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Der Chat ihres Lebens

von

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Rendezvous


 

I

nu Yasha berichtete auf dem Nachhauseweg dem Fürsten von Saras Klemme. Vater fuhr selbst, so dass die Diskretion gewahrt blieb, dachte der Junge.

Der Taishou nickte. „Das erklärt natürlich manches. Interessierst du dich für sie?“ So oder so gab das einen Hebel bei den Verhandlungen.

„Sie tut mir Leid,“ gab der Halbdämon ehrlich zu. „Aber heiraten, also, eigentlich fühle ich mich noch etwas zu jung dazu, Vater. Sagen Sie doch, wäre sie nicht was für Sesshoumaru?“

„Wie kommst du auf diese Idee? Ich dachte, dir wäre klar, dass er bereits versprochen ist? Übrigens natürlich an eine Hundedämonin.“

„Ja, Leiko, oder?“ Er genoss die milde Überraschung seines Vaters. „Naja, aber Erbfolge ist doch eine Sache, sagten Sie und … naja ... was Persönliches eine andere. Im Unterschied zu unserer Cousine ist Sara nett.“ Wärmer, vor allem, aber das sollte er einem Dämon lieber nicht erzählen.

„Als Zweitfrau, meinst du? Das musst du schon Sesshoumaru überlassen.“

„Ja, klar. Kommt er denn her? Ich dachte, er ist immer noch im Norden.“

„Dort bleibt das Heer auch, zumal nach diesem Treffen mit einem Drachen, in dem ich einen sehr Hochrangigen, wenn nicht gar den Erbprinzen, vermute. Sicher ist sicher.“ Der Taishou machte eine kurze Pause, entschied sich dann jedoch dafür, nach allen Erfahrungen der letzten Wochen offener mit seinem Jüngsten zu sein. Das konnte nur besser für den und auch ihn selbst, ja, alle, sein. Und Inu Yasha hatte nicht zuletzt heute mit seinem Hinweis auf Naraku bewiesen, dass er mitdachte, erwachsen wurde. „Aber wenn der Erbprinz nicht zumindest Dienstag bei der Abschiedsfeier anwesend ist, würde Miki auf Schwierigkeiten hier im Westen schließen. Unnütz zu sagen, dass das nachteilig für unseren Teil der Verhandlungen wäre. Dein Bruder wird allerdings noch Dienstag Nacht wieder in den Norden zum Heer gehen. Irgendetwas läuft da. Und bislang hab ich keinerlei Nachricht bekommen, ob und wo Naraku ein Haus dort besitzt – oder wo er steckt. Natürlich wäre theoretisch auch möglich, dass er entführt wurde, aber niemand weiß etwas.“

 
 

Kagome warf am Dienstagmorgen in der U-Bahn trotz all ihrer Sorgen einen amüsierten Blick auf die Zeitungen. Die seriösen unter ihnen beschrieben die Wirtschaftsgespräche, aber immer wieder tauchten auch in der Klatschpresse Fotos auf – vor allem von Inu Yasha mit einer jungen Fuchsdame, wohl der Tochter des südlichen Fürsten. Es wurden Theorien über eine mögliche Ehe zur Förderung der Wirtschaft verbreitet, aber auch, dass das Liebe auf den ersten Blick sei. Letzteres eher nicht, dachte sie, wenn sie sich entsann, wie schüchtern ihr der Halbdämon erschienen war, als sie ihm die Kette geschenkt hatte. Aber, natürlich, das war eine junge, echte, Dämonen aus reichem und mächtigem Haus – da sah das womöglich auch anders aus.

