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Die Versuchung der Schicksalsbande

Sesshomaru X Kagome, Neuzeit
von

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Neue Heimat

Sesshomaru hatte meine Koffer gepackt und mir versprochen, dass es mir gefallen würde. Er hatte auch andere eingeladen, was mich leicht verwunderte. Wo wollten wir bitte hin und Urlaub machen? Und warum kamen die Herrscher mit? Es schien mir sehr suspekt. Seufzend sah ich zu, wie er mit ihnen redete und ich außen vor blieb. Leicht schmollend sah ich mich um. Die waren alle wirklich gut gelaunt, nur warum sagte er es mir nicht? Das war wirklich gemein! Dem würde ich es noch heimzahlen! Keine Streicheleinheiten! Und kein Bauch anfassen! Und… und…

Grummelnd strich ich über meinen Bauch. Traurig aber wahr, ich war im 8ten Monat schwanger und meine Füße fühlten sich so geschwollen an. Aber ich freute mich wirklich, auch wenn ich traurig war. Ich weiß, das ist paradox, aber irgendwie vermisste ich schon fast die Schwangerschaft. Die Zeit war am Ende so schnell vergangen. Heißt ein Monat und dann wäre es soweit. Der kleine Spatz käme zur Welt und dann… ja was dann? Ich hatte Kurse besucht und das teils sogar mit Sesshomaru, was mich sehr verwundert hatte. Man musste sehr viel beachten und ich hoffte wirklich, dass ich alles richtigmachen würde. Wie sie wohl wäre? So ein Dämonenkind?

Ich biss mir sanft auf die Unterlippe. Mein Vater würde mit mir schauen wegen dem Ritual, wenn die Geburt vorüber war. Er war der Meinung, es wäre für das Kind zu gefährlich. Trotzdem aber schien es möglich zu sein. Ich konnte echt nur beten, aber wenn es klappte, dann gehörten wir auf ewig zusammen. Er und ich. Und unsere Kinder. Ich meinte erstmal unsere Tochter. Hatte ich echt eben schon über das nächste nachgedacht? Ich meine… HALLO KAGOME! Auch wenn ich wusste, dass das Kind ultra süß sein würde, würde ich behaupten, dass im Einverständnis mit dem zweiten erstmal gewartet wird. Wir waren ja keine Kaninchen… Okay in unserem Sexleben schob aber nicht in Sachen Kinder zeugen…. Ob Sex nach der Geburt so einfach weiterging? Da war ich mir auch nicht scher… In dieser Gruppe hatte ich erfahren, dass die erste Zeit manchmal auch die schlimmste war. Zähne kriegen, wunder Po oder einfach Schlafprobleme. Die Horrorgeschichten die ich gehört hatte… Nach denen hatte ich mir wirklich kurz gewünscht, dass dieser Unfall nie passiert wäre. Aber es war auch ganz schnell wieder vergangen, nachdem ich mit Sesshomaru in einem Kindergeschäft gewesen war. Diese kleinen Schühchen und Kleidchen waren einfach so niedlich. hihi

„Ka-go-me!“, buchstabierte Sakura neben mir und stupste mir auf die Nase. Ich schreckte leicht zusammen und schlug die Augen auf und zu. Ich hatte geträumt. Schon wieder.

„Sakura.“, murmelte ich leicht konfus und strich noch mal über den großen Bauch, bevor ich sie richtig fixierte. „Ist etwas?“

„Ja, Dummerchen. Wir wollten jetzt los und warten auf dich. Komm. Es wird bestimmt richtig toll.“, kicherte sie und hakte mich einfach unter, bevor wir zu den anderen dackelten. Oder sollte ich watschelten sagen? Wo ging diese Reise nur hin? Okay ich hasste den Palast. Wirklich. Sakura hatte sich oft zurückgezogen. Womit hatte Sesshomaru sie nur bestochen oder wollte sie auf glücklich mimen, damit ich mir keine Sorgen machte? ACH EGAL! SAGT MIR WO ES HIN GEHT!, schrie ich in meinem Kopf, aber wagte nicht, es laut zu sagen. Nicht vor den Herrschern.

