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All we'll ever need is us

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Brunch um zehn


 

Brunch um zehn

Sonntag, 06. April 2014
 

Mimi verzog ihren Mund leicht. Bis jetzt hatte sie keine Antwort bekommen. Seufzend schüttelte sie den Kopf und widmete sich wieder dem Herd. Sie rührte weiter das Ei in der Pfanne herum, während sie weitere Scheiben Speck in die andere legte. Sie gab sich hier wirklich Mühe und hoffte, dass sie noch eine Antwort bekommen würde. Doch sie wusste nicht, ob die Hoffnung vergebens sein würde. Natürlich wünschte sie es sich, doch sie konnte ihn auch nicht zwingen. Allerdings ging es hierbei um Essen. Einen Moment drehte sie sich von dem Herd weg, um die restlichen Früchte zu der Milch in den Mixer zu füllen. Das war bereits das zweite Mal, dass sie die Maschine befüllte. Den ersten Smoothie mit Ananas, Banane und Mango hatte sie in den Kühlschrank gestellt. Im zweiten waren Erdbeeren, Himbeeren und Banane. Auch waren im Kühlschrank schon mehrere Aufstriche, sowie Wurst und Käse und im Backofen befanden sich frische Semmel. So ziemlich alles – außer der Butter, Wurst und Käse – machte Mimi selbst. Wieder blickte sie schnaubend zu ihrem Handy. Er war ein Idiot! Anders konnte sie es nicht formulieren. Dabei war es gleich zehn, die Uhrzeit, die sie in ihrer Nachricht genannt hatte. Unruhig lief sie auf und ab. Immer wieder in kleinen achtern. Währenddessen betrat Alex die Küche, wobei prompt eine Augenbraue in die Höhe wanderte. Ebenso verschränkten sich seine Hände wie von selbst und er beobachtete seine Chefin bei ihrem Tun. Erst nach einer Weile bemerkte sie ihn und zuckte zusammen. Mit großen Augen sah sie ihn an und wurde leicht verärgert. „Kannst du mich vielleicht auch vorwarnen, ehe du mich zu Tode erschreckst?“, grummelte sie. „Naja, eigentlich bist du ja oft genug an mir vorbeigelaufen und hättest mich sehen können“, Alex ließ sich nicht aus der Ruhe bringen, „denkst du wirklich, dass er nach dieser Aktion vorbeikommt und sich mit dir versöhnt? Ich meine, du warst …“ Weiter kam er nicht, da das Klingeln der Haustür den Schwarzhaarigen unterbrach.

Grinsend rieb sich Mimi leicht die Hände, aber es gab noch nichts zu feiern. Trotzdem drängte sie sich an ihm vorbei und drückte den Knopf für die Gegensprechanlage. Doch ihre Stimmung wurde schnell getrübt. Denn es antwortete niemand und erst da merkte die junge Frau, dass es direkt die Klingel vor ihrer Türe war. Davor stand auch nicht Hikari oder Taichi, sondern ihre Nachbarin. Das dämpfte natürlich deutlich die Stimmung der Köchin. Doch sie gab sich guter Dinge und hörte sich an, was sie wollte. Ein paar Dinge für das Mittagessen. Eier und Nudeln. Dies gab sie gern ihrer Nachbarin. Aber damit war Kari immer noch nicht da und Mimi war sich immer noch nicht sicher, ob ihr älterer Bruder mitkam.
 

„Hikari“, hielt Mimi die Jüngste zurück. Nachdem sie auch den Kaffee getrunken hatten und das mit der Küche abgeschlossen hatten – Bezahlung, Lieferung und Montage –, musste die Brünette noch etwas los werden. Das war aber nur für die Jüngste bestimmt und momentan nicht für Miyako. Mit dieser wollte sie sich natürlich auch noch treffen. „Ja?“, aufmerksam hob die Angesprochene den Kopf. „Ist Tai immer noch sauer?“ Kari verzog das Gesicht und nickte langsam. Wissend aber auch leicht genervt seufzte die Ältere. „War ja klar“, brummte sie, „ich würde ihn und dich und Takeru gern zum Brunch morgen einladen … Denkst du, er würde kommen?“ Mimi biss sich auf die Unterlippe, als sie zu der kleinen Schwester des Anführers sah. Diese überlegte kurz und zuckte mit den Schultern, „ich weiß es nicht, du müsstest es versuchen.“ Die Köchin nickte, „ok, ich versuch es.“
 

