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Zwei Tiere in Ionia

von

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Kapitel 36 - Just in time

Yi PoV

 

...Ich sah wie Neru davon rannte und wollte ihr hinterher, aber wurde von der Seite attackiert. Ich parierte den Schlag und als ich mich wieder nach ihr um sah, war sie auf und davon. Bitte sei vorsichtig hoffte ich.

 

Aber jetzt musste ich mich auf meine Feinde konzentrieren. Die fehlende Rückendeckung machte sich sofort bemerkbar, da ich nun auch von hinten attackiert wurde. Mit einem Alpha Strike konnte ich den Angriffen entgehen und sie alle niederstrecken, aber es wurden immer mehr.

 

Zusätzlich rückten noch die Sandsoldaten auf, die wie Zombies immer wieder aufstanden.

 

Zwischendurch suchten meine Augen die Schiffe immer nach Neru oder Azir ab, aber lange Zeit fanden sie nichts.

 

Als ich mich wieder aufs Kampfgeschehen konzentrierte, musste ich einer Kugel ausweichen, die auf mein Gesicht zugeflogen kam. Ein Sniper stand auf einem Hausdach und regte sich über den Fehlschuss auf, während er nachlud. Wahrscheinlich sollte er die gefährlichen Ziele ausschalten.

 

Binnen Sekunden war ich bei ihm auf dem Dach und trennte mit einem präzisen Hieb seinen Kopf von seinen Schultern. Ich hasste es, aber ich durfte keine Gnade walten lassen. Nun mal wollte er gerade das Gleiche mit mir tun.

 

Sofort sprang ich wieder runter und bahnte mir einen Weg durch die feindlichen Linien. Die Klingen der Shurimer waren so schlecht, dass sie nach ein paar meiner Hiebe schon brachen.

 

Aber dann traf ich auf den ersten Sandsoldaten, dessen Speer nur knapp mein Gesicht verfehlte. Ich verarbeitete ihn sofort zu Kleinholz, sodass nur noch Sand auf dem Boden lag, doch nur eine Sekunde später wirbelte dieser Sand auf und der gleiche Körper bildete sich vor mir.

 

Mir wurde klar, dass es keinen Sinn machte ihn immer wieder zu bekämpfen, bis ich vor Erschöpfung umfiel, also machte ich mich auf die Suche nach lebenden Zielen.

 

Die ganze nächste Zeit verbrachte ich damit die Front aus Fleisch und Blut niederzumähen. Nur im Augenwinkel bemerkte ich wie irgendwas von einem Schiff in den Wald flog. Eine KanonenkugelIch schaute zu dem Schiff, von welchem aus das Geschoss geflogen war, und entdeckte darauf Azir. Neru! wurde mir bewusst und ich stieß alle Gegner von mir weg, nur um sofort in den Wald zu rennen.

 

Ich rannte in die Richtung, in die sie geflogen war, während meine Augen überall nach ihr suchten. Ich hoffte für alles auf der Welt, dass es ihr gut ging. Denn ich wusste nicht, was ich mit diesem Gockel und seinem gesamten Volk gemacht hätte, wenn ihr etwas zugestoßen wäre.

 

Ich rannte und rannte einfach weiter in den Wald hinein, bis ich einen Baum fand, dessen Äste brutal abgerissen und geknickt worden waren. Der Busch da drunter hatte eine tiefe Kule und etliche weitere Schäden. Sie ist hier auf jeden Fall gelandet, da war ich mir sicher, aber sie war weg. Ich dachte, sie wäre einfach aufgestanden und wieder zum Kampf gegangen, weil ich ihr sowas jeder Zeit zutraute, und machte mich ebenfalls auf den Rückweg.

 

Unterwegs fiel mir erst auf, wie weit sie tatsächlich geflogen war. Was ist nur auf dem Schiff vorgefallen? Da sie es nicht geschafft hatte Azir auszuschalten, lag es nun an mir.

 

Doch als ich zurückkam war die Hafenstadt so gut wie eingenommen. Erst jetzt sah man die ersten noxischen Leute durch die Gassen huschen. Es waren zweifellos alles Assassinen.

 

Dann kamen Akali und Kennen auf mich zu gerannt. ,,Komm mit", sagte sie und zog mich am Arm mit.

