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Eine Freundschaft mit komischen Wendungen

auf seltsamen Wegen
von

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Sieben verdrängte Erinnerungen (Teil 4)

Wie Aysha ins Krankenzimmer reinschneit, ist sie beim Anblick der beiden jungen Männer für einen Moment sprachlos, da sie erst realisieren muss, dass dies keine Einbildung ist. Währenddessen betreten auch die anderen drei Frauen das Zimmer, von denen zwei mit ihren Reaktionen deutlich schneller als die Blondine sind.

Hinata macht, wie ihre Augen das Bett nur kurz streifen, bereits auf dem Absatz kehrt, lehnt sich auf dem Flur mit hochrotem Gesicht mit dem Rücken an die Wand, damit sie nicht umfällt, und starrt einfach nur aus dem der Wand gegenüberliegenden Fenster. Dabei bekommt sie nichts von dem mit, was ihre Augen da erblicken. In ihrem Kopf herrscht gerade nur ein Gedanke, eine Frage vor: War das gerade wirklich echt oder hat sie da was falsch interpretiert?

Shikori ist für den Bruchteil einer Sekunde auch überrascht, bis sie den kleinen Blutfleck an Sasukes Kragen bemerkt, woraufhin ihre Hand sofort zum Griff ihres Schwertes wandert. Jedoch zieht sie es noch nicht. Auch wenn für sie im Augenblick alles danach aussieht, als habe Naruto Sasuke gebissen, bleibt sie erstmal noch ruhig. Zum einen hatte sie schon einmal einen solchen Schluss gezogen, welcher sich bald darauf glücklicherweise als falsch herausstellte. Und zum anderen bestünde ja auch noch die Möglichkeit, dass Sasuke dem aus freiem Willen zugestimmt hätte. In diesem Falle bräuchte und dürfte sie nicht eingreifen. Denn eine Verwandlung, welcher der Mensch zustimmt, ist der einzige Grund, aus welchem ein Vampir einen Menschen beißen dürfte, ohne dass ihm dadurch Konsequenzen durch die Vampirjäger drohen.

Sakura hingegen kann zuerst auch ihren Augen nicht glauben und starrt den Vampir und ihren festen Freund ungläubig an. Doch je bewusster ihr wird, dass das, was sie da vor sich sieht, keine Einbildung, Fatamorgana, Genjutsu oder sonst was in der Art ist, desto mehr macht sich ihre Eifersucht, welche sie in den vergangenen Stunden irgendwie wieder unterdrücken konnte, bemerkbar und entfacht eine unbändige Wut gegenüber dem Blondschopf. Doch ehe sie dieser nachgeben kann, hat sich Aysha wieder gefangen.

„Das glaub ich jetzt nicht! Hat dem kleinen Blutsauger sein Energiedrink nicht mehr ausgereicht, sodass er jetzt doch richtig zugebissen hat? Wolltest ihn dir wohl für alle Ewigkeit sichern! Hast du ihm vorher wenigstens einen ordentlichen Antrag gemacht, dass ihr auch wirklich für immer zusammenbleibt? Oder hat dich gar das Möchtegerngenie angebettelt, ihn zu verwandeln, um das kleine, ängstliche Vampirchen für immer trösten zu können?“, macht sich die jüngere Sezaki über die beiden lustig, woraufhin sie von Sasuke nur ungläubig angestarrt wird, während der Vampir sein Gesicht vor Verlegenheit sofort wieder im Oberteil des Uchiha vergräbt, obwohl sein Blick bis dahin noch nicht einmal ganz bei den Frauen angekommen war. Doch als die Blondine weitersprechen will, kommt ihr die Rosahaarige mit deren Handlung zuvor.

Wie Aysha im Spaß anspricht, dass Sasuke sich hätte freiwillig verwandeln lassen, übernimmt die Eifersucht die Gedanken der Medizinerin. Mit verdammt wütendem Blick eilt sie auf die Jungs zu, packt Naruto heftig am Kragen seines Netzoberteils, schleudert ihn gegen den im Zimmer befindlichen Schrank, eilt wieder auf ihn zu und verpasst ihm einen harten Schlag in den Magen, woraufhin von der Schranktür ein Krachen zu hören ist und der Blondhaarige nun halb in dem Möbelstück drinnen steckt.