Endlich kam das erlösende Klingeln. Aufgeschreckt riss Mimi den Kopf in die Höhe und fixierte einen Fleck an der Wand. Sie stockte und rührte sich nicht, dabei versuchte die junge Frau immer noch zu verarbeiten, dass es gerade geklingelt hatte. Das war ihr noch nicht vollkommen bewusst, auch wenn sie wusste, dass sie zur Haustür gehen sollte. Doch dazu war sie nicht imstande, weswegen es auch erneut läutete. „Sag mal, bist du taub oder eingeschlafen?“, sagte Alex genervt und sah zur Küchentür herein, dabei blickte er auf Mimis Rücken, die noch immer die Wand anstarrte. Er war kurzzeitig war er aus dem Raum verschwunden, doch nachdem sie nicht reagiert hatte. „Oder gibts da was Besonderes?“ Irritiert hob sich eine Augenbraue. Er selbst konnte an der Wand nichts erkennen, dabei ließ ihn ein drittes Läuten aufseufzen. Die Augen verdrehend und kopfschüttelnd lief er zur Tür und betätigte die Gegensprechanlage. Ihm war jedoch klar, wer sich vor der Tür befand, so gab er nur kurz ihr Stockwerk und das Apartment an. Dann ließ er wieder davon ab und wandte sich in die Wohnung um. Mimi war ihm immer noch nicht gefolgt. Daher drehte er sich auch um und ging zurück. Da lud sie Freunde ein und erstarrte in der Küche zur Salzsäule. Er könnte sich schon wieder über sie aufregen, doch damit würde er jetzt nicht anfangen. Zumindest lief sie nicht weg, sie war nur nicht ansprechbar. Wie lang das ging, konnte er nicht sagen, sie hatte zu ihrem und seinem Glück nichts auf dem Herd, was dabei verbrennen könnte. Sonst hätte er sie wohl wirklich noch angeschrien. Erneut seufzte der Schwarzhaarige und schüttelte den Kopf, vermutlich war ihr nicht mehr zu helfen, daher war er aber auch hier. Alex lächelte, er hatte viel mit ihr mitgemacht und wäre vermutlich immer für sie da. Zumindest, solange sie das auch wollte. Der junge Mann trieb sich selbst wieder ins hier und jetzt zurück, damit er die Tür öffnen konnte. Gerade rechtzeitig, da in diesem Moment ihre Gäste um die Ecke bogen. Neben der Brünetten waren noch ihr Freund und ihr älterer Bruder dabei. Als die beiden Männer den Assistenten erblickten, verzog sich sofort ihre Miene, wobei Takerus weniger genervt erschien.

