Zum Inhalt der Seite

Schlachtfeld der Gefühle

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Neugierig streifte Harry am nächsten Tag durch das Manor. Severus hatte keine Zeit, da er eine fingierte Suche organisieren musste.

  Oh, was hatte der Mann ihm gestern Abend in ihrem Zimmer die Leviten gelesen. Ihm glühten immer noch die Ohren. Nicht einmal die ‘unschuldiger Welpe’ Show hatte irgendwas gebracht. Schließlich waren sie wohl beide froh, als Lucius geklopft hatte und Severus zu einem Glas Wein in den Gemächern der Malfoys eingeladen wurde. Harry war alleine in dem großen Raum zurück geblieben und mit seinen Gedanken dauernd zwischen Reue und Bockigkeit gependelt. Nichtsdestotrotz, hatte es Harry unglaublich erleichtert als Severus angetrunken, aber versöhnlicher gestimmt zurückkam und ihn direkt als erstes auf den Arm nahm. Immer und immer wieder hatte der Angetrunkene gesagt, dass Harry ein Idiot sei der ihm die Haare grau färbte. Der Grund eines potenziellen Magengeschwürs war. Ja, Harry hatte ein ordentlich schlechtes Gewissen und es sogar ein wenig bereut Severus gefolgt zu sein. Als Severus dann jedoch nuschelte, dass er alles und jeden niederbrannte, der es wagte, den kleinen Wolf anzufassen oder zu verzaubern, sorgte für ein breites und seeliges Lächeln auf den schmalen Lippen des Elfenwolfes. Es war ein tolles Gefühl so wichtig für jemanden - für die Fledermaus - zu sein. Geschlafen hatten sie letztendlich, auf Severus Wunsch hin, eng aneinander gekuschelt im Bett. Irgendwie hatte das Ganze also doch etwas Gutes, auf jeden Fall konnte Harry sich dies einreden.

   Jetzt streifte Harry durch das Manor und hing seinen Gedanken nach.

Ob die hier wohl für Weihnachten schmückten? Obwohl … welches Datum war überhaupt? Vielleicht war ja Heilig Abend schon vorbei? Nun ziemlich neugierig geworden, wollte er nach rechts in einen nur wenig beleuchteten Gang abbiegen, doch mahnendes Zischen ließ ihn innehalten und die Augen verdrehen.

Stimmte ja… da war ja auch noch seine ‘Babysitterin’ auf welche nicht nur Tom, sondern auch Severus bestanden hatte. Wobei die Schlange da gar kein Problem mit hatte, sondern eher Spaß daran fand. Die hatte anscheinend wirklich nicht mehr alle Schuppen gerade liegen!
 

“Soll ich da nicht hin?”, erkundigte sich Harry leicht genervt, auch wenn er wusste, dass das Reptil ihn nicht verstand oder verständlich antworten konnte. Dreimal hatte er sich durch so ein Verhalten schon vom Weg abbringen lassen. Einmal war dies sogar sehr gut gewesen, da er wenig später Bellatrix aus der eigentlich geplanten Richtung schlendern sah. Jetzt war er jedoch bereit das Risiko einzugehen, denn dieser Gang lockte besonders. Einfach deswegen, weil er stärker als die anderen nach Tom roch.

  “Ich will hier etwas über ihn herausfinden, also muss es einfach sein”. Entschlossen trat er mit der rechten Pfote auf und ging los.

Doch er kam nicht weit, wickelte sich doch wieder einmal eine Schwanzspitze um eines seiner Hinterbeine. Entschlossen zischend begann die Schlange vorsichtig zu ziehen, doch nicht mit Harry! Er war kein lebendes Schlangenspielzeug.

“Hör auf, verdammt”, knurrte er das Reptil mit nach hinten gedrehtem Kopf an. Genauso entschlossen wie Nagini ihn versuchte wegzuziehen, versuchte er sich unter Knurren und Fletschen zu befreien.

“Ich muss Beweise suchen, um einen anderen Weg zu finden.” Immer wieder versuchte er die Schlange mit den Zähnen zu erwischen, doch das Tier war nicht nur größer, sondern auch erfahrener.

“Verdammt, ich mein es ernst. Bitte …” Weiter kam er jedoch nicht, denn ganz unvermittelt ließ Nagini ihn los und der motzende Welpe fiel plump auf die Nase. Schüttelnd richtete er sich auf, streckte dem zickigen Reptil unter finsterem Blick die Zunge heraus und marschierte schließlich in den dunklen Flur. Die inzwischen gehässig lachende Schlange hinter sich lassend.
 

Also … welchen Raum sollte er jetzt als erstes nehmen?

Ohne den verbesserten Sehsinn hätte er jetzt wirklich Probleme voran zu kommen, ohne gegen eine Statue oder Rüstung zu rennen.

Was diese garantiert nicht sehr erbaulich fanden, denn das sie Leben eingehaucht bekommen hatten,  bemerkte Harry an den Blicken, welche auf ihm lagen. Auch das leise Quietschen und Schaben waren ein guter Hinweis. Jeder seiner Schritte wurde genauestens beobachtet. Ganz so wie in Hogwarts und diese Tatsache … nervte den jungen Elfenwolf immens!

Blöde paranoide Erwachsene welche jeden zweiten Gegenstand zum Leben erweckten! Wenigstens gab es hier keine lebenden Bilder. Oder besser gesagt, hier gab es gar keine an den Wänden.
 

