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Wir Kinder der Wüste - die Geschichte der Ninjas aus Sunagakure

Buch I - Neustart
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Endlich ist mal ein Kapitel wieder fertig^^
Ich dachte mir es wird Zeit Gaaras und Matsuris Beziehung etwas mehr Emotionalität zukommen zulassen, ich hoffe es gefällt euch. Komplett anzeigen

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Schmerz und Scherben*

Auch am nächsten Morgen war Gaaras Bett unberührt. Temari hatte recht behalten. Matsuri war sehr nachdenklich an diesem Morgen. Diese Reise schien mehr zu sein, als nur eine normale Mission. Hatte alles einen höheren Sinn? Die beiden Frauen saßen am Morgen in einer ruhigen Ecke des Gastraumes. Matsuri beobachtete die Menschen auf den Straßen und dachte immer noch über den genauen Grund ihrer Mission nach. Sie hatte nicht gewusst, dass es eine Organisation namens Akasuki gab, welche eine Bedrohung für alle darstellte. Niemand schien genaues über sie zu wissen, über ihre Mitglieder, ihre Ziele. Im Grunde war nur eine Sache klar - der tödliche Schleier der Zerstörung der über ihnen alle lag. Dann war da dieser Mann, der angeblich begnadetste Puppenspieler von Sunagakure, der unzählige Morde begangen hatte und seit zwanzig Jahren nicht mehr gesehen wurde.

Dazu kam noch ihr Sensei, der Junge mit dem feuerroten Haar und den grünen Augen, denen nichts entging. Im ersten Moment hatte sich die junge Kunoichi sehr gefreut, dass sie die beiden begleiten konnte. Matsuri mochte Gaara, er hatte ihr viel geholfen. Sie war nicht mehr die schüchterne, ängstliche Brünette, Matsuri hatte mehr Selbstvertrauen bekommen, war sicherer im Auftreten und hatte nun ein Ziel vor Augen.

Allerdings hatte die Zeit, welche sie in Gaaras Nähe verbracht hatte auch ihr Bild vom amtierenden Kazekage ein Stück weit verändert.

 

Viele sehen einfach nur seine Kraft, sein Talent seine Stärke…

 

Doch wachte der Bijuugeist über sein ganzes Handeln, früher wie heute. Matsuri war sich mittlerweile sicher - Shukaku war viel mächtiger als sie alle es sich nur vorstellen konnten und Gaara kämpfte jede Minute gegen ihn – ein nie endendes Machtspiel.
 

Auch Temari war an diesem Morgen nicht sonderlich redselig. Sie trank still ihren Tee und versuchte auf positive Gedanken zu kommen. Ihr war nicht entgangen, dass Gaara die Nacht über gefehlt hatte. Sie hoffte inständig, dass es eine ruhige Nacht war, ihr kleiner Bruder hatte mit dem Amt des Kazekage genug zu tun.

 

„Was ist denn mit euch beiden? Ihr seht heute aber ganz schön mies gelaunt aus.“

Beide sahen erschrocken auf. Zwei wohl bekannte grüne Augen sahen sie beide prüfend an. Konnte er ahnen was sie dachten? Matsuri versuchte mit einem aufgelegten Lächeln von ihren dunklen Gedanken abzulenken. Temari startete mit einer Frage einen Themawechsel.

 

„Ach alles gut. Na hast du schon einen Falken nach Hause geschickt?“

 

„Ja… Heute Morgen gegen sechs Uhr folg er los. Ich denke in einigen Tagen bekommen wir eine Antwort.“, erklärte der Kazekage und setzte sich seiner Schwester gegenüber.

 

„Willst du so lange hier blieben?“

 

„Ich habe mit einigen der Dorfältesten gesprochen, sie meinten die nächsten zwei Tage würden auf uns eine größere Hitzewelle zukommen. Da ist es besser wir bleiben etwas hier. Außerdem würde ich mit unserem Bruder kurzschließen, dieser Fund geht mir nicht aus dem Kopf.“

 

Temari nickte:“ Du hast recht, vielleicht ist es nicht verkehrt etwas länger hier zu bleiben. Wir sollten ein genaues Bild von allen Facetten des Windreiches haben“  

Gaaras nickte zustimmend, als sein Blick auf seine Schülerin fiel. Es wunderte ihn Matsuri so voller Gedanken zu sehen. Er fragte sich was dem Mädchen durch den Kopf ging. Waren es zu viele Eindrücke auf einmal? War es die richtige Entscheidung gewesen sie mitzunehmen? Gaara fühlte sich der Sache nicht mehr so sicher. Wollte er ihr doch nur einen Weitblick verschaffen. Er wollte sich Mühe geben, sie zu einem guten Shinobi auszubilden, dazu gehörte Gaaras Meinung nach auch das Wissen über alle Seiten von Sunagakure und dem Windreich. Doch war es zu viel gewesen? Der Kazekage wollte dies herausfinden, vielleicht konnte er ihr helfen. Zumindest hoffe der Rothaarige es.