„Hey, was soll der Mist Sakura!“, steht Sasuke gleich darauf neben ihr und hält ihren Arm fest, da sie bereits zu einem zweiten Schlag ausgeholt hat.

„Aber... aber...!“, schaut die Rosahaarige ihren Freund verwundert an, welcher jedoch bereits wütend zu Aysha sieht.

„Und was sollte diese bekloppte Aktion von dir eben, Naturkatastrophe? Naru hat mich nicht gebissen. Sowas würde er niemals machen, selbst wenn ich ihn, rein hypothetisch, fragen würde. Aber dann wäre das hier ja wohl der absolut schlechteste Ort für“, staucht er diese dermaßen zusammen, dass selbst die junge Jägerin es in dem Moment für besser erachtet, nicht verbal nachzusetzen. Immerhin will sie bei ihren Fans, von denen sich einige auch gerade im Gang vor dem Zimmer aufhalten, ja keinen schlechten Eindruck hinterlassen.

„Aber... aber das Blut?“, bringt Sakura stotternd hervor, wobei sie wie gebannt auf den Blutfleck an Sasukes Kragen starrt, aber gleichzeitig von Naruto ablässt, welcher sofort von seinem besten Freund gestützt wird, da der Schlag doch sehr gesessen hat.

„Ich glaube, das stammt von einer Träne!“, wirft Shikori ein, der etwas an Naruto aufgefallen war, als Sakura ihn vom Bett weggestoßen hatte.

„Eine Träne?“, blickt die Rosahaarige die ältere Sezaki ungläubig an.

„Wow, tatsächlich! Das Möchtegerngenie hat den kleinen Blutsauger zum heulen gebracht!“, grinst ihre Schwester frech, da nun auch ihr diese Sache aufgefallen ist.

„Vampire weinen zwar selten, aber wenn, dann blutige Tränen. Und schau dir mal Narutos Gesicht an. Man kann die Tränenspuren noch deutlich sehen!“, übergeht die Violetthaarige den Kommentar ihrer Schwester.

„Dann wird Sasuke eben wohl nur Naruto versucht haben, zu beruhigen!“, stellt Hinata fest, welche aufgrund des Kraches von Sakuras Angriff auf Naruto wieder das Zimmer betreten hat.

„St... stimmt das?“, erkundigt sich die Medizinerin und schafft es langsam wieder, ihre Eifersucht soweit in den Griff zu bekommen, dass sie den Blondschopf nicht sofort wieder eine reinhauen will.

„Ja, es stimmt! Sasu hatte mich auf etwas aus meiner Vergangenheit angesprochen, was mich sehr mitnimmt, da ich dies noch nicht wirklich verarbeiten konnte“, erklärt Naruto, löst sich von dem Uchiha und geht erstmal zum Waschbecken, um sich die Spuren seiner geistigen Schwäche zuvor abzuwaschen. Danach geht er wieder zum Bett und setzt sich dort auf die Kante, denn der Schlag der Rosahaarige setzt ihm noch immer ein wenig zu.

„Was war denn da so Schlimmes passiert?“, wirkt Hinata um den Vampir besorgt.

„Ich werd das jetzt keinesfalls nochmal erzählen! Einmal reicht und außerdem ist das immer noch meine Sache, wem ich das erzähle. Und da ich es auch Sasu nur erzählt hatte, weil er mir keine andere Wahl ließ, werde ich es euch nicht sagen!“, wirkt der Blonde irgendwie gereizt, ehe er sich wieder ruhiger erkundigt, „Warum seid ihr eigentlich hier?“

„Ach stimmt ja! Wir wollten das Möchtegerngenie eigentlich nur fragen, ob er sich heute, da du endlich wach bist, mal zum Essen in den Speisesaal begeben würde, oder ob Pinky ihm das wieder mit hierher bringen muss!“, erklärt Aysha frech grinsend.