„Guten Morgen, Alex“, begrüßte ihn Kari fröhlich und streckte ihm den Wein entgegen, den sie dabeihatte. Dieser winkte jedoch ab, setzte ein Lächeln auf, „hallo, schön, dass ihr hergefunden habt“, sprach er höflich und wie immer auf Englisch. Die junge Frau erschien etwas enttäuscht, hatte sie mit dem Älteren am Vortag extra japanisch geübt, wenn es auch nur die Durchsagen gewesen sind, so hatten sie auch einige Floskeln geübt. „Hallo“, grüßte nun auch Takeru, während von Tai nur weiterhin ein unverständliches Brummen kam. Sofort versetzte ihm Kari einen Stoß mit ihrem Ellbogen und ließ ihn leicht zusammenzucken. „Sei freundlich“, zischte sie und sah wütend zu ihm auf. Überrascht blickte er sie erst an, dann nickte er langsam. Hatte sie ihm doch gesagt, dass das ein Friedensangebot sei. Er wollte sich zumindest einmal anhören, was sie zu sagen hatte. Aber er hatte nicht wirklich viel Hoffnung, was das betraf. „Wieso kommt ihr nicht erst einmal rein, bevor wir uns hier draußen noch die Beine in den Bauch stehen“, versuchte Alex aus der Situation zu fliehen und die drei möglichst schnell Mimi zu überlassen. „Gern, danke“, war es wieder Hikari, die schließlich auch als erste die Wohnung betrat. Den beiden Männern machte er noch einmal extra Platz. „Wo ist Mimi?“, wollte die junge Frau wissen, sie war flink aus ihren Schuhen geschlüpft und hielt immer noch die Flasche in der Hand. Alex hob den Kopf, nachdem er die Tür geschlossen hatte. „Die ist in der Küche zu Stein erstarrt und brennt mit ihrem Blick ein Loch in die Wand“, erwiderte er trocken und verzog dabei keine Mine. Verwirrt wurde er angesehen, weshalb er langsam zu lächeln begann.

„Was erzählst du hier schon wieder für einen Schwachsinn?“, kam ein lauter Ausruf von der Küchentür. Mimi hatte alles gehört. Nachdem er so lang weg war und alles so still, hatte sie fast Sorge gehabt, dass Taichi ihn getötet hatte, sollte er dabei sein. Das war er, wie sie nun erkannte. Aber Alex lebte noch, doch nun wünschte sie sich, dass er ihn vor der Tür über die Brüstung gelupft hätte. Wieso war er manchmal auch so zu ihr? „Mimi“, drehte sich Kari lachend zu ihr um, sie wollte diese Momente, Aussagen und Streitereien zwischen den Zweien einfach ignorieren. Es war zumindest nicht so schlimm, wenn sie mit Taichi streiten würde. Zudem schienen sich die Zwei wirklich nur zu necken. „Danke für die Einladung“, Hikari trat zu ihrer älteren Freundin, umarmte diese kurz und gab ihr den Wein. „Das war doch nicht nötig“, lächelte die Ältere zurück. „Siehst du, du hättest nicht so einen Stress wegen eines Mitbringsels machen müssen“, Taichi schob seine Hände in die Hosentasche und vergaß seinen Vorsatz freundlich zu bleiben. Schnappend biss Mimi die Zähne zusammen und funkelte den Älteren finster an, „danke Kari, ich glaub, dass ich das doch nötig habe!“ Sie nahm die Weinflasche und ging damit in die Küche. Am liebsten würde die Brünette sie nun gleich öffnen, doch es war gerade einmal zehn Uhr – kurz nach. Und würde sie sie aufmachen, dann müsste sie den anderen auch etwas anbieten. Das wollte sie nicht. Seufzend stellte sie also die Flasche beiseite und holte stattdessen die Karaffen mit dem Saft aus dem Kühlschrank. Sie konnte nur hoffen, dass Alex sie weiter hereingebeten hatte. Er konnte sich ruhig auch ein wenig um sie kümmern, schließlich wohnte auch er hier und aß mit. Doch als die Köchin aus der Tür trat, in jeder Hand eine Kanne, standen sie immer noch im Gang und hatten sich keinen Zentimeter bewegt. „Na los, kommt weiter rein“, kam es auffordernd von ihr und auch ein leicht genervter Unterton schwang mit, das aber nur für den Brünetten. Sie übernahm die Führung und deckte den Tisch zu Ende. Die Eier, der Speck und der Reis fehlten noch. Natürlich hatte sie es amerikanisch machen wollen, doch in all der Zeit in Amerika hatte sie ihre japanischen Wurzeln nicht vergessen können. Sie liebte Reis zum Frühstück und Melonenbrötchen zu Silvester. Sie veranstaltete ihr eigenes kleines Tanabata Fest und liebte es Wunderkerzen anzuzünden. So ging Mimi noch einmal kurz zurück und holte den Rest.

