Zum Inhalt der Seite

Wir Kinder der Wüste - die Geschichte der Ninjas aus Sunagakure

Buch I - Neustart
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Gaaras Gedenken*

Der Fund hatte die drei beunruhigt. Temari war nachdem Gaara sie gerufen hatte auch in das Schlafzimmer geeilt. Nun standen sie alle um das Stirnband herum, das auf dem Bett lag und eine dunkle Geschichte zu verbergen schien.

 

„Es muss von ihm sein.“, Temari lief hektisch auf und ab.

 

Gaara blickte skeptisch zu seiner Schwester, er empfand diese Behauptung sehr extrem und versuchte einen klaren Kopf zu bewahren. Sollte sich diese Vermutung bewahrheiten, dann war Panik das letzte was sie gebrauchen konnten. Matsuri stand neben den beiden und fühlte sich wirklich fehl am Platz. Sie bekam immer mehr das Gefühl, dass sie wirklich wenig über ihr Heimatdorf wusste.

 

„Hätten wir Kankurou da könnte er uns bestimmt weiter helfen. Er kennt sich damit wirklich aus.“, der Kazekage beugte sich über die Kiste mit den vielen verkorkten Flaschen, hielt sie gegen das Licht und versuchte irgendetwas zu deuten. Enttäuscht schüttelte er den Kopf, Gaara biss sich leicht verärgert auf die Lippen. Warum hatte er nur keine Ahnung davon? 

Der Rotschopf wünschte sich in diesem Moment seinen Bruder herbei, dieser hätte die Hinweise besser beurteilen können. Jedoch war es möglich noch weitere Hinweise zu finden,die den Verdacht der Geschwister noch bestätigen könnten.

 

„Lass uns das Haus etwas genauer durchkämmen, vielleicht finden wir noch etwas genaueres.“, sprach Gaara und seine Begleitungen begannen mit ihm nach weiteren Hinweisen zu suchen. Der Schreibtisch war bis auf das Stirnband nicht sonderlich ergiebig. Die unteren Schubladen waren nur mit noch weiteren Schriften gefüllt, alle waren in einer sehr verschnörkelten Handschrift verfasst worden. Einige Schriftrollen enthielten allerdings Tabellen, diese legten sie zu den Kisten mit den verkorkten Flaschen und während Temari die Räume nach doppelten Böden absuchte, versuchten Gaara und Matsuri im Badezimmer weiter Indikatoren für Gaaras Verdacht zu finden.

 

„Gaara?“

 

Matsuri lag bäuchlings im Badezimmer und prüfte ob sich etwas unter dem Waschbecken versteckt hatte.

 

„Ja?“, kam eine knappe Antwort zurück.

 

„Nach wem suchen wir eigentlich?“

 

Der Kazekage blickte auf. Er hatte nicht gedacht, dass Matsuri nie etwas von diesem Nukenin gehört hatte.

 

„Hat man euch nie erzählt, was Nukenins sind?“

 

„Ich weiß was das ist. Es sind Ninjas die ein Dorf verlassen haben. Aber jetzt sag schon wen suchen wir hier? Ich kann mich nicht erinnern, das in den letzten Jahren ein Schwerverbrecher aus Sunagakure hervorgegangen ist“, Matsuri hatte sich nun aufgerichtet und saß nun vor der Badewanne.

 

 

Dieses dunkle Kapitel ist auch schon rund zwanzig Jahre alt...

 
 

Gaara überlegte, wie so oft hatte er die Arme verschränkt und hatte sich gegen den Türrahmen gelehnt. Er spürte immer mehr was in den letzten Jahren falsch gelaufen war. Wieso kannte ein Mädchen in seinem Alter nicht diesen Namen? Er hatte in ihrem Dorf doch eins einen Stellenwert gehabt, er hatte schließlich das Puppenspiel revolutioniert.

 

Wurde dies auch verheimlicht? Im Grunde wunderte es den Kazekage nicht. Ihm kam Sunagakure mit seinen hohen, runden, Sandsteingebäuden mittlerweile wie ein einziges Dorf voller Lügen, Enttriegen und Geheimnisse vor, welches durch die Misswirtschaft des ehemaligen Feudalherren zu immer extremeren Mittel greifen musste, um seine Existenz überhaupt noch zu rechtfertigen.

Er selbst war im Grunde eines der grotesken Produkte dieses Denkens. Natürlich war dies ein schmerzhafter Gedanke, doch hatte ihm sein Onkel im Sterben die Wahrheit gesagt und sein Vater immer wieder zu spüren gegeben. Jedes Mal wenn er versuchte sein eigenes Kind zu töten. Allerdings kann man einen Jinchukraft nicht einfach töten. Das wusste auch Gaara. Shukaku war nicht einfach, der war eine zornige Bestie, die die Menschen hasste. Schon als kleiner Junge, sagte er dem heutigen Kazekage, dass er die Kontrolle über ihn erlangte, wenn er schlief und dann alles zerstören würde. Er hielt sein Wort, wieder und wieder. So fürchtete sich Gaara vor jeder Nacht in der mit dem Einschlafen kämpfte und vor jedem Morgen indem er durch die Trümmer ging, welche er verursacht hatte. Heute bedauerte der Rotschopf es sehr, dass er bereits im Kindesalter dutzende Menschen getötet hatte. Ja die Liste war lang und düster. Kinder, Frauen, Alte... Sie alle wurden von den Sandmassen erfasst und starben einen grausamen Tod. Auch als Gaaras Vater verschwand verdächtigte man erst seinen jüngsten Sohn, der wie er das Jiton beherrschte ihn getötet zu haben. Doch Gaara war es nicht. Er war in Konoha und kämpfte gegen Naruto.