“Also wie komm ich da jetzt irgendwo herein? Der Flur bringt mir ja nicht wirklich was … Nagini kannst du mir nicht …”

Abrupt brach Harry seine angesetzte Bitte ab, als er entdeckte, dass das Reptil verschwunden war.

FAST verschwunden war, denn nur der letzte Viertel des riesigen Reptils war noch auf dem Flur zu sehen.

“Hey, warte!” Bellend eilte Harry zurück zu einer unscheinbaren Tür, an der er gedankenverloren vorbei gelatscht war. In dieser Tür war eine Schlangenklappe gebaut, sodass Nagini ohne Probleme ein- und ausgleiten konnte. Genauso eine Klappe war auch in Toms Bürotür und der Bibliothek verbaut, wie ihm jetzt wieder einfiel und die Aufregung kribbelte in seinem Körper.

  Kaum das er eingetreten war, blieb er auch schon wie festgefroren stehen. Mit offenem Mund und großen Augen starrte er in die Weite des Raumes. Nein, eigentlich die Räume, so sich hinter den Türen nicht begehbare Schränke befanden.

Als er den ersten Schock dann doch recht schnell überwunden hatte, sah man den kleinen Elfenwolf aufgeregt auf und ab springen. Also wenn er in den privatesten aller Räume nicht fündig wurde, musste er den Mann wohl doch zur Rede stellen.
 


 

Skepsis traf es nicht mal ansatzweise um zu beschreiben, was Tom bei dieser ganzen Angelegenheit empfand. Harry und einfach abhauen? Freunde somit der harschen, launischen Willkür von Leuten wie dieser Umbridge überlassen? Nein, das passte keineswegs zu dem Bengel! Da steckte ein Plan dahinter!

  Klar, der Junge war im Trotzalter und garantiert nicht sehr glücklich darüber, die Festtage nicht mit dem missratenen Black Spross und diesem Werwolf zu verbringen. Jedoch dann wäre es dann eher dessen Art, trotzig dorthin zu reisen. Einfach als Zeichen. Severus jedoch hatte eine Eil-Eule geschickt, dass der kleine Held dort nicht war und niemand etwas von ihm gehört hatte.

  Es war einfach alles zusammen, was ihn stutzig machte und unruhig werden ließ. Irgendwie ... irgendwas an Severus Erzählungen und dem Bericht war komisch. Verständlich, akkurat und doch irgendwie lückenhaft. ‘Zu schön, um wahr zu sein’, sagte man da wohl.

  Und dieser Wolf. Dieser vermaledeite, plötzlich erschienene Wolf, welcher Severus am Arsch klebte und einen recht interessanten Charakter sowie hohe Intelligenz und Stärke besaß. So ein besonderes Tier setzte doch niemand einfach aus, der ganz klar im Kopf war. Das Wölfchen war eher die Kategorie ‘Einsperren und präsentieren’. Aber vielleicht hatte der Wolf genau SO gelebt und die Ketten ‘gesprengt’. Somit konnte er auch die Begierde, welche Draco deutlich in den Augen gestanden hatte, verstehen. Verdammt, er wusste ganz genau, da war definitiv etwas faul! Es war, als wenn er den Finger auf der Lösung liegen hatte und sie ihm nur immer wieder entkam. Merlin, wie er das hasste!
 

  Das Grummeln seines Magens holte ihn aus den Grübeleien. Wie lange saß er hier eigentlich schon?

Seufzend erhob er sich, um im Garten ein wenig Bewegung zu bekommen, ehe er sich wieder den ganzen Papieren auf dem Schreibtisch widmen wollte. Inzwischen bildeten diese einen gefährlich fragilen Stapel, welcher stark an den schiefen Turm von Pisa erinnerte.

  Kaum dass er in den großen Garten des Manors getreten war, bereute er es keinen Mantel angezogen zu haben. Dicke Schneeflocken fielen sanft gen Boden und gaben dem Augenblick irgendwie etwas magisches. Die Sonne war auf dem Weg unter zu gehen und die Gartenlaternen schalteten sich wohl bald ein. Ja, wirklich magisch und passend für das nahende Weihnachtsfest. Auch wenn er dem nie viel abgewinnen konnte, denn die einzig wirklichen Weihnachten, welche erlebt bzw. ‘gefeiert’ hatte, war zu Hogwartszeiten gewesen. Danach hatte er nie wieder die Muße dafür gehabt. Wie kam das denn sonst bei seinen Untergebenen an, wenn der dunkle Lord das Fest der Liebe feierte? Ein sarkastisches Lachen entwich ihm, denn das sollte wohl noch mehr Unsicherheit hervorrufen, als das gemeinsame Einnehmen der Mahlzeiten.

  Eine Windböe wirbelte Schneeflocken um ihn herum, sodass er sich einen Umhang herbei rief und diesen ebenso wie einen Wärmezauber um sich legte, ehe er seinen Spaziergang durch ums Haus begann. Vielleicht erreichte er Harry ja jetzt. Ein Versuch war es wert, denn ja, er machte sich Sorgen um den Bengel, so viel hatte er sich eingestanden. Die Gründe dafür waren vollkommen egal!
 


 

Harry war … ausgelassen. Ja, das passte ganz gut zu seinem momentanen Gefühl.