 

Wir schlichen uns an Allem vorbei zu den Schiffen. ,,Talon müsste jetzt weg sein. Das heißt niemand beschützt Azir außer maximal Katarina", sagte die Schwarzhaarige. Och  Ich schluckte schwer, da ich wusste was sie von mir verlangte. ,,Bist du dabei?", fragte sie und hielt mir die Hand hin, während Kennen ernst dreinschaute. ,,Ja", sagte ich seufzend und akzeptierte den Händedruck. Wir mussten es tun, oder es würden weitere Krieger fallen...

 

,,Shen, Yasuo und Bastet halten uns gerade Talon und die anderen Noxier vom Leib", erklärte Akali, während wir zum Schiff rüber schwammen; Kennen saß auf ihren Schultern.

 

Wir kletterten rauf und versteckten uns hinter Kisten. Als wir niemanden außer Azir sahen - auch wenn wir wussten, dass Katarina da war - tauchte Akali in ihrem Nebel ab und nahm Kennen mit sich.

 

Ich zückte kampfbereit mein Schwert, als sie mit ihren Kamas voraus auf Azir sprang. Doch sofort wurden sie von etwas abgefangen und umgehauen. Eigentlich müsste ich ihnen helfen, aber das war die Gelegenheit es jetzt zu beenden.

 

Ich stürmte auf Azir zu, der den anderen desinteressiert zusah, und wollte ihm das kalte Metall ins Herz rammen. Aber Katarina befreite sich aus dem Knäuel, das sie verursacht hatte, und sprang vor Azir. Mit gekreuzten Klingen blockte sie meine, sodass die Funken sprühten. Wir beide bissen die Zähne zusammen und stießen uns gegenseitig weg.

 

Jetzt standen wir uns gegenüber und sahen uns an; gespannt darauf, was der jeweils andere als nächstes machen würde.

 

,,Der werte Du Couteau hat gute Arbeit geleistet, als er dich und deinen Bruder erzog und trainierte. Nur schade, dass es nicht auch für deine Schwester gilt", sprach Azir wie die Ruhe selbst und lenkte weiterhin seine Armee.

 

Hinter ihm tauchte Talon auf und stellte sich schützend vor Kata. Sie schob ihn bei Seite und sagte: ,,Er gehört mir" Der Assassine nickte stumm und blockte Kennens Shuriken, bevor er sich komplett ihm und Akali zuwandte.

 

,,Ist es wieder so weit?", sagte ich. ,,Sieht so aus, Yi. Ich hoffe diesmal wird uns keiner stören, und wir können endlich herausfinden wer der Stärkere ist", antwortete der Rotschopf und pustete den Pony aus dem Gesicht. Sie drehte ein Schwert in der Hand und nickte mir herausfordernd zu.

 

Ich lief auf sie zu und verstärkte mein Schwert mit Wuju-Magie. Ich wusste, dass es entweder ein ganz kurzer oder ein sehr langer Kampf werden würde. Aber ich spekulierte auf Letzteres, sodass ich mir meinen Highlander aufsparen wollte. Ihn direkt am Anfang einzusetzen würde nichts bringen, da ich sie eh nicht erwischen würde. Sie war flink wie eine Katze. Ich musste auf Ausdauer setzen.

 

Sie warf einen Dolch nach mir, während sie mit der anderen Hand einen fallen ließ. Ich wich aus, aber als ich bei ihr ankam, sprang sie hinter mich und streifte gerade so meine Rüstung, als sie sich mit den Schwertern ausgestreckt drehte.

 

Bevor ich mich überhaupt richtig umdrehen konnte, sprang sie wieder zurück und versuchte mich wieder zu treffen. Diesmal war ich vorbereitet und setzte zum Gegenangriff an, nachdem ich ihren Klingen ausgewichen war. Mit dem Alpha Strike fügte ich ihr tiefe Wunden zu, aber als ich aus ihm rauskam, wirbelte sie mir mit dem Todeslotus ihre Dolche und Messer um die Ohren. Durch Meditation konnte ich mich ein wenig gegen heilen und den Schmerz lindern, aber sie hatte mich trotzdem gut erwischt. Es war ein tödlicher Tanz der Klingen, während Blitze im Hintergrund zuckten.

