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Ära des geeinten Zeitalters

von

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Kapitel 58

Noch zwei Theoriestunden und dann endlich mal wieder Bewegung! Nicht, dass Hyrulanisch ein so schlechtes Fach war, aber ich war nun mal Praktiker. Vorzugsweise draußen mit mehreren Kilometern Platz in jede erdenkliche Richtung.

Jetzt ging ich gerade durch die Stallungen der Akademie und besah mir die Pferde meiner Klasse.

Besonders lustig fand ich Aslams Schimmel. Ob er wusste, dass in einigen älteren Kulturen solche Pferde Meeresgottheiten geopfert wurden?

Wahrscheinlich nicht. Ich glaube, er würde austicken. Man konnte regelrecht den vertrauten Umgang der Beiden sehen.

Finns Hengst schien zu dessen Frust Interesse an Epona zu haben.

Einige der Tiere waren nervös aufgrund der unbekannten Umgebung.

Dagegen war der große schwarze Hengst am Ende des Ganges die Ruhe selbst. Durch das Gerudo-Symbol am neben ihm hängenden Halfter tippte ich spontan auf Ganons Pferd.

Plötzlich hob er den Kopf vom Heu und starrte mich an. Selbst seine Augen waren sehr dunkel, sodass man Iris und Pupille fast nicht auseinander halten konnte.

Im Moment machte er auf mich keinen sonderlich schlecht gelaunten Eindruck. Eher wirkte er neugierig.

Ich trat an die Abtrennung und hielt dem Tier meine offene Handfläche hin.

Eigentlich sollte man sich fremden Pferden nicht einfach so nähern, weil sie es eventuell als Angriff werten konnten.

Aber ich vertraute meinen Kenntnissen gegenüber Tieren, dass ich so etwas einschätzen konnte.

Tatsächlich kam er näher und beschnupperte mich. Scheinbar war ich harmlos, denn er stupste mich an.

Schon begann ich ihm erst an den Nüstern zu streicheln und - als er näher gekommen war - auch hinter den Ohren. “Na du?”

Verständlicherweise antwortete er nicht, aber schloss die Augen zufrieden.

Jetzt hatte ich ne Beschäftigung für die Pause gefunden.

“Du kommst auch mit allen Tieren gut aus, hm?”

Meine Arbeit nicht unterbrechend, drehte ich meinen Kopf zu Ganondorf. “Fische mögen mich nicht.”

“Hat das einen bestimmten Grund?”

Daraufhin musste ich grinsen. “Sie schmecken zu gut.”

Kurz war er ruhig, bis sein lautes Lachen im ganzen Stall widerhallte.

Auch ich musste glucksen. Ein Druck an meiner Hand erinnerte mich daran, dass hier ein Pferd gekrauelt werden wollte.

Ganon trat neben mich und strich dem Tier auch durch die Mähne. “Ich finde es erstaunlich. Normalerweise mag Galas keine Fremden.”

Ich konnte nur mit den Schultern zucken. “Es wird bestimmt nicht daran liegen, dass mich das gesamte Wolfsrudel heute morgen überfallen hat.”

“Und das lässt du mit dir machen?”

“Natürlich.” Auch, wenn es für Fremde etwas rabiat aussah, waren sie bei so etwas sehr vorsichtig.

Galas schupste mich etwas zu stark, sodass ich zurück taumelte.

Ich befand spontan, der Name passte, schließlich bedeutete er auf alt-gerudoisch ´der Starke´.

Kein Wunder also, dass ich ein totales Mathe-Rindvieh war. Mein Hirn brauchte den ganzen Platz für die vielen Sprachen, die ich irgendwann mal gelernt hatte.

Ganon sah dem nur interessiert zu.

Ich ging gar nicht weiter darauf ein, sondern trat wieder zu der Absperrung und nahm meine Beschäftigung wieder auf.

Jetzt starrte er schon.

Es dauerte kurz, bis er sich wieder fing. “Hättest du dich ihm auch genähert, wenn du gewusst hättest, dass er zu mir gehört?”

Fragend sah ich zu Ganon auf. Es war selten jemanden zu treffen, der Tiere nicht als sein Eigentum bezeichnete.

Aber er hatte etwas gefragt.

“Ich konnte es mir denken.”

“Wie das?”

“Das blau-rote Muster am Halfter ähnelt dem, welches Nani an ihrer Tasche und ihren Armstulpen trägt.”

“So etwas merkst du dir?”

“Es ist recht eingängig.” Und schon jahrtausende alt. Tatsächlich handelte es sich um das gleiche eckige Muster, welches die Gerudos fast immer getragen hatten, wenn ich sie getroffen hatte.

Ich sah wieder zu Ganon. “Es ist ein traditionelles Muster ihrer Familie, oder?”

Kurz schweifte sein Blick zu mir, bevor er wieder zu seinem Pferd sah. “Das hast du richtig erkannt.”

Und damit würde sich keiner wundern, wenn ich mich in dahingehend mal verplappern würde.

Ein Pfiff hallte durch den Stall, sodass ich kurz verwundert in diese Richtung sah.

Klingeling!

“Verdammt!” Ich griff schnell nach meiner Tasche, stolperte noch fast über meine Füße und rannte los. Über die Schulter sah ich noch mal kurz zurück. “Bis nachher!”

Jetzt aber schnell!

Ich holte die Truppe erst vor dem Stall ein. “Danke Scath.”

Mein Bruder nickte nur.

Wir wussten Beide, wenn er mir nicht Bescheid gesagt hätte, hätte ich die nächste Stunde voll verpeilt.

“Wo hast du dich denn die ganze Zeit rumgetrieben?” Hatte ich irgendwann schon mal erwähnt, dass Zelda neugierig ist? Nein? Dann hole ich das jetzt nach. Sie ist verdammt neugierig!

“Ich hab mich mit Herrn Gerodu unterhalten.” Ich sah die ehemalige Göttin direkt an. “Schlimm?”

Sie schien irgendwas herunter zu schlucken. “Ich finde es nur seltsam, dass du dich so gut mit ihm verstehst.”

Ich blieb an Ort und Stelle stehen und drehte mich ihr vollständig zu. Irgendjemand prallte gegen mich, aber das beachtete ich nicht. “Wo liegt dein Problem?”

Einige unserer Klasse machten einen kollektiven Schritt von mir weg und auch Zelda wirkte recht geschockt. “Ich… ich habe nie gesagt, dass ich ein Problem damit habe.”

“Du benimmst dich so.” Ja ich war sauer. “Ich seh ein, dass er Vielen allein wegen seiner Statur suspekt vorkommt, aber das ist noch lange kein Grund ihn wie ein fremdes Wesen zu behandeln. Ja, er ist unser Lehrer. Ja, als solcher wird er nie der beste Freund eines Schülers sein. Trotzdem ist er auch nur ein menschliches Wesen und als solches behandele ich ihn auch.”

“Link, beende deinen Monolog. Wir haben noch Unterricht.”

Ich funkelte meinen Bruder an. “Darauf könnte ich gerade getrost verzichten.”

“Gut, dann eben anders.” Scath atmete tief durch, bevor er mich anknurrte. “Krieg dich wieder ein! Du schmeißt mit deiner Magie um dich, wie ein Clown mit Torten!”

Tatsächlich blinzelte ich ihn an. “Tu ich?”

“Jetzt nicht mehr.”

Alle, die mir zu nahe gewesen waren, atmeten erleichtert durch.

Ups…..

Genau deswegen hasste ich es, wenn ich die Kontrolle über mich verlor.



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