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Out of the Blue.

Out of the box.
von
Koautor:  Daelis

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Be the Decoy

Ich hielt mich an den Ratschlag des Doktors und zog einfach nur den bordeauxfarbenen Gehrock über, welchen ich zuvor schon getragen hatte. Er würde das meiste verdecken und mich nicht wieder in die Bredouille bringen, das ich für eine Bordsteinschwalbe gehalten würde.

Während ich die Knöpfe schloss, verfing ich mich wieder in Gedanken. Es war seltsam, was diese Reise mit mir machte. Dass ich hin und wieder ins Straucheln kommen würde, hatte ich erwartet. Aber diese seltsame emotionale Unruhe, die in mir aufkam, verstand ich nicht.

Natürlich konnte ich nicht die ganze Welt oder das ganze Universum retten und natürlich war mir auch bewusst, dass ich das gar nicht durfte. Es war eine Grundsatzregel, die ich vollkommen nachvollziehen konnte. Trotzdem hatte ich das Gefühl, dass da noch irgendetwas anderes in mir war, was nicht aufhörte zu rumoren. Was war es nur?

Lag es daran, dass ich nicht verstehen konnte, wie der Doktor all die Jahre damit hatte leben können? Oder daran, dass obwohl es vollkommen fremde Kulturen waren, sich dennoch gewisse Ähnlichkeiten zu meiner eigenen zeigte? Vielleicht auch wirklich nur die Angst, dass ich wieder in solch eine Situation geraten könnte, die mich dann doch mein Leben kostete?

Mit diesem mulmigen Gefühl im Inneren ging ich zurück. Ich nahm den Haargummi um mein Handgelenk und knotete mir die Haare simpel zusammen.

Es wackelte ein wenig und ich stolperte gegen die Wände der TARDIS. Entweder steckten wir bereits im Landeanflug oder aber der Doktor hatte gerade erst angefangen, unser Ziel anzusteuern.

„Da sind Sie ja wieder! Kommen Sie her!“, begrüßte er mich und winkte mich zu sich heran, „Können Sie diesen Hebel hier bitte halten?“, deutete er auf einen solchen am Steuerpult, während er an anderen hantierte, „Wir haben ein paar Turbulenzen, die wir jetzt aushebeln sollten. Lassen Sie auf keinen Fall los!“ Ich nickte abermals, stemmte mich mit den Sohlen meiner Stiefel fest in den Boden und drückte mit meinem Gewicht gegen das Element, so dass er ja nicht nach unten kippen konnte. Ich glaubte nicht, dass das überhaupt machbar war, so schwer, wie er sich überhaupt bewegen ließ, aber der Doktor hatte das Wort. „Ich hoffe, wir haben diesmal einen etwas unauffälligeren Landepunkt.“

„Sofern wir nicht wieder in der Nähe eines Tatortes sind?“, mutmaßte ich und beobachtete ihn bei seiner Tätigkeit. Mir wurde nicht klar, wie er dieses Ding hier fliegen konnte. Immer wenn ich der Meinung war, ein Muster zu erkennen, erlosch dieses und wurde durch andere Abläufe ersetzt, „Doktor … hat das Steuern der TARDIS eigentlich eine bestimmte Vorgehensweise?“

„Wie?“

„Die Knöpfe und Hebel … betätigen Sie die willkürlich oder…?“

„Alles nach einem festen Algorithmus. Sie berechnen die Zeit, die Sie benötigen, um die Atmosphäre des Planeten oder gar die Galaxie zu verlassen. Geschwindigkeit durch Weg. Natürlich beziehen Sie dabei die einzelnen Schnippeldischnapp-Komponenten ein, die das Zeitreisen beinhaltet.“ Ich redete nicht dazwischen, auch wenn es mir schwer fiel, weil ich wissen wollte, was er meinte. „Raum-Zeit-Variablen“, sprach er weiter, „Eine Reihe von Variablen, Zahlen und Konstanten, die miteinander arbeiten oder korrelieren. Und wenn das getan ist, Sie die genauen Koordinaten Ihres Zieles kennen und verarbeitet haben ...“ Er selbst drückte einmal kräftig gegen etwas, das wie ein Steuerknüppel oder eine Gangschaltung aussah, und sein Gesicht hellte sich merklich auf, „Allons-y! Zurück ins viktorianische London!“

Mit dem Loslassen des Knüppels drehte er sich einmal um sich selbst und ich hörte die TARDIS ihre üblichen Schwummer-Geräusche machen.

Ich musste schmunzeln. Irgendwie heiterte es mich ein wenig auf, wie der Doktor so voller Tatendrang war. Es war schier unmöglich, sich nicht davon anstecken zu lassen. Und trotzdem fragte ich mich, wie er nur den Anschein wahren konnte, dass eben immer alles okay war.

Ich konnte es nicht.

 

Wir kamen zum Stehen und diesmal auch ganz ohne Probleme. Kein Wackeln, kein Rütteln, es war eine richtig sanfte Landung. Das war ich gar nicht gewohnt. Erst, als der Doktor bereits zur Tür auf war, bekam ich mit, dass wir den Erdboden erreicht hatten und folgte ihm.