Ach ja. Falls es hier wen interessiert. Unser Vampirverschnitt hatte immer noch etwas mit diesem deutschen jungen Mann, Wilhelm Grimm. Ehrlich, es war schon witzig. Ich meine Wilhelm Grimm… GRIMM! Wen das wohl nichts sagte? Auch wenn ich keine deutsche Literatur mir zu Gemüte nahm, kannte ich die deutschen Märchen von den Gebrüdern Grimm. Witzig. Ich meinte sogar, dass der eine Wilhelm Grimm hieß. Wenn es ein Nachfahre war, schrieb er vielleicht gleich über unseren Vampir. Aber nein, er war ja Jäger und studierte Dämonologie hier. Ich konnte also schon ahnen, dass da mehr im Spiel war, aber ich hielt brav meine Klappe. Vielleicht ging es ja gut, auch wenn ich befürchtete, dass dieser Grimm irgendwann hinter Akaya hinterher laufen würd - mit einer Schrotflinte. Akayas Rotkäppchen-Getue würde ihm dann kaum etwas helfen. Naja. Ich war ja auch eine Miko und bin schon das zweite Mal in einen Dämon verliebt.

„Kagome, bereit?“, fragte Sesshomaru sanft und sah mich an, während ich nur die Augen verdrehte.

„Klar. Für was auch immer und wann auch immer. Fang schon an, sonst werde ich nie wissen, warum wir hier so ein Trara machen.“, zickte ich leicht, während er nur leicht seufzte und die anderen teils leise ein Lachen verkneifen mussten. Die Herrscher kannten mein Gezeter schon und sie wussten, dass ich zum Fürchten war, wenn ich wieder meine Phase hatte. Aber die konnten auch nicht verstehen, wie anstrengend es manchmal war. Überhaupt, wenn das Kind aufdrehte. Ich sah sie schon durch die Gegend rasen. Es war zu hoffen, dass sie lange brauchte, bis sie laufen konnte und noch länger, um ihre womöglich tierische Gestalt zu entdecken. Denn dann konnte mir nur noch Sesshomaru helfen. Wirklich… Ich schaffte bestimmt nicht einem Hund nachzurennen.

„Gut, dann wollen wir.“, verkündete Sesshomaru und schon ging die verrückte Kugelreiserei schon wieder los. Seine tolle Begabung. Egal. Ich musste echt von diesem Schub wegkommen.

So da flogen wir dahin und es dauerte sogar etwas. Wo es wohl hinging? Neugierig beobachtete ich die schnell an uns vorbeiflitzende Landschaft, bis ich es auch wieder aufgab, weil beinahe Land aus meinem Inneren hochkam. Etwas, dass ich allen ersparen wollte, die in dieser kleinen Kugel eingezwängt waren.

Nach einer gefühlten halben Stunde landeten wir dann Gott sei Dank. Als ich den festen Boden unter mir spürte, ließ ich mich auch sofort hinabgleiten und landete auf weichem grünen Gras. Es war Sommer und das Gras hochgewachsen. Es ging mir bis zur Brust beim Sitzen und ließ mich fast gänzlich verschwinden, wenn ich mich hingelegt hätte. „Puhhh.“, ließ ich einen Schwall Luft meinen Lungen entfahren, während ich einfach nur die Augen geschlossen ließ. Warum drehte sich nur alles? Wie ich dafür betete, dass meine Flugkrankheit mit dem Ende der Schwangerschaft auch sein Ende nahm.

„Alles in Ordnung?“, fragte Sakura neben mir und sah mich besorgt an. Schnell nickte ich und grinste.