Nachdem er schließlich hastig eine Zimtschnecke und einen Tee heruntergedrückt hatte, erhob sich der Jüngste der Sandgeschwister und sagte: “Also ich hab jetzt eine Besprechung mit einigen Dorfleuten, das schaffe ich alleine. Ist eigentlich nichts Offizielles. Den Nachmittag hab‘ ich Zeit. Matsuri wie wäre es, willst du etwas trainieren?“

Die Brünette sah auf. Gaara versuchte aus ihrer Gestik zu lesen, jedoch schien es ihm heute nicht ganz zu gelingen. Plötzlich war ein Lächeln zu sehen.

 

„Gerne.“, sprach sie mit freudiger, für Matsuri ungewöhnlich ruhiger Stimme.

 

Der weitere Vormittag lief ohne wirkliche Zwischenfälle ab. Während Temari und Matsuri eine kleine Einkauftstour unternahmen, um sich für den längeren Marsch durch die Wüste einzudecken, war Gaara in vielen Gesprächen mit scheinbar wichtigen Menschen verwickelt. Eben die ganz normalen Aufgaben eines Kazekagen. Allerdings spürte der 15-jährige hier mehr Misstrauen. Schließlich war Gaara wegen seines Kampfstiles schon vor seiner Ernennung bekamt gewesen.  Viele wollten einfach nur sehen, ob Sunagakure tatsächlich einen Teenager zum Dorfoberhaupt ernannt hatte. Gaara spürte die Missgunst ihm gegenüber und das fehlende Vertrauen. Immer wieder viel ein Thema ins Gewicht.

 

Die ultimative Waffe von Sunagakure

 

Der junge Kazekage hasste es jedes Mal, wenn einer dieser Gestalten es aussprachen, ihn darauf hinwiesen zu welchem Zweck er in die Welt gesetzt worden war. Gegen zwei Uhr am Mittag war Gaara zurück in ihrer Unterkunft und versuchte bei einer Kanne Tee, einige Briefe aufzusetzen, um die weiteren Dörfer, die sie drei vor hatten zu bereisen in Kenntnis zu setzten.

Gegen 15:20 Uhr ging Matsuri mit einer vollen Einkaufstasche die Treppen zu ihrem Zimmer nach oben. Temari war noch unterwegs einen Falken nach Konoha schicken, sie wollte einem Jungen von dort schreiben.

Als die junge Brünette hereinkam erwartete sie die Anwesend des Kazekagen, allerdings sah sie ihn auf den ersten Blick nicht. Lautlos ließ Matsuri die Tasche zu Boden gleiten und trat weiter herein in den Raum. Alles war erfüllt von Stille, dann entdeckte sie ihn. Gaara saß an dem Tisch im vorderen Teil des Raumes und schlief.

Sie hatte dies wirklich noch nie gesehen. Neugierig trat das Mädchen näher und betrachtete den Shinobi aus nächster Nähe. Der linke Arm war ausgestreckt, links neben ihm lag ein Stift, scheinbar war er beim Schreiben eingeschlafen. Sein Kopf ruhte auf dem rechten Arm der leicht angewinkelt auf dem Tisch lag. Matsuri konnte ihn leise atmen hören. Die Kürbisflasche war weiter weg an die Wand gelehnt, vermutlich war Gaara schon länger hier.

Matsuri beobachtete ihn eine Weile, betrachtete sein rotes Haar, welches leicht die Tätowierung über dem rechten Auge verdeckte. Schließlich entschloss sie sich ihren Lehrer zu wecken indem sie ihm behutsam mit der linken Hand seine rechte Schulter berührte.

 

„Gaara? Ich bin es Matsuri? Wir wollten doch trainieren.“, sprach die Kunoichi mit leiser Stimme.

Mit der Reaktion darauffolgenden Reaktion hatte sie überhaupt nicht gerechnet. Kaum hatte sie die Schulter ihres Lehrers berührt, schnellte Gaara ruckartig aus dem Schlaf und stieß dabei die Teekanne samt Tasse mit seinem linken Arm zu Boden und riss sogar Matsuri von den Füßen, da sie mit dieser Reaktion nicht gerechnet hatte.