„Ah, schon viel besser!“, sprach er zufrieden als wir heraustraten und mitten in einer Art Lagerhalle standen.

„Wo sind wir?“

„East London. Nur ein bisschen besser versteckt als letztes Mal.“

„Nein, ich meine wo sind wir hier?“, präzisierte ich meine Frage. Ich war eh überrascht, dass er die TARDIS einfach in Gebäude landen lassen konnte. Das überforderte mein Hirn ein wenig. Würde ja eigentlich bedeuten, dass er die räumlichen Komponenten kannte? Was wäre, wenn das Zimmer mal etwas niedriger wäre als die TARDIS selbst? Passte sie eigentlich in meine Wohnung?

„Ich vermute, das ist eine Werkstatt oder dergleichen“, ging der Doktor ein paar Schritte umher, drehte sich, so dass sein Trenchcoat im Schwung mitflog und sah sich um. Über uns befanden sich alte Stahlbalken oder irgendetwas Anderes metallartiges. Große schwere Haken an Ketten befanden sich in Schienen an dieser und wenn man den Weg mit den Augen weiterverfolgte, konnte man einen Seilzug am anderen Ende der Halle erkennen.

Schmutzige simple Pflastersteine lagen zu unseren Füßen. Um uns herum diverse Holzkisten, Werkzeug und der Geruch von verbranntem Material. Feuer. Ich schaute nach links, entdeckte entlang der Seitenwand tatsächlich Öfen. War das so etwas wie eine Schmiede?

„Sie haben uns in eine Werkstatt geparkt, die jederzeit von Arbeitern besiedelt werden könnte?“, fragte ich ungläubig, woraufhin der Doktor ein wenig mit den Schultern zuckte.

Soviel zum Thema alle Raum-Zeit-Komponenten betrachten. Hatte er auch. Dennoch war unsere Anlegestelle denkbar ungünstig.

„Dann werden wir dafür sorgen müssen, dass hier eben nicht jemand so schnell reinkommt.“

„Was wollen sie machen?“

„Kommen Sie mit. Wir erklären das Gebiet zur Sperrzone.“

Ich folgte ihm nach draußen.

Er steckte den Kopf durch den Türspalt zwischen Holztor und Straße, schlüpfte schließlich hindurch. Alles frei, keine Menschen zu sehen. Vermutlich lag es an der Uhrzeit, es war bereits abends, die Sonne ging hinter den Dächern und Schornsteinen Londons unter. Nur hier und da waren ein paar Straßenlaternen, die dürftig den Weg beleuchteten.

Von weitem hörte ich klimpernde Musik und Gesang. Ich hatte keinerlei Ahnung, wo genau wir uns befanden, aber die Gegend war nicht so verlassen, wie gedacht. „Helfen Sie mir mal“, wies mich der Doktor an, hatte einen schweren Holzbalken in der Hand, welcher neben dem Tor gestanden hatte und den er nun hochhieven wollte, um diese in die Verankerung zu legen, den Eingang zu schließen. Ich tat, wie mir befohlen, und keuchte etwas unter dem Gewicht auf.

„Sie haben doch kein Schloss oder sowas?“

„Nein, aber es wird reichen, wenn wir hier eine kleine Barrikade aufbauen und eine Nachricht hinterlassen.“

„Wie meinen?“

Ich sagte schon einmal, dass man dem Doktor entweder folgen konnte oder eben nicht. In diesem Fall ließ er eine Antwort bleiben und ging stattdessen zu Taten über. Er schob die Kisten, die links und rechts standen vor das Tor. Wir stapelten sie in zwei Etagen hoch und schließlich zauberte er noch ein Schild mit handgeschriebenen Lettern hinter dem Rücken hervor:

DO NOT CROSS. CRIME SCENE. „Wo haben Sie das her?“

„Oh, das hatte ich bei unserem letzten Besuch zufälligerweise gefunden. Ich wusste, es würde sich noch als praktisch erweisen.“

Meine Augenbrauen blieben skeptisch nach oben gezogen, aber ich erwiderte nichts.

„Kommen Sie? Wir haben noch eine Verabredung mit Scotland Yard.“

Er bot mir den Arm an und ich hakte mich unter. Gemeinsam gingen wir den Weg des Arbeiterviertels entlang, vorbei an zwielichten oder bruchfälligen Gebäuden. Es war für mich unvorstellbar, dass hier tatsächlich Menschen lebten. Und die Verhältnisse waren hier einfach und teilweise schlimm, aber trotzdem war es noch nicht einmal das schlimmste Viertel. Meine Faszination würde nach dem Trip hier ein wenig schwinden, so viel war sicher. Wir kamen dem Gesang näher und die Atmosphäre schien sich damit ebenso aufzuhellen. Kaum bogen wir um die nächste Ecke, fanden sich auch einige Menschen auf der Straße wieder: Bettler, aber auch Arbeiter, die gerade Feierabend machten. Noch ein ganzes Stück weiter und wir erreichten das Haus, aus dem es lustig schallte. Ein Pub. Oder so etwas in der Art. Ein Betrunkener schwankte an der Häuserwand entlang, suchte wohl den Weg nach Hause. Ein zweiter stand am Eingang und starrte uns entgegen. Ich wandte rasch den Blick ab und hielt mich einfach daran, die Begleitung des Doktors zu spielen, als er uns auch schon herüberließ.

