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Christbaum mit Chaos geschmückt...

Ein Higurashi-Weihnachtsfest mit Besuch aus dem Mittelalter
von

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Nächtliches Abenteuer

Shippou fand den Nachtspaziergang aufregender als das Mühlespiel und so kam es, dass sie um Mitternacht an den Feldern vorbeistreiften.

Als ein Spaziergang bei Nacht sich allerdings nicht viel von einem bei Tag zu unterscheiden schien, war Kohaku nicht mehr allein mit seiner Enttäuschung:

“Es passiert ja gar nichts Gruseliges”, murmelte der jugendliche Fuchsdämon.

“Wir leben ja auch in einer Zeit des Friedens”, freute sich Rin und stapfte munter weiter.

“Ja, aber das ist so öde!”, beschwerte Shippou sich. “Als ich noch ein Junge war, war eigentlich immer etwas los!”

Rin lächelte melancholisch: “Ja, ich weiß. Ich bin schließlich zwei Mal gestorben.” Dann bedachte sie ihn mit einem strengen Blick, der ihn daran erinnern sollte für das bisschen Frieden, das sie hatten, dankbar zu sein.

“Entschuldige, Rin.” Er war ehrlich zerknirscht. Dass das Mädchen einiges hatte durchmachen müssen, sogar noch mehr als er, war ihm glatt entgangen.

Plötzlich wandte sie sich um.

“Möchtest du zu einem wahrhaft gruseligen Ort gehen?”, fragte sie ihn mit einem verheißenden Lächeln auf den Lippen. Shippou nickte wie verzaubert. Da nahm sie ihn bei der Hand und zog ihn wieder Richtung Wald.

Sogar Kohaku konnte einen leichten Anflug von Interesse nicht niederkämpfen und schritt aus, um mit den beiden mitzuhalten.

Achtlos ihres feinen Gewandes bahnte Rin sich einen Weg durchs Unterholz, Shippou allgegenwärtig an ihrer linken Hand.

“Bald sind wir da”, versprach sie ihm über die Schulter. Kohaku versuchte sich an dem Dämon vorbeizuschieben, um Rin zur Hand zu gehen, aber irgendwie gelang es ihm nicht, weil Shippou immer irgendwie im Weg war. So kam es, dass Rin sich allein durch den Wald kämpfte bis sie zu einer Lichtung gelangten.

Mit zerschundener Hand machte sie eine letzte Anstrengung und fiel dann mit Zweigen im Haar und zerissenem Kimono aus dem Wald. Shippou stolperte natürlich an ihrer Hand hinterher und fiel beinah über sie.

Geschickt trat Kohaku in den Vorgrund und sah, woran Rin gedacht hatte.

Es war der Brunnen.

Miko Kagomes Brunnen, wurde er jetzt genannt, aber ursprünglich war es der Knochenfressende Brunnen gewesen. Kohaku musste zugeben, dass das schon ein sehr unheimlicher Name war.

Mit etwas Verspätung wandte er sich zu Rin um, um anzubieten ihr auf die Füße zu helfen, doch sie war ihm bereits einen Schritt voraus und zog Shippou zum Brunnen mit sich.

“An den kann ich mich noch gut erinnern!”, rief Shippou aus. “Aber so unheimlich finde ich ihn nicht.”

Er lehnte sich an das alte Holz, aus dem hier und da ein Pflänzchen wuchs. “Größtenteils sind es positive Erlebnisse, die ich hiermit verbinde”, gestand er und dachte daran wie sehr er sich immer gefreut hatte, wenn Kagome zu ihm durch den Brunnen zurückgekehrt war.

Und wie verzweifelt, wenn sie nicht kam.

Denn eigentlich war sie immer für Inu yasha gekommen. Und daher auch immer wegen ihm gegangen.

Sein Gesicht nahm einen traurigen Ausdruck an als er an all die Wut dachte, die er immer für seinen Ziehvater übrig gehabt hatte, wenn er Kagome gezwungen hatte ihm den Rücken zu kehren. Da war er doch heilfroh, dass nicht mehr alles so wie früher war.

“Hey, sei nicht traurig. Der Brunnen kann dir deine Mutter nie wieder nehmen.” Rin zwinkerte ihm aufmunternd zu. Dann glitt sie zu Boden, lehnte sie sich an den Brunnen und schien auf Kohaku zu warten. Jener kam gemächlich näher und integrierte sich in den Sitzkreis.