Der Tag war besser verlaufen, als gedacht. Natürlich vermisste er Severus und fragte sich, wo dieser wohl steckte, aber er hatte sich sehr gut abgelenkt in dem er mit Nagini durch das Manor gezogen war. Die Entdeckung von Toms Privaträumen war ein wahrer Glücksfall. Auch wenn er das Gefühl nicht loswurde, dass dies nur möglich war, weil Nagini es zugelassen und gefördert hatte.

  Nichts in dem Raum, außer die schwarzen Umhänge und der Geruch, deuteten darauf hin, dass hier der Feind der Zaubergemeinschaft hauste und schlief. Es war alles so normal und nicht mal großartig in Slytherinfarben gehalten. Grau, Braun und weiß waren die vorherrschenden Farben. Vornehmes Badezimmer, Ankleideraum, Leseecke und Schlafzimmer - nichts besonderes also. Das Bett, auf welchem er ausgiebig herum gesprungen war, war noch größer als das von Severus, wenn auch nicht so herrlich kuschelig, wie er bei einem zusätzlichen kurzen Nickerchen festgestellt hatte. Wie Tom wohl reagierte, wenn er die ganzen Wolfshaare vorfand?

  Lachend schnaubend trabte er vorsichtig weiter, um seine aktuellen Opfer nicht zu verlieren. Draco und Blaise,welche in dicke Mäntel gehüllt auf dem Weg durch den Garten waren. Wie er der aufgeregten Unterhaltung entnommen hatte, wollten die Jungs sich eine Schneeballschlacht liefern, ehe es Abendbrot gab. Nagini war an der Terrassentür zurückgeblieben. Aber kein Wunder, das war kein Wetter für ein Reptil und so hüpfte Harry alleine durch den Schnee. Von einem Fußabdruck zum Nächsten, folgte er seinen Mitschülern immer weiter in den parkähnlichen Garten. Die Dämmerung legte sich mehr und mehr über sie, doch es machte ihm noch nicht ganz so viel aus. Noch war die Sonne über dem Horizont.

 

“Ok, Blaise …”, kam es von Draco, nur um umgehend von einem hohen Quietschen des Jungen unterbrochen zu werden. “Blaise, du ARSCH! Ich hab noch nicht das Startsignal gegeben! Das kriegst du wieder!” Und schon begann die wilde Schlacht. Mit und ohne Zauberstab schleuderten sich die Jungs hastig geformte Bälle entgegen und schenkten sich nichts dabei. Lachen, Fluchen und foppende Sprüche erfüllten die Luft, während Harry einige Meter entfernt stand und die Situation mit wedelnder Rute beobachtete.

  Eine Situation aus dem dritten Schuljahr blitzte durch seinen Kopf. Da hatte er Draco, unter dem Tarnumhang versteckt, mit Schnee beworfen und es war ein herrlicher Spaß gewesen. Na, wenn er das mal nicht noch toppen konnte. Diabolisch grinsend duckte er sich und schlich näher an die Gleichaltrigen heran. Als er hinter Draco angekommen war, sprang er auf und rannte so nah an dem Jungen vorbei, dass dieser schreiend das Gleichgewicht verlor und im Schnee landete. Ehe Malfoy wusste was geschehen war, war Harry schon wieder im Dämmerlicht abgetaucht, zusätzlich getarnt durch den Schnee.

  “Was war das?”, kam es irritert von Draco.

“Du bist hingefallen. 1:0 für mich”, gab Blaise trocken zurück, ehe Zabini das Feuer wieder aufnahm.

Während der schimpfende Draco eilends eine Schutzmauer aus Schnee zauberte, schlich Harry an den noch Stehenden heran, sprang in dessen Rücken und beförderte so den bis dahin Lachenden mit dem Gesicht voran in den Schnee.

Mit einer Pfote auf Zabinis Hintern bellte er siegesfreudig. “2:0 für Harry!”

“DU KLEINE MISTKRÖTE!”, brüllte da auch schon Draco und bewarf Harry mit einer Salve aus Schneebällen.

“Von wegen Malfoy, fang mich doch.” Lachend sprang Harry von seinem prustenden zweiten Opfer weg und so begann eine neue Runde. Nun unter drei Beteiligten, welche sich nichts schenkten und eine Menge Spaß dabei hatte. Wobei Harry die Jungs zwar nicht mit Schnee bewerfen, aber sie zu Fall bringen konnte.
 


 

  Ein schönes Glas Elfenwein, während er mit Harry vor dem Kamin seines Manors entspannte. DAS wäre jetzt genau das Richtige. Vor allem wegen diesem unmenschlichen Wetter. Aus unschuldigen dicken Flocken war ein Schneesturm geworden. Da half auch kein Mantel oder Zauber auf Dauer - man war irgendwann durchgeweicht und -gefroren. Ging das so weiter, war auch Apparieren im Freien bald nicht mehr möglich.

  Genervt zog er den Umhang aus und übergab das tropfende Ding einer diensteifrigen Hauselfe, welche augenblicklich erschien, kaum dass er durch die Eingangstür eingetreten war. Das kleine Wesen schien alles andere als begeistert davon, dass er hier alles zusaute. Aber es konnte ihm im Moment nicht egaler sein. Wo steckten die denn alle?

“Wo ist dein Meister?”, erkundigte er sich bei dem glatzköpfigen Wesen.
 

“Master Malfoy sein in Bibliothek”, gab der alte Elf zurück und verschwand augenblicklich um der Mantelreinigung nachzugehen, kaum dass Severus genickt hatte.
 