„Ich werde wohl lieber mit Naru in unser Zimmer gehen. Er ist vorhin erst aufgewacht und da will ich ihn heute lieber nicht alleine lassen. Zumal wir nicht wissen, ob diese sechs Idioten nicht doch nochmal irgendwas versuchen werden!“, meint der Uchiha daraufhin.

„Mir geht’s wieder besser, Sasu. Und einen Aufpasser brauche ich schon lange nicht mehr! Aber wenn es dich beruhigt, dann komm ich halt in den Speisesaal mit!“, kommt es von Naruto, wobei dieser sich wieder erhebt.

„Bist du dir sicher, dass das für dich in Ordnung geht? Immerhin warst du zwei Tage bewusstlos. Glaubst du wirklich, dass du schon wieder fit bist?“, erkundigt sich Shikori.

„Die Chefin hier hatte doch gesagt, dass außer diesen Trotteln von neulich die anderen jetzt nichts mehr gegen mich hätten. Also dürfte ich hoffentlich mit keinen Angriffen rechnen müssen. Und da meine Instinkte im Augenblick streiken, glaube ich kaum, dass ich große Probleme haben dürfte, selbst wenn ich mich inmitten von Jägern befinden sollte. Und in wieweit ich wieder fit bin, kann ich selbst nicht einschätzen. Ich fühl mich gerade in meinem eigenen Körper fremd, da meine Instinkte sonst immer irgendwie da waren. Aber da sich mein Körper zumindest nicht mehr wie ein Stein anfühlt, glaube ich schon, dass das klappen wird!“, bekommt sie als Antwort.
 

Daraufhin machen sich Naruto und seine Freunde auf den Weg in den Speisesaal der Jägerschule. Auch dieses Mal wandern die Blicke der Schüler sofort zum Vampir, wie dieser die Gänge entlanggeht. Jedoch gibt es einen deutlichen Unterschied. Diesmal sind die Blicke freundlich, teilweise anscheinend auch erleichtert. Und auch halten sich an diesem Tag die Jägerschüler nicht alle von Naruto fern, sondern einige gehen auf ihn zu und erkundigen sich nach seinem Befinden, meinen, sie seien froh, dass er wieder wach sei, oder wollen einfach nur etwas über ihn erfahren, beispielsweise wie es dazu kam, dass er sich mit den Sezaki-Schwestern anfreunden konnte. Aysha ist sogar ein wenig neidisch auf den Blonden, da der Trubel um diesen nun beinahe so groß ist, wie der um sie und ihre Schwester. Und da sie die daraus resultierende schlechte Laune irgendwie rauslassen muss, nervt sie den Vampir im Speisesaal damit, dass er doch auch was 'Normales' essen solle, sich vollkommen bewusst darüber, dass Naruto sich deswegen dann nur noch mehr Fragen zu seiner Person stellen muss. Denn dass Vampire auch normale Nahrung zu sich nehmen können, zählt nicht gerade zu den Dingen, die in der Schule zu Beginn der Ausbildung vermittelt werden. Darüber sind sich meist erst die Profis bewusst, wenn sie denn solange an der Schule bleiben.

Als die Gruppe gerade mit dem Essen fertig ist, kommen die Schulmeister auf sie zu, was wahrscheinlich Narutos Glück ist, da er so einem Fragenansturm durch die Schüler entkommen kann. Ein paar Minuten unterhalten sich alle miteinander über die Planung der nächsten Tage und wann die Gruppe in Betracht zieht, ihren Weg fortzusetzen. An und für sich ist da nichts dabei, was den Vampir groß interessieren würde, da dieser trotz der positiven Erfahrung gerade nicht unbedingt vorhat, sich so viel auf dem Schulgelände oder gar im Dorf umzusehen. Er wird wohl die meiste Zeit einfach in seinem Zimmer bleiben. Nur bei einer Sache wird er neugierig, denn der Schulmeister fragt Sasuke: „Wann soll es denn soweit sein?“ Der Blondschopf versteht nicht, worauf sich diese Frage beziehen könnte, aber alle anderen scheinen deswegen Bescheid zu wissen, weswegen Naruto nicht nachfragen will. Und da der Uchiha antwortet, dass es am nächsten Tag seinetwegen soweit sein könnte, entschließt sich der Vampir, einfach abzuwarten oder zu hoffen, dass seinem Kumpel seine Unwissenheit aufgefallen sei und dieser ihn daher später noch ins Bild setzen würde.