Dann begann sie zu erzählen. Die Geschichte von Lady Tausendfuß.

Es war die Geschichte wie Kagome zum ersten Mal in ihre Welt gekommen war.

“Die tapfere Kagome verlor nicht den Kopf, obwohl sie da noch keinerlei Kampferfahrung hatte”, erklärte Rin mit erhobenem Finger.

“Stattdessen rannte sie direkt auf den schlafenden Jungen am Baum zu. Es war beinah so...” Ihre Stimme senkte sich. Rin war eine ausgezeichnete Geschichtenerzählerin. “...als würde sie etwas zu diesem Mann ziehen. Obwohl sie ihn noch nie vorher gesehen hatte, war er ihr auf unverkennbare und doch unverständliche Weise vertraut. Sie hatte kaum Bedenken, dass sie das Richtige tat als sie ihm entgegen lief.”

Sie tat so als würde sie von einem Sprint hecheln und ergriff Kohakus Hemdärmel.

“Sie kletterte an den Baumwurzeln hinauf und bekam etwas Stoff seines Kaftans zu fassen. Daran zog sie sich das letzte Stück zu ihm hinauf bis sie sein Gesicht sehen konnte.”

Kongruent zu ihrer Geschichte schien sie sich an Kohakus Ärmel hinaufzuarbeiten. Ihre lebendige Requisite errötete, obwohl Rin die ganze Zeit Shippou ansah, um diesen mit ihrem Blick im Bann der Geschichte zu halten.

Doch dann, plötzlich, als es darum ging wie Kagome es endlich Angesicht zu Angesicht mit Inu Yasha geschafft hatte, schwang ihr Kopf um und sie war nur eine Nasenspitze von Kohaku entfernt.

Shippou machte große Augen: “Und was dann?!”, forderte er sie auf fortzufahren.

“Dann sah sie etwas in seinen Augen. Etwas wie… Liebe”, hauchte Rin, während sie ihren Blick noch immer auf Kohaku fixiert hielt. “Aber es war so schnell verschwunden, dass sie augenblicklich vergaß, was sie gesehen hatte. Stattdessen schlug ihr Inu Yashas geballter Hass entgegen als er erwachte: So tief und brutal wie die Wunde, die Kikyou in seinem Herzen hinterlassen hatte.”

Kohaku errötete bis in die Haarwurzeln, konnte den Blick aber nicht von der Geschichtenerzählerin nehmen.

“Und...Und dann?”, stammelte er diesmal.

“Riss sie ihm den Pfeil aus der Brust!” Dramatisch ergriff Rin ihn an der Brust und tat so als müsse sie mühevoll etwas aus seinem Herzen ziehen. Als sie so tat als habe sie es geschafft, ließ sie sich nach hinten fallen.

Als nächstes ließ sie ihre Finger wie Krabbelfüße über den Brunnenrand kriechen und auf Shippou zu, den sie damit kurz kitzelte. Selbst als Jugendlicher fand er das noch amüsant.

“Doch Lady Tausendfuß hatte es ja auch aus dem Brunnen geschafft und kroch auf Kagome zu, angezogen vom Juwel im Körper der wiedergeborenen Miko. Sie biss-!” Rin tat so als beiße ihre krabbelnde Hand sie in die Taille. “...tief in Lady Kagomes Fleisch, riss einen Brocken mit sich heraus und beförderte somit das Juwel an den Tag!”

Sie imitierte die diversen fliegenden Dinge mit ihren Händen. Die beiden Zuhörer saßen noch immer unbewegt und lauschten fasziniert.

Dass sie beobachtet wurden war keinem bewusst.
 

Als die Geschichte geendet hatte, hätte Shippou am liebsten noch eine gehört, aber weil Kohaku auch nicht nach einer fragte, wollte er es nicht tun. Er hatte den Verdacht, dass es kindisch sein könnte und er war gerade in dem Alter, wo er es vermeiden wollte auf irgendeine Weise kindisch zu wirken.

“Du erzählst sehr gut”, lobte Kohaku mit seiner angenehmen, unaufdringlichen Stimme.

“Ich weiß”, konterte Rin mit einem Schmunzeln.