  Entschlossen machte er sich auf in Richtung seines ältesten und eigentlich auch einzigen Freundes. Bevor er auf Harry traf musste er runterkommen, denn sonst würde der Zwerg bemerken dass etwas verkehrt lief. Und dann waren eine Menge Reaktionen möglich. Einfach nur weil es sich um dessen Rudel handelte, weswegen Severus selbst versuchte die Nerven zu beruhigen.
 

  “Lucius, du bist alleine?”, erkundigte er sich nüchtern, ehe er nach einem Nicken ganz in den Raum trat. Eine Floskel und keine wirkliche Frage. Seufzend ließ er sich gegenüber seines ehemaligen Hauskameraden nieder. Diese Zeit war lange her und doch sah man es Lucius kaum an. Ganz im Gegensatz zu ihm selber. An ihm sah man die ersten Folgen des stetig arbeitenden Rad der Zeit.
 

“Severus, mein Freund. Du wirst doch nicht zum Seufzen und Starren hergekommen sein.”
 

“Entschuldige, ich war in Gedanken.”
 

“Du warst wegen der Potter Suche unterwegs und scheinst einige unschöne Erlebnisse gehabt zu haben dabei.” Vielsagend zog Lucius eine Augenbraue hoch und füllte ein weiteres Glas mit dem herb und doch süßlich duftenden Wein, ehe er es dem Lehrer reichte.
 

“PAH! Potter. Ich hab doch selber keine Ahnung wo er gerade steckt und dauernd nervt mich einer damit, ob ich nicht was wüsste. Nur das mich jetzt nicht nur Direktor und Lord nerven. Jetzt habe ich auch noch einen aufgebrachten Black, mit dem ich mich auseinandersetzen muss. Der Idiot war drauf und dran das Haus zu verlassen um selber zu suchen.

Vollkommend vergessend, dass er ja als Mörder und Feind der friedlichen Zaubergemeinschaft gesucht wird.”
 

“Und du hast ihn in ein altes Stofftier verwandelt und in eine Truhe gesperrt?”
 

“Nein.”
 

“Trank untergejubelt?”
 

“Nein.”
 

“Stumm und Bewegungsunfähig gehext?”
 

“Nein. Auch wenn ich alles gemacht hätte, wenn ich könnte.”
 

  Langsam schüttelte Lucius den Kopf, nippte an dem eigenen Glas und schien schließlich die Worte wieder gefunden zu haben. “Mit dir stimmt wirklich etwas nicht. Hat der Kerl dich so aus dem Konzept gebracht dass du Handlungsunfähig warst? Oder hat euch die Sorge um Potter plötzlich zu Busenfreunden gemacht?”
 

“Lucius!” Fester als gewollt, landete das Glas auf dem Tisch. Edle, rote Tropfen verteilten sich auf dem Tisch und brachten Lucius zum Kräuseln der Lippen.

“Du weißt ganz genau, was dieser Idiot mir damals angetan hat. James war eingebildet und wichtigtuerisch. Lupin ein treuer, dankbarer aber verängstigter Teil der Gruppe. Von Wurmschwanz brauchen wir nicht groß zu sprechen. Sirius hingegen, war und ist eine ganz andere Nummer!

Er hat James vergöttert, wollte ihm nacheifern und zeigen was für ein toller Gryffindor er ist. Er wollte besonders sein und sich unbedingt von den Blacks abheben. Dabei war er genau gesehen eine klischeemäßige Schlange in Löwenkostüm.

Lupin musste nicht nur einmal darunter leiden, wenn Black seinen Verdruss, die Nummer zwei zu sein, an ihm ausließ. Wenn man es denn wirklich als ‘leiden’ bezeichnen will. In seinem Bestreben wie James zu sein, war Black es, der mich an Vollmond mit Lupin aufeinandertreffen ließ. Es war geplant um dann besser bei Potter dazustehen.”

Tief durchatmend lehnte er sich zurück.
 

“Wieso hast du ihn dann nicht in eine Salzsäure verwandelt?”, erkundigte sich Lucius, festgebissen wie ein Bluthund.
 

“Lupin kam dazu.”
 

“Warum?”
 

Wollte der Kerl ihn verarschen? Nicht er war es, der komisch war, sondern der blonde Möchtegern-Detektiv! Sonst bohrte Blondie doch auch nie so nach, sondern nahm es einfach hin. Das machte ihre Freundschaft aus.

“Weil es in dem Moment nicht ging und jetzt lass es gut sein!”, knurrte Severus aufgebracht.
 

  “Severus.” Langsam stellte nun auch der Hausherr sein Glas ab. Lehnte sich mit aneinander gelegten Fingerspitzen zurück und fixierte ihn mit stechendem Blick.

“Wenn dich überhaupt einer ansatzweise kennt und einschätzen kann, dann bin das wohl ich. Wir kennen uns so lange, haben so viel miteinander erlebt. Ich war es, dem du als Teenager von deinem Twist mit den Gryffindors erzählt hast; der dir zugehört hat. Der dein kaputtes Herz versucht hat zu reparieren, als Lily Potter es dir durch die gekündigte Freundschaft zerbrach. Ich war es, der dir die Möglichkeit gab, damit du deiner Leidenschaft - den Tränken - intensiver zusprechen konntest. Auch war ich es, der dir die Türen zur dunklen Magie öffnete.