Energisch beschloss sie Inu Yasha aus ihren Gedanken zu verdrängen, und sich stattdessen lieber einen Plan zu machen, was sie heute Abend für Reddemon anziehen sollte. Immerhin war das doch ihr erstes Treffen so zum Essen mit einem Jungen, wenngleich natürlich kein Date, aber sie wollte sich auch nicht blamieren. Was der wohl mochte? Das Tora-Tora war recht nobel. Er hatte zwar gemeint, dass er da auf Kosten des Kendama essen könnte und sie gleich mit dazu einladen, aber sie hatte doch gar keine so vornehme Garderobe. Ihre Mutter hatte ihr zu einem kurzen schwarzen Rock geraten, den sie bei der Hochzeit irgendeines entfernten Verwandten getragen hatte und der seither unbenutzt herumhing, aber sie wusste nicht, ob das genügen würde. Und welches Oberteil dazu wohl passte? Schmuck hatte sie sowieso keinen berühmten. Oder sollte sie Opas Imitation des Juwels nehmen? Das sah doch wie eine Perle aus.

Aber ihr Magen verknotete sich, wenn sie nur daran dachte – und damit an Naraku und seine Forderungen. Nein, befahl sie sich, nimm dich zusammen. Denke nicht an den Mistkerl, nicht an das Juwel, nicht an Großtante Kikyou oder auch nur an Inu Yasha, nur an Reddemon. Vielleicht würden sie sich sogar ihre richtigen Namen verraten? Er schien ganz nett, wenngleich doch manchmal recht vorsichtig. Aber sie war das ja auch. Ob ihn sein Vater, wie auch ihre Mutter sie, vor Internetbekanntschaften gewarnt hatte?

Was sollte sie eigentlich im Tora-Tora essen? Nun ja, sie hatte sich zur Vorsicht schon die Online-Speisekarte angeguckt, denn, wenn sie schon eingeladen wurde, sollte sie es nicht übertreiben. Mama hatte ja gemeint, sie sollte sich etwas vorschlagen lassen – und ja mit einem Taxi direkt vom Lokal nach Hause fahren und nicht mit der U-Bahn, sich auch nicht überreden lassen, woanders hin zu fahren. Sie hatte ihr alles versprochen und sich die Kleidung zum Umziehen gleich mit ins Büro genommen.

So machte sie Überstunden, musste nicht hin- und herfahren, und in ihrem Spind war Platz genug für eine kleine Sporttasche. Oh du je, fiel ihr ein, morgen war ja sowieso der erste Tenniskurs, den sie mit Sango ausgemacht hatte – und morgen musste sie auch mit Naraku reden. Morgen.

 

So stand sie kurz vor neunzehn Uhr vor dem Tora-Tora, gegenüber des neuen Rathauses der Stadt. Sie war etwas unsicher, aber das Lokal an sich war nicht zu verfehlen. Es befand sich im ersten Stock und man musste hier eine Treppe empor gehen. Die Tatsache, dass auf einem Schild gleich neben der Speisekarte ausdrücklich Waffen verboten wurden, bewies, dass wohl in der Hauptsache Dämonen hier zu Gast waren, genauer, waffentragende Dämonen des Fürsten.

Jetzt ging noch niemand an ihr vorbei – aber gut, sieben war wohl für so eine Gaststätte noch etwas früh zum Essen. Ob das Reddemon mit Absicht so geplant hatte? Ach ja, er hatte ja gesagt das Treffen sei gleich nach der Arbeit, da würde er wohl auch nicht nach Hause fahren. Und er würde sich leichter mit der Garderobe tun, konnte er doch im Anzug bleiben wie im Kendama. Wo er nur blieb?

Sie sah sich um, dann wieder empor. Zwischen den Häusern leuchtete in der Dämmerung die Kugel des Restaurants der Blitzbrüder. Immerhin konnte man sich in der Innenstadt kaum verlaufen, das war stets ein guter Markierungspunkt, abgesehen von der ringförmigen, vierspurigen Straße die das alte Stadtzentrum von dem neuen Geschäftsviertel und den Wohnquartieren, die meist aus Dörfern entstanden waren, trennte. Sie blickte sich erneut um, sah ihn dann erfreut um die Ecke schlendern.

