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Zwei Tiere in Ionia

von

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Kapitel 10 - Freund oder Feind?

...Wir trafen uns in letzter Zeit oft mit den Leuten aus Demacia und haben uns vor allem mit Lux und Shyvana gut angefreundet. Akali bekamen wir nur noch selten zu Gesicht - sie hat wohl einfach zu viel zu tun. Dafür waren Ahri und Sona immer bei uns. Schon bald sahen wir auch Yasuo in der Stadt. Wo er übernachtete wussten wir nicht, aber wir frühstückten immer gemeinsam. Er wurde zwar oft skeptisch angesehen, aber er konnte es eindeutig besser ignorieren als wir.

 

Heute würden wir uns mit Katarina, Talon und Cassio in ihrem Hotel treffen. Die hatten wohl zwei große Zimmer bekommen, wo genug Platz war, und so wollte Cassio uns unbedingt wieder sehen. Also waren wir nun unterwegs zu ihrem Hotel.

 

Wir sahen von weitem den Rotschopf unten stehen und zum Fenster blicken. ,,Kata!?", riefen wir sie. Sie sprang sofort zu uns und bat uns darum leise zu sein. ,,Ich habe mich raus geschlichen, also bitte verratet mich nicht, sonst krieg ich wieder Stress mit Talon" Wir nickten ,,Danke. Ich schleiche mich wieder rein und tu als wäre nichts gewesen. Also könnt ihr noch ein wenig draußen bleiben, damit es nicht auffällt?", sie sah uns flehend an. ,,Machen wir, kein Problem" ,,Dankeschön", flüsterte sie und sprang auf den kleinen Vorsprung über der Tür. Das Fenster im 2. Stock war von da einfach zu erreichen. So kletterte sie geschickt wie eine Katze hinauf und verschwand da drin.. nur um wenige Augenblicke später hinauskatapultiert zu werden. Sie rollte sich noch rechtzeitig ab, um nicht zu hart zu landen, als ein wütender Talon durchs Fenster schaute. ,,Jetzt brauchst du gar nicht erst wiederkommen!", brüllte er sie an. ,,Talon, sei doch nicht so hart zu ihr", versuchte Cassiopeia ihn zu beruhigen. Doch er blieb stur: ,,Nein! Sie muss die Konsequenzen tragen, wenn sie sich wieder mit diesem Kerl trifft. Ich lasse sie garantiert nicht mehr rein!", er sagte es extra laut genug, dass Katarina ihn hören konnte. ,,Aber ich habe mich doch gar nicht mit Garen getroffen!", widersprach sie. ,,Lüg´ nicht" ,,Arsch", brummte sie und ging einfach fort. ,,Jetzt geht sie doch erst recht zu ihm", sagte eine vierte Stimme, die wir noch nicht kannten. Er seufzte: ,,Sie wird es wohl nie lernen."

 

Endlich blickte Talon auch mal zu uns. Plötzlich mit einem Lächeln auf den Lippen, als wäre er ein ganz anderer Mensch, begrüßte er uns: ,,Oh, ihr seid's. Guten Morgen. Und tut uns leid, dass ihr unsere kleine Auseinandersetzung mitbekommen habt. Kommt doch hoch. Wir belegen Zimmer 7 und 9." Cassio kam ebenfalls ans Fenster und winkte freudig: ,,Hallo, Neru! Hallo, Bastet!" ,,Hey", wir winkten ihr zurück und betraten das Hotel.

 

An der Rezeption stand einfach keiner, also hätten wir das Zimmer ohne diesen Vorfall gar nicht finden können. Als wir die Treppen rauf gingen, hörten wir schon eine Tür aufschlagen. Cassio kam uns entgegen und geleitete uns in ihr Zimmer. Es war fast doppelt so groß wie unseres und hatte neben den zwei Betten einen riesigen Schrank und sogar einen Kronleuchter. Am Fenster stand ein kleiner Schreibtisch mit Feder und Tinte. Der Boden war mit einem kuscheligem, roten Teppich ausgelegt. Eine offenstehende Tür führte ins Nebenzimmer, durch die jetzt Talon kam. Er hatte die Kapuze nicht an und schaute mit seinen stechend-gelben Augen zu uns. Eine braun-äugige, junge Frau mit hellgrauem Haar kam hinzu und legte einen Arm auf Talons Schulter. ,,Seid ihr die Zwillinge aus Shurima?", fragte sie uns. ,,Ja" Sie reichte uns die Hand: ,,Freut mich Euch kennen zu lernen. Ich bin Riven." ,,Freut uns ebenfalls", sagten wir lächelnd und erwiderten den Händedruck. ,,Kommt doch in unser Zimmer, das ist größer", schlug Talon vor. Cassio schlängelte schon zischend voraus, Riven hinterher. ,,Ladies first." Ich und meine Schwester fühlten uns sichtlich geschmeichelt, denn wir mussten aufkichern und sahen, dass wir beide leicht rot geworden waren. Dann betraten wir das andere Zimmer.