Nach dem Mittagessen beschließen die vier Frauen, etwas nach Iwa zu gehen, denn Sakura und Hinata würden dieses Dorf schon sehr gern kennenlernen. Kurotsuchi und Akatsuchi begleiten die beiden und spielen etwas Reiseführer. Außerdem will die Schwarzhaarige auch ihrem Großvater mal wieder einen Besuch abstatten und dieser ist kein geringerer, als der Tsuchikage persönlich, was die vier Ninja doch ziemlich staunen lässt.

Naruto und Sasuke hingegen gehen derweil einfach auf ihr Zimmer, denn der Vampir ist diesen ganzen Trubel um ihn wirklich mehr als leid. Und der Uchiha will zum einen seinen besten Freund nicht alleine lassen, und zum anderen will er das unterbrochene Gespräch weiterführen, auch wenn er weiß, dass dies dem Vampir sicher nicht leichtfallen wird. Aber wenn Naruto nicht über die Vergangenheit spricht, wird es dem Blondhaarigen nie besser gehen, und da er einmal begonnen hatte, über alles zu sprechen, hofft Sasuke, dass er ihn dazu bringen kann, auch den Rest zu erzählen.
 

Im Zimmer angekommen wirft sich Naruto einfach auf sein Bett, legt sich auf den Rücken, verschränkt die Arme hinterm Kopf und schließt die Augen. Er kann sich denken, dass sein bester Freund das Gespräch aus dem Krankenzimmer fortführen will, hat aber selbst keine Lust darauf und hofft deswegen, dass er die Sache so umgehen könne. Doch diese Hoffnung ist leider vergebens.

„Und, wie siehts aus? Erzählst du freiwillig zu Ende, oder willst du erst wieder diskutieren?“, kommt dieser nämlich sofort auf den Punkt, währen er sich auf sein eigenes Bett setzt.

„Wie meinst du das? Ich hab doch zu Ende erzählt!“, versucht der Blonde, dieses Gespräch zu verhindern und lässt auch weiterhin die Augen geschlossen.

„Es fehlt noch ein Ereignis! Du meintest, es seinen sieben Ereignisse gewesen, aber bisher hast du von zweien mit Jiraiya, dreien mit deinen Eltern und einem, bei welchem du alleine unterwegs warst, erzählt. Das macht zusammen sechs Erlebnisse. Eines fehlt also noch!“, hat der Uchiha sehr genau mitgezählt und zeigt seinem Kumpel damit, dass er bei dieser Sache auf keinen Fall nachgeben wird.

„Gibt es irgendeine Chance, die Sache auf sich beruhen zu lassen?“, fragt Naruto nach und blickt nun schon regelrecht flehend zu dem Schwarzhaarigen, dass dieser doch ein Einsehen habe. Aber dieser bleibt hart.

„Nein, gibt es nicht!“, kommt von diesem fest entschlossen.

>Keine Chance! Sasu wird so oder so seinen Kopf durchsetzen. Das kann ich jetzt schon erkennen... Daher sollte ich wohl besser darauf verzichten, es auf einen Streit ankommen zu lassen. Ich ziehe da doch eh nur den Kürzeren!<, erkennt der Vampir, dass er das alles höchstens um ein paar Minuten aufschieben, aber nicht verhindern könnte. Und neben dem Berichten von dieser letzten Sache auch noch mit seiner heimlichen Liebe zu streiten, würde ihn nur noch mehr mitnehmen, weswegen er sich kampflos geschlagen gibt. „Also gut, du hast gewonnen!“, meint er bedrückt, setzt sich auf und sieht mit nachdenklichem Blick auf seine Bettdecke. Noch bevor er zu seinem nächsten Wort ansetzen kann, wird sein Blick wieder leer, er beginnt zu zittern und schlingt die Arme schutzsuchend um seinen Oberkörper, was dem Schwarzhaarigen nicht entgeht.