Du warst es, der mir die Sorgen vor meiner arrangierten Ehe nahm. Der mich für Narzissa öffnete, sodass wir überhaupt mehr als nur ein notwendiges Übel ineinander sahen. Somit bist du also auch der Grund, warum es Draco überhaupt ohne die Zuhilfe von Magie, Tränken oder Gewalt gibt.

Wir haben wirklich viel miteinander durchgemacht und somit habe ich wohl das Recht zu sagen, ich kenne dich. Nur eben nicht so.”
 

Irritiert, ob der Zusammenfassung ihrer Freundschaft, zog Severus die Stirn kraus und lehnte sich zurück. “Worauf willst du hinaus?”
 

“Du hast dich verändert und verhältst dich komisch. Spätestens seit mein hitzköpfiger Sohn diesen Wolf anschleppte, ist es für jeden klar bemerkbar.”
 

“Lucius, würdest du jetzt endlich aufhören um den heißen Brei herumzutanzen?”
 

“Mir ist nicht nach tanzen und um Brei herum garantiert nicht, danke.”
 

Der Schwarzhaarige konnte ein lachendes Schnauben nicht vermeiden.
 

“Du hängst an dem Wolf, beschützt, pflegst und umsorgst ihn.”
 

Nun zog er die Augenbraue hoch. Um den Wolf ging es hier?

“Bist du eifersüchtig oder was? Lucius, Wolf hat sich ausgesucht an meiner Seite zu bleiben, auch wenn es sich mir nicht erschließt. Verhungern lassen kann ich ihn nicht einfach, denn ich möchte ungern von ihm angefressen werden. Von mir aus könnte er seiner Wege gehen. Tut er aber nicht und rauswerfen klappt nicht.” Zurecht gedrehte, nüchtern vorgetragene Wahrheit.
 

Nickend tippte Lucius die Fingerspitzen gegeneinander. “Und wie erklärst du dir dann die Drohung, welche du gegen einen jeden im Versammlungsraum aussprachst? Leugne es erst gar nicht, du hast zwar vor der Reaktion von ‘Wolf’ gesprochen, so dieser angegriffen oder angefasst wird, aber ich habe auch die Warnung vor DIR gehört. Du hättest jeden in diesen Raum verhext, der auch nur den Zauberstab ernsthaft erhoben hätte. Du warst kurz davor, den Lord zu verhexen und ich sah die Angst in deiner Körperhaltung. Selbst die Maske konnte die beinahe Panik in deinem Blick nicht verstecken. Und das alles für ein einfaches, wenn auch magisches, Tier?”

Langsam schüttelte Lucius den Kopf, ehe er den Blick wieder auf Severus heftete.

“Also bitte … lüg mich nicht weiter an. Ich sehe doch, dass da etwas ist, das dich beschäftigt sowie bedrückt und auch dass der Wolf nicht einfach nur irgendein herrenloses magisches Wesen ist. Selbst der Lord reagiert - warum auch immer - positiv auf ihn.”
 

  Stille kehrte nach dieser erneuten, für Lucius recht langen Ansprache, ein.

Der Hausherr wartete geduldig ab, während in Severus die Gedanken rasten.

Konnte er Lucius vertrauen? Konnte er das Geheimnis lüften und gestehen, dass sich niemand anderes als Harry Potter hinter dem Wolf versteckte? Er wollte es so gerne. Klar, Zabini wusste bescheid und er konnte mit dem Mann sprechen, aber es war nunmal nicht Lucius. Lucius, sein bester Freund und längster Wegbegleiter.

  Der Blonde hatte Recht, sie hatten eine Menge miteinander erlebt. Positiv wie negativ und waren immer füreinander da gewesen. Hatten die dunkelsten Geheimnisse miteinander geteilt und immer bewahrt. Niemals war Lucius ihm in den Rücken gefallen. Er wusste, dass ihnen hier Niemand zuhören konnte. Schließlich hatte er die Zauber gespürt welche Lucius gewirkte hatte, kaum dass die Tür hinter ihm ins Schloss gefallen war.
 

  Seufzend strich er sich durch die Haare und beschloss, auf sein Bauchgefühl zu hören. Ein Teil der Wahrheit zu offenbaren, konnte doch nicht schaden. “Ich konnte Black nicht verhexen, wegen Potter … Harry. Es hätte das schwache Vertrauen, welches er mir inzwischen entgegenbringt, zerstört.”

Damit erzählte er dem stumm lauschenden Lucius von dem Überfall auf Harry und seinen Beitrag an dessen Heilung. Devons ließ er aus. Das Harry deswegen nicht in der Schule bleiben konnte, weil ja nunmal der Schwur gegenüber Lily Potter bestand und es in Hogwarts einfach zu gefährlich war. Auch dass der Schutz des Jungen von Dumbledore und Voldemort erwartet wurde, jeweils aus eigenen egoistischen Gründen machte er erneut klar. Er gestand zu wissen, wo Harry war und das es ihm gut ging. Ja, er ließ eine Menge aus, aber wie sollte er das mit den Gründern sowie der Elfenwolf und Gefährtensache erzählen? Es klang ja selbst in seinem Kopf nach ‘Severus ist ein Fall für St. Mungos geschlossene Abteilung’.
 

   “Du versteckst ihn?”, kam es ein wenig aufgebracht und skeptisch von Lucius, welcher wohl nicht länger schweigen konnte.
 