 

Mit einem Grinsen sprang sie mir auf die Schultern und wollte mir gerade in den Nacken stechen, als ich sie an den Beinen packte und zu Boden warf. Ihr Gesicht war schmerzerfüllt, als ihr Rücken mit voller Wucht aufs Holz traf, aber sie gab keinen Laut von sich.

 

Jetzt wollte ich ihr meine Klinge in den Bauch rammen, aber sie sprang sofort wieder auf und brachte sich in sichere Entfernung, sodass das Metall nur auf Holz traf. Kann die nicht ein Mal stehen bleiben!?

 

,,Warum lassen wir nicht das ganze Rumgehüpfe und tragen es in einem fairen Schwertkampf aus. Sieh es so: Du hast sogar zwei", schlug ich vor, aber sie lachte nur. ,,Meinst du nicht es wäre unfair als jemand, der sich komplett auf Wendigkeit und Schnelligkeit beim Bewegen und Töten spezialisiert hat, gegen jemanden in einem Schwertkampf anzutreten, der sich sein Leben lang darauf fokussiert hat? Ich schlage dir ja auch nicht vor Messer werfen zu spielen", entgegnete sie, ,,Lass uns einfach bei unseren Methoden bleiben. So können wir doch erst das volle Potential des Gegners ausschöpfen" Sie hatte Recht, auch wenn es mir nicht gefiel, dass es so rüberkam, als würde sie den Kampf nur wie ein reines Kräftemässen sehen.

 

Sie wollte mich gerade wieder mit einem Dolch abwerfen, aber irgendetwas Kaltes sprang an Deck, sodass wir fröstelten. Wir drehten uns um und sahen Syndra, neben der einer von Zeds Schatten stand. Azir blockte gerade einen Angriff des Originals ab.

 

,,Verschwindet, wenn ihr nichts abkriegen wollt", rief er mir zu. Als Syndra anfing ihr Mana zu bündeln, wurde mir klar, dass sie es ernst meinten. Sie würden alles in Schutt und Asche legen.

 

,,Wir müssen es wieder verschieben, Wuju-Meister", sagte Katarina beiläufig, als sie und Talon Azir zur Hilfe eilte.

 

Akali und Kennen kannten Zed gut genug, um zu verstehen wann genug war, und sprangen vom Schiff. Ich folgte ihnen, aber Kata rief mir noch hinter her: ,,Yi, sag Neru, dass ich es beenden werde" Sie blockte Zeds Klingen mit ihren und sah ihn entschlossen an. Ich wusste nicht, was das zu bedeuten hatte, aber es würde mit Sicherheit noch wichtig werden. Dann sprang ich ins Wasser.

 

Wir waren gerade am Ufer angekommen, als eine violette Schockwelle übers Deck flog und Trümmer vom Schiff von Bord warf. Der Mast wurde sauber durchgeschnitten. Dann drehten wir uns um und eilten den anderen zu Hilfe. Das war kein Krieg, das war Chaos.

 

Die feindlichen Truppen hatten unsere mittlerweile bis in den Wald zurück gedrängt.

 

Die Sonne hatte ihren höchsten Punkt schon längst erreicht.

 

Ich schloss mich Yasuo und Bastet an, die auch nicht ganz unversehrt waren. Diese Sandsoldaten kämpften und bewegten sich einfach anders als Menschen, worauf wir alle uns erstmal einstellen mussten.

 

,,Wie viele Leben hast du noch?", fragte Yasuo Bastet, nachdem er wieder von einem Speer verwundet wurde. ,,Vier", antwortete sie und beschwor drei große Katzen herbei, die aus der Erde empor stiegen. ,,Kommt meine Kleinen, lasst mich nicht im Stich", sagte sie zu ihnen, bevor sie sich alle drei auf ein Ziel stürzten. ,,Brauchst du etwa wieder was?", ging sie wieder auf Yasuos Frage ein. ,,Nein, so dringend ist es nicht", antwortete er. ,,Du weißt, ich würde dir jederzeit auch mein letztes geben" ,,Ich weiß"

 

Als ich die beiden hörte, erinnerte ich mich wieder an Neru und sehnte sie herbei. Wenn ich schon kämpfen musste, dann mit ihr Rücken an Rücken. Ich wusste seit dem Vorfall auf dem Schiff nicht wo sie war. Und seitdem waren Stunden vergangenen...

