

Wie wild zerrte Jono an den Ketten und schrie unter Pein auf, immer wieder schrie er den Namen seiner Schwester. Es machte ihn verrückt, wahnsinnig, er konnte sie nicht so sehen. Verdammt... das durfte einfach nicht war sein!

Nun ließ Seth von dem Blonden ab, lachte hämisch auf und nahm sich den von Sand verdreckten Kelch, er auf dem Boden lag. Trat näher auf Shizuka zu und fing ihr Blut, welches unaufhörlich ihrem arm entlang sickerte, damit auf.

"Es muß sehr süß sein.. so... jungfräulich wie sie ist...

tut es weh meine Kleine?"

Den Kelch langsam an seine Lippen ansetzend, kostet er einen Schluck ihres Blutes, was teilweise aus seinen Mundwinkeln sickerte, er schluckte es nicht, sondern hob Shizukas Kinn an, um ihr durch Auflegen seiner Lippen ihr eigenes blut einzuflößen. Durch das Zudrücken ihrer Nase, zwang Seth sie zum schlucken, würgend brach sie in den Armen der beiden Wachen zusammen.

"Luder..."

Jono musste alles mit ansehen, wie Seth das Blut seiner Schwester trank und es ihr dann selbst zu trinken gab. Wie konnte ein Mensch nur so grausam sein? Die Tränen des Blonden versiegten und er starrte nur mit leerem Blick auf das kleine Etwas, das sich nun durch den Geschmack ihres eigenen Blutes übergab.
 

Er würde ihn töten, er würde ihn verdammt noch mal töten. Seth würde dafür leiden, das schwor er sich bis aufs Blut.

Seths Aufmerksamkeit galt nun wieder seinem Sklaven, mit dem Kelch in seiner Hand ging er auf ihn zu, wie ein kleines Kind brachte er das Blut darin in Bewegung, indem er den Kelch sanft immer wieder hin und her wiegte. Er merkte nicht, wie die rote Flüssigkeit dadurch seinen Arm hinunterlief, zu gebannt starrte er den Blonden an.

"Sie schmeckt gut... du solltest kosten!"

"Ihr werdet dafür leiden," wisperte Jono und spuckte in den Kelch hinein. Niemals würde er das Blut seiner Schwester trinken!

Wenn Seth ihn doch bloß losmachen würde, er würde Erlösung schenken und es war ihm egal, wenn er dafür Blut vergoss, ein verzerrtes Grinsen lag auf seinen Lippen und seine Augen flackerten psychopathisch hin und her.

"Dafür werdet ihr bluten, glaubt mir..."

"Solange du vor mir blutest soll es mir recht sein!"

Die Wachen brachten Shizuka wieder weg, Seth hingegen zückte seinen Stab und befreite die feine silberne Klinge durch das Abnehmen der Hülse am unteren Ende. Sein Blick schien dem Wahnsinn gleich, als er diese direkt an Jonos Halsschlagader ansetzte, fuhr mit der spitze sanft über die Haut des Blonden, gerade so, dass etwas Blut daraus sickerte.

"Hnnnng...."

Jono kniff ein Auge zusammen, als Seth ihm in die Haut ritzte. Dieser elende Mistkerl!

Nun wurde auch noch Shizuka weggebracht, dabei wollte er doch noch...

"Leide... ganz langsam..."

Begierig beugte sich der Hohepriester über den Blonden, leckte das Blut genüsslich auf und biß immer wieder in dessen Hals hinein, bis er sich wieder aufrichtete und den letzten Rest des roten Saftes von seinen Lippen leckte. Tunkte nun zwei Finger in den Kelch, benetzte diese mit Shizukas Blut, legte seine Hand grob auf die Lippen des Blonden ab, beschmierte Jono im ganzen Gesicht damit.

"Hört auf!"

Jono schrie erneut auf, verstummte jedoch sofort, als er das Blut in seinem Gesicht spürte. Sein Blick veränderte sich schlagartig, als das Blut in seinen Mund sickerte, der halb geöffnet war. Er schwieg, weil er nichts mehr mitbekam, er starrte nur dumpf vor sich hin, wie eine Marionette, die er eigentlich auch war.

"Nun? Gefällt dir deine eigene Schwester auf deiner Haut? Tut es weh? Frisst es sich in dich hinein?"

Mit Genugtuung betrachtete er den blonden Sklaven vor sich, trank den Kelch noch genüsslich aus, ehe er Jono durchs goldene Haar strich. Seth schien in einem vollkommenden Rausch zu sein. Er entfernte sich wieder von ihm, nur um auf seinem Bett Platz zu nehmen, entkleidete sich und legte sich vollends hinein, stützte, sich aber auf seine Ellenbogen ab, um seinen Sklaven noch eine ganze Weile zu betrachten.

"Gute Nacht... ich denke, du wirst deinen Schlaf finden, dein Wimmern wird für mich ein Lied sein."

Jono konnte es nicht glauben, wieso verdammt noch mal, wieso tat er ihm das an? Spürte Seth besondere Freude, wenn er einen Menschen aufs tiefste demütigte oder aufs qualvollste leiden ließ? Er mag ihn für diesen Tag gebrochen haben, aber nicht für immer. Dies würde kein Dauerzustand bleiben, dafür war Jonos Wille zu stark, denn Jonouchi würde niemals zulassen, dass man so mit seiner Schwester umsprang, niemals!

Das Blut tropfte von seiner Nasenspitze und er blickte zu Boden, wo sich die Blutstropfen sammelten, die sich nach und nach mit seinen ausdruckslosen Tränen vermischten.

Jono hasste, er hasste so sehr, dass sich sein Herz darunter zusammenzog und er sogar zu einem Mord bereit war.

Seth dachte nicht daran, den anderen wenigstens etwas lockerer zu ketten, sollte er doch über nacht an der Wand vor sich hinvegitieren, es kümmerte ihn nicht.

Langsam dämmerte er ein, wohlwissend, dass der Blonde ihm nichts tun konnte.
 

Jono hang hier wahrscheinlich die ganze Nacht, er zählte nicht mehr die Sekunden, sein Zeitgefühl verlor sich, er blinzelte ständig, da das Blut auf seinem Gesicht geronnen war. Wie eine leblose Puppe, von unsichtbaren Fäden gehalten hing er gekreuzigt an der Wand, wie ein Gemälde, was man sich einfach ins Zimmer hing.
 

TBC

Revenge

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Hope

Kapitel 6
 

Hope...?
 

Nur langsam kam Seth wieder zu sich, man hatte ihn verarztet, soweit alles verbunden und ins Bett gebracht. Blinzelnd öffnete er seine Augen, da die Sonne schon hoch stand und fast schon gleißend sein Gemach erhellte. Er wank einen Sklaven herbei, der wohl die ganze Zeit über ihn wachte.

"Bring ihn her! SOFORT!"

Es wurde Folge getan. Zwei Wachen brachten den blonden Meuchler zu Seth, ließen ihn vor dem Bett stehen und stellten sich abwartend etwas abseits bereit.

Jonouchi starrte den Priester ausdruckslos an, während dieser sich aufrichtete. Was sollte er schon tun? Ihn verletzen... töten... Sollte er doch!

"Pflege mich!"

hinterhältig grinsend ließ Seth seinen Blick über den Körper des Anderen schweifen, Jono war geschunden worden.

"Lieber sterbe ich!"

"Dann stirb!"

Seth erwähnte nicht, dass seine Wunden schon längst verheilt waren, keine einzige Narbe würde zurückbleiben. Dies hatte er einzig und allein seinem Gott zu verdanken.

Dennoch waren Seths Worte ein Zeichen für de Wachen. Sie ergriffen den Blonden und schleiften ihn regelrecht durch den Tempel bis in den Hof, wo man ihn an eine Wand kettete. Hände und Beine wurden einzeln zugeschnürt, fast gekreuzigt stand er da.
 

Seth zog sich nur flüchtig sein Gewand an, folgte den Wachen und nachdem man Jono angekettet hatte, machte er dem Bogenschützen, der gerade seine Pfeile sortierte, klar, zu ihm zu kommen.

Jonos Blick war betrübt und unendlich traurig, obwohl er vielleicht froh sein sollte, dass sein Leben nun endlich versiegt war. Er sah Seth noch einmal mit einem Lächeln an, ehe er die Augen schloss und auf den tödlichen Hieb wartete, der ihn ins Jenseits beförderte.

Seth allerdings hatte nicht vor den Jungen zu töten, er wollte ihm lediglich zeigen wie es war, eine scharfe Klinge in seinem Körper zu spüren. So, wie er ihm mit dem Dolch verletzte.

Immer wieder nickte Seth dem Bogenschützen zu, ließ erst in die Schultern des Blonden schießen, danach je einen in die Oberschenkel, insgesamt ließ er 4 Pfeile abfeuern.
 

Beim ersten Pfeil schrie Jono vor Schmerz auf... den zweiten, dritten wie den vierten spürte er nur noch bedingt. Der Priester war also nicht willig ihn zu töten... er quälte ihn erneut.

"Wie fühlt es sich an, das kalte, scharfe, was deinen Körper zerfetzt?!"

"Macht nur weiter! Es lässt mich fühlen! Ich habe noch lange nicht genug!" , dass heiße Tränen seine Wangen benetzten spürte der Blonde kaum.

Er wollte einfach nur, dass mehr Blut aus seinem Körper floss und ihn so endlich tötete.

"Diese Genugtuung gebe ich dir nicht! Nehmt ihm die Ketten ab!"

Die Wachen gehorchten sofort, befreiten den Blonden von den eisernen Fesseln und entfernten ihm die Pfeile aus dem Körper, ungeachtet ließen sie ihn aber dort wo er war, entfernten sich wieder.

Seth hingegen trat auf den Blonden zu, er machte sich keinen Hehl daraus in welchem Zustand sich der Blonde befand, er hob ihn einfach auf seine Arme.

"Du bist ein jämmerlicher Idiot! Wie ein verwundeter Schakal bettelst du nach dem Tod..."

"Wieso macht ihr das?"

Der kleine Sklave verstand einfach nicht, wie der Priester ihm so viele Dinge antun konnte. Jeder Mensch besaß doch ein Herz, oder nicht?

Scheinbar wurde es dem Hohepriester genommen, vielleicht sogar zerstört... und... nun ließ er es an anderen aus und das mit großem Bravour!

"Das hat dich nicht zu interessieren!"

Seth trug den Blonden in die Bäder, wo er ihm sofort von Heilern abgenommen wurde, er entfernte sich und ging wieder seiner Arbeit nach, dachte sich aber bei jedem noch so kleinen Schritt: "Selbst du verstehst nicht meine Pein..."
 

Jono ließ sich heilen und blickte dabei nur stumpf vor sich hin, er wollte einfach nicht mehr, dennoch konnte er bald wieder aufstehen. So lief er einfach drauf los, schaffte es jedoch nicht weit und ließ sich an einer Wand nah der Bäder herunterrutschen, Sein Körper schmerzte, er fühlte sich ausgelaugt, schwach.
 

Seths Arbeit war getan, er legte alle Sachen, Schreibmaterialien und auch Papyrus beiseite, er würde nach dem Blonden suchen, doch schon wenig später entdeckte er ihn in einem der Tempelgänge an einer Wand gelehnt. Der Priester schüttelte nur abfällig den Kopf.

"Du sollst dich ausruhen und nicht rumlungern!"

und wieder nahm er das blonde Bündel auf seine Arme. Man erkannte Seth nicht wieder, was bei Ra war mit ihm los!?

Behutsam trat Seth in sein Gemach und legte den Blonden auf seinem Bett ab.

"Schlaf jetzt!"

So verließ er Jonouchi wieder, er brauchte Ruhe, Ruhe... die er in den Bädern genießen konnte.

Jonouchi weitete geschockt die Augen, als Seth ihn wirklich ins Bett gelegt hatte.

Was sollte das jetzt schon wieder? Ließ der Priester ihn gesund pflegen und an nichts fehlen, damit er ihn wieder zunichte machen konnte?

Jono verschob die Fragen auf später und kuschelte sich dankbar in die Kissen. Er schloss die Augen und schon bald darauf schlief er ein.
 

Seths Gedanken schwelgten ab, als er in das Wasser trat und sich einfach treiben ließ. Sogar gegenüber sich selbst war er undurchsichtig...

...quälen...

...verlassen werden...

...Pein und Schmerz ertragen...

... so lernte er Menschen zu behandeln, bettelte auf diese Weise um Aufmerksamkeit, man lehrte ihm nie was es heißt zu empfinden, welches Gefühl auch immer. Nur Zorn, Wut und Einsamkeit hatten bis jetzt sein Leben bestimmt.

Nur langsam entfloh er seinen Gedankengängen, er zog sich an und machte sich wieder zurück auf den Weg, dorthin wo seine Begierde war.

In seinem Gemach angelangt, kümmerte er sich nicht weiter um seinen Sklaven. Er arbeitete lieber, bis spät in die Nacht, wo er von der süßen Dunkelheit des Schlafs doch noch eingeholt wurde.
 

Jono erwachte am nächsten Morgen mit einem schmerzerfülltem Laut. Die Schläge, die Folterungen, die Vergewaltigung und schließlich die Pfeilschüsse wirkten ungehemmt auf seinen Körper ein, wimmerte vor Schmerz.

Nur langsam setzte er sich auf und sah zu dem Tisch rüber, wo sein Herr saß und scheinbar schlief. Jono seufzte und ließ sich zurück in die weichen Kissen sinken, sollte Seth doch einen steifen Nacken bekommen, er selbst hatte durchaus schlimmere Schmerzen.

Der Priester erwachte kurz darauf und hob sein Haupt an, seine blauen Augen direkt auf den Sklaven gerichtet.

"Na... aufgewacht..."

Jonouchi gab nur ein leises "Ja..." von sich, ihm war so elend zumute, dass er am liebsten gewürgt hätte, dazu kam noch, dass sein Magen schmerzte und nach Nahrung verlangte. Dennoch schwieg er, Blöße geben wollte er sich einfach nicht.

"Iss etwas und komm dann bitte in die Bibliothek"

so verließ er das Gemach.
 

Jono war perplex... hatte Seth ihn gerade wirklich um etwas GEBETEN???

Er konnte es gar nicht glauben, vielleicht hatte er sich einfach nur verhört. Trotzdem erhob er sich und nahm ein wenig Nahrung zu sich, ehe er sich auf den Weg zur Bibliothek machte und nach Seth Ausschau hielt. Der Priester stand hinter ihm, hatte auf ihn gewartet, leicht beugte er sich zu ihm herunter und ließ seinen heißen Atem auf dessen Halsbeuge niederschlagen.

"Sag bloß..., du hast den Weg allein gefunden?"

Seth bereitete sich jetzt schon auf den nächsten Temperamentsausbruch vor, doch wieder erwarten trat er nicht ein.

Jono zuckte nur kurz zusammen, als er den Atem Seths spürte, er drehte sich schnell herum und starrte ihn mit ausdruckslosem Blick an, ehe er diesen senkte und einfach nur nickte.

Mehr tat oder sprach er nicht, wieso auch? Der Priester würde eh nur das tun, was er wollte.

"Na so was, du rastest nicht aus? Welch Überraschung..."

und Seth trieb es weiter auf die Spitze, fahrig ließ er seine Hände über die Seiten des Blonden wandern, erreichte dessen Brust, die er sanft massierte und die Knospen reizte. Ihm stand die Gier förmlich ins Gesicht geschrieben.

Jono hatte die Augen geschlossen, alles in ihm verkrampfte sich, so sehr, dass es schon weh tat.

"Ihr habt mich herbestellt... was wollt ihr?"

er konnte nicht glauben, dass sein Herr ihn hergeholt hatte, um ihn zu verführen.

"Du vergisst immer wieder, dass ich mit dir machen kann, was ich will!"

Prompt packte er den Kleinen an den Hüften, zog und presste ihn an sich. Begierig liebkoste er dessen Hals, immer wieder ließ er seine Zunge flink darüber wandern.

"Bitte... nicht..."

Jono wollte das nicht noch einmal, sein Unterleib brannte immer noch vor Schmerz. Seine Hände legten sich auf die Schultern seines Herrn, aber nur um ihn ein wenig wegzudrücken.

"Ich bin nicht... euer Spielzeug..."

Zumindest wollte er es nicht sein.

"Hm~..."

Seth ließ nur kurz von ihm ab, doch zog er ihn wieder zu sich, sein Blick war mehr als laziv, stechend schaute er seinen Sklaven an. Es kümmerte ihn nicht ob Jono Schmerzen empfand, dennoch hörte er auf.
 

"Du wirst mich heute begleiten, zum Pharao."

Jonouchi sah ihn schweigend an.

"Zum Pharao?" ein trügerisches Glitzern trat in die Augen des Blonden. Der Pharao... der wirkliche Pharao... das war doch vielleicht eine Chance aus den Fängen dieses abartigen Menschen zu kommen!

"Wie ihr wollt."

"Dann mach dich bereit, wir reiten bald los. Man wird dir ein Pferd bereitstellen, es ist schon alles geklärt. Packe bitte meine Schriftrollen ein, die dort auf dem Tisch liegen."

Kalt blickte er ihn einfach nur an, er würde diesem Sklaven keinen einzigen Fehler durchgehen lassen. So wand er sich ab und betrat wieder sein Gemach, zog sich sein Priestergewand an, welches er extra bei Hofe tragen musste.
 

Jonouchi nickte nicht einmal, sondern packte sofort die Schriftrollen zusammen, um sogleich hinunter in den Stallungen zu gehen. Er verstaute alles und wartete schließlich auf Seth. Jono war ziemlich nervös und aufgeregt, immerhin hatte er noch nie den Pharao gesehen und er hoffte, dass dieser anders als Seth war.

Der Priester ließ nicht lange auf sich warten, ohne zu zögern nahm er sein Pferd und stieg auf, eine Eskorte an Wachen ritt mit, als Schutz...

Der Blonde selbst stieg auch auf und ritt hinter seinem Herrn her, immer darauf bedacht nicht aufzuholen.
 

Noch vor Sonnenuntergang erreichten sie den Palast, Seth und seine Diener wurden gebührend empfangen, sofort nahm man ihnen die Arbeit ab. Seth und Jono traten durch die Gänge. Der Priester schien unbeeindruckt, doch Jonos Augen huschten nervös und neugierig umher. Wie schön und edel es hier war... er war wirklich gespannt auf den Pharao und wie dieser sich geben würde.

Ihnen wurde ein gemeinsames Gemach zugeteilt, so war es jedem Priester bestimmt, der es sich leisten konnte einen wertvollen Hauptsklaven zu besitzen, so legte Seth seinen Schmuck ab und setzte sich auf einen der edlen Sessel, die der Raum bot.

"Morgen haben wir eine Audienz, zieh diese Kleider dort an!"

Seine Hand zeigte auf edlere Gewänder, die bereits auf der Kommode lagen, eigentlich für einen Sklaven vollkommen untypisch.

Als Jono die Kleider sah, blickte er ein wenig verwirrt zu Seth. Die waren wirklich für ihn?

Mit anerkennenden Schritten ging er auf die Kommode zu, glitt mit einer Hand über den edlen Stoff. Langsam zog er sich aus und die neuen Gewänder über, legte den zusätzlichen Schmuck an und drehte sich schließlich zu seinem Herrn.

Jonouchi war zufrieden, diese Kleider waren herrlich und sie schmeichelten seinen Körper.

Seth verfolgte jede noch so kleine Bewegung seines Sklaven, immer wieder leckte er sich bei diesem Anblick, den der Kleinere ihm bot, die Lippen. Die Kleider betonten dessen Körper, der feine Goldschmuck mit den zahlreichen Rubinen taten ihr übriges dazu.

"Nicht schlecht."

So erhob er sich schließlich und beugte sich zum Blonden herunter, zart leckte er an dessen Ohrmuschel entlang.

"Aber... es auszuziehen macht bestimmt mehr Spaß..."

Seth Stimme schien einem Raunen gleich, trotz dem, dass er diese Worte nur flüsterte.

Doch Jono wich sofort einen Schritt zurück, als der Priester hm wieder so nahe kam, aber er grinste leicht und neigte sich nun seinerseits zu Seth vor, so konnte er ihm gefährlich ins Ohr zischen.

"Nur zu... wenn ihr morgen dem Pharao mit einer blutigen Nase vortreten wollt..."

"Er wird dich ganz einfach hinrichten lassen, wenn er erfährt, dass du es gewagt hast..."

Seth war selbstsicher, er hob des anderen Kinn an, zwang ihm einen Kuß auf und genoß, auch wenn es nicht lange war, diese unschuldige Süße, nach der der Andere schmeckte.

"Das ist es mir wert!"

Wäre Jono eine Schlange und nicht die Beute so hätte er Seth mit diesen gezischten Worten wohl in Angst und Schrecken versetzt, er versuchte Seth von sich zu drücken, was aber bei seinem immer noch geschwächtem Körper nur mäßig gelang, so holte er mit einer Hand aus und gab dem Priester eine schallende Ohrfeige, die sich gewaschen hatte.

"Hört auf damit!"

Seth ließ kurzerhand von ihm ab und hielt sich die schmerzende Wange, kalt und schneidend blitze er den Blonden an.

"Ich werde dich schon noch zähmen, keine Angst!"

Und dennoch konnte er es sich nicht leisten hier im Palast auf den Blonden los zu gehen, es wäre fatal, wenn jemand dahinter käme.

So legte er einfach seine Gewänder ab, legte sich ins Bett. Falls Jono es auch bequem haben wollte, musste er wohl oder über mit Seth dieses eine Bett teilen.

"Das werdet ihr niemals!"

Jonouchi sah ihm hasserfüllt nach, drehte sich weg und zog die feinen Kleider aus. Legte alles ordentlich weg, bis er schließlich wieder seine alten Gewänder überstreifte.

Niemals würde er mit Seth das Bett teilen, war er denn von Sinnen?! Jono setzte sich auf einen der Sessel und wartete auf die einhüllende Schwärze der Nacht.

One silent cry

One silent cry...
 

"Aufwachen, es wird Zeit!"

Schon lange war der Priester wach, fertig in seine edelste Robe angekleidet. Er stand vor Jonouchi, der auf dem Sessel ruhte. Mit einem Murren erhob er sich und zog die edlen Kleider an, die für ihn vorgesehen waren. Auch den Schmuck brachte er an, alles in allem schmeichelte diese Kleidung seinen Körper, als würde sie ihn streicheln.

Jono hoffte inständig, dass der Pharao ein vernünftiger Mensch war.

"Benimm dich und bewahre Haltung. Du wirst hinter mir knien, wenn du den Pharao erblickst und wage es nicht zuerst das Wort zu erheben!

Spreche erst, wenn man dich dazu auffordert! Nun komm..."

Seth gab seinem Sklaven einige Anweisungen, wie er sich zu verhalten hatte. So wurden sie von einigen Wachen in den Thronsaal geleitet.

"Tze." Dachte sich der Blonde still. Hatte er sich denn schon immer alles sagen lassen? Niemals! Und er würde jetzt auch sicherlich nicht damit anfangen.
 

Im Thronsaal angelangt, erblickten sie den Pharao. Stolz und aufrichtig saß er in all seiner Pracht auf dem Thron. Seth kniete sich vor ihn und senkte sein Haupt. Jono ließ sich, wie ihm befohlen, hinter seinen Herrn nieder und betrachtete Athemu kurz, ehe er den Kopf senkte.

"Mein Pharao, ihr habt mich zu euch bestellt... wie kann ich euch meine Dienste anbieten?"

"Vielleicht indem ihr Sklaven des Herrn hinterrücks ermordet, das könnt ihr doch so gut!"

Jono wisperte so leise, dass nur Seth seine Worte hören konnte und bei Ra, das sollte er auch!

Seth quittierte dies mit einem leisen, gefährlichen Zischen, hob aber sein Haupt, als er vom Pharao angesprochen wurde.

"Hohepriester Seth, erhebt euch bitte."

Athemu selbst erhob sich auch aus seinem prunken Thron und lief um beide Anwesenden herum, sein Antlitz war erhaben, so wie man es von einem König erwartete.

"Ich brauche vielleicht mehr als nur eure Dienste. Ich brauche eure Magie, euren Drachen..."

Jono kam sich bei den Umrundungen des Pharaos vor, wie ein Stück Fleisch, das erst betrachtet werden musste, bevor man es verspeiste.

Athemu fiel wohl auf, dass Seths Sklave etwas besonderes war. Das goldene Haar allein sprach schon für sich. So blieb der Pharao vor Jono stehen, beugte sich zu ihm herunter und hob dessen Kinn an, so, damit er in die feurigen Augen sehen konnte.

"Er ist ein Glanzstück, Seth... Sag mir Sklave, wie lautet dein Name?"

"Jonouchi."

Antwortete der Blond kurz und knapp, blickte aber aus dem Augenwinkel heraus zu Seth, der wieder das Wort erhob.

"Warum benötigt ihr meinen Weißen, Herr?"

Das Athemu sich an seinen Sklaven ranmachte, ignorierte der Priester gekonnt, viel mehr interessierte ihn Athemus Geheimnistuerei.

"Bakura ist zurückgekehrt. Ich denke, das sagt alles, nicht wahr?"

Athemu ließ daraufhin vom Blonden ab, trat zu Seth vor.

"Bereitet alles vor Seth. Nur... euren Sklaven lasst bitte hier. Ich habe etwas zu bereden."

"Wie ihr wünscht."

Mit einer Verbeugung verabschiedete sich Seth und ließ Jono mit dem Pharao allein zurück. Er rief alle Priester zusammen, die er mobilisieren konnte. Schmiedete Pläne, um Bakura den gar aus zu machen. Selbst Jonouchi war der Name 'Bakura' ein Begriff. Der Grabräuber war im ganzen Land bekannt und der Blonde hoffte, dass sein Herr dabei umkam.

Als Athemu sicher war, dass der Priester den Thronsaal verlassen hatte, umschmiegte ein zartes Lächeln seine Lippen.

"Du kannst aufstehen, er ist weg. Und bitte, schau mich an, wann du möchtest, vorrausgesetzt... wir sind alleine."

Athemu hatte noch einiges mit diesem Sklaven zu bereden, schließlich war Jonouchi für ihn von großer Bedeutung, nur wusste dieser es noch nicht.

"Woher stammst du? An deinen Haaren zu erkennen bist du wohl nicht rein äqypthisch..."

Jono erhob sich vorsichtig und voller Misstrauen.

"Ich weiß es nicht... macht es einen Unterschied woher ich komme? Ihr seht doch eh nur den Sklaven in mir!"

Des Blonden Ausdrucksweise zollte gegenüber dem Pharao nicht gerade von Respekt.

"Hm, jetzt weiß ich, warum Seth dich ausgesucht hat..."

Athemu war fasziniert von diesem Temperament. Er wusste, dass Seth eine Schwäche für solche Charakterzüge hatte.

"Seth ist ein alter Miesepeter. Ich weiß sehr wohl, was er tut, doch machen kann ich dagegen leider nichts Jonouchi... oder sagen wir... zumindest NOCH nicht. Wir werden sehen."

"Ein... Miesepeter?!"

Jono konnte nicht wirklich glauben, dass ein Pharao nichts dagegen tun konnte, was Seth tat. Das war nicht gerecht! Der Priester behandelte ihn sogar schlechter als Schlachtvieh!

"Und ich sehe in dir nicht den Sklaven, nicht den besitz Seths! Mehr bist du ein von Leid geplagter Junge, der sich nicht brechen lässt."

Von leid geplagter Jungen... der sch nicht brechen lässt..., wenn er wüsste, wie oft Jonouchi schon kurz vorm Selbstmord war.

Seth hatte ihn weit genug gebracht, dass er nicht mehr an seine Ziele glaubte... was war daran noch lobenswert? Seine Augen brannten und der Blonde starrte zu Boden. Zu gerne hätte er sich seinen Gefühlen hingegeben, aber nicht hier, nicht vor dem Pharao.

"Weine ruhig, wenn dir danach ist: ich weiß, wie es ist, wenn man es nicht kann."

Athemus Ausdruck wurde sanfter, so machte er sich keinen Hehl daraus, den Blonden einfach in seine Arme zu ziehen. Jono starrte den Pharao mit geweiteten Augen an, meinte er das gerade ernst? Sein Herz tat so weh, er war nun in den Armen des mächtigsten Mannes in diesem Land. Er zweifelte jedoch, stellte sich innerlich Fragen. Würde er vielleicht im nächsten Moment einen Dolch im Rücken spüren? Dennoch schlang er selbst die Arme um den schmalen Körper und weinte. Jono weinte wirklich und das hemmungslos. Ein leises Schluchzen war zu vernehmen, als er sich fester an den König klammerte, er hoffte nur, dass Seth nicht zurück kam, weil er begann, die Nähe Athemus zu genießen.

"Sssssshhhhhhhh..."

der Pharao verfestigte noch einmal seinen Griff um den Blonden, als er sich wieder von ihm trennte. Mit einem aufmunternden Lächeln sah er ihm ins Gesicht.

"Es tat gut nicht wahr? Komm, ich zeige dir ein wenig den Palast."

Jono nickte schweigend und rieb sich die Tränen von den Wangen. Er wollte ihm den Palast zeigen? Irgendetwas war doch faul... erst brachte er ihn zum weinen, dann nahm er ihn in die Arme und nun sollte er eine Rundführung bekommen? Trotzdem schwieg Jono und folgte dem Pharao durch die Gänge, die den Palast durchquerten. Immer wieder huschten seine Augen neugierig umher.

"Komm auf gleiche Höhe, ich sehe das nicht so streng."

Nur vorsichtig holte der kleine Sklave auf, so wie es Athemu wünschte.

"Du musst keine Angst vor mir haben Jonouchi. Eher bin ich derjenige, der sich vor dir verneigen muß, weil du Seths Launen wohl besser erträgst, wie kein anderer."

Athemu führte ihn quer durch den Palast, zeigte ihm die riesge Bibliothek, die königlichen Bäder, die Räumlichkeiten für Fetse. Nur den Kerker ließ er aus, er wollte dem Blonden das ersparen. Er wollte diesen nicht einem solchen Geschöpf zeigen, dass schon einige gesehen haben musste.

"Launen? Das nennt ihr Launen?!"

Jono war fassungslos. Launen, jemanden zu töten? Mal einfach so das Blut seiner Schwester trinken müssen? Nette Launen, wirklich... Athemu schien absolut nichts von seinem Priester zu wissen.

Plötzlich stoppte der Pharao. Sie standen vor den Statuen, der großen Götter, andächtig verbeugte er sich vor Ra.

"Sag mir, glaubst du an sie?"

"Nein, wieso sollte ich? Ihre Diener haben mich nie gut behandelt... wenn sie mich wenigstens als Sklave angesehen hätten... aber nein... ich bin nur ein Spielzeug für Seth! Ihr wisst gar nichts über ihn!"

Jono schnaubte. Sofort drehte er sich wieder weg, weil er diese Götter verachtete.

"Oh doch, Jonochi! Ich weiß alles über ihn und über dich! Im Moment kann ich deine Situation nicht ändern , aber vielleicht werde ich es bald können, wenn die Seher recht behalten. Du musst wissen, Seth ist mein Cousin.

Glaube an die Götter, Jonouchi. Sie lenken deinen Weg, auch wenn er Leid mit sich bringt. Sie sind nicht nur da, um Gutes zu tun und gerade Seth und Anubis sind die Mächtigsten was das angeht."

"Ihr wisst alles über ihn? Und über mich? Das bezweifle ich Pharao. Ich... kenne mich doch nicht einmal selbst... wie könnt ihr es dann? Und das selbe gilt meinem Herrn..."

Jono drehte den Kopf weg und wollte sicher nicht an diese Götter glauben, da sie für ihn wirklich nur Unheil gebracht hatten.
 

"Du wirst heute Nacht nicht bei Seth sein."

"Wie?" ein wenig irritiert drehte sich der Blonde zum Pharao herum.

"Muss ich nicht...?"

"Jono ich weiß alles, zumindest ab der Zeit, seit dem du bei ihm bist. Dein Mal auf deiner Brust verrät es, oder soll ich lieber den Tod deiner Schwester erwähnen, die 4 Pfeile, die man in deinen Körper schoss?

Nun gut, belassen wir es dabei. Heute Abend findet eine Feier statt. Ich wünsche, dass du beiwohnst. Seth wird auch da sein, aber dies laß meine Sorge sein."

"Ihr wisst das alles!? Wieso habt ihr es zugelassen?!"

der Blonde konnte es nicht fassen! Athemu wusste es und... er duldete das Ganze? Einen Scheiß würde er tun... niemals... nachher würde er das kleine, dumme Spielzeug auf diesem Fest sein!

"Ich werde nicht auf dieses Fest gehen! Niemals!"

damit drehte sich Jono herum und rannte einfach los. Er wollte nicht mehr, er fühlte sich von dem Pharao verraten, dem Menschen, der als einziger die Macht hatte alles zu ändern und nun... das.

"Jonouchi!"

Athemu rannte dem Blonden hinterher, vollkommen außer Atem erhaschte er den Sklaven noch am Handgelenk und zerrte ihn zu sich herum.

"Jonouchi... ich kann es NOCH nicht ändern! Ich werde es können, glaub mir, aber im Moment sind selbst mir die Hände gebunden... ich kann dir nicht sagen was noch alles passieren wird, aber ich kann dir sagen, dass du, genau du, noch großes vollbringen wirst!"

Die pure Verzweiflung stand Jonouchi ins Gesicht geschrieben, als der Pharao ihn packte und herum riss. Zwar hörte er seine Worte, konnte es aber einfach nicht glauben. Was sollte das?

Athemu zog ihn erneut in seine Arme.

Er wusste genau, was der Blonde fühlte, er fühlte sich verraten und das war es, was der Pharao verhindern wollte.

"Komm heute bei Sonnenuntergang in mein Gemach."

Jono ließ zu, dass er wieder in die Arme genommen wurde. Sie machten ja eh alles mit ihm, was sie wollten, warum sich dann noch groß wehren...?

Athemu entfernte sich und Jono sah ihm mit einem fragenden Blick nach. Wirklich lustig, wie sollte er sich herausstehlen, wenn Seth dabei war? Mit verwirrten Gedanken ging er enfach drauf los zurück in das Gemach. Er versuchte noch nicht einmal sie zu ordnen, dafür war er zu durcheinander.
 

Seth war schon dort, kam gerade aus einer Sitzung mit den mächtigsten Priestern des Landes. Dem Pharao hatte er auch schon über die Ergebnisse Bericht erstattet. Verwundert daüber, dass sein Sklave noch nicht hier war, blickt er sich um. Es ließ ihn zornig werden und trotzdem durfte er sich seine Wut nicht anmerken lassen. Sie waren hier im Palast, Seth konnte hier nicht so handeln , wie er gerne wollte. Wenn sie wieder in seinem Tempel waren, hatte er noch genug Zeit um Jono zu bestrafen.
 

Jonouchi war müde, er konnte nicht mehr, Zu viele Dinge waren geschehen und zu viel hatte er gehört, was ihm keineswegs gefiel.

Als er in das Gemach eintrat und den Priester dort stehen sah, blieb der Blonde regungslos an seinem Platz stehen. Er schwieg und wandte sich schließlich ab, ließ sich auf einen Stuhl nieder und fuhr sich müde durchs Haar.

