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Ära des geeinten Zeitalters

von

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Kapitel 67

“Link, guck nicht so mürrisch.”

Die Stirn runzelnd sah ich zu Oma. “Warum nicht?”

“Das gibt unschöne Falten.”

Ann und Miriam lachten, während Scath mich angrinste.

Ich rollte nur mit den Augen.

“Was ist los, dass du so schlechte Laune hast?”

“Ist das nicht offensichtlich?” Dabei verschränkte ich die Arme vor der Brust und starrte aus dem Autofenster.

“Nein, ist es nicht.” Ich spürte Omas Blick selbst durch den Rückspiegel.

Seufzend lehnte ich mich zurück. “Das heißt doch Elternversammlung. Was sollen wir da?”

“Was fragst du mich das?” Zum Glück sah Oma wieder auf die Straße. “Es ist auch das erste Mal, dass ich so etwas erlebe. Und ich habe drei Kinder erwachsen gekriegt.”

“Aber Link hat Recht.” Miri lehnte sich an meinen Bruder. “Mein Vater hat sich auch darüber aufgeregt, dass die Schule uns Schülern jetzt noch mehr Zeit stielt.”

“Wir müssen ja nicht die ganze Zeit dabei sein.” Wo Scath Recht hat…

“Trotzdem.” Ich starrte wieder nach draußen.

“Griesgram.” Da hatten die beiden Mädchen ausnahmsweise Recht, aber ich ging nicht darauf ein.

Es herrschte ein paar Minuten Stille, bis Oma den Wagen auf den Parkplatz lenkte. “Los Kinder, aussteigen.”

Wenn es denn sein muss.

“Papa!”

Wir sahen Miri hinterher.

“Hallo Mäuschen.” Herr Hellko schloss seine Tochter in die Arme. “Sieht man dich auch mal wieder.”

Ich musste grinsen.

“Papa! Hör auf!” Lachend wandte sich Miriam aus den Armen ihres Vaters. “Ich bin doch kein kleines Mädchen mehr.”

“Das sagst du.” Er kam mit seiner ´Kleinen´ zu uns herüber. “Hallo Neu-Familie.”

“Guten Abend Zahon.” Scath begrüßte seinen Schwiegervater in Spe genauso herzlich.

Nach anfänglichen Schwierigkeiten kamen die Beiden sehr gut miteinander aus. Aber welcher Vater gab schon gerne seine Tochter frei?

“Also, was hat die Jugend mit ihrer Zeit vor?”

“Die Mädchen sind auf die Idee gekommen, zu picknicken.” Ich rollte mit den Augen. “Und weil es hier keine anständige Grünfläche gibt, nehmen wir das Dach.”

Zahon sah erst mich verwirrt an, bis er zu Oma blickte. “Also zu meiner Zeit war da oben noch verbotene Zone.”

Oma gluckste. “Zu meiner auch. Und daran hat sich bis heute nichts geändert.”

“Miriam?” Ihr Vater sah sie scharf an.

Woraufhin die Rothaarige auf mich deutete.

“Hey!” Ich stemmte die Arme in die Seite und funkelte sie an. “Nur weil ich einmal das Schloss geknackt habe.”

“Also kannst du es wieder.”

“Frag deinen Freund, der kann das auch.”

Eine Hand auf meiner Schulter brachte mich dazu, zu meinem Bruder zu sehen. “Ich kann dich beruhigen, das hat sie schon.”

“Und warum bin ich dann noch hier?”

“Anweisung der Schulleitung.”

“Die Geschichte mit der Unterhose und dem Fahnenmast würde mich immer noch interessieren.”

Scath und Miriam lachten, da sie wussten was ich meinte. Außerdem hörte ich noch eine dritte Stimme, die ich Zelda zuordnete.

“Guten Abend Frau Bravery, Herr Hellko.”

“Abend Zelda.” Zahon sah sich kurz um. “Wo ist denn dein Vater?”

Sie zuckte mit den Schultern. “Schätzungsweise schon im Klassenraum. Er ist direkt vom Büro hergekommen.”

Zahon schüttelte den Kopf. “Ich werde ihn nie verstehen.”