„Das Übliche. Ich hätte Tabletten nehmen sollen. Gib mir noch etwas, dann geht es mir besser.“

„Gut, ich schau mich schon mal um und such nach einem Glas Wasser.“, gluckste sie und war dann schon losgerannt. Aber nur wohin? Ich wollte nicht umher sehen, aus Angst, dass ich doch noch mein Frühstück wiederkäute. Ein Moment, wo ich die Schwangerschaft hasste…

Als Antwort gab es einen kleinen Tritt. Ich seufzte sehnlichst und strich über den Bauch. Sie hatte ja Recht. Die Strapazen waren es wert. Mich erwartete ein bezauberndes Töchterchen. Ich wünschte mir nur manchmal zu wissen, wie Sesshomaru eigentlich gewesen war, bevor seine Mutter Hand angelegt hatte.

Ich dachte noch etwas nach, bis urplötzlich ein Glas Wasser vor meiner Nase auftauchte und ein Tropfen meine Nase kitzelte. Überrascht riss ich die Augen auf und starrte auf ein Glas kalten Wassers. Das Glas beschlug schon und ein paar Tropfen rannen am Außenrand hinab. Schnell griff ich zu und kippte das kühle Nass meinen Hals hinab. Es war stilles Wasser, aber es tat genau das richtige. Es erfrischte mich. Auch wenn es morgens war und noch nicht warm, half es mir trotzdem wunderbar. Ich trank das ganze Glas leer, während ich meine Augen geschlossen hielt. Als ich es geleert hatte, lecker ich mir noch mal über die kalten Lippen, während ich das Glas ins Gras stellte.

Langsam machte ich die Augen auf und starrte in die goldenen Augen meines Liebsten. Da kniete er vor mir im Gras und fischte gekonnt das Glas wieder aus dem Gras, während er eine legere Jeans und ein offenes weißes Hemd aus Baumwolle trug, welches mir viel zu viel seiner heißen nackten Brust präsentierte… Oh Gott, wie ich mich manchmal danach sehnte. „Besser?“

„Ja.“, meinte ich nur kleinlaut, während ich ihm ein bezauberndes Lächeln schenkte. „verrätst du mir wo wir sind?“

„Natürlich.“, hauchte er sacht und reichte mir eine Hand, mit deren Hilfe ich wieder auf die Beine kam. Es war manchmal wirklich schwer. In meiner Schwangerschaft hatte ich gelernt, wie sich Schildkröten auf dem Rücken fühlten. Hilflos und nur mit viel Mühe schaffte man es alleine.

Da stand ich dann und klopfte mein Umstandskleid in erdbeerrot ab und sah mich um, nur um erstaunt die Kinnlade herunterklappen zu lassen. Wo hatte er uns denn da hingebracht? Urlaub? Ich sah mich um. Weite üppige Grasfelder. Ein Wald zu meiner Rechten und ein sandiger Weg vor mir. Gerade breit genug um mit einem Auto darauf zu fahren, wenn überhaupt und dann? Sah ich da im Hintergrund Reisfelder? Was für ein Kaff war das? Dann wanderte mein Blick weiter zu einem Haus. Einem Haus. Dem einzigen Haus hier in der Gegend. Gut, ganz weit hinten war bestimmt noch eins… Es war nicht klein, aber nur ein Geschoss. Diese alten japanischen Häuser mit Schiebetüren und allem Drum und Dran. Jedoch sah es etwas heruntergekommen aus. Im Vorgarten lagen unter einer Plane noch Sachen. Es war zumindest groß und darum verstand ich auch, warum die anderen da waren. Ich tippte, dass wir hier hausen würden. In dieser Bruchbude, während ich hoch schwanger war. Sesshomaru… Mir wäre ein Wellnesswochende und ein Hotel lieber gewesen. Ich würde hier nur einen Futon am Boden bekommen und wahrscheinlich musste ich hier Holz zum befeuern des Wassers nehmen. Hatte er es ernst genommen, dass ich mal von der Vergangenheit geschwärmt hatte?