"Wo warst du so lange?"

"Bei unserem Herrn."

"Ich hoffe für dich, dass du dem Pharao nicht zur Last gefallen bist! Schlaf noch etwas, heute Nacht wird es eine Feier geben und der Pharao wünscht dich vorher in seinem Gemach zu sehen!" Athemu hatte dies Seth eröffnet, als er ihm Bericht erstattete. Das hatte der Pharao wahrlich geschickt angestellt. Der Priester durfte sich nicht wiedersetzen, es Könnte ihm sonst seinen Titel Kosten.

Jono erhob sich und ließ sich auf dem Boden nieder, schloss die Augen. Allerdings schlief er nicht, er wartete gespannt darauf, dass die Sonne endlich unterging.

Anubis

Der Sonnenuntergang kam schneller als erwartet; Seth zog sich in die königlichen Bäder zurück, während Jono sich streckte, anzog und ohne ein Wort das Gemach verließ, um den Pharao aufzusuchen. Der Blonde klopfte zaghaft an der schweren Tür und trat langsam ein.

"Jonouchi..., schön, dass du gekommen bist."

Auf Athemus Lippen war ein Lächeln zu erkennen, dieser Sklave hatte es ihm wirklich angetan. Er bot Jono einen edlen Sessel an, auf dem eigentlich nur jemand mit höherem Stand sitzen durfte.

"Nein ich... kann mich nicht dort hinsetzen..."

der Blonde schüttelte den Kopf und setzte sich auf einen einfachen Stuhl, der in der Nähe des Sessels stand.

"Vergiss doch bitte einmal deinen Status!"

Athemu war bezaubert von dessen Schüchternheit, und doch wollte er, dass Jonouchi auf dem weichen Sessel saß, sie waren hier schließlich unter sich. So zerrte er ihn regelrecht von diesem Stuhl und führte ihn bestimmt zum Sessel.

"Aber ich..."

Jono konnte sich dem Pharao schlecht wiedersetzen und so saß er binnen weniger Sekunden in auf dem weichen Polster, und es war herrlich... er schmiegte sich hinein, streichelte schon fast andächtig über den feinen Stoff. Er bemerkte jedoch nicht, dass ein Augenpaar ihn musterte, Athemu beobachtete ihn.

"Diese Kleidung... wirst du auf diesem Fest nicht tragen, ich habe etwas besseres."

Der Pharao ging zu einem großen Schrank, kramte darin und suchte für den kleinen Sklaven nach seinem Geschmack aus. So zog er ein Gewand hervor, welches mehr als prunkvoll war. Die feinsten Stoffe und Fasern wurden eingearbeitet, selbst sein Zeichen, das Horusauge wurde damit verziert.

"Zieh dieses an~"

"Es... trägt nicht das Zeichen meines Herrn... Er... wird es mich nicht tragen lassen!"

"Seth wird es zulassen und zwar, weil es mein Wille ist! Jetzt nimm es schon...~"

"Er wird mich dafür leiden lassen..., aber das werdet ihr dann nicht sehen, wenn wir wieder im Tempel sind."

Jonouchi wusste, dass Seth dies mit Sicherheit nicht tolerieren würde und sobald sie wieder im Tempel waren, würde alles von vorne losgehen. Dennoch erhob er sich und nahm die Kleider entgegen, die er auch anzog und sich kurz selbst betrachtete.

"Du wirst in der nächsten Zeit nicht mehr in Seths Tempel müssen, Jonouchi."

"Was heißt 'die nächste Zeit'? Wollt ihr Seths Zorn weiter schüren?"

Verzweifelt schüttelte der Blonde sein Haupt. Der Pharao wollte wohl nicht verstehen... na ja was solls... würde er eben später zu Grunde gehen.

"Was ist das für ein Fest wo wir hingehen werden?"

"Das Fest? Ach, es ist eigentlich belanglos, man feiert die Mittsommernacht."

Athemu räusperte sich kurz, zog sich dann aber schließlich auch um, entblößte sich vor den Augen des Sklaven. Ungeachtet ließ er seine Palastgewandung auf den Boden sinken, bis er schließlich versuchte sich in seine Festkleidung zu pellen, was sich als relativ kompliziert herausstellte. Schnell drehte sich Jono herum, als der Pharao sich vor SEINEN Augen auszog, war er nicht ganz bei Trost?! Auch wenn viele Jonouchi in diesem Moment ermordet hätten, um an seiner Stelle zu sein..., so wollte er dennoch nicht hinsehen. Immerhin war der Junge vor bzw. hinter ihm der Pharao persönlich.
 

Mit einem Schmunzeln bemerkte Athemu die Nervosität und die Scham des Blonden, amüsierte sich etwas daruber und dennoch wanderte sein Blick zu Jono, suchte die braunen Augen.

"Bin ich so verabscheuungswürdig?"

Und noch immer versuchte er sich die Festgewandung anzulegen.

"Das nicht Herr, nur... es gehört sich nicht euch zu betrachten, auch... wenn ihr wirklich schön seid..."

Der Blonde biss sich auf die Lippen und wurde ein wenig rot um die Nasenspitze, was man aber durch die Bräune nur bedingt sah.

"Jonouchi..., könntest du mir bitte helfen?"

"Natürlich~" so ging er zu Athemu, half ihn in die recht kompliziert anzulegende Kleidung.

"Weißt du..., du kannst mich ruhig betrachten... diese ganzen Regeln sind nur dazu da, um in der Öffentlichkeit gut da zu stehen, aber jetzt... sind wir ja unter uns."

Nun saß das Gewand perfekt, er betrachtete sich kurz im Spiegel, Jono hatte wirklich ganze Arbeit geleistet.

"Arigatou~... nun und wenn du möchtest, begleite mich an meiner Seite zu den Festlichkeiten."

"Euch?! Aber... sehr gerne!"

Jono lächelte zufrieden. Seth würde ausrasten, wenn er sah, dass SEIN Spielzeug das Wappen des Pharaos trug und dann auch noch an dessen Seite stand.

"Nun denn... dann komm~"
 

Wenig später betraten beide den Festsaal, alle Gäste verneigten sich respektzollend vor dem Pharao. Mit nur einer einzigen Handbewegung gab er ihnen zu verstehen, dass sie sich wieder erheben durften. Der Ausdruck des Pharaos war stolz und voller Glanz. Er war eine Persönlichkeit. Als Seth die beiden zusammen sah, stieg ungebändigte Wut in seinem Inneren auf. Er selbst saß neben dem Thron Athemus, doch der andere Platz daneben war noch frei... was hatte das zu bedeuten? Verschwor sich der eigene Cousin gegen ihn? Das durfte nicht sein!
 

Die vielen Menschen machten den Blonden nervös, erstaunt darüber wie erhaben und dennoch normal der Pharao war, erblickte er das Antlitz von Seth, was ihm ein indirektes Grinsen auf die Lippen legte.

"Du sitzt links neben mir... komm~"

Athemu bahnte sich seinen Weg mit Jono an den Menschenmassen vorbei, setzte sich erhaben auf seinen Thron und winkte den Sklaven zu sich.

"Seth... wag es nicht ein falsches Wort zu sagen! Du bist schon Schlange genug!"

Seth knurrte, das passte ihm jetzt überhaupt nicht! Jetzt wurde er auch noch mit einem Sklaven gleichgesetzt! Auf gleicher Höhe mit Jono! Diesem... diesem Schakal!

Denn er wusste, der Pharao ließ nur die Menschen neben ihm sitzen, die, egal auf welche Art, ihm etwas bedeuteten... und nun saß dort ein... Sklave!

Jonouchi begann leicht zu grinsen, als er Seths Gesicht sah. Wie fühlte sich dieser nun? Gleichgesinnt auf selber Höhe mit einem Sklaven?! Dennoch zögerte der Blonde, er war sich so unsicher wie schon lange nicht mehr... Was hatte das alles zu bedeuten? Wollte der Pharao ihn für sich gewinnen? Doch dies hatte keinen Grund, Athemu hätte ihn jederzeit verlangen können! Nach einer Weile ließ er sich neben ihn auf den Sessel nieder und erstarrte unter den ganzen Blicken, die man ihm zu Teil werden ließ. Scheinbar wusste die Menge nicht, dass Jonouchi ein einfacher Sklave war. Wie auch? Die edlen Gewänder, der Schmuck, das goldene Haar... alles sprach dafür, dass er etwas Höheres war.

Trotzdem fühlte sich der Blonde einfach nur unbehaglich. Nervös rutschte er auf seinem Sessel hin und her, sah sich immer wieder um.

"Nicht nervös werden Jonouchi, sie halten dich nicht für einen Sklaven."

Mit erhobenem Haupt stand Athemu auf, ließ seinen Blick durch die Menschenmenge schweifen, die verstummte. Andächtig hob er eine Hand auf Brusthöhe.

"Möge das Fest beginnen~"

Die Gäste jubelten, der Pharao hatte wirklich eine unglaubliche Art und Weise Menschen zu zürnen und ihnen indirekt zu sagen, dass jeder ihn und sein Tun zu respektieren hatte.

So setzte er sich wieder.

"Mein Pharao... Athemu..., was hat das zu bedeuten?!"

"Das hat dich nicht zu interessieren Seth! Ich sage nur soviel..., du brachtest einen wahrlich wertvollen Schatz mit in den Palast. Behandle ihn gut, denn er ist derjenige, der DICH einmal stürzen kann!"

Jonouchi bemerkte, dass Seth sich scheinbar aufgebracht an Athemu wandte, nur kurz sah er ihn an, bis seine Aufmerksamkeit aber von einem jungen Mann eingenommen wurde, der mit lautem Lachen und zynischem Klatschen durch die Menge schritt. Alle traten sie einen Schritt zurück... wer war der Kerl da unten?!

"Welch überragendes Fest eure Hoheit! Was feiert ihr heute? Das wachsen eurer Haare? Sollen wir das auch noch huldigen? Oder... geht es um den blonden Sklaven an eurer Seite?"

Bakura grinste, als Jonouchi zusammenzuckte, natürlich kannte Bakura ihn. Er kannte fast alles was in diesem Land passierte. Schon lange observierte er den Pharao und dessen Dienerschaft wie Seth. Schließlich schwor er Rache! Rache dafür, dass man ihm alles nahm! ALLES!

"Sagt doch Pharao, was wird heute gefeiert? Ich will auch mein Glas erheben und auf euch trinken! Auf euch und... euren Tod~"

Bakura neigte den Kopf auf die Seite und ließ ein psychopathisches Grinsen auf seine Lippen treten.

Athemu stockte der Atem, er konnte sich nicht bewegen. Wie hatte es Bakura geschafft hier herein zu kommen? Der Palast war streng bewacht, er hätte eigentlich nie eine Chance dazu gehabt. Automatisch griff der Pharao nach Seth und Jono, die beide genauso überrascht waren, wie er selbst. Es schien wie eine Urangst zu sein, die Athemu berauschte, doch sein Blick blieb hart und unbeeindruckt. Seth allerdings wusste, zu welche Taten Bakura fähig war. Jonouchi starrte verwirrt zu Athemu, der nach ihm griff. Was sollte er tun?

"Hüte deine Zunge! Wachen... ergreift ihn!"

Seth stand mit einem mal auf und stellte sich schützend mit ausgebreiteten Armen vor den Pharao und AUCH vor den Blonden. Seth mochte vielleicht ein grausamer Herr sein, doch Athemu war er schon immer loyal untergeben. Immer wieder fixierte er mit seinen stechenden Augen seinen Stab. Was konnte nur so wichtig sein, dass er, laut Athemu, seinen weißen Drachen gegen einen dreckigen Dieb einsetzen sollte?!
 

Bakura lachte auf, als er jeder der Wachen einzeln erledigte.

"Bitte Seth~... Wachen?! Was ist das für ein Empfang?"

Bakuras Augen bohrten sich in die des Pharaos und er konnte dessen Angst förmlich spüren.

"Was habt ihr Pharao? Hat die Angst euch gelähmt?"

Athemu stand auf und schob Seth beiseite, der Priester quittierte dies mit einem Schnauben.

"Was willst du hier Bakura?! Ich verbannte dich! Sei froh, dass ich solche Gnade mit dir hatte!"

Des Pharaos Körper spannte sich immer mehr an. Aus dem Augenwinkel heraus sah er zu Seth, dieser sollte sich bereit machen, falls es ernst werden sollte.

"Verbannen? Pharao~ Pharao~... ich bin schön längst ein Verbannter, dazu brauche ich euch nicht! Merkt euch das und... ihr werden ja schon sehen was passiert... seht euch vor!"

Der Dieb grinste diabolisch und kam noch ein paar Schritte näher.

Jonouchi der wirklich Respekt vor dem Räuber hatte starrte ihn fasziniert an.

"Mein kleiner Sklave~.... wieso kommst nicht mit mir, hm? Bei mir bist du frei du musst nicht auf das hören, was man dir sagt... und außerdem... bei mir... wirst du auch nicht angefasst~"

damit sah der Weißhaarige zu Seth, er hatte es immerhin gesehen wie er sich an dem Jüngling brutal zu schaffen gemacht hatte.

"Oder willst du auf ewig einem Herren dienen, der dich schlecht behandelt?" Jonouchi wusste nicht was er sagen sollte, ein wenig beeindruckt aber auch ängstlich sah er zu Seth und Athemu, die sich schon in Bewegung setzten und sich zwischen den Dieb und den Blonden drängten. Seth zückte seinen Stab, doch der Pharao ergriff ihn am Handgelenk und hielt ihn zurück.

"Noch nicht Seth~... noch... nicht..."

Seth akzeptierte, jedoch wandte er sich Bakura zu, sein Zorn war in seinen blauen Saphiren abzulesen, sie glühten wie sie es nur bei einem Gott konnten.

"Du wirst ihm kein Haar krümmen! Sag was du willst und verschwinde, oder ich lasse dich töten!"

Seths Blick war kalt, kälter als zuvor. Schon einmal hatte er gegen Bakura kämpfen müssen und schon damals war es nicht leicht gewesen. Er stand mit ausgebreiteten Armen vor Jonouchi den er immer wieder aus dem Augenwinkel heraus beobachtete. Er fragte sich, was nur so wichtig an dem Blonden war, dass Athemu ihm so bedingungslos vertraute. Seth rang mit sich selbst, denn niemals würde er es zulassen, dass man ihm, dem Hohepriester sein Eigentum nahm.

"Hab ich's mir doch gedacht... der Kleine ist wichtig, hm? Wollen wir doch mal sehen wie~ wichtig er für euch ist! Diabound~ zeig ihnen doch... wozu du so... fähig bist!"

Bakura grinste gefährlich auf, ließ seine Kreatur frei, die sich sofort mit dem Schlangenkopf auf Jonouchi stürzte und dabei Athemu und Seth von den Füßen warf.

"W-was..."

geschockt starrte Jono auf, als er plötzlich in der Luft hing. Immer wieder stöhnte er vor Schmerz auf, als die Schlange seinen Körper quetschte und er im nächsten Moment von Bakura fest angedrückt wurde.

"Na, Pharao zeigt doch... wie sehr ihr diesen Sklaven wollt!"

Jonouchi klammerte sich an Bakura, als dieser seiner Kreatur, Diabound, den Vortritt ließ.

Seth rappelte sich währendessen wieder auf, Athemu war zwar sehr geschwächt,. Doch auch ihm gelang es sich wieder aufzurichten. Der Priester hatte endgültig genug, er holte seinen Stab hervor und ließ ihn bedrohlich aufglühen, doch Athemu stoppte ihn in seinem Tun, als er den Stab ergriff und sich daran die Hand verbrannte, dennoch ließ er nicht los.

"Seth~, nicht... verdammt! Du verstehst es nicht!"

"Was soll ich nicht verstehen?"

"Jonouchi besitzt das Kaa des Schwarzen... dein Gegenstück! Und jetzt tu einfach was ich dir sage!"

Seth verstand die Welt nicht mehr! Sein Gegenstück... ein SKLAVE!? Niemals würde er das akzeptieren! Niemals!

Athemu ließ den Stab los, als er meinte Seth wenigstens einigermaßen beruhigt zu haben, doch dass es in dem Priester brodelte konnte er nicht wissen, so schritt der Pharao auf den Dieb zu, streckte eine Hand nach dem Blonden aus.

"Gib ihn her Bakura! Oder... soll ich die Götter über dich richten lassen?!"
 

Was ging hier ab? Was wollten sie alle von ihm? Jono verstand einfach nichts mehr.

Bakura hielt ihn immer noch fest und betrachtete sich das Gesicht eine Weile, ehe sich der Dieb wieder Athemu zuwandte. 'Gib ihn her?' Was war er denn? Ein verfluchtes Objekt, was man hin und her schieben konnte? Es reichte, langsam ging es ihm echt zu weit! Der Blonde schrie los und mit jedem noch so von Pein erfüllten Schrei erschien um ihn eine schwarze Aura. Sie war so erschreckend, dass sogar Bakura von dem Blonden abließ. Eine Steintafel am Rande des Saals glühte auf, gleichzietig ertönte ein mächtiges Brüllen. Ein goldener mit Flügeln bespickter Armreif erschien an Jonos Handgelenk, dies trugen nur der Pharao und dessen Priester, selbst Bakura, aber nur weil er dies gestohlen hatte.

Jonouchi jedoch war wie in Trance, seine Augen färbten sich mit einem Mal blutrot und hinter ihm erhob sich sein Drache, legte dem schmalen Körper schützend die Schwingen um. Jedoch sackte Jonouchi bewusstlos zusammen, seine Kraft war versiegt, mit seiner Besinnung verflog auch der Drache, Bakura konnte nicht anders als lauthals aufzulachen.

"DAS ist es? DAS ist dieser Sklave?! Darum wolltet ihr ihn nicht hergeben... sehr interessant!~"

Seth war von einem Schock umgeben, er konnte nicht glauben was er dort sah! Er sah dort... seine Abhängigkeit... sein Gegenstück!

"Jetzt Seth! JETZT!"
 

Mit einem Mal löste Seth sich aus seiner Starre, andächtig strich er über seinen Stab und mit einer uralten Formel rief er seinen weißen Drachen, der sich bedrohlich vor Bakura mit einem Brüllen aufbaute. Der Drache schnaubte wütend, während sich seine Klauen in den festen Steinboden schnitten und darüber kratzten.

"Willst du sterben... Bakura?!"

Bakura konnte wirklich nur lachen. Wollte Seth ihn verarschen?! Der Drache war ein Witz im Gegensatz zu seinem Diabound, der tausendmal stärker war.

"Nein, ich will es nicht. Aber... der Blonde, sobald er seine Bestimmung kennt. Ich werde wiederkommen, verlasst euch drauf. Dieses Schauspiel werde ich mir nicht entgehen lassen!"

Bakura lachte laut auf und drehte sich gemächlich herum und befahl seinem Monster ihm zu folgen, so verschwand er schon nach draußen.
 

Athemu war inzwischen zu dem Blonden geeilt, er kniete sich neben ihn und nahm ihn in den Arm. Schützend legte er seinen Umhang um den Körper Jonouchis. Wie in Apatie strich er immer wieder andächtig über die Wangen des kleinen Sklaven... dessen Leben sich von nun an verändert hatte...

"Willkommen... mein Priester des Anubis~"

Leise stöhnte Jonouchi auf, als Athemu ihn in seinen Armen hielt. Er war durch die Sache mit dem Drachen einfach zusammen gebrochen, er konnte sich nicht bewegen er war vollkommen geschwächt.

"Nicht bewegen, Jono~... es wird alles gut~

Seth! Laß ein Gemach herichten! SOFORT!"

Missmutig und knurrend beugte sich Seth dem Befehl, jetzt verstand er endlich, was der Pharao meinte... es war verrückt, vollkommen absurd! Der blonde Sklave ein... Priester? Und dann auch noch Anubis? Nun gut... ihm sollte es recht sein, er war wenigstens nicht dazu verbannt verlorene Seelen ins Totenreich zu führen... So machte sich Seth an die Arbeit und verschwand somit von den Festlichkeiten.

"Jonouchi? Kannst du aufstehen?"

Athemu tat alles um den Blonden wieder auf die Beine zu bringen.

"Was... was ist passiert?" wisperte Jono leise und richtete sich ein wenig auf, ehe er sich an die Stirn fasste.

"Was... war dieses Brüllen und wo ist... der Dieb?"

verwirrt sah er sich um und strich sich durch sein Haar. Wieso waren nur alle Blicke auf ihn gerichtet? Das machte ihn nervös und er wollte einfach nur hier weg.

"Ich bringe dich erst mal von hier fort."

Athemu stützte ihn so gut er konnte, es war nicht wirklich einfach wenn man bedachte, dass er selbst ja immerhin einen Kopf kleiner als der andere war. Nur langsam entflohen sie den Blicken, die immerzu auf Jono gerichtet waren.

"Die Feier ist beendet!"

Er schleppte ihn in sein privates Gemach und legte den Blonden erst einmal auf seinem Bett ab, er selbst ließ sich auf einen der Sessel nieder, auch er war erschöpft und schien sich von dem Sturz auch eine Verletzung an der Schulter zugezogen zu haben.

"Was ist passiert?" wollte der Blonde erneut wissen und sah mit fragenden Blick gen Athemu.

"Nun... Bakura rief sein Monster und nahm dich mittels diesem zu sich~ als ich auf euch zuging, um dich zu holen hast du geschrien... noch nie habe ich ein solch schmerzerfülltes Schreien gehört...
 

Auf jeden Fall... besitzt du ein Kaa, wie es eigentlich nur Priester haben können, du besitzt einen sehr mächtigen schwarzen Drachen. Er erschien und beschützte dich, jedoch hat dich diese Erscheinung so sehr geschwächt, dass du zusammenbrachst. Du bist zu großem bestimmt, Jonouchi!"

Jono sah den Pharao fassungslos an... er sollte WAS getan haben? Er war... WAS? Sofort sprang der Blonde auf und wich etwas zurück. Das konnte nicht wahr sein, er wollte kein Priester sein, er wollte nicht wie Seth sein! Niemals!

"Das... das ist nich wahr!"

er senkte den Blick und wich weiter aus, Athemu musste lügen... bitte... er musste einfach lügen! Dieser wusste genau, was in dem Blonden vorging, er konnte es sich nur zu gut vorstellen.

"Jonouchi... hör mich an~ du bist nicht wie ER! Du bist es nicht!

Und... es tut mir leid, dass ich es dir nicht gleich gesagt habe, meine Seher... waren sich nicht einig..., doch es ist so gekommen wie vorherbestimmt."

Mit einem Mal erhob sich der Pharao aus seinem Sessel und schritt langsam auf den Blonden zu. Er wollte nicht, dass Jono Angst hatte, niemals würde er die wollen, wo er ihn doch...

Er ließ sein Haupt sinken und schloss die Augen, er wollte ihm zeigen, wie viel ihm das alles bedeutete, so sank er vor dem Blonden auf die Knie. ER, der Pharao, machte sich keinen Hehl daraus vor einem Sklaven, wenn er das jetzt noch war, zu knien.

"Ich bitte dich~ kämpfe mit mir an meiner Seite~

nicht als Seths Diener, nicht als Sklave...

... sondern als Priester des mächtigen Anubis~"

"Ich will kein Priester sein! Ich glaube nicht an... an diese Götter... Anubis? Der... Gott der Toten?"

Welch Ironie dachte er sich. Wie oft hatte er sich diesen manchmal gewünscht und nun war er Priester der Toten...

"Steht auf!" wollte der Pharao ihn nun auch noch verhöhnen?

"Wieso sollte ich mit euch kämpfen, wo ich... so viel durchgemacht habe? Nun soll ich auch noch... ich... ich will es nicht! Nehmt es mir ab!"

Jono flehte förmlich nach Befreiung, er wollte es einfach nicht. Er hasste die Priester, die ihn immer nur benutzt hatten... immer und immer wieder.

"Das kann ich nicht, ich kann es nicht von dir nehmen! Die Götter wählen aus, nicht ich! Selbst ich muß mich ihrem Willen beugen und ich kniee nicht vor dir, um dich zu verhöhnen, sondern weil ich dir mein bedingungsloses Vertrauen schenke..."

//Und mein Herz...//

Athemu kniff die Augen zusammen, erhob sich langsam und blickte ihn an.

Heiße Tränen brannten sich in Jonouchis Augen, aber dennoch weinte er nicht, zu viele Tränen hatte er bereits vergossen... sein Leben wurde immer beschissener als besser.

"Ich will nicht."

Wisperte er erneut und ließ sich an der Wand hinunterrutschen, bis er schließlich auf dem Boden hockte und die Beine anzog. Wieso hatte er nicht einmal einen einzigen Tag Ruhe? Athemu wollte ihn doch nur hierbehalten, weil er wusste, dass er nun ein Priester war... nur deswegen... Der Blonde fragte sich wo Seth gerade war, dass dieser sich vielleicht ärgerte konnte ihn nicht einmal fröhlich stimmen.

"Ich weiß~ Jonouchi... ich...

ich will es dir nicht noch schwerer machen, als es schon ist. Verzeih mir bitte...~"

"Ich habe doch eh keine andere Wahl." flüsterte er erstickt zurück. Er hatte sie doch nie. Er musste sich seinem Schicksal fügen, vielleicht wurde es dann ja endlich besser... Priester der Toten... das war wirklich eine Ironie! Aber war Anubis nicht auch Hüter der Geheimnisse? Naja..., so toll war er wohl auch nicht.

Athemu wagte es, sich dem Blonden zu nähern, er ging sehr langsam und bedacht, wollte er ihn nicht noch einmal erschrecken. Er kniete sich von ihn und hob sacht dessen Kinn an.

"Bitte hab keine Angst vor mir."

Jono seufzte schwer und blickte in die violetten Augen des Pharaos, als dieser ihm das Kinn anhob. Nein, er hatte keine Angst vor ihm... vor ihm nicht.

"Die habe ich nicht Herr...~" gab er leise von sich und schüttelte kaum merklich den Kopf.

"Nenn mich Athemu."

Er stand kurz davor den Anderen zu küssen, nur knapp verfehlte er dessen Lippen, als er den Blonden einfach umarmte, es tat ihm so leid... dieser Junge hatte wahrlich eine große Last mit sich zu tragen.

"A-Athemu..."

Jonouchi starrte ihn geschockt an, er... er wollte ihn doch nicht küssen! Bei Ra... bitte nicht... eine solche Geste wäre wirklich der Tod für den Blonden gewesen, da er derartige Gefühle nicht kannte und nicht kennen lernen wollte. Seth... hatte ihm das schon alles gegeben und er war nicht erpicht darauf, es erneut durchleben zu müssen. Das es jedoch auch viel zärtlicher und liebevoller ging wusste er nicht, woher auch? Selbst die Umarmung schien ihn zu erdrücken, dennoch ließ er es zu und hob nach kurzem Zögern selbst die Arme an, um sie um Athemu zu legen.

"Wer... wird mein Lehrer sein?"

Schleißlich konnte der Blonde das Priester Dasein schlecht von heute auf morgen selbst können.

"Einer meiner treuesten Diener... Imhotep."

Athemu drückte den Blonden fester an sich und trotzdem musste er sich wieder von ihm trennen, sein Atem schlug Jono auf den hals und der Pharao traute sich sogar diesem einen Kuß aufzuhauchen, ehe er sich wieder ganz erhob.

Jonouchi nickte nur, als er den Namen eines Lehrers erfuhr, er wusste nicht wer diese Person war. Er hoffte nur, dass sie angenehm war, jedoch weitete er die Augen, als er den Atem an seinem Hals spürte, der ihn arg erschaudern ließ und der Kuß... wieso tat er das? Wieso hatte er ihn dort geküsst? Jonouchi schwieg und senkte sofort das Haupt, erhob sich schwerfällig vom Boden.

"Ich... bin müde.. soll ich zurück zu... Seth gehen?"

"Iie, du wirst dein eigenes Gemach haben, ich habe es herrichten lassen. Die Wachen werden dich dorthin begleiten, wenn du jetzt gehen möchtest."

Eigentlich wollte der Pharao nicht, dass der Blonde ging, man merkte es seiner Stimme an. Jedoch... wäre es vielleicht zu früh den jungen Anubispriester jetzt schon darum zu bitten, das Bett mit ihm zu teilen und ihm seine Gefühle zu offenbaren.

"Danke."

Jono nickte leicht..., dass Athemu anscheinend nicht wollte, dass er ging, hatte er schon mitbekommen, er war sich aber unsicher, wusste nicht, was er von dem Ganzen halten sollte.

"Ich würde gerne in mein Gemach gehen, wenn ihr erlaubt."

Jonouchi brauchte einfach ein wenig Ruhe, musste das Erlebte verdauen. Athemu nickte nur stumm und wank zwei seiner Wachen herbei, die Jono in sein Gemach geleiteten.

"Danke." Sagte der Blonde erneut und ließ sich von den beiden Wachen in das Zimmer bringen, das wirklich ihm gehörte.

Dort angekommen starrte er in das große Zimmer und auf das Bett, das ihm gehörte. Bevor er darauf zuging, bedankte er sich erst bei den Wachen und schloss die Tür.

"Das... ist meins..." wisperte er und ging auf das Bett zu, wobei seine Schritte immer schneller wurden, bis er schließlich rannte und auf das Bett sprang, welches sofort unter seinem Gewicht nachgab und ihn wieder nach oben federte.

"Meins." Er schloss die Augen und schmiegte seine Wange an die weichen Kissen an, grinste und verbuddelte sich unter den ganzen Decken, ehe er sich unruhig hin und her rollte, weil er nicht glauben konnte, dass dies nun alles ihm gehörte.

Nach einer weile pellte er sich aus den Decken und ging zum Balkon, der an sein Zimmer angerenzte.

"Bei Ra..." er hatte perfekten Blick auf den Nil, den er eigentlich nur bei seinen ganzen Fluchtversuchen aus der Ferne gesehen hatte. Aber jetzt so nah... es war einfach nur faszinierend. Er blieb eine ganze Weile so stehen, da er diesen Anblick regelrecht in sich hineinsaugte, da er nicht glaubte, das dies hier lange anhalten würde.

Die Nacht war unbeschreiblich, so still und dennoch voller Chaos und Angst, welche die Dunkelheit in sich verschlang. Auch grausam konnte sie sein, aber auch genauso sanft, wenn das schillerde Licht mit dem Wasser des Nils spielte... es erinnerte an Seth... er war wie die Nacht... nur die Sanftheit... hatte er sie? Konnte er so sanft sein wie das Mondlicht zum Wasser?

Jonouchi seufzte leise und warf seine Gedanken ab. Es war absurd so zu denken, denn Seth würde immer ein Tier bleiben, immer diese grausame Schlange bleiben, die sich von seinem Leid ernährt. Er betrat das Zimmer wieder und zog sich seine Gewandung aus, schlüpfte ins Bett und bewundert vorher noch den weichen, edlen Stoff.

"Herrlich..." er schmiegte sich in die Decke und es dauerte nicht lange bis er endlich einmal ohne Angst in seinem Körper einschlafen konnte.

Please smile for me

Kapitel 9
 

Jonouchi erwachte am nächsten Morgen recht früh und erhob sich sogleich. Ein kleines Lächeln lag auf seinen Lippen, was aber sofort wieder verschwand, wenn er daran dachte, was passiert war und wer er nun war.

Mit einem schweren Seufzen schlenderte er in das angrenzende Bad seines Gemaches, wo er sich erst einmal wusch und dabei die Schlange betrachtete, die seine Brust zierte.

"Seth..."

Sanft strich er über sie und schüttelte den Kopf , ehe er sich eines der Gewänder anzog, die im Schrank hingen.

"Wohin jetzt?"

Vorsichtig verließ er sein Gemach und sah sich neugierig um, bis schließlich der Pharao seinen Weg kreuzte.

"Guten Morgen, ich hoffe, du hast gut geschlafen und wie ich sehe, hast du die Gewänder an, die ich dir besorgte."

Hochachtend legte er dem Blonden eine Hand auf die Schulter.

"Begleite mich noch einmal zu den Göttern, Jonouchi. Alle Priester werden anwesend sein... aber erst später... keine Sorge, Seth wirst du nicht über den Weg laufen. Doch ich hoffe, du akzeptierst endlich dein Schicksal."

"Ich habe doch keine andere Wahl, oder?" erwiderte Jono und folgte Athemu zu den Priester-Statuen.

"Was muß ich denn machen?"

Athemu und Jono standen beide vor dem Gott Anubis.

"Sieh ihn an und sag mir, ob du an ihn glaubst."

Abwartend sah der Pharao den ehemaligen Sklaven an, er hoffte auf eine ehrliche und aufrichtige Antwort.

"Nein." Gab der Blonde ehrlich von sich. Wie sollte er an so etwas glauben, wenn er stehts enttäuscht wurde.

"Ich weiß nicht, wie ich glauben soll..."

"Du musst wissen, dass jeder Priester seinen Gott selbst wiederspiegelt. Keiner der Priester muß sein Tun rechtfertigen, denn sie werden von den Göttern beherrscht. So wie einst die Götter auf der Erde weilten, leben nun die Spiegel derer in uns wieder. Nenne es Reinkarnation , wenn du möchtest. Auch Seth betrifft dies."

Athemus Blick wanderte zur mächtigen Statue des Seth, Er war Herrscher des Chaos, des Todes...

"Lerne zu glauben und lerne dich selbst zu achten, dann werden wir mit deiner Ausbildung beginnen."

Jono war also die Reinkarnation des Anubis... Gott der Toten, Schutzgott der Nekropolen, Wächter der Geheimnisse und Balsamierungsgott? Wieso gerade das? Er wollte nicht den Tod um sich haben, den hatte er schon... viel zu oft miterlebt..., aber vielleicht war es gerade das, was er als Chance ansehen konnte, um Sklaven eine richtige Bestattung zu ermöglichen, ohne, dass sie einfach nur in ein Loch geworfen wurden.

"Mich selbst achten... glauben... das ist schwer Athemu. Ich weiß nicht, ob ich das kann."

"Du wirst es können, glaube mir. Du wirst unterrichtet werden und lernen wie du die Kaa und somit deine Magie zügeln und weise nutzen kannst. Auch du wirst Diener an deiner Seite haben. Nicht als Schüler, aber als Priester. Behandle sie gut, denn sie sind diejenigen die dich repräsentieren... dies ist der Fehler, den Seth begeht. Sein Herz wird auf der Waage schwerer sein, als die Feder."

Mit diesen Worten wandte sich der Pharao ab, von Ra in der Mitte des heiliges Saals knieend, sprach er leise ein Gebet.

"Ich will niemanden an meiner Seite haben! Ich kann das alles alleine!"

Jono war erboßt! Sicherlich würde er Sklaven an seiner Seite als Priester nicht dulden! Unsicher schaute er Athemu nach, auch er kniete sich nun vor seinen Gott und faltete die Hände auf seinem Schoß. Jonouchi ließ den Kopf sinken und versuchte sich in seinem wohl ersten ernst gemeinten Gebet.
 