„Setzt euch doch“, seufzte die junge Frau. Alle vier starrten den reichhaltig gedeckten Tisch an. „Aber Mimi … das ist doch viel zu viel, das …“, dabei stoppte Hikari schon wieder, ihr Blick ging zur Seite und sie betrachtete ihren Bruder. Taichi sah ehrfurchtsvoll auf das Essen. Sein Frust war vergessen bei dem Duft. Er musste zugeben, dass es gut war, hierhergekommen zu sein, schließlich war er so einer Einladung seiner Mutter entgangen. Da konnte er auch einen Tag die ewig Verschollene ertragen. Wenn er dabei noch erfahren würde, was der Grund für ihr Schweigen gewesen war oder auch für ihr seltsames Verhalten, wäre es noch besser. Sonst würde er es schon noch aus ihr rausbekommen.

„Mimi … das sieht fabelhaft aus … Fast schon zu Schade zum Essen“, kam es lobend von Takeru, dabei spielte er besonders auf den bunten Obstsalat an, der in zwei Melonenhälften war. Diese waren mit geschnitzten Mustern verziert. „Das ist eine Kleinigkeit“, winkte sie ab und bat alle sich zu setzen. Am Anfang hatte sie für so etwas Stunden gebraucht, doch irgendwann hatte sie diese Muster – die sie heute wirklich einfach gehalten hatte – innerhalb weniger Minuten gemacht. Sie hat nicht auf die Uhr gesehen, es waren zwar keine fünf Minuten gewesen, aber auch keine Stunde. „Aber sieht wirklich köstlich aus“, nickte nun auch Kari. Das Paar hatte sich auf die linke Seite des Tisches gesetzt, während sich die Männer auf die rechte begeben hatten. Mimi saß an der Stirnseite. „Aber esst es auch und starrt es nicht nur an“, lachte die Gastgeberin. Das ließ sich Taichi nicht zweimal sagen und schöpfte sich ordentlich. Auch Alex wollte den beiden Jüngeren schöpfen, was diese gleich ablehnten. Sie wollten sich noch einen Überblick verschaffen und hatten sich noch gar nicht entschieden, was sie essen sollten. Mimi lächelte und griff erst einmal nach der Kaffeekanne. Die zwei passten ihrer Meinung nach wirklich gut zusammen, da konnte niemand etwas sagen. Es war einfach schön die zwei Jüngsten ihrer Gruppe so vertraut miteinander zu sehen. Davon könnten sich manch andere eine Scheibe abschneiden. Mit missmutigem Blick sah sie auf und zu Taichi, während sie Zucker in ihren Kaffee rührte, dann noch einen Schuss Milch dazu.
 

Die ersten Minuten war jeder in das Essen vertieft, was mehreren Leuten gefiel. Aber Tai aß auch, als würde es um Leben und Tod gehen. Bald wurde er von allen Seiten verwirrt angesehen. Was ihm selbst aber erst ein paar Minuten danach auffiel. Mit zwei vollen Backen hob er den Kopf und sah in die Runde. „Was?“, sprach er unverständlich und schluckte zumindest einen Teil hinunter, „ist doch genügend da“, klang er leicht gereizt. Dann schluckte er den Rest hinunter und holte sich Nachschlag. „Also darf ich doch wohl auch essen“, rechtfertigte sich der Yagami, obwohl alle schon langsam weiter aßen und ihn nicht weiter beachteten. „Natürlich, das ist immer ein Zeichen, dass es schmeckt“, lächelte Mimi ihn an. Sie freute sich, dass er so zuschlug, dann war er ihr gar nicht so böse, wie sie gedacht hatte. Sonst hätte er es strickt verweigert.
 