 

Durch nichts verriet Inu Yasha seine Erleichterung, dass sie wirklich gekommen war und auch auf ihn gewartet hatte. Er war etwas später als geplant von den Wirtschaftsverhandlungen weg gekommen, schlicht, weil es noch zu hell war und die Verwandlung noch nicht eingesetzt hatte. Erst im Auto, das von einem Dämon gefahren wurde, hatte er seine menschliche Natur angenommen. Jetzt wartete der Fahrer drüben am Park des Kendama auf ihn. „Hallo, Juwel“, grüßte er. „Schön, dich mal wieder so zu sehen. - Gehen wir gleich hoch. Ich habe zwar einen Tisch reservieren lassen, aber das wird kaum nötig sein.“ Nun ja, es war nötig, anders bekam man hier keinen.

„Oh, ja. Es scheint noch recht leer zu sein. Also, es kam niemand an mir vorbei.“ Sie folgte ihm die Treppe empor in eine Art Vorraum, wo ein schwarz gekleideter Kellner an einem Stehtisch lehnte und das junge Pärchen etwas kühl anblickte.

„Sie haben reserviert?“

„Ja“, erwiderte Inu Yasha mit innerem Seufzen. Er aß hier gern, aber sie machten nie Zicken, wenn er als Halbdämon auftauchte, nur als Mensch. Nun ja, weiße Haare waren so etwas wie eine Steckbrieffrisur. Außerdem war dann meist Vater dabei. „Auf das Kendama, Geschäftsleitung.“ Wie er es schon kannte, zog er aus seinem Anzug die Kreditkarte und hielt sie hin. Das dort eingestanzte „Geschäftsleitung“ und das Zeichen des Konzerns beruhigte normalerweise.

Der Kellner warf auch nur einen Blick auf die golden leuchtende Karte. Er kannte einige Kreditkarten des Kendama, aber Gold bedeutete fast unbegrenzte Spesen. Das musste wirklich jemand aus der Geschäftsleitung sein, vielleicht mit seiner Sekretärin. Hoffentlich würde sich die Ausgabe für den jungen Mann auch bezahlt machen. „Ah ja, ich sehe schon. Tisch Nummer 15. Wenn Sie mir bitte folgen würden.“

 

Als sich die beiden Jugendlichen gesetzt hatten und die gebrachte Karte studierten, fiel Inu Yasha siedend heiß ein, dass er ja unter dem Hemd immer noch die Kette trug, die sie ihm geschenkt hatte. Inu Yasha natürlich, nicht Reddemon. Wenn sie die unter seinem Hemd entdeckte, würde seine Doppelrolle auffliegen. Was sie dann sagen würde, wollte er lieber nicht wissen. Vermutlich wäre dann alles aus und er würde sie kaum je so wieder sehen. Möglichst schnell und unauffällig lockerte er den Knoten seiner Krawatte so weit, dass die Kette tunlichst verborgen blieb.

Kagome sah verwundert auf ohne etwas bemerkt zu haben. „Auf der Karte stehen gar keine Preise?“

„Äh, nein. Das ist die Karte für Gäste. Such dir schon was aus. Ich nehme übrigens das Steak mit Salat.“

Ah, das war das, was Mama gesagt hatte: man bekam einen Hinweis, wie teuer es werden sollte. Kagome war ein wenig überrascht gewesen, dass ihre Mutter gelächelt hatte, als sie von einer Einladung ins Tora-Tora erzählte, aber hatte dann verstanden, als sie erfahren hatte, dass ihre Eltern stets zum Hochzeitstag hierher gegangen waren. Seltsamerweise hatte ihr das Reddemon noch einmal vertrauter gemacht. Sie hatten viel gemeinsam. Allerdings: „Ich mag kein Steak“, gab sie zu. „Warst du hier schon öfter? Ich hätte lieber Fisch oder so ...“

„Naja, da kenne ich mich nicht aus. Was magst du trinken?“

„Wasser.“ Sie entsann sich durchaus, dass er das in dem Café bei ihrem Kennenlernen getrunken hatte. Da er prompt eine Flasche Mineralwasser bestellte, ergänzte sie: „Ich mag keinen Alkohol.“ Wenn sie sagen würde, sie vertrug keinen – würde er sie doch betrunken machen wollen? Er war ja doch nur eine Internetbekanntschaft, auch, wenn sie sicher war, dass sie ihn im Kendama finden konnte, zur Not mit Sangos und Mirokus Hilfe über Prinz Inu Yasha.