 

 

„Oh Gott, Matsuri!“, stieß der Kazekage hervor.
 

Nun waren beide am Boden. Matsuri die sich versuchte wieder aufzurichten -  und Gaara.

Sein Blick war panisch, angsterfüllt. Die Brünette hatte ihn noch nie zuvor so gesehen.

 

„Gaara was ist los?“, Matsuri spürte, dass etwas nicht stimmt. So war ihr Kazekage nicht.

 

„Ich habe geschlafen…“

 

„Ja, aber…“, begann seine Schülerin, doch war dies wohl das Problem.

 

„Es ist nichts passiert? Niemand ist tot?“, der Rothaarige sah irritiert aus, als hätte er vor etwas unaussprechbarem Angst.

 

„Alles ist in Ordnung. Allen geht es gut.“, versuchte sie ihn zu beschwichtigen.

 

„Gott sei Dank…“, antwortete Gaara und rieb sich die Augen. Dann als er sich erhoben hatte und Matsuri aufgeholfen hatte, bemerke er, dass seine Hand blutverschmiert war.

 

„Oh nein, Gaara du hast dich…“, begann seine junge, brünette Schülerin, doch im nächsten Moment erkannte sie beide die

eigentliche Ursache des Ganzen.

 

 „Deine Hand.“

 

„Ja…“

 

Matsuri war mit offener Hand in die Scherben gefallen, zwei tiefe Schnitte klafften in ihrer Handfläche, das Blut lief an ihren Handgelenken herunter und hatte bereits ihr Shirt und Teile ihrer Hose befleckt.

 

„Ich…das…mein Fehler…“, stammelte sie und konnte ihren Blick jedoch nicht von ihrer blutenden Hand abwenden, dabei

wurde sie immer bleicher. Matsuri konnte scheinbar nicht ihr eigens Blut sehen.

 

„Nein. Das war er sicherlich nicht.“, antworte Gaara und griff sich Matsuris anderes Handgelenk und ging mit ihr direkt zum

Badezimmer, dort hielt er ihre Hand unter kaltes Wasser, das Mädchen brachte keinen Ton hervor. Gaara spürte wie er sich innerlich hasste - es war seine Schuld gewesen. Nun versuchte er die Situation irgendwie zu retten... 

 

„Drück das erst mal fest drauf, ja?“, sprach der Kazekage mit karger, gedämpfter Stimme. 

Seiner Schülerin war immer noch ziemlich blass um die Nase. Glücklicherweise brachte sie zumindest ein Kopfnicken zustande, was den Kazekage die Sorge nahm, sie wurde gleich in Ohnmacht fallen.

 

„Wir müssen das Nähen, die Schnitte sind zu groß. Setz dich einfach auf den Stuhl und drück weiter mit dem Handtuch auf die Wunde, ich suche mal den Verbandskasten den Temari mit eingepackt hat, da ist sicherlich was drin.“ Der Rotschopf versuchte das Beste draus zu machen, allerdings fühlte er sich schuldig. Den Grund für sein Verhalten kannte Gaara nur zu gut, er lachte sich innerlich über ihn kaputt. Verspottete ihn.

 

„Ja…in Ordnung.“, piepste Matsuri und spürte den kalten Schweiß auf ihrer Strin. Was war los? Warum machte ihr das gerade so viel aus? Einen guten Shinobi durften doch ein paar Wunden nicht so aus der Reserve locken?

 

Dar waren sie nun. Matsuri bleich und schockiert auf einem Stuhl und Gaara der vor ihr kniete und versuchte ihre verletzte Hand zu flicken. Sie schweigen sich an, jedoch war dies kein angenehmes Schweigen. Es lag viel Unausgesprochenes in der Luft.

 

„Gaara?“

 

„Was ist?“, er war noch immer damit beschäftigt die Wunde so gut es ging zu schließen.

 

„Ich tauge nicht zum Shinobi.“

 

Wieder war ein betretendes Schweigen entstanden. Gaara war sichtlich geschockt über die Worte seiner Schülerin. 

 

„Matsuri…“

 

Der Kazekage sah irritiert auf, blickte seiner Schülerin in die Augen, sie waren bereits gefüllt mit Tränen. Beide sahen die Schuld dafür bei sich, doch wusste keiner was er dem anderen nun sagen sollte. 

 

„Ich kann das nicht… ich… ich…“, doch das Mädchen schaffte es nicht den Satz überhaupt nur ansatzweise zu Ende zu bringen. Die anfänglichen Tränen waren nun mehr ein Heulkrampf, den Matsuri versuchte irgendwie mit ihrer freien Hand aufzuhalten.  