“Wenn es dein Sohn wäre, der an Harrys Stelle wäre, wie würdest du reagieren und agieren? Er mag nicht mein Sohn sein, aber unsere Leben sind eng miteinander verknüpft. Es ist meine Aufgabe ihn zu beschützen. Wenn ich ihm eine kurze Auszeit von all den Irren verschaffen kann, vor allem nach diesem traumatischen und brutalen Überfall, warum nicht? In der Schule geschehen Dinge, die ich selber noch nicht ganz begreife. Zudem ist es die Vergangenheit, welche mich beim Anblick von Harry quält und nicht wirklich der Junge selbst.”

Seufzend schüttelte er den Kopf. Er kam vom Thema ab.

“Ich konnte Black wie gesagt nicht verhexen, da Harry an ihm genauso hängt, wie an Lupin. Sie sind seine Bezugspersonen und das was er als Rest seiner Familie sieht. Warum auch immer.”

  Leider bedeutete das wohl für ihn selbst, wie er gerade bemerkte, dass er in Zukunft mit den beiden Idioten auskommen musste. Eine kleine Schattenseite dieser Gefährtengeschichte.
 

  Wieder kehrte Schweigen ein, ehe Lucius sie mit einer Aussage durchbrach, die Severus sämtliche Mimik entgleiten ließ und heißkalte Schauer über den Rücken jagte.

“Ich verstehe … Potter ist also der Wolf. Jetzt ergibt alles Sinn. Welch Ironie, dass er eine Auszeit bei den Feinden nimmt. Wenn das mal nicht die besten Weihnachtsferien seit Merlin werden.”
 


 

Chaotisch und turbulent, war wohl eine gute Beschreibung der Situation. Das Abendbrot war verstrichen und dies ohne Draco, Blaise, Wolf und Nagini. Dass das Manor noch nicht komplett auf links stand, war auch nur der Tatsache zu verdanken, dass sie alle magische Kräfte besaßen. Wobei diese Kräfte im Moment auch keine Hilfe war. Die Vermissten waren nicht aufzuspüren.

  Severus fluchte leise vor sich hin, dass er Wolf das Fell über die Ohren zog, Narzissa stand die Sorge ins Gesicht geschrieben und Lucius hatte alle Hände voll damit zu tun, seine Frau davor zu bewahren kopflos zu werden.

  Tom machte sich ebenfalls Sorgen, denn es waren nur sie im Manor anwesend und es fehlten somit die Personen für eine umfangreiche Suche. Das machte das Ganze komplizierter. Die anderen Untergebenen hatte er auf Mission geschickt, ehe das Wetter jegliche Rückreise verhinderte und hatte daher nur diesen Haufen kopfloser Augurey zur Verfügung. Gut, Bellatrix und Devon waren noch vor dem Kollaps des Flohnetzwerkes hergekommen, aber der Heiler musste die verletzte Hexe versorgen, welche sich schwer verletzt hatte.
 

“Severus, hast du wirklich keine Ahnung, wo sich dein Haustier befindet?”, wollte Lucius zum gefühlten dreihundersten Mal wissen.
 

Angesprochener schüttelte wild den Kopf, zauberte sich einen dicken Umhang um und marschierte zur Tür. “Nein, aber ich fühle, dass er in Gefahr ist und werde jetzt da raus gehen.”
 

“So dumm sind sie doch nicht, da draußen rumzulaufen!”, rief Narzissa aus, ehe sie einen flehenden Blick in Richtung ihres Mannes schickte. “Oder?”
 

“Schluss jetzt! Severus, du und ich gehen jetzt da raus und suchen. Vielleicht hören wir ja etwas, egal ob die Elfen gesagt haben, dass sie da draußen niemanden spüren können! Ihr bleibt hier, falls sie plötzlich wieder auftauchen!” Entschlossen zauberte auch Tom sich extra warme Schutzkleidung an und folgte dem anderen Schwarzhaarigen durch das totenstille Manor.

  Es waren nicht die Kinder, weswegen er sich unruhig fühlte. Die verschwundenen Tiere waren es, welche ihm wirklich Magenschmerzen machten. Nagini war kein Geschöpf, das solch eine Kälte gut vertrug. So alt und groß sie auch war, solch ein Wetter konnte die Schlange töten. Wolf, wie ihn jeder nur noch nannte, mochte ebenfalls magisch sein, aber trotzdem nicht resistent gegen dieses Wetter.
 

“WOLF!”, brüllte Severus auf der Terrasse und eiskalter Wind trieb Schnee in den Raum.
 

“Severus, glaubst du wirklich, dass er dich bei dem Wind hört?”
 

“Er muss es einfach. Ich muss ihn finden. Ihn und die Kinder. Nagni war hoffentlich klug genug im Warmen zu bleiben!” Verzweifelt strich sich der ungewohnt aufgewühlte Mann erneut durch die Haare.

“Ich gehe jetzt …”
 

~T … Tom~, zischelte es schwach hinter ihnen, sodass beide Männer herum wirbelten und mit den Augen den Raum absuchten.
 

~Nagini, wo bist du?~
 

~Kam … in … versteckt. Draußen …~
 

Beide Männer stürzten in Richtung der schwachen Schlange und gruben sie unter einem Haufen kalter Asche hervor.
 

“Wo ist der Wolf?”, platzte es aus Severus heraus, während der Blick erneut wild den Raum absuchte.
 