“Das find ich auch!”, beeilte Shippou sich dem Kompliment zuzustimmen.

“Vielen lieben Dank!”, sagte die Frau an den Dämon gewandt und fuhr ihm über den fuchsroten Schopf.

“Aber glaubt ihr nicht, dass es langsam Zeit für`s Bett ist? Morgen gibt es bestimmt noch mehr zu tun als heute und ich habe Sesshomaru versprochen Mittag-” Die Rede der jungen Frau wurde schlagartig abgebrochen als etwas geschah.

Es ging so schnell, dass niemand wirklich begriff, dass jemand Rin in den Brunnen geschubst hatte. Die Gestalt, die sich im hohen Gras angeschlichen hatte, wurde von kaum einem beachtet, denn Shippou und Kohaku griffen sofort nach Rins Hand, um sie vom Fall zu bewahren. Allerdings geschah noch etwas.

Fast so etwas wie ein Sog, der von der Pechschwärze des Brunnenlochs ausging, ergriff sie. Shippou war der erste, der Rin folgte. Aber Kohaku war auch nicht viel Zeit in dieser Welt vergönnt.

Das letzte was er sah, bevor auch er im Brunnen verschwand, war die Silhouette einer hochgewachsenen Gestalt, die sich vom sternenübersähten Nachthimmel absetzte. Nur an dem Aufblitzen der Fangzähne erahnte Kohaku, dass sie hoffnungsvoll lächelte.

Dann umgab eine eigentümlich dicke Schwärze ihn, legte sich wie ein Nebel auf ihn.
 

“Rin!?”, rief er in die Schwärze hinein. Es war so dunkel, dass er die Hand vor Augen nicht sehen konnte. Er rief noch ein paar Mal, lauter. Bis ihm die Kehle schmerzte, doch die Schwärze schien seine Stimme zu verschlucken.

Er bekam Atemnot, zappelte wie wild mit den Extremitäten herum.

In der Zwischenzeit hatte Shippou nie Rins Hand losgelassen und klammerte sich nun wie an einem Rettungsseil in der Dunkelheit fest.

Er hatte sich immer gefragt wie es wohl sein würde Kagome in ihre Welt zu begleiten, doch das hier hatte er nicht vorhersehen können.

Auch er rief nach seiner Gefährtin. Endlich bekam er eine Antwort als sie sich zu ihm zog und die Arme um ihn schlang.

“Keine Angst”, wisperte sie, obwohl sie doch sicherlich selber Angst haben musste.

Das Seltsame war, sie hatten noch nicht einmal mehr das Gefühl zu fallen, sondern lediglich als würden sie schweben.

Da bekam Shippou einen Tritt in die Wade.

“He!”, rief er, aber es wurde wie alles von der Stille verschluckt.

Wieder ein Tritt.

Diesmal bekam er etwas mit seinen Klauen zu fassen und stellte fest, dass es Kohakus Bein war. Es strampelte panisch.

Während er mit Mühe daran festhielt, sah er ratlos zu Rin, die sich mit seiner Hilfe an dem Bein empor hangelte bis Kohaku ihre Antworten zu seinen Hilfeschreien vernehmen konnte.

Sie packte sein Gesicht mit den Händen und schrie ihm “Es ist gut!” ins Ohr, doch es dauerte einen Herzschlag bis es zu ihm durchgedrungen war.

Jetzt, wo er endlich nicht mehr allein und körperlos in der Schwärze schwebte, verebbte seine Panik genauso plötzlich wie sie gekommen war und er war wieder sein ruhiges Selbst.

Während sie in einer Umarmung zu dritt durch die Schwärze schwebten, fühlten sie sich plötzlich wieder unwohl. Aber sie fühlten wieder etwas! Sie fühlten ... als würden sie wieder fallen.

Denn das taten sie auch.

Hart kamen sie auf dem erdigen Untergrund auf. Sie konnten den Boden unter den Händen fühlen.

Shippou freute sich, während Kohaku versuchte die Seitenwände des Brunnens zu untersuchen. Hier gab es keine Schlingpflanzen oder Wurzeln, aber, wenn er sich reckte und ein Stück Sprang, konnte er Steine mit tiefen Fugen ausmachen.