 

Plötzlich waren Schüsse zu hören, während ich mit zwei Soldaten gleichzeitig beschäftigt war. Ich drehte mich ruckartig um, weil die Schüsse von hinten kamen.

 

Und da stand sie... mit dem Rücken zu mir. Sie hielt ihre Rute aufrecht wie einen Schild vor sich. Vor ihr fielen Kugeln zu Boden und paar Meter weiter auf einem Hügel hielt ein Noxier zwei Pistolen auf sie gerichtet. Jetzt begriff ich...

 

Vor meinem inneren Auge leuchtete ein türkis-grünes Licht auf und verblasste sofort, als wieder Schüsse zu hören waren. Der Offizier grinste breit und schoss die ganze Zeit auf Neru, aber sie rührte sich nicht. Jetzt lief er auf sie zu, aber ließ den linken Arm entspannt hängen, und als die Kugeln weiterhin einfach abprallten, verschwand das Grinsen. Etwas wie Schock zeigte sich kurz in seinem Gesicht, aber dann Wut und er böllerte nur noch schneller auf sie ein, doch blieb irgendwann stehen - ohne mit dem Schießen aufzuhören.

 

Jetzt machte sie einen Schritt auf ihn zu. Eine dunkle, violet-schwarze Aura, wie die von Syndra, umhüllte ihren Schwanz und strömte aus ihren Augen.

 

Alle Blicke lagen auf ihr. Der Kampf nahm eine Pause, als würde die Zeit stillstehen, und nur sie und der Schütze konnten sich bewegen. Desto länger ich zu sah, desto mehr verlor ich die Fassung.

 

Schritt für Schritt ging sie auf ihn zu, während er langsam verzweifelte. ,,Jetzt bin ich diejenige, die auf dich zu läuft", sagte sie mit einer eiskalten und gleichgültigen Stimme, die ich von ihr nicht kannte. Sie kam mir gar nicht vor, als wäre sie wirklich meine Neru. Das war eine Art Geist, den ich nicht beschreiben konnte...

 

Nun stand sie direkt vor ihm und er ließ die Pistolen fallen. Sie fuhr mit der linken Hand hoch zu seinem Kopf und berührte seine Stirn in Dreiecksform mit drei Fingern. Seine roten Augen platzten fast vor Panik und mir blieb der Atem weg.

 

,,Ewige Stille", sagte sie gleichgültig und irgendwas unfassbar schnelles blitzte an seinem Hals auf. Sie gab ihm einen leichten Stupser mit den Fingern und der Kopf fiel sauber abgetrennt zu Boden, bevor einige Momente später ihm auch der Körper folgte. Blut zeichnete sich an ihrer Rute ab. Ein komisches hellblaues Licht flog aus seinem Körper auf sie zu und verschwand in ihrer Brust.

 

Sie ließ ihre Hand langsam sinken und betrachtete den Leichnam ausdruckslos. Jetzt hatte ich eine Beschreibung: Nicht Geist, sondern Monster.

 

Die Aura verschwand und sie drehte sich zu mir. Langsam kam ein Funkeln in ihre Augen und ein leichtes Lächeln umspielte ihre Lippen. Sie kam langsam auf mich zu, während ihre Freude immer weiter wuchs. ,,Yi! Geht es dir gut? Bist du stolz auf mich? Ich habe die Gefahr beseitigt. Du bist jetzt in Sicherheit", sagte sie und blieb vor mir stehen, während sie auf eine Reaktion wartete.

 

Ich kam nicht darauf klar was ich da gerade gesehen hatte. Das war keine Tötung, kein Mord; das war eine Hinrichtung auf unmenschlicher Ebene. Ich war kreidebleich.

 

Total überfordert sah ich sie an. ,,Du hast die Gefahr beseitigt, sagst du. Ich bin jetzt in Sicherheit, sagst du", diese Frau penetrierte mein Gehirn, ,,bin ich das denn wirklich?"