Wie jeden Abend nach der Arbeit surfte er durch das Internet und war auf der Suche. In seinen Suchbegriffen tauchten immer wieder recht ähnliche und noch öfter die gleichen Begriffe auf. Sein Gesicht wurde dabei allein von seinem Bildschirm beleuchtet und das Licht, was er in den Raum warf, ließ verzehrte Schatten durch das Zimmer tanzen. Dabei fand er nach langem Suchen einen Fernsehbeitrag in einer Mediathekendatenbank. Das Gesicht in dem Vorschaubild ließ ihn innehalten und stocken, sodass er darauf klickte und ihn sich ansah. Dabei verstand er jedoch kein Wort, auch die Beschriftung konnte er nicht wirklich lesen. Nur weil er sie kannte, wusste er, dass es sich hierbei um Japanisch handelte. Trotzdem sah er ihn sich bis zum Schluss an und ein Grinsen legte sich auf seine Lippen. Dabei öffnete er noch zwei weitere Seiten, darunter die angegebene Seite im Beitrag und die, einer Fluggesellschaft. Ein paar Klicks später hatte er nicht nur ein Flugticket.
 

„Mimi, es war köstlich“, lobte wieder Takeru. „Ja, da verstehe ich gar nicht, wie du noch so aussehen kannst“, kicherte Hikari und sprach damit Alex an. Dieser betrachtete sie mit großen Augen und blinzelte mehrmals, ehe er etwas machen konnte. Bevor er den Mund aufmachte, lachte auch Mimi los. „Ich koch ausgewogen, nicht extra fettig oder so … Ich achte stets auf viel frisches Gemüse und Beilagen … nicht viel Fleisch und auch nicht allzu süß. Ein schönes Mittelmaß“, erklärte die Köchin und nickte dabei mehrfach. „Außer du hast deine Phasen … ich kann dich gern an die eine erinnern, in der du ständig Burger wolltest … jeden Tag … und dann …“, doch weiter kam Alex nicht, da im Mimi bereits einen Hieb auf den Hinterkopf verpasste. „Das ist nicht nett und da hab ich immer der Crew und den Nachbarn was gegeben, also lass das“, rümpfte sie die Nase und erhob sich. Die Brünette wollte den Tisch abräumen, da er doch recht vollgestellt war, um sich in Ruhe zu unterhalten. Die Jüngste wollte ihr beim Abräumen helfen, doch das unterband Mimi sofort. Sie waren schließlich Gäste und dann mussten sie auch nichts tun, zudem war Hikari die Einzige, die sich mit Alex unterhielt, neben Takeru ab und an – da sollte sie das tun, bevor er niemanden hatte. Es freute Mimi auch, dass er sich so gut unterhielt – heute. So räumte sie nach und nach die Sachen in die Küche, die Reste füllte sie in passendere Dosen und Behältnisse, dann kamen sie in den Kühlschrank. Doch Taichi hatte gar nicht allzu viel übriggelassen. Da Alex ihnen eine Wohnung ohne Spülmaschine besorgt hatte, machte sie die Brünette gleich ans spülen. Es war eine beruhigende und meditierende Tätigkeit für sie, so vergaß sie auch alles und so bemerkte sie den Älteren gar nicht. Erst als ihr ein Teller aus der Hand genommen wurde, schrak sie auf.

„Mensch, jetzt erschreck mich nicht so“, keifte sie sofort im altbekanntem Muster. Es war in diesem Moment, als wäre nie etwas zwischen ihnen gewesen. Als wäre alles wie früher, ohne die ganzen Zwischenfälle. „Was soll das denn werden? Da will ich freundlich sein, dir helfen und du … du greifst mich gleich wieder an … Das kanns doch nicht sein, oder? Dann kann ich auch gleich gehen“, wehrte sich Taichi und nahm das Geschirrtuch vom Haken. Er Schnaubend wand sich Mimi wieder ihrer Arbeit zu. „Entschuldige“, presste sie hervor und bemühte sich um Ruhe, „wenns dir dann bessergeht und dir Spaß macht …“ „Naja, ich hatte allein schon Spaß, weil wir heute Mittag sonst bei uns zum Essen gewesen wären … Da wäre eine Lebensmittelvergiftung vorprogrammiert gewesen … oder nach was klingt Curry mit Chili, Wasabi, Aubergine und Pfirsich für dich? Oder Fenchel-Kaffee-Sahnetorte …“, bei dem Gedanken schüttelte es den Brünette vor Ekel. Mimis Gesicht verzog sich ebenso, „da würde ich mich auch davor drücken. Das ist doch nicht essbar“, nachdenklich sah sie zu dem Älteren. „Danke!! Das solltest du als Profi wirklich einmal meiner Mutter sagen“, grinste Taichi. Einen Moment lachten sich die beiden an, dann kehrte wieder Ruhe zwischen ihnen ein. Still gingen sie ihrer Arbeit nach. Mimi spülte und Taichi trocknete brav alles ab, was sie ihm reichte. Immer wieder sah die junge Frau zur Seite – zu dem Älteren.
 