Der erste Schritt war getan, ohne es zu merken, hatte die Ausbildung des jungen Priesters mit Athemus Worten schon begonnen. Es brachte gutes mit sich, trug schon die erste Frucht des Erfolges. Aus dem Augenwinkel heraus, betrachtete sich Athemu den Blonden wie er betete. Ein kleines Lächeln legte sich auf seine Lippen. Er stand auf und verneigte sich noch einmal andächtig du respektzollend vor Ra, bevor er sich hinter Jono stellte und ihm beide Hände auf die Schultern legte. Wie gerne hätte er ihn umarmt, doch dies blieb ihm in dieser Räumlichkeit verwehrt.

Es war verrückt... der Sonnengott selbst, der Leben schuf und über alles richtete, begehrte Anubis seinen Diener, den Gott der Totgeweihten.

Jonouchi öffnete langsam die Augen, als er die Hände Athemus auf seinen Schultern spürte. Er hob den Kopf an und lächelte ihm leicht entgegen, ehe er sich erhob und sich verlegen am Hinterkopf kratzte.

"Also... das war... seltsam..."

"Du wirst dich daran gewöhnen. Es wird zu deinen Pflichten gehören hier zu beten. Und auch mich zu besuchen, denn auch deinen Tempel wirst du leiten müssen, Jonouchi."

Einen... einen eigenen Tempel?

"Aber... was soll ich dort machen?" das verwirrte den Blonden immer mehr, er war doch nur Sklave... NUR?! Er schüttelte den Kopf über seine Gedanken.

"Du wirst diesen tempel leiten, so wie jeder andere das auch tut, aber das lernst du noch."
 

Das Lächeln, welches ihm der Blonde geschenkt hatte, bezauberte Athemu. Eine Idee keimte in ihm auf, vielleicht würde Jono etwas Ablenkung gut tun...

"Würdest du mich in die Bäder begleiten?"

Bäder? Da.. war man doch nackt, oder? Er wurde rot um die Nase und folgte Athemu dennoch, der schon losgelaufen war. Dieser lächelte, nie hätte er gedacht, dass Jono einfach so zustimmen würde...

In den Königlichen Bädern angekommen, standen auch schon Diener des Pharaos bereit um beide zu entkleiden. Athemu trat zu ihnen, streckte beide Arme von sich, während er seiner Gewänder Stück für Stück Stoff entledigt wurden. Auch wandten sie sich an den Blonden, doch dieser schickte sie wieder weg. Er konnte sich wohl gut auch alleine ausziehen! Dazu brauchte er keine Sklaven... Jono wickelte sich danach einfach ein Handtuch um die Hüften. Dennoch sah er sich ein wenig unbehaglich um und ging langsam auf das riesige Bad zu, welches verlockend dampfte.

"Ich hoffe, du fühlst dich wohl hier!"

Mit einem Grinsen ging Athemu nackt (OO´) an dem Blonden vorbei, das einzige was dessen Körper noch zierte war der edle Goldschmuck. Als er ins Wasser eingetaucht war, entfloh ein wohliges Seufzen seiner Kehle.

"I... ich..."

sofort wendete Jono seinen Blick ab, weil ihm das dann doch ein wenig zu peinlich war. Er folgte ihm ins Wasser, aber er würde bei Ra sein Tuch nicht abnehmen!

"Das ist... schön!"

"Es wird dir öfter zu Teil werden, wenn du es wünschst."

Musternd ging der Pharao auf den Blonden zu und blieb kurz vor ihm stehen. Andächtig fuhr er die Schlange, das Mal Seths, auf dessen Brust nach.

"Seth..."

traurig sah er nun zu Wasser, abwesend verfolgte er mit seinem Blick die einzelnen Wogen. Schüttelte aber seine Gedanken ab, und warf Jono ein freches Grinsen entgegen, nur mit einem Ruck zog er das Tuch, welches sich Jono um die Hüften gebunden hatte aus dem Wasser und hielt es siegessicher hoch.

"Seit wann bist du so scheu?"

Als der Blonde das Grinsen des anderen sah, zuckte er unkontrolliert mit einer Augenbraue. Irgendwas hatte sein Pharao doch vor... und schwupps~ war sein Handtuch auch schon weg... sofort tauchte er bis zum Kinn ins Wasser und schüttelte hochrot den Kopf.

"Ich... ich bin nicht scheu!"

"Doch! Und wie!"

Lachend schwamm Athemu mit dem Tuch davon, immer wieder nach Jono umschauend.

"Wenn du es wieder haben willst, dann musst du es dir schon holen!"

Er war gespannt, ob Jono sich auf dieses kleine Spiel einlassen würde. Er wollte den Jungen lachen sehen, denn das hatte er noch nie und er war überzeugt davon, dass er ein Schönes besaß.

"Hey... Athemu!"

Mit schnaubenden Blick sah er weniger Athemu, sondern eher seinem Handtuch nach.

Sollte er es zurück holen, oder lieber ein Neues nehmen? Eigentlich hatte er keine Lust sich aus dem Becken zu erheben, also schwamm er hinter ihm her. Allerdings glich es vergleichsweise wohl eher einem Paddeln, da er das Schwimmen nie richtig gelernt hatte.

"Na komm!"

Athemu war schon am Beckenrand angekommen und hielt sich fest. Das Wasser war auf dieser Seite wesentlich tiefer. Jonouchi... nun... er klammerte sich vollkommen aus der Puste am Rand fest, streckte einen Arm nach dem Anderen aus und wedelte mit der Hand, weil er sein Tuch wiederhaben wollte.

"Gebt es wieder her... bitte!"

"Du willst das?"

Jonouchi schmollte, er wusste, dass der Pharao das Handtuch freiwillig sicherlich nicht hergeben würde.

"Ihr seid gemein!"

So paddelte der Blonde wieder zur anderen Seite des Beckens, dort wo man stehen konnte.

"Ach... Jonouchi..."

Athemu schwamm dem Zweiten hinterher und umschlang ihn bei Erreichen einfach von hinten mit seinen Armen und lehnte sich an ihn. Dieser Köperkontakt löste einen wohligen Schauer in seinem Innersten aus.

"Ich wollte doch nur, dass du lachst..."

"Ich weiß nicht... wie das geht..."

Jonos Blick wurde traurig und so löste er sich hektisch aus dieser Umarmung, die er nur als Gefängnis ansah... Sofort legte sich eine Hand auf seine Wange, auch diese Geste verstand er nicht wirklich, kniff erst die Augen zusammen, weil eine Handfläche bis jetzt nur Schmerz für ihn bedeutete.

"Was kann ich tun, um dir das Glück zu schenken, Jonouchi?"

"Gebt mir meine Schwester wieder!"

Was anderes wollte der Blonde einfach nicht.

"Jonouchi, Priester des Anubis, du kannst es selbst. Nur die Macht Anubis´ kann wiegen. Das Herz deiner Schwester ist noch nicht gewogen worden, aber ich glaube, wenn du ausgebildet bist; vor der heiligen Waage stehst und es wiegst, wird es mit der Feder im Einklang sein. Dann bist du derjenige, der sie mit dem Schiff zu den Göttern geleitet.

Ich weiß es ist schwer, aber du wirst von ihr loslassen müssen. Befriedigt es dich nicht ein wenig, wenn du weißt, dass sie jetzt glücklich ist?"

"Nein... Doch, aber ich hätte sie zu gerne in meine Arme genommen."

Jono senkte den Blick und rieb sich flüchtig über die Augen. Wie gerne hätte er sie noch einmal gespürt, ihr Lachen gesehen... dabei hatte er nur ihr Blut getrunken und sie schreien gehört... was er immer noch tat. Dieser Schrei... der immer wieder durch seinen Kopf hallte.

"Ich weiß, doch ich bitte dich, gib nicht Seth die Schuld an ihrem Tod. Ich weiß, dass er grausam ist und was du und Shizuka erleben mussten, doch er war nicht schuld. Niemals bringt er jemanden um, da kann er noch so grausam sein. Seth´s Sklaven sterben einer nach dem anderen weg. Ich bin darüber unterrichtet worden, ich weiß nicht wer es tut... zumindest noch nicht.

Nur bedenke, du wirst zwar ein Priester sein, doch du selbst stehst unter Seth. Er ist der Mächtigste, er beinhaltet all eure Kraft. Ohne ihn wärt ihr nicht und ohne Ra wäre er nicht... es ist ein ewiger Kreislauf. Du musst dich ihm nicht unterwerfen, nicht als Sklave, aber mit deinen Fähigkeiten als Priester.

Jono, ich will dir einen Wunsch erfüllen, sag mir was ich tun kann."

Jonouchi lauschte den Worten seines Pharaos. Er konnte also nicht ohne Seth? Er selbst stand unter ihm? Nicht seine Schuld?! Wollte Athemu ihn hintergehen? Wollte er ihn zum Narren halten? Jonos Blick verfinsterte sich und er sah seinem Herrn fest in die Augen.

"Einen Wunsch? Tötet mich oder Seth! Denn sonst werde ich es irgendwann tun!"

er meinte es vollkommen ernst. Er würde solange trainieren und besser werden, bis er Seth irgendwann persönlich ins Totenreich befördern konnte.

"Das kann ich nicht, aber wie du schon sagtest, du wirst früher oder später über ihn richten... er wird sterben, durch deine Hand... das Schicksal verbindet euch und eure Götter.

Jono, ich werde dir jetzt nicht noch mehr erzählen, es wird sonst zuviel für heute... unsere Götter treiben immer ein Spiel mit uns, selbst Seth und ich sind ihre Sklaven."

Athemu ließ seine Hand wieder sinken und schaute seinen Gegenüber aufmunternd an.
 

"Ihr versteht nicht! Ich werde nicht warten, bis das Schicksal es will oder er von alleine stirbt! Ich werde ihn töten, dann und wann ich es will, und bei Ra ich werde es tun! Ich werde ihn so töten, so elendig leiden lassen, wie er es mit meiner Schwester getan hat! Versucht nicht, ihn in Schutz zu nehmen!"

Langsam reichte es dem Blonden und es interessierte ihn auch nicht, dass selbst Athemu, der Pharao, Sklave war.

Er war Gott des Anubis? Schön! Er würde es ausnutzen! Er hob sich aus dem Becken und schritt zu den Handtüchern, wovon er sich eines um die Hüften band.

"Dein Hass blendet dich Jonouchi!"

Jetzt war es Athemu der auszurasten schien. Sicher, jeder ist trotz allem der Herr seiner selbst, doch das der Blonde seinen Cousin, seinen mächtigsten Priester, umbringen wollte... das konnte er nicht zulassen.

Auch er stieg aus dem Becken und schlang sich ein Tuch um die Hüften, ging auf den Anderen zu und drehte ihn mit einem Ruck um, wobei daraufhin eine schallende Ohrfeige im Raum ertönte.

"Hör endlich auf, dich selbst zu bemitleiden! Dich selbst zu verachten! Zügle endlich deinen Hass!"

Athemu tat diese Ohrfeige nicht leid, sie war seiner Meinung nach notwendig, denn irgendwie mussten Jono die Augen geöffnet werden.

"Denke darüber nach!"

Vollkommen außer sich schnappte der Pharao seine Gewänder und verließ das Bad.

"Meinen Hass zügeln? Er wächst gerade nur noch mehr!"

Zügeln? Niemals! Immer wieder musste er einstecken und durfte sich nicht wehren. Jetzt, wo er die Chance dazu hatte, wurde es ihm verboten?! Er würde sich nicht mehr gefallen lassen, absolut gar nichts mehr!

Jonouchi zog sich wieder an und ging zurück in sein Gemach, wo er sich auf sein Bett warf und sich schmerzlich die gerötete Wange rieb.

"Und ich dachte... ihr~ seid anders..."

Hate,... or not?

Kapitel 10
 

Athemu sollte von ihm denken, was er wollte. Jono wollte und konnte seinen Hass nicht zügeln, er wollte ihn ausleben. Er würde Seth für alles, was er ihm antat leiden lassen und das bitterlich.
 

Seth versuchte die vergangenen Tage Bakura ausfindig zu machen, er bekam nicht viel mit was da zwischen dem Blonden und dem Pharao geschah. Immer wieder rief er Sitzungen der Priester ein und schickte Eskorten in die offene, heiße Wüste. Es war wie verhext..., dieser Grabräuber war nicht zu finden, zu gut hatte sich dieser versteckt, um wahrscheinlich neue Pläne zu schmieden.
 

Athemu hingegen hatte weitgehend seine heutigen Geschäfte abgeschlossen. So stand er nun vor der Tür, die zu Jonos Gemach führte und klopfte an. Er wollte noch einmal mit ihm reden.

Jonouchi erhob sich langsam, als er diese Bitte um Einlass vernahm. Es war für ihn noch recht ungewohnt in einem eigenem Zimmer zu sein, so öffnete er die Tür und schaute Athemu ausdruckslos an. Er schwieg, da er nicht wirklich wusste, was der Pharao von ihm wollte.

"Ich hoffe, ich störe dich nicht. Darf ich eintreten?"

Eigentlich hätte Athemu in seiner Position machen können, was er wollte, doch wollte er auch nicht herrisch erscheinen. Der Blonde trat nur einen Schritt zur Seite und gewährte ihm somit Einlass.

"Arigatou~"

Athemu nahm auf einem der Sessel platz, die im Raum standen, kurz ging er in sich, ehe er anfing zu sprechen.

"Jonouchi, ich weiß, dass du ihn hasst und dass du deine Schwester rächen willst... das, was ich dir jetzt sage, ist nicht für andere bestimmt. Hast du verstanden?"

"Mir ist es egal was ihr sagt! Ihr könnt ihn mir nicht gut reden!"

Jono schüttelte den Kopf und schloss die Türe, während er sich bequemerweise aufs Bett setzte und zu dem Anderen rüber sah.

"Ich rede ihn nicht gut! Ich will dir nur klar machen, dass selbst du so werden könntest, wie er, wenn du dich weiterhin von deinem Hass beherrschen lässt. Und ich glaube, dass ist das, was du am wenigsten willst... oder sehe ich das falsch?!"

"Nein! Ich werde es ihm mit gleicher Münze heimzahlen! Es ist mir egal, was ihr denkt, oder wollt! Beschützt Seth einfach nur und passt auf, dass dieser elende Priester und ich nicht irgendwann einmal zusammen allein in einem Zimmer sind!"

Damit war wohl alles gesagt. Er würde nicht zulassen, dass der Pharao ihm sein Vorhaben ausredete.

"Tu was du willst, aber begehe keinen Fehler. Und nun sag mir... was ich tun kann, damit du mich an dich heranlässt..., damit ich dir zeigen kann, was das Leben außer Hass noch bietet."

"Das sagte ich bereits und da ihr das nicht könnt, wird es euch unmöglich sein... außerdem~... wer sagt euch, dass ich es kennen lernen will?!"

"Ich sehe es in deinen Augen."

Und dies konnte der Blonde nicht leugnen. Jonouchi sah zur Seite, als Athemu das sagte. Er wollte nicht sehnsüchtig oder dergleichen dreinschauen, aber anscheinend tat er das. Der neugewonnene Priester schwieg zu diesen Worten, da ihm einfach nichts dazu einfiel. Athemu stand auf und ging nur sehr langsam auf den Blonden zu, legte ihm zärtlich beide Hände auf die Schultern, blickte ihn mit sanften Ausdruck in den Augen an.

"Was fühlst du jetzt?"

"Nichts." Gab der Blonde ehrlich von sich und schaute den anderen etwas verwirrt an, als er ihn doch plötzlich ganz in seine Arme zog.

"Und jetzt?"

Ihrer beide Gesichter waren nicht weit von einander getrennt.

"Weiche zurück, wenn du Angst hast. Bleibe, wenn du es willst."

Jonouchi starrte ihn mit geweiteten Augen an. Ob er Angst hatte?! Natürlich! Nach allem, was Seth ihm angetan hatte...

Er wollte nicht berührt werden, auch wenn diese Berührung anders war. Dennoch lehnte er sich etwas nach hinten und drehte den Kopf auf die Seite.

"Jonouchi, sieh mir in die Augen und lies darin."

Athemu war nicht Seth und er würde es auch niemals sein. Das wollte er dem Blonden begreiflich machen und er hoffte, dass es auf diesem Weg funktionierte. Jono drehte langsam den Kopf zurück und sah Athemu mit einem undefinierbaren Blick an.

"Was... wollt ihr von mir?"

"Ich will, dass du fühlst, dass du lachst, zu dir findest, stark sein kannst und lieben kannst..."

//dann schenke sie mir... deine Liebe...//

"Lasst mich in Ruhe... ich will das nicht!"

Wieso ließ er ihn nicht in Ruhe? Jonos Augen begannen zu brennen und heiße Tränen sammelten sich darin, als er in die Augen Athemus sah.

"Ich will... das nicht..."

Gefühle..., Liebe, stark sein... lachen, er selbst sein..., das war alles zuviel. Er wusste von der Hälfte ja nicht einmal was das überhaupt war, oder bedeutete.

"Bist du dir sicher, dass du das nicht willst?" wisperte Athemu dem Blonden entgegen. Auch wenn es Trauer war, die Jono zeigte, es waren Gefühle und... es war ein Anfang.

Jonouchi nickt und spürte noch immer diese warmen Arme um seinen Körper, er wehrte sich nicht dagegen... er verweilte. Wusste nicht, was da gerade mit ihm geschah. So schloss der Blonde die Augen. Hatte er denn nie Ruhe? Immer wieder brachte man ihn zum Weinen. Noch nie hatte er soviel geweint, noch nie so viel Schmerz erleiden müssen, wie in dieser Gesellschaft , wo er jetzt lebte. Lieber wollte er Peitschenhiebe, Schläge oder Brandmale, denn das hier gerade, tat einfach nur am meisten weh...

"Lass einfach alles raus, Jonouchi."

Beruhigend strich Athemu dem Blonden über den Rücken, eine Ewigkeit schien zu vergehen, bis er sich schließlich wieder von ihm trennte.

"Sag mir, wenn du bereit bist, deine Ausbildung zu beginnen."

Jonouchi glaubte nicht, dass man für so etwas bereit sein konnte, dennoch nickte er schweigend und wischte sich die Tränen aus seinem Gesicht. Eine Letzte, die sich ihren Weg an dessen Wange nach unten bahnte wurde kurzerhand vom Pharao weggeküsst. Jonouchi zuckte zusammen und konnte noch nicht einmal in diesem Moment einen klaren Gedanken fassen, zu überraschend kam diese Geste.

"Gute Nacht... Jonouchi~"

So ließ er Jono wieder alleine, der erste Schritt war getan und als der Pharao die Tür hinter sich schloss, ließ sich Jonouchi auf dem Bett nach hinten sinken und knautschte das Laken unter seinen Fingern. Er wollte schlafen, nur zu gern... aber er würde es sicherlich nicht schaffen. Nicht nach dieser weiteren Sache...

From god to god

Kapitel 11
 

Wie erwartet, fand Jonouchi in dieser Nacht einfach keine Ruhe und so erhob er sich, um ein wenig durch den Palast zu streunen. Da er nun kein Sklave mehr war, konnte man ihm auch nichts mehr anhaben.

Jeder schien zu schlafen, doch unbemerkt von Allem schlich sich eine Gestalt durch die Gänge, sie betrat Jonos Gemach, setzte sich auf einen der Sessel und wartete auf dessen Rückkehr. Der Blonde sah sich dieses und jenes an, bis er schließlich draußen angekommen war und sich umschaute. Die Wüste war... so weit und weiter vorne glitzerte etwas trügerisch im fahlen Mondlicht. Neugierig ging er darauf zu und blieb schließlich vor dem heiligen Nil stehen, der hier nur als schmaler Streifen am Palast vorbeiführte. Langsam ging er in die Hocke und tauchte seine Hände in das kühle Nass. Nur, um das Wasser gleich darauf wieder in den Fluss fallen zu lassen. Er setzte sich und verweilte einige Zeit, genoss die Ruhe. Schweigend starrte er auf die Wogen des Wassers, welche mit dem Sand des Ufers spielten. Doch erhob er sich und schritt zurück in sein Gemach; irgendwie war er innerlich unruhig, gleich würde er wissen warum...

Im ersten Moment bemerkte der Blonde nicht, dass er nicht alleine war. Er schloss die Tür und stockte, als er eine Gestalt ausmachen konnte, die auf einem der Sessel saß. Ein Schatten verhinderte die Sicht, unmöglich war es diese Person zu erkennen.

"Wer seid ihr?"

"Guten Abend... Anubis~"

Die Person richtete sich auf, die Stimme war kalt und schneidig, wie der Wüstenwind, der über die Nacht hereinzog, die... eines Gottes gleich. Es war offensichtlich, wer vor dem Blonden stand, als dieser den funkelnden Sennenstab erkannte.

"Weißt du eigentlich, wie schwach du bist?"

Mit diesen Worten färbte sich die Aura des Mannes in ein eisiges Blau, ein höhnisch leises Lachen erfüllte den Raum.

"Seth..."

gab Jonouchi nur leise von sich und sah ihn finster an.

"Was wollt ihr hier? Ich habe euch nicht die Erlaubnis gegeben mich aufzusuchen. Oder... sehnt ihr euch so sehr nach dem Tod, den ich nun verkörpere, hmm?"

ein spöttisches Grinsen lag auf Jonos Lippen, so unwirklich, wie er sich gerade fühlte.

"Soso..., du scheinst ihn zwar zu verkörpern, doch ich bin derjenige, der ihn herbeiruft.... mein kleiner, nicht erzogener ... Gott! Ohne meine Erlaubnis stirbt NIEMAND!"

Was Jonouchi noch nicht wirklich registriert hatte war die Tatsache, dass die Gottheit Seth vor ihm stand, nicht das Bewusstsein des Priesters.

"Anubis, Anubis..."

Seth schlenderte auf den Jungen zu, hob dessen Kinn an, während er ihm bedrohlich in die Augen sah. Jono wich einen Schritt nach hinten zurück, doch den griff um sein Kinn konnte er nicht verhindern. Er starrte die Gestalt vor sich an, die so eisig schimmerte.

"Ihr sollt mich nicht so nennen!"

der Blonde konnte es irgendwie immer noch nicht akzeptieren. Er sah zu ihm rauf und verstand nicht. Was wollte Seth? Seth... war das wirklich noch der Seth, den er kennengelernt hatte?

"Du richtest die Toten, wiegst deren Herzen, balsamierst ihre menschlichen Körper doch... herauf beschwören kann nur ich den Tod! Ich beherrsche ihn! Merke dir das! Wage es nicht es selbst zu tun, denn Ra wird dich dafür verstoßen!

Und jetzt sag mir Anubis... warum wähltest du diesen Jungen? Du weißt genau, dass mein Wirt eine Schwäche für ihn hegt!"

Seth flüsterte Jono diese Worte ins Unterbewusstsein, dorthin wo sie stachen, dorthin, wo sie Anubis erreichen konnten.

Mit einem Male wurden Jonouchis Augen leer, die Gottheit regte sich in ihm, zeigte sich zum ersten Mal.

"Vielleicht benutze ich ihn ja gerade deswegen!"

Jonouchi jedoch hatte scheinbar einen größeren Willen und drängte Anubis aus seinem Bewusstsein zurück.

"Was... was wollt ihr von mir?!" Gab er nur leise von sich und starrte in die Augen seines Gegenübers.

"Lass mich mit deinem Gott sprechen!"

Vor Zorn darüber, dass Jono es wagte Anubis zu verdrängen, verengten sich Seths Augen zu Schlitzen. Ein Blitzen nicht von menschlicher Natur war in ihnen zu sehen. Mit einem einzigen Griff packte er den Blonden am Hals und drückte ihn gegen die nächstgelegene Wand.

"Gib Anubis frei!"

Seth wusste zu was Jono fähig war, schließlich suchten Götter keine schwachen Körper aus.

"Anubis! Törichter wie du kann man nicht sein! Zeig dich endlich und verkrieche dich nicht wie ein elender um Gnade winselnder Schakal!"

Mit leicht flackernden Blick griff Jonouchi nach der Hand von Seth und mit einem Mal, wurde ihm schrecklich heiß, nutzte die Kraft seines Drachens, zwar unbewusst, aber er tat es. Beschwörte die Kraft des Feuers, welche seine Hände erhitzen ließ, verbrannte das Handgelenk Seths.

"Lasst... LOS!"

Der Blonde hatte nicht vor, auch noch seinen Körper mit irgendjemandem zu teilen. Immerhin, war es das einzige, was er besitzen konnte und niemand auf der Welt würde ihm das wegnehmen!

"Du bist ein Narr! Glaubst du wirklich dein Schwarzer könnte mir etwas anhaben?!"

Der Gott brach in schallendes Gelächter aus, dämmte die Hitze mit der Macht, die Kälte schuf. Zwischen Jonos Hals und seiner eigenen Hand stieg Dampf hinaus, Seth drückte automatisch fester zu.

"Du kannst deine Kraft noch nicht kontrollieren mein Lieber. Gewöhn dich an den Gedanken, dass dein Höllenfeuer dem Atem des Todes weichen muss! Anubis, zeig dich endlich, oder dein Wirt wird bald den letzten Atemzug getan haben!"

Jonouchi keuchte auf, als er die Kälte spürte, die seinen Hals zu erfrieren drohte. Hilflos rang er nach Luft und spürte, wie Tränen der Verzweiflung sich in seinen Augen breit machten. Doch plötzlich wurde sein Bewusstsein verdrängt, weggezogen und sein Gott übernahm un die Kontrolle.

"Was willst du... Seth? Ich wüsste nicht, was wir zu klären hätten!"

Die Augen des Blonden hatten sich verändert, sie schimmerten Rot, seiner Magie gleich. Seine Stimme klang verzerrt, schien von weit her zu kommen. Mit bloßen Händen wehrte er die Hand Seths ab und drängt ihn zurück. Nun standen sich nach Ra, die beiden mächtigsten Götter gegenüber.

"Warum nahmst du den Blonden? Mehr verlange ich nicht zu wissen! Du weißt, dass mein Wirt eine Schwäche für ihn hegt! Er will ihn besitzen, für sich haben... er ist regelrecht besessen von ihm. Also... warum, Anubis!? Und jetzt sage nicht, wegen diesem Schwarzen! Ra ist erzürnt über dich, vor allem, weil auch der Pharao Gefühle für diesen Jungen hegt!"

"Ich wüsste nicht, was dich das angeht!"

Anubis fuhr über seine Brust, die auch Jonos war, strich über das Mal des Priesters Seth. Dann jedoch grinste er und sah Seth mit Feuer in den Augen an.

"Dieser Junge ist stark und er weiß, was der Tod bedeutet. Er hat Respekt vor den Toten und hat sämtliche Sklaven, die auf den Straßen liegen gelassen wurden begraben und für sie gebetet, und das, obwohl er nicht an uns Götter glaubt. Jono ist entschlossen und er weiß was er will. Daß dein Wirt eine Schwäche für ihn hat, interessiert mich nicht. Dein Namensträger sollte lieber aufpassen, dass er nicht der erste ist, der von meinen~ Händen einbalsamiert wird!"

Anubis war mehr als nur entschlossen, er würde diesen Körper nicht mehr hergeben, es war der Seine.

"Du erzählst mir nichts neues. Wie dem auch sei... bedenke, dass du ohne mich ein nutzloses Nichts bist! Mein Wirt stirbt erst, wenn ich es will, wenn ich es erlaube! Nun denn... ich werde Ra über deine Worte unterrichten."

Und so ließ sich der Gott des Chaos auf das Bett nieder, zog sich nun in das Innerste seines Wirtes zurück, wobei auch die eisige Aura verschwand, gab die Kontrolle dem Bewusstsein des Priesters zurück.
 

Seth riss die Augen auf. Wie, bei Ra, war er hierher gekommen? Aber... eigentlich wusste er wie... sein Gott tat es... Seth~... wie er ihn dafür hasste, wenn er sich in sein Bewusstsein schlich.

Auch der Körper Jonouchis sackte kurz zusammen, ehe er sich panisch und voller Angst an den Hals griff und mit geweiteten Augen einen Hustenanfall erlitt, drohte zu ersticken... zu erfrieren aus eisiger Kälte. Seine Kehle fühlte sich an, wie mit feinen Eisnadeln bespickt und als sein verschwommener Blick sich im Zimmer umsah, blieben seine Augen an Seths Statur hängen. Er konnte jedoch nicht wirklich etwas tun, da er immer noch mit seinem Hals kämpfte, der ihn kaum noch atmen ließ.

Seth war wie erstarrt, als er nun sein Handgelenk betrachtete. Brandmale zierten dieses, ein Zeichen eines Gottes, dem Gott der das Feuer beherrschte. Durch die Augen seiner Gottheit sah er was geschehen war, betrachtete den Blonden der unerbittlich litt. Seth hasste ihn und dennoch... er begehrte dieses Geschöpf wie kein anderes. Jono war nun Anubis... diese Tatsache musste er akzeptieren.

"Jonouchi...~"

Seth stand auf und ging an dem Blonden vorbei, seine Hand aber, welche wohl auf ewig das Feuermal tragen würde, ließ er mit einer heilenden, sanften Bewegung über den Hals des Anderen gleiten. Er sprach nicht zu ihm... verließ dann einfach das Gemach.... mit dem Gedanken, dass er Jono das Leben schenkte.
 

Als Jono schwer hustend und nach Atem ringend sah, wie Seth aufstand, fing er an zu zittern. Er war ihm in diesem Zustand schutzlos ausgeliefert. Und als Seth dann seine Hand erhob, kniff er die Augen zusammen, er erwartete Schmerz... doch stattdessen spürte er nur, wie sich im nächsten Moment sein Hals klärte und alles verheilt war. Mit geweiteten Augen sah er Seth nach, bis die Tür ins Schloss viel.

"Seth..."

Hatte dieser ihn eben wirklich beim Namen genannt? Bei seinem richtigen Namen?

Mit wackeligen Schritten erhob er sich um sich auf das Bett zu legen, welches vollkommen zerwühlt war. Heiße Tränen rannen schon wieder über sein Gesicht und saugten sich ins Kissen, worin er sich verbarg.

Wieso konnte Seth nicht gemein sein, ihn weiterhin so schlecht behandeln? Wieso hatte er ihn geheilt? Das war nicht fair! Wie sollte er ihn so~... noch töten können?

Seth

Kapitel 12
 

Als die Sonne aufging, erwachte Jonouchi aus seinem Schlaf und erhob sich. Er wollte nicht mehr warten, bis ihm jemand die Erlösung schenkte, er wollte sie sich selbst holen. So verließ er einfach sein Gemach und ging erneut hinunter zum Fluß, wo er sich niederließ und eine Hand voll Wasser schöpfte, um sein Gesicht damit zu benetzen.

"Ich schwöre..., dass ich nie wieder... weinen werde... nie, nie wieder."

Er merkte nicht, dass er von 2 violetten Augen beobachtet wurde, sie wandten sich ab und Athemu ging ebenfalls hinunter zum Fluß. Jono hörte, wie jemand durch den Sand lief und drehte sich aber erst herum, als der Pharao neben ihm zum stehen kam. Sofort ließ er seinen Blick wieder sinken.

"Was ist passiert?"

interessiert musterte der Pharao den Blonden, er wusste, dass etwas geschehen sein musste, man merkte es dem Blonden sofort an.

"Ich weiß nicht. Als ich gestern zurück in mein Gemach bin, war Seth auf einmal da...., aber es war nicht wirklich er... er war seltsam. Er hat von mir verlangt, Anubis zu sprechen. Ich wusste nicht was er wollte und... und habe seine Hand verbrannt während er mir den Hals eingefroren hat..."

Jonouchi stockte kurz in seiner Rede und sah Athemu eine Weile nachdenklich an, ehe er wieder den Blick zum Wasser schwenkte.

"Und dann kann ich mich nur noch daran erinnern, wie... Seth mich gerettet hat..."

Er zog dabei die Augenbrauen zusammen. Wie konnte dieser Mistkerl es nur wagen, ihn zu retten?!

"Ich verstehe... weißt du... du hattest nicht den~ Seth vor dir, Jonouchi. Du hattest die Gottheit selbst vor Augen. Es ist selten, dass sie sich zeigen, deswegen wollte Anubis wahrscheinlich auch nicht gleich mit ihm sprechen. Du musst wissen, dass Anubis und Seth abhängig voneinander sind. Sie sind wie... Brüder, zumindest ihre Macht; und dennoch verhasst. Die Götter spielen mit uns, schon Jahrhunderte lang. Selbst Ra tut es. Wir können nicht aus ihnen schlau werden, weil wir ihr tun nicht verstehen können. Ich denke Seth heilte dich, weil ihm doch mehr an dir liegt, als er es selbst weiß."

Athemu ging kurz in sich, betrachtete das Wasser und richtete sich wieder an den Blonden.

"Deine Ausbildung wird heute beginnen."
 

"Ich hab nicht danach gebeten, eine Gottheit zu treffen, oder eine in mir zu tragen! Mein ganzes Leben lang habe ich gelitten. Ich habe mich benutzen lassen, verkaufen, verschandeln... nur niemals konnte man meinen Geist besitzen, meine Seele... sie war das einzige, was ich hatte. Das einzige was mich am Leben erhielt und plötzlich muß ich feststellen, dass diese... nicht einmal mir allein gehört?!"

Jono war es vollkommen egal, was die Götter wollten... Er war... er und...

"Ich bin noch nicht bereit, um mit der Ausbildung zu beginnen. Ich werde wohl nie dafür bereit sein!"

Mit diesen Worten erhob er sich und klopfte den Sand von seiner Gewandung, sah Athemu direkt in die Augen, sein Blick war ausdruckslos. Der Blonde hatte wahrlich das Lächeln verlernt, nicht einmal ein andeutendes Zucken ging durch seine Gesichtsmuskeln, er hatte es schlicht und einfach verlernt.

"Dann geh, nur komme mit deinem Gott ins Reine! Sonst wird Anubis Seth noch bitten, dich zu töten und dazu braucht es nur einen einzigen Atemzug!"

Athemu blieb noch eine Weile am Nil, er ließ Jono ziehen, denn jetzt wusste er auch nicht mehr weiter. Er hatte alles gesagt, was zu sagen war. Jetzt lag alles an Jonouchi endlich zu begreifen und sein Schicksal zu akzeptieren.
 

Seth hatte die beiden schon die ganze Zeit beobachtet, von seinem Balkon aus hatte er perfekten Blick auf das heilige Nass. Aber er wendete sich ab und ging zum großen Spiegel, der in seinem Gemach hing. Jeder einzelne Narbe auf seiner Haut fuhr er nach. Wie sehr hatte er gelitten... wollte diese Gottheit aus sich vertreiben, doch er konnte nicht sterben... Seth~ seine Gottheit erlaubte es ihm nicht. Er kniff die Augen zusammen, zog sich sein Obergewand über und wanderte durch die Gänge des Palastes.

Jonouchi hingegen war wieder im Palast und irrte ziellos umher. Er suchte einfach nur Ruhe und Einsamkeit. Doch mit einem Mal stand er Seth gegenüber. Mit ausdruckslosem Gesicht sah er zu ihm rauf und kapitulierte. Jono spürte weder Hass noch Zuneigung oder irgendetwas anderes. Er war wie leergefegt und das nur, weil dieser Priester ihm das verdammte Leben gerettet hatte.