~Hab gewartet … kamen nicht wieder …~
 

Behutsam nahm Tom den Kopf seiner langjährigen Weggefährtin auf den Schoß und legte Wärmezauber über sie. Wohlig gurrte das große Reptil. Kein Wunder, dass sie Nagini nicht aufspüren konnten. Sämtliche Kräfte hatten sich zentralisiert und waren fragil wie eine Flamme im Wind.

“Sie sagt, sie sind draußen und nicht wieder gekommen.”
 

Sofort war Severus auf den Füßen und ehe Tom sich versehen konnte, im Schneegestöber verschwunden. Er selbst war wie betäubt. Er wollte Severus helfen, aber Naginis Lebenslicht schien so schwach …

  Gedämmt durch das wilde Treiben sah er Lichter in der Dunkelheit aufblitzen. Schwache Geräusche wurden ebenso wie Schnee in den Raum getragen.
 

~Ich habe nicht aufgepasst ... ich konnte ihn nicht beschützen~, kam es traurig und voller Reue von der Schlangendame.
 

~Es ist nicht deine Schuld. Wahrscheinlich sind sie vom umschlagenden Wetter überrascht worden.~
 

~Wolfi ist lustig und nett, weißt du … wir haben auf deinem Bett gespielt. Du weißt tief in dir wer er wirklich ist. Der Kleine ist keine Gefahr sondern nur ein verunsicherter Welpe. Glaub mir Tom, er ist wirklich besonders und du musst keine Angst vor ihm haben, so denke ich.~
 

Wild blinzelnd blickte Tom auf die langsam wieder zu sich kommende Schlange herab. Es dauerte einen Moment, ehe er begriff worauf Nagini anspielte.

~Ich habe es mir inzwischen gedacht, aber wollte es nicht glauben. Es ist so surreal. Ich meine ...~, war alles was er herausbrachte, da überschlugen sich auch schon die Ereignisse.

  Eine der Elfen erschien und verkündete, dass sich mehrere Werwölfe aus Richtung Norden auf dem Weg hierher befanden. Kaum hatte die Elfe dies berichtet, hörte man von draußen dumpfe Knallgeräusche, welche wohl von Severus kamen der zauberte.
 

“Was soll das?”, rief Tom aufgebracht aus, legte Nagini behutsam ab und eilte auf die Terrasse. Wollten sich die Werwölfe etwa gegen ihn stellen und angreifen? Da hatten sie sich aber den absolut falschen Tag ausgesucht! Er würde einen jeden von ihnen zerstückeln. Nein, besser er schwächte einen Teil und zwang diesen dann, den anderen, getöteten Teil des Rudels, selber aufzufressen!

Wild peitschte seine Magie um ihn und nichts deutete mehr auf den menschlichen Anteil Voldemorts hin.

  Deutlich näheres Heulen durchschnitt die Dunkelheit und der in Rage stehende Mann schoss mehrere Lumos Maxima in die Richtung, in der er den Ursprung vermutete. Rot glühende Augen scannten die weiße Dunkelheit nach der herannahenden Gefahr ab, bereit jeden Gegner in ein Meer aus Schmerz zu tauchen!
 

“Zeigt euch! Wenn ihr angreifen wollt, ist das ein ganz falscher Augenblick!”, schrie er via Sonorus, während er erhaben die Treppe in den Garten hinab stieg.

  Grollen zu seiner Rechten ließ ihn herum wirbeln und einen Flammenzauber aussenden.

Zu seiner Überraschung galoppierte ein Patronus auf ihn zu, den er nicht als klare Gestalt identifizieren konnte. Sollten sich auch noch Fremde auf das Grundstück geschlichen haben? Gar ein Angriff der weißen Seite? Dann würde nicht nur das heiße Blut der Werwölfe den Schnee schmelzen!
 

“Mein Lord, ich habe sie gefunden. Bitte leuchtet uns den Weg. Die Wölfe haben die Kinder beschützt”, kam Severus Stimme über den Patronus und augenblicklich kam er dem nach. Was passierte hier eigentlich?

“Hier her!”, brüllte er. Weg weisende Lumos und Schnee schmelzende Feuerzauber zaubernd.

  Wie konnte der Tag nur so verrückt enden? Nagini hatte bestätigt, was er nach all den Grübeleien vermutet hatte - Harry war der Wolf. Die Werwölfe halfen Kinder zu retten und zu guter Letzt, Severus und Potter hingen aneinander. Wenn sein Tränkemeister irgendwas mit dem Kleinen angestellt hatte, zerpflückte er den Mann in der Luft! Durch diese neue Wut angestachelt, verstärkte er die Zauber.
 


 

“Welpe, halte durch. Die anderen bringen dich ins Warme. Du machst das klasse. Ein Schritt nach dem Anderen.” Wieder und wieder brachte Amarok eine Ermutigung nach der Nächsten hervor.

  Angesprochener fühlte sich so schwach und wenn er nicht links und rechts von mächtigen Werwölfen flankiert werden würde, wäre er wohl schon zusammengebrochen.