„Was ist denn los? Es ist doch nur ein Ereignis. Du hast es geschafft, über die anderen sechs Vorfälle zu reden, da wirst du das doch auch schaffen!“, will dieser ihm ein wenig Mut zusprechen.

„Diese Sache... ist etwas anderes als... die anderen“, bringt der Blonde stotternd hervor.

„Was? Wieso denn?“, bekommt Sasuke nun ein ungutes Gefühl, steht auf und geht zum Bett seines Freundes, wo er sich neben diesen setzt und ihm eine Hand sacht auf die Schulter legt.

„Durch diese Sache... stand ich k... kurz davor zum... zum Menschenjäger zu werden!“, wird das Zittern des Vampires stärker, „Ich stand kurz davor... die Menschen so zu verachten, dass ich... dass ich sie am liebsten alle erledigt hätte!“

Diese Worte des Blonden treffen den Menschen sehr und er zuckt zusammen, was Naruto durch die Hand, die dabei seine Schulter verlässt, deutlich bemerkt. Der Vampir befürchtet schon, dass sein Freund ihn nun verachten würde, und will daher aufstehen und auf Abstand zu diesem gehen. Doch da fängt sich Sasuke wieder, greift schnell erneut nach der Schulter des Blonden, zieht ihn zu sich, sodass dieser nun an ihn gelehnt ist, und legt seine Arme um ihn, als wolle er unter allen Umständen verhindern, dass Naruto fliehen könne.

„Es ist doch egal, was beinahe passiert wäre. Du bist kein Menschenjäger und das ist alles, was zählt. Und nun erzähl bitte, was vorgefallen war, Naru!“, redet der Uchiha beruhigend auf den anderen ein, welcher recht verwundert dann aber wirklich zu erzählen beginnt, auch wenn man ihm anmerkt, dass ihm das alles andere als leicht fällt.
 

***Rückblick***
 

Seit nunmehr sechs Jahren ist Naruto nun schon ein Vampir und schon knapp ein Jahr lang alleine unterwegs. Inzwischen stört es ihn schon nicht einmal mehr, wenn er mehrere Wochen niemanden sieht oder mit niemandem spricht. Er hat sich daran gewöhnt. Sein Geheimnis zu wahren ist ihm inzwischen einfach bedeutend wichtiger als jede Art von zwischenmenschlichen Beziehungen.

Gerade ist er in der Nähe eines kleinen Dorfes, welches nicht weit von Oto entfernt ist. Als er mitbekam, dass ihn sein Weg in eben jenes Dorf führen würde, hat er schnell die Richtung geändert. Denn auch, wenn er nicht glaubt, dass Orochimaru ihn dort auflauern würde, so will er um den Ort, an dem sich für ihn alles zum Negativen entwickelt hatte, doch lieber einen Bogen machen. Schon sehr oft hat er darüber nachgedacht, was wohl gewesen wäre, wenn er und seine Eltern damals nicht dorthin sondern in irgendein anderes Dorf gezogen wären. Wäre er dann noch ein Mensch und hätte die Möglichkeit, glücklich werden zu können? Vermutlich nicht, denn der Vampir hätte ihn ja trotzdem weiterhin gejagt, so wie er es auch jetzt noch immer tut. Und das nur wegen eines Dämons, welcher in ihm versiegelt ist. Und dieser wäre dem Menschenjäger damals auch in die Hände gefallen, wäre Jiraiya nicht in der Nähe gewesen. Wäre Naruto an einem anderen Ort von Orochimaru angegriffen worden, wäre der Weißhaarige wahrscheinlich nicht in der Nähe gewesen und der Blondschopf gestorben. Ob dies besser oder schlechter gewesen wäre, weiß er selbst nicht.

Als der Blondschopf gerade das Dorf betritt, erschüttert ein Erdbeben die Gegend. Es ist zwar nicht besonders stark, aber schon das vierte oder fünfte Beben in den letzten Tagen. Und dies soll nun auch in dem kleinen Dorf seine Folgen haben.