Seth hingegen betrachtete den Blonden mit leeren Augen, keiner der Beiden sprach auch nur ein einziges Wort, bis auf einmal Seth seine Hand hob und sie sacht auf der Brust des Blonden ablegte, direkt auf das Brandmal, was dessen Brust zierte.

"Hab... keine Angst."

Es war mehr ein kaum hörbares Flüstern... bei dem sich Seths Arm bläulich färbte und diese Macht in seiner Hand auffing. Er strich noch einmal über dessen Brust um Jono dieses Mal zu nehmen. Nun waren sie beide gleichgestellt, abhängig...

Seth senkte seinen Blick und ging weiter... zu den Göttern.
 

Komischer weise hatte Jono keine Angst empfunden, als Seth ihn berührte und als das Leuchten aufglühte, wusste er, dass die Schlange auf seiner Brust verschwunden war.

Verwirrt sah er dem Priester nach, ehe er loslief und Seth am Handgelenk packte und zurückhielt.

"Wieso? Wieso habt ihr... das getan?"

Seth rührte sich nicht, noch immer waren seine blauen Augen ausdruckslos, nur wenig drehte er sich zu dem anderen um.

"Frage deinen Gott danach."

Er riss sich einfach von ihm los und setzte seinen Weg fort. In der heiligen Halle angekommen, kniete er sich vor Seth~ sprach ein Gebet und schaute letztendlich zu ihm hinauf. Sein Ausdruck war von Verzweiflung geprägt.

"Warum lässt du mich nicht gehen?!"

Seth verfluchte seiner selbst, noch nie hatte er sich so elendig gefühlt, wie in diesem Augenblick. Er wusste um die Grausamkeiten die er tat, um das Leid, dass er verbreitete... doch dies... es war seine Bürde, seine Last die er mit diesem Gott zu tragen hatte. Seine Augen schweiften zu der Statue des Anubis.

"Warum müssen wir eure Spielchen mitspielen? WARUM?"

Seth war es leid ständig nur ein Spielzeug der Götter zu sein, doch was sollte er tun? Selbst Ra hegte sein Vergnügen daran die Priester des Landes als Marionetten zu nutzen.
 

Jono der Seth gefolgt war, stand in einer Nische und lauschte den Worten die der andere sprach. Ein bitteres Lächeln breitete sich auf seinen Lippen aus, als er vortrat und auf den anderen hinabsah.

"Diese Frage könnte ich euch ein wenig anders zurückgeben, Seth... Wieso habt ihr eure dreckigen Spielchen mit mir gespielt? Wenn ihr doch die eures Gottes satt habt! Ihr seid nicht anders, als euer Namensgeber... kein bisschen!"

Jonouchi sah Seth regungslos an, obwohl er am liebsten geweint hätte, hielt er sich zurück. Er hatte sich geschworen, es nie wieder zu tun... nie wieder.

Seth hingegen erhob sich aus seiner knienden Position und starrte den jungen Anubispriester kalt an, ehe er das Wort erhob.

"Soll ich dir zeigen, warum ich mir den Tod mehr wünsche, als es andere tun? Ich kann dir nicht sagen, warum~ er das alles tat... Sie her!"

mit einem Mal riss Seth sich sein Obergewand auf, all seine Narben lagen nun frei, jede einzelne zeugte von Pein du Schmerz, dem Wunsch des Todes. Er griff nach Jonos Dolch, den der Blonde an seinem Gürtel trug, drückt ihn diesen in die Hand, umfasste sie und rammte sich die glitzernde Schneide selbst in die Brust. Das Blut sickerte unaufhörlich, auch aus Seths Mundwinkeln. Es tat höllisch weh, er liebte diesen Schmerz und gab sich ihm, wie schon so oft, hin und dennoch... er konnte nicht sterben. Noch einige Male schnitt er sich mittels Jonos Hand selbst in die klaffende Wunde.

"Verstehst.. du e... es jetzt endlich...? Du kannst es nicht~..."

"I-ich..."

der Blonde keuchte vor Entsetzen auf. Das Schauspiel, was sich ihm da gerade bot, war einfach krank. Das... wollte er doch gar nicht.

"Ich... ich wollte euch nicht... nicht töten..."

wie gebannt starrte Jono auf das Blut, dass aus dem Körper des anderen floss, schockiert entzog er seine Hände und wich einige Schritte zurück.

"Ich hatte nicht vor gehabt... euch hier... zu töten... nicht n-nach letzter Nacht..."

Jonouchi schlug sich eine Hand vor den Mund, weil das Bild wirklich zu grauenerregend war. Wie oft hatte Seth schon versucht sich umzubringen? Diese unzähligen Narben, die seinen Körper verschandelten... es waren so viele... Der Blonde viel auf die Knie und stützte sich mit einer Hand auf dem Boden ab, während seine andere immer noch auf seinem Mund lag. Heiße Tränen plitschten auf den Boden auf, nur... diesmal weinte er nicht für sich... er weinte für jemand anderen, für Seth.

Als auch Seth den Dolch nun endlich losließ, fiel dieser mit einem lauten Klirren auf den Steinboden. Sein Blut klebte daran. Er merkte wie seine Kräfte schwanden und er sackte auf die Knie, kniete in seiner eigenen Lache aus Blut.

"Ver...gieße keine Tränen. Der Tod... er ist... eine Erlösung. Mir... ist sie vergönnt. Ich kann... mich nicht bei... dir entschuldigen."

Immer wieder spuckte der Priester Blut, sein Blick war auf den Boden gerichtet, er spürte die kälte seine Gottes in sich, der begann seinen Körper zu heilen. Eine eisig blaue Aura umgab ihn, so wie sein Gott es immer tat, immer und immer wieder, wenn sein Wirt dem Tode nahe war. Die Blutung hörte auf und Seth stand auf, als ob nie etwas geschehen war. Kalten Blickes sah er gen Jono, die Gottheit hatte wieder die Kontrolle über Seth.
 

"Er tötete und quälte, weil ich es ihm befahl... weil ich den Tod beherrsche und weil er es nicht ertragen kann nicht zu sterben, solange ich darüber bestimme! Jeder Tote ist von mir auserwählt. Ja..., Seth mag krank und abartig sein, doch genau diese Grausamkeit macht ihn zu einen guten und gefürchteten Priester!"

Die Stimme Seths war kratzig, der Körper den der Gott beherrschte vollkommen verheilt.

Jonouchi erstarrte, als Seth sich erneut veränderte, bei den Worten schüttelte er jedoch den Kopf, weil er diesen keinen Glauben schenken konnte.

"Das stimmt nicht... ihr habt ihn krank und abartig gemacht!"

da war er sich sicher. Langsam richtete der Blonde sich auf und ging auf Seth zu, den er schließlich fest umarmte und sich an ihn drückte.

"Ihr habt ihn so gemacht! Verschwindet und lasst ihn in Ruhe! Wenn er schon nicht sterben kann... lasst ihn in Frieden leben. Ihr habt kein Recht, so mit ihm zu spielen. Ob Gott oder nicht Gott.... auch ihr habt den Menschen zu respektieren, denn ohne sie währt ihr nichts! Ihr währt nichts ohne die Menschen, die fälschlicherweise an euch glauben... ihr seid schlimmer als der Tod... lasst ihn endlich in Ruhe!"

Jono klammerte sich regelrecht an Seth und drückte sein Gesicht an dessen Brust, während er die Augen zusammenkniff und wieder auf diese Kälte wartete, die ihm das Leben rauben könnte.

Seth lachte irre auf. Jono umarmte ihn zwar, doch so konnte er ihm das Leben besser entziehen denn je, seine Aura glühte und würde Anubis jetzt nicht dazwischenfunken, hätte er diesen Jungen getötet, wahllos.

"Bist du dir da so sicher? Bist du dir auch sicher, dass dein Gott nicht auch nur mit dir spielt?"

"Ja, da bin ich mir sicher!"

Seth beugte sich zu dem kleineren hinunter und legte ihm seine kalten, aus eis bestehenden Lippen auf. Flöste ihm den Atem des Todes ein. Anubis wusste warum er Jonouchi ausgesucht hatte. Er hatte ein gutes Herz und er war es leid, ständig im Krieg zu leben. Glaubte Seth wirklich, es würde ihm Spaß machen jedes Mal die Toten zu balsamieren? Wie oft waren schon seine Familien darunter? Er wollte einfach nur Frieden.
 

Jonouchi erstarrte bei der Kälte , die sie umgab und dennoch hielt er Seth immer noch fest und als sich ihre Lippen trafen, zögerte er erst kurz, ehe er diesen frostigen Kuss mit seinem inneren Feuer erwiderte und sogar die Augen schloss.

Durch dieses Feuer schaffte es das Bewusstsein des Priesters, sich für einen kurzen Moment an de Oberfläche zu drücken.

Das Feuer holte ihn, wenn auch nur kurz, zurück. Er stieß, als er erkannte was geschah, den Blonden von sich und entfernte sich mit weit aufgerissenen Augen von ihm.

"Geh! Lauf weg!"

Seth spürte schon wieder, wie sein Gott sich in ihn einschlich, immer wenn er einen neuen zum sterben auserwählt hatte. Nun wusste Seth was der Pharao meinte, als dieser sagte, er würde durch Jonos Hand sterben. Er war stark genug dies zu bewerkstelligen.

Dieser starrte Seth geschockt an und stolperte über seine eigenen Füße, als er ihn zurückstieß. Der Blonde fiel zu Boden und zitterte vor Kälte, die sich in seine Knochen eingenistet hatte. Selbst wenn er wollte, hätte er nicht laufen können.
 

Athemu war auf den Weg in die heilige Halle, er wollte zu Ra beten, doch als er dieses Bild sah, was sich ihm bot, weiteten sich geschockt seine Augen und er schnellte auf Seth zu.

"Seth! Wie lange noch... wie lange..."

Mit der Kraft des Ra bezwang er den Gott Seth, schloss ihn zurück in das Innerste seines Wirtes. Seth klappte daraufhin in den Armen seines Cousins zusammen. Jono sah mit an, wie Athemu den Gott in Seth bannte. Nur langsam krabbelte er auf die beiden zu, als Athemu mit Seth in seinen Armen auf den Boden sank.

"Jonouchi... mein Cousin ist... fast wie ein auf ewig Erden Weilender. Wird ein Wirt zu schwach für diesen Gott, wählt er einen Neuen. Doch Seths Magie ist so mächtig, dass diese Gottheit ihn icht gehen lassen will. Bis jetzt ist jeder, der unter Gott Seth stand, krank geworden. In jeder Generation..."

Die Worte des Pharaos hörte der Blonde wie durch dicke Watte, denn seine Konzentration galt Seth, den er nun in die Arme zog um ihn zu wärmen... er war immer noch eiskalt.

"Ihr seid nicht krank und abartig, Seth... er... hat euch so gemacht... ihr seid es nicht."

Jonouchi wisperte immer wieder diese Worte und klammerte sich erneut an den anderen an, er würde nicht zu lassen, dass man ihm noch einmal weh tat.

"Jonouchi..."

Es traf Athemu wie ein Stich ins Herz, als er sah, wie der Blonde Seth in seine Arme zog... Ra liebte ihn schon immer, er liebte Anubis...

"Er ist wie er ist, Jonouchi. Hilf mir ihn in sein Gemach zu bringen..."

"Nein, das glaube ich nicht... eure... Götter haben ihn zu dem gemacht, was er jetzt ist! Sonst würde er nicht schon tausendmal versucht haben sich zu töten!"

Vorsichtig erhob sich Jono und zog Seth einfach mit sich. Trug ihn zurück in dessen Gemach, wo er ihn auf das Bett ablegte. Eine Weile betrachtete er das Gesicht des anderen, ehe er sich einfach auf einen der Sessel niederließ, weil er dabei sein wollte, wenn Seth erwachte.
 

Nach einer Weile schlief der Blonde ein, was er nicht ahnte war, dass Seth mit der ankommenden Nacht wieder zu Kräften kam, die Kälte stärkte ihn und er erwachte.

Seths Kopf dröhnte, er sah sich um. Ließ seinen Blick durch den Raum schweifen und stoppte bei seinem ehemaligen Sklaven.

"Jonouchi..."

Seine Stimme war schwach und er fragte sich allen ernstens, warum Jonouchi hier war. Nach alledem, was er ihm antat und vielleicht noch antun würde. Warum?

Jono hob müde die Augenlieder an, als er die Stimme Seths ausmachen konnte

"Seid ihr wach?"

Er erhob sich und sah zu Seth rüber, der endlich erwacht war.

"Wie... wie geht es euch?"

"Wie würdest du dich fühlen, wenn du nicht sterben kannst?"

Seth schloss die Augen, genießerisch nahm er die Kälte der Nacht war, die in sein Gemach strömte. Jono ging auf Seth zu, der immer noch im Bett lag und öffnete eine der Schnallen, die an seinen beiden Handgelenken stets waren und zeigte Seth einige Narben. Sie zeigten, dass er auch schon einige Male versucht hatte sich umzubringen.

"Meine Herren haben mich immer wieder zurückgeholt. Sie sagten, ich sei zu kostbar und dass nur sie mich töten dürften. Ich weiß, wie ihr euch fühlt... zumindest ansatzweise..."

er zog sich die Schnalle wieder über und rieb sich leicht über das Handgelenk.

"Es... ich..." Jono schüttelte schüttelte den Kopf und strubbelte sich verzweifelt durchs Haar.

"Ihr seid nicht... krank und abartig..."

"Ach. Woher dieser Sinneswandel? Ich trank das Blut deiner Schwester, nahm mir deinen körper, zerstörte deine Seele, rammte dir Pfeile in den Leib und da sagst du mir, ich wäre nicht grausam und krank? Nimm den Schlüssel auf der Kommode und verschwinde! Er löst deinen Reif vom Hals!"

Somit erhob sich der Priester und trat auf seinen Balkon, der Wind umspielte seinen Körper und das fahle Mondlich brach sich in seinen Augen, er wirkte unwirklich. Wie einer dieser von ihm verhassten Götter.

"Dann lasst es mich anders ausdrücken, ihr..."

Jono hob eine Hand an und fuhr über den feinen Reifen, der um seinen Hals gespannt war, den hatte er ganz vergessen... er steckte den Schlüssel ein und legte den Reif ab. Ging danach hinaus auf den Balkon, weil er noch nicht das gesagt hatte, was er sagen wollte.

"Ihr wart nicht immer so... dieser Gott... hat euch zu dem gemacht, was ihr jetzt seid. Ich weiß, was ihr mir alles angetan habt, nur zu gut! Und das werde ich euch auch niemals verzeihen, aber... ich kann nicht glauben, dass... ihr das alles genießt. Schaut mich an und sagt mir, dass ihr es genossen habt, die ganzen Menschen unter euch zu quälen... sagt es mir!"

"Du verstehst es nicht! Ich bin im Gegensatz zu dir mit diesem Gott in meinem Körper geboren worden!"

Seth blickte den Jungen an, sein Körper verspannte sich, kniff die Augen zusammen und presste die Zähne aufeinander.

"Ich..."

Seth ging noch einmal kurz in sich ehe er auf den anderen zuging, ihn packte und ihn fest gegen die Brüstung des Balkons presste. Jono sollte glauben, dass er es genoss, es war so besser für ihn und besser für sich selbst, wenn er das tat.

"Ja, ich genieße es! Die angserfüllten Blicke, das Wimmern, das Flehen, die Unterwürfigkeit, den Hass! Ich-genieße-es!"

Geschockt starrte Jonouchi den Priester an, als er ihn gegen die Brüstung presste. Jedoch sah er Seth in die Augen, als er sprach, sah ihn einfach nur an.

"Ich glaube euch nicht!"

Er hob eine freie Hand an und strich mit spitzen Fingern sanft über die zahlreichen Wunden und Narben, die des anderen Körper zierten.

"Wieso belügt ihr mich?"

"Ich belüge dich nicht, du sollst mich hassen! Es ist so bestimmt!"

Seth ließ den anderen los, als er die Berührungen auf seiner Brust spürte, wich einige Schritte zurück, als hätte er Angst diese Zartheit zu spüren, die der andere ihm gerade schenkte.

"Ich kann euch nicht mehr hassen... und ich glaube nicht daran, dass es bestimmt ist! Jeder ist für seine eigene Zukunft verantwortlich!"

Jonouchi schüttelte wild den Kopf und blieb stur stehen, er wollte ihn nicht so verlassen. Sie hatten sich gegenseitig schon zuviel angetan, als dass er erneut voller Hass von ihm gehen wollte.

"Wieso hört ihr nicht einmal auf euer Herz?! Nicht auf das eures Gottes sondern auf euers! Ihr habt ein eigenes und... es sitzt hier drin..."

er trat wieder auf Seth zu und legte ihm eine Hand auf die Brust, wo Seths Herz darunter lag.

"Was erwartest du von mir? Ich besitze kein Herz, man nahm es mir."

Diesmal wich Seth nicht zurück, er hatte zwar Angst vor dieser Berührung, aber trotzdem blieb er und verharrte.

"Ich erwarte gar nichts, und hättet ihr kein Herz, hättet ihr mich schon längst getötet... und ihr hättet nicht versucht, den Mörder eurer Sklaven zu finden."

Der Blonde sah zu dem Größeren auf und ließ seine Hand noch eine Weile auf Seths Brust ruhen, ehe er sie wieder wegnahm und an seine Brust presste.

"Und ihr hättet mir nicht euer Zeichen genommen, den Schlüssel gegeben... ihr habt wohl ein Herz."

"Was lässt dich in dem Glauben, das ich es vielleicht nicht doch tun werde... dich töten?"

"Gar nichts... vielleicht werdet ihr es tun... vielleicht kommt euch aber auch jemand dazwischen."

"Lass mich nun allein."

Joo nickte kurz und verbeugte sich schließlich respektzollend und drehte sich um, um das Gemach zu verlassen. Seine Beine trugen ihn zu den Götterstatuen, wo zuvor noch Seth auf dem Boden kniete und in seinem eigenen Blut badete. Er faltete seine Hände auf den Schoß, als er nun saß und betete und dankte Anubis, dass er ihm Kraft gab und ihm zeigte, dass nicht alle Götter schlecht waren.

Imhotep

Kapitel 13
 

Die Nacht verflog unangenehm kalt über das Land. Es lag wohl daran, dass Gott Seth mit einem wütenden Wind stürmte aus Hass und Zorn über Anubis. Jeder schlief unruhig und so brach der nächste Tag an und jeder ging, wie gewohnt seiner Arbeit nach.

Auch Jonouchi hatte einen unruhigen Schlaf und als er erwachte, machte er sich sofort auf den weg zum Pharao den er schließlich im Thronsaal auffand.

"Mein Herr... ich bin bereit. Ich will lernen."

Gab er ziemlich selbstsicher von sich. Jono wollte beschützen, Seelen die in voller Pein lebten und ihr Dasein hassten.

"Das ist gut zu hören. Imhotep wird dein Lehrer sein. Er ist ein sehr guter Ausbilder, auch Seth stand in dessen Obhut. Ruhe dich noch etwas aus, ich werde ihn zu dir schicken."

Der Blonde nickte, verließ den Thronsaal und ging zurück in sein Gemach wo er auf die Ankunft Imhoteps wartete.
 

Imhotep wanderte seelenruhig durch die Gänge des Palastes, er hatte also einen neuen Schüler... es wurde ja auch Zeit, dass Anubis sich endlich für einen neuen Wirten entschieden hatte. Vor der Tür, die zu Jonos Gemach führte klopfte er an, seinen Stab, der größer als er selbst war, stellte er auf dem Boden ab. Nervös sprang Jonouchi auf, als er das Klopfen vernahm. Er öffnete die Tür und sah den anderen einfach nur an, ließ seinen Blick an dem riesigen Stab entlanggleiten.

"E-ehm... ihr seid... Imhotep?"

"Wen hast du sonst erwartet?"

Er ließ sich einfach nicht länger bitten und ging einfach hinein, auf einen der Sessel ließ er sich nieder.

"Nun, was weißt du schon über deine Kraft?"

"Ich, ehm..." Jono sah ihm ein wenig verwirrt nach und schloss die Tür. Bei dessen Frage hob er nur die Hände an und starrte auf diese.

"Ich kann Hitze entfachen und... der Pharao sagte mir, dass ich einen Drachen heraufbeschwören kann, aber... ich habe ihn noch nicht gesehen..."

"Das ist das, was ich dich lehren werde. Nun komm, wir werden sehen, wie wir deinen Drachen erwecken werden."

Er stand auf und umfasste seinen Stab, der anfing zu glühen, er bat den Blonden zu sich, auch dieser griff um das edle Metall und ehe er sich versah, hüllte das Licht sie ein. Im nächsten Moment standen sie in den heiligen Städtten, tief in der Wüste. Hier konnten seine Lehrlinge keinen Schaden anrichten. Der Blonde sah sich verwirrt und verblüfft um, wurde aber aus seinen Gedanken gerissen, als Imhotep das Wort erhob.

"Wie war deine erste Situation, als dein Drache erschien? Was hast du empfunden?"

"Uhm... ich hatte Angst und habe Hass gespürt."

Jono senkte den Blick und spielte mit seinen Fingern, er schien nervös.

"Angst? Nun gut... dann sieh her!"

Andächtig hob der Magier seinen Stab ewas an, der Wüstensand wirbelte unter ihm auf und umschloss dessen Körper schließlich ganz, er schien sich zu verändern... Als der Sand sich wieder beruhigt hatte und Imhotep dem Blonden eine Hand auf die Schultern legte, war er nicht mehr er selbst, seine Gestalt war die von Shizuka, der toten Schwester seines Schülers. Auch die Stimme klang wie derer. Dies war die Macht Imhoteps... er war ein Wandler.

"Hast du Angst Jonouchi?"

Als der Blonde die Gestalt sah, diese Stimme hörte, riss er sich von der Hand los und stolperte ein paar Schritte zurück. Rücklings landete er im Sand und krabbelte zurück.

"Wieso... wieso SIE? Shizuka ist tot! Also hört auf... sie zu benutzen!"

Des Blonden Stimme bebte und der Sand unter ihm glühte auf, da er sämtliche Hitze aus Wut in ihn hinein strömen ließ.

Der Magier konnte die Angst und die Wut des andern spüren. Jedoch... er benutzte dessen Schwester nicht, er nahm nur ihr Gestalt, nichts anderes. Die Angst war es die Jono brauchte, um seinen Drachen erscheinen zu lassen, langsam ging er Stück für Stück auf den Blonden zu.

"Hast du Angst, Jonouchi?"

Imhotep wechselte immer wieder die Gestalt. Er wählte Shizuka, Seth, Jonos Vater und Mutter. Immer wieder wechselte er sie ab, im schnellen fast schon verzerrtem Rhythmus.

"Hast du Angst?"

Mit großen Augen betrachtete er das Schauspiel was sich ihm bot. Wer aber waren die beiden anderen Personen zwischen Shizuka und Seth? Waren das etwa...

"Mama..."

immer wieder starrte der Blonde auf die Frau, die dazwischen erschien. Heiße Tränen füllten seine Augen und er würde wohl nie wieder aus dem Weinen kommen, wenn er hier blieb.

"Mama..."

immer wieder wisperte er die Worte und kniff die Augen zusammen, weil er das Bild einfach nicht mehr ertrug. Er wusste, dass sie nicht echt waren und dennoch... wollte er sich in ihre Arme werfen, ihre Nähe spüren... einfach nur in den Arm genommen werden. Alles in ihm zog sich zusammen. Jonouchi zog die Beine an und schlang seine Arme darum, als er den Kopf zwischen den Knien verbarg. Plötzlich legten sich zwei lederne Schwingen um die scheinbar zerbrechliche Gestalt, schützten den Blonden vor weiterem Leid. Ein donnerndes Brüllen erklang, als der Schwarze den gebrochenen Jungen mit seinen Schwingen umarmte, der nach seiner Mutter weinte.

Trotzdem, das war der Effekt, den Imhotep haben wollte. Andächtig sah er zu dieser schwarzen Kreatur auf und nahm wieder seine eigene Gestalt an, kniete sich vor Jono und legte ihm eine Hand auf dessen Wange ab.

"Ich habe nie gesagt, dass es leicht wird, Jonouchi."

Nur langsam hob der Blonde seinen Kopf an und starrte Imhotep aus hasserfüllten Augen an.

"Ihr habt mir nie gesagt, dass ich Angst haben muss um meine Macht zu nutzen!"

"Es war für das erste wirkliche rufen notwendig. Nun kannst du ihn rufen, auch ohne dabei deine Gefühle in deinem Innersten ausnutzen zu müssen. Sie ihn an... es ist dein Drache. Sprich mit ihm, mich versteht er nicht."

Jetzt lag es an Jono, sich seiner Angst zu stellen und mit dieser mächtigen Kreatur zu reden. Jono schob die Hand des Magiers beiseite und erhob sich vom sandigen Boden, um zu seiner Bestie hinauf zu schauen, die ihren Kopf zu ihm herabsenkte. Imhotep entfernte sich etwas, dieser Augenblick galt Jonouchi und seinem Diener.

Der Blonde sprach mit dem Drachen und hob zitternd eine Hand an, um diesen zu berühren. Nun ging er weiter auf ihn zu und legte ihm die Arme um die Schnauze. Jono schwieg eine ganze Weile und sah wieder auf, als der Drache sich legte und ihn anstupste.

"Du... bist wirklich fantastisch und... riesig!" er grinste leicht und stolperte, als der Drache ihn wieder anstupste.

"Für heute ist es genug. Ruf deinen Drachen zurück!"

Der Junge Priester des Anubis hatte keinen Blick für Imhotep übrig. Wieso musste man ihn immer wieder leiden lassen? Womit hatte er das verdient?

"Danke~" wisperte er seinem Drachen entgegen und hauchte ihm einen Kuss auf, ehe er im schwarzen Nebel verschwand. Jono schwindelte es einige Sekunden, erst jetzt merkte er, dass das alles doch anstrengender war, als er dachte. Der Magier trat zu ihm und stützte ihn mit einem Griff um die Hüften. Er hob seinen Stab gen Himmel und wieder hüllte sie beide dieses Licht ein, welches sie zurück in Jonos Gemach brachte.

"Ruh dich jetzt aus, morgen machen wir weiter."

Imhotep verbeugte sich respektzollend vor dem Blonden und verabschiedete sich somit und verließ das Gemach. Jonouchi sah dem anderen schweigend hinterher, er war verwundert, dass er einfach so verschwand, aber Imhotep hatte wahrlich einen Grund. Als er die Gänge des Palastes entlang lief, hatte er nur einen Gedanken in seinem Kopf.

"Wie Seth... wie bei Seth..., die eigene Mutter..."

Jonouchi machte sich über den Magier nun keine Gedanken mehr, er ging raus auf den Balkon, wo er auf die Knie ging und seine Stirn gegen die Brüstung lehnte.

"Mama... wie lange ist es schon her... wo... wo ich dich das letzte mal gesehen habe?

Lebst du noch..., Mama?"

The way i learned t love you

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

This mother´s Love

"Aufwachen!"

Mit einem lauten Schlag öffnete er die schwere Tür zu Jonos Gemach. Niemand anderes als Imhotep stand nun vor seinem Bett.

"Zieh dich an, es geht weiter!"

Jonouchi zuckte zusammen und saß kerzengerade im Bett, als die Tür aufflog und Imhotep vor ihm stand.

"Könnt ihr nicht anklopfen?!" gab er zischend von sich, während er sich erhob und das Laken um seine Hüfte band, ehe er mit frischer Wäsche im Bad verschwand und sich fertig anzog.

"Ich habe eine Frage an euch..." der Blonde sah seinen Lehrmeister fragend an, als er nun wieder aus dem Bad kam.

"Woher wusstet ihr, wie... wie meine Mutter aussah?"

die Frage schwirrte ihm schon die ganze Zeit durch den Kopf. Wie konnte dieser Priester wissen, wie seine Familie aussah?

"Willst du das wirklich wissen?"

"Sonst hätte ich nicht gefragt!"

"Ich werde es dir nach der heutigen Lektion sagen, denn sonst wirst du dich nicht mehr konzentrieren können. Nun komm..."

Er führte ihn zu den Stallungen und zog 2 Pferde aus dem Stall und überreichte Jono die Zügel zu dem Zweiten.

"Heute reiten wir zu den Stätten. Es wird anstrengend für dich."

"Ich bin langes reiten gewohnt."

So folgte er Imhotep schließlich für den Rest des Weges schweigend.
 

Als sie bei den heiligen Stätten angekommen waren, stiegen beide vom Pferd. Imhotep entfernte sich etwas von dem Blonden.

"Rufe deinen Drachen, wir werden sehn in wie weit du ihn zu zügeln vermagst!"

Der Magier faltete seine Hände und flüsterte eine alte Formel, ließ dadurch sein eigenes Monster erscheinen. Grollend teilte sich der Sand vor ihm. Zwei Scheren kamen zum Vorschein und man konnte erkennen, dass dieses Monster ein sehr mächtiger Skorpion war.

Jonouchi ging kurz in sich und horchte, doch dann schüttelte er den Kopf. Der Skorpion beeindruckte ihn nicht wirklich.

"Er will nicht... er will nicht kämpfen."

"Dann zwing ihn dazu! Ihr beide müsst lernen Kompromisse einzugehen, lernen zu kämpfen! Und glaube mir, es kann dir nichts schlimmeres passieren, als unvorbereitet zu sein!"

Somit schickte Imhotep seinen riesigen Skorpion auf den Blonden los. Bedrohlich schnappte er mit den Schreren nach dem Blonden, dessen Schwanz, welcher Gift in sich trug bereit zum Stich war.

"Kämpfe!"

"Ich kann nicht... er will nicht!"

erstarrt blickte Jono zu dem Ungetüm rauf und ließ sich in den Sand fallen, um den Angriffen irgendwie zu entkommen.

"ER WILL NICHT!!!" schrie er zurück und rannte einfach, damit der Skorpion ihn nicht erwischte, jedoch stolperte er und drehte sich geschockt herum und mit einem mal war der Drache zwischen ihm und den Skorpion. Erhob sich erhaben und gebieterisch in die Höhe um den Feind wegzuschleudern, ehe er wieder in dem schwarzen Nebel verschwand.

Jonouchi keuchte schwer und erhob sich vom Sandboden, während er zu Imhotep rüber sah.

"Wieso zwingt ihr ihn, sich zu zeigen? Er will nicht... er will endlich Frieden und ruhen... jahrelang musste er töten und Blut vergießen! Er will es nicht und ich akzeptiere es! Wieso könnt ihr es nicht auch tun?"

Nun ließ auch Imhotep sein Monster wieder verschwinden.

"Du musst mit ihm einig werden Jonouchi. Dir wird eine Prüfung auferlegt werden und du weißt das. Bis sie eintrifft musst du vorbereitet sein und dein Drache ebenfalls. Er wird nur noch ein einziges Mal Blut an seinen Klauen kleben haben."

Langsam schritt Imhotep auf den Blonden zu und legte eine Hand auf dessen Schulter ab.

"Was weißt du über Anubis?"

"Ich weiß nur, dass er Gott der Toten war. Ein Wächter und... ehm... geheimnissbewahrer oder so, und dass er die Toten einbalsamiert hat, um sie auf ihren letzten Weg zu schicken..."

"Dann hör mir jetzt gut zu..."

So setzten sich beide in den Sand und der Blonde versuchte aufmerksam zuzuhören.

"Anubis ist ein entfernter Verwandter Seths. Deswegen sind sie auch abhängig von einander. Sie liebten sich innig, doch Ra~ erlaubte ihnen diese Liebe nicht. Götter dürfen nicht lieben... Ra selbst war eifersüchtig auf die beiden, denn auch er liebte Anubis. Das heißt, er selbst beging die Sünde einen Gott zu verehren. Somit schuf er in jeder Wiedergeburt der beiden ein Monster... also die beiden Drachen von Seth und dir, sie hassen sich bis aufs Blut. Wenn das Monster, entweder von dir oder Seth stirbt, stirbt auch der Wirt, aber nicht der Gott an sich...

(mal dezent auf den Prolog hinweis) Ra wollte, dass sie sich niemals lieben, niemals begehren. Denn wenn er Anubis nicht haben konnte, dann sollte es niemand... Jetzt kennst du sein leben... und das von Seth. Diese beiden Götter liebten sich so innig, dass daraus durch Ra, Hass entstand..."

"Na und? Woher wollt ihr wissen, dass es diesmal genauso ist?"

Dass er mit Seth nicht zusammen sein konnte, wusste er. Schon allein die Tatsache, dass er ihm letzte Nacht seine Kraft geraubt hatte, zeigte es.

"Ich will nicht hassen, ich will nicht kämpfen... das wollte ich nie und Anubis, genau wie mein Drache, wollen es nicht. Der Schwarze kommt nur, wenn er glaubt mich beschützen zu müssen... fragt mich nicht wieso, aber wir respektieren uns. Und woher wollt ihr wissen, dass aus Liebe Hass wird?"

Jonouchi ließ sich in den Sand nach hinten fallen und strich mit seinen Händen dadurch. Die heißen Sandkörner brannten sich in seine Haut, was er aber nicht merkte Jono schloss seine Augen und genoss die heiße Sonne, die seine Haut scheinbar eher streichelte und nicht verbrannte...

"Ich werde nicht an alte Mythen glauben, sondern an das, was ich will, was passiert und an meine Ziele."

"Was ist dein Ziel Jonouchi?"

fragend blickte Imhotep den Blonden an. Er bewunderte diesen Jungen. Bis auf Seth, waren alle seine Schüler bisher unerfahren..., nicht von starkem Charakter. Wahrscheinlich lag es daran, dass gerade diese beiden erfahren mussten, was wahre Grausamkeit bedeutete.

"Das sag ich nicht. Ihr werdet es erfahren, wenn es soweit ist."

"Du hast mir vorhin eine Frage gestellt... warum ich die Gestalt deiner Mutter annahm... ich kann zwar Tote nicht wiederbeleben, doch wenn Menschen sterben, liegt es an mir ihre leidenden Seelen zu heilen... ich kann ihre Gestalt annehmen, aber nicht mehr... Das Bild dener Mutter habe ich aus den Gedanken von... Seth~"

"Sie... sie ist also tot?"

Jono wusste das irgendwie. Alle waren tot.. alle, die er liebte waren tot.

"Von... von Seth? Aber wieso? Woher..."

der Blonde neigte den Kopf auf die Seite und irgendwas bahnte sich in seine Gedanken, die jedoch von einer hohen Mauer ausgegrenzt wurden, weil er nicht wissen wollte, wie die Erklärung sein konnte...

"Woher kennt Seth... meine Mutter!"

seine Stimme war leise und es schien, als hätte selbst der Wind inne gehalten, um alles nur noch schrecklicher zu machen. Damit Jono auch jedes einzelne Wort, dass nun über Imhoteps Lippen kam, bestens verstehen konnte.

"Er kannte sie nicht nur... er liebte sie... Seine eigene Mutter kam bei seiner Geburt ums Leben. Sein Vater Akunadin brachte eine Sklavin in den Tempel als Seth noch klein war. Von diesem Tag an liebte er sie. Sie ersetzte ihm für eine Zeit lang die eigene Mutter, die er nie hatte. Doch die Gottheit Seth~ wählte sie irgendwann zum Tode aus..., jedoch erst als Seth Hohepriester wurde... Nun weißt du es. Nur bedenke, dass es für jeden Tod einen Hintergrund gibt..."