Oma hatte noch einen Korb aus dem Auto geholt, den sie meinem Bruder in die Hand drückte. “Na los, Kinder, geht schon. Wir finden alleine in den Raum.”

“Darf ich bitten?” Zahon hielt Oma seinen Arm hin.

“Alter Charmeur.” Trotzdem hakte sie sich bei ihm ein.

“Das erzähle ich Ma… hey!” Scath zog Miri lieber schnell mit.

Lachend folgten wir Anderen.

Dabei fiel mein Blick auf Zelda, die ebenfalls einen großen Korb bei sich trug. Was bitte hatten die Mädchen geplant?

Die Antwort erhielt ich auf dem Hof, als Zel mir den Korb in die Hände drückte und verschwand.

“Guck nicht wie ein Auto. Sie holt nur Finn, Aslam und Kentin dazu. Wir waren der Meinung, in einer etwas größeren Runde wird es lustiger.”

Ich sah zu Ann, die leicht den Kopf hängen ließ.

Hey Amor! Auch wenn ich nicht an dich glaube, könntest du meiner kleinen Schwester wenigstens etwas unter die Arme greifen?

Ach verdammt, was denke ich da?

Vor mich hin grummelnd drückte ich Kentin den Korb in die Hände und stapfte an ihnen vorbei.

Aus dem Augenwinkel sah ich, wie Zelda Finn fast hinter sich her schleifte.

Meine Priorität lag gerade ganz wo anders.

Ich musste ein paar Minuten umherirren, aber schließlich fand ich den Gesuchten.

Remus saß auf einer der Bänke etwas abseits. Er las, aber das interessierte mich gerade weniger.

Ich trat an ihn heran, was er gar nicht zu registrieren schien. “Guten Abend, Remus.”

Die Verwirrung, dass er angesprochen wurde, sah man ihm an, als er den Kopf hob. Kaum erkannte er mich, wurde seine Miene ausdruckslos und er nickte zur Begrüßung.

Ich verdrehte die Augen. “Zu Sprechen hat noch niemanden umgebracht, weißt du.”

Er gab einen belustigten Ton von sich bevor er wieder in sein Buch blickte.

“Hör mal.” Dabei drückte ich die Literatur nach unten, damit er mich wieder ansehen musste. “Die Mädchen wollen ein Picknick machen. Komm doch mit zu uns.”

Kurz schien er zu überlegen, bevor er den Kopf schüttelte.

Ich schnappte mir das Buch ganz. “Das war keine Frage.”

Remus funkelte mich nur wütend an.

“Du hast die Wahl, entweder kommst du freiwillig mit, oder ich trag dich.”

Sein Blick erinnerte mich stark an einen Stahlzyklopen.

Seufzend ging ich vor ihm in die Hocke. “Sieh mal, Remus. Ich kann mir das nicht ewig ansehen, wenn du immer alleine bist.”

Er verschränkte genervt die Arme vor der Brust und starrte von oben auf mich herab.

“Also gut.” Ich stand wieder auf und klemmte mir das Buch unter den Arm. “Wie soll ich dich tragen?”

Sein Gesichtsausdruck wurde noch finsterer.

Während ich mich schon auf die Prügel gefasst machte, die meiner umgesetzten Drohung folgen würde, holte sich Remus sein Buch zurück. Es verschwand in seiner Umhängetasche bevor er aufstand.

Ich konnte mich gerade so davon abhalten, ihn verdattert anzustarren. Stattdessen nickte ich ihm zu. “Na dann, komm mit.”

Remus stockte kurz, als ich ihn zum Schulgebäude brachte und noch einmal an der Tür zum Dach.

Er sah mich an, als ob ich jetzt voll einen an der Klatsche hatte.

Ich konnte nur mit den Schultern zucken. “Die Mädels.”

Das schien ihm zu reichen.

Netterweise hatte Scath die Tür offen gelassen, sodass ich das Schloss nicht noch einmal knacken musste.

Ann war die Erste, die uns bemerkte. Als sie Remus erkannte, stockte sie sofort in der Bewegung.

Ich stockte auch kurz. Aber bei mir war Nani der Grund.

