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Ära des geeinten Zeitalters

von

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Kapitel 53

Gähnend streckte ich mich. Doch das Knacksen meiner Gelenke hielt mich schnell davon ab.

“Au.” Ich sah zu Kentin. “Das tut doch weh.”

“Tuts nicht.” Was mischte sich Scath ein? “Link kann keine Schmerzen fühlen.”

Danke auch. Manchmal glaubte ich, mein Bruder wollte mich mit solchen Aktionen vergraulen. Da ich aber nicht besser war, sollte ich lieber nicht meckern.

Mein Nacken beschloss spontan, noch mal zu knacksen.

Als wir uns den Umkleiden näherten, blieb Kentin plötzlich stehen und ich lief fast in ihn hinein.

Fragend beugte ich mich an ihm vorbei.

Dort stand eine andere Klasse beisammen.

“Was ist da los?” Gute Frage.

“Link?” Zelda stupste mich an. “Frag doch mal Herr Gerodu?”

“Warum ausgerechnet ich?” Und nein, das Quietschen in meiner Stimme bildet ihr euch nur ein.

“Frag nicht.” Sie schubste mich leicht vorwärts.

Das Handtuch werfend, machte ich mich auf dem Weg zum Lehrerzimmer.

Ich hob kaum die Hand, als die Tür aufgerissen wurde.

Schon fand ich mich in Abwehrhaltung auf der andere Seite des Ganges wieder.

“Link? Was machst du hier?”

Ich musste mehrmals blinzeln, um meinen Gegenüber zu erkennen und mich zu entspannen. “Ähm…” Intellekt, bitte melde dich. “Ich soll Ihnen sagen, dass vor den Umkleiden eine weitere Klasse steht.”

“Ich weiß.” Geht das auch ein bisschen ausführlicher? “Einer meiner Kollegen ist krank, deswegen muss ich die Vertretung übernehmen.”

Ich war mir nicht sicher, ob ich ihn bemitleiden sollte.

Doch da war er schon an mir vorbei und pfiff die Anderen zusammen, ob sie glaubten, dass sie sich nicht umziehen mussten.

Kopf schüttelnd machte ich mich auf den Weg zu meiner Klasse.

Sofort wurde ich fragend angestarrt.

“Mindestens heute müssen wir unseren Lehrer teilen.”

Während einige erleichtert aufseufzten - doppelt so viele Schüler bedeutete nur die Hälfte der Aufmerksamkeit unseres Lehrers - überlegte ich schon, was Ganon mit uns anstellen würde.

Kaum wollten wir raus, kamen uns die ersten der Vertretungsklasse entgegen. “Hey, ihr! In welcher Halle haben wir Unterricht?”

Finns Miene verdunkelte sich sofort. Er schien den Sprecher zu kennen. “In der Gleichen wie immer.” Und schwups, weg war er.

Der Sprecher grinste daraufhin nur.

Aber er schien nicht bemerkt zu haben, dass Aslam seinem Freund sofort hinterher ist.

Sein Blick fiel auf mich. “So kalt ist es in den Hallen auch wieder nicht, dass man einen Schal tragen muss.”

Häh? Ich trug doch gar keinen… Ach so.

Ich hatte mir der Einfachheit halber meinen Zopf um en Hals geworfen, damit er mich nicht störte. “In der Halle wo ihr immer Unterricht hattet vielleicht nicht.”

Wir schlossen zu den Schnelleren auf.

Auch die Mädels ließen nicht lange auf sich warten.

“Braucht ihr ne Extraeinladung?” Und Ganon meldete sich ebenfalls rechtzeitig an.

Wir drehten uns wie einer zum Gebäude.

Unser Lehrer kam mit üblicher guter Laune aus dem Gebäude gestapft, während die andere Klasse ihn und uns doof anstarrte. “Sie können doch nicht raus gehen!”

Absolut jeder von uns zog den Kopf ein. Nun fast. Ich lebensmüdes Etwas beugte mich zur Seite, um mehr sehen zu können.

Ganon drehte sich betont langsam wieder zu den Anderen. “Willst du mir vorschreiben, wie ich meinen Unterricht zu führen habe?”

Oh je. Ich glaube, das letzte Mal, als er so sauer war, hatte ich ihn angeschrien.

“Es liegt Schnee!”

Wir tauschten verwirrte Blicke. Wo sah der denn noch Schnee? Nur im Schatten lagen noch kleine Flächen. Und wir hatten trotzdem die letzten zwei Wochen draußen Unterricht gehabt.

“Schert mich das? Für jede Minute, die ihr verplempert, häng ich zehne ran!”

Auch gut.

Ein Zupfen an meinem Ärmel brachte mich dazu, mich umzudrehen.

Kentin hatte meinen Bruder und mich so auf sich aufmerksam gemacht. “Sagt mal, ihr Beide könntet die nicht zufällig zum Kooperieren überreden, oder?”

“Wieso?” Intelligente Frage, Link, das muss man dir lassen. Oh mist, das war ich ja selbst.

“Ich will dir nicht zu nahe treten, aber deine abnormale Ausdauer teilen wir leider nicht.”

Auch wieder wahr.

Wir Brüder sahen uns kurz an, bis wir synchron nickten. Dafür gab es den passenden kleinen magischen Trick, den wir gleich in die Wege leiteten.

Ein weit verbreiteter Irrglaube bestand darin, dass magische Flammen immer einen gewissen Körperkontakt zu ihrem Magier brauchten. Man konnte Flammen auch in einiger Entfernung beschwören, sagen wir zum Beispiel im Gang der Umkleiden. Allerdings brauchte man dafür ein extrem hohes magisches Level und eine Konzentration die auch zum Zählen der Sterne benötigt wurde. Also praktisch unmöglich zu bewerkstelligen.

Teilte man das allerdings durch zwei, ging es ganz gut von der Hand.

Und wir drei Braverys hatten das ganz gut gemeistert.

Zudem hatten magische Flammen ab einer gewissen Stärke die Angewohnheit als zusätzliche Augen und Ohren zu fungieren.

Nicht, dass ich wüsste warum.

Ein Grummeln aus der Umkleide ließ unsere Klasse verstummen.

Durch die Augen unseres Drachen sahen wir die Andern urplötzlich rennen.

Kurz grinsten Scath und ich uns an, bevor auch wir auf das Schauspiel starrten.

Durch die Verknüpfung unserer Magie war der Drachenoid nicht nur um einiges größer, sondern auch schwarzgrün getigert.

Wir ließen ihn noch einmal nach den Anderen schnappen, die geschockten Schreie beachteten wir nicht.

In dem Moment, wo wir einander losließen, explodierte der Drache.

Ganon ging recht gemütlich auf die am Boden sitzenden, zitternden Gestallten zu. “Da die Herrschaften ja endlich mal ihren Hintern herausbewegt haben, können wir ja mit dem Unterricht beginnen.”

Sie wagten nicht einmal mehr, einen Ton von sich zu geben. Schade, wäre lustig geworden.

Noch bevor er uns zum Aufwärmen schickte, starrte er zu uns Brüdern.

Ich hielt Scath fest, da der flüchten wollte.

“Hatte ich nicht gesagt, keine Magie im Unterricht?”

“Sie hatten die Stunde noch nicht eröffnet.”

Kurz sah Ganon uns scharf an - mein Bruder wollte nur noch rennen - bis er seufzte. “Auch wieder wahr.”

Jetzt durften auch wir uns bewegen.



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