Jonouchis Atem schien still zu stehen, als Imhotep sprach und mit jedem weiteren Wort spürte er, wie die Wärme aus seinem Körper wich.

"Sie war also für ihn so was wie eine Ersatzmutter?"

er sprach völlig ruhig und zeigte kein Gefühl in seinen Worten oder Gestik. Dazu war er einfach nicht mehr fähig. Mit langsamen Schritten ging er zu seinem Pferd und stieg auf, preschte los. Unsagbarer Hass stieg in ihm auf. Imhoteps Worte lösten alles auf, was er sich aufgebaut hatte.

Wieso? Wieso? WIESO???

Ohne noch einmal zurück zu blicken raste er durch die Wüste zurück zum Palast, er konnte das nicht ruhen lassen, NIEMALS!

Seth hatte ihm... alles genommen! Nicht nur, dass er jahrelang mit seiner Schwester zusammen war und sie dann auch noch getötet hatte, nein... er durfte auch noch bei seiner Mutter sein! Er hatte ihm jeden verfluchten Menschen genommen... wieso durfte er seine Mutter kennen lernen und er selbst... der wahre Sohn... hatte nur ein Jahr mit ihr!? Ihn würde es nicht wundern, wenn Seth auch noch seinen Vater auf den Gewissen hatte!
 

"Nun reitest du doch deinem Schicksal entgegen..."

Imhotep flüsterte diese Worte nur, weil er wusste, dass er den Blonden nicht aufhalten konnte. So unternahm er auch nichts dagegen. Er nahm sein Pferd und ritt ebenfalls zurück zum Palast. Seine Aufgabe war für heute erledigt.
 

Im Palast angekommen, schwang Jonouchi sich vom pferd und rannte die marmornen Gänge entlang, bis er schließlich zum Gemach von Seth ankam, wo er einfach die Tür aufstieß und den Zweiten unbekümmert im Sessel sitzen sah.

Seth fuhr vollkommen geschockt herum, als die Tür aufflog und er schließlich Jono erkannte. Er sah, dass dieser irgendwie aufgelöst zu sein schien und er ahnte, dass es etwas mit der Lehrstunde bei Imhotep zu tun haben musste. Was bei Ra, hatte dieser mit dem Blonden angestellt? Seth wusste es nicht...

"Ihr habt... ihr habt.."

Jono konnte aus irgendeinem Grund nicht aussprechen. Wusste Seth, dass es seine Mutter war, die er liebte? Wusste er, dass er jemanden geliebt hatte, der nicht sein eigen Fleisch und Blut war? Wenn er ihm jetzt sagen würde, dass es gar nicht dessen Mutter war... was würde er dann in ihm auslösen? Aber es konnte auch sein, dass Seth es wusste und es nur vor ihm verheimlichte... Jonos Hass verflog und er machte einer großen Leere Platz, die sich rasend schnell ausbreitete und seine Gedanken mit sich nahm.

"Verzeiht die Störung..."

Jonouchi wisperte nur und trat rückwärts wieder aus dem Gemach raus, schloss die Tür und drehte sich herum, um ziellos durch den Palast zu streunen, wo er schließlich bei den Kerkern ankam und einfach hineinging.

Wie lange er immer in diesen Käfigen gesteckt hatte... Dort hatte er wohl seine meiste Zeit verbracht in seinem leben, während Seth sich an seine~ Mutter geschmiegt hatte, sich bei ihr ausgeweint... Es war nicht fair!

Langsam schüttelte er den Kopf und verließ die Kerker wieder, um raus zu gehen, wahllos schlug er einen Weg ein. Die Leere war immer noch da, die sich wie ein Vakuum in seinem Herzen ausbreitete und alles abtötete, was er jemals gefühlt hatte. Nicht einmal Schmerz spürte er, kein Hass, kein gar nichts...

Die Götter spielten mit ihnen. Er hob den Kopf in den Nacken und umschlang seine Hüften mit den Armen, während er nach oben starrte und sich schließlich an den Kopf fasste und laut losschrie. Er schrie einfach..., bis er nicht mehr konnte und auf die Knie fiel, wo er sich krümmte. Sein Hals schmerzte und kratzte. Er war so trocken wie die Wüste selbst und dennoch kroch er nicht rüber zum Nil, um sich diesen zu befeuchten. Er wollte einfach nicht mehr...
 

Endlich löste sich Seth aus seiner Starre, als er diesen Schrei hörte... einen Schrei, der sich den Tod wünschte... und es war... Jonouchis Schrei...

Fast panisch rannte der Hohepriester hinaus. Mit geweiteten Augen erblickte er,nicht weit entfernt vom Nil, Jono im Sand knien. Aus irgendeinem Grund, schmerzte es ihn, den Jungen so zu sehen. Jono war doch immer so stark gewesen und nun... gab er sich den Göttern hin, in all seiner Pein und Verzweiflung. Er kniete sich neben ihn, starr sah Seth ihn an.

"Was ist passiert?"

//Was hat er mit dir gemacht?//

Seth sprach bedacht ruhig, er wollte den Blonden nicht noch mehr verunsichern, als er es ohnehin schon war...
 

Ganz in ungewohnter Manier, bemerkte Jono nicht, wie jemand durch den Sand rannte und auf ihn zusteuerte. Er kniete einfach nur da, die Hände an seinem Hals, als wollte er sich selbst strangulieren. Erst als Seth sich neben ihn kniete und ansprach, bemerkte er zusammenzuckend, dass jemand da war.

"Tötet mich... oder lasst mich in Frieden... aber beantwortet mir noch eine Frage... wie war eure Mutter zu euch?"

Er sah Seth dabei nicht an und er hoffte, dass Seth nicht wusste, dass es die seine Mutter war, an der er so hing. Seth sollte einfach weiter in dem Glauben sein, dass es eine einfache Sklavin war, an die er sich lehnen durfte, in den Arm genommen wurde... während der wahre Sohn von Herr zu Herr zog und stets nur misshandelt wurde. Wenn Jonouchi ehrlich war, war er neidisch. Eifersüchtig... Seth hatte das, was ihm gehörte und dann, als sie anscheinend nicht mehr gebraucht wurde, tötete er sie einfach. Seine~ Mutter..

"Meine Mutter...?"

diese Frage löste einen Schmerz in dem Hohepriester aus, von dem er dachte, er hätte diesen schon längst überwunden, aber dem war anscheinend nicht so...

"Ich... hatte keine Mutter..., aber ich hatte jemanden, den ich liebte. Es ist schon lange her, ich war noch klein, als mein Vater sie zu uns in den Tempel brachte. Sie war immer gut zu mir du ich dankte ihr dafür..., denn immer wenn ich bei ihr war, entkam ich den Grausamkeiten und... Perversionen meines Vaters..."

Seth viel es schwer darüber zu reden. Er liebte diese Sklavin wirklich sehr. Sie war der einzige Halt, den er damals hatte.

"Als ich später zum Hohepriester ernannt worden war, starb sie... keiner wusste warum. Man wusste nur, dass es ein unfreiwilliger Tod war. Damals fing es an mit den Morden an meinen Sklaven... und noch heute suche ich den Verantwortlichen."

Seth ballte eine Hand zur Faust aus purem Zorn. Er konnte sich keinen anderen als Bakura vorstellen. Er wäre dazu in der Lage... Doch kann es nicht auch sein, dass die Gottheit selbst ihr Spielchen mit ihm trieb, nur um ihren kranken Hunger zu stillen?

Er nahm Jonos Hände, die noch auf dessen Hals ruhten, herunter. Seine eigene hob er etwas an um aus der Feuchtigkeit des zarten Windes etwas Wasser zu fesseln. Er legte seine Fingerspitzen auf Jonos Lippen ab um diese zu befeuchten.

"Warum wolltest du das wissen?"

Der Blonde wusste nicht, was er fühlen sollte, nachdem er das alles gehört hatte. Seth wusste anscheinend nicht, dass er tötete... also war er es auch, der seine Schwester ermordet hatte... na ja... zumindest dessen Gott.

"Ihr habt bei ihr also Wärme gefunden, Liebe, Zuneigung und Schutz?"

All das was ich niemals erfahren habe...

"Sie war gut zu euch?"

Wieso nicht zu mir...

""Ihr habt geliebt?"

Wieso durfte ich es nicht tun...

"Ich wünsche mir immer noch den Tod, denn alles, was ich wollte, habt ihr mir genommen. Ich hasse euch und dennoch schreit mein Herz nach euch, weil es euch liebt. Ich liebe euch und dennoch hasse ich euch. Ich will kein Priester mehr sein... ich wollte nie einer werden!"

"Was soll das heißen? Das..."

Mit einem mal wurde Seth bewusst, was der Blonde ihm mit diesen Worten sagen wollte. Sie... war seine Mutter! Es konnte nicht anders sein!

Plötzlich hatte Jono einen Dolch in seinen Händen und hob ihn hoch über seinen Kopf.

Er wollte nicht mehr... es reichte... er hatte es satt zu leiden und immer neue Dinge zu erfahren, die wieder ein Stück seines Lebens herausrissen.

Mit einer flinken Bewegung ließ er den Doclh niedersausen, er war kurz davor, die Schneide in seine Brust zu rammen, als ein heftiger Flügelschlag seines Drachens ihn zur Seite schleuderte und selbst Seth von den Füßen fegte.

"Was?..." Seth hatte den Dolch noch ergreifen wollen, doch er wurde durch die Wucht des Schwarzen davon geschleudert.

Verstört sah der Blonde auf und blickte in die rot glühenden Augen seines Drachens.

"Aber wieso nicht? Ich sehe keinen Grund mehr zu..."

Er lauschte den gedanklichen Worten seines Drachens und senkte den Blick.

"Ist dir klar, was du von mir verlangst?"

Der Drache nickte und verschwand wieder, während Jono zurückblieb, mit dem Dolch in seiner rechten Hand, den Kopf gesenkt. Seth konnte es nicht fassen! Der Blonde konnte tatsächlich mit seinem Drachen reden... und das nach so kurzer Zeit der Ausbildung. Es erstaunte ihn, doch als der Drache verschwand, löste er sich aus seiner liegenden Position und kehrte in die Wirklichkeit zurück. Er stolperte auf den Anubispriester zu und entriss ihm den Dolch aus der Hand.

"Ich... wusste nicht, dass sie deine Mutter war! ICH WUSSTE ES NICHT!"

Jonouchi hob nur langsam den Kopf an, als Seth anfing zu sprechen und vor allem zu verstehen. Ausdruckslos sah er ihn an und erhob sich aus dem Sand, wo er sich mit schwachen Bewegungen die Kleider abklopfte.

"Macht es denn noch was aus? Man kann nichts rückgängig machen. Was geschehen ist, ist geschehen."

Die Worte kamen zwar aus seinem Mund, aber das bekam er gar nicht wirklich mit. Er wurde doch nur benutzt, wie eine Marionette, die gut genug war, den Befehlen zu gehorchen, die sie bekam.

"Hauptsache meiner Mutter ging es gut... aber... wenn ich herausbekommen sollte, dass sie wie Shizuka behandelt wurde... solltet ihr mir für immer aus dem Weg gehen!"

"Jonouchi..., sie war da, weil ich sie brauchte. Sie genoss bei uns kein Sklavendasein..., sie erzog mich, weil mein Vater dazu nicht in der Lage war, als er noch das Priesteramt ausübte. Sie... sie war... blind..."

"Und was ist mit mir!? Ich hatte niemanden! Keine Schwester, keine Mutter und auch keinen Vater. Ich brauchte sie auch!!!... Blind... sie war blind?"

Blind in Form von richtiger Blindheit, oder... war es einfach nur irgendeine Metapher?

Seth ging auf den Blonden zu. Er fühlte sich verraten, von den Göttern und vor allem von seinem eigenen Gott... Seth würde Rache schöpfen... bitterliche Rache... So legte er aber dem Blonden die Arme um.

"Deine Mutter war ein sehr guter Mensch. Sie war es, die immer wieder sagte. Dass man fühlen soll, da dies das einzige wäre, was uns von den Göttern unterscheidet... ich vergaß es, als... sie starb."

"Schön für euch! Doch die Worte bringen mir meine verlorenen Jahre auch nicht wieder! Und zur Zeit weiß ich nicht einmal, was das in Wirklichkeit ist... Gefühle. Das ist nur ein Wort! Ich fühle nichts!"

Jono macht sich von Seth los und ging durch den Sand mit recht schleppenden Schritten zurück zum Palast, wo er allerdings nicht ankam, weil Bakura sich, wie aus dem Himmel, in den Weg stellte. Wie gut, dass man doch seine Augen überall hatte... irgendwann konnte er so Seth endlich stürzen und diese... vermaledeiten Priester unter ihm auch...

"Wieso sagst du ihm nicht die Wahrheit Junge?"

der Grabräuber grinste und neigte sich zu dem Blonden herab, umfasste dessen Kinn und hob dessen Gesicht zu sich nach oben.

"Wieso verschweigst du ihm das?!"

"Weil er es selbst bemerken soll... und daran zerbrechen!"

bei diesen Worten war es an Bakura überrascht eine Augenbraue anzuheben...

Seth hatte den Blonden zwar gehen lassen, doch als er Bakura erblickte stieg in ihm vollkommener Zorn auf. Seths Aura veränderte sich...

"Bakura! Lass deine Hände von ihm!"

das war das einzige was er noch sagen konnte, ehe sein Bewusstsein in das Innerste seines Körpers zurückgetrieben wurde und die Gottheit~ die Kontrolle über Seths Körper übernahm. Der Gott wollte nicht, dass sein Wirt hörte, ... er sollte nicht wissen, dass er selbst der Mörder war, seinen Hunger an Seelen und Angst würde sonst nicht gestillt.

Weiße Schwingen erschienen auf Seths Rücken, die herangezogene Nacht wurde kälter, eisiger... nur langsam ging er auf Bakura zu, aus vollstem Hass angetrieben mit blitzdenden Augen.

Jonouchi wirbelte herum, als Seth den Geist wechslete. Wieso? Was hatte er zu verlieren?

"Was ist los Seth~?"

Bakura grinste und packte den Blonden am Arm und zog ihn eng an sich heran, dass dieser den Atme an seinem Hals spüren konnte und als Bakura ihm darüber leckte, zuckte er zusammen.

"Komm und hol ihn dir... oder ist es dir egal, wenn ich~ ihn vor dir~ töte? Naja..., obwohl ich erst einmal meinen Spaß mit ihm haben werde."

Gott Seth liebte ihn immer noch, er liebte Anubis... trotz dem Keil, den Ra damals geschaffen hatte. Seth knurrte bedrohlich auf, als Bakura Anubis bzw. dessen Wirten, mehr als nur anzüglich behandelte. Er ballte eine Hand zur Faust in der er Magie sammelte, die sich mit blau-weißen kleinen Blitzen bemerkbar machte...

"Dich hat das nicht zu interessieren! Wage es meinem Wirten oder dem des Anubis etwas anzutun und ich werde in dich weichen und dein Leben zerstören, genauso..., wie ich es mit Akunadin tat!"

Seth riss den Blonden von Bakura weg, fasste den Weißhaarigen an den Hals und würgte ihn.

"Das kannst du nicht, denn du hast mein Leben bereits zerstört!" zischte er zurück und sah dem Blonden nach, der in den Sand stolperte und auf seinem Hintern hocken blieb und die beiden aufmerksam beobachtete.

Seth hingegen drückte immer fester zu...

"Deine Seele ist schwarz und überaus..."

Gott Seth zwang den Grabräuber zu einem Kuß, er presste seine Lippen auf die des anderen, ließ seine Zunge in das fremde Terrain gleiten und kostete von dessen Seele...

"...wohlschmeckend~"

Bakura hatte die Augen geweitet, als er die Lippen und Zunge des anderen spürte, auch, dass Seth ihm Leben nahm, entging ihm nicht. Doch dann grinste er und glitt mit einer räuberisch flinken Bewegung unter sein Gewand und stach nun mit dem herausgezogenen Dolch zwischen die Rippen Seths. Er wusste zwar, dass er ihn so nicht töten konnte, aber Seth sollte es nicht noch einmal wagen ihn so~ anzufassen!

"Das solltest du sein lassen Seth~!"

"Es braucht mehr als einen Dolch..."

Langsam schritt Bakura wieder auf Jonouchi zu, der sich bereits erhoben hatte. Er wehrte sich aber nicht, als der Räuber ihn erneut ergriff, denn sein Blick war wie gebannt auf Seth gerichtet. Bakura drückte dem Blonden den blutigen Dolch in die Hand und neigte sich zu seinem Ohr herunter, wo er ihm ein paar leise Worte hinein wisperte. Jonos Augen färbten sich blutrot. Der Dolch in seiner Hand erzitterte...

"Töte ihn...~" wisperte Bakura und Jono sah voller Hass mit blutroten Augen in die eiskalten des Anderen. Sein Körper flimmerte vor Hitze in der eisigen Kälte. Er war bereit... zu sterben und zu töten!

Das wahre Bewusstsein Seths schaffte es für einen kurzen Augenblick zurückzukommen, seine Seite in der der Dolch steckte blutete...

"Jonou... chi..."

Doch sein Gott duldete keine Spielereien mehr, sein Hass trieb ihn wieder an die Oberfläche, heilte seinen Wirten und wendete sich um. Mit arrogantem Blick verfolgte er das Tun des Blonden und lachte hämisch auf.

"Jaaa~ tu nur! Stich so oft zu wie du willst! Es wird nichts bringen! Ich heile ihn immer und immer wieder! So oft ich es will!"

Überlegen blieb er vor dem Blonden stehen und breitete die Arme aus, riss sich selbst das Obergewand vom Leib und bot Jonouchi das Herz seines Wirten.

"Na los! Worauf wartest du noch!?"

Jonouchi hatte nicht mehr mitbekommen, wie das wahre Bewusstsein Seths kurz zurück kam. Auch nahm er nicht mehr wirklich wahr, wie der Gott Seth zu ihm sprach. Der Dolch hing schlaff an seiner Seite... er verpasste Seth einfach nur einen Kinnhaken und rammte ihn zu Boden.

"Ich habe zwar vor euch zu töten... aber nicht Seth zu verletzen!"

der Blonde wisperte nur und Bakura grinste...

Jono ließ sich auf die Hüften des Priesters nieder und warf den verfluchten Dolch einfach weit voraus in den Sand, ehe er das Gesicht des unter ihm Liegenden in beide Hände nahm.

"Kommt zurück Seth! Ihr seid stark genug, dieses Monster in euch zurück zu drängen!"

Bakura weitete die Augen, als er das hörte und schnaubte verächtlich auf. Was tat seine kleine Puppe da? SO sollte das sicherlich nicht ablaufen!

"Kommt zurück Seth! Oder wollt ihr euch ein Leben lang hinter eurem verfluchten Gott verstecken? Ich frage mich sowieso, warum gerade ihr so schwach seid! Ihr hattet so was wie eine Mutter, ihr kennt das Gefühl, geliebt zu werden! Geborgenheit und Wärme! Drängt dieses Monster zurück!"

Oder noch mehr Menschen werden sterben, dachte er sich und starrte Seth an, ehe er sich herab neigte und diesen einfach küsste und ihm sein Feuer einhauchte...
 

"Du wagst es ..."

Seth wehrte sich vor Zorn. In diesem Moment wünschte er sich nichts sehnlicher, als das seine Augen töten könnten. Die Wärme, nein... Hitze, die ihn bei diesem Kuss durchfuhr merkte er im ersten Moment gar nicht. Der Gottheit war es egal, sie litt schließlich nicht so dermaßen darunter wie ihr Wirt es tat. Und dennoch wurde er vom wahren Ich zurückgedrängt. Der Körper unter Jono lag nun einfach schlaff da. Seth liebte diese Hitze, obwohl sie ihn töten konnte...

"Jonouchi..."

die Schwingen auf Seths rücken verschwanden und die Aura seines Gottes ebenfalls. Mit einem Mal riss er die Arme nach oben und legte sie um den Körper des Blonden. Bakura registrierte er nicht.

"Jonouchi..."

Seth wisperte immer wieder dessen Namen. Er... hätte auch in der Dunkelheit bleiben können, hätte seinem Gott all seine Macht geben können... doch er tat es nicht. Zu groß war das Verlangen nach dem Priester des Anubis... zu groß war die Bitte, die er hörte, die aus dessem Herzen kam.

Erleichtert sah der Blonde mit an wie Seth wieder er selbst wurde... so löste er den Kuss und warf einen bedrohlichen Blick zu Bakura, der jedoch schon verschwunden war...

Die arme um seinen Körper schienen ihn zu erdrücken und dennoch blieb er und hielt den Anderen einfach in seinen Armen.

"Ist schon gut..." wisperte er und seine Augen wurden ebenfalls wieder normal.

Jono tat alles weh... sein Körper, seine Seele und sein Herz. Er wusste nicht wo der Schmerz am größten war, aber vielleicht war es auch das Ganze was ihn schwer atmen ließ. Vorsichtig löste er die Umarmung und erhob sich zurück auf die Beine, ehe er Seth eine helfende Hand bot, damit dieser sich aufrichten konnte.

Dankend nahm Seth die Hand des anderen an und zog sich somit auch wieder auf die Beine. Er klopfte sich noch den Sand von der Kleidung ehe er auf den Blonden zuging und sich respektzollend vor ihn kniete.

"Ich kann die Zeit nicht zurückdrehen, ich kann dir auch deinen Schmerz nicht nehmen, genauso wenig wie ich es bei mir selbst nicht vermag..., aber ich danke dir dafür, dass du mich zurückholtest... ich hörte deine Bitte.."

Seth senkte sein Haupt und blieb in seiner Position bis er dazu aufgefordert wurde, sich wieder zu stellen. Es war ihm schwer gefallen das zu tun... nur vor Athemu vermag er dies, denn dieser war Ra und der... Pharao.

"Was soll das? Erhebt euch!"

Jono wusste selbst, dass man die Zeit nicht zurückdrehen konnte. Er schloss die Augen und fuhr sich durch sein verworrenes Haar, dass ihm wild ins Gesicht hing.

"Seth...?"

Er schwindelte und streckte die Hand nach dem anderen aus, ehe er einfach zurück in den Sand fiel und sein Bewusstsein verlor. Seths Augen hatten sich geweitet, er schnellte noch nach vorne, doch erhaschen konnte er ihn nicht mehr. So nahm er den Blonden auf seine Arme, drückte dessen Kopf an seine Brust.

"Kalt..."

Seth lief so schnell er konnte zurück zum Palast, er hastete an sämtlichen Personen vorbei, die ihm ungläubig nach schauten. Egal ob Priester, Wachen oder Sklaven... Seth beachtete sie alle nicht weiter. Er schlug die Tür zu Jonouchis Gemach auf und legte ihn in dessen Bett, Verschloss sämtliche Türen, egal was, alles musste verschlossen sein, damit auch ja keine Kälte in dieses Zimmer kam. Zwar schadete er sich dadurch selbst, aber das war ihm im Moment herzlich egal. Er deckte den Blonden zu und entzündete zusätzlich noch ein Feuer, mit dessen Flammen er zusätzlich noch alle Fackeln im Raum entzündete.
 

Ein leises Stöhnen entrann Jonouchis Kehle, als die Wärme sich in seinen Körper drängte, dennoch fühlte er sich nicht besser. Denn es war nicht so, dass er seine Kraft verlor... sondern es war wohl eher natürliches Ursprungs... scheinbar eine Krankheit, die sich in seinem Körper ausbreitete und ihn fiebrig aussehen ließ.

"Es bringt nichts..."

Panisch verließ Seth das Gemach, auf der Suche nach Imhotep, den er in dessen Gemach fand. Er erklärte was passiert war und eilte nun mit ihm zu Jono zurück. Imhotep machte sich gleich daran diese Krankheit zu bekämpfen...

"Seth... bitte geh!"

"NEIN!"

es hatte keinen Sinn, wenn Seth einmal ~nein~ sagte, dann sollte man das akzeptieren, wenn man nicht gleich seinen Zorn spüren wollte...

"Dann setz dich wenigstens! Nicht, dass du mir wegen der Hitze hier drinne nicht auch noch umkippst!"

Seth tat wie gebeten, er ignorierte die Hitze einfach... zumindest versuchte er das. Er wurde durch sie immer schwächer, was er anfangs gar nicht bemerkt hatte.

"Hat Seth ihn schon auserwählt?" fragte Imhotep.

"Hai..." erwiderte der Priester mit einem schwachen Ton in seiner Stimme.

"Dann bete, dass er es schafft!"
 

Jonouchi ließ alles recht bewusstlos über sich ergehen und erwachte auch nicht, als Imhotep sich an ihm zu schaffen machte, Nach einer Weile jedoch öffnete er seine Augen, die vor Fieber glänzten.

"Was... was ist passiert?"

schwach wischte er sich den Schweiß von der Stirn. Jedoch zog er die Augenbrauen zusammen, als er Imhotep und Seth gleichzeitig in seinem Zimmer sah.

"Wieso seid ihr hier?!"

"Du bist krank bzw. jetzt über dem Berg. Seth kam vollkommen aufgebracht zu mir, und sagte mir, dass du zusammengeklappt bist. Er hat dich hierher getragen, die Panik stand in seinen Augen..."

Doch jetzt nicht mehr, denn als Seth sah, dass der Blonde erwacht war, formte sich ein kleines Lächeln auf seien Lippen. Und das obwohl er schon nahe am Rande des Abgrunds war, da die Hitze in diesem Raum einfach unerträglich auf ihn einbrannte und er dadurch immer schwächer wurde.

"Danke..."

nuschele der Blonde nur leise und man konnte deutlich heraus hören, dass er nicht wirklich die Wahrheit sprach. Hätten sie ihn nicht einfach sterben lassen können?

"Verlasst mein Gemach! Beide! Und zwar sofort!"

Jono wollte niemanden mehr sehen, weder jetzt, noch später oder morgen. Er hatte einfach genug von Gesellschaft und er wollte wieder alleine sein. Wie früher, wo ihm niemand was konnte, wo er nichts fühlte und wo... er nichts war!

Seth zeigte daraufhin keine Regung, aber er ließ sich von Imhotep aufhelfen, da er durch de Hitze nicht mehr im Stande war auch nur ansatzweise zu laufen.

"Ruh dich... aus..."

Gab der Hohepriester gepresst von sich, als er mit Imhotep Jonos Gemach verließ und er ihn in sein Eigenes brachte. Und darauf hin auch in dem seinen verschwand...
 

"Ruh dich aus... ruh dich aus! Wie denn???"

der Blonde war ziemlich aufgebracht und seine Stirn schien in Flammen zu stehen, so heiß war ihm. Alles was bisher vorgefallen war, ließ er Revue passieren. Seit dem er bei Seth war, wurde sein Leben immer schlimmer..., dabei dachte er, dass man als Sklave nicht mehr weiter sinken konnte... wie sehr er sich getäuscht hatte. Er war lieber Sklave, als Priester, das stand schon mal fest und hätte er die Wahl gehabt, zwischen Priester und das Leben eines Sklaven, hätte er Letzteres vorgezogen.

Der Blonde schälte sich aus dem bett und ging zum Balkon, wo er die Tür öffnete und frische Luft in sein Zimmer brachte, wobei die Fackeln sofort durch den Wind erloschen. Er begann sofort zu zittern, obwohl er hohes Fieber hatte. Dennoch blieb er stehen und ließ sich sogar ziwschen der Tür nieder und genoss die klirrende Kälte, die seine Gedanken umnebelten.

"Mutter..."

"Du solltest nicht rausgehen!"

Seth hatte derweil seine Kraft wieder, auch er stand auf seinem Balkon, als er den Blonden entdeckte... seine Stimme klang besorgniserregend. Immerhin hatte er fast sein Leben verloren..., seinen Gott in Jonos Zimmer erfolgreich verdrängt und nun wollte sich der Blonde durch die Kälte der Nacht den Tod holen?

"Das kann euch doch egal sein!" gab Jonouchi nur leise von sich und schloss die Augen. Er wollte ihn nicht sehen, er wollte gar nichts. Jonouchi zog die Beine an und umklammerte diese mit seinen Armen, die blasser erschienen, als er eigentlich war.

"Das ist es aber nicht!"

Jetzt wurde Seth wütend, er kletterte geschickt zu dem anderen hinüber und zog ihn einfach zurück in das Gemach auf das Bett. Entzündete die Fackeln von neuem.

"Und jetzt wehr dich nicht! Lass dir wenigstens einmal in deinem Leben etwas gutes tun!"

Der Blonde hockte schnaubend im Bett und starrte die eben entzündeten Fackeln wütend an, die seine Gedanken eben wieder denken ließen.

"Einmal... eben das will ich überhaupt nicht!"

er vergrub sein Gesicht in den Händen, damit Seth ihn nicht sehen konnte. Er war es so leid ständig zu weinen, immer wieder schwor er es sich, es nicht mehr zu tun und genauso oft brach er dieses Versprechen.

Seth hatte sich derweil zu ihm aufs Bett gesetzt, direkt neben den anderen. Er traute sich nicht einen Arm um den Blonden zu legen, auch wenn er das Gefühl hatte, dass es vielleicht in diesem Augenblick das ist, was Jono brauchte...

Er fing eine Träne auf der Wange des jungen Anubispriesters mit einer Fingerspitze auf. Sofort vereiste sie zu einem Kristall, andächtig betrachtete er sie...

"Sie sind... wunderschön... deine Tränen... so ehrlich..."

"Sie tun weh..." gab der Blonde nur von sich und tippte mit einem Finger auf den Kristall, das Eis schmolz und verdampfte, von der Träne war nichts mehr zu sehen...

"Wie... wie hat sie gerochen? Und... wie hat sie sich angefühlt?"

Jonouchi senkte den Blick auf seine Decke, während seine Finger unruhig mit einem losen Faden an ihr spielten. Zu gerne wüsste er, wie seine Mutter war... wie sie sich gab, ging und sprach, roch und sich anfühlte... einfach alles, denn seine Erinnerung verblasste immer mehr.

"Hm..."

Seth fng an zu reden und zu reden, er erzählte ihm einfach alles, was er wusste. Auch, dass sie hat niemals leiden musste. Sie blind war, aber mit dem Herzen sehend. Er beschrieb ihre Zeit im Tempel und auch, dass sie von ihrem echten Sohn sprach, der ihr entrissen worden war...

"... und sie hatte, wie du. Goldenes Haar..."

"Es interessiert mich nicht, was sie getan hat, oder was nicht! Ich.. wollte wissen, wie sie roch und... wie sie sich angefühlt hat!"

Goldenes Haar... tzes...~

Jonouchi ging zu einer kleinen Kommode rüber, wo er eine Schublade aufriss und ein versilbertes Messer nahm und anhob.

"Ich hasse... dieses... Haar!"

mit einer raschen Bewegung schnitt er sich das Haar einfach ab. Nun ragte es ihm nur noch bis Augenhöhe, wo es wuschelig zu allen Seiten abstand.

"Jonouchi!"

//Das~ hätte sie nie gewollt...//

Seth stand auf und umschlang den Blonden von hinten mit seinen Armen, schloss die Augen und bettete seinen Kopf auf dessen Schulter...

"Sie... war warm, wie die Sonne selbst, ihr Lächeln bezauberte jede Kreatur... und... sie roch nach den edelsten Gewächsen die man finden konnte. Sie... liebte den Lotus... und die... Vanille..."

er wisperte dem Blonden diese Worte ins Ohr, auch er kniff die Augen zusammen, denn für Seth war ihr Tod auch grausam gewesen... Doch wie würde Seth reagieren, wenn er herausfand, dass er selbst unter Einfluss seines Gottes, selbst der Mörder war?
 

Laute Schluchzer erfüllten das Gemach und als das Messer zu Boden klirrte, spürte Jono sogleich die Arme um sich herum, die ihn einfach nur fest hielten. Bei den Worten, die Seth in sein Ohr wisperte hielt er inne, er schwieg und verkniff sich jegliches Geräusch, das tief aus seiner Seele heraus wollte.

Jonouchi schloss die Augen und stellte sich seine Mutter vor, wie sie in einer wunderschönen Oase saß und ihm zulächelte, langsam die Hand hob, um ihm zuzuwinken. Er selbst hob ebenfalls eine Hand an und winkte leicht zurück, ehe er den Kopf sinken ließ und sich die Hände vors Gesicht schlug.

Es tat so furchtbar weh... wie gerne würde er sie ein einziges Mal in die Arme nehmen, auf ihrem Schoss einschlafen und sich durch das Haar kraulen lassen, nur~ um danach mit ihr ins Reich der Toten zu verschwinden... für immer~.

"Es tut mir so leid..."

Seth ließ ihn nicht los, sondern drehte ihn in seinen Armen um und drückte ihn fest an sich.

"Du wirst sie wiedersehen, aber nicht jetzt..., Jonouchi..."

Der Priester nahm des Blonden Gesicht ihn beide Hände und hauchte ihm einen Kuss auf die Stirn.

"Ich werde jetzt gehen..."

Jono nickte nur und ließ seine Arme an den Seiten hängen. Irgendwann sollte er sich zusammenreißen und sich über die Zukunft Gedanken machen, das wusste er. Nur jetzt wollte er sich gehen lassen und in Selbstmitleid schwelgen, denn das hatte er sich redlich verdient... nachdem er stets nur für andere da war und stark war für jedermann. Nur nicht am stärksten für sich selbst, was er nun bereute.

Seth ließ den Blonden los und verließ dessen Gemach, ließ sich in dem Seinen auf sein Bett nieder und krallte sich die Hände in die Haare. Er bereute... er bereute so sehr, dass sein Herz schrie. All die grausamkeiten die er diesem Jungen antat, würde er sich nie mehr verzeihen können. Er bemerkte, dass er durch Jono wieder zu einem Menschen wurde.

Ob er es ihm dankte, wusste er nicht... er wusste nur, dass er alles was er tat nicht wieder gut machen konnte...

Jono blieb an seinem Platz stehen, wo er gerade war und drehte sich herum, wo seine blonden Haare auf dem Boden lagen. Er hasste sie wirklich von ganzem Herzen, denn hätte er sie nicht gehabt, wäre sein Leben als Sklave wenigstens normal verlaufen... Es wäre nie zu diesen ganz schlimmen Sachen gekommen, die man ihm angetan hatte. Mit schleppenden Schritten ging er zu seinem Bett, wo er rauf krabbelte und sich niederließ, bis er schließlich erschöpft zur Seite wegkippte und einfach einschlief, ohne sich auch nur noch einmal zu regen.

Greed

"Wie ihr wünscht... mein Pharao."

Seth stand auf und verließ nicht nur den Thronsaal, sondern auch den Palast an sich. Athemu hatte seinen Hohepriester schon früh in den Morgenstunden zu sich rufen lassen um diesen mitzuteilen, dass er sich nun weiter um seinen Tempel kümmern solle. Jonouchi sollte noch hier bleiben, da seine Ausbildung als Priester des Anubis ja noch nicht abgeschlossen war und ja auch nicht mehr in den Diensten Seths stand...

Seth schmerzte es, den Blonden zurücklassen zu müssen. Gerade jetzt wo doch...
 