 

„Hör auf zu weinen.“, kam es schließlich mit kühl, ja fast schon kalter Stimme von Gaara. 

 

„W…a…s…?“

 

„Du brauchst nicht zu weinen nicht deswegen… Du redest nämlich gerade kompletten Müll.“, erklärte der Kage ruhig und entschlossen weiter. 

 

„Müll! Wie kannst du nur…“, Matsuri war aufgesprungen, die Emotionen in ihr schienen gerade Roulette zu spielen. Sie schaute zornig zu Gaara, wie konnte er in so einer Situation so etwas nur sagen? Doch der Kazekage lächelte – wieso nur? 
 

„Was? Warum? Gaara…du…“

 

„Geb‘ die Hand her. Ich bin noch nicht fertig.“, erklärte er mit ruhiger, nun besonnender Stimme. Die Brünette nickte, wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und atmete tief durch. Eine ganze Zeit sprachen sie nicht, Matsuri sah einfach nur zu wie Gaara die zweite Schnittwunde nähte.

 

„Es… es ist einfach so viel. Ich komme mir vor als habe ich vorher von nichts eine Ahnung gehabt. Plötzlich sind da so viele Fragen. Alles ist viel größer als ich dachte, es steckt viel mehr dahinter… Dann ist da die Chunin-Auswahlprüfung, die mir nicht aus dem Kopf geht. Ich will das wirklich unbedingt, aber momentan hab‘ ich einfach das Gefühl ich schaffe es nicht, dass es eine nicht machbare Aufgabe ist.“, sprach die junge Kunoichi. Sie spürte, dass es notwendig war zu sagen was sie dachte, zu erklären wie sie sich fühlte.

 

„Das ging mir schon oft genauso.“

 

„Ach ja…?“

 

„Ja…“, Gaara stockte für einen Augenblick, mit einer kleinen Schere schnitt er den Fanden durch und griff zu einer Mullbinde.

 

„Shukaku ist ein Teil von mir. Ich kenne ihn, er kennt mich…“, wieder schweifte sein Blick ins Leere, als versuchte der Kazekage die passenden Worte zu finden.  Seine Augen hatten dabei etwas trauriges an sich, seine Pupillen eine finstere Leere. 

 

„Es war immer ein Machtkampf. Immer wieder. Ich habe ihn oft verloren. Der Preis war Isolation, die mich in den Wahnsinn trieb. Was mir heute hilft, in schwierigen Situationen nicht die Oberhand über ihn zu verlieren ist, dass ich weiß, dass es zumindest ein paar Menschen hinter mir stehen. Das ist noch nicht lange so aber… na ja was ich sagen will… Manchmal wirkt alles sehr erdrückend und da hilft es zu wissen, dass jemand da ist der einem einfach zuhört. Es hilft wirklich…glaub mir.“, erklärte Gaara, fast schon selbst verwundert, dass er so viel von seinen Gefühlen und Problemen berichtete. 

 

Schließlich schloss der Rotschopft den Verband mit einem kleinen Knoten ab.

 

„Wenn du mal das Gefühl hast, es funktioniert nichts mehr, dann sag es mir. Wir finden dann eine Lösung und wegen der Chunin-Auswahlprüfung mach dir mal keine Sorgen. Das bekommen wir hin.“
 

Matsuri wollte etwas Nettes sagen, sich bedanken, doch brachte sie keinen Satz hervor. Sie war froh, einen so netten Sensei zu haben, der sich nicht angemault hatte, weil sie sich schwächlich und unwissend vorkam. Nein, er respektierte ihre Sorgen und versuchte ehrlich ihr zu helfen.

 

„Danke.“
 

Sie hatte es getan. Vielleicht waren es die Gefühle in ihr, welche das Mädchen dazu brachten, aber es war ihr in diesem Moment egal. Matsuri war aufgestanden und hatte Gaara umarmt. Im ersten Moment fühlte es sich komisch an, sich fragte sich, ob der Kazekage es falsch verstehen würde, aber nein, er drücke sie kurz, für einen flüchtigen Moment an sich. Matsuri spürte die Erleichterung in ihrem Bauch und ein beflügelndes Gefühl in ihrem Herzen.

 

„Schon gut, jeder braucht mal Unterstützung. Wie sieht es aus, magst du jetzt etwas trainieren. Ich habe da schon eine Idee, was du lernen kannst ohne deine Hand zu beanspruchen.“

 

„Das wäre wirklich schön.“

 

 
 

 

 

 

 

 



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2016-07-01T13:08:53+00:00 01.07.2016 15:08
Super Kapitel! Freu mich schon auf das nächste.


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