„Ich vertrage keinen“, gab der Halbdämon ehrlich zu. „Aber ich denke, die Wenigsten hierzulande.“

„Ja, das stimmt wohl.“ Sie studierte etwas verlegen erneut die Karte um ihn nicht ansehen zu müssen. Es war doch eine sehr ungewohnte Lage. Überdies – was war wohl passend zu essen? Da waren vertraute Speisen darauf aber auch ungewohnte wie Pizza. Teuer und exotisch, das wusste sie auch ohne den Preis zu sehen. „Äh, was ist das hier? Italienische Nudeln mit Bologneser Sauce?“

„Keine Ahnung, ich esse hier immer Steak. Aber das sind sicher keine Ramen. Bestell sie dir doch. Wenn sie dir nicht schmecken, lassen wir das zurückgehen und du bestellst was anderes.“

„Du, das ... ich will dich nicht ausnutzen.“ Sie wurde glühend rot. Es war doch etwas anderes, sich mal von Hojo, einem seit Kindertagen vertrauten Mitschüler, ein Eis am Stand spendieren zu lassen oder so etwas.

Ach du je, dachte der Halbdämon in Menschenform. War das schon wieder falsch gewesen? Menschen waren wirklich anders als Dämonen. So suchte er hastig zu beruhigen. „Das geht auf Kosten der Firma, naja, des Fürsten. Und ehrlich, ich habe diese Karte noch nie ausgenutzt, das geht schon.Ich glaube eher, V... der Fürst wird nicht einmal bemerken, dass da Geld fehlt.“ Vorsicht, dachte er. Seine Doppelrolle sollte doch nicht auffliegen. Aber dauernd quasi zu lügen war schwerer als gedacht.

Das mochte natürlich sein, aber sie wollte nicht als gierig erscheinen. So blickte sie vorsichtig auf. Irgendwie erinnerte er sie plötzlich an Naraku und sie sah lieber wieder auf die Karte. Nein, da gab es keine Ähnlichkeit, wirklich nicht. Reddemon war nett, er hatte ihr geholfen ohne selbst etwas zu wollen – was man leider von dem Mistkerl von Spinnendämon nicht behaupten konnte. Oh, sie wurde schon wieder wütend, wenn sie nur daran dachte, aber ihr war klar, dass diese Wut aus hilfloser Verzweiflung entsprang. Sie sollte sich lieber bemühen einen netten Abend zu haben – und Redemon den nicht zu verderben, bloß weil sie in der Tinte saß. „Naja, dann probiere ich sie eben,“ murmelte sie. Seine Handbewegung, die den Kellner rief, erschien ihr sehr selbstverständlich. Nun gut, in der Geschäftsleitung lernte man bestimmt auch mit solchen Situationen umzugehen. Überdies hatte er ja gesagt, er arbeite viel mit dem Fürsten zusammen, das Protokoll bei Hofe, das in der Firma ja verpönt war, war sicher streng, da lernte man gewiß auch so etwas. „Äh, ich werde morgen einen Tenniskurs anfangen.“ Das war doch bestimmt ein harmloser Gesprächsstoff.

„Tennis? Wie kommst du denn darauf?“ Sie hatte nie etwas von Sport erwähnt?

„Sango ist schuld.“ Kagome musste doch lächeln, aber sie begann zu erzählen.

 

Vor dem Rathaus fiel den beiden Dämonen, die weisungsgemäß Kagome beschatteten, plötzlich ein Duo auf. Die besten Leute des Fürsten kannten sich natürlich untereinander und sie fragten sich, was die Anderen hier wohl taten. Da sie annahmen, dass das Menschenmädchen sich eine Weile in dem Lokal aufhalten würde, gingen sie hinüber.