„Werte Lady, Sir … haben Sie sich hier in der Gegend geirrt? Ich glaube nicht, dass Ihre Route Sie hier durchführen sollte?“ Auf seinen Lippen zeigte sich ein verhöhnendes Grinsen. Solches, welches er für die Reichen übrig hatten, die nur unter den besten Bedingungen zu arbeiten wussten und die niedere Gesellschaft ignorierte oder gar verachtete. Solche Personen, wie er uns für hielt.

„Sie haben recht, wir sind auf der Durchreise“, erklärte der Doktor freundlich aber distanziert und machte auch keine Anstalten, auf den anderen zuzugehen. Das störte diesen aber nicht, genau das zu tun und schon näherte er uns gemächlichen Schrittes.

„So, eine Durchreise“, wiederholte er und sah uns beide von oben bis unten an, „Dann lassen Sie mich versichern, dass dies absolut der falsche Platz ist, wo Sie die Lady entführen sollten.“ Seine Augen blieben an mir hängen und es gefiel mir wissentlich nicht, wie er mich ansah. Ich kannte diesen Ausdruck und verachtete nichts mehr als solchen. Aber nein, ich hatte dem Doktor versprochen, mir hin und wieder auf die Zunge zu beißen. Und das tat ich auch. Schweren Herzens.

„Dann werden Sie mir doch mit Sicherheit sagen, wo es hingehen sollte?“, ließ der Timelord sich auf Fragespiel ein und wandte sich unserem Gegenüber direkt zu.

Ich bemerkte, dass er zwar eine Schirmmütze und eine sehr legere Kleidung trug, aber Hemd und Hose waren sehr sauber, fast faltenfrei und besaßen kaum einen Flicken. Die Schuhe waren etwas abgenutzter, aber auch nicht so sehr, wie man es von einem Arbeiter der Gegend zu erwarten hatte. „Wenn Sie genauso wenig von hier sind?“

Es war dem Doktor also auch aufgefallen. Der Mann wirkte überrascht, musste dann aber still in sich hineinlachen. „Sie haben wirklich eine gute Beobachtungsgabe. Sutherland hatte Recht, dass Sie wohl von besonderem Kaliber sind.“ Sutherland … der Sutherland? Der uns so freundlich verhört hatte?

„Sie sind also von der Polizei?“, mutmaßte der Doktor mit strengem Blick.

„Lestrade. Scotland Yard.“

Meine Augen wurden größer. Das war ja nun nicht möglich. Lestrade war ein erfundener Charakter von Doyle. Wie … sollte er hier stehen? Oder war das nur ein Zufall, dass er so hieß und tatsächlich Ermittler war?

„Sehr erfreut, Mr Lestrade. Sie kennen uns mit Sicherheit, aber der Höflichkeit halber: Mein Name ist John Smith und das hier ist meine reizende Partnerin, Miss Alexandra Garcia.“

„Ja, in der Tat. Davon hat Sutherland ein Lied gesungen“, lachte Lestrade wieder in seinen Dreitagebart und steckte die Hände in die Hosentaschen, „Unter uns“, begann er dann wesentlich ernster, „Sie haben Scotland Yard aufgetischt, dass Sie aus Spanien auf Durchreise nach Schottland sind. Ein Doktor der Humanmedizin und eine verwaiste Näherin mit einer Familientragödie im Nacken. Und dann tricksen Sie Scotland Yard, Sutherland höchstpersönlich aus, und mit einem Mal sind nicht nur sie verschwunden, sondern auch die mysteriöse blaue Box, und hinterließen zwei arme verirrte Constables.“ Da wusste jemand ja sehr gut Bescheid. „Also … wer sind Sie wirklich, Doktor?“ Die beiden Männer starrten sich in die Augen und ich tat den Teufel, mich dazwischen zu werfen. Die lachenden und lallenden Stimmen aus dem Pub dröhnten in meine Ohren. Die Minuten, die wir schon hier verbracht hatten, ließ noch mehr die Dämmerung hervortreten. „Ich glaube Ihnen kein Wort von dem, was Sie Sutherland erzählt haben. Aber soll ich meine Vermutung tätigen?“ Er nickte mir zu,