Athemu hingegen war auf dem Weg zu dem Gemach des Blonden, dass dieser schon vor Sonnenaufgang erwacht war, konnte er nicht wissen. Jonouchi stand am Fenster und wollte den Sonnenaufgang beobachten. Kurz zuckte er zusammen, als er die Tür sich öffnend von seinem Gemach hörte und wandt sich um. Irgendwie hoffte er, dass Seth nun vor ihm stand, aber dem war nicht so...

"Gomen ne... falls ich stören sollte..."

Athemu setzte sich auf einen der edlen Sessel, die den Raum schmückten, schlug die Beine übereinander und musterte Jono voller Begierde in seinen Augen... bis er überraschend eine Augenbraue anhob, als er dessen kurzes Haar sah...

"Was ist mit deinem Haar geschehen?"

"Ich habe sie abgeschnitten..."

der Pharao musste ja nicht unbedingt wissen, aus welchem Anlass das geschehen war...

"Nun ja..., nichts desto trotz... ich habe Seth zurückgeschickt. Deine Ausbildung wirst du hier beenden. Deine Weihe findet in 2 Wochen statt."

Jono schüttelte den Kopf, als er das mit Seth hörte... vielleicht war es ja doch besser so. Auch wenn er ihn vielleicht mehr über seine Mutter befragt hätte...

"In 2 Wochen schon? Und... dann? Was passiert dann?"

Er sah den Pharao fragend an. Er konnte sich nicht vorstellen einen Tempel zu führen und das nach so kurzer Zeit. Außerdem hatte er Angst... Angst, genauso zu werden, wie Seth geworden war...

"Du wirst in deinen Tempel ziehen und deine Aufgaben als Priester erledigen. Imhotep wird dich begleiten für den ersten Monat, dann bist du auf dich alleine gestellt. Jedoch... werden alle Priester übereinander wachen, so ist es Tradition... ich werde euch rufen, wenn ich euch brauche... mehr~ brauchst du im Moment noch nicht zu wissen."
 

Seth ritt seinen Tempel entgegen... noch einmal Blickte er auf den Palast zurück und je weiter er sich von diesem entfernte, desto mehr schmerzte sein Herz... es war wie ein stummer Schrei.

Jonouchi hatte Athemu gar nicht mehr wirklich zugehört, denn irgendetwas lenkte seine Aufmerksamkeit nach draußen, zu den Sanddünen, in dem sich vereinzelte Reiter zurück auf den Weg machten...

"Seth..."

er wisperte leise und trat auf den Balkon hinaus, wo er in der ferne den Zweiten noch sah.

"Er ist unterwegs." verwirrt drehte er sich zu Athemu herum. "Aber... ich dachte, ich..."

Jono dachte, dass er sich noch verabschieden konnte, dem war wohl nicht so... er blickte wieder nach vorn zu den Reitern und hob eine Hand an, winkte Seth zum Abschied~.

"Jonouchi, es ist von äußester Wichtigkeit, dass er geht.. er stört dich hier in deiner Ausbildung, das habe ich sehr wohl mitbekommen. Und außerdem muss er sich um Bakura kümmern..."

Athemu war es nur recht, dass Seth ging... so konnte er versuchen den Blonden für sich zu gewinnen und den Hohepriester.. diesen Abschaum, hatte er endlich aus den Augen.

Jedoch ... als Seth das Winken sah, stoppte er abrupt sein Pferd und drehte es um... er winkte nur kurz zurück, schickte dem Blonden aber in Form eines kleines erfrischenden Windes, durch ein Hauchen über seine Handfläche einen letzten Kuss aus Eis... ehe er sich wieder abwandte und weiter ritt.

Der Windhauch, der mit des Blonden Haaren spielte, zauberte ein Lächeln auf sein Gesicht. Er hob die Hand an und strich zart über seine Lippen, die... leicht kitzelten, ehe er sich zu dem Pharao umdrehte...

"Ich weiß."

Er nickte und wusste doch, dass es besser war, dennoch hätte er sich gerne richtig von ihm verabschiedet, da er nicht wusste, wann er Seth jemals wieder sah.

"Aber Bakura wird er nie erwischen! Dafür ist der Räuber viel zu schlau!"

"Das~ werden wir sehen."

//Nennen wir es eine Art von Beschäftigung für Seth... so hab ich dich für mich!//

Ra war wie besessen von Anubis und Athemu spürte das. Ra schlich sich in ihn hinein und er ließ es sogar zu... diese Macht konnte er gut gebrauchen und... es war doch nur vom Vorteil, dass Anubis in Jonouchis Körper war... in dem Mann, den er begehrte...

"Du solltest jetzt in die Bibliothek gehen und studieren. Imhotep hat schon alles vorbereitet."

Jonouchi zog eine Augenbraue an und nickte nur. Athemu war schon ein wenig seltsam, besonders in seiner Gegenwart...

"Ich ziehe mich nur noch schnell um..."

Als der Blonde im Bad verschwand, wanderten seine Gedanken zu Seth. Wieso hatte er ihm nicht gesagt, dass er den Palast verlassen würde? Was solls... er würde ihn hoffentlich bald wiedersehen.... Nach einer kurzen Weile verließ er das Bad wieder und strich sich noch das kurze Haar glatt, was allerdings nichts brachte, denn es sprang sofort zurück in alle Richtungen.

"Folge mir~"

Athemu führte Jonouchi zum ersten Mal zu den heiligen Schriften, es dauerte einige Zeit, da sich die Bibliothek am anderen Ende des Palastes befand. Als sie dort angekommen waren, stand ein Tisch bereit auf dem alles hergerichtet war. Federn zum Schreiben, Papyrusrollen und Schriften zum lernen und studieren.

"Ich werde dich jetzt verlassen. Melde dich bevor du zu Bett gehst bei mir im Gemach."

Der Pharao schloss die Tür hinter sich und ging wieder seinen Geschäften nach, sein Wesir gab ihm einiges zu tun.
 

Jonouchi seufzte schwer. Wie sollte er das alles schaffen? Er konnte nicht wirklich gut lesen, zwar hatte er als Sklave ab und an mal heimlich gelernt, aber naja... versuchen musste er es.

Er setzte sich an den Tisch, rollte die erste Schriftrolle aus und versuchte darin zu Lesen, aber er erhob sich eine Zeit lang später wieder um den Herrn der Bibliothek zu suchen und sich von diesem eine Brille zu leihen, so konnte er wesentlich besser lesen. Jono arbeitete wirklich bis in die Nacht hinein, machte zwar Pausen zum essen, aber hatte sonst nichts anderes getan, weil er sich so auch bestens ablenken konnte.

Als es draußen bereits dunkel geworden war, nahm der Blonde die Brille ab und suchte schließlich Athemus Gemach auf. Leise klopfte er an und wartete darauf, dass man ihn hinein ließ. Ein Sklave des Pharaos öffnete die schwere Tür und ließ den Priester des Anubis hereintreten. Der Sklave selbst wurde durch ein kleines Winken von Athemu nach draußen geschickt. Er erhob sich von seinem Bett auf dem er lag und ging auf den Blonden zu. Er sah ihm tief in die Augen, brodelnd...

"Sag mir... was empfindest du für meinen Cousin~?"

Fragen hob Jonouchi eine Augenbraue an, als er diese Frage vernahm.

"Ich... ich weiß nicht..."

er wusste, dass er ihn liebte, aber auch hasste. Genau des selbe, was auch Seth für ihn fühlte.

"Wieso fragt ihr?"

"Weil ich es dir nicht gestatte ihn zu lieben, genauso wenig wie Ra es tut! Nun setz dich~..."

Athemu wusste ganz genau, dass der Blonde Seth liebte, er war doch nicht blind!

"Ich lgaube nicht, dass ihr mir das befehlen könnt, den mein Herz hört selbst auf mich nicht!"

"Teile heute nach das Bett mit mir!"

"Wieso... sollte ich?!" ein wenig geschockt sah er den Pharao an. Er wusste ja, dass Athemu anscheinend Gefühle für ihn hegte, aber er hätte nie gedacht, dass dieser das so frei heraus sagte!

"Weil ich dir zeigen will, was ich empfinde. Ich will dir zeigen, was es heißt, von ganzem Herzen zu lieben und... nicht so heuchlerisch wie Seth es dir vorzugaukeln scheint!"

Athemu sah in Seth einen Rivalen, er könnte ihm Jono wegnehmen!

Jonouchi hingegen starrte Athemu an, als ob dieser gerade seinen Verstand verloren hätte.

"Was soll das heißen, heuchlerisch?"

Ja gut... er hatte von Seth nie wirklich einen Liebesbeweis erhalten, aber das konnte er auch nicht, weil sie sich ja eben hassten und liebten! Der Blonde wich ein paar Schritte zurück, denn irgendwie hatte er... Angst.

"Merkst du denn nicht, wie er dich begehrt? Er ist besessen von dir und sein Gott... er schreit nach dir!!"

Athemu wollte einen Keil zwischen die beiden treiben. Er~ wollte den Anubispriester lieben! Niemand anderem würde er das erlauben! Der Pharao griff nach Jonouchis Handgelenken, die Begierde seines Gottes Ra~ wiederspiegelnd leckte er über dessen Handinnenflächen.

"Ra wusste dich schon damals zu lieben... Abnubis..."

"Aber ich liebe seinen Gott nicht... ich liebe..."

Jono stockte und zog erschrocken die Hände zurück, als er ihm darüber leckte. Aber er erschrak noch mehr über seinen eigene Worte... Er liebte Seth nicht... oder?

"Ich... bin nicht Anubis! Mein Name ist Jonouchi... und ich bin ich und... nicht Anubis! Ihr solltet das allmählich begriffen haben!!!"

finster starrte er Athemu an und schüttelte den Kopf.

"Du solltest endlich akzeptieren, dass du beides bist! Mein Gott begehrt deinen! Ich begehrte dich... mit meiner Seele und meinem Sein!"

Athemu ging einen Schritt auf ihn zu, zog ihn an den Hüften zu sich und ließ zärtlich eine Hand über dessen Wange fahren.

"Jonouchi... jeder würde darum betteln... teile mit mir die Nacht. Vergiss ihn..."

er raunte dem Blonden diese Worte ins Ohr, während er über dessen Ohrmuschel leckte und zart daran knabberte. Der Blonde erschauderte sogar. Doch die Hand an seiner Wange ließ ihn unwillkürlich an Seth denken, überhaupt drehte sich zur Zeit alles um eben jenen.

"Athemu..."

er sah ihn aus verwirrten Augen an. Jeder würde darum betteln? Aber... er war doch bloß ein einfacher Sklave, der zu einem Priester geworden war. Es gab bessere als ihn... viel bessere....

Doch nun... wusste Jono weder ein noch aus. Sollte er bleiben oder gehen und vor allem... würde Athemu ihn in dieser Verfassung gehen lassen? Er ging in sich hinein und lauschte seinem Drachen, der jedoch schlief und Anubis hielt sich wie immer aus allem heraus, weil er nicht in das Leben eindringen wollte... nicht jetzt~.

Völig verwirrt blieb er also wie angewurzelt stehen, unfähig eine Bewegung zu vollziehen.

"Sag ihn noch einmal... meinen Namen~..."

Athemu schloss seine Augen und genoss sichtlich diese süße von Jonos Haut, die er schmecken durfte, als er dessen Hals entlang küsste... er tastete sich weiter zu dessen Lippen, die er ohne zu fragen mit den seinen versiegelte und sie besitzergreifend in Beschlag nahm. Vorsichtig drängte er den Blonden immer weiter zum Bett.

"A...Athemu..."

Jono konnte diesen Namen nur stottern und verdrehte leicht die Augen, als er die Lippen auferlegt bekam. Er konnte diesen Kuss nicht erwidern, aber den anderen auch nicht von sich stoßen und als er die Bettkannte in den Kniekehlen spürte, fiel er darauf und saß da... unbeweglich und in Gedanken vollkommen verwirrt.

Athemu grinste auf, er legte sein Obergewand und Schmuck ab, als er den Blonden endlich auf seinem Bett hatte und nun... wie ein Raubtier auf Beutezug krabbelte er über ihn und leckte sich die Lippen, ehe er den Saum des Gewandes von Jono nach oben schob und dessen Bauchnabel liebkoste. Voller Begierde kratzte er ihm über die Brust... dort entlang wo einst Seths Kobra über den Blonden wachte...

Jonouchi schluckte schwer und schloss die Augen, als er spürte, wie Athemu seine Lippen über seinen Bauch streichen ließ, leicht bäumte er sich dabei auf und vergrub eine Hand in die weichen Decken, die das Bett zierten.

Er wollte das hier doch überhaupt nicht..., wieso also schubste er den Pharao nicht einfach zur Seite und verließ das Gemach? Vielleicht, weil er darauf hoffte, dass... ihn jemand~ holte? Das man um ihn kämpfte? Aber so war es noch nie und würde es auch nie werden. Jono musste sich selbst helfen, allein. Wieso also... hob er nicht endlich die Arme und drückte den Pharao von sich?

"..............."

der Blonde starrte an die Decke und biss sich leicht auf die Lippen. Vielleicht... konnte er ja lernen... den Pharao zu lieben, so konnte er wenigstens den Priester veressen.

//Ich besitze dich...//

Athemu beugte sich wieder vor zu ihm und küsste dessen Hals entlang, die Schlüsselbeine ließ er nicht aus, nestelte an der goldenen Schnalle des Rockes, welchen Jonouchi noch anhatte und öffnete diesen.

Sofort strich Athemu nun über die freiliegenden Lenden, schmeichelte ihnen, bevor er sich den Innenseiten der Oberschenkeln widmete...
 

Seth saß in seinem Tempel, genoss die Nacht und die Ruhe, die sie umgab... bis er die Augen still weitete, als sein Gott in ihm zu toben drohte. Sein Blick galt Richtung Palast... zwar konnte Seth ihn von hier aus nicht sehen, doch wusste er instinktiv durch seinen Gott was dort gerade geschah.

"NEIN! Deswegen hast du mich weggeschickt~?!"

//Athemu...//

Seths Augen füllten sich mit Zorn und Hass auf seinen eigenen Cousin. Sein Herz schmerzte, und seine Gottheit ließ Seths Aura wieder bedrohlich kalt färben.

"Jonouchi!!!"

Seth stand auf dem Balkon seines Gemaches und rief diesen Namen fast schon flehend... seine Hände hatten sich in die Brüstung des Geländers gekrallt und sein ganzer Körper schien sich zu verkrampfen. Er wusste jedoch... wenn er jetzt zurückritt, war es bereits zu spät. Vor allem, würde man ihn verstoßen, weil er sich dann dem Befehl des Pharaos wiedersetzt hatte. So schickte er eine eisig kalte Windböhe durch die Nacht, die gefährlich mit einem lauten Knall die Türen des Balkons zu Athemus Gemach aufstießen und alle Fackeln in diesem Raum erlöschen ließen...
 

Jonouchis Hände zitterten, als Athemu seinen Hals entlang küsste und ihm den Rock öffnete, wo er ihn schließlich auch noch streichelte. Der Blonde neigte den Kopf ein wenig nach hinten und sah aus dem Fenster... das durch das man vom Bett aus sehen konnte. Er schloss allerdings seine Augen, weil es unsinnig war zu glauben, dass gerade ER kommen würde um ihm zu helfen.

Also gab er sich hin~ er wand sich leicht unter dem Pharao, bis er jedoch zusammenzuckte, als die Türen aufknallten und es mit einem Mal eisig und dunkel wurde... sogar der Atem kristallisierte sich...

"Seth...~"

Jonos Herz klopfte wie wild und ruckartig setzte er sich auf, drückte den Pharao von sich, den Rock hatte der sich schnell wieder umgebunden...

"Seth..."

er schluckte erneut und stolperte nur mit dem Rock bekleidet auf den Balkon, wo er eine Hand auf das Geländer legte und die Augen schloss, während er den kalten Wind genoss, der durch sein Haar glitt.

"Danke..."

wisperte er leise und drehte sich wieder herum und sah Athemu entgegen.

"Ihr..."

er schüttelte nur den Kopf, er hatte noch nicht einmal ein paar Worte für seinen Pharao übrig... währendessen lachte Seth auf... Athemu sollte es nicht noch einmal wagen Jonouchi anzurühren... erneut schickte der Hohepriester einen Wind, der nun des Blonden Gestalt zu streicheln schien.
 

Athemu hatte sich während des ganzen ~Szenarios~ wieder eingekleidet und stand nun ziemlich wütend und mit blitzenden Augen im Gemach und ... durchbohrte den Blonden regelrecht mit seinen Blicken... und der Blonde schloss erneut die Augen, als der Wind mit ihm spielte, leicht fröstelnd legte er sich die Arme um während er die Augen wieder öffnete und Athemu ansah.

"Ich kenne die Legende~ von der man spricht. Aber ihr solltet aufhören an Altem festzuhalten, Pharao. Die Zeiten ändern sich, ebenso die Menschen und Götter."

Jono trat zur Tür und drehte sich noch einmal herum.

"Behaltet meine Kleider..., sie sind das Einzige, was ihr je von mir besitzen dürft!"

damit verließ er das Gemach und erhitzte sein kalte Haut, die ihn leicht schwächeln ließ. Doch als er auf den Gang hinaus trat, lächelte er leicht, denn er wusste.. auch wenn er Seth hasste, so liebte er ihn ebenso und er wollte von niemandem in Besitz genommen werden, als von ihm~. Ebenso würde er nicht zulassen, dass jemand anderes als Seth ihn tötete!
 

In seinem Gemach angekommen, entzündete Jonouchi die Fackeln mit einer Handbewegung..., dass er das Feuer bereits so gut beherrschte, fiel ihm gar nicht auf. Jono trat raus auf den Balkon und streckte eine Hand aus, woraus ein einzelner Funke entsprang und sich durch den Wüstensand schlängelte, ehe dieser sich in die Luft erhob und dort explodierte. Das ganze war so grell, dass er sich selbst erschrak und er hoffte, dass Seth es sehen würde... zwar... wollte Jono etwas völlig anderes machen, aber das hier war doch auch... sehr... effektiv. Anscheinend konnte er doch nicht so gut mit seiner Kraft umgehen, er grinste daraufhin leicht und schloss die Balkontüren wieder, um sich schließlich ins Bett zu legen und zu ruhen...

Seth wollte gerade wieder in sein Gemach zurück, als er plötzlich ein grelles uns gleißendes Licht am Horizont sah, was ebenfalls auch Wärme ausstrahlte, die er bis hierhin sogar auf seiner Haut spüren konnte. Er lächelte leicht. Seth wusste, dass dies Jonouchis Macht entsprang...

"Gut gemacht~... du lernst..."

Became

Became
 

Die Tage des studierens vergingen recht schnell und schon bald stand der Tag der Weihe an. Jono war ziemlich nervös und ging in seinem Zimmer auf und ab. Seit der Sache mit Athemu, hatte er diesen so gut es ging gemieden, nicht einmal an Seth konnte er denken, weil er sich vollends auf seine Schriften konzentriert hatte. Lesen und Schreiben klappte immer besser und er war sogar ein kleines bisschen stolz auf sich. Aber vor allem haben diese 2 Wochen intensives Lernen ihn verändert. Der Blonde schien reifer zu sein, ausgeglichener.

Wie auch immer, im Moment war er einfach nur nervös und furchtbar aufgeregt!

Was wohl als nächstes passieren würde?
 

Zeitgleich ritt Seth schon eine ganze Weile mit seiner Gefolgschaft durch die Wüste und hatte allerhand Gepäck dabei. Mit unter, Jonouchis zukünftige Priesterkleidung und den heiligen Stab des Anubis. Es war selbstverständlich, dass Seth der Hohepriester die Weihe vollziehen würde, niemand fragte danach, es war einfach Tradition und Brauch... da konnte sich letzten endes Athemu dagegen wehren wie er wollte, es würde nichts nützen. Irgendwie schlich sich bei diesem Gedanken ein kleines Lächeln auf die Lippen des Priesters..., ehe er einfach eine kleine kalte Brise voraus schickte, um den blonden Jungen jetzt schon zu begrüßen. Es war nicht mehr weit, den Palast konnte man schon sehen.

Zwar war Jonouchis Balkontüre nur einen Spalt breit geöffnet, aber er spürte diesen sanften kalten Wind der nun sein Haar umspielte und so wusste er, dass Seth zurückkam.

Seth! Er war auf den Weg hierher!

Der Blonde sprang auf, wollte ihn begrüßen und so stürmte er regelrecht aus seinem Gemach, ließ sämtliche Türen, durch die er raste einfach offen stehen und wartete schließlich draußen vor dem Palast und sah der Reiterkolonne entgegen, die immer näher kam.

Jonouchi war es egal, ob die anderen, die hier noch in diesem Palast hausten und herumliefen ihn nun seltsam ansahen... er wollte ihn einfach willkommen heißen.

Als Seth gänzlich am Palast angekommen war, sah er Jono entgegen... er schloss die Augen und schon jetzt bemerkte er, dass der Blonde sich verändert hatte.

Seth stieg von seinem Pferd ab, überreichte dieses einer seiner Wache und trat auf den Anderen zu. Eine Hand legte er auf Jonos Wange ab, blickte ihn mit einer solchen Sanftheit in den Augen an, die er nur Jonouchi zu Teil kommen ließ. Der Blonde selbst hatte seine Augen geschlossen und schmiegte sich regelrecht in Seths Hand hinein.

"Wie geht es dir?"

hauchte er ihm regelrecht entgegen, als er sich zu dessen Ohr etwas hinunterbeugte, um noch weitere Worte zuzuwispern.

"Ich habe dich... vermisst~"

Jono seufzte leise und schlang Seth mit einem Male die Arme um die Hüften, um sich an ihn zu drücken. Auch wenn es nur zwei Wochen waren... es kam ihm seltsamerweise vor wie Jahre~.

"Ich bin müde und..."

da lehnte er sich an Seths Schulter.

"Ich... habe euch auch vermisst~"

Seth hatte gar nicht gewusst, wie ihm geschah, als Jonouchi sich plötzlich in seine Arme warf, instinktiv legte auch er ihm die Arme um und hoffte, dass er ihn nicht so schnell loslassen musste. Eigentlich~ war das hier verboten was sie taten, die Blicke allein der Anderen verrieten dies schon, doch diesen jungen Männern war das relativ egal.

"Nur noch heute... dann hast du es geschafft. Dann kannst du ruhen."

Der Hohepriester sah dem Kleineren direkt in die haselnussbraunen Augen und schenkte ihm ein kleines Lächeln, bis er Athemu auf einem Balkon bemerkte, der die beiden schon die ganze Zeit beobachtete...

//Mit dir habe ich auch noch eine Rechnung offen...//

Auf Seths Worte hin, schaute Jono zu ihm herauf und nickte, hoffte, dass diese Worte auch stimmen mögen. Er wollte wirklich nur noch Ruhe haben.

"Wie geht es euch?"

er löste sich nach einer kleinen Weile von ihm und sah ihn mit leuchtenden Augen an. Das Athemu sie beobachtete, fiel ihm nicht auf. In diesem Moment zählte nur Seth~ für ihn.

"Es geht soweit..."

er erwähnte nicht, dass er den Mörder seiner Sklaven war und auch Bakura noch nicht gefunden hatte, deswegen sorgte er sich immens um die Sicherheit Jonos. So, wie er Bakura kannte, würde er heute zur Weihe bestimmt auftauchen.

"Ist dein Gemach noch das Gleiche wie vor 2 Wochen?"

Er fragte nicht umsonst. Immerhin hatte er noch einiges an Sachen für Jonouchi dabei. So nahm er ihn bei der Hand und zog ihn einfach wieder in den Palast hinein.

"Ja, das ist noch das gleiche."

Jono nickte und drückte Seths Hand leicht, erst jetzt bemerkte er Athemu, der noch oben auf dem Balkon stand. Er regte sich jedoch nicht, sondern folgte Seth in das Gemach.

"Ich bin aufgeregt und ich habe Angst... wie ist es, wenn man zum Priester... naja~... erklärt wird?"

"Du musst eigentlich nichts weiter tun, als hervorzuschreiten, ich werde dich weihen und Athemu wird dir in Namen Ra´s die Hand küssen und dir so~ Respekt zollen. Das besiegelt die Treue... Mehr musst du nicht tun. Eher habe ich die meiste Arbeit."

"Er wird mir die Hand küssen?"

solange es nur bei der Hand blieb war er... einverstanden.

Seth lachte leise auf, wank aber nun seine Wachen bei, die das Gepäck für Jono reinbrachten und auch gleich wieder verschwanden. Den Stab jedoch, den durfte Jono noch nicht sehen.

"Hier sind deine Gewänder, Schriftrollen und noch einiges mehr..."

Seth wühlte kurz in den edlen Leinensack und zog das festliche Gewand für den Blonden heraus. Mit Rubinen besetzt und aus reinster Seide gesponnen, schwarze und goldene Fäden eingearbeitet. Ebenso der Schmuck für Arme, Beine bestand aus purem Gold. Nur den Kopfschmuck... den ließ Seth in dem feinen Beutel, denn diesen würde Seth ihm später aufsetzen, er breitete aber alles andere auf Jonouchis Bett aus.

"Das ist... meins?"

Der zukünftige Priester des Anubis war wie erstarrt, seine Augen waren geweitet und er konnte das alles hier... irgendwie nicht glauben! Er brauchte einfach die Gewissheit und so ließ er eine Hand zart und vorsichtig über den edlen Stoff gleiten.

"Bleibt ihr... heute noch hier?"

"Natürlich! Oder willst du von jemand anderem geweiht werden?"

sprach Seth eher belustigt.

"Ehm... nein?"

Jono grinste etwas beschämt... während Seth auflachen musste.

"Und ja, das hier~... gehört alles dir. Ich habe es anfertigen lassen... nur der Schmuck... der wird von Priester zu Priester weitergereicht~"

"Seth... wann geht es los? Ich würde es gerne hinter mich bringen?"

"In 2 Stunden.. ich weiß, dass du nervös bist. Mir ging es damals nicht anders... demo~ ich werde mich jetzt zurückziehen. Denn eigentlich ist es mir nicht gestattet dich vor der Weihe zu sehen... aber da dir ja jemand die Gewänder bringen musste..."

"Tja... was ein Zufall aber auch, dass ihr keine Diener hattet, die würdig waren diesen Leinensack zu tragen nicht?"

"So könnte man es auch sehen..."

"Pah! Wusst ich's doch...!"

da zog der Hohepriester den Blonden ruckartig in seine Arme um dessen Hüften und küsste ihn zärtlich auf die Lippen. Der zuvor noch wissend Grinsende erwiderte diesen Kuss nur zu gerne. Er hatte ihn wirklich vermisst... er genoss diesen, wenn auch nur kurzen Kuss.

"Im großen Hof ist alles für deine Weihe bereit, selbst das Volk wird beiwohnen. Denke daran... wenn du auf mich zugehst, schau mir einfach in die Augen... nicht nervös sein, es passiert dir nichts. Nun solltest du dich so langsam fertig machen..."

noch einmal strich er durch das goldene Haar, entfernte sich dann aber aus dem Gemach um sich ebenfalls umzuziehen.

Jonouchi nickte ihm zu und sah ihm noch nach, als er das Gemach verließ. Dennoch... er war entsetzlich nervös und seine Hände zitterten leicht. Er trat hinaus auf den Balkon und sah in den Himmel.

"Bist du... stolz?" wisperte er nur und schloss die Augen. Er hoffte, dass seine Mutter ihn gerade sehen konnte...
 

Währenddessen füllte sich der Hof, das Volk wurde hereingelassen und Athemu saß schon bereit auf seinem Thron, der auf einem großen Podest platziert worden war. Imhotep stand an seiner Seite. Seth legte in seinem Gemach die normale Priestergewandung ab und ersetzte diese durch eine Robe die noch edler, feiner und vor allem festlicher war. In weiß, blau und gold zwar gehalten... aber eben viel aufwendiger. Das Diadem, welches er bei solchen Anlässen immer trug, schmückte ein blauer Saphir.

Es wurde Zeit, so trat er hinunter... jeder war gespannt auf den neuen Priester, am meisten aber... das Volk.
 

Der Tumult wurde groß und Jonouchi hörte zwei Wachen anklopfen, die ihn wohl abholen sollten. Schnell legte er sich den restlichen Schmuck an und betrachtete sich in einem der breiten Spiegel. Er erkannte sich nicht wieder, aus einem kleinem schmutzigen Sklaven war ein edler Priester geworden, dessen Gang aufrecht und ehrlich war...
 

Seth hatte sich vor und etwas unter Athemu platziert... er stand auf einem weiteren Podest, welches unter dem Pharao aufgebaut war.. nur Stufen führten noch hinauf zu Ra~.

Jono musste wirklich einen weiten Weg durch das Volk gehen, was durch Wachen aber abgeschottet wurde, dann noch zahlreiche Treppen hinauf zu Seth, der ihn dann erwartete.

Jonos Diadem und Stab wurde neben Seth auf einen kleinen Obelisken gelegt. Jetzt war es soweit.. denn jeder verstummte, als der zukünftige Priester des Anubis sich zeigte und die beiden Wachen ihn begleiteten...

Jono kam sich ein wenig blöd vor, alle gafften sie ihn an und alle starrten sie ihm nach. Er fühlte sich sichtlich unbehaglich und schritt dennoch weiter nach vorne, wo er den Priestern und dem Pharao näher kam. Wie ihm geraten, sah er nur in die blauen Augen von Seth, doch dann erlangte kurz etwas trügerisch glitzerndes in der Menge seine Aufmerksamkeit... Jedoch war der Eindruck so schnell wieder verschwunden, wie er gekommen war, schließlich kam er vor Seth zum Stehen. Dieser senkte still seinen Blick... Seths Gestalt war erhaben, er schloss seine Augen andächtig und respektzollend, nahm eine Hand des jungen Priesters und führte ihn zu Athemu. Dieser stand auf und auch er vollführte die Gesten des Respekts und Würde und erwies Jonouchi mit einem Handkuss seine Treue und den Schutz des Ra.

Die Menge war still um sie herum. Athemu hielt eine kurze, aber viel aussagende Rede an das Volk, bis er die Hand des Blonden wieder Seth übergab, zwar nicht freiwillig, aber was sollte er bei einer solchen Zeremonie schon aussrichten...

Der höchste alle Priester führte Jono zu dem Obelisken, wo die heiligen Gegenstände des Anubis lagen. Er nahm das Diadem und bat den Blonden nun, sich etwas zu ihm nach vorne zu neigen. Dieser hatte bisher alles über sich ergehen lassen und fühlte sich doch etwas unbehaglich, dass der Pharao die ganze Zeit über seine Hand hielt... er war sichtlich erleichtert, als er wieder Seth an seiner Seite hatte.

Jonouchi verstand und neigte sich ein wenig vor, damit Seth ihm das Diadem anbringen konnte, was ihm dann, als er sich wieder aufrichtete leicht über den Kopf in die Stirn rutschte, dies ließ ihn leicht grinsen.

Selbst Seth musste grinsen, aber es verschwand wieder, als er immer noch diese erdrückende Stille ausmachen konnte... wie bei den Toten... doch so wie er das Volk kannte, diese Menschen, die es bildeten, sie würden jubeln sobald er Jonouchi den Stab überreicht hatte. Er war dem seinen gar nicht einmal so unähnlich. Er war etwas länger, aber dafür viel zierlicher. Seth nahm ihn an sich und nun lag es an ihm vor Anubis zu treten, sein Haupt zu senken und ihm den Stab, gebettet in seinen Handflächen zu übergeben. Er glitzerte und funkelte in dem Licht der Sonne, würdig um von diesem Anubispriester getragen zu werden, dem er jetzt gehörte.

Jonouchi hob andächtig eine Hand an und griff nach dem Stab und als er diesen in die Hand nahm, tobte die Menschenmasse los, so sehr, dass er im ersten Augenblick zusammen zuckte und eben zu dieser schaute.

"............."

Als er die Menschen jubeln hörte, erhob sich Seth wieder aus seiner Position, stellte sich neben den Priester des Anubis und betrachtete ihn... in all seiner Schönheit und Ehrlichkeit, die er verkörperte, bezauberte er, wie seine eigene Mutter, das Land. Dann beugte Seth sich etwas zu ihm.

"Erhebe einmal~ die Hand zu ihnen... sie lieben dich jetzt schon~"

//So... wie ich es tue...//

und das Volk wusste auch warum. Sie glaubten die Gerüchte, die im Land existierten, dass ein einfacher Sklave den Status eines Priesters erreichen konnte. Jemand ohne~ königliches Blut in seinen Adern. Das ließ die Menschen hoffen.

Doch Jono, der sah fragen zu Seth, als er diese Worte vernahm, denn das ließ ihn doch ein wenig erröten. Zögerlich hob er die Hand und weitete die Augen, als sie plötzlich seinen Namen riefen. Er konnte es nicht wirklich fassen, sie kannten ihn... IHN! Früher hatte man ihn immer mit Füßen getreten, durfte den Boden schrubben. Und nun... zum ersten Mal strahlten seine Augen. Ein Lächeln lag auf Jonouchis Lippen, wie er es noch nie hatte. Er hatte doch eigentlich schon geglaubt, das verlernt zu haben.

Zufrieden mit sich und der Welt - zumindest für diesen Moment - blieb er noch kurz stehen ehe er sich fragend zu Seth herum drehte.

"Was nun?"

wisperte er, denn das alles hier war einfach noch viel zu neu für ihn.

"Jetzt bin ich an der Reihe, dir meinen Segen zu geben."

Seth flüsterte diese Worte nur, denn so wie es das Volk erwartete, musste auch er Anubis~ Respekt zollen und ihm vor allem Treue schwören. Doch anders als es der Pharao oder die Bestimmungen einer Weihe zuließen, nahm er dessen Gesicht in beide Hände, hatte einen vielsagenden Blick, ehe er ihn an dessen Lippen vorbei, anstatt auf die Hand, die Stirn küsste und als er von dem blonden abließ jubelte die Menge wieder. So hatten sie den Hohepriester noch nie erlebt.

Jonouchi lächelte die ganze Zeit, bis plötzlich ein Pfeil an ihnen vorbei surrte und sich vor einem der Wachen in den Boden bohrte. Er wusste doch, dass dort irgendwer war!

"Dort hinten!"

er deutete auf einen Flüchtigen, der mit Pfeil und Bogen davon hastete. Jono wusste, wer~ es war!

"Das war Bakura!"

Er nahm sich das Diadem vom Kopf und drückte es einer Wache in die Hand, seinen Stab packte er fester und sprang nun einfach vom Podest, auf dem sie standen.

"Jonouchi!"

das gabs doch nicht! Der Blonde haute einfach ab und nahm die Sache selbst in die Hand! Das durfte er nicht zulassen, die Gefahr war weitaus größer, als Jono sie wohl einzuschätzen vermag! So hastete er ihm hinterher und Athemu wurde zu seinem eigenen Schutz weggebracht. Überall herrschte Panik!

"Bringt die Leute hier weg!"

Jonouchi wusste ja, dass es nicht seine Aufgabe war, Befehle zu erteilen, dennoch machte er es und orderte sogar einige Wachen an, die ihm folgten. Was die anderen machten, war ihm egal, aber aus irgendeinem Grund wusste er, was~ Bakura wollte!