Sie brauchte etwas, doch Mimi musste das hinter sich bringen, sie waren schon zerrüttet genug. Die gesamte Gruppe war zerrissen, ds wusste die junge Frau selbst. Da wollte sie wirklich nicht noch schlimmeres anstellen. Mimi waren ihre Freunde immer wichtig gewesen, auch wenn sie sich so lange nicht gemeldet hatte. Tief holte die Brünette Luft. Ihre Arbeit unterbrach sie allerdings nicht. „Es tut mir wirklich leid, dass ich mich nicht gemeldet hatte und einfach so hier aufgetaucht war …“, sie suchte nach Worten, doch so einfach kamen sie ihr nicht über die Lippen. „Mimi … ich hätte wohl …“, begann Taichi, doch wurde er gleich wieder unterbrochen. „Nein, bitte lass mich“, bat die Jüngere, sie konzentrierte sich weiter auf das Spülen der Teller, „… es war einfach schwierig, zuerst die Schule, Studium, dann die Arbeit … und … äh …“, sie räusperte sich, das konnte sie nicht sagen, also fuhr sie anders fort, „… das war anstrengend und einfach viel … ich hatte viel zu tun und … das war einfach alles auf einmal“, stotterte sie dann. Was sollte sie noch groß sagen? Sie hatte alles gesagt, zumindest das, was sie wollte. „Ich hab euch all die Jahre nicht vergessen“, nun hielt sie doch inne und drehte sich zu dem Älteren, „ich hab alles gelesen, was in der Zeitung stand, ich hab … ich … ich könnte euch doch gar nicht vergessen. Ich finde es auch nicht … nicht schön, wenn wir uns streiten. Daher will ich mich entschuldigen, aber ich möchte auch sagen … ich … ich war einfach überfordert. In Amerika war es einfach …“, das stimmte nicht ganz, doch in Bezug auf Freunde, war es so gewesen, „… ich … es war seltsam, euch wiederzusehen und euch so zu behandeln, wie früher. Wir sind nicht mehr wie früher … wir sind keine zehn mehr … oder elf …“, sprach sie mit Blick auf ihn. Mit großen Augen betrachtete Taichi die Jüngere, „ja … schon … aber …“ „Was?“, fragte sie nun nach, als er nicht weitersprach. Jetzt würde sie ihn sprechen lassen, denn sie hatte alles gesagt. Natürlich wollte sie auch seine Meinung hören. „Du hast ja recht, aber das heißt doch nicht, dass wir uns von Grund auf ändern und wirklich nichts mehr zusammen machen können … Wir sind doch immer noch Freunde. Mimi, wir sind Freunde, es ist nicht einfach so, dass wir gar nichts mehr miteinander reden, dass wir streiten. Wir sind und bleiben Freunde, selbst, wenn wir in anderen Ländern sind“, gab er mit Nachdruck von sich. Mimi schmerzten seine Worte, er hatte Recht, doch was sollte sie machen. Schließlich gab es das beste Beispiel dafür, dass sie doch stritten und sich auseinanderlebten. „Und wie würdest du das zwischen Yamato und Sora bezeichnen?“, ihre Stimme war nur ein Flüstern und sie zitterte, sie hatte in dieser Zeit nicht für ihre beste Freundin da sein können. „Du weißt davon?“, kam es leise vom Braunhaarigen. „Natürlich … ich hab alles mitbekommen …“, nickte sie traurig. „Da können wir nichts machen, sie haben es versucht und sind gescheitert, sie brauchen Zeit und sie wissen beide, dass wir für sie da sind“, Mimi hörte, wie es auch Taichi schwerfiel, auch wenn seine Worte herzlos wirkten. Sie sah ihm an, dass das auch an ihm nicht so einfach vorübergegangen waren. „Tai …“, ihr Gesicht verzog sich leicht, sie wusste, dass sie in dieser schweren Zeit nicht dagewesen war, doch daran konnte sie auch nichts mehr ändern. „Nein … passt schon …“, winkte er ab, „aber versprich, dass du nicht einfach so wieder verschwindest …“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben :)