„Sie, mein wertes Fräulein, sind weder Spanierin noch Engländerin. Sie sind gebürtige Deutsche. Lang lebe der Kaiser.“ Es war seltsam einen Fremden meine Muttersprache sprechen zu hören und dann noch mit solch einem starken Akzent. Schlimmer noch fand ich aber in diesem Moment, dass er wohl nur anhand der wenigen Worte meinerseits herausgefunden hatte, woher ich kam. „Ich war für ein paar Wochen in Deutschland unterwegs. Ich kenne die Sprache und die Schwierigkeit, die ihr mit unserer habt“, grinste mich der Ermittler Scotland Yards an und wandte sich an den Doktor selbst, „Und Sie sind mitnichten ein Doktor. Ihr Name und Ihr Akzent ist so Britisch, wie es nur sein kann, aber es sind keinerlei Einträge über Sie vorhanden, Mr. Smith. Also, wo haben Sie studiert? Waren Sie im Ausland? Sie haben doch dann sicherlich Ihre Approbationsurkunde dabei, wenn Sie vorhaben, hier zu praktizieren? Lassen Sie mich raten: Sie haben sie nicht dabei? Vielleicht befindet sie sich ja in Ihrer blauen Box?“ Oh, es gefiel mir gar nicht, wie er mit uns sprach. Nicht, dass es mich verwunderte, dass sie unsere Identitäten anzweifelten, aber es war gerade ein sehr unpraktischer Zeitpunkt. „Was haben Sie also hier verloren? Was machen Sie hier?“

Ich schaute zum Doktor auf, sah dann wieder zu Lestrade. „Ich kann Sie auch gerne verhaften, denn genug Grund gibt es, Sie auch ohne Mordverdacht festzunehmen.“

„Nun gut, um ehrlich zu sein … es stimmt, dass Miss Garcia aus Deutschland kommt und wir uns dort kennengelernt haben, aber dass wir auf Durchreise sind, ist die Wahrheit“, erklärte der Doktor daraufhin nach einer längeren Pause, „Wir… “ Er guckte zu mir, wollte gerade in seiner Antwort weitermachen, als mir die offensichtlichste Antwort über die Lippen rutschte:

„Wir sind Privatdetektive.“

„Bitte?“

„Wir ermitteln privat. Wir hörten von den Ripper-Morden und es hat unser Interesse geweckt, so dass wir hierher gekommen sind.“ Der Doktor starrte mich für einen Moment für seine Verhältnisse ziemlich schockiert an. Nur eine Sekunde. Aber … ja. Ich habe ein weiteres Mal die Regie übernommen, was ich nicht hätte tun sollen.

„Privatdetektive?“

„Ja, das sind wir“, stimmte mir der Timelord nun offen und mit breitem Lächeln zu, „Miss Gartner und ich haben uns also nicht ganz zufällig nach London verlaufen. Wir hörten von den Morden und zogen es demnach vor, uns selbst ein Bild zu machen. Dummerweise ist uns dabei ein Missgeschick passiert.“

„Und warum in Gottes Namen haben Sie das nicht Sutherland erzählt, sondern laufen mit einem gefälschten Ausweis herum?“, wetterte Lestrade gegen diese unsere erfundene Erklärung und scharrte dabei die Steine unter seiner Sohle.

„Aus dem gleichen Grund, warum Sie wohl nicht hier in Ihrer normalen Alltagskleidung stehen, Inspector.“ Lestrade zog scharf die Luft ein und gab dann einen zischenden Ton zwischen den Lippen von sich. Da musste uns wohl jemand recht geben. „Der Ripper ist ein hochintelligenter Mann, dem man nicht so einfach in die Karten schauen kann. Ich denke, es ist auch Ihre Meinung von ihm, weil Sie sich sonst wohl kaum in dieser Gegend aufhalten würden? Hier, in seinem Territorium? Oder das, was Sie zumindest vermuten?“ Alle Achtung, das klang schon mehr als seriös.

„Was … ist eigentlich mit dem neuen Hauptverdächtigen? Es scheint wohl, dass er Ihnen nicht viel bringt, wenn Sie trotzdem noch ermitteln?“

„Tsk.“ Zum ersten Mal wandte Lestrade den Blick ab und schüttelte den Kopf. „Keine Ahnung, wo Sie das aufgeschnappt haben, aber … nein. Das ist nicht der Ripper. Mal wieder. Wir müssten ihn in eine Falle locken. Wir müssten ihn aus seinem Versteck holen. Dass wir ihn auf frische Tat ertappen. Aber was erzähle ich Ihnen das?“

„Nun … vielleicht … können wir helfen?“ Denn immerhin hatten wir noch eine Leiche bei uns, die wir wieder abgeben müssten und jetzt, wo wir der Polizei gewisserweise schon in die Arme gelaufen sind, wäre es nur gut, wenn wir eine plausible Erklärung für die Tote hätten.

 

Zehn Minuten später saßen wir mit Lestrade im Inneren des Pubs. Der Gesang und das Klaviergeklimper war nun mitten um uns und es war schwierig, sich zu verstehen, wenn man nicht die Köpfe zusammensteckte. Lestrade bestellte ein großes Bier und der Barkeeper fragte auch uns nach unseren Wünschen. Als ich aber um einen Tee bat, sah er mich nur skeptischen Blickes an: „Das Alkoholfreiste, was wir haben, ist unser mildes Ale.“ Ich musste mich also drauf einlassen, wenn ich nicht verdursten wollte. Wie viel umfasste ein Krug? Einen halben Liter?