Seth hörte der Blonde schon gar nicht mehr und rannte einfach weiter, als er jedoch an einer Ecke des Palastes ankam, sah er sich suchend um und blieb stehen.

"Ich hab ihn verloren."

Er deutete nach rechts und wollte gerade los gehen, als ein weiterer Pfeil auf sie zukam. Er konnte im letzten Moment ausweichen, wurde jedoch von zwei kräftigen Kerlen gepackt, die mit Mänteln bekleidet und dessen Kapuzen weit ins Gesicht gezogen waren.

"Was?"

Seth wollte diesem Pfeil zwar ausweichen, aber, da er ihn erst später sah, hatte er auch zu spät reagiert. Gnadenlos bohrte er sich in seine Schulter und ließ das Fleisch irre bluten. Sein edles Gewand färbte sich immer mehr rot. Er schrie nicht auf...
 

"Ihr Narren!"

Bakura kam lässig wie eh und je um die Ecke und starrte die beiden mitleidig an.

"So eine große Festlichkeit und ihr... setzt solche schwachen Wachen an? Ich bitte euch! Wollt ihr mich beleidigen?"

er machte eine abwertende Handbewegung und ging langsam auf Seth zu, der sich den Pfeil in der Schulter hielt und den Weißhaarigen anknurrte. Jono interessierte Bakura nicht besonders, dieser hatte immerhin nichts mit dem jahrelangen Hass zu tun.

"Wie geht es euch... Hohepriester~?"

"Was willst du hier?! Lass ihn gehen, er hat nichts mit uns zu tun!"

da umfasste Seth den Pfeil fester und zog ihn einfach mit einem lauten Aufschrei aus seinem Körper hinaus und hielt sich die nun noch mehr blutende Wunde. Und mit einem mal war er gerade wirklich froh, doch nicht so leicht zu töten zu sein...

"Nichts damit zu tun? Ich bitte euch, Hohepriester! Er soll dabei sein, wenn ihr endlich die geliebte Wahrheit erfahrt!"

denn dann würde hier noch mehr Blut fließen, als er gewollt hatte.

"Los! Fügt ihm eine Wunde zu!" er hob die Hand und einer seiner Handlanger schritt auf Jono zu und stach diesem die Dolchspitze ungerührt in die Seite. Jonouchi keuchte auf vor Schmerz und weitete die Augen.

"JONOUCHI!!!"

Seth schrie sich förmlich sein Blut aus dem eigenen Leib, es sickerte aus seinen Mundwinkeln und der Zorn in ihm wuchs. Niemand durfte es wagen, Hand an den Blonden zu legen, denn dieses Privileg~ ihn zu lieben, dennoch zu hassen und zu... töten... das besaß nur er~!

"Na Seth... wo ist euer Gott? Lasst ihn raus~ ich hab ein Wörtchen mit ihm zu bereden! Oder... wollt ihr lieber direkt die Wahrheit erfahren?!"

//Was für eine Wahrheit?// Seth er... verstand nicht...

"Seth! Hört nicht auf ihn!"

Jonouchi lächelte leicht und verkrampfte sich ein wenig, weil das Blut unaufhörlich an seiner Seite das Bein herabrann...

"Halt dich da raus Anubis~!"

Seth brodelte innerlich und... sein Gott... er wollte tatsächlich heraus... seine Aura färbte sich wieder gespenstig blau, wie das blau aus purem, reinem Eis~.

"Es tut mir leid... Jonouchi."

Somit ließ Seth seinen Gott an erster Stelle, er würde jedoch zurückkommen, wenn er es wagte Jono das Leben zu entziehen. Dafür war die Zeit einfach noch nicht reif genug...

Seths Körper heilte sich und das Bewusstsein seines Gottes hatte die überhand gewonnen und grinste den Grabräuber herrisch und voller Verachtung an, während er auf ihn zuschritt.

"Was willst du? Elendig, verfluchte Kreatur..."

Jonouchi schüttelte wehement den Kopf, als er das sah. Wieso machte er das? Was hatte Bakura davon?

"Na geht doch!" Bakura sah Seth voller Hass entgegen und spielte mit seinem Ring, der ihm um den Hals hing und bedrohlich in dem Licht der Sonne glänzte...

"Was ich will? Entweder sagt ihr~ ihm die Wahrheit oder ich werde es tun. Seth wird darunter zerbrechen~... hach nein... der arme Seth! Ihr habt ihn vollkommen zerstört, los! Gebt ihm den Rest, oder ich töte euer kleines Spielzeug vorher, als ihr es tun werdet und könnt!"

er packte den Blonden und bohrte zwei seiner Finger in die Wunde, so sehr, dass Jono aufschrie und den Himmel nach seinen Drachen absuchte, der sich allerdings nicht... zeigte. Der Blonde keuchte und rang immer schwerer nach Atem. Bakura spreizte die Finger immer weiter, dass das Blut nur so aus der Wunde floss.

"Nun?"

"Lass ihn! Ich werde es ihm sagen..."

Selbst der Gott gab sich hier nun geschlagen.

"Verschwinde und ich sage es ihm... heute Nacht! Du hast mein Wort als Gott..."

"Euer Wort als Gott interessiert mich herzlich wenig! Glaubt ihr, damit gebe ich mich zufrieden? Niemals!"

Bakura zog seine Finger aus der Wunde und fing den bewusstlosen Blonden mit einem Arm auf, während er sich die Finger sauber leckte, die voller Blut von eben diesem waren.

"Wirklich köstlich! Ein kleiner Sklave mutiert zum Priester. Was habt ihr Anubis geboten, dass er sich ausgerechnet diesen Körper aussucht hmmm?"

Bakura grinste hinterlistig und ließ Jono nun einfach zu Boden fallen, was Seth... den echten Seth im Körper wüten ließ.

"Ich bat ihm nichts. Er entschied selbst!"

das ließ er sich nicht unter die Nase binden! Nicht von einem dreckigen Dieb und überhaupt von niemandem!

"Heute Nacht~ ich werde euch beobachten und wenn der gute Priester nicht ausrastet, bin ich schneller wieder da als euch lieb ist!"

der Grabräuber verschwand schnell mit seinen Leuten... wobei noch sein grelles irres Lachen zurückblieb...

Der Gott zog sich zurück und machte seinem Wirten Platz auf der realen Ebene des Daseins... Seth rannte auf den Blonden zu du nahm ihn in seine Arme... hielt die klaffende Wunde mit seinem Gewand zu und schrie einfach nur noch.

"IMHOTEP! HOLT IMHOTEP VERDAMMT!!!"

er war so unfähig! Warum konnte er ihn nicht beschützen?

//Nicht jetzt Jonouchi! Hörst du? Nicht jetzt und... NICHT SO!//

Truth or... aishiteru?

Truth or... aishiteru...?
 

"Hilfe...~ helft mir doch...!"

Seth war schier am verzweifeln. Mittlerweile hatte er den Blonden in sein Gemach gebracht und versuchte die Blutung zu stillen. Imhotep war bis jetzt noch nicht eingetroffen.

"Jonouchi bitte!"

da drehte Seth sich mit geweiteten Augen herum, als die schwere Tür regelrecht aufgerissen wurde und fast aus den Angeln krachte. Imhotep... er war endlich da...

Er trat neben den Priester und musterte ihn, erstaunlicherweise blieb der Seher vollkommen ruhig.

"Kannst du Wunden auseisen Seth?"

Seth hatte die Augen geweitet, als er das aus dem Munde des anderen hörte. Er nickte... er konnte das, aber er hatte vielmehr Angst um Jono, denn wenn sein Gott dabei die überhand gewann dann...

"Wir haben keine Zeit zu überlegen Seth!"

Der Blonde selbst bekam nicht wirklich mit, was von statten ging. Ab und an stöhnte er zwar, aber das vor Schmerz und als er erneut aufkeuchte, hörte man ein feines Donnergrollen, das von draußen kam. Sein Drache erhob sich aus seinem Inneren und sah über den Balkon ins Zimmer herein. Allerdings waren seine Augen nicht auf Jonouchi gerichtet, sondern auf den Hohepriester. Ein kleiner Fehler und er würde Seth in der Luft zerreißen. Genau das übermittelte der Drache auch...

Seth zuckte etwas zusammen, als der Drache erschien und... es sah so aus, als würden die beiden nur über ihre Augen kommunizieren. Seth verstand ihn... wusste in den bedrohlich rot aufglühenden Augen des Drachens zu lesen. So nickte er und er würde dem Schwarzen erlauben, ihn~ zu töten, wenn er einen Fehler begehen würde.

"Imhotep... halt mich auf, wenn es zuviel wird..."

so beugte sich Seth über die Wunde, seine Hand erhellte sich in ein eisiges Blau, selbst die Luft erklirrte unter dieser Kälte. Sanft legte er seine Fingerspitzen in die Wunde Jonos, das Eis fuhr durch sie hindurch, die Blutung stoppte, doch nun... spürte er Seth~ den Tod in seiner Kehle.

"Imho...tep... zieh mich weg!"

schwer atmend und aufkeuchend versuchte er selbst von Jono abzulassen, doch mit einem mal riss Imhotep ihn weg, betrachtete sich die Wunde.

"Du hast ihn sehr geschwächt. Aber die Wunde liegt still und er wird überleben. Trotzdem... zügle verdammt noch mal deinen Gott Seth! Das war mehr als knapp!"

"Ich weiß... ich bleibe und werde über ihn wachen."

Imhotep nickte und verließ so das Gemach, während Seth alle Fackeln im Raum entzündete, um seine eigene Kälte zu vertreiben... die Hitze würde seinen Tod bedeuten und doch stellte er sein eigenes Leben unter das des jungen Anubispriesters. Seth kniete sich neben das Bett des Bloden und und wartete ab, er wurde immer schwächer... von Stunde zu Stunde fraß sich die Hitze in seinen Körper, schleichend...

In Jonouchis Adern blieb von der ~Behandlung~ noch Kälte zurück und er fröstelte. Selbst das Feurer der Fackeln brachte nicht wirklich die gewünschte Wirkung, aber wenigstens holten sie ihn zurück ins Bewusstsein.

Mit Panik in den Augen fuhr er im Bett hoch und hielt sich sofort die schmerzende Stelle, sein Drache hatte sich vor dem Balkon draußen zusammengerollt und wachte über ihn. Als der Blonde jedoch Seth erblickte, löschte er mit einer Handbewegung sofort alle Fackeln, es war ihm egal, dass er selbst beinahe erfror.

"H-hört mich a-an Seth..."

Jonouchi zitterte und ergriff mit kalten Fingern die des Priesters. Er musste ihm diese Worte nun sagen, weil er nicht wollte, dass Seth nachher an seinem Vertsand zweifelte.

"A-alles was Seth~ e-euer Gott euch sagen wird... i-ihr könnt nichts d-dafür..."

er hob eine Hand an und strich ihm leicht über die Wange. Obwohl er tiefsten Hass für ihn empfinden musste konnte er es nicht, er konnte Seth nicht mehr hassen!

Dieser hob auf diese Worte hin mehr als geschwächt seinen Kopf. Seth wusste nicht, was diese Worte zu bedeuten hatten, aber er vertraute und nickte stumm.

"Ent... zünde wieder d-die Fackeln... bitte!"

Seth sackte nach vorne, halb auf dem Bett liegend, sein Körper heiß, wie die Wüste selbst. Halten konnte er sich nicht mehr, glitt einfach vom Bett hinunter, bewusstlos und sich dem süßen Schlaf hingebend...

"Ihr verfluchter Idiot!"

Jonouchi schüttelte den Kopf und stapfte aus dem Bett, darauf bedacht, dass seine Wunde nicht wieder aufbrach.

"Mach die verfluchte Balkontür auf!"

er fauchte seinen Drachen an, der ihn finster anstarrte, aber dennoch die Tür öffnete und eisigen Wind hinein ließ. Jonouchi zerrte unter größter Anstrengung Seth nach draußen und bettete ihn auf den Marmorboden, ehe er zu seinem Bett ging und sich in sämtliche Decken hüllte, während sein Körper vor Kälte fast taub war.

"Ihr hab euch schon zu oft wegen mir in Lebensgefahr gebracht, nun bin ich dran, es euch gleich zu tun..."

Die Kälte... sie ernährte Seths Körper nach einer Zeit regelrecht, blinzelte auf und sah... um sich.

"Jonouchi... schließ... die Tür ich... komme gleich... bitte..."

"Nein!"

der Blonde schüttelte den Kopf und blieb stur wie ein Esel sitzen! Nichts dergleichen würde er tun! Sie würden sich gegenseitig killen, wenn das mit der Kälte und der Hitze nicht endlich aufhörte! Allerdings fragte er sich langsam, wieso Bakura unbedingt wollte, dass Seth erfuhr, dass er~ es war, der jeden tötete... darunter ja auch sein Schwester und seine Mutter... wissen wollte er ebenso, wieso~ er ihn deswegen nicht hassen konnte. Es war wirklich zum verrückt werden! Die Nacht war schon längst eingebrochen und Seth schien es somit immer besser zu gehen... er erhob sich und stand schon wieder auf den Beinen. Er schenkte Jono ein sanftes Lächeln, ehe er stockte und seinen Gott in sich fühlte... mit einer plötzlichen Handbewegung ließ er die Türen zu Jonouchis Balkon zuknallen, während seine Aura wieder blau erschien. Aus irgendeinem Grund wusste Seth, dass Jono nun jetzt nicht bei ihm sein sollte, wenn sein Gott selbst mit ihm sprach.

"Was?!"

verwirrt zuckte der Blonde zusammen und starrte auf die nun verschlossene Tür. Was sollte das! Wie wild hämmerte er nun dagegen und brüllte den Namen des anderen, der draußen stand. Ein leichter Wind kam auf und dieser spiegelte die Worte des Chaos wieder... Seths lauschte diesen Worten, er kannte diese Sprache, denn es war die seines Gottes. Bilder, die nun auf den Priester, einpreschten ließen ihn erzittern und die Augen aufreißen, starr und unter Schock sah er wie er~ alle Sklaven, Menschen... die, die was mit ihm zu tun hatten kaltblütig ermordet hatte. Seth zerbrach daran! Warum hatte sein Gott ihn nur so benutzt? Oder... hatte er~ ihn~ benutzt? Er wusste es nicht... Seth verzweifelte und sank mit einem lauten schmerzerfüllten Schrei auf die Knie... immer wieder das Bild von Jonos Mutter vor Augen, die für kurze Zeit auch die seine gewesen war...

//Mutter...//

"NEEEEEEEEEIIIIIINNNN !!! Verschwindet aus meinem Kopf! VERSCHWINDET!"

Seth krallte die Hände in sein Haar, er konnte einfach nicht mehr... es ging nicht mehr! Sein Körper zitterte und selbst die kälte der Nacht konnte ihm nun nicht mehr helfen, denn nun war der Wunsch zu sterben noch größer, als er zuvor schon war. Tränen rannen Seths Wangen hinab, der Boden färbte sich rot von seinen blutgeweinten Tränen und jetzt wusste er, dass es nicht sein Blut war, welches er vergoß.
 

Jonouchis Decke war von seinen Schultern gerutscht, als er immer noch vor der Tür stand und weiter dagegen hämmerte und mit einem Male dämmerte es ihm. Seth~ der Gott~ musste ihm... alles gesagt haben.

"Seth..."

er konnte den Namen nur leise wispern. Das war alles so... unfair! Bakura hingegen stand unten vor dem Balkon, mit verschränkten Armen vor der Brust.

"Leidet, so wie ich es tun musste!"

damit drehte er sich herum und verschwand in der Dunkelheit, denn das~ war erst der Anfang gewesen! Mahado hatte sich bereits geopfert, dieser Narr! Seth war nun gebrochen und all die anderen Priester, inklusive diesem verfluchten Pharao würde er ebenfalls noch bekommen!

Jonouchi allerdings starrte auf Seth herab und ließ das verfluchte Glas der Tür einfach zerspringen, indem er es enorm erhitzte. Sofort rannte er nach draußen und kniete sich neben den Priester, nahm dessen Gesicht in beide Hände und hob es vorsichtig an. Er sah die Tränen aus Blut... doch das~ durfte ihn jetzt nicht kümmern.

"Hört auf zu weinen. Quält euch nicht, ihr habt keine Schuld."

Sanft strich der Blonde die Tränen weg... versuchte es zumindest, da es doch nur schmierte...

Er lächelte Seth sanft zu, was er sonst wirklich nie tat.

"Ihr habt mir schon wieder das Leben gerettet. Ihr seid kein Monster."

Sanft neigte sich der Blonde nach vorne und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen, ehe er ihn wieder ansah.

"Das könnt ihr gar nicht, ich könnte mich nämlich nie... in ein Monster verlieben. Denn ich liebe euch, Seth! Mit meinem ganzen Herzen. Und nicht Anubis... er kontrolliert meine Gedanken, mein Herz oder Seele nicht..."

vorsichtig zog er Seth in seine Arme und drückte ihn fest an sich, doch dessen Tränen wollten nicht versiegen, sie verstärkten sich durch Jonos Worte und Umarmung nur noch...

"Ich... habe sie getötet... alle..."

Nur kurz hob Seth den Blick an und sah das Blut auf Jonos Gewand, geschockt weiteten sich seine Augen, in diesem Moment verlor er den Bezug zur Realität.

//Blut... so viel... Blut!//

"Ich..."

selbst das Geständnis des Blonden nahm er nicht mehr wahr. Seth stand unter vollkommener Apathie einfach auf, blickte hinunter zum Nil, blutverschmiert sein Gesicht und leer waren seine Augen... er griff das Geländer des Balkons und sprang einfach nach unten. Mittels seiner Magie ließ er sich in sprunghaften Katzenbewegungen zum Nil tragen. Sein Verstand schaltete sich vollkommen ab. Seth riss sich regelrecht sein Obergewand vom Leib und nahm seinen Stab an sich, von dem er die Hülse entfernte und ein kleiner silberner Dolch zum Vorschein kam. Andächtig betrachtete er die Klinge... er konnte mit dieser Last einfach nicht leben, er wollte~ nicht mehr leben, wie so lange schon...

Seth rief seinen mächtigen Drachen, der sich vor ihm aufbäumte und ergeben den Kopf sinken ließ, damit er Seths zarte Hand nun auf seinen Nüstern spüren konnte.

//Jetzt... kann ich endlich sterben...//

"Verzeih mir..."

Den Dolch mit beiden Händen umfasst, hob er ihn an und war nun bereit... seinen eigenen Drachen und damit sich selbst~ zu töten!
 

"Dummer Narr!"

Jonouchi hatte Seth nachgestarrt und traurig den Kopf geschüttelt, seinen Schwarzen hatte er beigerufen, der den Priester nun zurückholen sollte.

Jonouchis Augen waren ernst und strahlen etwas besonderes aus, etwas herrisches und sein Drache hörte auch auf ihn und stürzte sich sogleich auf den Weißen, während er mit einem Peitschenhieb seiner Rute den Stab aus Seths Händen schleuderte.

Jono selbst hastete den langen Korridor nach unten, wobei er kurz stoppte und sich über die Seite glitt. Die Wunde war wieder aufgebrochen, aber das kümmerte ihn nicht. Mit einem zornigen Gesichtsausdruck lief er hinunter zu Nil, wo er sich vor Seth stellte und ihm eine kräftige Ohrfeige verpasste.

"Ihr habt mir damals auch nicht erlaubt mich zu töten! Glaubt ihr, dass ich dann zusehe wie ihr euch vor meinen Augen selbst umbringt?! Ihr wisst ganz genau, dass nur ICH das Privileg besitze euch zu töten! Und im Moment will ich nichts anderes, als euch zu lieben! Jetzt kommt endlich wieder zu euch und verdrängt diesen Gott, der es nicht einmal wert ist SO betitelt zu werden! Nicht einmal Ra hat es verdient, als Gott betitelt zu werden, sie alle sind schlecht und... haben nichts weiter als den Tod verdient!"

er meinte das vollkommen ernst, er wusste ja, dass selbst Anubis Fehler gemacht hatte, aber dieser büßte bereits, er wollte nicht mehr so sein wie vor abertausenden Jahren.

"Was geschehen ist, ist geschehen. Wenn ihr euch tötet, kommen die Toten auch nicht mehr zurück, eure Mutter~... bleibt tot!"

Jono sprach extra aus, dass es Seths Mutter war, denn für ihn war es doch nur die Erzeugerin... die ihm... das Leben geschenkt hatte...

"Kommt zurück zu mir Seth!"

er breitete die Arme ein wenig aus und hoffte, dass Seth zur Vernunft kommen würde. Er wollte ihm nicht weh tun... würde es aber tun..., wenn es denn wirklich sein musste.
 

"Dann bring mich endlich um! BRING MICH UM!!!"

denn es war Seths sehnlichster Wunsch endlich zu sterben. Er liebte Jono, das wusste er, doch er verstand nicht, warum der Blonde ihn noch lieben konnte, nach alle dem, was er ihm antat. Der Priester bettelte regelrecht nach dem Tod. Er klappte einfach zusammen und schrie in die Nacht. Er hatte all seine Hoffnung aufgegeben, den Willen zum Leben weggeworfen... sein Drache, der Weiße, hielt schützend eine Schwinge über seinen Herrn, auch er weinte, spiegelte er doch Seths Herz und Gefühle wieder.

"Wenn die Zeit soweit ist, werde ich es schon früh genug tun."

Jonouchi wusste nicht, woher er die Ruhe nahm, die ihn plötzlich übermannte. Auch blieb er still, als Seth losschrie, er konnte nichts weiteres für ihn tun, so ließ er seine Arme wieder sinken. Es tat so furchtbar weh, Seth so~ zu sehen, auch wenn er genau wusste, wie er sich fühlte. Es ging ihm vor kurzem ja nicht anders...

"Bitte... kommt zurück zu mir... bitte!"

Seth schaute auf, als er diese Worte erneut hörte... Jono bat um ihn? Seth... er wollte dieser Bitte nachkommen, doch sein Körper war wie gelähmt, bis er auf einmal die erneut klaffende Wunde sah, die auf Jonouchis Körper prankte. Seth stand auf und ging wankend auf den Blonden zu, gebrochen war sein Blick. Er legte eine Hand auf die Wunde ab und eiste sie erneut aus, es würde eine Narbe zurückbleiben, doch hauptsache, die Blutung war gestillt. Seth wusste, dass er Jono damit schmerzte, doch er~ empfand nichts... rein gar nichts... so stand er einfach nur noch vor ihm.

Jonouchi hatte die Augen geweitet und keuchte vor Schmerz auf, als der Priester erneut, seine Wunde auseiste. Verzweifelt versuchte er ihn wegzudrücken, aber er konnte es nicht, da er einfach zu schwach war, aber genau das wollte er nicht zeigen... und so blieb er auf den Beinen und zog den anderen in eine Umarmung. Irgendwie musste er wieder Leben in ihn hauchen, aber wie wenn er selbst dabei war, sein eigenes auszuhauchen? Die Kälte war einfach überall!

"Seth... verdammt kommt wieder zu euch!"

verzweifelt, wie lange nicht mehr, presste er den kalten Körper an sich und umschlang ihn mit seinen Armen und wollte das Herz erreichen, das tief verborgen in ihm war.

"Jonouchi..."

trotz Seths gebrochener Seele, legte er eine Hand auf dessen Wange ab. Seth schrie nach ihm, auch wenn es lautlos war. Mit einem mal hiefte er ihn auf seine Arme und brachte ihn langsam und mit geschmeidig vorsichtiger Bewegung in dessen Gemach. Er spürte wie schwach Jono war und er wusste, dass er~ es war, der ihm schadete... so legte er ihn in dessen Bett ab.

"Nein! Lasst mich runter! Ich will nicht!"

der Blonde zappelte wie wild und wurde nun auch noch ins Bett gestopft! War Seth noch bei Sinnen!?

"Entzünde die Fackeln, ich... bleibe draußen..."

Somit ging Seth auf auf den Balkon, wo er zuvor noch aus Verzweiflung schrie. Er blieb starr einfach dort stehen und betrachtete Anubis, während der kalte Wind seinen Körper umschmiegte und sein Haar zu streicheln schien... Beide waren sie verdammt... verdammt dazu sich gegenseitig umzubringen und sich dennoch zu lieben... und selbst das wurde ihnen nicht gewährt, weil es durch ihre Mächte einfach nicht möglich war.

Sofort sprang der Kleinere aus dem Bett und folgte Seth hinaus, wo er die Arme um ihn schlang und sich regelrecht festklammerte.

"Hört auf, mich immer von euch fern zu halten!"

er konnte seine Tränen nicht mehr im zaum halten, sie brachen wie ein großer Damm aus ihm heraus, während seine Finger sich am Gewand des anderen klammerten.

"Ich will bei euch bleiben! Also... hört endlich auf damit!" Jono vergrub sein Gesicht in dessen Brust, während er lautlose Tränen vergoss, die sofort von Seths Gewand aufgesogen wurden.

"Ich will bei euch bleiben!"

"Jonouchi..."

auch er legte dem Blonden nun die Arme um, weil er es nicht aushielt, es nicht~ zu tun. Auch er wollte ihn bei sich haben, ihn begehren und beschützen, wie kein anderer! Dennoch...

"Es.. geht nicht... ich schade dir... nur~... ich..."

//... will dich nicht töten...//

Seth hob dessen Kinn an, seine blauen Augen waren zwar leer und gebrochen und der Wunsch zu sterben war größer als es sonst der Fall war, aber er hoffte auf ein Wunder... zumindest, dass der Blonde irgendwann einmal seinen Frieden fand.

"Ich liebe dich..."

sanft versiegelte der Braunhaarige seine Lippen mit denen des Anderen, drängte ihn so ungemerkt in das Gemach zurück. Jono musste zumindest in der Nacht drinnen bleiben... er wollte nicht, dass er starb... nicht jetzt und auch nicht laut dem Schicksal, dass sie beide verband und teilten.
 

Endlich nahm er ihn in die Arme, was andere wollte er doch gar nicht. Seine Tränen versiegten auch langsam und er erschauderte unter dem Blick, weil dieser ihm absolut nicht gefiel. Dafür aber die Worte um so mehr, nur hoffte er auch, dass diese ernst gemeint waren. Den Kuss erwiderte Jonouchi seufzend und ließ sich auch zurückdrängen...

"Drückt mich nicht wieder weg..."

wisperte er leise gegen Seths Lippen und sah ihn bittend an.

"Iie~... tu ich nicht.."

Das konnte er nicht, er drängte ihn nicht von sich, sondern nur einfach zurück in das warme Gemach, der Blonde musste Kraft sammeln, er ertrug es nicht, wenn er mit ansehen musste, dass er ihm durch seine Kälte nur schadete. Seth unterbrach den Kuss, nahm den Blonden bei der hand und.. führte ihn in sein eigenes Gemach, wo es warm war, denn hier... hatte Jonouchi ja die Türen zum Balkon zerstört...

Jonouchi verstand und ließ sich führen, in das andere Gemach, wo er sich erst einmal an Seth kuschelte.

"Mir reicht eine Decke, den Körper kann ich selbst erhitzen... vertraut mir doch."

Er hob eine Hand an strich ihm sanft über die Wange.

"Ich will heute Nacht bei euch schlafen..."

er drückte ihn einige Schritte hinüber zum Bett, nachdem er die Tür geschlossen hatte. Er wollte wirklich nur schlafen, da ihm für alles andere leider die Kraft fehlte. (uu´)

//Vertrauen...//

Seth zuckte kurz zurück, als er die Hand auf seiner Wange spürte, jedoch wusste er, dass sie ihm nichts tat und so schmiegte er sich leicht in sie hinein und schloss die Augen.

Seth nickte zaghaft auf des blonden Worte hin und entledigte sich dann seiner Kleider, legte sich hin und sprach kein einziges Wort mehr. Seth verstand Jono einfach nicht... Wie konnte er ihn lieben, nach alle dem was war, was er ihm angetan hatte, es war so unmenschlich gewesen!

Jonouchi ließ seine Gewandung an, da er sonst neben Seth wohl erfieren würde, er krabbelte zu ihm und lehnte sich an seine Brust, die er mit seinem Arm umschlang.

"Versucht zu schlafen, ich... pass schon auf euch auf... "

er wisperte diese Worte nur und hauchte ihm einen Kuss auf die Brust auf, Seth nickte und hatte nun auch selbt sein Arme schützend um den zierlichen Körper des anderen geschlungen...

Beide schlossen sie die Augen, beide dachten wohl genau das gleiche... beide... fühlte vielleicht sogar... das gleiche...
 

~Aishiteru~

Contact

Seth plagten die ganze Nacht über Albträume. Immer wieder preschten die Bilder die sein Gott ihm zeigte in sein Bewusstsein, es war für ihn als Mensch so grausam, dass er am nächsten Morgen erschrocken im Bett hochfuhr und keuchte. Er sah neben sich, der Blonde war immer noch bei ihm und hatte anscheinend die ganze Nacht lang über ihn gewacht. Doch nun öffnete auch dieser die Augen und sah den Hohepriester besorgt ins Gesicht:

"Ist alles in Ordnung? Braucht ihr etwas zu trinken?"

"I... iie~.."

Er wollte nichts trinken, seine Kehle verlangte zwar danach, aber er ließ es aus. Vielmehr versuchte Seth durch kopfschütteln seine Gedanken zu ordnen und zu verwerfen. Seth stand nun, wie Jonouchi auf und zog sich frische Gewänder an.

"Du musst heute zu Athemu..."

Seths Blick verfinsterte sich, wenn er nur an den Pharao dachte, er fing sogar an ihn abgrundtief zu hassen und das obwohl er sein Cousin war.

"Ich weiß. Ich beeile mich und ihr stellt keinen Unsinn an! Ich werde es merken, wenn ihr etwas versucht, was falsch ist!"

der Blonde ging auf ihn zu und hauchte ihm einen Kuss auf die Stirn, ehe er das Zimmer verließ und sich auf den Weg zum Gemach des Pharaos begab. Vorher allerdings ging er in das Seinige und versorgte sich wenigstens notdürftig noch seine Wunde.

Als er vor der schweren Tür stand und leise anklopfte war es wohl so, dass der Pharao schon längst auf ihn gewartet hatte.

"Komm rein Jonouchi~"

Athemu stand auf dem Balkon und betrachtete sein Land. Er war mehr als stolz darauf, somit bat er nun den Blonden mit einer Handbewegung zu sich, als er eintrat.

"Du wirst noch heute in deinen Tempel reisen. Es ist alles vorbereitet und wie ich sagte, wird Imhotep dich den ersten Monat lang unterstützen. Dennoch untersage ich dir den Kontakt zu Seth! Er schadet dir! Außerdem muss er sich um Bakura kümmern. Auch ihn werde ich in seinen Tempel zurückschicken. Nach 2 vergangenen Monaten werde ich dich in deinem Tempel besuchen und schauen, ob alles so verläuft, wie es gedacht ist. Versuche nicht Seth zu kontaktieren. Mein Gott sieht alles und bedenke, dass es einem Priester nicht gestattet ist zu lieben. Geh nun... mein Anubis~"

Nach diesen Worten die er an Jonouchi gerichtet hatte, wandt er sich um und würde auch keine Wiederworte dulden, und wenn alles nach Plan verlief, dann war Seth schon unterwegs.

Jonouchi hatte die ganze Zeit mit Wut in seinen Augen dem Pharao zugehört und als dieser sich dann noch abwandt hielt er ihn auf und stellte sich vor ihn.

"Das weiß ich. Und ein Pharao darf seine Priester nicht lieben, er darf sie nicht behandeln, als seien sie Sklaven, denn vergesst nicht... wir dienen euch... aber irgendwann, könnten wir uns gegen euch stellen und dann... seid ihr ganz allein! Was macht ihr dann Pharao, hm?"

Jono zischte Athemu diese Worte entgegen und drehte sich ruckartig um, knallte die schwere Holztür mit einem Ohrenbetäubendem Knall zu und ging in sein Gemach, wo er alles zusammenpackte und draußen auf Imhotep wartete. Er wollte keine weitere Sekunde mehr in diesem Palast sein!

"Es tut mir leid Seth... ich wollte für euch da sein..."

wisperte er leise und fuhr sich müde durchs Haar.
 

Und das war er auch, denn die Schriftrolle, die man ihm, während Jono weg war, gebracht hatte sprach eindeutig für sich. Innerlich war Seth am toben und doch am Weinen, denn es stand darin, dass er sich von Jonouchi fernzuhalten hatte, denn die Strafe würde dann nicht auf ihn hinabregnen, sondern auf den Blonden selbst. Das würde Seth sich nie verzeihen und so wurde er, wie ein Verbrecher, von Wachen abgeführt und regelrecht aus dem Palast verjagt. Seths Zorn auf seinen Cousin stieg immer mehr an.
 

"Die Pferde stehen bereit. Seth~ ist schon fort."

Imhotep war zu dem jungen Anubispriester getreten und lief nun mit ihm zu den Stallungen, wo seine und auch Jonos zukünftige Diener versammelt waren und alles schon für die Reise hergerichtet hatten.

"Ich weiß, der werte Pharao hat es mir gerade gesagt."

Jono knurrte wütend und folgte dem Priester zu seinem Pferd und nickte seinen Dienern zu, die wohl sehr glücklich waren unter dem Priester des Anubis dienen zu dürfen. Und wenn der Pharao glaubte, er würde sich an dessen Worte halten, dann hatte dieser sich geschnitten. Er würde Seth besuchen, egal unter welchem Vorwand!

"Nun kommt ~ vor Einbruch der Dunkelheit müssen wir da sein."

Imhotep stieg auf sein Pferd und der Blonde tat es ihm gleich. Sie ritten wirklich mehrere Stunden zu Totenstätte oder besser gesagt, zum, Tempel des Anubis. Es war eine trostlose und traurige Gegend...
 

"DAS! Ist mein Tempel? Wieso sieht es hier aus wie... das ist... das bleibt auf keinen Fall so!"

die Toten sollten es wenigstens schön haben, wenn sie von der Welt abtreten mussten. Das hier war einfach zu traurig. Jono ritt weiter und stieg schließlich ab, während seine Diener sich um alles kümmerten und die Pferde weg brachten.

"Was genau ist meine Aufgabe hier?"

"Du wirst über die Toten wachen. Wenn Seth jemanden zum Sterben auserwählt hat, wirst du dessen Seele empfangen und auf den letzten Weg begleiten und den leblosen Körper einbalsamieren. Außerdem wirst du viel für den Pharao erledigen. Beglaubigungen und Schriften werden dir jeden tag von einem Boten gebracht. Sieh dich erst einmal alleine um."

Imhotep wollte sich erst einmal in die Bibliothek zurückziehen...

"Pharao..." der Blonde seufzte schwer und schritt schließlich durch seinen Tempel, der dunkel und stark stickig war. Wie lange war hier schon keiner mehr?

Er brauchte eine ganze Weile, bis er endlich alles gesehen hatte... er... fühlte sich einsam und wenn er ehrlich war, dann wäre er jetzt lieber in einem anderen Tempel...

Jono begann wirklich den Pharao zu hassen. Er beschloss Imhotep aufzusuchen, den er tatsächlich in der Bibliothek fand.