Allerdings gab es noch einen andere Waffe in Sunagakure, ein weiterer Mann dessen Weg mit Blut gesäumt war.

 

„Ich meine Sasori Akasuna.“, sprach der Kazekage.
 

Matsuri blickte fragend zu ihm, sie kannte diesen Namen nicht.

 

„Erzähl mir davon.“, antwortete Matsuri und erhob sich nun zu ganzer Größe.
 

„Du weißt das Sunagakure bekannt ist für ihre Puppenspieler. Einer oder wahrscheinlich der herausragendste von ihnen war Sasori. Er beherrschte wie kein andere das Puppenspiel, einige sagen er habe jeden mit diesen in die Knie zwingen können. Doch Sasori war nicht nur ein begnadeter Kämpfer sondern auch auf dem Gebiet des Puppenbauens ein Genie. Kankuro besitzt einen Teil seiner früheren Marionetten, sie sind technisch vielen überlegen, besitzen mehr Funktionen und Anwendungsmöglichkeiten.“ , erklärte Gaara,während man aus dem Nebenzimmer Temari hören konnte, welche scheinbar nichts zu finden schien.

 

„Und wieso ist er ein Nunkenin?“, Matsuri hörte aufmerksam zu, sie war immer wieder fasziniert, dass der Kazekage scheinbar zu wissen schien.
 

„Sasori verschwand und kurz darauf verschwanden einige Ninjas aus unserem Dorf. Wir konnten natürlich nicht nachvollziehen wer der Verursacher war. Allerdings vermutete man immer Sasori dahinter, bis...“, Gaara stockte. Er wollte sagen, bis es mich gab, doch er konnte es nicht. Heute schaffte er es nicht darüber zu sprechen, seine Selbstzweifel würden ihn wieder einholen. Er spürte es ganz deutlich.

 

„Bis...was?“, Matsuri hatte natürlich nicht gewusste auf was Gaara hinauswollte. Sie sah ihn wieder mit ihren großen, brauen Augen an wartete auf eine Antwort.

 

„Ach, gar nichts.“, versuchte der Kazekage das Thema zu wechseln. Er wollte nicht vor Matsuri darüber reden. Seiner Meinung nach war sie ein so positiver, fröhlicher Mensch, dem Gaara nicht die tragischen Geschichten seiner Vergangenheit zumuten.

 

„Du wolltest ich sagen – stimmts?“

 

Gaara hatte mit diesem Satz nicht gerechnet. Er blickte ungläubig in die Augen seiner Schülerin und versuchte etwas passendes zu sagen, jedoch war es Matsuri, die plötzlich die Führung in diesem Dialog übernommen hatte. Sie stand nun vor ihm und sah ihm weiter in die Augen und lächelte schließlich.
 

„Wen interessiert schon die Vergangenheit. Auch ich erinnere mich an die Nächte in denen Shukaku Häuser einriss, Mauern zerstörte und Menschen ums Leben kamen. Aber das bist nicht du. Das weiß ich. Du bist der Kazekage von Sunagakure, das zählt für mich.“ , erklärte die Brünette und ging schließlich zu Temari. Gaara sah ihr nach. Er wollte eigentlich danke sagen, aber in ihm drin hatte etwas seine Worte festgehalten. Es war fasziniert von ihrem Handel und bewunderte es ein Stück.

Sein Inneres hatte gehofft Matsuri hätte seine jugendlichen Grausamkeiten nicht mitbekommen, doch dem war scheinbar nicht so. Enttäuschung über sich selbst machte sich breit. Gaara sah zu Boden. Es schien keinen Menschen in Suna zu geben, der nicht gesehen hatte zu was er im Stande war.

Allerdings hatte sie eben etwas entscheidendes gesagt - ...das bist nicht du.... War dies eine Art Vergebung. Matsuri schien es nicht zu interessieren, was Gaara früher getan hatte. Plötzlich spürte er Erleichterung. In dieser Welt gab es tatsächlich noch Menschen die Verzeihen konnten.

Gab es vielleicht doch noch die Chance, dass er irgendwann das Vertrauen von allen Dorfbewohnern geschenkt bekam? Der Weg war steinig und schwer, er war schwerer als der junge Kazekage gedacht hatte. Gaara würde nicht aufgeben, koste es was es wolle. Egal ob es noch ewig dauern würde. Allerdings gab es manchmal Momente in denen er Zweifel hatte und kein Licht am Ende des Tunnels zu sein schien und, wenn es einmal Dunkel wurde meldete er sich zurück. Shukaku würde immer ein Teil von ihm sein, er stand Gaara näher als jeder Mensch. Ob er jemals einen Mensch nahe an sich heranlassen konnte? War er dazu verdammt ein Leben auf Abstand zu vielen anderen zu führen? Zwar konnte er Freunde haben und diese beschützen – doch was war mit Liebe?

 

 

 



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2016-06-09T16:10:58+00:00 09.06.2016 18:10
Wundeschön geschrieben. Und ich freu mich auch riesig wegen der Sache mit Sasori Sasori. :)


Zurück