Misstrauisch sah ich in diesen und erinnerte mich an meine letzte 500ml Bier-Erfahrung. Das war Jahre her, aber ich hatte nie vergessen, wie tückisch es sein konnte, obwohl man sich sehr klar fühlte und dann auf der Toilette beim Hinsetzen mit dem Kopf gegen die Tür schlug, weil man das Gleichgewicht nicht so recht mehr halten konnte.

„Hier in der Gegend kann man sich bestens umhören. Die Wände haben hier alle Augen und Ohren.“

„Porter, Mild Ale, Ginger Beer“, kam der Wirt da auf unseren Tisch zu und stellte die drei Krüge ab, mit einem immer noch skeptischen Blick auf mich gerichtet. Es war zwar nicht verboten, dass Frauen in einen Pub gingen, aber doch war es ein seltenes und nicht passendes Bild.

Lestrade nahm seinen Bierkrug und genehmigte sich einen großen Schluck. „Sie sind nicht gerade trinkfest, was?“, deutete er auf unsere beiden Krüge und grinste. War das ein Ich umso mehr, was er uns damit verdeutlichen wollte? (Nachtrag: dass sich Lestrade im Dienst ein Starkbier gönnte, wie ich nun weiß, überraschte mich ziemlich. Aber andere Länder und Zeiten und somit andere Sitten.) „Ah, das tut gut“, setzte er genüsslich ab und beugte sich dann wieder zu uns: „Das ist doch auch der Grund, warum Sie hierher gekommen sind, oder? Vermuten Sie den Ripper hier?“

„Es ist nicht ausgeschlossen“, sprach ich, „Im Grunde … könnte er überall sein?“

„Eben. Schauen Sie sich den Kerl da drüben an. Der mit dem steifen Sitz. Wer sagt mir, dass es nicht Ripper selbst ist?“, deutete Lestrade mit einem Kopfnicken in die Richtung des fremden Mannes, „Oder der da, an der Tür? Wir haben keinerlei Informationen darüber, wie er aussieht. Keine Zeugenaussagen. Wir tappen im Dunkeln, während er sich ins Fäustchen lacht und uns mit seinen Schreiben verhöhnt.“ Richtig, die Ripper-Briefe … Er spielte mit der Polizei ein Spiel. Ein verdammt mieses. „Aber das kann er vergessen. Soll sich Sutherland auf seine Trottel verlassen. Ich werde den Ripper eigenhändig schnappen.“ Ein weiterer tiefer Zug folgte. „Also, wie wollen Sie mir dabei helfen? Was ist Ihr Plan?“

Tja, das war dann wohl mein Part. Ich hatte uns das eingebrockt und ich musste uns das nun auch wieder ausbrocken.

„Wir haben ein Mittel, wie wir den Ripper hervorlocken“, verkündete ich leise und spürte genau, wie die Augen des Doktors auf mir lagen. Er wartete ebenso darauf, eingebunden zu werden. Und ich wusste auch, dass es noch eine Schelte dafür geben würde, dass ich solch einen Alleingang provozierte. Während der schiefsingende Mann zu dem Klaviergeklimper über verlorene Pennys trällerte, erklärte ich Lestrade, dass wir eine Tote gefunden hatten, die vermutlich nichts mit den Morden zu tun hatte. Wir könnten sie aber dem Ripper unterjubeln, in dem wir eine Pressemitteilung machten: Neues Ripper-Opfer gefunden. Wir müssten ihm eine eindeutige Nachricht geben, so dass er hervorkäme. Eine Chance, sich sehen zu lassen. Natürlich konnte das auch danebengehen und er tauchte nicht auf, aber wenn der Ripper ein Spiel spielte und wir seine Regeln für uns nutzten, könnten wir womöglich eine Gegenüberstellung bewirken.

„Woher haben Sie die Leiche?“, fragte Lestrade verwundert, „Sagen Sie nicht, die lag einfach so auf der Straße?“

„Um ehrlich zu sein… doch“, log ich ihm vollends ins Gesicht. Er atmete tief durch und kreuzte die Arme vor der Brust. Etwas gefiel ihm an meiner Aussage nicht, aber was sollte er machen?

„Was sagen Sie dazu, Smith?“, wandte er sich an den Doktor, der bisher geschwiegen hatte, „Gehen Sie da mit oder hat sich Ihre Partnerin nur Humbug ausgedacht?“ Er wollte die Nummer sicher.

„Zumindest ist es eine Option“, antwortete er und hob die Schultern an. Keine vernünftige Aussage gegenüber dem Inspektor, aber gegenüber mir: Das ist eine dumme Idee.

