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Beyond the Visible - Der Fuchsgeist

von

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Chapter 13 - Dazed Truth

Unruhig lief der Schwarzhaarige in seiner Hütte auf und ab, ertrug es nicht mehr ruhig vor dem Feuer zu sitzen und zu warten. Es war Nacht. Finsterste Nacht und Naruto war noch immer nicht zurück. War ihm etwas geschehen?
 

◊◊◊
 

„Was?“

Sprachlos stand der junge Dämon dem weißen Fuchsgeist gegenüber. Er sollte ihr Kind sein? Das Kind der weißen Füchsin, die seinem geliebten Freund soviel Leid angetan hatte? Er konnte es nicht glauben.

„Du musst es selbst gespürt haben, kleiner Fuchs. Deine Kraft steigt mit jedem neuen Mond weiter an, nähert sich der deiner Mutter.“

„Aber…aber das kann doch nicht sein! Wenn…, wenn ich das Kind der weißen Füchsin bin, warum …?“

„Warum bist du selbst dann nicht weiß?“

Naruto nickte. Nicht, dass es nur sein Fell war, was eine völlig andere Farbe hatte, nein, er konnte doch unmöglich das Kind einer so grausamen Dämonin sein!

Der Geist schwieg einen Moment. Die Frage des jungen Dämons war mehr als berechtigt, dich war er in dieser Nacht gekommen, um ihm die Wahrheit zu liefern, nach der er suchte.

„Du musst wissen, die weiße Füchsin war nicht immer weiß.“

Der Geist erhob sich von seinem Platz und wanderte auf den jungen Dämon zu, umkreiste ihn und ließ ihre Energien einander nähren. Ein Austausch spiritueller Kraft, der es ihm erlauben würde Naruto alles zu zeigen, was er begehrte.

„Einst, vor vielen Jahren, gab es eine Füchsin in diesen Wäldern. Ihr Fell so rot wie die Morgenröte selbst. Sie war die Schönste und Stärkste unter den Fuchsdämonen. Doch ob ihrer Schönheit und auch ihrer Kraft, vermochte sie es nicht die Liebe zu finden, nach der sie sich sehnte. Etwas, was den Fuchsdämonen bereits mit der Geburt im Blut liegt. Sie sehnen sich, nach Zuneigung und einem Ort, an dem sie Geborgenheit finden. Einem Heim, einer Familie.“

Naruto lauschte den Worten des weißen Fuchsgeistes aufmerksam, doch machten sie für ihn keinen Sinn. Wie konnte eine Kreatur denn lieben, die Anderen solches Leid zufügte? Er dachte an Sasuke und an das, was er ihm erzählt hatte. An die Dinge, die die weiße Füchsin ihm und seiner Familie angetan hatte.

Die blauen Augen sahen verwirrt auf den Geist hinab. Er konnte es einfach nicht glauben.

Der Geist jedoch sprach ruhig und sachlich weiter. Er hatte bereits damit gerechnet, auf Unverständnis zu stoßen. Zu groß waren die Ereignisse, die sich vor der Geburt des kleinen Dämons bereits abgespielt hatten.

„Eines Nachts jedoch, als die Menschen bereits begonnen hatten die Dämonen zu jagen und ihnen das Böse nachzusagen, war es einer der Götter selbst, der vom Himmel hinabstieg und die Füchsin rettete. Minato, der Donnergott.“

Der Fuchs machte eine kurze Pause und wanderte schließlich wieder an den Platz auf dem Stein zurück, von dem er sich zuvor erhoben hatte.

„Der Donnergott?“

Naruto merkte, wie wenig er über sich, seine Eltern und die Welt in der sie lebten doch wusste.

„Schon lange hatte der Donnergott über das Dorf und seine Bewohner gewacht, war das Leitbild der Priester geworden. Er hatte den Wandel bemerkt, der die Menschen und Dämonen entzweit hatte und sich selbst dieser Angelegenheit angenommen, um die sinnlosen Morde zu beenden. Berührt von seiner Freundlichkeit und dem guten Herzen des Gottes, verliebte sich die rote Füchsin in den Donnergott und sie wurden eins.“

Naruto spürte etwas Warmes in seinem Inneren. Waren sie das? Die Gefühle seiner Mutter zu jenem Zeitpunkt?