„Oh…?“

„Gefällt es dir?“, fragte Sesshomaru mich geheimnisvoll. Was sollte ich da nur sagen? Nein? Ja? Vielleicht könnte es hübscher aussehen, wenn die Papiertüren nicht lauter Risse hätten oder wenn das Dach nicht lauter Lücken aufweisen würde. Bestimmt waren die Holzplanken auch nicht mehr das Wahre, wenn Wasser reingekommen war, auch wenn ich Folie auf dem Dach sah.

„uhh… naja, sehr spartanisch.“, verlautete ich, in der Hoffnung, er kannte das Wort nicht. Was wohl auch stimmte, denn kurz blickte er mich etwas verwirrt an, bevor er dann zu meinem Bedauern verlautete.

„Hoffentlich heißt das, du magst es, denn das wird unser neues Zuhause.“

ZUHAUSE? ZUHAUUUUSSEEEEE????? ZUHAUSEEEEEEEEEEEEEEEEEEE!!!!

Ich konnte mein sagenhaftes ‚Glück‘ kaum fassen. Mein Gesicht entgleiste, während ich Sesshomaru ungläubig anschaute. Vom Palast zum Bettlerleben oder wie? „Ist das dein Ernst?“, fragte ich kleinlaut und schluckte so laut, dass ich das Echo in meinem Kopf hören konnte.

„Es gefällt dir nicht?“

„Ich… also... naja… es ist eine Bauruine… und ich hoch schwanger…“, flüsterte ich und wusste nicht, was ich machen sollte. Hätte er nicht ein Einfamilienhaus in einer hübschen Gegend kaufen können?

„Kagome. Rate, warum alle hier sind.“

Sollte ich lachen? Mir rutschte sogar ein kurzes leicht hysterisches Lachen über die Lippen, bevor ich die Augen verdrehte. „Nicht dein ernst oder? Keiner von euch hat je einen Hammer in die Hand genommen.“

Er verzog die Lippen. Eindeutig war Sesshomaru sauer, so schmal wie seine Lippen wurden, aber er hielt sich wie immer zurück. Ob er ein Temperament wie Inu Yasha mal gehabt hatte? Gott behüte… Doch er fing sich auch schnell wieder und hob die Mundwinkel an: „Nachbarn helfen uns dabei.“

„Nachbarn…“, flüsterte ich leicht auf eine Konfrontation aus und sah mich spielerisch mit Hand über den Augen um. „Welche Nachbarn? Meinst du Herrn Reis und Frau Wald?“

Jetzt knurrte er und ich wusste, es wurde Zeit die Krallen einzufahren. Warum konnte ich mich nicht freuen? Eigentlich war es sehr selbstlos. Hilfe bei anderen zu suchen und ein regelrechtes Einführungsprojekt für die Herrscher hier aufzustellen. Auch war mir klar, warum er mir nichts gesagt hatte, so gereizt wie ich reagierte. Es war nicht sein Fehler. Ich hatte mir zu oft ein normales sicheres Leben gewünscht und er hatte sich Gedanken gemacht, auch wenn es mich leicht irritierte, wie er hier sein Modelleben weiter machen wollte… Wollte er doch oder? Es wäre schön, würde er etwas mit mir absprechen, bevor er vorschnell handelte… Zumindest waren Frauen in dieser Zeit gleichberechtigt und keine folgsamen Leisetreter.

„Guten Tag, Frau und Herr Higurashi.“, meinte eine fröhliche Stimme auf uns zukommend. Ich hörte einen Drahtesel über einen Huckel fahren, welcher ein leichtes Läuten der Klingel verursachte. Blitzschnell drehte ich mich zu dem Ankömmling. Ein älterer Mann. Gut er war so um die 50ig wohl. Schlank und drahtig. Und sein treues Ross war ein uralter Drahtesel, silbrig und doch schon leicht rostig.