 

Ihr kindliches Lächeln verschwand und Sorge zeigte sich in ihren Augen. Mit zitternder Hand wollte sie mich greifen, aber ich wich einen Schritt zurück.

 

,,Yi, was ist los?", zwang sie sich ein Lächeln auf. Als ich nicht antwortete, ließ sie auch dieses wieder fallen. ,,Habe ich etwas falsch gemacht? Sag es mir nur und ich werde mein Bestes geben, um es wieder gut zu machen", sie zitterte.

 

War sie ein Engel oder ein Teufel, ein Segen oder ein Fluch? Sie hatte gerade ihr Leben riskiert um meines zu retten, aber der Preis, den der Angreifer zahlen musste, war krank. Wer würde schon auf so eine Weise sterben wollen? Und wer würde schon auf so eine Weise töten? Sie tat es. Sie Sie, die ich liebte. War es möglich sowas zu lieben? Scheint so. War es in Ordnung sowas zu lieben? Ich war mir nicht sicher.

 

Sie sah mich aus tief-traurigen Augen an. ,,Was genau bist du?", bewegte sich mein Mund von alleine. Ihre Hand, die sie die ganze Zeit mir entgegen gestreckt hatte, sank. ,,Ich weiß es nicht, bitte, sag du's mir", sagte sie mit bröckeliger Stimme. Ich war hin und her gerissen.

 

,,Wenn dich etwas an mir stört, dann musst du nur ein Wort sagen, und du siehst mich nie wieder", sagte sie wieder mit diesem Lächeln. Dieses Lächeln, dass die Tränen und Hysterie zurückhalten sollte.

 

Mit zarten Fingern griff sie nach meinem Schwert und richtete die Klinge auf sich. ,,Nur ein Wort", wiederholte sie weiterhin lächelnd. Ich war schockiert. ,,Ich habe es verstanden", meinte sie, ,,ich wusste schon immer, dass in dieser Welt kein Platz für jemanden wie mich ist. Aber in Ionia fand ich neue Hoffnung. Und jetzt habe ich mir selbst alles wieder kaputt gemacht, nur weil ich das tat, was ich in dem Moment für richtig hielt. Aber es war falsch. Es hätte gereicht, dass ich die Kugeln gestoppt hätte, aber mein Blutdurst ist unstillbar und hat mich übermannt. Ich werde irgendwann noch Einen von euch verletzen, das spüre ich. Also bitte, sag es", sie senkte ihren Kopf und schloss die Augen, aber das Lächeln verschwand nicht. Sie sah so wunderschön aus, aber auch so zerbrechlich wie noch nie. Ich erinnerte mich an Illaois Prophezeiung.

 

,,Ich liebe dich", sagte ich. Sie riss ihren Kopf hoch und schaute mich geschockt an. ,,Sag es bitte nicht mehr, du willst es doch nicht. Du willst mich nicht lieben; niemand will das. Ich weiß, dass ich ein Monster bin. Ich bringe nur Unglück. Ohne mich wäre das alles hier nie passiert und du hättest nicht so viel Schmerz erlitten", sie hielt sich die Schwertspitze an den Hals, ,,du weißt, dass das die Wahrheit ist"

 

,,Und die Wahrheit ist, dass ich dich trotzdem liebe" ,,Yi, halt mich nicht für blöd. Vor ein paar Augenblicken hattest du noch Angst vor mir. Warum verwirrst du mich nur so?"

 

Ich sah in ihre Augen und entdeckte Leid. Ob es das ihre oder das ihrer Opfer - oder sogar beides - war, konnte ich nicht sagen. Ich spürte wie ihr Geist um Hilfe schrie; nach Halt suchte. Verstand und Instinkte schrien Renn, aber mein Herz flüsterte Rette sie. Was wäre richtig gewesen? Jetzt wusste ich es.