„Na, was treibt euch denn her?“

„Das könnten wir auch euch fragen.“ Das Quartett musterte sich kurz, ehe der Dachsdämon ergänzte: „Es ist Neumondnacht. Wir beschatten Inu Yasha.“ Prinz Inu Yasha wäre zwar korrekt gewesen, aber wenn dieser ein Mensch war doch etwas zu unangenehm. Umgekehrt, zu sagen: „den Bastard“ war nicht sonderlich ratsam. Ein sehr törichter Kollege hatte dieses Wort vor Jahrhunderten verwendet, ohne zu bemerken, dass sich der Taishou knapp fünfhundert Meter hinter ihm, in Hörweite, befand. Dessen dämonische Energie war von „wohl verborgen“ auf Maximum emporgeschnellt und quer über den Übungsplatz gepeitscht. Dem unseligen Dämon war förmlich das Fleisch von den Knochen gefetzt worden und er hatte Jahre benötigt um sich zu regenerieren. Seither vermied jeder Denkende das „B“- Wort, da der Fürst klar gestellt hatte, dass er das als Beleidigung seiner selbst betrachtete. „Er hat hier wohl ein Rendezvous.“

„Ja, mit unserem Zielobjekt, Kagome Higurashi.“ Der Agent hätte nie zugegeben, dass sie alle Zwei versagt hatten, in dem sie den Halbdämon als Mensch nicht erkannt hatten. „Eigenartig, wenn sich zwei Zielobjekte treffen.“

„Sehr.“ Der Dachs griff zum Handy. „Das sage ich lieber mal unserem alten Myouga. Das hier ist immerhin für uns ein Sonderauftrag und wir sollen Inu Yasha auf jeden Fall beschützen.“

Das war klar. Ins Schloss zurück zu kehren und dem Herrn erklären zu müssen, dass dem jüngeren Sohn etwas zugestoßen war – nun, es gab einfachere Selbstmordmethoden, wenngleich wohl kaum eine schnellere. So ergänzte der Anführer des anderen Duos nur: „Wir sollen das Mädchen nur beschatten. Aber sag, dabei ist uns ein dritter Schatten aufgefallen, erst zwei, dann nur noch ein Mensch, der jetzt aber auch weg ist.“ Dann sparte er sich zum Einen den Bericht, zum Anderen mochte es wichtig sein, zumal, wenn sie sich mit dem jüngeren Sohn des Taishou verabredet hatte.

 

Den alten Flohgeist traf fast der Schlag. Er wusste nur zu gut, dass der Fürst Kagome Hochverrat unterstellte. Da war die magische Kette, die Verbindung der Higurashis zum Juwel der vier Seelen. Dass genau das Mädchen, das im Verdacht stand mit den Drachen zu kollaborieren, sich jetzt mit Inu Yasha traf, noch dazu in dessen Menschenform, wenn er wehrloser war als sonst, war ein Grund zum Alarm. Staatsempfang mit Fürst Miki hin oder her, das musste er dem Herrn unverzüglich mitteilen. Leider war ein Telefonat unangebracht, wer wusste schon, was da noch los war. Naraku war auch spurlos verschwunden. „Äh, haben die Kollegen ein Bild von den Verfolgern der Higurashi?“ erkundigte er sich dann doch noch.

„Ja, sie haben Fotos. Sollen sie sie Ihnen schicken?“

„Ja, unverzüglich.“ Wer ließ denn das Mädchen noch überwachen? Die Drachen? Wieso sollten sie zu Menschen greifen? Weil es unauffälliger war? Das konnte bedeuten, dass diese Kagome gar nicht wusste, dass sie es mit Drachen zu tun hatte, aber diese Reptilien waren schon immer recht verschlagen gewesen. Myouga raufte sich mit zwei Händen seine schütteren Haare, während er mit der anderen Beiden seine Spezialanfertigung eines Telefons hielt. Nein, Taktik sollte er dem Herrn überlassen. Während er das übersandte Bild speicherte und hastig in der Datenbank der Polizei suchte, bedankte er sich bei seinen Leuten.