„In der Tat. Wenn wir ihn hervorlocken… können wir ihn dingfest machen.“ Der Inspektor erhob sich schwerfällig von seinem Stuhl, deutete mit dem Fingerzeig auf die Toilette. „Ich freu‘ mich auf Ihren Einsatz, Fräulein Gartner. Sie werden einen guten Lockvogel abgeben.“

„Bitte was?“

„Entschuldigen Sie mich kurz.“ Und damit trottete er, ohne noch auf meinen Einspruch einzugehen, zu den Toiletten. Der Doktor wartete einen Moment, bis er außer Sichtweite war, vergewisserte sich, dass er auch wirklich gegangen war und nicht noch einmal zu uns zurücksah, ehe er sich an mich wandte.

„Das … war das Dümmste und Verantwortungsloseste, was ich bisher von Ihnen gehört habe!“, fuhr er auf und erhob sogar den Zeigefinger gegen mich, „Was haben Sie sich dabei gedacht?“

„S-Sie … sind wütend …“, bemerkte ich überflüssigerweise, weil ich nicht wusste, was ich sonst hätte sagen sollen.

„Ich bin nicht wütend!“, widersprach er mir augenblicklich im sehr schneidenden Tonfall, „Ich bin unglaublich wütend, wie Sie so etwas Dummes tun konnten!“ Er beherrschte sich, mich nicht anzuschreien, so zischend und bedrohlich leise, wie seine Worte ihm über die Lippen kamen.

„Was hätten wir denn sonst machen sollen? Mit der Toten?“, setzte ich überfragt nach, aber verstand durchaus, was er meinte: Ich hatte übereilt reagiert. Erneut.

„Sie zurückgebracht. Dorthin, wo sie herkommt. So, wie es abgesprochen war und nicht an lebensgefährlichen, unüberlegten Ermittlungen teilgenommen!“, entgegnete er und wurde tatsächlich auf meine Reaktion hin ein Stück lauter. Es überragte jedoch nicht die Lautstärke unserer Umgebung, so dass niemand zu uns rübersah.

„I-Ich habe nur-“

Sie haben nicht gehört. Ich habe Ihnen oft genug gesagt: Halten – Sie – den – Mund. Und Sie haben nicht gehört. Wenn Sie mit mir reisen wollen, dann haben Sie meinen Anweisungen zu befolgen!“ Ich schwieg. Es war keine Anschuldigung, sondern schlichte Tatsache. Obwohl ich am liebsten gesagt hätte Ich hab es mir nicht ausgesucht, bei Ihnen zu landen. „Wie kommen Sie überhaupt auf solch eine Idee? Die Geschichte zu ändern ist nicht unsere Aufgabe. Und ich hatte geglaubt, dass Sie das endlich verstanden haben!“ Der Doktor sah schnaubend über seine rechte Schulter und entdeckte, dass Lestrade gerade wieder herauskam. „Sie werden auf keinen Fall den Lockvogel für irgendwas spielen! Schon gar nicht für einen Serienkiller. Haben Sie mich verstanden?“

„Gibt es Probleme?“, mischte sich der Inspektor nun wieder ein und setzte sich auf seinen Platz.

Ich schaue auf meinen Bierkrug, hielt den Mund wie ein gescholtenes Kind, was ich im Grunde auch war.

„Wir werden es ein wenig anders ausführen: Wir überlassen Ihnen wie gehabt die Tote, welche wir gefunden haben und Sie kümmern sich um die Pressemitteilung und alles weitere.“

„Sie mögen es nicht glauben, aber mir kam gerade noch eine viel bessere Idee“, warf der Inspektor alle bisherigen Gedanken über Bord und blickte uns freudig an. „Sie überlassen mir die Tote, wie gehabt. Wo auch immer sie herkommt, wir werden es herausfinden. Stattdessen werden wir den Ripper zudem nicht mit dieser Leiche hervorlocken, sondern die Aussage Ihrer liebreizenden Begleitung nehmen.“

„Welche Aussage?“

„Die einer unerwarteten Zeugin des letzten Doppelmordes in der Nacht des 30. Septembers. Ich danke Ihnen für Ihre Gedankenspiele, Fräulein Gartner. Ich werde es genau so anleiern, wie Sie es sich erdacht haben – mit Ihrem Zeugenbericht in einem Sonderblatt und der Tageszeitung. Wir werden uns Ihnen dann den Rest des Tages an die Fersen hängen und schon haben wir ihn.“

Wenn das mal so einfach wäre. Ich fand das nicht gerade einen sicheren Plan, geschweige denn glaubte ich, dass es mit den hier aktuellen Methoden wirklich bewerkstelligen ließ. Zudem … in unserer Variante hätte die Tote als Lockvogel fungiert, nicht ein lebendiger Mensch. Nicht ich. Das war so nicht der Plan gewesen.