“Rin, stell dich auf meine Schultern, hier kannst du hoch klettern!”, rief er. Es tat gut wieder eine Stimme zu haben. Das ließ sie sich nicht zwei Mal sagen und stellte den Fuß auf seine ineinander verschränkten Hände. Shippou stärkte ihren Rückhalt, während sie sich auf Kohakus Schultern schwang. Etwas unsicher zuerst richtete sie sich zu ihrer vollen Größe auf, doch es wurde besser als ihre Finger Halt in den Fugen fanden.

“Etwas höher”, wies sie an. Kohaku packte ihre Fußgelenke, rief “Vorsicht!” und hob sie kraftvoll von seinen Schultern hoch und noch weiter an. Endlich fanden auch ihre Füße Halt und sie kletterte weiter bis sie mit dem Kopf gegen ein Holzbrett knallte.

“Bist du in Ordnung?”

Rin widerstand dem Impuls sich am Kopf zu reiben, und hielt sich lieber fest.

“Hier geht’s nicht weiter!”

“Gibt es einen Verschlussmechanismus?” Das war Kohakus hilfreiche Stimme von unten. Rin tastete vorsichtig die Versperrung über ihr ab. Aber da war nichts.

Sie festigte ihren Halt mit einer Hand und begann mit dem Ellbogen dagegen zu stoßen. Staub rieselte auf sie hinab und sie unterdrückte nur mit Mühe einen Hustenanfall, klopfte immer härter dagegen bis sie spürte wie sich das Brett in seiner Fassung lockerte.

Mit einem letzten Ausholen, schaffte sie es endlich. Ein fahler Lichtschein schaffte es zu ihnen hindurch als das Brett endlich einen Spaltbreit nachgab. Das tat Rins Halt allerdings auch.

Im gräulich schimmerndem Licht konnten Kohaku und Shippou erschrocken mitverfolgen wie sie nach hinten wegkippte. Automatisch streckten beide die Arme nach ihr aus, kamen sich dabei aber in die Quere und konnten somit nur ihren Torso abfangen. Ihre Beine schlugen hart auf dem Boden auf. Sie hörten ihren erstickten Schrei.

“Oh nein!”, entfloh es Shippou, der nicht wusste was zu tun war. Kohaku machte sich sofort daran ihren Kimono am Saum zu packen und in die Höhe zu reißen.

“Ehh .. Was machst du da?”, fragte Shippou schockiert.

Aber Kohaku untersuchte nur das blutige Bein.

“Ich glaube nicht, dass es gebrochen ist. Kannst du aufstehen?”

Rin schlug seine Hand von ihrer blanken Haut, was Kohaku sehr peinlich war, und versuchte es, knickte aber ein.

“Ahh!”, machte sie und fasste sich an die Leiste.

“Dann hat sie sich bestimmt etwas gezerrt”, mutmaßte der junge Dämonenjäger.

“Hier!”, bot er ihr seinen Rücken an. “Halt dich gut fest.”

Rin wollte der Aufforderung schon nachkommen als Shippou sich zwischen die beiden drängte.

“Ich bin der Dämon. Ich habe übermenschliche Kräfte; deshalb sollte ich sie tragen!”

Kohaku sah ernsthaft verdattert aus. Rin blickte vom tollpatschigen Shippou zum erfahrenen Dämonenjäger und ihre Entscheidung war schnell getroffen und ihre Arme um Kohakus Oberkörper geschlungen.

Elegant nahm er sie Huckepack als sie von Licht geblendet wurden.

Dann hörten sie eine sanfte, fremde und doch irgendwie vertraute Stimme fragen “Seid ihr Freunde von Kagome?”

Die drei sahen gen Licht nach oben und erahnten die Silhouette einer Frau mit kurzem Haar. Als sich ihre Augen daran gewöhnt hatten, erkannten sie, dass es sich um ein sehr freundliches Gesicht handelte. Es hatte dieselben Eigenschaften wie die Stimme. Fremd und doch vertraut.

“Ja, das sind wir. Könnt ihr uns heraushelfen?” Rin war die erste, die ihre Stimme wiederfand.

“Wartet. Ich lass euch die Leiter herab!”

Es dauerte nicht lange und sie hatten es nach oben geschafft. Offenbar befanden sie sich in einem kleinen Schrein. Draußen schien der Mond recht hell.