Und dachte gleichzeitig nach. Jetzt war es acht Uhr, fast. Der Staatsempfang hatte gerade begonnen. Wie konnte er jetzt den Taishou erreichen? Ein Anruf wäre fatal, würde Miki nur darauf hinweisen, dass sein fürstlicher Kollege Probleme hatte. Er musste selbst dort hinaus. So bestellte er ein Auto, während der Computer ihm anzeigte, dass es sich um zwei Personen eines Sicherheitsdienstes handelte, der als die „Sieben“ bekannt war, geleitet von einem gewissen Bankotsu. Da alle Waffen trugen, waren sie auch polizeilich erfasst. Und diese kleine Firma war aufgekauft worden von …

Der Flohgeist drückte hastig eine Taste. „Ich brauche einen Falkendämon, den schnellsten. Und er soll mich persönlich bringen, äh, in das Schloss Nishi. Dort findet der Staatsempfang statt.“ Naraku, Drachen … nur, was hatte eine Auszubildende damit zu tun? Und was Inu Yasha? Ach du je, seit der Junge auf der Welt war, rutschte er immer wieder in Probleme, da musste Myouga nur an die Affäre mit dieser Priesterin und dem Juwel der vier Seelen von fünfzig Jahren denken.

 

Sango und Miroku fuhren derweil auf dem Motorrad des Mönches eine dunkle Straße entlang. Der Verkehr kam ihnen entgegen, da die Ausflügler in die Stadt zurückkehrten. Leider musste Miroku zugeben, dass er nicht ganz freiwillig hier war. Normalerweise hätte er es genossen mit einem Mädchen auf einem Fahrzeug durch die Nacht zu gondeln, einen netten Abend zu zweit zu haben … Aber Sango saß zum Einen hinter ihm, zum Zweiten hatten sie eine Aufgabe.

Er hatte sie eigentlich nur kurz besuchen wollen, um ihr die Schüssel des Vorzimmers zu bringen, da er einige Tage frei hatte, als sie sehr geheimnisvoll getan hatte. Erst bei einem Spaziergang im Yoshi-Park hatte sie ihm erklärt, dass die Dämonenjäger und ihr Anwesen seit Tagen überwacht wurden. Ein kleiner Mann, Mensch, mit einer weißen Mütze, sei einigen ihrer Verwandtschaft aufgefallen. Die dämonischen Mitbewohner machten einen weiten Bogen um ihn. Sango fand ihn verdächtig und wollte ihn stellen, obwohl ihr Vater es verboten hatte. Dessen Meinung, es seien immer wieder einfach Leute neugierig auf die Jäger, wollte sie nicht teilen. Schon um seiner Kollegin gegenüber den Helden zu spielen hatte Miroku allem zugestimmt.

Leider war dieser Unbekannte jetzt weggefahren, mit einem Auto, und sie rasten, so schnell es mit seinem Motorrad ging, hinterher. Zum Glück herrschte auf der Landstraße nach Norden ein Tempolimit, so dass sie ihn nicht aus den Augen verloren.

Sango klammerte sich etwas fester an ihren Vordermann, als sie rief: „Wohin will der nur?“

„Keine Ahnung!“ schrie Miroku zurück. „Aber dir ist hoffentlich klar, dass dein Vater wahrscheinlich Recht hat und alles ganz harmlos ist? Vermutlich fährt er nach Hause, pinnt sich Fanphotos von eurem Haus an die Wand und fertig!“

„Das würde ich gern glauben.“ Sango holte tief Atem. „Aber Kagome erzählte von Besuchen bei ihrem Opa. Ein Typ, auf den genau diese Beschreibung zutraf, klein, rundlich mit weißer Mütze und gern ein Tuch über dem Mund, stellte sich ihr und ihrer Mutter als Apotheker des Krankenhauses vor. Und jetzt erkläre mit mal, was der mit uns Jägern zu schaffen hat. Und wieso der mitten in der Woche so weit nach Norden fährt. Wir sind jetzt schon fast vierzig Kilometer außerhalb der Hauptstadt.“

„Pendler? Reg dich nicht auf, ich habe ja gesagt, ich mach mit.“ Der junge Mönch blickte geradeaus. „Und er biegt jetzt ab. Das geht weiter Richtung Norden. - Naja,“ musste er brüllen, da er wieder beschleunigte. „Eigentlich richtig in die Pampa. Da sind doch nur die Berge und das Naturschutzgebiet, bis zur Grenze. Da leben eigentlich keine Menschen mehr, nur Dämonen.“

„Folge diesem Auto!“

Da sich Sango an ihr drückte, fand Miroku, blieb ihm gar nichts anderes übrig.
 