Das Rad blieb neben uns stehen. Der Mann krabbelte vom Rad. Sein Haar ergraute schon langsam und auch die ersten Falten umrahmten sein Gesicht. „Hallo.“, meinte ich nur und sah Sesshomaru fragend an, welcher nur dem Ankömmling zu nickte.

„Ich wollte sehen, ob Sie gut angekommen sind. Es freut mich immer, wenn junge Menschen hier auf das Land ziehen.“, erzählte er aufgeregt mit seiner tiefen Stimme. Sie klang schon wohlig. Wie ein Opa, der einem Geschichten vorlas oder erzählte. „Wenn Sie etwas brauchen, geben Sie Bescheid. Wir schauen heute dann später vorbei und helfen bei den groben Sachen. Wir wollen ja, dass es Ihrer schwangeren Frau gut geht.“

Begeistert sah er meinen Bauch an und trieb mir die Röte ins Gesicht, während er noch ein paar Worte mit Sesshomaru wechselte. Schüchtern hob ich noch die Hand zum Abschied, bevor ich zu Sakura und Akito huschte im Entenschritt, welche fleißig das Haus besichtigten. Vorsichtig trat ich ein und ließ die Schuhe intelligenter Weise an. Es sah innen zumindest besser als Außen aus. Gut für ihn. „Sakura?“

„Ja?“, fragte sie aus der Küche, zu der ich gerade kam. Alter Holzofen und lauter alte Kacheln. Sesshomaru… also wirklich.

„Wusstet ihr von seinem Hauskauf?“, fragte ich nach und beäugte das Pärchen. Weiß und schwarzes Haar. Wie Jin und Jang.

„Naja. Ja. Tut mir echt leid, dass es nicht dein Traum ist, aber Sesshomaru hatte wirklich gute Einwände, als wir ihn überzeugen wollten, dass hier nicht zu machen.“

Ich seufzte: „Wirklich? Welche bitte?“ Ich wurde wieder zickig, aber ich konnte nicht anders. Schon jetzt fühlte ich mich erschöpft.

„Ganz einfach, er wollte ein sicheres Leben für dich und dein Kind. Dafür gibt er das Geld und den Luxus auf. Er will dem Kind die Chance geben, sein wahres Wesen auszuleben. Isamu könnte an der Idee schuld sein. Als Diener ist er oft nicht brauchbar.“

Überrascht stand ich stock starr im Raum, während die anderen ungläubig an mir vorbeistarrten. Wessen Stimme war das? Isamus Frau? Ich war der Meinung er war Single. Und warum Diener? Er war doch Herrscher?

„Da zeigst du endlich deine wahre Gestalt, Mieze.“, hauchte Sesshomaru auch hinter mir. Jetzt drehte ich mich doch um und blickte in das Gesicht einer jungen Frau. Sie war kleiner als ich, etwa 1,60 m und sehr jung, aber bei Dämonen war Schätzen nicht meine Stärke. Sie hatte goldene Augen und weißes langes, gewelltes Haar und sie trug… Nichts? Jetzt blickte ich zu Sesshomaru, welcher einen Kimono von einem Haufen nahm. Er war weiß. Ein Yutaka, welchen er um ihre Schultern warf. Die junge Frau schloss es um ihre Brust und band es zu, während sie leicht unsicher lächelte.

„Du wusstest es?“, fragte sie an Sesshomaru gerichtet, während sie mich weiter ansah. Bei mir liefen alle Zahnräder stockend. Wo war das Öl?

„Nach deinem letzten Auftritt und einer Anmerkung deines Dieners auf dem Fest.“

Sie gluckste und grinste mich an. „Für alle anderen. Ich bin sonst fluffig und weiß und hab einen Fabel für Sesshomaru in Spe.“

Und schon quietschten die Zahnräder nicht mehr. Das war wohl genug Öl gewesen. „DIE KATZE?“

Jetzt gingen bei allen die Lampen an und sie starrten nur ungläubig, während wir drei nur schluckten. Diese nackte junge Frau, war die Katze? Mir wurde schwindelig. Das konnte doch nicht wahr sein.