„Das… das heißt ich bin das Kind…einer Fuchsdämonin und eines Gottes?!“

Der weiße Fuchs nickte kurz.

„Aber …aber wenn ich ihr Kind bin, warum war ich dann allein? Warum bin ich allein im Bau eines Fuchses aufgewachsen?“

Er hatte seine Mutter und seinen Vater nie getroffen. Alles woran er sich erinnerte, war ein Fuchsweibchen, das ihn und ihre Jungen gleichermaßen gewärmt und geschützt hatte. Aufgeregt und wissbegierig trat der Fuchsdämon auf den weißen Geist zu. Ließ sich schließlich vor ihm auf den Boden sinken. Doch der Geist wurde ernst.

„Kleiner Fuchs, was weißt du über die Menschen? Oder über diese Welt? Über eine Welt, in der Menschen und Dämonen nicht mehr koexistieren können.“

Naruto stockte. Nein. Nein, das bedeutete doch nicht etwa-?

„Noch bevor du geboren wurdest, haben die Menschen von der Liebschaft der roten Füchsin und ihres Donnergottes erfahren. In Rage darüber, dass die Dämonen Besitz von ihrem Gott ergriffen haben, versiegelten sie den Schrein des Donnergottes und sperrten ihn selbst damit in einen Bannkreis.

Getrennt von seiner Geliebten und unfähig sie und sein ungeborenes Kind zu schützen, tat der Gott das Einzige, was er hatte tun können. Er übertrug seine Kraft auf die Füchsin, die er allein im Wald zurückgelassen hatte.

Doch die Priester verfolgten sie, um sie zu töten. Sie suchten sie, durchkämmten die Wälder und ließen keinen Stein auf dem Anderen, um sie zu finden.

Allein und angsterfüllt über den Verlauf eurer beider Schicksale, hatte sie dich in ihrem Bau zur Welt gebracht und dann zurückgelassen, um die Menschen zu vertreiben oder sie zumindest fortzulocken. Denn alles was ihr geblieben war, war ihr geliebtes Kind.“

Naruto schluckte schwer. Ihm war schlecht, denn er spürte in welche Richtung sich diese Geschichte entwickelte. Der weiße Fuchs hielt kurz inne. Er war nur ein Geist und doch spürte er die Gefühle des Fuchsdämonen, als wären es seine Eigenen.

„Fuchsdämonen sind schwach, wenn sie ihr Junges zur Welt gebracht haben. Ein kurzer, energetisch sehr schwacher Zyklus befällt sie und macht sie angreifbar. Die Menschen schafften es die rote Füchsin zu fangen, doch richteten sie sie keineswegs sofort hin. Sie brachten sie zum Tempel des Donnergottes und legten auch sie in Ketten.“

Ihm war schlecht. Narutos Magen krampfte sich zusammen, denn er spürte, was ihm der Geist erzählen würde.

„Die Waffen auf sie gerichtet, bereit sie zu enthaupten, war es jedoch ein Priester, der einen anderen Weg einschlug. Was nützte es ihnen, nur die Kreatur zu töten, die ihre Götter zur Sünde getrieben hatte? Nein. Diese Nacht sollte ein Exempel für alle Fuchsdämonen und alle Götter sein.“
 

Naruto schloss die Augen und fand sich selbst in den Erinnerungen der Vergangenheit.
 


 

◊◊◊
 

„Rote Füchsin, du hast es gewagt unseren Gott zu entweihen und ihn mit deinem sündigen Spiel zu verführen. Kein Gott sollte sich jemals von einer niederen Kreatur in die Tiefen dieser Erde ziehen lassen.“

Der Priester selbst erhob sich über den Gott, dem er einst treu gedient hatte, das geweihte Schwert in seiner Hand. Ein letzter Blick Minatos auf seine geliebte Füchsin, ein sanftes, entschuldigendes Lächeln auf seinen Lippen liegend, weil er sie nicht hatte beschützen können, ehe die Waffe sein Herz durchstach und das Leben des Gottes beendete.
 