Nachwort zu diesem Kapitel:
Während sich Inu Yasha und Miroku bezirzen lassen, steht Sesshoumaru der Kopf nach absolut anderem: Staatsempfang Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  Vigeta_Lord_d_T
2019-01-27T19:35:40+00:00 27.01.2019 20:35
Na da hoffe i h das der
💩K. Naraku endlich auffliegen wirt und Kagome geholfen wird.

So ein Date in tora tora wenn das nicht Eindruck auf Kagome macht an weiß ich auch nicht.
Ich drücke Inu Fest beide Daumen 👍🏻👍🏻sie sind halt das perfekte paar 1000%.

Naraku Muß einfach auffliegen.

Kagome braucht unbedingt Hilfe hoffe das Inu, sango, Miroku ihr helfen könnte

vielleicht sogar der
alte Herr 😂

und

🤔naja Sess 🤔

Aber erstmal sollten Inu und Kagome einen schönen Abend Date haben und vielleicht einen kleinen Kuss?.!

Von:  Kerstin-san
2018-02-04T12:48:24+00:00 04.02.2018 13:48
Hallo,
 
ich glaube Sesshoumaru würde Inuyasha den Kopf abreißen, wenn er erfährt, dass der ihm noch eine Zwietfrau aufschwatzen will, haha.
 
Ich finds mega sympathisch, dass sich Kagome vorab die Onlinespeisekarte des Tora-Tora angeschaut hat, dass mach ich nämlich auch ganz gerne. Ha! Das Problem mit der Kette in Inuyashas menschlicher Gestalt hatte ich schon vorausgeahnt und dass es ein Problem mit den Bewachern von Inuyasha geben würde auch, wobei ich allerdings damit gerechent hätte, dass er von denen weiß und nciht ohne sein Wissen beschattet wird. So ist das natürlich blöd.
 
Immerhin sind den Dämonen die sieben Krieger oder wenigstens Teile davon aufgefallen, aber Kagome dürfte jetzt richtig in Schwierigkeiten geraten. Ob die Wachen etwa die Verabredung der beiden sprengen oder sich doch erstmal unauffällig im Hintergrund halten?
 
Richtig cool aber, dass die Dämonenjäger so aufmerksam sind und Muktosu vorab entdeckt haben. Warum Sango sich da aber so reinbeißt frag ich mich aber doch. Wenn Kagome ihr schon erzählt hätte, dass sie von Narakus Leuten überwacht und von ihm sogar bedroht wird und Sango dadurch die Verbindung zu Kagomes Opa im Krankenhaus gezogen hätte, würde das mehr Sinn machen. Na ja, sie ist eben recht stur und Miroku genau der richtige, um sie darin zu unterstützen.
 
Liebe Grüße
Kerstin
Von:  Teilchenzoo
2017-07-02T23:39:28+00:00 03.07.2017 01:39
Wow, die reiten sich aber allesamt immer tiefer in den Mist rein. Das muss man erst mal in dem Ausmaß schaffen.
Antwort von:  Hotepneith
03.07.2017 13:45
Ich sagte doch schon, der Herr aller Hunde hat gar nicht so viele Pfoten, wie er über dem Kopf zusammen schagen wollte, wenn er erst einmal durchblickt.... Falls.