Was als Spaß begonnen hatte, war, ehe sie sich versahen, in einem Drama ausgeufert, denn das Wetter war umgeschlagen. Die harmlosen Flocken waren zu einer tödlichen Gefahr geworden, da sie alle die Orientierung verloren hatten. Die Dunkelheit war da auch keineswegs hilfreich gewesen. Keiner der Hilferufe hatte irgendetwas gebracht und so hatte Harry das einzige getan, was ihm eingefallen war. Er hatte seine Magie um einen Wachstumsschub gebeten, ein großes Loch gegraben und seine Mitschüler dort hineingezogen. Zum Glück waren die beiden so klug gewesen das Loch zu schließen, sodass ein Iglu entstand. Zitternd hatten die beiden an ihm gelehnt und an seiner Körperwärme gezapft. Und er hatte sie ihnen gerne gegeben, denn er würde dank des Fells mehr aushalten als sie.

  Amarok hatte versucht ihn zu unterstützen eine gedankliche Brücke zu Severus aufzubauen, doch es hatte nicht geklappt.

Wie lange sie so ausgeharrt hatten, wusste er nicht, ehe er plötzlich Geräusche von knirschendem Schnee, sowie Schnüffeln außerhalb des Iglus hörte. Er wusste instinktiv, es konnten nur Werwölfe sein, welche sie drei potenziell als Snack ansehen konnten, aber er hatte den Strohhalm ergriffen und um Hilfe gebeten.

   Jetzt marschierte er durch den Schnee, ließ sich von Amarok bei Laune halten und ging einfach zwischen den schweigenden Wölfen her. Draco und Blaise befanden sich beide auf seinem Rücken. Zwar hatte einer der Wölfe angeboten wenigstens eins der Kinder zu übernehmen, doch diese waren zu verängstigt. Also spielte Harry das Reittier und kämpfte um jeden Schritt durch den hohen Schnee.
 

“WOLF!”, erklang plötzlich Severus Stimme ganz in ihrer Nähe und Harry riss den Kopf hoch.
 

“SEV!”, bellte er zurück und beschleunigte ganz automatisch. Es war Freude und Sorge zugleich die ihn aufheulen ließ.

“Geh rein, es ist zu kalt!”, bat er, doch da sah er auch schon wie der Mann durch den Schnee auf sie zu marschierte. Erhobenen Kopfes und pure Entschlossenheit im Gesicht. Knurren ertönte von der Werwolfsfront.
 

“Endlich … was macht ihr Wölfe denn hier? Scheiß drauf, wir scheinen einer Meinung zu sein. Los, wir müssen zurück.” Die mahnenden Wölfe ignorierend, schritt sein Gefährte auf ihn zu und streichelte ihm kurz über die Schnauze, ehe er spürte wie sich wohlige Wärme um ihn legte.
 

Ein Patronus schoss aus Severus Zauberstab und verschwand in der Dunkelheit. Nur schwach konnte Harry in der Ferne etwas immer wieder aufleuchten sehen. Doch es versprach Hoffnung im wieder stärker werdenden Schneegestöber.
 

“Wenn wir wieder aufgewärmt sind, ziehe ich dir das Fell über die Ohren, du Narr!”, versprach sein Gefährte und zwickte ihm ins Ohr.

  Was natürlich zur Folge hatte, dass ihn einer der Wölfe am Umhang packte und wegzog. Anscheinend nahmen die ihre Schutzfunktion zu ernst.
 

“Zähne weg von ihm, oder ich vergesse mich!”, brachte Harry müde, aber anscheinend überzeugend, knurrend über die Lippen, denn der Werwolf hatte tatsächlich den Anstand kurz den Kopf einzuziehen.

Doch darum wollte er sich jetzt keine Gedanken machen. Dafür war Zeit, wenn er seine Pfoten wieder richtig spürte und sein Kopf nicht von dieser bleiernen Müdigkeit befallen war.
 

Ein nur wenige Meter vor ihnen einschlagender Feuerzauber, ließ alle zusammenzucken, ehe sie eiligst darauf zu stapften. Jetzt war es fast geschafft laut Severus. Die Zauberspur, die wer auch immer gelegt hatte, erleichterte das Vorankommen ungemein.
 

“On … kel Severus … ich kann mich nicht mehr halten”, kam es plötzlich von Draco und schon im nächsten Moment rutschte Malfoy Junior einfach von Harrys Rücken. Doch Severus war zur Stelle und konnte den durchgefrorenen Jungen auffangen.
 

“Sind … wir bald … d-d-da?”, erkundigte sich nun auch Blaise zitternd und grub sich noch mehr in Harrys Fell.
 

Die Schemen mehrerer auf sie zu eilender Personen, erübrigte eine Antwort.
 

“Wir haben uns solche Sorgen gemacht!”, hörte er Narzissa ausrufen, während er sich auf dem Boden legte, damit die Erwachsenen den beinahe fest gefrorenen Blaise von seinem Rücken ziehen konnten.

Stimmen schwirrten um ihn herum und Harry hatte Probleme damit die Augen aufzuhalten.
 

“Schrumpf dich, damit ich dich reinbringen kann. Du darfst hier nicht einschlafen.” Sanft, aber eindringlich erklang Severus Stimme an seinem Ohr, während der Mann ihm wieder und wieder hinter einem Ohr kraulte.

Seufzend und mit letzter Kraft befahl Harry seiner Magie dies zu ermöglichen und landete sicher in den warmen Armen seines Gefährten, ehe ihn die Erschöpfung und Erleichterung überrollte. Auf Severus, war immer Verlass.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  strega79
2018-12-28T18:45:57+00:00 28.12.2018 19:45
Mega bin auf mehr gespannt
Antwort von:  Chaosbande
01.01.2019 18:59
Gibt es, gleich xD
Danke für dein Review :)


Zurück