Sesshomaru eilte sofort zu mir und schloss mich sacht in seine Arme. „Sie brauch glaube ich Ruhe. Wir bereden das später.“, herrschte er die Katze an. Sie zuckte kurz zusammen, bevor sie schnell aus dem Haus dackelte. Sesshomaru führte mich zu einer Kiste, auf die ich mich erstmal setzen konnte. Das Haus schien düster, doch er musste etwas hier sehen… und die Katze war eine Frau?

„Du fragst dich jetzt, wer sie ist oder?“ Ich nickte nur und blickte in seine goldenen Augen. „Isamu erzählte mir davon, dass man als weibliche Herrscherin in dieser alten Welt keine Macht hat. Wahrscheinlich vertraute er mir in dem Sinne. Sie ist die wahre Herrscherin des Nordens.“

„Aber was macht sie hier bei uns?“, fragte ich verwirrt. Das musste mir echt einer erklären.

„Ich könnte tippen, dass sie Sakura zur Seite stehen wollte, weil sie wusste, wie sich Sakura fühlte. Isamu hat immer alles gemacht, sie hat nur die Befehle gegeben. Ob da oder nicht, ändert nichts an ihrer Lage.“

Ich lächelte. „Das mit Sakura könnte ich mir vorstellen… Auch wenn sie dir auch immer nachgelaufen ist…“

„Du drehst mir hoffentlich keinen Strick daraus oder?“

„Nein. Ich dachte ja auch, sie wäre eine normale Katze.“

„Wie man sich täuschen kann. Aber somit vermute ich, dass der Norden schon längst auf unserer Seite ist.“, hauchte mein Liebster und küsste sacht meine Lippen. Ich grinste zart und biss mir auf die Unterlippe.

„Eine Frage. Du willst ja dieses Haus aufbauen, aber … warum?“

„Einfach eine Heimat haben. Unsere Katze hatte da schon recht. Es ist hier still und die Nachbarn nett. Die Wälder sind weit, wie auch die Felder. Egal was mit unserer Tochter sein wird, sie wird ein normales Leben führen können. Ich will, dass sie sich frei entfalten kann, denn für Kinder ist es oft schwer noch den Unterschied zu sehen. Vertrau mir einfach, Kagome-chan. Gib diesem Haus eine Chance.“

Ich nickte und grinste: „Wenn du so viele Worte benutzt auf einmal, muss ich es ja machen.“

Er knurrte kurz, bevor er aufstand. „Sieh dich ruhig etwas draußen um, ich reiße jetzt die Türen raus.“

Leise seufzend stand ich auf und wanderte hinten in den Garten hinterm Haus. Auch hier war das Gras hoch. So wild. Ich blickte über meine Schulter zu Sesshomaru zurück, welcher fleißig die Türen aus den Angeln hob. Wild und frei. War es das, was Sesshomaru war? Ein paar Bäume umsäumten das Grundstück wie eine Mauer. Es waren da Stangen die für die Wäsche gedacht waren. Ich würde neue Schnur brauchen, denn diese war bestimmt einst ein Faden gewesen, welcher dem Wetter nicht standgehalten hatte. Langsam watschelte ich durch das hohe Gras und sog den frischen Duft ein. Sesshomaru hatte sich von seinen Ketten befreit und diesen Pfad beschritten… Ob er die Vergangenheit vermisste, in der das Land auch so weit gewesen war? Ich berührte den Bauch und spürte ein kleines Füßchen. Bald wäre es soweit. Ob es ihr auch gefiele?

Meine Schritte führten mich zu den Bäumen, um die ich mich sacht schlängelte, bis ich heraustrat. Die Landschaft war schön, wie auch die Berge im Hintergrund. Es war noch morgens, aber schon jetzt spürte ich es. Die Freiheit. Niemand würde uns bedrängen, wir würden für uns sein. Hätten unsere Geheimnisse. Er wäre bei mir auf ewig. Es würde nicht so schnell auffallen, dass wir oder zumindest er nicht alterte.