"Hier ist es traurig..."

"Traurig und schmerzlich gefüllt von verlorenen Seelen... ich weiß, Jonouchi~"

Imhotep war gerade dabei einige Schriften zu studieren, bis er sich schließlich erhob und auf den Blonden zuging.

"es wird seine Zeit brauchen, bis du mit allem zurecht kommst, aber das wird. Wenn du fragen hast, dann komm zu mir."

"Hm... ist gut... ich werde mir nun ein Zimmer suchen und uhm... gehe schlafen. Der Ritt war anstrengend und ich glaube, meine Wunde ist wieder aufgebrochen."

Der Blonde hob müde die Hand und verließ die Bibliothek wieder, um sich in dem Tempel sein eigenes Gemach zu suchen, wo er sich nieder ließ, seine Wunde säuberte und neu versorgte.Nach einer Weile legte er sich einfach ins Bett und starrte an die Decke, während seine Gedanken immer wieder zwischen Athemu und Seth hin und her wanderten.
 

Seth hingegen saß in seinem Tempel und konnte sich weiß Gott nicht konzentrieren! Bei seiner Ankunft ließ er fast all seine Sklaven frei, bis auf wenige, die ihm treu untergeben waren, Auch seine Wachen blieben. Viele freuten sich über ihre wiedergewonnene freiheit. Seth sollte nicht mehr töten... nicht mehr so... nicht aus Gier und Hunger, er sollte es gerecht tun. So~, wie es seine Aufgabe und Pflicht war.

Er ließ seine Arbeit liegen und ging zu den Bädern, die wirklich rießig waren... entkleidete sich und behielt jediglich den Schmuck an, der ihn als Priester auszeichnete. Sehr lange ließ er sich gedankenverloren im Wasser treiben, bis es draußen schließlich Nacht wurde und er sich erhob, abtrocknete und dann nur mit dem Unterrock bekleidet hinaus trat.

"Jonouchi..."

Der Wind schien seine Haare zu streicheln... die Nacht gab Seth Geborgenheit, doch sie konnte nicht die des Blonden ersetzen...

"Jonouchi..."
 

"Seth?

Kerzengerade saß Jono in seinem Bett. Ihm war so, als hätte der priester ihn gerufen. So erhob er sich vom Bett und sah zum fenster hinaus, wo irgendwo in der Weite der andere stand und versuchte ihn~ zu sehen.

"Ich will nicht allein sein... nicht mehr..."

er seufzte schwer und legte sich wieder zurück ins Bett, wo er nach einer Weile erschöpft einschlief, bis die Sonne Ihn am Nächsten Morgen durch heiße Strahlen weckte.
 

Seth quälte sich aus seinem Bett, die Sonnenstrahlen die jetzt schon so immens warm waren schlugen direkt auf seinen Körper nieder. Sofort schloss er das Fenster zu seinem Gemach und Öffnete die Tür, damit die Kälte Platz hatte sich zu verbreiten. Er hasste dieses Dasein! Wie oft hatte er sich gewünscht ein normaler Mensch zu sein, jemand der frieren konnte...

Seine Gedanken allerdings hingen immer noch an dem Blonden. Seth wusste, dass er nichts tun durfte um den anderen zu kontaktieren, jedoch schrie er innerlich danach.
 

Jonouchi war schon längst frisch gewaschen und angekleidet auf dem Weg zur Bibliothek, wo er schließlich schon auf Imhotep traf.

"Guten Morgen. Muss ich das alles lernen? Schon wieder?"

Jono setzte sich auf einen Stuhl nieder und lehnte sich zurück; zog sich die Brille hervor, die er sich nun auf die Nase setzte.

"Was muss ich lesen?"

"Im Prinzip musst du dich durch alles hier lesen, erst dann weißt du, was du zu tun hast."

Imhotep erhob sich von seinem Stuhl und ging nach draußen. Er wusste, dass er dem Anubispriester nichts mehr beibringen konnte. Alles was er jetzt noch lernte, lernte er selbst... Athemu schickte ihn nur mit, um danach zu sehen, dass er wirklich nicht versuchte Seth zu kontaktieren...
 

Und nun... so unerträglich die Zeit auch sein konnte... mittlerweile war schon ein ganzer Monat vergangen. Imhotep reiste ab in seinen eigenen Tempel. Seth hingegen verschloss sich immer mehr, zog sich immer mehr in sein Innerstes zurück. Die Sehnsucht nach Jono war ungebrochen, dennoch traute er sich nicht irgendetwas zu tun, denn die Worte Athemus in dieser Schriftrolle waren doch zu bedrohlich gewesen. Zu groß war die Angst, dass dem Blonden durch seine Dummheit etwas wiederfuhr. Er stand auf dem Balkon und blickte in Richtung der heiligen Totenstätten, wo Jonouchis Tempel lag...

Als jonouchi an diesem tag alles erledigt hatte, ja er hatte schon in einigen Dingen Routine gewonnen, rief er einen Bediensteten zu sich.

"Könnt ihr mir einen Gefallen tun bitte? Und diese Schriftrolle zu Seth bringen?"

er lächelte leicht und dieser nickte ihm natürlich sofort zu und ritt auch sogleich los. Auf der Schriftrolle stand eine verschlüsselte Botschaft, er würde den Priester in der Nacht besuchen kommen, wenn er nichts dagegen habe.

Stunden später sah Seth einen Reiter auf seinen Tempel zukommen. Er empfing ihn selbst und nahm die Schriftrolle an sich, schickte den Reiter wieder fort zu seinem Herrn.

Als er die Nachricht in seinem Gemach laß, weiteten sich seine Augen. Die Antwort drauf wisperte er in den kalten Wind, der seine Worte zu Jono tragen würde, in der Hoffnung, dass Ra diesen Wind nicht aufhalten konnte.

"das darfst du nicht... sie töten dich..., aber... ich vermisse dich... und liebe dich...~"
 

Jonouchi wartete sehnsüchtig auf eine Antwort und als er den Wind vernahm, der durch sein haar strich, senkte er die Augenlieder und verstand... Er hasste Athemu... er hasste ihn wirklich! Er konnte Seth nicht sehen, obwohl er es wollte. Sein Herz verlangt nach ihm! Es schrie und schmerzte!

"Aber ich will zu euch!"

wisperte er leise und lehnte sich an das Geländer seines Balkones. Ein Seufzen entrann seiner Kehle, während er sich herum drehte und sich zur Küche vorwagte... er hatte Hunger und da er wenigstens diesen stillen wollte, war es doch an der Zeit etwas zu sich zu nehmen...
 

"Ich werde meinen Geist zu dir schicken, warte auf mich heute Nacht..."

Doch diese Nachricht, die Seth noch mit dem Wind schickte, hatte den Blonden nie erreicht. Ra würde es wahrscheinlich bemerken, wenn Seth sich von seinem Körper löste, um den Blonden aufzusuchen. Es war gefährlich und könnte ihm all seine Kraft rauben, aber nicht den Tod bringen.

Jono stopfte sich während dessen aus Frust mit Speisen voll, er war einfach frsutriert, wütend und verzweifelt. Deprimiert sowieso... er wollte doch einfach nur in den Armen von Seth sein, die ihn liebten.
 

Die Nacht brach schneller ein als erwartet. Seth legte sich auf sein Bett und bereitete sich mentalisch daraf vor, sich von seinem Körper zu trennen, was ihm nun mittels einer uralten Formel auch gelang. Er betrachtete sich noch kurz seinen nun friedlich schlafenden Körper, ehe er sich vom Wind tragen ließ und den Tempel von Jono aufsuchte. Er fand das Gemach des Blonden relativ schnell, hier würde er auf ihn warten. Er hoffte, dass Jono keinen Schreck bekam, denn seine Erscheinung war schon... na ja weißlich und etwas durchsichtig, man konnte gut erkennen, dass nur seine Seele anwesend war.

Jono ging müde und laut gähnend zurück in sein Gemach und öffnete die Türe, während er sich schon aus seinen Kleidern pellte, aber mitten in der Bewegung erstarrte.

"W-was... ist passiert? S-seid ihr tot?!"

er starrte die Gestalt Seth an und wäre wohl umgekippt, wenn er sich nicht am Schrank festgehalten hätte. Er glaubte wirklich, den Geist des Zweiten vor sich zu sehen, der nun mit einem Lächeln auf ihn zuging.

"Iie~.. hast du meine Nachricht nicht erhalten? Ich habe mich von meinem Körper getrennt um dich zu sehen... auch wenn es verboten ist, ist es immer noch sicherer, als so zu dir zu kommen."

Seth versuchte durch einen sanften Hauch, Jono begreiflich zu machen, dass erihm nichts böses wollte... dass er wirklich der war~, der er vorgab zu sein.

"Nachricht? Nein... Aber... kann ich euch anfassen?"

"Hab keine Angst. Wenn du dich konzentrierst, kannst du mich fühlen. Versuch es..."

Der Priester streckte eine Hand nach dem Blonden aus. Jono nickte und tat dies ebenfalls, allerdings fuhr diese glatt durch die des anderen hindurch; traurig sah der Blonde hinauf in Seths Augen.

"Das ist nicht das selbe! Athemu kann und nicht verbieten, uns nicht mehr zu sehen! Ich ermisse euch und ich will euch in die Arme nehmen! Ich hasse Athemu!"

"Es tut mir leid... sie sagten, sie würden dir etwas antun, wenn ich zu dir käme."

Betroffen senkte Seth seinen Blick und wusste nicht, was er nun noch sagen sollte. Es schmerzte ihn selbst, dass er ihn nicht fühlen oder ergreifen konnte.

"Ich... werde morgen zu dir kommen..."

"Nein, lasst es. Ich will nicht, dass etwas passiert... dass ihr euch sorgen macht..."

"ich..."

gerade wollte Seth sich über den nun auf dem Bett sitzenden jono beugen, als er plötzlich an seinem körper einen Schmerz verspürte. Er sah an sich herunter und... sah, wie das Blut unaufhörlich an ihm von der Brust ab heruntersickerte. Auch wenn es hier nicht echt war.

"Ich... ich muss zurück!"

"Was... ist das?! Was ist passiert?!"

Jono sprang sofort auf und wollte Seth greifen, was aber nicht gelang.

"SETH!!? Was passiert hier!?"

"Jemand sticht auf mich ein... ich muss gehen..."

er hauchte dem Blonden noch einen Kuss entgegen, bis er sich schließlich auf den weg machte und in seinen Körper fuhr, schon von weitem erkannte er einen persönlichen Diener des Pharaos.

//du... kleine Ratte...//

er fuhr in seinen Körper, was für den Diener unbemerkt blieb, denn dieser wurde mit richtiger Kraft am Handgelenk gepackt und davon geschleudert. Seth stand auf, blutete aus einer klaffenden Wunde auf seiner Brust, aber es war ihm egal. Sein Gott~ würde das übrige tun.

"Das wagst du nicht noch einmal! Sag deinem Pharao, dass er es unterlassen soll, mir zu schaden, denn sonst werde ich das bei ihm tun!"

Seth ließ den Diener davonlaufen. Er Knurrte vor Zorn und hielt sich nun schmerzerfüllt Brust, sein Gemach wurde zusätzlich durch Feuerfackeln erhitzt um ihn zu schwächen, was auch gelang. Schleppend hiefte er sich zur Balkontüre... streckte eine hand nach ihr aus, erreichte sie aber nicht mehr, klappte einfach zusammen.
 

Bakura hingegen betrachtete sich das alles von draußen und kletterte flink den Balkon hinauf. Hier sah er Seth am boden liegen und grinste finster.

"Armer Hohepriester~"

er brach die Tür auf und zerrte den Priester nach draußen, damit dieser neue Kraft schöpfen konnte.

"He.! Wacht auf!"

Seth hatte zwar ansatzweise mitbekommen, dass Bakura~ ihn hier hinauszog, aber erwehrte sich nicht dagegen. Wie auch? Erst als Seth die Kälte in sich aufsog und dadurch neue Kraft schöpfte, schlug er wieder die Augen auf und aufstand. Seine Wunde war komplett verheilt.

"Was willst du?!"

"Nichts~" Bakura grinste breit und erhob sich wieder zu seiner vollen Größe, während er auf den Priester hinab sah.

"Der Pharao~.. wieso tötet ihr ihn nicht endlich, hm?"

Des Weißhaarigen Augen blitzten und er grinste immer noch.

"Ihr steht unter seinen Diensten und er~ will euch tot sehen! Und das nur~ weil ihr liebt? Sagt mir Priesterchen, wieso dient ihr einem solchen Menschen?"

"Weil es meine Pflicht ist, das zu tun. Er wird seine Strafe noch bekommen, aber erst, wenn die Zeit reif dafür ist. Außerdem, was sagt mir, dass es nicht Ra ist, der Athemu beherrscht?! Und jetzt verschwinde, sei froh, dass ich meinen Gott zügle!"

Mit einem mal , wand sich Seth von ihm ab, sein blick war abfällig, betrat wieder sein gemach, was wieder ausgekühlt war.

"Ihr wisst genau, dass es nicht Ra~ ist!"

Bakura folgte ihm einfach ins Innere, wo er sich unerlaubt auf dem Bett niederließ.

"Ich lasse mich nicht einschüchtern. Ihr solltet wissen, dass ihr mich nicht töten könnt. Auch nicht euer Gott~... Ich haben noch eine... sagen wir... Mission~"

Er hüpfte kurz auf und ab, um zu testen, wie weich~ das Bett ist.

"Ihr habt es hier wirklich gut. Zu schade, dass ihr dieses bett nie wieder mit jemandem teilen werdet..."

sein Grinsen verwandelte sich in ein gefährliches Lächeln, was mehr Biest als Mensch war.

"Ich werde mich schon gut um euren Schatz kümmern. Keine Sorge... und ihr... seid nicht noch einmal so leichtsinnig. Ich bin nicht immer da, um euch zu retten!"

"Du wirst gar ncihts!"

Mit einem Windstoß drückte Seth den Dieb gegen das Balkongeländer. Bakura verzog schmerzerfüllt das Gesicht. Seth sandte Worte, die für Jonos Ohren bestimmt waren in den Wind. Bakura würde kommen, um ihn zu holen...

Seth war es verboten, hier in diesem Tempel zu töten, aber würde der Grabräuber erst einmal in der Wüste sein, würde er ihm hinterher reiten, ihn jagen, bis dieser keinen einzigen Tropfen Blut in sich trug.

Bakura hatte sich aus diesem griff befreit. Landete unten und pfiff nach seinem Pferd. Seth... ließ ihn ziehen, denn... Kontakt hin oder her... jetzt konnte ihn nichts mehr aufhalten. Auch wenn er nicht wirklich wusste, was Bakura vor hatte, so musste er zu Jonouchi!

I´m yours... forever?

Verzweifelt rupfte der Blonde sich das Haar. Wieso machte man ihnen es so schwer? Sie hatten doch eh schon ein schlimmes leben und... es wurde verdammt noch mal einfach nicht leichter! Jono setzte sich auf seinen Sessel und trommelte nervös mit den Fingerkuppen auf der Lehne herum, ehe er sich wieder erhob und auf den Balkon hinaus trat, um die kühle Nacht zu spüren.

"Seth..."

es dämmerte bereits und von weitem konnte Seth den Tempel schon erkennen. Was ihn schockte war, dass eine weitere Eskorte von Reitern auf den Tempel zuritt. Er hielt sein Pferd, um zu sehen wer es war und es stellte sich heraus, dass Athemu ebenfalls auf den Weg zu Jono war.

"Verdammt..."

Er wusste nicht, ob er ohne oder mit Ankündigung kam, schickte aber dennoch eine kleine Brise um Jono davon zu unterrichten.
 

Athemu hingegen grinste hinterlistig. Er wusste genau was los war und er wusste, dass Seth ebenfalls auf den weg zu Jono war. Mittlerweile standen sie vor den großen Toren und der Pharao stieg von seinem Pferd und sah hinauf, erkannte den Blonden auf den Balkon, der mehr als nur verwundert war, mehrere Reiter zu sehen...

"Athemu!"

wie konnte es dieser elende Pharao wagen hier her zu kommen?! Er ging selbst nach unten um die Tore zu öffnen.

"Was wollt ihr hier?!" an Jonouchis Mimik und Stimme konnte man sehr gut sehen, dass er absolut nicht erfreut war, den anderen zu sehen.

Athemu ging ohne zu fragen mit seiner Eskorte in den Innenhof, die Pferde wurden von seinen Dienern versorgt und in die Ställe gebracht.

"Du genießt sehr große Hochachtung bei meinem Volk Anubis..."

innerlich lachte er aber, er würde dem Blonden schon noch vorgaukeln, dass Seth~ nur mit ihm spielte und wenn er dazu Magie einsetzen musste!

"mitten in der Nacht kommt ihr hierher und wollt wissen, wie ich mich mache?!!! Ihr lügt ohne rot zu werden! Schade, dass ihr der Pharao seid, denn sonst hätte ich euch schon längst rausgeworfen!"

Jono zischte ihm diese Worte nur so entgegen und wandte sich wieder ab.

"Ihr kennt euch ja sicherlich aus! Fühlt euch wie zu Hause. Ich werde zu Bett gehen, ich habe Morgen früh eine Balsamierung!"
 

Als Seth sicher war, dass Athemu ihn nicht sehen würde, stieg er vom Pferd ab und ließ es, nachdem er es abgesattelt hatte einfach frei. Fast schon katzenhaft kletterte er über die Mauern und schließlich auf den Balkon Jonos und klopfte kurz, da die Türen zu dessen Gemach verriegelt waren. Jono schreckte hoch und öffnete nur zögerlich die Tür, als er aber des Priesters Gestalt erkannte, warf er sich sofort in dessen Arme.

"Ihr dürft nicht hier sein..."

"Ich weiß..."

auch Seth hatte dem Blonden sanft die Arme um den Körper geschlungen. Auch wenn es nur ein Monat war, die Zeit ohne den Blonden war einfach unerträglich für ihn gewesen.

"Wo ist Athemu?"

"Ich weiß es nicht... ich habe ihn unten stehen lassen. Er sucht sich wahrscheinlich irgendwo ein Zimmer... Warum lässt er uns nicht in Ruhe, Seth?"

"Weil er nicht akzeptieren kann, dass wir uns lieben..."

//und dennoch hassen...//

"Jonouchi... egal was er sagt, bitte hör nicht auf ihn"

"Das habe ich nicht vor..."

"Athemu ist blind geworden... ich muss zu ihm..."

Der junge Anubispriester schüttelte sein Haupt und trennte sich nur ungern von dem anderen.

"Nein! Geht nicht zu ihm... und wenn, dann nicht alleine! Es geht mich auch etwas an!" er ergriff wieder seine Hand und hielt ihn noch einmal auf...

"........."

Seth sah den Blonden an und seine Augen schienen immer noch gebrochen, genauso wie seine Seele, aber in der Zwischenzeit hatte er gelernt damit umzugehen. Auch wenn er immer noch von Albträumen heimgesucht wurde und er auch immer noch die Todesschreie seiner Opfer jede Sekunde seines Daseins hören konnte.

"Jonouchi..."

der Hohepriester wisperte seinen Namen nur, umgriff dessen Hand fester und zog ihn nochmals zu sich , küsste ihn, so zart wie ein Windhauch das Land erfrischte... und dennoch voller Liebe und Hingabe. Jono neigte den Kopf ein wenig auf die Seite und erwiderte den Kuss mit sinnlich geschlossenen Augen

"Ich liebe euch~"

wisperte er leise in den Kuss hinein und umschlang den starken Körper des anderen erneut mit seinen Armen. Nach einer Weile jedoch löste er sich und hob eine Hand an, die er dem Zweiten auf die Wange legte. Seth schmiegte sich in diese hand hinein und genoss die Ruhe, die sie umgab und doch musste er sie unter brechen...

"Ich muss jetzt zu ihm..."

Jono nickte stumm und ergriff die Hand des anderen, Er würde mit Seth gehen und ihn nicht los lassen. Athemu sollte sehn, dass er zu ihm stand! Sie liefen zusammen die Gänge entlang und blieben vor dem Gemach stehen, wo 2 Wachen vor der Tür standen. Ein eindeutiges Zeichen dafür, dass hier der Pharao war. Dieser sah auf, als einfach die Tür aufging und er die beiden erblickte.

"Na Jonouchi? Hat er dich wieder um den Finger gewickelt?"

erhaben und mit einem Grinsen im Gesicht stand er auf, packte Jono am Arm und zerrte ihn regelrecht von Seth weg.

"Du glaubst ihm immer noch, nicht wahr? Er ist ein Biest und wird es immer bleiben! Sieh her!"

Athemu riss mit einem Zug Jonos Oberkleidung weg, legte dessen nackte Brust frei und schob ihn vor einen Spiegel, der im Zimmer hing. Fahrig ließ er eine Hand über die Brust des anderen gleiten und ließ das Brandmal, Seths Kobra, wieder erscheinen, welches den Blonden so viel Schmerzen gekostet hatte.

"Er hat dich getäuscht! Seihst du es?!"

"Das zeigt nur, dass ich IHM gehöre und nicht euch!"

Seth wollte dazwischengehen, jedoch konnte er sich nicht mehr wehren, denn die beiden wachen, die eben noch vor der Tür standen hatten ihn ergriffen und schlugen auf ihn ein... keuchend sackte er auf die Knie.

"Jonochi..."

"Dein ach so lieber Seth wird dafür bezahlen!"

Athemu richtete seine Handfläche auf diesen und entzog ihm somit die Energie, so~ ließ er draußen Seths weißen Drachen erscheinen. Seth schrie vor Schmerz, panisch weit waren seine Augen aufgerissen.

//Wie... wie kann er das? Nur... ich kann ihn... rufen...//

Seths Gedanken wurden geblendet, als plötzlich sein Drache aufschrie... fast gleichzeitig ließ er mit diesem einen Schmerzensschrei aus. Blut floss seinen Körper hinab, ohne, dass man auf ihn einwirkte... draußen.. da massakrierte man seinen Weißen...

"Ich... liebe dich..."

des Priesters Kräfte schwanden, Athemu wusste also, wie Seth zu töten war. Mit jedem Stich eines Speers in des Drachens Fleisch wurde er schwächer und schwächer. Blutgetränkt war sein Antlitz und auch der Drache war nicht mehr reinweiß anzusehen...

Jonouchi sah mit geweiteten Augen an, was mit Seth geschah. Fassungslos sah er zwischen Seth und draußen dem Weißen hin und her... er verstand... während seine Augen sich mit Tränen füllten.

"Wieso tut ihr das?"

wisperte der Blonde nur leise und ballte eine hand zur Faust, so sehr, dass es weh tat.

"Wieso... seid ihr so?! Seth ist kein Biest... ihr seid es... ihr seid es nicht Wert, Pharao zu sein. Ihr seid ein Nichts, ein Niemand! Das Volk sollte erfahren, was ihr hinter dessen Rücken macht. Ihr habt selbst gesagt, dass ich das Vertrauen des Volkes genieße~ und wisst ihr was...ich werde ihnen zeigen, was für ein Pharao ihr seid!"

Jono breitete die Arme aus und eine grelle Flammenwand erhob sich auf dem Boden und umkreiste sich und Seth, und alle, die seine Liebe in den Armen hielten wurden gnadenlos in Schutt und Asche verwandelt.

"Ihr werdet auf ewig allein leben Pharao! Ihr seid dazu bestimmt einsam und verdammt zu sein! Euer Herz ist vor Neid zerfressen..."

Sein schwarzer Drache erhob sich majestätisch vor dem Weißen und fing alle Speere, Schwerthiebe und Dolche mit dem eigenen Körper ab, während Jono die Augen schloss und selbst anfing zu bluten.

"Ihr werden uns niemals auseinander bringen!"

als Jonouchi die Augen wieder öffnete leuchteten sie blutrot und fixierten den Pharao. Zynisch lächelte er.

Der Schwarze brüllte auf und hinterließ nach einer wahren Lavaexplosion nur noch verbrannte Leichen und Asche. Als auch die letzte Wache gefallen war, erlosch sämtliches Feuer und Jono nahm die Arme herunter, als sich sein Drache zu dem Weißen umdrehte und mit seiner brennenden Zunge die Wunden des anderen ausleckte und versiegelte.

Jonouchi lächelte matt und drehte sich zu Seth herum, wo er in die Hocke ging und ihn in seine Arme zog.

"Ich liebe euch auch..."

Seth hatte von alledem nichts mitbekommen, denn mit jedem Stich den die wachen auf seinen Drachen angesetzt hatten entwich das Leben aus seinem Körper. Nun lag er bewusstlos in den Armen des Blonden und noch nicht einmal sein Gott war fähig diese Wunden zu heilen, da sie nicht direkt auf seinen Wirten ausgeübt worden waren.
 

Athemu war allerdings am ausrasten...

"Das wirst du büßen! Ra~ wird dich bestrafen!"

fest presste er die Zähne aufeinander und sprang über den Balkon ins freie. Er war kein Feigling, wollte er doch die Situation anders nutzen...

"Ra... so was existiert nicht für mich!"

erwiderte der Blonde und zog Seth mit nach draußen, wo er ihn auf Decken legte, die er auf dem Balkon ausgebreitet hatte.

"Kommt wieder zu Kräften..."

zart strich er dem Blauäugigen durch das Haar und rief dann einige Diener zu sich, damit sie ihm Wasser und Tücher brachten, er musste die Wunden reinigen und versorgen.

"Ra... wenn es diesen Gott wirklich gäbe, dann hätte er das alles hier verhindern können... diese Menschen, die ihm blind gefolgt sind..."

er seufzte und bedankte sich mit einem Lächeln, als er das Gebrachte bekam und sofort machte er sich daran, die Wunden zu versorgen.

Der weiße Drache schleppte sich schwach an den Balkon, als wollte er nach seinem Herrn sehn, ihn bitten ihm zu verzeihen, weil er sich nicht wehren konnte. Athemu sah die alles, erkannte, dass die beiden Drachen nun getrennt waren. Erst schoss er einen Pfeil in Richtung des Schwarzen um diesen abzulenken, ehe er direkt in das Herz des Weißen weinen weiteren zischen ließ und sich ein irres lautes Lachen auf seine Lippen legte.

Seth fuhr blutspuckend hoch, während sein Drache mit einem Schrei in die Knie ging.

"Jonouchi..."

seiner Kräfte suchend, robbte er sich auf dem kalten Boden zu ihm, warum konnte es nicht aufhören? Warum? Wenn Athemu jetzt noch sein Monster rief, dann wäre alles vorbei...

Das alles hier... wuchs langsam über den Kopf des Blonden hinaus, in diesem Moment wünschte er sich nichts mehr, als wieder ein Sklave zu sein, weit weg von der Welt der Adligen, weg von der Liebe, dem Schmerz, den sie mit sich bringt und vor allem... weg von dem Pharao.

"A. Anubis bitte... bitte... ich habe alles getan, was ihr wolltet, was ihr verlangt habt... jetzt seid ihr dran... mir zu helfen... bitte... bitte, ich flehe euch an... helf mir!"

Jono wisperte nur und starrte apathisch auf Seth, der aus der Wunde aus seinem Herzen blutete.

"Bitte helft ihm..."

seine Stimme krächzte nur noch. Langsam erhob sich der Blonde und wich vor Seth zurück, prallte gegen das Geländer am Balkon und als er einen Blick auf die Seite riskierte, sah er noch Athemu dort stehen... und noch eine Person...

"Ba... Bakura..."

dieser stand ein wenig abseits und kam immer näher, sein Monster Diabound war erwacht und stand einsatzbereit hinter ihm.

"Athemu... Pharao~ wie könnt ihr euren eigenen Männern nur so etwas antun? Aber nur zu, ich schaue gerne zu wie ihr eure Männer vernichtet."

Er grinste und verschränkte die Arme selbstsicher vor der Brust, während der Blonde gefährlich knurrte.

"Macht euch bereit!"

Jono hob die Hand und ließ einen Speer aus Feuer in die Brust des Weißen saußen um die Wunde zu verschließen. Zum Glück war der Drache noch~ stark genug um das auszuhalten.

"Wenn ihr leben wollt... dann tötet den Pharao!"

er deutete auf Athemu... sein Drach war schon längst auf dem Weg zu ihm... er wollte ihn leiden sehn!
 

Kurz bevor Seth Jonouchi erreichen konnte und eine Hand nach ihm ausgestreckt hatte, klappte er zusammen. Seine Kraft war vorerst versiegt...

Athemu traute seinen Augen und Ohren nicht. Sein Antlitz verfinsterte sich bei dem Blick des Monsters... Wut kroch in ihm hoch und so sprach er eine uralte Formel aus... und Slifer~ erschien um den Schwarzen abzuwehren. Mit einem lauten Schrei prallten die beiden Drachen zusammen. Der Weiße war zwar am Leben... aber unfähig in diesem Zustand etwas zu tun.

Jonouchis Augen hatten sich ungläubig geweitet. Slifer... die Bestie aus dem Himmel... sein Schwarzer schrie vor Schmerz auf, während Jono auf die Knie sank und zitterte, jedoch nicht aus Angst oder dergleichen, sondern eher vor Aufregung. Noch nie hatte er ein Wesen Gottes gesehen und plötzlich wollte eines von diesen ihn~ vernichten.

"HÖRT AUF!"

seine Stimme donnerte über die Wüste und sein Drache hielt inne.

"Wenn ihr mich.. so sehr wollt... werde ich euch gehören. Zum Tausch von Seths Leben. Lasst ihn in Frieden und ich werde... nur noch euch gehören..."

Jonouchi sah weg... und würde Athemu das nicht annehmen... dann würde er sterben... jetzt und heute~.

"So?"

Athemu senkte sein Haupt und ließ Slifer verschwinden. Er sprang mit Leichtigkeit auf den Balkon und legte eine hand auf dessen Wange ab, ehe er sich Seth zuwandte und dessen Wunde mit Auflegen einer Hand verschloss. Das Mal auf Jonos Brust, wandelte er in das Horusauge um...

"Nun gehörst du mir! Schaff diesen Priester weg! Er darf leben, aber nur, wenn DU ihn einsperrst...breche ihn endgültig! Er darf nicht an eure Liebe glauben, erst dann bin ich zufrieden!"
 

Bakura seufzte nur. Er hatte gehofft, eine anständige Show~ geliefert zubekommen... so zog er einfach nur ab.
 

"Wie ihr wollt..."

der Blonde ging auf Seth zu und ließ ihn von ein paar seiner Diener nach unten bringen.

"Ich lasse ihn zurück in seinen Tempel bringen, er ist ein Priester und hat nichst in einem Kerker zu suchen. Damit solltet ihr einverstanden sein!"

damit ließ er seine Diener ziehen, die Seth einfach weg brachten, ohne das er noch ein weiteres Wort an ihn gerichtet hätte.

Athemu war sichtlich zufrieden, zwar hätte er es anders gewollt, aber nun war es eben so gekommen, wie es ist.

"Und nun? Wie willst du ihn brechen?"

"Ich weiß es nochh nicht... Aber ich glaube es reicht, wenn ich ihm sage, dass ich... euch gehöre und nicht ihm... dass ich euch liebe und nicht ihn. Was natürlich nicht stimmt! Ihr seid wirklich das Letzte... lasst mich jetzt allein!" er kehrte dem anderen einfach seinen Rücken zu und verbarrikadierte sich in seinem Gemach.

//Du darfst mir dann nicht glauben Seth...//

"du darfst das nicht... bitte... Seth..."

wisperte er immer und immer wieder, vergrub sein Gesicht in das Kissen um sein Schluchzen und seine bitteren tränen zu ersticken.

Er hasste Athemu... er hasste ihn von ganzen Herzen!



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Kommentare zu dieser Fanfic (38)
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Von:  Seelendieb
2015-06-19T16:42:00+00:00 19.06.2015 18:42
So.... nun habe ich die ganze Geschichte mir durchgearbeitet. Einfach nur WOW!

Die Idee ist so genial und vor allem du schreibst es so... lebhaft! Einfach nur der Wahnsinn! Das auf und ab und zwischendurch immer wieder Prophezeiungen und Weisen. Du spielst mit der Fantasie, dem Hoffen und Bangen der Leser. Einfach nur Genial!

Großen Respekt! Ich würde es gerne sehen, wenn du die Story irwann beenden würdest!

Großes Lob! Einfach nur Genial!
Antwort von:  Yidas
19.06.2015 19:09
Ich danke dir! Das lob gebührt aber auch meiner damaligen RPG-Partnerin. Ohne sie wäre wäre die Geschichte nie zustande gekommen. :)
Antwort von:  Seelendieb
19.06.2015 19:43
Dachte ich mir schon fast, das es aus einem RPG entstanden ist....
Von:  Jackie20
2013-01-11T10:40:07+00:00 11.01.2013 11:40
ich hoffe doch sehr das du diese story irgendwann zuende schreibst
ie ist sehr spannend und zu schade um nicht zuende zu chreiben
hoffe es geht bald weiter
baay
Von:  cira87
2009-07-06T12:15:42+00:00 06.07.2009 14:15
wieso schreibs de dan nicht weter
wen es gerade so so so so so so so so
spannend wird
*heul*
BITTE SCHREIB WEITER
Von:  cira87
2009-04-20T19:51:00+00:00 20.04.2009 21:51
boah,wie spannend,bitte schreibe weiter
Von:  Silverdarshan
2006-03-29T19:17:42+00:00 29.03.2006 21:17
TT.TT
Neiheeeeiiiiiiiiiin *schluchz*
nicht doch Q.Q
Der arme Seth *heul*
wie wird er das bloß verkraften?? *snief*
Er darf ihm einfach nicht glauben!! >.<
mach schnell weiter, dass kappi war mal wieder total genial ~^o^~bbb
Von:  Nane05
2006-03-29T11:15:48+00:00 29.03.2006 13:15
Das Kap war einfach toll!
Von: abgemeldet
2006-03-26T10:45:36+00:00 26.03.2006 12:45
*freu*
endlich neues kappi^^
aber ich fange an atemu zu hassen *ihn würg*
*schnief*
wie kann er nur so fies sein
ich hoff das es schnell weiter geht*fleh*
Von:  ninale
2006-03-25T21:33:02+00:00 25.03.2006 22:33
Wow. Wunderschön!
*gg* mir fällt grad was auf ^^
vor mir haben saturn0100 und engelchen_fynn geschrieben ^^
die beiden lesen auch meine FF. See the Angel und Schnee und feiner Nebel ^^

Deine FF ist sehr spannend und gut geschrieben. Die armen zwei. Schreib schnell weiter, ich bin gespannt, wie es weitergeht.

*knuffz*
Ninale
Von:  Lampow
2006-03-24T21:49:08+00:00 24.03.2006 22:49
Deine Story ist so genial. ich freu mich schon auf ein neues Kappi. Cu, Saturn - chan
Von:  Engelchen_Fynn
2006-03-24T12:44:30+00:00 24.03.2006 13:44
Grrrrr *aufAtemueinprügel*
Ich kann diesen Pharao nicht leiden... *Atemubeiß*

Ich hoffe das Seth Jono nicht glaubt....

Wieder ein spitzen Kapitel. ^-^
Hoffe das es ganz bald weitergeht.

*Atemutret*


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