„Ja, eine hervorragende Idee“, gab er Doktor voller Sarkasmus von sich, immer noch mit diesem wütenden Unterton in der Stimme, „Sie beide übertrumpfen einander regelrecht an Schwarmintelligenz!“

„Was haben Sie dagegen einzuwenden? Sie sind hierher gekommen, weil Sie der Ripper fasziniert hat. Und jetzt gebe ich Ihnen die Möglichkeit, dass Sie ihn mit eigenen Augen erleben.“, wandte Lestrade fast schon amüsiert ein und genehmigte sich noch einen großen Schluck seines Bieres. „Wissen Sie … mir sind schon so viele begegnet, die immer große Töne gespuckt haben, aber im entscheidenden Moment nichts Sinnvolles beisteuern konnten. Sie beide, Sie sind anders.“ Er nickte anerkennend. „Sie machen Nägeln mit Köpfen. Sie tun etwas. Und das ist auch mein Job: Etwas tun. Damit London wieder sicher ist. Sehen Sie das anders, Fräulein Gartner?“ Dass er jetzt auf mich übersprang, war vorauszusehen. Immerhin hatte ich mich seit meinem Vorschlag extrem zurückgenommen und kein Wort mehr von mir gegeben. Und er hatte mitbekommen, dass ich mir mit meinem Partner uneinig war.

„Sie riskieren ein weiteres Leben, damit Sie eventuell die Chance bekommen, einen Serienmörder zu fassen? Sie bringen damit Ihr gesamtes Team in Gefahr“, warf der Doktor zerknirscht ein, ehe Lestrade weitere Angriffe auf mich abzielte.

„Verstehen Sie mich nicht falsch, Smith, aber was genau wollen Sie? Wenn wir dieses Risiko nicht eingehen, und ich lege meine Hand ins Feuer, dass ihr nichts geschehen wird, werden vermutlich noch viele weitere sterben.“

„Das ist kein Grund, jemanden dem Tod auszusetzen.“

„Es ist kein Grund, ihre Partnerin dem Tod auszusetzen, meinen Sie wohl?“, verbesserte der Inspektor und trank mit herausfordernden Blick weiter an seinem Bier, während ich meines noch nicht einmal probiert hatte. „Wäre Ihre Antwort die gleiche, wenn es sich um jemand anderen handeln würde?“ Er grinste immer noch und langsam bekam ich das Gefühl, dass ihm das Bier zu sehr in den Kopf stieg, „Lassen wir doch das Fräulein entscheiden. Also? Was sagen Sie?“

Ob ich mein Leben aufs Spiel setzen wollte? Gewiss nicht! Nicht so!

„Sie verlangen von mir, dass ich mich einem brutalen Serienmörder offen in die Arme werfe?“

„Ihnen wird nichts passieren. Sie haben den besten Schutz, den Sie sich wünschen können!“, breitete der Inspektor die Arme aus und als ich nicht darauf reagierte, zeigte er unvermittelt auf sich, „Mich natürlich. Es gab bisher noch niemanden, den ich nicht beschützen konnte.“ Nun zeigte er mit der linken Hand auf seine rechte, „Hier, Narben. Nur ein paar von denen, die ich habe. Und jeden Einzelnen konnte ich bisher retten.“

„Sehen Sie es denn auch so, dass Ihr Leben mehr wert ist als das anderer?“

„Was hat das damit zu tun?“, warf ich ein und hörte so gleich ein „Lassen Sie sich nicht auf Diskussionen ein!“ vom Doktor neben mir.

„Sind Sie immer so unterdrückend?“, lachte Lestrade auf, „Gestatten Sie ihr doch ihre Fragen. Aber gut, ich sage Ihnen jetzt mal eins.“ Er setzte den Bierkrug ab und obwohl seine Wangen stark gerötet waren, schien er mit einem Mal einen sehr klaren Kopf zu haben, so ernst wie er wurde, „Hier, wo Sie sich jetzt befinden, sind Sie nicht im Territorium des Rippers oder das der Queen. Sie sind hier in meinem Territorium. Wenn ich es will, kann ich Sie beide ganz schnell wieder dorthin verfrachten, von wo sie geflohen sind. Sie denken, ich bin alleine? Ja, aber das heißt nicht, dass ich keine Kontakte habe. Eine Handvoll der Typen hier wir mir erfreut helfen, Sie in Gewahrsam zu nehmen. Sie haben mir offenbart, dass Sie im Besitz einer Leiche sind. Sie sind zurückgekommen, obwohl Sie auf der Flucht waren und dort auch hätten bleiben sollen. Nicht Sie sind es also, der darüber bestimmt, was passiert, sondern ich. Und wir werden jetzt, sobald ich meinen Porter ausgetrunken habe, dieses nette Lokal verlassen und zu Ihrer Toten gehen. Und damit auch zu Ihrer blauen Box.“

 

Ich traute mich nun ja nicht einmal, den Doktor anzusprechen. Seine Miene war unverändert finster, als wir den Weg zurück antraten. Vom Pub, uns immer mehr von dem lebensfrohen lustigen Gesängen entfernend, und wieder zurück zu der Werkstatt, wo die TARDIS stand.