ich hab das jetzt einfach einmal gemacht bzw. mach das jetzt einfach einmal und stelle euch die vorgeschlagenen Rezepte in den Weblog ... damit könnt ihr hier jetzt die zwei Smoothies finden, denn das Curry und die Torte will wohl niemand essen ;) und dafür habe ich auch gar kein Rezept XD Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Black-Starshine
2016-11-28T16:31:52+00:00 28.11.2016 17:31
Hallo meine Liebe ♥
 
Ich bin gerade schockiert, dass das Kapitel noch gar kein Kommentar hat. Da ist das ICH wohl auch noch nicht dazugekommen. Naja. Dann mache einfach ich den Anfang, wobei ich mir sicher bin, dass der Kommentar wohl nicht so lang sein wird. Irgendwie hab ich gerade ein ziemliches Motivationsproblem, aber das hatten wir ja schon besprochen. Wie soll das nur werden, wenn morgen FF15 in meinem Briefkasten ist? Dann werde ich wohl kein Leben mehr haben.
 
Das Kapitel war toll.
Ich finde es schön, dass sich Taichi und Mimi – mehr oder weniger – ausgesprochen haben. Schließlich scheinen die beiden gute Freunde zu sein und Taichi darunter zu leiden, dass die Freunde so auseinandergebrochen sind. Ich mag die Darstellung von Taichi einfach sehr gerne, weil er noch immer der Beschützer und Anführer der Gruppe ist. Mit seinen Handlungen versucht er seinen Freunden zu helfen und seinen eigenen Freundeskreis wieder zusammenzubringen.
 
Noch immer bin ich wahnsinnig neugierig bezüglich der Geschehnisse in Amerika. Das Mimi nicht ganz die Wahrheit sagt, ist ja schließlich ziemlich offensichtlich. Ich bin wirklich gespannt, wie es weitergehen wird, aber ich kann dir auch raten, dass es nur mit Motivation ein tolles Werk wird, also lass dich nicht stressen und schreibe, wenn Lust und Motivation da ist.
 
Alles Liebe ♥
Janine
Antwort von:  phean
01.12.2016 15:34
Hallo :)

auf ff.de hat es jetzt ein Kommentar ;)
aber egal, ich mach das ja nicht (nur) zum Kommentare bekommen - aber darin steckt Kritik *-* und Kritik ist gut :)
also haben wir dich jetzt an ff15 verloren?

genau, Tai will die Freunde wieder zusammenbringen und für ihn ist das wichtig, wenn er auch nicht das Wappen dafür hat ... egal :D

Amerika wird sich in wenigen Tagen (von Tagen in der Story aus gesehen) aufklären (ich kann momentan nicht sagen, ob ich es immer schaffen werde 1x im Monat und ich möchte das hier schon schön schreiben
und es wird sich auch nur teilweise aufklären :'D

daher sag ich jetzt auch nochmal - ich lass mich nicht stressen und nur mit Motivation und Lust wird es gut (da hast du total recht) aber ich schreibe trotzdem ... letztes Semester immer in der Mipa ne halbe Stunde zu schreiben war aber wirklich schön, damit sollte ich wieder anfangen :)

Liebe Grüße
Franzi


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