 

Ich ließ mein Schwert zu Boden fallen und drückte sie an mich. Sie erstarrte. ,,Ich war der Verwirrte. Auch wenn du Unglück bringst, bist du doch mein einziges Glück. Ich war blind. Ich habe gerade einen eiskalten Killer vor mir gesehen, obwohl da eigentlich nur du warst. Es ist halt einfach eine andere Seite von dir, die ab und zu mal zum Vorschein kommt. Ich werde mein Bestes geben, um dir zu helfen, diese Seiten zu kontrollieren. Du bist bis jetzt nicht mit dir selbst klar gekommen, aber ich komme mit dir klar. Und wenn ich das Töten hasse, und du es aber liebst, dann sei es halt so. Das ändert nichts daran, dass wir uns lieben. Mein Gott, du hast mir gerade den Arsch gerettet, wollte ich nur noch mal erwähnen, und das auch noch auf die spektakulärste Art und Weise, die ich kenne. Wer außer du und Wu würde das schon für mich machen? Ich liebe dich, auch deine kranke Seite. Und wehe du richtest noch eine Waffe auf dich selbst, sonst sperre ich dich in einem leeren Raum ein. Was soll ich denn nur ohne dich machen?"

 

,,Yi", sie zitterte, ,,warum bist du nur so? Du bist zu lieb zu mir. Du weißt nicht, wie viel mir diese Worte bedeuten. Ich kann mich doch nie dafür revanchieren" ,,Das hast du schon", sagte ich.

 

Plötzlich zerfielen alle Sandsoldaten zu Staub und die Ionier jubelten. Zed und Syndra hatten es geschafft. Und mitten in dem Tumult standen wir Arm in Arm.

 

,,Schau, du hast dein Versprechen gehalten", meinte ich und streichelte sie, ,,wir werden heute Abend alle feiern" Ihre Augen strahlten wieder.

 

,,Wir haben welche aus dem Ältesten Rat verloren", kam Shen keuchend angerannt. ,,Da sind die noxischen Assassinen hin gegangen. Sie waren auf der Suche nach den Ältesten", erklärte er. Ist es immer noch nicht vorbei?

 

,,Neru?", ich sah sie auffordernd an. Sie wedelte mit ihrem blutbefleckten Schwanz. ,,Fass" ,,Ich werde sie alle für dich zerfleischen", sagte sie. ,,Tu das", antwortete ich und sie rannte los; Shen zeigte ihr den Weg.

 

Ich setzte mich erschöpft auf den Boden und seufzte. Dieses Mädchen... Einfach der Wahnsinn; wortwörtlich. Aber es hat bestimmt auch seine Vorteile ein Monster zu haben.

 

Bastet setzte sich zu mir. ,,Danke", sagte sie glücklich lächelnd. Ich sah sie fragend an, dann legte sie ihren Kopf auf meiner Schulter ab. ,,Du gibst ihr das, was sie immer brauchte: Verständnis. Auch wenn wir unser Leben lang zusammen waren, konnte ich nie verstehen, was alles in ihrem Kopf vor sich ging. Sie war zu vielseitig. Und ich hatte immer Angst um sie, dass sie sich eines Tages noch selbst verletzen würde, aber jetzt kannst du ihr helfen. Aber wenn ihr schon so sehr verbunden seid, dann bitte ich dich, verletz sie nicht" ,,Ich glaube das habe ich schon, als ich vor ihr zurück gewichen bin", erwiderte ich bedrückt. ,,Glaub mir, das vergisst sie schnell. Das was sie braucht ist psychischer Halt, den sie jetzt bei dir gefunden hat. Bitte, mach sie glücklich. Nur du kannst das" ,,Ich verspreche es", sagte ich und schaute zum Himmel, ,,denk einfach an den Blutmond" ,,Also ihr beiden", kicherte sie, ,,Neru ist wohl die Einzige, die das wieder verstanden hätte. Aber umgekehrt gibt es wohl auch viele Momente. Allein gerade eure Konversation. Alle haben wahrscheinlich nur die Hälfte verstanden, aber ihr jedes einzelne Wort. Und jetzt kommst du mir noch mit dem Blutmond an. Mein Kopf braucht auch eine Pause", sagte sie lächelnd, stand wieder auf und ging zu Yasuo, der schon auf sie wartete.

 

Ich schaute zum Himmel. Neru... Du steckst voller Geheimnisse. Und ich will jedes davon entschlüsseln...


Nachwort zu diesem Kapitel:
Zu viel Drama? Zu viel Dialog? Zu viel Yuno? Zu viel Shiro? Zu viel... alles?:( Feedback pls Komplett anzeigen

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