Dieses Mädchen rannte auch überall herum. Nun gut, heute war ihr Onkel sowieso hier und alleine zu Hause bleiben war bestimmt nicht das Richtige für eine junge Gerudo.

Remus verfrachtete ich neben meine Schwester, die auch gleich knallrot versuchte sich für ihre Fallaktion zu entschuldigen.

Scaths verblüfften Gesichtsausdruck quittierte ich mit einem Grinsen.

Zelda und die anderen Jungs verstanden nicht, worum es ging. Ich würde mich hüten, einen Ton zu sagen. Ann würde mich umbringen - zu Recht.

Mein Weg führte mich zum Dachrand. Von dort sah ich nach unten.

Warum gab es eigentlich kein Geländer oder dergleichen? Glaubten Erwachsene wirklich, eine abgeschlossene Tür hielt Jugendliche auf ewig auf?

Wir Brüder waren doch das beste Beispiel, dass es eben nicht funktionierte.

Gut, das Schloss war recht hochwertig, aber jeder mit dem nötigen Grundwissen konnte es verdammt schnell knacken - wie Ann und Oma.

Ich schloss die Augen um mich besser auf die Stimmen unter uns konzentrieren zu können.

Da unsere Runde nicht so laut war, hatte ich auch kein Problem, etwas zu verstehen.

Omas Stimme kam zu erst zu mir. “Die Schulleitung hätte wenigstens einen größeren Raum zur Verfügung stellen können.”

“Aber so was von.” Das war Zahon.

Ich schlug mir die Hände vor dem Mund zusammen, um nicht zu lachen.

Eine mir unbekannte Stimmlage im Hintergrund murmelte etwas von “vergeudete Zeit!

Ich runzelte kurz die Stirn, bevor ich mich - die Augen wieder öffnend - zu meinen Mitschülern drehte. “Sag mal, Zel, würde dein Vater sich über die Zeit aufregen, die er hier verschwendet?”

Sie ließ sich nach hinten auf die Decke fallen, um mich ansehen zu können. “Klingt nach ihm.”

“Dann ist er auf jeden Fall schon da.” Ich drehte mich wieder zum Dachrand.

“Link!”

Ein Fragezeichen im Gesicht tragend, sah ich zu Miri.

“Hör auf die Erwachsenen zu belauschen und setzt dich zu uns!”

Wer war ich, dass ich den Wunsch einer schönen Frau nicht erfüllte?

Kaum saß ich, drückte Ann mir etwas in die Hände.

Ein Muffin.

Scharf starrte ich meine Schwester an.

Sie zuckte unschuldig mit den Schultern. “Guck nicht so. Da ist nichts drin, was du nicht isst. Ehrenwort.”

Wären wir innerhalb der Familie, würde ich ihr kein Wort glauben. Im großen Kreis gab es aber guten Chancen, dass die nicht log.

Also biss ich doch hinein.

Tatsächlich, sie hatte die Wahrheit gesagt.

Kartoffelteig mit Bananenfüllung.

Kaum hatte ich das zweite Mal zugebissen, sah ich aus dem Augenwinkel etwas blinken.

Nani hatte einen roten Rubin an meine Schwester übergeben.

Ich räusperte mich, um die Mädchen auf mich aufmerksam zu machen.

Ann grinste. “Nani war der Meinung, du würdest das im Leben nicht essen.”

Der letzte Rest des Muffins verschwand in meinem Magen. “Warum nicht?”

“Hallo? Kartoffel und Banane?”

Jeder Nicht - Bravery starrte mich geschockt an. Aslam lief sogar grünlich an.

“Immer noch besser als Kokos und Schokolade.” Dabei deutete ich auf das Gebäck in der Hand meiner Schwester.

Lachend schlug mein Bruder mir an die Schulter. “Es ist nicht jeder so verrückt wie du.”

Die Augen rollend schubste ich ihn zurück. “Schuldig im Sinne der Anklage.”

“Worum geht er gerade?” Zelda hatte es im Winter also nicht mitbekommen.

Seufzend ließ ich mich nach hinten fallen. Auf das Folgende hatte ich so dermaßen keine Lust.

“Link kann Süßkram nicht ausstehen. Egal ob Schokolade, Kuchen oder sonst was.”

“WAS?”

Sag ich doch.



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