Wie viel er an Land wohl gekauft hatte? Ich ging wieder um die Bäume und sah zu, wie Sesshomaru die Wände auf einen Stapel warf. Sein Haar war zurückgebunden. Sein Hemdärmel hochgekrempelt… Eine nach der nächsten fiel und ließ die Sonnenstrahlen ins Haus. Dieser Anblick… ich konnte nicht wegsehen, denn es schien mir so… normal. Aber was sagte ich da? Was war denn normal? Definierte das nicht jeder selbst? Normal war ich rumgewandert und hatte Dämonen getötet, während ich daheim die Schulbank gedrückt hatte und jetzt? In nicht mal einem Jahr, war ich hier gelandet. Schwanger und Sesshomaru spielte Handwerker. Auch die anderen halfen ihm. Ich schluckte. Herrscher bei der Hausrenovierung.

Langsam ging ich auf sie zu. Hatte Akaya da einen Lappen in der Hand? Tatsächlich und … er benutzte ihn auch noch! Und Isamu riss die Tatamimatten aus dem Haus raus, während Kiyoshi Holzscheite schlug. Vielleicht war ich ja ins Koma gefallen oder träumte? Es sah schon sehr unglaublich aus. Jeder nur in Jeans und T-Shirt oder Hemd. Aber wo war Akito? Oh da. Er hatte ein Tablett in der Hand mit einer Kanne Limonade und Gläsern.

„Wir gehen nachher Essen kaufen, Wünsche?“, fragte Akito und sammelte verschiedenste Gerichte, nur war ich mir nicht sicher, wer das kochen wollte. Bestimmt wäre es die erste Katastrophe. Auch wenn ich etwas schon kochen konnte, war der Bauch doch wirklich im Weg und Sesshomaru vertraute mir in dieser Sache nicht unbedingt, ob er lebendig davon kommen würde.

Während ich noch ein Auge auf sie hatte, ging ich ums Haus herum, nur um die Luft anzuhalten. Da waren einige Leute, die sich dem Haus näherten. Vielleicht 10 Leute. Wo waren die hergekommen?

Vorne angeführt von dem älteren Mann von vorhin auf seinem Drahtesel. Er hielt vor mir. In einem Fahrradkorb befanden sich Werkzeuge.

„Da wären wir.“, lächelte der Mann sanft und sah mich an. „Wo ist denn ihr werter Mann?“

Ich lief rot an: „Sie sind hinten im Garten.“, flüsterte ich leicht schüchtern. Mann. Dieses Wort gefiel mir. Mein Mann. „Wer…?“

„Ahh. Naja, alles Nachbarn.“, erläuterte er und stellte alle mit Nachnamen vor, doch ich konnte dem nicht folgen, denn ich war aufgeregt. Menschen und Dämonen? Was dachte er sich dabei?

„Kommen Sie doch rein.“, meinte ich dann und betrachtete die anderen. Nicht nur tatkräftige Männer jeglichen Alters, nein auch Frauen. Mit Körben? Ich schielte leicht rein. Da war Gemüse in Massen und Obst. Jemand hatte auch eine Kühltasche und Brot.

