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Beyond the Visible - Der Fuchsgeist

von

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Chapter 18- Certainty

„Es muss doch eine Möglichkeit geben…“

Nachdenklich wanderte der Fuchsdämon durch den Wald, wäre durch die mangelnde Aufmerksamkeit seiner Umgebung gegenüber beinahe erneut gegen einen Baum gelaufen – der Dritte, an diesem Tag.

Er hatte sie gespürt. Die Kraft in seinem Inneren, als er mit den Sternen gesprochen hatte und doch war ihm kein neuer Schweif erschienen.

Lag es daran, dass er sie nicht kontrollieren konnte, die Macht in seinem Inneren? Im Verhältnis zu anderen Dämonen war er jung. War es vielleicht doch eher deshalb? Hatte er das richtige Alter noch nicht erreicht? Nein, das konnte es auch nicht sein. Er war volljährig, hatte die Altersgrenze erreicht an der seine Macht zu wachsen begann und stetig anstieg. Es musste etwas Anderes sein. Aber was?

Frustriert über sich selbst hatte er die letzten Tage damit verbracht nach Lösungen zu suchen. Nach einem Weg seinem Freund zu helfen. Irgendetwas, das ihm diesen Schweif bescherte und die damit verbundene Macht entfesselte. Die Kraft eines vollwertigen Fuchsdämonen.

Er wollte ihm so gern helfen, wollte endlich all das Leid von ihm nehmen und doch schien es, als wolle das Schicksal ihm die Möglichkeit verwehren sich seiner eigenen Macht zu bedienen. Ganz gleich was er auch getan hatte, ein neunter Schweif war ihm nicht gewachsen und noch immer genügte das kleinste Bisschen zu viel Energie, um genau das Gegenteil dessen zu erreichen, was er sich erhofft hatte. Mit jedem Tag schienen die Augen des Uchiha weißer zu werden. Es war, als würde ihm die Zeit wie feiner Sand durch die Finger entrinnen. Ihm und seinem geliebten Menschen.

Frustriert über sich und die Unfähigkeit eine Lösung zu finden lehnte der Fuchsdämon seine Stirn gegen einen Baum, schloss für einen Moment die Augen. Die pelzigen Ohren hingen seitlich an seinem Kopf herunter, die Arme baumelten resigniert neben seinem Körper. Was sollte er denn noch tun?
 

Neugierig beobachteten ihn die Tiere des Waldes. Dämonen waren ihnen nicht fremd und doch schien Naruto anders, als die Seinesgleichen. Er wirkte naiv, unbeholfen und keinesfalls herrschsüchtig. Jahre waren vergangen, seit die Bewohner des Waldes einen solch gutherzigen Fuchsdämon gesehen hatten. Narutos Mutter war es, die die das Herz des Waldes vor geraumer Zeit geprägt hatte.

„Aaaah das treibt mich noch in den Wahnsinn! Wie soll ich denn diesen Fluch brechen, wenn ich nicht mal dieses Rätsel lösen kann?!“

Der Blonde raufte sich die Haare und drehte sich einmal um sich selbst, stolperte dabei beinahe über eine Baumwurzel. Entnervt ließ er sich auf den Waldboden sinken und blickte in den Himmel.

„Hey Wind! Du hast doch sonst immer so altkluge Ratschläge. Sag was!“

Doch der Geist des Windes schwieg.

Nicht, dass ihm die Rätsel des Windgeistes wirklich weitergeholfen hätten, doch nagte es an Naruto zu wissen, dass er aufgrund seiner eigenen, mangelnden Erfahrung über die Vorgänge seiner Entwicklung, nicht weiterkam. Es frustrierte ihn maßlos.

„Es ist nicht schlimm, keine Antworten zu finden, solange du nicht aufhörst nach ihnen zu suchen.“

Narutos Ohren richteten sich steil auf, als er die sanfte, ja geradezu liebliche Stimme vernahm, die ihn so vorsichtig aus seinen Gedanken riss. Sein Blick wanderte zurück auf den Boden, auf dem eine Nacktschnecke ihres Weges kroch.