Ich lief zwar neben ihm, aber in diesem Moment habe ich mich seit unseres Treffen noch nie so weit zurückliegend gefühlt. Ich hatte uns in Schwierigkeiten gebracht. In große Schwierigkeiten. Im Grunde müssten wir ihm nur die Leiche übergeben, sicherstellen, dass er die TARDIS verließ und wir könnten verschwinden. Ganz einfach. Aber etwas hatte ich bei diesem und bei dem anderen Plan übersehen: Was würde passieren, wenn das Vorhaben aufging? Ja, vielleicht würde der Ripper geschnappt werden. Ein weiterer Mord würde verhindert werden. Vielleicht. Und wenn nicht? Dann würde ein weiterer Mensch verletzt werden. Womöglich sogar mehrere. Es könnten noch mehr sterben. Es könnte ein Riesenchaos verursachen. Nicht nur geschichtlich.

Das wurde mir erst jetzt bewusst. Natürlich.

Und der Doktor hatte es gewusst. Natürlich.

Wir standen dem Werkstatttor gegenüber, welches wir noch so sorgsam verbarrikadiert hatten.

„Will ich wissen, wie Sie an dieses Schild gekommen sind?“ Keiner von uns antwortete ihm.

Der Doktor nahm das Schild in die Hand, warf es zur Seite. Autsch. Wütend.

Er machte sich an die Verriegelung. Ich trat zu ihm, um den Holzbalken anzuheben und er ließ es auch zu, sprach allerdings auch hier kein Wort mit mir. Ja. Wütend.

Das Tor öffnete sich und wir traten ein. Bis auf die Öfen und dem Licht der TARDIS, erhellte hier nichts mehr den großen Raum, in dem wir vorhin gelandet sind.

„Wie ich es mir dachte“, murmelte Lestrade und zum ersten Mal hätte ich jemanden auf meiner Reise am Liebsten meine Faust ins Gesicht geschlagen. Der Inspektor trat zu der Polizeibox vor, besah sie sich ganz genau und musste leise lachen. Ob es daran lag, dass er Sutherland nicht geglaubt hatte oder dass er sich jetzt im Vorteil gegenüber seines Kollegen sah, konnte man nicht sagen. Es war mir auch egal.

„Treten Sie zurück“, sprach der Doktor klar anweisend.

„Warum? Haben Sie Angst, dass ich weitere Schätze in Ihrer kleinen blauen Box finde?“

„Nein, aber Sie betreten gerade mein Territorium. Also treten Sie zurück.“

Gespielt ängstlich beide Hände hebend, machte er tatsächlich zwei, drei Schritte rückwärts und ließ dem Doktor die Möglichkeit die TARDIS zu öffnen. Kaum war dies geschehen, deutete er auf mich: „Sie – in die TARDIS. Jetzt.“ Ich würde mich nicht widersetzen, nicht nach all dem Ärger, den ich bereits bereitet hatte. Ich hatte nur nicht die Rechnung mit dem Inspektor neben mir gemacht, welcher jetzt mit einem Mal mein Handgelenk festhielt und mich zu sich zog.

„So nicht, Smith. Die blaue Box mag Ihr Spielzeug sein, aber ich nehme mir dann dieses. Rücken Sie die Leiche raus.“

„Lestrade, lassen Sie sie los.“

„Wenn Sie Ihren Teil der Abmachung erfüllen.“

„Ich werde Sie ihnen nicht als Lockvogel überlassen.“

„Oh, das haben Sie schon, Smith. Das haben Sie schon.“

Als wäre dies das Signal gewesen, traten weitere Personen in die Halle. Drei Männer, ähnlich in Arbeiterkluft wie der verdeckt arbeitende Inspektor Scotland Yards, sich ebenso zu uns gesellend.

„Doctor...“, kam es mir verunsichert über die Lippen, aber für den Moment standen wir auf verlorenem Posten. Der Doktor sagte nichts weiter, sondern ging in die TARDIS, die Tür hinter sich schließend. Ich war mit Lestrade und seinen Kollegen allein gelassen. Das hatte er also mit Kontakte gemeint. Natürlich hatte er nicht alleine hier ausgeharrt, sondern für den Fall des Falles Verstärkung dabei – wie eben jetzt. Was hatte ich angestellt?

Ich wollte die Optionen durchgehen, die ich hatte. Aber mir fielen keine ein. Nur jene, den Weg zu gehen, welchen wir hier zu gehen hatten. Kein schöner Weg.

Der Doktor kam wieder heraus. Er trug die tote junge Frau heraus, welche bis vor kurzem noch von Metatropeasis bewohnt gewesen war.

„Das ist sie?“, fragte Lestrade und trat näher heran, mit mir im Schlepptau. „Noch nie gesehen … Wir werden Sie ins London Hospital bringen. Vielleicht können sie die Leiche identifizieren“, rief er zu den Männern, von welchen einer hervortrat und dem Timelord die Tote abnahm.

„Und wir werden uns jetzt zu Scotland Yard aufmachen und für ein hübsches Portrait sorgen. Damit der Wiedererkennungswert vorhanden ist.“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Und im nächsten Teil erfahren wir, ob ich wohl noch ein bisschen weiterleben darf oder ob mich meine große Klappe verenden lässt... - Why are you always in trouble? Tja ... warum wohl? Komplett anzeigen

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