 

Hier war der Teppich in einem schönen Königsblau. Das Fenster mit schwarz-goldenen Vorhängen war immer noch offen und neben dem großen Ehebett war immer noch genug Platz für einen Esstisch samt Stühlen und ein Sofa, auf dem sich Riven niedergelassen hatte. Das Zimmer war für ein Hotel und nur zwei Personen ziemlich geräumig. ,,Setzt euch doch", deutete die Grauhaarige neben sich. Wir setzten uns dankbar und Riven fing wieder an: ,,Cassiopeia hat mir seit letztens schon so viel von euch erzählt. Sie scheint euch wirklich zu mögen." Die Magierin grinste. Nun gesellte sich auch Talon aufs Sofa und setzte sich auf den letzten verfügbaren Platz - neben meiner Schwester.

 

Riven fing an uns auszufragen; das ganze Standardzeugs. Dann warf Talon eine Frage ein, die ihn wohl schon seit einer Weile beschäftigte: ,,Wie steht ihr jetzt eigentlich zu Noxus?" ,,Eh...", ich wusste nicht was ich sagen sollte. ,,Momentan noch neutral, aber sobald wir uns offiziell Ionia anschließen, werden wir wohl Feinde sein müssen", übernahm Bastet. ,,Von Müssen ist hier keine Rede. Ihr seht ja, dass Kat auch gut mit einem Demacier befreundet sein kann." ,,Geht das jetzt wieder los?", fragte Riven genervt und stand auf, um sich auf Talons Schoß zu setzen und ihm tief in die Augen zu schauen. ,,Hey, das wird schon. Reg dich deswegen doch nicht immer so auf. Sie wird auch noch älter und erfahrener. Ihr Vater hat sicherlich Großes mit ihr vor. Da wird sie es schon lernen", versuchte sie ihn zu beruhigen. Es schien zu funktionieren, denn er lächelte wieder und strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht. ,,Wie auch immer. Ich lasse euch Mädchen dann mal alleine", er stand auf. ,,Wo willst du hin?", fragte Cassio. Er antwortete: ,,Jemand muss die Göre doch wieder einsammeln. Als ob ich wirklich zulasse, dass sie jetzt im Wald schläft und bei Garen abhängt. Herr Du Couteau würde mich köpfen, wenn er davon erfährt", er musste schmunzeln und war schon zum Fenster raus.

 

,,Ist er nicht niedlich?", schwärmte Riven, ,,er muss immer so hart zu Kata sein, dabei will er es gar nicht. Er muss so streng sein, weil sie nicht versteht, dass sie auch ihre Pflichten hat. Es schmerzt ihn eigentlich, wenn er wieder streng sein muss, immerhin sind sie wie Geschwister. Er hat so ein gutes Herz." ,,Ja, das ist verständlich", sagte meine Schwester. ,,Dann hat er noch diese Falkenaugen", ich war wieder abwesend. ,,Was ist mit seinen Augen?", fuhr Riven mich an. ,,Nichts, nichts, sie sehen nur so cool aus. Ich mag gelbe Augen am liebsten" ,,Schön, aber verguck dich nicht" Uns war allen klar, dass Talon einfach gut aussah, und zu unserem Pech spürte Riven auch, dass wir uns zu ihm hingezogen fühlten. Dies könnte auch an seiner Stimme liegen, die nicht wie bei den Ioniern beruhigend, sondern im Gegenteil aufregend war.

 

,,Habt ihr Hunger? Oder Durst?", versuchte Cassio die Spannung zu brechen. Mit Erfolg, denn unsere Mägen knurrten schon. Wir nickten heftig und warteten, bis sie Pfannkuchen aus einem Schrank holte. ,,Die sind noch vom Frühstück übrig geblieben, ich hoffe sie sind euch nicht zu kalt", sie lächelte. Wir hauten zufrieden rein. Nach einem kurzen Plausch verzogen wir uns wieder.

 

,,Was war das gerade von Riven?", fragte Bastet mich. ,,Weiß ich nicht. Sie fühlt sich wohl schnell angegriffen. Lass in Zukunft etwas vorsichtiger sein", antwortete ich. Sie machte einen zustimmenden Laut und wir liefen weiter. Noch drei Tage bis zum Blutmond...



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