Irritiert besah sich der Fuchs das schleimige Wesen.

„Was soll das denn bedeuten? Wenn ich die Antworten nicht finde, komme ich doch nicht weiter?“

Die Schnecke lachte kurz etwas. Wie viele Jahrhunderte lebte sie nun schon in diesem Wald, hatte die Generationen von Tieren und Dämonen kommen und gehen sehen und doch selten einen so Naiven unter ihnen erlebt.

„Du sollst mich nicht auslachen, sondern meine Frage beantworten!“, brummte Naruto beleidigt und verschränkte die Arme. Die Ohren leicht angelegt, schmollte er nun etwas beleidigt. Ständig machten sie sich alle nur über ihn lustig! Er konnte doch nichts dafür, dass ihm diese Dinge niemand beigebracht hatte. Er war allein gewesen, immer. Niemand hatte ihn gelehrt, wie die Welt der Dämonen funktionierte oder in welches Leben er hineingeboren worden war.

„Hör in dein Herz hinein, auf deinen Instinkt. Hast du dich denn nie gefragt, warum die meisten deiner Art nicht in der Welt der Menschen leben?“

Die Schnecke kroch gemächlich ihres Weges und warf nur einen kurzen Blick zum Abschied auf den jungen Fuchsdämon. Sie hatte ihm alles gesagt, was er wissen musste. Was er nun aus diesem Wissen machte, lieb abzuwarten.
 

◊◊◊
 

„SASUKE ICH HAB DIE LÖSUNG!“

Mit einem Lauten ‚Rumms‘ schlug die Tür der kleinen Holzhütte auf, riss diese dabei beinahe aus den Angeln. Erschrocken und völlig überrumpelt war der Blinde in sich zusammengefahren, hatte sich vor Schreck beinahe die Hand abgehackt, war er doch gerade dabei ihr Abendessen zuzubereiten.

„Bist du des Wahnsinns?! Willst du mich umbringen?!“, erwiderte er ruppig und hielt sich eine Hand auf die Brust. Sein Herz überschlug sich beinahe, so sehr hatte ihn der Dämon erschreckt. Er spürte seinen eigenen Puls hart gegen seine Haut hämmern.

„Tschuldigung…“, brummte Naruto reumütig, trat aber schnellen Schrittes an seinen Freund heran, um ihm die Neuigkeiten zu berichten.

„Ich weiß jetzt, wie ich meinen neunten Schweif bekomme!“

Sasuke atmete kurz tief durch und strich sich fahrig durch die Haare.

„Lass mich raten, die Kröte hat es dir erzählt?“

„Ne- Eine Schnecke!“

„Eine Schnecke…“

Sasukes trockener Tonfall verriet, was er von dieser Aussage hielt.

Jetzt wollte Naruto ihn doch auf den Arm nehmen, oder? Erst Kröten mit Pfeifen in ihren Mäulern, nun sprechende Schnecken?

„Ja, eine Nacktschnecke. Ja also eigentlich hat sie mir das nicht direkt verraten, aber nachdem ich drüber nachgedacht habe, macht das schon voll Sinn. Ich muss ins Reich der Dämonen!“

Sasuke stockte einen Moment. Nicht, dass es ihn nicht schon wunderte oder eher leicht beunruhigte, wenn Naruto davon sprach, er habe über etwas nachgedacht, nein, er hatte über die Worte einer Nacktschnecke nachgedacht und war zu einem Schluss gekommen, der in den Augen des Menschen doch etwas fragwürdig klang.

Das Gesicht des Uchiha sprach Bände, ohne dass er es hätte verhindern können und Naruto merkte selbst, wie seltsam seine Aussagen geklungen haben mussten.

„Okay, pass auf. Also die Schnecke hat gesagt ich soll doch mal darüber nachdenken warum die Dämonen lieber in ihrer Welt bleiben, anstatt in der der Menschen zu leben, obwohl es hier ja viel lustiger ist und der Grund ist eigentlich voll offensichtlich. Die magische Energie ist in der Welt der Dämonen viel stärker als hier.“

So ungern Sasuke es zugab, diese Erklärung wirkte durchaus einleuchtend.