Die Bewohner des Dorfes sind wegen des Bebens aus ihren Häusern auf den Dorfplatz geflüchtet, denn viele Gebäude sind schon sehr alt und daher könnte ein solches Beben genügen, um einen Einsturz zu verursachen. Die meisten Leute auf dem Platz scheinen ruhig zu sein, denn dort droht ihnen keine Gefahr, von irgendetwas erschlagen zu werden. Nur eine Frau mittleren Alters scheint eifrig nach etwas oder jemandem Ausschau zu halten.

„Hideko? Hideko, wo steckst du?“, ruft die Frau besorgt.

>Hideko? Sucht sie etwa ihre Tochter?<, wundert sich der Vampir und sieht sich einfach mal um, ob er irgendwo noch jemanden entdecken kann. Immerhin sind seine Sinne ja doch um einiges besser, als die der Dorfbewohner. Und wenn er die Kleine entdecken sollte, könnte er ja immer noch behaupten, dass dies reiner Zufall gewesen wäre.

„Mama, was ist denn? Hier bin ich!“, ruft auf einmal eine heitere Mädchenstimme durchs Dorf. Das siebenjährige Kind, welches wie seine Mutter kurze schwarze Haare und schwarze Augen hat, befindet sich in einem der Häuser im Obergeschoss und winkt ihrer Mutter aus dem Fenster zu.

„Hideko, was machst du denn da drinnen? Das ist gefährlich!“, rennt die Frau schnell in Richtung des Gebäudes.

„Das habt ihr die letzten Male auch gesagt und nie ist was passiert. Ich hab keine Lust mehr, nur weil es ein wenig wackelt, immer gleich rausrennen zu müssen!“, beschwert sich das Mädchen.

„Nur, weil noch nichts passiert ist, bedeutet das aber nicht, dass nicht doch noch etwas pass...!“, redet die Mutter auf Hideko ein, doch wird dann von einem erneuten Erdwackeln unterbrochen. Und dieses hat genau das zur Folge, wovor die Frau ihr Kind gerade warnen wollte. Das Haus, in welchem sich die Siebenjährige befindet, stürzt ein.

„Nein, Hideko!“, rennt die Mutter auf das Gebäude zu.

>Ist die lebensmüde? Oder will die nur mit ihrem Kind zusammen umkommen?<, kann Naruto nicht glauben, was er da sieht, und entschließt sich, einzugreifen.

Ehe es einer der Dorfbewohner bewusst mitbekommt, ist der Blondhaarige zu der Frau gerannt, hat sie zurückgestoßen, damit sie von keinen herunterfallenden Steinen getroffen wird, und ist mit einem Sprung durch das Fenster, aus welchem eben noch das Mädchen gewinkt hat, nun aber wegen des Wackelns nach hinten ins Zimmer getaumelt ist, bei der Kleinen.

„Pass auf!“, ruft Naruto dem Kind zu, als er dieses im Zimmer erblickt. Leider ist auch er zu langsam, um Hideko greifen und noch rechtzeitig wieder ins Freie verschwinden zu können. Daher eilt er zu dem Mädchen, zeiht es zu sich und beugt sich so über sie, dass er die Hauptwucht des auf sie niederfallenden Gerölls abbekommt. Nur wenige Steine treffen die Schwarzhaarige noch, sodass sie mit ein paar Kratzern davonkommt. Leider ist es schon eine Weile her, dass Naruto etwas getrunken hatte. Er verliert durch den Blutgeruch zwar nicht mehr die Kontrolle über sich, aber seine Pupillen verengen sich stark, was dem Kind bisher noch entgeht, da es unter dem Gestein einfach zu dunkel ist, als dass ein Mensch dort etwas sehen könnte.

„Was... was ist passiert? Wer bist du?“, fragt Hideko mehr verwirrt als ängstlich nach.

„Das Haus ist eingestürzt. Davor wollte dich deine Mama eben noch warnen. Aber da sie sich nur selbst verletzt hätte, bin ich dir statt ihrer zur Hilfe gekommen. Und das, obwohl ich hier eigentlich nur auf der Durchreise bin!“, erklärt Naruto und überlegt, wie er die Kleine am besten da rausholen kann, ohne dass sie noch mehr abbekommt.