Einige Sekunden verstrichen, der Körper der jungen Dämonin regungslos, als wäre sie zu Eis erstarrt und Tränen in ihren Augen aufsteigend, ehe der bebende Schrei des Verlustes über den Hof des Tempels hallte.

Wut und Verzweiflung stiegen in der Dämonin auf, Angst darüber, was aus ihrem Kind werden sollte, wenn nun auch sie dem Zorn dieser Menschen ausgeliefert war, der Anblick ihres toten Geliebten sich tief in ihre Augen brennend.

Das Blut rauschte in ihren Ohren, als ihr eigener Schatten sich vor ihr auftürmte und die Priester zurückweichen ließ.

„Ihr werdet büßen… Jeder einzelne von euch, wird büßen.“, ertönte die bebende Stimme der schönen Dämonin, ehe die Ketten um ihre Glieder zerbarsten und der Schatten in ihrem Inneren verschwand, ihre Gestalt sich im aufgehenden Vollmond veränderte.

Die langen, feurig-roten Haare weiß wie das kalte Mondlicht selbst, die Augen brennend von der Wut Vergeltung für ihren Verlust zu üben.
 

Sie würde sie vernichten. Sie alle.
 

◊◊◊
 

Erschrocken riss der junge Fuchsdämon die Augen auf, spürte wie dicke Tränen seine Wangen hinabliefen. Und auf dem kalten Waldboden versiegten.
 

„In jener Nacht hat die Füchsin jede Erinnerung an ihren Liebsten verloren und dem Schmerz, dem Hass und ihrer Verzweiflung nachgegeben, bis die Dunkelheit sie übermannte. Du warst allein, weil sie selbst die Welt der Menschen verließ, nachdem sie den Tempel niedergebrannt hat. Nun kennst du die Wahrheit, kleiner Fuchsdämon.“
 

Er konnte es nicht glauben. All diese Dinge, diese Gräueltaten. Es war zu viel. Es war mehr, als der junge Dämon verarbeiten konnte. Erst eine Stimme riss ihn aus seinen Gedanken.
 

„NARUTOOOOO!“
 

Sein Kopf ruckte nach oben, die Ohren steil aufgestellt und die vernarbten Wangen feucht im kalten Mondlicht schimmernd. Das war Sasuke.

„Was soll ich-?“, wollte er den Geist fragen, doch er war fort. Fort, als wäre er nie dagewesen.
 

„Naruto?“, fragte der Blinde vorsichtig, als er die Spitze des Berges endlich erreicht hatte. Er spürte den Fuchsdämon, doch warum antwortete er ihm denn nicht?



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  MysteryRose
2019-03-22T12:50:32+00:00 22.03.2019 13:50
O.O oh ha! Minato der Donnergott und Kushina die Dämonin! Wie toll! Da hast du dir ja was cooles einfallen lassen. Minato als Gott konnte ich mir sehr gut vorstellen und Kushina als Dämonin auch. Es ist jedoch schrecklich, was ihnen wiederfahren ist und weswegen Naruto alleine aufwuchs. Nun weiß man immerhin, wer der weiße Fuchs wirklich ist, der Sasuke den Fluch aufgetragen hat und man weiß, wer Narutos Eltern sind. Ihre Geschichte ist echt traurig und das Naruto total überfordert und geschockt darüber ist, kann ich sehr gut nachvollziehen. Der arme wusste einfach nicht, wie ihm geschah. Da bekommt man die Wahrheit gesagt und sie reißt ihm den Boden unter den Füßen weg. Nun ist Sasuke da und Mal sehen, was er diesem sagen wird. Wie er sich verhalten wird. :)

LG Mystery


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