Die Frau trug eine sehr seltsame Laterne aus der ein sehr heller Lichtstrahl die Dunkelheit zerschnitt.

“Ich habe jemanden schreien gehört und bin sofort hierher gelaufen”, erklärte ihnen die Dame. Das konnte man ihr ansehen, denn sie trug nur ein bodenlanges Nachthemd.

Mit einem entschuldigenden Lächeln stellte sie sich vor: “Ich bin Frau Higurashi. Willkommen in unserer Welt.”

Die Kinnladen aller Neuankömmlinge fielen zu Boden als ihnen aufging, dass Kagomes Mutter vor ihnen stehen musste.

Sie verbeugten sich artig, sogar Kohaku, der noch immer Rin auf dem Rücken trug.

“Ist eure Freundin verletzt?”

Sie waren so sprachlos, dass sie nur nicken konnten.

Wie Traumwandler folgten sie Kagomes Mutter in ihre seltsame Welt:

Es gab Schiebetüren wie in einem Palast, seltsames Mobiliar und Licht ohne Feuerstelle! Die Wände schienen aus Papier statt Holz und es gab einen hauseigenen Brunnen aus dem man Wasser mittels eines Hahns schöpfen konnte. Es war kinderleicht. Man musste nur aufdrehen oder zudrehen.

Sie alle hatten gewusst oder zumindest vermutet, dass Kagome eine richtige Dame war, doch dies überstieg ihre Vorstellungskraft. Es machte sie noch stolzer auf ihr Familienmitglied und Dorfmiko und noch unverständnisvoller für die Tatsache, dass sie ausgerechnet Inu Yasha geheiratet hatte.

Mit derselben Hingabe wie ihre Miko kümmerte sich Lady Higurashi um Rins Blessuren, machte ihr einen Kräutersud für ihre Leiste und ließ sie auf der elaborantesten Schlafmatte, die sie je gesehen hatte übernachten. Das Gestell nannte sich ‘Sofa’.

Für die Restlichen breitete sie luftgefüllte Schlafmatten auf dem Boden aus und zauberte das Licht fort.

“Ruht euch erst mal aus. Morgen sehen wir weiter”, versprach die Lady zum Abschied.

Nachdem man Shippous sanftes Schnarchen vernehmen konnte, richtete Kohaku sich auf den Ellbogen in seiner Schlafstätte auf.

“Rin?”

“Hm?”

“Warum hattest du keine Angst?”

Sie war schon am Schlummern gewesen und riss sich mit Mühe aus ihren Träumen.

“Wann?”

“Im Brunnen. In der Dunkelheit. Wo man seine eigene Stimme nicht hörte. Nie etwas sagen konnte...” Es schauderte ihm jetzt noch davor. Es war noch schlimmer gewesen als zu den Zeiten, in denen er in der Dunkelheit getappt war und Naraku seinen Körper kontrolliert hatte.

“Früher war ich stumm. Ich habe nie gesprochen.”

Nach einem Herzschlag fuhr sie fort: “Ich musste erst sterben, bevor ich die Stimme wiederfand.”

Sie tätschelte ihm im Dunkeln von Kagomes Palast beruhigend die Schulter.

“Vor Dunkelheiten fürchte ich mich schon lange nicht mehr.”

Kohaku fragte sich, was der Plural zu bedeuten hatte, doch es war bereits spät und der Tag sowie die Nacht sehr ermüdend gewesen. Er konnte noch immer nicht fassen, wo sie gelandet waren. Er dachte an die Silhouette zurück.

Es war tatsächlich wie in einem Traum.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  RoseCherie
2015-04-24T18:54:21+00:00 24.04.2015 20:54
Huhu hab grade deine ff entdeckt und sie echt toll!
Es ist toll, dass viel Humor drinsteckt, aber auch die ernsten und gefühlvollen momente beschreibst du sehr gut <3
Von: abgemeldet
2015-04-12T15:02:40+00:00 12.04.2015 17:02
Naaaw:3 Einfach knuffig:3
Weihnachten ist zwar auch schon wieder rum, aber diese FF ist auch jetzt noch total lustig und süß zu lesen*-*
Ich hoffe du schreibst schnell weiter, einen neuen Fan hast du jedenfalls,
LG
Bloody:3


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