„Du bist also ein netter Wanderer, großer Bruder?“, erkundigt sie sich.

„Äh... ja... so könnte man sagen... Aber wie kommst du auf... großer Bruder?“, ist nun der Vampir verwirrt.

„Na für einen Onkel klingst du zu jung. Darum großer Bruder!“, lacht das Mädchen fröhlich.

>Die Kleine ist ja richtig niedlich!<, schmunzelt auch der Blonde kurz und meint dann, „Hideko, versuch dich, gut an mir festzuhalten. Dann bring ich uns hier heraus!“

„Okay!“, klingt das Mädchen fröhlich und kuschelt sich schon regelrecht an den jungen Mann, „Uhh... du bist aber kalt, großer Bruder!“

„Ähm... naja, ich bin halt nicht wie alle anderen... Hast du jetzt Angst vor mir?“, klingt dieser nun auf einmal bedrückt.

„Nein, wieso sollte ich. Du willst mir helfen, also bist du ein Guter. Und da ist sowas doch egal! Ich war nur überrascht“, entgegnet die Schwarzhaarige.

„Leider denken nicht alle Menschen so!“, schleicht sich ein trauriges Lächeln auf die Lippen des Vampires, ehe er meint, „Aber ist ja jetzt auch erstmal egal. Halt dich gut fest, denn jetzt bring ich dich erstmal wieder zu deiner Mama!“

Naruto versucht, die Kleine mit den Armen so gut es geht vor dem Geröll zu schützen, während er mit einem kräftigen Sprung durch dieses hindurch bricht. Glücklicherweise befand sich Hideko im Obergeschoss und die beiden sind nicht zu weit nach unten gestürzt, sodass nicht all zu viel Gestein über ihnen liegt. Sonst wäre es deutlich schwerer und für das Menschenkind auch deutlich gefährlicher geworden. Doch so genügt dieser eine Sprung und Naruto landet danach sicher mit dem Mädchen in seinen Armen vor dem eingefallenen Gebäude, wo sich inzwischen auch die Dorfleute zusammengeschart haben.

„H... Hideko?“, starrt ihre Mutter das Mädchen aus völlig verweinten Augen an und will sofort zu ihr rennen, als ein Mann sie am Arm festhält.

„Hiergeblieben! Wenn du dich diesem Monster näherst, bringt er dich nur um!“, ermahnt der Mann sie und spricht dann drohend zu Naruto, „Lass das Mädchen gehen, du Monster!“

„Warum Monster? Der große Bruder hat mich gerade gerettet?“, versteht die Kleine nicht.

>Diese Stimme! Die kenne ich doch. Aber woher?<, überlegt der Vampir, während er Hideko runter lässt und dabei die Menschen um sich herum gut im Auge behält.

„Dieser Typ dort ist kein Mensch, Kleine. Sieh dir nur mal seine Augen an!“, kommt es wieder von diesem Mann, woraufhin das Kind sich wirklich umdreht und beim Blick in die Augen des Blondschopfes mit weit aufgerissenen Augen zurück taumelt.

„Was hast du mit meiner Tochter angestellt?“, schreit Hidekos Mutter Naruto an, während sie schnell zu ihrem Kind eilt und dieses mit sich in die Gruppe der Menschen zieht.

„Er hat mich gerettet, Mama!“, sagt die Kleine noch einmal, während der Mann sie sich schnell anschaut und dann zumindest ein wenig erleichtert ausatmet.

„Anscheinend bist du noch nicht dazu gekommen, die Kleine zu beißen. Und dazu wirst du auch keine Gelegenheit mehr bekommen! Ich wusste doch gleich, dass du nur Unheil bringen kannst, du dreckiger Vampir!“, blickt dieser nun wieder drohend zu Naruto und geht auf ihn zu.