hotep
Von:  RizaElizabethHawkeye
2017-06-19T14:11:33+00:00 19.06.2017 16:11
Krasse Sache :O
Ich habe gerade die ganze Story in eins durchgesuchtet und bin begeistert.
Ich kam zwischendurch so ins Schwitzen und dachte nur "Kagome du musst was sagen sonst wird es immer schlimmer" und jetzt geht es gar nicht mehr schlimmer. X_X Eigentlich würde ich es schon etwas witzig finden, wenn das Date gesprengt wird, aber das würde auch bedeuten, dass Kagome erstmal in eine Zelle kommt doer sein Vater ist so nett und verschleppt sie erst nach dem Date und steckt sie in eine Zelle. O-o
Oder Naraku will sie die Nacht noch umbringen lassen, weil irgendwas nicht läuft und Inu/ die "Aufpasser" verhindern es und sie erzählt ihn endlich alles. Oder oder oder. Bei dir weiß man ja nie. :O

Ich gebe den Vorrednern recht. Es ist richtig genial wie das Spinnennetz sich fertig spinnt. :D
Antwort von:  RizaElizabethHawkeye
19.06.2017 16:12
Ups falsche Taste. Ich freu mich schon aufs nächste Kapitel und ich hoffe, das trotz meiner Neugier zu Sess auch bald erfahren wie das Date verläuft.
Vielen Dank für die tolle Story <3
Antwort von:  Hotepneith
20.06.2017 10:19
Danke für den Kommentar, freut mich, dass dir die Geschichte gefällt. Eigentlich war sie auf zwanzig Kapitel angelegt, aber es gab dann doch so viele Handlungstränge, die ich alle bereinigen musste....
Ich fürchte nur, es wird noch chaotischer, als sich momentan alle vorstellen, denn immer, wenn ein Punkt bereinigt ist, macht irgend ein anderer der Beteiligten einen Zug, der unerwartet ist. Hoffe ich.

hotep
Antwort von:  RizaElizabethHawkeye
20.06.2017 21:45
Okay, ich hoffe es ist nicht so schnell vorbei und ich hoffe Kagome kriegt die Chance das alles wieder gut zu machen X_X Kommt wenn alles gut läuft jeden Freitag ein Kapi? :D

Antwort von:  Hotepneith
21.06.2017 08:37
Normalerweise jeden Samstag. Diesmal war es Freitag, da durch meinen Urlaub ein Kapitel ausgefallen ist. Fanservice:)
Antwort von:  RizaElizabethHawkeye
21.06.2017 08:55
Okay, ich freu mich schon auf Samstag <3
Von:  _Momo-chan_
2017-06-19T11:32:02+00:00 19.06.2017 13:32
Ein wirklich spannendes Kapitel, vor allem wegen all der zusammen führenden Stränge. Inu Yasha scheint es mehr als Date zu sehen, als Kagome. Versucht er sie zu beeindrucken, oder ist er wirklich so verwöhnt? Was er wohl sagt, wenn er von den Verdächtigungen erfährt?
Myoga scheint ein wirklich guter Spion zu sein. :)
Antwort von:  Hotepneith
20.06.2017 10:18
Danke für den Kommentar.
Ja, Inu Yasha sieht es mehr als Date - wenn er denn eine Ahnung hätte, wie man so etwas macht. Er verscuht sie zu beeindrucken, irgendwie ein erneutes Trffen zu bekommen, sehnt sich nach einer Freundschaft - aber so als reicher Fürstensohn sieht bei ihm manches anders aus ...

Oh, Myouga ist sehr gut. Nur, ob dem Vater das ei diesen Söhnen viel hilft?

hotep
Von:  SUCy
2017-06-18T13:54:03+00:00 18.06.2017 15:54
Ohhh spannend!! Jetzt geht's an eingemacht xD
Ich hoffe ja nicht das den beiden Turteltäubchen ihr Date gesprengt wird von Papi höchstpersönlich.
Und am besten Kagome noch des Hochverrats beschuldigent abführt XDD
Aber das erste offizielle Date würden sie sicher nicht vergessen und wäre immer für einen Lacher bei Familienfesten gut XDDD
Es ist so Aufregen o.o schreib schnell weiter!!!
Antwort von:  Hotepneith
19.06.2017 06:41
Danke schön. Und auch, wenn sich das nächste Kapitel um den großen bruder dreht - und dass der auch das telent hat seinen Vater besorgt zu machen - so ganz unrecht hast du nicht. Inu Yashas Spontanideen sind manchmal ...äh...


hotep


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