Eine sanfte Frau lächelte mich an: „Schauen Sie nicht so überrascht. Wir wissen, sie sind frisch hergezogen. Das Gemüse ist selbst gezogen. Frische Eier haben wir auch. Meistens denkt man nicht an das Essen. Aber Männer brauchen Kraft.“

Ich lächelte schüchtern: „Wir wären noch einkaufen gefahren.“

„Ach. Das reicht erstmal. Scheuen sie sich nicht nach etwas zu fragen. Hier auf dem Dorf hilft man einander.“, hauchte sie und lächelte zu meinem Bauch. „Dem Kind wird es hier gefallen. Auch wenn es nicht so aussieht, es gibt nicht zu weit in einer Kleinstadt eine Schule und in der Gegend viele Kinder zum Spielen. Ich bin auch erst 30. Aber hier ist es viel schöner und ruhiger. Wir sind der Stadt leid. Laut und es stinkt und alles ist hektisch.“

„Das stimmt.“, murmelte ich und verstand Sesshomaru noch mehr. Da alle kamen und wussten, dass wir heute angekommen waren, hatte Sesshomaru mit den meisten schon geredet. Er hatte den perfekten Ort gesucht… „Es ist hier wirklich schön.“ Gab ich leise dann doch zu und ärgerte mich über meine voreingenommene Art und Weise, die ich vorhin eingenommen hatte. Sesshomaru hatte nicht unbesonnen gehandelt. Er hatte alles abgewogen und sich wirklich Mühe gegeben…

Die Frau lachte und ging ins Haus, wie auch die anderen Frauen, während die Männer um das Haus marschierten. Jeder hatte seine Arbeit und ich konnte mir schon fast vorstellen, dass sie zum Abend das Haus fertig renoviert hätten. Unter den Tatamimatten war das Holz noch gut, also mussten nur neue Matten rein. Einer war auf dem Dach und schien Ahnung zu haben, während andere die Außendielen austauschten. Sesshomaru hatte schon alle Materialien bestellt. Das vereinfachte alles und in der Küche? Herrschte Großputz. Ich fühlte mich so untätig, auch wenn die Frauen mir Mut machten und weißmachen wollten, dass auf das Kind aufpassen auch eine Arbeit ist. Es tat dem Herzen schon gut, mit so viel Freundlichkeit aufgenommen zu werden.

Als Sesshomaru dann auf mich zu kam, beugte er sich herab und küsste meine Lippen. „Gefällt es dir schon besser?“

„Ja… Aber nächstes Mal sag mir etwas.“

„Werde ich.“, murmelte er und küsste mich noch mal, während seine Hand über meinen Bauch strich. „Wo wir dabei sind. Soll ich diesen Grimm einladen? Akaya hat mich gefragt, aber nur wenn es dir nicht so viel Stress wird.“

Ich schluckte kurz, bevor ich nickte: „Ach was soll’s. Noch einer mehr ist glaube egal. Ich habe ja die Aufgabe, auf das Kind zu achten. Ich bin voll belegt. Du musst auf die beiden dann aufpassen. Denn ich weiß immer noch nicht, wie ich diesen Jungen einordnen soll. Aber du solltest damit klarkommen.“

„Natürlich.“, murrte er kurz, bevor er mich noch mal küsste. Ich seufzte wohlig und schloss die Augen kurz. Unsere Zukunft, die er mit seinen eigenen Händen erbaute.

Wie würde es sein? Wenn es fertig war? Bestimmt wunderschön. Ich konnte es kaum noch erwarten, unserer kleinen Tochter ihre neue Heimat zu zeigen. Wie sie wohl aussah? War sie normal? Die Ärztin sagte ja, doch es gab keine 100%ige Sicherheit. Nur eine gab es. Ich würde es lieben, egal wie es sein würde und Sesshomaru auch. 



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Vigeta_Lord_d_T
2019-03-29T05:44:24+00:00 29.03.2019 06:44
Wums das ist eine Bomben Überraschung die ist Sesshomaru gelungen .

Super Kapital 1 A
Von:  Lexischlumpf183
2017-09-24T14:19:49+00:00 24.09.2017 16:19
Schön, find ich gut das du gleich zwei Kapitel hochgeladen hast, und der Jahrmarktbesuch war doch ein tolles Erlebnis 😉 für dei einen und anderen 😆 das mit dem Haus liest such gut, bin sehr gespannt wie es weitergeht, freue mich auf das nächste Kapi 🙋😃


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