>Jetzt weiß ich es wieder! Das ist dieser Arzt aus Oto, der mich damals gerettet hatte. Aber auch nur, weil er nicht wollte, dass Kyubi in dem Dorf tobt!<, fällt diesem wieder ein, woher er die Stimme kennt, „Ich habe weder das Mädchen, noch einen anderen Menschen jemals gebissen. Und ich habe mich inzwischen auch soweit im Griff, dass ich keine Gefahr mehr für die Menschen darstelle. Es gibt also keinen Grund, hier zu drohen. Wenn Ihnen meine Anwesenheit ein Dorn im Auge ist, werde ich eben gleich weiterziehen!“

„Ach ja, wers glaubt!“, meint der Arzt, wie er beim Blondschopf angekommen ist, und drückt diesem auf einmal ein Siegel auf die Brust. Da der Vampir damit nicht gerechnet hat und auch darauf verzichtet hat, eine Verteidigungshaltung einzunehmen, um die Menschen nicht noch ungewollt zu provozieren, war er nun zu langsam, um den Mann aufzuhalten. Und wie das Siegel ihn berührt, wird der Körper des Vampires schlagartig gelähmt und er fällt zu Boden.

„Wo... woher hast du das?“, sieht er erschrocken zu dem Menschen auf.

„Ein wandernder Jäger, den ich mal behandelt hatte, und mit dem ich ins Gespräch gekommen war, hat es mir gegeben, damit ich mich und andere zumindest ein wenig vor Monstern wie dir schützen kann!“, antwortet dieser nur überlegen, „Und nun wird es Zeit, dir ein Ende zu setzen!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Onepiece123
2016-11-14T06:05:46+00:00 14.11.2016 07:05
Yes, richtig getippt (das Sakura eskaliert) Das scheint ja eine komplizierte Geschichte zu sein. Da das allgemeine Bild von Vampiren nicht dem von Naruto entspricht, wird er wohl auch Probleme bekommen.
Lg Onepiece123
Von:  AyshaMaySezaki
2013-10-01T18:40:32+00:00 01.10.2013 20:40
Also die reagtionen können echt nicht unterschiedlicher sein ^^ da merkt man echt, dass alle vier mädels völlig verschiedene charas haben ^^ ich hätte wohl breit gegrinst und einen frechen spruch raus gehauen, genau wie aysha ^^ aber sakura muss mal wieder überteiben, wobei ich es wegen ihrer eifersucht wirklich verstehe ^^ und gott sei dank gibt es fans ^^ die halten aysha wirklich zurück ^^ aber statt zu fragen, ob er sich nach dem angriff von sakura wohl fühlt, hätte da irgendwie besser gepasst ^^ aber gut.
Wow… man liegt unter geröll und freut sich. Die kleine ist echt niedlich ^^
Aber der arzt hat wohl doch nen dachschaden.
Aber super kapitel, auch wenn es etwas sehr dicl aufgetragen ist, wegen dem beben. Die häuser müssen ja urbachalt sein ^^
Antwort von:  Kagome1989
03.10.2013 21:07
So hatte ich mir das mit den Häusern auch gedacht. Noch so Bauweise aller Mittelalter *grins*
Von:  Suki96
2013-09-30T17:41:55+00:00 30.09.2013 19:41
Oh mein Gott Naruto darf nicht sterben! Nagut erwird nicht sterben aber trotzdem ist der Arzt ein ... Ich fand es aber süß wie Sasu und Naru zusammen im Bett lagen.
Von:  Onlyknow3
2013-09-29T16:44:17+00:00 29.09.2013 18:44
Das ist ja mal wieder sehr Typisch für Sakura,erst schlagen dann reden,anstatt zu fragen,Naruto kann einem nur leid tun erst diese Raufbolde,dann verliert er seine Sinne und ist Bewußtlos danach.Ja Sasuke hat Einfluß auf den Blondschopf,sehr Positiv sogar sehr Tiefgründig wie man sieht,bringt er Naruto dazu mit ihm über seine Negativen Erlebnisse zu reden und sie so nun wirklich zu Verarbeiten.Was Sakuras Eifersucht betrifft,wenn sie nicht aufpasst,treibt sie Sasuke in Narutos Arme da Sasuke diesen ja schützen wird mit allem was er hat auch vor Sakura wie man sehen konnte.Weiter so,und keine Sorge ich werde warten bis du das Kapitel One gestellt hast mach dir deshalb keinen Kopf.Freue mich schon auf das nächste Kapitel.

LG
Onlyknow3


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