„Und du glaubst, wenn du ins Reich der Dämonen gehst, bekommst du durch die überschüssige Energie deinen letzten Schweif?“

Naruto nickte eifrig, auch wenn sein Freund ihn nicht sehen konnte.

„Ganz genau und wenn ich ihn habe, komme ich wieder und breche deinen Fluch. Ich hab‘ mir das schon genau überlegt. Sobald ich den Eingang gefunden habe, mache ich mich morgens auf den Weg und bin bis Sonnenuntergang wieder bei dir!“

Er grinste glücklich, seine Schweife dabei fröhlich um sie Beide herum wirbelnd.

Endlich war er sich sicher, wie er seinem Freund helfen konnte.

„Hm…“, brummte Sasuke nur nachdenklich.

Irgendetwas gefiel dem Uchiha an diesem Plan nicht. Er konnte es sich nicht erklären, aber eine dunkle Vorahnung kroch sein Rückgrat hinauf, ohne sich zu einem klaren Bild zu manifestieren. Er fühlte sich unwohl bei dem Gedanken.

„Und du bist sicher, dass dir nichts passieren wird? Wenn die Energien zu stark sind, verlierst du vielleicht deinen Verstand.“

Sasuke machte sich Gedanken, ernsthafte Gedanken und er konnte das mulmige Gefühl in seinem Inneren nicht unterdrücken. Es wäre nicht das erste Mal, dass die Kraft des Dämons ihn übermannte und die Kontrolle verlieren ließ. An den Waldbrand vor einigen Jahren, der auf das Konto des Fuchses ging, erinnerte er sich blendend. Sicher, Naruto hatte den Schaden im Anschluss ebenfalls durch seine Kräfte behoben, doch fragte sich Sasuke was passiert wäre, hätte er sich nicht wieder in den Griff bekommen.

„Ich glaube dir, aber wir wissen nicht wo der Eingang des Dämonenreichs sich befindet, zumindest nicht genau. Was also hast du vor?“

„Ich werde meinem Instinkt vertrauen. Die Schnecke meinte, er wird mich leiten und das bedeutet, es muss irgendwo in meinem Blut vorprogrammiert sein dieses Portal zu finden.“

Selbstbewusst, ja beinahe überheblich streckte der Dämon die Brust heraus.

„Wie der Held in strahlender Rüstung werde ich siegreich zurückkehren und die Jungfrau aus ihrer Not befreien.“, verkündete er lauthals, brachte den Blinden dabei nur dazu eine Augenbraue zu heben.

„Held in strahlender Rüstung? Jungfrau in Nöten? Sag mal… du hast doch heimlich an dieser Kröte geleckt oder?“

Ganz sauber war er nämlich wahrlich nicht mehr im Kopf, wenn er diese Aussage ernst meinte. Jungfrau in Nöten…

„Eh…nein. Ich hab das bei den Menschen aufgeschnappt. In ihren Geschichten rettet immer der Held die Jungfrau und da ich dich retten will, bin ich der Held und du die Jungfrau in Not.“

Sasuke verschlug es für einen Moment die Sprache.

Soviel also zum Nachdenken.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  MysteryRose
2019-03-23T11:11:38+00:00 23.03.2019 12:11
Hahaha, wie goldig. Erst eine Kröte, dann eine Schnecke und schließlich ein Spruch von den Menschen. Haha, es war amüsant, vor allem Sasukes Reaktion. Er und eine Jungfrau in Nöten? Das ich nicht lache. Sasuke sicher nicht, deshalb fand ich den letzten Satz auch so süß! Ach Naruto, manches darfst du nicht zu wörtlich nehmen. Die Schnecke hingegen hat etwas angesprochen, was nicht nur Sasuke nicht geheuer ist. Mir nämlich auch nicht. Es ist sicher nicht so einfach, in die Dämonenwelt zu gehen und da mir nichts dir nichts einen weiteren Schweif zu bekommen und dann wieder zu Sasuke. Das wird spannend! Und ich freue mich schon riesig darauf zu lesen, was Naruto tut und was Sasuke tut. :D

LG Mystery


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